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Profile am Gymnasium Rahlstedt 2016/17 Internationalität Kulturerbe WirtschaftsWeisen Zukunftswelten System Erde Mensch Technik im Fokus Gymnasium Rahlstedt Scharbeutzer Str. 36, 22147 Hamburg 040- 428 86 65 -0 040-428 86 65 40 Internet: www.gymnasium-rahlstedt.de Email: [email protected]

Profile am Gymnasium Rahlstedt · Email: [email protected]. Inhalt: ... Chemie oder Physik 4 Kurse ... S2: The American and the French

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Profile

am Gymnasium Rahlstedt

2016/17

Internationalität

Kulturerbe

WirtschaftsWeisen

Zukunftswelten

System Erde – Mensch

Technik im Fokus

Gymnasium Rahlstedt Scharbeutzer Str. 36, 22147 Hamburg 040- 428 86 65 -0 040-428 86 65 40 Internet: www.gymnasium-rahlstedt.de

Email: [email protected]

Inhalt:

Kernfächer

Profilbereich

Wahlpflicht- und Wahlbereich einschließlich der Belegauflagen

Prüfungsfächer

Berechnung der Abiturnote

Die Profil o Profil Internationalität o Profil Kulturerbe o Profil WirtschaftsWeisen o Profil Zukunftswelten o Profil System Erde – Mensch o Profil Technik im Fokus

Kernfächer

Jede Schülerin und jeder Schüler belegt drei Kernfächer durchgängig für die zwei Jahre in der Studienstufe: Deutsch, Mathematik und eine weitergeführte Fremdsprache. Jedes Kernfach wird vierstündig unterrichtet und auf grundlegendem oder erhöhtem Niveau angeboten. Mindestens zwei der drei Kernfächer müssen auf erhöhtem Niveau gewählt werden. Das einmal gewählte Niveau kann nicht geändert werden.

Profilbereich Profile sind eine Bündelung von Fächern, die inhaltlich zusammenarbeiten und so z.B. ein gemeinsames Thema aus unterschiedlicher Perspektive betrachten. Sie sollen einen Anwendungsbezug beinhalten und sind der Ort, an dem wissenschaftspropädeutisch – zu wissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen hinführend - gearbeitet wird. Sie umfassen ca. 1/3 der wöchentlichen Unterrichtszeit und gehen insgesamt zu etwa 1/4 in die Abiturendnote ein. Jede Schülerin, jeder Schüler wählt genau ein Profil, das für die zwei Jahre der Studienstufe unverändert bleibt. Das Gymnasium Rahlstedt bietet zurzeit die folgenden sechs Profile an:

Internationalität

Kulturerbe

WirtschaftsWeisen

Zukunftswelt

System Erde – Mensch

Technik im Fokus Im Internet unter http://www.hamburg.de/oberstufenprofile/ sind alle Oberstufenprofile der Hamburger Oberstufen zu finden.

Wahlpflicht- und Wahlbereich Der Wahlbereich bietet die Möglichkeit, weitere Fächer zu wählen. Dazu müssen zuerst die Belegauflagen erfüllt werden (Wahlpflichtbereich) und anschließend können beliebig weitere Fächer gewählt werden. Teilweise werden die Belegauflagen durch die im Profil befindlichen Fächer abgedeckt. Belegauflage

Es müssen die drei Kernfächer durchgängig belegt werden.

Es muss ein Profilbereich durchgängig belegt werden.

Es muss ein ästhetisches Fach – Bildende Kunst, Musik oder Theater durchgängig belegt werden. Mit den musikpraktischen Kursen – Chor, Musikpraxis, Orchester – kann diese Auflage nicht abgedeckt werden.

Es muss durchgängig PGW, Geschichte oder Geographie belegt werden. Das Fach Wirtschaft deckt diese Auflage nicht ab. Außerdem sind im Durchschnitt mindestens vier Stunden pro Semester mit diesen Fächern einschließlich Wirtschaft zu belegen.

Es muss in jedem Semester Religion oder Philosophie belegt werden.

Es muss durchgängig eine Naturwissenschaft – Biologie, Chemie, Physik – belegt werden. Einschließlich Informatik sind vier Stunden pro Semester in diesem Bereich belegt werden. Das Fach Informatik ist keine Naturwissenschaft.

Es muss durchgängig Sport belegt werden. Wahlbereich Es kann jedes noch nicht belegte Fach hinzu gewählt werden. Insbesondere die Fremdsprachen, die nicht als Kernfach gewählt wurden- meistens Französisch, Latein oder Spanisch- sowie die musikpraktischen Kurse und Sporttheorie gehören dazu. Es können in der Regel nicht zwei Kurse eines Fachs gleichzeitig gewählt werden. Insgesamt sind im Schnitt 34 Wochenstunden zu belegen.

Prüfungsfächer

Jeder Prüfling hat vier Prüfungsfächer, von denen die ersten drei schriftlich geprüft werden. Die vierte Prüfung ist eine mündliche Prüfung , die entweder in einem klssischen Prüfungsformat oder als Präsentationsprüfung. Das erste Prüfungsfach ist ein Kernfach, das auf erhöhtem Niveau unterrichtet wurde Das zweite Prüfungsfach ist ebenfalls ein auf erhöhtem Niveau unterrichtetes Fach (Kernfach oder profilgebendes Fach) Das dritte und das vierte Prüfungsfach sind so zu wählen, dass

mindestens zwei Kernfächer unter den vier Prüfungsfächern sind

aus jedem Aufgabenfeld mindestens ein Prüfungsfach gewählt wurde

mindestens ein profilgebendes Fach Prüfungsfach ist. Jedes Prüfungsfach muss in allen vier Semestern durchgängig belegt werden.

Aufgrund der obigen Bestimmungen ergibt sich zwangsläufig, dass die Wahl von Kunst oder Sport als Prüfungsfach, auch Mathematik als Prüfungsfach gewählt werden muss. Sport kann als am Gymnasium Rahlstedt als 4. Prüfungsfach (mündliches Prüfungsfach) gewählt werden, wenn zum praktischen Sportkurs der zweistündige Kurs Sporttheorie hinzugewählt wird. Damit wird Sport zu einem vierstündigen Kurs und die Noten aus Sportpraxis und –theorie werden zu einer Note zusammengefasst. Die Sportprüfung besteht aus einer praktischen Prüfung und einer mündlichen Präsentationsprüfung.

Berechnung der Abiturnote Alle Kurse werden je Semester mit einer Punktzahl zwischen 15 Punkten (Note 1+) und 0 Punkten (Note 6) bewertet. Mit 0 Punkten bewertete Kurse zählen als nicht belegt und können nicht zur Erfüllung von Auflagen (Stundenzahl, Belegung eines Faches,…) herangezogen werden. Die Abiturnote setzt sich aus dem Kurs- und dem Prüfungsbereich zusammen. Im Kursbereich müssen 200 Punkte und können maximal 600 Punkte, im Prüfungsbereich müssen 100 Punkte und können maximal 300 Punkte erreicht werden. Im Kursbereich müssen die Ergebnisse

der drei Kernfächer aus jedem Semester 12 Kurse

der vier Semester Musik, Kunst oder Theater 4 Kurse

der vier Semester PGW, Geschichte oder Geographie 4 Kurse

der vier Semester Biologie, Chemie oder Physik 4 Kurse eingebracht werden Zu den 24 Semesterergebnissen kommen noch die Ergebnisse – soweit sie noch nicht bereits dabei sind – die Ergebnisse der Prüfungsfächer. Insgesamt müssen mindesten 32 Kursergebnisse eingebracht werden. Drei vierstündige Fächer werden doppelt gewertet, sodass sich bei 32 Kursergebnissen insgesamt eine 44-fache Wertung (32 + 3 x 4 = 44) ergibt. Alle 32 Kursergebnisse plus die doppelte Wertung werden addiert und durch 44 geteilt. Die sich ergebende durchschnittliche Punktzahl wird mit 40 multipliziert. Eine Verdoppelung der Punktzahl erfolgt für

das erste schriftliche Prüfungsfach

das geprüfte profilgebende Fach

ein weiteres vierstündiges Fach (auf erhöhtem oder grundlegendem Niveau) nach Wahl

Es können weitere Semesterergebnisse eingebracht werden, die zu einer Erhöhung der durchschnittlichen Punktzahl führen Beispiel: Profil System Erde mit Sport als 4. Prüfungsfach 1. Prüfungsfach Mathematik (eA) 2. Prüfungsfach Geographie (eA) 3. Prüfungsfach Deutsch (eA oder gA) 4. Prüfungsfach Sport Eingebracht werden muss: Mathematik 4 Ergebnisse Deutsch 4 Englisch 4 z.B. Kunst 4 Geographie 4 Biologie od. Chemie 4 Sport 4 Zus. 28 Ergebnisse, mindesten vier weitere Ergebnisse nach Wahl Doppelt zählen in diesem Fall Mathematik, Geographie sowie das beste vierstündige Fach z.B. Sport oder auch Englisch

Profil Internationalität

Profilgebendes Fach History (Geschichte auf Englisch) 4 Wo.-Std.

Profilbegleitende Fächer Philosophie 2 Wo.-Std.

Drama (Theater auf Englisch) 3 Wo.-Std.

Seminar MUN 3 Wo.-Std.

Wahlpflichtfächer Naturwissenschaften 4 Wo.-Std.

Sport 2 Wo.-Std.

Wahlbereich z.B. weitere Fremdsprachen 4 Wo.-Std.

Zielgruppe / Voraussetzungen: Dieses Profil richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die sich auf der Grundlage guter Englischkenntnisse gerne damit beschäftigen möchten, wie Menschen ihr Zusammenleben organisiert haben. Sie sollten gerne kommunizieren, gerne etwas vor anderen präsentieren und neugierig auf Neues sein. Zudem werden die Arbeit mit und in Texten sowie ein Interesse an geschichtlichen und philosophischen Fragestellungen erwartet. Hinzu kommt die Bereitschaft, gelegentlich auch an Wochenenden aktiv zu sein, was durch die jeweils dritte Wo.-Std. bei Drama und MUN abgegolten wird. Die englisch-sprachigen Kurse sind keine Englischkurse, d.h. die sprachliche Leistung wird nicht direkt benotet. Allerdings werden gute Sprachkenntnisse in Englisch sowie das ständige Bemühen, diese Kenntnisse zu verbessern, erwartet. Inhalte: Im Profil gebenden Fach History (Geschichte auf Englisch) wird untersucht, wie sich - besonders in den letzten beiden Jahrhunderten - die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse und Strukturen entwickelt haben, insbesondere welche Konflikte (z.B. Revolutionen, Kriege) und Lösungsmodelle es gab. Dabei soll, entsprechend dem Titel des Profils, der Blick nicht in erster Linie auf Deutschland, sondern vielmehr auf international bedeutsame Entwicklungen gerichtet sein.

S1: S2:

The

American and the French

Revolution

Colonialisation –

Imperialism –Decolonialisation

S3: S4:

The

Weimar Republic and the

Third Reich

The Cold

War – The World

between 1945 - 1989

Im Fach Philosophie – der einzige Kurs auf Deutsch in diesem Profil – wird nachvollzogen, wie die Denker der verschiedenen Zeiten die Entwicklungen zu erklären versucht haben, möglichst in Bezug auf die historisch behandelten Themen.

Drama bedeutet Theater in englischer Sprache. In diesem Fach wird durch die Auswahl und Behandlung englischsprachiger Theaterstücke die Sicht von Künstlern auf die Gesellschaft ihrer Zeit betrachtet und durch die Aufführung eines Stückes

dieses auch spielerisch – aktiv erlebt. Dies kann an Hand moderner wie auch klassischer Stücke erfolgen. So wird im jetzigen S1 / S2 Kurs Shakespeares „Romeo and Juliet“ einstudiert.

Das Seminarfach des Profils, „MUN = Model United Nations“, ist ein Simulations- oder Rollenspiel über die Arbeit der UNO. Der Unterricht beschäftigt sich mit der Erarbeitung grundsätzlicher Aspekte der UNO, z.B. der UN Charter, und der inhaltlichen Vorbereitung des Besuches von auswärtigen MUN Konferenzen – z. Z. in Hamburg, Lübeck, München und Dänemark, die z.B. mit dem Besuch des Internationalen Seegerichtshofs (ITLOS) die außerschulische Lernorte ausmachen - ,bei denen die Schülerinnen und Schüler als Delegierte eines vorgegebenen Landes dessen Interessen zu aktuellen Themen vertreten müssen mit dem Ziel einvernehmlicher Lösungen, alles natürlich den Regeln der UNO entsprechen, also auf Englisch und im entsprechenden Dresscode. Neben ‚research’, ‚resolutions’, ‚presentation’ und ‚debate’ ist aber auch gerade das Treffen und sich Austauschen mit Schülern aus anderen europäischen Ländern und deutschen Städten ein wichtiger Bestandteil dieses Projektes.

Zusätzlich zu den genannten Fächern werden die internationalen Kontakte des Gymnasium Rahlstedt soweit wie möglich einbezogen.

Profil Kulturerbe

Profilgebende Fächer: Bildende Kunst 4 Wo.- Std. Geschichte 4 Wo.- Std. Profilbegleitende Fächer Religion 2 Wo.- Std. Seminar 2 Wo.–.Std.

Wahlpflichtfächer Biologie, Chemie od. Physik 4 Wo.- Std. Sport 2 Wo.–.Std.

Wahlbereich z.B. weitere Fremdsprache 2 Wo.- Std.

Inhalte: Spuren lesen – In Spuren gehen – Spuren hinterlassen

Welche Zielgruppe hat dieses Profil? „Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen." Dieser Satz von Faust in Goethes gleichnamigem Drama klingt manchem sicher ebenso paradox wie staubtrocken: "Was man ererbt hat, gehört einem doch schon!" und: „Ein Erbe ist meist peinlich (außer bei Geld) und überholt; wir leben im HIER und JETZT!" Merkwürdig nur, dass Altes und Überkommenes, das Ecken, Haken und Ösen hat, uns oftmals ebenso oder mehr anspricht als das Glatte und Klare unserer modernen Alltagswelt. Wer alte Universitätsstädte, wer Eppendorf, Ottensen und Schanzenviertel genauso interessant und oft anheimelnder oder auch „frag-würdiger" findet als einen moderneren Stadtteil aus Glas und Stahl und Beton, wer beim Besuch der Marienkirche in Lübeck etwas davon spürt, was die monumentale Größe einer solchen Kirche mit den Menschen darin jahrhundertelang gemacht hat, wer gern durch ein Barockschloss und die dazugehörigen Gärten geht, gern Orgel hört und in einem Gemälde von Caspar David Friedrich etwas Geheimnisvolles erahnt, wer sich durch eine Skulptur von Ernst Barlach anrühren lässt oder sich in einem Gemälde von zeitgenössischen „jungen Wilden" wiederfindet und dies alles durch Sehen, Anfassen, Durch-Spielen und vor allem Selbst-Schaffen verstehen und erproben möchte, wer dies als Bereicherung erfährt und dabei nicht rückwärtstgewandt ist, sondern dem Satz von Gustav Mahler zustimmt: "Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche", der liegt mit dem Profil „Kulturerbe" absolut richtig. Mit welchen Themenbereichen werden wir uns in den einzelnen Fächern auseinandersetzen? Im Profil gebenden Fach "Bildende Kunst" beschäftigen wir uns mit allen Themenfeldern, die im engeren oder weiteren Sinne mit Kunst zu tun haben: klassische und moderne Bildwerke der gegenständlichen und ungegenständlichen Malerei, der Grafik, der Plastik, der Objektkunst, der Kunst-Installation, der Performance, der Architektur, des Films, der Fotografie und der virtuellen Welt des Computers. Wir wollen mit einem ausschnitthaften Gang durch die deutsche und europäische Kunstgeschichte dies alles „verstehen" lernen. Zu diesem Verständnis gehört ebenso, dass wir alles aus seiner Geschichte und aus dem jeweils gültigen Weltbild heraus begreifen (wieso hat man genau so gerade zu dieser Zeit gebaut, gemalt; welche Ideen, religiösen Vorstellungen stecken dahinter?), aber auch beispielhaft zu erproben. mit welchen Schwierigkeiten des Materials, der Vorlage, der eigenen Kunstfertigkeit der Künstler zu kämpfen hatte, um dies alles zu schaffen. Diese Schwierigkeiten erfährt man am besten dadurch, „es selbst zu tun" und kreativ zu werden.

Wer aber weiß, warum und wie etwas entstand, hat auch den Wunsch und die Fähigkeit, es zu erhalten; wenn es zu verfallen droht. In Hamburg zum Beispiel ist viel durch den 2.Weltkrieg zerstört worden, aber in der Zeit danach auch dadurch, dass man sich nicht darum gekümmert hat. Es gab Pläne, die Speicherstadt abzureißen, Ottensen durch ein Neubaugebiet zu „sanieren" usw. Wo wäre dann der Charme unserer schönen Stadt? Wir werden an einigen Beispielen aus Hamburg und Umgebung lernen, wie Restauratoren arbeiten: an Bauten; an Skulpturen, an Ölbildern, an Möbeln und Objekten. Das Fach Informatik setzt in diesem Profil natürlich seine Schwerpunkte im graphischen Bereich. Mit geeigneter Software geht es darum, Räume und Gebäude als Computermodell entstehen zu lassen, sodass ein virtueller Rundgang möglich ist. Diese Art der Programmierung wird natürlich dominierend sein und das Arbeiten mit klassischen Programmiersprachen in den Hintergrund treten lassen. Die Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung werden einerseits exsessiv genutzt und andererseits hinterfragt. Wie sollen die außerschulischen Lernorte in das Profil integriert werden? Durch unsere guten Kontakte zum Hamburger Denkmalschutzamt und zum mecklenburgischen Amt für Denkmalpflege, zu Ingenieuren, Architekten und zur Fachhochschule Hildesheim (Restaurateure) haben wir nicht nur die Möglichkeit, den Fachleuten bei ihrer Arbeit „über die Schulter zu sehen", sondern an ausgesuchten Objekten auch selbst mit Hand anzulegen, sie „anzufassen" und zu helfen, dass sie nicht durch den Zahn der Zeit irgendwann völlig verschwunden sind. Nachfolgende Generationen werden hoffentlich dasselbe Interesse haben, Dinge zu bewahren, die wir ihnen hinterlassen haben. Kleinere Fahrten, z. B. nach Lübeck, Ludwigslust, Wismar und Müsselmow sowie eine gemeinsame große Reise können uns dorthin führen, wo die Hinterlassenschaften früherer Zeiten besonders spektakulär und die Probleme bei ihrer Erhaltung deshalb besonders groß sind; denkt dabei auch an die großen Schlossbauten in Süddeutschland, an die unermesslichen Kunstschätze Italiens usw. Dies sind ebenso "außerschulische Lernorte" wie die Teilnahme an internationalen Kampagnen zur Rettung des Kulturerbes durch Jugendliche, z. B. „World Heritage In Young Hands" (Unesco) und „Traces Of The Past" (Polen, Litauen, Tschechien und Deutschland: Eine Projektgruppe war 2008 bereits in Warschau zu einem Kongress)! Welche Rolle soll das „Seminar" im Profil spielen? Das Seminar wird einerseits für fächerübergreifende Projekte zur Verfügung stehen. Andererseits wird die Seminarzeit auch für das Erstellen einer individuellen, zusätzlichen Lernleistung und das damit verbundene Aufsuchen der außerschulischen Lernorte genutzt. Können sich Schüler an der Planung der Semesterinhalte mitbeteiligen? Natürlich können sich interessierte Schüler an der Planung beteiligen. Das Profil soll das Interesse der Schüler treffen. Der Bereich ist so riesengroß, dass man auswählen muss, und wer könnte besser wissen, was euerm Interesse entspricht, als ihr selbst? Erzähle mir etwas - und ich werde vergessen. Zeige mir etwas - und ich werde mich erinnern. Lass mich etwas tun - und ich werde verstehen! (Konfuzius)

Profil WirtschaftsWeisen

Profilgebende Fächer: Wirtschaft 4 Wo.- Std. Biologie 4 Wo.- Std. Profilbegleitende Fächer Psychologie oder Spanisch 2 Wo.- Std. Seminar 2 Wo.–.Std.

Wahlpflichtfächer Kunst, Musik oder Theater 2 Wo.- Std. PGW, Geographie oder Geschichte 2 Wo.- Std. Religion oder Philosophie 2 Wo.- Std. Sport 2 Wo.–.Std.

Wahlbereich z.B. weitere Fremdsprache 2 Wo.- Std.

Semester 1 Ich verkaufe, was ich will!

Die Schüler sollen im Laufe des Semesters Möglichkeiten erfahren, wie Menschen durch Marketingmaßnahmen beeinflusst werden können. Dazu wird in allen drei Fächern das menschliche Verhalten im Fokus stehen, jedoch wird dieses aus unterschiedlichen Sichtweisen betrachtet. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen die Schüler im Rahmen des Seminars in die Tat umsetzen. Dabei werden sie konkrete Marktanalysen durchführen und diese auch gezielt auswerten.

Wirtschaft Grundfragen der Ökonomie und der Markt als Aktionsfeld Ökonomisches Menschenbild, menschliches Verhalten in ökonomischen Situationen, ökonomische Denkmuster, Preismechanismus

Biologie Evolution und Verhaltensbiologie Evolutionstheorien, Evolutionsfaktoren, Stammbaum und Entwicklung des Menschen, Evolution und Verhalten

Psychologie Perspektivenwechsel: Der Mensch als Konsument und Produzent Visuelle und soziale Wahrnehmung Analysen und Methoden Marktpsychologie: Verkauf, Werbung

Seminar Marktanalyse, Statistiken Leistungsnachweis: Marktanalyse

Semester 2 Ich entwickle, was ich will!

Die Schüler sollen am Ende des Semesters die Einflussmöglichkeiten von Unternehmen und die Folgen unternehmerischer Entscheidungen erkennen. Dies soll am Beispiel der Gentechnik dargestellt werden. Dazu werden in Biologie die genetischen Grundlagen, in Wirtschaft die unternehmerischen Grundlagen und in Psychologie…. erarbeitet. Diese werden dann gemeinsam zu einem Bild führen.

Wirtschaft Das private Unternehmen – ökonomisches und soziales Aktionszentrum im Wandel Unternehmensgründung, unternehmerische Entscheidung, Managementkonzepte, unternehmerische Verantwortung

Biologie Genetik Genetische Regulation, künstlicher Gentransfer, Gen- und Reproduktionstechnik in Medizin und Landwirtschaft, Chancen und Risiken der Gentechnik

Psychologie Das Individuum mit seinen Bedürfnissen Emotionen Vergleich unterschiedlicher Menschenbilder und Persönlichkeitsstrukturen Persönlichkeitsentwicklung

Seminar Projektentwicklung: Schülerunternehmen Leistungsnachweis: Projektplan unter einem speziellen Aspekt

Semester 3 Ich mache, was ich will!

Die Schüler sollen die Grenzen unternehmerischen Handelns kennen lernen, welche durch staatliche Rahmenbedingungen vorgegeben sind. Dazu findet zunächst ein Perspektivenwechsel zur Seite des Staates hin statt. Dies soll am Beispiel des Organhandels wirtschaftlich, rechtlich und biologisch diskutiert werden.

Wirtschaft Wirtschaftspolitik als ordnende Gestaltungsaufgabe Funktionsfähigkeit von Märkten. Politische Korrektur von Marktergebnissen, Auswirkungen staatlicher Wirtschaftspolitik, theoretische Grundlagen

Biologie Stoffwechselphysiologie und Neurobiologie Erregungsleitung am Axon, Bau und Funktion von Synapsen, neuronale Informationsverarbeitung, Enzymreaktionen, beispielhaft ein Organ

Psychologie Systemische Betrachtungen: Kommunikation, Interaktion Motivation und Lernen Gruppe und Team Personalmanagement, Führung

Seminar Projektumsetzung: Schülerunternehmen Leistungsnachweis: Kritische Analyse der Umsetzung unter einem speziellen Aspekt

Semester 4 Ich lebe, wie ich will!

Die Schüler lernen am Beispiel Umweltverschmutzung die Folgen der Globalisierung und des internationalen Handels kennen. Dazu werden in Wirtschaft zunächst die Grundlagen des internationalen Handels erarbeitet, in Biologie die Ökologischen Grundlagen. Dabei steht die Diskussion der Verantwortung für die nächste Generation im Vordergrund.

Wirtschaft Internationale Wirtschaftsbeziehungen und Europa Internationaler Handel, Globalisierung, Europa, Deutschland im Globalisierungsprozess

Biologie Ökologie

Ökofaktoren, Struktur von Ökosystemen, anthropogene Einflüsse, nachhaltiges Wirtschaften

Psychologie Leben in psychischer Stabilität oder mit psychischen Störungen Verschiedene Denkrichtungen beschreiben Erklärungsmuster und therapeutische Ansätze Angst/ Aggression

Spanisch Neu ab dem Schuljahr 2016/17 Anstelle des Faches Psychologie soll den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben werden, einen zweistündigen Spanischkurs zu wählen

Seminar Energiekonzepte Leistungsnachweis: Vorstellung des Energiekonzepts des Neubaus

Zusätzliche Informationen zum Fach Psychologie:

Die Psychologie setzt sich mit dem Verhalten und Erleben von Menschen und Menschengruppen sowie mit den verschiedenen Ansätzen auseinander, dies Verhalten und Erleben wissenschaftlich zu erklären und bei Schwierigkeiten und Störungen zu helfen. In der Psychologie gibt es nicht eine wahre, sondern eine Reihen von mehr oder weniger nützlichen Theorien mit unterschiedlichen Geltungsbereichen. Diese wollen wir zur Analyse und Reflexion von verschiedenen Alltagsphänomenen heran ziehen und wissenschaftliches Vorgehen von unserem intuitiven Menschenverständnis abgrenzen lernen. Dabei greifen wir natur- und gesellschaftswissenschaftliche, hier vorrangig auf die Wirtschaft und Biologie bezogene, Aspekte auf. Zwar darf der Unterricht nicht die individuelle Selbsterfahrung zum Unterrichtsgegenstand machen, doch verlangt er von euch Schülerinnen und Schülern eine besondere Sensibilität und Bereitschaft ab, Vorurteilen zu begegnen und soziale Verantwortung zu übernehmen.

Profil Zukunftswelten

Profilgebende Fächer: Politik-Gesellschaft-Wirtschaft 4 Wo.- Std. Biologie 4 Wo.- Std. Profilbegleitendes Fach Philosophie oder Französisch 2 Wo.- Std. Seminar 2 Wo.–.Std.

Wahlpflichtfächer Kunst, Musik oder Theater 2 Wo.- Std. Sport 2 Wo.–.Std.

Wahlbereich z.B. weitere Fremdsprache 2 Wo.- Std. Geschichte, Geographie 2 Wo.- Std. Physik, Chemie, Informatik 2 Wo.- Std.

ZukunftsWELTEN – Zukunft GESTALTEN Die zentralen Herausforderungen unserer Zeit stiften zweifelsohne breite Verwirrung und ein gewisses Maß an Verunsicherung, nicht nur unter jungen Erwachsenen. Einerseits können die schiere Komplexität der vielfältigen Herausforderungen und deren

interdependente Vernetzungen im alltäglichen Medienrausch nicht erfasst werden. Andererseits stürzt uns diese Unzulänglichkeit in Gefahr, uns einer tiefen Verunsicherung hinzugeben, welche die Entscheidungsfähigkeit hemmen und letztlich unsere Handlungsfähigkeit zutiefst einschränken kann. Das Profil ZUKUNFTSWELTEN möchte diese zentrale persönliche Herausforderung, die sich im Rahmen der eigenen Positionierung innerhalb des benannten Problemkontextes ergibt, aufgreifen, um die Ohnmacht gegenüber wegweisenden Fragestellungen zu unterbinden. Durch die Verknüpfung der Fächer PGW (Politik/Gesellschaft/Wirtschaft), Biologie und Philosophie sollen zunächst drängende Fragen der Gegenwart und Zukunft analysiert und anschließend systematisiert werden. Die verschiedenen analytischen und methodischen Herangehensweisen der Naturwissenschaften einerseits und der Geisteswissenschaften andererseits versuchen indes ein Bild der tatsächlichen Komplexität zu etablieren und verhindern damit gleichzeitig, dass dem verlockenden Trugschluss einfacher, weil eindimensionaler, Antworten gefolgt wird. Die erlangten Kenntnisse befähigen folglich gerade durch die besondere Multiperspektivität, einen Überblick über komplexe Zusammenhänge, wie beispielsweise der Genetik, zu erlangen. Dieses Verständnis erlaubt den SchülerInnen, verantwortungsvolle Entscheidungen für die persönliche und gesellschaftliche Zukunft zu treffen, Tendenzen und Szenarien zu prognostizieren und es ermächtigt sie schließlich zum handelnden Subjekt innerhalb der tatsächlich komplexen gesellschaftlichen Realität.

Profilgebendes Fach PGW „Das beste Argument gegen Demokratie ist eine fünfminütige Unterhaltung mit einem Durchschnittswähler.“ Winston Churchill, ehem. britischer Premierminister „Je mehr direkte Entscheidungen durch das ganze Volk, umso unregierbarer das Land!“ Helmut Schmidt „Die Demokratie ist nichts als das Niederprügeln des Volkes durch das Volk für das Volk.“ Oscar Wilde

Bei all dieser altbekannten und noch immer fortwährenden Demokratiekritik ist es durchaus verwunderlich, dass der aktuelle politische Diskurs und in der Tat das politische Handeln, der Kritik durch MEHR Demokratie begegnen möchte. Demokratische Beteiligung wird einerseits durch die wachsenden WutbürgerInnenmassen (PGW-sprech „informelle Beteiligungsformen“) vehement eingefordert, um das Gefühl des Niedergeprügeltseins zu überkommen. Die wachsende direkte Mitbestimmung wird aber auch von PolitikerInnen aller Couleur als Möglichkeit gesehen, hart umkämpfte politische Konflikte effektiver zu lösen und ihnen gleichzeitig mehr demokratische Legitimität zu verschaffen. Die Absenkung des passiven Wahlalters in Hamburg auf 16 Jahre und die Diskussion um die Ausweitung der Formen direktdemokratischer Beteiligung auf Bundesebene bringen zum Ausdruck, wie die Weiterentwicklung des Regierens in einem europäischen Mehrebenensystem demokratischer gestaltet werden soll. Im profilgebenden Kurs PGW geht es genau um diese nachhaltige Gestaltung des gesellschaftlichen Zusammenlebens zur gerechten Regelung von Konflikten, also um Politik. Es geht demnach um nichts anderes als die Frage, wie künftiges gesellschaftliches Zusammenleben demokratisch, legitim und/oder wirtschaftlich, effektiv gestaltet werden kann und das gerade in einer Zeit, die mehr demokratische Beteiligung und somit mehr Mitverantwortung in die Praxis umzusetzen sucht. Demokratische Verantwortung soll so im Laufe des Seminars durch die Suche nach Antworten auf eben diese essentielle Frage trainiert werden, um im Verlaufe dieses 4-semestrigen intensiven Trainings die Kernkompetenz der politischen Urteilsfähigkeit auszubilden. Ein politisches Urteil setzt schließlich alle weiteren Fachkompetenzen der PGW-Didaktik voraus:

- die Analysefähigkeit anhand sozialwissenschaftlicher Methoden, - die Perspektivenübernahme verschiedener Akteure, um Interessenskonstellationen

zu verstehen, - die Konfliktfähigkeit, um sich im Austausch mit anderen konstruktiv auf

Lösungsansätze zu verständigen, - die gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Handlungsfähigkeit, die

Möglichkeiten der Einflussnahme abwägt und anwendet Die Ausbildung eines solchen, hoch komplexen politischen Urteils, das sich deutlich von den Pauschalentscheidungen des „Durchschnittwählers“ unterscheidet, bereitet nicht nur auf Entscheidungskompetenzen im späteren Berufsleben vor, sondern sie bildet in erster Linie demokratische BürgerInnen aus, die sich im Bewusstsein ihrer Möglichkeiten der Einflussnahme und Verantwortung eine demokratische politische Beteiligung angeeignet haben. In dem Maße in dem am Ende des Trainings die politische Urteilsfähigkeit SchülerInnen zur echten politischen Partizipation befähigt, werden sich die weisen Urteile der Politfachmänner (s.o.) als falsch erweisen. Verdeutlichung der inhaltlichen Schwerpunkte und Möglichkeiten der außerschulischen Kooperation: Wie können das gesellschaftliche Zusammenleben und die dabei entstehenden Konflikte angemessen geregelt werden? 1. Wer ist in welcher Form an politischen Problemlösungsprozessen beteiligt? Es wird zunächst ein prozessuales Politikverständnis entwickelt, bei welchem Interessen und Einflussmöglichkeiten verschiedenster gesellschaftlicher Akteure aufgezeigt, analysiert und diskutiert werden. Der politische Problemlösungsprozess wird anhand von aktuellen Fallbeispielen wie beispielsweise den Herausforderungen und Lösungsansätzen zur Energieversorgung oder der Gentechnikproblematik untersucht und aus demokratietheoretischer Perspektive reflektiert. Die Hamburger Bürgerschaft bietet beim Planspiel „Jugend im Parlament“ einen direkten Einblick in den politischen Entscheidungsprozess. Die SchülerInnen lernen bei der Ausarbeitung von konkreten Gesetzesentwürfen, beim Abstimmen und Reden im Plenarsaal sowie beim ständigen politischen informieren und diskutieren real praktizierten

Parlamentarismus kennen. Darüber hinaus nehmen alle SchülerInnen an einem Rathausbesuch und einem Abgeordnetengespräch teil. 2. Wie können unterschiedliche gesellschaftliche Akteursgruppen angesichts knapper Ressourcen gesamtgesellschaftliche Lösungen finden? Wenn Benjamin Franklin als Demokratie bezeichnet „wenn zwei Wölfe und ein Schaf über die nächste Mahlzeit abstimmen“, so wird in diesem Semester erörtert werden, wie es zu einer solchen Abstimmung kommen kann. Es wird also zu prüfen sein, inwiefern politische Konfliktregelungsmechanismen gegebene strukturelle Voraussetzungen der wirtschaftlichen, sozialen und normativen Ungleichheit adäquat kompensieren. Eine Reise in das Zentrum politischer Prozesse Deutschlands soll dafür genutzt werden, politische Praxis vor Ort zu erleben, Institutionen kennenzulernen und einen Meinungsaustausch über die relevanten gesellschaftlichen Probleme mit Bundestagsabgeordneten zu führen. 3. Wie kann und soll wirtschaftliches Handeln durch den Staat beeinflusst werden? Wesentliche wirtschaftliche Akteure, Strukturen und Prozesse werden in diesem Semester untersucht werden, um komplexe volkswirtschaftliche Prozesse am Beispiel der Finanz- und Wirtschaftskrise zu verstehen. Dabei kommt der Diskussion um eine ökonomisch, ökologisch und sozial angemessene Rolle staatlicher Akteure auf verschiedenen Ebenen eine besonders wichtige Bedeutung zu.

4. Inwiefern sind zwischenstaatliche Lösungen geeignet, um globale Probleme zu lösen? Im letzten Semester werden die angeeigneten Problemlösungsansätze der innerstaatlichen Ebene auf inter- und transnationale Strukturen und Normen ausgeweitet. Es wird dabei hinterfragt, inwiefern bestehende Strukturen Möglichkeiten bieten, Konflikte innerhalb einer sich gegenwärtig ausbildenden Weltgemeinschaft zu lösen und welche Weiterentwicklungen innerhalb dieses Globalisierungsprozesses abzusehen und wünschenswert sind.

Profilgebendes Fach Biologie

„Erstaunen ist der Beginn der Naturwissenschaft.“ Aristoteles „Es wäre eine Illusion, anzunehmen, daß das, was wir zur Zeit wissen, mehr ist als ein winziger Bruchteil der gesamten biologischen Realität. In praktisch jedem Bereich der biologischen Grundlagenforschung werden in immer kürzeren Zeitabständen noch genialere Konzeptionen und ein noch höherer Grad der Komplexität offenbar." Michael Denton (Arzt und Molekularbiologe) In einer sich stetig und rapide ändernden Welt wird die Menschheit vor immer neue Herausforderungen, aber auch Chancen gestellt. Auf Grundlage der bestehenden Erkenntnisse und Inhalte werden wir uns in den Fachgebieten Genetik, Evolution und Ökologie vertiefend damit beschäftigen, welche Entwicklungen in der Zukunft zu erwarten sind. Inwiefern ist der Mensch in der Lage, biologische Prozesse zu erkennen, Zusammenhänge zu begreifen und daraus Rückschlüsse für sein weiteres Tun und Handel zu ziehen? Basierend auf einem naturwissenschaftlichen Interesse sollen Themenbereiche miteinander vernetzt, sowie fachübergreifende Einflüsse bzw. Abhängigkeiten verdeutlicht werden. 1. Genetik In der Genetik werden wir uns neben der klassischen und molekularbiologischen Genetik vertiefend mit den Erkenntnissen der Humangenetik auseinandersetzen. Die zunehmende Entschlüsselung des genetischen Codes findet in vielen Bereichen unseres täglichen

Lebens seine Anwendung. Sei es bei der Aufklärung von Kriminalfällen, der Entschlüsselung von Krankheiten, der Pränataldiagnostik oder der Rekonstruktion von Familienverhältnissen. In Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg wird jeder Schüler seinen eigenen genetischen Fingerabdruck erstellen und damit einen Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten bekommen. Die Möglichkeit genetische Informationen zu verändern und damit Lebewesen besondere Eigenschaften anzueignen, findet immer stärkeren Einzug in der Lebensmittelindustrie. Mit dem Ziel eines höheren Ertrages oder einer höheren Widerstandfähigkeit werden Lebewesen nachhaltig genetisch verändert. In diesem Zusammenhang werden wir uns damit beschäftigen, wie diese genetischen Veränderungen vorgenommen werden und welche Chancen bzw. Risiken von gentechnisch veränderten Lebewesen ausgehen. 2. Evolution „Was macht Evolution aus?“ „Wie entstanden oder entstehen neue Arten?“ „Welche Prozesse sind für die heute „noch“ bestehende Biodiversität verantwortlich?“ „Warum ist die Evolution im Prinzip ein unendlicher Prozess?“ Evolutive Prozesse sind äußerst komplex und oft nur rückwirkend zu verstehen. Die Mechanismen der Evolution müssen zuerst beleuchtet werden, um ein grundlegendes Verständnis für die Evolution zu entwickeln. Mit Hilfe der unterschiedlichen Theorien und wissenschaftlichen Erkenntnisse wird veranschaulicht, wie es zu so einer biologischen Vielfalt kommen konnte und warum Evolution eigentlich niemals endet. Unter Berücksichtigung evolutiver Mechanismen wird die Hominidenevolution beleuchtet, sowie die Frage - „Wie sieht die weitere Evolution des modernen Menschen aus?“.

3. Ökologie Die Ökologie ist ein äußerst komplexes und aufregendes Gebiet der Biologie und darüber hinaus von entscheidender aktueller Bedeutung. Die Ökologie kann uns ein Grundverständnis dafür geben, wie die Wechselbeziehungen zwischen Organismen und ihrer Umwelt funktionieren und wie wir mit den begrenzten Ressourcen unseres Planeten umgehen sollen. Ökologie und Evolutionsbiologie sind eng miteinander verflochten und verdeutlichen die Komplexität biologischer Prozesse. Mit Hilfe der gewonnenen Erkenntnisse sollen aktuelle Tendenzen bewertet und Zukunftsszenarien, sowie mögliche Lösungswege, entwickelt werden.

Profilbegleitendes Fach Philosophie

Das Fach Philosophie ist mit 2 Wochenstunden am Profil beteiligt und versucht sich soweit es die Verpflichtungen gegenüber dem Zentralabitur es zulassen an den Inhalten des Faches PGW und auch Biologie zu orientieren. Hierzu bieten sich vor allem solche Themenbereiche der Philosophie an, die gleichzeitig von aktueller gesellschaftlicher Relevanz sind.

Im ersten Semester der Oberstufe geht es um staatsphilosophische Grundlagen und ihre Anwendung bei den drängenden Fragen der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung, vor allem in Fragen der Bioethik und des Zusammenpralls verschiedenster Kulturen im Einwanderungsland Deutschland. Das zweite Semester stellt die Frage nach der Willensfreiheit des Menschen und untersucht die Konsequenzen die sich aus dem einen oder anderen Menschenbild ergeben. Auch wird sich hier die Frage nach dem Einfluss der Sprache auf „unsere wahrgenommene Welt“ stellen.

Im dritten Semester beschäftigt sich der Kurs mit dem Leib-Seele-Problem und der Frage nach unserer Erkenntnisfähigkeit, gerade auf einem solch unwegsamen Gelände wie es unser Geist ist. Wir werden analysieren, wie Philosophie und Wissenschaft eine gewisse Einsicht in dieses Gelände erlangen. Das vierte Semester steht im Zeichen des Konstruktivismus und seiner Erzeugnisse wie Menschenrechte, der so genannten „Realität“, Weltanschauungen und der Suche nach Sinn. Als eine Antwortmöglichkeit auf die Frage nach dem Sinn wird der Existenzialismus behandelt.

Geeignet für die Philosophie in der Oberstufe sind alle Schüler, die gerne differenziert und kritisch Denken, in der Lage sind philosophische Texte zu analysieren und sich gerne über philosophische Fragestellungen mit anderen austauschen und in solchen Diskursen in der Lage sind sich auf die Gedanken anderer zu beziehen. Für Schüler, die in den Jahren zuvor niemals Philosophieunterricht hatten, ist es erfahrungsgemäß schwierig – aber keinesfalls unmöglich - sich in die typischen Denk- und Arbeitsweisen des Faches einzufinden. Neu ab dem Schuljahr 2016/17 Anstelle von Philosophie kann ein zweistündiger Französischkurs gewählt werden. Wer diese Möglichkeit nutzen möchte, muss im Wahlpflichtbereich dann jedoch Religion oder Philosophie wählen.

Profil System Erde-Mensch

Profilgebende Fächer Geographie 4 Wo.- Std. Biologie 4 Wo.- Std. Profilbegleitendes Fach Chemie 4 Wo.- Std. Seminar 2 Wo.- Std.

Wahlpflichtfächer Kunst, Musik oder Theater 2 Wo.- Std. Religion oder Philosophie 2 Wo.- Std. Sport 2 Wo.- Std.

Wahlbereich z.B. weitere Fremdsprache 2 Wo.- Std. Physik, Informatik, Geschichte

Mehr denn je verändern wir das „Gesicht“ der Welt. Durch die zunehmende und stetig fortschreitende Entwicklung moderner Technologien werden immer drastischere Eingriffe in das globale Geoökosystem vorgenommen. Menschliches Handeln muss daher zunehmend in global vernetzten Zusammenhängen betrachtet werden.

Ziel dieses Profils ist es, dass die Schülerinnen und Schüler Einsicht in die Zusammenhänge zwischen natürlichen Gegebenheiten und gesellschaftlichen Aktivitäten in verschiedenen Räumen unseres Planeten gewinnen. Dies kann nur auf der Grundlage fundierter naturwissenschaftlicher und geographischer Kenntnisse gelingen. Hierzu werden grundlegende Methoden und Kompetenzen der beteiligten Fächer erworben und erprobt. Vermittelt wird zum Beispiel die Analyse von kartografischen Darstellungen in Form von unterschiedlichen Kartentypen und Satellitenbildern. Erweitert wird diese

Analyse durch die Einbindung moderner Computerkartografie und von Geo-informationssystemen (GIS). Darüber hinaus bietet das Profil unter anderem Erkundungen, Exkursionen, Expertenbefragungen, Feldbeobachtungen, computer-gesteuerte Simulationen und Einblicke in Arbeitsfelder der einzelnen Fachbereiche.

Grundvoraussetzung für die Wahl dieses Profils ist das Interesse an ökologischen Fragestellungen, sowie deren sozialen und chemischen Rahmenbedingungen. Die Schülerinnen und Schüler sollten weiterhin ein Interesse an naturwissenschaftlichen Inhalten und Arbeitsmethoden mitbringen, sowie selbständig, zielorientiert und in Teams an aktuellen gesellschaftlichen und naturgeographischen Problemstellungen arbeiten.

Semester 1

Geographie Grundlagen des Klimas / Klimawandels Ursachen (natürlich und anthropogen), Folgen, Prognosen und Maßnahmen Biologie Einfluss der Umweltfaktoren auf Lebewesen Ökologische Nischen Wechselbeziehungen von Lebewesen Klima und Ökologie Nachhaltige Nutzung von Ökosystemen Chemie Klimawandel und die beteiligten Stoffe Eigenschaften der Atmosphäre Treibhauseffekt und Ozonloch Saurer Regen Weltmeere als Klimafaktor Seminar Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten Projektmanagement

Erstellung eines Clustertextes Klimaschule / Projekt fifty fifty Kooperation Alfred-Wegener-Institut (AWI) Universität Hamburg ExtremWetterKongress Hamburg

Semester 2

Geographie Historische Stadtentwicklung / Entwicklung der Städte Stadtmodelle unterschiedlicher Kulturräume Analyse von Stadtstrukturen Aktuelle stadtgeographische Prozesse Stadtklima und Stadtökologie Stadt als zukünftiger Lebensraum Biologie Grundbegriffe der Evolution / Evolution des Menschen Biodiversität Darwinismus/Sozialdarwinismus Anpassungsstrategien Zukunft des Menschen Chemie Stadtklima Smog und Luftverschmutzung Baustoffe, Werkstoffe, Kunststoffe Müll in der Stadt Seminar Stadtplanung und Kartierung Erstellung eines Masterplans und verschiedener Stadtmodell

Kooperation Hafen City Hamburg

Semester 3

Geographie Weltweite Disparitäten Klassifizierung und Typisierung von Ländern Entwicklungsstand und Entwicklungsstrategien Entwicklungsproblem Ursachen und Folgen Tragfähigkeit und Bevölkerung GlobalisierungChancen und Risiken Entwicklungstheorien Biologie Bau und Nutzen von Mikroorganismen Biotechnologie und Landwirtschaft Gentechnik / Ernährungssituation in Entwicklungsländern Viren und Bakterien Chemie Ernährung des Menschen Ammoniaksynthese mit dem Haber Bosch Verfahren Chemie des Lebens Moleküle des Lebens Seminar Erstellung einer Fachbroschüre Zusammenarbeit mit den Projektgruppen Nicaragua & Senegal

Profil Technik im Fokus

Profilgebende Fächer: Physik 4 Wo.- Std. Informatik 4 Wo.- Std. Profilbegleitendes Fach PGW 4 Wo.- Std. Seminar 2 Wo.–.Std.

Wahlpflichtfächer Kunst, Musik oder Theater 2 Wo.- Std. Religion oder Philosophie 2 Wo.- Std. Sport 2 Wo.–.Std.

Wahlbereich z.B. weitere Fremdsprache 2 Wo.- Std. Geographie, Geschichte

Schülerinnen und Schüler, die dieses Profil wählen möchten, sollten über ein gutes mathematisches Verständnis verfügen. Neben dem experimentellen Arbeiten in der Naturwissenschaft ist immer wieder die Fähigkeit und Bereitschaft gefordert, analytisch zu denken und formal zu arbeiten und z.B. Gleichungen zu lösen. Inhaltlich richten sich die Fächer wegen des Zentralabiturs natürlich nach dem Rahmenplan aus. Ein Schwerpunkt sind die zahlreichen, in den Unterricht gut integrierten Kooperationen mit renommierten Unternehmen: Ein Besuch der Unternehmensgruppe ContiTech in Hannover beinhaltet neben einer Betriebsbesichtigung einen Studientag, bei dem es um die Analyse von Federungssystemen geht. Je nach Möglichkeit erfolgt auch noch ein Besuch bei der Deutschen Bundesbahn in Eidelstedt, wo die Federungssysteme unter den ICE’s betrachtet werden können. Im 2. Semester werden u.a. Apps für Android-Smartphones entwickelt. Diese Einheit, die auf das Erlernen der Programmiersprache Java im ersten Semester aufbaut, beinhaltet

Semester 4

Geographie Rohstoffe, Energie und Nachhaltigkeit als vernetztes System aller Semester Biologie Neurobiologische Grundlagen & aktuelle Forschungen Biokatalysatoren Zellatmung und Gärung Hormone und deren Anwendung in der Wirtschaft Chemie Erdöl seine Bedeutung und Verwendung Kunstprodukte vs. Naturstoffe Textilien Chemische Erzeugnisse Folgen für den Organismus Seminar Lokales Handeln: Projekt zur nachhaltigen Entwicklung Vorbereitung auf die Präsentationsprüfungen (viertes Abiturprüfungsfach) Kooperation Oxfam (angefragt)

eine Einführung durch einen Mitarbeiter der TK, Verabredung und Umsetzung von Projektaufgaben zum Thema Apps sowie die Präsentation der Ergebnisse im Haus der TK. Abgerundet wird dies mit einem Besuch des Rechenzentrums. Gemeinsam mit einem Logistik-Unternehmen, erfolgt ein Einstieg in die Probleme und Lösungsansätze der Lagerhaltung und der Logistik. Es werden im Rahmen des Unterrichts z.B. einfache Packungsalgorithmen entwickelt und in dem Unternehmen vorgestellt. Ein Besuch des Großlagers des Speditionsunter-nehmens Stute in Hausbruch zeigt den Einsatz moderner Lagerhaltungssoftware. Ein besonders enger und für die Profilteilnehmer sehr ergiebiger Kontakt hat sich zu dem in Hamburg ansässigen Unternehmen NXP (Next eXPerience) über die Jahre ergeben.

Semester 1

Physik Wiederholung, Grundlagen der Kinematik und Dynamik, Schwingungen in Theorie und Praxis Informatik Einführung in die Programmierung mit Lisp Modellierung und objekt-orientierte Programmierung PGW Wirtschaftssystem und Wirtschaftspolitik Seminar Fehlerrechnung Dezimal-, Binär- und Hexadezimalsystem

Anforderungen an eine Präsentationsleistung Erstellung einer Facharbeit

Kooperation ContiTech in Hannover

Semester 2

Physik das Gravitationsfeld, das elektrische Feld Informatik Entwicklung einer App für Android-Smartphones vernetzte Systeme Kryptologie Einführung in die funktionale Programmierung mit Lisp/ Scheme PGW Gesellschaft und Gesellschaftspolitik Seminar Projektmanagement und Präsentationstechniken Hinführung zur Teilnahme an Wettbewerben Begleitung der App-Entwicklung Kooperation früher PSI-Logistics

Ein Projekt im dritten und vierten Semester besteht im Fertigen eines einfachen Roboters. Die Herstellung beinhaltet die Bestückung von Platinen mit elektrischen und elektronischen Bauteilen (Widerstände, Kondensatoren, Dioden, IC’s,…) sowie die Programmierung des Mikrochips. Auf besonders enge Weise sind hier Elemente der Physik, der Informatik, des Fachs PGW und des Seminars verzahnt. NXP unterstützt die Schule durch Vorbereitung und Lieferung der Bauteile. Ingenieure bei NXP geben eine Einführung und unterstützen bei der Fehlersuche der gelöteten Roboter. Je nach Zeit kann ein Laborbesuch bei NXP in Eidelstedt das Projekt abrunden. Ein neues Projekt ist zurzeit die Programmierung und der Einsatz eines ATOP-Moduls (ATOP: Automotive Telematics On-Board Unit Platform).. Hierbei handelt es sich um eine Platine, die in Pkw’s verbaut wird und bei einem Unfall u.a. einen Notruf automatisiert absetzt. Im Rahmen eines Beitrags zu „Jugend forscht“ erarbeiten Schüler der Schule eine Einsatzmöglichkeit in einem anderen Umfeld. Zu dem Profil gehört eine Profilreise, die nach Genf führt. Die Reise beinhaltet einen Besuch bei der weltweit größten Kernforschungsanlage CERN sowie Besuche der UNO, der WHO und des Museum des Roten Kreuz und Halbmonds. Der Besuch des CERN wird inhaltlich im Rahmen des Seminars vorbereitet.

Semester 3

Physik das magnetische Feld Wellenoptik Informatik Maschinelle Intelligenz Packungsalgorithmen Sprachverarbeitung Vertiefung der Kenntnisse in der funktionalen Programmierung PGW Politik und demokratisches System zweitägige Berlin-Exkursion Seminar Projektmanagement und Präsentationstechniken

Bauelemente der Digitalelektronik Einführung in die Löttechnik Löten der Roboter Kooperation NXP Herstellung von Robotern Fertigung und Sensorik Unter Anleitung von Ingenieuren der Firma NXP und mit materieller Unterstützung des Unternehmens wird ein Roboter gebaut und programmiert. Profilreise (siehe oben)

Semester 4

Physik Quantenphysik Atomphysik Vorbereitung auf die Abiturprüfungen Informatik Datenrelevante Gesetzgebung Datenschutzgesetz, Persönlichkeitsrechte, Urheberrecht Vernetzte Systeme z.B. mit Filius Vorbereitung der Abiturprüfungen PGW Politik und demokratisches System Seminar Programmierung der NXP-Roboter Vorbereitung auf die Präsentations- und der

fachprüfungen (viertes Abiturprüfungsfach) Vorbereitung auf die schriftlichen Prüfungsfächer des

Profils Kooperation Firmenbesuch bei der Firma NXP Besuch im Desy

All die sehr interessanten Kontakte und außerschulischen Lernorte kamen auf Grund der Zusammenarbeit mit der Naturwissenschaftlichen Initiative (NaT) zustande. Sie werden kontinuierlich kritisch überdacht und den sich ändernden Bedürfnissen angepasst. Die Erfahrung zeigt, dass das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung dieser Kooperationen sowohl auf betrieblicher wie insbesondere schulischer Seite die kontinuierliche Betreuung fester Personen bedarf.

Die Präsentationsleistung Jeder Schüler muss in jedem Schuljahr genau eine Präsentationsleistung erbringen und ersetzt in

dem gleichen Fach damit eine Klausur. Präsentationsleistungen dienen der Vorbereitung auf eine

Präsentationsprüfung. Sie bestehen aus einer 15-minütigen fachlichen Präsentation zu einem aus

dem Fachunterricht erwachsenen Thema sowie einer anschließenden Befragung. Der im Rahmen

der Präsentationsleistung erfolgte mediengestützte Vortrag wendet sich an die Kursteilnehmer. Die

Aufgabenstellung kann durchaus langfristiger erfolgen, jedoch spätestens zwei Wochen vor der

Präsentation erfährt der Schüler seine Aufgabenstellung. Spätestens eine Woche vor der PL ist die

Dokumentation bei dem Fachlehrer abzugeben (schriftlich, ausgedruckt, termingerecht). Im

Gegensatz zur PP wird die Dokumentation – da sie eine Klausur ersetzt – benotet und ergibt bis zu

20% der PL-Note. Die Befragung erfolgt zunächst durch die Kursteilnehmer und im weiteren

Verlauf durch den Fachlehrer. Um zu sehen, wie die Thematik des Vortrags im Semesterthema

verankert ist, kann die Befragung über die Präsentationsinhalte hinausgehen. Es wird somit eine

Vergleichbarkeit zum inhaltlichen Umfang einer Klausur hergestellt.

Die PL kann in einem Fach auf erhöhtem Niveau keine Langklausur ersetzten sowie in Klassenstufe

12 nicht in einem schriftlichen Prüfungsfach erfolgen.

Erarbeitung des Vortrags und Recherche

Zuerst werden die Anknüpfungspunkte an das eigene Vorwissen oder dem im Unterricht

Erarbeiteten zusammengestellt. Sehr hilfreich für den Prüfling ist es, wenn er bereits vor der

Themenangabe sein Vorwissen strukturiert und wichtige Quellen recherchiert hat sowie sich mit der

Bücherausleihe (www.buecherhallen.de, www.stabi.de) vertraut gemacht hat.

Aufgabenstellung und Leitfrage

Im Allgemeinen ist die Aufgabenstellung weit gefasst und erfordert eine thematische Eingrenzung

bzw. einen Aspekt, unter dem die Aufgabe bearbeitet wird. Nur in seltenen Fällen kann auf die

Entwicklung einer Leitfrage durch den Prüfling verzichtet werden. Bei der Wahl der Leitfrage ist

u.a. darauf zu achten, dass ihre Formulierung klar verständlich ist, einen deutlichen Bezug zur

Aufgabenstellung besitzt, eine Problematisierung beinhaltet und ihre Beantwortung nachvollziehbar

und schlüssig ist. In der Regel steht die Leitfrage am Anfang des Vortrags. Im mediengestützten

Vortrag wird dann eine in sich schlüssige Argumentationskette aufgebaut, deren Ergebnis in der

Beantwortung der eingangs gestellten Leitfrage besteht. Die Leitfrage sollte ein Ergebnis auf dem

Niveau der Anforderungsbereiche II und III (siehe Bewertung) zum Ziel setzen.

Dokumentation

Die Dokumentation enthält die erforderlichen Angaben wie Datum der Prüfung, Namen des

Prüflings, des Prüfers, des Prüfungsfaches und zur Aufgabenstellung. Sie enthält Angaben zu den

verwendeten Medien sowie den in der Prüfung verwendeten Hilfsmitteln. Sie stellt den geplanten

Ablauf des mediengestützten Vortags dar. Die Dokumentation gibt Auskunft über die erarbeiteten

Inhalte sowie die verwendeten Quellen. Sie enthält eine Versicherung darüber, dass ausschließlich

die angegebenen Hilfsmittel verwendet wurden (s.u. eigene Leistung). Mit der Aufgabenstellung

wird ein einheitliches Formular hierzu verteilt. Ohne dass für die Dokumentation eine Benotung

erteilt wird, wird sie zur Bewertung der Leistung insgesamt mit herangezogen. Abweichungen im

Vortrag von der Dokumentation müssen nachvollziehbar im Fachgespräch begründet werden. Der

Prüfungsausschuss entscheidet darüber, in welchem Maße eine nicht fristgerechte oder gar nicht

eingereichte Dokumentation in die Benotung einfließt. Es kann insgesamt zu der Beurteilung

führen, dass die Gesamtnote nicht mehr im ausreichenden Bereich liegt.

Quellen In der Regel werden als Quelle wissenschaftsnahe Publikationen erwartet, die zudem der Thematik

und dem Anspruch der Prüfung genügen. Nur bei sehr aktuellen Themen kann es sein, dass

ausschließlich digitale Quellen verwendet werden. Eine Liste der Quellen ist der Dokumentation

beizufügen. Ausschließlich die Quellen, zu denen in der Prüfung ein inhaltlicher Bezug hergestellt

werden kann, sind aufzuführen. Der Bezug sollte aus der Dokumentation hervorgehen und wird im

Fachgespräch gegebenenfalls hinterfragt.

Internetseiten als Quellen müssen die vollständige URL (Uniform Resource Locator) und das

Datum der Entnahme enthalten. Internetseiten, deren Autor nicht bekannt ist, sind als Quelle

ungeeignet, da die Qualität der Information nicht beurteilt werden kann.

Versicherung der eigenen Leistung

Ein Täuschungsversuch liegt vor, wenn sich in der Prüfung oder innerhalb von fünf Jahren nach der

Prüfung zeigt, dass fremdes geistiges Eigentum als eigene Leistung dargestellt wird. In diesem Fall

kann die zuständige Behörde die gesamte Prüfung für nicht bestanden erklären und auch

nachträglich ein erteiltes Zeugnis wieder einziehen.

Hilfsmittel im Fachgespräch

Im Prüfungsgespräch können die für alle Mitglieder des Prüfungsausschusses einsehbaren und im

Vortrag genutzten Medien verwendet werden. Es kann sich um Folien, Plakate, Tafelanschriebe o.ä.

handeln. Karteikarten oder weitere Aufzeichnungen sind nicht zulässig. Das im Fachgespräch

verwendete Material wird nach der Prüfung eingesammelt und den Prüfungsunterlagen beigefügt.

Bewertung

Wird die Dokumentation nicht oder nicht fristgerecht abgegeben, so kann der Prüfungs-ausschuss

zu dem Ergebnis kommen, dass insgesamt keine ausreichende Leistung mehr erreicht werden kann

(s.o.).

Der Prüfling hat die Prüfungsleistung eigenständig zu erbringen. Kommt der Prüfungsausschuss zu

dem Ergebnis, dass eine eigenständige Leistung nicht erkennbar ist, so wird die Prüfung mit null

Punkten bewertet. Im Falle einer Täuschung ist die gesamte Abiturprüfung nicht bestanden.

Das Fachgespräch im Anschluss an die Prüfung dient u.a. zur Überprüfung, ob eine eigenständige

Leistung vorliegt.

Die Bewertung erfolgt durch die Prüfungskommission unter Einbeziehung der drei Aspekte

Inhalt – Kommunikation- Präsentation sowie die Einordnung der erbrachten Leistungen in die

Anforderungsbereiche

AfB 1 (Reproduktion): Wiedergabe von Sachverhalten

AfB 2 (Reorganisation): Selbstständiges Erklären und Anwenden des Gelernten und

Verstandenen

Anwenden von fach- und sachadäquaten Methoden und

Arbeitstechniken

AfB 3 (Transfer und Problemlösen):

Problembezogenes Denken, Urteilen, Begründen

Beurteilen von Methoden

Dabei ist zu beachten, dass

es einen festen Prozentschlüssel für die drei genannten Anteile nicht gibt,

eine ungenügende Leistung im fachlichen Teil nicht mehr zu einer insgesamt ausreichenden

Bewertung führen kann.

Die Dokumentation wird in der Regel nicht bewertet. Eine mangelhafte, nicht fristgerecht

abgegebene oder gar nicht abgegebene Dokumentation führt zu einer insgesamt schlechteren

Beurteilung (s.o).

Struktur des Vortrags

Aus den gesammelten Informationen entwickelt man die Struktur des Vortrags, der in der

Einleitung zur Leitfrage hinführt. Bei der Formulierung der Leitfrage ist darauf zu achten, dass

diese nicht nur Teile der Aufgabenstellung abdeckt, sondern sämtliche in der Aufgabe enthaltenen

Aspekte integriert. Der Hauptteil führt zielgerichtet zur Beantwortung der Leitfrage. Entsprechend

gestaltet der Prüfling den Aufbau seiner Präsentation: Die Ausrichtung auf die Leitfrage ist zu

jedem Zeitpunkt der Präsentation spürbar und umfasst die gedankliche Entwicklung von der

Leitfrage/der Aufgabenstellung zu den Kernaussagen. Bezüge werden aufgezeigt, die Aussagen

begründet. Im Schlussteil werden die wesentlichen Ergebnisse zusammenfassend dargestellt,

weitere Entwicklungen aufgezeigt, offene Fragen formuliert oder Grenzen der

Aussagemöglichkeiten aufgezeigt. Eine persönliche Bewertung rundet diesen Teil ab. Bis zur

Abgabe der Dokumentation sollten die meisten inhaltlichen Fragen geklärt sein.

Vorbereitung auf den Vortrag

Das methodische Vorgehen liegt mit Abgabe der Dokumentation im Wesentlichen fest. Die Zeit

zwischen der Abgabe der Dokumentation und dem Halten des Vortrags muss genutzt werden, um

den Vortrag einzuüben, d.h. ihn mehrmals zu halten und den Umgang mit den Medien zu trainieren.

Formulierungen sind zu festigen und der Zeitbedarf wird überprüft. Es ist zu beachten, dass für den

Vortrag 15 min vorgesehen sind. Eine geringfügige Unter- oder Überschreitung (+/- 10%) wird

toleriert. Ist der Vortrag zu kurz, wirkt sich dies auf die Benotung aus. Ein zu langer Vortrag wird

abgebrochen, sodass eventuell eine Beantwortung der Leitfrage nicht abgeschlossen werden kann.

Das Wissen zum Thema ist in der Zeit vor der Prüfung zu vertiefen und abzurunden. Bezüge zu

anderen Themen, die im Fachgespräch hergestellt werden könnten, sollten erarbeitet werden. Auch

Überlegungen zu möglichen Fragestellungen im Fachgespräch und deren Beantwortung sollten

angestellt werden.

Medienauswahl Wenn die inhaltliche Vorgehensweise geklärt ist, entscheidet man sich für die einzusetzenden

Medien. Die Wahl der Medien muss durch die Inhalte begründet sein. Dabei sollen die wesentlichen

Inhalte zur Erhöhung des Verständnisses visualisiert werden. Diagramme, Skizzen, Schaubilder,

Video- oder Audiosequenzen unterstützen den Vortragenden.

Mögliche Medien, die eingesetzt werden können sind

Overheadprojektor

Dokumentenkamera mit Beamer

Flipchart /Pinnwand / Tafel

Smartboard mit/ohne Presenter

Notebook/Beamer

Sicherstellung der Mediennutzung

Am Tag vor der Prüfung hat der Prüfling Gelegenheit, sich mit dem Prüfungsraum vertraut zu

machen. Am Prüfungstag kann sich der Prüfling 30 Minuten vor Prüfungsbeginn den Raum

einrichten. Technische Hilfe kann zuvor gewährt werden. Wichtig ist, dass die Prüfung zum

angesetzten Termin stattfindet. Technische Probleme, auch wenn sie nicht durch den Prüfling zu

vertreten sind, führen nicht zu einer Verschiebung der Prüfung. Daraus ergibt sich die

Notwendigkeit für den Prüfling alternative Medien heranzuziehen.

Das Prüfungsgespräch

Das Prüfungsgespräch dient u.a. dazu, den Nachweis der eigenen Leistung zu erbringen. Darüber

hinaus muss der Prüfling hier zeigen, dass er kenntnisreich und kompetent die präsentierten Inhalte

beherrscht und es ihm gelingt, diese thematisch in einen übergeordneten Rahmen einzuordnen. Ist

dieser Rahmen ausschließlich auf die Inhalte eines Semesters beschränkt, so wird in dem

Prüfungsgespräch zusätzlich auf die Inhalte eines weiteren Gebiets aus einem zweiten, zuvor auch

benannten Semesters eingegangen. Gerade aus dieser Befragung nach der Präsentation ergibt

sich die Note für den inhaltlichen Teil und muss neben dem Vortrag gut vorbereitet werden.

Dabei unterscheidet sich die Befragung deutlich von dem Prüfungsgespräch in der klassischen

Prüfung.