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Professor Michael Veith zum 60. Geburtstag am 9. November 2004

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Page 1: Professor Michael Veith zum 60. Geburtstag am 9. November 2004

Professor Michael Veith zum 60. Geburtstag am 9. November 2004

Sehr geehrter Herr Veith!

Die Redaktion, der Verlag und Ihre Freunde, Schüler und Kollegen gratulierenIhnen ganz herzlich zu Ihrem 60. Geburtstag. Sie überreichen Ihnen dieses Heftin Anerkennung und Verbundenheit.

Z. Anorg. Allg. Chem. 2004, 630, 1775�1776 DOI: 10.1002/zaac.200400287 2004 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 69451 Weinheim 1775

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Z. anorg. allg. Chem. 630 (2004)

Michael Veith wurde am 9. November 1944 in Görlitz geboren. Nach dem Schulbesuch in Münchenund dem Abitur 1964 studierte er Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, daser 1971 mit einer von Nils Wiberg betreuten Dissertation abschloß. Anschließend fand er in HartmutBärnighausen in Karlsruhe einen der besten Lehrer der Röntgenstrukturanalyse. Dort habilitierte ersich auch 1977 für Anorganische Chemie. Bereits 1978 erhielt er einen Ruf auf eine C3-Professur inBraunschweig, wo er bis zu seiner Berufung 1984 auf eine C4-Professur an die Universität des Saar-landes verblieb. Rufe nach Oldenburg und Heidelberg lehnte er ebenso ab wie spätere Rufe nachWürzburg, Mainz und München. Saarbrücken war für Michael Veith die Brücke nach Frankreich.Gastprofessuren in Talence, Toulouse, Nizza, Straßburg und Palaiseau führten zu engen Verbindun-gen, die 1999 in der Gründung des ersten Europäischen Graduiertenkollegs im Fach Chemie gipfeltenund erst unlängst seine Ernennung zum d’Officier de l’Ordre National du Merite durch den französi-schen Staatspräsidenten Chirac gewürdigt wurde. Als Mitglied des Senatsausschusses für Sonderfor-schungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft engagierte er sich 1997�2002 auch tatkräftigin Deutschland. Seine originellen wissenschaftlichen Arbeiten fanden Anerkennung und Förderungdurch die Verleihung des Leibniz-Preises der DFG 1991 und durch die Aufnahme als Mitglied durchdie Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle in diesem Jahr. 250 wissenschaftliche Publika-tionen in angesehenen Zeitschriften zeugen von seinen regen Aktivitäten.Den Kristallisationspunkt seiner wissenschaftlichen Interessen fand Michael Veith mit den Themenvon Diplom- und Doktorarbeit, in denen er die äußerst reaktiven Diimin- und Hydrazinderivatedurch sperrige Schutzgruppen EMe3 (E � C, Si, Ge, Sn) zu beherrschen lernte. Hieraus entwickeltesich dann aber ein völlig eigenständiges Thema, dem er mit der variationenreichen Chemie der bisdahin unbekannten cyclo-Diazastannylene kräftige Impulse gab. Bei intramolekularer Basenstabilisie-rung ließen sich die ersten Moleküle mit Ge�N- und Ge�S-Doppelbindungen erzeugen, was späterauch zur Synthese des ersten Germanium(II)azids genutzt wurde. Ohne Basenstabilisierung öffnetesich der Weg zu einer großen Zahl faszinierender Ring- und Käfigmoleküle, die neben ihrer strukturel-len Vielfalt auch immer wieder zu allgemeinen Fragestellungen über die strukturellen und chemischenAuswirkungen des ns2-Elektronenpaars schwerer Hauptgruppenelemente anregte. Hieraus resultierteu.a. das erste Beispiel eines stannylenanalogen Nickeltetracarbonyls. Michael Veith erkannte aberauch in seinen vielen Molekülstrukturen stets die darin gespeicherte Dynamik als Herausforderungund Einladung zu gezielter Folgechemie.Diese Einstellung sollte sich vor allem auf das Thema seines zweiten großen Arbeitsgebietes, dem derbinären und ternären Alkoximetallate als zukunftsweisend herausstellen. Zahlreiche molekulare Al-koxi-Germanate, -Stannate, -Plumbate, -Antimonate, -Bismutate, auch heterometallische Alkoxide mitSn/Zr,Hf- oder Y/Ti,Ba-Kombinationen wurden synthetisiert und eingehend charakterisiert. Sie dien-ten dann als präzise Vorläufermoleküle zur Abscheidung definierter Keramiken nach dem CVD-Ver-fahren und zur Herstellung nanoskaliger Komposite nach dem Sol-Gel-Verfahren. So ließen sich Mic-roemulsionen von Spinellen MAl2O4 (M � Co, Ni, Cu) oder nanokristalline Materialien wie NdAlO3

oder Y3Al5O12 oder schließlich auch nanoskalige Metall/Metalloxid-Komposite präziser Zusammen-setzungen erzeugen. Diese Arbeiten sind schöne Beispiele, wie aus wissenschaftlicher Grundlagenfor-schung ohne einengende Gedanken an mögliche Anwendungen diese schließlich doch entstehen.Neben seinen breit gefächerten wissenschaftlichen Interessen steht Michael Veiths Engagement alsakademischer Lehrer immer im Vordergrund. Zahlreiche seiner Schüler haben sich habilitiert undzwei von ihnen sind bereits auf Lehrstühle berufen worden.In unserer Zeitschrift, deren wissenschaftlichem Beirat Michael Veith angehört, hat er zahlreicheseiner ausgezeichneten Arbeiten veröffentlicht. Wir verbinden unseren Dank für seine Mitarbeit mitdem gemeinsamen Wunsch aller Kollegen, Schüler und Freunde für noch viele gute und erfolgreicheJahre des Wirkens für die Chemie.

W. Bronger K. Dehnicke W. Hanke

2004 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 69451 Weinheim zaac.wiley-vch.de Z. Anorg. Allg. Chem. 2004, 630, 1775�17761776