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Prof. Dr. Manfred König
Vom Markt - zum Produkt - zum Markt
Markt
Vorsprung durch InnovationVon der Idee zum Markterfolg
Prof. Dr. Manfred KönigKompetenzzentrumInnovation undmarktorientierte Unternehmensführungder FH Ludwigshafen
6. Oktober 2004
design success. Innovationsmanagement in KMUInformationsveranstaltung
Prof. Dr. Manfred König
Die Zahl der Patentanmeldungen sagt etwas über den Erfindergeist, aber nichts über den Innovationserfolg
Innovation ist mit Markterfolg gleichzusetzen
2004 Deutschland Platz 3 hinter den USA und Japan
86 300 Anmeldungen im 1. Halbjahr 2004 (7 % Zuwachs gegenüber 2003)
Quelle: DW-World.de 2004; Bundesregierung.de. 26.03.2004
Patentanmeldungen zwischen 1991 und 2001 nahezu verdoppelt
Patente
Jahr
An
me
ldu
ng
en
Invention bleibt bloße Erfindung, wenn sie keinen Markt findet
Bei Patenten spitze – bei Innovationen …?
Prof. Dr. Manfred König
neu
alt
Tec
hn
olo
gie
Schrittmacher-technologie
(noch im Entwicklungsstadium
)
Schlüssel-technologie
(in der Branche gering
verbreitet)
Basis-technologie
(Stand der Technik)
heutiger
Markt
erweiterterverwandter
ganzneuer
Das Innovations-Dilemma
Zu viele inkrementelle Verbesserungen – zu wenig echte Innovationen
radikaleInnovationen
inkrementelleInnovationen
Prof. Dr. Manfred König
Das Innovations-Dilemma
Konsequenzen
Ressourceneinsatz mit wenig Output
Ergebnis der KIM-Studie „Durchflussmessgeräte (2004)“:Das Maß an
Gerätekomplexität hat ein für die Anwender nicht mehr nachvollziehbares Ausmaß
erreicht.
Technologische und qualitative Nivellierung der Leistungsangebote
Erhöhung der Komplexität statt – „Sence und Simplicity“
Verkürzung der Produktlebenszyklen – angeblicher Vorsprung wird vom Wettbewerb schnell „aufgefressen“
Kunde ist nicht mehr bereit, für jede angebliche Neuerung zu
zahlen
Preiswettbewerb statt Qualitätswettbewerb
Flucht in den Dienstleistungsdschungel
Schein-innovationen
Prof. Dr. Manfred König
Kernleistung Value Added Services Kernleistung Value Added Services
Techn. Produkte Techn. Produkte
Beratung + Tooling
Beratung + Tooling
Werkstatt-Service
Werkstatt-Service Garantie Garantie Finanz-
Services Finanz- Services
Kunden- bindungs-
systeme
Kunden- bindungs-
systeme System- Services System- Services
DesignUser
Interface
DesignUser
Interface
Applicator IIIMonitoring-
Tool
Applicator IIIMonitoring-
Tool
ReparaturErsatzteileReparaturErsatzteile
Techn. Garantie Standard
Techn. Garantie Standard
Austausch-finanzierungAustausch-finanzierung
Kunden-zeitschrift
Kundenclub
Kunden-zeitschrift
Kundenclub
System-beratungSystem-beratung
SensorPerformance
SensorPerformance
SI, TI,Promotion-
Tools
SI, TI,Promotion-
Tools
Reparatur-Analyse Report
Reparatur-Analyse Report
3-Jahres-/5-Jahres-Zusatz-garantie
3-Jahres-/5-Jahres-Zusatz-garantie
Leasing-Finanzierung
Leasing-Finanzierung
Service-ClubInternet:
Infos, SW-up dates
Service-ClubInternet:
Infos, SW-up dates
Inbetrieb-nahme, Integra-
tion SCADA-Kleinstlösungen
Inbetrieb-nahme, Integra-
tion SCADA-Kleinstlösungen
Elektronik/SW
Elektronik/SW
After-SalesBetreuungAfter-SalesBetreuung
value added:Express-
dienst
value added:Express-
dienst
ServiceAustausch-
garantie
ServiceAustausch-
garantie
Applikations-datenbankDownload
Applikations-datenbankDownload
EngineeringTool,
AnbindungFremdtool
EngineeringTool,
AnbindungFremdtool
PreventivemaintenancePreventive
maintenance
Applications-infodaten-
blatt
Applications-infodaten-
blatt
Re-kalibierung
Re-kalibierung
Rücknahme-Garantie
Rücknahme-Garantie
Seminare/Schulungen
Events
Seminare/Schulungen
Events
cost of ownership
Präsentation
cost of ownership
Präsentation
Kalib.-Parameter
Printout
Kalib.-Parameter
Printout
value added:QIQ-
Express-dienst
value added:QIQ-
Express-dienst
Service Tools:Prospy II
Flowjack II
Service Tools:Prospy II
Flowjack II
Flow-managementvia Internet
Flow-managementvia Internet
Kundenspez. Parame-tierung
Kundenspez. Parame-tierung
Wertschöpfungskette Produkt plus DL
Was will der Kunde?
Welche KundenBenötigen welche Leistungen?
Beispiel: Auf dem Weg zum „Dienstleistungsdschungel“?
Prof. Dr. Manfred König
Empirische Ergebnisse
Nur ein Bruchteil der im Ideenfindungsprozess generierten Ideen ist tatsächlich am Markt erfolgreich.
124Flops
24Verlustbringer
17mittelmäßig
11Erfolgs-produkte
1919 Ideen
524 Grobanalyse
369 Projekte
176 marktreife Produkte
Quelle: Berth/Kienbaum-Studie
Ineffizienz auf Dauer nicht zu verkraften!
Wie lässt sich die Innovationseffizienz erhöhen?
Wo liegen die Schwachstellen?
Weniger als 1 % der Ideen werden zu Innovationen!
Prof. Dr. Manfred König
• Innovationsstrategie meist nicht vorhanden
• Kundennutzenorientierung unzureichend
• Verständnis der Kundenprobleme und Wünsche (artikulierte und nicht artikulierte)
• Marktkenntnisse weitgehend nicht vorhanden oder nicht dokumentiert
• Methodenkompetenz beim Innovationsmanagement kaum vorhanden
• schlüssiges systematisches Vorgehen nicht erkennbar
• Marketing unprofessionell: Markteintrittsstrategie, Marktbearbeitungsstrategie
Neben der unzureichenden Kundennutzenorientierung liegt das Hauptproblem im Marketing und der Vermarktung von Neuerungen.
Neben der unzureichenden Kundennutzenorientierung liegt das Hauptproblem im Marketing und der Vermarktung von Neuerungen.
Schwachstellen beim Innovationsprozess
Prof. Dr. Manfred König
Wo liegen die Verbesserungspotentiale?
Markt
Konzentration• strategische Ausrichtung • ressourcenorientierte
Projektpriorisierung
InnovationsstrategiePortfolio Management
Effizienz• Verkürzung time-to-money • Verkürzung time-to market• Reduktion der Projektkosten
systematischer InnovationsprozessProjektverantwortung
Innovationskultur• Kreativität zulassen• positiver Umgang mit Fehlern• offene Kommunikation• Veränderungsbereitschaft
• Prozess- und Ergebnisbeschreibung
• aus Erfolg und Fehlern lernen
• Zielvereinbarungen• Personalentwicklung• Arbeitszeitmodelle
Nutzenorientierung• besseres Verständnis artikulierter und
nicht artikulierter Kundenwünsche• besseres Verständnis und Interpretation
gesellschaftlicher Veränderungen• marktrelevante Ideen
Markt
• Chancenfelder• neue
Geschäftsmodelle
Prof. Dr. Manfred König
Integration der Innovationsziele und erwarteten Erlöse für Produkt-, Prozess und Dienstleistungsinnovationen in die Unternehmens- und Bereichsstrategien
Systematische Vorgehensweise bei der Identifikation von Marktanforderungen und Technologietrends. Konsequenter Einbezug von Marketing, Vertrieb und Kunden in den Ideengenerierungsprozess (Open Innvovation)
Priorisierung und Auswahl von Projekten auf Basis von Risiken/Chancen-Abschätzungen
Implementierung eines systematischen Methode und von Meilensteinen zur Projektsteuerung
Projektorganisation einführen / optimieren. Klare Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten während der ProjektdauerFörderung von cross-functional teams
Innovations-strategie
Chancen-Identifikation
Portfolio-management
Systematik
Projekt-verantwortung
Was ist zu tun?
Prof. Dr. Manfred König
Ziel-vereinbarungen
Personal-entwicklung
Arbeits-organisation
Was ist zu tun
Die phasenbezogene Prozess- und Ergebnisbeschreibung ist ein zentraler Teil des Innovationsmanagements
Innovationsziele sind Bestandteil von Vereinbarungen mit allen am Innovationsprozess beteiligten Mitarbeitern
Innovationsverhalten ist Kriterium für die Einstellung von neuen Mitarbeitern und für die Personalentwicklung
Arbeitsorganisation und Arbeitszeiten sind innovationsfördernd zu gestalten
Debriefing
Prof. Dr. Manfred König
Die Innovationsstrategie gibt die strategische Richtlinie
Innovationsstrategie Innovationsziele, Ergebnisziele für Produkt-,Prozess-, Dienstleistungsinnovationen
• Priorisierung nach Innovationstypen entsprechend der
Unternehmensstrategie
• Festlegung ökonomischer Ziele für Innovationen
• Ermittlung der Innovationsaktivitäten der Kunden und
Wettbewerber
• Bestimmung der strategierelevanten Ressourcen
• Klare Ausrichtung der Innovationsaktivitäten an der Unternehmens-/Bereichsstrategie, den Kunden und am Markt
• Einheitliche Diskussionsbasis für Geschäfts- und F&E-Verantwortliche
• Klare Richtlinie für die Innovationsbeteiligten hinsichtlich der Suche nach neuen Chancen
Strategie
Nutzen für das Unternehmen
Prof. Dr. Manfred König
Identifikation von Chancen füllt die Innovations-Pipeline
Suche nach Chancenfeldern
Vertrieb
Marketing
Produktion
F&E
Kunden
Lieferanten
Systematische Vorgehensweise zur Entdeckung von Marktanforderungen und Technologietrends
• Konsequente Einbindung von Marketing in den Ideenfindungsprozess
• Nutzung der Vertriebskontakte mit den Kunden
• Open Innovation, Öffnung der Unternehmensgrenzen für neue Ideen
• Nutzung von Ideengenerierungsmethoden zur Ideenfindung
• Identifikation neuer Geschäftspotentiale
• Allokation von Ressourcen für Chancenfelder
• Konsequente Marktorientierung und Fokussierung auf aktuelle und potentielle Kundenbedürfnisse
• Große Zahl von Ideen durch Nutzung vieler kompetenter Innovationsquellen• Permanenter Ideenfluss und volle Innovationspipeline durch kontinuierliche
Ideensammlung
Innovationsakteure
Nutzen für das Unternehmen
Prof. Dr. Manfred König
Wo liegen die Verbesserungspotentiale?
Beispiel Wacker Chemie
Systematisch planvoll vorgehen
Prof. Dr. Manfred König
Wo liegen die Verbesserungspotentiale?
Beispiel BASF AG
Systematisch und planvoll vorgehen
Prof. Dr. Manfred König
Identifizierung neuer
Chancenfelder
SuchfeldanalyseErmittlung attraktiver Suchfelder
Ideenfindungin ausgewählten
Suchfelder
Ideen-Screening
Business Cases
Bewertung, Selektion
und Projekt-
formulierung
Zeit
Wo liegen die Verbesserungspotentiale?
MarktanforderungenKundenprobleme
Bedürfnisse,Wünsche, Trends
• Welche neuen Märkte und Anwendungsfeldersind interessant?
• In welchen Märkten und Anwendungsfeldernergeben sich Chancen?
1. Teilschritt 2. Teilschritt
Ko
nkr
etis
ieru
ng
Erste InnovationsphaseZwei Teilschritte
Systematik
Prof. Dr. Manfred König
Unternehmens-umfeld
Technologie
InitiierungExterne Auslöserz.B. Kundenproblem
Interne Auslöserz.B. Soll-/Ist-Abweichungenrelative Produktpositionierung
Suchfeld-bestimmung
Ideen-generierung
Suchfeld 1z.B. Freizeit
Suchfeld 1z.B. Freizeit
Suchfeld 2z.B. Kleidung
Suchfeld 2z.B. Kleidung
Suchfeld 3z.B. KleidungSchutz vor UV-Strahlen
Suchfeld 3z.B. KleidungSchutz vor UV-Strahlen
Wie lassen sich neue Chancenfelder entdecken?
Prof. Dr. Manfred König
SuchfeldanalyseMethodik
2. Bestimmung geeigneter Suchfelder
3. Bestimmung der Suchfeldkandidaten
4. Auswahl der Suchfeldkandidaten
Ideen
gen
erierun
g
1. Festlegung des Suchraums
Prof. Dr. Manfred König
Beurteilung von Technologie und Geschäftsmodell erfordert ein hohes Maß an „externem Wissen“
Trend und Technologie-Scouts
Wie lassen sich neue Chancenfelder entdecken?Zwei Ansatzpunkte für radikale Innovationen
Neue Geschäftsmodelle
Neue Technologien
Festlegung der Technologien
Festlegung des Geschäftsmodells
N E U
Prof. Dr. Manfred König
Heute Zukunft
…Identifizierung neuer Geschäftsfelder mit Hilfe von Technologie- und Trendscouting…
Relevant • kompetenzrelevant• außerhalb bestehender Geschäfte• Wachstumsmarkt
Trend Scouting
Bestehende Märkte:
• Megatrends• Politische/ökonomische Rahmen
• Anfragen
Technologie Scouting
Bestehende Technologien:
• Stärken und Schwächen• Neue Grundlagenforschung• Start ups
Wie lassen sich neue Chancenfelder entdecken?
Prof. Dr. Manfred König
MARKT
Verändertes Verbraucherverhalten
MARKT
Verändertes Verbraucherverhalten
TECHNOLOGIE
Fortschritte in der Molekularbiologie und
Physiologie
TECHNOLOGIE
Fortschritte in der Molekularbiologie und
Physiologie
Beispiel Suchraum Lebensqualität: Veränderungsprozesse bieten Chancen für neue Geschäftsmöglichkeiten
VISION
Maßgeschneiderte Ernährung für Gesundheit
und Lebensqualität („Hypergesundheit“)
VISION
Maßgeschneiderte Ernährung für Gesundheit
und Lebensqualität („Hypergesundheit“)
GESELLSCHAFT
Gesundheitswesenim Umbruch
GESELLSCHAFT
Gesundheitswesenim Umbruch
Wie lassen sich neue Chancenfelder entdecken?
Prof. Dr. Manfred König
Vom Chancenfeld zur Produktidee
„Der beste Weg, gute Ideen zu erhalten, besteht darin, möglichst viele Ideen zu
entwickeln“ Linus Pauling (Nobelpreisträger Chemie)
Unter ökonomischen Gesichtspunkten viel wichtiger ist, dass Ideen auch „gut“ sind!
Qualitätsstufen von Ideen
(1) Die Idee ist logisch nachvollziehbar, in sich stimmig und kommunizierbar
(2) Die Idee ist „reif“ bzw. komplett und damit bewertbarReifegrad der Idee
Werthaltigkeit
der Idee
(5) Die Idee bietet der Gesellschaft Vorteile
(4) Die Idee bietet dem Unternehmen wirtschaftliche Vorteile
(3) Die Idee kann vom Unternehmen sinnvoll umgesetzt werden
Prof. Dr. Manfred König
Methodische AnsätzeQuellen für die Ideengenerierung
Ideen-Quellen
Ideen sammeln
Intern Extern
Interne Analyse Qualitäts- und
Mängelberichte, Beschwerden
Umsatz-, Renner- und Pennerlisten
Controlling- u. Benchmarkinganalysen
Berichte des Außen- und Kundendienstes
Mitarbeiterbefragungen
Kommunikation Betriebliches
Vorschlagswesen Besprechungen,
Tagungen, Konferenzen Formale und informale
Gespräche
Veröffentlichungen Fachliteratur Vorträge, Seminare... Messe- und
Kongressbesuche Internet
Analyse des Unternehmensumfelds Marktforschungs- und
Trendberichte Patentrecherche Konkurrenzbeobachtung
Laufende Kontakte zu... Kunden und Lieferanten Experten Verbrauchern Netzwerkpartnern
Wissenschaft/ F+E-Einrichtungen
Ideen generieren
Intern Extern
Systematisch analytisch
Intuitiv-kreativ Lead-User
Open Innovation
Experten
Brainstorming und seine Abwandlungen
Brainwriting Methoden
Methoden der schöpferischen Orientierung
Methoden der schöpferischen Konfrontation
Systematische Strukturierung
Systematische Problemspezifizierung
Prof. Dr. Manfred König
Ideen sind etwas Fragiles
„Wer zum Teufel will schon Schauspieler sprechen hören?“(Harry Warner, 1927, zur Idee des Tonfilms)
„Der Phonograph (...) hat keinerlei kommerziellen Wert.“(Thomas Edison, 1880)
„Die Leute werden rasch die Nase voll haben, Abend für Abend auf eine Sperrholzschachtel zu starren.“(Daryl F. Zanuck, CEO 20th Century Fox, 1946, zum Thema Fernsehen
Zum Erkennen erfolgversprechender Ideen braucht es Mut, Phantasie und Kreativität
Prof. Dr. Manfred König
Erscheinungen in unserer Umwelt bieten Lösungen für unsere Probleme – wenn wir willens und in der Lage sind, sie wahrzunehmen
Archimedes entdeckte die Möglichkeit, das Volumen unregelmäßiger Körper zu messen, beim Eintauchen in den Badezuber.
Gebrüder Montgolfier erkannten die Antriebskraft heißer Luft, als sie über dem Kaminfeuer Aschepartikel in der Schwebe sahen.
James Watt erkannte die Kraft des Dampfes durch den sich hebenden Deckel auf einem Kochtopf.
Teflon entstand durch einen Labor-Unfall
Kreativität erfordert sensible Antennen
Prof. Dr. Manfred König
während der Arbeitszeit
Dienstreisen
außerhalb der Arbeitszeitund des Unternehmens
24%
11%65%
Orte der Ideengenerierung
Quelle: Kienbaumstudie / Wahren 2004, S. 106
Kreativität benötigt ein angemessenes Umfeld
Thesen:
1. Zu wenig Gelegenheit und Zeit im Unternehmen
2. Es fällt den Menschen leichter, außerhalb des Arbeitsumfeldes über Neues nachzudenken
Wo werden Ideen geboren?
Prof. Dr. Manfred König
Beispiel für systematisch-analytische MethodenTRIZ: Kritik an der herkömmlichen Vorgehensweise
Herkömmliche Vorgehensweise
Schritt von meinem spezifischen Problem zu meiner spezifischen Lösung
Lösung
Brainstorming
Funktioniert nicht
Aufgabe
Dieser Schritt tritt kein zweites Mal in identischer Form auf.
Der spezifische Lösungsweg muss jedes Mal neu durch Versuch gefunden werden.
Herkömmliche Denkhaltung
Ausrichtung auf das Umgehen undVermeiden von Konflikten undWidersprüchen.
Trade-offs und Kompromisse sindan der Tagesordnung
Prof. Dr. Manfred König
Beispiel für systematisch-analytische MethodenTRIZ: Vorgehensweise
TRIZ Vorgehensweise
KonkretesProblem
Abstrahiertes, verallgemeinertes
Problem(Standardproblem)
Abstrahierte, allgemeine
Lösung(Standardlösung)
Konkrete Lösung
Lösung des Problems mit bekannten Regeln
TRIZ Vorgehensweise
Problem umgangsprachlichBeschreiben und
abstrahieren
Konflikt auf Basisder 39 Parameter
Lösungsansätze aus den 40
innovativenLösungsprinzipien
Lösungsansatz auswählen
und konkrete Lösung erarbeiten
Konflikte werden gesucht
Beispiele:
Anstieg der Fahrgeschwindigkeit von PKW über 100 km/h, erhöht sich das Risiko eines geplatzten Reifens.
Bei Erhöhung der Laufgeschwindigkeit einer Kaschiermaschine, erhöht sich das Risiko, dass der Klebefilm reißt.
Prof. Dr. Manfred König
KundenbedürfnisseMarktanforderungen
Produktkonzept
Produkt
Markt Markt
Kundennutzenorientierte Produktentwicklung
darzustellen als die Wettbewerber
Der Schlüssel zur Erreichung der unternehmerischenZiele liegt darin, die Bedürfnisse und Wünsche des
Zielmarktes zu ermitteln und diese dann
wirtschaftlicher und wirksamer
Fokussierung auf den Markt
Orientierung am Kundennutzen
aktuell: Kamerahersteller
Produktverliebte Unternehmenscheitern häufig, weil sie die Zeichen des Marktes nicht zu deuten wissen, siehe Bürokommunikation Olympia versus Brother u. IBM
Prof. Dr. Manfred König
Von der produkt- zur nutzenorientierten Denkweise
Welche Anwenderprobleme existieren im Markt?Was erwarten die Abnehmer?
Welche aktuellen und latente Bedürfnisse und Wünsche haben sie?
Produktidee
Alternative Produktkonzepte
Produktkonzepttest
Produkte
Markt
NutzenPreis
Prof. Dr. Manfred König
Ermittlung der Kundenanforderungen
Aktuelle Kundenanforderungen
Anpassung an Markttrends zum besten Wettbewerber aufschließen Kurzfristiger Vorsprung Meist nur noch marginale Verbesserungen Honorierung durch Kunden fraglich
Zukünftige Kundenanforderungen (latente Bedürfnisse)
Vision des zukünftigen Kundennutzen zukünftiger Kundennutzen antizipieren Wettbewerber überholen Markt gestalten Leadership
Prof. Dr. Manfred König
Produktideen durch Analyse des Anwendungsprozesses
Start-Prozess eines Autos
Schlüssel finden
Zum Auto gehen
Aufschließen
Tür öffnen
Einsteigen
Schlüssel einführen
Motor starten
a.a.
b.b.
c.c.
d.d.
e.e.
f.f.
g.g.
Der Anfahr-Prozess
- Suchen
- Wo steht das Auto ?- Parkhaus- Dunkelheit
- Witterungsverhältnisse- Regen/Schnee
-Verschleiß
- Gewicht- Kraft-
- Beweglichkeit
- Verschleiß- Schlüsselloch finden
- Lenkradschloss- Kindersicherung
- Piepen- „Blinken“
- Lichtsignal- Warnblinklicht- Innenleuchte
- Infrarot- Fingerabdruck
?
- Drehsitz
- Fingerabdruck
- Fingerabdruck + Druck
Probleme Ansätze
Prof. Dr. Manfred König
KundenintegrationParadigmenwechsel
Informationen über Kunden über Marktforschung
Je mehr wir über den Kunden wissen, desto besser können wir für ihn entwickeln
Gefahr von Missverständnissen bei der Übersetzung der Kundenwünsche in Produktanforderungen
Kunde ist Initiator und Berater
Kunde nimmt an Teilen der Wertschöpfung des Herstellers teil oder übernimmt diese sogar
Mache den Kunden zum Mitentwickler und nutze sein Wissen
Weiterentwicklung des Lead User Ansatzes
Kunde des Kunden als Partner (Wertschöpfungspartner)
Open Innovation Paradigma
Closed Innovation Paradigma
Quelle: Uni. St. Gallen
Prof. Dr. Manfred König
Concept
DefinitionConcept
Definition
Kundenintegration: Frühe Einbindung
Opportunity
IdentificationOpportunity
Identification
Opportunity
AnalysisOpportunity
Analysis
Idea
GenerationIdea
Generation
Idea
SelectionIdea
Selection
Produkt-
entwicklungProdukt-
entwicklungMarkteintrittMarkteintritt
Kunden in alle Elemente der Frühphase einbinden,
damit viele Innovationsimpulsein die nächste Phase gegeben
werden können
Prof. Dr. Manfred König
Net Present Value
Erf
olg
swa
hrs
che
inlic
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it
Portfoliomanagement
Portfolio verbindet Strategie und Projekt
Selektion von Projekten auf Basis einer Risiko/Chancen-Bewertung
• passt das Projekt zur Strategie (fit)?
• Bestimmung der wirtschaftlichen Attraktivität eines Projekte
• Vergleich und Priorisierung von Projekten
• Transparenz und konsistenter Entscheidungsprozess• Bessere Nutzung der Ressourcen durch Projektpriorisierung• Effiziente Steuerung zukünftiger Ausgaben für Innovationen• Identifikation unattraktiver Projekte
Nutzen für das Unternehmen
Prof. Dr. Manfred König
Phasensteuerung bindet F&E in das Innovationsmanagement ein
Generierung von Chancenund Ideen
Phase 1
BusinessCases
Phase 2 Phase 3
EntwicklungPrototyping
PilotLaunch
Phase 4 Phase 5Markt +Umfeld
Markt
Phasen-Steuerung des Innovationsprozesses
Systematik zur Steuerung aller Innovationsprojekte im Unternehmen
• Klar definierte Phasen für den ganzen Innovationsprozess• Go/Stop-Entscheidungen bei vordefinierten Meilensteinen• Einbezug von Business Cases“ in den Prozess und als
Entscheidungsmeilenstein
• Reduziert time-to-market und time-to-money
• Definierte Erfolgskriterien pro Phase erhöhen die Effizienz und verringern Flop-Risiko
• Transparente Entscheidungen bei jedem Meilenstein
• Einfache Verfügbarkeit von Projektdaten für das ganze Projektteam
Nutzen für das Unternehmen
Prof. Dr. Manfred König
Projektverantwortung regelt Zuständigkeit und Zurechenbarkeit
Projekt-verantwortlicher
Projekt-verantwortlicher
ProjektteamProjektteam
ProjektverantwortungStrukturierung der Projektorganisation und Projektmanagement
• Klare Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb der Projektorganisation
• Evaluierung der Projekt-Performance
• Unterstützung von cross-functional teams entsprechend der spezifizierten Projektanforderungen
• Kürzerer Entscheidungsprozess durch klar definierte Verantwortlichkeiten
• Verbindliche Vereinbarungen der Team-Mitglieder
• Höhere Erfolgsraten durch Kombination der erforderlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten abhängig von der Projektphase
Nutzen für das Unternehmen
Prof. Dr. Manfred König
Erfahrung dokumentieren und daraus lernen
sichtbare Ergebnisse
Lern-erfahrung
Prozesserfahrung und Ergebnisse beschreiben (Debriefing)
• Jedes Projekt wird beschrieben
• Kurze schriftliche Darlegung oder
• moderierte Konferenz
• Weiterentwicklung und Transfer der Lernerfahrung
• Lernerfahrung der Organisation zugänglich machen
• Kontinuierliche Verbesserung des gesamten Innovationsprozesses
• Verbesserung der Erfolgsrate bei künftigen Projekten durch Vermeidung von Fehlerwiederholungen und durch Einsatz bewährter Erfahrungen und Methoden
Nutzen für das Unternehmen
Prof. Dr. Manfred König
Zielvereinbarungen fördern das Innovationsverhalten
ZielvereinbarungenInnovationsziele sind Teil der Zielvereinbarungen für alle in den Innovationsprozess involvierten Mitarbeiter
• Gewichtung der Ziele hängt ab von der Funktion in der Prozesskette
• Ziele im Gegenstromverfahren entwickeln
• Konsistenz der Ziele für alle Funktionen in der Innovationskette
Zielvereinbarung
Nutzen für das Unternehmen
• Verbessertes Innovationsverhalten bei den Mitarbeitern
• Verbesserung der Team-Performance
• Erhöhung der Sensibilität für Innovationen im gesamten Unternehmen
Prof. Dr. Manfred König
Innovationsverhalten wird Bestandteil der Personalentwicklung
Personalentwicklung Innovationsverhalten wird Kriterium der Mitarbeiterbeurteilung und der Karriereplanung
• Sensibilisierung der Mitarbeiter
• Motivation für Innovation
• Verbesserung des Innovationsbewusstseins im Unternehmen
• Entwicklung von Innovations-know-how
Nutzen für das Unternehmen
Prof. Dr. Manfred König
Chancen durch Professionalität im Marketing
Die Markteinführung muss genauso intensiv betrieben werden, wie das Engineering von Neuprodukten!
Häufig
... scheitern Innovationen an der fehlenden Marketingkompetenz
... werden Markteinführungsstrategie und –maßnahmen zu spätgeplant
... sind die Maßnahmen nicht aufeinander und auf die Zielgruppenabgestimmt
Prof. Dr. Manfred König
Erfolgsfaktoren bei Produktinnovationen
Welche Faktoren sind für den Erfolg von Produktinnovationen wichtig?
sehr wichtig sehr unwichtig
1 2 3 4 5
Produktqualität
Neuheitserlebnis
Marktbedarf
Kundenorientierung
Preis
Marketing
Markteinführungsstrategie
Vertrieb
Beziehung zu Absatzmittlern (z.B. Handel)
Zusammenarbeit von F&E und Marketing
Innovationscontrolling
Unterstützung durch staatliche Förderprogramme
finanzielle Ausstattung
!
N = 107 KMU RLP 2000Verarbeitendes Gewerbe
Prof. Dr. Manfred König
sehr stark verantwortlich überhaupt nichtverantwortlich
1 2 3 4 5kein Marktbedarf
zu geringe KundenorientierungMarktforschungsschwächen
fehlende MarkteinführungsstrategieManager-Lieblingsidee
schlechte F&E-/Marketing-KoordinationMarketingschwächen
geringe finanzielle Ausstattungschlechte Produktqualitätzu kurze Entwicklungszeitzu lange Entwicklungszeit
falscher Einführungszeitpunktunerwartet hohe Innovationskosten
Ursachen für Fehlschläge bei der Produktneueinführung bei KMU
Welche Faktoren sind für Flops verantwortlich?
!
N = 107 KMU RLP 2000Verarbeitendes Gewerbe
Prof. Dr. Manfred König
Entwicklung Produkt-/Marktstrategie
Entwicklung Technologiestrategie
Ideenfindung
Ideenbewertung
Konzeptentwicklung
Konzepttest
Produktentwicklung
Markteinführung
10,0 20,0 30,0 40,0 50,0in %
46,4
34,0
43,3
15,5
27,8
11,3
33,0
54,6
Verbesserungen im Innovationsprozess
Wo sehen die KMU Verbesserungsmöglichkeiten?
N = 107 KMU RLP 2000Verarbeitendes Gewerbe
Prof. Dr. Manfred König
Qualifizierungs- / Informationsbedarf bei KMU
sehr wichtig sehr unwichtig1 2 3 4 5
Entwicklung von Produkt-/Marktstrategien
Marktsegmentierung
Entwicklung von Technologiestrategien
Identifizierung von Kernkompetenzen /S-S-Analyse
Markt- und Produktpositionierungsanalysen
Markteinführungsstrategien
Marketingkonzepte
Innovationsbewertung/-controlling
Innovationsfinanzierung
Projektmanagement
Methoden des Innovationsmanagement
Innovationsklima
N = 107 KMU RLP 2000Verarbeitendes Gewerbe
Wo sehen die KMU Qualifizierungsbedarf?
Prof. Dr. Manfred König
Im Markt positionieren – Profil zeigen
Aufeinander abgestimmter Einsatz der Marketing-Instrumentezur Beein-flussungdes Absatzes.
Marketing-Mix
Positionierung
Die Entscheidung eines Anbieters über Art und Weise des anzubietenden Kundennutzensmit dem Ziel, sich erfolgreich vom Wettbewerb abzuheben.
Warum sollen die Nachfrager bei IhremUnternehmen kaufen?
Welche Instrumentesind geeignet,dem Markt die Performanceder Neuheit und dieLeistungsvorteileIhres Unternehmenszu vermitteln?
Für was „steht“ IhrUnternehmen?
Prof. Dr. Manfred König
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Prof. Dr. Manfred König
Back Up
Prof. Dr. Manfred König
TRIZ
Prof. Dr. Manfred König
Triz
Prof. Dr. Manfred König
Inkrementalinnovation
erfolgen in bereits bestehenden oder verwandten Märkten und auf bekannten Anwendungsgebieten
auf Basis von Basis- und Schlüsseltechnologien
relativ risikolos
Radikalinnovation
erfolgen in neuen Märkten und neuen Anwendungsgebieten
auf Basis von Schrittmachertechnologien
hohes Risiko
verursachen einschneidende Veränderungen im Unternehmen
Prof. Dr. Manfred König
Sterbende Technologien / Alte Technologien- werden substituiert
Basistechnologien- heutiger Stand der Technik- von jedem Wettbewerber einsetzbar / Branchenverbreitung
Schlüsseltechnologien- erst in geringem Maß eingesetzt- bieten Chancen für Differenzierung und Wettbewerbsvorteile
Schrittmachertechnologien- befinden sich noch im Entwicklungsstadium- ersetzen in Zukunft Schlüsseltechnologien
Zukunftstechnologien- lösen in Zukunft Schrittmachertechnologien ab- wirtschaftliche Bedeutung erkennbar- Grundlage für längerfristige Entwicklungsarbeit
Neue Technologien- Wirtschaftlich noch keine Bedeutung- Zukunft ungewiss
Technologieniveau
Prof. Dr. Manfred König
Begriff Innovation
Innovation = Erstmalige wirtschaftliche Anwendung einer Problemlösung.
Marktneuheit, wenn noch keine wirtschaftliche Anwendung erfolgt ist
Nachfolgende Lösung ist entweder Imitation oder
innovative Imitation (modifizierte bereits vorhandene Lösung, Beibehaltung des bestehenden Grundprinzips), inkremental-evolutionäre Neuerung
echte Innovation - radikal-revolutionäre Neuerung
Betriebsneuheit, wenn im Markt, nicht aber beim Unternehmen vorhanden (neu für das Unternehme, nicht aber für den Markt)
Prof. Dr. Manfred König
1895 1995
Technologie und Markt - beides ist wichtig
Prof. Dr. Manfred König
GAP
SuchfeldanalyseGap-Analyse: Neue Anwendungsfelder für existierende Produkte
Trend
Extrem A
Extrem B
Gegenwart Zukunft
Szenario-Analyse / Retropolation
Technologietrends
An
ford
eru
ng
en
EffizienzVerbrauch
Sicherheit
SteigenderAnspruch an
Komfort
Steigender Anspruch anFunktionalität
Software Neue Bauweise,Werkstoffe
Sensorik
Brennstoff-zelle
Tele-matik
Intell.Schalt-
strategienB
A
D
Technologie XYZ
Technologie yX Z
Produkt X1
Produkt X2
Produkt X3
Produkt Y2
Produkt Y1
Zeit
Produkte
Technologien
Roadmap / Extrapolation