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Professor Martin Jansen zum 60. Geburtstag am 5. November 2004 Sehr geehrter Herr Jansen! Die Redaktion, der Verlag und Ihre Freunde, Schüler und Kollegen gratulieren Ihnen ganz herzlich zu Ihrem 60. Geburtstag. Sie überreichen Ihnen dieses Heft in Anerkennung und Verbundenheit. Z. Anorg. Allg. Chem. 2004, 630, 21112112 DOI: 10.1002/zaac.200400288 2004 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 69451 Weinheim 2111

Professor Martin Jansen zum 60. Geburtstag am 5. November 2004

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Page 1: Professor Martin Jansen zum 60. Geburtstag am 5. November 2004

Professor Martin Jansen zum 60. Geburtstag am 5. November 2004

Sehr geehrter Herr Jansen!

Die Redaktion, der Verlag und Ihre Freunde, Schüler und Kollegen gratulierenIhnen ganz herzlich zu Ihrem 60. Geburtstag. Sie überreichen Ihnen dieses Heftin Anerkennung und Verbundenheit.

Z. Anorg. Allg. Chem. 2004, 630, 2111�2112 DOI: 10.1002/zaac.200400288 2004 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 69451 Weinheim 2111

Page 2: Professor Martin Jansen zum 60. Geburtstag am 5. November 2004

Z. anorg. allg. Chem. 630 (2004)

Martin Jansen wurde am 5. November 1944 auf der nordfriesischen Insel Pellworm geboren undwuchs dort gemeinsam mit acht Geschwistern auf. In Husum besuchte er das Gymnasium. Nachdem Wehrdienst begann er 1966 mit dem Chemiestudium an der Justus-Liebig-Universität in Gießen.Beeindruckt von den lebhaften und anregenden Vorlesungen von Prof. Rudolf Hoppe, entschied ersich für die Festkörperchemie, absolvierte dort seine Diplomarbeit und wurde 1973 mit einer Arbeitüber Oxocobaltate und Oxomanganate promoviert.Trotz des großen Interesses an angewandter Forschung entschied er sich für den Beruf des Hochschul-lehrers. Die Habilitation erfolgte 1978 in Gießen mit einer breitangelegten präparativen Arbeit überdie Oxide von Haupt- und Nebengruppenelementen. Diese Verbindungen erhielt er zum Teil durchdie von ihm maßgeblich weiterentwickelte Sauerstoff-Hochdrucksynthese. In der Folge konnte er u. a.die Kristallstrukturen der einfachen Oxide As2O5 und Sb2O5 aufklären und neuartige Silberoxide mitAg-Ag-Bindungen darstellen.1981 wurde Martin Jansen auf einen Lehrstuhl für Anorganische Chemie an der Universität Hanno-ver berufen. Hier wurden aus seinem Bereich viel beachtete Resultate bekannt, wie die Strukturender mittels anodischer Oxidation hergestellten Silberoxide Ag2O3 und Ag3O4, die der durch Ozonisie-rung der Hyperoxide gewonnenen Alkaliozonide MO3 oder die des brisanten Chloroxids Cl2O6. Er-gänzend zu der Entwicklung neuer präparativer Verfahren erweiterte Martin Jansen die Eigenschafts-untersuchungen seiner Verbindungen. Dabei interessieren ihn besonderes neue Ionenleiter.Schon bald folgten Rufe auf attraktive Lehrstühle in Darmstadt und Bonn sowie an die ETH Zürich.Er entschloß sich für Bonn. In dem dortigen großen Chemiefachbereich konnte er schnell die Begeiste-rung vieler Studenten wecken und somit seine Arbeitsgruppe rasch vergrößern. Neben seinen bisheri-gen Schwerpunkten “Oxometallate” und “Nichtmetalloxide” wurden bemerkenswerte Erfolge bei derUntersuchung von Verbindungen mit anionischem Gold erzielt. Zunehmend widmete er sich auchindustrierelevanten Themen, wie den keramischen Hochtemperatur-Supraleitern, den Fullerenen, derEntwicklung neuer Farbpigmente, keramischer Materialien sowie der Synthese molekularer Precur-sor-Verbindungen, die zur Erzeugung hochtemperaturstabiler amorpher Si-B-N-C-Werkstoffe führen.1998 verlässt Martin Jansen die Hochschule und wechselt als Direktor zum Max-Planck-Institutfür Festkörperforschung, Stuttgart. Dort vervollkommnet er ein bereits Ende der 80er Jahre an derUniversität Bonn von ihm initiiertes Projekt zur theoretischen Strukturvorhersage von Festkörperver-bindungen. Mit dem zu diesem Zweck in seinem Arbeitskreis etablierten Expertensystem zur globalenStrukturoptimierung werden bemerkenswerte Erfolge erlangt, die in Zukunft sicher noch weiterestimulierende Impulse für die präparative Festkörperchemie erwarten lassen.Martin Jansen hat weitreichende Erfolge in vielen Gebieten der anorganischen Molekül- und Festkör-perchemie, der Materialforschung und Kristallographie erlangt. Seine Ergebnisse sind bislang in mehrals 700 Publikationen und 30 Patenten niedergelegt. Er erhielt hohe Ehrungen, wie den Otto-Bayer-Preis (1987), den Förderpreis im Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Programm der DFG (1989) sowie denAlfred-Stock-Gedächtnispreis der GDCh (1996). Er ist Mitglied mehrerer Akademien, darunter derLeopoldina zu Halle. Engagiert hat er sich als Fachgutachter, als Mitglied im Engeren Kuratoriumdes Fonds der Chemischen Industrie und im Vorstand der Fachgruppe Festkörperchemie.Martin Jansen ist ein engagierter akademischer Lehrer, der sehr viele Studenten und Mitarbeiter fürdie Chemie begeistert hat und sie damit zu wissenschaftlichen Höchstleistungen brachte. Sein Gespürfür das Wesentliche, seine Ausstrahlung und offene Art wird von allen geschätzt, die ihm begegnetsind.In unserer Zeitschrift, deren wissenschaftlichem Beirat Martin Jansen angehört, hat er viele seinerausgezeichneten Arbeiten veröffentlicht. Wir verbinden unseren Dank für seine Mitarbeit mit demgemeinsamen Wunsch aller Kollegen, Schüler und Freunde für noch viele gute und erfolgreiche Jahrevoller Schaffenskraft und wissenschaftlicher Erfolge.

W. Bronger K. Dehnicke W. Hanke

2004 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 69451 Weinheim zaac.wiley-vch.de Z. Anorg. Allg. Chem. 2004, 630, 2111�21122112