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III. NACHRICHTEN Professor Fritz Niit~lein zur Vollendung des 75. Lebensjahres Der Herausgeber und Begriinder dieser ZeitschriPc, Oberlandforstmeister a. D. Prof. era. FRITZ N/JSSLEIN, vollendet am 1. Juni 1974 sein 75. Lebensjahr, noch voll im fachlichen Schaffen stehend und in bemerkenswerter Frische. Der herzliche Gltick- wunsch zu diesem Tage mut~ auch den Dank einschliet~en fiir ein langes, stets mensch- lich giitiges Wirken ftir die Belange yon Wald und Wild. Drei Lebensbereiche sollen besondere Erw~ihnung finden: Die T~itigkeit als Forst- mann bis zurn Ende des Krieges in der Ministerialforstabteilung in Miinchen, als Leiter des Forstamtes Hohenaschau und im Reichsjagdamt in Berlin, in das er als hervor- ragender Kenner der jagdlichen Materie berufen wurde, das Wirken nach dem Kriege in der nie- ders~ichsischen Landesforstverwaltung bis 1953 und die Sicherung und der Ausbau der jag& lichen Forschung und Lehre in der Bundesrepu- blik Deutschland und im internationalen Rah- men. Zwar iiberschneiden sich die Arbeit in der Landesforstverwaltung in Niedersachsen und der Beginn der Lehrtgtigkeit fiir das Fachgebiet Jagdkunde an der Forstlichen Fakult~it im Win- tersemester 1947/48, als besonderer Lebensab- schnitt muf~ die Aufgabe in der Forstverwaltung nach dem Kriege dennoch gesondert hervorge- hoben werden, insbesondere auch an dieser Stelle. Fiir viele junge Forstleute war mit dem Kriegs- ende die Aussicht, in dem erstrebten Beruf t~itig oder zumindest ausgebildet werden zu k~Snnen, gescbwunden. Der damalige Referent in der Forstverwaltung des Landes Niedersachsen, Oberlandforstmeister N/OSSLEIN,zust~indig ftir das Ausbildungswesen, nahm unbiiro- kratisch und stets hilfsbereit vielen die Hoffnungslosigkeit, erm6glichte einer groi~en Zahl die forstliche Ausbildung, welt mehr Anw~irtern, als die Verwaltung des Landes selbst besch~i~igenkonnte. Sie alle wirkten und wirken schliei~lichihrer forstlichen Aus- bildung gemS.f~, die eine qualifizierte jagdliche einschlief~t, in und augerhalb der Bun- desrepublik Deutschland und damit auch zumeist fiir die jagdlichen Belange. Der Kreis derer, denen der Jubilar damals im wahrsten Sinne des Wortes geholfen hat, wird immer Verehrung und Dankbarkeit far ihn bewahren. Der Jagdwissenschaflc in ihrer gesamten Breite einschliet~lich der Wildtierkunde gab Prof. NiiSSLEINeine Basis, die sie zuvor nie hatte. Ab 1953 konnte er sich hauptamt- lich dem Ausbau des Instituts ftir Jagdkunde widmen und diese Lehr- und Forschungs- st~itte zu einem jagdwissenscha~lichen Mittelpunkt in der Bundesrepublik Deutschland und dartiber hinaus ausbauen. Er war 1954 der erste Pr~isident des Treffens des Inter- nationalen Ringes der JagdwissenschaPder, der zur weltweiten Zusammenarbeit der Jagdwissenscha~ler fiihrte und der so bedeutsame Kongresse wie den 1969 in Moskau abgehaltenen ermiSglichte. Sein Werk ,,Jagdkunde", 1962 erstmals erschienen, erreichte bisher 7 Auflagen. Die yon ihm ins Leben gerufene ,,Zeitschrif~ fiir JagdwissenschafP' erscheint zu seinem Geburtstag im 20. Jahrgang, ihr Leserkreis erstreckt sich welt tiber den deutschsprachigen Raum hinaus.

Professor Fritz Nüßlein zur Vollendung des 75. Lebensjahres

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III. N A C H R I C H T E N

Professor Fritz Niit~lein zur Vollendung des 75. Lebensjahres

Der Herausgeber und Begriinder dieser ZeitschriPc, Oberlandforstmeister a. D. Prof. era. FRITZ N/JSSLEIN, vollendet am 1. Juni 1974 sein 75. Lebensjahr, noch voll im fachlichen Schaffen stehend und in bemerkenswerter Frische. Der herzliche Gltick- wunsch zu diesem Tage mut~ auch den Dank einschliet~en fiir ein langes, stets mensch- lich giitiges Wirken ftir die Belange yon Wald und Wild.

Drei Lebensbereiche sollen besondere Erw~ihnung finden: Die T~itigkeit als Forst- mann bis zurn Ende des Krieges in der Ministerialforstabteilung in Miinchen, als Leiter des Forstamtes Hohenaschau und im Reichsjagdamt in Berlin, in das er als hervor-

ragender Kenner der jagdlichen Materie berufen wurde, das Wirken nach dem Kriege in der nie- ders~ichsischen Landesforstverwaltung bis 1953 und die Sicherung und der Ausbau der jag& lichen Forschung und Lehre in der Bundesrepu- blik Deutschland und im internationalen Rah- men.

Zwar iiberschneiden sich die Arbeit in der Landesforstverwaltung in Niedersachsen und der Beginn der Lehrtgtigkeit fiir das Fachgebiet Jagdkunde an der Forstlichen Fakult~it im Win- tersemester 1947/48, als besonderer Lebensab- schnitt muf~ die Aufgabe in der Forstverwaltung nach dem Kriege dennoch gesondert hervorge- hoben werden, insbesondere auch an dieser Stelle. Fiir viele junge Forstleute war mit dem Kriegs- ende die Aussicht, in dem erstrebten Beruf t~itig oder zumindest ausgebildet werden zu k~Snnen, gescbwunden. Der damalige Referent in der Forstverwaltung des Landes Niedersachsen,

Oberlandforstmeister N/OSSLEIN, zust~indig ftir das Ausbildungswesen, nahm unbiiro- kratisch und stets hilfsbereit vielen die Hoffnungslosigkeit, erm6glichte einer groi~en Zahl die forstliche Ausbildung, welt mehr Anw~irtern, als die Verwaltung des Landes selbst besch~i~igen konnte. Sie alle wirkten und wirken schliei~lich ihrer forstlichen Aus- bildung gemS.f~, die eine qualifizierte jagdliche einschlief~t, in und augerhalb der Bun- desrepublik Deutschland und damit auch zumeist fiir die jagdlichen Belange. Der Kreis derer, denen der Jubilar damals im wahrsten Sinne des Wortes geholfen hat, wird immer Verehrung und Dankbarkeit far ihn bewahren.

Der Jagdwissenschaflc in ihrer gesamten Breite einschliet~lich der Wildtierkunde gab Prof. NiiSSLEIN eine Basis, die sie zuvor nie hatte. Ab 1953 konnte er sich hauptamt- lich dem Ausbau des Instituts ftir Jagdkunde widmen und diese Lehr- und Forschungs- st~itte zu einem jagdwissenscha~lichen Mittelpunkt in der Bundesrepublik Deutschland und dartiber hinaus ausbauen. Er war 1954 der erste Pr~isident des Treffens des Inter- nationalen Ringes der JagdwissenschaPder, der zur weltweiten Zusammenarbeit der Jagdwissenscha~ler fiihrte und der so bedeutsame Kongresse wie den 1969 in Moskau abgehaltenen ermiSglichte. Sein Werk ,,Jagdkunde", 1962 erstmals erschienen, erreichte bisher 7 Auflagen. Die yon ihm ins Leben gerufene ,,Zeitschrif~ fiir JagdwissenschafP' erscheint zu seinem Geburtstag im 20. Jahrgang, ihr Leserkreis erstreckt sich welt tiber den deutschsprachigen Raum hinaus.

120 Nachrichten

Es nimmt nicht wunder, dafg Prof. NOSSLEIN neben seinem so erfolgreichen Wirken fiir die Belange der Jagdwissenscha~ auch anderweitig fiihrend tStig war, so als Pr~isi- dent des Deutschen Forstvereins, als Dekan der Forstlichen Fakult[it, deren Verlegung yon Hann. M[inden nach G&tingen er maggeblich organisierte.

Mein Dank, der den einer groflen Zahl forstlicher Berufskollegen einschliet~t, gilt dem verst~indnisvollen, v[iterli&en Heifer in einer bitteren Zeit, er gilt ferner dem verehrten Vertreter unseres Fachgebiets, der diesem Gestalt und Sicherung zu geben vermochte. E. UEGKERMANN

Die Verlagsbuchhandlung Paul Parey schliel~t sich diesen Gliickwtinschen mit einem herzlichen Waidmannsheil und besten Wiinschen fiir die Zukunt~ in Verehrung und Dankbarkeit an. Wir danken dem Jubilar far 5ahrzehntelange vertrauensvolle und freunds&at~ Zusammenarbeit und f[ir seinen stets bereitwilligst erteitten klugen, sachkundigen und erfahrenen Rat fiir unsere verlegerische Arbeit auf jagdlichen und forstlichen Gebieten. MSgen ihm - und allen seinen Freunden - seine bewundernswerte jugendliche Frische und Spannkra~ noch re&t lange erhalten bleiben. F. GEol~c,I

Institut und Lehrkanzel fiir Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der Hochschule fiir Bodenkultur in Wien geplant

Das Professorenkollegium der Hochschule fiir Bodenkultur hat mit Beschlutg vom 14.3. 1974 beim Bundesministerium flir Wissenschaec und Forschung die Errichtung eines Institutes und einer Lehrkanzel f[ir Wildbiologie und Jagdwirtscha~ beantragt. Durch spezielle Ausrichtung in Lehre und Forschung (mit den Schwerpunkten Biologie und 13kologie des Wildes, Einwirkung yon Wildpopulationen auf land- und forst- wirts&a~liche Okosysteme, jagdwirts&afldiche Probleme) sollen ausreichende Grund- lagen fiir eine die gesarnte Bodenkultur und den integrierten Umweltschutz zufrieden- stellende L/Ssung der Wildfrage bereitgestellt werden k6nnen. Durch eine interuniver- sit,ire Aufgabenverteilung (Universit~it: zoologische Grundlagen; Tier~irztliche Hoch- schule: Krankheiten und Ern~ihrung des Wildes; Hochschule filr Bodenkultur: Okolo- gie und Biologie des Wildes in IJkosystemen) bestiinde dann die M6glichkeit einer umfassenden Ausbildung und ausreichenden Grundlagenbereitstellung ftir die moderne WildbewirtschaRung (wildlife management) im Sinne einer modernen 13kosystem-For- schungskonzeption.

IV. R E F E R A T E

Referenten: v. BRaUNSCHWem (V. B.), GRIeSCHB (Gri.), PIeLOWSXl (Pi.), UECK~RMANN (Ue.), VALENTIN&e (Va.)

1. Wildkunde und Pathologie

BAVDrK, S.; VALENTrN~I~, S.; Kug~j, M.: Das Hodengewicht der Gemsen in der Brunftzeit. Zbornik Biotechn. Fak. Ljubljana 1968.

Die Hoden saint Nebenhoden bei 38 erlegten adulten B?Scken sind gewogen worden. Davon wurden 5 in der ersten Augustdekade, die restlichen 33 in der Brunt~zeit (November, Dezem- ber) abgeschossen. Das Durchsehnittsgewicht beider Hoden betrug im August 40 g, im Novem-