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Fräsen ___________________ ___________________ ___________________ ___________________ ___________________ ___________________ ___________________ ___________________ ___________________ ___________________ ___________________ ___________________ ___________________ ___________________ ___________________ SINUMERIK SINUMERIK 802D sl Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch Gültig für Steuerung Softwarestand SINUMERIK 802D sl T/M 1.4 SP7 11/2012 6FC5398-0CP10-7AA0 Vorwort Beschreibung 1 Software-Oberfläche 2 Einschalten, Referenzpunktfahren 3 Einrichten 4 Handgesteuerter Betrieb 5 Automatikbetrieb 6 Teileprogrammierung 7 System 8 Programmieren 9 Zyklen 10 Netzwerkbetrieb 11 Datensicherung 12 PLC-Diagnose 13 Anhang A

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Fräsen

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SINUMERIK

SINUMERIK 802D sl Fräsen

Programmier- und Bedienhandbuch

Gültig für Steuerung Softwarestand SINUMERIK 802D sl T/M 1.4 SP7

11/2012 6FC5398-0CP10-7AA0

Vorwort

Beschreibung 1

Software-Oberfläche 2

Einschalten, Referenzpunktfahren

3

Einrichten 4

Handgesteuerter Betrieb 5

Automatikbetrieb 6

Teileprogrammierung 7

System 8

Programmieren 9

Zyklen 10

Netzwerkbetrieb 11

Datensicherung 12

PLC-Diagnose 13

Anhang A

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Siemens AG Industry Sector Postfach 48 48 90026 NÜRNBERG DEUTSCHLAND

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Rechtliche Hinweise Warnhinweiskonzept

Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt.

GEFAHR bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

WARNUNG bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

VORSICHT bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

ACHTUNG bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet. Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann im selben Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.

Qualifiziertes Personal Das zu dieser Dokumentation zugehörige Produkt/System darf nur von für die jeweilige Aufgabenstellung qualifiziertem Personal gehandhabt werden unter Beachtung der für die jeweilige Aufgabenstellung zugehörigen Dokumentation, insbesondere der darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweise. Qualifiziertes Personal ist auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit diesen Produkten/Systemen Risiken zu erkennen und mögliche Gefährdungen zu vermeiden.

Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten Beachten Sie Folgendes:

WARNUNG Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen, müssen diese von Siemens empfohlen bzw. zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation, Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen eingehalten werden. Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden.

Marken Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.

Haftungsausschluss Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten.

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Vorwort

SINUMERIK-Dokumentation Die SINUMERIK-Dokumentation ist in folgende Kategorien gegliedert:

● Allgemeine Dokumentation

● Anwender-Dokumentation

● Hersteller/Service-Dokumentation

Weiterführende Informationen Unter dem Link www.siemens.com/motioncontrol/docu finden Sie Informationen zu folgenden Themen:

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● Weiterführende Links für den Download von Dokumenten

● Dokumentation online nutzen (Handbücher/Informationen finden und durchsuchen)

Bei Fragen zur Technischen Dokumentation (z. B. Anregungen, Korrekturen) senden Sie bitte eine E-Mail an folgende Adresse:

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My Documentation Manager (MDM) Unter folgendem Link finden Sie Informationen, um auf Basis der Siemens Inhalte eine OEM-spezifische Maschinen-Dokumentation individuell zusammenstellen:

www.siemens.com/mdm

Training Informationen zum Trainingsangebot finden Sie unter:

● www.siemens.com/sitrain

SITRAIN - das Training von Siemens für Produkte, Systeme und Lösungen der Automatisierungstechnik

● www.siemens.com/sinutrain

SinuTrain - Trainingssoftware für SINUMERIK

FAQs Frequently Asked Questions finden Sie in den Service&Support Seiten unter Produkt Support. http://support.automation.siemens.com

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Vorwort

Fräsen 4 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

SINUMERIK Informationen zu SINUMERIK finden Sie unter folgendem Link:

www.siemens.com/sinumerik

Zielgruppe Die vorliegende Druckschrift wendet sich an Programmierer, Projektanten, Maschinenbediener und Anlagenfahrer.

Nutzen Das Programmier- und Bedienhandbuch befähigt die Zielgruppe Programme und Software-Oberflächen zu entwerfen, zu schreiben, zu erstellen, zu testen und Fehler zu beheben.

Darüber hinaus befähigt es die Zielgruppe die Hard- und Software einer Maschine zu bedienen.

Standardumfang In der vorliegenden Dokumentation ist die Funktionalität des Standardumfangs beschrieben. Ergänzungen oder Änderungen, die durch den Maschinenhersteller vorgenommen werden, werden vom Maschinenhersteller dokumentiert.

Es können in der Steuerung weitere, in dieser Dokumentation nicht erläuterte Funktionen ablauffähig sein. Es besteht jedoch kein Anspruch auf diese Funktionen bei der Neulieferung bzw. im Servicefall.

Ebenso enthält diese Dokumentation aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht sämtliche Detailinformationen zu allen Typen des Produkts und kann auch nicht jeden denkbaren Fall der Aufstellung, des Betriebes und der Instandhaltung berücksichtigen.

Technical Support Landesspezifische Telefonnummern für technische Beratung finden Sie im Internet unter http://www.siemens.com/automation/service&support

EG-Konformitätserklärung Die EG-Konformitätserklärung zur EMV-Richtlinie finden Sie im Internet unter:

http://support.automation.siemens.com

Geben Sie dort als Suchbegriff die Nummer 15257461 ein oder nehmen Sie Kontakt mit der zuständigen Siemens Geschäftsstelle in Ihrer Region auf.

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 5

Inhaltsverzeichnis

Vorwort ................................................................................................................................................... 3

1 Beschreibung ........................................................................................................................................ 11

1.1 Bedien- und Anzeigeelemente ..................................................................................................... 11

1.2 Fehler- und Statusanzeigen ......................................................................................................... 12

1.3 Tastendefinition der CNC-Volltastatur (Hochformat) ................................................................... 13

1.4 Tastendefinition der Maschinensteuertafel .................................................................................. 15

1.5 Koordinatensysteme .................................................................................................................... 16

2 Software-Oberfläche ............................................................................................................................. 21

2.1 Bildschirmeinteilung ..................................................................................................................... 21

2.2 Standardsoftkeys ......................................................................................................................... 25

2.3 Bedienbereiche ............................................................................................................................ 26

2.4 Das Hilfesystem ........................................................................................................................... 27

3 Einschalten, Referenzpunktfahren ......................................................................................................... 29

3.1 Einschalten und Referenzpunktfahren ......................................................................................... 29

4 Einrichten .............................................................................................................................................. 31

4.1 Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen eingeben ........................................................................ 31 4.1.1 Neues Werkzeug anlegen ............................................................................................................ 36 4.1.2 Werkzeugkorrekturen ermitteln (manuell) .................................................................................... 37 4.1.3 Werkzeugkorrekturen ermitteln mit einem Messtaster (auto) ...................................................... 41 4.1.4 Messtastereinstellungen .............................................................................................................. 44

4.2 Werkzeugüberwachung ............................................................................................................... 46

4.3 Nullpunktverschiebung eingeben/ändern .................................................................................... 48 4.3.1 Nullpunktverschiebung ermitteln .................................................................................................. 49

4.4 Settingdaten programmieren ....................................................................................................... 51

4.5 Rechenparameter R ..................................................................................................................... 55

5 Handgesteuerter Betrieb ....................................................................................................................... 57

5.1 Handgesteuerter Betrieb .............................................................................................................. 57

5.2 Betriebsart JOG - Bedienbereich Position ................................................................................... 58 5.2.1 Zuordnen von Handrädern ........................................................................................................... 62

5.3 Betriebsart MDA (Handeingabe) - Bedienbereich Position ......................................................... 63 5.3.1 Teach In ....................................................................................................................................... 67 5.3.2 Planfräsen .................................................................................................................................... 70

6 Automatikbetrieb ................................................................................................................................... 73

6.1 Betriebsart AUTOMATIK .............................................................................................................. 73

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Inhaltsverzeichnis

Fräsen 6 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

6.2 Teileprogramm auswählen, starten ............................................................................................. 78

6.3 Satzsuchlauf ................................................................................................................................ 80

6.4 Mitzeichnen ................................................................................................................................. 82

6.5 Teileprogramm stoppen, abbrechen ........................................................................................... 85

6.6 Wiederanfahren nach Abbruch ................................................................................................... 85

6.7 Wiederanfahren nach Unterbrechung ......................................................................................... 86

6.8 Abarbeiten von Extern ................................................................................................................. 86

7 Teileprogrammierung ............................................................................................................................ 91

7.1 Übersicht Teileprogrammierung .................................................................................................. 91

7.2 Neues Programm eingeben ........................................................................................................ 95

7.3 Teileprogramm oder Textdateien bearbeiten .............................................................................. 96

7.4 Simulation.................................................................................................................................... 99

7.5 Konturelemente berechnen ....................................................................................................... 103

7.6 Freie Konturprogrammierung .................................................................................................... 111 7.6.1 Kontur programmieren .............................................................................................................. 114 7.6.2 Startpunkt festlegen .................................................................................................................. 116 7.6.3 Softkeys und Parameter ............................................................................................................ 118 7.6.4 Konturelemente parametrieren ................................................................................................. 123 7.6.5 Grafische Darstellung der Kontur .............................................................................................. 126 7.6.6 Konturelemente in Polarkoordinaten angeben, Kontur schließen ............................................ 127 7.6.7 Parameterbeschreibung der Konturelemente Gerade/Kreis ..................................................... 130 7.6.8 Programmierbeispiel Fräsen ..................................................................................................... 132

8 System ................................................................................................................................................ 139

8.1 Bedienbereich SYSTEM ........................................................................................................... 139

8.2 SYSTEM - Softkeys "IBN" ......................................................................................................... 144

8.3 SYSTEM - Softkeys "Maschinendaten" .................................................................................... 145

8.4 SYSTEM - Softkeys "Service Anzeige" ..................................................................................... 152 8.4.1 SYSTEM - Softkeys "Service Anzeige" ..................................................................................... 152 8.4.2 Fahrtenschreiber ....................................................................................................................... 153 8.4.3 Servo trace ................................................................................................................................ 154 8.4.4 Version/HMI-Details .................................................................................................................. 158 8.4.5 Service MSG ............................................................................................................................. 161 8.4.6 Datum, Uhrzeit .......................................................................................................................... 168

8.5 SYSTEM - Softkeys "PLC" ........................................................................................................ 169

8.6 SYSTEM - Softkeys "IBN Dateien" ........................................................................................... 176

8.7 SYSTEM - Softkeys "IBN Assistent" ......................................................................................... 181

8.8 Alarmanzeige ............................................................................................................................ 183

9 Programmieren .................................................................................................................................... 185

9.1 Grundlagen der NC-Programmierung ....................................................................................... 185 9.1.1 Programmnamen ...................................................................................................................... 185

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Inhaltsverzeichnis

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 7

9.1.2 Programmaufbau ....................................................................................................................... 185 9.1.3 Wortaufbau und Adresse ........................................................................................................... 186 9.1.4 Satzaufbau ................................................................................................................................. 187 9.1.5 Zeichensatz ................................................................................................................................ 189 9.1.6 Übersicht der Anweisungen ....................................................................................................... 190 9.1.7 Fenster aus dem Teileprogramm interaktiv aufrufen (MMC) ..................................................... 206

9.2 Wegangaben .............................................................................................................................. 208 9.2.1 Maßangaben programmieren .................................................................................................... 208 9.2.2 Ebenenwahl: G17 bis G19 ......................................................................................................... 209 9.2.3 Absolut-/Kettenmaßangabe: G90, G91, AC, IC ......................................................................... 210 9.2.4 Metrische und inch-Maßangabe: G71, G70, G710, G700 ......................................................... 212 9.2.5 Polarkoordinaten, Polfestlegung: G110, G111, G112 ............................................................... 213 9.2.6 Programmierbare Nullpunktverschiebung: TRANS, ATRANS .................................................. 215 9.2.7 Programmierbare Drehung: ROT, AROT .................................................................................. 216 9.2.8 Programmierbarer Maßstabsfaktor: SCALE, ASCALE .............................................................. 218 9.2.9 Programmierbares Spiegeln: MIRROR, AMIRROR .................................................................. 219 9.2.10 Werkstückeinspannung - einstellbare Nullpunktverschiebung: G54 bis G59, G500, G53,

G153 .......................................................................................................................................... 221 9.2.11 Programmierbare Arbeitsfeldbegrenzung: G25, G26, WALIMON, WALIMOF .......................... 222

9.3 Bewegungen von Achsen .......................................................................................................... 225 9.3.1 Geradeninterpolation mit Eilgang: G0 ........................................................................................ 225 9.3.2 Geradeninterpolation mit Vorschub: G1 .................................................................................... 226 9.3.3 Kreisinterpolation: G2, G3 .......................................................................................................... 228 9.3.4 Kreisinterpolation über Zwischenpunkt: CIP .............................................................................. 233 9.3.5 Kreis mit tangentialem Übergang: CT ........................................................................................ 234 9.3.6 Schraubenlinien-Interpolation: G2/G3, TURN ........................................................................... 235 9.3.7 Gewindeschneiden mit konstanter Steigung: G33..................................................................... 236 9.3.8 Gewindebohren mit Ausgleichsfutter: G63 ................................................................................ 237 9.3.9 Gewindeinterpolation: G331, G332 ........................................................................................... 238 9.3.10 Festpunktanfahren: G75 ............................................................................................................ 240 9.3.11 Referenzpunktanfahren: G74 ..................................................................................................... 241 9.3.12 Messen mit schaltendem Taster: MEAS, MEAW ...................................................................... 242 9.3.13 Tangentialsteuerung: TANG, TANGON, TANGOF, TLIFT, TANGDEL ..................................... 243 9.3.14 Vorschub F ................................................................................................................................. 246 9.3.15 Vorschubkorrektur bei Kreisen: CFTCP, CFC ........................................................................... 247 9.3.16 Genauhalt/Bahnsteuerbetrieb: G9, G60, G64 ........................................................................... 248 9.3.17 Beschleunigungsverhalten: BRISK, SOFT ................................................................................ 251 9.3.18 Prozentuale Beschleunigungskorrektur: ACC ........................................................................... 252 9.3.19 Fahren mit Vorsteuerung: FFWON, FFWOF ............................................................................. 253 9.3.20 Verbesserung der Oberflächengüte durch Kompressor: COMPCAD ........................................ 253 9.3.21 4. Achse ..................................................................................................................................... 255 9.3.22 Verweilzeit: G4 ........................................................................................................................... 256 9.3.23 Fahren auf Festanschlag ........................................................................................................... 257 9.3.24 Vorschubreduzierung mit Eckenverzögerung (FENDNORM, G62, G621) ................................ 260 9.3.25 Achskopplungen......................................................................................................................... 262 9.3.25.1 Mitschleppen (TRAILON, TRAILOF).......................................................................................... 262 9.3.25.2 Mitschleppen (TRAILON, TRAILOF): Weitere Informationen .................................................... 264 9.3.25.3 Master-/Slave-Verband (MASLDEF, MASLDEL, MASLON, MASLOF, MASLOFS) ................. 266 9.3.25.4 Master-/Slave-Verband (MASLDEF, MASLDEL, MASLON, MASLOF, MASLOFS):

Weitere Informationen ................................................................................................................ 268

9.4 Bewegungen der Spindel ........................................................................................................... 269

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Inhaltsverzeichnis

Fräsen 8 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.4.1 Spindeldrehzahl S, Drehrichtungen .......................................................................................... 269 9.4.2 Spindeldrehzahlbegrenzung: G25, G26 .................................................................................... 270 9.4.3 Spindelpositionieren: SPOS ...................................................................................................... 271 9.4.4 Getriebestufen ........................................................................................................................... 272

9.5 Unterstützung der Konturprogrammierung ............................................................................... 272 9.5.1 Rundung, Fase .......................................................................................................................... 272 9.5.2 Konturzugprogrammierung ....................................................................................................... 276

9.6 Werkzeug und Werkzeugkorrektur ........................................................................................... 278 9.6.1 Allgemeine Hinweise ................................................................................................................. 278 9.6.2 Werkzeug T ............................................................................................................................... 279 9.6.3 Werkzeugkorrekturnummer D ................................................................................................... 280 9.6.4 Anwahl der Werkzeugradiuskorrektur: G41, G42 ..................................................................... 283 9.6.5 Eckenverhalten: G450, G451 .................................................................................................... 285 9.6.6 Werkzeugradiuskorrektur AUS: G40 ......................................................................................... 287 9.6.7 Spezialfälle der Werkzeugradiuskorrektur ................................................................................ 288 9.6.8 Beispiel für Werkzeugradiuskorrektur ....................................................................................... 289

9.7 Zusatzfunktion M ....................................................................................................................... 291

9.8 H-Funktion ................................................................................................................................. 292

9.9 Rechenparameter R, LUD- und PLC-Variable .......................................................................... 293 9.9.1 Rechenparameter R .................................................................................................................. 293 9.9.2 Lokale Benutzerdaten (LUD)..................................................................................................... 295 9.9.3 Lesen und Schreiben von PLC-Variablen ................................................................................. 297

9.10 Programmsprünge .................................................................................................................... 298 9.10.1 Sprungziel für Programmsprünge ............................................................................................. 298 9.10.2 Unbedingte Programmsprünge ................................................................................................. 298 9.10.3 Bedingte Programmsprünge ..................................................................................................... 299 9.10.4 Programmbeispiel für Sprünge ................................................................................................. 301

9.11 Unterprogrammtechnik .............................................................................................................. 303 9.11.1 Allgemeines ............................................................................................................................... 303 9.11.2 Aufruf von Bearbeitungs-Zyklen ................................................................................................ 306 9.11.3 Modaler Unterprogrammaufruf .................................................................................................. 306 9.11.4 Externes Unterprogramm abarbeiten (EXTCALL) .................................................................... 307

9.12 Zeitgeber und Werkstückzähler ................................................................................................ 310 9.12.1 Zeitgeber für die Laufzeit .......................................................................................................... 310 9.12.2 Werkstückzähler ........................................................................................................................ 311

9.13 Sprachbefehle für die Werkzeugüberwachung ......................................................................... 313 9.13.1 Übersicht Werkzeugüberwachung ............................................................................................ 313 9.13.2 Standzeitüberwachung .............................................................................................................. 315 9.13.3 Stückzahlüberwachung ............................................................................................................. 317

9.14 Weiches An- und Abfahren ....................................................................................................... 322

9.15 Fräsbearbeitung der Mantelfläche - TRACYL ........................................................................... 328

10 Zyklen .................................................................................................................................................. 335

10.1 Überblick über die Zyklen .......................................................................................................... 335

10.2 Programmierung der Zyklen...................................................................................................... 337

10.3 Grafische Zyklenunterstützung im Programmeditor ................................................................. 339

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Inhaltsverzeichnis

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 9

10.4 Bohrzyklen ................................................................................................................................. 341 10.4.1 Allgemeines ................................................................................................................................ 341 10.4.2 Voraussetzungen ....................................................................................................................... 342 10.4.3 Bohren, Zentrieren - CYCLE81 .................................................................................................. 344 10.4.4 Bohren, Plansenken - CYCLE82 ............................................................................................... 347 10.4.5 Tieflochbohren - CYCLE83 ........................................................................................................ 350 10.4.6 Gewindebohren ohne Ausgleichsfutter - CYCLE84................................................................... 354 10.4.7 Gewindebohren mit Ausgleichsfutter - CYCLE840 .................................................................... 358 10.4.8 Reiben 1 (Ausbohren 1) - CYCLE85.......................................................................................... 365 10.4.9 Ausdrehen (Ausbohren 2) - CYCLE86 ...................................................................................... 368 10.4.10 Bohren mit Stop 1 (Ausbohren 3) - CYCLE87 ........................................................................... 371 10.4.11 Bohren mit Stop 2 (Ausbohren 4) - CYCLE88 ........................................................................... 374 10.4.12 Reiben 2 (Ausbohren 5) - CYCLE89.......................................................................................... 376

10.5 Bohrbildzyklen ............................................................................................................................ 378 10.5.1 Voraussetzungen ....................................................................................................................... 378 10.5.2 Lochreihe - HOLES1 .................................................................................................................. 379 10.5.3 Lochkreis - HOLES2 .................................................................................................................. 383

10.6 Fräszyklen .................................................................................................................................. 386 10.6.1 Voraussetzungen ....................................................................................................................... 386 10.6.2 Planfräsen - CYCLE71 ............................................................................................................... 387 10.6.3 Konturfräsen - CYCLE72 ........................................................................................................... 393 10.6.4 Rechteckzapfen fräsen - CYCLE76 ........................................................................................... 403 10.6.5 Kreiszapfen fräsen - CYCLE77 .................................................................................................. 409 10.6.6 Langlöcher auf einem Kreis - LONGHOLE ................................................................................ 414 10.6.7 Nuten auf einem Kreis - SLOT1 ................................................................................................. 419 10.6.8 Kreisnut - SLOT2 ....................................................................................................................... 426 10.6.9 Rechtecktasche fräsen - POCKET3 .......................................................................................... 432 10.6.10 Kreistasche fräsen - POCKET4 ................................................................................................. 441 10.6.11 Gewindefräsen - CYCLE90 ........................................................................................................ 446

10.7 Fehlermeldungen und Fehlerbehandlung .................................................................................. 452 10.7.1 Allgemeine Hinweise .................................................................................................................. 452 10.7.2 Fehlerbehandlung in Zyklen ....................................................................................................... 452 10.7.3 Übersicht der Zyklenalarme ....................................................................................................... 453 10.7.4 Meldungen in den Zyklen ........................................................................................................... 455

11 Netzwerkbetrieb .................................................................................................................................. 457

11.1 Schnittstellen und Funktionen des Tools RCS802 .................................................................... 458

11.2 Arbeiten mit einer Netzwerkverbindung ..................................................................................... 459

11.3 Benutzerverwaltung ................................................................................................................... 460

11.4 Benutzeranmeldung - RCS log in .............................................................................................. 461

11.5 Verbindungen auf dem Tool RCS802 einstellen ........................................................................ 462

11.6 RS232-Verbindung an der Steuerung herstellen ....................................................................... 463

11.7 Ethernet Peer-to-Peer-Verbindung an der Steuerung herstellen .............................................. 464

11.8 Ethernet Netzwerk-Verbindung an der Steuerung herstellen (nur SINUMERIK 802D sl pro) ............................................................................................................................................. 466

11.9 Weitere Netzwerkfunktionen ...................................................................................................... 468 11.9.1 Freigabe von Verzeichnissen ..................................................................................................... 468

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Inhaltsverzeichnis

Fräsen 10 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

11.9.2 Netzlaufwerke verbinden und trennen ...................................................................................... 469

12 Datensicherung .................................................................................................................................... 473

12.1 Datenübertragung über RS232-Schnittstelle ............................................................................ 473

12.2 Inbetriebnahmearchiv erstellen und aus- bzw. einlesen ........................................................... 475

12.3 PLC Projekte ein- und auslesen ............................................................................................... 477

12.4 Kopieren und Einfügen von Dateien ......................................................................................... 478

13 PLC-Diagnose ..................................................................................................................................... 479

13.1 PLC-Diagnose in Kontaktplandarstellung ................................................................................. 479

13.2 Bildschirmaufbau ....................................................................................................................... 480

13.3 Bedienmöglichkeiten ................................................................................................................. 481

A Anhang ................................................................................................................................................ 495

A.1 Sonstiges................................................................................................................................... 495 A.1.1 Taschenrechner ........................................................................................................................ 495 A.1.2 Editieren asiatische Schriftzeichen ........................................................................................... 496 A.1.2.1 Chinesisch vereinfacht .............................................................................................................. 497 A.1.2.2 Taiwanesisch (Chinesisch traditional) ....................................................................................... 500 A.1.2.3 Wörterbuch importieren ............................................................................................................. 503 A.1.2.4 Koreanisch ................................................................................................................................ 504

A.2 Dokumentationsübersicht .......................................................................................................... 506

Index ................................................................................................................................................... 507

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 11

Beschreibung 1 1.1 Bedien- und Anzeigeelemente

Bedienelemente Über horizontale und vertikale Softkeys erfolgt der Aufruf definierter Funktionen. Die Beschreibung dazu finden Sie in diesem Handbuch.

Bild 1-1 Bedientafel-CNC

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Beschreibung 1.2 Fehler- und Statusanzeigen

Fräsen 12 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

1.2 Fehler- und Statusanzeigen

Anzeige der LED auf der Bedientafel-CNC (PCU) Auf der Bedientafel-CNC sind folgende LED-Anzeigen angeordnet.

In der nachfolgenden Tabelle sind die LED und ihre Bedeutung beschrieben.

Tabelle 1- 1 Status- und Fehleranzeigen

LED Bedeutung ERR (rot) gravierender Fehler; Abhilfe durch Power off/on RDY (grün) Betriebsbereitschaft NC (gelb) Lebenszeichenüberwachung CF (gelb) Schreiben/Lesen auf/von CF Karte

Literaturverweis Informationen zur Fehlerbeschreibung finden Sie im SINUMERIK 802D sl Diagnosehandbuch

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Beschreibung 1.3 Tastendefinition der CNC-Volltastatur (Hochformat)

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 13

1.3 Tastendefinition der CNC-Volltastatur (Hochformat)

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Beschreibung 1.3 Tastendefinition der CNC-Volltastatur (Hochformat)

Fräsen 14 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Hot Keys Im Teileprogrammeditor und in den Eingabefeldern des HMI können mittels Tastenkombinationen der CNC-Volltastatur folgende Funktionen ausgeführt werden:

Tastenkombination Funktion <CTRL> und <C> Markierten Text kopieren <CTRL> und <B> Text markieren <CTRL> und <X> Markierten Text ausschneiden <CTRL> und <V> Kopierten Text einfügen <CTRL> und <P> Erstellt Screenshot vom aktuellen Bildschirm und

speichert das Bild auf CompactFlash Card (Kunden CF-Card) unter "screen802dsl.bmp"

<CTRL> und <R> HMI-Neustart <CTRL> und <S> Datensicherung bei Back-Light Ausfall

Das Serieninbetriebnahme-Archiv /Antrieb/NC/PLC/HMI) wird mit den letzten aktuellen Daten auf die CompactFlah Card mit dem Namen "802Dslibn.arc" ausgegeben.

<ALT> und <L> Umschalten zwischen nur Großbuchstaben und Groß- und Kleinschreibung

<ALT> und <H> oder Taste <HELP> Hilfesystem aufrufen <ALT> und <S> Ein- und Ausschalten des Editors für asiatische

Schriftzeichen

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Beschreibung 1.4 Tastendefinition der Maschinensteuertafel

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 15

1.4 Tastendefinition der Maschinensteuertafel

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Beschreibung 1.5 Koordinatensysteme

Fräsen 16 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Hinweis

In dieser Dokumentation wird von einer Standard-Maschinensteuertafel MCP 802D ausgegangen. Sollten Sie eine andere MCP einsetzen, kann die Bedienung von dieser Beschreibung abweichen.

1.5 Koordinatensysteme Ein Koordinatensystem wird in der Regel von drei rechtwinklig aufeinander stehenden Koordinatenachsen aufgespannt. Mit der so genannten "Dreifinger-Regel" der rechten Hand werden die positiven Richtungen der Koordinatenachsen festgelegt. Das Koordinatensystem wird auf das Werkstück bezogen und die Programmierung erfolgt unabhängig davon, ob das Werkzeug oder das Werkstück bewegt wird. Bei der Programmierung wird immer davon ausgegangen, dass sich das Werkzeug relativ zum Koordinatensystem des stillstehend gedachten Werkstückes bewegt.

Bild 1-2 Festlegung der Achsrichtung zueinander, Koordinatensystem für die Programmierung

Maschinenkoordinatensystem (MKS) Wie das Koordinatensystem relativ zur Maschine liegt, ist vom jeweiligen Maschinentyp abhängig. Es kann in verschiedene Lagen gedreht sein.

Die Achsrichtungen folgen der "Dreifinger-Regel" der rechten Hand. Steht man vor der Maschine zeigt der Mittelfinger der rechten Hand gegen die Zustellrichtung der Hauptspindel.

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Beschreibung 1.5 Koordinatensysteme

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 17

Bild 1-3 Maschinenkoordinaten-Achsen am Beispiel der Fräsmaschine

Der Ursprung dieses Koordinatensystems ist der Maschinennullpunkt. Dieser Punkt stellt nur einen Bezugspunkt dar, der vom Maschinenhersteller festgelegt wird. Er muss nicht anfahrbar sein.

Der Verfahrbereich der Maschinenachsen kann im negativen Bereich liegen.

Werkstückkoordinatensystem (WKS) Zur Beschreibung der Geometrie eines Werkstücks im Werkstückprogramm wird ebenfalls ein rechtsdrehendes und rechtwinkliges Koordinatensystem benutzt. Der Werkstücknullpunkt ist vom Programmierer in der Z-Achse frei wählbar. In der X-Achse liegt er in der Drehmitte.

Bild 1-4 Werkstückkoordinatensystem

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Beschreibung 1.5 Koordinatensysteme

Fräsen 18 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Relatives Koordinatensystem (REL) Die Steuerung bietet neben dem Maschinen- und Werkstückkoordinatensystem ein relatives Koordinatensystem an. Dieses Koordinatensystem dient zum Setzen frei wählbarer Bezugspunkte, die keinen Einfluss auf das aktive Werkstückkoordinatensystem haben. Alle Achsbewegungen werden relativ zu diesen Bezugspunkten angezeigt.

Hinweis

Der Istwert im jeweiligen Koordinatensystem kann im Bedienbereich Position über den vertikalen Softkey "MKS/WKS REL" aktiviert und angezeigt werden.

Einspannen des Werkstücks Zur Bearbeitung wird das Werkstück an der Maschine eingespannt. Das Werkstück muss dabei so ausgerichtet werden, dass die Achsen des Werkstückkoordinatensystems mit denen der Maschine parallel verlaufen. Eine sich ergebende Verschiebung des Maschinennullpunktes zum Werkstücknullpunkt wird in der Z-Achse ermittelt und in die einstellbare Nullpunktverschiebung eingetragen. Im NC-Programm wird diese Verschiebung beim Programmlauf mit beispielsweise einem programmierten G54 aktiviert.

Bild 1-5 Werkstück auf der Maschine

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Beschreibung 1.5 Koordinatensysteme

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 19

aktuelles Werkstückkoordinatensystem Mittels programmierbarer Nullpunktverschiebung TRANS kann eine Verschiebung gegenüber dem Werkstückkoordinatensystem erzeugt werden. Hierbei entsteht das aktuelle Werkstückkoordinatensystem (siehe Kapitel "Programmierbare Nullpunktverschiebung: TRANS").

Bild 1-6 Koordinaten am Werkstück, aktuelles Werkstückkoordinatensystem

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Beschreibung 1.5 Koordinatensysteme

Fräsen 20 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 21

Software-Oberfläche 2 2.1 Bildschirmeinteilung

Bild 2-1 Bildschirmeinteilung

Der Bildschirm ist in folgende Hauptbereiche unterteilt:

● Statusbereich

● Applikationsbereich

● Hinweis- und Softkeybereich

Statusbereich

Bild 2-2 Statusbereich

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Software-Oberfläche 2.1 Bildschirmeinteilung

Fräsen 22 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Tabelle 2- 1 Erklärung der Bildelemente im Statusbereich

Nummerierung Anzeige Symbol Bedeutung

① Aktiver Bedienbereich

Position (Bedienbereichstaste <POSITION>)

System (Bedienbereichstaste <SYSTEM>)

Programm (Bedienbereichstaste <PROGRAM>)

Programm Manager (Bedienbereichstaste <PROGRAM MANAGER>)

Parameter (Bedienbereichstaste <OFFSET PARAM>)

Alarm (Bedienbereichstaste <ALARM>)

② Aktive Betriebsart

Referenzpunkt anfahren

JOG

JOG INC; 1 INC, 10 INC, 100 INC, 1000 INC, VAR INC (inkrementelle Bewertung im JOG Betrieb)

MDA

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Software-Oberfläche 2.1 Bildschirmeinteilung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 23

Nummerierung Anzeige Symbol Bedeutung

AUTOMATIK

③ Alarm- und Meldezeile alternativ werden angezeigt: 1. Alarmnummer mit Alarmtext 2. Meldetext

④ Angewähltes Teileprogramm (Hauptprogramm)

⑤ Programmzustand RESET Programm abgebrochen / Grundzustand RUN Programm läuft STOP Programm angehalten

⑥ Programmbeeinflussung im Automatikbetrieb

SKP Skip: Satz ausblenden DRY Dry Run: Probelaufvorschub ROV Rapid Override: Eilgangskorrektur M01 Bedingter Halt PRT Programmtest SBL Single Block: Einzelsatz

⑦ Datum und Uhrzeit Ab Version 1.4 SP 6 wird das Datum und die Uhrzeit angezeigt.

Hinweis- und Softkeybereich

Bild 2-3 Hinweis- und Softkeybereich

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Software-Oberfläche 2.1 Bildschirmeinteilung

Fräsen 24 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Tabelle 2- 2 Erklärung der Bildelemente im Hinweis- und Softkeybereich

Bildelement Anzeige Bedeutung

RECALL-Symbol Mit dem Betätigen der Taste <RECALL> kehrt man in die übergeordnete Menüebene zurück.

② Hinweiszeile Anzeige von Bedienerhinweisen und Fehlerzuständen

③ Statusinformation HMI

ETC ist möglich (Mit dem Betätigen dieser Taste zeigt die horizontale Softkeyleiste weitere Funktionen an.)

gemischte Schreibweise (Groß-/Kleinschreibung) aktiv

RS232 Verbindung aktiv

Verbindung zu Inbetriebnahme- und Diagnosetools (z. B. Programming Tool 802) aktiv

RCS Netzwerkverbindung aktiv

④ Softkeyleiste vertikal und horizontal

Darstellung der Softkeys im Dokument Um das Auffinden der Softkeys zu erleichtern werden die horizontale und vertikale Softkeys mit unterschiedlicher Grundfarbe dargestellt.

Horizontaler Softkey

Vertikaler Softkey

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Software-Oberfläche 2.2 Standardsoftkeys

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 25

2.2 Standardsoftkeys

Die Maske wird geschlossen.

Die Eingabe wird abgebrochen, das Fenster wird geschlossen.

Die Eingabe wird abgeschlossen und die Berechnung erfolgt.

Die Eingabe wird abgeschlossen und die eingegebenen Werte übernommen.

In den Bedienbereichen <POSITION>, <OFFSET PARAMETER> und <SYSTEM> werden anwenderspezifische Funktionen aufgerufen. Der Softkey ist nur sichtbar, wenn spezielle Funktionen durch den Maschinenhersteller hinterlegt wurden.

Die Aktivierung des Softkeys entnehmen Sie folgender Dokumentation: Betriebsanleitung SINUMERIK 802D sl Drehen, Fräsen, Schleifen, Nibbeln, Kapitel: Softkey "Anwenderfunktion" aktivieren.

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Software-Oberfläche 2.3 Bedienbereiche

Fräsen 26 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

2.3 Bedienbereiche Die Funktionen der Steuerung können in folgenden Bedienbereichen ausgeführt werden:

POSITION

Maschinenbedienung

OFFSET PARAM

Eingabe von Korrekturwerten und Settingdaten

PROGRAM

Erstellung von Teileprogrammen

PROGRAM MANAGER

Teileprogrammverzeichnis

SYSTEM

Diagnose, Inbetriebnahme

ALARM

Alarm- und Meldelisten

CUSTOM

Anwender kann eigene Applikation aufrufen

Der Wechsel in einen anderen Bedienbereich erfolgt durch Drücken der entsprechenden Taste auf der CNC-Volltastatur (Hardkey).

Schutzstufen In der SINUMERIK 802D sl gibt es ein Schutzstufenkonzept zur Freigabe von Datenbereichen. Ausgeliefert wird die Steuerung mit Standard-Kennworten für die Schutzstufen 1 bis 3.

Schutzstufe 1 Experten-Kennwort Schutzstufe 2 Hersteller-Kennwort Schutzstufe 3 Anwender-Kennwort

Diese steuern die unterschiedlichen Zugriffsberechtigungen.

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Software-Oberfläche 2.4 Das Hilfesystem

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 27

Das Eingeben bzw. Verändern von Daten in folgenden Menüs ist von der eingestellten Schutzstufe abhängig:

● Werkzeugkorrekturen

● Nullpunktverschiebungen

● Settingdaten

● RS232-Einstellung

● Programmerstellung / Programmkorrektur

2.4 Das Hilfesystem In der Steuerung ist eine umfangreiche Online-Hilfe hinterlegt. Hilfethemen sind:

● Kurzbeschreibung aller wichtigen Bedienfunktionen

● Übersicht und Kurzbeschreibung der NC–Befehle

● Erläuterung der Antriebsparameter

● Erläuterung der Antriebsalarme

Bedienfolge

Das Hilfesystem können Sie aus jedem Bedienbereich durch Drücken der Info-Taste oder über die Tastenkombination <ALT+H> aufrufen.

Bild 2-4 Hilfesystem: Inhaltsverzeichnis

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Software-Oberfläche 2.4 Das Hilfesystem

Fräsen 28 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Softkeys

Diese Funktion öffnet das angewählte Thema.

Bild 2-5 Hilfesystem: Beschreibung zum Thema

Diese Funktion ermöglicht die Anwahl von Querverweisen. Ein Querverweis ist durch die Zeichen ">>....<<" gekennzeichnet. Dieser Softkey ist nur sichtbar, wenn ein Querverweis im Applikationsbereich angezeigt wird.

Wählen Sie einen Querverweis aus, wird zusätzlich der Softkey "Zurück zu Thema" angezeigt. Mit dieser Funktion gelangen Sie in das vorherige Bild zurück.

Die Funktion ermöglicht das Suchen eines Begriffs im Inhaltsverzeichnis. Geben Sie den Begriff ein und starten Sie den Suchvorgang.

Hilfe im Bereich Programmeditor Das Hilfesystem bietet zu jeder NC-Anweisung eine Erläuterung an. Sie können direkt zum Hilfetext gelangen, indem Sie den Cursor hinter die Anweisung stellen und die Info-Taste drücken. Die NC-Anweisung muss hierzu in Großbuchstaben geschrieben sein.

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 29

Einschalten, Referenzpunktfahren 3 3.1 Einschalten und Referenzpunktfahren

Hinweis

Wenn Sie die SINUMERIK 802D sl und die Maschine einschalten, beachten Sie auch die Maschinendokumentation, da Einschalten und Referenzpunktfahren maschinenabhängige Funktionen sind.

Bedienfolge Als Erstes schalten Sie die Versorgungsspannung der CNC und der Maschine ein.

Nach dem Hochlauf der Steuerung befinden Sie sich im Bedienbereich Position, Betriebsart Referenzpunkt anfahren.

Das Fenster "Referenzpunkt" ist aktiv.

Bild 3-1 Grundbild Referenzpunkt anfahren

Im Fenster "Referenzpunkt" wird angezeigt, ob die Achsen referenziert sind.

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Einschalten, Referenzpunktfahren 3.1 Einschalten und Referenzpunktfahren

Fräsen 30 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Drücken Sie die Richtungstasten.

Wenn Sie die falsche Anfahrrichtung wählen, erfolgt keine Bewegung.

Fahren Sie nacheinander in jeder Achse den Referenzpunkt an. Sie beenden die Funktion durch Anwahl einer anderen Betriebsart (MDA, AUTOMATIK oder JOG).

Für die folgenden beschriebenen Funktionen wählen Sie die Betriebsart <JOG>.

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 31

Einrichten 4

Vorbemerkungen Bevor Sie mit der CNC arbeiten können, richten Sie die Maschine, Werkzeuge usw. folgendermaßen ein:

● Eingeben der Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen

● Eingeben/ändern der Nullpunktverschiebung

● Eingeben der Setting-Daten

4.1 Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen eingeben

Funktionalität Die Werkzeugkorrekturen bestehen aus einer Reihe von Daten, die die Geometrie, den Verschleiß und den Werkzeugtyp beschreiben. Jedes Werkzeug enthält eine festgelegte Schneidenparameteranzahl. Werkzeuge werden jeweils durch eine Nummer (T-Nummer) gekennzeichnet.

Siehe auch Kapitel "Werkzeug und Werkzeugkorrektur (Seite 278)"

Bedienfolgen

Taste <OFFSET PARAM> betätigen.

Die Funktion öffnet das Fenster "Werkzeugliste" mit den Werkzeugkorrekturdaten. Das Fenster enthält eine Liste der angelegten Werkzeuge. Sie können innerhalb dieser Liste mit den Cursortasten und den Tasten Page Up, Page Down navigieren.

Positionietern Sie den Cursorbalken auf das zu ändernde Eingabefeld und geben Sie die Wert(e) ein.

Bestätigen mit <Input> oder einer Cursorbewegung.

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Einrichten 4.1 Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen eingeben

Fräsen 32 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Werkzeugliste Standard

Bild 4-1 Werkzeugliste

In der Werkzeugliste werden die Schneidenkorrekturparameter der Werkzeuge T dargestellt.

Inhalt der Werkzeugliste:

Tabelle 4- 1 Werkzeugliste

Symbol/ Überschrift

Inhalt

Typ Schneidentyp des Werkzeuges und Werkzeugüberwachungssymbole (siehe Kapitel" Werkzeugüberwachung")

T Werkzeugnummer D∑ Anzahl der Schneiden des Werkzeuges Geometrie Geometrie des Werkzeuges

In der Zeile "Werkzeugliste" wird folgendes dargestellt:

● Jeweilige Schneidennummer für alle Werkzeuge. Anwählbar über Softkey "D >>".

● Die aktuelle an der Maschine angewählte Werkzeugnummer und Schneidennummer (z. B. 1, D 1)

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Einrichten 4.1 Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen eingeben

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 33

Werkzeugverschleiß Standard

Die Funktion öffnet das Fenster "Werkzeugverschleiß", Das Fenster enthält eine Liste der angelegten Werkzeuge und die Verschleißdaten der jeweiligen angewählten Schneide. Sie können innerhalb dieser Liste mit den Cursortasten und den Tasten Page Up, Page Down navigieren.

Bild 4-2 Werkzeugverschleiß Standard

Werkzeugliste Anwenderdefiniert Wenn Sie das Anzeige-MD394 DISPLAY_TOOL_LIST_SISTER_TOOL mit "1" aktiviert haben, dann können Sie folgende weiteren Schneidenparameter für das Werkzeug festlegen:

● Schwesternwerkzeug

● Verschleißgrenze

Hinweis

Die Eingabewerte aus den Anwenderfeldern "Schwesterwerkzeug" und "Verschleißgrenze" aus dem Register "Werkzeugliste" in die Werkzeugvariablen $TC_DP24 (Verschleißgrenze) und $TC_DP25 (Schwesterwerkzeug) abgelegt werden.

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Einrichten 4.1 Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen eingeben

Fräsen 34 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 4-3 Werkzeugliste Anwenderdefiniert

Wenn Sie folgende Anzeige-Maschinendaten mit "1" aktivieren, dann wird die Werkzeugliste mit den Parametern für die "Platznummer" und "H-Nummer" sowie der Checkbox "Übergröße" ergänzt:

● Anzeige-MD332 TOOL_LIST_PLACE_NO

● Anzeige-MD393 DISPLAY_TOOL_H_NO

● Anzeige MD395 COL_OVERSIZE_TYPE_CHECKBOX

Für Spezialwerkzeuge steht die Softkeyfunktion "Erweitert" zur Verfügung, die eine vollständige Schneidenparameterliste zum Ausfüllen anbietet.

Softkeys

Ermitteln der Werkzeugkorrekturdaten (nur in der Betriebsart JOG wirksam!)

Manuelles Ermitteln der Werkzeugkorrekturdaten

Halbautomatisches Ermitteln der Werkzeugkorrekturdaten (gilt nur in Verbindung mit einem Messtaster)

Abgleichen des Messtasters

Das Werkzeug wird gelöscht und aus der Werkzeugliste entfernt.

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Einrichten 4.1 Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen eingeben

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 35

Mit der Funktion "Erweitert" wird eine vollständige Liste der Schneidenparameter dargestellt.

Bild 4-4 Eingabemaske für Spezialwerkzeug

Die Bedeutung der Schneidenparameter ist im Kapitel "Programmieren" beschrieben.

Öffnet eine untergeordnete Menüleiste, die alle Funktionen zum Anlegen und Anzeigen weiterer Schneiden anbietet.

Anwahl der nächst höheren Schneidennummer

Anlegen einer neuen Schneide

Alle Korrekturwerte der Schneide werden auf Null gesetzt.

Schneide wird gelöscht.

Die Funktion ermöglicht das Ändern des Werkzeugtyps. Wählen Sie den Werkzeugtyp mittels Softkey aus.

Werkzeugnummer suchen:

Geben Sie die Nummer des zu suchenden Werkzeugs ein und starten Sie den Suchvorgang mit dem Softkey "OK". Existiert das gesuchte Werkzeug, wird der Cursor auf die entsprechende Zeile gestellt.

Anlegen der Werkzeugkorrekturdaten für ein neues Werkzeug.

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Einrichten 4.1 Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen eingeben

Fräsen 36 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

4.1.1 Neues Werkzeug anlegen

Bedienfolge

Die Funktion bietet zwei weitere Softkeyfunktionen zum Auswählen des Werkzeugtyps "Bohrer" und "Fräser" an. Nach der Auswahl tragen Sie die gewünschte Werkzeugnummer (max. 3 Stellen) in das Eingabefeld ein und wählen den "Typ".

Bild 4-5 Fenster Neues Werkzeug

Bild 4-6 Eingabe Werkzeugnummer und Typauswahl für einen Bohrer

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Einrichten 4.1 Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen eingeben

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 37

Bild 4-7 Eingabe Werkzeugnummer und Typauswahl für einen Fräser

Mit "OK" bestätigen Sie die Eingabe. Ein mit Null vorbelegter Datensatz wird in die Werkzeugliste aufgenommen.

4.1.2 Werkzeugkorrekturen ermitteln (manuell)

Hinweis

Für Fräswerkzeuge ist die Länge 1 und der Radius, für Bohrwerkzeuge (siehe folgendes Bild) ist nur die Länge 1 zu ermitteln.

Hinweis

Die zur Berechnung verwendeten Achskoordinaten beziehen sich auf das Maschinenkoordinatensystem.

Funktionalität

Diese Funktion ermöglicht es Ihnen, die unbekannte Geometrie eines Werkzeugs T zu ermitteln.

Anhand der Istposition des Punkts F (Maschinenkoordinate) und des Bezugspunkts kann die Steuerung für die vorgewählte Achse die jeweils zugeordnete Korrektur der Länge 1 oder den Werkzeugradius berechnen.

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Einrichten 4.1 Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen eingeben

Fräsen 38 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 4-8 Ermitteln der Längenkorrektur am Beispiel Bohrer Länge 1/Z-Achse

Voraussetzung Für die Funktion "Messen Werkzeug" muss ein Werkzeug eingewechselt sein.

Anzeigemaschinendaten Folgendes Anzeigemaschinendatum bestimmt die Anzeige im Fenster "Messen Werkzeug manuell":

● MD361 USER_MEAS_TOOL_CHANGE

– = 0 -> das Editieren der Felder "T" und "D" nicht möglich

Manuell gemessen wird das aktuell an der Maschine angewählte Werkzeug "T" und dessen Werkzeugkorrektur "D".

– = 1 -> das Editieren der Felder "T" und "D" ist möglich

Manuell können auch die Werkzeuge gemessen werden, die nicht an der Maschine angewählt wurden.

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Einrichten 4.1 Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen eingeben

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 39

Bedienfolge

Wählen Sie den Softkey an und das Auswahlfenster für manuelles oder halbautomatisches Messen wird geöffnet.

Bild 4-9 Auswahl "Messen manuell und halbautomatisch"

Das Fenster "Messen Werkzeug manuell" mit der Voreinstellung "Messen Länge" wird geöffnet.

Bild 4-10 Fenster "Messen Werkzeug manuell", Länge messen

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Einrichten 4.1 Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen eingeben

Fräsen 40 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Werkstückparameter und Bedienfolge zum manuellen Messen des Werkzeugs "Länge" Für die jeweilige Längenberechnung des Werkzeugs geben Sie folgende Werkstückparameter ein:

● In das Feld Distanz (a) kann die Stärke eines Distanzstücks zur Verrechnung eingegeben werden.

● In das Feld "Z0" die Werkstückkante, wenn im benachbarten Toggelfeld "ABS" vorgewählt ist.

● Betätigen Sie "Länge setzen".

Der Längenwert wird berechnet und in die Werkzeugkorrekturdaten gespeichert.

Hinweis

Als bekannte Maschinenkoordinate können Sie auch eine bereits ermittelte Nullpunktverschiebung (z. B. G54-Wert) verwenden. Diese ist im Toggelfeld für den Bezugspunkt auszuwählen.

Fahren Sie mit der Schneide des Werkzeugs Kante des eingespannten Werkstücks oder an das Distanzstück heran. Anschließend betätigen Sie "Länge setzen", der Längenwert wird berechnet und in die Werkzeugkorrekturdaten gespeichert.

Werkstückparameter und Bedienfolge zum manuellen Messen des Werkzeugs "Durchmesser"

Zum Ermitteln des Durchmessers "Durchmesser".

Bild 4-11 Fenster "Messen Werkzeug manuell", Werkzeugdurchmesser messen

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 41

Für die Berechnung des Durchmessers des Werkzeugs geben Sie folgende Werkstückparameter ein:

● In das Feld Distanz (a) kann die Stärke eines Distanzstücks zur Verrechnung eingegeben werden.

● In das Feld "X0" und " Y0" die Werkstückkante, benachbarten Toggelfeld "ABS" vorgewählt ist.

● Betätigen Sie "Durchm. setzen".

Der Durchmesserwert wird berechnet und in die Werkzeugkorrekturdaten gespeichert.

4.1.3 Werkzeugkorrekturen ermitteln mit einem Messtaster (auto)

Bedienfolge

Softkey "Messen Werkzeug" betätigen.

Das Fenster "Messen Werkzeug auto" wird geöffnet

Messen der Werkzeuglänge

Bild 4-12 Fenster "Messen Werkzeug auto", Länge messen

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Einrichten 4.1 Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen eingeben

Fräsen 42 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Eingabemaske "Messen Werkzeug auto" Nach dem Öffnen der Maske werden die Eingabefelder mit dem im Eingriff befindlichen Werkzeug belegt und die Ebene, in der die Messungen erfolgen sollen, wird angezeigt.

Hinweis

Zum Erstellen des Messprogramms werden die Parameter Sicherheitsabstand aus der Maske "Einstellungen" und Vorschub aus der Maske "Messtasterdaten" verwendet.

Werden mehrere Achsen gleichzeitig bewegt, kann keine Berechnung der Messtasterpositionen erfolgen.

Messen der Werkzeuglänge

Bild 4-13 Fenster "Messen Werkzeug auto", Länge messen

Es wird mit der Zustellachse auf den Messtaster gefahren.

Nachdem das Symbol "Messtaster ausgelöst" erscheint, ist die Verfahrtaste loszulassen und das Beenden des Messvorganges abzuwarten.

Während der automatischen Messung erscheint in der Animation eine Messuhr, die den aktiven Messvorgang symbolisiert.

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 43

Messen des Werkzeugdurchmessers Das Ermitteln des Durchmessers kann nur mit drehender Spindel erfolgen. Zu diesem Zweck sind die Spindeldrehzahl und die Drehrichtung der Spindel in die Maske "Messtasterdaten" einzutragen.

Bild 4-14 Fenster "Messen Werkzeug auto", Durchmesser messen

Es wird mit einer Achse der Ebene auf den Messtaster gefahren. Je nach verwendeter Achse ist der Punkt P1 oder P3 bzw. P2 oder P4 anzufahren.

Nachdem das Symbol "Messtaster ausgelöst" erscheint, ist die Verfahrtaste loszulassen und das Beenden des Messvorganges abzuwarten.

Während der automatischen Messung erscheint in der Animation eine Messuhr die den aktiven Messvorgang symbolisiert.

WARNUNG

Die Spindel wird mit der in den Messtasterdaten hinterlegten Drehzahl betrieben.

Vorgang bei "Messtaster ausgelöst" Die Auslösung des Messtasters wird im Bildschirm durch einen gefüllten Kreis dargestellt.

Nach dem Auslösen des Messtaster ist die Achsrichtungstaste loszulassen.

Nach dem Loslassen der Achsrichtungstaste wird automatisch durch die Steuerung ein internes Messprogramm im Programmspeicher angelegt und gestartet.

Dieses Messprogramm bewirkt, dass der Messtaster maximal drei Mal angefahren wird, um der Steuerung Messwerte zu liefern.

Wird nach dem dritten Anfahren des Messtasters kein Messwert in die Steuerung übertragen, dann erscheint im Display eine Nachricht, die dem Bediener mitteilt, dass keine Messwerte aufgenommen werden konnten.

Alle am Messprozess beteiligten Achsen sind in dieser Art und Weise anzufahren.

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Einrichten 4.1 Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen eingeben

Fräsen 44 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

4.1.4 Messtastereinstellungen Softkey "Einstellungen" betätigen.

Hier erfolgt das Ablegen der Koordinaten des Messtasters und das Einstellen folgender Parameter für den automatischen Messvorgang:

● Ebene des Messtasters

● Achsvorschub

● Drehzahl und Drehrichtung der Spindel

Die Drehrichtung der Spindel ist entgegengesetzt zur Schneidrichtung des Fräsers zu wählen.

Alle Positionswerte beziehen sich auf das Maschinen-Koordinatensystem.

Bild 4-15 Eingabemaske Messtasterdaten

Tabelle 4- 2 Bedeutung der Eingabefelder

Parameter Bedeutung abs. Position P5 Absolute Position des Messtasters in Z-Richtung Mittelpunkt: X Mittelpunkt: Y

Errechneter Mittelpunkt des Messtasters (Maschinenkoordinaten)

Durchmesser Durchmesser der Messtasterscheibe (nach dem Kalibrieren wird der errechnete Durchmesser angezeigt.)

Dicke Dicke der Messtasterscheibe

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Einrichten 4.1 Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen eingeben

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 45

Messtasterkalibrierung

Das Abgleichen des Messtasters kann im Menü "Einstellungen" oder im Menü "Messen Werkzeug" erfolgen.

Bild 4-16 Abgleich des Messtasters (Länge) ... (Durchmesser)

Nach dem Öffnen der Maske erscheint neben den aktuellen Positionen des Tasters eine Animation, die den auszuführenden Schritt signalisiert. Dieser Punkt ist mit der entsprechenden Achse anzufahren. Wird der Messtaster ausgelöst, übernimmt die Steuerung den Messvorgang, indem sie auf die Betriebsart AUTOMATIK wechselt, das Messprogramm aktiviert und dieses anschließend selbständig startet. Für den Bediener wird eine kurzzeitig entgegengesetzte Achsbewegung sichtbar.

Während der Messung symbolisiert eine Messuhr den aktiven Zustand der NC.

Die vom Messprogramm gelieferten Positionen dienen zum Berechnen der tatsächlichen Tasterposition.

Hinweis

Zum Erstellen des Messprogramms werden die Parameter Sicherheitsabstand aus der Maske Settings und Vorschub aus der Maske Daten Messtaster benutzt.

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Einrichten 4.2 Werkzeugüberwachung

Fräsen 46 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

4.2 Werkzeugüberwachung

Funktionalität Diese Funktion ist bei der SINUMERIK 802D sl plus und 802D sl pro verfügbar.

Folgende Überwachungsarten der aktiven Schneide des aktiven Werkzeuges sind möglich:

● Überwachung der Standzeit

Bei Aktivierung der Standzeitüberwachung wird die Standzeit während der Eingriffszeit des Werkzeuges (G1, G2, G3) überwacht.

● Überwachung der Stückzahl

Bei der Aktivierung der Stückzahlüberwachung erfolgt die Überwachung über den Programmierbefehl SETPIECE( ) am Ende des Teileprogramms.

Siehe auch Kapitel "Sprachbefehle für die Werkzeugüberwachung".

Hinweis

Zum Freischalten der Funktion "Werkzeugüberwachung" sind folgende Maschinendaten zu setzen: • Allgemeines Maschinendatum

MD18080 $MN_MM_TOOL_MANAGEMENT_MASK Bit 1 = 1: Speicher für Überwachungsdaten (WZMO) wird bereitgestellt.

• Kanal Maschinedatum MD20310 $MC_TOOL_MANAGEMENT_MASK Bit 1 = 1: WZV-Überwachungsfunktion aktiv.

Nachdem die Maschinendaten geändert wurden, folgende Vorgehensweise an der Steuerung ausführen: 1. Die Inbetriebnahmearchiv-Daten (Antrieb/NC/PLC/HMI) sichern. 2. Die gesicherten Inbetriebnahmearchiv-Daten wieder einspielen.

Bedienfolge

Im Bedienbereich <OFFSET PARAM> > "Werkzeugüberwachung" erfolgt die Überwachung.

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Einrichten 4.2 Werkzeugüberwachung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 47

Bild 4-17 Werkzeugüberwachung

Jede Überwachungsart wird in 4 Spalten dargestellt.

● Sollwert

● Vorwarngrenze

● Restwert

● aktiv

Über das Checkbox−Element der 4. Spalte kann die Überwachungsart aktiv/inaktiv geschaltet werden.

Die Symbole in der Spalte "Typ" haben folgende Bedeutung:

Vorwarngrenze erreicht

Werkzeug ist freigegeben

Werkzeug gesperrt

Die Überwachung wird für das selektierte Werkzeug zurückgesetzt.

Bild 4-18 Überwachung rücksetzen

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Einrichten 4.3 Nullpunktverschiebung eingeben/ändern

Fräsen 48 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

4.3 Nullpunktverschiebung eingeben/ändern

Funktionalität Der Istwertspeicher und damit auch die Istwertanzeige sind nach dem Referenzpunktfahren auf den Maschinennullpunkt bezogen. Dagegen bezieht sich ein Bearbeitungsprogramm auf den Werkstücknullpunkt. Diese Verschiebung ist als Nullpunktverschiebung einzugeben.

Bedienfolgen

Taste <OFFSET PARAM> betätigen.

Nullpunktverschiebung über "Nullpunktversch." anwählen.

Am Bildschirm erscheint eine Übersicht über die einstellbaren Nullpunktverschiebungen. Die Maske enthält weiterhin die Werte der Basisverschiebung der programmierten Nullpunktverschiebung, der aktiven Skalierungsfaktoren, die Statusanzeige "Spiegeln aktiv" und die Summe aktiver Nullpunktverschiebungen.

Bild 4-19 Fenster Nullpunktverschiebung

● Cursorbalken auf das zu ändernde Eingabefeld positionieren,

● Wert(e) eingeben.

Die Änderung wird im NC-Programm sofort wirksam.

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Einrichten 4.3 Nullpunktverschiebung eingeben/ändern

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 49

4.3.1 Nullpunktverschiebung ermitteln

Voraussetzung Sie haben das Fenster mit der entsprechenden Nullpunktverschiebung (z. B. G54) und die Achse ausgewählt, für die Sie die Verschiebung ermitteln möchten.

Bild 4-20 Ermittlung der Nullpunktverschiebung

Vorgehensweise

Betätigen Sie den Softkey "Messen Werkstück". Die Steuerung schaltet danach auf den Bedienbereich <POSITION> um und öffnet die Dialogbox zum Messen der Nullpunktverschiebungen. Die ausgewählte Achse erscheint als blau hinterlegter Softkey.

Anschließend kratzen Sie mit dem Werkzeug das Werkstück an.

Ist das Ankratzen nicht möglich bzw. lässt sich der gewünschte Punkt nicht mit dem Werkzeug erreichen (z. B. bei Verwendung eines Distanzstücks), muss der Abstand zwischen dem Werkzeug und der Werkstückoberfläche in das Feld "Distanz" eingetragen werden.

Zum Ermitteln der Verschiebung ist bei einem aktiven Werkzeug die Bewegungsrichtung des Werkzeugs zu berücksichtigen. Ist kein Werkzeug aktiv, wird das Feld "Radius" ausgeblendet.

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Einrichten 4.3 Nullpunktverschiebung eingeben/ändern

Fräsen 50 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 4-21 Maske Nullpunktverschiebung ermitteln in X

Bild 4-22 Maske Nullpunktverschiebung ermitteln in Y

Bild 4-23 Maske Nullpunktverschiebung ermitteln in Z

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Einrichten 4.4 Settingdaten programmieren

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 51

Der Softkey berechnet die Verschiebung und zeigt das Ergebnis im Feld der Verschiebung an.

4.4 Settingdaten programmieren

Funktionalität Mit den Settingdaten legen Sie die Einstellungen für die Betriebszustände fest. Diese können bei Bedarf verändert werden.

Bedienfolge

Sie befinden sich im Bedienbereich <OFFSET PARAM>.

Drücken Sie den Softkey "Settingdaten". Das Grundbild "Settingdaten" wird geöffnet. Hier stehen weitere Softkeyfunktionen zur Verfügung, mit denen Sie verschiedene Steuerungsoptionen einstellen können.

Bild 4-24 Grundbild Settingdaten

● JOG Vorschub

Vorschubwert im JOG - Betrieb Ist der Vorschubwert "Null", verwendet die Steuerung den in den Maschinendaten hinterlegten Wert.

● Spindel

Spindeldrehzahl

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Einrichten 4.4 Settingdaten programmieren

Fräsen 52 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

● Minimal/Maximal

Eine Einschränkung für die Spindeldrehzahl in den Feldern max. (G26) /min. (G25) kann nur innerhalb der in den Maschinendaten festgelegten Grenzwerte erfolgen.

● Begrenzung mit G96

Programmierbare obere Drehzahlbegrenzung (LIMS) bei konstanter Schnittgeschwindigkeit (G96).

● Probelaufvorschub für Probelaufbetrieb (DRY)

Der hier eingebbare Vorschub wird bei Anwahl der Funktion Probelaufvorschub in der Betriebsart AUTOMATIK bei der Programmabarbeitung anstelle des programmierten Vorschubs verwendet.

● Startwinkel bei Gewinde (SF)

Zum Gewindeschneiden wird eine Startposition für die Spindel als Anfangswinkel angezeigt. Durch Ändern des Winkels kann, wenn der Arbeitsgang des Gewindeschneidens wiederholt wird, ein mehrgängiges Gewinde geschnitten werden.

Positionieren Sie den Cursorbalken auf das zu ändernde Eingabefeld und geben Sie den Wert ein.

Mit <Input> oder einer Cursorbewegung bestätigen.

Softkeys

Die Arbeitsfeldbegrenzung wirkt bei Geometrie und Zusatzachsen. Soll eine Arbeitsfeldbegrenzung verwendet werden, können deren Werte in diesem Dialog eingegeben werden. Der Softkey "Setze aktiv" aktiviert / deaktiviert die Werte für die durch den Cursor markierte Achse.

Bild 4-25 Arbeitsfeldbegrenzung

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Einrichten 4.4 Settingdaten programmieren

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 53

Zeiten Zähler

Bild 4-26 Zeiten, Zähler

Bedeutung:

● Teile gesamt: Anzahl der insgesamt hergestellten Werkstücke (Gesamt-Ist)

● Teile angefordert: Anzahl der benötigten Werkstücke (Werkstück-Soll)

● Anzahl Teile: In diesem Zähler wird die Anzahl aller ab Startzeitpunkt hergestellten Werkstücke registriert.

Hinweis

Über folgende kanalspezifische Maschinedaten wird die Zähler-Funktionalität eingestellt: • MD27880 $MC_PART_COUNTER, Aktivierung der Werkstück-Zähler • MD27882 $MC_PART_COUNTER_MCODE[0-2], Werkstückzählung mit

anwenderdefinierten M-Befehl

● Laufzeit gesamt: Gesamtlaufzeit von NC-Programmen in der Betriebsart AUTOMATIK

Aufsummiert werden in der Betriebsart AUTOMATIK die Laufzeiten aller Programme zwischen NC-Start und Programmende/Reset. Der Zeitgeber wird mit jedem Steuerungshochlauf genullt.

● Programmlaufzeit: Werkzeugeingriffszeit

Im angewählten NC-Programm wird die Laufzeit zwischen NC-Start und Programmende/Reset gemessen. Mit dem Start eines neuen NC-Programms wird der Timer gelöscht.

● Vorschub-Laufzeit

Gemessen wird die Laufzeit der Bahnachsen ohne aktiven Eilgang in allen NC-Programmen zwischen NC-Start und Programmende/Reset bei aktivem Werkzeug. Die Messung wird zusätzlich bei aktiver Verweilzeit unterbrochen.

Der Timer wird bei einem "Steuerungshochlauf mit Default-Werten" automatisch genullt.

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Einrichten 4.4 Settingdaten programmieren

Fräsen 54 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Diese Funktion listet alle in der Steuerung vorhandenen Settingdaten auf. Die Settingdaten sind unterteilt in allgemeine, achsspezifische und kanalspezifische.

Anwählbar über folgende Softkeyfunktionen:

● "Allgemeine"

● "Achsspez."

● "Kanalspez."

Bild 4-27 Settingdaten, allgemeine

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Einrichten 4.5 Rechenparameter R

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 55

4.5 Rechenparameter R

Funktionalität Im Grundbild "R-Parameter" werden sämtliche in der Steuerung vorhandene R-Parameter aufgelistet. Diese globalen Parameter können vom Programmierer des Teileprogrammes für beliebige Zwecke im Programm gesetzt oder abgefragt werden und bei Bedarf verändert werden.

Bedienfolge

Sie befinden sich im Bedienbereich <OFFSET PARAM>.

Drücken Sie den Softkey "R-Parameter". Das Grundbild "R-Parameter" wird geöffnet.

Bild 4-28 Grundbild "R-Parameter"

Positionieren Sie den Cursorbalken auf das zu ändernde Eingabefeld und geben Sie die Werte ein.

Mit <Input> oder einer Cursorbewegung bestätigen Sie die Eingabe.

Die R-Parameter suchen.

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Einrichten 4.5 Rechenparameter R

Fräsen 56 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 57

Handgesteuerter Betrieb 5 5.1 Handgesteuerter Betrieb

Vorbemerkung Der handgesteuerte Betrieb ist in der Betriebsart JOG und Betriebsart MDA möglich.

Bild 5-1 Menübaum Betriebsart JOG, Bedienbereich Position

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Handgesteuerter Betrieb 5.2 Betriebsart JOG - Bedienbereich Position

Fräsen 58 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 5-2 Menübaum Betriebsart MDA, Bedienbereich Position

5.2 Betriebsart JOG - Bedienbereich Position

Bedienfolgen

Betriebsart JOG über Taste <JOG> an der Maschinensteuertafel anwählen.

Zum Verfahren der Achsen drücken Sie die entsprechende Taste der X-, Y- oder Z-Achse.

Solange diese Taste gedrückt ist, verfahren die Achsen kontinuierlich mit der in den Settingdaten hinterlegten Geschwindigkeit. Ist der Wert der Settingdaten "Null", wird der in den Maschinendaten hinterlegte Wert verwendet.

Stellen Sie ggf. die Geschwindigkeit mit dem Override-Schalter ein.

Wenn Sie zusätzlich die Taste <Eilgangüberlagerung> drücken, wird die gewählte Achse mit Eilganggeschwindigkeit verfahren, solange beide Tasten gedrückt sind.

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Handgesteuerter Betrieb 5.2 Betriebsart JOG - Bedienbereich Position

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 59

In der Betriebsart <Schrittmaß> können Sie mit der gleichen Bedienfolge einstellbare Schritte verfahren. Die eingestellte Schrittweite wird im Statusbereich angezeigt. Zum Abwählen ist <JOG> nochmals zu drücken.

Im Grundbild "JOG" werden Positions-, Vorschub-, Spindelwerte und das aktuelle Werkzeug angezeigt.

Bild 5-3 Grundbild "JOG"

Parameter

Tabelle 5- 1 Beschreibung der Parameter im Grundbild "JOG"

Parameter Erläuterung MKS X Z

Anzeige vorhandener Achsen im Maschinenkoordinatensystem (MKS) oder Werkstückkoordinatensystem (WKS).

+X - Z

Verfahren Sie eine Achse in positive (+) oder negative (-) Richtung, erscheint in dem entsprechenden Feld ein Plus- oder Minuszeichen. Befindet sich die Achse in Position, wird kein Vorzeichen angezeigt.

Position mm

In diesen Feldern wird die aktuelle Position der Achsen im MKS oder WKS angezeigt.

Repos.-Versch.

Werden die Achsen im Zustand "Programm unterbrochen" in der Betriebsart Jog verfahren, wird in der Spalte die verfahrene Wegstrecke jeder Achse bezogen auf die Unterbrechungsstelle angezeigt.

G-Funktion Anzeige wichtiger G-Funktionen Spindel S U/min

Anzeigen des Ist- und Sollwertes der Spindeldrehzahl

Vorschub F mm/min

Anzeige des Bahnvorschub Ist- und Sollwertes.

Werkzeug Anzeige des aktuell im Eingriff befindlichen Werkzeugs mit der aktuellen Schneidennummer

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Handgesteuerter Betrieb 5.2 Betriebsart JOG - Bedienbereich Position

Fräsen 60 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Hinweis

Wird eine zweite Spindel in das System eingebunden, erfolgt das Anzeigen der Arbeitsspindel in einer geringeren Schriftgröße. Das Fenster zeigt immer nur die Daten einer Spindel an.

Die Steuerung zeigt die Spindeldaten nach folgenden Gesichtspunkten an: • die Masterspindel (Anzeige groß) wird angezeigt:

– im Ruhezustand, – bei Spindelstart, – wenn beide Spindeln aktiv sind

• die Arbeitsspindel (Anzeige klein) wird angezeigt: – bei Spindelstart der Arbeitsspindel

Der Leistungsbalken gilt für die jeweils aktive Spindel. Sind Masterspindel und Arbeitsspindel aktiv, wird der Leistungsbalken für die Masterspindel angezeigt.

Softkeys

Setzen der Basisnullpunktverschiebung oder eines temporären Bezugspunktes im relativen Koordinatensystem. Nach dem Öffnen ermöglicht die Funktion das Setzen der Basisnullpunktverschiebung.

Es werden folgende Unterfunktionen angeboten:

● Direkte Eingabe der gewünschten Achsposition

Im Positionsfenster ist der Eingabecursor auf die gewünschte Achse zu stellen, anschließend die neue Position einzugeben. Die Eingabe ist mit <Input> oder einer Cursorbewegung abzuschließen.

● Setzen aller Achsen zu Null

Die Softkeyfunktion "Alle auf Null" überschreibt die aktuelle Position der jeweiligen Achse mit Null.

● Setzen einzelner Achsen zu Null

Mit dem Betätigen des Softkeys "X=0", "Y=0" oder "Z=0" wird die aktuelle Position mit Null überschrieben.

Hinweis

Eine geänderte Basisnullpunktverschiebung wirkt unabhängig von allen anderen Nullpunktverschiebungen.

Mit dem Betätigen der Softkey-Funktion "Rel. setzen" wird die Anzeige auf das relative Koordinatensystem umgeschaltet.

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Handgesteuerter Betrieb 5.2 Betriebsart JOG - Bedienbereich Position

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 61

Nachfolgende Eingaben verändern den Bezugspunkt in diesem Koordinatensystem.

Der Wert der angezeigten Achsposition kann als Bezugspunkt für das relative Koordinatensystem vorgegeben werden.

Sinnvoll ist es, hier einen Bezugspunkt "X=0" bzw. "Y=0" und "Z=0" zu setzen, oder direkt in der Anzeige einen Bezugspunkt für die Achsen einzugeben.

Ermitteln der Nullpunktverschiebung (vgl. Kapitel "Einrichten")

Werkzeugkorrekturen messen (vgl. Kapitel "Einrichten")

Die Eingabemaske dient zum Setzen der Rückzugsebene, des Sicherheitsabstandes und der Drehrichtung der Spindel für automatisch generierte Teileprogramme in der Betriebsart <MDA> (siehe Kapitel "Planfräsen"). Weiterhin können die Werte für den "JOG-Vorschub" und das variable Inkrementmaß gesetzt werden.

Bild 5-4 Einstellungen

● Rückzugsebene:

Die Funktion Planbearbeitung zieht nach der Funktionsausführung das Werkzeug auf die angegebene Position (Z-Position) zurück.

● Sicherheitsabstand:

Sicherheitsabstand zur Werkstückoberfläche

Dieser Wert legt den minimalen Abstand zwischen Werkstückoberfläche und dem Werkstück fest. Er wird von den Funktionen Planbearbeitung und automatisches Werkzeugmessen benutzt.

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Handgesteuerter Betrieb 5.2 Betriebsart JOG - Bedienbereich Position

Fräsen 62 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

● JOG-Vorschub:

Vorschubwert im Jog-Betrieb

● Drehrichtung:

Drehrichtung der Spindel für automatisch generierte Programme im JOG- und MDA-Betrieb.

Die Funktion schaltet zwischen der metrischen Maßeinheit und der Zollbemaßung um.

5.2.1 Zuordnen von Handrädern

Bedienfolge

Wählen Sie in der Betriebsart <JOG> den Softkey "Handrad" an. Das Handrad-Fenster wird eingeblendet.

Nach dem Öffnen des Fensters werden in der Spalte "Achse" alle Achsbezeichner angezeigt, die gleichzeitig in der Softkeyleiste erscheinen.

Wählen Sie das gewünschte Handrad mit dem Cursor aus. Anschließend erfolgt das Zuordnen bzw. Abwählen durch das Drücken des Achs-Softkeys der gewünschten Achse.

Im Fenster erscheint das Symbol ☑.

Bild 5-5 Menübild Handrad

Mit dem Softkey "MKS" wählen Sie die Achsen aus dem Maschinen- oder Werkstückkoordinatensystem zur Handradzuordnung aus. Die aktuelle Einstellung ist im Fenster ersichtlich.

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Handgesteuerter Betrieb 5.3 Betriebsart MDA (Handeingabe) - Bedienbereich Position

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 63

5.3 Betriebsart MDA (Handeingabe) - Bedienbereich Position

Funktionalität In der Betriebsart <MDA> können Sie ein Teileprogramm erstellen und abarbeiten.

VORSICHT

Es gelten die gleichen Sicherheitsverriegelungen wie im vollautomatischen Betrieb.

Weiterhin sind die gleichen Vorbedingungen wie beim vollautomatischen Betrieb notwendig.

Bedienfolgen

Wählen Sie über die Maschinensteuertafel die Betriebsart <MDA> an.

Bild 5-6 Grundbild "MDA"

Es können ein oder mehrere Sätze über die Tastatur eingegeben werden.

Durch Drücken von <NC START> wird die Bearbeitung gestartet. Während der Bearbeitung ist das Editieren der Sätze nicht mehr möglich.

Nach dem Bearbeiten bleibt der Inhalt erhalten, so dass mit einem erneuten <NC START> die Bearbeitung wiederholt werden kann.

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Handgesteuerter Betrieb 5.3 Betriebsart MDA (Handeingabe) - Bedienbereich Position

Fräsen 64 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Parameter

Tabelle 5- 2 Beschreibung der Parameter im Arbeitsfenster MDA

Parameter Erläuterung MKS X Z

Anzeige vorhandener Achsen im MKS oder WKS.

+X -Z

Verfahren Sie eine Achse in positive (+) oder negative (-) Richtung, erscheint in dem entsprechenden Feld ein Plus- oder Minuszeichen. Befindet sich die Achse in Position wird kein Vorzeichen angezeigt.

Position mm

In diesen Feldern wird die aktuelle Position der Achsen im MKS oder WKS angezeigt.

Restweg In diesem Feld wird der verbleibende Restweg der Achsen im MKS oder WKS angezeigt.

G-Funktion Anzeige wichtiger G-Funktionen Spindel S U/min

Anzeige des Ist- und Sollwertes der Spindeldrehzahl

Vorschub F Anzeige des Bahnvorschub Ist- und Sollwertes in mm/min oder mm/U. Werkzeug Anzeige des aktuell im Eingriff befindlichen Werkzeugs mit der aktuellen

Schneidennummer (T..., D...). Editier-fenster

Im Programmzustand "Stop" oder "Reset" dient ein Editierfenster zur Eingabe des Teileprogrammsatzes.

Hinweis

Wird eine zweite Spindel in das System eingebunden, erfolgt das Anzeigen der Arbeitsspindel in einer geringeren Schriftgröße. Das Fenster zeigt immer nur die Daten einer Spindel an.

Die Steuerung zeigt die Spindeldaten nach folgenden Gesichtspunkten an: • die Masterspindel wird angezeigt:

– im Ruhezustand, – bei Spindelstart, – wenn beide Spindeln aktiv sind

• die Arbeitsspindel wird angezeigt: – bei Spindelstart der Arbeitsspindel

Der Leistungsbalken gilt für die jeweils aktive Spindel.

Softkeys

Siehe Kapitel Betriebsart JOG - Bedienbereich Position (Seite 58) .

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Handgesteuerter Betrieb 5.3 Betriebsart MDA (Handeingabe) - Bedienbereich Position

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 65

Die Softkeys für die Auswahl der Programmbeeinflussung (z. B. Ausblendsatz, Programmtest) werden eingeblendet.

● "Ausblenden" (SKP): Programmsätze, die vor der Satz-Nr. mit einem Schrägstrich gekennzeichnet sind, werden im Programmanlauf nicht berücksichtigt (z. B. "/N100").

● "Probelauf Vorschub" (DRY): Verfahrbewegungen werden mit dem über das Settingdatum "Probelauf- Vorschub" vorgegebenen Vorschubsollwert ausgeführt. Der Probelauf – Vorschub wirkt anstelle der programmierten Bewegungsbefehle.

● "ROV wirksam" (ROV): Der Korrekturschalter für den Vorschub wirkt auch auf den Eilgangvorschub.

● "Bedingter Halt" (M01): Bei aktiver Funktion wird die Programmbearbeitung jeweils bei den Sätzen angehalten, in denen die Zusatzfunktion M01 programmiert ist.

● "Programm Test" (PRT): Bei Programmtest wird die Sollwertausgabe zu den Achsen und Spindeln gesperrt. Die Sollwertanzeige "simuliert" die Verfahrbewegung.

● "Einzelsatz fein": Bei aktivierter Funktion werden die Teileprogrammsätze einzeln wie folgt abgearbeitet: Jeder Satz wird einzeln decodiert, an jedem Satz erfolgt ein Halt eine Ausnahme bilden nur Gewindesätze ohne Probelaufvorschub. Hier erfolgt ein Halt erst am Ende des laufenden Gewindesatzes. Single Block fine kann nur im RESET-Zustand angewählt werden.

Hinweis

Einzelsatz (SBL) kann mit der Maschinensteuertafel-Taste <SINGLE BLOCK> aktiviert werden.

Siehe Kapitel Teach In (Seite 67) .

Siehe Kapitel Planfräsen (Seite 70) .

Siehe Kapitel Mitzeichnen (Seite 82) .

Siehe Kapitel Betriebsart JOG - Bedienbereich Position (Seite 58).

Das G-Funktionsfenster beinhaltet G-Funktionen, wobei jede G-Funktion einer Gruppe zugeordnet ist und einen festen Platz im Fenster einnimmt. Über die Tasten <Blättern rückwärts> oder <Blättern vorwärts> können weitere G-Funktionen angezeigt werden. Durch wiederholtes Drücken des Softkeys wird das Fenster geschlossen.

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Handgesteuerter Betrieb 5.3 Betriebsart MDA (Handeingabe) - Bedienbereich Position

Fräsen 66 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Das Fenster zeigt die aktiven Hilfs- und M-Funktionen an. Durch wiederholtes Betätigen des Softkeys wird das Fenster geschlossen.

Alle G-Funktionen werden angezeigt.

Einblenden des Fensters "Achsvorschub". Durch wiederholtes Drücken des Softkeys wird das Fenster geschlossen.

Die Funktion löscht die Sätze im Programmfenster.

Geben Sie einen Namen in das Eingabefeld ein, unter dem das MDA-Programm im Programmverzeichnis gespeichert werden soll. Alternativ können Sie ein bestehendes Programm aus der Liste auswählen. Das Wechseln zwischen dem Eingabefeld und der Programmliste erfolgt mit der TAB-Taste.

Bild 5-7 MDA-Programm speichern

Die Anzeige der Istwerte für die Betriebsart <MDA> erfolgt in Abhängigkeit vom angewählten Koordinatensystem. Die Umschaltung erfolgt über diesen Softkey.

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 67

5.3.1 Teach In

Funktionalität Mit der Funktion "Teach In" können Sie einfache Verfahrsätze erstellen und ändern. Achspositionswerte können Sie direkt in einen neu zu generierenden oder zu ändernden Teileprogrammsatz übernehmen.

Die Achspositionen werden dabei durch Verfahren mit den Achsrichtungstasten erreicht und in das Teileprogramm übernommen.

Bedienfolge

Im Bedienbereich <POSITION> wählen Sie über die Maschinensteuertafel die Betriebsart <MDA> an.

Drücken Sie den Softkey "Teach In".

In der Unterbetriebsart "Teach In" gehen Sie von folgendem Grundbild aus:

Bild 5-8 Grundbild Teach In

Allgemeiner Ablauf

Wählen Sie mit den Pfeiltasten den gewünschten Programmsatz, den Sie editieren möchten, bzw. vor dem Sie einen neuen Verfahrsatz einfügen möchten.

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Fräsen 68 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Wählen Sie den entsprechenden Softkey für den Verfahrsatz.

"Technol. Daten"

Bild 5-9 Technologische Daten

Geben Sie die entsprechenden technologischen Daten ein (z. B. Vorschub: 1000).

Drücken Sie "Übernahme Einfügen", wenn Sie einen neuen Teileprogrammsatz einfügen möchten. Der neue Teileprogrammsatz wird vor dem mit dem Cursor angewählten Satz eingefügt.

Drücken Sie "Übernahme Ändern", wenn Sie den angewählten Teileprogrammsatz ändern möchten.

Mittels "<<Zurück" kommen Sie in das Grundbild für "Teach In".

"Eilgang"

Bild 5-10 Eilgang

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 69

Sie verfahren die Achsen und teachen einen Eilgangs-Satz mit den angefahrenen Positionen.

"Linear"

Bild 5-11 Linear

Sie verfahren die Achsen und teachen einen Linear-Satz mit den angefahrenen Positionen.

"Zirkular"

Bild 5-12 Zirkular

Sie teachen einen Zwischenpunkt und einen Endpunkt für einen Kreis.

Bedienung in den Dialogen "Eilgang", "Linear" und "Zirkular"

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Fräsen 70 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Mittels Achstasten verfahren Sie die Achsen an die gewünschte Position, die Sie im Teileprogramm einfügen/ändern möchten.

Drücken Sie "Übernahme Einfügen", wenn Sie einen neuen Teileprogrammsatz einfügen möchten. Der neue Teileprogrammsatz wird vor dem mit dem Cursor angewählten Satz eingefügt.

Drücken Sie "Übernahme Ändern", wenn Sie den angewählten Teileprogrammsatz ändern möchten.

Mittels "<<Zurück" kommen Sie in das Grundbild für "Teach In".

Mittels "Teach In aus" (siehe "Grundbild") verlassen Sie die Unterbetriebsart "Teach In".

5.3.2 Planfräsen

Funktionalität Mit dieser Funktion haben Sie die Möglichkeit, ein Rohteil für die anschließende Bearbeitung vorzubereiten ohne dafür ein spezielles Teileprogramm erstellen zu müssen.

Bedienfolge

In der Betriebsart <MDA> mit dem Softkey "Plan Bearb." die Eingabemaske öffnen.

● Positionieren der Achsen auf den Startpunkt

● Werte in die Maske eintragen

Bild 5-13 Planfräsen

Nach dem vollständigen Ausfüllen der Maske und drücken von "OK" legt die Funktion ein Teileprogramm an.

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 71

Die Eingabemaske wird geschlossen und zum Maschinengrundbild gewechselt.

Mit <NC START> kann das Teileprogramm gestartet werden.

Im Maschinengrundbild ist die Beobachtung des Programmfortschritts möglich.

Hinweis

Die Rückzugsebene und der Sicherheitsabstand müssen zuvor in dem Menü "Einstellungen" festgelegt werden.

Tabelle 5- 3 Beschreibung der Parameter im Arbeitsfenster "Planfräsen"

Parameter Erläuterung Werkzeug T Eingabe des zu nutzenden Werkzeugs

Das Werkzeug wird vor der Bearbeitung eingewechselt. Richtung Auswahl der Spindeldrehrichtung Vorschub F Eingabe des Bahnvorschub, in mm/min oder mm/U. Spindel S U/min

Eingabe der Spindeldrehzahl

Kühlmittel Kühlmittelvorwahl Nullp. Versch.

Nullpunktverschiebung, die im Programm anzuwählen ist

Bearb. Festlegen der Oberflächengüte Es kann zwischen Schruppen und Schlichten gewählt werden.

RTP Rückzugsebene, absolut RFP Referenzebene, absolut SDIS Sicherheitsabstand, ohne Vorzeichen DP Tiefe, absolut PA Anfangspunkt des Rechtecks, 1. Achse PO Anfangspunkt des Rechtecks, 2. Achse LENG Länge des Rechtecks in der 1. Achse mit Vorzeichen WID Länge des Rechtecks in der 2. Achse mit Vorzeichen STA Winkel zwischen Längsachse und 1. Achse FALD Schlichtaufmaß in der Tiefe MID Zustelltiefe max. für eine Zustellung MIDA Max. Zustellbreite, inkr.

Softkeys zur Festlegung der Bearbeitungsrichtung

Bearbeitung parallel zur Abszisse, mit wechselnder Richtung

Bearbeitung parallel zur Ordinate, mit wechselnder Richtung

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Handgesteuerter Betrieb 5.3 Betriebsart MDA (Handeingabe) - Bedienbereich Position

Fräsen 72 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bearbeitung parallel zur Abszisse, in einer Richtung

Bearbeitung parallel zur Ordinate, in einer Richtung

Softkey "Grafische Ansicht"

"Grafische Ansicht" zeigt die resultierende Kontur an.

Bild 5-14 Grafische Ansicht

Mit den horizontalen Softkeys navigieren/ändern Sie den angezeigten Bildausschnitt.

Nach Betätigen dieses Softkeys können Sie mit den Cursor-Tasten das rote Fadenkreuz bewegen und festlegen, welcher Bildausschnitt gezeigt werden soll.

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 73

Automatikbetrieb 6 6.1 Betriebsart AUTOMATIK

Menübaum

Bild 6-1 Menübaum "AUTOMATIK"

Vorbedingungen Die Maschine ist entsprechend der Vorgaben des Maschinenherstellers für den Automatikbetrieb eingerichtet.

Bedienfolge

Betriebsart AUTOMATK über die Taste <AUTOMATIK> an der Maschinensteuertafel anwählen.

Es erscheint das Grundbild "AUTOMATIK", in dem Positions-, Vorschub-, Spindel-, Werkzeugwerte und der aktuelle Satz angezeigt werden.

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Automatikbetrieb 6.1 Betriebsart AUTOMATIK

Fräsen 74 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 6-2 Grundbild "AUTOMATIK"

Parameter

Tabelle 6- 1 Beschreibung der Parameter im Arbeitsfenster

Parameter Erläuterung MKS X Y Z

Anzeige der vorhandenen Achsen im MKS oder WKS.

+ X Y - Z

Verfahren Sie eine Achse in positive (+) oder negative (-) Richtung, erscheint in dem entsprechenden Feld ein Plus- oder Minuszeichen. Befindet sich die Achse in Position wird kein Vorzeichen angezeigt.

Position mm

In diesen Feldern wird die aktuelle Position der Achsen im MKS oder WKS angezeigt.

Restweg In diesen Feldern wird der verbleibende Restweg der Achsen im MKS oder WKS angezeigt.

G-Funktion Anzeige wichtiger G-Funktionen Spindel S U/min

Anzeigen des Soll- und Istwerts der Spindeldrehzahl

Vorschub F mm/min oder mm/U

Anzeige des Bahnvorschub Ist- und Sollwertes

Werkzeug Anzeige des aktuell im Eingriff befindlichen Werkzeugs und der aktuellen Schneide (T..., D...).

Aktueller Satz

Die Satzanzeige enthält sieben aufeinander folgende Sätze des aktiven Teileprogramms. Die Darstellung eines Satzes ist auf die Fensterbreite begrenzt. Werden Sätze in schneller Folge abgearbeitet, sollte auf das Fenster "Programmfortschritt" umgeschaltet werden. Mit dem Softkey <Programm-Ablauf> können Sie wieder auf die Siebensatzanzeige zurückschalten.

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Automatikbetrieb 6.1 Betriebsart AUTOMATIK

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 75

Hinweis

Wird eine zweite Spindel in das System eingebunden, erfolgt das Anzeigen der Arbeitsspindel in einer geringeren Schriftgröße. Das Fenster zeigt immer nur die Daten einer Spindel an.

Die Steuerung zeigt die Spindeldaten nach folgenden Gesichtspunkten an: • die Masterspindel wird angezeigt:

– im Ruhezustand, – bei Spindelstart, – wenn beide Spindeln aktiv sind

• die Arbeitsspindel wird angezeigt: – bei Spindelstart der Arbeitsspindel

Der Leistungsbalken gilt für die jeweils aktive Spindel. Sind Masterspindel und Arbeitsspindel aktiv, wird der Leistungsbalken für die Masterspindel angezeigt.

Softkeys

Öffnet das Fenster "G-Funktionen" zur Anzeige aller aktiven G-Funktionen.

Das Fenster beinhaltet alle aktiven G-Funktionen, wobei jede G-Funktion einer Gruppe zugeordnet ist und einen festen Platz im Fenster einnimmt.

Bild 6-3 Fenster "G-Funktionen"

Über die Tasten <Blättern rückwärts> oder <Blättern vorwärts> können weitere G-Funktionen angezeigt werden.

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Automatikbetrieb 6.1 Betriebsart AUTOMATIK

Fräsen 76 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Das Fenster zeigt die aktiven Hilfs- und M-Funktionen an. Durch wiederholtes Drücken des Softkeys wird das Fenster geschlossen.

Alle G-Funktionen werden angezeigt (siehe auch Kapitel "Programmieren").

Einblenden des Fensters "Achsvorschub". Durch wiederholtes Drücken des Softkeys wird das Fenster geschlossen.

Schaltet die Anzeige der Achswerte zwischen Maschinen-, Werkstück- oder Relativem Koordinatensystem um.

Die Softkeys für die Auswahl der Programmbeeinflussung (z. B. Ausblendsatz, Programmtest) werden eingeblendet.

● "Ausblenden" (SKP): Programmsätze, die vor der Satz-Nr. mit einem Schrägstrich gekennzeichnet sind, werden im Programmanlauf nicht berücksichtigt (z. B. "/N100").

● "Probelauf Vorschub" (DRY): Verfahrbewegungen werden mit dem über das Settingdatum "Probelauf- Vorschub" vorgegebenen Vorschubsollwert ausgeführt. Der Probelauf – Vorschub wirkt anstelle der programmierten Bewegungsbefehle.

● "ROV wirksam" (ROV): Der Korrekturschalter für den Vorschub wirkt auch auf den Eilgangvorschub.

● "Bedingter Halt" (M01): Bei aktiver Funktion wird die Programmbearbeitung jeweils bei den Sätzen angehalten, in denen die Zusatzfunktion M01 programmiert ist.

● "Programm Test" (PRT): Bei Programmtest wird die Sollwertausgabe zu den Achsen und Spindeln gesperrt. Die Sollwertanzeige "simuliert" die Verfahrbewegung.

● "Einzelsatz fein": Bei aktivierter Funktion werden die Teileprogrammsätze einzeln wie folgt abgearbeitet: Jeder Satz wird einzeln decodiert, an jedem Satz erfolgt ein Halt eine Ausnahme bilden nur Gewindesätze ohne Probelaufvorschub. Hier erfolgt ein Halt erst am Ende des laufenden Gewindesatzes. Single Block fine kann nur im RESET-Zustand angewählt werden.

Hinweis

Einzelsatz (SBL) kann mit der Maschinensteutafel-Taste <SINGLE BLOCK> aktiviert werden.

Die Maske wird geschlossen.

Mit Satzsuchlauf gehen Sie an die gewünschte Stelle des Programms.

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Automatikbetrieb 6.1 Betriebsart AUTOMATIK

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 77

Satzsuchlauf vorwärts mit Berechnung Während des Satzsuchlaufes werden die gleichen Berechnungen wie im normalen Programmbetrieb durchgeführt, die Achsen bewegen sich jedoch nicht.

Satzsuchlauf vorwärts mit Berechnung auf den Satzendpunkt Während des Satzsuchlaufes werden die gleichen Berechnungen wie im normalen Programmbetrieb durchgeführt, die Achsen bewegen sich jedoch nicht.

Satzsuchlauf vorwärts ohne Berechnung Während des Satzsuchlaufes werden keine Berechnungen ausgeführt.

Der Cursor wird auf den Hauptprogrammsatz der Unterbrechungsstelle gesetzt.

Der Softkey Suchen bietet die Funktionen Zeile suchen, Text suchen an.

Es besteht die Möglichkeit, die Abarbeitung des Teileprogramms mitzuzeichnen (siehe Kapitel "Mitzeichnen").

Es besteht die Möglichkeit, eine fehlerhafte Programmpassage zu korrigieren. Alle Änderungen werden sofort gespeichert.

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Automatikbetrieb 6.2 Teileprogramm auswählen, starten

Fräsen 78 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

6.2 Teileprogramm auswählen, starten

Funktionalität Vor dem Programmstart müssen Steuerung und Maschine eingerichtet sein. Dabei sind die Sicherheitshinweise des Maschinenherstellers zu beachten.

Bedienfolge

Betriebsart AUTOMATIK über die Taste <AUTOMATIK> an der Maschinensteuertafel anwählen.

Der Programm-Manager wird geöffnet. Über die Softkeys "NC Verzeichnis" (Standardanwahl), "Kunden CF-Karte" oder "USB-Laufwerk" gelangen Sie in die entsprechenden Verzeichnisse.

Bild 6-4 Grundbild Programm Manager

Positionieren Sie den Cursorbalken auf das gewünschte Programm.

Mit dem Softkey "Abarbeiten" wird das Programm zur Abarbeitung ausgewählt (siehe auch "Extern abarbeiten"). Der selektierte Programmname erscheint in der Bildschirmzeile "Programmname".

Wenn erforderlich können Sie jetzt noch Festlegungen zur Programmabarbeitung treffen.

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Automatikbetrieb 6.2 Teileprogramm auswählen, starten

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 79

Bild 6-5 Programmbeeinflussung

Mit <NC START> wird das Teileprogramm abgearbeitet.

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Automatikbetrieb 6.3 Satzsuchlauf

Fräsen 80 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

6.3 Satzsuchlauf

Bedienfolge Voraussetzung: Es wurde das gewünschte Programm bereits angewählt und die Steuerung befindet sich im Reset–Zustand.

Der Satzsuchlauf ermöglicht einen Programmvorlauf bis an die gewünschte Stelle im Teileprogramm. Das Suchziel wird durch direktes Positionieren des Cursorbalkens auf den gewünschten Satz des Teileprogramms eingestellt.

Bild 6-6 Satzsuchlauf

Satzsuchlauf bis zum Satzanfang

Satzsuchlauf bis zum Satzende

Satzsuchlauf ohne Berechnung

Die Unterbrechungsstelle wird geladen

Mit dieser Funktion kann der Satzsuchlauf anhand eines Suchbegriffs durchgeführt werden.

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Automatikbetrieb 6.3 Satzsuchlauf

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 81

Bild 6-7 Suchbergriff eingeben

Der Suchbegriff kann mit folgenden Funktionen eingegeben werden:

● "Text"

Es wird die Zeile mit dem entsprechenden Text angesprungen.

Mit dem Togglefeld kann festgelegt werden, von welcher Position aus der Begriff gesucht werden soll.

● "Satz-Nr."

Der Cursor wird auf die Zeile mit der "Zeilennummer" positioniert.

Suchergebnis Anzeige des gewünschten Satzes im Fenster "Satzanzeige".

Hinweis

Bei "Abarbeiten von Extern" ist kein Satzsuchlauf möglich.

Weitere vertikale Softkeys Bei mehreren Programmebenen besteht die Möglichkeit, in eine Ebene hineinzuspringen.

Bei mehreren Programmebenen besteht die Möglichkeit, aus einer Ebene herauszuspringen.

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Automatikbetrieb 6.4 Mitzeichnen

Fräsen 82 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

6.4 Mitzeichnen

Bedienfolge

Sie haben ein Teileprogramm zur Abarbeitung angewählt und <NC START> gedrückt.

Mit der Funktion "Mitzeichnen" wird die Abarbeitung des Teileprogramms am HMI mitgezeichnet.

Bild 6-8 Grundbild "Mitzeichnen"

Mit folgenden vertikalen Softkeys können Sie die Darstellung des Mitzeichnens am HMI beeinflussen:

● "Auto Zoom"

● "Zoom +"

● "Zoom -"

● "Zeige ..."

– "Alle G17 Sätze"

– "Alle G18 Sätze"

– "Alle G19 Sätze"

● "Darstellbereiche"

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Automatikbetrieb 6.4 Mitzeichnen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 83

Beschreibung siehe folgende Seite.

● "Bild löschen"

● "Cursor"

– "Cursor setzen"

– "Cursor fein", "Cursor grob", "Cursor sehr grob"

Das Fadenkreuz bewegt sich beim Betätigen der Cursortasten in kleinen, mittleren oder größeren Schritten.

Sie verlassen die Funktion "Mitzeichnen".

Darstellbereiche

Mit der Funktion "Darstellbereiche" haben Sie die Möglichkeit einen zuvor ausgewählten Bereich aus der Simulationsdarstellung zu speichern.

Das Menü für die Darstellbereiche kann über die Funktion "Fenster min/max" ausgewählt werden.

Bild 6-9 Darstellbereiche "Fenster min"

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Automatikbetrieb 6.4 Mitzeichnen

Fräsen 84 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 6-10 Darstellbereiche "Fenster max"

Bedienfolgen für Einstellen und Speichern des Darstellbereichs 1. Sie haben in der Simulationsansicht einen Bereich ausgewählt.

2. Drücken Sie die Funktion "Darstellbereiche".

3. Drücken Sie "Fenster min/max", so dass eine maximale Darstellung gemäß Bild "Darstellbereiche "Fenster max" zu sehen ist.

4. Sie geben dem Bereich im Feld "Kommentar" einen Namen.

5. Schließen Sie die Eingabe mit <Input> ab.

6. Drücken Sie "Bereich speichern".

Bereich aktivieren oder löschen

Sie haben Darstellbereich gewählt.

Wählen Sie mit den Cursortasten den Bereich kann den Sie aktivieren oder löschen möchten.

Drücken Sie "Bereich aktivier." oder "Bereich löschen".

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Automatikbetrieb 6.5 Teileprogramm stoppen, abbrechen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 85

6.5 Teileprogramm stoppen, abbrechen

Bedienfolge

Mit <NC STOP> wird die Abarbeitung eines Teileprogramms unterbrochen. Die unterbrochene Bearbeitung kann mit <NC START> fortgesetzt werden.

Mit <RESET> können Sie das laufende Programm abbrechen. Beim erneuten Drücken von <NC START> wird das abgebrochene Programm neu gestartet und von Anfang an abgearbeitet.

6.6 Wiederanfahren nach Abbruch Nach Programmabbruch (RESET) können Sie das Werkzeug im Handbetrieb (JOG) von der Kontur wegfahren.

Bedienfolge

Betriebsart <AUTOMATIK> anwählen.

Öffnen des Suchlauf-Fensters zum Laden der Unterbrechungsstelle.

Die Unterbrechungsstelle wird geladen.

Der Suchlauf auf die Unterbrechungsstelle wird gestartet. Es wird auf die Anfangsposition des unterbrochenen Satzes abgeglichen.

Die Bearbeitung mit <NC START> fortsetzen.

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Automatikbetrieb 6.7 Wiederanfahren nach Unterbrechung

Fräsen 86 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

6.7 Wiederanfahren nach Unterbrechung Nach Programmunterbrechung (<NC STOP>) können Sie das Werkzeug im Handbetrieb (JOG) von der Kontur wegfahren. Dabei speichert die Steuerung die Koordinaten der Unterbrechungsstelle. Die verfahrenen Wegdifferenzen der Achsen werden angezeigt.

Bedienfolge

Betriebsart <AUTOMATIK> anwählen.

Die Bearbeitung mit <NC START> fortsetzen.

VORSICHT

Beim Wideranfahren an den Unterbrechungspunkt verfahren alle Achsen gleichzeitig. Dabei ist auf einen freien Verfahrbereich zu achten.

6.8 Abarbeiten von Extern

Funktionalität

In der Betriebsart <AUTOMATIK> > Bedienbereich <PROGRAM MANAGER> stehen zum externen Abarbeiten von Programmen folgende Schnittstellen zur Verfügung:

Kunden-CompactFlash Card

RCS-Verbindung zum externen Abarbeiten über Netzwerk (nur bei SINUMERIK 802D sl pro)

Herstellerlaufwerk

USB-FlashDrive

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Automatikbetrieb 6.8 Abarbeiten von Extern

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 87

Sie gehen von folgendem Grundbild des Programm-Managers aus:

Bild 6-11 Grundbild "Programm-Manager"

Das angewählte externe Programm wird mit dem vertikalen Softkey "ext. Abarbeiten" in die Steuerung übertragen und mit <NC-START> sofort abgearbeitet.

Während der Abarbeitung des Zwischenspeicherinhaltes wird automatisch nachgeladen.

Bedienfolge Abarbeiten von Kunden-CompactFlash Card oder USB-FlashDrive Voraussetzung: Die Steuerung befindet sich im Zustand "Reset".

Wählen Sie die Betriebsarten-Taste <AUTOMATIK>.

Drücken Sie an der Maschinensteuertafel die Taste <PROGRAM MANAGER>.

Drücken Sie "Kunden CF-Karte" oder "USB-Laufwerk". Sie gelangen in die Verzeichnisse der Kunden-CompactFlash Card/USB-FlashDrive.

Positionieren Sie den Cursorbalken auf das gewünschte Programm.

Drücken Sie "ext. Abarbeiten ".

Das Programm wird in den Zwischenspeicher übertragen und in der Programmanwahl automatisch selektiert und angezeigt.

Drücken Sie die Taste <NC START>.

Die Bearbeitung beginnt. Das Programm wird laufend nachgeladen.

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Automatikbetrieb 6.8 Abarbeiten von Extern

Fräsen 88 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bei Programmende oder bei <RESET> wird das Programm in der Steuerung automatisch entfernt.

Hinweis

Bei "Abarbeiten von Extern" ist kein Satzsuchlauf möglich.

Voraussetzungen für externes Abarbeiten über Netzwerk ● Es besteht eine Ethernetverbindung zwischen Steuerung und externen PC.

● Auf dem PC ist das RCS-Tool installiert.

Folgende Bedingungen sind auf den Geräten erforderlich:

1. Steuerung: (siehe "Benutzerverwaltung")

– Legen Sie eine Berechtigung zum Nutzen des Netzwerkes unter folgendem Dialog an:

Bedienbereich <SYSTEM> > "Service Anzeige" > "Service Steuerung" > "Service Netzwerk" > "Berechtigung" > "Anlegen"

2. Steuerung: (siehe "Benutzeranmeldung - RCS log in")

– Melden Sie sich für die RCS-Verbindung unter folgendem Dialog an:

Bedienbereich <SYSTEM> > vertikaler Softkey "RCS-Anmeldung" > "Anmeldung"

3. PC:

– Starten Sie das RCS-Tool.

4. PC:

– Geben Sie das Laufwerk/Verzeichnis für den Netzwerkbetrieb frei.

5. PC:

– Stellen Sie eine Ethernet-Verbindung zur Steuerung her.

6. Steuerung: (siehe "Netzlaufwerk verbinden und trennen")

– Verbinden Sie sich mit dem auf dem PC freigegebenen Verzeichnis unter folgendem Dialog:

Bedienbereich <SYSTEM> > "Service Anzeige" > "Service Steuerung" > "Service Netzwerk" > > "Verbinden" > "RCS Netzwerk" (Sie wählen ein freies Laufwerk der Steuerung > Sie geben den Servernamen und das freigegebene Verzeichnis des PCs ein z. B.: "\\123.456.789.0\Externes Programm")

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Automatikbetrieb 6.8 Abarbeiten von Extern

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 89

Bedienfolgen für externes Abarbeiten über Netzwerk

Wählen Sie die Betriebsarten-Taste <AUTOMATIK>.

Drücken Sie an der Maschinensteuertafel die Taste <PROGRAM MANAGER>.

Drücken Sie "RCS Verbind.". Sie gelangen in die Verzeichnisse des PCs.

Positionieren Sie den Cursorbalken auf das gewünschte Programm.

Drücken Sie "ext. Abarbeiten".

Das Programm wird in den Zwischenspeicher übertragen und in der Programmanwahl automatisch selektiert und angezeigt.

Drücken Sie die Taste <NC START>.

Die Bearbeitung beginnt. Das Programm wird laufend nachgeladen.

Bei Programmende oder bei <RESET> wird das Programm in der Steuerung automatisch entfernt.

Hinweis

Das Programm kann nur abgearbeitet werden, eine Programmkorrektur an der Steuerung ist nicht möglich.

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Automatikbetrieb 6.8 Abarbeiten von Extern

Fräsen 90 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 91

Teileprogrammierung 7 7.1 Übersicht Teileprogrammierung

Menübaum

Bild 7-1 Menübaum Programm-Manager

Funktionalität Der Bedienbereich PROGRAM MANAGER ist der Verwaltungsbereich für die Werkstückprogramme in der Steuerung. In ihm können Programme z. B. neu angelegt, zur Bearbeitung geöffnet, zur Abarbeitung angewählt, kopiert und eingefügt werden.

Bedienfolge

Die Taste <PROGRAM MANAGER> öffnet das Programmverzeichnis.

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Teileprogrammierung 7.1 Übersicht Teileprogrammierung

Fräsen 92 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 7-2 Grundbild "Programm-Manager"

Mit den Cursortasten ist das Navigieren im Programmverzeichnis möglich. Zum schnellen Auffinden von Programmen geben Sie den Anfangsbuchstaben des Programmnamens ein. Die Steuerung positioniert automatisch den Cursor auf ein Programm, bei dem eine Übereinstimmung der Zeichen gefunden wurde.

Softkeys

Die Funktion zeigt die Verzeichnisse der NC an.

Die Funktion wählt das durch den Cursor markierte Programm zum Ausführen an. Die Steuerung schaltet dabei auf die Positionsanzeige um. Mit dem nächsten <NC START> wird dieses Programm gestartet.

Mit "Neu" kann ein neues Programm angelegt werden.

Die durch den Cursor markierte Datei wird zum Bearbeiten geöffnet.

Die Funktion markiert alle Dateien für nachfolgende Operationen. Die Markierung kann durch wiederholtes Drücken des Softkeys aufgehoben werden.

Hinweis

Markieren einzelner Dateien:

Den Cursor auf die entsprechende Datei stellen und Taste <Select> drücken. Die markierte Zeile wird farblich hervorgehoben. Das wiederholte Drücken von <Select> hebt die Markierung wieder auf.

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Teileprogrammierung 7.1 Übersicht Teileprogrammierung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 93

Die Funktion trägt eine Datei oder mehrere Dateien in eine Liste zu kopierender Dateien (Zwischenablage oder Clipboard genannt) ein.

Die Funktion fügt Dateien oder Verzeichnisse aus dem Clipboard in das aktuelle Verzeichnis ein.

Die durch den Cursor markierte Datei wird nach Rückfrage gelöscht. Wurden mehrere Dateien markiert, löscht die Funktion alle Dateien nach Rückfrage.

Mit "OK" wird der Löschauftrag durchgeführt, mit "Abbruch" verworfen.

Mit Softkey verzweigt zu weiteren Funktionen.

Es wird ein Fenster aufgeblendet, in dem Sie das zuvor mit dem Cursor markierte Programm umbenennen können.

Nach der Eingabe des neuen Namens, bestätigen Sie mit "OK" den Auftrag oder brechen mit "Abbruch" ab.

Die Funktion öffnet ein Fenster, in dem die ersten sieben Zeilen einer Datei angezeigt werden, wenn der Cursor eine gewisse Zeit auf einem Programmnamen steht.

Es wird ein Fenster aufgeblendet, in dem Sie einen Dateinamen eingeben nach Sie suchen möchten.

Nach der Eingabe des Namens, bestätigen Sie mit "OK" den Auftrag oder brechen mit "Abbruch" ab.

Ein angewähltes Verzeichnis kann für Netzwerkbetrieb frei gegeben werden.

Die Funktion teilt das Fenster am HMI. Mit der Taste <Tab> kann zwischen den Fenstern gewechselt werden.

Die Funktion informiert über die Eigenschaften des Speichers des angewählten Verzeichnisses und der und angewählten Datei.

Die Funktion informiert in einem Protokoll über die ausgeführten Funktionen (z. B. kopieren einer Datei) sowie fehlerhaft ausgeführten Funktionen des PROGRAM MANAGERS. Das Protokoll wird bei Neustart der Steuerung gelöscht.

Es werden die Funktionen zum Aus-/Einlesen von Dateien über die Kunden-CompactFlash Card und die Funktion Abarbeiten von Extern bereitgestellt. Beim Anwählen der Funktion werden die Verzeichnisse der Kunden-CompactFlash Card angezeigt.

Die Funktion wählt das durch den Cursor markierte Programm zum Ausführen an. Ist die CF Karte ausgewählt, wird das Programm als externes Programm von der NC ausgeführt. Dieses Programm darf keine Programmaufrufe auf Teileprogramme enthalten, die nicht im Verzeichnis der NC abgelegt sind.

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Teileprogrammierung 7.1 Übersicht Teileprogrammierung

Fräsen 94 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Dieser Softkey wird im Zusammenhang mit der Arbeit im Netzwerk benötigt. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel Netzwerkbetrieb (nur bei SINUMERIK 802D sl pro).

Es werden die Funktionen zum Aus-/Einlesen von Dateien über die RS232-Schnittstelle bereitgestellt.

Die Funktion sendet Dateien aus dem Clipboard an einen an die RS232 angeschlossenen PC.

Laden von Dateien über die RS232-Schnittstelle

Die Einstellung der Schnittstelle ist dem Bedienbereich System zu entnehmen. Die Übertragung von Teileprogrammen muss im Textformat erfolgen.

Fehlerliste

Es werden die Funktionen zum Aus-/Einlesen von Dateien über das Hersteller-Laufwerk und die Funktion Abarbeiten von Extern bereitgestellt. Beim Anwählen der Funktion werden die Verzeichnisse des Hersteller-Laufwerkes angezeigt.

Es werden die Funktionen zum Aus-/Einlesen von Dateien über USB-FlashDrive und die Funktion Abarbeiten von Extern bereitgestellt. Beim Anwählen der Funktion werden die Verzeichnisse des USB-FlashDrive angezeigt.

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Teileprogrammierung 7.2 Neues Programm eingeben

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 95

7.2 Neues Programm eingeben

Bedienfolgen

Sie haben den Bedienbereich PROGRAM MANAGER angewählt.

Über die Softkeys "NC-Verzeichnis" wählen Sie den Speicherort für das neue Programm aus.

Drücken Sie "Neu". Sie können wählen zwischen folgenden Möglichkeiten:

Bild 7-3 Neues Programm

Nach Drücken des Softkeys "Neues Verzeichn." erhalten Sie ein Dialogfenster zum Erstellen eines neuen Ordners.

Geben Sie den Namen ein und bestätigen Sie mit "OK".

Nach Drücken des Softkeys "Neue Datei" erhalten Sie ein Dialogfenster zum Erstellen einer neuen Programmdatei. Tragen Sie den neuen Haupt- bzw. Unterprogrammnamen ein. Die Extension für Hauptprogramme .MPF wird automatisch eingetragen. Die Extension für Unterprogramme .SPF muss mit dem Programmnamen eingegeben werden.

Schließen Sie die Eingabe mit "OK" ab. Die neue Teileprogrammdatei wird erzeugt und das Editorfenster automatisch geöffnet.

Mit "Abbruch" können Sie die Erstellung des Programms abbrechen. Das Fenster wird geschlossen.

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Teileprogrammierung 7.3 Teileprogramm oder Textdateien bearbeiten

Fräsen 96 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

7.3 Teileprogramm oder Textdateien bearbeiten

Funktionalität Ein Teileprogramm oder Abschnitte eines Teileprogramms im NC-Speicher können nur dann editiert werden, wenn sich dieses nicht in Abarbeitung befindet.

Alle Änderungen werden im Teileprogramm sofort gespeichert.

Mit dem Editor besteht auch die Möglichkeit Teileprogramme und Textdateien (*.ini usw.) auf anderen Laufwerken ("Kunden CF-Card", "USB-Laufwerk", (siehe Grundbild "Programm-Manager")) zu bearbeiten. Dabei spielt der Kanalzustand der Steuerung keine Rolle. Die Änderungen werden erst mit dem Schließen des Programmeditors gespeichert. Das Speichern kann über einen Dialog abgebrochen werden.

Bild 7-4 Grundbild "Programm-Editor"

Menübaum

Bild 7-5 Menübaum "Programm"

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Teileprogrammierung 7.3 Teileprogramm oder Textdateien bearbeiten

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 97

Bedienfolge

Wählen Sie das zu editierende Programm im Bedienbereich PROGRAM MANAGER.

Drücken Sie "Öffnen".

Das Programm wird geöffnet und zur Bearbeitung angezeigt. Es stehen weitere Softkeyfunktionen zur Verfügung.

Programmänderungen werden automatisch übernommen.

Softkeys

Funktion zum Bearbeiten von Textabschnitten.

Die angewählte Datei wird ausgeführt.

Die Funktion markiert einen Textabschnitt bis zur aktuellen Cursorposition. (alternativ: <CTRL+B>)

Die Funktion kopiert einen markierten Text in die Zwischenablage. (alternativ: <CTRL+C>)

Die Funktion fügt einen Text aus der Zwischenablage an der aktuellen Cursorposition ein. (alternativ: <CTRL+V>)

Die Funktion löscht einen markierten Text. (alternativ: <CTRL+X>)

Mit dem Softkey "Suchen" kann eine Zeichenkette in der angezeigten Programmdatei gesucht werden.

Geben Sie den Suchbegriff in die Eingabezeile ein und starten Sie den Suchvorgang mit dem Softkey "OK".

Mit "Abbruch"schließen Sie das Dialogfenster, ohne den Suchvorgang zu starten.

Die Funktion ersetzt die Satznummern von der aktuellen Cursorposition bis zum Programmende.

Diese Funktion öffnet einen Vorlageneditor.

Mit dem Vorlageneditor können wiederkehrende Programmabschnitte in der Steuerung gespeichert und bei Bedarf an der aktuellen Cursorposition in das Teileprogramm eingefügt werden.

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Teileprogrammierung 7.3 Teileprogramm oder Textdateien bearbeiten

Fräsen 98 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

● "Neu"

Die Funktion legt eine neue Vorlage an. Es ist der Vorlagenname anzugeben und der gewünschte Programmabschnitt zu editieren.

● "Ändern"

Die Funktion ermöglicht das Ändern einer bestehenden Vorlage.

● "Löschen"

Die ausgewählte Vorlage wird gelöscht.

● "Abbruch"

Die Funktion wird ohne Übernahme einer Vorlage verlassen.

● "Einfügen"

Die ausgewählte Vorlage wird an die aktuelle Cursorposition kopiert.

Freie Konturprogrammierung siehe Kapitel "Freie Konturprogrammierung"

siehe Kapitel "Zyklen"

siehe Kapitel "Zyklen"

Die Simulation wird im Kapitel "Simulation" beschrieben.

Mit der Funktion "Rückübersetzen" haben Sie folgende Möglichkeiten:

● "Rückübersetzen" eines Zyklusaufrufes

Zur Rückübersetzung eines Zyklusaufrufes muss der Cursor auf der Zyklus-Aufrufzeile im Programm stehen.

Mit der Funktion "Rückübersetzen" wird bei einem Zyklus, der über eine Softkeyfunktion (z. B. "Bohren" > "Bohren Zentrier." -> CYCLE81) parametriert wurde, die Zyklenmaske wieder aufgerufen. Die Funktion dekodiert den Zyklusnamen und bereitet die Maske mit den entsprechenden Parametern auf. Liegen Parameter außerhalb des Gültigkeitsbereiches, setzt die Funktion automatisch Standardwerte ein. Nach Schließen der Maske wird der ursprüngliche Parameterblock durch den korrigierten ersetzt.

● "Rückübersetzen" einer mit der Funktion "Kontur" programmierten "Freie Kontur"

Mit der Funktion "Rückübersetzen" wird die Kontur, die über Softkeyfunktion "Kontur" parametriert wurde, wieder aufgerufen.

Positionieren Sie dabei den Cursor des Editors in eine Befehlszeile des Konturprogramms.

Die Funktion dekodiert die parametrierte Kontur und bereitet die Maske mit den entsprechenden Parametern auf.

Beim Rückübersetzen werden nur die Konturelemente wieder erzeugt, die mit der Funktion "Kontur" erstellt worden sind. Darüber hinaus werden nur die Texte rückübersetzt, die über das Eingabefeld "Freie Texteingabe" angefügt wurden.

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Teileprogrammierung 7.4 Simulation

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 99

Nachträglich direkt im Programmtext vorgenommene Änderungen gehen verloren. Allerdings können freie Texte auch nachträglich noch eingefügt und geändert werden, diese Änderungen gehen nicht verloren.

Hinweis

Es können nur automatisch generierte Blöcke/Sätze rückübersetzt werden.

7.4 Simulation

Funktionalität Mit Hilfe einer Strichgrafik lässt sich die programmierte Werkzeugbahn des angewählten Programms verfolgen.

Bedienfolge

Mit der Bedienbereichstaste <PROGRAM> oder öffnen eines Teileprogramms kann das angezeigte Teileprogramm simuliert werden.

Das Grundbild wird geöffnet.

Bild 7-6 Standardsimulation

Die Simulation des Teileprogramms kann mit folgenden zwei Funktionen am HMI nachvollzogen werden:

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Teileprogrammierung 7.4 Simulation

Fräsen 100 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

● Standardsimulation

Mit dieser Funktion wird das Abarbeiten des Teileprogramms am HMI unter Berücksichtigung der Achsvorschübe simuliert. Bei größeren NC-Programmen kann die Simulation deshalb mehr Zeit beanspruchen.

● Kontursimulation

Mit dieser Funktion wird das Abarbeiten des Teileprogramms am HMI simuliert. Die Achsen der Maschine werden nicht verfahren. Im Gegensatz zur Standardsimulation erfolgt das Starten und Beenden der Aufzeichnung per Softkeybedienung.

Die Kontursimulation basiert auf einer reinen Berechnung und ist daher bei größeren NC-Programmen im Allgemeinen schneller.

Voraussetzung Die Steuerung befindet sich im RESET Zustand.

Standardsimulation

Mit dieser Funktion wird das Abarbeiten des Teileprogramms am HMI unter Berücksichtigung der Achsvorschübe simuliert.

Mit <NC-START> wird die Standardsimulation des angewählten Teileprogramms gestartet.

Bild 7-7 Standardsimulation

Softkeys bei der Standardsimulation Mit folgenden vertikalen Softkeys können Sie die Darstellung der Standardsimulation am HMI beeinflussen:

● "Auto Zoom"

● "Zoom +"

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Teileprogrammierung 7.4 Simulation

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 101

● "Zoom -"

● "Zeige ..."

– "Alle G17 Sätze"

– "Alle G18 Sätze"

– "Alle G19 Sätze"

● "Darstellbereiche"

Legt die am HMI dargestellte Simulation auf bestimmte Bereiche fest (siehe Kapitel "Mitzeichnen" (Seite 82)).

● "Bild löschen"

● "Cursor"

– "Cursor setzen"

– "Cursor fein", "Cursor grob", "Cursor sehr grob"

Das Fadenkreuz bewegt sich beim Betätigen der Cursortasten in Abhängigkeit der gewählten Cursoreinstellung in kleinen, mittleren oder größeren Schritten.

Schaltet in die "Kontursimulation" um.

Kontursimulation

Mit dieser Funktion wird das Abarbeiten des Teileprogramms am HMI simuliert ohne dass die Achsen verfahren werden.

Bild 7-8 Kontursimulation

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Teileprogrammierung 7.4 Simulation

Fräsen 102 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Softkeys bei der Kontursimulation

Die Kontursimulation wird gestartet. Es erfolgt das Berechnen und Darstellen der Kontur des angewählten Teileprogramms.

Hinweis

Die Taste <NC START> auf der Maschinensteuertafel bleibt wirksam.

Die Kontursimulation wird abgebrochen.

Folgende Funktionen können aktiviert werden:

● "Zoom Auto"

● "Zoom +"

● "Zoom -"

● "Darstellbereiche"

Legt die am HMI dargestellte Simulation auf bestimmte Bereiche fest (siehe Kapitel "Mitzeichnen").

Das sichtbare Bild wird gelöscht.

Mit folgenden Funktionen kann die Art der Bewegung des Fadenkreuzes eingestellt werden:

● "Cursor setzen"

● "Cursor fein", "Cursor grob", "Cursor sehr grob"

Das Fadenkreuz bewegt sich beim Betätigen der Cursortasten in kleinen, mittleren oder größeren Schritten.

Schaltet in die "Standardsimulation" um.

Siehe auch Mitzeichnen (Seite 82)

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Teileprogrammierung 7.5 Konturelemente berechnen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 103

7.5 Konturelemente berechnen Mit dem Aufruf des Taschenrechners stehen Ihnen Softkeys zum Editieren von Konturelementen zur Verfügung. In die jeweiligen Eingabemasken geben Sie die Werte für das Konturelement ein. Mit "Übernahme" erfolgt die Berechnung.

Die Tastenkombination <SHIFT> und <=> bzw. <CTRL> und <A> aktiviert den Taschenrechner (Seite 495).

Hinweis

Die Tastenkombination <CTRL> und <A> öffnet den Taschenrechner im Teileprogrammeditor.

Bild 7-9 Taschenrechner

Über "Weiter ..." stehen Funktionen zum Editieren von Konturelementen zur Verfügung.

Bild 7-10 Taschenrechner > Weiter ...

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Teileprogrammierung 7.5 Konturelemente berechnen

Fräsen 104 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Softkeys

Diese Funktion dient zum Berechnen eines Punktes auf einem Kreis. Dieser ergibt sich aus dem Winkel der angelegten Tangente, dem Radius und dem Drehsinn des Kreises.

Bild 7-11 Berechnen: Punkt auf Kreis

Geben Sie den Kreismittelpunkt, den Winkel der Tangente und den Kreisradius ein.

Mit dem Softkey G2 / G3 ist der Drehsinn des Kreises festzulegen.

Es erfolgt das Berechnen des Abszissen- und Ordinatenwertes. Dabei ist die Abszisse die erste Achse der aktuellen Bearbeitungsebene und die Ordinate die zweite Achse dieser Ebene. Der Abszissenwert wird in das Eingabefeld kopiert, aus dem die Taschenrechnerfunktion aufgerufen wurde, der Ordinatenwert in das nachfolgende Eingabefeld. Wurde die Funktion aus dem Teileprogrammeditor aufgerufen, erfolgt das Speichern der Koordinaten unter den Achsnamen der Grundebene.

Beispiel Ist die Ebene G17 aktiv, so ist die Abszisse die X-Achse und die Ordinate die Y-Achse. Berechnen des Schnittpunktes zwischen dem Kreissektor ① und der Geraden ②. Gegeben: Radius: 10 Kreismittelpunkt: X20 Y20 Anschlusswinkel der Geraden: 45° Drehsinn: G2

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Teileprogrammierung 7.5 Konturelemente berechnen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 105

Bild 7-12 Eingabemaske

Ergebnis: X=12.928 Y=27.071

Diese Funktion berechnet die kartesischen Koordinaten eines Punktes in der Ebene, der mit einem Punkt (PP) auf einer Gerade verbunden werden soll. Zur Berechnung muss der Abstand zwischen den Punkten und der Anstiegswinkel (A2) der neu entstehenden Geraden bezogen auf den Anstieg (A1) der gegebenen Geraden bekannt sein.

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Teileprogrammierung 7.5 Konturelemente berechnen

Fräsen 106 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 7-13 Berechnen: Punkt in der Ebene

Geben Sie folgende Koordinaten bzw. Winkel ein:

● die Koordinaten des gegebenen Punktes (PP)

● den Anstiegswinkel der Geraden (A1)

● den Abstand des neuen Punktes bezogen auf PP

● den Anstiegswinkel der Verbindungsgeraden (A2) bezogen auf A1

Es erfolgt das Berechnen der kartesischen Koordinaten, die anschließend in zwei aufeinander folgende Eingabefelder kopiert werden. Der Abszissenwert wird in das Eingabefeld kopiert, aus dem die Taschenrechnerfunktion aufgerufen wurde, der Ordinatenwert in das nachfolgende Eingabefeld. Wurde die Funktion aus dem Teileprogrammeditor aufgerufen, erfolgt das Speichern der Koordinaten unter den Achsnamen der Grundebene.

Die Funktion rechnet die gegebenen Polarkoordinaten in kartesische Koordinaten um.

Bild 7-14 Umrechnen Polar- in kartesische Koordinaten

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Teileprogrammierung 7.5 Konturelemente berechnen

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Geben Sie den Bezugspunkt, die Vektorlänge und den Anstiegswinkel ein.

Es erfolgt das Berechnen der kartesischen Koordinaten, die anschließend in zwei aufeinander folgende Eingabefelder kopiert werden. Der Abszissenwert wird in das Eingabefeld kopiert, aus dem die Taschenrechnerfunktion aufgerufen wurde, der Ordinatenwert in das nachfolgende Eingabefeld. Wurde die Funktion aus dem Teileprogrammeditor aufgerufen, erfolgt das Speichern der Koordinaten unter den Achsnamen der Grundebene.

Beispiel Berechnen des Endpunktes der Geraden (1). Die Gerade ist durch den Winkel A=45Grad und ihre Länge bestimmt.

Bild 7-15 Eingabemaske

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Fräsen 108 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Ergebnis: X=51.981 Y=43.081

Diese Funktion berechnet den fehlenden Endpunkt des Konturabschnittes Gerade-Gerade, wobei die zweite Gerade senkrecht auf der ersten Geraden steht.

Von den Geraden sind folgende Werte bekannt:

Gerade 1: Startpunkt und Anstiegswinkel

Gerade 2: Länge und ein Endpunkt im kartesischen Koordinatensystem

Bild 7-16 Berechnen: fehlender Endpunkt

Diese Funktion wählt die gegebene Koordinate des Endpunktes aus.

Der Ordinatenwert bzw. der Abszissenwert ist gegeben.

Die zweite Gerade ist im Uhrzeigersinn bzw.

entgegen dem Uhrzeigersinn um 90 Grad gegenüber der ersten Geraden gedreht.

Es erfolgt das Berechnen des fehlenden Endpunktes. Der Abszissenwert wird in das Eingabefeld kopiert, aus dem die Taschenrechnerfunktion aufgerufen wurde, der Ordinatenwert in das nachfolgende Eingabefeld. Wurde die Funktion aus dem Teileprogrammeditor aufgerufen, erfolgt das Speichern der Koordinaten unter den Achsnamen der Grundebene.

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Teileprogrammierung 7.5 Konturelemente berechnen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 109

Beispiel

Die vorliegende Zeichnung muss um den Wert des Kreismittelpunktes ergänzt werden, um anschließend den Schnittpunkt zwischen dem Kreissektor der Geraden berechnen zu können. Das Berechnen der fehlenden Koordinate des Mittelpunktes erfolgt mit der Taschenrechnerfunktion, da der Radius im tangentialen Übergang senkrecht auf der Geraden steht.

Berechnen von M1 im Abschnitt 1: In diesem Abschnitt steht der Radius entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht auf dem Geradenabschnitt. Der Radius steht 90° im Uhrzeigersinn gedreht auf der durch den Winkel festgelegten Gerade. Wählen Sie mit dem Softkey "Gerade im Uhrzeigersinn gedreht" die entsprechende Drehrichtung aus. Der gegebene Endpunkt ist mit dem Softkey "Koordinatenwert bzw. Abszissenwert gegeben" festzulegen. Geben Sie die Koordinaten des Pol-Punktes (PP) P1, den Anstiegswinkel der Geraden, den Ordinatenwert des Endpunktes und den Kreisradius als Länge ein.

Bild 7-17 Eingabemaske M1

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Fräsen 110 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Ergebnis: X=-19.499 Y=30

Berechnen M2 im Abschnitt 2: In diesem Abschnitt steht der Radius im Urzeigersinn gedreht auf dem Geradenabschnitt. Wählen Sie mit dem Softkey "Gerade im Uhrzeigersinn gedreht" die entsprechende Drehrichtung aus. Der gegebene Endpunkt ist mit dem Softkey "Koordinatenwert bzw. Abszissenwert gegeben" festzulegen. Geben Sie die Parameter in die Maske ein.

Bild 7-18 Eingabemaske M2

Ergebnis: X=-21.399 Y=30

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Teileprogrammierung 7.6 Freie Konturprogrammierung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 111

7.6 Freie Konturprogrammierung

Funktionalität Die freie Konturprogrammierung ist ein Unterstützungswerkzeug für den Editor. Mithilfe der Konturprogrammierung können Sie einfache und komplexe Konturen erstellen.

Der Konturprogrammeditor (FKE) berechnet für Sie eventuell fehlende Parameter, sobald sie sich aus anderen Parametern ergeben. Sie können Konturelemente miteinander verketten. Zusätzlich stehen Ihnen weitere Konturübergangselemente zur Verfügung.

Die programmierten Konturen werden in das editierte Teileprogramm übernommen.

Hinweis

Im Anzeige MD 290 $MA CTM_POS_COORDINATE_SYSTEM wird die Anzeige des Koordinatensystems festgelegt.

Wert = 4 bedeutet:

Ordinate = Y-Achse

Abszisse = X-Achse

Technologie Der Konturrechner für die Technologie Fräsen ermöglicht dabei folgenden Funktionen:

● Fase / Radius am Anfang und Ende der Kontur

● Freistiche als Übergangselemente zwischen zwei achsparallelen Geraden, wobei die eine horizontal und die andere vertikal verläuft (Form E, Form F, Gewindefreistich nach DIN allgemein, Freistich)

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Teileprogrammierung 7.6 Freie Konturprogrammierung

Fräsen 112 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Grundbild des Kontureditors (FKE)

Im Bedienbereich <PROGRAM MANAGER> haben Sie ein Teileprogramm geöffnet.

Bild 7-19 Startpunkt festlegen

Sie legen als Erstes einen Startpunkt der Kontur fest (siehe Kapitel "Startpunkt festlegen (Seite 116)").

Danach erfolgt Schritt für Schritt die Programmierung der Kontur (siehe Kapitel "Programmierbeispiel Fräsen (Seite 132)").

Bild 7-20 Konturelemente editieren

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Teileprogrammierung 7.6 Freie Konturprogrammierung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 113

Softkeys für Konturelemente Konturelemente sind:

● Startpunkt

● Gerade in vertikaler Richtung (plan)

● Gerade in horizontaler Richtung (längs)

● Gerade schräg

● Kreisbogen

Ein Pol ist ein theoretisches Konturelement. Mit Bezug auf einen Pol können Geraden und Kreisbögen auch durch Polarkoordinaten festgelegt werden.

Weitere Hinweise 1. Die gültigen Geometrieachsen werden ermittelt und im Teileprogramm verwendet.

2. Zum Konturaufmaß muss zusätzlich die Seite angegeben werden, auf der das Aufmaß liegen muss (z. B. "rechts" oder "links").

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Teileprogrammierung 7.6 Freie Konturprogrammierung

Fräsen 114 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

7.6.1 Kontur programmieren

Bedienfolgen Sie programmieren in einem Teileprogramm eine Kontur für ein Drehteil mit folgenden Bedienschritten:

1. Betätigen Sie im Bedienbereich Programm-Manager den Softkey "NC-Verzeich."

2. Wählen Sie mit den Cursor-Tasten ein Verzeichnis an, z. B. "MPF Hauptprogramme" (siehe folgendes Bild).

Bild 7-21 Grundbild "Programm-Manager"

3. Betätigen Sie die Taste <Input>, um das Verzeichnis zu öffnen.

Sie können ein vorhandenes Teileprogramm über den Softkey "Öffnen" editieren bzw. ein neues Teileprogramm erstellen.

4. Sie öffnen ein neues Teileprogramm mit dem Softkey "Neu", geben einen Namen ein und bestätigen mit "OK". Sie befinden sich im ASCII-Editor.

5. Betätigen Sie den Softkey "Kontur".

Die Eingabemaske zum "Startpunkt festlegen" wird aufgeblendet.

Wie Sie den Startpunkt festlegen, beschreibt das Kapitel "Startpunkt festlegen".

Rückübersetzen

Wenn Sie über die Funktion "Kontur" eine Kontur programmiert haben, dann können Sie vom Teileprogrammeditor aus, diese bereits bestehende Kontur mit dem Softkey "Rücküber-s." (Rückübersetzen) erneut bearbeiten. Sie befinden sich dabei im Teileprogrammeditor.

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Teileprogrammierung 7.6 Freie Konturprogrammierung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 115

1. Positionieren Sie den Cursor des Editors in eine Befehlszeile des Konturprogramms.

Bild 7-22 Rückübersetzen

2. Betätigen Sie den Softkey "Rückübers.".

Die Bedienoberfläche wechselt vom Grundbild des Teileprogrammeditors in das Grundbild der freien Konturprogrammierung.

Die programmierte Kontur wird angezeigt und kann bearbeitet werden.

Hinweis

Mit der Funktion "Rückübersetzen" wird die Kontur, die über Softkeyfunktion "Kontur" parametriert wurde, wieder aufgerufen. Die Funktion dekodiert die parametrierte Kontur und bereitet die Maske mit den entsprechenden Parametern auf.

Beim Rückübersetzen werden nur die Konturelemente wieder erzeugt, die mit der Funktion "Kontur" erstellt worden sind. Darüber hinaus werden nur die Texte rückübersetzt, die über das Eingabefeld "Freie Texteingabe" angefügt wurden. Nachträglich direkt im Programmtext vorgenommene Änderungen gehen verloren. Allerdings können freie Texte auch nachträglich noch eingefügt und geändert werden, diese Änderungen gehen nicht verloren.

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Fräsen 116 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

7.6.2 Startpunkt festlegen

Bedienfolgen Bei der Eingabe von Konturen beginnen Sie an einer bekannten Position, die Sie als Startpunkt eingeben. Den Startpunkt für eine Kontur legen Sie mit folgenden Bedienschritten fest:

● Sie haben ein Teileprogramm geöffnet und für eine neue Konturprogrammierung den Softkey "Kontur" betätigt. Die Eingabemaske zur Eingabe des Startpunkts der Kontur wird aufgeblendet (siehe folgendes Bild).

Bild 7-23 Startpunkt festlegen

Hinweis

Das Eingabefeld mit dem Eingabefokus ist durch die dunkle Hintergrundfarbe gekennzeichnet. Sobald Sie die Eingabe mittels "Übernahme Element" oder "Abbruch" abgeschlossen haben, können Sie in der Konturkette (links in der Eingabemaske) mit den Cursor-Tasten ↑, ↓ navigieren. Die aktuelle Position in der Kette wird farblich markiert.

1. Wählen Sie im Eingabefeld "Ebenenanwahl" über den Softkey "Alternativ" (bzw. "Select-Taste") für das Frästeil die Programmierebene G17.

Die voreingestellte Werkzeugachse bzw. Programmierebene (festgelegt über Maschinendatum) kann bei Maschinen mit mehr als zwei Geometrieachsen geändert werden. Die zugehörigen Startpunktachsen werden dabei automatisch angepasst.

Hinweis

Zusammen mit der Festlegung des Kontur-Startpunkts ist die Festlegung eines Pols für die Konturprogrammierung in Polarkoordinaten möglich. Der Pol kann auch zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt oder neu festgelegt werden. Die Polarkoordinaten-Programmierung bezieht sich immer auf den zuletzt festgelegten Pol.

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Teileprogrammierung 7.6 Freie Konturprogrammierung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 117

1. Geben Sie Werte für den Startpunkt ein.

Die Maßangabe der Werte muss absolut (Bezugsmaß) sein.

2. Wählen Sie die Anfahrbewegung auf den Startpunkt im Eingabefeld "Anfahren Startpunkt" über den Softkey "Alternativ" (bzw. "Select-Taste").

Die Anfahrbewegung kann von G0 (Eilgangbewegung) auf G1 (Geradeninterpolation) geändert werden.

Hinweis

Falls im Teileprogramm noch kein Vorschub programmiert wurde, kann über das Feld "Freie Texteingabe" ein spezifischer Vorschub vorgegeben werden,

z.B. F100.

3. Betätigen Sie den Softkey "Übernahme Element".

Der Startpunkt wird gespeichert.

Das nächste Element kann über Softkeys angefügt werden (siehe folgendes Kapitel "Konturelement festlegen").

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7.6.3 Softkeys und Parameter

Funktionalität Nachdem Sie den Startpunkt festgelegt haben, gehen Sie beim Programmieren der einzelnen Konturelemente von folgendem Grundbild aus (siehe folgendes Bild):

Bild 7-24 Konturelement festlegen

Die Programmierung der einzelnen Konturelemente erfolgt über vertikale Softkeys. In der jeweiligen Eingabemaske parametrieren Sie das Konturelement.

Vertikale Softkeys Folgende Konturelemente stehen Ihnen zur Programmierung einer Kontur zur Verfügung:

Gerade in vertikaler Richtung (Y-Richtung).

Gerade in horizontaler Richtung (X-Richtung).

Schräge in Y-/X-Richtung. Endpunkt der Geraden über Koordinaten oder Winkel eingeben.

Kreisbogen mit beliebigem Drehsinn.

Der Softkey "Weiteres" in der Grundebene der Konturprogrammierung führt zur Untermaske "Pol" und zum Softkey "Kontur schließen".

Die Eingabe kann ausschließlich in absoluten, kartesischen Koordinaten erfolgen. In der Maske Startpunkt existiert ebenfalls der Softkey "Pol". Der Pol ermöglicht die Poleingabe bereits zu Beginn einer Kontur, sodass bereits das erste Konturelement in Polarkoordinaten angegeben werden kann.

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Teileprogrammierung 7.6 Freie Konturprogrammierung

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Mit dem Softkey "Abbruch" schalten Sie in das Grundbild zurück, ohne die zuletzt editierten Werte zu übernehmen.

Mit dem Softkey "Übernahme" schließen Sie die Kontureingabe ab und kommen zurück in den ASCII-Editor.

Horizontale Softkeys Mittels der ersten vier horizontalen Softkeys (z. B. "Zoom+") können Sie die Ansicht der Grafik vergrößern oder verkleinern.

Ein Element wurde mit den Cursortasten angewählt.

"Follow Element" vergrößert den Bildausschnitt auf das angewählte Element.

Nach Betätigen dieses Softkeys können Sie mit den Cursor-Tasten das rote Fadenkreuz bewegen und festlegen, welcher Bildausschnitt gezeigt werden soll. Nachdem Sie diesen Softkey deaktiviert haben, steht der Eingabefokus wieder in der Konturkette.

Betätigen Sie diesen Softkey, dann werden zusätzlich zum jeweiligen Parameter grafische Hilfebilder angezeigt (siehe folgendes Bild). Den Hilfemodus verlassen Sie durch nochmaliges Betätigen.

Bild 7-25 Hilfemodus

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Teileprogrammierung 7.6 Freie Konturprogrammierung

Fräsen 120 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Parameter Vom Startpunkt aus geben Sie das erste Konturelement ein, z. B. Gerade in vertikale Richtung (siehe folgendes Bild).

Bild 7-26 Gerade vertikale Richtung

Über den Softkey "Alle Parameter" werden alle Parameter des Konturelements zur Eingabe angeboten.

Wenn Parameter-Eingabefelder nicht programmiert wurden, geht die Steuerung davon aus, dass diese Werte unbekannt sind und versucht diese aus anderen Parametern zu berechnen.

Die Kontur wird immer in der programmierten Richtung abgearbeitet.

Übergang zum Folgeelement Ein Übergangselement ("Überg. zum Folgeelement") kann immer dann verwendet werden, wenn es einen Schnittpunkt der beiden angrenzenden Elemente gibt und dieser aus den Eingabewerten berechnet werden kann.

Als Übergangselement zwischen zwei beliebigen Konturelementen können Sie zwischen einem Radius RND, einer Fase CHR und einem Freistich wählen. Das Übergangselement wird stets am Ende eines Konturelements angefügt. Die Anwahl eines Konturübergangselements erfolgt in der Parameter-Eingabemaske des jeweiligen Konturelements.

Das Übergangselement Freistich erreichen Sie, indem Sie den Softkey "Alternativ" (bzw. "Selektionstaste") betätigen.

Radius oder Fase am Anfang oder Ende einer Kontur

Bei einfachen Drehkonturen muss häufig am Anfang und Ende eine Fase oder ein Radius angefügt werden.

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Eine Fase oder ein Radius bilden einen Abschluss zum achsparallelen Rohteil:

Bild 7-27 Kontur mit Radius oder Fase

Die Richtung des Übergangs für den Konturanfang wählen Sie in der Startpunktmaske. Sie können zwischen Fase und Radius wählen. Der Wert ist wie bei den Übergangselementen definiert.

Zusätzlich können in einem Auswahlfeld vier Richtungen gewählt werden. Die Richtung des Übergangselements für das Konturende wird in der Endemaske gewählt. Die Auswahl wird immer angeboten, auch wenn im Vorgängerelement kein Übergang eingegeben wurde.

Freie Texteingabe Unter "Freie Texteingabe" können Sie zusätzliche technologische Angaben wie z. B. Vorschubwerte F1000, H- oder M-Funktionen eingeben.

Hinweis

Wenn als Text Kommentare eingegeben werden, muss ein ";" Semikolon diesen Kommentar einleiten.

Beispiel: ; Das ist ein Testkommentar

Konturaufmaß Unter "Konturaufmaß" können Sie ein seitenabhängiges paralleles Aufmaß zur Kontur angeben. Das Aufmaß wird im Grafikfenster sichtbar dargestellt.

Konturkette links im Grundbild Sobald Sie die Eingabe mittels "Übernahme Element" oder "Abbruch" abgeschlossen haben, können Sie in der Konturkette (links im Grundbild) mit den Cursor-Tasten ↑, ↓ navigieren. Die aktuelle Position in der Kette wird farblich markiert.

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Fräsen 122 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Die Elemente der Kontur und ggf. Pole werden in der Reihenfolge ihres Entstehens symbolisch angezeigt.

Bild 7-28 Konturelemente editieren

Ein bereits bestehendes Konturelement wird mit der Taste <Input> angewählt und kann erneut parametriert werden.

Ein neues Konturelement wird hinter dem Cursor mit Anwahl einer der Konturelemente auf der vertikalen Softkey-Leiste eingefügt, der Eingabefokus wird dann auf die Parametereingabe rechts von der Anzeigegrafik geschaltet. Mit "Übernahme Element" oder "Abbruch" kann wieder in der Konturkette navigiert werden.

Die Programmierung wird immer nach dem Element weitergeführt, welches in der Konturkette angewählt wurde.

Mit dem Softkey "Element löschen" kann das angewählte Element in der Konturkette gelöscht werden.

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7.6.4 Konturelemente parametrieren

Funktionalität Bei der Programmierung der Kontur, mittels vorgegebener Parameter, stehen folgende Softkeys zur Verfügung:

Tangente an Vorgängersystem Mit dem Softkey "Tangente an Vorgänger" wird der Winkel α2 mit dem Wert 0 vorbesetzt. Das Konturelement hat einen tangentialen Übergang zum Vorgängerelement. Dadurch wird der Winkel zum Vorgängerelement (α2) auf 0 Grad gesetzt.

Zusätzliche Parameter anzeigen

Enthält Ihre Zeichnung weitere Daten (Maße) zu einem Konturelement, können Sie mit dem Softkey "Alle Parameter" die Eingabemöglichkeiten erweitern.

Der Softkey "Alternativ" erscheint nur dann, wenn der Cursor auf einem Eingabefeld steht, das mehrere Umschaltmöglichkeiten bietet.

Dialogauswahl treffen

Wenn es Parameterkonstellationen gibt, die mehrere Möglichkeiten des Konturverlaufs zulassen, werden Sie zu einer Dialogauswahl aufgefordert. Durch Betätigen des Softkeys "Dialogauswahl" werden die vorhandenen Auswahlmöglichkeiten im grafischen Anzeigebereich angezeigt.

Mit dem Softkey " Dialogauswahl " treffen Sie die richtige Auswahl (Grüne Linie). Bestätigen Sie diese mit Softkey "Dialog Übernahme".

Getroffene Dialogauswahl ändern

Wenn eine bereits getroffene Dialogauswahl geändert wird, muss das Konturelement, bei dem der Dialog aufgetreten ist, angewählt werden. Nach Betätigen des Softkeys "Auswahl ändern" werden wieder beide Alternativen angezeigt.

Die Dialogauswahl kann neu getroffen werden.

Parameter-Eingabefeld leeren

Mit der DEL-Taste bzw. mit dem Softkey "Wert löschen" wird der Wert im angewählten Parameter-Eingabefeld gelöscht.

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Fräsen 124 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Konturelement speichern

Wurde ein Konturelement mit den vorhandenen Angaben versorgt oder mit dem Softkey "Dialogauswahl" die gewünschte Kontur ausgewählt, wird das Konturelement mit Softkey "Übernahme Element" gespeichert und in das Grundbild zurückgeschaltet. Das nächste Konturelement kann programmiert werden.

Konturelement anfügen Mithilfe der Cursor-Tasten selektieren Sie das Element vor der Ende-Markierung.

Sie wählen das gewünschte Konturelement mit den Softkeys aus und füllen die elementspezifische Eingabemaske mit den Ihnen bekannten Werten aus.

Die Eingaben bestätigen Sie mit dem Softkey "Übernahme Element".

Konturelement anwählen

Sie positionieren in der Konturkette den Cursor auf das gewünschte Konturelement und wählen es mit der Taste <Input> an.

Es werden Ihnen die Parameter des angewählten Elements angezeigt. Der Name des Elements erscheint oben im Parametrierfenster.

Wenn das Konturelement bereits geometrisch dargestellt werden kann, wird es im grafischen Anzeigebereich entsprechend hervorgehoben d. h., die Farbe des Konturelements wechselt von Weiß nach Schwarz.

Konturelement ändern

Mit den Cursor-Tasten können Sie ein programmiertes Konturelement in der Konturkette anwählen. Mit der Taste <Input> erhalten Sie die Parameter-Eingabefelder. Die Parameter können jetzt geändert werden.

Konturelement einfügen Das Konturelement, hinter dem eingefügt wird, wählen Sie mit den Cursor-Tasten in der Konturkette an.

Anschließend wählen Sie das einzufügende Konturelement in der Softkey-Leiste aus.

Nach dem Parametrieren des neuen Konturelements bestätigen Sie den Einfügevorgang mit dem Softkey "Übernahme Element".

Die nachfolgenden Konturelemente werden gemäß dem neuen Konturzustand automatisch aktualisiert.

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 125

Konturelement löschen

Mit den Cursor-Tasten wählen Sie das zu löschende Konturelement an. Das angewählte Kontursymbol und das zugehörige Konturelement in der Programmiergrafik werden rot markiert. Anschließend betätigen Sie den Softkey "Element löschen" und quittieren Sie die Rückfrage.

Eingabe rückgängig

Mit dem Softkey "Abbruch" schalten Sie in das Grundbild zurück, ohne die zuletzt editierten Werte zu übernehmen.

Kontur-Symbolfarben Die Symbolfarben in der Konturkette links im Grundbild haben folgende Bedeutung:

Symbol Bedeutung selektiert Symbolfarbe schwarz auf rotem Hintergrund - > Element ist geometrisch

bestimmt Symbolfarbe schwarz auf hellgelbem Hintergrund -> Element ist geometrisch unbestimmt

nicht selektiert Symbol schwarz auf grauem Hintergrund -> Element ist geometrisch bestimmt Symbolfarbe weiß auf grauem Hintergrund -> Element ist geometrisch unbestimmt

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Teileprogrammierung 7.6 Freie Konturprogrammierung

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7.6.5 Grafische Darstellung der Kontur

Funktionalität Synchron zur fortlaufenden Parametrierung der Konturelemente wird im Grafikfenster der Fortschritt bei der Konturentstehung grafisch dargestellt. Das jeweils angewählte Element wird im Grafikfenster schwarz dargestellt. Die Navigation innerhalb der Kontur ist in Kapitel "Kontur programmieren" beschrieben.

Bild 7-29 Kontur mit Pfeil

Die Kontur wird insoweit mitgezeichnet, wie sie zum jeweiligen Zeitpunkt der Parametereingabe bekannt ist. Wird die Kontur noch nicht in der Programmiergrafik angezeigt, müssen weitere Werte eingegeben werden. Überprüfen Sie ggf. schon erstellte Konturelemente. Eventuell sind noch nicht alle bekannten Angaben programmiert.

Die Skalierung des Koordinatensystems passt sich auf die Veränderung der gesamten Kontur an.

Die Lage des Koordinatensystems wird im Grafikfenster angezeigt.

Ein Element wurde mit den Cursortasten angewählt.

"Folge Element" ("Follow Element") vergrößert den Bildausschnitt auf das angewählte Element.

Konturaufmaß Das hier eingegebene Aufmaß verläuft komplett konturparallel zu der ausgewählten Seite der Kontur.

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7.6.6 Konturelemente in Polarkoordinaten angeben, Kontur schließen

Funktionalität Bei der Festlegung von Koordinaten der Konturelemente wurde in den vorangehenden Abschnitten von der Eingabe der Positionen im kartesischen Koordinatensystem ausgegangen. Als Alternative dazu haben Sie die Möglichkeit, Positionen durch Polarkoordinaten zu definieren.

Bei der Programmierung von Konturen kann zu einem beliebigen Zeitpunkt bevor die Benutzung von Polarkoordinaten erfolgt, ein Pol definiert werden. Auf diesen beziehen sich später programmierte Polarkoordinaten. Der Pol ist modal und kann zu beliebiger Zeit neu bestimmt werden. Er wird immer in absoluten kartesischen Koordinaten eingegeben. Der Konturrechner rechnet grundsätzlich als Polarkoordinaten eingegebene Werte in kartesische Koordinaten um. Die Programmierung in Polarkoordinaten ist erst nach Eingabe eines Pols möglich. Die Poleingabe erzeugt keinen Code für das NC-Programm.

Pol Die Polkoordinaten gelten in der mit G17 bis G19 gewählten Ebene.

Der Pol stellt ein editierbares Konturelement dar, das selbst keinen Beitrag zur Kontur leistet. Die Eingabe kann zusammen mit der Festlegung des Startpunktes der Kontur oder an beliebiger Stelle innerhalb der Kontur erfolgen. Der Pol kann nicht vor dem Startpunkt der Kontur angelegt werden.

Eingabe der Polarkoordinaten

Der Softkey "Weiteres" in der Grundebene der Konturprogrammierung führt zur Untermaske "Pol" und zum Softkey "Kontur schließen".

Die Eingabe kann ausschließlich in absoluten, kartesischen Koordinaten erfolgen. In der Maske Startpunkt existiert ebenfalls der Softkey "Pol". Er ermöglicht die Poleingabe bereits zu Beginn einer Kontur, so dass bereits das erste Konturelement in Polarkoordinaten angegeben werden kann.

Die Kontur wird durch eine Gerade zwischen zuletzt eingegebenem Konturpunkt und dem Startpunkt geschlossen.

Weitere Hinweise Soll die Gerade, die mit Kontur schließen erzeugt wird, mit einem Radius oder einer Fase an das Startelement der Kontur anschließen, so muss wie folgt Radius oder Fase explizit ange-geben werden:

● Kontur schließen, Input Taste, Radius/Fase eingeben, Übernahme Element. Das Ergebnis entspricht dann genau dem, was entstanden wäre, wenn das schließende Element mit Radius oder Fase eingegeben worden wäre.

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Kontur schließen bei Eingabe der Konturelemente in Polarkoordinaten ist nur dann möglich, wenn der Anfangspunkt der Kontur polar gesetzt wurde und wenn zum Schließzeitpunkt noch der gleiche Pol gültig ist.

Umschaltung der Eingabe: kartesisch/polar Erst nachdem ein Pol gesetzt wurde, sei es im Startpunkt oder später eingefügt, können folgende Konturelemente wahlweise auch polar eingegeben werden:

● Kreisbogen,

● Geraden(horizontal, vertikal, beliebig)

Für die Umschaltung kartesisch / polar werden dann sowohl in der einfachen Konturein-gabeansicht als auch in der Ansicht mit "Alle Parameter" zusätzliche Toggle-Felder bei "Gerade beliebig" und "Kreisbogen" eingeblendet.

Existiert kein Pol, so wird kein Toggle-Feld bereitgestellt. Eingabefelder und Anzeigefelder werden dann nur für kartesische Werte angeboten.

Eingabe absolut/inkrementell Im Falle "polar/kartesisch" können absolute und inkrementelle Polarkoordinaten eingegeben werden. Die Eingabe- bzw. Anzeigefelder sind mit ink bzw. abs gekennzeichnet.

Absolute Polarkoordinaten sind definiert durch einen immer positiven absoluten Abstand zum Pol und einen Winkel im Wertebereich 0° ... +/- 360°. Der Winkelbezug geht bei der absoluten Eingabe von einer waagerechten Achse der Arbeitsebene aus, z.B. X-Achse bei G17 aus. Die positive Drehrichtung läuft im Gegenuhrzeigersinn.

Bei mehreren eingegebenen Polen ist immer der letzte Pol vor dem eingegebenen bzw. editierten Element maßgeblich.

Inkrementelle Polarkoordinaten beziehen sich sowohl auf den maßgeblichen Pol als auch auf den Endpunkt des Vorgängerelementes.

Der absolute Abstand zum Pol errechnet sich bei inkrementeller Eingabe aus dem absoluten Abstand des Endpunktes des Vorgängerelements zum Pol plus dem eingegebenen Längeninkrement.

Das Inkrement kann sowohl positive als auch negative Werte annehmen.

Der absolute Winkel berechnet sich dementsprechend aus dem absoluten Polarwinkel des Vorgängers plus dem Winkelinkrement. Hierzu ist es nicht erforderlich, dass das Vorgängerelement polar eingegeben wurde.

Der Konturrechner rechnet bei der Konturprogrammierung die kartesischen Koordinaten des Vorgängerendpunktes an Hand des maßgeblichen Pols in Polarkoordinaten um. Dies gilt auch dann, wenn das Vorgängerelement polar eingegeben wurde, denn dieses könnte sich, wenn zwischendurch ein Pol gesetzt wurde, auf einen anderen Pol beziehen.

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Beispiel Polwechsel

Bild 7-30 Polwechsel

Pol: XPol = 0.0, YPol = 0.0 (Pol 0) Endpunkt:

L1abs = 10.0 ϕabs = 30.0° Berechnete kart. Koordinaten Xabs = 8,6603 Yabs =5.0 neuer Pol: XPol1 = 5.0 YPol1 = 5.0 (Pol 1) Berechnete Polarkoord. Vorgänger L1abs = 3,6603 ϕabs = 0.0°

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nächster Punkt: L1ink = -2.0 ϕink = 45.0° Absol. Pol.-Koord. akt. Element L1abs = 1,6603 ϕabs = 45.0° Berechn. kartes. Koordinaten Xabs = 1,1740 Yabs = 1,1740

7.6.7 Parameterbeschreibung der Konturelemente Gerade/Kreis

Parameter Konturelement "Gerade"

Bild 7-31 Gerade horizontal

Parameter Konturelement "Gerade" Y ink Y abs

Inkrementelle Endposition in Y-Richtung Absolute Endposition in Y-Richtung

X ink X abs

Inkrementelle Endposition in X-Richtung Absolute Endposition in X-Richtung

L Länge der Geraden α1 Steigungswinkel bezogen auf die Y-Achse α2 Winkel zum Vorgängerelement; tangentialer Übergang: α2=0 Übergang zum Folgeelement

Übergangselement zur nächsten Kontur ist eine Fase (CHR) Übergangselement zur nächsten Kontur ist ein Radius (RND) CHR=0 oder RND=0 bedeutet kein Übergangselement.

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Parameter Konturelement "Kreisbogen"

Bild 7-32 Kreisbogen

Parameter Konturelement "Kreis" Drehrichtung im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn R Radius des Kreises Y ink Y abs

Inkrementelle Endposition in Y-Richtung Absolute Endposition in Y-Richtung

X ink X abs

Inkrementelle Endposition in X-Richtung Absolute Endposition in X-Richtung

I Position des Kreismittelpunktes in Y-Richtung (abs. oder inkr.) K Position des Kreismittelpunktes in X-Richtung (abs. oder inkr.) α1 Startwinkel bezogen auf die Y-Achse α2 Winkel zum Vorgängerelement; tangentialer Übergang: α2=0 β1 Endwinkel bezogen auf die Y-Achse β2 Öffnungswinkel des Kreises Übergang zum Folgeelement

Übergangselement zur nächsten Kontur ist eine Fase (CHR) Übergangselement zur nächsten Kontur ist ein Radius (RND) CHR=0 oder RND=0 bedeutet kein Übergangselement.

Maschinenhersteller Die Namen der Bezeichner (Y oder X ...) sind über Maschinendaten festgelegt und entsprechend änderbar.

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7.6.8 Programmierbeispiel Fräsen

Beispiel 1 Folgende Skizze stellt ein Programmierbeispiel für die Funktion "Freie Konturprogrammierung" dar.

Startpunkt: X=5.67 abs., Y=0 abs., Bearbeitungsebene G17

Die Kontur wird gegen den Uhrzeigersinn programmiert.

Bild 7-33 Werkstattzeichnung der Kontur Beispiel 1

Bedienfolgen Sie haben im Bedienbereich Programm-Manager ein Teileprogramm geöffnet.

Nachfolgend sind die einzelnen Bedienschritte für die Kontureingabe in einer Tabelle aufgelistet.

Hinweis

Bei der Konturprogrammierung in den Eingabemasken ist das Eingabefeld mit dem Eingabefokus durch eine dunkle Hintergrundfarbe gekennzeichnet. Sobald Sie die Eingabe mittels "Übernahme Element" oder "Abbruch" abgeschlossen haben, können Sie in der Konturkette (links von der Grafik) mit den "Cusor-Tasten" ↑, ↓ navigieren. Die aktuelle Position in der Kette wird farblich markiert.

Mit der Taste "Input" können Sie die jeweilige Eingabemaske wieder aufrufen und Parameter erneut eingeben.

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Tabelle 7- 1 Bedienfolgen Beispiel 1

Bedienschritt Softkey Parameter 1 "Kontur"

"Übernahme Element"

Startpunkt eingeben: Programmierebene G17 X=5.67 abs. Y=0

2

"Übernahme Element"

Parameter für Element "Gerade horizontal" eingeben: X=-93.285 abs.

3

"Übernahme Element"

Parameter für Element "Gerade beliebig" eingeben: X=−43.972 ink. α1=−125 Grad

4

"Übernahme Element"

Parameter für Element "Gerade beliebig" eingeben: X=43.972 ink. α1=−55 Grad

5

"Übernahme Element"

Parameter für Element "Gerade horizontal" eingeben: X=5.67 abs.

6

"Dialogauswahl" "Dialog Übernahme" "Übernahme Element" "Übernahme"

Parameter für Element "Kreisbogen" eingeben: Drehrichtung: im Uhrzeigersinn R=72, X=5.67 abs., Y=0 abs.,

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Folgendes Bild stellt die programmierte Kontur dar:

Bild 7-34 Beispiel 1

Beispiel 2 Startpunkt: X=0 abs., Y=0 abs. , Bearbeitungsebene G17

Die Kontur wird im Uhrzeigersinn und mit der Dialogauswahl programmiert.

Bei dieser Kontur empfiehlt es sich, sich alle Parameter über den Softkey "Alle Parameter" anzeigen zu lassen.

Bild 7-35 Werkstattzeichnung der Kontur Beispiel 2

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Tabelle 7- 2 Bedienfolgen Beispiel 2

Bedienschritt Softkey Parameter 1

Y=−104 abs.

2

Drehrichtung rechts, R=79, I=0 abs., Dialogauswahl treffen, alle Parameter, β2=30 Grad

3

Drehrichtung rechts, Tangente an Vorg. R=7.5, alle Parameter", β2=180 Grad

4

Drehrichtung links, R=64, X=−6 abs., I=0 abs., Dialogauswahl treffen, Dialogauswahl treffen, Übergang zum Folgeelement: R=5

5

alle Parameter, α1=90 Grad, Übergang zum Folgeelement: R=5

6

Drehrichtung rechts, R=25, X=0 abs., Y=0 abs. I=0 abs Dialogauswahl treffen, Dialogauswahl treffen.

Folgendes Bild stellt die programmierte Kontur dar:

Bild 7-36 Beispiel 2

Beispiel 3 Startpunkt: X=0 abs., Y=5.7 abs., Bearbeitungsebene G17

Die Kontur wird im Uhrzeigersinn programmiert.

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Bild 7-37 Werkstattzeichnung der Kontur Beispiel 3

Tabelle 7- 3 Bedienfolgen Beispiel 3

Bedienschritt Softkey Parameter 1

Drehrichtung links, R=9.5, I=0 abs., Dialogauswahl treffen, Übergang zum Folgeelement: R=2

2

α1=−30 Grad

3

Drehrichtung rechts, Tangente an Vorg. R=2, J=4.65 abs.

4

Drehrichtung links, Tangente an Vorg. R=3.2, I=11.5 abs., J=0 abs., Dialogauswahl treffen, Dialogauswahl treffen

5

Drehrichtung rechts, Tangente an Vorg. R=2, J=−4.65 abs., Dialogauswahl treffen

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Bedienschritt Softkey Parameter 6

Tangente an Vorg. α1=−158 Grad, Y=−14.8 abs., α2=0 Grad

7

Alle Parameter, L=5, Dialogauswahl treffen

8

Y=5.7 abs.

9

X=0 abs.

Folgendes Bild stellt die programmierte Kontur dar:

Bild 7-38 Beispiel 3

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System 8 8.1 Bedienbereich SYSTEM

Funktionalität Der Bedienbereich SYSTEM enthält Funktionen, die zum Parametrieren und Analysieren des NCKs, der PLC und des Antriebs erforderlich sind.

In Abhängigkeit von den angewählten Funktionen ändern sich die horizontale und vertikale Softkeyleiste. Im nachfolgenden Menübaum sind nur die horizontalen Softkeys dargestellt.

Menübaum

Bild 8-1 Menübaum System

Bedienfolge

Über die CNC-Volltastatur wechseln Sie in den Bedienbereich <SHIFT> und <SYSTEM> und das Grundbild wird eingeblendet.

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System 8.1 Bedienbereich SYSTEM

Fräsen 140 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 8-2 Grundbild Bedienbereich <SYSTEM>

Softkeys Nachfolgend werden die vertikalen Softkeys des Grundbildes beschrieben.

"Kennwort setzen"

In der Steuerung werden drei Kennwortstufen unterschieden, die unterschiedliche Zugriffsberechtigungen erlauben:

● System-Kennwort

● Hersteller-Kennwort

● Anwender-Kennwort

Entsprechend der Zugriffsstufen ist das Verändern von bestimmten Daten möglich. Ist Ihnen das Kennwort nicht bekannt, erhalten Sie keine Zugriffsberechtigung.

Hinweis

Siehe auch SINUMERIK 802D sl "Listen".

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System 8.1 Bedienbereich SYSTEM

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Bild 8-3 Kennwort eingeben

Nach dem Drücken des Softkeys "Übernahme" ist das Kennwort gesetzt.

Mit "Abbruch" wird ohne Aktion zum Grundbild "SYSTEM" zurückgekehrt.

"Kennwort ändern"

Bild 8-4 Kennwort ändern

Je nach Zugriffsberechtigung werden in der Softkeyleiste verschiedene Möglichkeiten zur Kennwortänderung angeboten.

Wählen Sie die Kennwortstufe mit Hilfe der Softkeys aus. Geben Sie das neue Kennwort ein und schließen Sie die Eingabe mit "Übernahme" ab. Zur Kontrolle wird das neue Kennwort nochmals abgefragt.

"Übernahme" schließt die Kennwortänderung ab.

Mit "Abbruch" kehren Sie ohne Aktion zum Grundbild zurück.

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System 8.1 Bedienbereich SYSTEM

Fräsen 142 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Rücksetzen der Zugriffsberechtigung

Benutzeranmeldung im Netzwerk

Mit "Change language" können Sie die Bedienoberflächensprache wählen.

Bild 8-5 Bedienoberflächensprache

Sie wählen mit den Cursortasten die Sprache und übernehmen Sie mit "OK".

Hinweis

Bei der Auswahl einer neuen Sprache erfolgt ein automatischer Neustart des HMI.

Mit "Service language" wählen Sie immer als Bedienoberflächensprache "English".

Drücken Sie den Softkey "Service language" nochmals, dann wird die zuletzt aktuelle Sprache wiederhergestellt (z. B. "Simpl. Chinese").

Hinweis

Ein "*" kennzeichnet die Sprachen, die Sie verwendet haben.

"Daten sichern"

Die Funktion sichert den Inhalt des flüchtigen Speichers in einen nicht flüchtigen Speicherbereich.

Voraussetzung: Es befindet sich kein Programm in Abarbeitung.

Während die Datensicherung läuft, dürfen keinerlei Bedienhandlungen durchgeführt werden!

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System 8.1 Bedienbereich SYSTEM

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Gesichert werden die NC- und PLC-Daten. Nicht gesichert werden die Antriebsdaten.

Hinweis

Die gesicherten Daten sind über folgende Bedienhandlung abrufbar: • Drücken Sie während des Hochlaufens der Steuerung die Taste <SELECT>. • Wählen Sie im Set-up Menü "Reload saved user data". • Drücken Sie die Taste <Input>

Hinweis

Die gesicherten Daten können über den Bedienbereich <SYSTEM> > "IBN" > "Hochlauf mit gesicherten Daten" wieder abgerufen werden!

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System 8.2 SYSTEM - Softkeys "IBN"

Fräsen 144 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

8.2 SYSTEM - Softkeys "IBN"

Inbetriebnahme

Auswahl des Hochlaufmodus der NC.

Wählen Sie den gewünschten Modus mit dem Cursor aus.

● Normalhochlauf System wird neu gestartet

● Hochlauf mit Default-Daten Die Anzeigemaschinendaten werden auf ihre Standardwerte zurückgesetzt (stellt den Grundzustand der Auslieferung her)

● Hochlauf mit gesicherten Daten Neustart mit den zuletzt gesicherten Daten (siehe Daten sichern)

Die PLC kann in folgenden Modi gestartet werden:

● Neustart

● Urlöschen

Zusätzlich ist es möglich den Start mit anschließendem Debug-Mode zu verknüpfen.

Auswahl des Hochlaufmodus des HMI.

Wählen Sie den gewünschten Modus mit dem Cursor aus.

● Normalhochlauf System wird neu gestartet

● Hochlauf mit Default-Daten Neustart mit Standardwerten (stellt den Grundzustand der Auslieferung her)

Mit "OK" erfolgt ein RESET der Steuerung mit anschließendem Neustart in dem ausgewählten Modus.

Mit der Taste <RECALL> wird ohne Aktion zum Systemgrundbild zurückgekehrt.

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System 8.3 SYSTEM - Softkeys "Maschinendaten"

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8.3 SYSTEM - Softkeys "Maschinendaten"

Literaturverweis Beschreibung der Maschinendaten finden Sie in folgenden Herstellerdokumenten:

SINUMERIK 802D sl Listenhandbuch

SINUMERIK 802D sl Funktionshandbuch Drehen, Fräsen, Nibbeln

Maschinendaten

Das Verändern von Maschinendaten hat einen wesentlichen Einfluss auf die Maschine.

Bild 8-6 Aufbau einer Maschinendatenzeile

Tabelle 8- 1 Legende

Nr. Bedeutung 1 MD-Nummer 2 Name 3 Wert 4 Einheit 5 Wirksamkeit so sofort wirksam

cf mit Bestätigung re Reset po Power on

VORSICHT

Fehlerhafte Parametrierung kann zur Zerstörung der Maschine führen!

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System 8.3 SYSTEM - Softkeys "Maschinendaten"

Fräsen 146 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Die Maschinendaten sind in nachfolgend beschriebene Gruppen eingeteilt.

Allgemeine Maschinendaten

Öffnen Sie das Fenster "Allgemeine Maschinendaten". Mit den Blättern–Tasten können Sie vor– und zurückblättern.

Bild 8-7 Allgemeine Maschinendaten

Löst an der Steuerung einen Warmstart aus.

"Suchen"

Tragen Sie die Nummer bzw. den Namen (oder einen Teil des Namens) des gewünschten Maschinendatums ein und drücken Sie "OK".

Der Cursor springt auf das gesuchte Datum.

Das nächste Auftreten des Suchbegriffs wird gesucht.

Die Funktion bietet die Möglichkeit, verschiedene Anzeigefilter für die aktive Maschinendatengruppe auszuwählen. Es stehen weitere Softkeys zur Verfügung:

● "Expert": Die Funktion wählt alle Datengruppen im Expertenmode zum Anzeigen aus.

● "Filter aktiv": Die Funktion aktiviert die ausgewählten Datengruppen. Nach dem Verlassen des Fensters sind nur die selektierten Daten im Maschinendatenbild sichtbar.

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System 8.3 SYSTEM - Softkeys "Maschinendaten"

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 147

● "Alle anwählen": Die Funktion wählt alle Datengruppen zum Anzeigen aus.

● "Alle abwählen": Alle Datengruppen werden abgewählt.

Bild 8-8 Anzeigefilter

Achsspezifische Maschinendaten

Öffnen Sie das Fenster "Achsspezifische Maschinendaten". Die Softkeyleiste wird mit den Softkeys "Achse +" und "Achse -" ergänzt.

Bild 8-9 Achsspezifische Maschinendaten

Es werden die Daten der Achse 1 angezeigt.

Mit "Achse +" bzw. "Achse -" wird auf den Maschinendatenbereich der nächsten bzw. vorherigen Achse umgeschaltet.

Die Inhalte der Maschinendaten werden aktualisiert.

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System 8.3 SYSTEM - Softkeys "Maschinendaten"

Fräsen 148 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Kanalspezifische Maschinendaten

Öffnen Sie das Fenster "Kanalspezifische Maschinendaten". Mit den Blättern-Tasten können Sie vor- und zurückblättern.

Bild 8-10 Kanalspezifische Maschinendaten

SINAMICS Antriebsmaschinendaten

Öffnen Sie den Dialog Antriebsmaschinendaten.

Das erste Dialogfenster zeigt die aktuelle Konfiguration sowie die Zustände der Steuer-, Einspeiseeinheit und der Antriebseinheiten an.

Bild 8-11 Antriebsmaschinendaten

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System 8.3 SYSTEM - Softkeys "Maschinendaten"

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 149

Zum Auflisten der Parameter stellen Sie den Cursor auf die gewünschte Einheit und drücken "Parameter Anzeigen". Die Beschreibung der Parameter finden Sie in der Dokumentation der SINAMICS Antriebe.

Bild 8-12 Parameterliste

Wechsel zu den jeweiligen Antriebsobjekten.

In der Hinweiszeile wird der angewählte Wert in Hexadezimal und Binär angezeigt.

Die Funktionen durchsuchen die Parameterliste nach dem eingegebenen Suchbegriff.

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System 8.3 SYSTEM - Softkeys "Maschinendaten"

Fräsen 150 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Anzeige Maschinendaten

Öffnen Sie das Fenster "Anzeige Maschinendaten". Mit den Blättern-Tasten können Sie vor- und zurückblättern.

Bild 8-13 Anzeige Maschinendaten

Mit Hilfe der Funktionen "Farbe Softkey" und "Farbe Fenster" können benutzerdefinierte Farbeinstellungen vorgenommen werden. Die angezeigte Farbe setzt sich aus den Komponenten Rot, Grün und Blau zusammen. Das Fenster "Farbe ändern" zeigt in den Eingabefeldern die gegenwärtig eingestellten Werte an. Durch das Verändern dieser Werte kann die gewünschte Farbe erzeugt werden. Zusätzlich lässt sich die Helligkeit ändern.

Nach dem Abschluss einer Eingabe wird das neue Mischungsverhältnis temporär angezeigt. Zwischen den Eingabefeldern kann mittels Cursortasten gewechselt werden.

Mit "OK" werden die getroffene Einstellung übernommen und der Dialog geschlossen. "Abbruch" schließt den Dialog ohne Übernahme der geänderten Werte.

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System 8.3 SYSTEM - Softkeys "Maschinendaten"

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Die Funktion ermöglicht das Ändern der Farben des Hinweis- und Softkeybereiches.

Bild 8-14 Softkeyfarbe bearbeiten

Die Funktion ermöglicht das Verändern der Rahmenfarbe von Dialogfenstern. Die Softkeyfunktion "aktives Fenster" ordnet die Einstellung dem Focusfenster und die Funktion "inaktives Fenster" dem nicht aktiven Fenstern zu.

Bild 8-15 Rahmenfarbe bearbeiten

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System 8.4 SYSTEM - Softkeys "Service Anzeige"

Fräsen 152 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

8.4 SYSTEM - Softkeys "Service Anzeige"

8.4.1 SYSTEM - Softkeys "Service Anzeige" Das Fenster "Service Anzeige" wird eingeblendet.

Folgendes Bild zeigt das Grundbild für die Funktion "Service Steuerung".

Bild 8-16 Grundbild Service Steuerung

Im Fenster werden Informationen über den Achsantrieb angezeigt.

Die Softkeys "Achse+" bzw. "Achse-" werden zusätzlich eingeblendet. Mit ihnen können die Werte für die nächste bzw. vorhergehende Achse eingeblendet werden.

Das Fenster enthält Informationen über den digitalen Antrieb

Das Fenster enthält Informationen über Einstellungen am externen Bus.

Die Softkeyfunktion aktiviert das Fenster für folgende Funktionen:

● "Service Netzwerk" (siehe Kapitel "Netzwerkbetrieb")

● "Fahrtenschreiber" (siehe Kapitel "Fahrtenschreiber")

● "Service Firewall" (siehe Kapitel "Netzwerkbetrieb")

● "Service MSG" (siehe Kapitel "Service MSG")

● "Datum Uhrzeit" (siehe Kapitel "Datum Uhrzeit")

Das Fenster enthält Informationen über

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System 8.4 SYSTEM - Softkeys "Service Anzeige"

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● Zuordnung Maschinenachse <=> Kanalachse <=> Antriebsnummer

● Den Freigabezustand von NC und Antrieb

● Antriebszustand bzgl. Bereitschaft, Störungen und Warnungen

In diesem Fenster steht zum Optimieren der Antriebe eine Oszilloskop-Funktion zur Verfügung (siehe Kapitel "Servo trace").

Dieses Fenster enthält die Versionsnummern und das Erstellungsdatum der einzelnen CNC-Komponenten.

Über dieses Fenster sind folgende Funktionen anwählbar (siehe auch Kapitel "Versionen "):

● "HMI-Details"

● "Lizenzschlüssel"

● "Optionen"

● "Speichern unter"

Die angezeigten Versionen können in eine Textdatei gespeichert werden

8.4.2 Fahrtenschreiber Die Funktion "Fahrtenschreiber" ist für den Servicefall vorgesehen. Der Inhalt der Fahrtenschreiberdatei kann nur über Systemkennwort auf dem HMI ausgegeben werden.

Bild 8-17 Fahrtenschreiber

Unabhängig von dem Systemkennwort ist es jedoch möglich, die Datei über den Softkey "Speichern unter..." unter Anderem auf CompactFlash Card (CF-Karte) oder dem USB-FlashDrive auszugeben.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Hotline (Erreichbarkeit siehe im "Vorwort" Abschnitt "Technical Support").

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System 8.4 SYSTEM - Softkeys "Service Anzeige"

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8.4.3 Servo trace Zum Optimieren der Antriebe steht eine Oszilloskop-Funktion zur Verfügung, die folgende graphische Darstellung ermöglicht:

● des Geschwindigkeitssollwertes

● der Konturabweichung

● des Schleppabstandes

● des Lageistwertes

● des Lagesollwertes

● des Genauhalt grob / fein

Die Aufzeichnungsart lässt sich an verschiedene Kriterien knüpfen, die eine synchrone Aufzeichnung zu internen Steuerungszuständen zulassen. Die Einstellung ist mit "Signal Auswahl" vorzunehmen.

Zum Analysieren des Ergebnisses stehen folgende Funktionen zur Verfügung:

● Ändern der Skalierung der Abszisse und Ordinate,

● Messen eines Wertes mit Hilfe des horizontalen oder vertikalen Markers,

● Messen von Abszissen- und Ordinatenwerten als Differenz zwischen zwei Markerpositionen.

● Speichern als Datei im Teileprogrammverzeichnis. Anschließend besteht die Möglichkeit, die Datei mit RCS802 oder CF Card auszulesen und die Daten mit MS Excel zu bearbeiten.

Bild 8-18 Grundbild Servo trace

Die Titelzeile des Diagramms enthält die aktuelle Einteilung der Abszisse und den Differenzwert der Marker.

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Das gezeigte Diagramm lässt sich mit den Cursortasten im sichtbaren Bildschirmbereich verschieben.

1 Zeitbasis 2 Zeit der Markerposition 3 Zeitdifferenz zwischen Marker 1 und aktueller Markerposition

Bild 8-19 Bedeutung der Felder

Dieses Menü dient zum Parametrieren des Messkanals.

Bild 8-20 Signal Auswahl

● Auswahl der Achse: Die Auswahl der Achse erfolgt im Togglefeld "Achse".

● "Signal Typ":

Schleppabstand Reglerdifferenz Konturabweichung Lageistwert Geschwindigkeitsistwert Geschwindigkeitssollwert Kompensationswert Parametersatz Lagesollwert Reglereingang Geschwindigkeitssollwert Reglereingang Beschleunigungssollwert Reglereingang Geschwindigkeitsvorsteuerwert Signal Genauhalt fein Signal Genauhalt grob

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● "Status":

On: die Aufzeichnung erfolgt in diesem Kanal Off: Kanal ist inaktiv

In der unteren Bildhälfte können die Parameter Messzeit und Trigger-Typ für den Kanal 1 eingestellt werden. Alle anderen Kanäle übernehmen diese Einstellung.

● Bestimmen der Messzeit: Die Messzeit wird in ms direkt in das Eingabefeld Messdauer eingegeben (max. 6133 ms).

● Auswahl der Triggerbedingung: Stellen Sie den Cursor auf das Feld Triggerbedingung und wählen Sie mittels Toggeltaste die Bedingung an.

– Kein Trigger, d.h. die Messung beginnt direkt nach dem Betätigen des Softkeys Start

– positive Flanke

– Negative Flanke

– Genauhalt fein erreicht

– Genauhalt grob erreicht

Mit den Softkeys "V-Marke ein" / "V-Marke aus" schalten Sie die vertikale Hilfslinie ein oder aus. Welche Signal in der vertikalen Achse dargestellt wird, bestimmen Sie über die Funktion "Signal Auswahl".

Mit den Softkeys "T-Marke ein" / "T-Marke aus" schalten Sie die horizontale Hilfslinien der Zeitachse ein oder aus.

Mit Hilfe der Marker lassen sich Differenzen in horizontaler oder vertikaler Richtung ermitteln. Dazu ist der Marker auf den Startpunkt zu positionieren und der Softkey "festh. V - Marke" oder "festh. T- Marke" zu betätigen. In der Statuszeile wird nun die Differenz zwischen dem Anfangspunkt und der aktuellen Markerposition angezeigt. Die Softkeybeschriftung ändert sich auf "Freie V - Marke" oder "Freie T - Marke".

Diese Funktion öffnet eine weitere Menüebene, die Softkeys zum Anzeigen / Verbergen der Diagramme anbietet. Ist ein Softkey schwarz hinterlegt, erfolgt das Anzeigen der Diagramme für den gewählten Trace-Kanal.

Mit Hilfe dieser Funktion lässt sich die Zeitbasis vergrößern bzw. verkleinern.

Mit Hilfe dieser Funktion wird die Auflösungsfeinheit (Amplitude) vergrößert bzw. verkleinert.

Mit Hilfe dieser Funktion lassen sich die Schrittweiten der Marker festlegen.

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Bild 8-21 Marker Schritte

Das Bewegen der Marker erfolgt mit der Schrittweite von einem Inkrement mittels Cursortasten. Größere Schrittweiten können mit Hilfe der Eingabefelder eingestellt werden. Der Wert gibt an, um wie viel Rastereinheiten pro "SHIFT" + Cursorbewegung der Marker zu verschieben ist. Erreicht ein Marker den Rand des Diagramms, wird automatisch das nächste Raster in horizontaler oder vertikaler Richtung eingeblendet.

Diese Funktion dient zum Sichern oder Laden von Tracedaten.

Bild 8-22 Tracedaten

In das Feld Dateiname trägt man den gewünschten Dateinamen ohne Extension ein.

Mit "Sichern" werden die Daten unter dem angegebenen Namen im Teileprogrammverzeichnis gesichert. Anschließend kann die Datei ausgelesen und die Daten mit MS Excel bearbeitet werden.

Mit "Laden" wird die angegebene Datei geladen und die Daten grafisch angezeigt.

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8.4.4 Version/HMI-Details Dieses Fenster enthält die Versionsnummern und das Erstellungsdatum der einzelnen CNC-Komponenten.

Bild 8-23 Version

Hinweis

Die im Versionsbild dargestellten Versionsstände sind exemplarisch.

Speichert den Inhalt des Fensters "Version" in eine Textdatei. Der Zielort (z. B. "Kunden CF Karte") ist wählbar.

Der Menübereich "HMI Details" ist für den Servicefall vorgesehen und mit Anwender-Passwortstufe zugänglich. Es werden alle Programme der Bedienkomponente mit ihren Versionsnummern aufgelistet. Durch das Nachladen von Softwarekomponenten können sich die Versionsnummern voneinander unterscheiden.

Bild 8-24 Menübereich HMI-Version

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Die Funktion "Registry Details" listet die Zuordnung der Hardkeys (Bedienbereichstasten POSITION (maschine) OFFSET PARAM (parameter), PROGRAMM (programm) PROGRAM MANAGER (progman), ...) zu den zu startenden Programmen auf. Die Bedeutung der einzelnen Spalten ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.

Bild 8-25 Registry Details

Hinweis

Die Steuerung startet nach dem Systemanlauf automatisch den Bedienbereich <POSITION>. Wird ein anderes Startverhalten gewünscht, ermöglicht die Funktion "Startber. Ändern" das Festlegen eines anderen Startprogramms.

Der Startbedienbereich wird dann oberhalb der Tabelle im Fenster "Registry Details" angezeigt.

Die Funktion "Font Details" listet die Daten der geladenen Zeichensätze auf.

Bild 8-26 Font Details

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Eingabe des Lizenzschlüssels.

Bild 8-27 Lizenzschlüssel

Literaturverweis SINUMERIK 802D sl Betriebsanleitung Drehen, Fräsen, Schleifen, Nibbeln; Lizenzierung in SINUMERIK 802D sl

Setzen der lizenzierten Optionen.

Bild 8-28 Optionen

Literaturverweis SINUMERIK 802D sl Betriebsanleitung Drehen, Fräsen, Schleifen, Nibbeln; Lizenzierung in SINUMERIK 802D sl

Löst an der Steuerung einen Warmstart aus.

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8.4.5 Service MSG Die Funktion "Service MSG" ermöglicht Meldungstexte/Nachrichten über folgenden Schnittstellen auszugeben:

● Ausgabe über die RS232-Schnittstelle (V24) als protokollfreier Datenstrom

● Ausgabe in eine Datei

Meldungstexte/Nachrichten umfassen dabei:

● Alarme

● Texte von MSG-Befehlen

Im Nachrichtentext können folgende Schlüsselwörter verwendet werden, siehe auch nachfolgende Tabelle "Syntax der Meldungstexte/Nachrichten":

● V24:

● File:

Die Meldungstexte/Nachrichten werden im Teileprogramm über eine vorgeschriebene Syntax programmiert. Folgende Tabelle beschreibt die jeweilige Syntax:

Tabelle 8- 2 Syntax der Meldungstexte/Nachrichten

Ausgabe Syntax ("<Schnittstelle>: Meldungstext") über RS232-Schnittstelle (V24) Hinweis: Diese Nachrichten können mit einem Tool eines Drittanbieters (z. B. Microsoft® Hyper Terminal) auf dem PC in einer Datei gespeichert werden.

MSG ("V24: Meldungstext")

in eine Datei MSG ("File: Meldungstext") Alarmzeile am HMI MSG ("Alarmtext")

Die MSG-Textausgabe wird durch den MSG-Befehl als auch durch die Parametrierung der Ausgabeschnittstelle definiert. Bei der Alarmausgabe ist nur die Ausgabeschnittstelle zu beachten.

Kommt es zur Ausgabe der Hinweiszeile "Verarbeitungsfehler MSG-Befehl aufgetreten" kann diesbezüglich unter Bedienbereich <SYSTEM> > "Service Anzeige" > "Service Steuerung" > "Service MSG" > "Fehlerprotokoll" das Fehlerprotokoll ausgewertet werden.

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Fräsen 162 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 8-29 Dialog Service MSG

Einstellungen für die Ausgabe über RS232-Schnittstelle

Einstellen der RS232-Ausgabeschnittstelle.

Bild 8-30 Dialog Einstellungen RS232-Schnittstelle

Über die Checkbox "Senden über RS232" wird das Versenden von Meldungen über diese Schnittstelle aktiviert bzw. deaktiviert. Bei deaktivierter Schnittstelle werden ankommende Meldungen ignoriert!

Außerdem kann hier für das Senden über die RS232 festgelegt werden, bei welchen Ereignissen Meldungen gesendet werden sollen:

● Programmierte Meldungen aus Teileprogramm

● Alarm aufgetreten

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Über den Softkey "OK" werden die Einstellungen gespeichert und der Dialog beendet.

Über "Abbruch" wird der Dialog ohne speichern beendet.

Für die Übertragung der Meldungen über die RS232-Schnittstelle werden die Kommunikationseinstellungen aus dem Bedienbereich <SYSTEM> > "IBN Dateien" > "RS232" > "Einstellungen" verwendet.

Hinweis

Das Übertragungsendezeichen sollte ein "Linefeed 0A Hex" sein, um einen Zeilenvorschub in der Protokolldatei zu erzeugen. Diese Einstellung gilt nur für die Steuerungsseite, um ein Satzende zu markieren. Empfängerseitig (z. B. Microsoft® Hyper Terminal) darf dieses Zeichen nicht zum Abbruch der Einleseoperation führen.

Bild 8-31 Parameter der RS232-Schnittstelle

Hinweis

Bei Anwendung des Dienstes MSG via RS232 darf die Schnittstelle RS232 nicht von einer anderen Anwendung aktiv sein.

Das heißt z. B., die RS232-Schnittstelle aus dem Bedienbereich <SYSTEM> "PLC" > "Step7 Verb." darf nicht aktiv sein.

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System 8.4 SYSTEM - Softkeys "Service Anzeige"

Fräsen 164 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Einstellungen für die Ausgabe in eine Datei

Einstellungen des Speicherorts der Datei.

Bild 8-32 Dialog Einstellungen Datei

Über die Checkbox "Senden an Datei" wird das Versenden von Meldungen an die eingestellte Datei aktiviert bzw. deaktiviert. Bei deaktivierter Schnittstelle werden Meldungen nicht ausgegeben und es kommt zur Ausgabe der Hinweiszeile "Verarbeitungsfehler MSG-Befehl aufgetreten".

Es kann ein Pfad, der Dateiname und die max. Größe der Datei eingestellt werden.

Im Eingabefeld "Pfad" können die Laufwerke D: (Kunden-CF-Karte), F: (USB-Laufwerk) und das per RCS-Verbindung verbundene Laufwerk ausgewählt werden.

Als max. Größe kann 10kByte, 100kByte und 1MByte ausgewählt werden. Beim Erreichen der max. Größe wird die Datei als Ringpuffer beschrieben, d.h. am Anfang wird zeilenweise soviel gelöscht, wie die neue Nachricht am Dateiende benötigt.

Außerdem kann hier für das Senden an eine Datei festgelegt werden, bei welchen Ereignissen Nachrichten gesendet werden sollen:

● Programmierte Meldungen aus Teileprogramm

● Alarm aufgetreten

Über den Softkey "OK" werden die Einstellungen gespeichert und der Dialog beendet.

Über "Abbruch" wird der Dialog ohne speichern beendet.

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Fehlerprotokoll

Anzeige des Fehlerprotokolls.

Bild 8-33 Dialog Fehlerprotokoll

Im Fehlerprotokoll werden alle Nachrichten mit zugehörigen Fehlerinformationen gespeichert, bei deren Verarbeitung ein Fehler aufgetreten ist.

Über den Softkey "zurücksetzen" kann das Fehlerprotokoll gelöscht werden.

Über "Zurück" wird der Dialog beendet.

Hinweis Verarbeitungsfehler

Wenn es zur Ausgabe der Hinweiszeile "Verarbeitungsfehler MSG-Befehl aufgetreten" kommt, kann das Fehlerprotokoll zur Analyse verwendet werden.

Beispiele für die Programmierung mit dem Befehl "MSG"

Einfache Meldungen:

Im NC-Programm programmierte Meldungen werden bei der SINUMERIK 802D sl standardmäßig in der Alarmanzeige dargestellt.

Tabelle 8- 3 Meldungen aktivieren/löschen

N10 MSG ("Schruppen der Kontur") ; Der Text "Schruppen der Kontur" wird in der Alarmanzeige angezeigt

N20 X… Y… N …

N…

N90 MSG () ; Meldung aus der Alarmanzeige löschen

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System 8.4 SYSTEM - Softkeys "Service Anzeige"

Fräsen 166 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Tabelle 8- 4 Meldungstext enthält Variable

N10 R12=$AA_IW[X] ; Aktuelle Position der X-Achse in R12

N20 MSG("Position der X-Achse"<<R12<<"prüfen") ; Meldung aktivieren

N20 X… Y… N …

N…

N90 MSG () ; Meldung aus der Alarmanzeige löschen

Meldungen auf Schnittstelle umlenken:

Zum Ausgeben der Meldungen an andere Schnittstellen, wird dem eigentlichen Meldungstext ein weiterer Befehl vorangestellt, der die Ausgabeschnittstelle dieser Meldung beschreibt.

Tabelle 8- 5 Meldungen an Ausgabeschnittstelle RS232

N20 MSG ("V24:Schruppen der Kontur") ; Der Text "Schruppen der Kontur" wird im ASCII-Format über die RS232-Schnittstelle gesendet

Tabelle 8- 6 Meldungen an Ausgabeschnittstelle Datei

N20 MSG ("FILE:Schruppen der Kontur") ; Der Text "Schruppen der Kontur" wird an die eingestellte Datei gesendet

Hinweis

Wenn MSG-Befehle nacheinander folgen, dann muss zwischen den Befehlen eine Verweilzeit programmiert werden.

Z. B.

N10 ...

N20 MSG("<Schnittstelle>:Mustertext1")

N30 G4 F2.5

N40 MSG("<Schnittstelle>:Mustertext2")

N50 G4 F2.5

N60 MSG("<Schnittstelle>:Mustertext3")

N70 G4 F2.5

N80 MSG("<Schnittstelle>:Mustertext4")

N90 ...

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System 8.4 SYSTEM - Softkeys "Service Anzeige"

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 167

Hinweis

Falls sich im Teileprogramm der Text für die Meldungen unverändert wiederholt, dann muss nach jeder Ausgabe ein Befehl für einen Leertext eingetragen werden.

Z. B.

N10 ...

N20 MSG("<Schnittstelle>:Mustertext")

N30 MSG("<Schnittstelle>:")

...

...

N100 MSG("<Schnittstelle>:Mustertext")

N110 MSG("<Schnittstelle>:")

...

...

N200 MSG("<Schnittstelle>:Mustertext")

N210 MSG("<Schnittstelle>:")

...

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System 8.4 SYSTEM - Softkeys "Service Anzeige"

Fräsen 168 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

8.4.6 Datum, Uhrzeit Dialog zum Einstellen des Datums und der Uhrzeit der Steuerung.

Bild 8-34 Dialogfenster "Datum und Uhrzeit"

Eingabemöglichkeiten im Dialogfensters "Datum und Uhrzeit" ● Uhrzeit einstellen

Geben Sie die Uhrzeit in die Felder "Uhrzeit" ein. Sie können auswählen, ob die Zeit in 24h- oder 12h- Darstellung erfolgen soll.

● Datum einstellen

Wählen Sie in den Feldern unter "Datum" das Anzeigeformat und geben Sie das Datum ein.

● Zeitzonen benutzen

Setzen Sie den Haken im Feld "Benutzte Zeitzonen" und wählen Sie die landesspezifische Zeitzone aus.

Umstellen der Uhr auf Sommerzeit.

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System 8.5 SYSTEM - Softkeys "PLC"

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 169

8.5 SYSTEM - Softkeys "PLC"

Der Softkey bietet weitere Funktionen zur Diagnose und Inbetriebnahme der PLC an.

Dieser Softkey öffnet den Konfigurationsdialog für die Schnittstellenparameter der STEP 7 Verbindung über die RS232-Schnittstelle der Steuerung.

Ist die RS232-Schnittstelle bereits durch die Datenübertragung belegt, können Sie erst nach dem Beenden der Übertragung die Steuerung mit dem Programming-Tool PLC802 auf dem PC koppeln.

Mit dem Aktivieren der Verbindung erfolgt eine Initialisierung der RS232-Schnittstelle.

Bild 8-35 Kommunikationseinstellungen

Die Einstellung der Baudrate erfolgt über das Toggelfeld. Folgende Werte sind möglich 9600 / 19200 / 38400 / 57600 / 115200.

Hinweis

Nach Verbindungsaufbau wird das entsprechende Verbindungssymbol unten rechts dargestellt. Die Kommunikationseinstellung kann dann nicht mehr geändert werden.

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System 8.5 SYSTEM - Softkeys "PLC"

Fräsen 170 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Modem Erfolgt die Datenübertragung an der RS232-Schnittstelle über ein Modem, dann gehen Sie von folgender Initialisierungsmöglichkeit aus:

Bild 8-36 Modem initialisieren

Folgende Initialisierungen sind über Toggelfelder möglich:

● Baudrate

9600 / 19200 / 38400 / 57600 / 115200.

● Parität:

"ohne" bei 10 Bit

"ungerade" bei 11 Bit

Zusätzlich sind über den Softkey "Modemeinstellungen" folgende Einstellungen bei einer noch nicht bestehenden Verbindung möglich:

Bild 8-37 Modemeinstellungen

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System 8.5 SYSTEM - Softkeys "PLC"

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 171

Über ein Toggelfeld sind folgende Modemtypen wählbar:

● Analog Modem

● ISDN Box

● Mobile Phone

Hinweis

Die Typen beider Kommunikationspartner müssen übereinstimmen.

Bei der Angabe von mehreren AT-Kommandosätzen braucht nur einmal mit AT begonnen werden, alle anderen Befehle können einfach angehängt werden, z.B. AT&FS0=1E1X0&W.

Das genaue Aussehen einzelner Befehle und ihrer Parameter ist den Handbüchern der Hersteller zu entnehmen, da diese bereits zwischen Geräten eines Herstellers zum Teil sehr stark differieren. Die Standardwerte in der Steuerung sind deshalb nur ein echtes Minimum und sind in jedem Fall vor Erstbenutzung zu überprüfen.

Diese Funktion aktiviert die Verbindung zwischen der Steuerung und dem PC. Es wird auf den Aufruf des Programming Tools PLC802 gewartet. In diesem Zustand sind keine Modifikationen in den Einstellungen möglich.

Die Softkeybeschriftung ändert sich in "Verbindung inaktiv".

Durch Drücken von "Verbindung inaktiv" kann die Übertragung an beliebiger Stelle von der Steuerung aus abgebrochen werden. Jetzt können wieder Änderungen in den Einstellungen vorgenommen werden.

Der Zustand aktiv bzw. inaktiv bleibt über Power On (außer bei Hochlauf mit Default-Daten) hinaus erhalten. Eine aktive Verbindung wird durch ein Symbol in der Statusleiste angezeigt.

Verlassen wird das Menü mit "RECALL".

Weitere Funktionen

Mit dieser Funktion können die momentanen Zustände der in der folgenden Tabelle aufgeführten Speicherbereiche angezeigt und verändert werden.

Es besteht die Möglichkeit 16 Operanden gleichzeitig anzuzeigen.

Tabelle 8- 7 Speicherbereiche

Eingänge I Eingangsbyte (IBx), Eingangswort (Iwx), Eingangsdoppelwort (IDx) Ausgänge Q Ausgangsbyte (Qbx), Ausgangswort (Qwx), Ausgangsdoppelwort (QDx) Merker M Merkerbyte (Mx), Merkerwort (Mw), Merkerdoppelwort (MDx) Zeiten T Zeit (Tx) Zähler C Zähler (Zx) Daten V Datenbyte (Vbx), Datenwort (Vwx), Datendoppelwort (VDx)

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System 8.5 SYSTEM - Softkeys "PLC"

Fräsen 172 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Format B H D

binär hexadezimal dezimal

Die Binärdarstellung ist bei Doppelwörtern nicht möglich. Zähler und Zeiten werden dezimal dargestellt.

Bild 8-38 PLC Statusanzeige

Die Operandenadresse zeigt den jeweils um 1 erhöhten Wert.

Die Operandenadresse zeigt den jeweils um 1 verringerten Wert.

Alle Operanden werden gelöscht.

Die zyklische Aktualisierung der Werte wird unterbrochen. Sie können anschließend die Werte der Operanden verändern.

Mit der Funktion "Statusliste" können PLC-Signale angezeigt und geändert werden.

Es werden 3 Listen angeboten:

● Eingänge (Grundeinstellung) linke Liste

● Merker (Grundeinstellung) mittlere Liste

● Ausgänge (Grundeinstellung) rechte Liste

● Variable

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Bild 8-39 PLC Statusliste

Dieser Softkey ermöglicht die Änderung des Wertes der markierten Variablen. Die Änderung wird durch Drücken von "Übernahme" übernommen.

Der aktiven Spalte wird ein neuer Bereich zugeordnet. Dazu bietet die Dialogmaske die vier Bereiche zur Auswahl an. Für jede Spalte kann eine Startadresse vergeben werden, die in das entsprechende Eingabefeld einzutragen ist. Mit dem Verlassen der Eingabemaske speichert die Steuerung diese Einstellungen.

Bild 8-40 Auswahlmaske Datentyp

Zur Navigation in und zwischen den Spalten dienen die Cursor-Tasten und "Page up"/"Page Down"

PLC Diagnose in Kontaktplandarstellung (siehe Kapitel "PLC Diagnose in Kontaktplandarstellung").

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Sie können Teileprogramme über die PLC anwählen und ausführen lassen. Dafür schreibt das PLC-Anwenderprogramm eine Programmnummer in die PLC-Nahtstelle, die anschließend mit Hilfe einer Referenzliste in einen Programmnamen umgewandelt wird. Maximal sind 255 Programme verwaltbar.

Bild 8-41 PLC Programmliste

Der Dialog listet alle Dateien des MPF-Verzeichnisses und die Zuordnung in der Referenzliste (PLCPROG.LST) auf. Mit der TAB-Taste ist das Wechseln zwischen beiden Spalten möglich. Die Softkeyfunktionen Kopieren, Einfügen und Löschen werden kontextbezogen angeboten. Befindet sich der Cursor auf der linken Seite, steht nur die Funktion Kopieren zur Verfügung. Auf der rechten Seite kann man mittels der Funktionen Einfügen und Löschen die Referenzliste modifizieren.

Literaturverweis für Nahtstellensignale SINUMERIK 802D sl Funktionshandbuch; Diverse Nahstellensignale (A2)

SINUMERIK 802D sl Listenhandbuch

Legt den markierten Dateinamen im Zwischenpuffer ab.

Fügt den Dateinamen an der aktuellen Cursorposition ein.

Löscht den markierten Dateinamen aus der Zuordnungsliste.

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System 8.5 SYSTEM - Softkeys "PLC"

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 175

Aufbau der Referenzliste (Datei PLCPROG.LST)

Sie ist in 3 Bereiche unterteilt:

Nummer Bereich Schutzstufe 1 bis 100 Anwenderbereich Anwender 101 bis 200 Maschinenhersteller Maschinenhersteller 201 bis 255 Siemens Siemens

Die Notation erfolgt für jedes Programm zeilenweise. Pro Zeile sind zwei Spalten vorgesehen, die durch TAB, Leerzeichen oder "|"-Zeichen voneinander zu trennen sind. In der ersten Spalte ist die PLC-Referenznummer und in der Zweiten der Dateiname anzugeben.

Beispiel:

1 | Welle.mpf

2 | Kegel.mpf

Die Funktion ermöglicht das Einfügen bzw. das Verändern von PLC-Anwenderalarmtexten. Wählen Sie die gewünschte Alarmnummer mit dem Cursor aus. Der aktuell gültige Text wird gleichzeitig in der Eingabezeile angezeigt.

Bild 8-42 Bearbeiten des PLC-Alarmtextes

Geben Sie den neuen Text in die Eingabezeile ein. Die Eingabe ist mit "Input" abzuschließen und mit "Speichern" zu speichern.

Die Notation der Texte ist der Betriebsanleitung zu entnehmen.

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System 8.6 SYSTEM - Softkeys "IBN Dateien"

Fräsen 176 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

8.6 SYSTEM - Softkeys "IBN Dateien"

Das Menü ermöglicht das Erstellen, Aus- bzw. Einlesen, Kopieren, Löschen usw. von allgemeinen Dateien, Inbetriebnahmearchiven und PLC Projekten.

Das Fenster zeigt den Inhalt des angewählten Laufwerkes in einer Baumstruktur an. Die horizontalen Softkeys listen die zur Verfügung stehenden Laufwerke zur Anwahl auf. Die vertikalen Softkeys enthalten die für das Laufwerk zulässigen Steuerfunktionen.

Fest eingestellte Laufwerkszuordnungen sind:

● 802D Daten: Inbetriebnahme-Daten

● Kunden CF-Karte: Kundendaten auf der CF Karte

● RCS Verbindung: Daten eines über das RCS-Tool frei geschalteten Laufwerks auf PC (nur bei SINUMERIK 802D sl pro)

● RS232: Serielle Schnittstelle

● Herstellerlaufwerk: Daten, die speziell der Hersteller abgelegt hat

● USB Laufwerk: Kundendaten auf USB-FlashDrive

● Herstellerarchiv: Archivierte IBN-Daten auf System CompactFlash Card

Die Handhabung aller Daten erfolgt nach dem "Kopieren & Einfügen" Prinzip.

Bild 8-43 IBN Dateien

Die einzelnen Datengruppen im Bereich "802D Daten" haben folgende Bedeutung:

Hinweis

Die Durchhang-Kompensation wird NUR gelistet, wenn die zugehörige Funktion aktiviert wurde.

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System 8.6 SYSTEM - Softkeys "IBN Dateien"

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 177

● Daten (im Textformat)

Diese Daten sind spezielle Initialisierungsdaten und werden als ASCII-Datei transportiert.

– Maschinendaten

– Settingdaten

– Werkzeugdaten

– R–Parameter

– Nullpunkt-Verschiebung

– Spindelsteigungsfehler-Kompensation

– Durchhang-Kompensation

– Globale Anwenderdaten

● Inbetriebnahmearchiv (Antrieb/NC/PLC/HMI)

Diese Daten bilden eine Inbetriebnahmedatei für HMI Daten und werden binär im HMI-Archiv Format transportiert.

– Antriebsmaschinendaten

– NC Daten

– NC Verzeichnisse

– Anzeigemaschinendaten

– Spindelsteigungsfehler-Kompensation

– Durchhang-Kompensation

– PLC Projekt

– HMI-Daten und Applikationen

● PLC-Projekt (*.PTE)

Durch die Unterstützung der Handhabung eines PLC Projektes im Programing Tool-Exportformat, kann ein direkter Austausch zwischen Steuerung und Programing Tool ohne Konvertierung erfolgen.

● Datei für Lizenzschlüssel

Ein- und Auslesen der Daten einer CompactFlash Card (CF-Karte).

Ein- und Auslesen der Daten über Netzwerk zu einem PC. Auf dem PC muss das RCS-Tool installiert sein (nur bei SINUMERIK 802D sl pro).

Hinweis

Im RCS-Tool wird Ihnen eine ausführliche Online-Hilfe zur Verfügung gestellt. Die weitere Vorgehensweise, z. B. Verbindungsaufbau, Projektverwaltung usw., entnehmen Sie dieser Hilfe.

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System 8.6 SYSTEM - Softkeys "IBN Dateien"

Fräsen 178 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Ein- und Auslesen der Daten über die RS232-Schnittstelle.

Hinweis

Mit der Softkeyfunktion "Weiter..." haben Sie unter Anderem die Möglichkeit ein Übertragungsprotokoll einzusehen. Dafür steht die Funktion "Fehlerprotokoll" zur Verfügung.

Anzeigen und Ändern der RS232-Schnittstellenparameter. Änderungen in den Einstellungen werden sofort wirksam.

Die Softkeyfunktion "Speichern" sichert die gewählten Einstellungen über den Ausschaltzeitpunkt hinaus.

Der Softkey "Standardeinst." schaltet alle Einstellungen auf die Grundeinstellung zurück.

Bild 8-44 Parameter der RS232-Schnittstelle

Schnittstellenparameter

Tabelle 8- 8 Schnittstellenparameter

Parameter Beschreibung Geräteart RTS CTS

Das Signal RTS (Request to Send) steuert den Sendebetrieb der Datenübertragungseinrichtung. Das CTS-Signal (Clear to Send) zeigt als Quittungssignal für RTS die Sendebereitschaft der Datenübertragungseinrichtung an

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System 8.6 SYSTEM - Softkeys "IBN Dateien"

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 179

Baudrate Einstellen der Schnittstellengeschwindigkeit. 300 Baud 600 Baud 1200 Baud 2400 Baud 4800 Baud 9600 Baud 19200 Baud 38400 Baud 57600 Baud 115200 Baud

Stopp Bits Anzahl der Stopp – Bits bei der asynchronen Übertragung. Eingabe: 1 Stopp–Bit (Voreinstellung) 2 Stopp–Bits

Parität Paritätsbits werden zur Fehlererkennung verwendet. Diese werden dem codierten Zeichen hinzugefügt, um die Anzahl der auf "1" gesetzten Stellen zu einer ungeraden Zahl oder zu einer geraden Zahl zu machen. Eingabe: keine Parität (Voreinstellung) gerade Parität ungerade Parität

Datenbits Anzahl der Datenbits bei der asynchronen Übertragung. Eingabe: 7 Datenbits 8 Datenbits (Voreinstellung)

Überschreiben mit Bestätigung

Y: Beim Einlesen wird geprüft, ob die Datei in der NC bereits existiert. N: Die Dateien werden ohne Rückfrage überschrieben

Ein- und Auslesen der Daten des Herstellerverzeichnisses "F".

Ein- und Auslesen der Daten eines USB-FlashDrives.

Erstellen/Wiederherstellen eines Inbetriebnahmearchivs auf/von der System CompactFlash Card.

Im folgenden Bild wurde noch keine Archivdatei angelegt. Das Symbol für das ZIP-Archiv signalisiert das mit einem Ausrufezeichen.

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System 8.6 SYSTEM - Softkeys "IBN Dateien"

Fräsen 180 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 8-45 Herstellerarchiv, Archivdatei noch nicht angelegt

Vertikale Softkeys Wenn Sie die Dateifunktionen aktivieren, dann stehen Ihnen folgende vertikalen Softkeys zur Verfügung:

● "Umbenennen": Mit dieser Funktion können Sie eine zuvor mit dem Cursor ausgewählte Datei umbenennen.

● "Neues Verzeichnis": Legt ein neues Verzeichnis an

● "Kopieren": Kopiert eine oder mehrere Dateien in die Zwischenablage.

● "Einfügen": Dateien oder Verzeichnisse werden aus der Zwischenablage in das aktuelle Verzeichnis eingefügt.

● "Löschen": Löscht den markierten Dateinamen aus der Zuordnungsliste.

● "Alle markieren": Alle Dateien werden für nachfolgende Operationen markiert.

● "Eigenschaften": Anzeige der Speicherkapazität.

● "Auftragsliste": Zeigt eine Liste mit aktiven Dateiaufträgen und bietet die Möglichkeit einen Dateiauftrag zu beenden bzw. anzuzeigen.

Mit dieser Funktion wechseln Sie zu den jeweiligen vertikalen Softkeys.

Hinweis

Sollten einzelne Funktionen ausgegraut sein, dann stehen diese Funktionen für das angezeigte Laufwerk/Verzeichnis nicht zur Verfügung.

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System 8.7 SYSTEM - Softkeys "IBN Assistent"

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 181

8.7 SYSTEM - Softkeys "IBN Assistent"

Hinweis

Die Funktion "IBN Assistent" wird angezeigt, wenn der Maschinenhersteller einen Inbetriebnahmedialog projektiert hat.

Vorgehensweise:

Siehe SINUMERIK 802D sl Betriebsanleitung Drehen, Fräsen, Schleifen, Nibbeln Kapitel "Inbetriebnahmedialoge erstellen" oder auf der Toolbox das Beispiel unter ..\Special\IBN Wizard .

Wurde ein Beispiel auf der CF-Card der Steuerung hinterlegt, dann ist die Funktion "IBN Assistent" im Bedienbereich <SYSTEM> aktiv.

Bild 8-46 Grundbild System mit aktiven Softkey "IBN Assistent"

Drücken Sie "IBN Assistent".

Bild 8-47 Beispiel für einen Inbetriebnahmedialog unter "IBN Assistent"

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System 8.7 SYSTEM - Softkeys "IBN Assistent"

Fräsen 182 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Softkeys Für alle Softkeys gilt:

Die Funktion steht nur zur Verfügung, wenn entsprechende Anweisungen vom Maschinenhersteller hinterlegt wurden.

● "Aktivieren"

Die Funktion aktiviert die ausgewählte Funktion. Der Aktivierungsvorgang wird durch eine Ikone "warten" symbolisiert. Nach erfolgreichem Abschluss der Aktivierung erscheint eine Ikone "verfügbar".

● "Deaktivieren"

Die Funktion deaktiviert die ausgewählte Funktion. Der Dektivierungsvorgang wird durch eine Ikone "warten" symbolisiert.

● "IBN"

Die Funktion verzweigt in eine weitere Menüebene, in der das Wiederherstellen von einem zuvor gesicherten Archiv oder ein Test der Funktion ausgeführt werden kann.

● "Test"

Eine Meldebox zeigt das Testergebnis an.

● "Zusatzparameter"

Die Funktion öffnet eine vom Maschinenhersteller hinterlegte Dialogmaske.

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System 8.8 Alarmanzeige

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 183

8.8 Alarmanzeige

Bedienfolge

Das Alarmfenster wird geöffnet. Mittels Softkeys können die NC-Alarme sortiert werden. PLC-Alarme werden nicht sortiert.

Bild 8-48 Alarmanzeigefenster

Softkeys

Alarme werden nach ihrer Priorität sortiert angezeigt. Der Alarm mit der höchsten Priorität steht am Anfang der Liste.

Alarme werden in ihrer zeitlichen Reihenfolge angezeigt. Der jüngste Alarm steht am Anfang der Liste.

Alarme werden in ihrer zeitlichen Reihenfolge angezeigt. Der älteste Alarm steht am Anfang der Liste.

Die Aktualisierung der anstehenden Alarme wird angehalten/gestartet.

Sämtliche Alarme werden protokolliert.

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System 8.8 Alarmanzeige

Fräsen 184 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 8-49 Alarmprotokoll

Das Protokoll wird mit dem Softkey "Protokoll löschen" gelöscht.

Die Datei wird über den Softkey "Speichern unter..." unter Anderem auf CompactFlash Card (CF-Karte) oder dem USB-FlashDrive ausgegeben.

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 185

Programmieren 9 9.1 Grundlagen der NC-Programmierung

9.1.1 Programmnamen Jedes Programm hat einen eigenen Programmnamen. Der Name kann beim Erstellen des Programms unter Einhaltung folgender Festlegungen frei gewählt werden:

● die ersten beiden Zeichen sollten Buchstaben sein

● nur Buchstaben, Ziffern oder Unterstrich verwenden

● keine Trennzeichen verwenden (siehe Kap. "Zeichensatz")

● Der Dezimalpunkt darf nur für die Kennzeichnung der Dateierweiterung verwendet werden.

● maximal 27 Zeichen verwenden

Beispiel: WERKSTUECK

9.1.2 Programmaufbau

Aufbau und Inhalt Das NC-Programm besteht aus einer Folge von Sätzen (siehe nachfolgende Tabelle).

Jeder Satz stellt einen Bearbeitungsschritt dar.

In einem Satz werden Anweisungen in Form von Wörtern geschrieben.

Der letzte Satz in der Abarbeitungsreihenfolge enthält ein spezielles Wort für das Programmende: z. B. M2.

Tabelle 9- 1 NC-Programmaufbau

Satz Wort Wort Wort ... ; Kommentar Satz N10 G0 X20 ... ; 1. Satz Satz N20 G2 Z37 ... ; 2. Satz Satz N30 G91 ... ... ; ... Satz N40 ... ... ... Satz N50 M2 ; Programmende

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Programmieren 9.1 Grundlagen der NC-Programmierung

Fräsen 186 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.1.3 Wortaufbau und Adresse

Funktionalität/Aufbau Das Wort ist ein Element eines Satzes und stellt in der Hauptsache eine Steueranweisung dar. Das Wort besteht aus:

● Adresszeichen: im allgemeinen ein Buchstabe

● und Zahlenwert: eine Ziffernfolge, die bei bestimmten Adressen um ein vorangestelltes Vorzeichen und einen Dezimalpunkt ergänzt sein kann.

Ein positives Vorzeichen (+) kann entfallen.

Bild 9-1 Beispiel für Wortaufbau

Mehrere Adresszeichen Ein Wort kann auch mehrere Adressbuchstaben enthalten. Hier muss jedoch der Zahlenwert über das dazwischenliegende Zeichen "=" zugewiesen werden.

Beispiel: CR=5.23

Zusätzlich können auch G-Funktionen durch einen symbolischen Namen aufgerufen werden (siehe auch Kapitel "Übersicht der Anweisungen").

Beispiel: SCALE ; Maßstabsfaktor einschalten

Erweiterte Adresse Bei den folgenden Adressen wird die Adresse um 1 bis 4 Ziffern erweitert, um eine größere Anzahl von Adressen zu gewinnen:

R: Rechenparameter

H: H-Funktion

I, J, K: Interpolationsparameter/Zwischenpunkt

Die Wertzuweisung muss hierbei über Gleichheitszeichen "=" erfolgen (siehe auch Kapitel "Übersicht der Anweisungen").

Beispiel: R10=6.234 H5=12.1 I1=32.67

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Programmieren 9.1 Grundlagen der NC-Programmierung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 187

9.1.4 Satzaufbau

Funktionalität Ein Satz sollte alle Daten zur Ausführung eines Arbeitsschrittes enthalten.

Der Satz besteht im Allgemeinen aus mehreren Worten und wird stets mit dem Satzendezeichen " LF " (neue Zeile) abgeschlossen. Es wird automatisch bei Betätigung der Zeilenschaltung oder Taste <Input> beim Schreiben erzeugt.

Bild 9-2 Schema des Satzaufbaus

Wortreihenfolge Stehen mehrere Anweisungen in einem Satz, so wird folgende Reihenfolge empfohlen: N... G... X... Z... F... S... T... D... M... H...

Hinweis zu Satznummern Wählen Sie zunächst die Satznummern in 5er oder 10er Sprüngen. Dies erlaubt Ihnen, später Sätze einfügen zu können und dennoch die aufsteigende Reihenfolge der Satznummern einzuhalten.

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Programmieren 9.1 Grundlagen der NC-Programmierung

Fräsen 188 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Satzunterdrückung Sätze eines Programms, die nicht bei jedem Programmablauf ausgeführt werden sollen, können durch das Zeichen Schrägstrich " / " vor dem Wort der Satznummer extra gekennzeichnet werden. Das Satzunterdrücken selbst wird über Bedienung (Programmbeeinflussung: "SKP") oder durch die Anpasssteuerung aktiviert (Signal). Ein Abschnitt kann durch mehrere aufeinander folgende Sätze mit " / " ausgeblendet werden. Ist während der Programmabarbeitung eine Satzunterdrückung aktiv, werden alle mit " / " gekennzeichneten Programmsätze nicht ausgeführt. Alle in den betreffenden Sätzen enthaltenen Anweisungen werden nicht berücksichtigt. Das Programm wird mit dem nächsten Satz ohne Kennzeichnung fortgesetzt.

Kommentar, Anmerkung Die Anweisungen in den Sätzen eines Programms können durch Kommentare (Anmerkungen) erläutert werden. Ein Kommentar beginnt mit dem Zeichen " ; " und endet mit Satzende. Kommentare werden zusammen mit dem Inhalt des übrigen Satzes in der aktuellen Satzanzeige angezeigt.

Meldungen Meldungen werden im Satz für sich programmiert. Eine Meldung wird in einem speziellen Feld angezeigt und wird bis zum Programmende oder der Abarbeitung eines Satzes mit einer weiteren Meldung beibehalten. Es können max. 65 Zeichen Meldetext angezeigt werden. Eine Meldung ohne Meldetext löscht eine vorhergehende Meldung. MSG("DIES IST DER MELDETEXT")

Siehe auch Kapitel "Service MSG".

Programmierbeispiel N10 ; Firma G&S Auftr.Nr. 12A71

N20 ; Pumpenteil 17, ZeichnungsNr.: 123 677

N30 ; Programm erstellte H. Adam, Abt. TV 4

N40 MSG("ZEICHNUNGS NR.: 123677")

:50 G54 F4.7 S220 D2 M3 ; Hauptsatz

N60 G0 G90 X100 Z200

N70 G1 Z185.6

N80 X112

/N90 X118 Z180 ; Satz kann unterdrückt werden

N100 X118 Z120

N110 G0 G90 X200

N120 M2 ; Programmende

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Programmieren 9.1 Grundlagen der NC-Programmierung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 189

9.1.5 Zeichensatz Die folgenden Zeichen sind für die Programmierung verwendbar und werden entsprechend den Festlegungen interpretiert.

Buchstaben, Ziffern A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N,O, P, Q, R, S, T, U, V, W X, Y, Z

0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9

Klein- und Großbuchstaben werden nicht unterschieden.

Abdruckbare Sonderzeichen ( runde Klammer auf " Anführungszeichen ) runde Klammer zu _ Unterstrich (zu Buchstaben gehörig) [ eckige Klammer auf . Dezimalpunkt ] eckige Klammer zu , Komma, Trennzeichen < kleiner ; Kommentarbeginn > größer % reserviert, nicht verwenden : Hauptsatz, Labelabschluss & reserviert, nicht verwenden = Zuweisung, Teil von Gleichheit ' reserviert, nicht verwenden / Division, Satzunterdrückung $ systemeigene Variablenkennung * Multiplikation ? reserviert, nicht verwenden + Addition, positives Vorzeichen ! reserviert, nicht verwenden - Subtraktion, negatives Vorzeichen

Nicht abdruckbare Sonderzeichen LF: Satzendezeichen

Blank: Trennzeichen zwischen den Wörtern, Leerzeichen

Tabulator: reserviert, nicht verwenden

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Programmieren 9.1 Grundlagen der NC-Programmierung

Fräsen 190 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.1.6 Übersicht der Anweisungen Die mit ** gekennzeichneten Funktionen sind bei SINUMERIK 802D sl value nicht verfügbar.

Die mit * gekennzeichneten Funktionen wirken bei Programmanfang (Steuerungsvariante für Technologie "Fräsen", wenn nichts anderes programmiert und vom Maschinenhersteller die Standardeinstellung beibehalten wurde).

Adresse Bedeutung Wertzuweisung Information Program-

mierung D Werkzeug-

korrektur-nummer

0 ... 9, nur ganzzahlig, ohne Vorzeichen

enthält Korrekturdaten für ein bestimmtes Werkzeug T... ; D0->Korrekturwerte= 0, max. 9 D-Nummern für ein Werkzeug

D...

F Vorschub 0.001 ... 99 999.999 Bahngeschwindigkeit Werkzeug/Werkstück, Maßeinheit in mm/min oder mm/Umdrehung in Abhängigkeit von G94 oder G95

F...

F Verweilzeit im Satz mit G4

0.001 ... 99 999.999 Verweilzeit in Sekunden G4 F... ;eigener Satz

G G-Funktion (Weg-bedingung)

nur ganzzahlige, vorgegebene Werte

Die G-Funktionen sind in G-Gruppen eingeteilt. Es kann nur eine G-Funktion einer Gruppe in einem Satz geschrieben werden. Eine G-Funktion kann modal wirksam sein (bis auf Widerruf durch eine andere Funktion derselben Gruppe) oder sie ist nur für den Satz wirksam, in dem sie steht -satzweise wirksam.

G... oder symbolischer Name, z. B.: CIP

G-Gruppe: G0 Linearinterpolation mit Eilgang 1: Bewegungsbefehle

(Interpolationsart) modal wirksam

G0 X... Y... Z... ; kartesisch in Polarkoordinaten: G0 AP=... RP=... oder mit zusätzlicher Achse: G0 AP=... RP=... Z... ; z. B.: bei G17 Achse Z

G1 * Linearinterpolation mit Vorschub G1 X... Y... Z... F... in Polarkoordinaten: G1 AP=... RP=... F... oder mit zusätzlicher Achse: G1 AP=... RP=... Z... F... ; z. B.: bei G17 Achse Z

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Programmieren 9.1 Grundlagen der NC-Programmierung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 191

Adresse Bedeutung Wertzuweisung Information Program- mierung

G2 Kreisinterpolation im Uhrzeigersinn (in Verbindung mit einer 3.Achse und TURN=... auch Schraubenlinien-Interpolation -> siehe bei TURN)

G2 X... Y... I... J... F... ; Mittel- und Endpunkt G2 X... Y... CR=... F... ; Radius und Endpunkt G2 AR=... I... J... F... ; Öffnungswinkel und Mittelpunkt G2 AR=... X... Y... F... ; Öffnungswinkel und Endpunkt in Polarkoordinaten: G2 AP=... RP=... F... oder mit zusätzlicher Achse: G2 AP=... RP=... Z... F... ; z. B.: bei G17 Achse Z

G3 Kreisinterpolation gegen Uhrzeigersinn (in Verbindung mit einer 3.Achse und TURN=... auch Schraubenlinien-Interpolation -> siehe bei TURN)

G3 .... ;sonst wie bei G2

CIP Kreisinterpolation über Zwischenpunkt CIP X... Y... Z... I1=... J1=... K1=... F...

CT Kreisinterpolation, tangentialer Übergang

N10 ... N20 CT X... Y... F... ;Kreis, tangentialer Übergang zum vorherigen Bahnstück

G33 Gewindeschneiden, Gewindebohren mit konstanter Steigung

S... M... ;Spindeldrehzahl, Richtung G33 Z... K... ;Gewindebohren mit Ausgleichsfutter, z. B. in Z-Achse

G331 Gewindeinterpolation N10 SPOS=... ;Spindel in Lageregelung N20 G331 Z... K... S... ;Gewindebohren ohne Ausgleichsfutter, z. B. in Z-Achse ;Rechts- oder Linksgewinde wird über das Vorzeichen der Steigung (z. B. K+) festgelegt: + : wie bei M3 - : wie bei M4

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Adresse Bedeutung Wertzuweisung Information Program- mierung

G332 Gewindeinterpolation - Rückzug G332 Z... K... ;Gewindebohren ohne Ausgleichsfutter, z. B. in Z-Achse, Rückzugsbewegung ; Vorzeichen der Steigung wie bei G331

G4 Verweilzeit 2: spezielle Bewegungen, satzweise wirksam

G4 F... ;eigener Satz, F: Zeit in Sekunden oder G4 S.... ;eigener Satz, S: in Umdrehungen der Spindel

G63 Gewindebohren mit Ausgleichsfutter G63 Z... F... S... M... G74 Referenzpunktanfahren G74 X1=0 Y1=0 Z1=0

;eigener Satz, (Maschinen-Achsbezeichner!)

G75 Festpunktanfahren G75 X1=0 Y1=0 Z1=0 ;eigener Satz, (Maschinen-Achsbezeichner!)

G147 WAB - Anfahren mit einer Geraden G147 G41 DISR=... DISCL=... FAD=... F... X... Y... Z...

G148 WAB - Abfahren mit einer Geraden G148 G40 DISR=... DISCL=... FAD=... F... X... Y... Z...

G247 WAB - Anfahren mit einem Viertelkreis G247 G41 DISR=... DISCL=... FAD=... F... X... Y... Z...

G248 WAB - Abfahren mit einem Viertelkreis G248 G40 DISR=... DISCL=... FAD=... F... X... Y... Z...

G347 WAB - Anfahren mit einem Halbkreis G347 G41 DISR=... DISCL=... FAD=... F... X... Y... Z...

G348 WAB - Abfahren mit einem Halbkreis G348 G40 DISR=... DISCL=... FAD=... F... X... Y... Z...

TRANS programmierbare Verschiebung 3: Speicher schreiben satzweise wirksam

TRANS X... Y... Z... ;eigener Satz

ROT programmierbare Drehung ROT RPL=... ;Drehung in aktueller Ebene G17 bis G19, eigener Satz

SCALE programmierbarer Maßstabsfaktor SCALE X... Y... Z... ;Maßstabsfaktor in Richtung der angegebenen Achse, eigener Satz

MIRROR programmierbare Spiegelung MIRROR X0 ; Koordinatenachse, deren Richtung getauscht wird, eigener Satz

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Adresse Bedeutung Wertzuweisung Information Program- mierung

ATRANS additive programmierbare Verschiebung

ATRANS X... Y... Z... ;eigener Satz

AROT additive programmierbare Drehung AROT RPL=... ; add. Drehung in aktueller Ebene G17 bis G19, eigener Satz

ASCALE additiver programmierbarer Maßstabsfaktor

ASCALE X... Y... Z... ; Maßstabsfaktor in Richtung der angegebenen Achse, eigener Satz

AMIRROR additive programmierbare Spiegelung AMIRROR X0 ; Koordinatenachse, deren Richtung getauscht wird, eigener Satz

G25 untere Spindeldrehzahlbegrenzung oder untere Arbeitsfeldbegrenzung

G25 S... ;eigener Satz G25 X... Y... Z... ;eigener Satz

G26 obere Spindeldrehzahlbegrenzung oder obere Arbeitsfeldbegrenzung

G26 S... ;eigener Satz G26 X... Y... Z... ;eigener Satz

G110 Polangabe, relativ zur letzten programmierten Sollposition

G110 X... Y... ; Polangabe, kartesisch, z. B.: bei G17 G110 RP=... AP=... ;Polangabe, polar eigener Satz

G111 Polangabe, relativ zum Nullpunkt des aktuellen Werkstückkoordinatensystems

G111 X... Y... ; Polangabe, kartesisch, z. B.: bei G17 G111 RP=... AP=... ;Polangabe, polar eigener Satz

G112 Polangabe, relativ zum zuletzt gültigen POL

G112 X... Y... ; Polangabe, kartesisch, z. B.: bei G17 G112 RP=... AP=... ;Polangabe, polar eigener Satz

G17 * X/Y-Ebene 6: Ebenenwahl modal wirksam

G17 .... ;senkrechte Achse auf dieser

G18 Z/X-Ebene Ebene ist Werkzeuglängen-

G19 Y/Z-Ebene Korrekturachse G40 * Werkzeugradiuskorrektur AUS 7: Werkzeugradiuskorrektur

modal wirksam

G41 Werkzeugradiuskorrektur links von der Kontur

G42 Werkzeugradiuskorrektur rechts von der Kontur

G500 * einstellbare Nullpunktverschiebung AUS

8: einstellbare Nullpunktverschiebung modal wirksam

G54 1. einstellbare Nullpunktverschiebung G55 2. einstellbare Nullpunktverschiebung

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Fräsen 194 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Adresse Bedeutung Wertzuweisung Information Program- mierung

G56 3. einstellbare Nullpunktverschiebung G57 4. einstellbare Nullpunktverschiebung G58 5. einstellbare Nullpunktverschiebung G59 6. einstellbare Nullpunktverschiebung G53 satzweise Unterdrückung der

einstellbaren Nullpunktverschiebung 9: Unterdrückung einstellbare Nullpunktverschiebung satzweise wirksam

G153 satzweise Unterdrückung der einstellbaren Nullpunktverschiebung einschließlich Basisframe

G60 * Genauhalt 10: Einfahrverhalten modal wirksam

G64 Bahnsteuerbetrieb G62 Eckverzögerung an Innenecken bei

aktiver Werkzeugradiuskorrektur (G41, G42)

Nur zusammen mit Bahnsteuerbetrieb.

G62 Z... G1

G9 satzweise Genauhalt 11: Genauhalt satzweise satzweise wirksam

G601 * Genauhaltfenster fein bei G60, G9 12: Genauhaltfenster modal wirksam

G602 Genauhaltfenster grob bei G60, G9 G621 Eckverzögerung an allen Ecken Nur zusammen mit

Bahnsteuerbetrieb. G621 ADIS=...

G70 Maßangabe inch 13: Maßangabe inch/metr. modal wirksam

G71 * Maßangabe metrisch G700 Maßangabe inch, auch für Vorschub F G710 Maßangabe metrisch, auch für

Vorschub F

G90 * Absolutmaßangabe 14: Absolut-/Kettenmaß modal wirksam

G91 Kettenmaßangabe G94 * Vorschub F in mm/min 15: Vorschub/Spindel

modal wirksam

G95 Vorschub F in mm/Umdrehung der Spindel

CFC * Vorschubkorrektur bei Kreis EIN 16: Vorschubkorrektur modal wirksam

CFTCP Vorschubkorrektur AUS G450 * Übergangskreis 18: Eckenverhalten bei

Werkzeugradiuskorrektur modal wirksam

G451 Schnittpunkt

BRISK * sprungförmige Bahnbeschleunigung 21: Beschleunigungsprofil modal wirksam

SOFT ruckbegrenzte Bahnbeschleunigung FFWOF * Vorsteuerung AUS 24: Vorsteuerung

modal wirksam

FFWON Vorsteuerung EIN WALIMON Arbeitsfeldbegrenzung EIN 28: Arbeitsfeldbegrenzung

modal wirksam ; gilt für alle Achsen, die mittels Settingdatum aktiviert wurden, Werte entsprechend mit G25, G26 gesetzt

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Adresse Bedeutung Wertzuweisung Information Program- mierung

WALIMOF *

Arbeitsfeldbegrenzung AUS

COMPOF * Kompressor AUS 30: Kompressor modal wirksam Nur bei SINUMERIK 802Dsl pro verfügbar!

COMPCAD Kompressor für Oberflächengüte EIN

EXTCALL Externes Unterprogramm abarbeiten Programm von HMI im Modus "Abarbeiten von Extern" nachladen.

G340 * An- und Abfahren räumlich (WAB) 44: Wegaufteilung bei WAB modal wirksam

G341 An- und Abfahren in der Ebene (WAB) G290 * SIEMENS-Mode 47: Externe NC-Sprachen

modal wirksam

G291 Externer Mode Die mit * gekennzeichneten Funktionen wirken bei Programmanfang (Steuerungs-Variante für Technologie "Fräsen", wenn nichts anderes programmiert ist und vom Maschinenhersteller die Standardeinstellung beibehalten wurde).

H H0= bis H9999=

H-Funktion ± 0.0000001 ... 9999 9999 (8 Dezimalstellen) oder mit Exponentangabe: ± (10-300 ... 10+300)

Werteübertragung an PLC, Festlegung der Bedeutung durch den Maschinenhersteller

H0=... H9999=... z. B.: H7=23.456

I Interpolationspara-meter

±0.001 ... 99 999.999 Gewinde: ±0.001 ... 2000.000

zur X-Achse gehörig, Bedeutung abhängig von G2,G3 -> Kreismittelpunkt oder G33, G331, G332 -> Gewindesteigung

siehe G2, G3, G33, G331 und G332

J Interpolationspara-meter

±0.001 ... 99 999.999 Gewinde: ±0.001 ... 2000.000

zur Y-Achse gehörig, sonst wie I siehe G2, G3, G33, G331 und G332

K Interpolationspara-meter

±0.001 ... 99 999.999 Gewinde: ±0.001 ... 2000.000

zur Z-Achse gehörig, sonst wie I siehe G2, G3, G33, G331 und G332

I1= Zwischenpunkt für Kreisinterpolation

±0.001 ... 99 999.999

zur X-Achse gehörig, Angabe bei Kreisinterpolation mit CIP

siehe CIP

J1= Zwischenpunkt für Kreisinterpolation

±0.001 ... 99 999.999

zur Y-Achse gehörig, Angabe bei Kreisinterpolation mit CIP

siehe CIP

K1= Zwischenpunkt für Kreisinterpolation

±0.001 ... 99 999.999

zur Z-Achse gehörig, Angabe bei Kreisinterpolation mit CIP

siehe CIP

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Fräsen 196 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Adresse Bedeutung Wertzuweisung Information Program- mierung

L Unterprogramm, Name und Aufruf

7 Dezimalstellen, nur ganzzahlig, ohne Vorzeichen

statt eines freien Namen kann auch L1 ...L9999999 gewählt werden; damit wird das Unterprogramm (UP) auch in einem eigenen Satz aufgerufen, Beachte: L0001 ist nicht gleich L1 Name "LL6" ist reserviert für WZ-Wechsel-UP!

L781 ;eigener Satz

M Zusatzfunktion 0 ... 99 nur ganzzahlig, ohne Vorzeichen

z. B. zum Auslösen von Schalthandlungen, wie "Kühlmittel EIN", maximal 5 M-Funktionen in einem Satz,

M...

M0 programmierter Halt am Ende des Satzes mit M0 wird die Bearbeitung angehalten, die Fortsetzung des Ablaufes erfolgt mit neuem "NC-START"

M1 wahlweiser Halt wie M0, jedoch erfolgt der Halt nur, wenn ein spezielles Signal (Programmbeeinflussung: "M01") anliegt

M2 Programmende Hauptprogramm mit Rücksetzen auf Programmanfang

steht im letzten Satz der Abarbeitungsreihenfolge

M30 Programmende (wie M2) steht im letzten Satz der Abarbeitungsreihenfolge

M17 Programmende Unterprogramm steht im letzten Satz der Abarbeitungsreihenfolge

M3 Spindel Rechtslauf M4 Spindel Linkslauf M5 Spindel Halt M6 Werkzeugwechsel nur, wenn über Maschinendatum mit

M6 aktiviert ist, sonst Wechsel direkt mit T-Befehl

M40 automatische Getriebestufenschaltung M41 bis M45

Getriebestufe 1 bis Getriebestufe 5

M70, M19 - reserviert, nicht verwenden M... übrige M-Funktionen Funktionalität ist steuerungsseitig

nicht festgelegt und damit vom Maschinenhersteller frei verfügbar

N Satznummer-Nebensatz

0 ... 9999 9999 nur ganzzahlig, ohne Vorzeichen

kann zur Kennzeichnung von Sätzen mit einer Nummer verwendet werden, steht am Anfang eines Satzes

N20 ...

: Satznummer-Hauptsatz

0 ... 9999 9999 nur ganzzahlig, ohne Vorzeichen

besondere Kennzeichnung von Sätzen - anstelle von N... , dieser Satz sollte alle Anweisungen für einen kompletten nachfolgenden Bearbeitungsabschnitt enthalten

:20 ...

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 197

Adresse Bedeutung Wertzuweisung Information Program- mierung

P Anzahl Unterprogramm-Durchläufe

1 ... 9999 nur ganzzahlig, ohne Vorzeichen

steht bei mehrfachen Unterprogrammdurchlauf im gleichen Satz des Aufrufes

N10 L781 P... ; eigener Satz N10 L871 P3 ; dreimaliger Durchlauf

R0 bis R299

Rechenparameter ± 0.0000001 ... 9999 9999 (8 Dezimalstellen) oder mit Exponentangabe: ± (10-300 ... 10+300)

R1=7.9431 R2=4 mit Exponentangabe: R1=-1.9876EX9 ; R1=-1 987 600 000

Rechenfunktionen Neben den 4 Grundrechenarten mit den Operatoren + - * / existieren nachfolgende Rechenfunktionen:

SIN( ) Sinus Gradangabe R1=SIN(17.35) COS( ) Cosinus Gradangabe R2=COS(R3) TAN( ) Tangens Gradangabe R4=TAN(R5) ASIN( ) Arcussinus R10=ASIN(0.35) ; R10:

20,487 Grad ACOS( ) Arcuscosinus R20=ACOS(R2) ; R20: ...

Grad ATAN2( , ) Arcustangens2 Aus zwei senkrecht zueinander

stehenden Vektoren wird der Winkel des Summenvektors errechnet. Winkelbezug ist immer der zweite angegebene Vektor. Ergebnis im Bereich: -180 bis +180 Grad

R40=ATAN2(30.5,80.1) ; R40: 20.8455 Grad

SQRT( ) Quadratwurzel R6=SQRT(R7) POT( ) Quadrat R12=POT(R13) ABS( ) Betrag R8=ABS(R9) TRUNC( ) ganzzahliger Teil R10=TRUNC(R11) LN( ) natürlicher

Logarithmus R12=LN(R9)

EXP( ) Exponential-funktion

R13=EXP(R1)

RET Unterprogramm-ende

Verwendung statt M2 - zur Aufrechterhaltung eines Bahnsteuerbetriebes

RET ;eigener Satz

S Spindeldrehzahl 0.001 ... 99 999.999

Spindeldrehzahl Maßeinheit U/min, S...

S Verweilzeit im Satz mit G4

0.001 ... 99 999.999

Verweilzeit in Umdrehungen der Spindel

G4 S... ;eigener Satz

T Werkzeugnummer 1 ... 32 000 nur ganzzahlig, ohne Vorzeichen

Der Werkzeugwechsel kann mit dem T-Befehl direkt oder erst bei M6 erfolgen. Dies ist im Maschinendatum einstellbar.

T...

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Programmieren 9.1 Grundlagen der NC-Programmierung

Fräsen 198 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Adresse Bedeutung Wertzuweisung Information Program- mierung

X Achse ±0.001 ... 99 999.999

Weginformation X...

Y Achse ±0.001 ... 99 999.999

Weginformation Y...

Z Achse ±0.001 ... 99 999.999

Weginformation Z...

AC Absolute Koordinate

- für eine bestimmte Achse kann satzweise die Maßangabe für den End- oder Mittelpunkt abweichend von G91 angegeben werden.

N10 G91 X10 Z=AC(20) ; X -Kettenmaß, Z-absolut

ACC[Achs] Prozentuale Beschleunigungs-korrektur

1 ... 200 , ganzzahlig

Beschleunigungskorrektur für eine Achse oder Spindel, Angabe in Prozent

N10 ACC[X]=80 ;für X-Achse 80% N20 ACC[S]=50 ;für Spindel 50%

ACP Absolute Koordinate, Position in positiver Richtung anfahren (für Rundachse, Spindel)

- für eine Rundachse kann satzweise die Maßangabe für den Endpunkt mit ACP(...) abweichend von G90/G91 angegeben werden, auch beim Spindelpositionieren anwendbar

N10 A=ACP(45.3) ;absolute Position Achse A in positiver Richtung anfahren N20 SPOS=ACP(33.1) ;Spindelpositionieren

ACN Absolute Koordinate, Position in negativer Richtung anfahren (für Rundachse, Spindel)

- für eine Rundachse kann satzweise die Maßangabe für den Endpunkt mit ACN(...) abweichend von G90/G91 angegeben werden, auch beim Spindelpositionieren anwendbar

N10 A=ACN(45.3) ;absolute Position Achse A in negativer Richtung anfahren N20 SPOS=ACN(33.1) ;Spindelpositionieren

ANG Winkel für Geradenangabe im Konturzug

±0.00001 ... 359.99999

Angabe in Grad, eine Möglichkeit zur Geradenangabe bei G0 oder G1, nur eine Endpunktkoordinate der Ebene ist bekannt oder bei Konturen über mehrere Sätze ist der gesamte Endpunkt unbekannt

N10 G1 G17 X... Y.... N11 X... ANG=... oder Kontur über mehrere Sätze: N10 G1 G17 X... Y.... N11 ANG=... N12 X... Y... ANG=...

AP Polarwinkel 0 ... ±359.99999 Angabe in Grad, Verfahren in Polarkoordinaten, Festlegung des Pols; dazu: RP -Polarradius

siehe G0, G1, G2, G3 G110, G111, G112

AR Öffnungswinkel für Kreisinterpolation

0.00001 ... 359.99999

Angabe in Grad, eine Möglichkeit zur Kreisfestlegung bei G2/G3

siehe G2, G3

CALL indirekter Aufruf Zyklus

- spezielle Form des Zyklusaufrufes, keine Parameterübergabe, Name des Zyklus in Variable hinterlegt, nur für Zyklen-interne Verwendung vorgesehen

N10 CALL VARNAME ; Variablenname

CHF Fase, allgemeine Anwendung

0.001 ... 99 999.999

fügt eine Fase zwischen zwei Kontursätzen mit der angegebenen Fasenlänge ein

N10 X... Y.... CHF=... N11 X... Y...

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Adresse Bedeutung Wertzuweisung Information Program- mierung

CHR Fase, im Konturzug

0.001 ... 99 999.999

fügt eine Fase zwischen zwei Kontursätzen mit der angegebenen Schenkellänge ein

N10 X... Y.... CHR=... N11 X... Y...

CR Radius für Kreis-interpolation

0.010 ... 99 999.999 negatives Vorzeichen - für Kreisauswahl: größer Halbkreis

eine Möglichkeit zur Kreisfestlegung bei G2/G3

siehe G2, G3

CYCLE... HOLES... POCKET.. SLOT...

Bearbeitungszyklus

nur vorgegebene Werte

Aufruf der Bearbeitungszyklen erfordert einen eigenen Satz, die vorgesehenen Übergabeparameter müssen mit Werten belegt sein, spezielle Zyklenaufrufe sind mit zusätzlichem MCALL oder CALL möglich

CYCLE81 Bohren, Zentrieren N5 RTP=110 RFP=100 .... ;mit Werten belegen N10 CYCLE81(RTP, RFP, ...) ;eigener Satz

CYCLE82 Bohren, Plansenken N5 RTP=110 RFP=100 .... ;mit Werten belegen N10 CYCLE82(RTP, RFP, ...) ;eigener Satz

CYCLE83 Tieflochbohren N10 CYCLE83(110, 100, ...) ;oder Werte direkt übergeben, eigener Satz

CYCLE84 Gewindebohren ohne Ausgleichsfutter N10 CYCLE84(...) ;eigener Satz

CYCLE840 Gewindebohren mit Ausgleichsfutter N10 CYCLE840(...) ;eigener Satz

CYCLE85 Reiben 1 N10 CYCLE85(...) ;eigener Satz

CYCLE86 Ausdrehen N10 CYCLE86(...) ;eigener Satz

CYCLE87 Bohren mit Stopp 1 N10 CYCLE87(...) ;eigener Satz

CYCLE88 Bohren mit Stopp 2 N10 CYCLE88(...) ;eigener Satz

CYCLE89 Reiben 2 N10 CYCLE89(...) ;eigener Satz

CYCLE90 Gewindefräsen N10 CYCLE90(...) ;eigener Satz

HOLES1 Lochreihe N10 HOLES1(...) ;eigener Satz

HOLES2 Lochkreis N10 HOLES2(...) ;eigener Satz

SLOT1 Nut fräsen N10 SLOT1(...) ;eigener Satz

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Adresse Bedeutung Wertzuweisung Information Program- mierung

SLOT2 Kreisnut fräsen N10 SLOT2(...) ;eigener Satz

POCKET3 Rechtecktasche N10 POCKET3(...) ;eigener Satz

POCKET4 Kreistasche N10 POCKET4(...) ;eigener Satz

CYCLE71 Planfräsen N10 CYCLE71(...) ;eigener Satz

CYCLE72 Konturfräsen N10 CYCLE72(...) ;eigener Satz

CYCLE76 Rechteckzapfen fräsen N10 CYCLE76(...) ;eigener Satz

CYCLE77 Kreiszapfen fräsen N10 CYCLE77(...) ;eigener Satz

LONG-HOLE

Langloch N10 LONGHOLE(...) ;eigener Satz

DC Absolute Koordinate, Position direkt anfahren (für Rundachse, Spindel)

- für eine Rundachse kann satzweise die Maßangabe für den Endpunkt mit DC(...) abweichend von G90/G91 angegeben werden, auch beim Spindelpositionieren anwendbar

N10 A=DC(45.3) ;Position Achse A direkt anfahren N20 SPOS=DC(33.1) ;Spindelpositionieren

DEF Definitions-anweisung

Benutzer-Variable definieren vom Typ BOOL, CHAR, INT, REAL, STRING[n], direkt am Programmanfang definieren

DEF INT VARI1=24, VARI2 ; 2 Variablen vom Typ INT ; Name legt Anwender fest DEF STRING[12] VARS3="HELLO" ;max. 12 Zeichen

DISCL An-/Abfahr-Abstand der Zustellbewegung zur Bearbeitungs-ebene (WAB)

- Sicherheitsabstand zur Geschwindigkeitsumschaltung bei der Zustellbewegung, Beachte: G340, G341

siehe bei G147, G148 , G247, G248 , G347, G348

DISR An-/Abfahr-Abstand oder -Radius (WAB)

- G147/G148: Abstand der Fräserkante vom Start- bzw. Endpunkt der Kontur G247, G347/G248, G348: Radius der Werkzeugmittelpunktsbahn

siehe bei G147, G148 , G247, G248 , G347, G348

FAD Geschwindigkeit beim Zustellen (WAB)

- Geschwindigkeit wirkt nach Erreichen des Sicherheitsabstandes beim Geschwindigkeit wirkt nach Erreichen des Sicherheitsabstandes beim Zustellen, Beachte: G340, G341

siehe bei G147, G148 , G247, G248 , G347, G348

FRC satzweiser Vorschub für Fase/Rundung

0, >0 bei FRC=0 wirkt Vorschub F Maßeinheit siehe bei F und G94, G95, Fase/Rundung siehe bei CHF, CHR, RND

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Adresse Bedeutung Wertzuweisung Information Program- mierung

FRCM modaler Vorschub für Fase/Rundung

0, >0 bei FRCM=0 wirkt Vorschub F, Maßeinheit siehe bei F und G94, G95, Rundung, modales Verrunden siehe bei RND, RNDM

FXS [Achse]**

Fahren auf Festanschlag

=1: anwählen =0: abwählen

Achse: Maschinenachsbezeichner verwenden

N20 G1 X10 Z25 FXS[Z1]=1 FXST[Z1]=12.3 FXSW[Z1]=2 F...

FXST [Achse]**

Klemm-Moment, Fahren auf Festanschlag

> 0.0 ... 100.0 in %, max. 100% vom max. Moment des Antriebes, Achse: Maschinenachsbezeichner verwenden

N30 FXST[Z1]=12.3

FXSW [Achse]**

Überwachungs-fenster, Fahren auf Festanschlag

> 0.0 Maßeinheit mm oder Grad, achsspezifisch, Achse: Maschinenachsbezeichner verwenden

N40 FXSW[Z1]=2.4

GOTOB Sprunganweisung rückwärts

- in Verbindung mit einen Label wird auf den markierten Satz gesprungen, das Sprungziel liegt in Richtung Programmanfang,

N10 LABEL1: ... ... N100 GOTOB LABEL1

GOTOF Sprunganweisung vorwärts

- in Verbindung mit einen Label wird auf den markierten Satz gesprungen, das Sprungziel liegt in Richtung Programmende

N10 GOTOF LABEL2 ... N130 LABEL2: ...

IC Koordinate im Kettenmaß

- für eine bestimmte Achse kann satzweise die Maßangabe für den Endpunkt abweichend von G90 angegeben werden.

N10 G90 X10 Z=IC(20) ;Z -Kettenmaß, X-Absolutmaß

IF Sprungbedingung - bei erfüllter Sprungbedingung erfolgt der Sprung zum Satz mit Label:, sonst nächste Anweisung,/Satz, mehrere IF-Anweisungen in einem Satz sind möglich Vergleichsoperatoren: = = gleich, <> ungleich, > größer, < kleiner, >= größer oder gleich, <= kleiner oder gleich

N10 IF R1>5 GOTOF LABEL3 ... N80 LABEL3: ...

MEAS** Messen mit Restweglöschen

+1 -1

=+1: Messeingang1, steigende Flanke =-1: Messeingang1, fallende Flanke

N10 MEAS=-1 G1 X... Y... Z...F...

MEAW** Messen ohne Restweglöschen

+1 -1

=+1: Messeingang1, steigende Flanke =-1: Messeingang1, fallende Flanke

N10 MEAW=-1 G1 X... Y... Z...F...

$A_DBB[n] $A_DBW[n] $A_DBD[n] $A_DBR[n]

Datenbyte Datenwort Datendoppelwort Real-Daten

Lesen und Schreiben von PLC-Variablen

N10 $A_DBR[5]=16.3 ; Schreiben der Real-Variablen ; mit Offset-Lage 5 ; (Lage, Typ und Bedeutung sind zwischen NC und PLC vereinbart)

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Programmieren 9.1 Grundlagen der NC-Programmierung

Fräsen 202 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Adresse Bedeutung Wertzuweisung Information Program- mierung

$A_MONIFACT**

Faktor für Standzeit-überwachung

> 0.0 Initialisierungs-Wert: 1.0 N10 $A_MONIFACT=5.0 ; 5-fach schnellerer Ablauf der Standzeit

$AA_FXS [Achse] **

Status, Fahren auf Festanschlag

- Werte:0 ... 5 Achse: Maschinenachsbezeichner

N10 IF $AA_FXS[X1]==1 GOTOF ....

$AA_MM [Achse] **

Messergebnis einer Achse im Maschinen-koordinatensystem

- Achse: Bezeichner einer beim Messen verfahrenen Achse (X, Y, Z, ...)

N10 R1=$AA_MM[X]

$AA_MW [Achse] **

Messergebnis einer Achse im Werkstück-koordinatensystem

- Achse: Bezeichner einer beim Messen verfahrenen Achse (X, Y, Z, ...)

N10 R2=$AA_MW[X]

$A..._..._ TIME **

Zeitgeber für Laufzeit: $AN_SETUP_ TIME $AN_POWERON_TIME $AC_OPER-ATING_TIME $AC_CYCLE_ TIME $AC_CUTTING_ TIME

0.0 ... 10+300 min (Wert nur lesbar) min (Wert nur lesbar) s s s

Systemvariable: Zeit seit letztem Steuerungshochlauf Zeit seit letztem Normalhochlauf Gesamt-Laufzeit aller NC-Programme Laufzeit NC-Programm (nur angewähltes) Werkzeug-Eingriffszeit

N10 IF $AC_CYCLE_TIME==50.5 ....

$AC_..._ PARTS

Werkstückzähler: $AC_TOTAL_ PARTS $AC_REQUIRED_ PARTS $AC_ACTUAL_ PARTS $AC_SPECIAL_ PARTS

0 ... 999 999 999, ganzzahlig

Systemvariable: Gesamt-Ist Werkstück-Soll Aktuell-Ist Anzahl Werkstücke - vom Anwender spezifiziert

N10 IF $AC_ACTUAL_PARTS==15 ....

$AC_MEA [1] **

Messauftrags-status

- gelieferter Zustand: 0: Ausgangszustand, Taster hat nicht geschaltet 1: Taster hat geschaltet

N10 IF $AC_MEAS[1]==1 GOTOF .... ; wenn Messtaster ; geschaltet hat, setze Programm fort ...

$P_ TOOLNO

Nummer des aktiven Werkzeuges T

- nur lesbar N10 IF $P_TOOLNO==12 GOTOF ....

$P_TOOL aktive D-Nummer des aktiven Werkzeuges

- nur lesbar N10 IF $P_TOOL==1 GOTOF ....

$TC_MOP1[t,d] **

Vorwarngrenze Standzeit

0.0 ... in Minuten, Werte schreiben oder lesen für Werkzeug t, D-Nummer d

N10 IF $TC_MOP1[13,1]<15.8 GOTOF ....

$TC_MOP2[t,d] **

Rest-Standzeit 0.0 ... in Minuten, Werte schreiben oder lesen für Werkzeug t, D-Nummer d

N10 IF $TC_MOP2[13,1]<15.8 GOTOF ....

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Programmieren 9.1 Grundlagen der NC-Programmierung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 203

Adresse Bedeutung Wertzuweisung Information Program- mierung

$TC_MOP3[t,d]

Vorwarngrenze Stückzahl

0 ... 999 999 999, ganzzahlig

Werte schreiben oder lesen für Werkzeug t, D-Nummer d

N10 IF $TC_MOP3[13,1]<15 GOTOF ....

$TC_MOP4[t,d] **

Rest-Stückzahl 0 ... 999 999 999, ganzzahlig

Werte schreiben oder lesen für Werkzeug t, D-Nummer d

N10 IF $TC_MOP4[13,1]<8 GOTOF ....

$TC_MOP11[t,d] **

Soll-Standzeit 0.0 ... in Minuten, Werte schreiben oder lesen für Werkzeug t, D-Nummer d

N10 $TC_MOP11[13,1]=247.5

$TC_MOP13[t,d] **

Soll-Stückzahl 0 ... 999 999 999, ganzzahlig

Werte schreiben oder lesen für Werkzeug t, D-Nummer d

N10 $TC_MOP13[13,1]=715

$TC_TP8[t] **

Zustand des Werkzeuges

- gelieferter Zustand - bitweise Codierung für Werkzeug t, (Bit 0 bis Bit 4)

N10 IF $TC_TP8[1]==1 GOTOF ....

$TC_TP9[t] **

Art der Überwachung des Werkzeuges

0 ... 2 Überwachungsart für Werkzeug t, schreiben oder lesen 0: keine Überwachung, 1: Stanzeit, 2: Stückzahl

N10 $TC_TP9[1]=2 ; Stückzahlüberwachung wählen

MCALL Modaler Unter-programmaufruf

- Das Unterprogramm im Satz mit MCALL wird nach jedem nachfolgenden Satz mit einer Bahnbewegung automatisch aufgerufen. Der Aufruf wirkt bis zum nächsten MCALL. Anwendungsbeispiel: Lochmuster bohren

N10 MCALL CYCLE82(...) ;eigener Satz, Bohrzyklus N20 HOLES1(...) ;Lochreihe N30 MCALL ;eigener Satz, modaler Aufruf von CYCLE82(...) beendet

MSG( ) Meldung max. 65 Zeichen Meldetext in Anführungsstrichen N10 MSG("MELDETEXT") ; eigener Satz ... N150 MSG() ; Löschen vorherige Meldung

OFFN Nutbreite bei TRACYL, sonst Aufmaßangabe

- nur bei eingeschalteter Werkzeugradiuskorrektur G41, G42 wirksam

N10 OFFN=12.4

RND Rundung 0.010 ... 99 999.999

fügt eine Rundung tangential zwischen zwei Kontursätzen mit dem angegebenen Radiuswert ein, spezieller Vorschub FRC= ... möglich

N10 X... Y.... RND=4.5 N11 X... Y...

RNDM Modales Verrunden

0.010 ... 99 999.999 0

• fügt Rundungen tangential an alle folgenden Konturecken mit dem angegebenen Radiuswert ein, spezieller Vorschub FRCM= ... möglich

• modales Verrunden AUS

N10 X... Y.... RNDM=.7.3 ;modales Verrunden EINN11 X... Y... .... N100 RNDM=.0 ;modales Verrunden AUS

RP Polarradius 0.001 ... 99 999.999

Verfahren in Polarkoordinaten, Festlegung des Pols; dazu: AP -Polarwinkel

siehe G0, G1, G2; G3 G110, G111, G112

RPL Drehwinkel bei ROT, AROT

±0.00001 ... 359.9999

Angabe in Grad, Winkel für eine programmierbare Drehung in der aktuellen Ebene G17 bis G19

siehe ROT, AROT

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Programmieren 9.1 Grundlagen der NC-Programmierung

Fräsen 204 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Adresse Bedeutung Wertzuweisung Information Program- mierung

SET( , , , ) REP()

Werte setzen für Variablen-Felder

SET: verschiedene Werte, ab angegebenem Element bis: entsprechend Anzahl der Werte REP: gleichen Wert, ab angegebenem Element bis Ende des Feldes

DEF REAL VAR2[12]=REP(4.5) ; alle Elemente Wert 4.5 N10 R10=SET(1.1,2.3,4.4) ; R10=1.1, R11=2.3, R4=4.4

SF Gewindeeinsatz-punkt bei G33

0.001 ... 359.999 Angabe in Grad, der Gewindeeinsatzpunkt bei G33 wird um den angegebenen Wert verschoben (beim Gewindebohren nicht von Bedeutung)

siehe G33

SPI(n) Konvertiert Spindelnummer n in Achsbezeichner

n =1 oder =2, Achsbezeichner: z. B. "SP1" oder "C"

SPOS Spindelposition 0.0000 ... 359.9999 bei inkrementeller Angabe (IC): ±0.001 ... 99 999.999

Angabe in Grad, die Spindel hält an der angegebenen Position an (Spindel muss dafür technisch ausgelegt sein: Lageregelung)

N10 SPOS=.... N10 SPOS=ACP(...) N10 SPOS=ACN(...) N10 SPOS=IC(...) N10 SPOS=DC(...)

STOPFIFO Anhalten des schnellen Bearbeitungs-abschnitts

- spezielle Funktion, Vorlaufspeicher füllen, bis STARTFIFO, "Vorlaufpuffer voll" oder "Programmende" erkannt wird.

STOPFIFO ;eigener Satz, Beginn füllen N10 X... N20 X...

START-FIFO

Beginn schneller Bearbeitungs-abschnitt

- spezielle Funktion, Parallel dazu erfolgt das Auffüllen des Vorlaufpuffers.

N30 X... STARTFIFO ;eigener Satz, Ende füllen

STOPRE Vorlaufstop - spezielle Funktion, der nächste Satz wird erst dekodiert, wenn der Satz vor STOPRE beendet ist

STOPRE ;eigener Satz

TANG(Fo, Le1,Le2,...)

Tangential-steuerung, Definition

- Fo: Name der Folgeachse (Rundachse) Le1: Name der Leitachse 1 Le2: Name der Leitachse 2 weitere Parameter optional Funktion nur bei SINUMERIK 802Dsl pro verfügbar!

TANG(C,X,Y) ; eigener Satz TANG(C,X,Y,1"W","P") ; max. Anzahl Parameter

TANGON (Fo,...)

Tangential-steuerung einschalten

- Fo: Name der Folgeachse (Rundachse) Funktion nur bei SINUMERIK 802Dsl pro verfügbar!

TANGON(C) ; eigener Satz TANGON(C,Winkel,Dist, Winkeltol) ; max. Anzahl Parameter

TANGOF (Fo)

Tangential-steuerung ausschalten

- Fo: Name der Folgeachse (Rundachse) Funktion nur bei SINUMERIK 802Dsl pro verfügbar!

TANGOF(C) ; eigener Satz

TANGDEL (Fo)

Tangential-steuerung, Definition löschen

- Fo: Name der Folgeachse (Rundachse) Funktion nur bei SINUMERIK 802Dsl pro verfügbar!

TANGDEL(C) ; eigener Satz

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Programmieren 9.1 Grundlagen der NC-Programmierung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 205

Adresse Bedeutung Wertzuweisung Information Program- mierung

TLIFT(Fo) Tangential-steuerung, Zwischensatz einfügen

- Fo: Name der Folgeachse (Rundachse) Funktion nur bei SINUMERIK 802Dsl pro verfügbar!

TLIFT(C) ; eigener Satz

TRACYL (d) **

Fräsbearbeitung der Mantelfläche

d: 1.000 ... 99 999.999

kinematische Transformation TRACYL(20.4) ; eigener Satz ; Zylinderdurchmesser: 20,4 mm TRACYL(20.4,1) ; auch möglich

TRAFOOF **

Ausschalten TRACYL

- Schaltet alle kinematischen Transformationen aus

TRAFOOF ; eigener Satz

TURN ** Anzahl der zusätzlichen Kreisdurchläufe bei Schraubenlinien-Interpolation

0 ... 999 in Verbindung mit Kreisinterpolation G2/G3 in einer Ebene G17 bis G19 und Zustellbewegung der darauf senkrecht stehenden Achse

N10 G0 G17 X20 Y5 Z3 N20 G1 Z-5 F50 N30 G3 X20 Y5 Z-20 I0 J7.5 TURN=2 ; insgesamt 3 Vollkreise

TRAILOF Achssynchrones Mitschleppen AUS (trailing OFF)

modal wirksam TRAILOF(<Folgeachse>,<Leitachse>,<Leitachse 2>) TRAILOF(<Folgeachse>)

TRAILON Achssynchrones Mitschleppen EIN (trailing ON)

modal wirksam TRAILON(<Folgeachse>,<Leitachse>,<Koppelfaktor>)

MASLDEF Master/Slave-Achsverband definieren

MASLDEF(Slv1,Slv2,..., Masterachse)

MASLDEL Master/Slave-Achsverband trennen und Definition des Verbandes löschen

MASLDEL(Slv1,Slv2,..., )

MASLOF Ausschalten einer temporären Kopplung

MASLOF(Slv1,Slv2,..., )

MASLOFS Ausschalten einer temporären Kopplung mit automatischem Stillsetzen der Slave-Achse

MASLOFS(Slv1, Slv2, ..., )

MASLON Einschalten einer temporären Kopplung

MASLON(Slv1,Slv2,..., )

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Programmieren 9.1 Grundlagen der NC-Programmierung

Fräsen 206 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.1.7 Fenster aus dem Teileprogramm interaktiv aufrufen (MMC)

Funktion Über das Kommando MMC können aus dem Teileprogramm auf dem HMI anwenderdefinierte Dialogfenster (Dialogbilder) angezeigt werden.

Das Aussehen der Dialogfenster wird durch rein textuelle Projektierung in einer XML-Datei festgelegt.

Die XML-Datei liegt im Herstellerverzeichnis f:\appl.

Die HMI-System-Software bleibt dabei unverändert.

Syntax MMC("Bedienbereich, Befehl, XML-Skriptdatei, Menüname, reserviert, reserviert, Anzeigezeit oder Quittungsvariable, reserviert", "Quittungsmodus")

Bedeutung

MMC Unterprogrammbezeichner;

Am HMI aus dem Teileprogramm interaktiv Dialogfenster aufrufen. Befehl Parameter vom Typ STRING Enthält das MMC-Kommando, z. B. in folgender Form: "CYCLES,PICTURE_ON" CYCLES Bedienbereich, in dem die projektierten Anwenderdialoge

ausgeführt werden. PICTURE_ON

bzw. PICTURE_OFF:

Befehl: Bildanwahl bzw. Bildabwahl

XML-Skriptdatei Name der XML-Datei Menüname Name des Menü–Tags, das den anzuzeigenden Dialog verwaltet. reserviert Reserviert reserviert Reserviert Anzeigezeit oder Quittungsvariable

Anzeigezeit des DiaIogs im Quittungsmodus "N".

reserviert Reserviert Quittungsmodus Wert: "N" Asynchroner Aufruf.

Die Quittung erfolgt nach der vereinbarten Zeit. "S" Synchroner Aufruf.

Die Quittung erfolgt über den Softkey "OK".

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Programmieren 9.1 Grundlagen der NC-Programmierung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 207

Beispiel Synchroner Aufruf MMC("CYCLES, PICTURE_ON, mmc_cmd.xml, cmd1,,,,,","S") Datei: mmc_cmd.xml <menu name = "cmd1"> <open_form name = "cmd1_form" /> <softkey_ok> <close_form /> </softkey_ok> </menu> <form name = "cmd1_form" xpos ="12" ypos="100" width="500" height="240"> <init> </init> <paint> </paint> </form>

Asynchroner Aufruf (keine Quittung erwartet) MMC("CYCLES, PICTURE_ON, mmc_cmd.xml, cmd1,,,10,,","N") Datei: mmc_cmd.xml <menu name = "cmd1"> <open_form name = "cmd1_form" /> <softkey_ok> <close_form /> </softkey_ok> </menu> <form name = "cmd1_form" xpos ="12" ypos="100" width="500" height="240"> <init> </init> <paint> </paint> </form>

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen 208 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.2 Wegangaben

9.2.1 Maßangaben programmieren In diesem Kapitel finden Sie die Beschreibungen zu den Befehlen, mit denen Sie aus einer Zeichnung entnommene Maßangaben direkt programmieren können. Dies hat den Vorteil, keine umfangreichen Berechnungen zur NC-Programmerstellung vornehmen zu müssen.

Hinweis

Die in diesem Kapitel beschriebenen Befehle stehen in den meisten Fällen am Anfang eines NC-Programms. Die Zusammenstellung dieser Funktionen soll nicht zum Patentrezept erhoben werden. Beispielsweise kann die Wahl der Arbeitsebene durchaus auch an anderer Stelle im NC-Programm sinnvoll sein. Vielmehr sollen Ihnen dieses und auch alle folgenden Kapitel als Wegweiser dienen, dessen roter Faden an der "klassischen" Struktur eines NC-Programms ausgerichtet ist.

Übersicht typischer Maßangaben Grundlage der meisten NC-Programme ist eine Zeichnung mit konkreten Maßangaben.

Bei der Umsetzung in ein NC-Programm ist es hilfreich, genau die Maßangaben einer Werkstückzeichnung in das Bearbeitungsprogramm zu übernehmen. Dies können sein:

● Absolutmaßangabe, G90 modal wirksam gilt für alle Achsen im Satz, bis auf Widerruf durch G91 in einem nachfolgenden Satz.

● Absolutmaßangabe, X=AC(Wert) nur dieser Wert gilt nur für die angegebene Achse und wird von G90/G91 nicht beeinflusst. Ist für alle Achsen und auch für Spindelpositionierungen SPOS, SPOSA und Interpolationsparameter I, J, K möglich.

● Absolutmaßangabe, X=DC(Wert) direkt Anfahren der Position auf den kürzesten Weg, nur dieser Wert gilt nur für die angegebene Rundachse und wird von G90/G91 nicht beeinflusst. Ist auch für Spindelpositionierungen SPOS, SPOSA möglich.

● Absolutmaßangabe, X=ACP(Wert) Anfahren der Position in positiver Richtung, nur dieser Wert ist nur für die Rundachse, deren Bereich im Maschinendatum auf 0...< 360 Grad eingestellt ist.

● Absolutmaßangabe, X=ACN(Wert) Anfahren der Position in negativer Richtung, nur dieser Wert ist nur für die Rundachse, deren Bereich im Maschinendatum auf 0...< 360 Grad eingestellt ist.

● Kettenmaßangabe, G91 modal wirksam gilt für alle Achsen im Satz, bis auf Widerruf durch G90 in einem nachfolgenden Satz.

● Kettenmaßangabe, X=IC(Wert) nur dieser Wert gilt nur für die angegebene Achse und wird von G90/G91 nicht beeinflusst. Ist für alle Achsen und auch für Spindelpositionierungen SPOS, SPOSA und Interpolationsparameter I, J, K möglich.

● Maßangabe Inch, G70 gilt für alle Linearachsen im Satz, bis auf Widerruf durch G71 in einem nachfolgenden Satz.

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 209

● Maßangabe Metrisch, G71 gilt für alle Linearachsen im Satz, bis auf Widerruf durch G70 in einem nachfolgenden Satz.

● Maßangabe Inch wie G70, gilt aber auch für Vorschub und längenbehaftete Settingdaten.

● Maßangabe Metrisch wie G71, gilt aber auch für Vorschub und längenbehaftete Settingdaten.

● Durchmesserprogrammierung, DIAMON ein

● Durchmesserprogrammierung, DIAMOF aus

Durchmesserprogrammierung, DIAM90 für Verfahrsätze mit G90. Radiusprogrammierung für Verfahrsätze mit G91.

9.2.2 Ebenenwahl: G17 bis G19

Funktionalität Für die Zuordnung von z. B. Werkzeugradius- und Werkzeuglängenkorrekturen wird aus den drei Achsen X, Y, Z eine Ebene mit zwei Achsen ausgewählt. In dieser Ebene kann eine Werkzeugradiuskorrektur eingeschaltet werden.

Für Bohrer und Fräser wird die Längenkorrektur (Länge1) der Achse zugewiesen, die senkrecht auf der gewählten Ebene steht (siehe Kapitel "Werkzeug und Werkzeugkorrekturen"). Für Spezialfälle ist auch eine 3-dimensionale Längenkorrektur möglich.

Ein weiterer Einfluss der Ebenenwahl ist bei den jeweiligen Funktionen beschrieben (z. B. Kapitel "Unterstützung der Konturzugprogrammierung").

Die einzelnen Ebenen dienen ebenfalls zur Definition des Kreisdrehsinns für die Kreisinterpolation im oder gegen den Uhrzeigersinn. In der Ebene, in der der Kreis gefahren wird, sind Abszisse und Ordinate festgelegt und damit ebenfalls der Kreisdrehsinn. Kreise können auch in einer anderen Ebene als der gerade aktiven G17- bis G19-Ebene verfahren werden (siehe Kapitel "Bewegungen von Achsen").

Folgende Ebenen und Achszuordnungen sind möglich:

Tabelle 9- 2 Ebenen und Achszuordnungen

G-Funktion Ebene (Abszisse/Ordinate)

Senkrechte Achse auf Ebene (Längenkorrekturachse beim Bohren/Fräsen)

G17 X/Y Z G18 Z/X Y G19 Y/Z X

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen 210 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 9-3 Ebenen und Achszuordnung beim Bohren/Fräsen

Programmierbeispiel N10 G17 T... D... M... ; X/Y-Ebene gewählt

N20 ... X... Y... Z... ; Werkzeuglängenkorrektur (Länge1) in Z-Achse

9.2.3 Absolut-/Kettenmaßangabe: G90, G91, AC, IC

Funktionalität Mit den Anweisungen G90/G91 werden die geschriebenen Weginformationen X,Y, Z,.. als Koordinatenzielpunkt (G90) oder als zu verfahrener Achsweg (G91) gewertet. G90/G91 gilt für alle Achsen.

Abweichend von der G90/G91-Einstellung kann eine bestimmte Weginformation satzweise mit AC/IC in Absolut-/Kettenmaß angegeben werden.

Diese Anweisungen bestimmen nicht die Bahn, auf der die Endpunkte erreicht werden. Dafür existiert eine G-Gruppe (G0,G1,G2,G3,... siehe Kapitel "Bewegungen von Achsen").

Programmierung G90 ; Absolutmaßangabe G91 ; Kettenmaßangabe X=AC(...) ; Absolutmaßangabe für bestimmte Achse (hier: X-Achse), satzweise X=IC(...) ; Kettenmaßangabe für bestimmte Achse (hier: X-Achse), satzweise

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 211

Bild 9-4 Verschiedene Maßangaben in der Zeichnung

Absolutmaßangabe G90 Bei Absolutmaßangabe bezieht sich die Maßangabe auf den Nullpunkt des momentan wirksamen Koordinatensystems (Werkstück- oder aktuelles Werkstückkoordinatensystem oder Maschinenkoordinatensystem). Dies ist davon abhängig, welche Verschiebungen gerade wirken: programmierbare, einstellbare oder keine Verschiebungen.

Mit Programmstart ist G90 für alle Achsen wirksam und bleibt solange aktiv, bis dies in einem späteren Satz durch G91 (Kettenmaßeingabe) abgewählt wird (modal wirksam).

Kettenmaßangabe G91 Bei der Kettenmaßangabe entspricht der Zahlenwert der Weginformation dem zu verfahrenden Achsweg. Das Vorzeichen gibt die Verfahrrichtung an.

G91 gilt für alle Achsen und ist durch G90 (Absolutmaßangabe) in einem späteren Satz wieder abwählbar.

Angabe mit =AC(...), =IC(...) Nach der Endpunktkoordinate ist ein Gleichheitszeichen zu schreiben. Der Wert ist in runden Klammern anzugeben.

Auch für Kreismittelpunkte sind mit =AC(...) absolute Maßangaben möglich. Sonst ist der Bezugspunkt für den Kreismittelpunkt der Kreisanfangspunkt.

Programmierbeispiel N10 G90 X20 Z90 ; Maßangabe absolut

N20 X75 Z=IC(-32) ; X-Maßangabe weiterhin absolut, Z-Kettenmaß

...

N180 G91 X40 Z20 ; Umschaltung auf Kettenmaßangabe

N190 X-12 Z=AC(17) ; X-weiterhin Kettenmaßangabe, Z-absolut

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen 212 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.2.4 Metrische und inch-Maßangabe: G71, G70, G710, G700

Funktionalität Liegen Werkstückbemaßungen abweichend von der Grundsystemeinstellung der Steuerung vor (inch bzw. mm), so können die Bemaßungen direkt in das Programm eingegeben werden. Die Steuerung übernimmt die hierfür erforderlichen Umrechnungsarbeiten in das Grundsystem.

Programmierung G70 ; Maßangabe inch G71 ; Maßangabe metrisch G700 ; Maßangabe inch, auch für Vorschub F G710 ; Maßangabe metrisch, auch für Vorschub F

Programmierbeispiel N10 G70 X10 Z30 ; inch-Maßangabe

N20 X40 Z50 ; G70 wirkt weiterhin

...

N80 G71 X19 Z17.3 ; metrische Maßangabe ab hier

Informationen Je nach Grundeinstellung interpretiert die Steuerung alle geometrischen Werte als metrische oder inch-Maßangaben. Als geometrische Werte sind auch Werkzeugkorrekturen und einstellbare Nullpunktverschiebungen einschließlich der Anzeige zu verstehen; ebenso der Vorschub F in mm/min bzw. inch/min. Die Grundeinstellung ist über Maschinendatum einstellbar.

Alle in dieser Anleitung aufgeführten Beispiele gehen von einer metrischen Grundeinstellung aus.

G70 bzw. G71 wertet alle geometrischen Angaben, die sich auf das Werkstück direkt beziehen, entsprechend inch oder metrisch, z. B.:

● Weginformationen X, Y, Z bei G0,G1,G2,G3,G33, CIP, CT

● Interpolationsparameter I, J, K (auch Gewindesteigung)

● Kreisradius CR

● programmierbare Nullpunktverschiebung (TRANS, ATRANS)

● Polarradius RP

Alle übrigen geometrischen Angaben, die keine direkten Werkstückangaben sind, wie Vorschübe, Werkzeugkorrekturen, einstellbare Nullpunktverschiebungen werden nicht durch G70/G71 beeinflusst.

G700/G710 beeinflusst hingegen zusätzlich den Vorschub F (inch/min, inch/Umdr. bzw. mm/min, mm/Umdr.).

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 213

9.2.5 Polarkoordinaten, Polfestlegung: G110, G111, G112

Funktionalität Die Punkte eines Werkstückes können neben der üblichen Angabe in kartesischen Koordinaten (X, Y, Z) auch in Polarkoordinaten angegeben werden.

Polarkoordinaten sind dann sinnvoll, wenn ein Werkstück oder ein Teil davon mit Radius und Winkel von einem zentralen Punkt (Pol) vermaßt sind.

Ebene Die Polarkoordinaten beziehen sich auf die mit G17 bis G19 eingeschaltete Ebene. Die senkrecht auf dieser Ebene stehende 3. Achse kann zusätzlich angegeben werden. Damit sind räumliche Angaben als Zylinderkoordinaten programmierbar.

Polarradius RP=... Der Polarradius gibt den Abstand des Punktes zum Pol an. Er bleibt gespeichert und muss nur in den Sätzen neu geschrieben werden, in denen er sich ändert, nach Polwechsel oder beim Umschalten der Ebene.

Polarwinkel AP=... Der Winkelbezug erfolgt immer auf die waagerechte Achse (Abszisse) der Ebene (z. B. bei G17: X-Achse). Positive oder negative Winkelangaben sind möglich.

Der Polarwinkel bleibt gespeichert und muss nur in den Sätzen neu geschrieben werden, in denen er sich ändert, nach Polwechsel oder beim Umschalten der Ebene.

Bild 9-5 Polarradius und Polarwinkel mit Definition der positiven Richtung in verschiedenen

Ebenen

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen 214 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Polfestlegung, Programmierung G110 ; Polangabe, relativ zur letzten programmierten Sollposition (in der Ebene, z. B.

bei G17: X/Y) G111 ; Polangabe, relativ zum Nullpunkt des aktuellen

Werkstückkoordinatensystems (in der Ebene, z. B. bei G17: X/Y) G112 ; Polangabe, relativ zum zuletzt gültigen Pol, Ebene beibehalten

Hinweis Polfestlegungen • Polfestlegungen können auch in Polarkoordinaten vorgenommen werden. Dies ist

sinnvoll, wenn ein Pol schon existiert. • Wird kein Pol festgelegt, wirkt der Nullpunkt des aktuellen Werkstückkoordinatensystems

als Pol.

Programmierbeispiel N10 G17 ; X/Y-Ebene

N20 G111 X17 Y36 ; Polkoordinaten im aktuellen Werkstückkoordinatensystem

...

N80 G112 AP=45 RP=27.8 ; neuer Pol, relativ zum letzten Pol als Polarkoordinate

N90 ... AP=12.5 RP=47.679 ; Polarkoordinate

N100 ... AP=26.3 RP=7.344 Z4 ; Polarkoordinate und Z-Achse (= Zylinderkoordinate)

Verfahren in Polarkoordinaten Die in Polarkoordinaten programmierten Positionen können ebenso wie die kartesisch angegebenen Positionen folgendermaßen verfahren werden:

● G0 - Geradeninterpolation mit Eilgang

● G1 - Geradeninterpolation mit Vorschub

● G2 - Kreisinterpolation im Uhrzeigersinn

● G3 - Kreisinterpolation im Gegenuhrzeigersinn

(siehe dazu Kapitel "Bewegungen von Achsen")

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 215

9.2.6 Programmierbare Nullpunktverschiebung: TRANS, ATRANS

Funktionalität Die programmierbare Nullpunktverschiebung kann eingesetzt werden:

● bei wiederkehrenden Formen/Anordnungen in verschiedenen Positionen auf dem Werkstück

● bei der Wahl eines neuen Bezugspunktes für die Maßangabe

● als Aufmaß beim Schruppen

Damit entsteht das aktuelle Werkstückkoordinatensystem. Auf dieses beziehen sich die neuen geschriebenen Maßangaben.

Die Verschiebung ist in allen Achsen möglich.

Programmierung TRANS X... Y... Z... ; programmierbare Verschiebung, löscht alte Anweisungen von

Verschiebung, Drehung, Maßstabsfaktor, Spiegelung ATRANS X... Y... Z... ; programmierbare Verschiebung, additiv zu bestehenden

Anweisungen TRANS ; ohne Werte: löscht alte Anweisungen von Verschiebung,

Drehung, Maßstabsfaktor, Spiegelung

Die Anweisungen mit TRANS, ATRANS erfordern je einen eigenen Satz.

Bild 9-6 Beispiel für programmierbare Verschiebung

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen 216 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Programmierbeispiel N20 TRANS X20 Y15 ; programmierbare Verschiebung

N30 L10 ; Unterprogrammaufruf, enthält die zu verschiebende Geometrie

...

N70 TRANS ; Verschiebung gelöscht

Unterprogrammaufruf - siehe Kapitel "Unterprogrammtechnik"

9.2.7 Programmierbare Drehung: ROT, AROT

Funktionalität Die Drehung wird in der aktuellen Ebene G17 oder G18 oder G19 mit dem Wert von RPL=... in Grad ausgeführt.

Programmierung ROT RPL=... ; programmierbare Drehung, löscht alte Anweisungen von Verschiebung,

Drehung, Maßstabsfaktor, Spiegelung AROT RPL=... ; programmierbare Drehung, additiv zu bestehenden Anweisungen ROT ; ohne Werte: löscht alte Anweisungen von Verschiebung, Drehung,

Maßstabsfaktor, Spiegelung

Die Anweisungen mit ROT, AROT erfordern je einen eigenen Satz.

Bild 9-7 Definition der positiven Richtung der Drehwinkel in den verschiedenen Ebenen

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 217

Bild 9-8 Programmierbeispiel für programmierbare Verschiebung und Drehung

Programmierbeispiel N10 G17 ... ; X/Y-Ebene

N20 TRANS X20 Y10 ; programmierbare Verschiebung

N30 L10 ; Unterprogrammaufruf, enthält die zu verschiebende Geometrie

N40 TRANS X30 Y26 ; neue Verschiebung

N50 AROT RPL=45 ; additive Drehung 45 Grad

N60 L10 ; Unterprogrammaufruf

N70 TRANS ; Verschiebung und Drehung gelöscht

...

Unterprogrammaufruf - siehe Kapitel "Unterprogrammtechnik"

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen 218 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.2.8 Programmierbarer Maßstabsfaktor: SCALE, ASCALE

Funktionalität Mit SCALE, ASCALE kann für alle Achsen ein Maßstabsfaktor programmiert werden. Mit diesem Faktor wird der Weg in der jeweils angegebenen Achse vergrößert oder verkleinert. Als Bezug für die Maßstabsänderung gilt das aktuell eingestellte Koordinatensystem.

Programmierung SCALE X... Y... Z... ; programmierbarer Maßstabsfaktor, löscht alte Anweisungen von

Verschiebung, Drehung, Maßstabsfaktor, Spiegelung ASCALE X... Y... Z... ; programmierbarer Maßstabsfaktor, additiv zu bestehenden

Anweisungen SCALE ; ohne Werte: löscht alte Anweisungen von Verschiebung, Drehung,

Maßstabsfaktor, Spiegelung

Die Anweisungen mit SCALE, ASCALE erfordern je einen eigenen Satz.

Hinweis

Bei Kreisen sollte in beiden Achsen der gleiche Faktor benutzt werden.

Wird bei aktivem SCALE/ASCALE ein ATRANS programmiert, so werden auch diese Verschiebewerte skaliert.

Bild 9-9 Beispiel für Skalierung und Verschiebung

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 219

Programmierbeispiel N10 G17 ; X/Y-Ebene

N20 L10 ; programmierte Kontur-Original

N30 SCALE X2 Y2 ; Kontur in X und Y 2-fach vergrößert

N40 L10

N50 ATRANS X2.5 Y18 ; Werte werden ebenfalls skaliert!

N60 L10 ; Kontur vergrößert und verschoben

Unterprogrammaufruf - siehe Kapitel "Unterprogrammtechnik"

9.2.9 Programmierbares Spiegeln: MIRROR, AMIRROR

Funktionalität Mit MIRROR, AMIRROR können Werkstückformen an Koordinatenachsen gespiegelt werden. Alle Fahrbewegungen der Achsen, für die Spiegeln programmiert ist, werden in der Richtung umgekehrt.

Programmierung MIRROR X0 Y0 Z0 ; programmierbares Spiegeln, löscht alte Anweisungen von

Verschiebung, Drehung, Maßstabsfaktor, Spiegelung AMIRROR X0 Y0 Z0 ; programmierbares Spiegeln, additiv zu bestehenden

Anweisungen MIRROR ; ohne Werte: löscht alte Anweisungen von Verschiebung,

Drehung, Maßstabsfaktor, Spiegelung

Die Anweisungen mit MIRROR, AMIRROR erfordern je einen eigenen Satz. Der Achswert hat keinen Einfluss. Es ist jedoch ein Wert anzugeben.

Hinweis

Eine eingeschaltete Werkzeugradiuskorrektur (G41/G42) wird beim Spiegeln automatisch umgekehrt.

Der Kreisdrehsinn G2/G3 wird beim Spiegeln automatisch umgekehrt.

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen 220 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 9-10 Beispiel für Spiegeln mit dargestellter Werkzeuglage

Programmierbeispiel Spiegeln in verschiedenen Koordinatenachsen mit Einfluss auf eine eingeschaltete Werkzeugradiuskorrektur und G2/G3:

...

N10 G17 ; X/Y-Ebene, Z-senkrecht dazu

N20 L10 ; programmierte Kontur mit G41

N30 MIRROR X0 ; in X wird Richtung getauscht

N40 L10 ; gespiegelte Kontur

N50 MIRROR Y0 ; in Y wird Richtung getauscht

N60 L10

N70 AMIRROR X0 ; nochmaliges Spiegeln, jetzt in X

N80 L10 ; zweimal gespiegelte Kontur

N90 MIRROR ; Spiegeln aus.

...

Unterprogrammaufruf -siehe Kapitel "Unterprogrammtechnik"

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 221

9.2.10 Werkstückeinspannung - einstellbare Nullpunktverschiebung: G54 bis G59, G500, G53, G153

Funktionalität Die einstellbare Nullpunktverschiebung gibt die Lage des Werkstücknullpunktes auf der Maschine an (Verschiebung des Werkstücknullpunktes bezüglich Maschinennullpunkt). Diese Verschiebung wird beim Aufspannen des Werkstückes an der Maschine ermittelt und ist in das vorgesehene Datenfeld per Bedienung einzutragen. Aktiviert wird der Wert vom Programm durch Auswahl aus sechs möglichen Gruppierungen: G54 bis G59.

Hinweis

Eine schräge Werkstückeinspannung ist durch Eingabe der Drehwinkel um die Maschinenachsen möglich. Diese Rotationsanteile werden zugleich mit der Verschiebung G54 bis G59 aktiviert.

Bedienung siehe Kapitel "Nullpunktverschiebung eingeben/ändern"

Programmierung G54 bis G59 ; 1. bis 6. einstellbare Nullpunktverschiebung G507 bis G554 ; 7 bis 54. einstellbare Nullpunktverschiebung G500 ; einstellbare Nullpunktverschiebung AUS -modal G53 ; einstellbare Nullpunktverschiebung AUS -satzweise, unterdrückt auch

programmierbare Verschiebung G153 ; wie G53, unterdrückt zusätzlich Basisframe

Bild 9-11 Einstellbare Nullpunktverschiebung

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen 222 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 9-12 Mehrere Werkstückaufspannungen beim Bohren/Fräsen

Programmierbeispiel N10 G54 ... ; Aufruf erste einstellbare Nullpunktverschiebung

N20 L47 ; Bearbeiten Werkstück 1, hier als L47

N30 G55 ... ; Aufruf zweite einstellbare Nullpunktverschiebung

N40 L47 ; Bearbeiten Werkstück 2, hier als L47

N50 G56 ... ; Aufruf dritte einstellbare Nullpunktverschiebung

N60 L47 ; Bearbeiten Werkstück 3, hier als L47

N70 G57 ... ; Aufruf vierte einstellbare Nullpunktverschiebung

N80 L47 ; Bearbeiten Werkstück 4, hier als L47

N90 G500 G0 X... ; Ausschalten einstellbare Nullpunktverschiebung

Unterprogrammaufruf - siehe Kapitel "Unterprogrammtechnik"

9.2.11 Programmierbare Arbeitsfeldbegrenzung: G25, G26, WALIMON, WALIMOF

Funktionalität Mit G25/G26 kann ein Arbeitsbereich für alle Achsen definiert werden, in dem Verfahren werden darf, jedoch nicht außerhalb dieses Bereiches. Bei aktiver Werkzeuglängenkorrektur ist die Werkzeugspitze maßgebend; sonst der Werkzeugträgerbezugspunkt. Die Koordinatenangaben sind maschinenbezogen.

Um die Arbeitsfeldbegrenzung nutzen zu können, muss sie für die jeweilige Achse aktiviert werden. Das erfolgt über die Eingabemaske unter "Offset Param" > "Settingdaten" > "Arbeitsf.begrenz."

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 223

Es gibt zwei Möglichkeiten zur Festlegung des Arbeitsbereiches:

● Eingabe der Werte über Eingabemaske der Steuerung unter "Offset Param" > "Settingdaten" > "Arbeitsf.begrenz.".

Damit ist die Arbeitsfeldbegrenzung auch in der Betriebsart JOG wirksam.

● Programmierung mit G25/G26

Im Teileprogramm lassen sich die Werte für die einzelnen Achsen ändern. Die in der Eingabemaske eingegebenen Werte ("Offset Param" > "Settingdaten" > "Arbeitsf.begrenz.") werden überschrieben.

Mit WALIMON/WALIMOF wird die Arbeitsfeldbegrenzung im Programm ein-/ausgeschaltet.

Programmierung G25 X... Y... Z... ; untere Arbeitsfeldbegrenzung G26 X... Y... Z... ; obere Arbeitsfeldbegrenzung WALIMON ; Arbeitsfeldbegrenzung EIN WALIMOF ; Arbeitsfeldbegrenzung AUS

Bild 9-13 Programmierbare Arbeitsfeldbegrenzung am Beispiel 2-dimensional

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Programmieren 9.2 Wegangaben

Fräsen 224 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Hinweis Bezeichner • Bei G25, G26 ist der Kanalachsbezeicher aus

MD20080 $MC_AXCONF_CHANAX_NAME_TAB zu verwenden. Bei SINUMERIK 802D sl sind kinematische Transformationen (TRANSMIT, TRACYL) möglich. Hier werden eventuell unterschiedliche Achsbezeichner für MD20080 und den Geometrieachsbezeichner MD20060 $MC_AXCONF_GEOAX_NAME_TAB projektiert.

• G25/G26 wird in Zusammenhang mit der Adresse S auch für die Spindeldrehzahlbegrenzung verwendet (siehe auch Kapitel "Spindeldrehzahlbegrenzung").

• Eine Arbeitsfeldbegrenzung kann nur aktiviert werden, wenn für die vorgesehenen Achsen der Referenzpunkt angefahren wurde.

Programmierbeispiel N10 G25 X10 Y-20 Z30 ; Werte untere Arbeitsfeldbegrenzung

N20 G26 X100 Y110 Z300 ; Werte obere Arbeitsfeldbegrenzung

N30 T1 M6

N40 G0 X90 Y100 Z180

N50 WALIMON ; Arbeitsfeldbegrenzung EIN

... ; nur innerhalb der Begrenzung arbeiten

N90 WALIMOF ; Arbeitsfeldbegrenzung AUS

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 225

9.3 Bewegungen von Achsen

9.3.1 Geradeninterpolation mit Eilgang: G0

Funktionalität Die Eilgangsbewegung G0 wird zum schnellen Positionieren des Werkzeuges benutzt, jedoch nicht zur direkten Werkstückbearbeitung.

Es können alle Achsen gleichzeitig verfahren werden - auf einer geraden Bahn.

Für jede Achse ist die maximale Geschwindigkeit (Eilgang) in Maschinendaten festgelegt. Verfährt nur eine Achse, so verfährt sie mit ihrem Eilgang. Werden zwei oder drei Achsen gleichzeitig verfahren, so wird die Bahngeschwindigkeit (z. B. resultierende Geschwindigkeit an der Werkzeugspitze) so gewählt, dass sich die größtmögliche Bahngeschwindigkeit unter Berücksichtigung aller beteiligten Achsen ergibt.

Ein programmierter Vorschub (F-Wort) ist für G0 ohne Bedeutung. G0 wirkt bis auf Widerruf durch eine andere Anweisung aus dieser G-Gruppe (G1, G2, G3, ...).

Programmierung G0 X... Y... Z... ; kartesische Koordinaten G0 AP=... RP=... ; Polarkoordinaten G0 AP=... RP=... Z... ; Zylinderkoordinaten (3-dimensional)

Hinweis

Eine weitere Möglichkeit der Geradenprogrammierung ergibt sich mit der Winkelangabe ANG=... (siehe Kapitel "Konturzugprogrammierung").

Bild 9-14 Geradeninterpolation mit Eilgang von Punkt P1 nach P2

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen 226 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Programmierbeispiel N10 G0 X100 Y150 Z65 ; kartesische Koordinate

...

N50 G0 RP=16.78 AP=45 ; Polarkoordinate

Informationen Für das Einfahren in die Position existiert eine Gruppe von G-Funktionen (siehe Kapitel "Genauhalt/Bahnsteuerbetrieb: G9, G60, G64").

Bei G60 -Genauhalt kann mit einer weiteren G-Gruppe ein Fenster mit verschiedenen Genauigkeiten gewählt werden. Für Genauhalt gibt es alternativ eine satzweise wirkende Anweisung: G9.

Zur Anpassung an Ihre Positionieraufgaben sollten Sie diese Möglichkeiten beachten!

9.3.2 Geradeninterpolation mit Vorschub: G1

Funktionalität Das Werkzeug bewegt sich vom Anfangspunkt zum Endpunkt auf einer geraden Bahn. Für die Bahngeschwindigkeit ist das programmierte F-Wort maßgebend.

Es können alle Achsen gleichzeitig verfahren werden.

G1 wirkt bis auf Widerruf durch eine andere Anweisung aus dieser G-Gruppe (G0, G2, G3, ...).

Programmierung G1 X... Y... Z... F... ; kartesische Koordinaten G1 AP=... RP=... F... ; Polarkoordinaten G1 AP=... RP=... Z... F... ; Zylinderkoordinaten (3-dimensional)

Hinweis

Eine weitere Möglichkeit der Geradenprogrammierung ergibt sich mit der Winkelangabe ANG=... (siehe Kapitel "Konturzugprogrammierung").

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 227

Bild 9-15 Geradeninterpolation in drei Achsen am Beispiel einer Nut

Programmierbeispiel N05 G0 G90 X40 Y48 Z2 S500 M3 ; Werkzeug fährt im Eilgang auf P1, 3

Achsen gleichzeitig, Spindeldrehzahl = 500 U/min, Rechtslauf

N10 G1 Z-12 F100 ; Zustellung auf Z-12, Vorschub 100 mm/min

N15 X20 Y18 Z-10 ; Werkzeug fährt auf einer Geraden im Raum auf P2

N20 G0 Z100 ; Freifahren im Eilgang

N25 X-20 Y80

N30 M2 ; Programmende

Zur Bearbeitung eines Werkstückes sind Spindeldrehzahl S ...und Richtung M3/M4 erforderlich (siehe dazu Kapitel "Bewegung der Spindel").

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen 228 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.3.3 Kreisinterpolation: G2, G3

Funktionalität Das Werkzeug bewegt sich vom Anfangspunkt zum Endpunkt auf einer Kreisbahn. Die Richtung wird von der G-Funktion bestimmt:

G2: im Uhrzeigersinn

G3: gegen den Uhrzeigersinn

Bild 9-16 Festlegung der Kreisdrehrichtung G2/G3 in den 3 möglichen Ebenen

Die Beschreibung des gewünschten Kreises kann auf unterschiedliche Weise angegeben werden:

Bild 9-17 Möglichkeiten der Kreisprogrammierung mit G2/G3 am Beispiel der Achsen X/Y und G2

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 229

G2/G3 wirken bis auf Widerruf durch eine andere Anweisung aus dieser G-Gruppe (G0, G1, ...).

Für die Bahngeschwindigkeit ist das programmierte F-Wort maßgebend.

Programmierung G2/G3 X... Y... I... J... ; Mittel-und Endpunkt G2/G3 CR=... X... Y... ; Kreisradius und Endpunkt G2/G3 AR=... I... J... ; Öffnungswinkel und Mittelpunkt G2/G3 AR=... X... Y... ; Öffnungswinkel und Endpunkt G2/G3 AP=... RP=... ; Polarkoordinaten, Kreis um den Pol

Hinweis

Weitere Möglichkeiten der Kreisprogrammierung ergeben sich mit:

CT - Kreis mit tangentialem Anschluss und

CIP - Kreis über Zwischenpunkt (siehe nachfolgende Kapitel).

Eingabetoleranzen für Kreis Kreise werden nur mit einer gewissen Maßtoleranz von der Steuerung akzeptiert. Verglichen werden dabei Kreisradius im Anfangs- und Endpunkt. Liegt die Differenz innerhalb der Toleranz, wird der Mittelpunkt intern exakt gesetzt. Andernfalls erfolgt eine Alarmmeldung.

Der Toleranzwert ist über Maschinendatum einstellbar (siehe "Betriebsanleitung" 802D sl).

Informationen Vollkreise in einem Satz sind nur mit Mittelpunkt- und Endpunktangabe möglich!

Bei Kreisen mit Radiusangabe dient das Vorzeichen bei CR=... der richtigen Kreiswahl. Mit gleichen Anfangs-, Endpunkt, Radius und gleicher Richtung sind 2 Kreise möglich. Das negative Vorzeichen bei CR=-... bestimmt den Kreis, dessen Kreissegment größer als ein Halbkreis ist; sonst ist der Kreis mit dem Kreissegment kleiner oder gleich Halbkreis bestimmt:

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen 230 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 9-18 Kreiswahl aus zwei möglichen Kreisen bei Radiusangabe über das Vorzeichen von CR=

Programmierbeispiel: Angabe von Mittelpunkt und Endpunkt

Bild 9-19 Beispiel für Mittelpunkt- und Endpunktangabe

N5 G90 X30 Y40 ; Anfangspunkt Kreis für N10

N10 G2 X50 Y40 I10 J-7 ; Endpunkt und Mittelpunkt

Hinweis

Mittelpunktwerte beziehen sich auf den Kreisanfangspunkt!

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 231

Programmierbeispiel: Angabe von Endpunkt und Radius

Bild 9-20 Beispiel für Endpunkt- und Radiusangabe

N5 G90 X30 Y40 ; Anfangspunkt Kreis für N10

N10 G2 X50 Y40 CR=12.207 ; Endpunkt und Radius

Hinweis

Mit einem negativen Vorzeichen des Wertes bei CR=-... wird ein Kreissegment größer als ein Halbkreis ausgewählt.

Programmierbeispiel: Angabe von Endpunkt und Öffnungswinkel

Bild 9-21 Beispiel für Endpunkt- und Öffnungswinkelangabe

N5 G90 X30 Y40 ; Anfangspunkt Kreis für N10

N10 G2 X50 Y40 AR=105 ; Endpunkt und Öffnungswinkel

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen 232 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Programmierbeispiel: Angabe von Mittelpunkt und Öffnungswinkel

Bild 9-22 Beispiel für Mittelpunkt- und Öffnungswinkelangabe

N5 G90 X30 Y40 ; Anfangspunkt Kreis für N10

N10 G2 I10 J-7 AR=105 ; Mittelpunkt und Öffnungswinkel

Hinweis

Mittelpunktwerte beziehen sich auf den Kreisanfangspunkt!

Programmierbeispiel: Polarkoordinaten

Bild 9-23 Beispiel für Kreis mit Polarkoordinaten

N1 G17 ; X/Y-Ebene

N5 G90 G0 X30 Y40 ; Anfangspunkt Kreis für N10

N10 G111 X40 Y33 ; Pol = Kreismittelpunkt

N20 G2 RP=12.207 AP=21 ; Polarangaben

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 233

9.3.4 Kreisinterpolation über Zwischenpunkt: CIP

Funktionalität Kennen Sie drei Konturpunkte des Kreises, statt Mittelpunkt oder Radius oder Öffnungswinkel, dann verwenden Sie vorteilhaft die Funktion CIP.

Die Richtung des Kreises ergibt sich hierbei aus der Lage des Zwischenpunktes (zwischen Anfangs- und Endpunkt). Der Zwischenpunkt wird entsprechend der folgenden Achszuordnung geschrieben:

I1=... für X-Achse,

J1=... für Y-Achse,

K1=... für Z-Achse

CIP wirkt bis auf Widerruf durch eine andere Anweisung aus dieser G-Gruppe (G0, G1, G2, ...).

Hinweis

Die eingestellte Maßangabe G90 oder G91 ist für den Endpunkt und den Zwischenpunkt gültig!

Bild 9-24 Kreis mit End- und Zwischenpunktangabe am Beispiel G90

Programmierbeispiel N5 G90 X30 Y40 ;Anfangspunkt Kreis für N10

N10 CIP X50 Y40 I1=40 J1=45 ;End- und Zwischenpunkt

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen 234 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.3.5 Kreis mit tangentialem Übergang: CT

Funktionalität Mit CT und dem programmierten Endpunkt in der aktuellen Ebene G17 bis G19 wird ein Kreis erzeugt, der sich an das vorhergehende Bahnstück (Kreis oder Gerade) in dieser Ebene tangential anschließt.

Radius und Mittelpunkt des Kreises sind hierbei aus den geometrischen Verhältnissen von vorherigem Bahnstück und dem programmierten Kreisendpunkt bestimmt.

Bild 9-25 Kreis mit tangentialem Übergang zum vorherigen Bahnstück

Programmierbeispiel N10 G1 X20 F300 ; Gerade

N20 CT X... Y... ; Kreis mit tangentialem Anschluss

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 235

9.3.6 Schraubenlinien-Interpolation: G2/G3, TURN

Funktionalität Bei der Schraubenlinien-Interpolation (Helix-Interpolation) werden zwei Bewegungen überlagert:

● Kreisbewegung in der Ebene G17 oder G18 oder G19

● Linearbewegung der senkrecht auf dieser Ebene stehenden Achse.

Mit TURN= wird die Anzahl zusätzlicher Vollkreisdurchläufe programmiert. Diese werden der eigentlichen Kreisprogrammierung hinzugefügt.

Die Schraubenlinien-Interpolation kann vorteilhaft zum Fräsen von Gewinden oder Schmiernuten in Zylindern eingesetzt werden.

Programmierung G2/G3 X... Y... I... J... TURN=... ; Mittel- und Endpunkt G2/G3 CR=... X... Y... TURN=... ; Kreisradius und Endpunkt G2/G3 AR=... I... J... TURN=... ; Öffnungswinkel und Mittelpunkt G2/G3 AR=... X... Y... TURN=... ; Öffnungswinkel und Endpunkt G2/G3 AP=... RP=... TURN=... ; Polarkoordinaten, Kreis um den Pol

Bild 9-26 Schraubenlinien-Interpolation

Programmierbeispiel N10 G17 ; X/Y-Ebene, Z-senkrecht dazu

N20 ... Z...

N30 G1 X0 Y50 F300 ; Anfangspunkt anfahren

N40 G3 X0 Y0 Z33 I0 J-25 TURN= 3 ; Schraubenlinie

...

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen 236 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.3.7 Gewindeschneiden mit konstanter Steigung: G33

Funktionalität Voraussetzung ist eine Spindel mit Wegmesssystem.

Mit der Funktion G33 können Gewinde mit konstanter Steigung bearbeitet werden. Bei Einsatz eines entsprechenden Werkzeuges ist Gewindebohren mit Ausgleichsfutter ausführbar.

Das Ausgleichsfutter nimmt hierbei auftretende Wegdifferenzen im beschränkten Maß auf.

Die Bohrtiefe wird über eine der Achsen X, Y, Z vorgegeben; die Gewindesteigung über das zugehörige I, J oder K.

G33 wirkt bis auf Widerruf durch eine andere Anweisung aus dieser G-Gruppe (G0, G1, G2,G3,...).

Rechts- oder Linksgewinde Rechts- oder Linksgewinde werden mit der Drehrichtung der Spindel (M3-Rechtslauf, M4-Linkslauf - siehe Kapitel "Bewegungen der Spindel") eingestellt. Dazu ist die Drehzahlangabe unter der Adresse S zu programmieren bzw. eine Drehzahl einzustellen.

Hinweis

Ein kompletter Gewindebohrzyklus mit Ausgleichsfutter wird mit dem Standardzyklus CYCLE840 bereitgestellt.

Bild 9-27 Gewindebohren mit G33

Programmierbeispiel ; metrisches Gewinde 5,

; Steigung nach Tabelle: 0,8 mm/U, ; Bohrung bereits vorgefertigt

N10 G54 G0 G90 X10 Y10 Z5 S600 M3 ; Startpunkt anfahren, Spindellauf rechts

N20 G33 Z-25 K0.8 ; Gewindebohren, Endpunkt -25 mm

N40 Z5 K0.8 M4 ; Rückzug, Spindellauf links

N50 G0 X... Y... Z...

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 237

Geschwindigkeit der Achsen Bei G33-Gewinden ergibt sich die Geschwindigkeit der Achse für die Gewindelänge aus der Spindeldrehzahl und der Gewindesteigung. Der Vorschub F ist nicht relevant. Er bleibt aber gespeichert. Die im Maschinendatum festgelegte maximale Achsgeschwindigkeit (Eilgang) kann jedoch nicht überschritten werden. Dieser Fall führt zu einer Alarmausgabe.

Hinweis Korrekturschalter • Der Spindeldrehzahlkorrekturschalter (Spindeloverride) sollte bei Gewindebearbeitung

unverändert bleiben. • Der Vorschubkorrekturschalter hat in diesem Satz keine Bedeutung.

9.3.8 Gewindebohren mit Ausgleichsfutter: G63

Funktionalität Mit G63 können Gewinde mit Ausgleichsfutter gebohrt werden. Der programmierte Vorschub F muss zur Spindeldrehzahl (S programmiert oder Drehzahl eingestellt) und zur Gewindesteigung des Bohrers passen:

F [mm/min] = S [U/min] x Gewindesteigung [mm/U]

Das Ausgleichsfutter nimmt hierbei auftretende Wegdifferenzen im beschränkten Maß auf.

Der Bohrrückzug erfolgt ebenfalls mit G63, jedoch mit entgegengesetzter Spindeldrehrichtung M3 <-> M4.

G63 wirkt satzweise. Im Satz nach G63 ist der vorherige G-Befehl der Gruppe "Interpolationsart" (G0, G1,G2, ...) wieder aktiv.

Rechts- oder Linksgewinde Rechts- oder Linksgewinde werden mit der Drehrichtung der Spindel (M3-Rechtslauf, M4-Linkslauf - siehe Kapitel "Bewegungen der Spindel") eingestellt.

Hinweis

Ein kompletter Gewindebohrzyklus mit Ausgleichsfutter (jedoch mit G33 und entsprechender Voraussetzung) wird mit dem Standardzyklus CYCLE840 bereitgestellt.

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen 238 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 9-28 Gewindebohren mit G63

Programmierbeispiel ; metrisches Gewinde 5,

; Steigung nach Tabelle: 0,8 mm/U, ; Bohrung bereits vorgefertigt

N10 G54 G0 G90 X10 Y10 Z5 S600 M3 ; Startpunkt anfahren, Spindellauf rechts

N20 G63 Z-25 F480 ; Gewindebohren, Endpunkt -25 mm

N40 G63 Z5 M4 ; Rückzug, Spindellauf links

N50 X... Y... Z...

9.3.9 Gewindeinterpolation: G331, G332

Funktionalität Voraussetzung ist eine lagegeregelte Spindel mit Wegmesssystem.

Mit G331/G332 können Gewinde ohne Ausgleichsfutter gebohrt werden, sofern die Dynamik der Spindel und der Achse dies erlauben.

Wird dennoch ein Ausgleichsfutter eingesetzt, so verringern sich die vom Ausgleichsfutter aufzunehmenden Wegdifferenzen. Ein Gewindebohren mit höherer Spindeldrehzahl ist damit möglich.

Mit G331 erfolgt das Bohren, mit G332 der Bohrrückzug.

Die Bohrtiefe wird über eine der Achsen X, Y, Z vorgegeben; die Gewindesteigung über das zugehörige I, J oder K.

Bei G332 wird die gleiche Steigung wie bei G331 programmiert. Die Umkehr der Spindeldrehrichtung erfolgt automatisch.

Die Drehzahl der Spindel wird mit S programmiert; ohne M3/M4.

Vor dem Gewindebohren mit G331/G332 muss die Spindel mit SPOS=... in den lagegeregelten Betrieb gebracht werden (siehe auch Kapitel "Spindelpositionieren SPOS").

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 239

Rechts- oder Linksgewinde Das Vorzeichen der Gewindesteigung bestimmt die Spindeldrehrichtung:

positiv: Rechtslauf (wie bei M3)

negativ: Linkslauf (wie bei M4)

Hinweis

Ein kompletter Gewindebohrzyklus mit Gewindeinterpolation wird mit dem Standardzyklus CYCLE84 bereitgestellt.

Bild 9-29 Gewindebohren mit G331/G332

Geschwindigkeit der Achsen Bei G331/G332 ergibt sich die Geschwindigkeit der Achse für die Gewindelänge aus der Spindeldrehzahl und der Gewindesteigung. Der Vorschub F ist nicht relevant. Er bleibt aber gespeichert. Die im Maschinendatum festgelegte maximale Achsgeschwindigkeit (Eilgang) kann jedoch nicht überschritten werden. Dieser Fall führt zu einer Alarmausgabe.

Programmierbeispiel metrisches Gewinde 5,

Steigung nach Tabelle: 0,8 mm/U, Bohrung bereits vorgefertigt:

N5 G54 G0 G90 X10 Y10 Z5 ; Startpunkt anfahren

N10 SPOS=0 ; Spindel in Lageregelung

N20 G331 Z-25 K0.8 S600 ; Gewindebohren, K positiv =Rechtslauf

der Spindel, Endpunkt Z=-25 mm

N40 G332 Z5 K0.8 ; Rückzug

N50 G0 X... Y... Z...

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Fräsen 240 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.3.10 Festpunktanfahren: G75

Funktionalität Mit G75 kann ein Festpunkt an der Maschine, z. B. Werkzeugwechselpunkt angefahren werden. Die Position ist für alle Achsen fest in Maschinendaten hinterlegt. Pro Achse können maximal 4 Festpunkte definiert sein.

Es wirkt keine Verschiebung. Die Geschwindigkeit jeder Achse ist ihr Eilgang.

G75 erfordert einen eigenen Satz und wirkt satzweise. Es ist der Maschinen-Achsbezeichner zu programmieren!

Im Satz nach G75 ist der vorherige G-Befehl der Gruppe "Interpolationsart" (G0, G1, G2, ...) wieder aktiv.

Programmierung G75 FP=<n> X1=0 Y1=0 Z1=0

Hinweis

FPn referiert mit Achsmaschinendatum MD30600 $MA_FIX_POINT_POS[n-1]. Wird kein FP programmiert, dann wird der erste Festpunkt angewählt.

Tabelle 9- 3 Erläuterung

Befehl Beschreibung G75 Festpunktanfahren FP=<n> Festpunkt, der angefahren werden soll. Angegeben wird die Festpunktnummer:

<n> Wertebereich von <n>: 1, 2, 3, 4 Falls keine Festpunktnummer angegeben ist, wird automatisch Festpunkt 1 angefahren.

X1=0 Y1=0 Z1=0 Maschinenachsen, die zum Festpunkt verfahren werden sollen. Hier geben Sie die Achsen mit Wert "0" an, mit denen der Festpunkt gleichzeitig angefahren werden soll. Jede Achse fährt mit der maximalen axialen Geschwindigkeit.

Programmierbeispiel N05 G75 FP=1 Z1=0 ; Festpunkt 1 in Z anfahren

N10 G75 FP=2 X1=0 Y1=0 ; Festpunkt 2 in X und Y anfahren, z. B. für Werkzeugwechsel

N30 M30 ; Programmende

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 241

Hinweis

Die programmierten Positionswerte für X1, Y1, Z1 (hier beliebig=0 gewählt) werden ignoriert, müssen jedoch geschrieben werden.

Ab SW 1.4 SP7 Ab SW 1.4 SP7 besteht die Möglichkeit vier Festpunkte zu verrechnen.

Voraussetzung ist, dass das Achsmaschinendatum MD30610 $MA_NUM_FIX_POINT_POS=4 gesetzt wird.

Programmierbeispiel N05 G75 FP=1 X1=0 ; hierbei wird der Index Null "40" angefahren --> neu

(MD30600 $MA_ FIX_POINT_POS[0]= Beispielwert 40)

N10 G75 FP=2 X1=0 ; hierbei wird der Index Eins "60" angefahren --> neu (MD30600 $MA_ FIX_POINT_POS[1]= Beispielwert 60)

N15 G75 FP=3 X1=0 ; hierbei wird der Index Zwei "70" angefahren --> neu (MD30600 $MA_ FIX_POINT_POS[2]= Beispielwert 70)

N20 G75 FP=4 X1=0 ; hierbei wird der Index Drei "80" angefahren --> neu (MD30600 $MA_ FIX_POINT_POS[3]= Beispielwert 80)

N30 M30 ; Programmende

Hinweis

Werden im Programm drei oder vier Festpunkte aufgerufen und das MD30610 $MA_NUM_FIX_POINT_POS=0 oder zwei gesetzt, wird eine Fehlermeldung "017800" vom NCK abgesetzt (Kanal 1 Satz... Falsche kodierte Position programmiert).

9.3.11 Referenzpunktanfahren: G74

Funktionalität Mit G74 kann das Referenzpunktfahren im NC-Programm durchgeführt werden. Richtung und Geschwindigkeit jeder Achse sind in Maschinendaten hinterlegt.

G74 erfordert einen eigenen Satz und wirkt satzweise. Es ist der Maschinen-Achsbezeichner zu programmieren!

Im Satz nach G74 ist der vorherige G-Befehl der Gruppe "Interpolationsart" (G0, G1,G2, ...) wieder aktiv.

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Fräsen 242 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Programmierbeispiel N10 G74 X1=0 Y1=0 Z1=0

Hinweis

Die programmierten Positionswerte für X1, Y1, Z1 (hier beliebig=0 gewählt) werden ignoriert, müssen jedoch geschrieben werden.

9.3.12 Messen mit schaltendem Taster: MEAS, MEAW

Funktionalität Die Funktion ist bei SINUMERIK 802D sl plus und pro verfügbar.

Steht in einem Satz mit Verfahrbewegungen von Achsen die Anweisung MEAS=... oder MEAW=..., so werden die Positionen der verfahrenen Achsen bei der Schaltflanke eines angeschlossenen Messtasters erfasst und gespeichert. Das Messergebnis ist für jede Achse im Programm lesbar.

Bei MEAS wird die Bewegung der Achsen beim Eintreffen der gewählten Schaltflanke des Tasters abgebremst und der verbleibende Restweg gelöscht.

Programmierung MEAS=1 G1 X... Y... Z... F... ; Messen mit steigender Flanke des Messtasters,

Restweg löschen MEAS=-1 G1 X... Y... Z... F... ; Messen mit fallender Flanke des Messtasters, Restweg

löschen MEAW=1 G1 X... Y... Z... F... ; Messen mit steigender Flanke des Messtasters, ohne

Restweg löschen MEAW=-1 G1 X... Y... Z... F... ; Messen mit fallender Flanke des Messtasters, ohne

Restweg löschen

VORSICHT

Bei MEAW: Messtaster fährt auch nachdem er ausgelöst hat bis zur programmierten Position. Zerstörungsgefahr!

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 243

Messauftragsstatus Hat der Messtaster geschaltet, so hat die Variable $AC_MEA[1] nach dem Messsatz den Wert=1; ansonsten den Wert =0.

Mit dem Starten eines Messsatzes wird die Variable auf den Wert=0 gesetzt.

Messergebnis Das Messergebnis steht für die im Messsatz verfahrenen Achsen mit folgenden Variablen nach dem Messsatz bei erfolgreicher Messtasterschaltung zur Verfügung:

im Maschinenkoordinatensystem: $AA_MM[Achse]

im Werkstückkoordinatensystem: $AA_MW[Achse]

Programmierbeispiel N10 MEAS=1 G1 X300 Z-40 F4000 ; Messen mit Restweglöschen,

; Messtaster mit steigender Flanke

N20 IF $AC_MEA[1]==0 GOTOF MEASERR ; Messfehler?

N30 R5=$AA_MW[X] R6=$AA_MW[Z] ; Messwerte verarbeiten

..

N100 MEASERR: M0 ; Messfehler

Hinweis

IF-Anweisung - siehe Kapitel "Bedingte Programmsprünge"

9.3.13 Tangentialsteuerung: TANG, TANGON, TANGOF, TLIFT, TANGDEL

Funktionalität Die Funktion ist nur bei SINUMERIK 802D sl pro verfügbar.

Der Einsatz dieser Funktion ist außerhalb der Technologie Fräsen vorgesehen.

Wird die Steuerung SINUMERIK in Technologiebereichen eingesetzt, wo z. B. ein Werkzeug in Ausrichtung der Tangente (tangential) zur verfahrenen Werkstückkontur geführt werden muss, so kommt die "Tangentialsteuerung" zur Anwendung. Zum Beispiel:

● Führen der Werkstückausrichtung beim Bearbeiten mit einer Bandsäge

● Führen eines Schneidrädchens bei der Glas-, Leder-, Textil- oder Papierverarbeitung.

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen 244 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Mit der Funktion TANG( ) wird eine Achskopplung mit einem Koppelfaktor definiert. Die Achs-kopplung legt eine Folgeachse (Rundachse) und zwei Leitachsen (Achsen der Bearbeitungsebene) fest. Die Folgeachse wird gemäß der Tangente zur Bahn geführt, die durch die Leitachsen verfahren wird. Mit TANGON( ) wird die Kopplung eingeschaltet, mit TANGOF( ) ausgeschaltet. Durch einen in TANGON( ) programmierten Winkel kann ein Offsetwinkel der Folgeachse (Rundachse) angegeben werden. Mit der Anweisung TANGDEL( ) kann eine definierte Kopplung im ausgeschalteten Zustand gelöscht werden.

Mit den einzelnen Funktionen sind jeweils festgelegte Parameter bzw. Werte dafür zu übergeben. Haben alle Parameter nach den Achsen keine Wertangabe, so müssen diese nicht geschrieben werden.

Programmierung TANG( FAchse,LAchse1,LAchse2,Koppel,KS,Opt )

; Definition der tangentialen Kopplung

TANGON( FAchse,Winkel, Dist, Winkeltol ) ;Tangentialsteuerung einschalten TANGOF( FAchse ) ; Tangentialsteuerung ausschalten TLIFT( FAchse ) ; Zwischensatz an Konturecken einfügen TANGDEL( FAchse ) ; Definition der tangentialen Kopplung löschen

Erläuterung der Parameter FAchse Folgeachse (tangential nachgeführte Rundachse) LAchse1, LAchse Leitachse1 und 2 (Bahnachsen, aus denen die Tangente für die

Nachführung der Folgeachse bestimmt wird.) Koppel Koppelfaktor (Zusammenhang zwischen Winkeländerung der

Tangente und der nachgeführten Achse.) Angabe optional, Voreinstellung = 1

KS Kennbuchstabe für Koordinatensystem, Angabe optional: "B" = Basiskoordinatensystem (Voreinstellung)

Opt Optimierung: "S" = Standard (Default) oder "P" = automatische Anpassung des Zeitverlaufes von Folge- und Leitachsen

Winkel Offsetwinkel der Folgeachse Dist Überschleifweg der Folgeachse, erforderlich bei Opt = "P" Winkeltol Winkeltoleranz der Folgeachse, Angabe optional, (Auswertung nur

bei Opt = "P")

Informationen Bei Opt = "P" wird die Dynamik der Folgeachse bei der Geschwindigkeitsbegrenzung der Leitachsen mit berücksichtigt.

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 245

Die Parameter Dist und Winkeltol begrenzen den Fehler zwischen der nachgeführten Achse und der Tangente der Leitachsen gezielt. Geschwindigkeitssprünge der Folgeachse infolge von Sprüngen in der Leitachskontur werden mit (Dist und Winkeltol) überschliffen bzw. geglättet. Dabei wird die Folgeachse vorausschauend geführt, um die Abweichung möglichst klein zu halten.

Zwischensatz an Konturecken einfügen: TLIFT( )

An einer Ecke der Kontur ändert sich die Tangente und damit die Sollposition der nachgeführten Achse sprunghaft. Die Achse versucht normalerweise, diesen Sprung mit ihrer maximal möglichen Geschwindigkeit auszugleichen. Dabei ergibt sich jedoch über eine gewisse Strecke auf der Kontur nach der Ecke eine Abweichung zur gewünschten tangentiellen Anstellung. Wenn dies aus technologischen Gründen nicht tolerierbar ist, kann mit der Anweisung TLIFT( ) die Steuerung dazu veranlasst werden, an der Ecke anzuhalten und in einem automatisch erzeugten Zwischensatz die Folgeachse in die neue Tangentenrichtung zu drehen. Die Winkeländerung, ab der ein automatischer Zwischensatz eingeführt wird, ist über Maschinendatum projektierbar.

Bild 9-30 Tangentialsteuerung, z. B. eines Schneidrädchens: X, Y = Leitachsen, C = Folgeachse

Programmierbeispiel N10 TANG(C, X, Y,1) ; Kopplung der Tangentialsteuerung definieren

N20 ... , Anfangspunkt anfahren

N30 TANGON(C,0) ; Kopplung einschalten, C-Achsausrichtung 0 Grad

N40 G1 F800 X10 Y20 ; Kontur abfahren in X, Y

...

N100 TANGOF(C) ; Kopplung ausschalten

...

N200 M2

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Fräsen 246 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.3.14 Vorschub F

Funktionalität Der Vorschub F ist die Bahngeschwindigkeit und stellt den Betrag der geometrischen Summe der Geschwindigkeitskomponenten aller beteiligten Achsen dar. Die einzelnen Achsgeschwindigkeiten ergeben sich daher aus dem Anteil des Achsweges am Bahnweg.

Der Vorschub F wirkt bei den Interpolationsarten G1, G2, G3, CIP, CT und bleibt solange erhalten, bis ein neues F-Wort geschrieben wird.

Programmierung F...

Hinweis

Bei ganzzahligen Werten kann die Dezimalpunktangabe entfallen, z. B. F300.

Maßeinheit für F mit G94, G95 Die Maßeinheit des F-Wortes wird von G-Funktionen bestimmt:

● G94: F alsVorschub in mm/min

● G95: F als Vorschub in mm/Umdrehung der Spindel

(nur sinnvoll, wenn Spindel läuft!)

Hinweis

Diese Maßeinheit gilt für metrische Maßangaben. Entsprechend Kapitel "Metrische und inch-Maßangabe" ist auch eine Einstellung mit inch-Maß möglich.

Programmierbeispiel N10 G94 F310 ; Vorschub in mm/min

...

N110 S200 M3 ; Spindellauf

N120 G95 F15.5 ; Vorschub in mm/Umdrehung

Hinweis

Schreiben Sie ein neues F-Wort, wenn Sie G94 - G95 wechseln!

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 247

9.3.15 Vorschubkorrektur bei Kreisen: CFTCP, CFC

Funktionalität Bei eingeschalteter Werkzeugradiuskorrektur (G41/G42, siehe Kapitel "Anwahl der Werkzeugradiuskorrektur: G41, G42") und Kreisprogrammierung ist es notwendig, den Vorschub am Fräsermittelpunkt zu korrigieren, wenn der programmierte F-Wert an der Kreiskontur wirken soll.

Innen- und Außenbearbeitung eines Kreises sowie der aktuelle Werkzeugradius werden bei eingeschalteter Korrektur automatisch berücksichtigt.

Bei geraden Bahnen ist diese Korrektur nicht erforderlich. Hier sind die Bahngeschwindigkeiten am Fräsermittelpunkt und an der programmierten Kontur gleich.

Soll der programmierte Vorschub stets an der Fräsermittelpunktsbahn wirken, schalten Sie die Vorschubkorrektur aus. Zum Schalten existiert die modal wirkende Gruppe mit CFTCP/CFC (G-Funktionen).

Programmierung CFTCP ; Vorschubkorrektur AUS (programmierter Vorschub wirkt am

Fräsermittelpunkt) CFC ; Vorschubkorrektur bei Kreis EIN

Bild 9-31 Vorschubkorrektur G901 bei Innen-/Außenkreisbearbeitung

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen 248 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Korrigierter Vorschub ● Außenkreisbearbeitung:

Fkorr. = Fprog. (rkont + rwz) / rkont

● Innenkreisbearbeitung:

Fkorr. = Fprog. (rkont - rwz) / rkont

rkont: Radius der Kreiskontur

rwz: Werkzeugradius

Programmierbeispiel N10 G42 ... ; Werkzeugradiuskorrektur EIN

N20 CFC ... ; Vorschubkorrektur bei Kreis EIN

N30 G2 X... Y... I... J... F350

; Vorschubwert wirkt an Kontur

N40 G3 X... Y... I... J... ; Vorschubwert wirkt an Kontur

...

N70 CFTCP ; Vorschubkorrektur AUS, programmierter Vorschubwert wirkt am Fräsermittelpunkt

9.3.16 Genauhalt/Bahnsteuerbetrieb: G9, G60, G64

Funktionalität Zur Einstellung des Fahrverhaltens an den Satzgrenzen und zur Satzweiterschaltung existieren G-Funktionen, die eine optimale Anpassung an unterschiedliche Anforderungen ermöglichen. Beispiel: Sie wollen mit den Achsen schnell positionieren, oder Sie wollen Bahnkonturen über mehrere Sätze bearbeiten.

Programmierung G60 ; Genauhalt modal wirksam G64 ; Bahnsteuerbetrieb G9 ; Genauhalt satzweise wirksam G601 ; Genauhaltfenster fein G602 ; Genauhaltfenster grob

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 249

Genauhalt G60, G9 Ist die Funktion Genauhalt (G60 oder G9) wirksam, wird die Geschwindigkeit zum Erreichen der genauen Zielposition am Ende des Satzes gegen Null abgebremst.

Hierbei ist mit einer weiteren modal wirkenden G-Gruppe einstellbar, wann die Verfahrbewegung dieses Satzes als beendet gilt und in den nächsten Satz geschaltet wird.

● G601:Genauhaltfenster fein

Die Satzweiterschaltung erfolgt, wenn alle Achsen das "Genauhaltfenster fein" (Wert im Maschinendatum) erreicht haben.

● G602: Genauhaltfenster grob

Die Satzweiterschaltung erfolgt, wenn alle Achsen das "Genauhaltfenster grob" (Wert im Maschinendatum) erreicht haben.

Die Wahl des Genauhaltfensters beeinflusst wesentlich die Gesamtzeit, wenn viele Positioniervorgänge ausgeführt werden. Feine Abgleiche benötigen mehr Zeit.

Bild 9-32 Genauhaltfenster grob oder fein, wirksam bei G60/G9, vergrößerte Darstellung der

Fenster

Programmierbeispiel N5 G602 ; Genauhaltfenster grob

N10 G0 G60 X... ; Genauhalt modal

N20 X... Y... ; G60 wirkt weiterhin

...

N50 G1 G601 ... ; Genauhaltfenster fein

N80 G64 X... ; Umschalten auf Bahnsteuerbetrieb

...

N100 G0 G9 X... ; Genauhalt wirkt nur für diesen Satz

N111 ... ; wieder Bahnsteuerbetrieb

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Hinweis

Der Befehl G9 erzeugt nur für den Satz Genauhalt, in dem er steht; G60 jedoch bis auf Widerruf durch G64.

Bahnsteuerbetrieb G64 Ziel des Bahnsteuerbetriebes ist es, ein Abbremsen an den Satzgrenzen zu vermeiden und mit möglichst gleicher Bahngeschwindigkeit (bei tangentialen Übergängen) in den nächsten Satz zu wechseln. Die Funktion arbeitet mit vorausschauender Geschwindigkeitsführung über mehrere Sätze (Look Ahead).

Bei nichttangentialen Übergängen (Ecken) wird die Geschwindigkeit gegebenenfalls so schnell abgesenkt, dass die Achsen einer relativ großen Geschwindigkeitsänderung in kurzer Zeit unterliegen. Das hat gegebenenfalls einen großen Ruck (Beschleunigungsänderung) zur Folge. Über die Aktivierung der Funktion SOFT kann die Größe des Ruckes begrenzt werden.

Programmierbeispiel N10 G64 G1 X... F... ; Bahnsteuerbetrieb

N20 Y.. ; weiter Bahnsteuerbetrieb

...

N180 G60 ... ; Umschalten auf Genauhalt

Vorausschauende Geschwindigkeitsführung (Look Ahead):

Im Bahnsteuerbetrieb mit G64 ermittelt die Steuerung automatisch für mehrere NC-Sätze im voraus die Geschwindigkeitsführung. Hierdurch kann bei annähernd tangentialen Übergängen über mehrere Sätze hinweg beschleunigt oder gebremst werden. Bei Bahnen, die sich aus kurzen Wegen in den NC-Sätzen zusammensetzen, lassen sich höhere Geschwindigkeiten erzielen als ohne Vorausschau.

Bild 9-33 Vergleich des Geschwindigkeitsverhaltens G60 und G64 mit kurzen Wegen in den

Sätzen

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9.3.17 Beschleunigungsverhalten: BRISK, SOFT

BRISK Die Achsen der Maschine ändern ihre Geschwindigkeit mit dem maximal zulässigen Wert der Beschleunigung bis zum Erreichen der Endgeschwindigkeit. BRISK ermöglicht zeitoptimales Arbeiten. Die Sollgeschwindigkeit wird in kurzer Zeit erreicht. Es sind jedoch Sprünge im Beschleunigungsverlauf vorhanden.

SOFT Die Achsen der Maschine beschleunigen mit einer nichtlinearen stetigen Kennlinie bis zum Erreichen der Endgeschwindigkeit. Durch dieses ruckfreie Beschleunigen ermöglicht SOFT eine geringere Maschinenbelastung. Gleiches Verhalten stellt sich auch bei Bremsvorgängen ein.

Bild 9-34 Prinzipieller Verlauf der Bahngeschwindigkeit bei BRISK/SOFT

Programmierung BRISK ; sprungförmige Bahnbeschleunigung SOFT ; ruckbegrenzte Bahnbeschleunigung

Programmierbeispiel N10 SOFT G1 X30 Z84 F650 ; ruckbegrenzte Bahnbeschleunigung

...

N90 BRISK X87 Z104 ; weiter mit sprungförmiger Bahnbeschleunigung

...

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9.3.18 Prozentuale Beschleunigungskorrektur: ACC

Funktionalität In Programmabschnitten kann es erforderlich sein, die über Maschinendaten eingestellte Achs- oder Spindelbeschleunigung programmierbar zu verändern. Diese programmierbare Beschleunigung ist eine prozentuale Beschleunigungskorrektur.

Für jede Achse (z. B. X) oder Spindel (S) kann ein Prozentwert > 0% und v 200% programmiert werden. Die Achsinterpolation erfolgt dann mit dieser anteiligen Beschleunigung. Bezugswert (100%) ist der gültige Maschinendatenwert für die Beschleunigung (abhängig ob Achse oder Spindel, bei Spindel noch abhängig von der Getriebestufe und ob Positioniermode oder Drehzahlmode).

Programmierung ACC[Achsname] = Prozentwert ; für Achse ACC[S] = Prozentwert ; für Spindel

Programmierbeispiel N10 ACC[X]=80 ; 80% Beschleunigung für die X-Achse

N20 ACC[S]=50 ; 50% Beschleunigung für die Spindel

...

N100 ACC[X]=100 ; Ausschalten der Korrektur für die X-Achse

Wirksamkeit Die Begrenzung wirkt in allen Interpolationsarten der Betriebsarten AUTOMATIK und MDA. Die Begrenzung ist nicht im JOG-Betrieb und beim Referenzpunktfahren wirksam.

Mit der Wertzuweisung ACC[...] = 100 wird die Korrektur ausgeschaltet; ebenso mit RESET und Programmende.

Der programmierte Korrekturwert ist auch bei Probelaufvorschub aktiv.

VORSICHT

Ein Wert größer 100% darf nur programmiert werden, wenn diese Beanspruchung für die Maschinenmechanik zulässig ist und die Antriebe entsprechende Reserven haben. Bei Nicht-einhaltung kann es zu Beschädigungen der Mechanik und/oder zu Fehlermeldungen kommen.

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9.3.19 Fahren mit Vorsteuerung: FFWON, FFWOF

Funktionalität Durch die Vorsteuerung wird der Schleppabstand in der verfahrenen Bahn gegen Null reduziert.

Das Fahren mit Vorsteuerung ermöglicht höhere Bahngenauigkeit und damit bessere Fertigungsergebnisse.

Programmierung FFWON ; Vorsteuerung EIN FFWOF ; Vorsteuerung AUS

Programmierbeispiel N10 FFWON ; Vorsteuerung EIN

N20 G1 X... Y... Z... F900

...

N80 FFWOF ; Vorsteuerung AUS

9.3.20 Verbesserung der Oberflächengüte durch Kompressor: COMPCAD

Funktionalität Diese Funktion ist bei SINUMERIK 802D sl pro verfügbar.

CAD/CAM-Systeme liefern in der Regel Linearsätze, die eine parametrierte Genauigkeit einhalten. Diese führen bei komplexen Konturen zu einer erheblichen Datenmenge und zu eventuell kurzen Bahnabschnitten. Diese kurzen Bahnabschnitte begrenzen die Abarbeitungsgeschwindigkeit. Der Kompressor hat die Möglichkeit, einzelne kurze Bahnsätze zu einem Bahnabschnitt zusammenzufassen. Die Anzahl der abzuarbeitenden Sätze wird komprimiert. Dabei wird intern die G1-Geradeninterpolation in eine Polynominterpolation umgewandelt.

Mit dem G-Code COMPCAD kann eine Kompression gewählt werden, die bezüglich Oberflächengüte und Geschwindigkeit optimiert, wobei die Genauigkeit der Interpolation durch Maschinendaten festgelegt werden kann.

COMPCAD ist rechenzeit- und speicherplatzintensiv. COMPCAD sollte nur eingesetzt werden, wenn Maßnahmen zur Oberflächenverbesserung vom eingesetzten CAD/CAM-System nicht vorab geleistet werden können.

Merkmale:

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● COMPCAD erzeugt beschleunigungsstetig ineinanderübergehende Polynomsätze.

● Bei benachbarten Bahnen führen die Abweichungen jeweils in die gleiche Richtung.

● Mit dem Settingdatum SD42470: CRIT_SPLINE_ANGLE kann ein Grenzwinkel festgelegt werden, ab dem COMPCAD Ecken stehen lässt.

● COMPCAD eliminiert mangelhafte Flächenübergänge. Dabei werden die Toleranzen weitgehend eingehalten, der Eckengrenzwinkel jedoch nicht berücksichtigt.

Programmierung COMPCAD ; Kompressor für Oberflächenoptimierung EIN COMPOF ; Kompressor AUS

Programmierbeispiel N10 G0 X30 Y6 Z40

N20 G1 F10000

N30 SOFT

N40 COMPCAD ; Kompressor für Oberflächenoptimierung EIN

N50 STOPFIFO ; Anhalten des schnellen Bearbeitungsabschnitts

N60 Z32.499

N61 X41.365 Z32.500

N62 X43.115 Z32.497

N63 X43.365 Z32.477

N64 X43.556 Z32.449

N65 X43.818 Z32.387

N66 X44.076 Z32.300

...

N80 COMPOF ; Kompressor AUS

N90 G0 Z50

N100 M2

Informationen Der Kompressor verarbeitet Sätze mit den Achsbewegungen X, Y und Z. Die Ausgabe von M-Befehlen, eine Drehzahländerung der Spindel, usw. unterbrechen den Kompressor.

Bei der Inbetriebnahme ist die Funktion über eine Reihe von Maschinendaten zu projektieren.

Literaturverweis SINUMERIK 802D sl Betriebsanleitung Drehen, Fräsen, Schleifen, Nibbeln

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9.3.21 4. Achse

Funktionalität Je nach Maschinenausführung kann eine 4. Achse erforderlich sein, z. B. Rundtisch, Schwenktisch, usw. Diese Achse ist als Linear- oder Rundachse ausführbar. Entsprechend ist der Bezeichner für diese Achse projektierbar, z. B. U oder C oder A, usw. Bei Rundachsen ist der Verfahrbereich zwischen 0 ...<360 Grad (Modulo-Verhalten) projektierbar.

Die 4. Achse ist bei entsprechender Maschinenauslegung mit den übrigen Achsen zugleich linear verfahrbar. Wird die Achse in einem Satz mit G1 oder G2/G3 mit den übrigen Achsen (X,Y,Z) verfahren, so erhält sie keine Komponente des Vorschubes F. Ihre Geschwindigkeit richtet sich nach der Bahnzeit der Achsen X,Y,Z. Ihre "lineare" Bewegung beginnt und endet mit den übrigen Bahnachsen. Die Geschwindigkeit kann jedoch nicht größer als der festgelegte Grenzwert sein.

Wird in einem Satz nur diese 4. Achse programmiert, fährt die Achse bei G1 mit dem aktivem Vorschub F. Handelt es sich um eine Rundachse, so ist die Maßeinheit für F entsprechend Grad/min bei G94 oder Grad/Umdrehung der Spindel bei G95.

Für diese Achse sind ebenfalls Verschiebungen einstellbar (G54 ... G59) und programmierbar (TRANS, ATRANS).

Programmierbeispiel Die 4. Achse sei ein Schwenktisch (Rundachse) und habe den Achsbezeichner A:

N5 G94 ; F in mm/min oder Grad/min

N10 G0 X10 Y20 Z30 A45 ; X-Y-Z-Bahn mit Eilgang verfahren, A-zeitgleich dazu

N20 G1 X12 Y21 Z33 A60 F400 ; X-Y-Z-Bahn mit 400 mm/min verfahren, A-zeitgleich dazu

N30 G1 A90 F3000 ; Achse A fährt allein auf Position 90 Grad mit Geschwindigkeit 3000 Grad/min

Spezielle Anweisungen für Rundachsen: DC, ACP, ACN z. B. für Rundachse A:

A=DC(...) ; Absolutmaßangabe, Position direkt (auf kürzestem Weg)

anfahren

A=ACP(...) ; Absolutmaßangabe, Position in positiver Richtung anfahren

A=ACN(...) ; Absolutmaßangabe, Position in negativer Richtung anfahren

Beispiel:

N10 A=ACP(55.7) ; absolute Position 55,7 Grad in positiver Richtung anfahren

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9.3.22 Verweilzeit: G4

Funktionalität Sie können zwischen zwei NC-Sätzen die Bearbeitung für eine definierte Zeit unterbrechen, indem Sie einen eigenen Satz mit G4 einfügen; z. B. zum Freischneiden.

Die Wörter mit F... oder S... werden nur in diesem Satz für die Zeitangaben benutzt. Ein vorher programmierter Vorschub F oder eine Spindeldrehzahl S bleibt erhalten.

Programmierung G4 F... ; Verweilzeit in Sekunden G4 S... ; Verweilzeit in Umdrehungen der Spindel

Programmierbeispiel N5 G1 F200 Z-50 S300 M3 ; Vorschub F, Spindeldrehzahl S

N10 G4 F2.5 ; Verweilzeit 2,5 s

N20 Z70

N30 G4 S30 ; 30 Umdrehungen der Spindel verweilen, entspricht bei S=300 U/min und 100 %, Drehzahloverride: t=0,1 min

N40 X... ; Vorschub und Spindeldrehzahl wirken weiterhin

Hinweis

G4 S.. ist nur bei Vorhandensein einer gesteuerten Spindel möglich (wenn Drehzahlvorgaben ebenfalls über S... programmiert werden).

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9.3.23 Fahren auf Festanschlag

Funktionalität Die Funktion ist bei 802D sl plus und 802D sl pro verfügbar.

Mit Hilfe der Funktion "Fahren auf Festanschlag" (FXS = Fixed Stop) ist es möglich, definierte Kräfte für das Klemmen von Werkstücken aufzubauen, wie sie z. B. bei Pinolen und Greifern notwendig sind. Außerdem können mit der Funktion mechanische Referenzpunkte angefahren werden. Bei hinreichend reduziertem Moment sind auch einfache Messvorgänge möglich, ohne dass ein Taster angeschlossen werden muss.

Programmierung FXS[Achse]=1 ; Fahren auf Festanschlag anwählen FXS[Achse]=0 ; Fahren auf Festanschlag abwählen FXST[Achse]=... ; Klemm-Moment, Angabe in % vom max. Moment des Antriebes FXSW[Achse]=... ; Fensterbreite für Festanschlag-Überwachung in mm/Grad

Hinweis

Als Achsbezeichner wird vorzugsweise der Maschinenachsbezeichner geschrieben, z. B. X1. Der Kanalachsbezeichner (z. B. X) ist nur zulässig, wenn z. B. keine Koordinatendrehung aktiv ist und diese Achse direkt einer Maschinenachse zugeordnet ist.

Die Befehle sind modal wirksam. Der Verfahrweg und das Anwählen der Funktion FXS[Achse]=1 muss in einem Satz programmiert werden.

Programmierbeispiel Anwahl N10 G1 G94 ...

N100 X250 Z100 F100 FXS[Z1]=1 FXST[Z1]=12.3 FXSW[Z1]=2

; für Maschinenachse Z1 FXS-Funktion angewählt,

; Klemm-Moment 12,3%,

; Fensterbreite 2 mm

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Hinweis

Der Festanschlag muss bei der Anwahl zwischen Start- und Zielposition liegen.

Die Angaben für Moment FXST[ ]= und Fensterbreite FXSW[ ]= sind optional. Werden diese nicht geschrieben, wirken die Werte aus vorhandenen Settingdaten (SD). Programmierte Werte werden in die Settingdaten übernommen. Zu Beginn werden die Settingdaten mit Werten aus Maschinendaten geladen. FXST[ ]=... bzw. FXSW[ ]=... können zum beliebigen Zeitpunkt im Programm geändert werden. Die Änderungen werden vor Verfahrbewegungen im Satz wirksam.

Bild 9-35 Beispiel für Fahren auf Festanschlag: Werkzeug wird in Z-Achse gegen einen Anschlag

gefahren

Weitere Programmierbeispiele N10 G1 G94 ...

N20 X250 Z100 F100 FXS[X1]=1 ; für Maschinenachse X1 FXS angewählt, Klemm-Moment und Fensterbreite aus SD

N20 X250 Z100 F100 FXS[X1]=1 FXST[X1]=12.3

; für Maschinenachse X1 FXS angewählt, Klemm-Moment 12,3%, Fensterbreite aus SD

N20 X250 Z100 F100 FXS[X1]=1 FXST[X1]=12.3 FXSW[X1]=2

; für Maschinenachse X1 FXS angewählt, Klemm-Moment 12,3%, Fensterbreite 2 mm

N20 X250 Z100 F100 FXS[X1]=1 FXSW[X1]=2 ; für Maschinenachse X1 FXS angewählt, Klemm-Moment aus SD, Fensterbreite 2 mm

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Festanschlag erreicht Nachdem der Festanschlag erreicht ist,

● wird der Restweg gelöscht und der Lagesollwert nachgeführt,

● steigt das Antriebsmoment bis zum programmierten Grenzwert FXST[ ]=... bzw. Wert aus SD an und bleibt dann konstant,

● wird die Überwachung des Festanschlags innerhalb der gegebenen Fensterbreite aktiv (FXSW[ ]=... bzw. Wert aus SD).

Funktion abwählen Die Abwahl der Funktion löst einen Vorlaufstop aus. Im Satz mit FXS[X1]=0 sollen Verfahrbewegungen stehen.

Beispiel:

N200 G1 G94 X200 Y400 F200 FXS[X1] = 0 ; Achse X1 wird von Festanschlag auf

Position X= 200 mm zurückgezogen.

Hinweis

Die Verfahrbewegung auf die Rückzugsposition muss vom Festanschlag wegführen, sonst sind Anschlag- oder Maschinenbeschädigung möglich.

Der Satzwechsel erfolgt nach Erreichen der Rückzugsposition. Wird keine Rückzugsposition angegeben, findet der Satzwechsel sofort nach dem Abschalten der Momentenbegrenzung statt.

Hinweis

"Messen mit Restweglöschen" (Befehl MEAS) und "Fahren auf Festanschlag" können nicht gleichzeitig in einem Satz programmiert werden.

Während "Fahren auf Festanschlag" aktiv ist, erfolgt keine Konturüberwachung.

Wird die Momentengrenze zu weit abgesenkt, kann die Achse der Sollwertvorgabe nicht mehr folgen, der Lageregler geht in die Begrenzung und die Konturabweichung steigt an. In diesem Betriebszustand kann es bei Erhöhung der Momentengrenze zu ruckartigen Bewegungen kommen. Es ist sicherzustellen, dass die Achse noch folgen kann. Deshalb ist zu kontrollieren, dass die Konturabweichung nicht größer als bei unbegrenztem Moment ist.

Über Maschinendatum kann eine Anstiegsrampe für die neue Momentgrenze definiert werden, um ein sprunghaftes Einstellen der Momentgrenze zu vermeiden (z. B. beim Eindrücken einer Pinole).

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Systemvariable für Status: $AA_FXS[Achse] Diese Systemvariable liefert den Status von "Fahren auf Festanschlag" für die angegebene Achse:

● Wert =

– 0: Achse ist nicht am Anschlag

– 1: Anschlag wurde erfolgreich angefahren

(Achse ist im Festanschlags-Überwachungsfenster)

– 2: Anfahren des Anschlages fehlgeschlagen (Achse ist nicht am Anschlag)

– 3: Fahren auf Festanschlag aktiviert

– 4: Anschlag wurde erkannt

– 5: Fahren auf Festanschlag wird abgewählt. Die Abwahl ist noch nicht vollzogen.

Das Abfragen der Systemvariablen im Teileprogramm löst einen Vorlaufstop aus.

Bei SINUMERIK 802D sl können nur die statischen Zustände vor und nach An-/Abwahl erfasst werden.

Alarmunterdrückung Mit einem Maschinendatum kann die Ausgabe folgender Alarme unterdrückt werden:

● 20091 "Festanschlag nicht erreicht"

● 20094 "Festanschlag abgebrochen"

Literaturverweis SINUMERIK 802D sl Funktionshandbuch Drehen, Fräsen, Nibbeln; Fahren auf Festanschlag

9.3.24 Vorschubreduzierung mit Eckenverzögerung (FENDNORM, G62, G621)

Funktion Bei der automatischen Eckenverzögerung wird der Vorschub glockenförmig kurz vor der betreffenden Ecke abgesenkt. Außerdem kann das Ausmaß des für die Bearbeitung relevanten Werkzeugverhaltens über Settingdaten parametriert werden. Dies sind:

● Beginn und Ende der Vorschubreduzierung

● Override, mit dem der Vorschub reduziert wird

● Erkennung der relevanten Ecke

Als relevante Ecken werden diejenigen Ecken berücksichtigt, deren Innenwinkel kleiner als die über Settingdatum parametrierte Ecke ist.

Mit dem Defaultwert FENDNORM wird die Funktion des automatischen Eckenoverride ausgeschaltet.

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Literaturverweis Funktionsbeschreibung ISO-Dialekte für SINUMERIK

Programmierung FENDNORM G62 G41 oder G621

Parameter FENDNORM ; Automatischer Eckenverzögerung aus G62 ; Eckenverzögerung an Innenecken bei aktiver

Werkzeugradiuskorrektur G621 ; Eckenverzögerung an allen Ecken bei aktiver

Werkzeugradiuskorrektur

G62 wirkt nur an den Innenecken mit

● aktiver Werkzeugradiuskorrektur G41, G42 und

● aktiven Bahnsteuerbetrieb G64, G641

Die entsprechende Ecke wird mit dem abgesenkten Vorschub angefahren, der sich ergibt aus:

F * (Override zur Vorschubreduzierung) * Vorschuboverride

Die maximal mögliche Vorschubabsenkung wird genau dann erreicht, wenn das Werkzeug, bezogen auf die Mittelpunktsbahn, den Richtungswechsel an der betreffenden Ecke vornehmen soll.

G621 wirkt analog zu G62 an jeder Ecke, der durch FGROUP festgelegten Achsen.

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Fräsen 262 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.3.25 Achskopplungen

9.3.25.1 Mitschleppen (TRAILON, TRAILOF)

Funktionalität Beim Bewegen einer definierten Leitachse fahren ihr zugeordnete Mitschleppachsen (= Folgeachsen) unter Berücksichtigung eines Koppelfaktors die von der Leitachse abgeleiteten Verfahrwege ab.

Leitachse und Folgeachsen bilden zusammen einen Mitschleppverband.

Anwendungsbeispiele

● Verfahren einer Achse durch eine simulierte Achse. Die Leitachse ist eine simulierte Achse und die Mitschleppachse eine reale Achse. Damit kann die reale Achse mit Berücksichtigung des Koppelfaktors verfahren werden.

● Zweiseitenbearbeitung mit 2 Mitschleppverbänden:

1. Leitachse Y, Mitschleppachse V

2. Leitachse Z, Mitschleppachse W

Bild 9-36 Mitschleppen Beispiel Zweiseitenbearbeitung

Programmierung TRAILON(<Folgeachse>,<Leitachse>,<Koppelfaktor>) TRAILOF(<Folgeachse>,<Leitachse>,<Leitachse 2>) TRAILOF(<Folgeachse>)

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Bedeutung TRAILON Befehl zum Einschalten und Definieren eines Mitschleppverbandes

Wirksamkeit: modal <Folgeachse> Parameter 1: Achsbezeichnung der Mitschleppachse

Hinweis: Eine Mitschleppachse kann auch Leitachse für weitere Mitschleppachsen sein. Auf diese Weise können unterschiedliche Mitschleppverbände aufgebaut werden.

<Leitachse> Parameter 2: Achsbezeichnung der Leitachse <Koppelfaktor> Parameter 3: Koppelfaktor

Der Koppelfaktor gibt das gewünschte Verhältnis der Wege von Mitschleppachse und Leitachse an: <Koppelfaktor> = Weg der Mitschleppachse / Weg der Leitachse Typ: REAL Voreinstellung: 1 Die Eingabe eines negativen Wertes bewirkt eine entgegengesetzte Verfahrbewegung der Leit- und Mitschleppachse. Wird der Koppelfaktor bei der Programmierung nicht angegeben, so gilt automatisch der Koppelfaktor 1.

TRAILOF Befehl zum Ausschalten eines Mitschleppverbandes

Wirksamkeit: modal TRAILOF mit 2 Parametern schaltet nur die Kopplung zur angegebenen Leitachse aus: TRAILOF(<Folgeachse>,<Leitachse>)

Besitzt eine Mitschleppachse 2 Leitachsen, kann zum Ausschalten der beiden Kopplungen TRAILOF mit 3 Parametern aufgerufen werden: TRAILOF(<Folgeachse>,<Leitachse>,<Leitachse 2>)

Das gleiche Ergebnis liefert die Programmierung von TRAILOF ohne Angabe einer Leitachse: TRAILOF(<Folgeachse>)

Hinweis

Das Mitschleppen erfolgt immer im Basiskoordinatensystem (BKS).

Die Anzahl der gleichzeitig aktivierbaren Mitschleppverbände wird nur begrenzt durch die Kombinationsmöglichkeiten der an der Maschine vorhandenen Achsen.

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Fräsen 264 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Programmierbeispiel Das Werkstück soll zweiseitig mit der dargestellten Achskonstellation bearbeitet werden. Dazu bilden Sie 2 Mitschleppverbände.

Bild 9-37 Mitschleppen Programmierbeispiel

N100 TRAILON(V,Y) ; Einschalten des 1. Mitschleppverbandes

N110 TRAILON(W,Z,–1) ; Einschalten des 2. Mitschleppverbandes. Koppelfaktor negativ: Mitschleppachse fährt jeweils in entgegengesetzter Richtung wie Leitachse.

N120 G0 Z10 ; Zustellung der Z- und W-Achse in entgegengesetzter Achsrichtung.

N130 G0 Y20 ; Zustellung der Y- und V-Achse in gleicher Achsrichtung.

N200 G1 Y22 V25 F200 ; Überlagerung einer abhängigen und unabhängigen Bewegung der Mitschleppachse V.

TRAILOF(V,Y) ; Ausschalten des 1. Mitschleppverbandes.

TRAILOF(W,Z) ; Ausschalten des 2. Mitschleppverbandes.

9.3.25.2 Mitschleppen (TRAILON, TRAILOF): Weitere Informationen

Weitere Informationen Achstypen

Ein Mitschleppverband kann aus beliebigen Kombinationen von Linear- und Rundachsen bestehen. Als Leitachse kann dabei auch eine simulierte Achse definiert werden.

Mitschleppachsen

Einer Mitschleppachse können gleichzeitig maximal 2 Leitachsen zugeordnet werden. Die Zuordnung erfolgt in unterschiedlichen Mitschleppverbänden.

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

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Eine Mitschleppachse kann mit allen zur Verfügung stehenden Bewegungsbefehlen programmiert werden (G0, G1, G2, G3, …). Zusätzlich zu den unabhängig definierten Wegen fährt die Mitschleppachse die mit den Koppelfaktoren aus ihren Leitachsen abgeleiteten Wege.

Dynamikbegrenzung

Die Dynamikbegrenzung ist abhängig von der Art der Aktivierung des Mitschleppverbandes:

● Aktivierung im Teileprogramm

Erfolgt die Aktivierung im Teileprogramm und sind alle Leitachsen als Programmachsen im aktivierenden Kanal, wird beim Verfahren der Leitachsen die Dynamik aller Mitschleppachsen so berücksichtigt, dass keine Mitschleppachse überlastet wird.

Erfolgt die Aktivierung im Teileprogramm mit Leitachsen, die nicht als Programmachsen im aktivierenden Kanal aktiv sind ($AA_TYP ≠ 1), wird beim Verfahren der Leitachsen die Dynamik der Mitschleppachse nicht berücksichtigt. Dadurch kann es bei Mitschleppachsen mit einer geringeren als der für die Kopplung benötigten Dynamik zu einer Überlastung kommen.

● Aktivierung in Synchronaktion

Erfolgt die Aktivierung in einer Synchronaktion, wird beim Verfahren der Leitachsen die Dynamik der Mitschleppachsen nicht berücksichtigt. Dadurch kann es bei Mitschleppachsen mit einer geringeren als der für die Kopplung benötigten Dynamik zu einer Überlastung kommen.

VORSICHT

Wird ein Mitschleppverband • in Synchronaktionen • im Teileprogramm mit Leitachsen, die nicht Programmachsen im Kanal der

Mitschleppachse sind,

aktiviert, dann liegt es in der besonderen Verantwortung des Anwenders/Maschinenherstellers, geeignete Maßnahmen vorzusehen, damit es durch die Verfahrbewegungen der Leitachse nicht zu einer Überlastung der Mitschleppachsen kommt.

Kopplungsstatus

Der Kopplungsstatus einer Achse kann im Teileprogramm abgefragt werden mit der Systemvariablen:

$AA_COUP_ACT[<Achse>]

Wert Bedeutung 0 Keine Kopplung aktiv 8 Mitschleppen aktiv

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

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9.3.25.3 Master-/Slave-Verband (MASLDEF, MASLDEL, MASLON, MASLOF, MASLOFS)

Funktionalität Die Funktion Drehzahl/Drehmomentkopplung (Master-Slave) wird hauptsächlich zur Leistungsverstärkung von mechanisch gekoppelten Antrieben eingesetzt.

Die Master-/Slave-Kopplung gestattet folgendes:

● Das Einkoppeln der Slave-Achsen auf ihre Masterachse nur im Stillstand der beteiligten Achsen.

● Das Einkoppeln und Trennen von drehenden, drehzahlgesteuerten Spindeln und die dynamische Projektierung.

Literaturverweis SINUMERIK 802D sl Funktionshandbuch Drehen, Fräsen, Nibbeln; Drehzahl-/Drehmomentkopplung, Master-Slave

Programmierung MASLON(Slv1,Slv2,..., ) MASLOF(Slv1,Slv2,..., ) MASLDEF(Slv1,Slv2,..., Masterachse) Erweiterung für dynamische Projektierung MASLDEL(Slv1,Slv2,..., ) Erweiterung für dynamische Projektierung MASLOFS(Slv1, Slv2, ..., ) Erweiterung für Slave-Spindel

Hinweis

Bei MASLOF/MASLOFS entfällt der implizite Vorlaufstopp. Bedingt durch den fehlenden Vorlaufstopp liefern die $P-Systemvariablen für die Slave-Achsen bis zum Zeitpunkt erneuter Programmierung keine aktualisierten Werte.

Bedeutung Allgemein

MASLON Eine temporäre Kopplung einschalten. MASLOF Eine aktive Kopplung trennen. Bei Spindeln sind die

Erweiterungen zu beachten.

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 267

Erweiterung dynamische Projektierung

MASLDEF Kopplung anwenderdefiniert über Maschinendaten oder auch aus

dem Teileprogramm heraus anlegen/ändern. MASLOFS Die Kopplung analog zu MASLOF trennen und die Slave-Spindel

automatisch abbremsen. MASLDEL Master/Slave-Achsverband trennen und Definition des Verbandes

löschen. Slv1, Slv2, ... Slave-Achsen, die von einer Masterachse geführt werden. Masterachse Achse, die in einem Master/Slave-Verband definierte Slave-

Achsen führt.

Programmierbeispiele Beispiel 1: Dynamische Projektierung einer Master/Slave-Kopplung

Dynamische Projektierung einer Master/Slave-Kopplung aus dem Teileprogramm heraus:

Die nach einer Achscontainerdrehung relevante Achse soll zur Masterachse werden.

MASLDEF(AUX,S3) ; S3 Master für AUX

MASLON(AUX) ; Kopplung ein für AUX

M3=3 S3=4000 ; Drehrichtung rechts

MASLDEL(AUX) ; Projektierung löschen und Trennen der Kopplung

AXCTSWE(CT1) ; Containerdrehung

Beispiele Beispiel 2: Istwertkopplung einer Slave-Achse

Istwertkopplung einer Slave-Achse auf den gleichen Wert der Master-Achse durch PRESETON.

Bei einer Permanenten Master/Slave-Kopplung soll an der SLAVE Achse der Istwert durch PRESETON verändert werden.

N37262 $MA_MS_COUPLING_ALWAYS_ACTIVE[AX2]=0 ; Permanente Kopplung kurz

ausschalten.

N37263 NEWCONF

N37264 STOPRE

MASLOF(Y1) ; Temporäre Kopplung aus.

N5 PRESETON(Y1,0,Z1,0,B1,0,C1,0,U1,0) ; Istwert setzen der nicht referierten Slave Achsen, da diese mit Power On aktiviert sind.

N37262 $MA_MS_COUPLING_ALWAYS_ACTIVE[AX2]=1 ; Permanente Kopplung aktivieren.

N37263 NEWCONF

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Programmieren 9.3 Bewegungen von Achsen

Fräsen 268 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.3.25.4 Master-/Slave-Verband (MASLDEF, MASLDEL, MASLON, MASLOF, MASLOFS): Weitere Informationen

Weitere Informationen Allgemein

MASLOF Bei Spindeln im Drehzahlsteuerbetrieb wird diese Anweisung unmittelbar

ausgeführt. Die zu diesem Zeitpunkt drehenden Slave-Spindeln behalten ihre Drehzahlen bis zur erneuten Drehzahlprogrammierung bei.

Erweiterung dynamische Projektierung

MASLDEF Definition eines Master-/Slave-Verbandes aus dem Teileprogramm heraus.

Vorher erfolgte die Definition ausschließlich über Maschinendaten. MASLDEL Die Anweisung hebt die Zuordnung der Slave-Achsen zur Masterachse auf

und trennt gleichzeitig, analog zu MASLOF die Kopplung auf. Die in den Maschinendaten vereinbarten Master-/Slave-Definitionen bleiben erhalten.

MASLOFS MASLOFS kann dazu verwendet werden, um Slave-Spindeln beim Trennen der Kopplung automatisch abzubremsen. Bei Achsen und Spindeln im Positionierbetrieb wird die Kopplung nur im Stillstand geschlossen und getrennt.

Hinweis

Für die Slave-Achse kann der Istwert durch PRESETON auf den gleichen Wert der Master Achse synchronisiert werden. Dazu muss die dauerhafte Master-/Slave-Kopplung kurzfristig ausgeschaltet werden um den Istwert der nicht referierten Slave-Achse mit Power On auf den Wert der Master-Achse zu setzen. Danach wird die dauerhafte Kopplung wieder hergestellt.

Die dauerhafte Master-/Slave-Kopplung wird mit der MD-Einstellung MD37262 $MA_MS_COUPLING_ALWAYS_ACTIVE = 1 aktiviert und hat keine Auswirkung auf die Sprachbefehle der temporären Kopplung.

Koppelverhalten bei Spindeln

Bei Spindeln im Drehzahlsteuerbetrieb wird das Koppelverhalten von MASLON, MASLOF, MASLOFS und MASLDEL explizit über das Maschinendatum MD37263 $MA_MS_SPIND_COUPLING_MODE festgelegt.

In der Standardeinstellung mit MD37263 = 0 erfolgt das Einkoppeln und Trennen der Slave-Achsen ausschließlich im Stillstand der beteiligten Achsen. MASLOFS entspricht dem MASLOF.

Bei MD37263 = 1 wird die Koppelanweisung unmittelbar, und damit auch in der Bewegung ausgeführt. Die Kopplung wird bei MASLON sofort geschlossen und bei MASLOFS oder MASLOF sofort getrennt. Die zu diesem Zeitpunkt drehenden Slave-Spindeln werden bei MASLOFS automatisch abgebremst und behalten bei MASLOF ihre Drehzahlen bis zur erneuten Drehzahlprogrammierung bei.

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Programmieren 9.4 Bewegungen der Spindel

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 269

9.4 Bewegungen der Spindel

9.4.1 Spindeldrehzahl S, Drehrichtungen

Funktionalität Die Drehzahl der Spindel wird unter der Adresse S in Umdrehungen pro Minute programmiert, wenn die Maschine über eine gesteuerte Spindel verfügt.

Die Drehrichtung und der Beginn bzw. das Ende der Bewegung werden über M-Befehle vorgegeben (siehe auch Kapitel "Zusatzfunktion M").

M3: Spindel Rechtslauf

M4: Spindel Linkslauf

M5: Spindel Halt

Hinweis

Bei ganzzahligen S-Werten kann die Dezimalpunkteingabe entfallen, z. B. S270.

Informationen Wenn Sie M3 oder M4 in einem Satz mit Achsbewegungen schreiben, so werden die M-Befehle vor den Achsbewegungen wirksam.

Standardeinstellung: Die Achsbewegungen beginnen erst, wenn die Spindel hochgelaufen ist (M3, M4). M5 wird ebenfalls vor der Achbewegung ausgegeben. Jedoch wird der Spindelstillstand nicht abgewartet.DieAchsbewegungen beginnen bereits vor dem Spindelstillstand.

Mit Programmende oder RESET wird die Spindel gestoppt.

Bei Programmanfang ist Spindeldrehzahl Null (S0) wirksam.

Hinweis

Über Maschinendaten sind andere Einstellungen projektierbar.

Programmierbeispiel N10 G1 X70 Z20 F300 S270 M3 ; vor dem Achsverfahren X, Z läuft Spindel auf 270

U/min im Rechtslauf hoch

...

N80 S450 ... ; Drehzahlwechsel

...

N170 G0 Z180 M5 ; Z-Bewegung, Spindel geht in Halt

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Programmieren 9.4 Bewegungen der Spindel

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9.4.2 Spindeldrehzahlbegrenzung: G25, G26

Funktionalität Über das Programm können Sie durch Schreiben von G25 oder G26 und der Spindeladresse S mit dem Grenzwert der Drehzahl die sonst geltenden Grenzwerte für eine gesteuerte Spindel einschränken. Damit werden zugleich die in den Settingdaten eingetragenen Werte überschrieben.

G25 oder G26 erfordert jeweils einen eigenen Satz. Eine vorher programmierte Drehzahl S bleibt erhalten.

Programmierung G25 S... ; untere Spindeldrehzahlbegrenzung G26 S... ; obere Spindeldrehzahlbegrenzung

Informationen Die äußersten Grenzen der Spindeldrehzahl werden im Maschinendatum gesetzt. Durch Eingabe über die Bedientafel können Settingdaten zur weiteren Begrenzung aktiv werden.

Programmierbeispiel N10 G25 S12 ; untere Spindelgrenzdrehzahl: 12 U/min

N20 G26 S700 ; obere Spindelgrenzdrehzahl: 700 U/min

Hinweis

G25/G26 werden in Verbindung mit Achsadressen für eine Arbeitsfeldbegrenzung verwendet (siehe Kapitel "Arbeitsfeldbegrenzung").

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Programmieren 9.4 Bewegungen der Spindel

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 271

9.4.3 Spindelpositionieren: SPOS

Funktionalität Voraussetzung: Die Spindel muss technisch für einen Lageregelungsbetrieb ausgelegt sein.

Mit der Funktion SPOS= können Sie die Spindel in eine bestimmte Winkelstellung positionieren. Die Spindel wird durch Lageregelung in der Position gehalten.

Die Geschwindigkeit des Positioniervorganges ist im Maschinendatum festgelegt.

Mit SPOS=Wert aus der M3/M4-Bewegung heraus wird die jeweilige Drehrichtung bis zum Positionierende beibehalten. Beim Positionieren aus dem Stillstand wird die Position auf kürzestem Weg angefahren. Die Richtung ergibt sich hierbei aus der jeweiligen Anfangs- und Endposition.

Ausnahme: Erstes Bewegen der Spindel, d. h., wenn das Messsystem noch nicht synchronisiert ist. Für diesen Fall wird die Richtung im Maschinendatum vorgegeben.

Andere Bewegungsvorgaben für die Spindel mit SPOS=ACP(...), SPOS=ACN(...), ... sind wie für Rundachsen möglich (siehe Kapitel "4. Achse").

Die Bewegung der Spindel erfolgt parallel zu eventuellen Achsbewegungen im gleichen Satz. Dieser Satz ist beendet, wenn beide Bewegungen abgeschlossen sind.

Programmierung SPOS=... ;absolute Position: 0 ... <360 Grad SPOS=ACP(...) ; Absolutmaßangabe, Position in positiver Richtung anfahren SPOS=ACN(...) ; Absolutmaßangabe, Position in negativer Richtung anfahren SPOS=IC(...) ; inkrementelle Maßangabe, Vorzeichen legt Verfahrrichtung fest SPOS=DC(...) ; Absolutmaßangabe, Position direkt (auf kürzestem Weg) anfahren

Programmierbeispiel N10 SPOS=14.3 ; Spindelposition 14,3 Grad

...

N80 G0 X89 Z300 SPOS=25.6 ; Positionieren Spindel mit Achsbewegungen

; Der Satz ist beendet, wenn alle Bewegungen beendet sind.

N81 X200 Z300 ; N81-Satz beginnt erst, wenn auch Spindelposition aus N80 erreicht ist.

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Programmieren 9.5 Unterstützung der Konturprogrammierung

Fräsen 272 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.4.4 Getriebestufen

Funktion Für eine Spindel sind bis zu 5 Getriebestufen zur Drehzahl-/Drehmomentanpassung projektierbar. Die Auswahl einer Getriebestufe erfolgt im Programm über M-Befehle (siehe Kapitel "Zusatzfunktion M"):

● M40: automatische Getriebestufenauswahl

● M41 bis M45: Getriebestufe 1 bis 5

9.5 Unterstützung der Konturprogrammierung

9.5.1 Rundung, Fase

Funktionalität In eine Konturecke können Sie die Elemente Fase (CHF bzw. CHR) oder Rundung (RND) einfügen. Wollen Sie mehrere Konturecken hintereinander gleichartig verrunden, so erreichen Sie dies mit "Modales Verrunden" (RNDM).

Den Vorschub für die Fase/Rundung können Sie mit FRC (satzweise) oder FRCM (modal) programmieren. Sind FRC/FRCM nicht programmiert, gilt der normale Vorschub F.

Programmierung CHF=... ; Fase einfügen, Wert: Länge der Fase CHR=... ; Fase einfügen, Wert: Schenkellänge der Fase RND=... ; Rundung einfügen, Wert: Radius der Rundung RNDM=... ; Modales Verrunden:

Wert >0: Radius der Rundung, Modales Verrunden EIN In alle folgenden Konturecken wird diese Rundung eingefügt. Wert =0: Modales Verrunden AUS

FRC=... ; Satzweiser Vorschub für Fase/Rundung, Wert >0, Vorschub in mm/min bei G94 bzw. mm/Umdr. bei G95

FRCM=... ; Modaler Vorschub für Fase/Rundung: Wert >0: Vorschub in mm/min (G94) bzw. mm/Umdr. (G95), Modaler Vorschub für Fase/Rundung EIN Wert =0: Modaler Vorschub für Fase/Rundung AUS Für die Fase/Rundung gilt der Vorschub F.

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Programmieren 9.5 Unterstützung der Konturprogrammierung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 273

Informationen Die Funktionen Fase/Rundung werden in der aktuellen Ebene G17 bis G19 ausgeführt.

Die jeweilige Anweisung CHF= ... oder CHR=... oder RND=... oder RNDM=... wird in dem Satz mit Achsbewegungen geschrieben, der auf die Ecke hinführt.

Eine Reduzierung des programmierten Wertes für Fase und Rundung wird bei nicht ausreichender Konturlänge eines beteiligten Satzes automatisch vorgenommen.

Keine Fase/Rundung wird eingefügt, wenn:

● mehr als drei Sätze im Anschluss programmiert werden, die keine Informationen zum Verfahren in der Ebene enthalten,

● ein Wechsel der Ebene vorgenommen wird.

F, FRC,FRCM wirkt nicht, wenn eine Fase mit G0 verfahren wird.

Wirkt bei Fase/Rundung der Vorschub F, so ist es standardmäßig der Wert aus dem Satz, der von der Ecke wegführt. Andere Einstellungen sind über Maschinendatum projektierbar.

Fase CHF bzw. CHR Zwischen Linear- und Kreiskonturen in beliebiger Kombination wird ein lineares Konturelement eingebaut. Die Kante wird gebrochen.

Bild 9-38 Einfügen einer Fase mit CHF am Beispiel: Zwischen zwei Geraden

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Programmieren 9.5 Unterstützung der Konturprogrammierung

Fräsen 274 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 9-39 Einfügen einer Fase mit CHR am Beispiel: Zwischen zwei Geraden

Programmierbeispiele Fase N5 G17 G94 F300 ...

N10 G1 X... CHF=5 ; Fase mit Fasenlänge 5 mm einfügen

N20 X... Y...

...

N100 G1 X... CHR=7 ; Fase mit Schenkellänge 7 mm einfügen

N110 X... Y...

...

N200 G1 FRC=200 X... CHR=4 ; Fase einfügen mit Vorschub FRC

N210 X... Y...

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Programmieren 9.5 Unterstützung der Konturprogrammierung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 275

Rundung RND bzw. RNDM Zwischen Linear- und Kreiskonturen in beliebigen Kombinationen wird mit tangentialem Anschluss ein Kreiskonturelement eingefügt.

Bild 9-40 Einfügen von Rundungen an Beispielen

Programmierbeispiele Rundung N5 G17 G94 F300 ...

N10 G1 X... RND=8 ; 1Rundung mit Radius 8 mm einfügen, Vorschub F

N20 X... Y...

...

N50 G1 X... FRCM= 200 RNDM=7.3 ; Modale Verrundung, Radius 7,3 mm mit speziellem Vorschub FRCM (modal)

N60 G3 X... Y... ; weiterhin diese Rundung einfügen - zu N70

N70 G1 X... Y... RNDM=0 ; Modale Verrundung AUS

...

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Programmieren 9.5 Unterstützung der Konturprogrammierung

Fräsen 276 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.5.2 Konturzugprogrammierung

Funktionalität Sind aus einer Bearbeitungszeichnung direkte Endpunktangaben der Kontur nicht ersichtlich, so können zur Geradenbestimmung auch eine Winkelangabe ANG= ... eingesetzt werden. In eine Konturecke können Sie die Elemente Fase oder Rundung einfügen. Die jeweilige Anweisung CHR= ... oder RND=... wird in dem Satz geschrieben, der auf die Ecke hinführt.

Die Konturzugprogrammierung ist in Sätzen mit G0 oder G1 (gerade Konturen) anwendbar.

Es lassen sich theoretisch beliebig viele Geradensätze verknüpfen und dazwischen eine Rundung oder eine Fase einfügen. Jede Gerade muss dabei eindeutig durch Punktangaben und/oder Winkelangaben bestimmt sein.

Programmierung ANG=... ; Winkelangabe zur Festlegung einer Geraden RND=... ; Rundung einfügen, Wert: Radius der Rundung CHR=... ; Fase einfügen, Wert: Schenkellänge der Fase

Informationen Die Funktion "Konturzugprogrammierung" wird in der aktuellen Ebene G17 bis G19 ausgeführt. Ein Ebenenwechsel ist in der Konturzugprogrammierung nicht möglich.

Werden Radius und Fase in einem Satz programmiert, wird unabhängig von der Programmierreihenfolge nur der Radius eingefügt.

Winkel ANG Ist für eine Gerade nur eine Endpunktkoordinate der Ebene bekannt oder bei Konturen über mehrere Sätze auch der gesamte Endpunkt, so kann zur eindeutigen Bestimmung des Geradenbahnstückes eine Winkelangabe benutzt werden. Der Winkel bezieht sich stets auf die Abszisse der aktuellen Ebene G17 bis G19; z. B. bei G17 auf die X-Achse. Positive Winkel sind entgegen dem Uhrzeigersinn gerichtet.

Bild 9-41 Winkelangabe zur Bestimmung einer Geraden am Beispiel der G17-Ebene

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Programmieren 9.5 Unterstützung der Konturprogrammierung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 277

Bild 9-42 Mehr-Satz-Konturen am Beispiel der G17-Ebene

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Programmieren 9.6 Werkzeug und Werkzeugkorrektur

Fräsen 278 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.6 Werkzeug und Werkzeugkorrektur

9.6.1 Allgemeine Hinweise

Funktionalität Bei der Programmerstellung für die Werkstückbearbeitung müssen Sie nicht Werkzeuglänge oder Werkzeugradius berücksichtigen. Sie programmieren die Werkstückmaße direkt, z. B. nach der Zeichnung.

Die Werkzeugdaten geben Sie getrennt in einen speziellen Datenbereich ein.

Im Programm rufen Sie lediglich das benötigte Werkzeug mit seinen Korrekturdaten auf und schalten gegebenenfalls die Werkzeugradiuskorrektur ein. Die Steuerung führt an Hand dieser Daten die erforderlichen Bahnkorrekturen aus, um das beschriebene Werkstück zu erstellen.

Bild 9-43 Bearbeitung eines Werkstückes mit verschiedenen Werkzeugradien

Bild 9-44 Anfahren der Werkstückposition Z0 - unterschiedliche Längenkorrekturen

Siehe auch Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen eingeben (Seite 31)

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Programmieren 9.6 Werkzeug und Werkzeugkorrektur

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 279

9.6.2 Werkzeug T

Funktionalität Mit der Programmierung des T-Wortes erfolgt die Wahl des Werkzeuges. Ob es sich hierbei um einen Werkzeugwechsel oder nur um eine Vorwahl handelt, ist im Maschinendatum festgelegt:

● Werkzeugwechsel (Werkzeugaufruf) erfolgt mit T-Wort direkt oder

● der Wechsel erfolgt nach der Vorwahl mit dem T-Wort durch die zusätzliche Anweisung M6 (siehe auch Kapitel 9.35 "Zusatzfunktionen M").

Hinweis

Wurde ein bestimmtes Werkzeug aktiviert, so bleibt dies auch über das Programmende und dem Aus-/Einschalten der Steuerung hinaus als aktives Werkzeug gespeichert.

Wechseln Sie ein Werkzeug von Hand, so geben Sie den Wechsel auch in die Steuerung ein, damit die Steuerung das richtige Werkzeug kennt. Zum Beispiel können Sie einen Satz mit dem neuen T-Wort in der Betriebsart MDA starten.

Programmierung T... ; Werkzeugnummer: 1 ... 32 000, T0 -kein Werkzeug

Hinweis

Maximal sind in der Steuerung gleichzeitig speicherbar: • SINUMERIK 802D sl value: 32 Werkzeuge • SINUMERIK 802D sl plus:64Werkzeuge • SINUMERIK 802D sl pro: 128 Werkzeuge.

Programmierbeispiel ; Werkzeugwechsel ohne M6:

N10 T1 ; Werkzeug 1

...

N70 T588 ; Werkzeug 588

; Werkzeugwechsel mit M6:

N10 T14 ... ; Werkzeug 14 vorwählen

...

N15 M6 ; Werkzeugwechsel ausführen, danach ist T14 aktiv

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Programmieren 9.6 Werkzeug und Werkzeugkorrektur

Fräsen 280 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.6.3 Werkzeugkorrekturnummer D

Funktionalität Einem bestimmten Werkzeug können jeweils 1 bis 9 Datenfelder mit verschiedenen Werkzeugkorrektursätzen (für mehrere Schneiden) zugeordnet werden. Ist eine spezielle Schneide erforderlich, kann sie mit D und entsprechender Nummer programmiert werden.

Wird kein D-Wort geschrieben, ist automatisch D1 wirksam.

Bei Programmierung von D0 sind die Korrekturen für das Werkzeug unwirksam.

Hinweis

Maximal sind folgende Werkzeugkorrektursätze in der Steuerung gleichzeitig speicherbar: • SINUMERIK 802D sl value: 32 Datenfelder (D-Nummern) • SINUMERIK 802D sl plus: 64 Datenfelder (D-Nummern) • SINUMERIK 802D sl pro: 128 Datenfelder (D-Nummern).

Programmierung D... ; Werkzeugkorrekturnummer: 1 ... 9,

D0: keine Korrekturen wirksam!

Bild 9-45 Beispiele für die Zuordnung Werkzeugkorrekturnummern/Werkzeug

Informationen Werkzeuglängenkorrekturen wirken sofort, wenn das Werkzeug aktiv ist; wenn keine D-Nummer programmiert wurde, mit den Werten von D1.

Die Korrektur wird mit dem ersten programmierten Verfahren der zugehörigen Längenkorrekturachse herausgefahren. Beachten Sie aktives G17 bis G19!

Eine Werkzeugradiuskorrektur muss zusätzlich durch G41/G42 eingeschaltet werden.

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Programmieren 9.6 Werkzeug und Werkzeugkorrektur

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 281

Programmierbeispiel Werkzeugwechsel ohne M6-Befehl (nur mit T):

N5 G17 ; bestimmt Längenkorrekturachse (hier Z-Achse)

N10 T1 ; Werkzeug 1 wird aktiviert mit zugehörigem D1

N11 G0 Z... ; bei G17 ist Z Längenkorrekturachse, der Längenkorrekturausgleich wird hier überlagert

N50 T4 D2 ;Werkzeug 4 einwechseln, D2 von T4 aktiv

...

N70 G0 Z... D1 ; D1 für Werkzeug 4 aktiv, nur Schneide gewechselt

Werkzeugwechsel mit M6-Befehl:

N5 G17 ; bestimmt Längenkorrekturachse (hier Z-Achse)

N10 T1 ; Werkzeugvorwahl

...

N15 M6 ; Werkzeugwechsel, T1 ist aktiv mit zugehörigem D1

N16 G0 Z... ; bei G17 ist Z Längenkorrekturachse, der Längenkorrekturausgleich wird hier überlagert

...

N20 G0 Z... D2 ; D2 für Werkzeug 1 ist aktiv bei G17 ist Z Längenkorrekturachse, die Differenz der Längenkorrektur D1->D2 wird hier überlagert

N50 T4 ; Werkzeugvorwahl T4, Beachte: T1 mit D2 ist noch aktiv!

...

N55 D3 M6 ; Werkzeugwechsel, T4 ist aktiv mit zugehörigem D3

...

Inhalt eines Korrekturspeichers In den Korrekturspeicher tragen Sie ein:

● Geometrischen Größen: Länge, Radius

Diese bestehen aus mehreren Komponenten (Geometrie, Verschleiß). Die Komponenten verrechnet die Steuerung zu einer resultierenden Größe (z. B. Gesamtlänge 1, Gesamtradius). Das jeweilige Gesamtmaß kommt bei Aktivierung des Korrekturspeichers zur Wirkung.

Wie diese Werte in den Achsen verrechnet werden, bestimmt der Werkzeugtyp und die Befehle G17, G18, G19 (siehe nachfolgende Bilder).

● Werkzeugtyp

Der Werkzeugtyp (Bohrer, Fräser) bestimmt, welche Geometrieangaben erforderlich sind und wie diese verrechnet werden.

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Programmieren 9.6 Werkzeug und Werkzeugkorrektur

Fräsen 282 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Werkzeug-Spezialfälle Bei Werkzeugtyp Fräser, Bohrer werden die Parameter für Länge 2 und Länge 3 nur für Spezialfälle benötigt (z. B. mehrdimensionale Längenkorrektur bei einem Winkelkopfanbau).

Bild 9-46 Wirkung der Werkzeuglängenkorrekturen dreidimensional (Spezialfall)

Bild 9-47 Wirkung der Korrekturen beim Typ Bohrer

Bild 9-48 Wirkung der Korrekturen beim Typ Fräser

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Programmieren 9.6 Werkzeug und Werkzeugkorrektur

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 283

9.6.4 Anwahl der Werkzeugradiuskorrektur: G41, G42

Funktionalität Die Steuerung arbeitet mit Werkzeugradiuskorrektur in der angewählten Ebene G17 bis G19.

Es muss ein Werkzeug mit entsprechender D-Nummer aktiv sein. Die Werkzeugradiuskorrektur wird durch G41/G42 eingeschaltet. Damit errechnet die Steuerung automatisch für den jeweiligen aktuellen Werkzeugradius die erforderlichen äquidistanten Werkzeugbahnen zur programmierten Kontur.

Bild 9-49 Werkzeugradiuskorrektur

Programmierung G41 X... Y... ; Werkzeugradiuskorrektur links von der Kontur G42 X... Y... ; Werkzeugradiuskorrektur rechts von der Kontur

Hinweis

Die Anwahl kann nur bei Linearinterpolation (G0, G1) erfolgen.

Programmieren Sie beide Achsen der Ebene (z. B. bei G17: X, Y). Wenn Sie nur eine Achse angeben, wird die zweite Achse mit dem letzten programmierten Wert automatisch ergänzt.

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Programmieren 9.6 Werkzeug und Werkzeugkorrektur

Fräsen 284 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 9-50 Korrektur rechts/links von der Kontur

Korrektur beginnen Das Werkzeug fährt auf einer Geraden die Kontur an und stellt sich senkrecht zur Bahntangente im Anfangspunkt der Kontur.

Wählen Sie den Startpunkt so, dass ein kollisionsfreies Fahren sichergestellt ist!

Bild 9-51 Beginn der Werkzeugradiuskorrektur am Beispiel G42

Informationen In der Regel folgt dem Satz mit G41/G42 der erste Satz mit der Werkstückkontur. Die Kontur-beschreibung darf jedoch durch 5 dazwischenliegende Sätze unterbrochen werden, die keine Angaben für den Konturweg in der Ebene enthalten, z. B. nur M-Befehl oder Zustellbewegungen.

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Programmieren 9.6 Werkzeug und Werkzeugkorrektur

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 285

Programmierbeispiel N10 T...

N20 G17 D2 F300 ; Korrektur Nr. 2, Vorschub 300 mm/min

N25 X... Y... ; P0- Startpunkt

N30 G1 G42 X... Y... ; Anwahl rechts von der Kontur, P1

N31 X... Y... ; Anfangskontur, Kreis oder Gerade

Nach Anwahl können auch Sätze mit Zustellbewegungen oder M-Ausgaben ausgeführt werden:

N20 G1 G41 X... Y... ; Anwahl links von der Kontur

N21 Z... ; Zustellbewegung

N22 X... Y... ; Anfangskontur, Kreis oder Gerade

9.6.5 Eckenverhalten: G450, G451

Funktionalität Mit den Funktionen G450 und G451 können Sie das Verhalten beim unstetigen Übergang von einem Konturelement auf ein anderes Konturelement (Eckenverhalten) bei aktivem G41/G42 einstellen.

Innen- und Außenecken werden von der Steuerung selbst erkannt. Bei Innenecken wird immer der Schnittpunkt der äquidistanten Bahnen angefahren.

Programmierung G450 ; Übergangskreis G451 ; Schnittpunkt

Bild 9-52 Eckenverhalten an Außenecke

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Fräsen 286 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 9-53 Eckenverhalten an Innenecke

Übergangskreis G450 Der Werkzeugmittelpunkt umfährt die Werkstückaußenecke auf einem Kreisbogen mit dem Werkzeugradius.

Der Übergangskreis gehört datentechnisch zum nächsten Satz mit Verfahrbewegungen; z. B. bezüglich Vorschubwert.

Schnittpunkt G451 Bei G451 - Schnittpunkt der Äquidistanten wird der Punkt (Schnittpunkt) angefahren, der sich aus den Mittelpunktsbahnen des Werkzeuges ergibt (Kreis oder Gerade).

Bei spitzen Konturwinkeln und aktivem Schnittpunkt können in Abhängigkeit vom Werkzeugradius überflüssige Leerwege des Werkzeuges entstehen.

Hier schaltet die Steuerung automatisch für diesen Satz auf Übergangskreis um, wenn ein eingestellter Winkelwert (100°) erreicht ist.

Bild 9-54 Spitzer Konturwinkel und Umschaltung auf Übergangskreis

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Programmieren 9.6 Werkzeug und Werkzeugkorrektur

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 287

9.6.6 Werkzeugradiuskorrektur AUS: G40

Funktionalität Die Abwahl des Korrekturbetriebes (G41/G42) erfolgt mit G40. G40 ist auch die Einschaltstellung am Programmanfang.

Das Werkzeug beendet den Satz vor G40 in Normalenstellung (Korrekturvektor senkrecht zur Tangente im Endpunkt); unabhängig vom Abfahrwinkel.

Ist G40 aktiv, ist der Bezugspunkt der Werkzeugmittelpunkt. Damit fährt der Werkzeugmittelpunkt bei der Abwahl den programmierten Endpunkt an.

Wählen Sie den Endpunkt des G40-Satzes stets so, dass ein kollisionsfreies Fahren sichergestellt ist!

Programmierung G40 X... Y... ; Werkzeugradiuskorrektur AUS

Hinweis

Die Abwahl des Korrekturbetriebes kann nur bei Linearinterpolation (G0, G1) erfolgen.

Programmieren Sie beide Achsen der Ebene (z. B. bei G17: X, Y). Wenn Sie nur eine Achse angeben, wird die zweite Achse mit dem letzten programmierten Wert automatisch ergänzt.

Bild 9-55 Werkzeugradiuskorrektur beenden

Programmierbeispiel ...

N100 X... Y... ; letzter Satz an der Kontur, Kreis oder Gerade, P1

N110 G40 G1 X... Y.. ; Werkzeugradiuskorrektur ausschalten,P2

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Programmieren 9.6 Werkzeug und Werkzeugkorrektur

Fräsen 288 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.6.7 Spezialfälle der Werkzeugradiuskorrektur

Wiederholung der Korrektur Die gleiche Korrektur (z. B. G41 -> G41) kann erneut programmiert werden, ohne G40 dazwischen zu schreiben.

Der letzte Satz vor dem neuen Korrekturaufruf endet mit der Normalenstellung des Korrekturvektors im Endpunkt. Die neue Korrektur wird als Korrekturbeginn ausgeführt (Verhalten wie beim Wechsel der Korrekturrichtung beschrieben).

Wechsel der Korrekturnummer Die Korrekturnummer D kann im Korrekturbetrieb gewechselt werden. Ein veränderter Werkzeugradius beginnt dabei bereits im Anfang des Satzes zu wirken, in dem die neue D-Nummer steht. Seine volle Änderung wird erst am Ende des Satzes erreicht. Die Änderung wird also kontinuierlich über den gesamten Satz herausgefahren; auch bei Kreisinterpolation.

Wechsel der Korrekturrichtung Die Korrekturrichtung G41 <-> G42 kann gewechselt werden, ohne G40 zwischendurch zu schreiben.

Der letzte Satz mit der alten Korrekturrichtung endet mit der Normalenstellung des Korrekturvektors im Endpunkt. Die neue Korrekturrichtung wird wie ein Korrekturbeginn ausgeführt (Normalenstellung im Anfangspunkt).

Bild 9-56 Wechsel der Korrekturrichtung

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Programmieren 9.6 Werkzeug und Werkzeugkorrektur

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 289

Abbruch der Korrektur durch M2 Wird der Korrekturbetrieb durch M2 (Programmende) abgebrochen ohne den Befehl G40 zu schreiben, so endet der letzte Satz mit Koordinaten der Ebene (G17 bis G19) in Normalenstellung des Korrekturvektors. Es erfolgt keine Ausgleichsbewegung. Das Programm endet mit dieser Werkzeugposition.

Kritische Bearbeitungsfälle Achten Sie beim Programmieren besonders auf Fälle, in denen der Konturweg bei Innenecken kleiner als der Werkzeugradius ist; bei zwei aufeinanderfolgenden Innenecken kleiner als der Durchmesser.

Vermeiden Sie diese Fälle!

Kontrollieren Sie auch über mehrere Sätze, dass keine "Flaschenhälse" in der Kontur enthalten sind.

Wenn Sie einen Test/Probelauf durchführen, verwenden Sie dazu den größten zur Auswahl stehenden Werkzeugradius.

Spitze Konturwinkel Treten in der Kontur bei aktivem G451-Schnittpunkt sehr spitze Außenecken auf, wird automatisch auf Übergangskreis umgeschaltet. Dies vermeidet lange Leerwege (siehe Bild "Spitzer Konturwinkel und Umschaltung auf Übergangskreis", Kap. "Eckenverhalten: G450. G451").

9.6.8 Beispiel für Werkzeugradiuskorrektur

Bild 9-57 Beispiel Werkzeugradiuskorrektur

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Programmieren 9.6 Werkzeug und Werkzeugkorrektur

Fräsen 290 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Programmierbeispiel N1 T1 ; Werkzeug 1 mit Korrektur D1

N5 G0 G17 G90 X5 Y55 Z50 ; Startpunkt anfahren

N6 G1 Z0 F200 S80 M3

N10 G41 G450 X30 Y60 F400 ; Korrektur links von der Kontur, Übergangskreis

N20 X40 Y80

N30 G2 X65 Y55 I0 J-25

N40 G1 X95

N50 G2 X110 Y70 I15 J0

N60 G1 X105 Y45

N70 X110 Y35

N80 X90

N90 X65 Y15

N100 X40 Y40

N110 X30 Y60

N120 G40 X5 Y60 ; Korrekturbetrieb beenden

N130 G0 Z50 M2

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Programmieren 9.7 Zusatzfunktion M

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 291

9.7 Zusatzfunktion M

Funktionalität Mit der Zusatzfunktion M können z. B. Schalthandlungen, wie "Kühlmittel EIN /AUS" und sonstige Funktionalität ausgelöst werden.

Ein geringer Teil der M-Funktionen wird vom Steuerungshersteller mit einer festen Funktionalität belegt. Der übrige Teil steht dem Maschinenhersteller zur freien Verfügung.

Hinweis

Einen Überblick über die in der Steuerung verwendeten und reservierten M-Zusatzfunktionen finden Sie im Kapitel "Übersicht der Anweisungen".

Programmierung M... ; maximal 5 M-Funktionen in einem Satz

Wirkung Wirkung in Sätzen mit Achsbewegungen:

Stehen die Funktionen M0, M1, M2 in einem Satz mit Verfahrbewegungen der Achsen, so werden diese M-Funktionen nach den Verfahrbewegungen wirksam.

Die Funktionen M3, M4, M5 werden vor den Verfahrbewegungen an die interne Anpasssteuerung (PLC) ausgegeben. Die Achsbewegungen beginnen erst, wenn die gesteuerte Spindel bei M3, M4 hochgelaufen ist. Bei M5 wird jedoch der Spindelstillstand nicht abgewartet. Die Achsbewegungen beginnen bereits vor dem Spindelstillstand (Standardeinstellung).

Bei den übrigen M-Funktionen erfolgt eine Ausgabe an die PLC mit den Verfahrbewegungen.

Möchten Sie eine M-Funktion gezielt vor oder nach einer Achsbewegung programmieren, dann fügen Sie einen eigenen Satz mit dieser M-Funktion ein.

Hinweis

Die M-Funktion unterbricht einen G64-Bahnsteuerbetrieb und erzeugt Genauhalt:

Programmierbeispiel N10 S...

N20 X... M3 ; M-Funktion im Satz mit Achsbewegung, Spindel läuft vor der X-Achsbewegung hoch

N180 M78 M67 M10 M12 M37 ; max. 5 M-Funktionen im Satz

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Programmieren 9.8 H-Funktion

Fräsen 292 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Hinweis

Neben M- und H-Funktionen können auch T-, D-, S-Funktionen an die PLC (speicherprogrammierbare Steuerung) übertragen werden. Insgesamt sind maximal 10 derartige Funktionsausgaben in einem Satz möglich.

9.8 H-Funktion

Funktionalität Mit H-Funktionen können vom Programm an die PLC Gleitkomma-Daten (Datentyp REAL -wie bei Rechenparameter, siehe Kapitel "Rechenparameter R") übertragen werden.

Die Bedeutung der Werte für eine bestimmte H-Funktion wird vom Maschinenhersteller festgelegt.

Programmierung H0=... bis H9999=... ; maximal 3 H-Funktionen pro Satz

Programmierbeispiel N10 H1=1.987 H2=978.123 H3=4 ; 3 H-Funktionen im Satz

N20 G0 X71.3 H99=-8978.234 ; mit Achsbewegungen im Satz

N30 H5 ; entspricht: H0=5.0

Hinweis

Neben M- und H-Funktionen können auch T-, D-, S-Funktionen an die PLC (speicherprogrammierbare Steuerung) übertragen werden. Insgesamt sind maximal 10 derartige Funktionsausgaben in einem Satz möglich.

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Programmieren 9.9 Rechenparameter R, LUD- und PLC-Variable

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 293

9.9 Rechenparameter R, LUD- und PLC-Variable

9.9.1 Rechenparameter R

Funktionalität Soll ein NC-Programm nicht nur für einmalig festgelegte Werte gelten, oder müssen Sie Werte berechnen, dann setzen Sie hierzu Rechenparameter ein. Benötigte Werte können Sie beim Programmlauf durch die Steuerung berechnen oder setzen lassen.

Eine andere Möglichkeit besteht im Setzen der Rechenparameterwerte durch Bedienung. Sind die Rechenparameter mit Werten besetzt, können sie im Programm anderen NC-Adressen zugewiesen werden, die im Wert flexibel sein sollen.

Programmierung R0=... bis R299=... ; Den Rechenparametern Werte zuweisen R[R0]=... ; indirekte Programmierung: Dem Rechenparameter R, dessen Nummer

z. B. in R0 steht, einen Wert zuweisen X=R0 ; Den NC-Adressen Rechenparameter zuweisen, z. B. der Achse X

Wertzuweisung Den Rechenparametern können Sie Werte im folgenden Bereich zuweisen:

±(0.000 0001 ... 9999 9999) (8 Dezimalstellen und Vorzeichen und Dezimalpunkt).

Bei ganzzahligen Werten kann der Dezimalpunkt entfallen. Ein positives Vorzeichen kann stets entfallen.

Beispiel:

R0=3.5678 R1=-37.3 R2=2 R3=-7 R4=-45678.123

Mit der Exponentialschreibweise können Sie einen erweiterten Zahlenbereich zuweisen:

± (10-300 ... 10+300)

Der Wert des Exponenten wird nach den Zeichen EX geschrieben; maximale Gesamtzeichenzahl: 10 (einschließlich der Vorzeichen und Dezimalpunkt)

Wertebereich von EX: -300 bis +300

Beispiel:

R0=-0.1EX-5 ; Bedeutung: R0 = -0,000 001

R1=1.874EX8 ; Bedeutung: R1 = 187 400 000

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Programmieren 9.9 Rechenparameter R, LUD- und PLC-Variable

Fräsen 294 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Hinweis

In einem Satz können mehrere Zuweisungen erfolgen; auch Zuweisung von Rechenausdrücken.

Zuweisung zu anderen Adressen Die Flexibilität eines NC-Programms entsteht dadurch, dass Sie anderen NC-Adressen diese Rechenparameter oder Rechenausdrücke mit Rechenparametern zuweisen. Es können allen Adressen Werte, Rechenausdrücke oder Rechenparameter zugewiesen werden; Ausnahme: Adresse N, G und L.

Bei der Zuweisung schreiben Sie nach dem Adresszeichen das Zeichen "=". Eine Zuweisung mit negativem Vorzeichen ist möglich.

Erfolgen Zuweisungen an Achsadressen (Verfahranweisungen), dann ist hierfür ein eigener Satz notwendig.

Beispiel:

N10 G0 X=R2 ; Zuweisung zur X-Achse

Rechenoperationen/Rechenfunktionen Bei Anwendung der Operatoren/Rechenfunktionen ist die übliche mathematische Schreibweise einzuhalten. Prioritäten der Abarbeitung werden durch runde Klammern gesetzt. Ansonsten gilt Punkt- vor Strichrechnung.

Für die trigonometrischen Funktionen gilt die Gradangabe.

Zulässige Rechenfunktionen: siehe Kapitel "Übersicht der Anweisungen"

Programmierbeispiel: Rechnen mit R-Parametern N10 R1= R1+1 ; das neue R1 ergibt sich aus dem alten R1

plus 1

N20 R1=R2+R3 R4=R5-R6 R7=R8*R9 R10=R11/R12

N30 R13=SIN(25.3) ; R13 ergibt Sinus von 25,3 Grad

N40 R14=R1*R2+R3 ; Punkt- geht vor Strichrechnung R14=(R1*R2)+R3

N50 R14=R3+R2*R1 ; Ergebnis wie Satz N40

N60 R15=SQRT(R1*R1+R2*R2) ; Bedeutung:

N70 R1= -R1 ; das neue R1 ist das negative alte R1

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Programmieren 9.9 Rechenparameter R, LUD- und PLC-Variable

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 295

Programmierbeispiel: R-Parameter den Achsen zuweisen N10 G1 G91 X=R1 Z=R2 F300 ; eigene Sätze (Verfahrsätze)

N20 Z=R3

N30 X= -R4

N40 Z= SIN(25.3)-R5 ; mit Rechenoperationen

...

Programmierbeispiel: Indirekte Programmierung N10 R1=5 ; direkt R1 den Wert 5 (ganzzahlig) zuweisen

...

N100 R[R1]=27.123 ; indirekt R5 den Wert 27,123 zuweisen

9.9.2 Lokale Benutzerdaten (LUD)

Funktionalität Der Anwender/Programmierer (Benutzer) kann in einem Programm eigene Variable von unterschiedlichen Datentypen definieren (LUD = Local User Data). Diese Varablen sind nur in dem Programm vorhanden, in dem diese definiert wurden. Die Definition erfolgt unmittelbar am Anfang des Programms und kann zugleich mit einer Wertzuweisung verbunden sein. Ansonsten ist der Anfangswert null.

Den Namen einer Variablen kann der Programmierer selbst festlegen. Die Namensbildung unterliegt folgenden Regeln:

● Maximal 32 Zeichen lang

● Die ersten beiden Zeichen müssen Buchstaben sein; sonst Buchstaben, Unterstrich oder Ziffern.

● Keinen Namen verwenden, der schon in der Steuerung benutzt wird (NC-Adressen, Schlüsselwörter, Namen von Programmen, Unterprogrammen, etc.)

Programmierung/Datentypen DEF BOOL varname1 ; Typ Bool, Werte: TRUE (=1), FALSE (=0) DEF CHAR varname2 ; Typ Char, 1 Zeichen im ASCII-Code: "a", "b", ... ; Code-Zahlenwert: 0 ... 255 DEF INT varname3 ; Typ Integer, ganzzahlige Werte, 32-bit-Wertebereich: ; -2 147 483 648 bis +2 147 483 647 (dezimal) DEF REAL varname4 ; Typ Real, natürliche Zahl (wie Rechenparameter R), ; Wertebereich: ±(0.000 0001 ... 9999 9999)

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Programmieren 9.9 Rechenparameter R, LUD- und PLC-Variable

Fräsen 296 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

; (8 Dezimalstellen und Vorzeichen und Dezimalpunkt) oder

; Exponentialschreibweise: ± (10 hoch -300 ... 10 hoch +300)

DEF STRING[stringlänge] varname41

; Typ STRING, [stringlänge]: max. Zeichenzahl

Jeder Datentyp erfordert eine eigene Programmzeile. Es können jedoch mehrere Variable gleichen Typs in einer Zeile definiert werden.

Beispiel:

DEF INT PVAR1, PVAR2, PVAR3=12, PVAR4 ; 4 Variable vom Typ INT

Beispiel für Typ STRING mit Zuweisung:

DEF STRING[12] PVAR="Hallo" ; Variable PVAR definieren mit maximaler

Zeichenlänge 12 und Zeichenfolge "Hallo" zuweisen

Felder Neben einzelnen Variablen können auch ein- oder zweidimensionale Felder von Variablen dieser Datentypen definiert werden:

DEF INT PVAR5[n] ; eindimensionales Feld vom Typ INT, n: ganzzahlig

DEF INT PVAR6[n,m] ; zweidimensionales Feld vom Typ INT, n, m: ganzzahlig

Beispiel:

DEF INT PVAR7[3] ; Feld mit 3 Elementen vom Typ INT

Im Programm können die einzelnen Feldelemente über den Feldindex erreicht werden und sind wie einzelne Variable behandelbar. Der Feldindex läuft von 0 bis kleiner Anzahl der Elemente.

Beispiel:

N10 PVAR7[2]=24 ; Das dritte Feldelement (mit dem Index 2) erhält

den Wert 24.

Wertzuweisung für Feld mit SET-Anweisung:

N20 PVAR5[2]=SET(1,2,3) ; Ab dem 3.Feldelement werden verschiedene Werte

zugewiesen.

Wertzuweisung für Feld mit REP-Anweisung:

N20 PVAR7[4]=REP(2) ; Ab Feldelement [4] - erhalten alle den gleichen

Wert, hier 2.

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Programmieren 9.9 Rechenparameter R, LUD- und PLC-Variable

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 297

9.9.3 Lesen und Schreiben von PLC-Variablen

Funktionalität Um einen schnellen Datenaustausch zwischen NC und PLC zu ermöglichen, existiert ein spezieller Datenbereich in der PLC-Anwendernahtstelle mit einer Länge von 512 Bytes. In diesem Bereich sind PLC-Daten in Datentyp und Positionsoffset vereinbart. Im NC-Programm können diese vereinbarten PLC-Variablen gelesen oder geschrieben werden.

Dazu existieren spezielle Systemvariablen:

$A_DBB[n] ; Datenbyte (8-bit-Wert) $A_DBW[n] ; Datenwort (16-bit-Wert) $A_DBD[n] ; Datendoppelwort (32-bit-Wert) $A_DBR[n] ; REAL-Daten (32-bit-Wert)

n steht hier für den Positionsoffset (Anfang Datenbereich zu Anfang Variable) in Byte

Programmierbeispiel R1=$A_DBR[5] ; Lesen eines REAL-Wertes, Offset 5 (beginnt auf Byte 5 des

Bereiches)

Hinweis

Das Lesen von Variablen erzeugt einen Vorlaufstop (internes STOPRE).

Hinweis

Das Schreiben von PLC-Variablen ist generell auf max. drei Variablen (Elemente) beschränkt.

Für zeitlich rasch aufeinanderfolgendes Schreiben von PLC-Variablen wird je Schreibvorgang ein Element benötigt.

Sollen mehr Schreibvorgänge ausgeführt werden, als Elemente zur Verfügung stehen, muss der Satztransport gewährleistet sein (u. U. Vorlaufstopp auslösen).

Beispiel:

$A_DBB[1]=1 $A_DBB[2]=2 $A_DBB[3]=3

STOPRE

$A_DBB[4]=4

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Programmieren 9.10 Programmsprünge

Fräsen 298 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.10 Programmsprünge

9.10.1 Sprungziel für Programmsprünge

Funktionalität Label oder eine Satznummer dienen zur Kennzeichnung von Sätzen als Sprungziel bei Programmsprüngen. Mit Programmsprüngen wird die Verzweigung des Programmablaufes möglich.

Label sind frei wählbar, aber umfassen minimal 2 - maximal 8 Buchstaben oder Ziffern, wobei die beiden ersten Zeichen Buchstaben oder Unterstriche sein müssen.

Label werden in dem Satz, der als Sprungziel dient, durch einen Doppelpunkt abgeschlossen. Sie stehen stets am Anfang des Satzes. Ist zusätzlich eine Satznummer vorhanden, steht das Label nach der Satznummer.

Label müssen innerhalb eines Programms eindeutig sein.

Programmierbeispiel N10 LABEL1: G1 X20 ; LABEL1 ist Label, Sprungziel

...

TR789: G0 X10 Z20 ; TR789 ist Label, Sprungziel

- keine Satznummer vorhanden

N100 ... ; Satznummer kann Sprungziel sein

...

9.10.2 Unbedingte Programmsprünge

Funktionalität NC-Programme arbeiten ihre Sätze in der Reihenfolge ab, in der sie beim Schreiben angeordnet wurden.

Die Reihenfolge der Abarbeitung kann durch Einbringen von Programmsprüngen geändert werden.

Sprungziel kann ein Satz mit Label oder mit einer Satznummer sein. Dieser Satz muss innerhalb des Programms liegen.

Die unbedingte Sprunganweisung erfordert einen eigenen Satz.

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Programmieren 9.10 Programmsprünge

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 299

Programmierung GOTOF Label ; Sprung vorwärts (in Richtung letzter Satz des Programms) GOTOB Label ; Sprung rückwärts (in Richtung erster Satz des Programms) Label ; gewählte Zeichenfolge für Label (Sprungmarke) oder

Satznummer

Bild 9-58 Unbedingte Sprünge am Beispiel

9.10.3 Bedingte Programmsprünge

Funktionalität Nach der IF-Anweisung werden Sprungbedingungen formuliert. Ist die Sprungbedingung erfüllt (Wert nicht Null), dann erfolgt der Sprung.

Sprungziel kann ein Satz mit Label oder mit einer Satznummer sein. Dieser Satz muss innerhalb des Programms liegen.

Bedingte Sprunganweisungen erfordern einen eigenen Satz. Es können mehrere bedingte Sprunganweisungen in einem Satz stehen.

Bei Verwendung von bedingten Programmsprüngen können Sie gegebenenfalls eine deutliche Programmverkürzung erzielen.

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Programmieren 9.10 Programmsprünge

Fräsen 300 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Programmierung IF Bedingung GOTOF Label ; Sprung vorwärts IF Bedingung GOTOB Label ; Sprung rückwärts GOTOF ; Sprungrichtung vorwärts (in Richtung letzter Satz des

Programms) GOTOB ; Sprungrichtung rückwärts (in Richtung erster Satz des

Programms) Label ; gewählte Zeichenfolge für Label (Sprungmarke) oder

Satznummer IF ; Einleitung der Sprungbedingung Bedingung ; Rechenparameter, Rechenausdruck für die Formulierung

der Bedingung

Vergleichsoperationen Operatoren Bedeutung = = gleich < > ungleich > größer < kleiner > = größer oder gleich < = kleiner oder gleich

Die Vergleichsoperationen unterstützen die Formulierung einer Sprungbedingung. Vergleichbar sind dabei auch Rechenausdrücke.

Das Ergebnis von vergleichenden Operationen ist "erfüllt" oder "nicht erfüllt". "Nicht erfüllt" ist dem Wert Null gleichzusetzen.

Programmierbeispiel für vergleichende Operatoren R1>1 ; R1 größer 1

1 < R1 ; 1 kleiner R1

R1<R2+R3 ; R1 kleiner R2 plus R3

R6>=SIN( R7*R7) ; R6 größer oder gleich SIN (R7) hoch 2

Programmierbeispiel N10 IF R1 GOTOF LABEL1 ; wenn R1 nicht Null ist, springe zu Satz

mit LABEL1

...

N90 LABEL1: ...

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Programmieren 9.10 Programmsprünge

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 301

N100 IF R1>1 GOTOF LABEL2 ; wenn R1 größer 1 ist, springe zu Satz mit LABEL2

...

N150 LABEL2: ...

...

N800 LABEL3: ...

...

N1000 IF R45==R7+1 GOTOB LABEL3 ; wenn R45 gleich R7 plus 1 ist, springe zu Satz mit LABEL3

...

mehrere bedingte Sprünge im Satz:

N10 MA1: ...

...

N20 IF R1==1 GOTOB MA1 IF R1==2 GOTOF MA2 ...

...

N50 MA2: ...

Hinweis

An der ersten erfüllten Bedingung wird gesprungen.

9.10.4 Programmbeispiel für Sprünge

Aufgabe Anfahren von Punkten auf einem Kreisabschnitt:

Gegeben:

Anfangswinkel: 30° in R1

Kreisradius: 32 mm in R2

Abstand der Positionen: 10° in R3

Anzahl der Punkte:11 in R4

Lage Kreismittelpunkt in Z: 50 mm in R5

Lage Kreismittelpunkt in X: 20 mm in R6

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Programmieren 9.10 Programmsprünge

Fräsen 302 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 9-59 Punkte auf einem Kreisabschnitt linear anfahren

Programmierbeispiel N10 R1=30 R2=32 R3=10 R4=11 R5=50 R6=20 ; Zuweisung der Anfangswerte

N20 MA1: G0 Z=R2*COS (R1)+R5 X=R2*SIN(R1)+R6

; Rechnung und Zuweisung zu Achsadressen

N30 R1=R1+R3 R4= R4-1

N40 IF R4 > 0 GOTOB MA1

N50 M2

Erläuterung Im Satz N10 werden die Anfangsbedingungen den entsprechenden Rechenparametern zugewiesen. In N20 erfolgt die Berechnung der Koordinaten in X und Z und die Abarbeitung.

Im Satz N30 wird R1 um den Abstandswinkel R3 erhöht, R4 um 1 erniedrigt.

Ist R4 > 0, wird erneut N20 abgearbeitet, sonst N50 mit Programmende.

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Programmieren 9.11 Unterprogrammtechnik

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 303

9.11 Unterprogrammtechnik

9.11.1 Allgemeines

Einsatz Prinzipiell besteht zwischen einem Haupt- und einem Unterprogramm kein Unterschied.

In Unterprogrammen werden oft wiederkehrende Bearbeitungsfolgen abgelegt, z. B. bestimmte Konturformen. Im Hauptprogramm wird dieses Unterprogramm an den benötigten Stellen aufgerufen und damit abgearbeitet.

Eine Form des Unterprogramms ist der Bearbeitungszyklus. Bearbeitungszyklen enthalten allgemein gültige Bearbeitungsfälle (z. B. Bohren, Gewindebohren, Nutfräsen, etc.). Durch Versorgung mit Werten über vorgesehene Übergabeparameter können Sie eine Anpassung an Ihren konkreten Anwendungsfall erzielen.

Bild 9-60 Beispiel für viermalige Verwendung eines Unterprogramms an einem Werkstück

Aufbau Der Aufbau eines Unterprogramms ist identisch mit dem eines Hauptprogramms (siehe Kapitel "Programmaufbau"). Unterprogramme werden wie Hauptprogramme im letzten Satz des Programmablaufes mit M2-Programmende versehen. Dies bedeutet hier die Rückkehr in die aufrufende Programmebene.

Programmende Als Ersatz für das M2-Programmende kann im Unterprogramm auch die Endeanweisung RET verwendet werden.

RET erfordert einen eigenen Satz.

Die RET-Anweisung ist dann zu benutzen, wenn ein G64-Bahnsteuerbetrieb durch die Rückkehr nicht unterbrochen werden soll. Bei M2 wird G64 unterbrochen und Genauhalt erzeugt.

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Programmieren 9.11 Unterprogrammtechnik

Fräsen 304 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 9-61 Beispiel für Ablauf bei zweimaligem Aufruf eines Unterprogramms

Unterprogrammname Um ein bestimmtes Unterprogramm aus mehreren auswählen zu können, bekommt das Programm einen eigenen Namen. Der Name kann beim Erstellen des Programms unter Einhaltung von Regeln frei gewähltwerden.

Es gelten die gleichen Regeln wie für Hauptprogrammnamen.

Beispiel: LRAHMEN7

Zusätzlich besteht bei Unterprogrammen die Möglichkeit, das Adresswort L... zu verwenden. Für den Wert sind 7 Dezimalstellen (nur ganzzahlig) möglich.

Hinweis

Führende Nullen haben bei der Adresse L Bedeutung für die Unterscheidung.

Beispiel: L128 ist nicht L0128 oder L00128!

Dies sind 3 verschiedene Unterprogramme.

Hinweis

Der Unterprogramm-Name LL6 ist reserviert für den Werkzeugwechsel.

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Programmieren 9.11 Unterprogrammtechnik

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 305

Unterprogrammaufruf Unterprogramme werden in einem Programm (Haupt- oder Unterprogramm) mit ihrem Namen aufgerufen. Dafür ist ein eigener Satz erforderlich.

Beispiel:

N10 L785 ; Aufruf des Unterprogramms L785

N20 LRAHMEN7 ; Aufruf des Unterprogramms LRAHMEN7

Programmwiederholung P... Soll ein Unterprogramm mehrfach hintereinander abgearbeitet werden, so schreiben Sie im Satz des Aufrufes nach dem Unterprogrammnamen unter der Adresse P die Anzahl der Durchläufe. Maximal sind 9999 Durchläufe möglich (P1 ... P9999).

Beispiel:

N10 L785 P3 ; Aufruf des Unterprogramms L785, 3 Durchläufe

Schachtelungstiefe Unterprogramme können nicht nur im Hauptprogramm aufgerufen werden, sondern auch in einem Unterprogramm. Insgesamt stehen für einen derartigen geschachtelten Aufruf 8 Programmebenen zur Verfügung, einschließlich der Hauptprogrammebene.

Bild 9-62 Ablauf bei 8 Programmebenen

Informationen Im Unterprogramm können modal wirkende G-Funktionen verändert werden, z. B. G90 -> G91. Achten Sie bei der Rückkehr ins aufrufende Programm darauf, dass alle modal wirkenden Funktionen so eingestellt sind, wie Sie diese benötigen.

Gleiches gilt für die Rechenparameter R. Achten Sie darauf, dass Ihre in oberen Programmebenen benutzten Rechenparameter nicht in tieferen Programmebenen ungewollt in den Werten geändert werden.

Beim Arbeiten mit SIEMENS-Zyklen werden bis zu 4 Programmebenen für diese benötigt.

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Programmieren 9.11 Unterprogrammtechnik

Fräsen 306 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.11.2 Aufruf von Bearbeitungs-Zyklen

Funktionalität Zyklen sind Technologieunterprogramme, die einen bestimmten Bearbeitungsvorgang allgemeingültig realisieren, zum Beispiel Bohren oder Gewindeschneiden. Die Anpassung an das konkrete Problem erfolgt über Versorgungsparameter/Werte direkt beim Aufruf des jeweiligen Zyklus.

Programmierbeispiel N10 CYCLE83(110, 90, ...) ; Aufruf des Zyklus 83, Werte direkt übergeben,

eigener Satz

...

N40 RTP=100 RFP= 95.5 ... ; Übergabeparameter setzen für Zyklus 82

N50 CYCLE82(RTP, RFP, ...) ; Aufruf des Zyklus 82, eigener Satz

9.11.3 Modaler Unterprogrammaufruf

Funktionalität Das Unterprogramm im Satz mit MCALL wird nach jedem nachfolgenden Satz mit einer Bahnbewegung automatisch aufgerufen. Der Aufruf wirkt bis zum nächsten MCALL.

Der modale Aufruf des Unterprogramms mit MCALL bzw. das Beenden erfordert einen eigenen Satz.

Vorteilhaft ist MCALL zum Beispiel bei der Herstellung von Bohrbildern einsetzbar.

Programmierbeispiel Anwendungsbeispiel: Lochreihe bohren

N10 MCALL CYCLE82(...) ; Bohrzyklus 82

N20 HOLES1(...) ; Zyklus für Lochreihe, nach jedem Anfahren der Lochposition wird CYCLE82(...) mit den Übergabeparametern ausgeführt

N30 MCALL ; modaler Aufruf von CYCLE82(...) beendet

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 307

9.11.4 Externes Unterprogramm abarbeiten (EXTCALL)

Funktion Bei SINUMERIK 802D sl pro haben Sie die Möglichkeit mit dem Befehl EXTCALL Programme über folgende externen Datenträger nachzuladen und abzuarbeiten:

● Kunden-CompactFlash Card (Laufwerk D)

● USB-FlashDrive (Laufwerk G)

● Ethernet zum PC (ab Laufwerk H)

Maschinendaten Folgende Maschinendaten werden bei dem Befehl EXTCALL berücksichtigt:

● MD10132 $MN_MMC_CMD_TIMEOUT

Überwachungszeit für den Befehl im Teileprogramm

● MD18362 $MN_MM_EXT_PROG_NUM

Anzahl der gleichzeitig von Extern abzuarbeitenden Programmebenen

● SD42700 $SC_EXT_PROGRAM_PATH

Programmpfad für externen Unterprogrammaufruf

Hinweis

Bei Anwendung von SD42700 $SC_EXT_PROGRAM_PATH werden sämtliche mit EXCALL aufgerufene Unterprogramme unter diesem Pfad gesucht.

Im EXTCALL-Aufruf darf dann keine Laufwerksangabe erfolgen.

Programmierung mit Pfadangabe im SD42700 EXT_PROGRAM_PATH EXTCALL ("<Programmname>")

Parameter EXTCALL ; Schlüsselwort für Unterprogrammaufruf <Programmname> ; Konstante/Variable vom Typ STRING Beispiel: EXTCALL ("RECHTECKTASCHE.MPF")

Programmierung ohne Pfadangabe im SD42700 EXT_PROGRAM_PATH EXTCALL ("<Pfad\Programmname>")

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Programmieren 9.11 Unterprogrammtechnik

Fräsen 308 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Parameter EXTCALL ; Schlüsselwort für Unterprogrammaufruf <Pfad\Programmname> ; Konstante/Variable vom Typ STRING Beispiel: EXTCALL ("D:\EXTERNE_UP\RECHTECKTASCHE.MPF")

Hinweis

Externe Unterprogramme dürfen keine Sprunganweisungen wie GOTOF, GOTOB, CASE, FOR, LOOP, WHILE oder REPEAT enthalten.

IF-ELSE-ENDIF-Konstrukte sind möglich.

Unterprogrammaufrufe und geschachtelte EXTCALL-Aufrufe sind möglich.

RESET, POWER ON Durch RESET und POWER ON werden externe Unterprogrammaufrufe abgebrochen und die jeweiligen Nachladespeicher gelöscht.

Beispiele 1. Abarbeiten von externe Kunden-CompactFlash Card oder USB-FlashDrive

System: SINUMERIK 802D sl pro

Das Hauptprogramm "Main.mpf" befindet sich im NC-Speicher und ist zur Abarbeitung angewählt:

N010 PROC MAIN N020 ... N030 EXTCALL ("D:\EXTERNE_UP\BOHRUNG") N040 ... N050 M30

Das nachzuladende Unterprogramm "BOHRUNG.SPF" befindet sich auf der Kunden-CompactFlash Card.

N010 PROC MAIN

N020 ...

N030 EXTCALL ("G:\EXTERNE_UP\BOHRUNG ")

N040 ...

N050 M30

Das nachzuladende Unterprogramm "BOHRUNG.SPF" befindet sich auf dem USB-Flash Drive.

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Programmieren 9.12 Zeitgeber und Werkstückzähler

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 309

010 PROC BOHRUNG

N020 G1 F1000

N030 X= ... Z= ..:

N040 ...

...

...

N999999 M17

Externe Programmspeicher Die externen Programmspeicher können sich auf folgende Datenträger befinden:

● Kunden-CompactFlash Card (Laufwerk D)

● USB-FlashDrive (Laufwerk G)

● Über Ethernet zum PC (siehe "Netzlaufwerk verbinden und trennen")

Hinweis

Abarbeiten von Extern über V24-Schnittstelle

Mit SINUMERIK 802D sl pro können mit dem Softkey "Ext. Abarbeiten" externe Programme über die V24-Schnittstelle in die NC übertragen werden.

Einstellbarer Nachladespeicher (FIFO-Puffer) Für die Bearbeitung eines Programms im Modus "Abarbeiten von Extern" (Hauptprogramm oder Unterprogramm) wird im NCK ein Nachladespeicher benötigt. Die Größe des Nachladespeichers ist mit 30 kByte voreingestellt und kann wie weitere speicherrelevante Maschinendaten nur vom Maschinenhersteller bedarfsorientiert verändert werden.

Für alle Programme (Hauptprogramme oder Unterprogramme), die gleichzeitig im Modus "Abarbeiten von Extern" bearbeitet werden, muss jeweils ein Nachladespeicher eingestellt werden.

Maschinenhersteller

Bitte wenden Sie sich an den Maschinenhersteller, wenn die Größe und Anzahl des Nachladespeichers erweitert werden soll.

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Programmieren 9.12 Zeitgeber und Werkstückzähler

Fräsen 310 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.12 Zeitgeber und Werkstückzähler

9.12.1 Zeitgeber für die Laufzeit

Funktionalität Es werden Zeitgeber (Timer) als Systemvariable ($A...) bereitgestellt, die zur Überwachung technologischer Prozesse im Programm oder nur in der Anzeige genutzt werden können.

Für diese Zeitgeber existieren nur Lese-Zugriffe. Es gibt Zeitgeber, die stets aktiv sind. Andere sind über Maschinendaten deaktivierbar.

Zeitgeber - stets aktiv ● $AN_SETUP_TIME

Zeit seit dem letzten "Steuerungshochlauf mit Default-Werten" (in Minuten)

Er wird bei "Steuerungshochlauf mit Default-Werten" automatisch zurückgesetzt.

● $AN_POWERON_TIME

Zeit seit dem letzten Hochlauf der Steuerung (in Minuten)

Er wird bei jedem Hochlauf der Steuerung automatisch genullt.

Zeitgeber - deaktivierbar Die nachfolgenden Zeitgeber sind über Maschinendatum aktiviert (Standardeinstellung).

Der Start ist zeitgeberspezifisch. Jede aktive Laufzeitmessung wird im gestoppten Programmzustand oder bei Vorschub-Override-Null automatisch unterbrochen.

Das Verhalten der aktivierten Zeitmessungen bei aktivem Probelaufvorschub und Programmtest kann mittels Maschinendaten festgelegt werden.

● $AC_OPERATING_TIME

Gesamt-Laufzeit von NC-Programmen in der Betriebsart AUTOMATIK (in Sekunden)

Aufsummiert werden in der Betriebsart AUTOMATIK die Laufzeiten aller Programme zwischen NC-Start und Programmende/Reset. Der Zeitgeber wird mit jedem Steuerungshochlauf genullt.

● $AC_CYCLE_TIME

Laufzeit des angewählten NC-Programms (in Sekunden)

Im angewählten NC-Programm wird die Laufzeit zwischen NC-Start und Programmende/Reset gemessen. Mit dem Start eines neuen NC-Programms wird der Timer gelöscht.

● $AC_CUTTING_TIME

Werkzeug-Eingriffszeit (in Sekunden)

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Programmieren 9.12 Zeitgeber und Werkstückzähler

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 311

Gemessen wird die Laufzeit der Bahnachsen (ohne Eilgang) in allen NC-Programmen zwischen NC-Start und Programmende/Reset bei aktivem Werkzeug (Standardeinstellung).

Die Messung wird zusätzlich bei aktiver Verweilzeit unterbrochen.

Der Timer wird bei jedem Steuerungshochlauf automatisch genullt.

Programmierbeispiel N10 IF $AC_CUTTING_TIME>=R10 GOTOF WZZEIT ; WZ-Eingriffszeit Grenzwert?

...

N80 WZZEIT:

N90 MSG("Werkzeug-Eingriffszeit: Grenzwert erreicht")

N100 M0

Anzeige Der Inhalt der aktiven Systemvariablen wird auf dem Bildschirm im Bedienbereich <OFFSET PARAM> -> "Settingdaten" ">" "Zeiten/Zähler" sichtbar:

Laufzeit gesamt = $AC_OPERATING_TIME

Programmlaufzeit = $AC_CYCLE_TIME

Vorschub-Laufzeit = $AC_CUTTING_TIME

Zeit seit Kaltstart = $AN_SETUP_TIME

Zeit seit Warmstart = $AN_POWERON_TIME

"Programmlaufzeit" ist zusätzlich in der Betriebsart AUTOMATIK im Bedienbereich Position in der Hinweiszeile sichtbar.

9.12.2 Werkstückzähler

Funktionalität Unter der Funktion "Werkstückzähler" werden Zähler bereitgestellt, die für die Zählung von Werkstücken verwendet werden können.

Diese Zähler existieren als Systemvariable mit Schreib- und Lese-Zugriff vom Programm oder per Bedienung (Schutzstufe für Schreiben beachten!).

Über Maschinendaten kann auf die Zähler-Aktivierung, den Zeitpunkt der Nullung und den Zählalgorithmus Einfluss genommen werden.

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Programmieren 9.12 Zeitgeber und Werkstückzähler

Fräsen 312 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Zähler ● $AC_REQUIRED_PARTS

Anzahl der benötigten Werkstücke (Werkstück-Soll)

In diesem Zähler kann die Anzahl der Werkstücke definiert werden, bei dessen Erreichen die Anzahl der aktuellen Werkstücke $AC_ACTUAL_PARTS genullt wird.

Über Maschinendatum kann die Generierung des Anzeige-Alarms 21800 "Werkstück-Soll erreicht" aktiviert werden.

● $AC_TOTAL_PARTS

Anzahl der insgesamt hergestellten Werkstücke (Gesamt-Ist)

Der Zähler gibt die Anzahl aller ab Startzeitpunkt hergestellten Werkstücke an.

Der Zähler wird automatisch bei Steuerungshochlauf genullt.

● $AC_ACTUAL_PARTS

Anzahl der aktuellen Werkstücke (Aktuell-Ist)

In diesem Zähler wird die Anzahl aller ab Startzeitpunkt hergestellten Werkstücke registriert. Bei Erreichen des Werkstück-Solls ($AC_REQUIRED_PARTS, Wert größer Null) wird der Zähler automatisch genullt.

● $AC_SPECIAL_PARTS

Anzahl der vom Anwender spezifizierten Werkstücke

Dieser Zähler erlaubt dem Anwender eine Werkstück-Zählung nach eigener Definition. Definiert werden kann eine Alarmausgabe bei Identität mit $AC_REQUIRED_PARTS (Werkstück-Soll). Eine Nullung des Zählers muss der Anwender selbst vornehmen.

Programmierbeispiel N10 IF $AC_TOTAL_PARTS==R15 GOTOF SIST ; Stückzahl erreicht?

...

N80 SIST:

N90 MSG("Werkstück-Soll erreicht")

N100 M0

Anzeige Der Inhalt der aktiven Systemvariablen wird auf dem Bildschirm im Bedienbereich <OFFSET PARAM> -> "Settingdaten " ">" "Zeiten/Zähler" sichtbar:

Teile gesamt = $AC_TOTAL_PARTS

Teile angefordert = $AC_REQUIRED_PARTS

Anzahl Teile =$AC_ACTUAL_PARTS, $AC_SPECIAL_PARTS in Anzeige nicht verfügbar

"Anzahl Teile" ist zusätzlich in der Betriebsart AUTOMATIK im Bedienbereich Position in der Hinweiszeile sichtbar.

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Programmieren 9.13 Sprachbefehle für die Werkzeugüberwachung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 313

9.13 Sprachbefehle für die Werkzeugüberwachung

9.13.1 Übersicht Werkzeugüberwachung

Funktionalität Diese Funktion ist bei SINUMERIK 802D sl plus und 802D sl pro verfügbar.

Die Werkzeugüberwachung wird über Maschinendaten aktiviert.

Im Bedienbereich <OFFSET PARAM> > "Werkzeugüberwachung" erfolgt die Überwachung.

Bild 9-63 Werkzeugüberwachung

Sie können den Verschleiß des Werkzeuges über die Standzeit und/oder über die Stückzahl überwachen. Wird die Verschleißgrenze des Werkzeugs erreicht, so werden automatisch eine Vorwarnung und ein Alarm ausgegeben und das Werkzeug für die weitere Bearbeitung gesperrt.

Hinweis

Unter Standzeit versteht man bei Maschinen, Werkzeugen und technischen Anlagen die Zeit, in der diese arbeiten können bis die nächste Wartung, Reinigung o. Ä durchgeführt werden muss, d.h. in der die Maschine oder Anlage bzw. das Werkzeug ohne Unterbrechung arbeiten kann.

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Programmieren 9.13 Sprachbefehle für die Werkzeugüberwachung

Fräsen 314 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

In der Werkzeugüberwachung können Sie folgende Daten festlegen:

● Angabe der Standzeit als Sollwert und Vorwarngrenze für die Werkzeugüberwachung. Die restlich verfügbare Zeit vor dem Sperren des Werkzeugs wird berechnet und angezeigt.

● Angabe der Stückzahl als Sollwert und Vorwarngrenze für die Werkzeugüberwachung. Die restliche Stückzahl vor dem Sperren des Werkzeugs wird berechnet und angezeigt.

● Die Werkzeugüberwachung kann aktiviert werden für die Standzeit und/oder Stückzahl.

– Überwachung der Standzeit

Bei Aktivierung der Standzeitüberwachung wird die Standzeit während der Eingriffszeit des Werkzeuges (G1, G2, G3) überwacht.

– Überwachung der Stückzahl

Bei der Aktivierung der Stückzahlüberwachung erfolgt die Überwachung über den Programmierbefehl SETPIECE( ) am Ende des Teileprogramms.

Für ein Werkzeug (WZ) können die genannten Überwachungen gleichzeitig aktiviert werden.

Die Steuerung/Dateneingabe der Werkzeugüberwachung erfolgt vorzugsweise über Bedienung. Daneben sind Funktionen auch programmierbar.

Überwachungszähler Für jede Überwachungsart existieren Überwachungszähler. Die Überwachungszähler laufen von einem eingestellten Wert > 0 gegen Null. Erreicht ein Überwachungszähler den Wert <= 0, so gilt der Grenzwert als erreicht. Eine entsprechende Alarmmeldung wird abgesetzt.

Systemvariable für Art und Zustand der Überwachung ● $TC_TP8[t]

; Zustand des Werkzeuges mit der Nummer t:

– Bit 0

=1: WZ ist aktiv

=0: WZ nicht aktiv

– Bit 1

=1: WZ ist freigegeben

=0: nicht freigegeben

– Bit 2

=1: WZ ist gesperrt

=0: nicht gesperrt

– Bit 3: reserviert

– Bit 4

=1: Vorwarngrenze erreicht

=0: nicht erreicht

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Programmieren 9.13 Sprachbefehle für die Werkzeugüberwachung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 315

● $TC_TP9[t]

; Art der Überwachungsfunktion für das Werkzeug mit der Nummer t:

– = 0: Keine Überwachung

– = 1: (Stand-) Zeit überwachtes WZ

– = 2: Stückzahl überwachtes WZ

Diese Systemvariablen sind im NC-Programm lesbar/schreibbar.

Systemvariable für Werkzeugüberwachungsdaten

Tabelle 9- 4 Werkzeugüberwachungsdaten

Bezeichner Beschreibung Daten-Typ Vorbelegung $TC_MOP1[t,d] Vorwarngrenze Standzeit in Minuten REAL 0.0 $TC_MOP2[t,d] Rest-Standzeit in Minuten REAL 0.0 $TC_MOP3[t,d] Vorwarngrenze Stückzahl INT 0 $TC_MOP4[t,d] Rest-Stückzahl INT 0 ... ... $TC_MOP11[t,d] Soll-Standzeit REAL 0.0 $TC_MOP13[t,d] Soll-Stückzahl INT 0 t für Werkzeugnummer T, d für D-Nummer

Systemvariable für aktives Werkzeug Im NC-Programm ist über Systemvariable lesbar:

● $P_TOOLNO - Nummer des aktiven Werkzeuges T

● $P_TOOL - aktive D-Nummer des aktiven Werkzeuges

9.13.2 Standzeitüberwachung Die Überwachung der Standzeit erfolgt für die Werkzeugschneide, die sich gerade im Einsatz befindet (aktive Schneide D des aktiven Werkzeuges T).

Sobald die Bahnachsen verfahren (G1, G2. G3, ... aber nicht bei G0), wird die Rest-Standzeit ($TC_MOP2[t,d]) dieser Werkzeugschneide aktualisiert. Läuft während einer Bearbeitung die Rest-Standzeit einer Schneide eines Werkzeugs unter dem Wert von "Vorwarngrenze Standzeit" ($TC_MOP1[t,d]), so wird dies über ein Nahtstellensignal " an die PLC gemeldet.

Ist die Rest-Standzeit = 0, so wird ein NCK-Alarm ausgegeben. Das Werkzeug nimmt darauf den Zustand "gesperrt" ein und kann nun solange nicht mehr erneut programmiert werden, wie der Zustand "gesperrt" ansteht. Der Bediener muss einschreiten: Das Werkzeug tauschen oder dafür Sorge tragen, dass er wieder ein einsatzfähiges Werkzeug zur Bearbeitung hat.

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Programmieren 9.13 Sprachbefehle für die Werkzeugüberwachung

Fräsen 316 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Systemvariable $A_MONIFACT Die Systemvariable $A_MONIFACT (Daten-Typ REAL) erlaubt es, die Uhr für die Überwachung langsamer oder schneller laufen zu lassen. Dieser Faktor kann vor dem Einsatz des Werkzeuges gesetzt werden, um z. B. den unterschiedlichen Verschleiß entsprechend des verwendeten Werkstück-Materials zu berücksichtigen.

Nach Steuerungshochlauf, Reset/Programmende hat der Faktor $A_MONIFACT den Wert 1.0 . Es wirkt Echtzeit.

Beispiele für die Verrechnung:

$A_MONIFACT=1: 1 Minute Echtzeit = 1 Minute Standzeit, die dekrementiert wird

$A_MONIFACT=0.1: 1 Minute Echtzeit = 0,1 Minute Standzeit, die dekrementiert wird

$A_MONIFACT=5: 1 Minute Echtzeit = 5 Minuten Standzeit, die dekrementiert werden

Sollwertaktualisierung mit RESETMON( ) Die Funktion RESETMON(state, t, d, mon) setzt den Istwert auf den Sollwert:

● für alle oder nur für eine bestimmte Schneide eines bestimmten Werkzeuges

● für alle oder nur für eine bestimmte Überwachungsart.

Übergabeparameter:

● INT

state: Status der Befehlsausführung:

= 0: Erfolgreiche Ausführung

= -1: Die Schneide mit der genannten D-Nummer d existiert nicht.

= -2: Das WZ mit der genannten T-Nummer t existiert nicht.

= -3: Das genannte WZ t hat keine definierte Überwachungsfunktion.

= -4: Die Überwachungsfunktion ist nicht aktiviert, d. h., der Befehl wird nicht ausgeführt.

● INT

t: Interne T-Nummer:

= 0: für alle Werkzeuge

> 0: für dieses Werkzeug

● INT

d: optional: D-Nummer des Werkzeuges mit der Nummer t:

> 0: für diese D-Nummer

ohne d/= 0: alle Schneiden des Werkzeuges t

● INT

mon: optional: bitcodierter Parameter für die Überwachungsart (Werte analog $TC_TP9):

= 1: Standzeit

= 2: Stückzahl

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 317

ohne mon bzw. = 0: Alle Istwerte der für das Werkzeug t aktiven Überwachungen werden auf die Sollwerte gesetzt.

Hinweis

RESETMON • RESETMON( ) wirkt nicht bei aktivem "Programmtest". • Die Variable für die Status-Rückmeldung state ist am Anfang des Programms mittels

DEF-Anweisung zu definieren: DEF INT state Es kann auch ein anderer Name für die Variable definiert werden (statt state, jedoch max. 15 Zeichen, beginnend mit 2 Buchstaben). Die Variable steht nur in dem Programm zur Verfügung, in dem sie definiert wurde. Gleiches gilt für die Überwachungsart-Variable mon. Sofern hierfür überhaupt eine Angabe erforderlich ist, kann diese auch direkt als Zahl (1 oder 2) übergeben werden.

9.13.3 Stückzahlüberwachung

Funktion Stückzahlüberwacht wird die aktive Schneide des aktiven Werkzeuges. Die Überwachung der Stückzahl erfasst alle Werkzeug-Schneiden, die für die Herstellung eines Werkstücks verwendet werden. Ändert sich die Stückzahl durch neue Vorgaben, so werden die Überwachungsdaten aller seit der letzten Stückzählung aktiv gewordenen Werkzeugschneiden angepasst.

Aktualisieren der Stückzahl über Bedienung am HMI

Im Bedienbereich <OFFSET PARAM> > "Werkzeugüberwachung" wird die "Stückzahl" als "Sollwert" und "Vorwarngrenze" für die Werkzeugüberwachung angegeben.

Die beim Ausführen des Sprachbefehls SETPIECE ( ) verbliebene Stückzahldifferenz zum letzten Aufruf vor dem Sperren des Werkzeugs wird berechnet und angezeigt.

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Programmieren 9.13 Sprachbefehle für die Werkzeugüberwachung

Fräsen 318 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 9-64 Werkzeugüberwachung

SETPIECE - Stückzahlzähler dekrementieren Mit der SETPIECE-Funktion kann der Programmierer die Stückzahl-Überwachungsdaten der am Bearbeitungsprozess beteiligten Werkzeuge aktualisieren.

Es werden alle Werkzeuge erfasst, die seit der letzten Aktivierung von SETPIECE eingewechselt wurden.

Die Funktion dient in der Regel zur Programmierung am Ende des NC-Teileprogramms. Die Stückzahl aller Werkzeuge, die an der Stückzahl-Überwachung beteiligt sind, wird um einen vorgegebenen Betrag dekrementiert.

Hinweis

Der Befehl SETPIECE( ) wirkt nicht im Satzsuchlauf.

Das direkte Beschreiben von $TC_MOP4[t,d] ist nur im einfachen Fall empfehlenswert. Es erfordert dazu einen nachfolgenden Satz mit dem STOPRE-Befehl.

Der Befehl SETPIECE ( ) wirkt auch auf das vor dem Programm-Start angewählte Werkzeug bzw. Schneide. Wechseln Sie in der Betriebsart "MDA" das Werkzeug, dann wirkt der Befehl SETPIECE ( ) auf die Werkzeuge nach dem Programm-Start.

Programmierung SETPIECE(n, s) ; n : = 0... 32000 Anzahl der Werkstücke, die seit der letzten

Ausführung der SETPIECE-Funktion produziert wurden. Der Zähler-Stand für die Rest-Stückzahl ($TC_MOP4[t,d] ) wird um diesen Wert vermindert. ; s : = 1 oder 2 Spindel 1 oder 2 (Werkzeughalter), nur erforderlich, wenn 2 Spindeln vorhanden

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 319

Programmierbeispiel N10 G0 X100

N20 ...

N30 T1 ; Werkzeugwechsel mit T-Befehl

N50 D1

... ; Bearbeiten mit T1, D1

N90 SETPIECE(2) ; $TC_MOP4[1,1 ] (T1,D1) wird um 2 dekrementiert

N100 T2

N110 D2

... ; Bearbeiten mit T2, D2

N200 SETPIECE(1) ; $TC_MOP4[2,2 ] (T2,D2) wird um 1 dekrementiert

...

N300 M2

Beispiele für SETPICE mit Werkzeugwechselbefehl M06 Für ein Werkstück (Programm) sollen die beteiligten Werkzeuge um den Wert 1 dekrementiert werden.

T1 ; T1 wird vorangewählt (bzgl. Hauptspindel)

M06 ; T1 wird gewechselt

D1 ; D1 wird aktiv

T2 ; T2 wird vorangewählt

. ; Bearbeitungsprogramm

.

M06 ; T2 wird gewechselt

D1 ; D1 von T2 wird aktiv

T3 ; T3 wird vorangewählt

. ; Bearbeitungsprogramm

.

M06

T0 ; Vorbereitung zum Leeräumen der Spindel

.

.

M06 ; Spindel leerräumen

SETPIECE (1) ; SETPIECE auf alle Werkzeuge

M2

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Programmieren 9.13 Sprachbefehle für die Werkzeugüberwachung

Fräsen 320 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Je Werkzeug soll eine Dekrementierung erfolgen In diesem Beispiel sollen die Werkzeuge T1, T2 und T3 ein Programm bearbeiten.

Alle drei Werkzeuge sind Stückzahl überwacht. Es soll erreicht werden, dass Werkzeug T1 um den Wert 1, T2 um den Wert 2 dekrementiert und T3 nicht dekrementiert wird.

N500 T1

N600 M06 ; Werkzeugwechsel

N700 D1 ; Mit der Korrekturanwahl wird das eingewechselte Werkzeug in den SETPIECE Speicher aufgenommen

N900 T2 ; Vorbereitung nächstes Werkzeug

. ; Bearbeitungsbefehle

.

N1000 SETPIECE (1) ; SETPIECE wirkt auf T1, SETPIECE Speicher wird gelöscht

N1100 M06 ; Werkzeugwechsel

N1200 D1

N1400 T3 ; Vorbereitung nächstes Werkzeug

. ; Bearbeitungsbefehle

.

N1500 SETPIECE (2) ; wirkt nur auf T2

N1600 M06 ; Werkzeugwechsel

N1700 D1

. ; Bearbeitungsbefehle

.

N1800 SETPIECE (0) ; wirkt nur auf T3, keine Dekrementierung

N1900 T0

N2000 M06

N2100 D0

N2300 M2

Sollwertaktualisierung Die Sollwertaktualisierung erfolgt über den HMI.

Die Sollwertaktualisierung kann aber auch über die Funktion RESETMON (state, t, d, mon) erfolgen.

Bei der Sollwertaktualisierung wird intern der Rest-Stückzähler ($TC_MOP4[t,d]) auf die Sollstückzahl ($TC_MOP13[t,d]) gesetzt.

Beispiel:

DEF INT state ; Am Programmanfang Variable für Status-

Rückmeldung definieren

...

N100 RESETMON(state,12,1,2) Sollwertaktualisierung des Stückzählers für T12, D1, Sollwert 2

...

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Programmieren 9.13 Sprachbefehle für die Werkzeugüberwachung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 321

Programmierbeispiel DEF INT state ; Variable für Status-Rückmeldung von

RESETMON() definieren

G0 X... ; frei fahren

T7 ; neues Werkzeug, evt. mit M6 einwechseln

$TC_MOP3[$P_TOOLNO,$P_TOOL]=100 ; Vorwarngrenze 100 Stück

$TC_MOP4[$P_TOOLNO,$P_TOOL]=700 ; Rest-Stückzahl

$TC_MOP13[$P_TOOLNO,$P_TOOL]=700 ; Sollwert Stückzahl

; Aktivierung nach dem Setzen:

$TC_TP9[$P_TOOLNO,$P_TOOL]=2 ; Aktivierung Stückzahlüberwachung, aktives WZ

STOPRE

ANF:

BEARBEIT ; Unterprogramm zur Werkstückbearbeitung

SETPIECE(1) ; Zähler aktualisieren

M0 ; nächstes Werkstück, weiter mit NC-Start

IF ($TC_MOP4[$P_TOOLNO,$P_TOOL]]>1) GOTOB ANF

MSG("Werkzeug T7 verschlissen - Bitte wechseln")

M0 ; nach WZ-Wechsel weiter mit NC-Start

RESETMON(state,7,1,2) ; Sollwertaktualisierung Stückzähler

IF (state<>0) GOTOF ALARM

GOTOB ANF

ALARM: ; Fehler zur Anzeige bringen:

MSG("Fehler RESETMON: " <<state)

M0

M2

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Programmieren 9.14 Weiches An- und Abfahren

Fräsen 322 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.14 Weiches An- und Abfahren

Funktionalität Diese Funktion ist bei SINUMERIK 802D sl plus und 802D sl pro verfügbar.

Die Funktion weiches An- und Abfahren (WAB) dient dazu, den Anfang einer Kontur tangential (weich) anzufahren - weitgehend unabhängig von der Lage des Ausgangspunktes . Die Steuerung übernimmt die Berechnung der Zwischenpunkte und generiert die erforderlichen Verfahrsätze. Die Funktion wird vorwiegend in Verbindung mit der Werkzeugradiuskorrektur (WRK) eingesetzt. Die G-Befehle G41, G42 bestimmen dabei die An-/Abfahrrichtung links oder rechts von der Kontur (siehe auch Kapitel "Anwahl der Werkzeugradiuskorrektur: G41, G42").

Die An-/Abfahrbahn (Gerade, Viertel- oder Halbkreis) wird mit einer Gruppe von G-Befehlen gewählt. Für die Parametrierung dieser Bahn (Kreisradius, Länge Anfahrgerade) stehen spezielle Adressen zur Verfügung; ebenso für den Vorschub der Zustellbewegung. Die Zustellbewegung ist zudem über eine weitere G-Gruppe steuerbar.

Programmierung G147 ; Anfahren mit einer Geraden G148 ; Abfahren mit einer Geraden G247 ; Anfahren mit einem Viertelkreis G248 ; Abfahren mit einem Viertelkreis G347 ; Anfahren mit einem Halbkreis G348 ; Abfahren mit einem Halbkreis G340 ; An- und Abfahren räumlich (Grundstellungswert) G341 ; An- und Abfahren in der Ebene DISR=... ; An- und Abfahren mit Geraden (G147/G148): Abstand der Fräserkante

vom Start- bzw. Endpunkt der Kontur ; An- und Abfahren mit Kreisen (G247, G347/G248, G348): Radius der

Werkzeugmittelpunktsbahn DISCL=... ; Abstand des Endpunktes der schnellen Zustellbewegung von der

Bearbeitungsebene (Sicherheitsabstand) FAD=... ; Geschwindigkeit der langsamen Zustellbewegung Der programmierte Wert wirkt entsprechend dem aktiven Befehl der G-

Gruppe 15 (Vorschub: G94, G95)

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Programmieren 9.14 Weiches An- und Abfahren

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 323

Bild 9-65 Anfahren mit einer Geraden am Beispiel G42 bzw. Abfahren mit G41 und Abschluss mit

G40

Programmierbeispiel: An-/Abfahren mit einer Geraden in der Ebene N10 T1 ... G17 ; Werkzeug aktivieren, Ebene X/Y

N20 G0 X... Y... ; P0 anfahren

N30 G42 G147 DISR=8 F600 X4 Y4 ; Anfahren, Punkt P4 programmiert

N40 G1 X40 ; weiter in der Kontur

...

N100 G41 ...

N110 X4 Y4 ; P4 - Endpunkt Kontur

N120 G40 G148 DISR=8 F700 X... Y... ; Abfahren, Punkt P0 programmiert

...

Bild 9-66 Anfahren mit Viertelkreis am Beispiel G42 bzw. Abfahren mit G41 und Abschluss mit

G40

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Programmieren 9.14 Weiches An- und Abfahren

Fräsen 324 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Programmierbeispiel: An-/Abfahren mit Viertelkreis in der Ebene N10 T1 ... G17 ; Werkzeug aktivieren, Ebene X/Y

N20 G0 X... Y... ; P0 anfahren

N30 G42 G247 DISR=20 F600 X4 Y4 ; Anfahren, Punkt P4 programmiert

N40 G1 X40 ; weiter in der Kontur

...

N100 G41 ...

N110 X4 Y4 ;P4 - Endpunkt Kontur

N120 G40 G248 DISR=20 F700 X... Y... ; Abfahren, Punkt P0 programmiert

...

Bild 9-67 Anfahren mit Halbkreis am Beispiel G42 bzw. Abfahren mit G41 und Abschluss mit G40

Hinweis

Achten Sie auf einen positiven Wert des Werkzeugradius. Andernfalls werden die Richtungen für G41, G42 vertauscht!

Steuerung der Zustellbewegung mittels DISCL und G340, G341 DISCL=... gibt den Abstand des Punktes P2 von der Bearbeitungsebene an (siehe nachfolgendes Bild).

Bei DISCL=0 gilt:

● Bei G340: Die gesamte Anfahrbewegung besteht nur noch aus zwei Sätzen (P1, P2 und P3 fallen zusammen). Die Anfahrkontur wird von P3 zu P4 gebildet.

● Bei G341: Die gesamte Anfahrbewegung besteht aus drei Sätzen (P2 und P3 fallen zusammen). Liegen P0 und P4 in der gleichen Ebene, entstehen nur zwei Sätze (Zustellbewegung von P1 nach P3 entfällt).

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Programmieren 9.14 Weiches An- und Abfahren

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 325

Es wird überwacht, dass der durch DISCL definierte Punkt zwischen P1 und P3 liegt, d. h. bei allen Bewegungen, die eine Komponente senkrecht zur Bearbeitungsebene haben, muss diese Komponente das gleiche Vorzeichen haben. Bei der Erkennung der Richtungsumkehr wird eine Toleranz von 0,01 mm zugelassen.

Bild 9-68 Ablauf der Anfahrbewegung abhängig von G340/G341 am Beispiel G17

Programmierbeispiel: Anfahren mit Halbkreis und Zustellung N10 T1 ... G17 G90 G94 ; Werkzeug aktivieren, Ebene X/Y

N20 G0 X0 Y0 Z30 ; P0 anfahren

N30 G41 G347 G340 DISCL=3 DISR=13 Z=0 F500

; Anfahren mit Halbkreis Radius: 13mm,

; Sicherheitsabstand zur Ebene: 3 mm

N40 G1 X40 Y-10

...

alternativ N30/N40:

N30 G41 G347 G340 DISCL=3 DISR=13 X40 Y-10 Z0 F500

oder

N30 G41 G347 G340 DISCL=3 DISR=13 F500

N40 G1 X40 Y-10 Z0

Erläuterung zu N30/N40:

Mit G0 (aus N20) wird in der Ebene Z=30 der Punkt P1 (Anfangspunkt des Halbkreises, um WZ-Radius korrigiert) angefahren, danach auf die Tiefe (P2, P3) von Z=3 (DISCL) abgesenkt. Mit einem Vorschub von 500 mm/min wird auf einer Helix-Kurve die Kontur im Punkt X40 Y-10 in der Tiefe von Z=0 erreicht (P4).

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Programmieren 9.14 Weiches An- und Abfahren

Fräsen 326 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

An- und Abfahrgeschwindigkeiten ● Geschwindigkeit des Vorgängersatzes (z. B. G0):

Mit dieser Geschwindigkeit werden alle Bewegungen von P0 bis zu P2 ausgeführt, d. h. die Bewegung parallel zur Bearbeitungsebene und der Teil der Zustellbewegung bis zum Sicherheitsabstand DISCL.

● Programmierter Vorschub F:

Dieser Vorschubwert ist ab P3 bzw. P2 wirksam, falls FAD nicht programmiert ist. Wird im WAB-Satz kein F-Wort programmiert, wirkt die Geschwindigkeit des Vorgängersatzes.

● Programmierung mit FAD:

Angabe der Vorschubgeschwindigkeit bei

– G341: Zustellbewegung senkrecht zur Bearbeitungsebene von P2 nach P3

– G340: von Punkt P2 bzw. P3 zum P4

Wird FAD nicht programmiert, wird dieser Teil der Kontur ebenfalls mit der modal wirksamen Geschwindigkeit des Vorgängersatzes, falls im WAB-Satz kein F-Wort programmiert ist, verfahren.

● Beim Abfahren sind die Rollen von modal wirksamem Vorschub aus dem Vorgängersatz und dem im WAB-Satz programmierten Vorschubwert vertauscht, d. h. die eigentliche Abfahrkontur wird mit dem alten Vorschub verfahren, eine neu mit F-Wort programmierte Geschwindigkeit gilt entsprechend ab P2 bis zu P0.

Programmierbeispiel: Anfahren mit Viertelkreis, Zustellung G341 und FAD N10 T1 ... G17 G90 G94 ; Werkzeug aktivieren, Ebene X/Y

N20 G0 X0 Y0 Z30 ; P0 anfahren

N30 G41 G341 G247 DISCL=5 DISR=13 FAD=500 X40 Y-10 Z=0 F800

N40 G1 X50

...

Erläuterung zu N30:

Mit G0 (aus N20) wird in der Ebene Z=30 der Punkt P1 (Anfangspunkt des Viertelkreises, um WZ-Radius korrigiert) angefahren, danach auf die Tiefe (P2) von Z=5 (DISCL) abgesenkt. Mit einem Vorschub von FAD=500 mm/min wird auf eine Tiefe von Z=0 (P3) weiter abgesenkt (G341). Anschließend erfolgt das Anfahren der Kontur im Punkt X40,Y-10 mit einem Viertelkreis in der Ebene (P4) mit F=800 mm/min .

Zwischensätze Zwischen WAB-Satz und nächsten Verfahrsatz können maximal 5 Sätze ohne Bewegung der Geometrieachsen eingefügt werden.

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Programmieren 9.14 Weiches An- und Abfahren

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 327

Informationen Programmieren beim Abfahren:

● Beim WAB-Satz ohne programmierte Geometrieachse endet die Kontur in P2. Die Position in den Achsen, die die Bearbeitungsebene bilden, ergeben sich aus der Wegfahrkontur. Die Achskomponente senkrecht dazu wird durch DISCL definiert. Ist DISCL=0 verläuft die Bewegung vollständig in der Ebene.

● Ist im WAB-Satz nur die Achse senkrecht zur Bearbeitungsebene programmiert, endet die Kontur in P1. Die Position der übrigen Achsen ergibt sich wie vorher beschrieben. Ist der WAB-Satz gleichzeitig Deaktivierungssatz der WRK, so wird ein zusätzlicher Weg von P1 nach P0 derart eingefügt, dass sich bei der Deaktivierung der WRK am Ende der Kontur keine Bewegung ergibt.

● Ist nur eine Achse der Bearbeitungsebene programmiert, wird die fehlende 2. Achse aus ihrer letzten Position im Vorgängersatz modal ergänzt.

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Programmieren 9.15 Fräsbearbeitung der Mantelfläche - TRACYL

Fräsen 328 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

9.15 Fräsbearbeitung der Mantelfläche - TRACYL

Funktionalität Diese Funktion ist bei SINUMERIK 802D sl plus und 802D sl pro verfügbar.

● Die kinematische Transformations-Funktion TRACYL wird zur Fräsbearbeitung der Mantelfläche zylindrischer Körper eingesetzt und ermöglicht das Herstellen von beliebig verlaufenden Nuten.

● Der Verlauf der Nuten wird in der ebenen Mantelfläche programmiert, die bei einem bestimmten Bearbeitungs-Zylinderdurchmesser gedanklich abgewickelt wurde.

Bild 9-69 Kartesisches Koordinatensystem X, Y, Z beim Programmieren von TRACYL

● Die Steuerung transformiert die programmiertenVerfahrbewegungen im kartesischen Koordinatensystem X, Y, Z in Bewegungen der realen Maschinenachsen. Eine Rundachse (Rundtisch) ist erforderlich.

● TRACYL muss über spezielle Maschinendaten projektiert sein. Hier wird auch festgelegt, bei welcher Rundachsposition der Wert Y=0 liegt.

● Fräsmaschinen verfügen über eine reale Maschinen-Y-Achse (YM). Hier kann eine erweiterte TRACYL-Variante projektiert werden. Diese erlaubt das Herstellen von Nuten mit Nutwandkorrektur: Nut-Wand und Boden sind hier senkrecht zueinander - auch wenn der Fräser-Durchmesser kleiner als die Nutbreite ist. Dies ist sonst nur mit genau passendem Fräser möglich.

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Programmieren 9.15 Fräsbearbeitung der Mantelfläche - TRACYL

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 329

Bild 9-70 Maschinenkinematik mit Maschinen-Y-Achse (YM)

Bild 9-71 Verschiedene Nuten im Querschnitt

Programmierung TRACYL(d) ; TRACYL einschalten (eigener Satz) TRAFOOF ; ausschalten (eigener Satz)

d - Bearbeitungs-Durchmesser des Zylinders in mm

Mit TRAFOOF wird jede aktive Transformations-Funktion ausgeschaltet.

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Programmieren 9.15 Fräsbearbeitung der Mantelfläche - TRACYL

Fräsen 330 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Adresse OFFN Abstand der Nutseitenwand zur programmierten Bahn

Programmiert wird in der Regel die Nutmittellinie. OFFN legt die (halbe) Nutbreite bei eingeschalteter Fräser-Radiuskorrektur (G41, G42) fest.

Programmierung:

OFFN=... ; Abstand in mm

Hinweis

Setzen Sie OFFN = 0 nach der Nutfertigung. OFFN wird auch außerhalb von TRACYL benutzt - zur Aufmaßprogrammierung in Verbindung mit G41, G42.

Bild 9-72 Einsatz von OFFN für die Nutbreite

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Programmieren 9.15 Fräsbearbeitung der Mantelfläche - TRACYL

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 331

Hinweis Programmierung

Um mit TRACYL Nuten zu fräsen, wird im Teileprogramm mit den Koordinatenangaben die Nutmittellinie und über OFFN 1/2 Nutbreite programmiert.

OFFN wird erst mit angewählter Werkzeugradiuskorrektur wirksam. Ferner muss OFFN >= Werkzeugradius sein, um eine Beschädigung der gegenüberliegenden Nutwand zu vermeiden.

Ein Teileprogramm zum Fräsen einer Nut besteht in der Regel aus folgenden Schritten: 1. Werkzeug anwählen 2. TRACYL anwählen 3. Passende Nullpunktverschiebung anwählen 4. Positionieren 5. OFFN programmieren 6. WRK anwählen 7. Anfahrsatz (Einfahren der WRK und Anfahren der Nutwand) 8. Nutverlauf über Nutmittenlinie programmieren 9. WRK abwählen 10. Abfahrsatz (Ausfahren der WRK und Wegfahren von der Nutwand) 11. Positionieren 12. OFFN löschen 13. TRAFOOF (TRACYL abwählen) 14. Ursprüngliche Nullpunktverschiebung wieder anwählen

(siehe auch nachfolgendes Programmierbeispiel)

Informationen ● Führungsnuten:

Mit einem Werkzeugdurchmesser, der genau der Nutbreite entspricht, ist eine exakte Nutfertigung möglich. Die Werkzeugradiuskorrektur wird hierbei nicht eingeschaltet.

Mit TRACYL können auch Nuten gefertigt werden, bei denen der Werkzeugdurchmesser kleiner als die Nutbreite ist. Hier wird die Werkzeugradiuskorrektur (G41, GG42) und OFFN sinnvoll eingesetzt.

Um Genauigkeitsprobleme zu vermeiden, sollte der Werkzeugdurchmesser nur wenig kleiner als die Nutbreite sein.

● Bei TRACYL mit Nutwandkorrektur sollte die für die Korrektur verwendete Achse (YM) auf Drehmitte der Rundachse stehen. Damit wird die Nut mittig zur programmierten Nutmittellinie gefertigt.

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Programmieren 9.15 Fräsbearbeitung der Mantelfläche - TRACYL

Fräsen 332 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

● Anwahl der Werkzeugradiuskorrektur (WRK):

Die WRK wirkt zur programmierten Nutmittenlinie. Die Nutwand ergibt sich hieraus. Damit das Werkzeug links von der Nutwand fährt (rechts von der Nutmittenlinie), wird G42 eingegeben. Entsprechend ist rechts von der Nutwand (links von der Nutmittenlinie) G41 zu schreiben.

Alternativ zum Tauschen von G41<->G42 können Sie in OFFN die Nutbreite mit negativem Vorzeichen eingetragen.

● Da OFFN auch ohne TRACYL bei aktiver WRK eingerechnet wird, sollte OFFN nach TRAFOOF wieder zu Null gesetzt werden. OFFN mit TRACYL wirkt sich anders aus als ohne TRACYL.

● Eine Änderung von OFFN innerhalb des Teileprogramms ist möglich. Damit kann die wirkliche Nutmittenlinie aus der Mitte verschoben werden.

Literaturverweis SINUMERIK 802D sl Funktionshandbuch; Kinematische Transformationen

Programmierbeispiel Fertigen einer hakenförmigen Nut

Bild 9-73 Beispiel für Nutfertigung

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Programmieren 9.15 Fräsbearbeitung der Mantelfläche - TRACYL

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 333

Bild 9-74 Programmieren der Nut, Werte am Nutgrund

; Bearbeitungsdurchmesser des Zylinders am Nutgrund: 35,0 mm

; gewünschte Gesamt-Nutbreite: 24,8 mm, eingesetzter Fräser hat Radius: 10,123 mm

N10 T1 F400 G94 G54 ; Werkzeug Fräser, Vorschub, Vorschubart, NV-

Korrektur

N15 G153 Y60 ; Y auf Drehmitte von C-Achse fahren

N30 G0 X25 Z50 C120 ; Anfahren der Anfangs-Position

N40 TRACYL (35.0) ; TRACYL einschalten, Bearbeitungsdurchmesser 35,0 mm

N50 G55 G19 ; NV-Korrektur, Ebenenanwahl: Y/Z-Ebene

N60 S800 M3 ; Spindel einschalten

N70 G0 Y70 Z10 ; Anfangsposition Y/Z,

; Y ist jetzt Geometrieachse der Mantelfläche

N80 G1 X17.5 ; Fräser auf Nutgrund zustellen

N70 OFFN=12.4 ; Nutwandabstand 12,4 mm zur Nutmittenlinie

N90 G1 Y70 Z1 G42 ; WRK einschalten, Anfahren der Nutwand

N100 Z-30 ; Nutabschnitt parallel zur Zylinderachse

N110 Y20 ; Nutabschnitt parallel zum Umfang

N120 G42 G1 Y20 Z-30 ; WRK neu beginnen, Anfahren der anderen Nutwand,

; Nutwandabstand weiterhin 12,4 mm zur Nutmittenlinie

N130 Y70 F600 ; Nutabschnitt parallel zum Umfang

N140 Z1 ; Nutabschnitt parallel zur Zylinderachse

N150 Y70 Z10 G40 ; WRK ausschalten

N160 G0 X25 ; Fräser abheben

N170 M5 OFFN=0 ; Spindel ausschalten, Nutwandabstand löschen

N180 TRAFOOF ; TRACYL ausschalten

N200 G54 G17 G0 X25 Z50 C120 ; Anfahren der Anfangs-Position

N210 M2

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Fräsen 334 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 335

Zyklen 10 10.1 Überblick über die Zyklen

Zyklen sind Technologieunterprogramme, mit denen bestimmte Bearbeitungsvorgänge, wie zum Beispiel das Bohren eines Gewindes oder das Fräsen einer Tasche, allgemeingültig realisiert werden können. Die Anpassung der Zyklen an eine konkrete Problemstellung erfolgt über die Versorgungsparameter.

Literaturhinweis Die hier beschriebenen Zyklen entsprechen den Zyklen der SINUMERIK 840D sl. Siehe auch SINUMERIK 840D sl Programmieranleitung Zyklen.

Bohrzyklen, Bohrbildzyklen und Fräszyklen Mit der Steuerung SINUMERIK 802D sl können folgende Standardzyklen ausgeführt werden:

● Bohrzyklen

CYCLE81: Bohren, Zentrieren

CYCLE82: Bohren, Plansenken

CYCLE83: Tieflochbohren

CYCLE84: Gewindebohren ohne Ausgleichsfutter

CYCLE840: Gewindebohren mit Ausgleichsfutter

CYCLE85: Reiben 1 (Ausbohren 1)

CYCLE86: Ausdrehen (Ausbohren 2)

CYCLE87: Bohren mit Stop 1 (Ausbohren 3)

CYCLE88: Bohren mit Stop 2 (Ausbohren 4)

CYCLE89: Reiben 2 (Ausbohren 5)

Die Ausbohrzyklen CYCLE85 ... CYCLE89 werden bei SINUMERIK 840D Ausbohren 1 ... Ausbohren 5 genannt, sind aber trotzdem in ihrer Funktion identisch.

● Bohrbildzyklen

HOLES1: Lochreihe

HOLES2: Lochkreis

● Fräszyklen

CYCLE71: Planfräsen

CYCLE72: Konturfräsen

CYCLE76: Rechteckzapfen fräsen

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Zyklen 10.1 Überblick über die Zyklen

Fräsen 336 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

CYCLE77: Kreiszapfen fräsen

LONGHOLE: Langloch

SLOT1: Fräsbild Nuten auf einem Kreis

SLOT2: Fräsbild Kreisnuten

POCKET3: Rechtecktasche fräsen (mit beliebigem Fräser)

POCKET4: Kreistasche fräsen (mit beliebigem Fräser)

CYCLE90: Gewindefräsen

Die Zyklen werden mit der Toolbox ausgeliefert und müssen bei Bedarf über die RS232-Schnittstelle in den Teileprogrammspeicher geladen werden.

Zyklenhilfsunterprogramme Zum Zyklenpaket gehören die Hilfsunterprogramme

● cyclesm.spf

● steigung.spf und

● meldung.spf

Diese müssen immer in der Steuerung geladen sein.

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Zyklen 10.2 Programmierung der Zyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 337

10.2 Programmierung der Zyklen

Aufruf- und Rückkehrbedingungen Die vor Zyklusaufruf wirksamen G-Funktionen und die programmierbaren Verschiebung bleiben über den Zyklus hinaus erhalten.

Die Bearbeitungsebene (G17, G18, G19) definieren Sie vor Zyklusaufruf. Ein Zyklus arbeitet in der aktuellen Ebene mit

● 1. Achse der Ebene (Abszisse)

● 2. Achse der Ebene (Ordinate)

● Bohrachse/Zustellachse, 3. Achse, senkrecht zur Ebene (Applikate).

Bei den Bohrzyklen wird die Bohrung in der Achse ausgeführt, die senkrecht zur aktuellen Ebene steht. Beim Fräsen wird in dieser Achse die Tiefenzustellung ausgeführt.

Bild 10-1 Ebenen- und Achszuordnung

Tabelle 10- 1 Ebenen- und Achszuordnung

Befehl Ebene (Abszisse/Ordinate) senkrechte Zustellachse (Applikate)

G17 X/Y Z G18 Z/X Y G19 Y/Z X

Meldungen während der Abarbeitung eines Zyklus Bei einigen Zyklen werden während der Abarbeitung Meldungen am Bildschirm der Steuerung angezeigt, die Hinweise zum Stand der Bearbeitung geben.

Diese Meldungen unterbrechen die Programmabarbeitung nicht und bleiben solange bestehen, bis die nächste Meldung erscheint.

Die Meldungstexte und ihre Bedeutung sind bei den jeweiligen Zyklen beschrieben. Eine Zusammenfassung finden Sie im Kapitel "Meldungen in den Zyklen".

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Zyklen 10.2 Programmierung der Zyklen

Fräsen 338 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Satzanzeige während der Abarbeitung eines Zyklus Während der gesamten Zykluslaufzeit bleibt in der aktuellen Satzanzeige der Zyklusaufruf stehen.

Zyklusaufruf und Parameterliste Die Versorgungsparameter für die Zyklen können Sie über die Parameterliste bei Zyklusaufruf übergeben.

Hinweis

Zyklenaufruf erfordert immer einen Satz für sich.

Grundlegende Hinweise zur Parameterversorgung der Standardzyklen Die Programmieranleitung beschreibt die Parameterliste für jeden Zyklus mit

● Reihenfolge und

● Typ.

Die Reihenfolge der Versorgungsparameter muss unbedingt eingehalten werden.

Jeder Versorgungsparameter für einen Zyklus hat einen bestimmten Datentyp. Beim Zyklusaufruf sind diese Typen für die aktuell verwendeten Parameter zu beachten. In der Parameterliste können folgende Parameter übergeben werden:

● R-Parameter (nur für Zahlenwerte)

● Konstanten

Werden in der Parameterliste R-Parameter verwendet, müssen diese vorher im Programm mit Werten belegt werden. Die Zyklen können dabei folgendermaßen aufgerufen werden:

● mit einer unvollständigen Parameterliste

oder

● unter Auslassung von Parametern.

Wollen Sie die letzten Übergabeparameter, die im Aufruf zu schreiben wären, weglassen, dann kann die Parameterliste vorzeitig mit ")" abgeschlossen werden. Wollen Sie zwischendurch Parameter weglassen, dann ist als Platzhalter dafür ein Komma "..., ,..." zu schreiben.

Plausibilitätsprüfungen für Werte von Parametern mit einem eingeschränkten Wertebereich erfolgen nicht, es sei denn, es ist ausdrücklich eine Fehlerreaktion bei einem Zyklus beschrieben.

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Zyklen 10.3 Grafische Zyklenunterstützung im Programmeditor

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 339

Enthält die Parameterliste beim Zyklusaufruf mehr Einträge, als Parameter im Zyklus definiert sind, erscheint der allgemeine NC-Alarm 12340 "Parameterzahl zu groß", und der Zyklus wird nicht ausgeführt.

Hinweis

Die Achs- und Kanalmaschinendaten der Spindel müssen konfiguriert sein.

Zyklusaufruf Die verschiedenen Möglichkeiten zum Schreiben eines Zyklusaufrufs werden in den Programmierbeispielen zu den einzelnen Zyklen dargestellt.

Simulation von Zyklen Programme mit Zyklenaufrufen können zunächst in der Simulation getestet werden.

Bei Simulation werden die Verfahrbewegungen des Zyklus am Bildschirm visualisiert.

10.3 Grafische Zyklenunterstützung im Programmeditor Der Programmeditor in der Steuerung bietet eine Programmierunterstützung zum Einfügen von Zyklenaufrufen ins Programm und zur Parametereingabe an.

Funktion Die Zyklenunterstützung besteht aus drei Komponenten:

1. Zyklenauswahl

2. Eingabemasken zur Parameterversorgung

3. Hilfebild je Zyklus (befindet sich in der Eingabemaske).

Übersicht über notwendige Dateien Grundlage für die Zyklenunterstützung sind folgende Dateien:

● cov.com

● sc.com

Hinweis

Diese Dateien müssen immer in der Steuerung geladen sein. Sie werden bei der Inbetriebnahme der Steuerung geladen.

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Zyklen 10.3 Grafische Zyklenunterstützung im Programmeditor

Fräsen 340 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bedienung der Zyklenunterstützung Zum Einfügen eines Zyklusaufrufes in ein Programm führen Sie nacheinander folgende Schritte aus:

● In der horizontalen Softkeyleiste kann über die vorhandenen Softkeys "Drilling" und "Milling" in Auswahlleisten für die einzelnen Zyklen verzweigt werden.

● Die Auswahl des Zyklus erfolgt über die vertikale Softkeyleiste bis die entsprechende Eingabemaske mit Hilfebild erscheint.

● Dann werden Werte für die Parameter eingegeben.

Werte können direkt (Zahlenwerte) oder indirekt (R-Parameter, z. B. R27, oder Ausdrücke aus R-Parametern, z. B. R27+10) eingegeben werden.

Bei Eingabe von Zahlenwerten erfolgt eine Überprüfung, ob der Wert im zulässigen Bereich liegt.

● Einige Parameter, die nur wenige Werte annehmen können, werden mit Hilfe der Toggle-Taste ausgewählt.

● Bei Bohrzyklen besteht auch die Möglichkeit mit dem vertikalen Softkey "Modal Call" einen Zyklus modal aufzurufen.

Die Abwahl des modalen Aufrufs erfolgt über "Deselect modal" in der Auswahlliste für die Bohrzyklen.

● Abschluss mit "OK" (bzw. bei Fehleingabe mit "Abort").

Rückübersetzung Die Rückübersetzung von Programmcodes dient dazu, mit Hilfe der Zyklenunterstützung Änderungen in einem bestehenden Programm vorzunehmen.

Der Cursor wird auf die zu ändernde Zeile positioniert und der Softkey "Recompile" betätigt.

Damit wird die entsprechende Eingabemaske, aus der heraus das Programmstück erzeugt wurde, wieder geöffnet und es können Werte geändert und übernommen werden.

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 341

10.4 Bohrzyklen

10.4.1 Allgemeines Bohrzyklen sind nach DIN 66025 festgelegte Bewegungsabläufe zum Bohren, Ausbohren, Gewindebohren usw.

Ihr Aufruf erfolgt als Unterprogramm mit einem festgelegten Namen und einer Parameterliste.

Zum Ausbohren stehen insgesamt fünf Zyklen zur Verfügung. Diese unterscheiden sich im technologischen Ablauf und damit in ihrer Parametrierung.

Ausbohrzyklus Besonderheiten der Parametrierung Reiben 1 CYCLE85 unterschiedliche Vorschübe für Bohren und Rückzug Ausdrehen CYCLE86 orientierter Spindelhalt, Vorgabe Rückzugsweg, Rückzug

im Eilgang, Vorgabe Spindeldrehrichtung Bohren mit Stop 1 CYCLE87 Spindelhalt M5 und Programmhalt M0 auf Bohrtiefe,

Weiterarbeit nach NC_Start, Rückzug im Eilgang, Vorgabe Spindeldrehrichtung

Bohren mit Stop 2 CYCLE88 wie CYCLE87 plus Verweilzeit auf Bohrtiefe Reiben 2 CYCLE89 Bohren und Rückzug mit dem selben Vorschub

Die Bohrzyklen können modal wirksam sein, d. h. sie werden am Ende eines jeden Satzes, der Bewegungsbefehle enthält, ausgeführt. Weitere vom Anwender erstellte Zyklen können ebenfalls modal aufgerufen werden (siehe auch Kapitel "Übersicht der Anweisungen" bzw. "Grafische Zyklenunterstützung im Programmeditor").

Es gibt zwei Arten von Parametern:

● Geometrieparameter und

● Bearbeitungsparameter

Die Geometrieparameter sind bei allen Bohrzyklen, Bohrbildzyklen und Fräszyklen identisch. Sie definieren die Referenz- und Rückzugsebene, den Sicherheitsabstand sowie die absolute bzw. relative Endbohrtiefe. Die Geometrieparameter werden einmalig bei dem ersten Bohrzyklus CYCLE81 beschrieben.

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 342 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 10-2 Bohren, Zentrieren - CYCLE81

Die Bearbeitungsparameter haben bei den einzelnen Zyklen unterschiedliche Bedeutung und Wirkung. Sie werden deshalb bei jedem Zyklus separat beschrieben.

10.4.2 Voraussetzungen

Aufruf und Rückkehrbedingungen Die Bohrzyklen sind unabhängig von den konkreten Achsnamen programmiert. Die Bohrposition ist vor dem Zyklusaufruf im übergeordneten Programm anzufahren.

Die passenden Werte für Vorschub, Spindeldrehzahl und Spindeldrehrichtung programmieren Sie im Teileprogramm, falls es hierfür keine Versorgungsparameter im Bohrzyklus gibt.

Die vor Zyklusaufruf aktiven G-Funktionen und der aktuelle Datensatz bleiben über den Zyklus hinaus erhalten.

Ebenendefinition Bei den Bohrzyklen wird allgemein vorausgesetzt, dass das aktuelle Werkstückkoordinatensystem, in welchem bearbeitet werden soll, durch Anwahl einer Ebene G17, G18 oder G19 und Aktivierung einer programmierbaren Verschiebung definiert ist. Die Bohrachse ist immer die senkrecht zur aktuellen Ebene stehende Achse dieses Koordinatensystems.

Vor dem Aufruf muss eine Längenkorrektur angewählt sein. Diese wirkt immer senkrecht zur angewählten Ebene und bleibt auch nach Zyklusende aktiv.

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 343

Bild 10-3 Längenkorrektur

Verweilzeitprogrammierung Die Parameter für Verweilzeiten in den Bohrzyklen werden immer dem F-Wort zugeordnet und sind dementsprechend mit Werten in Sekunden zu versorgen. Abweichungen davon werden ausdrücklich beschrieben.

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 344 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

10.4.3 Bohren, Zentrieren - CYCLE81

Programmierung CYCLE81(RTP, RFP, SDIS, DP, DPR)

Tabelle 10- 2 Parameter CYCLE81

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Endbohrtiefe (absolut) DPR REAL Endbohrtiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen

einzugeben)

Funktion Das Werkzeug bohrt mit der programmierten Spindeldrehzahl und Vorschubgeschwindigkeit bis zur eingegebenen Endbohrtiefe.

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Die Bohrposition ist die Position in den beiden Achsen der angewählten Ebene.

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf:

Anfahren der um den Sicherheitsabstand vorverlegten Referenzebene mit G0

● Fahren auf Endbohrtiefe mit dem im aufrufenden Programm programmierten Vorschub (G1)

● Rückzug auf die Rückzugsebene mit G0

Erklärung der Parameter: RFP und RTP (Referenzebene und Rückzugsebene) In der Regel haben die Referenz- (RFP) und Rückzugsebene (RTP) unterschiedliche Werte. Im Zyklus wird davon ausgegangen, dass die Rückzugsebene vor der Referenzebene liegt. Der Abstand der Rückzugsebene zur Endbohrtiefe ist also größer als der Abstand der Referenzebene zur Endbohrtiefe.

SDIS (Sicherheitsabstand) Der Sicherheitsabstand (SDIS) wirkt bezüglich der Referenzebene. Diese wird um den Sicherheitsabstand weiter vorverlegt.

Die Richtung, in welcher der Sicherheitsabstand wirkt, wird vom Zyklus automatisch bestimmt.

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 345

DP und DPR (Endbohrtiefe) Die Endbohrtiefe kann wahlweise absolut (DP) oder relativ (DPR) zur Referenzebene vorgegeben werden.

Bei relativer Angabe berechnet der Zyklus die sich ergebende Tiefe anhand der Lage von Referenz- und Rückzugsebene selbständig.

Bild 10-4 Endbohrtiefe

Hinweis

Wird sowohl ein Wert für DP als auch für DPR eingegeben, so wird die Endbohrtiefe von DPR abgeleitet. Falls diese sich von der über DP programmierten absoluten Tiefe unterscheidet, wird die Meldung "Tiefe: Entsprechend Wert für relative Tiefe" in der Dialogzeile ausgegeben.

Bei identischen Werten für Referenz- und Rückzugsebene ist eine relative Tiefenangabe nicht zulässig. Es erfolgt die Fehlermeldung 61101 "Referenzebene falsch definiert" und der Zyklus wird nicht ausgeführt. Diese Fehlermeldung erfolgt auch dann, wenn die Rückzugsebene nach der Referenzebene liegt, ihr Abstand zur Endbohrtiefe also kleiner ist.

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 346 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Programmierbeispiel: Bohren_Zentrieren Mit diesem Programm können Sie 3 Bohrungen unter Verwendung des Bohrzyklus CYCLE81 herstellen, wobei dieser mit unterschiedlicher Parameterversorgung aufgerufen wird. Die Bohrachse ist immer die Z-Achse.

Bild 10-5 Beispiel CYCLE81

N10 G0 G17 G90 F200 S300 M3 ; Bestimmung der Technologiewerte

N20 D3 T3 Z110 ; Anfahren der Rückzugsebene

N30 X40 Y120 Anfahren der ersten Bohrposition

N40 CYCLE81(110, 100, 2, 35) ; Zyklusaufruf mit absoluter Endbohrtiefe, Sicherheitsabstand und unvollständiger Parameterliste

N50 Y30 ; nächste Bohrposition anfahren

N60 CYCLE81(110, 102, , 35) ; Zyklusaufruf ohne Sicherheitsabstand

N70 G0 G90 F180 S300 M03 ; Bestimmung der Technologiewerte

N80 X90 ; nächste Position anfahren

N90 CYCLE81(110, 100, 2, , 65) ; Zyklusaufruf mit relativer Endbohrtiefe und Sicherheitsabstand

N100 M02 ; Programmende

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 347

10.4.4 Bohren, Plansenken - CYCLE82

Programmierung CYCLE82(RTP, RFP, SDIS, DP, DPR, DTB)

Parameter

Tabelle 10- 3 Parameter CYCLE82

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Endbohrtiefe (absolut) DPR REAL Endbohrtiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen

einzugeben) DTB REAL Verweilzeit auf Endbohrtiefe (Spänebrechen)

Funktion Das Werkzeug bohrt mit der programmierten Spindeldrehzahl und Vorschubgeschwindigkeit bis zur eingegebenen Endbohrtiefe. Wenn die Endbohrtiefe erreicht ist, kann eine Verweilzeit wirksam werden.

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Die Bohrposition ist die Position in den beiden Achsen der angewählten Ebene.

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf:

● Anfahren der um den Sicherheitsabstand vorverlegten Referenzebene mit G0

● Fahren auf Endbohrtiefe mit dem vor Zyklusaufruf programmierten Vorschub (G1)

● Verweilzeit auf Endbohrtiefe ausführen

● Rückzug auf die Rückzugsebene mit G0

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 348 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Erklärung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS, DP, DPR - siehe CYCLE81

Bild 10-6 Erklärung der Parameter CYCLE82

DTB (Verweilzeit) Unter DTB programmieren Sie die Verweilzeit auf Endbohrtiefe (Spänebrechen) in Sekunden.

Hinweis

Wird sowohl ein Wert für DP als auch für DPR eingegeben, so wird die Endbohrtiefe von DPR abgeleitet. Falls diese sich von der über DP programmierten absoluten Tiefe unterscheidet, wird die Meldung "Tiefe: Entsprechend Wert für relative Tiefe" in der Meldezeile ausgegeben.

Bei identischen Werten für Referenz- und Rückzugsebene ist eine relative Tiefenangabe nicht zulässig. Es erfolgt die Fehlermeldung 61101 "Referenzebene falsch definiert" und der Zyklus wird nicht ausgeführt. Diese Fehlermeldung erfolgt auch dann, wenn die Rückzugsebene nach der Referenzebene liegt, ihr Abstand zur Endbohrtiefe also kleiner ist.

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 349

Programmierbeispiel: Bohren_Plansenken Das Programm führt an der Position X24 Y15 in der XY-Ebene einmalig eine Bohrung der Tiefe 27 mm unter Verwendung des Zyklus CYCLE82 aus.

Die Verweilzeit ist mit 2 s angegeben, der Sicherheitsabstand in der Bohrachse Z mit 4 mm.

Bild 10-7 Beispiel CYCLE82

N10 G0 G17 G90 F200 S300 M3 ; Bestimmung der Technologiewerte

N20 D1 T10 Z110 ; Anfahren der Rückzugsebene

N30 X24 Y15 ; Anfahren der Bohrposition

N40 CYCLE82(110, 102, 4, 75, , 2) ; Zyklusaufruf mit absoluter Endbohrtiefe und Sicherheitsabstand

N50 M02 ; Programmende

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 350 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

10.4.5 Tieflochbohren - CYCLE83

Programmierung CYCLE83(RTP, RFP, SDIS, DP, DPR, FDEP, FDPR, DAM, DTB, DTS, FRF, VARI)

Parameter

Tabelle 10- 4 Parameter CYCLE83

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Endbohrtiefe (absolut) DPR REAL Endbohrtiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen

einzugeben) FDEP REAL erste Bohrtiefe (absolut) FDPR REAL erste Bohrtiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen

einzugeben) DAM REAL Degressionsbetrag (ohne Vorzeichen einzugeben) DTB REAL Verweilzeit auf Endbohrtiefe (Spänebrechen) DTS REAL Verweilzeit am Anfangspunkt und beim Entspänen FRF REAL Vorschubfaktor für erste Bohrtiefe (ohne Vorzeichen einzugeben)

Wertebereich: 0.001 ... 1 VARI INT Bearbeitungsart:

Spänebrechen=0 Entspänen=1

Funktion Das Werkzeug bohrt mit der programmierten Spindeldrehzahl und Vorschubgeschwindigkeit bis zur eingegebenen Endbohrtiefe.

Die Tieflochbohrung wird dabei durch mehrmalige, schrittweise Tiefenzustellung, deren maximaler Betrag vorgebbar ist, bis zur Endbohrtiefe gefertigt.

Wahlweise kann der Bohrer nach jeder Zustelltiefe zum Entspänen auf die Referenzebene + Sicherheitsabstand oder aber zum Spänebrechen um jeweils 1 mm zurückgezogen werden.

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Die Bohrposition ist die Position in den beiden Achsen der angewählten Ebene.

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 351

Der Zyklus erzeugt folgenden Ablauf:

Tieflochbohren mit Entspänen (VARI=1) ● Anfahren der um den Sicherheitsabstand vorverlegten Referenzebene mit G0

● Fahren auf erste Bohrtiefe mit G1, wobei sich der Vorschub aus dem bei Zyklusaufruf programmierten Vorschub ergibt, der mit dem Parameter FRF (Vorschubfaktor) verrechnet wird

● Verweilzeit auf Endbohrtiefe (Parameter DTB) ausführen

● Rückzug auf die um den Sicherheitsabstand vorverlegte Referenzebene mit G0 zum Entspänen

● Verweilzeit am Anfangspunkt (Parameter DTS) ausführen

● Anfahren der zuletzt erreichten Bohrtiefe, verringert um den zyklusintern berechneten Vorhalteabstand mit G0

● Fahren auf nächste Bohrtiefe mit G1 (Bewegungsablauf wird solange fortgesetzt, bis die Endbohrtiefe erreicht ist)

● Rückzug auf die Rückzugsebene mit G0

Bild 10-8 Tieflochbohren mit Entspänen (VARI=1)

Tieflochbohren mit Spänebrechen (VARI=0) ● Anfahren der um den Sicherheitsabstand vorverlegten Referenzebene mit G0

● Fahren auf erste Bohrtiefe mit G1, wobei sich der Vorschub aus dem Zyklusaufruf programmierten Vorschub ergibt, der mit dem Parameter FRF (Vorschubfaktor) verrechnet wird

● Verweilzeit auf Endbohrtiefe (Parameter DTB) ausführen

● Rückzug um 1 mm von der aktuellen Bohrtiefe mit G1 und dem im aufrufenden Programm programmierten Vorschub (zum Spänebrechen)

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 352 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

● Fahren auf nächste Bohrtiefe mit G1 und dem programmierten Vorschub (Bewegungsablauf wird solange fortgesetzt, bis die Endbohrtiefe erreicht ist)

● Rückzug auf die Rückzugsebene mit G0

Bild 10-9 Tieflochbohren mit Spänebrechen (VARI=0)

Erklärung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS, DP, DPR - siehe CYCLE81

Zusammenhang der Parameter DP (bzw. DPR), FDEP (bzw. FDPR) und DAM Die Zwischenbohrtiefen werden im Zyklus aus Endbohrtiefe, erster Bohrtiefe und Degressionsbetrag folgendermaßen berechnet:

● Im ersten Schritt wird die über die erste Bohrtiefe parametrierte Tiefe verfahren, falls diese die Gesamtbohrtiefe nicht überschreitet.

● Ab der zweiten Bohrtiefe ergibt sich der Bohrhub aus dem Hub der letzten Bohrtiefe minus Degressionsbetrag, sofern der Bohrhub größer als der programmierte Degressionsbetrag ist.

● Die nächsten Bohrhübe entsprechen dem Degressionsbetrag, solange die Resttiefe größer als der doppelte Degressionsbetrag bleibt.

● Die letzten beiden Bohrhübe werden gleichmäßig aufgeteilt und verfahren und sind somit immer größer als der halbe Degressionsbetrag.

● Liegt der Wert für die erste Bohrtiefe entgegengesetzt zur Gesamttiefe, erfolgt die Fehlermeldung 61107 "Erste Bohrtiefe falsch definiert" und der Zyklus wird nicht ausgeführt.

Der Parameter FDPR wirkt im Zyklus wie der Parameter DPR. Bei identischen Werten für Referenz- und Rückzugsebene ist die relative Vorgabe der ersten Bohrtiefe möglich.

Wird die erste Bohrtiefe größer als die Endbohrtiefe programmiert, wird die Endbohrtiefe niemals überschritten. Der Zyklus vermindert die erste Bohrtiefe automatisch soweit, dass beim Bohren die Endbohrtiefe erreicht wird und bohrt nur einmal.

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 353

DTB (Verweilzeit) Unter DTB programmieren Sie die Verweilzeit auf Endbohrtiefe (Spänebrechen) in Sekunden.

DTS (Verweilzeit) Die Verweilzeit am Anfangspunkt wird nur bei VARI=1 (Entspänen) ausgeführt.

FRF (Vorschubfaktor) Über diesen Parameter können Sie einen Reduzierfaktor für den aktiven Vorschub angeben, der nur beim Fahren auf die erste Bohrtiefe vom Zyklus berücksichtigt wird.

VARI (Bearbeitungsart) Wird der Parameter VARI=0 gesetzt, fährt der Bohrer nach Erreichen jeder Bohrtiefe zum Spänebrechen 1 mm frei. Bei VARI=1 (zum Entspänen) fährt der Bohrer jeweils auf die um den Sicherheitsabstand vorverlegte Referenzebene.

Hinweis

Der Vorhalteabstand wird zyklusintern wie folgt berechnet: • Bei einer Bohrtiefe bis 30 mm ist der Wert des Vorhalteabstandes immer gleich 0.6 mm. • Bei Bohrtiefen darüber hinaus gilt die Berechnungsformel Bohrtiefe/50 (dabei ist der Wert

auf maximal 7 mm begrenzt).

Programmierbeispiel: Tieflochbohren Dieses Programm führt den Zyklus CYCLE83 an den Positionen X80 Y120 und X80 Y60 in der XY-Ebene aus. Die erste Bohrung wird mit der Verweilzeit Null und der Bearbeitungsart Spänebrechen ausgeführt. Die Endbohrtiefe sowie die erste Bohrtiefe sind absolut angegeben. Beim zweiten Aufruf ist eine Verweilzeit von 1 s programmiert. Es wurde die Bearbeitungsart Entspänen gewählt, die Endbohrtiefe ist relativ zur Referenzebene angegeben. Die Bohrachse ist in beiden Fällen die Z-Achse.

Bild 10-10 Beispiel CYCLE83

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 354 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

N10 G0 G17 G90 F50 S500 M4 ; Bestimmung der Technologiewerte

N20 D1 T12 ; Anfahren der Rückzugsebene

N30 Z155

N40 X80 Y120 ; Anfahren der ersten Bohrposition

N50 CYCLE83(155, 150, 1, 5, 0 , 100, , 20, 0, 0, 1, 0)

; Aufruf des Zyklus Tiefenparameter mit Absolutwerten

N60 X80 Y60 ; nächste Bohrposition anfahren

N70 CYCLE83(155, 150, 1, , 145, , 50, 20, 1, 1, 0.5, 1)

; Aufruf des Zyklus mit relativen Angaben von Endbohrtiefe und 1. Bohrtiefe, der Sicherheitsabstand beträgt 1 mm der Vorschubfaktor 0.5

N80 M02 ; Programmende

10.4.6 Gewindebohren ohne Ausgleichsfutter - CYCLE84

Programmierung CYCLE84(RTP, RFP, SDIS, DP, DPR, DTB, SDAC, MPIT, PIT, POSS, SST, SST1)

Parameter

Tabelle 10- 5 Parameter CYCLE84

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Endbohrtiefe (absolut) DPR REAL Endbohrtiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen

einzugeben) DTB REAL Verweilzeit auf Gewindetiefe (Spänebrechen) SDAC INT Drehrichtung nach Zyklusende

Werte: 3, 4 oder 5 (für M3, M4 oder M5) MPIT REAL Gewindesteigung als Gewindegröße (mit Vorzeichen)

Wertebereich 3 (für M3) ... 48 (für M48), das Vorzeichen bestimmt die Drehrichtung im Gewinde

PIT REAL Gewindesteigung als Wert (mit Vorzeichen) Wertebereich: 0.001 ... 2000.000 mm), das Vorzeichen bestimmt die Drehrichtung im Gewinde

POSS REAL Spindelposition für orientierten Spindelstop im Zyklus (in Grad)

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 355

Parameter Datentyp Bedeutung SST REAL Drehzahl für Gewindebohren SST1 REAL Drehzahl für Rückzug

Funktion Das Werkzeug bohrt mit der programmierten Spindeldrehzahl und Vorschubgeschwindigkeit bis zur eingegebenen Gewindetiefe.

Mit dem Zyklus CYCLE84 können Sie Gewindebohrungen ohne Ausgleichsfutter fertigen. Zum Gewindebohren mit Ausgleichsfutter gibt es einen eigenen Zyklus CYCLE840.

Hinweis

Der Zyklus CYCLE84 kann dann angewendet werden, wenn die zum Bohren vorgesehene Spindel technisch in der Lage ist, in den lagegeregelten Spindelbetrieb zu gehen.

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Die Bohrposition ist die Position in den beiden Achsen der angewählten Ebene.

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf:

● Anfahren der um den Sicherheitsabstand vorverlegten Referenzebene mit G0

● Orientierter Spindelstop (Wert im Parameter POSS) und Überführen der Spindel in den Achsbetrieb

● Gewindebohren bis auf Endbohrtiefe und Drehzahl SST

● Verweilzeit auf Gewindetiefe (Parameter DTB) ausführen

● Rückzug auf die um den Sicherheitsabstand vorverlegte Referenzebene, Drehzahl SST1 und Drehrichtungsumkehr

● Rückzug auf die Rückzugsebene mit G0, durch Rückschreiben der vor Zyklusaufruf zuletzt programmierten Spindeldrehzahl und der unter SDAC programmierten Drehrichtung wird der Spindelbetrieb wieder eingeleitet

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 356 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Erklärung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS, DP, DPR - siehe CYCLE81

Bild 10-11 Erklärung der Parameter CYCLE84

DTB (Verweilzeit) Die Verweilzeit programmieren Sie in Sekunden. Beim Bohren im Sacklöchern wird empfohlen, die Verweilzeit wegzulassen.

SDAC (Drehrichtung nach Zyklusende) Unter SDAC programmieren Sie die Drehrichtung nach Beendigung des Zyklus.

Die Richtungsumkehr beim Gewindebohren erfolgt zyklusintern automatisch.

MPIT und PIT (Gewindesteigung als Gewindegröße und als Wert) Der Wert für die Gewindesteigung kann wahlweise als Gewindegröße (nur für metrische Gewinde zwischen M3 und M48) oder als Wert (Abstand von einem Gewindegang zum nächsten als Zahlenwert) vorgegeben werden. Der jeweils nicht benötigte Parameter wird im Aufruf weggelassen bzw. erhält den Wert Null.

Rechts- oder Linksgewinde werden über das Vorzeichen der Steigungsparameter festgelegt:

● positiver Wert → Rechts (wie M3)

● negativer Wert → Links (wie M4)

Haben beide Steigungsparameter einander widersprechende Werte, wird vom Zyklus der Alarm 61001 "Gewindesteigung falsch" erzeugt und die Bearbeitung des Zyklus abgebrochen.

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 357

POSS (Spindelposition) Im Zyklus wird vor dem Gewindebohren die Spindel orientiert angehalten und in Lageregelung gebracht.

Unter POSS programmieren Sie die Spindelposition für diesen Spindelstop.

SST (Drehzahl) Der Parameter SST enthält die Spindeldrehzahl für den Gewindebohrsatz mit G331.

SST1 (Drehzahl Rückzug) Unter SST1 programmieren Sie die Drehzahl für den Rückzug aus der Gewindebohrung.

Hat dieser Parameter den Wert Null, so erfolgt der Rückzug mit der unter SST programmierten Drehzahl.

Hinweis

Die Drehrichtung wird beim Gewindebohren im Zyklus immer automatisch umgekehrt.

Programmierbeispiel: Gewinde ohne Ausgleichsfutter Auf die Position X30 Y35 in der XY-Ebene wird ein Gewinde ohne Ausgleichsfutter gebohrt, die Bohrachse ist die Z-Achse. Es ist keine Verweilzeit programmiert, die Tiefenangabe erfolgt relativ. Die Parameter für die Drehrichtung und die Steigung müssen mit Werten belegt sein. Es wird ein metrisches Gewinde M5 gebohrt.

Bild 10-12 Beispiel CYCLE84

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 358 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

N10 G0 G90 T11 D1 ; Bestimmung der Technologiewerte

N20 G17 X30 Y35 Z40 ; Anfahren der Bohrposition

N30 CYCLE84(40, 36, 2, , 30, , 3, 5, , 90, 200, 500)

; Zyklusaufruf, der Parameter PIT wurde weggelassen, keine Angabe der absoluten Tiefe, keine Verweilzeit, Spindelstop bei 90 Grad, Drehzahl beim Gewindebohren ist 200, Drehzahl für Rückzug ist 500

N40 M02 ; Programmende

10.4.7 Gewindebohren mit Ausgleichsfutter - CYCLE840

Programmierung CYCLE840(RTP, RFP, SDIS, DP, DPR, DTB, SDR, SDAC, ENC, MPIT, PIT, AXN)

Parameter

Tabelle 10- 6 Parameter CYCLE840

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Endbohrtiefe (absolut) DPR REAL Endbohrtiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen

einzugeben) DTB REAL Verweilzeit auf Gewindetiefe (Spänebrechen) SDR INT Drehrichtung für Rückzug

Werte: 0 (automatische Umkehr der Drehrichtung), 3 oder 4 (für M3 oder M4)

SDAC INT Drehrichtung nach Zyklusende Werte: 3, 4 oder 5 (für M3, M4 oder M5)

ENC INT Gewindebohren mit/ohne Geber Werte: 0 = mit Geber, 1 = ohne Geber

MPIT REAL Gewindesteigung als Gewindegröße (mit Vorzeichen) Wertebereich 3 (für M3) ... 48 (für M48)

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 359

Parameter Datentyp Bedeutung PIT REAL Gewindesteigung als Wert (mit Vorzeichen)

Wertebereich: 0.001 ... 2000.000 mm AXN INT Werkzeugachse

Werte: 1 = 1. Achse der Ebene 2 = 2. Achse der Ebene sonst 3. Achse der Ebene

Funktion Das Werkzeug bohrt mit der programmierten Spindeldrehzahl und Vorschubgeschwindigkeit bis zur eingegebenen Gewindetiefe.

Mit diesem Zyklus können Gewindebohrungen mit Ausgleichsfutter

● ohne Geber und

● mit Geber

gefertigt werden.

Ablauf Gewindebohren mit Ausgleichsfutter ohne Geber Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Die Bohrposition ist die Position in den beiden Achsen der angewählten Ebene.

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf:

Bild 10-13 Gewindebohren mit Ausgleichsfutter ohne Geber CYCLE840

● Anfahren der um den Sicherheitsabstand vorverlegten Referenzebene mit G0

● Gewindebohren bis auf Endbohrtiefe

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 360 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

● Verweilzeit auf Gewindebohrtiefe (Parameter DTB) ausführen

● Rückzug auf die um den Sicherheitsabstand vorverlegte Referenzebene

● Rückzug auf die Rückzugsebene mit G0

Ablauf Gewindebohren mit Ausgleichsfutter mit Geber Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Die Bohrposition ist die Position in den beiden Achsen der angewählten Ebene.

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf:

Bild 10-14 Gewindebohren mit Ausgleichsfutter mit Geber CYCLE840

● Anfahren der um den Sicherheitsabstand vorverlegten Referenzebene mit G0

● Gewindebohren bis auf Endbohrtiefe

● Verweilzeit auf Gewindetiefe (Parameter DTB) ausführen

● Rückzug auf die um den Sicherheitsabstand vorverlegte Referenzebene

● Rückzug auf die Rückzugsebene mit G0

Erklärung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS, DP, DPR - siehe CYCLE81

DTB (Verweilzeit) Die Verweilzeit programmieren Sie in Sekunden.

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 361

SDR (Drehrichtung für Rückzug) Soll die Umkehr der Spindelrichtung automatisch erfolgen, so ist SDR=0 zu setzen.

Ist per Maschinendatum festgelegt, dass kein Geber eingesetzt wird (dann hat das Maschinendatum MD30200 $MA_NUM_ENCS den Wert 0), muss der Parameter mit dem Wert 3 oder 4 für die Drehrichtung belegt werden, sonst erscheint der Alarm 61202 "Keine Spindelrichtung programmiert" und der Zyklus wird abgebrochen.

SDAC (Drehrichtung) Da der Zyklus auch modal aufgerufen werden kann (siehe Kapitel "Grafische Zyklenunterstützung"), benötigt er für die Ausführung der weiteren Gewindebohrungen eine Drehrichtung. Diese wird in dem Parameter SDAC programmiert und entspricht der vor dem ersten Aufruf im übergeordneten Programm geschriebenen Drehrichtung. Ist SDR=0, so hat der unter SDAC geschriebene Wert im Zyklus keine Bedeutung und kann bei der Parametrierung weggelassen werden.

ENC (Gewindebohren) Soll das Gewindebohren ohne Geber erfolgen, obwohl ein Geber vorhanden ist, muss der Parameter ENC mit 1 belegt werden.

Ist dagegen kein Geber vorhanden und der Parameter hat den Wert 0, wird er im Zyklus nicht berücksichtigt.

MPIT und PIT (Gewindesteigung als Gewindegröße und als Wert) Der Parameter für die Steigung ist nur im Zusammenhang des Gewindebohrens mit Geber von Bedeutung. Aus der Spindeldrehzahl und der Steigung errechnet der Zyklus den Vorschubwert.

Der Wert für die Gewindesteigung kann wahlweise als Gewindegröße (nur für metrische Gewinde zwischen M3 und M48) oder als Wert (Abstand von einem Gewindegang zum nächsten als Zahlenwert) vorgegeben werden. Der jeweils nicht benötigte Parameter wird im Aufruf weggelassen bzw. erhält den Wert Null.

Haben beide Steigungsparameter einander widersprechende Werte, wird vom Zyklus der Alarm 61001 "Gewindesteigung falsch" erzeugt und die Bearbeitung des Zyklus abgebrochen.

Hinweis

Der Zyklus wählt in Abhängigkeit vom Maschinendatum MD30200 $MA_NUM_ENCS aus, ob das Gewinde mit oder ohne Geber gebohrt wird.

Vor dem Zyklusaufruf ist die Drehrichtung für die Spindel mit M3 bzw. M4 zu programmieren.

Während den Gewindesätzen mit G63 werden die Werte des Vorschub- und Spindeldrehzahlkorrekturschalters auf 100% eingefroren.

Gewindebohren ohne Geber erfordert in der Regel ein längeres Ausgleichsfutter.

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 362 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

AXN (Werkzeugachse) Folgendes Bild stellt die Möglichkeiten der anzuwählenden Bohrachsen dar.

Bei G18 bedeutet:

● AXN=1 ;entspricht Z

● AXN=2 ;entspricht X

● AXN=3 ;entspricht Y (falls Y-Achse vorhanden ist)

Bild 10-15 AXN (Werkzeugachse)

Durch Programmierung der Bohrachse über AXN (Nummer der Bohrachse) kann die Bohrachse direkt programmiert werden.

AXN=1 1. Achse der Ebene AXN=2 2. Achse der Ebene AXN=3 3. Achse der Ebene

Um beispielsweise eine Zentrierbohrung (in Z) in der G18-Ebene zu bearbeiten, programmieren Sie:

G18

AXN=1

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 363

Programmierbeispiel: Gewinde ohne Geber Mit diesem Programm wird ein Gewinde ohne Geber auf der Position X35 Y35 in der XY-Ebene gebohrt, die Bohrachse ist die Z-Achse. Die Drehrichtungsparameter SDR und SDAC müssen vorgegeben werden, der Parameter ENC wird mit 1 vorbelegt, die Tiefenangabe erfolgt absolut. Der Steigungsparameter PIT kann weggelassen werden. Zur Bearbeitung wird ein Ausgleichsfutter eingesetzt.

Bild 10-16 Beispiel Gewinde ohne Geber CYCLE840

N10 G90 G0 T11 D1 S500 M3 ; Bestimmung der Technologiewerte

N20 G17 X35 Y35 Z60 ; Anfahren der Bohrposition

N30 G1 F200 ; Bestimmung des Bahnvorschubes

N40 CYCLE840(59, 56, , 15, 0, 1, 4, 3, 1, , ) ; Zyklusaufruf, Verweilzeit 1 s, Drehrichtung für Rückzug M4, Drehrichtung nach Zyklus M3, kein Sicherheitsabstand, Parameter MPIT und PIT sind weggelassen

N50 M02 ; Programmende

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 364 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Programmierbeispiel: Gewinde mit Geber Mit diesem Programm wird auf der Position X35 Y35 ein Gewinde in der XY-Ebene mit Geber gefertigt. Die Bohrachse ist die Z-Achse. Der Steigungsparameter muss angegeben werden, eine automatische Drehrichtungsumkehr ist programmiert. Zur Bearbeitung wird ein Ausgleichsfutter eingesetzt.

Bild 10-17 Beispiel Gewinde mit Geber CYCLE840

N10 G90 G0 T11 D1 S500 M4 ; Bestimmung der Technologiewerte

N20 G17 X35 Y35 Z60 ; Anfahren der Bohrposition

N30 CYCLE840(59, 56, , 15, 0, 0, 4, 3, 0, 0, 3.5)

; Zyklusaufruf, ohne Sicherheitsabstand, mit absoluter Tiefenangabe

N40 M02 ; Programmende

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 365

10.4.8 Reiben 1 (Ausbohren 1) - CYCLE85

Programmierung CYCLE85 (RTP, RFP, SDIS, DP, DPR, DTB, FFR, RFF)

Parameter

Tabelle 10- 7 Parameter CYCLE85

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Endbohrtiefe (absolut) DPR REAL Endbohrtiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen

einzugeben) DTB REAL Verweilzeit auf Endbohrtiefe (Spänebrechen) FFR REAL Vorschub RFF REAL Rückzugsvorschub

Funktion Das Werkzeug bohrt mit der vorgegebenen Spindeldrehzahl und Vorschubgeschwindigkeit bis zur eingegebenen Endbohrtiefe.

Die Einwärts- und Auswärtsbewegung erfolgt mit dem Vorschub, der jeweils unter den entsprechenden Parametern FFR und RFF vorzugeben ist.

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Die Bohrposition ist die Position in den beiden Achsen der angewählten Ebene.

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf:

● Anfahren der um den Sicherheitsabstand vorverlegten Referenzebene mit G0

● Fahren auf Endbohrtiefe mit G1 und dem unter dem Parameter FFR programmierten Vorschub

● Verweilzeit auf Endbohrtiefe ausführen

● Rückzug auf die um den Sicherheitsabstand vorverlegte Referenzebene mit G1 und dem unter dem Parameter RFF vorgegebenen Rückzugsvorschub

● Rückzug auf die Rückzugsebene mit G0

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 366 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Erklärung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS, DP, DPR - siehe CYCLE81

Bild 10-18 Erklärung der Parameter CYCLE85

DTB (Verweilzeit) Unter DTB programmieren Sie die Verweilzeit auf Endbohrtiefe in Sekunden.

FFR (Vorschub) Der unter FFR vorgegebene Vorschubwert wirkt beim Bohren.

RFF (Rückzugsvorschub) Der unter RFF programmierte Vorschubwert wirkt beim Rückzug aus der Bohrung bis auf Referenzebene + Sicherheitsabstand.

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 367

Programmierbeispiel: Erstes Ausbohren Es wird auf Z70 X50 in der ZX-Ebene der Zyklus CYCLE85 aufgerufen. Die Bohrachse ist die Y-Achse. Die Endbohrtiefe im Zyklusaufruf ist relativ angegeben, es ist keine Verweilzeit programmiert. Die Werkstückoberkante liegt bei Y102.

Bild 10-19 Beispiel CYCLE85

N10 T11 D1

G1 F200 M3 S200

N20 G18 Z70 X50 Y105 ; Anfahren der Bohrposition

N30 CYCLE85(105, 102, 2, , 25, , 300, 450) ; Zyklusaufruf, keine Verweilzeit programmiert

N40 M02 ; Programmende

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 368 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

10.4.9 Ausdrehen (Ausbohren 2) - CYCLE86

Programmierung CYCLE86 (RTP, RFP, SDIS, DP, DPR, DTB, SDIR, RPA, RPO, RPAP, POSS)

Parameter

Tabelle 10- 8 Parameter CYCLE86

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Endbohrtiefe (absolut) DPR REAL Endbohrtiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen

einzugeben) DTB REAL Verweilzeit auf Endbohrtiefe (Spänebrechen) SDIR INT Drehrichtung

Werte: 3 (für M3), 4 (für M4) RPA REAL Rückzugsweg in der 1. Achse der Ebene (inkrementell, mit

Vorzeichen einzugeben) RPO REAL Rückzugsweg in der 2. Achse der Ebene (inkrementell, mit

Vorzeichen einzugeben) RPAP REAL Rückzugsweg in der Bohrachse (inkrementell, mit Vorzeichen

einzugeben) POSS REAL Spindelposition für orientierten Spindelstop im Zyklus (in Grad)

Funktion Der Zyklus unterstützt das Ausdrehen von Bohrungen mit einer Bohrstange.

Das Werkzeug bohrt mit der programmierten Spindeldrehzahl und Vorschubgeschwindigkeit bis zur eingegebenen Bohrtiefe.

Beim Ausbohren 2 erfolgt nach Erreichen der Bohrtiefe ein orientierter Spindelhalt. Anschließend wird mit Eilgang auf die programmierten Rückzugspositionen und von dort bis zur Rückzugsebene gefahren.

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Die Bohrposition ist die Position in den beiden Achsen der angewählten Ebene.

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf:

● Anfahren der um den Sicherheitsabstand vorverlegten Referenzebene mit G0

● Fahren auf Endbohrtiefe mit G1 und dem vor Zyklusaufruf programmierten Vorschub

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 369

● Verweilzeit auf Endbohrtiefe wird ausgeführt

● Orientierter Spindelhalt auf der unter POSS programmierten Spindelposition

● Rückzugsweg in bis zu 3 Achsen mit G0 verfahren

● Rückzug in der Bohrachse auf die um den Sicherheitsabstand vorverlegte Referenzebene mit G0

● Rückzug auf die Rückzugsebene mit G0 (anfängliche Bohrposition in beiden Achsen der Ebene)

Erklärung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS, DP, DPR - siehe CYCLE81

Bild 10-20 Erklärung der Parameter CYCLE86

DTB (Verweilzeit) Unter DTB programmieren Sie die Verweilzeit auf Endbohrtiefe (Spänebrechen) in Sekunden.

SDIR (Drehrichtung) Mit diesem Parameter bestimmen Sie die Drehrichtung, mit der im Zyklus die Bohrung ausgeführt wird. Bei anderen Werten als 3 oder 4 (M3/M4) wird der Alarm 61102 "Keine Spindelrichtung programmiert" erzeugt und der Zyklus nicht ausgeführt.

RPA (Rückzugsweg, in der 1. Achse) Unter diesem Parameter definieren Sie eine Rückzugsbewegung in der 1. Achse (Abszisse), die nach Erreichen der Endbohrtiefe und orientiertem Spindelhalt ausgeführt wird.

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 370 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

RPO (Rückzugsweg, in der 2. Achse) Mit diesem Parameter bestimmen Sie eine Rückzugsbewegung in der 2. Achse (Ordinate), die nach Erreichen der Endbohrtiefe und orientiertem Spindelhalt ausgeführt wird.

RPAP (Rückzugsweg, in der Bohrachse) Unter diesem Parameter definieren Sie eine Rückzugsbewegung in der Bohrachse, die nach Erreichen der Endbohrtiefe und orientiertem Spindelhalt ausgeführt wird.

POSS (Spindelposition) Unter POSS ist die Spindelposition für den orientierten Spindelstop nach Erreichen der Endbohrtiefe in Grad zu programmieren.

Hinweis

Es ist möglich, die aktive Spindel orientiert anzuhalten. Die Programmierung des entsprechenden Winkelwertes erfolgt durch einen Übergabeparameter.

Der Zyklus CYCLE86 kann dann angewendet werden, wenn die zum Bohren vorgesehene Spindel technisch in der Lage ist, den SPOS-Befehl auszuführen.

Programmierbeispiel: Zweites Ausbohren In der XY-Ebene wird auf der Position X70 Y50 der Zyklus CYCLE86 aufgerufen. Die Bohrachse ist die Z-Achse. Die Endbohrtiefe ist absolut programmiert, ein Sicherheitsabstand ist nicht vorgegeben. Die Verweilzeit auf Endbohrtiefe beträgt 2 s. Die Werkstückoberkante liegt bei Z110. Im Zyklus soll die Spindel mit M3 drehen und bei 45 Grad halten.

Bild 10-21 Beispiel CYCLE86

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 371

N10 G0 G17 G90 F200 S300 M3 ; Bestimmung der Technologiewerte

N20 T11 D1 Z112 ; Anfahren der Rückzugsebene

N30 X70 Y50 ; Anfahren der Bohrposition

N40 CYCLE86(112, 110, , 77, 0, 2, 3, -1, -1, 1, 45)

; Zyklusaufruf mit absoluter Bohrtiefe

N50 M02 ; Programmende

10.4.10 Bohren mit Stop 1 (Ausbohren 3) - CYCLE87

Programmierung CYCLE87 (RTP, RFP, SDIS, DP, DPR, SDIR)

Parameter

Tabelle 10- 9 Parameter CYCLE87

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Endbohrtiefe (absolut) DPR REAL Endbohrtiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen

einzugeben) SDIR INT Drehrichtung

Werte: 3 (für M3), 4 (für M4)

Funktion Das Werkzeug bohrt mit der programmierten Spindeldrehzahl und Vorschubgeschwindigkeit bis zur eingegebenen Endbohrtiefe.

Beim Ausbohren 3 wird nach Erreichen der Endbohrtiefe ein Spindelhalt ohne Orientierung M5 und anschließend ein programmierter Halt M0 erzeugt. Durch die Taste NC-START wird die Auswärtsbewegung bis zur Rückzugsebene im Eilgang fortgesetzt.

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Die Bohrposition ist die Position in den beiden Achsen der angewählten Ebene.

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 372 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf:

● Anfahren der um den Sicherheitsabstand vorverlegten Referenzebene mit G0

● Fahren auf Endbohrtiefe mit G1 und dem vor Zyklusaufruf programmierten Vorschub

● Spindelstop mit M5

● Taste <NC START> betätigen

● Rückzug auf die Rückzugsebene mit G0

Erklärung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS, DP, DPR - siehe CYCLE81

Bild 10-22 Erklärung der Parameter CYCLE87

SDIR (Drehrichtung) Der Parameter bestimmt die Drehrichtung, mit der im Zyklus die Bohrung ausgeführt wird.

Bei anderen Werten als 3 oder 4 (M3/M4) wird der Alarm 61102 "Keine Spindelrichtung programmiert" erzeugt und der Zyklus abgebrochen.

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 373

Programmierbeispiel: Drittes Ausbohren Auf X70 Y50 in der XY-Ebene wird der Zyklus CYCLE87 aufgerufen. Die Bohrachse ist die Z-Achse. Die Endbohrtiefe ist absolut vorgegeben. Der Sicherheitsabstand beträgt 2 mm.

Bild 10-23 Beispiel CYCLE87

DEF REAL DP, SDIS ; Definition der Parameter

N10 DP=77 SDIS=2 ; Wertzuweisungen

N20 G0 G17 G90 F200 S300 ; Bestimmung der Technologiewerte

N30 D3 T3 Z113 ; Anfahren der Rückzugsebene

N40 X70 Y50 ; Anfahren der Bohrposition

N50 CYCLE87 (113, 110, SDIS, DP, , 3) ; Zyklusaufruf mit programmierter Spindeldrehrichtung M3

N60 M02 ; Programmende

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 374 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

10.4.11 Bohren mit Stop 2 (Ausbohren 4) - CYCLE88

Programmierung CYCLE88 (RTP, RFP, SDIS, DP, DPR, DTB, SDIR)

Parameter

Tabelle 10- 10 Parameter CYCLE88

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Endbohrtiefe (absolut) DPR REAL Endbohrtiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen

einzugeben) DTB REAL Verweilzeit auf Endbohrtiefe (Spänebrechen) SDIR INT Drehrichtung

Werte: 3 (für M3), 4 (für M4)

Funktion Das Werkzeug bohrt mit der programmierten Spindeldrehzahl und Vorschubgeschwindigkeit bis zur programmierten Endbohrtiefe. Beim Bohren mit Stop wird nach Erreichen der Endbohrtiefe eine Verweilzeit und ein Spindelhalt ohne Orientierung M5 sowie ein programmierter Halt M0 erzeugt. Durch Betätigen von NC-START wird die Auswärtsbewegung bis zur Rückzugsebene im Eilgang verfahren.

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Die Bohrposition ist die Position in den beiden Achsen der angewählten Ebene.

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf:

● Anfahren der um den Sicherheitsabstand vorverlegten Referenzebene mit G0

● Fahren auf Endbohrtiefe mit G1 und dem vor Zyklusaufruf programmierten Vorschub

● Verweilzeit auf Endbohrtiefe

● Spindel- und Programmstop mit M5 M0. Nach Programmstop Taste NC-START betätigen.

● Rückzug auf die Rückzugsebene mit G0

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 375

Erklärung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS, DP, DPR - siehe CYCLE81

Bild 10-24 Erklärung der Parameter CYCLE88

DTB (Verweilzeit) Unter DTB wird die Verweilzeit auf Endbohrtiefe (Spänebrechen) in Sekunden programmiert.

SDIR (Drehrichtung) Die programmierte Drehrichtung wirkt für den Verfahrweg auf Endbohrtiefe.

Bei anderen Werten als 3 oder 4 (M3/M4) wird der Alarm 61102 "Keine Spindelrichtung programmiert" erzeugt und der Zyklus abgebrochen.

Programmierbeispiel: Viertes Ausbohren Der Zyklus CYCLE88 wird auf X80 Y90 in der XY-Ebene aufgerufen. Die Bohrachse ist die Z-Achse. Der Sicherheitsabstand ist mit 3 mm programmiert, die Endbohrtiefe ist relativ zur Referenzebene vorgegeben.

Im Zyklus wirkt M4.

N10 G17 G90 F100 S450 ; Bestimmung der Technologiewerte

N20 G0 X80 Y90 Z105 ; Bohrposition anfahren

N30 CYCLE88 (105, 102, 3, , 72, 3, 4) ; Zyklusaufruf mit programmierterSpindeldrehrichtung M4

N40 M02 ; Programmende

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen 376 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

10.4.12 Reiben 2 (Ausbohren 5) - CYCLE89

Programmierung CYCLE89 (RTP, RFP, SDIS, DP, DPR, DTB)

Parameter

Tabelle 10- 11 Parameter CYCLE89

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Endbohrtiefe (absolut) DPR REAL Endbohrtiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen

einzugeben) DTB REAL Verweilzeit auf Endbohrtiefe (Spänebrechen)

Funktion Das Werkzeug bohrt mit der programmierten Spindeldrehzahl und Vorschubgeschwindigkeit bis zur eingegebenen Endbohrtiefe. Wenn die Endbohrtiefe erreicht ist, wirkt die programmierte Verweilzeit.

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Die Bohrposition ist die Position in den beiden Achsen der angewählten Ebene.

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf:

● Anfahren der um den Sicherheitsabstand vorverlegten Referenzebene mit G0

● Fahren auf Endbohrtiefe mit G1 und dem vor Zyklusaufruf programmierten Vorschub

● Verweilzeit auf Endbohrtiefe wird ausgeführt

● Rückzug bis zu der um den Sicherheitsabstand vorverlegten Referenzebene mit G1 und demselben Vorschubwert

● Rückzug auf die Rückzugsebene mit G0

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Zyklen 10.4 Bohrzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 377

Erklärung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS, DP, DPR - siehe CYCLE81

Bild 10-25 Erklärung der Parameter CYCLE89

DTB (Verweilzeit) Unter DTB programmieren Sie die Verweilzeit auf Endbohrtiefe (Spänebrechen) in Sekunden.

Programmierbeispiel: Fünftes Ausbohren Auf X80 Y90 in der XY-Ebene wird der Bohrzyklus CYCLE89 mit einem Sicherheitsabstand von 5 mm und Angabe der Endbohrtiefe als Absolutwert aufgerufen. Die Bohrachse ist die Z-Achse.

Bild 10-26 Beispiel CYCLE89

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Zyklen 10.5 Bohrbildzyklen

Fräsen 378 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

DEF REAL RFP, RTP, DP, DTB ; Definition der Parameter

RFP=102 RTP=107 DP=72 DTB=3 ; Wertzuweisungen

N10 G90 G17 F100 S450 M4 ; Bestimmung der Technologiewerte

N20 G0 X80 Y90 Z107 ; Bohrposition anfahren

N30 CYCLE89(RTP, RFP, 5, DP, , DTB) ; Zyklusaufruf

N40 M02 ; Programmende

10.5 Bohrbildzyklen Die Bohrbildzyklen beschreiben nur die Geometrie einer Anordnung von Bohrungen in der Ebene. Der Zusammenhang zu einem Bohrzyklus wird über den modalen Aufruf dieses Bohrzyklus vor der Programmierung des Bohrbildzyklus hergestellt.

10.5.1 Voraussetzungen

Bohrbildzyklen ohne Bohrzyklusaufruf Die Bohrbildzyklen können für andere Anwendungen auch ohne vorherigen modalen Aufruf eines Bohrzyklus genutzt werden, da die Parametrierung der Bohrbildzyklen keine Angaben zum verwendeten Bohrzyklus verlangt.

Ist aber vor Aufruf des Bohrbildzyklus kein Unterprogramm modal aufgerufen worden, erscheint die Fehlermeldung 62100 "Kein Bohrzyklus aktiv".

Diese Fehlermeldung können Sie mit der Fehlerlöschtaste quittieren und die Programmabarbeitung mit NC-Start fortsetzen. Der Bohrbildzyklus fährt dann nacheinander die aus den Eingangsdaten errechneten Positionen an, ohne an diesen Punkten ein Unterprogramm aufzurufen.

Verhalten bei Anzahlparameter Null Die Anzahl der Bohrungen in einem Bohrbild muss parametriert werden. Ist der Wert des Anzahlparameters bei Zyklusaufruf Null (bzw. ist dieser in der Parameterliste weggelassen worden) erfolgt der Alarm 61103 "Anzahl der Bohrungen ist Null" und der Zyklus wird abgebrochen.

Prüfung bei eingeschränkten Wertebereichen von Eingabeparametern In den Bohrbildzyklen erfolgen generell keine Plausibilitätsprüfungen für Versorgungsparameter.

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Zyklen 10.5 Bohrbildzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 379

10.5.2 Lochreihe - HOLES1

Programmierung HOLES1 (SPCA, SPCO, STA1, FDIS, DBH, NUM)

Parameter

Tabelle 10- 12 Parameter HOLES1

Parameter Datentyp Bedeutung SPCA REAL 1. Achse der Ebene (Abszisse) eines Bezugspunktes auf der

Geraden (absolut) SPCO REAL 2. Achse der Ebene (Ordinate) dieses Bezugspunktes (absolut) STA1 REAL Winkel zur 1. Achse der Ebene (Abszisse)

Wertebereich: -180<STA1<=180 Grad FDIS REAL Abstand der ersten Bohrung vom Bezugspunkt (ohne Vorzeichen

einzugeben) DBH REAL Abstand zwischen den Bohrungen (ohne Vorzeichen einzugeben) NUM INT Anzahl der Bohrungen

Funktion Mit diesem Zyklus können Sie eine Lochreihe, d. h. eine Anzahl von Bohrungen, die auf einer Geraden liegen bzw. ein Lochgitter fertigen. Die Art der Bohrung wird durch den vorher modal angewählten Bohrzyklus bestimmt.

Ablauf Zyklusintern wird zur Vermeidung unnötiger Leerwege anhand der Istposition der Ebenenachsen und der Lochreihengeometrie entschieden, ob die Lochreihe beginnend mit dem ersten oder dem letzten Loch abgearbeitet wird. Danach werden die Bohrpositionen nacheinander im Eilgang angefahren.

Bild 10-27 Ablauf HOLES1

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Zyklen 10.5 Bohrbildzyklen

Fräsen 380 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Erklärung der Parameter

Bild 10-28 Erklärung der Parameter HOLES1

SPCA und SPCO (Bezugspunkt 1. Achse der Ebene und 2. Achse der Ebene) Es wird ein Punkt auf der Geraden der Lochreihe vorgegeben, der als Bezugspunkt zur Bestimmung der Abstände zwischen den Bohrungen betrachtet wird. Von diesem Punkt aus wird der Abstand zur ersten Bohrung FDIS angegeben.

STA1 (Winkel) Die Gerade kann eine beliebige Lage in der Ebene einnehmen. Diese wird neben den durch SPCA und SPCO definierten Punkt durch den Winkel, den die Gerade mit der 1. Achse der Ebene des beim Aufruf aktuellen Werkstückkoordinatensystems einschließt, bestimmt. Der Winkel ist unter STA1 in Grad einzugeben.

FDIS und DBH (Abstand) Unter FDIS geben Sie den Abstand der ersten Bohrung zum unter SPCA und SPCO definierten Bezugspunkt vor. Der Parameter DBH enthält den Abstand zwischen je zwei Bohrungen.

NUM (Anzahl) Mit dem Parameter NUM bestimmen Sie die Anzahl der Bohrungen.

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Zyklen 10.5 Bohrbildzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 381

Programmierbeispiel: Lochreihe Mit diesem Programm können Sie eine Lochreihe aus 5 Gewindebohrungen, die parallel zur Z-Achse der ZX-Ebene liegen und untereinander einen Abstand von 20 mm haben, bearbeiten. Der Ausgangspunkt der Lochreihe liegt bei Z20 und X30, wobei die erste Bohrung einen Abstand von 10 mm von diesem Punkt hat. Die Geometrie der Lochreihe wird durch den Zyklus HOLES1 beschreiben. Es wird zunächst mit dem Zyklus CYCLE82 gebohrt, danach mit CYCLE84 Gewinde gebohrt (ohne Ausgleichsfutter). Die Bohrungen haben die Tiefe 80 mm (Differenz zwischen Referenzebene und Endbohrtiefe).

Bild 10-29 Beispiel Lochreihe - HOLES1

N10 G90 F30 S500 M3 T10 D1 ; Bestimmung der Technologiewerte

für den Bearbeitungsabschnitt

N20 G17 G90 X20 Z105 Y30 ; Ausgangsposition anfahren

N30 MCALL CYCLE82(105, 102, 2, 22, 0, 1) ; modaler Aufruf des Zyklus zum Bohren

N40 HOLES1(20, 30, 0, 10, 20, 5) ; Aufruf Lochreihenzyklus, begonnen wird mit der ersten Bohrung, im Zyklus werden nur die Bohrpositionen angefahren

N50 MCALL ; modalen Aufruf abwählen

... ; Werkzeugwechsel

N60 G90 G0 X30 Z110 Y105 ; Position neben 5. Bohrung anfahren

N70 MCALL CYCLE84(105, 102, 2, 22, 0, , 3, , 4.2, ,300, )

; modaler Aufruf des Zyklus zum Gewindebohren

N80 HOLES1(20, 30, 0, 10, 20, 5) ; Aufruf Lochreihenzyklus, begonnen wird mit der 5. Bohrung der Lochreihe

N90 MCALL ; modalen Aufruf abwählen

N100 M02 ; Programmende

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Zyklen 10.5 Bohrbildzyklen

Fräsen 382 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Programmierbeispiel: Lochgitter Mit diesem Programm können Sie ein Lochgitter, bestehend aus 5 Zeilen mit jeweils 5 Bohrungen, die in der XY-Ebene liegen und untereinander einen Abstand von 10 mm haben, bearbeiten. Der Ausgangspunkt des Lochgitters liegt bei X30 Y20.

Im Beispiel werden R-Parameter als Übergabeparameter für den Zyklus verwendet.

Bild 10-30 Beispiel Lochgitter - HOLES1

R10=102

R11=105

R12=2

R13=75

R14=30

R15=20

R16=0

R17=10

R18=10

R19=5

R20=5

R21=0

R22=10

; Referenzebene

; Rückzugsebene

; Sicherheitsabstand

; Bohrtiefe

; Bezugspunkt Lochreihe 1. Achse der Ebene

; Bezugspunkt Lochreihe 2. Achse der Ebene

; Anfangswinkel

; Abstand der 1. Bohrung vom Bezugspunkt

; Abstand zwischen den Bohrungen

; Anzahl der Bohrungen pro Reihe

; Anzahl der Reihen

; Zähler der Reihen

; Abstand zwischen den Reihen

N10 G90 F300 S500 M3 T10 D1 : Bestimmung der Technologiewerte

N20 G17 G0 X=R14 Y=R15 Z105 ; Ausgangsposition anfahren

N30 MCALL CYCLE82(R11, R10, R12, R13, 0, 1) ; modaler Aufruf des Bohrzyklus

N40 LABEL1: ; Aufruf des Lochkreiszyklus

N41 HOLES1(R14, R15, R16, R17, R18, R19)

N50 R15=R15+R22 ; y-Wert für nächste Zeile berechnen

N60 R21=R21+1 ; Zeilenzähler erhöhen

N70 IF R21<R20 GOTOB LABEL1 ; Rücksprung auf LABEL1, wenn die Bedingung erfüllt ist

N80 MCALL ; modalen Aufruf abwählen

N90 G90 G0 X30 Y20 Z105 ; Ausgangsposition anfahren

N100 M02 ; Programmende

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Zyklen 10.5 Bohrbildzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 383

10.5.3 Lochkreis - HOLES2

Programmierung HOLES2 (CPA, CPO, RAD, STA1, INDA, NUM)

Parameter

Tabelle 10- 13 Parameter HOLES2

Parameter Datentyp Bedeutung CPA REAL Mittelpunkt des Lochkreises (absolut), 1. Achse der Ebene CPO REAL Mittelpunkt des Lochkreises (absolut), 2. Achse der Ebene RAD REAL Radius des Lochkreises (ohne Vorzeichen einzugeben) STA1 REAL Anfangswinkel

Wertebereich: -180<STA1<=180 Grad INDA REAL Fortschaltwinkel NUM INT Anzahl der Bohrungen

Funktion Mit Hilfe dieses Zyklus kann ein Lochkreis bearbeitet werden. Die Bearbeitungsebene ist vor Aufruf des Zyklus festzulegen.

Die Art der Bohrung wird durch den vorher modal angewählten Bohrzyklus bestimmt.

Bild 10-31 Lochreihe - HOLES2

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Zyklen 10.5 Bohrbildzyklen

Fräsen 384 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Ablauf Im Zyklus werden nacheinander in der Ebene die Bohrpositionen auf dem Lochkreis mit G0 angefahren.

Bild 10-32 Ablauf HOLES2

Erklärung der Parameter

Bild 10-33 Erklärung der Parameter HOLES2

CPA, CPO und RAD (Mittelpunktsposition und Radius) Die Lage des Lochkreises in der Bearbeitungsebene ist über Mittelpunkt (Parameter CPA und CPO) und Radius (Parameter RAD) definiert. Für den Radius sind nur positive Werte zulässig.

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Zyklen 10.5 Bohrbildzyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 385

STA1 und INDA (Anfangs- und Fortschaltwinkel) Durch diese Parameter wird die Anordnung der Bohrungen auf dem Lochkreis bestimmt.

Der Parameter STA1 gibt den Drehwinkel zwischen der positiven Richtung der 1. Achse (Abszisse) des vor Zyklusaufruf aktuellen Werkstückkoordinatensystems und der ersten Bohrung an. Der Parameter INDA enthält den Drehwinkel von einer Bohrung zur nächsten.

Hat der Parameter INDA den Wert Null, so wird der Fortschaltwinkel zyklusintern aus der Anzahl der Bohrungen berechnet, dass diese gleichmäßig auf dem Kreis verteilt werden.

NUM (Anzahl) Der Parameter NUM bestimmt die Anzahl der Bohrungen.

Programmierbeispiel: Lochkreis Mit dem Programm werden unter Verwendung des Zyklus CYCLE82 4 Bohrungen der Tiefe 30 mm gefertigt. Die Endbohrtiefe ist relativ zur Referenzebene angegeben. Der Kreis wird durch den Mittelpunkt X70 Y60 und den Radius 42 mm in der XY-Ebene bestimmt. Der Anfangswinkel beträgt 33 Grad. Der Sicherheitsabstand in der Bohrachse Z beträgt 2 mm.

Bild 10-34 Beispiel Lochkreis - HOLES2

N10 G90 F140 S170 M3 T10 D1 ; Bestimmung der Technologiewerte

N20 G17 G0 X50 Y45 Z2 ; Ausgangsposition anfahren

N30 MCALL CYCLE82(2, 0, 2, , 30, 0) ; modaler Aufruf des Bohrzyklus, ohne Verweilzeit, DP ist nicht programmiert

N40 HOLES2 (70, 60, 42, 33, 0, 4) ; Aufruf Lochkreis, der Fortschaltwinkel wird im Zyklus berechnet, da der Parameter INDA weggelassen wurde

N50 MCALL ; modalen Aufruf abwählen

N60 M02 ; Programmende

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 386 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

10.6 Fräszyklen

10.6.1 Voraussetzungen

Aufruf- und Rückkehrbedingungen Fräszyklen programmieren Sie unabhängig von den konkreten Achsnamen.

Vor Aufruf der Fräszyklen müssen Sie eine Werkzeugkorrektur aktivieren.

Die entsprechenden Werte für Vorschub, Spindeldrehzahl und Spindeldrehrichtung sind im Teileprogramm zu programmieren, falls dafür im Fräszyklus keine Parameter angeboten werden.

Die Mittelpunktskoordinaten für das Fräsbild bzw. die zu bearbeitende Tasche programmieren Sie in einem rechtsdrehenden Koordinatensystem.

Die vor Zyklusaufruf aktiven G-Funktionen und der aktuelle programmierbare Frame bleiben über den Zyklus hinaus erhalten.

Ebenendefinition In den Fräszyklen wird vorausgesetzt, dass das aktuelle Werkstückkoordinatensystem durch Anwahl einer Ebene G17, G18 oder G19 und die Aktivierung eines programmierbaren Frames (falls erforderlich) erreicht ist. Die Zustellachse ist immer die 3. Achse dieses Koordinatensystems.

Bild 10-35 Ebenen- und Achszuordnung

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 387

Meldungen zum Bearbeitungsstatus Während der Bearbeitung der Fräszyklen werden Meldungen am Bildschirm der Steuerung angezeigt, die Aussagen zum Bearbeitungsstatus treffen. Folgende Meldungen sind möglich:

● "Langloch <Nr.>Erste Figur wird bearbeitet"

● "Nut <Nr.>Eine weitere Figur wird bearbeitet"

● "Kreisnut <Nr.>Letzte Figur wird bearbeitet"

Für <Nr.> steht jeweils die Nummer der gerade bearbeiteten Figur im Meldungstext.

Diese Meldungen unterbrechen die Programmabarbeitung nicht und bleiben solange bestehen, bis die nächste Meldung erscheint oder der Zyklus beendet ist.

10.6.2 Planfräsen - CYCLE71

Programmierung CYCLE71 (RTP, RFP, SDIS, DP, PA, PO, LENG, WID, STA, MID, MIDA, FDP, FALD, FFP1, VARI, FDP1)

Parameter

Tabelle 10- 14 Parameter CYCLE71

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (Additiv auf Referenzebene, ohne Vorzeichen

einzugeben) DP REAL Tiefe (absolut) PA REAL Anfangspunkt (absolut), 1. Achse der Ebene PO REAL Anfangspunkt (absolut), 2. Achse der Ebene LENG REAL Länge des Rechtecks in der 1. Achse, inkrementell.

Die Ecke, von der aus bemaßt wird, ergibt sich aus dem Vorzeichen.

WID REAL Länge des Rechtecks in der 2. Achse, inkrementell. Die Ecke, von der aus bemaßt wird, ergibt sich aus dem Vorzeichen.

STA REAL Winkel zwischen Längsachse des Rechtecks und 1. Achse der Ebene (Abszisse, ohne Vorzeichen einzugeben) Wertebereich: 0° ≤ STA < 180°

MID REAL maximale Zustelltiefe (ohne Vorzeichen einzugeben) MIDA REAL Maximale Zustellbreite beim Abräumen in der Ebene als Wert

(ohne Vorzeichen einzugeben)

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 388 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Parameter Datentyp Bedeutung FDP REAL Freifahrweg in der Schlichtrichtung (inkrementell, ohne

Vorzeichen einzugeben) FALD REAL Schlichtaufmaß in der Tiefe (inkrementell, ohne Vorzeichen

einzugeben) FFP1 REAL Vorschub für Flächenbearbeitung VARI INT Bearbeitungsart (ohne Vorzeichen einzugeben)

EINERSTELLE Werte: 1 Schruppen, 2 Schlichten ZEHNERSTELLE Werte: 1 parallel zur 1. Achse der Ebene, in einer Richtung, 2 parallel zur 2. Achse der Ebene, in einer Richtung, 3 parallel zur 1. Achse der Ebene, mit wechselnder Richtung 4 parallel zur 2. Achse der Ebene, mit wechselnder Richtung

FDP1 REAL Überlaufweg in Richtung der Ebenenzustellung (inkrementell, ohne Vorzeichen einzugeben)

Funktion Mit dem Zyklus CYCLE71 kann eine beliebige Rechteckfläche plan abgefräst werden. Der Zyklus unterscheidet zwischen Schruppen (Abräumen der Fläche in mehreren Schritten bis auf Schlichtaufmaß) und Schlichten (einmaliges Überfräsen der Fläche). Maximale Zustellung in Breite und Tiefe ist vorgebbar.

Der Zyklus arbeitet ohne Fräserradiuskorrektur. Die Tiefenzustellung wird im Freien ausgeführt.

Bild 10-36 Mögliche Abräumstrategien beim Planfräsen

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 389

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Ausgangsposition ist eine beliebige Position, aus welcher der Zustellpunkt auf Höhe der Rückzugsebene kollisionsfrei angefahren werden kann.

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf:

● Mit G0 wird der Zustellpunkt auf Höhe der aktuellen Position angefahren und anschließend ebenfalls mit G0 auf dieser Position auf die um den Sicherheitsabstand vorverlegte Referenzebene gefahren. Danach, ebenfalls mit G0, Zustellung auf Bearbeitungsebene. G0 ist möglich, da Zustellung im Freien ist.

Es sind mehrere Abräumstrategien vorgesehen (achsparallel in einer Richtung oder hin- und her).

● Bewegungsablauf beim Schruppen:

Das Planfräsen kann entsprechend der programmierten Werte DP, MID und FALD auf mehreren Ebenen erfolgen. Dabei wird von oben nach unten gearbeitet, d. h. jeweils eine Ebene abgeräumt und dann im Freien (Parameter FDP) die nächste Tiefenzustellung ausgeführt. Die Verfahrwege beim Abräumen in der Ebene hängen von den Werten der Parameter LENG, WID, MIDA, FDP, FDP1 und dem Fräserradius des aktiven Werkzeugs ab.

Die erste zu fräsende Bahn wird immer so verfahren, dass die Zustellbreite genau MIDA ist, damit keine größere als die maximal mögliche Breitenzustellung zustande kommt. Der Werkzeugmittelpunkt verfährt somit nicht immer genau auf der Kante (nur bei MIDA = Fräserradius). Das Maß, um das das Werkzeug außerhalb der Kante verfährt ist immer Fräserdurchmesser - MIDA, auch wenn nur 1 Schnitt in der Fläche ausgeführt wird, d. h. Flächenbreite + Überlauf kleiner MIDA ist. Die weiteren Bahnen der Breitenzustellung werden intern so berechnet, dass sich eine gleichmäßige Bahnbreite (<=MIDA) ergibt.

● Bewegungsablauf beim Schlichten:

Beim Schlichten wird die Fläche einmal in der Ebene abgefräst. Das Schlichtaufmaß beim Schruppen muss also so gewählt werden, dass die restliche Tiefe mit dem Schlichtwerkzeug auf einmal abgearbeitet werden kann.

Das Werkzeug fährt nach jedem Überfräsen in der Ebene wirklich frei. Der Weg des Freifahrens wird unter dem Parameter FDP programmiert.

Bei Bearbeitung in einer Richtung wird um Schlichtaufmaß + Sicherheitsabstand abgehoben und der nächste Startpunkt mit Eilgang angefahren.

Beim Schruppen in einer Richtung wird um errechnete Zustelltiefe + Sicherheitsabstand abgehoben. Die Tiefenzustellung wird auf demselben Punkt wie beim Schruppen ausgeführt.

Nach Beendigung des Schlichtens zieht das Werkzeug auf der letzten erreichten Position bis auf Rückzugsebene RTP zurück.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 390 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 10-37 Fräsbewegung beim Schlichten in einer Richtung

Erklärung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS - siehe CYCLE81

Parameter STA, MID, FFP1 - siehe POCKET3.

Bild 10-38 Schruppen bei MIDA größer Fräserradius

DP (Tiefe) Die Tiefe kann absolut (DP) zur Referenzebene vorgegeben werden.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 391

PA, PO (Anfangspunkt) Mit den Parametern PA und PO definieren Sie den Anfangspunkt der Fläche in den Achsen der Ebene.

LENG, WID (Länge) Mit den Parametern LENG und WID bestimmen Sie die Länge und Breite des Rechtecks in der Ebene. Aus dem Vorzeichen ergibt sich die Lage des Rechtecks, bezogen auf PA und PO.

MIDA (max. Zustellbreite) Mit dem Parameter legen Sie die maximale Zustellbreite beim Abräumen einer Ebene fest. Analog zur bekannten Verrechnung für die Zustelltiefe (Gleichverteilung der Gesamttiefe mit dem größtmöglichen Wert) wird die Breite gleichmäßig verteilt, maximal mit dem unter MIDA programmierten Wert.

Ist dieser Parameter nicht programmiert, bzw. hat den Wert 0, so nimmt der Zyklus intern 80% des Fräserdurchmessers als maximale Zustellbreite.

FDP (Freifahrweg) Mit dem Parameter legen Sie das Maß für den Freifahrweg in der Ebene fest. Dieser Parameter sollte Sinnvollerweise immer einen Wert größer Null haben.

FDP1 (Überlaufweg) Mit dem Parameter kann ein Überlaufweg in Richtung der Ebenenzustellung (MIDA) angegeben werden. Dadurch ist es möglich den Unterschied zwischen dem aktuellen Fräserradius und der Schneidenspitze (z. B. Schneidenradius oder schräg angeordneten Schneidplatten) auszugleichen. Die letzte Fräsermittelpunktsbahn ergibt sich somit immer als LENG (oder WID) + FDP1 -Werkzeugradius (aus der Korrekturtabelle).

Bild 10-39 Überlaufweg FDP1

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 392 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

FALD (Schlichtaufmaß) Beim Schruppen wird ein Schlichtaufmaß in der Tiefe berücksichtigt, das unter diesem Parameter programmiert wird.

Beim Schlichten muss das Restmaterial, welches noch als Schlichtzugabe verblieben ist, angegeben werden, damit das Abheben und anschließende Zustellen auf den Startpunkt des nächsten Schnittes kollisionsfrei erfolgen kann.

Wenn > 0, dann wird der Parameter beim Schlichten ignoriert.

VARI (Bearbeitungsart) Mit dem Parameter VARI können Sie die Bearbeitungsart festlegen.

Mögliche Werte sind:

● Einerstelle:

1=Schruppen bis Schlichtaufmaß

2=Schlichten

● Zehnerstelle:

1=parallel zur 1. Achse der Ebene, in einer Richtung

2=parallel zur 2. Achse der Ebene, in einer Richtung

3=parallel zur 1. Achse der Ebene, mit wechseln. Richtung

4=parallel zur 2. Achse der Ebene, mit wechseln. Richtung

Ist ein anderer Wert für den Parameter VARI programmiert, bricht der Zyklus nach Ausgabe des Alarms 61002 "Bearbeitungsart falsch definiert" ab.

Hinweis

Vor Zyklusaufruf ist eine Werkzeugkorrektur zu aktivieren. Andernfalls erfolgt ein Abbruch des Zyklus mit dem Alarm 61000 "Keine Werkzeugkorrektur aktiv".

Programmierbeispiel: Fläche Planfräsen Parameter für Zyklusaufruf:

● Rückzugsebene: 10 mm

● Referenzebene: 0 mm

● Sicherheitsabstand: 2 mm

● Frästiefe: -11 mm

● Anfangspunkt des Rechtecks: X = 100 mm, Y = 100 mm

● Rechteckgröße: X = +60 mm, Y = +40 mm

● Drehwinkel in der Ebene: 10 Grad

● Max. Zustelltiefe: 6 mm

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 393

● max. Zustellbreite: 10 mm

● Freifahrweg am Ende der Fräsbahn: 5 mm

● kein Schlichtaufmaß: -

● Vorschub für Flächenbearbeitung: 4000 mm/min

● Bearbeitungsart: Schruppen parallel zur X-Achse in wechselnder Richtung

● Überlauf beim letzten Schnitt bedingt durch die Schneidengeometrie: mm

Es wird ein Fräser mit Radius 10 mm eingesetzt.

N10 T2 D2

N20 G17 G0 G90 G54 G94 F2000 X0 Y0 Z20 ; Ausgangsposition anfahren

N30 CYCLE71(10, 0, 2, -11, 100, 100, 60, 40, 10, 6, 10, 5, 0, 4000, 31, 2)

; Zyklusaufruf

N40 G0 G90 X0 Y0

N50 M02 ; Programmende

10.6.3 Konturfräsen - CYCLE72

Programmierung CYCLE72 (KNAME, RTP, RFP, SDIS, DP, MID, FAL, FALD, FFP1, FFD, VARI, RL, AS1, LP1, FF3, AS2, LP2)

Parameter

Tabelle 10- 15 Parameter CYCLE72

Parameter Datentyp Bedeutung KNAME STRING Name des Konturunterprogramms RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (Additiv auf Referenzebene, ohne Vorzeichen

einzugeben) DP REAL Tiefe (absolut) MID REAL maximale Zustelltiefe (inkrementell, ohne Vorzeichen

einzugeben) FAL REAL Schlichtaufmaß an der Randkontur (ohne Vorzeichen

einzugeben) FALD REAL Schlichtaufmaß am Grund (inkrementell, ohne Vorzeichen

einzugeben) FFP1 REAL Vorschub für Flächenbearbeitung FFD REAL Vorschub für Tiefenzustellung (ohne Vorzeichen einzugeben)

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 394 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Parameter Datentyp Bedeutung VARI INT Bearbeitungsart (ohne Vorzeichen einzugeben)

EINERSTELLE Werte: 1 Schruppen, 2 Schlichten

ZEHNERSTELLE Werte: 0 Zwischenweg mit G0, 1 Zwischenweg mit G1

HUNDERTERSTELLE Werte: 0 Rückzug am Konturende bis auf RTP 1 Rückzug am Konturende auf RFP + SDIS 2 Rückzug am Konturende um SDIS 3 kein Rückzug am Konturende

RL INT Umfahren der Kontur mittig, rechts- oder linksseitig (mit G40, G41 oder G42, ohne Vorzeichen einzugeben)

Werte: 40...G40 (An- und Abfahren nur Gerade) 41...G41 42...G42

AS1 INT Spezifikation der Anfahrrichtung/-bahn: (ohne Vorzeichen einzugeben) EINERSTELLE: Werte: 1...Gerade tangential 2...Viertelkreis 3...Halbkreis ZEHNERSTELLE: Werte: 0...Anfahren an die Kontur in der Ebene 1...Anfahren an die Kontur auf einer räumlichen Bahn

LP1 REAL Länge des Anfahrwegs (bei Gerade) bzw. Radius des Einfahrkreisbogens (bei Kreis) (ohne Vorz. einzugeben)

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 395

Die weiteren Parameter können wahlweise vorgegeben werden.

FF3 REAL Rückzugsvorschub und Vorschub für Zwischenpositionierungen

in der Ebene (im Freien) AS2 INT Spezifikation der Abfahrrichtung/-bahn: (ohne Vorzeichen

einzugeben) EINERSTELLE: Werte: 1...Gerade tangential 2...Viertelkreis 3...Halbkreis ZEHNERSTELLE: Werte: 0...Abfahren von der Kontur in der Ebene 1...Abfahren von der Kontur auf einer räumlichen Bahn

LP2 REAL Länge des Abfahrwegs (bei Gerade) bzw. Radius des Abfahrkreisbogens (bei Kreis) (ohne Vorzeichen einzugeben)

Funktion Mit dem Zyklus CYCLE72 kann entlang einer beliebigen, in einem Unterprogramm definierten, Kontur gefräst werden. Der Zyklus arbeitet mit oder ohne Fräserradiuskorrektur.

Die Kontur muss nicht zwingend geschlossen sein. Innen- oder Außenbearbeitung wird über die Lage der Fräserradiuskorrektur (mittig, links oder rechts der Kontur) definiert.

Die Kontur muss in der Richtung, wie sie gefräst werden soll, programmiert werden und aus mindestens 2 Kontursätzen (Anfangs- und Endpunkt) bestehen, da das Konturunterprogramm zyklusintern direkt aufgerufen wird.

Bild 10-40 Bahnfräsen 1

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 396 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 10-41 Bahnfräsen 2

Funktionen des Zyklus ● Auswahl Schruppen (einmaliges konturparalleles Umfahren mit Berücksichtigung eines

Schlichtaufmaßes ggf. auf mehreren Tiefen bis auf Schlichtaufmaß) und Schlichten (einmaliges Umfahren der Endkontur ggf. auf mehreren Tiefen)

● weiches An- und Abfahren an die Kontur wahlweise tangential oder radial (Viertel- oder Halbkreis)

● Tiefenzustellungen programmierbar

Zwischenbewegungen wahlweise im Eilgang oder mit Vorschub

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Ausgangsposition ist eine beliebige Position, aus welcher der Konturanfangspunkt auf Höhe der Rückzugsebene kollisionsfrei angefahren werden kann.

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf beim Schruppen:

Die Tiefenzustellungen werden mit dem größtmöglichen Wert entsprechend der vorgegebenen Parameter gleichmäßig verteilt.

● Fahren zum Aufstartpunkt für erstes Abfräsen mit G0/G1 (und FF3). Dieser Punkt wird steuerungsintern berechnet und hängt ab

– vom Konturanfangspunkt (erster Punkt im Unterprogramm),

– von der Richtung der Kontur im Anfangspunkt,

– vom Anfahrmodus und dessen Parametern und

– vom Werkzeugradius.

In diesem Satz wird die Fräserradiuskorrektur eingeschaltet.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 397

● Tiefenzustellung auf erste bzw. nächste Bearbeitungstiefe plus programmierten Sicherheitsabstand mit G0/G1. Die erste Bearbeitungstiefe ergibt sich aus:

– der Gesamttiefe,

– dem Schlichtaufmaß und

– der maximal möglichen Tiefenzustellung.

● Anfahren an die Kontur senkrecht mit Tiefenvorschub und dann in der Ebene mit dem für die Flächenbearbeitung progr. Vorschub oder 3D mit dem unter FAD progr. Vorschub entsprechend der Programmierung für Weiches Anfahren.

● Fräsen entlang der Kontur mit G40/G41/G42.

● Weiches Abfahren von der Kontur mit G1 und immer noch Vorschub für die Flächenbearbeitung um den Abhebebetrag.

● Rückzug mit G0 /G1 (und Vorschub für Zwischenwege FF3) je nach Programmierung.

● Rückfahren zum Tiefenzustellpunkt mit G0/G1 (und FF3).

● Auf der nächsten Bearbeitungsebene wird dieser Ablauf wiederholt, bis auf Schlichtaufmaß in der Tiefe.

Nach Beendigung der Schruppens steht das Werkzeug über dem (steuerungsintern berechneten) Abfahrpunkt von der Kontur auf Höhe der Rückzugsebene.

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf beim Schlichten:

Beim Schlichten wird mit der jeweiligen Zustellung in der Tiefe entlang der Kontur gefräst, bis das Fertigmaß am Grund erreicht ist.

Die Kontur wird weich entsprechend der dafür vorhandenen Parameter angefahren und verlassen. Die Bahn dafür wird steuerungsintern berechnet.

Nach Zyklusende steht das Werkzeug über dem Abfahrpunkt von der Kontur auf Höhe der Rückzugsebene.

Hinweis Konturprogrammierung

Für die Programmierung der Kontur ist Folgendes zu beachten: • Im Unterprogramm darf vor der ersten programmierten Position keine programmierbare

Verschiebung angewählt werden. • Der erste Satz des Konturunterprogramms ist ein Geradensatz mit G90, G0 oder G90,

G1 und definiert den Start der Kontur. • Der Anfangspunkt der Kontur ist die erste im Konturunterprogramm programmierte

Position in der Bearbeitungsebene. • Die Fräserradiuskorrektur wird vom übergeordneten Zyklus an- und abgewählt, daher

wird im Konturunterprogramm kein G40, G41, G42 programmiert.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 398 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Erklärung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS - siehe CYCLE81

Parameter MID, FAL, FALD, FFP1, FFD, DP - siehe POCKET3.

Bild 10-42 Erklärung der Parameter CYCLE72

KNAME (Name) Die Kontur, die gefräst werden soll, wird komplett in einem Unterprogramm programmiert. Mit KNAME wird der Name des Konturunterprogramms festgelegt.

1. Die Kontur kann als Unterprogramm definiert werden:

KNAME=Name des Unterprogramms

Für den Namen des Konturunterprogramms gelten alle in der Programmieranleitung beschriebenen Namenskonventionen.

Eingabe:

– Das Unterprogramm ist schon vorhanden --> Namen eingeben, weiter

– Das Unterprogramm ist noch nicht vorhanden --> Namen eingeben und Softkey "new file" drücken. Es wird ein Programm (Hauptprogramm) mit dem eingegebenen Namen angelegt und in den Kontureditor gesprungen.

Die Eingabe wird mit dem Softkey "Technol. mask" beendet und in die Zyklenunterstützungsmaske zurückgegangen.

2. Die Kontur kann auch ein Abschnitt des aufrufenden Programms sein:

KNAME=Name des Anfangslabels : Name des Endlabels

Eingabe:

– Kontur ist schon beschrieben --> Name des Anfangslabels : Name des Endlabels eingeben

– Kontur ist noch nicht beschrieben --> Name des Anfangslabels eingeben und Softkey "contour append" drücken.

Es werden Anfangs- und Endlabel aus dem eingegebenen Namen automatisch erzeugt und in den Kontureditor gesprungen.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 399

Die Eingabe wird mit dem Softkey "Technol. mask" beendet und in die Zyklenunterstützungsmaske zurückgegangen.

Beispiele:

KNAME="KONTUR1" Die Fräskontur ist das

vollständige Programm Kontur1.

KNAME="ANFANG:ENDE" Die Fräskontur ist als Abschnitt vom Satz mit Label ANFANG bis zum Satz mit Label ENDE im aufrufenden Programm definiert.

LP1, LP2 (Länge, Radius) Mit dem Parameter LP1 programmieren Sie den Anfahrweg bzw. Anfahrradius (Abstand der Werkzeugaußenkante zum Startpunkt der Kontur) und mit LP2 den Abfahrweg bzw. Abfahrradius (Abstand der Werkzeugaußenkante zum Endpunkt der Kontur).

Der Wert LP1, LP2 muß>0 sein. Bei Null kommt Fehler 61116 "An- oder Abfahrweg=0"

Hinweis

Bei G40 ist der An- bzw. Abfahrweg der Abstand des Werkzeugmittelpunktes zum Anfangs- bzw. Endpunkt der Kontur.

VARI (Bearbeitungsart) Mit dem Parameter VARI können Sie die Bearbeitungsart festlegen. Mögliche Werte sind:

● EINERSTELLE

Werte:

1 Schruppen

2 Schlichten

● ZEHNERSTELLE

Werte:

0 Zwischenweg mit G0

1 Zwischenweg mit G1

● HUNDERTERSTELLE

Werte:

0 Rückzug am Konturende bis auf RTP

1 Rückzug am Konturende auf RFP + SDIS

2 Rückzug am Konturende um SDIS

3 kein Rückzug am Konturende

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 400 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Ist ein anderer Wert für den Parameter VARI programmiert, bricht der Zyklus nach Ausgabe des Alarms 61002 "Bearbeitungsart falsch definiert" ab.

RL (Umfahren der Kontur) Mit dem Parameter RL programmieren Sie das Umfahren der Kontur mittig, recht- oder linksseitig mit G40, G41 oder G42. Mögliche Werte siehe unter "Parameter CYCLE72".

AS1, AS2 (Anfahrrichtung/-bahn, Abfahrrichtung/-bahn) Mit dem Parameter AS1 programmieren Sie die Spezifikation des Anfahrwegs und mit AS2 die des Abfahrwegs. Mögliche Werte siehe unter "Parameter CYCLE72". Ist AS2 nicht programmiert, dann ist das Verhalten des Abfahrwegs wie der Anfahrweg.

Das weiche Anfahren an die Kontur auf einer räumlichen Bahn (Helix oder Gerade) sollte nur programmiert werden, wenn dabei das Werkzeug noch nicht im Eingriff oder hierfür geeignet ist.

Bild 10-43 Umfahren der Kontur

Bei mittig (G40) An- und Abfahren nur als Gerade möglich.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 401

FF3 (Rückzugsvorschub) Mit dem Parameter FF3 definieren Sie einen Rückzugsvorschub für Zwischenpositionierungen in der Ebene (im Freien), wenn die Zwischenbewegungen mit Vorschub (G01) ausgeführt werden sollen. Wird kein Vorschubwert programmiert, dann erfolgen die Zwischenbewegungen bei G01 mit Flächenvorschub.

Hinweis

Vor Zyklusaufruf ist eine Werkzeugkorrektur zu aktivieren. Andernfalls erfolgt ein Abbruch des Zyklus mit dem Alarm 61000 "Keine Werkzeugkorrektur aktiv".

Programmierbeispiel 1: Umfräsen einer geschlossenen Kontur außen Mit diesem Programm soll eine im Bild dargestellte Kontur gefräst werden.

Bild 10-44 Beispiel Umfräsen einer geschlossenen Kontur - CYCLE72

Parameter für Zyklusaufruf:

● Rückzugsebene: 250 mm

● Referenzebene: 200

● Sicherheitsabstand: 3 mm

● Tiefe: 175 mm

● maximale Tiefenzustellung: 10 mm

● Schlichtaufmaß in der Tiefe: 1.5 mm

● Vorschub Tiefenzustellung: 400 mm/min

● Schlichtaufmaß in der Ebene: 1 mm

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 402 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

● Vorschub in der Ebene: 800 mm/min

● Bearbeitung: Schruppbearbeitung bis auf Schlichtaufmaß, Zwischenwege mit G1, bei Zwischenwegen Rückzug in Z auf RFP + SDIS

Parameter für Anfahren:

● G41 - links von der Kontur, also Außenbearbeitung

● An- und Abfahren im Viertelkreis in der Ebene: 20 mm Radius

● Rückzugsvorschub: 1000 mm/min

N10 T3 D1 ; T3: Fräser mit Radius 7

N20 S500 M3 F3000 ; Vorschub, Drehzahl programmieren

N30 G17 G0 G90 X100 Y200 Z250 G94 ; Ausgangsposition anfahren

N40 CYCLE72("EX72CONTOUR", 250, 200, 3, 175, 10,1, 1.5, 800, 400, 111, 41, 2, 20, 1000, 2, 20)

; Zyklusaufruf

N50 X100 Y200

N60 M2 ; Programmende

%NEX72CONTOURSPF ; Unterprogramm Fräskontur (zum Beispiel)

N100 G1 G90 X150 Y160 ; Anfangspunkt der Kontur

N110 X230 CHF=10

N120 Y80 CHF=10

N130 X125

N140 Y135

N150 G2 X150 Y160 CR=25

N160 M2

N170 M02

Programmierbeispiel 2 Umfräsen einer geschlossenen Kontur außen, wie im Programmierbeispiel 1, mit Konturprogrammierung im aufrufenden Programm

N10 T3 D1 ; T3: Fräser mit Radius 7

N20 S500 M3 F3000 ; Vorschub, Drehzahl programmieren

N30 G17 G0 G90 X100 Y200 Z250 G94 ; Ausgangsposition anfahren

N40 CYCLE72 ( "PIECE245:PIECE245E", 250, 200, 3, 175, 10,1, 1.5, 800, 400, 11, 41, 2, 20, 1000, 2, 20)

; Zyklusaufruf

N50 X100 Y200

N60 M2

N70 PIECE245: ; Kontur

N80 G1 G90 X150 Y160

N90 X230 CHF=10

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 403

N100 Y80 CHF=10

N110 X125

N120 Y135

N130 G2 X150 Y160 CR=25

N140 PIECE245E: ; Konturende

N150 M2

10.6.4 Rechteckzapfen fräsen - CYCLE76

Programmierung CYCLE76 (RTP, RFP, SDIS, DP, DPR, LENG, WID, CRAD, PA, PO, STA, MID, FAL, FALD, FFP1, FFD, CDIR, VARI, AP1, AP2)

Parameter

Tabelle 10- 16 Parameter CYCLE76

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Endbohrtiefe (absolut) DPR REAL Endbohrtiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen

einzugeben) LENG REAL Zapfenlänge WID REAL Zapfenbreite CRAD REAL Eckenradius des Zapfens (ohne Vorzeichen einzugeben) PA REAL Bezugspunkt Zapfen, Abszisse (absolut) PO REAL Bezugspunkt Zapfen, Ordinate (absolut) STA REAL Winkel zwischen Längsachse und 1. Achse der Ebene MID REAL maximale Tiefenzustellung (inkrementell, ohne Vorzeichen

einzugeben) FAL REAL Schlichtaufmaß an der Randkontur (inkrementell) FALD REAL Schlichtaufmaß am Grund (inkrementell, ohne Vorzeichen

einzugeben) FFP1 REAL Vorschub an der Kontur FFD REAL Vorschub für Tiefenzustellung

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 404 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Parameter Datentyp Bedeutung CDIR INT Fräsrichtung (ohne Vorzeichen einzugeben)

Werte: 0 Gleichlauffräsen 1 Gegenlauffräsen 2 mit G2 (unabhängig von Spindeldrehrichtung) 3 mit G3

VARI INT Bearbeitungsart

Werte: 1 Schruppen bis auf Schlichtaufmaß 2 Schlichten (Aufmaß X/Y/Z=0)

AP1 REAL Länge des Rohteilzapfens AP2 REAL Breite des Rohteilzapfens

Funktion Mit Hilfe dieses Zyklus können Sie Rechteckzapfen in der Bearbeitungsebene fertigen. Zum Schlichten ist ein Stirnfräser erforderlich. Die Tiefenzustellung wird immer in der Position vor dem halbkreisförmigen Einfahren in die Kontur ausgeführt.

Bild 10-45 Rechteckzapfen fräsen - CYCLE76

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 405

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Der Startpunkt ist eine Position im positiven Bereich der Abszisse mit eingerechnetem Anfahrhalbkreis und unter Berücksichtigung des programmierten abszissenseitigen Rohmaßes.

Bewegungsablauf beim Schruppen (VARI=1):

An- und Abfahren der Kontur:

Bild 10-46 Bewegungsablauf beim Schruppen

Es wird die Rückzugsebene (RTP) im Eilgang angefahren, um danach in dieser Höhe auf den Startpunkt in der Bearbeitungsebene zu positionieren. Der Startpunkt ist auf 0 Grad bezogen auf die Abszisse festgelegt.

Es folgt die Zustellung im Eilgang auf den Sicherheitsabstand (SDIS) mit anschließendem Verfahren im Vorschub auf die Bearbeitungstiefe. Zum Anfahren an die Zapfenkontur wird mit einer Halbkreisbahn eingefahren.

Die Fräsrichtung kann als Gleich- oder Gegenlauffräsen der Spindelrichtung bestimmt werden.

Ist der Zapfen einmal umfahren, wird in der Ebene im Halbkreis die Kontur verlassen und es erfolgt eine Zustellung auf die nächste Bearbeitungstiefe.

Anschließend wird die Kontur wieder im Halbkreis angefahren und der Zapfen einmal umfahren. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis die programmierte Zapfentiefe erreicht ist. Anschließend wird die Rückzugsebene (RTP) im Eilgang angefahren.

Tiefenzustellung: ● Zustellung auf Sicherheitsabstand

● Eintauchen auf Bearbeitungstiefe

Die erste Bearbeitungstiefe errechnet sich aus:

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 406 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

● der Gesamttiefe,

● dem Schlichtaufmaß und

● der maximal möglichen Tiefenzustellung.

Bewegungsablauf beim Schlichten (VARI=2):

Entsprechend der gesetzten Parameter FAL und FALD wird Schlichten an der Mantelkontur oder Schlichten auf dem Grund bzw. beides zusammen ausgeführt. Die Anfahrstrategie entspricht den Bewegungen in der Ebene wie beim Schruppen.

Erläuterung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS, DP, DPR - siehe CYCLE81.

Parameter MID, FAL, FALD, FFP1, FFD - siehe POCKET3.

LENG, WID und CRAD (Zapfenlänge, Zapfenbreite und Eckenradius) Mit den Parametern LENG, WID und CRAD bestimmen Sie die Form eines Zapfens in der Ebene.

Der Zapfen wird dabei von der Mitte aus vermaßt. Der Betrag der Länge (LENG) bezieht sich immer auf die Abszisse (bei Ebenenwinkel Null Grad).

Bild 10-47 Zapfen vom Mittelpunkt aus vermaßt

PA, PO (Bezugspunkt) Mit den Parametern PA und PO definieren Sie den Bezugspunkt des Zapfens in Abszisse und Ordinate.

Dies ist der Zapfenmittelpunkt.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 407

STA (Winkel) STA gibt den Winkel zwischen der 1. Achse der Ebene (Abszisse) und der Längsachse des Zapfens an.

CDIR (Fräsrichtung) Unter diesem Parameter geben Sie die Bearbeitungsrichtung des Zapfens vor.

Über den Parameter CDIR kann die Fräsrichtung folgendermaßen programmiert werden:

● direkt "2 für G2" und "3 für G3" oder

● alternativ dazu "Gleichlauf" oder "Gegenlauf"

Gleichlauf bzw. Gegenlauf wird zyklusintern über die vor Zyklusaufruf aktivierte Spindeldrehrichtung ermittelt.

Gleichlauf, Gegenlauf:

M3 → G3, M3 → G2

M4 → G2, M4 → G3

VARI (Bearbeitungsart) Mit dem Parameter VARI können Sie die Bearbeitungsart festlegen.

Mögliche Werte sind:

● 1=Schruppen

● 2=Schlichten

AP1, AP2 (Rohteilmaße) Beim Bearbeiten des Zapfens können Rohteilmaße (z. B. bei der Bearbeitung vorgegossener Teile) berücksichtigt werden.

Die Rohmaße in Länge und Breite (AP1 und AP2) werden ohne Vorzeichen programmiert und vom Zyklus rechnerisch symmetrisch um den Zapfenmittelpunkt gelegt. Abhängig von diesem Maß ist der intern errechnete Radius des Einlaufhalbkreises.

Bild 10-48 Rohteilmaße (AP1/AP2)

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 408 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Hinweis

Vor Zyklusaufruf ist eine Werkzeugkorrektur zu aktivieren. Andernfalls erfolgt ein Abbruch des Zyklus mit dem Alarm 61009 "Aktive Werkzeugnummer=0".

Zyklusintern wird ein neues aktuelles Werkstückkoordinatensystem verwendet, das die Istwertanzeige beeinflusst. Der Nullpunkt dieses Koordinatensystems liegt im Taschenmittelpunkt.

Nach Zyklusende ist wieder das ursprüngliche Koordinatensystem aktiv.

Programmierbeispiel: Zapfen Mit diesem Programm können Sie einen Zapfen der Länge 60 mm, der Breite 40 mm, einem Eckenradius von 15 mm in der XY-Ebene fertigen. Der Zapfen hat einen Winkel von 10 Grad zur X-Achse und ist mit einem Aufmaß in der Länge von 80 mm und in der Breite von 50 mm vorgefertigt.

Bild 10-49 Beispiel Zapfen fräsen - CYCLE76

N10 G90 G0 G17 X100 Y100 T20 D1 S3000 M3 ; Bestimmung der Technologiewerte

N11 M6

N30 CYCLE76 (10, 0, 2, -17.5, , 60, 40, 15, 80, 60, 10, 11, , , 900, 800, 0, 1, 80, 50)

; Zyklusaufruf

N40 M30 ; Programmende

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 409

10.6.5 Kreiszapfen fräsen - CYCLE77

Programmierung CYCLE77 (RTP, RFP, SDIS, DP, DPR, PRAD, PA, PO, MID, FAL, FALD, FFP1, FFD, CDIR, VARI, AP1)

Parameter Folgende Eingabeparameter sind immer erforderlich:

Tabelle 10- 17 Parameter CYCLE77

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Tiefe (absolut) DPR REAL Tiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen einzugeben) PRAD REAL Durchmesser des Zapfens (ohne Vorzeichen einzugeben) PA REAL Mittelpunkt Zapfen, Abszisse (absolut) PO REAL Mittelpunkt Zapfen, Ordinate (absolut) MID REAL maximale Tiefenzustellung (inkrementell, ohne Vorzeichen

einzugeben) FAL REAL Schlichtaufmaß an der Randkontur (inkrementell) FALD REAL Schlichtaufmaß am Grund (inkrementell, ohne Vorzeichen

einzugeben) FFP1 REAL Vorschub an der Kontur FFD REAL Vorschub für Tiefenzustellung (oder räumliche Zustellung) CDIR INT Fräsrichtung (ohne Vorzeichen einzugeben)

Werte: 0 Gleichlauffräsen 1 Gegenlauffräsen 2 mit G2 (unabhängig von Spindeldrehrichtung) 3 mit G3

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 410 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Parameter Datentyp Bedeutung VARI INT Bearbeitungsart

Werte: 1 Schruppen bis auf Schlichtaufmaß 2 Schlichten (Aufmaß X/Y/Z=0)

AP1 REAL Länge des Rohteilzapfens

Funktion Mit Hilfe dieses Zyklus können Sie Kreiszapfen in der Bearbeitungsebene fertigen. Zum Schlichten ist ein Stirnfräser erforderlich. Die Tiefenzustellung wird immer in der Position vor dem halbkreisförmigen Einfahren in die Kontur ausgeführt.

Bild 10-50 Kreiszapfen fräsen - CYCLE77

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Der Startpunkt ist eine Position im positiven Bereich der Abszisse mit eingerechneten Anfahrhalbkreis unter Berücksichtigung des programmierten Rohmaßes.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 411

Bewegungsablauf beim Schruppen (VARI=1):

An- und Abfahren der Kontur:

Bild 10-51 Bewegungsablauf Schruppen

Es wird die Rückzugsebene (RTP) im Eilgang angefahren, um danach in dieser Höhe auf den Startpunkt in der Bearbeitungsebene zu positionieren. Der Startpunkt ist auf 0 Grad bezogen auf die Abszisseachse festgelegt.

Es folgt die Zustellung im Eilgang auf den Sicherheitsabstand (SDIS) mit anschließendem Verfahren im Vorschub auf die Bearbeitungstiefe. Zum Anfahren an die Zapfenkontur wird mit einer Halbkreisbahn unter Berücksichtigung des programmierten Rohteilzapfens eingefahren.

Die Fräsrichtung kann als Gleich- oder Gegenlauffräsen der Spindelrichtung bestimmt werden.

Ist der Zapfen einmal umfahren, wird in der Ebene im Halbkreis die Kontur verlassen und es erfolgt eine Zustellung auf die nächste Bearbeitungstiefe.

Anschließend wird die Kontur wieder im Halbkreis angefahren und der Zapfen einmal umfahren. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis die programmierte Zapfentiefe erreicht ist.

Anschließend wird die Rückzugsebene (RTP) im Eilgang angefahren.

Tiefenzustellung: ● Zustellung auf Sicherheitsabstand

● Eintauchen auf Bearbeitungstiefe

Die erste Bearbeitungstiefe errechnet sich aus:

● der Gesamttiefe,

● dem Schlichtaufmaß und

● der maximal möglichen Tiefenzustellung.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 412 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bewegungsablauf beim Schlichten (VARI=2):

Entsprechend der gesetzten Parameter FAL und FALD wird Schlichten an der Mantelkontur oder Schlichten auf dem Grund bzw. beides zusammen ausgeführt. Die Anfahrstrategie entspricht den Bewegungen in der Ebene wie beim Schruppen.

Erläuterung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS, DP, DPR - siehe CYCLE81.

Parameter MID, FAL, FALD, FFP1, FFD - siehe POCKET3.

PRAD (Durchmesser des Zapfens) Der Durchmesser ist ohne Vorzeichen vorzugeben.

PA, PO (Zapfenmittelpunkt) Mit den Parametern PA und PO definieren Sie den Bezugspunkt des Zapfens.

CDIR (Fräsrichtung) Unter diesem Parameter geben Sie die Bearbeitungsrichtung des Zapfens vor. Über den Parameter CDIR kann die Fräsrichtung

● direkt "2 für G2" und "3 für G3" oder

● alternativ dazu "Gleichlauf" oder "Gegenlauf"

programmiert werden. Gleichlauf bzw. Gegenlauf wird zyklusintern über die vor Zyklusaufruf aktivierte Spindeldrehrichtung ermittelt.

Gleichlauf, Gegenlauf:

M3 → G3, M3 → G2

M4 → G2, M4 → G3

VARI (Bearbeitungsart) Mit dem Parameter VARI können Sie die Bearbeitungsart festlegen. Mögliche Werte sind:

● 1=Schruppen

● 2=Schlichten

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 413

AP1 (Durchmesser des Rohteilzapfens) Mit diesem Parameter definieren Sie das Rohteilmaß des Zapfens (ohne Vorzeichen). Abhängig von diesem Maß ist der intern errechnete Radius des Einlaufhalbkreises.

Hinweis

Vor Zyklusaufruf ist eine Werkzeugkorrektur zu aktivieren. Andernfalls erfolgt ein Abbruch des Zyklus mit dem Alarm 61009 "Aktive Werkzeugnummer=0". Zyklusintern wird ein neues aktuelles Werkstückkoordinatensystem verwendet, das die Istwertanzeige beeinflusst. Der Nullpunkt dieses Koordinatensystems liegt im Taschenmittelpunkt.

Nach Zyklusende ist wieder das ursprüngliche Koordinatensystem aktiv.

Programmierbeispiel: Kreiszapfen Zapfenbearbeitung aus einem Rohteil mit dem Durchmesser 55 mm und einer maximalen Zustellung von 10 mm pro Schnitt. Vorgabe eines Schlichtaufmaßes zum anschließenden Schlichten des Zapfenmantels. Die gesamte Bearbeitung erfolgt im Gegenlauf.

Bild 10-52 Beispiel Kreiszapfen fräsen - CYCLE77

N10 G90 G17 G0 S1800 M3 D1 T1 ; Bestimmung der Technologiewerte

N11 M6

N20 CYCLE77 (10, 0, 3, -20, ,50, 60, 70, 10, 0.5, 0, 900, 800, 1, 1, 55)

; Zyklusaufruf Schruppen

N30 D1 T2 M6 ; Werkzeugwechsel

N40 S2400 M3 ; Bestimmung der Technologiewerte

N50 CYCLE77 (10, 0, 3, -20, , 50, 60, 70, 10, 0, 0, 800, 800, 1, 2, 55)

; Zyklusaufruf Schlichten

N40 M30 ; Programmende

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 414 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

10.6.6 Langlöcher auf einem Kreis - LONGHOLE

Programmierung LONGHOLE (RTP, RFP, SDIS, DP, DPR, NUM, LENG, CPA, CPO, RAD, STA1, INDA, FFD, FFP1, MID)

Parameter

Tabelle 10- 18 Parameter LONGHOLE

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Nuttiefe (absolut) DPR REAL Nuttiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen einzugeben) NUM INT Anzahl der Nuten LENG REAL Nutlänge (ohne Vorzeichen einzugeben) CPA REAL Mittelpunkt des Kreises (absolut), 1. Achse der Ebene CPO REAL Mittelpunkt des Kreises (absolut), 2. Achse der Ebene RAD REAL Radius des Kreises (ohne Vorzeichen einzugeben) STA1 REAL Anfangswinkel INDA REAL Fortschaltwinkel FFD REAL Vorschub für Tiefenzustellung FFP1 REAL Vorschub für Flächenbearbeitung MID REAL maximale Zustelltiefe für eine Zustellung (ohne Vorzeichen

einzugeben)

Hinweis

Der Zyklus erfordert einen Fräser mit einem "Stirnzahn über Mitte schneidend" (DIN844).

Funktion Mit diesem Zyklus können Sie Langlöcher, die auf einem Kreis angeordnet sind, bearbeiten. Die Längsachse der Langlöcher ist radial ausgerichtet.

Im Gegensatz zur Nut wird die Breite des Langloches durch den Werkzeugdurchmesser bestimmt.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 415

Zyklusintern wird ein optimaler Verfahrweg des Werkzeuges ermittelt, der unnötige Leerwege ausschließt. Sind zur Bearbeitung eines Langloches mehrere Tiefenzustellungen nötig, so erfolgt die Zustellung abwechselnd an den Endpunkten. Die in der Ebene abzufahrende Bahn entlang der Längsachse des Langloches ändert nach jeder Zustellung die Richtung. Der Zyklus sucht selbständig den kürzesten Weg beim Übergang zum nächsten Langloch.

Bild 10-53 Langlöcher auf einem Kreis - LONGHOLE

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Die Ausgangsposition ist eine beliebige Position, aus der jedes der Langlöcher kollisionsfrei angefahren werden kann.

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf:

● Mit G0 wird die Ausgangsposition für den Zyklus angefahren. In den beiden Achsen der aktuellen Ebene wird der nächstliegende Endpunkt des ersten zu bearbeitenden Langlochs auf Höhe der Rückzugsebene in der Applikate dieser Ebene angefahren und danach in der Applikate auf die um den Sicherheitsabstand vorverlegte Referenzebene abgesenkt.

● Jedes Langloch wird in einer Pendelbewegung ausgefräst. Die Bearbeitung in der Ebene erfolgt mit G1 und dem unter FFP1 programmierten Vorschubwert. An jedem Umkehrpunkt erfolgt die Zustellung auf die nächste zyklusintern berechnete Bearbeitungstiefe mit G1 und dem Vorschub FFD, bis die Endtiefe erreicht ist.

● Rückzug auf die Rückzugsebene mit G0 und Anfahren des nächsten Langloches auf dem kürzestem Weg.

● Nach Beendigung der Bearbeitung des letzten Langloches wird das Werkzeug auf der zuletzt erreichten Position in der Bearbeitungsebene bis auf die Rückzugsebene mit G0 gefahren und der Zyklus beendet.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 416 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 10-54 Ablauf LONGHOLE

Erläuterung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS - siehe CYCLE81.

Bild 10-55 Erklärung der Parameter LONGHOLE

DP und DPR (Langlochtiefe) Die Langlochtiefe kann wahlweise absolut (DP) oder relativ (DPR) zur Referenzebene vorgegeben werden.

Bei relativer Angabe berechnet der Zyklus die sich ergebende Tiefe anhand der Lage von Referenz- und Rückzugsebene selbständig.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 417

NUM (Anzahl) Mit dem Parameter NUM geben Sie die Anzahl der Langlöcher an.

LENG (Langlochlänge) Unter LENG programmieren Sie die Langlochlänge.

Wird im Zyklus erkannt, dass diese Länge kleiner als der Fräsdurchmesser ist, so wird der Zyklus mit dem Alarm 61105 "Fräserradius zu groß" abgebrochen.

MID (Zustelltiefe) Durch diesen Parameter bestimmen Sie die maximale Zustelltiefe.

Im Zyklus erfolgt die Tiefenzustellung in gleichmäßigen Zustellschritten.

Anhand von MID und der Gesamttiefe errechnet der Zyklus diese Zustellung, die zwischen 0.5 x maximaler Zustelltiefe und der maximalen Zustelltiefe liegt, selbständig. Es wird die minimal mögliche Anzahl von Zustellschritten zugrunde gelegt. MID=0 bedeutet, es wird in einem Schnitt bis auf Taschentiefe zugestellt.

Die Tiefenzustellung beginnt ab der um den Sicherheitsabstand vorverlegten Referenzebene (in Abhängigkeit von _ZSD[1]).

FFD und FFP1 (Vorschub Tiefe und Fläche) Der Vorschub FFP1 wirkt bei allen in der Ebene mit Vorschub zu verfahrenden Bewegungen. FFD wirkt bei den Zustellungen senkrecht zu dieser Ebene.

CPA, CPO und RAD (Mittelpunkt und Radius) Die Lage des Kreises in der Bearbeitungsebene definieren Sie über Mittelpunkt (CPA, CPO) und Radius (RAD). Für den Radius sind nur positive Werte zulässig.

STA1 und INDA (Anfangs- und Fortschaltwinkel) Durch diese Parameter bestimmen Sie die Anordnung der Langlöcher auf dem Kreis.

Ist INDA=0, wird der Fortschaltwinkel aus der Anzahl der Langlöcher berechnet, so dass diese gleichmäßig auf dem Kreis verteilt werden.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 418 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Hinweis

Vor Zyklusaufruf ist eine Werkzeugkorrektur zu aktivieren. Andernfalls erfolgt ein Abbruch des Zyklus mit dem Alarm 61000 "Keine Werkzeugkorrektur aktiv".

Ergeben sich durch falsche Werte der Parameter, die Anordnung und Größe der Langlöcher bestimmen, gegenseitige Konturverletzungen der Langlöcher, wird die Bearbeitung vom Zyklus nicht begonnen. Der Zyklus bricht nach Ausgabe der Fehlermeldung 61104 "Konturverletzung der Nuten/Langlöcher" ab.

Zyklusintern wird das Werkstückkoordinatensystem verschoben und gedreht. Die Istwertanzeige im WKS erscheint immer so, dass die Längsachse des gerade bearbeitenden Langlochs auf der 1. Achse der aktuellen Bearbeitungsebene liegt.

Nach Beendigung des Zyklus befindet sich das Werkstückkoordinatensystem in derselben Lage wie vor dem Zyklusaufruf.

Programmierbeispiel: Langlochbearbeitung Mit diesem Programm können Sie 4 Langlöcher der Länge 30 mm und der relativen Tiefe 23 mm (Differenz zwischen Referenzebene und Langlochgrund), die auf einem Kreis mit dem Mittelpunkt Y40 Z45 und Radius 20 mm in der YZ-Ebene liegen, bearbeiten. Der Anfangswinkel beträgt 45 Grad, der Fortschaltwinkel 90 Grad. Die maximale Zustelltiefe beträgt 6 mm, der Sicherheitsabstand 1 mm.

Bild 10-56 Beispiel LONGHOLE

N10 G19 G90 D9 T10 S600 M3 , Bestimmung der Technologiewerte

N20 G0 Y50 Z25 X5 ; Ausgangspunkt anfahren

N30 LONGHOLE (5, 0, 1, , 23, 4, 30, 40, 45, 20, 45, 90, 100 , 320, 6)

; Zyklusaufruf

N40 M02 ; Programmende

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 419

10.6.7 Nuten auf einem Kreis - SLOT1

Programmierung SLOT1 (RTP, RFP, SDIS, DP, DPR, NUM, LENG, WID, CPA, CPO, RAD, STA1, INDA, FFD, FFP1, MID, CDIR, FAL, VARI, MIDF, FFP2, SSF)

Parameter

Tabelle 10- 19 Parameter SLOT1

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Nuttiefe (absolut) DPR REAL Nuttiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen einzugeben) NUM INT Anzahl der Nuten LENG REAL Nutlänge (ohne Vorzeichen einzugeben) WID REAL Nutbreite (ohne Vorzeichen einzugeben) CPA REAL Mittelpunkt des Kreises (absolut), 1. Achse der Ebene CPO REAL Mittelpunkt des Kreises (absolut), 2. Achse der Ebene RAD REAL Radius des Kreises (ohne Vorzeichen einzugeben) STA1 REAL Anfangswinkel INDA REAL Fortschaltwinkel FFD REAL Vorschub für Tiefenzustellung FFP1 REAL Vorschub für Flächenbearbeitung MID REAL maximale Zustelltiefe für eine Zustellung (ohne Vorzeichen

einzugeben) CDIR INT Fräsrichtung zur Bearbeitung der Nut

Werte: 2 (für G2), 3 (für G3) FAL REAL Schlichtaufmaß am Nutrand (ohne Vorzeichen einzugeben) VARI INT Bearbeitungsart

Werte: 0=Komplettbearbeitung, 1=Schruppen, 2=Schlichten

MIDF REAL maximale Zustelltiefe für Schlichtbearbeitung FFP2 REAL Vorschub für Schlichtbearbeitung SSF REAL Drehzahl bei Schlichtbearbeitung

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 420 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Hinweis

Der Zyklus erfordert einen Fräser mit einem "Stirnzahn über Mitte schneidend" (DIN844).

Funktion Der Zyklus SLOT1 ist ein kombinierter Schrupp-Schlicht-Zyklus.

Mit diesem Zyklus können Sie Nuten, die auf einem Kreis angeordnet sind, bearbeiten. Die Längsachse der Nuten ist radial ausgerichtet. Im Gegensatz zum Langloch wird ein Wert für die Nutbreite angegeben.

Bild 10-57 Nuten auf einem Kreis - SLOT1

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Die Ausgangsposition ist eine beliebige Position, aus der jede Nut kollisionsfrei angefahren werden kann.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 421

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf:

● Anfahren der im Bild "Ablauf SLOT1" angegebenen Position zu Zyklusbeginn mit G0

● Die Bearbeitung einer Nut bei Komplettbearbeitung läuft in folgenden Schritten ab:

– Anfahren der um den Sicherheitsabstand vorverlegten Referenzebene mit G0

– Zustellen auf nächste Bearbeitungstiefe mit G1 und Vorschubwert FFD

– Ausfräsen der Nut bis zum Schlichtaufmaß am Nutrand mit dem Vorschubwert FFP1. Anschließendes Schlichten mit dem Vorschubwert FFP2 und der Spindeldrehzahl SSF entlang der Kontur entsprechend der unter CDIR programmierten Bearbeitungsrichtung.

– Die Tiefenzustellung erfolgt immer auf derselben Position in der Bearbeitungsebene, solange bis die Endtiefe der Nut erreicht ist.

● Werkzeug bis auf die Rückzugsebene zurückziehen und Übergang zur nächsten Nut mit G0.

● Nach Beendigung der Bearbeitung der letzten Nut wird das Werkzeug auf der im Bild angegebenen Endposition in der Bearbeitungsebene bis auf die Rückzugsebene mit G0 gefahren und der Zyklus beendet.

Bild 10-58 Ablauf SLOT1

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 422 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Erklärung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS - siehe CYCLE81.

Bild 10-59 Erklärung der Parameter SLOT1

DP und DPR (Nuttiefe) Die Nuttiefe kann wahlweise absolut (DP) oder relativ (DPR) zur Referenzebene vorgegeben werden.

Bei relativer Angabe berechnet der Zyklus die sich ergebende Tiefe anhand der Lage von Referenz- und Rückzugsebene selbständig.

NUM (Anzahl) Mit dem Parameter NUM geben Sie die Anzahl der Nuten an.

LENG und WID (Nutlänge und Nutbreite) Mit den Parametern LENG und WID bestimmen Sie die Form einer Nut in der Ebene. Der Fräserdurchmesser muss kleiner Nutbreite sein. Sonst erscheint der Alarm 61105 "Fräserradius zu groß" und der Zyklus wird abgebrochen.

Der Fräserdurchmesser darf nicht kleiner als die halbe Nutbreite sein. Eine Kontrolle erfolgt nicht.

CPA, CPO und RAD (Mittelpunkt und Radius) Die Lage des Kreises in der Bearbeitungsebene definieren Sie über Mittelpunkt (CPA, CPO) und Radius (RAD). Für den Radius sind nur positive Werte zulässig.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 423

STA1 und INDA (Anfangs- und Fortschaltwinkel) Durch diese Parameter bestimmen Sie die Anordnung der Nuten auf dem Kreis.

STA1 gibt den Winkel zwischen der positiven Richtung der 1. Achse der Ebene (Abszisse) des vor Zyklusaufruf aktuellen Werkstückkoordinatensystems und der ersten Nut an. Der Parameter INDA enthält den Winkel von einer Nut zur nächsten.

Ist INDA=0, wird der Fortschaltwinkel aus der Anzahl der Nuten berechnet, so dass diese gleichmäßig auf dem Kreis verteilt werden.

FFD und FFP1 (Vorschub Tiefe und Fläche) Der Vorschub FFD wirkt bei allen Zustellungen senkrecht zur Bearbeitungsebene.

Der Vorschub FFP1 wirkt bei der Schruppbearbeitung bei allen in der Ebene mit Vorschub zu verfahrenden Bewegungen.

MID (Zustelltiefe) Durch diesen Parameter bestimmen Sie die maximale Zustelltiefe.

Im Zyklus erfolgt die Tiefenzustellung in gleichmäßigen Zustellschritten.

Anhand von MID und der Gesamttiefe errechnet der Zyklus diese Zustellung, die zwischen 0.5 x maximaler Zustelltiefe und der maximalen Zustelltiefe liegt, selbständig. Es wird die minimal mögliche Anzahl von Zustellschritten zugrunde gelegt. MID=0 bedeutet, es wird in einem Schnitt bis auf Nuttiefe zugestellt.

Die Tiefenzustellung beginnt ab der um den Sicherheitsabstand vorverlegten Referenzebene.

CDIR (Fräsrichtung) Unter diesem Parameter geben Sie die Bearbeitungsrichtung der Nut vor. Mögliche Werte sind:

● "2" für G2

● "3" für G3

Hat der Parameter einen nicht zulässigen Wert, so erscheint in der Meldezeile die Meldung "Falsche Fräsrichtung, G3 wird erzeugt". Der Zyklus wird in diesem Fall fortgesetzt und automatisch G3 erzeugt.

FAL (Schlichtaufmaß) Mit diesem Parameter können Sie ein Schlichtaufmaß am Nutrand programmieren. Auf die Tiefenzustellung wirkt sich FAL nicht aus.

Ist der Wert von FAL größer angegeben, als er bei gegebener Breite und verwendetem Fräser sein kann, wird FAL automatisch auf den maximal möglichen Wert reduziert. Beim Schruppen erfolgt in diesem Fall ein Pendelfräsen mit Tiefenzustellung an beiden Endpunkten der Nut.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 424 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

VARI, MIDF, FFP2 und SSF (Bearbeitungsart, Zustelltiefe, Vorschub und Drehzahl) Mit dem Parameter VARI können Sie die Bearbeitungsart festlegen.

Mögliche Werte sind:

● 0=Komplettbearbeitung in zwei Abschnitten

– Das Ausräumen der Nut (SLOT1, SLOT2) bis zum Schlichtaufmaß erfolgt mit der vor Aufruf des Zyklus programmierten Spindeldrehzahl und dem Vorschub FFP1. Die Tiefenzustellung erfolgt über MID.

– Das Ausräumen des verbleibenden Schlichtaufmaß erfolgt mit der über SSF vorgegebenen Spindeldrehzahl und dem Vorschub FFP2. Die Tiefenzustellung erfolgt über MIDF.

Ist MIDF=0, so erfolgt die Zustellung gleich auf Endtiefe.

– Wenn FFP2 nicht programmiert ist, wirkt der Vorschub FFP1. Analoges gilt bei fehlender Angabe von SSF, d. h. es wirkt die vor Zyklusaufruf programmierte Drehzahl.

● 1=Schruppbearbeitung

Die Nut (SLOT1, SLOT2) wird bis zum Schlichtaufmaß mit der vor dem Zyklusaufruf programmierten Drehzahl und dem Vorschub FFP1 ausgeräumt. Die Tiefenzustellung wird über MID programmiert.

● 2=Schlichtbearbeitung

Der Zyklus setzt voraus, dass die Nut (SLOT1, SLOT2) schon bis auf ein verbliebenes Schlichtaufmaß ausgeräumt und nur noch das Ausräumen des Schlichtaufmaßes erforderlich ist. Falls FFP2 und SSF nicht programmiert sind, wirkt der Vorschub FFP1 bzw. die vor dem Zyklusaufruf programmierte Drehzahl. Die Tiefenzustellung erfolgt über MIDF.

Ist ein anderer Wert für den Parameter VARI programmiert, bricht der Zyklus nach Ausgabe des Alarms 61102 "Bearbeitungsart falsch definiert" ab.

Hinweis

Vor Zyklusaufruf ist eine Werkzeugkorrektur zu aktivieren. Andernfalls erfolgt ein Abbruch des Zyklus mit dem Alarm 61000 "Keine Werkzeugkorrektur aktiv".

Ergeben sich durch falsche Werte der Parameter, die Anordnung und Größe der Nuten bestimmen, gegenseitige Konturverletzungen der Nuten, so wird die Bearbeitung vom Zyklus nicht begonnen. Der Zyklus bricht nach Ausgabe der Fehlermeldung 61104 "Konturverletzung der Nuten/Langlöcher" ab.

Zyklusintern wird das Werkstückkoordinatensystem verschoben und gedreht. Die Istwertanzeige im WKS erscheint immer so, dass die Längsachse der gerade bearbeitenden Nut auf der 1. Achse der aktuellen Bearbeitungsebene liegt.

Nach Beendigung des Zyklus befindet sich das Werkstückkoordinatensystem in der selben Lage wie vor dem Zyklusaufruf.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 425

Bild 10-60 Konturverletzung SLOT1

Programmierbeispiel: Nuten Es werden 4 Nuten gefräst.

Die Nuten haben die folgenden Maße: Länge 30 mm, Breite 15 mm und Tiefe 23 mm. Der Sicherheitsabstand beträgt 1 mm, das Schlichtaufmaß 0.5 mm, die Fräsrichtung ist G2, die maximale Zustellung in der Tiefe beträgt 6 mm.

Die Nut soll komplett bearbeitet werden. Beim Schlichten soll die Zustellung gleich auf Taschentiefe erfolgen und es soll mit gleichem Vorschub und gleicher Drehzahl gearbeitet werden.

Bild 10-61 Beispiel SLOT1

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 426 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

N10 G17 G90 T1 D1 S600 M3 ; Bestimmung der Technologiewerte

N20 G0 X20 Y50 Z5 ; Ausgangsposition anfahren

N30 SLOT1(5, 0, 1, -23, , 4, 30, 15, 40, 45, 20, 45, 90, 100, 320, 6, 2, 0.5, 0, , 0, )

; Zyklusaufruf, Parameter VARI, MIDF, FFP2 und SSF weggelassen

N40 M02 ; Programmende

10.6.8 Kreisnut - SLOT2

Programmierung SLOT2 (RTP, RFP, SDIS, DP, DPR, NUM, AFSL, WID, CPA, CPO, RAD, STA1, INDA, FFD, FFP1, MID, CDIR, FAL, VARI, MIDF, FFP2, SSF)

Parameter

Tabelle 10- 20 Parameter SLOT2

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Nuttiefe (absolut) DPR REAL Nuttiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen einzugeben) NUM INT Anzahl der Nuten AFSL REAL Winkel für die Nutlänge (ohne Vorzeichen einzugeben) WID REAL Kreisnutbreite (ohne Vorzeichen einzugeben) CPA REAL Mittelpunkt des Kreises (absolut), 1. Achse der Ebene CPO REAL Mittelpunkt des Kreises (absolut), 2. Achse der Ebene RAD REAL Radius des Kreises (ohne Vorzeichen einzugeben) STA1 REAL Anfangswinkel INDA REAL Fortschaltwinkel FFD REAL Vorschub für Tiefenzustellung FFP1 REAL Vorschub für Flächenbearbeitung MID REAL maximale Zustelltiefe für eine Zustellung (ohne Vorzeichen

einzugeben) CDIR INT Fräsrichtung zur Bearbeitung der Kreisnut

Werte: 2 (für G2), 3 (für G3) FAL REAL Schlichtaufmaß am Nutrand (ohne Vorzeichen einzugeben)

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 427

Parameter Datentyp Bedeutung VARI INT Bearbeitungsart

Werte: 0=Komplettbearbeitung, 1=Schruppen, 2=Schlichten

MIDF REAL maximale Zustelltiefe für Schlichtbearbeitung FFP2 REAL Vorschub für Schlichtbearbeitung SSF REAL Drehzahl bei Schlichtbearbeitung

Hinweis

Der Zyklus erfordert einen Fräser mit einem "Stirnzahn über Mitte schneidend" (DIN844).

Funktion Der Zyklus SLOT2 ist ein kombinierter Schrupp-Schlicht-Zyklus.

Mit diesem Zyklus können Sie Kreisnuten, die auf einem Kreis angeordnet sind, bearbeiten.

Bild 10-62 Kreisnut - SLOT2

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 428 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Ausgangsposition ist eine beliebige Position, aus der jede Nut kollisionsfrei angefahren werden kann.

Bild 10-63 Ablauf SLOT2

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf:

● Mit G0 wird die in nebenstehenden Bild angegebene Position zu Zyklusbeginn angefahren.

● Die Bearbeitung einer Kreisnut erfolgt in denselben Schritten wie die Bearbeitung einer Längsnut.

● Nach Fertigbearbeitung einer Kreisnut wird das Werkzeug bis auf die Rückzugsebene zurückgezogen und es erfolgt der Übergang zur nächsten Nut mit G0.

● Nach Beendigung der Bearbeitung der letzten Nut wird das Werkzeug auf der im Bild angegebenen Endposition in der Bearbeitungsebene bis auf die Rückzugsebene mit G0 gefahren und der Zyklus beendet.

Erklärung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS - siehe CYCLE81.

Parameter DP, DPR, FFD, FFP1, MID, CDIR, FAL, VARI, MIDF, FFP2, SSF - siehe SLOT1.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 429

Bild 10-64 Erklärung der Parameter SLOT2

NUM (Anzahl) Mit dem Parameter NUM geben Sie die Anzahl der Nuten an.

AFSL und WID (Winkel und Kreisnutbreite) Mit den Parametern AFSL und WID bestimmen Sie die Form einer Nut in der Ebene. Zyklusintern wird geprüft, ob mit dem aktiven Werkzeug die Nutbreite nicht verletzt wird. Sonst erscheint der Alarm 61105 "Fräserradius zu groß" und der Zyklus wird abgebrochen.

CPA, CPO und RAD (Mittelpunkt und Radius) Die Lage des Kreises in der Bearbeitungsebene definieren Sie über Mittelpunkt (CPA, CPO) und Radius (RAD). Für den Radius sind nur positive Werte zulässig.

STA1 und INDA (Anfangs- und Fortschaltwinkel) Durch diese Parameter bestimmen Sie die Anordnung der Kreisnuten auf dem Kreis.

STA1 gibt den Winkel zwischen der positiven Richtung der 1. Achse der Ebene des vor Zyklusaufruf aktuellen Werkstückkoordinatensystems und der ersten Kreisnut an.

Der Parameter INDA enthält den Winkel von einer Kreisnut zur nächsten.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 430 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Ist INDA=0, wird der Fortschaltwinkel aus der Anzahl der Kreisnuten berechnet, so dass diese gleichmäßig auf dem Kreis verteilt werden.

Hinweis

Vor Zyklusaufruf ist eine Werkzeugkorrektur zu aktivieren. Andernfalls erfolgt ein Abbruch des Zyklus mit dem Alarm 61000 "Keine Werkzeugkorrektur aktiv".

Ergeben sich durch falsche Werte der Parameter, die Anordnung und Größe der Nuten bestimmen, gegenseitige Konturverletzungen der Nuten, so wird die Bearbeitung vom Zyklus nicht begonnen.

Der Zyklus bricht nach Ausgabe der Fehlermeldung 61104 "Konturverletzung der Nuten/Langlöcher" ab.

Zyklusintern wird das Werkstückkoordinatensystem verschoben und gedreht. Die Istwertanzeige im WKS erscheint immer so, dass die gerade bearbeitete Kreisnut auf der 1. Achse der aktuellen Bearbeitungsebene beginnt und der Nullpunkt des WKS im Mittelpunkt des Kreises liegt.

Nach Beendigung des Zyklus befindet sich das Werkstückkoordinatensystem in der selben Lage wie vor dem Zyklusaufruf.

Bild 10-65 Konturverletzung SLOT2

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 431

Programmierbeispiel: Nuten2 Mit diesem Programm können Sie 3 Kreisnuten, die auf einem Kreis mit Mittelpunkt X60 Y60 und Radius 42 mm in der XY-Ebene liegen, bearbeiten. Die Kreisnuten haben folgende Maße: Breite 15 mm, Winkel für Nutlänge 70 Grad, Tiefe 23 mm. Der Anfangswinkel beträgt 0 Grad, der Fortschaltwinkel ist 120 Grad. An der Kontur der Nuten wird ein Schlichtaufmaß von 0.5 mm berücksichtigt, der Sicherheitsabstand in der Zustellachse Z beträgt 2 mm, die maximale Tiefenzustellung 6 mm. Die Nuten sollen komplett bearbeitet werden. Beim Schlichten soll die gleiche Drehzahl und der gleiche Vorschub wirken. Die Zustellung beim Schlichten soll gleich auf Nuttiefe erfolgen.

Bild 10-66 Beispiel SLOT2

N10 G17 G90 T1 D1 S600 M3 ; Bestimmung der Technologiewerte

N20 G0 X60 Y60 Z5 ; Ausgangsposition anfahren

N30 SLOT2(2, 0, 2, -23, , 3, 70, 15, 60, 60, 42, , 120, 100, 300, 6, 2, 0.5, 0, , 0, )

; Zyklusaufruf

Referenzebene+SDIS=Rückzugsebene bedeutet: Absenken in der Zustellachse mit G0 auf Referenzebene+SDIS entfällt, Parameter VAR, MIDF, FFP2 und SSF wurden weggelassen

N40 M02 ; Programmende

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 432 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

10.6.9 Rechtecktasche fräsen - POCKET3

Programmierung POCKET3 (RTP, RFP, SDIS, DP, LENG, WID, CRAD, PA, PO, STA, MID, FAL, FALD, FFP1, FFD, CDIR, VARI, MIDA, AP1, AP2, AD, RAD1, DP1)

Parameter

Tabelle 10- 21 Parameter POCKET3

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Taschentiefe (absolut) LENG REAL Taschenlänge, bei Bemaßung von Ecke mit Vorzeichen WID REAL Taschenbreite, bei Bemaßung von Ecke mit Vorzeichen CRAD REAL Eckenradius des Tasche (ohne Vorzeichen einzugeben) PA REAL Bezugspunkt Tasche (absolut), 1. Achse der Ebene PO REAL Bezugspunkt Tasche (absolut), 2. Achse der Ebene STA REAL Winkel zwischen Längsachse der Tasche und 1. Achse der

Ebene (ohne Vorzeichen einzugeben) Wertebereich: 0° ≤ STA < 180°

MID REAL maximale Zustelltiefe (ohne Vorzeichen einzugeben) FAL REAL Schlichtaufmaß am Taschenrand (ohne Vorzeichen einzugeben) FALD REAL Schlichtaufmaß am Grund (ohne Vorzeichen einzugeben) FFP1 REAL Vorschub für Flächenbearbeitung FFD REAL Vorschub für Tiefenzustellung

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 433

Parameter Datentyp Bedeutung CDIR INT Fräsrichtung: (ohne Vorzeichen einzugeben)

Werte: 0 Gleichlauffräsen (entspr. Spindelrichtung) 1 Gegenlauffräsen 2 mit G2 (unabhängig von Spindelrichtung) 3 mit G3

VARI INT Bearbeitungsart EINERSTELLE Werte: 1 Schruppen, 2 Schlichten ZEHNERSTELLE Werte: 0 senkrecht auf Taschenmitte mit G0 1 senkrecht auf Taschenmitte mit G1 2 auf Helixbahn 3 Pendeln auf Taschenlängsachse

Die weiteren Parameter können wahlweise vorgegeben werden. Sie bestimmen die Eintauchstrategie und Überlappung beim Ausräumen (ohne Vorzeichen einzugeben):

MIDA REAL maximale Zustellbreite beim Ausräumen in der Ebene als Wert AP1 REAL Rohmaß Taschenlänge AP2 REAL Rohmaß Taschenbreite AD REAL Rohmaß Taschentiefe von Referenzebene RAD1 REAL Radius der Helixbahn beim Eintauchen (bezogen auf

Werkzeugmittelpunktsbahn) bzw. maximaler Eintauchwinkel für Pendelbewegung

DP1 REAL Eintauchtiefe pro 360° -Umdrehung beim Eintauchen auf Helixbahn

Funktion Der Zyklus kann zum Schruppen und Schlichten angewendet werden. Zum Schlichten ist ein Stirnfräser erforderlich.

Die Tiefenzustellung wird immer von Taschenmittelpunkt aus begonnen bzw. dort senkrecht ausgeführt; auf dieser Position kann daher sinnvollerweise vorgebohrt werden.

● Die Fräsrichtung kann wahlweise über G-Befehl (G2/G3) oder als Gleich- bzw. Gegenlauffräsen aus der Spindelrichtung bestimmt werden.

● Die maximale Zustellbreite in der Ebene beim Ausräumen ist programmierbar.

● Schlichtaufmaß auch am Grund der Tasche

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 434 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

● Es gibt drei verschiedene Eintauchstrategien:

– senkrecht auf Taschenmitte

– auf Helixbahn um die Taschenmitte

– pendeln auf Mittelachse der Tasche.

● Kurze Wege beim Anfahren in der Ebene beim Schlichten

● Berücksichtigung einer Rohteilkontur in der Ebene und eines Rohmaßes am Grund (optimale Bearbeitung vorgeformter Taschen möglich).

Bild 10-67 Rechtecktasche fräsen - POCKET3

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Ausgangsposition ist eine beliebige Position, aus welcher der Taschenmittelpunkt auf Höhe der Rückzugsebene kollisionsfrei angefahren werden kann.

Bewegungsablauf beim Schruppen:

Mit G0 wird der Taschenmittelpunkt auf Höhe der Rückzugsebene angefahren und anschließend ebenfalls mit G0 auf dieser Position auf die um den Sicherheitsabstand vorverlegte Referenzebene gefahren. Die Bearbeitung der Tasche erfolgt dann entsprechend der gewählten Eintauchstrategie und unter Berücksichtigung der programmierten Rohmaße.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 435

Bild 10-68 Bewegungsablauf beim Schruppen

Bewegungsablauf beim Schlichten:

Das Schlichten wird in der Reihenfolge Schlichten am Rand bis auf Schlichtaufmaß am Grund, dann Schlichten Grund ausgeführt. Ist eins der Schlichtaufmaß gleich Null, entfällt dieser Teil des Schlichtens.

● Schlichten am Rand

Beim Schlichten am Rand wird die Tasche nur jeweils einmal umfahren.

Zum Schlichten am Rand wird auf einer Viertelkreisbahn, die in den Eckenradius einmündet, angefahren. Der Radius dieser Bahn ist normalerweise 2 mm groß bzw. wenn "weniger Platz ist" die Differenz zwischen Eckenradius und Fräserradius.

Ist das Schlichtaufmaß am Rand größer 2 mm, so vergrößert sich auch dementsprechend der Einfahrradius.

Die Tiefenzustellung wird mit G0 im Freien auf Taschenmitte ausgeführt und der Anfangspunkt der Einfahrbahn ebenfalls mit G0 erreicht.

● Schlichten am Grund

Zum Schlichten am Grund wird auf Taschenmitte bis auf Taschentiefe + Schlichtaufmaß + Sicherheitsabstand mit G0 angefahren. Ab dort wird mit dem Vorschub für die Tiefenzustellung immer senkrecht in die Tiefe gefahren (da zum Schlichten am Grund ein Werkzeug genommen wird, was über Stirn schneiden kann).

Die Grundfläche der Tasche wird einmal bearbeitet.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 436 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Eintauchstrategien ● Senkrecht auf Taschenmitte eintauchen bedeutet, dass die zyklusintern errechnete

aktuelle Zustelltiefe (≤ programmierter maximaler Zustelltiefe unter MID) in einem Satz mit G0 oder G1 ausgeführt wird.

● Eintauchen auf Helixbahn bedeutet, dass der Fräsermittelpunkt auf der durch den Radius RAD1 und die Tiefe pro Umdrehung DP1 bestimmten Helixbahn verfährt. Der Vorschub wird dabei ebenfalls unter FFD programmiert. Der Drehsinn dieser Helixbahn entspricht dem Drehsinn, mit dem die Tasche bearbeitet werden soll.

Die unter DP1 programmierte Tiefe beim Eintauchen wird als maximale Tiefe verrechnet und immer eine ganzzahlige Anzahl von Umdrehungen der Helixbahn errechnet.

Ist die aktuelle Tiefe für eine Zustellung (das können mehrere Umdrehungen auf der Helixbahn sein) erreicht, wird noch ein voller Kreis ausgeführt, um die schräge Bahn des Eintauchens zu beseitigen.

Danach beginnt das Ausräumen der Tasche in dieser Ebene bis zum Schlichtaufmaß.

Der Anfangspunkt der beschriebenen Helixbahn liegt auf der Längsachse der Tasche in "Plusrichtung" und wird mit G1 angefahren.

● Eintauchen pendelnd auf Mittelachse der Tasche bedeutet, dass der Fräsermittelpunkt auf einer Geraden hin- und her pendelnd schräg eintaucht bis er die nächste aktuelle Tiefe erreicht hat. Der maximale Eintauchwinkel wird unter RAD1 programmiert, die Länge des Pendelweges wird zyklusintern berechnet. Ist die aktuelle Tiefe erreicht, wird der Weg noch einmal ohne Tiefenzustellung ausgeführt, um die schräge Bahn des Eintauchens zu beseitigen. Der Vorschub wird unter FFD programmiert.

Berücksichtigung der Rohteilmaße Beim Ausräumen der Taschen können Rohteilmaße (z. B. bei der Bearbeitung vorgegossener Teile) berücksichtigt werden.

Bild 10-69 Berücksichtigung der Rohteilmaße

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 437

Die Rohmaße in Länge und Breite (AP1 und AP2) werden ohne Vorzeichen programmiert und vom Zyklus rechnerisch symmetrisch um den Taschenmittelpunkt gelegt. Sie bestimmen den Teil der Tasche, der nicht mehr ausgeräumt werden muss. Das Rohmaß in der Tiefe (AD) wird ebenfalls ohne Vorzeichen programmiert und von der Referenzebene in Richtung Taschentiefe verrechnet.

Die Tiefenzustellung bei Berücksichtigung von Rohteilmaßen erfolgt entsprechend der programmierten Art (Helixbahn, pendelnd, senkrecht). Erkennt der Zyklus, dass durch die gegebene Rohteilkontur und den Radius des aktiven Werkzeugs genug Platz in der Taschenmitte ist, wird solange es möglich ist, senkrecht auf dem Taschenmittelpunkt nach unten zugestellt, um nicht aufwendige Eintauchbahnen im Freien zu verfahren.

Die Tasche wird von oben beginnend nach unten ausgeräumt.

Erklärung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS - siehe CYCLE81.

Parameter DP - siehe LONGHOLE.

Bild 10-70 Erklärung der Parameter POCKET3

LENG, WID und CRAD (Taschenlänge, Taschenbreite und Eckenradius) Mit den Parametern LENG, WID und CRAD bestimmen Sie die Form einer Tasche in der Ebene.

Kann mit dem aktiven Werkzeug der programmierte Eckenradius nicht verfahren werden, da dessen Radius größer ist, so entspricht der Eckenradius der gefertigten Tasche dem Werkzeugradius.

Ist der Fräserradius des Werkzeugs größer als die halbe Länge oder Breite der Tasche, bricht der Zyklus nach Ausgabe des Alarms 61105 "Fräserradius zu groß" ab.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 438 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

PA, PO (Bezugspunkt) Mit den Parametern PA und PO definieren Sie den Bezugspunkt der Tasche in den Achsen der Ebene. Dies ist der Taschenmittelpunkt.

STA (Winkel) STA gibt den Winkel zwischen der 1. Achse der Ebene (Abszisse) und der Längsachse der Tasche an.

MID (Zustelltiefe) Durch diesen Parameter bestimmen Sie die maximale Zustelltiefe beim Schruppen.

Im Zyklus erfolgt die Tiefenzustellung in gleichmäßigen Zustellschritten.

Anhand von MID und der Gesamttiefe errechnet der Zyklus diese Zustellung selbständig. Es wird die minimal mögliche Anzahl von Zustellschritten zugrunde gelegt.

MID=0 bedeutet, es wird in einem Schnitt bis auf Taschentiefe zugestellt.

FAL (Schlichtaufmaß am Rand) Das Schlichtaufmaß wirkt sich nur am Rand auf die Bearbeitung der Tasche in der Ebene aus.

Bei einem Schlichtaufmaß ≥ Werkzeugdurchmesser ist das vollständige Ausräumen der Tasche nicht gewährleistet. Es erscheint die Meldung "Achtung: Schlichtaufmaß ≥ Werkzeugdurchmesser" der Zyklus aber wird fortgesetzt.

FALD (Schlichtaufmaß am Grund) Beim Schruppen wird ein getrenntes Schlichtaufmaß am Grund berücksichtigt.

FFD und FFP1 (Vorschub Tiefe und Fläche) Der Vorschub FFD wirkt beim Eintauchen in das Material.

Der Vorschub FFP1 wirkt bei der Bearbeitung bei allen in der Ebene mit Vorschub zu verfahrenden Bewegungen.

CDIR (Fräsrichtung) Unter diesem Parameter geben Sie die Bearbeitungsrichtung der Tasche vor.

Über den Parameter CDIR kann die Fräsrichtung

● direkt "2 für G2" und "3 für G3" oder

● alternativ dazu "Gleichlauf" oder "Gegenlauf"

programmiert werden. Gleichlauf bzw. Gegenlauf wird zyklusintern über die vor Zyklusaufruf aktivierte Spindelrichtung ermittelt.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 439

Gleichlauf, Gegenlauf:

M3 → G3, M3 → G2

M4 → G2, M4 → G3

VARI (Bearbeitungsart) Mit dem Parameter VARI können Sie die Bearbeitungsart festlegen.

Mögliche Werte sind:

Einerstelle:

● 1=Schruppen

● 2=Schlichten

Zehnerstelle (Zustellung):

● 0=senkrecht auf Taschenmitte mit G0

● 1=senkrecht auf Taschenmitte mit G1

● 2=auf Helixbahn

● 3=Pendeln auf Taschenlängsachse

Ist ein anderer Wert für den Parameter VARI programmiert, bricht der Zyklus nach Ausgabe des Alarms 61002 "Bearbeitungsart falsch definiert" ab.

MIDA (max. Zustellbreite) Mit dem Parameter legen Sie die maximale Zustellbreite beim Ausräumen in der Ebene fest. Analog zur bekannten Verrechnung für die Zustelltiefe (Gleichverteilung der Gesamttiefe mit dem größtmöglichen Wert) wird die Breite gleichmäßig verteilt, maximal mit dem unter MIDA programmierten Wert.

Ist dieser Parameter nicht programmiert, bzw. hat den Wert 0, so nimmt der Zyklus intern 80% des Fräserdurchmessers als maximale Zustellbreite.

Hinweis

Gilt, wenn die errechnete Breitenzustellung aus der Randbearbeitung bei Erreichen der vollen Tasche in der Tiefe neu berechnet wird, ansonsten wird die am Anfang errechnete Breitenzustellung für den gesamten Zyklus beibehalten.

AP1, AP2, AD (Rohmaß) Mit den Parametern AP1, AP2 und AD definieren Sie das Rohrteilmaß (inkrementell) der Tasche in der Ebene und Tiefe.

RAD1 (Radius) Mit dem Parameter RAD1 definieren Sie den Radius der Helixbahn (bezogen auf Werkzeugmittelpunktsbahn) bzw. den max. Eintauchwinkel für Pendelbewegung.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 440 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

DP1 (Eintauchtiefe) Mit dem Parameter DP1 definieren Sie die Zustelltiefe beim Eintauchen auf Helixbahn.

Vor Zyklusaufruf ist eine Werkzeugkorrektur zu aktivieren. Andernfalls erfolgt ein Abbruch des Zyklus mit dem Alarm 61000 "Keine Werkzeugkorrektur aktiv".

Zyklusintern wird ein neues aktuelles Werkstückkoordinatensystem verwendet, das die Istwertanzeige beeinflusst. Der Nullpunkt dieses Koordinatensystems liegt im Taschenmittelpunkt. Nach Zyklusende ist wieder das ursprüngliche Koordinatensystem aktiv.

Programmierbeispiel: Tasche Mit diesem Programm können Sie eine Tasche der Länge 60 mm, der Breite 40 mm, einem Eckenradius von 8 mm und der Tiefe 17,5 mm in der XY-Ebene fertigen. Die Tasche hat einen Winkel von 0 Grad zur X-Achse. Das Schlichtaufmaß für die Taschenränder beträgt 0.75 mm, am Grund 0.2 mm, der Sicherheitsabstand in der Z-Achse, der auf die Referenzebene aufaddiert wird, ist 0.5 mm. Der Taschenmittelpunkt liegt bei X60 und Y40, die maximale Tiefenzustellung beträgt 4 mm.

Die Bearbeitungsrichtung ergibt sich aus der Spindeldrehrichtung mit Gleichlauffräsen. Es wird ein Fräser mit Radius 5 mm eingesetzt.

Es soll lediglich eine Schruppbearbeitung erfolgen.

Bild 10-71 Beispiel POCKT3

N10 G90 T1 D1 S600 M4 ; Bestimmung der Technologiewerte

N20 G17 G0 X60 Y40 Z5 ; Ausgangsposition anfahren

N30 POCKET3(5, 0, 0.5, -17.5, 60, 40, 8, 60, 40, 0, 4, 0.75, 0.2, 1000, 750, 0, 11, 5, , , , , )

; Zyklusaufruf

N40 M02 ; Programmende

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 441

10.6.10 Kreistasche fräsen - POCKET4

Programmierung POCKET4 (RTP, RFP, SDIS, DP, PRAD, PA, PO, MID, FAL, FALD, FFP1, FFD, CDIR, VARI, MIDA, AP1, AD, RAD1, DP1)

Parameter

Tabelle 10- 22 Parameter POCKET4

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (Additiv auf Referenzebene, ohne Vorzeichen

einzugeben) DP REAL Taschentiefe (absolut) PRAD REAL Taschenradius PA REAL Taschenmittelpunkt (absolut), 1. Achse der Ebene PO REAL Taschenmittelpunkt (absolut), 2. Achse der Ebene MID REAL maximale Zustelltiefe (ohne Vorzeichen einzugeben) FAL REAL Schlichtaufmaß am Taschenrand (ohne Vorzeichen einzugeben) FALD REAL Schlichtaufmaß am Grund (ohne Vorzeichen einzugeben) FFP1 REAL Vorschub für Flächenbearbeitung FFD REAL Vorschub für Tiefenzustellung CDIR INT Fräsrichtung: (ohne Vorzeichen einzugeben)

Werte: 0 Gleichlauffräsen (entspr. Spindelrichtung) 1 Gegenlauffräsen 2 mit G2 (unabhängig von Spindelrichtung) 3 mit G3

VARI INT Bearbeitungsart EINERSTELLE Werte: 1 Schruppen, 2 Schlichten ZEHNERSTELLE Werte: 0 senkrecht auf Taschenmitte mit G0 1 senkrecht auf Taschenmitte mit G1 2 auf Helixbahn

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 442 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Die weiteren Parameter können wahlweise vorgegeben werden. Sie bestimmen die Eintauchstrategie und Überlappung beim Ausräumen (ohne Vorzeichen einzugeben):

MIDA REAL maximale Zustellbreite beim Ausräumen in der Ebene als Wert AP1 REAL Rohmaß Taschenradius AD REAL Rohmaß Taschentiefe von Referenzebene RAD1 REAL Radius der Helixbahn beim Eintauchen (bezogen auf

Werkzeugmittelpunktsbahn) DP1 REAL Eintauchtiefe pro 360° -Umdrehung beim Eintauchen auf

Helixbahn

Funktion Mit Hilfe dieses Zyklus können Sie Kreistaschen in der Bearbeitungsebene fertigen. Zum Schlichten ist ein Stirnfräser erforderlich.

Die Tiefenzustellung wird immer von Taschenmittelpunkt aus begonnen bzw. dort senkrecht ausgeführt; auf dieser Position kann daher sinnvollerweise vorgebohrt werden.

● Fräsrichtung kann wahlweise über G-Befehl (G2/G3) oder als Gleich- bzw. Gegenlauffräsen aus der Spindelrichtung bestimmt werden

● die maximale Zustellbreite in der Ebene beim Ausräumen ist programmierbar

● Schlichtaufmaß auch am Grund der Tasche

● zwei verschiedene Eintauchstrategien:

– senkrecht auf Taschenmitte

– auf Helixbahn um die Taschenmitte

● kurze Wege beim Anfahren in der Ebene beim Schlichten

● Berücksichtigung einer Rohteilkontur in der Ebene und eines Rohmaßes am Grund (optimale Bearbeitung vorgeformter Taschen möglich)

● MIDA wird bei der Randbearbeitung neu errechnet.

Ablauf Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Ausgangsposition ist eine beliebige Position, aus der der Taschenmittelpunkt auf Höhe der Rückzugsebene kollisionsfrei angefahren werden kann.

Bewegungsablauf beim Schruppen (VARI=X1):

Mit G0 wird der Taschenmittelpunkt auf Höhe der Rückzugsebene angefahren und anschließend ebenfalls mit G0 auf dieser Position auf die um den Sicherheitsabstand vorverlegte Referenzebene gefahren. Die Bearbeitung der Tasche erfolgt dann entsprechend der gewählten Eintauchstrategie und unter Berücksichtigung der programmierten Rohmaße.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 443

Bewegungsablauf beim Schlichten:

Das Schlichten wird in der Reihenfolge Schlichten am Rand bis auf Schlichtaufmaß am Grund, dann Schlichten Grund ausgeführt. Ist eins der Schlichtaufmaß gleich Null, entfällt dieser Teil des Schlichtens.

● Schlichten am Rand

Beim Schlichten am Rand wird die Tasche nur jeweils einmal umfahren.

Zum Schlichten am Rand wird auf einer Viertelkreisbahn, die in den Taschenradius einmündet, angefahren. Der Radius dieser Bahn ist maximal 2 mm groß bzw. wenn "weniger Platz ist" die Differenz zwischen Taschenradius und Fräserradius.

Die Tiefenzustellung wird mit G0 im Freien auf Taschenmitte ausgeführt und der Anfangspunkt der Einfahrbahn ebenfalls mit G0 erreicht.

● Schlichten am Grund

Zum Schlichten am Grund wird auf Taschenmitte bis auf Taschentiefe + Schlichtaufmaß + Sicherheitsabstand mit G0 angefahren. Ab dort wird mit dem Vorschub für die Tiefenzustellung immer senkrecht in die Tiefe gefahren (da zum Schlichten am Grund ein Werkzeug genommen wird, was über Stirn schneiden kann).

Die Grundfläche der Tasche wird einmal bearbeitet.

Eintauchstrategien siehe Kapitel POCKET3

Berücksichtigung der Rohteilmaße Beim Ausräumen der Taschen können Rohteilmaße (z. B. bei der Bearbeitung vorgegossener Teile) berücksichtigt werden.

Bei Kreistaschen ist das Rohmaß AP1 ebenfalls ein Kreis (mit kleinerem Radius als der Taschenradius).

Weitere Erläuterungen - siehe POCKET3

Erklärung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS - siehe CYCLE81

Parameter DP, MID, FAL, FALD, FFP1, FFD, CDIR, MIDA, AP1, AD, RAD1, DP1 - siehe POCKET3.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 444 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 10-72 Erklärung der Parameter POCKET4

PRAD (Taschenradius) Die Form der Kreistasche wird allein durch ihren Radius bestimmt.

Ist dieser kleiner als der Werkzeugradius des aktiven Werkzeuges, so bricht der Zyklus nach Ausgabe des Alarms 61105 "Fräserradius zu groß" ab.

PA, PO (Taschenmittelpunkt) Mit den Parametern PA und PO definieren Sie den Mittelpunkt der Tasche. Kreistaschen werden immer über die Mitte vermaßt.

VARI (Bearbeitungsart) Mit dem Parameter VARI können Sie die Bearbeitungsart festlegen.

Mögliche Werte sind:

Einerstelle:

● 1=Schruppen

● 2=Schlichten

Zehnerstelle (Zustellung):

● 0=senkrecht auf Taschenmitte mit G0

● 1=senkrecht auf Taschenmitte mit G1

● 2=auf Helixbahn

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 445

Ist ein anderer Wert für den Parameter VARI programmiert, bricht der Zyklus nach Ausgabe des Alarms 61002 "Bearbeitungsart falsch definiert" ab.

Hinweis

Vor Zyklusaufruf ist eine Werkzeugkorrektur zu aktivieren. Andernfalls erfolgt ein Abbruch des Zyklus mit dem Alarm 61000 "Keine Werkzeugkorrektur aktiv".

Zyklusintern wird ein neues aktuelles Werkstückkoordinatensystem verwendet, das die Istwertanzeige beeinflusst. Der Nullpunkt dieses Koordinatensystems liegt im Taschenmittelpunkt.

Nach Zyklusende ist wieder das ursprüngliche Koordinatensystem aktiv.

Programmierbeispiel: Kreistasche Mit diesem Programm können Sie in der YZ-Ebene eine Kreistasche fertigen. Der Mittelpunkt ist durch Y50 Z50 bestimmt. Die Zustellachse für die Tiefenzustellung ist die X-Achse. Es werden weder Schlichtaufmaß noch Sicherheitsabstand vorgegeben. Die Tasche wird mit Gegenlauffräsen bearbeitet. Die Zustellung erfolgt auf einer Helixbahn.

Es wird ein Fräser mit Radius 10 mm eingesetzt.

Bild 10-73 Beispiel POCKET4

N10 G17 G90 G0 S650 M3 T1 D1 ; Bestimmung der Technologiewerte

N20 X50 Y50 ; Ausgangsposition anfahren

N30 POCKET4(3, 0, 0, -20, 25, 50, 60, 6, 0, 0, 200, 100, 1, 21, 0, 0, 0, 2, 3)

; Zyklusaufruf

Parameter FAL, FALD sind weggelassen

N40 M02 ; Programmende

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 446 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

10.6.11 Gewindefräsen - CYCLE90

Programmierung CYCLE90 (RTP, RFP, SDIS, DP, DPR, DIATH, KDIAM, PIT, FFR, CDIR, TYPTH, CPA, CPO)

Parameter

Tabelle 10- 23 Parameter CYCLE90

Parameter Datentyp Bedeutung RTP REAL Rückzugsebene (absolut) RFP REAL Referenzebene (absolut) SDIS REAL Sicherheitsabstand (ohne Vorzeichen einzugeben) DP REAL Endbohrtiefe (absolut) DPR REAL Endbohrtiefe relativ zur Referenzebene (ohne Vorzeichen

einzugeben) DIATH REAL Nenndurchmesser, Außendurchmesser des Gewindes KDIAM REAL Kerndurchmesser, Innendurchmesser des Gewindes PIT REAL Gewindesteigung; Wertebereich: 0.001 ... 2000.000 mm FFR REAL Vorschub für Gewindefräsen (ohne Vorzeichen einzugeben) CDIR INT Drehrichtung für Gewindefräsen

Werte: 2 (für Gewindefräsen mit G2), 3 (für Gewindefräsen mit G3)

TYPTH INT Gewindetyp Werte: 0=Innengewinde, 1=Außengewinde

CPA REAL Mittelpunkt des Kreises, Abszisse (absolut) CPO REAL Mittelpunkt des Kreises, Ordinate (absolut)

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 447

Funktion Mit dem Zyklus CYCLE90 können Sie Innen- und Außengewinde herstellen. Die Bahn beim Gewindefräsen beruht auf einer Helixinterpolation. An dieser Bewegung sind alle drei Geometrieachsen der aktuellen Ebene, die Sie vor Zyklusaufruf bestimmen, beteiligt.

Bild 10-74 Gewindefräsen - CYCLE90

Ablauf Außengewinde Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Ausgangsposition ist eine beliebige Position, aus der die Startposition am Außendurchmesser des Gewindes in Höhe der Rückzugsebene kollisionsfrei erreicht werden kann.

Diese Startposition liegt bei Gewindefräsen mit G2 zwischen der positiven Abszisse und der positiven Ordinate in der aktuellen Ebene (also im 1. Quadranten des Koordinatensystems). Beim Gewindefräsen mit G3 liegt die Startposition zwischen der positiven Abszisse und der negativen Ordinate (also im 4. Quadranten des Koordinatensystems).

Der Abstand vom Gewindedurchmesser hängt von der Gewindegröße und dem verwendeten Werkzeugradius ab.

Bild 10-75 Ablauf CYCLE90

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 448 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf:

● Positionieren auf den Startpunkt mit G0 auf Höhe der Rückzugsebene in der Applikate der aktuellen Ebene

● Zustellen auf die um den Sicherheitsabstand vorverlegte Referenzebene mit G0

● Einfahrbewegung zum Gewindedurchmesser auf einer Kreisbahn entgegen der unter CDIR programmierten Richtung G2/G3

● Gewindefräsen auf einer Helixbahn mit G2/G3 und dem Vorschubwert FFR

● Ausfahrbewegung auf einer Kreisbahn mit entgegen gesetzter Drehrichtung G2/G3 und dem reduzierten Vorschub FFR

● Rückzug auf die Rückzugsebene in der Applikate mit G0

Ablauf Innengewinde Erreichte Position vor Zyklusbeginn:

Ausgangsposition ist eine beliebige Position, aus der der Mittelpunkt des Gewindes in Höhe der Rückzugsebene kollisionsfrei erreicht werden kann.

Der Zyklus erzeugt folgenden Bewegungsablauf:

● Positionieren auf den Mittelpunkt des Gewindes mit G0 auf Höhe der Rückzugsebene in der Applikate der aktuellen Ebene

● Zustellen auf die um den Sicherheitsabstand vorverlegte Referenzebene mit G0

● Anfahren an einen zyklusintern errechneten Einfahrkreis mit G1 und dem reduzierten Vorschub FFR

● Einfahrbewegung zum Gewindedurchmesser auf einer Kreisbahn entsprechend der unter CDIR programmierten Richtung G2/G3

● Gewindefräsen auf einer Helixbahn mit G2/G3 und dem Vorschubwert FFR

● Ausfahrbewegung auf einer Kreisbahn mit derselben Drehrichtung und dem reduzierten Vorschub FFR

● Rückzug auf den Mittelpunkt des Gewindes mit G0

● Rückzug auf die Rückzugsebene in der Applikate mit G0

Gewinde von unten nach oben Aus technologischen Gründen kann es sinnvoll sein, Gewinde auch von unten nach oben zu bearbeiten. Die Rückzugsebene RTP liegt dann hinter der Gewindetiefe DP.

Diese Bearbeitung ist möglich, die Tiefenangaben müssen dabei aber als Absolutwerte programmiert werden und vor Zyklusaufruf die Rückzugsebene oder eine Position hinter der Rückzugsebene angefahren werden.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 449

Programmierbeispiel (Gewinde von unten nach oben) Es soll ein Gewinde von -20 beginnen bis 0 mit Steigung 3 mm gefräst werden. Die Rückzugsebene liegt bei 8.

N10 G17 X100 Y100 S300 M3 T1 D1 F1000

N20 Z8

N30 CYCLE90(8, -20, 0, -60, 0, 46, 40, 3, 800, 3, 0, 50, 50)

N40 M2

Die Bohrung muss mindestens eine Tiefe von -21,5 (halbe Steigung mehr) haben.

Überlaufwege in Richtung der Gewindelänge Die Ein- und Ausfahrbewegung beim Gewindefräsen wird in allen drei beteiligten Achsen ausgeführt. D. h. am Gewindeauslauf entsteht ein zusätzlicher Weg in der senkrechten Achse, der über die programmierte Gewindetiefe hinaus geht.

Der Überlaufweg wird berechnet:

∆z: Überlaufweg, intern

p: Gewindesteigung

WR: Werkzeugradius

DIATH: Außendurchmesser des Gewindes

RDIFF: Radiusdifferenz für Ausfahrkreis

Bei Innengewinden ist RDIFF = DIATH/2 - WR, bei Außengewinden gilt RDIFF = DIATH/2 + WR.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen 450 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Erklärung der Parameter Parameter RTP, RFP, SDIS, DP, DPR - siehe CYCLE81

Bild 10-76 Erklärung der Parameter CYCLE90

DIATH, KDIAM und PIT (Nenn-, Kerndurchmesser und Gewindesteigung) Mit diesen Parametern bestimmen Sie die Gewindedaten Nenndurchmesser, Kerndurchmesser und Steigung. Der Parameter DIATH ist der äußere, KDIAM der innere Durchmesser des Gewindes. Basierend auf diesen Parametern werden zyklusintern die Ein- und Ausfahrbewegungen erzeugt.

FFR (Vorschub) Der Wert des Parameters FFR wird beim Gewindefräsen als aktueller Vorschubwert vorgegeben. Er wirkt während des Gewindefräsens auf der Helixbahn.

Für die Ein- und Ausfahrbewegungen wird dieser Wert im Zyklus reduziert. Der Rückzug erfolgt außerhalb der Helixbahn mit G0.

CDIR (Drehrichtung) Unter diesem Parameter geben Sie den Wert für die Bearbeitungsrichtung des Gewindes vor.

Hat der Parameter einen nicht zulässigen Wert, erscheint die Meldung:

"Falsche Fräsrichtung, G3 wird erzeugt".

Der Zyklus wird in diesem Fall fortgesetzt und automatisch G3 erzeugt.

TYPTH (Gewindetyp) Mit dem Parameter TYPTH bestimmen Sie, ob ein Außen- oder Innengewinde bearbeitet werden soll.

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Zyklen 10.6 Fräszyklen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 451

CPA und CPO (Mittelpunkt) Unter diesen Parametern bestimmen Sie den Mittelpunkt der Bohrung bzw. des Zapfens, auf dem das Gewinde hergestellt werden soll.

Hinweis

Der Fräserradius wird zyklusintern verrechnet. Vor dem Zyklusaufruf ist deshalb eine Werkzeugkorrektur zu programmieren. Andernfalls erscheint der Alarm 61000 "Keine Werkzeugkorrektur aktiv" und der Zyklus wird abgebrochen.

Bei Werkzeugradius=0 oder negativ wird der Zyklus ebenfalls mit diesem Alarm abgebrochen.

Bei Innengewinden wird der Werkzeugradius überwacht und der Alarm 61105 "Fräserradius zu groß" ausgegeben und der Zyklus abgebrochen.

Programmierbeispiel: Innengewinde Mit diesem Programm können Sie ein Innengewinde im Punkt X60 Y50 der G17-Ebene fräsen.

Bild 10-77 Beispiel CYCLE90

DEF REAL RTP=48, RFP=40, SDIS=5, DPR=40, DIATH=60, KDIAM=50

DEF REAL PIT=2, FFR=500, CPA=60,CPO=50

DEF INT CDIR=2, TYPTH=0

; Definition der Variablen mit Wertzuweisungen

N10 G90 G0 G17 X0 Y0 Z80 S200 M3 ; Ausgangsposition anfahren

N20 T5 D1 ; Bestimmung der Technologiewerte

N30 CYCLE90 (RTP, RFP, SDIS, DP, DPR, DIATH, KDIAM, PIT, FFR, CDIR, TYPTH, CPA CPO)

; Zyklusaufruf

N40 G0 G90 Z100 ; Position nach Zyklus anfahren

N50 M02 ; Programmende

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Zyklen 10.7 Fehlermeldungen und Fehlerbehandlung

Fräsen 452 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

10.7 Fehlermeldungen und Fehlerbehandlung

10.7.1 Allgemeine Hinweise Werden in den Zyklen fehlerhafte Zustände erkannt, so wird ein Alarm erzeugt und die Abarbeitung des Zyklus abgebrochen.

Weiterhin geben die Zyklen Meldungen in der Meldezeile der Steuerung aus. Diese Meldungen unterbrechen die Bearbeitung nicht.

Die Fehler mit den erforderlichen Reaktionen sowie die Meldungen in der Meldezeile der Steuerung sind jeweils bei den einzelnen Zyklen beschrieben.

10.7.2 Fehlerbehandlung in Zyklen

Werden in den Zyklen fehlerhafte Zustände erkannt, so wird ein Alarm erzeugt und die Bearbeitung abgebrochen.

In den Zyklen werden Alarme mit Nummern zwischen 61000 und 62999 generiert. Dieser Nummernbereich ist hinsichtlich der Alarmreaktionen und Löschkriterien nochmals unterteilt.

Der Fehlertext, der gleichzeitig mit der Alarmnummer angezeigt wird, gibt Ihnen näheren Aufschluss über die Fehlerursache.

Alarmnummer Löschkriterium Alarmreaktion 61000 ... 61999 NC_RESET Satzaufbereitung in der NC wird

abgebrochen 62000 ... 62999 Löschtaste Satzaufbereitung wird

unterbrochen, nach Löschen des Alarms kann der Zyklus mit NC-Start fortgesetzt werden.

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Zyklen 10.7 Fehlermeldungen und Fehlerbehandlung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 453

10.7.3 Übersicht der Zyklenalarme Die Fehlernummern unterliegen der folgenden Klassifizierung:

6 _ X _ _

● X=0 allgemeine Zyklenalarme

● X=1 Alarme der Bohr-, Bohrbild- und Fräszyklen

In der nachstehenden Tabelle finden Sie die in den Zyklen vorkommenden Fehler, ihren Auftrittsort sowie Hinweise zur Fehlerbeseitigung.

Alarm- nummer

Alarmtext Quelle Erläuterung, Abhilfe

61000 "Keine Werkzeugkorrektur aktiv"

SLOT1 SLOT2 POCKET3 POCKET4 CYCLE71 CYCLE72

D-Korrektur muss vor Zyklusaufruf programmiert werden

61001 "Gewindesteigung falsch"

CYCLE84 CYCLE840

Parameter für Gewindegröße bzw. Angabe der Steigung prüfen (widersprechen einander)

61002 "Bearbeitungsart falsch definiert"

SLOT1 SLOT2 POCKET3 POCKET4 CYCLE71 CYCLE72

Der Wert des Parameters VARI für die Bearbeitungsart ist falsch vorgegeben und muss geändert werden

61003 "Kein Vorschub im Zyklus programmiert"

CYCLE71 CYCLE72

Der Parameter für Vorschub ist falsch vorgegeben und muss geändert werden.

61009 "Aktive Werkzeugnummer = 0"

CYCLE71 CYCLE72

Es ist kein Werkzeug (T) vor Zyklusaufruf programmiert.

61010 "Schlichtaufmaß zu groß"

CYCLE72 Das Schlichtaufmaß am Grund ist größer als die Gesamttiefe, es muss verkleinert werden.

61011 "Skalierung nicht zugelassen"

CYCLE71 CYCLE72

Es ist ein Maßstabsfaktor aktiv, was für diesen Zyklus nicht zulässig ist.

61101 "Referenzebene falsch definiert"

CYCLE71 CYCLE72 CYCLE81 bis CYCLE89 CYCLE840 SLOT1 SLOT2 POCKET3 POCKET4

Entweder sind bei relativer Angabe der Tiefe die Werte für Referenz- und Rückzugsebene unterschiedlich zu wählen oder für die Tiefe muss ein Absolutwert vorgegeben werden

61102 "Keine Spindelrichtung programmiert"

CYCLE86 CYCLE88 CYCLE840 POCKET3 POCKET4

Parameter SDIR (bzw. SDR in CYCLE840) muss programmiert werden

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Zyklen 10.7 Fehlermeldungen und Fehlerbehandlung

Fräsen 454 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Alarm- nummer

Alarmtext Quelle Erläuterung, Abhilfe

61103 "Anzahl der Bohrungen ist null"

HOLES1 HOLES2

Es ist kein Wert für die Anzahl der Bohrungen programmiert

61104 "Konturverletzung der Nuten / Langlöcher"

SLOT1 SLOT2

Fehlerhafte Parametrierung des Fräsbildes in den Parametern, welche die Lage der Nuten/Langlöcher auf dem Kreis und deren Form bestimmen

61105 "Fräserradius zu groß" SLOT1 SLOT2 POCKET3 POCKET4

Der Durchmesser des verwendeten Fräsers ist für die zu fertigende Figur zu groß; entweder ist ein Werkzeug mit kleinerem Radius zu verwenden, oder die Kontur muss geändert werden

61106 "Anzahl bzw. Abstand der Kreiselemente"

HOLES2 SLOT1 SLOT2

Fehlerhafte Parametrierung von NUM oder INDA, die Anordnung der Kreiselemente innerhalb eines Vollkreises ist nicht möglich

61107 "Erste Bohrtiefe falsch definiert"

CYCLE83 Erste Bohrtiefe liegt entgegengesetzt zur Gesamtbohrtiefe

61108 "Keine zulässigen Werte für Parameter _RAD1 und _DP1"

POCKET3 POCKET4

Die Parameter _RAD1 und _DP zur Bestimmung der Bahn für die Tiefenzustellung wurden falsch vorgegeben.

61109 "Parameter _CDIR falsch definiert"

POCKET3 POCKET4

Der Wert des Parameters für die Fräsrichtung _CDIR wurde falsch vorgegeben und muss geändert werden.

61110 "Schlichtaufmaß am Grund > Tiefenzustellung"

POCKET3 POCKET4

Das Schlichtaufmaß am Grund wurde größer als die maximale Tiefenzustellung vorgegeben; entweder Schlichtaufmaß verkleinern oder Tiefenzustellung vergrößern.

61111 "Zustellbreite > Werkzeugdurchmesser"

CYCLE71 POCKET3 POCKET4

Die programmierte Zustellbreite ist größer als der Durchmesser des aktiven Werkzeugs, sie muss verkleinert werden.

61112 Werkzeugradius negativ"

CYCLE72 Der Radius des aktiven Werkzeugs ist negativ, das ist nicht zulässig.

61113 "Parameter _CRAD für Eckenradius zu groß"

POCKET3 Der Parameter für den Eckenradius _CRAD wurde zu groß vorgegeben, er muss verkleinert werden.

61114 "Bearbeitungsrichtung G41/G42 falsch definiert"

CYCLE72 Die Bearbeitungsrichtung der Fräserradiuskorrektur G41/G42 wurde falsch angewählt.

61115 "An- oder Abfahrmodus (Gerade/ Kreis/Ebene/Raum) falsch definiert"

CYCLE72 Der An- bzw. Abfahrmodus zur Kontur wurde falsch definiert; Parameter _AS1 bzw. _AS2 prüfen.

61116 "An- oder Abfahrweg=0"

CYCLE72 Der An- bzw. Abfahrweg ist mit null vorgegeben, er muss vergrößert werden; Parameter _LP1 bzw. _LP2 prüfen.

61117 "Aktiver Werkzeugradius <= 0"

CYCLE71 POCKET3 POCKET4

Der Radius des aktiven Werkzeugs ist negativ oder null, das ist nicht zulässig.

61118 "Länge oder Breite = 0" CYCLE71 Die Länge oder Breite der Fräsfläche ist nicht zulässig; Parameter _LENG und _WID prüfen.

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Zyklen 10.7 Fehlermeldungen und Fehlerbehandlung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 455

Alarm- nummer

Alarmtext Quelle Erläuterung, Abhilfe

61124 "Zustellbreite ist nicht programmiert"

CYCLE71 Bei aktiver Simulation ohne Werkzeug muss immer ein Wert für die Zustellbreite _MIDA programmiert werden.

62100 "Kein Bohrzyklus aktiv" HOLES1 HOLES2

Vor Aufruf des Bohrbildzyklus ist kein Bohrzyklus modal aufgerufen worden

10.7.4 Meldungen in den Zyklen Die Zyklen geben Meldungen in der Meldezeile der Steuerung aus. Diese Meldungen unterbrechen die Bearbeitung nicht.

Meldungen geben Ihnen Hinweise zu bestimmten Verhaltensweisen der Zyklen und zum Bearbeitungsfortschritt und bleiben in der Regel über einen Bearbeitungsabschnitt oder bis zum Zyklusende erhalten. Folgende Meldungen sind möglich:

Meldungstext Quelle "Tiefe: Entsprechend Wert für relative Tiefe" CYCLE81...CYCLE89, CYCLE840 "Nut wird bearbeitet" SLOT1 "Kreisnut wird bearbeitet" SLOT2 "Falsche Fräsrichtung, G3 wird erzeugt" SLOT1, SLOT2 "1. Bohrtiefe: entsprechend Wert für relative Tiefe" CYCLE83

Für <Nr.> steht jeweils die Nummer der gerade bearbeiteten Figur im Meldungstext.

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Zyklen 10.7 Fehlermeldungen und Fehlerbehandlung

Fräsen 456 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 457

Netzwerkbetrieb 11

Einleitung Die Steuerung SINUMERIK 802D sl kommuniziert über eine RS-232- oder Netzwerk-Schnittstelle mit dem PG/PC.

Voraussetzungen Auf dem PC muss das Tool RCS802 installiert sein.

Hinweis

Das Tool RCS802 ist Bestandteil der Toolbox der SINUMERIK 802D sl und wird auf einer CD ausgeliefert.

Ethernet-Verbindungen Durch den integrierten Netzwerkadapter ist die Steuerung netzwerkfähig. Folgende Verbindungen sind möglich:

● Ethernet Peer-to-Peer: Direktverbindung zwischen Steuerung und PC unter Verwendung eines Crossoverkabels

● Ethernet Netzwerk: Einbindung der Steuerung in ein bestehendes Ethernet Netzwerk unter Verwendung eines Patchkabels.

Hinweis

Die Funktion Ethernet Netzwerk steht nur in der SINUMERIK 802D sl pro zur Verfügung.

Ein SINUMERIK 802D sl spezifisches Übertragungsprotokoll ermöglicht einen abgeschotteten Netzwerkbetrieb mit verschlüsselter Datenübertragung. Dieses Protokoll wird unter anderem zum Übertragen bzw. Abarbeiten von Teileprogrammen in Verbindung mit dem RCS-Tool eingesetzt.

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Netzwerkbetrieb 11.1 Schnittstellen und Funktionen des Tools RCS802

Fräsen 458 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

11.1 Schnittstellen und Funktionen des Tools RCS802 Mit dem Tool RCS802 (Remote Control System) steht Ihnen für Ihren PC ein Tool zur Verfügung, das Sie bei der täglichen Arbeit mit der SINUMERIK 802D sl unterstützt.

Die Verbindung zwischen Steuerung und dem Tool RCS802 auf PC stellen Sie über folgende Schnittstellen her:

Schnittstellen

Tabelle 11- 1 Schnittstellen

Schnittstellen SINUMERIK 802D sl RCS802 auf PC RS232 Steht zur Verfügung bei allen

Produktausprägungen. Steht zur Verfügung.

Ethernet Peer-to-Peer Steht zur Verfügung bei allen Produktausprägungen.

Steht zur Verfügung.

Ethernet Netzwerk Steht nur bei SINUMERIK 802D sl pro zur Verfügung.

Lizenzpflichtige Funktion

Funktionen des Tool RCS802 mit Lizenzschlüssel

Hinweis Lizenzschüssel einspielen

Die volle Funktionalität des Tool RCS802 erhalten Sie erst nach dem Einspielen des Lizenz-Schlüssels RCS802.

Tabelle 11- 2 Lizenzpflichtige Funktionen beim Tool RCS802

Funktion Tool RCS802 ohne Lizenzschlüssel

Tool RCS802 mit Lizenzschlüssel

RS232 P2P Ethernet RS232 P2P Ethernet Projekte verwalten ja ja ja ja ja ja Datenaustausch mit SINUMERIK 802D sl

ja ja nein ja ja ja

Inbetriebnahme SINUMERIK 802D sl

ja ja nein ja ja ja

Share-Drive einrichten nein ja * ja nein ja ja Fernbedienung nein nein nein ja ja ja Bildschirmabzug (SnapShot) nein nein nein ja ja ja

Verwenden Sie als Benutzer "peertopeer" mit dem Passwort "$PEER§PEER".

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Netzwerkbetrieb 11.2 Arbeiten mit einer Netzwerkverbindung

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 459

11.2 Arbeiten mit einer Netzwerkverbindung Im Auslieferungszustand ist der Remote-Zugriff (Zugriff auf die Steuerung von einem PC oder Netzwerk aus) auf die Steuerung gesperrt.

Nach dem Anmelden eines lokalen Benutzers auf dem PC stehen dem RCS-Tool folgende Funktionen zur Verfügung:

● Inbetriebnahmefunktionen

● Datenübertragung (Übertragen von Teileprogrammen)

● Fernbedienung der Steuerung

Soll der Zugriff auf einen Teil des Dateisystems gestattet werden, sind vorher die entsprechenden Verzeichnisse freizugeben.

Hinweis

Mit dem Freigeben von Verzeichnissen ist es einem Netzwerkteilnehmer möglich, auf die Dateien der Steuerung zuzugreifen. Je nach Freigabeoption kann der Benutzer Daten verändern oder löschen.

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Netzwerkbetrieb 11.3 Benutzerverwaltung

Fräsen 460 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

11.3 Benutzerverwaltung Für die Ethernet-Verbindung müssen Sie zuerst in der Steuerung einen Benutzer anmelden.

Drücken Sie im Bedienbereich <SYSTEM> > "Service Anzeige" > "Service Steuerung".

Über den Softkey "Service Netzwerk" > "Berechtigung" gelangen Sie in die Eingabemaske der Benutzerkonten.

Bild 11-1 Benutzerkonten

Die Benutzerkonten dienen zum Speichern von persönlichen Einstellungen der Benutzer.

Ein Benutzerkonto ist Voraussetzung zur Kommunikation der Steuerung mit dem Tool RCS802 auf dem PC.

Dazu muss der Benutzer am HMI bei der RCS-Anmeldung über Netzwerk dieses Kennwort eingeben.

Dieses Kennwort wird ebenfalls benötigt, wenn der Benutzer vom RCS-Tool aus mit der Steuerung kommunizieren will.

Die Softkeyfunktion "Anlegen" fügt einen neuen Benutzer in die Benutzerverwaltung ein.

Beim "Anlegen" eines neuen Kontos geben Sie den Benutzernamen und das Anmeldekennwort in die Eingebefelder ein.

Die Softkeyfunktion "Löschen" löscht den markierten Benutzer aus der Verwaltung.

Siehe auch Benutzeranmeldung - RCS log in (Seite 461)

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Netzwerkbetrieb 11.4 Benutzeranmeldung - RCS log in

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 461

11.4 Benutzeranmeldung - RCS log in Für die Ethernet-Verbindungen müssen Sie sich zuerst in der Steuerung als Benutzer anmelden.

Drücken Sie im Bedienbereich <SYSTEM> den Softkey "RCS Anmeldung". Die Eingabemaske für die Benutzeranmeldung wird geöffnet.

Bild 11-2 Benutzeranmeldung

Anmelden Geben Sie den Benutzernamen und das Kennwort in die entsprechenden Eingabefelder ein und bestätigen Sie die Eingabe mit dem Softkey "Anmelden".

Nach erfolgreicher Anmeldung wird der Benutzername in der Zeile aktueller Benutzer angezeigt.

Die Softkeyfunktion "Zurück" schließt die Dialogbox.

Hinweis

Diese Anmeldung dient gleichzeitig der Benutzeridentifikation für Remote-Verbindungen.

Abmelden Drücken Sie den Softkey "Abmelden". Der aktuelle Benutzer wird abgemeldet, benutzerspezifische Einstellungen werden gespeichert und alle erteilten Freigaben gelöscht.

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Netzwerkbetrieb 11.5 Verbindungen auf dem Tool RCS802 einstellen

Fräsen 462 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

11.5 Verbindungen auf dem Tool RCS802 einstellen

Tool RCS802

Bild 11-3 Explorer-Fenster des Tools RCS802

Nach dem Starten des Tools RCS802, befinden Sie sich im OFFLINE-Modus. In diesem Modus verwalten Sie nur Dateien Ihres PCs.

Im ONLINE-Modus steht Ihnen zusätzlich das Verzeichnis Control 802 zur Verfügung. Dieses Verzeichnis ermöglicht den Dateiaustausch mit der Steuerung. Zusätzlich dient eine Fernbedienungsfunktion zur Prozessbeobachtung.

Die ONLINE-Verbindungen vom PC zur Steuerung Parametrieren/Aktivieren Sie über das Menü "Setting" > "Connection" im Dialog "Connection Settings".

Bild 11-4 Connection Settings

Hinweis

Im Tool RCS802 wird Ihnen eine ausführliche Online-Hilfe zur Verfügung gestellt. Die weitere Vorgehensweise, z. B. Verbindungsaufbau, Projektverwaltung usw., entnehmen Sie dieser Hilfe.

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Netzwerkbetrieb 11.6 RS232-Verbindung an der Steuerung herstellen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 463

11.6 RS232-Verbindung an der Steuerung herstellen

Sie befinden sich im Bedienbereich <SYSTEM>.

Drücken Sie den Softkey "PLC".

Bild 11-5 Kommunikationseinstellungen RS232

Stellen Sie im Dialog "STEP 7 Verbind." die Parameter für die Kommunikation ein.

Aktivieren Sie die RCS232-Verbindung mit dem Softkey "Verbind. Aktiv".

Bild 11-6 RS232-Verbindung aktiv

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Netzwerkbetrieb 11.7 Ethernet Peer-to-Peer-Verbindung an der Steuerung herstellen

Fräsen 464 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

In diesem Zustand sind keine Modifikationen in den Einstellungen möglich.

Die Softkeybeschriftung ändert sich in "Verbind. inaktiv".

Rechts unten im Bild wird mit der Ikone angezeigt, dass die Verbindung zum PC über die RS232-Schnittstelle aktiv ist.

11.7 Ethernet Peer-to-Peer-Verbindung an der Steuerung herstellen

Sie befinden sich im Bedienbereich <SYSTEM>.

Drücken Sie die Softkeys "Service Anzeige" > "Service Steuerung".

Bild 11-7 "Service Steuerung"

Drücken Sie "Service Netzwerk".

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Netzwerkbetrieb 11.7 Ethernet Peer-to-Peer-Verbindung an der Steuerung herstellen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 465

Bild 11-8 Grundbild "Netzwerk-Konfiguration"

Drücken Sie den Softkey "Peer-to-Peer".

Bild 11-9 "Peer-to-Peer"

Folgende Mitteilung wird am HMI aufgeblendet:

"Verbindung ist eingerichtet"

● IP-Adresse: 169.254.11.22

● Subnet Maske: 255.255.0.0

Hinweis

Die angezeigte IP-Adresse und Subnet Maske sind feste Werte.

Diese Werte sind nicht änderbar.

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Netzwerkbetrieb 11.8 Ethernet Netzwerk-Verbindung an der Steuerung herstellen (nur SINUMERIK 802D sl pro)

Fräsen 466 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Über den Softkey "Peer-to-Peer" heben Sie die Ethernet Peer-to-Peer Verbindung wieder auf.

11.8 Ethernet Netzwerk-Verbindung an der Steuerung herstellen (nur SINUMERIK 802D sl pro)

Voraussetzung Die Steuerung ist über die Schnittstelle X5 mit dem PC oder dem lokalen Netz verbunden.

Netzwerkparameter eingeben

Wechseln Sie in den Bedienbereich <SYSTEM>.

Drücken Sie die Softkeys "Service Anzeige" "Service Steuerung".

Über den Softkey "Service Netzwerk" gelangen Sie in das Fenster zur Netzwerk-Konfiguration.

Bild 11-10 Grundbild "Netzwerk-Konfiguration"

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Netzwerkbetrieb 11.8 Ethernet Netzwerk-Verbindung an der Steuerung herstellen (nur SINUMERIK 802D sl pro)

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 467

Hinweis

Siehe auch die Kapitel "Benutzerverwaltung", "Netzlaufwerke verbinden und trennen", "Ethernet Peer-to-Peer-Verbindung an der Steuerung herstellen".

Tabelle 11- 3 Erforderliche Netzwerk-Konfiguration

Parameter ErklärungDHCP DHCP-Protokoll: Im Netzwerk ist ein DHCP-Server notwendig, der die IP-

Adressen dynamisch verteilt. Bei nein erfolgt eine feste Zuweisung der Netzadressen. Bei ja erfolgt eine dynamische Vergabe der Netzadresse. Nicht benötigte Eingabefelder werden ausgeblendet. Haben Sie "ja" gewählt, dann sind folgende Schritte notwendig, um die Felder für den Rechnernamen, IP-Adresse und Subnet Maske zu aktivieren: 1. Drücken Sie den vertikalen Softkey "Speichern". 2. Schalten Sie die Steuerung aus und wieder ein.

Rechnername Name der Steuerung im Netz IP Adresse Adresse der Steuerung im Netz (z. B. 192.168.1.1) Subnet Maske Netzwerkkennung (z. B. 255.255.252.0)

Kommunikationsports freigeben

Über den Softkey "Service Firewall" können Sie Kommunikationsports sperren oder freigeben.

Um eine höchstmögliche Sicherheit zu gewährleisten, sollten alle nicht benötigten Ports geschlossen bleiben.

Bild 11-11 Firewall Konfiguration

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Netzwerkbetrieb 11.9 Weitere Netzwerkfunktionen

Fräsen 468 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Das RCS-Netzwerk benötigt zur Kommunikation die Ports 80 und 1597.

Um den Portstatus zu ändern, wählen Sie den entsprechenden Port mit dem Cursor an. Mit dem Betätigen der Taste <Input> ändert sich der Portstatus.

Geöffnete Ports werden im Kontrollkästchen mit einem Häkchen dargestellt.

Siehe auch Benutzerverwaltung (Seite 460)

Netzlaufwerke verbinden und trennen (Seite 469)

Ethernet Peer-to-Peer-Verbindung an der Steuerung herstellen (Seite 464)

11.9 Weitere Netzwerkfunktionen

11.9.1 Freigabe von Verzeichnissen Mit dieser Funktion legen Sie für die Remote–Benutzer die Zugriffsrechte auf das Dateisystem der Steuerung fest.

Wählen Sie im Programm-Manager das freizugebende Verzeichnis an.

Über die Softkeys "Weiter..." > "Freigaben" öffnet die Eingabemaske für die Freigabe des ausgewählten Verzeichnisses.

Bild 11-12 Freigabestatus

● Wählen Sie den Freigabestatus für das selektierte Verzeichnis aus:

– Dieses Verzeichnis nicht freigeben Verzeichnis wird nicht freigegeben

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Netzwerkbetrieb 11.9 Weitere Netzwerkfunktionen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 469

– Dieses Verzeichnis freigeben Verzeichnis wird freigegeben, ein Freigabename muss eingetragen werden.

● In das Feld Freigabename ist ein Bezeichner einzugeben, über den der berechtigte Benutzer auf die Dateien des Verzeichnisses zugreifen kann.

● Über den Softkey "Hinzufügen" gelangen Sie in die Benutzerliste. Wählen Sie den Benutzer aus. Mit "Add" erfolgt das Eintragen in das Feld Freigegeben für.

● Legen Sie die Benutzerrechte (Berechtigungen) fest.

– Vollzugriff Nutzer hat Vollzugriff

– Ändern Nutzer darf ändern

– Lesen Nutzer darf lesen

– Löschen Nutzer darf löschen

Der Softkey"OK"setzt die eingestellten Eigenschaften. Freigegebene Verzeichnisse werden wie bei Windows mit der "Hand" gekennzeichnet.

11.9.2 Netzlaufwerke verbinden und trennen

Drücken Sie im Bedienbereich <SYSTEM> "Service Anzeige" > "Service Steuerung" > "Service Netzwerk"

Über "Verbinden/Trennen" gelangen Sie in den Bereich der Netzlaufwerk-Konfiguration.

Bild 11-13 Netzwerk-Verbindungen

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Netzwerkbetrieb 11.9 Weitere Netzwerkfunktionen

Fräsen 470 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Netzlaufwerk verbinden

Die Funktion "Verbinden" ordnet einem Netzlaufwerk ein lokales Laufwerk der Steuerung zu.

Hinweis

Auf einem PC oder einer Steuerung haben Sie ein Verzeichnis für eine Netzlaufwerk-Verbindung für einen bestimmten Nutzer freigegeben.

Im Tool RCS802 wird Ihnen eine ausführliche Online-Hilfe zur Verfügung gestellt. Diese Hilfe beschreibt u. a. die Vorgehensweise für eine Verbindung zum PC in dem Kapitel "RCS802 share drive".

Bild 11-14 Netzlaufwerk verbinden

Bedienfolgen Netzlaufwerk verbinden 1. Stellen Sie den Cursor auf ein freies Laufwerk.

2. Wechseln Sie mit der TAB-Taste auf das Eingabefeld "Pfad".

Tragen Sie die IP-Adresse des Servers und den Freigabenamen ein.

Beispiel: \\157.163.240.241\LWPC\

Drücken Sie "Verbinden".

Die Serververbindung wird mit dem Laufwerk der Steuerung verbunden.

Hinweis

Wie z. B. ein externes Unterprogramm jetzt abgearbeitet werden kann, siehe Kapitel "Automatikbetrieb" -> "Abarbeiten von Extern".

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Netzwerkbetrieb 11.9 Weitere Netzwerkfunktionen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 471

Netzlaufwerk trennen

Über den Softkey "<<Zurück" können Sie mit der Funktion "Trennen" eine bestehende Netzwerkverbindung aufheben.

1. Stellen Sie den Cursor auf das entsprechende Laufwerk.

2. Drücken Sie den Softkey "Trennen".

Das angewählte Netzlaufwerk wird von der Steuerung getrennt.

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Netzwerkbetrieb 11.9 Weitere Netzwerkfunktionen

Fräsen 472 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 473

Datensicherung 12 12.1 Datenübertragung über RS232-Schnittstelle

Funktionalität Über die RS232-Schnittstelle der Steuerung können Sie Daten (z. B. Teileprogramme) zu einem externen Datensicherungsgerät ausgeben oder von dort einlesen. Die RS232-Schnittstelle und Ihr Datensicherungsgerät müssen aufeinander abgestimmt sein.

Bedienfolge

Sie haben den Bedienbereich <PROGRAM MANAGER> angewählt und befinden sich in der Übersicht der bereits angelegten NC-Programme.

Wählen Sie die zu übertragenden Daten mit dem Cursor oder "alles markieren" aus,

und kopieren diese in die Zwischenablage.

Softkey "RS232" drücken und den gewünschten Übertragungsmodus auswählen.

Bild 12-1 Programm auslesen

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Datensicherung 12.1 Datenübertragung über RS232-Schnittstelle

Fräsen 474 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Mit "Senden" wird die Datenübertragung gestartet. Es werden alle in die Zwischenablage kopierten Dateien übertragen.

Weitere Softkeys

Laden von Dateien über die RS232-Schnittstelle

Folgende Funktion befindet sich auf dieser Ebene:

Übertragungsprotokoll Es werden alle übertragenen Dateien mit Statusinformation aufgelistet.

● für auszugebende Dateien – den Dateinamen – eine Fehlerquittung

● für einzugebende Dateien – den Dateinamen und die Pfadangabe – eine Fehlerquittung

Tabelle 12- 1 Übertragungsmeldungen

OK Übertragung ordnungsgemäß beendet ERR EOF Textendezeichen wurde empfangen, aber Archivdatei ist nicht

vollständig Time Out Zeitüberwachung meldet eine Unterbrechung der Übertragung User Abort Übertragung durch den Softkey <Stop> beendet Error Com Fehler am Port COM 1 NC / PLC Error Fehlermeldung der NC Error Data Datenfehler

1. Dateien mit/ohne Vorspann eingelesen

oder 2. Dateien im Lochstreifenformat ohne Dateinamen gesendet.

Error File Name Der Dateiname entspricht nicht der Namenskonvention der NC.

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Datensicherung 12.2 Inbetriebnahmearchiv erstellen und aus- bzw. einlesen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 475

12.2 Inbetriebnahmearchiv erstellen und aus- bzw. einlesen

Literaturverweis SINUMERIK 802D sl Betriebsanleitung Drehen, Fräsen, Schleifen, Nibbeln; Datensicherung und Serien-Inbetriebnahme

Bedienfolge

Wählen Sie im Bedienbereich <SYSTEM> den Softkey "IBN Dateien".

Inbetriebnahmearchiv erstellen Ein Inbetriebnahmearchiv kann komplett mit allen Komponenten oder selektiv erstellt werden.

Folgende Bedienhandlungen sind für die selektive Zusammenstellung durchzuführen:

Drücken Sie "802D Daten". Wählen Sie mit den Richtungstasten die Zeile "Inbetriebnahmearchiv (Antrieb/NC/PLC/HMI)" an.

Öffnen Sie mit der Taste <Input> das Verzeichnis und markieren Sie mit den Taste <Select> die gewünschten Zeilen.

Drücken Sie den Softkey "Kopieren". Die Dateien werden in die Zwischenablage kopiert.

Bild 12-2 Inbetriebnahmearchiv kopieren, komplett

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Datensicherung 12.2 Inbetriebnahmearchiv erstellen und aus- bzw. einlesen

Fräsen 476 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 12-3 Zusammenstellung des Inbetriebnahmearchivs

Mit der Taste <Select> können Sie die jeweiligen Dateien im Inbetriebnahmearchiv einzeln an/abwählen.

Inbetriebnahmearchiv auf Kunden-CompactFlash Card/USB-FlashDrive schreiben Voraussetzung: Die CompactFlash Card/USB-FlashDrive ist gesteckt und das Inbetriebnahmearchiv wurde in die Zwischenablage kopiert.

Bedienfolge:

oder

Drücken Sie den Softkey "Kunden CF-Karte" oder "USB Laufwerk". Im Verzeichnis wählen Sie den Ablageort (Verzeichnis) aus.

Mit dem Softkey "Einfügen" wird das Schreiben des Inbetriebnahmearchivs gestartet.

Im nachfolgenden Dialog bestätigen Sie den angebotenen Namen oder geben einen neuen Namen ein. Durch Drücken von "OK" wird der Dialog geschlossen.

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Datensicherung 12.3 PLC Projekte ein- und auslesen

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 477

Bild 12-4 Dateien einfügen

Inbetriebnahmearchiv von Kunden-CompactFlash Card/USB-FlashDrive einlesen Zum Einlesen eines Inbetriebnahmearchivs müssen folgende Bedienhandlungen ausgeführt werden:

1. CompactFlash Card/USB/FlashDrive stecken

2. Softkey "Kunden CF-Karte"/"USB Laufwerk" drücken und die Zeile mit der gewünschten Archivdatei auswählen

3. Softkey "Kopieren" drücken; die Datei wird in die Zwischenablage kopieren.

4. Softkey "802D Daten" drücken und den Cursor auf die Zeile Inbetriebnahmearchiv (Antrieb/NC/PLC/HMI) positionieren.

5. Softkey "Einfügen" drücken; die Inbetriebnahme startet.

6. Den Startdialog auf der Steuerung quittieren.

12.3 PLC Projekte ein- und auslesen Beim Einlesen eines Projektes wird dieses in das Dateisystem der PLC übertragen und danach aktiviert. Zum Abschluss des Aktivierens erfolgt ein Warmstart der Steuerung.

Projekt von CompactFlash Card/USB-Flash Drive einlesen Zum Einlesen eines PLC Projektes müssen folgende Bedienhandlungen ausgeführt werden:

1. CompactFlash Card/USB-Flash Drive stecken

2. Softkey "Kunden CF-Karte"/"USB-Laufwerk" drücken und die Zeile mit der gewünschten Projektdatei im PTE Format auswählen

3. Softkey "Kopieren" drücken; die Datei wird in die Zwischenablage kopiert.

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Datensicherung 12.4 Kopieren und Einfügen von Dateien

Fräsen 478 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

4. Softkey "802D Daten" drücken und den Cursor auf die Zeile PLC Projekt (PT802D *.PTE) positionieren.

5. Softkey "Einfügen" drücken; das Einlesen und aktivieren startet.

Projekt auf CompactFlash Card/USB-Flash Drive schreiben Folgende Bedienhandlungen müssen durchgeführt werden:

1. CompactFlash Card/USB-Flash Drive stecken

2. Softkey "802D Daten" drücken und mit den Richtungstasten die Zeile PLC Projekt (PT802D *.PTE) auswählen.

3. Softkey "Kopieren" drücken; die Datei wird in die Zwischenablage kopiert.

4. Softkey "Kunden CF-Karte"/"USB Laufwerk" drücken und den Ablageort für die Datei anwählen

5. Softkey "Einfügen" drücken; der Schreibvorgang startet.

12.4 Kopieren und Einfügen von Dateien Im Bedienbereich <PROGRAM MANAGER> und in der Funktion "IBN Dateien" können Dateien oder Verzeichnisse mit den Softkeyfunktionen "Kopieren" und "Einfügen" in ein anderes Verzeichnis oder auf ein anderes Laufwerk kopiert werden. Dabei trägt die Funktion "Kopieren" die Verweise auf die Dateien oder Verzeichnisse in eine Liste ein, die anschließend von der Funktion "Einfügen" abgearbeitet wird. Diese Funktion übernimmt den eigentlichen Kopiervorgang.

Die Liste bleibt solange erhalten, bis ein erneutes Kopieren diese Liste überschreibt.

Besonderheit: Wurde die RS232 Schnittstelle als Datenziel ausgewählt, ersetzt die Softkeyfunktion "Senden" die Funktion "Einfügen". Beim Einlesen von Dateien (Softkey "Empfangen") ist eine Zielangabe nicht notwendig, da der Name des Zielverzeichnisses im Datenstrom enthalten ist.

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 479

PLC-Diagnose 13 13.1 PLC-Diagnose in Kontaktplandarstellung

Funktionalität Ein PLC-Anwenderprogramm besteht aus einem großen Teil logischer Verknüpfungen zur Realisierung von Sicherheitsfunktionen und Unterstützung von Prozessabläufen. Dabei werden eine große Anzahl unterschiedlichster Kontakte und Relais verknüpft. Der Ausfall eines einzelnen Kontaktes oder Relais führt in der Regel zur Störung der Anlage.

Zum Auffinden von Störungsursachen oder eines Programmfehlers stehen im Bedienbereich System Diagnosefunktionen zur Verfügung.

Bedienfolge

Drücken Sie im Bedienbereich <SYSTEM> den Softkey "PLC".

Drücken Sie "PLC-Programm".

Das im remanenten Speicher vorhandene Projekt wird geöffnet.

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PLC-Diagnose 13.2 Bildschirmaufbau

Fräsen 480 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

13.2 Bildschirmaufbau Die Einteilung des Bildschirms in die Hauptbereiche entspricht der bereits im Kapitel "Software-Oberfläche"; "Bildschirmeinteilung" beschriebenen.

Abweichungen und Ergänzungen für die PLC-Diagnose sind im folgenden Bild dargestellt.

Bild 13-1 Bildschirmaufbau

Tabelle 13- 1 Legende zum Bildschirmaufbau

Bildelement Anzeige Bedeutung

① Applikationsbereich

② Unterstützte PLC-Programmsprache

③ Name des aktiven Programmbausteins Darstellung: symbolischer Name (absoluter Name)

④ Programmstatus RUN Programm läuft STOP Programm angehalten Status des Applikationsbereichs Sym Symbolische Darstellung abs Absolute Darstellung

⑤ Anzeige der aktiven Tasten

⑥ Fokus übernimmt die Aufgaben des Cursors

⑦ Hinweiszeile Anzeige von Hinweisen beim "Suchen"

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PLC-Diagnose 13.3 Bedienmöglichkeiten

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 481

13.3 Bedienmöglichkeiten Neben den Softkeys und den Navigationstasten stehen in diesem Bereich noch weitere Tastenkombinationen zu Verfügung.

Tastenkombinationen Die Cursortasten bewegen den Focus über das PLC-Anwenderprogramm. Beim Erreichen der Fenstergrenzen wird automatisch gescrollt.

Tabelle 13- 2 Tastenkombinationen

Tastenkombination Aktion

oder

+

zur ersten Spalte der Reihe

oder

+

zur letzten Spalte der Reihe

einen Bildschirm nach oben

einen Bildschirm nach unten

ein Feld nach links

ein Feld nach rechts

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PLC-Diagnose 13.3 Bedienmöglichkeiten

Fräsen 482 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Tastenkombination Aktion

ein Feld nach oben

ein Feld nach unten

+

oder

+

zum ersten Feld des ersten Netzwerkes

+

oder

+

zum letzten Feld des letzten Netzwerkes

+

nächsten Programmblock im gleichen Fenster öffnen

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PLC-Diagnose 13.3 Bedienmöglichkeiten

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 483

Tastenkombination Aktion

+

vorherigen Programmblock im gleichen Fenster öffnen

Die Funktion der Select-Taste ist Abhängig von der Position des Eingabefokus. • Tabellenzeile: Anzeige der vollständigen Textzeile • Netzwerktitel: Anzeige des Netzwerkkommentars • Befehl: Vollständige Anzeige der Operanden

Befindet sich der Eingabefokus auf einem Befehl, werden alle Operanden einschließlich der Kommentare angezeigt.

Softkeys

Mit diesem Softkey werden folgende PLC-Eigenschaften angezeigt:

● Betriebszustand

● Name des PLC-Projektes

● PLC-Systemversion

● Zykluszeit

● Bearbeitungszeit des PLC-Anwenderprogrammes

Bild 13-2 PLC-Info

Mit dem Softkey "Rücksetz. Bear. Zeit" werden die Daten der Bearbeitungszeit zurückgesetzt.

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PLC-Diagnose 13.3 Bedienmöglichkeiten

Fräsen 484 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Im Fenster "PLC-Status-Anzeige" können während der Programmbearbeitung die Werte der Operanten beobachtet und verändert werden.

Bild 13-3 PLC-Statusanzeige

Mit dem Softkey "Statusliste" werden PLC-Signale angezeigt und können geändert werden.

Bild 13-4 Statusliste

Mittels der Softkeys "Fenster 1 ..." und "Fenster 2 ..." werden alle logischen und grafischen Informationen eines Programmbausteins dargestellt. Der Programmbaustein ist ein Bestandteil des PLC-Anwenderprogramms.

Der Programmbaustein kann in der "Programmliste" mittels Softkey "Öffnen" ausgewählt werden. Der Name des Programmbausteines wird dann auf dem Softkey ergänzt (für "..." z. B. "Fenster 1 SBR16").

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PLC-Diagnose 13.3 Bedienmöglichkeiten

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 485

Die Logik in der Kontaktplandarstellung (KOP) stellt Folgendes dar:

● Netzwerke mit Programmteilen und Strompfade

● Elektrischen Stromfluss über eine Reihe von logischen Verknüpfungen

Bild 13-5 Fenster 1, OB1

Mit diesem Softkey ist die Liste der PLC-Programmbausteine anwählbar.

Bild 13-6 Auswahl des PLC-Programmbausteins

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PLC-Diagnose 13.3 Bedienmöglichkeiten

Fräsen 486 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Mit diesem Softkey werden folgende Eigenschaften des ausgewählten Programmbausteines angezeigt:

● Symbolischer Name

● Autor

● Kommentar

Bild 13-7 Eigenschaften des ausgewählten PLC-Programmbausteins

Mit diesem Softkey wird die lokale Variablentabelle des ausgewählten Programmbausteines angezeigt.

Es existieren zwei Arten von Programmbausteinen

● OB1 nur temporäre lokale Variable

● SBRxx temporäre lokale Variable

Bild 13-8 Lokale Variablentabelle des ausgewählten PLC- Programmbausteins

Der Text der aktuellen Cursorposition wird zusätzlich oberhalb der Tabelle in einem Textfeld angezeigt.

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PLC-Diagnose 13.3 Bedienmöglichkeiten

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 487

Bei längeren Texten kann in diesem Feld mit der SELECT-Taste der komplette Text angezeigt werden.

Wenn ein Programmbaustein über ein Passwort geschützt ist, kann über diesen Softkey die Anzeige in der Kontaktplandarstellung frei geschaltet werden.

Dazu ist ein Passwort erforderlich. Das Passwort kann bei der Erstellung des Programmbausteins im Programming Tool PLC802 vergeben werden.

Es wird der ausgewählte Programmbaustein geöffnet.

Der Name (absolut) des Programmbausteines wird dann auf dem Softkey "Fenster 1 ..." ergänzt (für "..." z. B. "Fenster 1 OB1").

Mit diesem Softkey wird die Anzeige des Programmstatus aktiviert bzw. deaktiviert.

Die aktuellen Zustände der Netzwerke vom PLC-Zyklusende können beobachtet werden.

Im KOP (Ladder) Programm Status (oben rechts im Fenster) wird der Zustand aller Operanden angezeigt. Der Status erfasst die Werte für die Statusanzeige in mehreren PLC-Zyklen und aktualisiert diese anschließend in der Statusanzeige.

Bild 13-9 Programm Status ON - symbolische Darstellung

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PLC-Diagnose 13.3 Bedienmöglichkeiten

Fräsen 488 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 13-10 Programm Status ON - absolute Darstellung

Mit diesem Softkey erfolgt die Umschaltung zwischen absoluter oder symbolischer Darstellung der Operanden. Die Softkey-Beschriftung ändert sich entsprechend.

In Abhängigkeit von der angewählten Darstellungsart werden die Operanden mit absoluten oder symbolischen Bezeichnern angezeigt.

Existiert für eine Variable kein Symbol, wird diese automatisch absolut angezeigt.

Die Darstellung im Applikationsbereich kann schrittweise vergrößert oder verkleinert werden. Folgende Zoomstufen stehen zur Verfügung:

20% (Standardanzeige), 60%, 100% und 300%

Suchen von Operanden in symbolischer oder absoluter Darstellung (siehe folgendes Bild).

Es wird eine Dialogbox angezeigt, in der verschiedene Suchkriterien ausgewählt werden können. Mit Hilfe des Softkey "Absolute/Symbol. Adresse" kann nach diesem Kriterium der bestimmte Operand in den beiden PLC Fenstern (siehe folgende Bilder) gesucht werden. Bei der Suche wird Groß- und Kleinschreibung ignoriert.

Auswahl im oberen Toggle-Feld:

● Suche von absoluten bzw. symbolischen Operanden

● Gehe zu Netzwerknummer

● Suche SBR- Befehl

Weitere Suchkriterien:

● Suchrichtung abwärts (ab der aktuellen Cursorposition)

● Gesamt (ab Anfang)

● In einem Programmbaustein

● Über alle Programmbausteine

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PLC-Diagnose 13.3 Bedienmöglichkeiten

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 489

Die Operanden und Konstanten können als ganzes Wort (Bezeichner) gesucht werden.

Es können, je nach Einstellung der Anzeige, symbolische oder absolute Operanden gesucht werden.

"OK" startet die Suche. Das gefundene Suchelement wird durch den Fokus gekennzeichnet. Wird nichts gefunden, erfolgt eine entsprechende Fehlermitteilung in der Hinweiszeile.

Mit "Abbruch" wird die Dialogbox verlassen. Es erfolgt keine Suche.

Bild 13-11 Suche nach symbolischen Operanden

Bild 13-12 Suche nach absoluten Operanden

Wird das Suchobjekt gefunden, kann mit "Weiter suchen" die Suche fortgesetzt werden.

Mit diesem Softkey werden alle verwendeten symbolischen Bezeichner in dem markierten Netzwerk angezeigt.

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PLC-Diagnose 13.3 Bedienmöglichkeiten

Fräsen 490 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 13-13 Netzwerk Symbol Informationstabelle

Mit diesem Softkey wird die Liste der Querverweise angewählt. Alle im PLC-Projekt verwendeten Operanden werden angezeigt.

Aus dieser Liste kann man entnehmen, in welchen Netzwerken ein Eingang, Ausgang, Merker etc. verwendet wird.

Bild 13-14 Hauptmenü Querverweis (absolut)

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PLC-Diagnose 13.3 Bedienmöglichkeiten

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 491

Bild 13-15 Hauptmenü Querverweis (symbolisch)

Die entsprechende Programmstelle kann mit der Funktion "Öffnen in Fenster 1" oder "Öffnen in Fenster 2" in Fenster 1/2 direkt geöffnet werden.

Mit diesem Softkey erfolgt die Umschaltung zwischen absoluter oder symbolischer Darstellung der Elemente. Die Softkey-Beschriftung ändert sich entsprechend.

In Abhängigkeit von der angewählten Darstellungsart werden die Elemente mit absoluten oder symbolischen Bezeichnern angezeigt.

Existiert für einen Bezeichner kein Symbol, ist die Beschreibung automatisch absolut.

Die Darstellungsform wird in der Statuszeile oben rechts im Fenster angezeigt (z. B. "Abs"). Grundeinstellung ist die absolute Darstellung.

Beispiel:

Der logische Zusammenhang des absoluten Operanden M251.0 im Netzwerk 2 im Programmbaustein OB1 soll angezeigt werden.

Nachdem der Operand in der Querverweisliste angewählt und der Softkey "Öffnen in Fenster 1" gedrückt wurde, wird der entsprechende Programmabschnitt in Fenster 1 angezeigt.

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PLC-Diagnose 13.3 Bedienmöglichkeiten

Fräsen 492 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Bild 13-16 Cursor M251.0 in OB1 Netzwerk 2

Bild 13-17 M251.0 in OB1 Netzwerk 2 im Fenster1

Suchen von Operanden in der Querverweisliste (siehe folgendes Bild).

Die Operanden können als ganzes Wort (Bezeichner) gesucht werden. Bei der Suche wird Groß- und Kleinschreibung ignoriert.

Suchmöglichkeiten:

● Suche von absoluten bzw. symbolischen Operanden

● Gehe zu Zeile

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PLC-Diagnose 13.3 Bedienmöglichkeiten

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 493

Suchkriterien:

● Abwärts (ab der aktuellen Cursorposition)

● Gesamt (ab Anfang)

Bild 13-18 Suchen nach Operanden in Querverweisen

Der zu suchende Text wird in der Hinweiszeile angezeigt. Wird der Text nicht gefunden, erfolgt eine entsprechende Fehlermitteilung, die mit "OK" bestätigt werden muss.

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PLC-Diagnose 13.3 Bedienmöglichkeiten

Fräsen 494 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 495

Anhang A A.1 Sonstiges

A.1.1 Taschenrechner

Die Taschenrechnerfunktion lässt sich aus jedem Bedienbereich mittels <SHIFT> und <=> bzw. <CTRL> und <A> aktivieren.

Zum Berechnen stehen die vier Grundrechenarten sowie die Funktionen Sinus, Kosinus, Quadrieren und Quadratwurzel zur Verfügung. Eine Klammerfunktion ermöglicht das Berechnen von verschachtelten Ausdrücken. Die Klammerungstiefe ist unbegrenzt.

Ist das Eingabefeld bereits mit einem Wert belegt, übernimmt die Funktion diesen in die Eingabezeile des Taschenrechners.

<Input> startet die Berechnung. Das Ergebnis wird im Taschenrechner angezeigt.

Der Softkey "Übernahme" trägt das Ergebnis in das Eingabefeld bzw. an die aktuelle Cursorposition des Teileprogramms ein und schließt selbständig den Taschenrechner.

Hinweis

Befindet sich ein Eingabefeld im Editiermodus, kann mit der Toggle-Taste der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt werden.

Bild A-1 Taschenrechner

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Anhang A.1 Sonstiges

Fräsen 496 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Zugelassene Zeichen bei der Eingabe +, -, *, / Grundrechenarten S Sinus - Funktion

Der Wert (in Grad) X vor dem Eingabecursor wird durch den Wert sin(X) ersetzt. O Kosinus - Funktion

Der Wert (in Grad) X vor dem Eingabecursor wird durch den Wert cos(X) ersetzt. Q Quadrat - Funktion

Der Wert X vor dem Eingabecursor wird durch den Wert X2 ersetzt. R Quadratwurzel - Funktion

Der Wert X vor dem Eingabecursor wird durch den Wert √X ersetzt. ( ) Klammerfunktion (X+Y)*Z

Rechenbeispiele Aufgabe Eingabe -> Ergebnis 100 + (67*3) 100+67*3 -> 301 sin(45 Grad) 45 S -> 0.707107 cos(45 Grad) 45 O -> 0.707107 42 4 Q -> 16 √4 4 R -> 2 (34+3*2)*10 (34+3*2)*10 -> 400

Zum Berechnen von Hilfspunkten an einer Kontur bietet der Taschenrechner folgenden Funktionen an:

● tangentialen Übergang zwischen einem Kreissektor und einer Geraden berechnen

● einen Punkt in der Ebene verschieben

● Umrechnen von Polarkoordinaten in kartesische Koordinaten

● Ergänzen des zweiten Endpunktes eines über Winkelbeziehung gegebenen Konturabschnittes Gerade - Gerade

A.1.2 Editieren asiatische Schriftzeichen Im Programmeditor und im PLC-Alarmtexteditor ist das Editieren mit asiatischen Schriftzeichen möglich.

Diese Funktion steht in folgenden asiatischen Sprachversionen zur Verfügung:

● Chinesisch vereinfacht

● Taiwanesisch (Chinesisch traditional)

● Koreanisch

Mit <Alt + S> erfolgt das Ein- bzw. Ausschalten des Editors.

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Anhang A.1 Sonstiges

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 497

A.1.2.1 Chinesisch vereinfacht

Chinesisch vereinfacht Sie haben mit <Alt + S> den Editor zum Eingeben von asiatischen Schriftzeichen gewählt.

Bild A-2 Chinesisch vereinfacht "Pinyin Eingabemethode"

Mit der Taste <Select> sind folgende Funktionen anwählbar:

● Pinyin Eingabemethode

● Eingabe lateinischer Schriftzeichen

Pinyin Eingabemethode Das Auswählen eines Zeichens erfolgt mittels Lautsprache (Pinyin Methode), dessen Laut sich durch das Zusammensetzen von lateinischen Buchstaben bilden lässt.

Als Resultat zeigt der Editor eine Auswahl von Schriftzeichen an, die diesem Laut entsprechen.

Ist das Feld für den Laut "grün" und links daneben erscheinen "schwarze Dreiecke", dann besteht die Möglichkeit mit den Cursortasten <unten> <oben> noch weitere Schriftzeichen auszuwählen.

Das Auswählen des gewünschten Zeichens erfolgt über folgende Tasten:

● Zifferntasten <0> bis <9>

● Cursortasten <links> und <rechts>

Werden die Cursortasten benutzt, ist die Auswahl mit der Taste <Input> abzuschließen.

Eingabe lateinischer Schriftzeichen

Beim Umschalten auf die Eingabe lateinischer Schriftzeichen, werden die Eingaben direkt an das Eingabefeld im Programmeditor weitergeleitet, das vor dem Öffnen des chinesischen Editors den Eingabefocus besessen hat.

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Anhang A.1 Sonstiges

Fräsen 498 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Lernfunktion Wird eine Lautschrift eingegeben, zu denen keine Entsprechung in der Steuerung gespeichert ist, öffnet der Editor eine Lernfunktion.

Diese Funktion ermöglicht das Zusammenstellen von Silben oder Wörtern, die nach dem Speichern dauerhaft zur Verfügung stehen.

Bild A-3 Chinesisch vereinfacht "Lernfunktion"

Im oben dargestellten Bild wurde die Lautsprache "RENCAI" eingegeben.

Das integrierte Wörterbuch findet als ersten Laut "ren". Für diesen Laut kann ein Schriftzeichen ausgewählt werden (Ziffern <0> bis <9> oder Corsortasten <rechts> oder <links>).

Nachdem ein Schriftzeichen ausgewählt wurde, wird der nächste Laut "cai" angezeigt.

Bild A-4 Chinesisch vereinfacht "Lernfunktion" 2

Mit der Wahl des zweiten Schriftzeichen (Ziffern <0> bis <9> oder Corsortasten <rechts> oder <links>) werden die Schriftzeichen zusammengesetzt angezeigt.

Der Editor zeigt die Zusammenstellung der chinesischen Zeichen an.

Bild A-5 Chinesisch vereinfacht "Lernfunktion" 3

Die angezeigte Zusammensetzung kann mit der Taste <Backspace> rückgängig gemacht werden.

Nach dem vollständigen Zusammenstellen, wird das Wort mit der Taste <Input> gespeichert und gleichzeitig im Programmeditor eingefügt.

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Anhang A.1 Sonstiges

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 499

Bild A-6 Chinesisch vereinfacht "Lernfunktion" 4

Hinweis

Die Lernfunktion lässt sich mit der Plus-/Minustaste öffnen/schließen.

Siehe auch Wörterbuch importieren (Seite 503)

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Anhang A.1 Sonstiges

Fräsen 500 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

A.1.2.2 Taiwanesisch (Chinesisch traditional)

Taiwanesisch (Chinesisch traditional)

Sie haben mit <Alt + S> den Editor zum Eingeben von asiatischen Schriftzeichen gewählt.

Bild A-7 Chinesisch traditional Einstieg in den Editor

Im Editor sind folgende Funktionen wählbar:

● Zhuyin Eingabemethode

● Pinyin Eingabemethode

● Eingabe lateinischer Schriftzeichen

Zwischen den Eingabemethoden Zhuyin und Pinyin kann mit dem Tabulator gewechselt werden.

Steht der Tabulator auf dem Pinyin Eingabefeld, dann sind mit der Taste <Select> folgende Funktionen anwählbar:

● Pinyin Eingabemethode

● Eingabe lateinischer Schriftzeichen

Zhuyin Eingabemethode Nach dem Öffnen des Editors ist die Zhuyin Eingabemethode aktiv (siehe vorhergehendes Bild).

Das Auswählen einer Silbe erfolgt mittels Lautsprache (Zhuyin Methode), dessen Laut sich durch das Zusammensetzen von Zeichen aus dem Alphabet bilden lässt. Als Resultat zeigt der Editor eine Auswahl von Silben an, die diesem Laut entsprechen.

Zum Bilden der einzelnen Silben ist der Ziffernblock der Tastatur zu verwenden.

Jeder Ziffer sind eine Anzahl von Buchstaben zugeordnet, die durch das ein- oder mehrmalige Betätigen der Zifferntaste ausgewählt werden können.

Im unteren Beispiel wurde die Ziffer "1" dreimal betätigt und anschließend die Ziffer "7" einmal.

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Anhang A.1 Sonstiges

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 501

Die getroffene Auswahl wird im Zhuyin Eingabefeld angezeigt und ist mit der Taste <Input> oder der Eingabe einer weiteren Ziffer zu bestätigen.

Bild A-8 Zhuyin Eingabemethode

Ist das Feld für den Laut "grün" und links daneben erscheinen "schwarze Dreiecke", dann besteht die Möglichkeit mit den Cursortasten <unten> oder <oben> noch weitere Silben auszuwählen.

Abschließend ist die gewünschte Silbe mit den Cursortasten <links> oder <rechts> auszuwählen und die Auswahl mit der Taste <Input> zu betätigen.

Bild A-9 Zhuyin Eingabemethode ausgewählte Silbe im Programmeditor

Pinyin Eingabemethode Mit dem Tabulator haben Sie das Pinyin Eingabefeld gewählt.

Das Auswählen eines Zeichens erfolgt mittels Lautsprache, dessen Laut sich durch das Zusammensetzen von lateinischen Buchstaben bilden lässt.

Als Resultat zeigt der Editor eine Auswahl von Schriftzeichen an, die diesem Laut entsprechen.

Bild A-10 Pinyin Eingabemethode

Ist das Feld für den Laut "grün" und links daneben erscheinen "schwarze Dreiecke", dann besteht die Möglichkeit mit den Cursortasten <unten> oder <oben> noch weitere Schriftzeichen auszuwählen.

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Anhang A.1 Sonstiges

Fräsen 502 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Das Auswählen des gewünschten Zeichens erfolgt über folgende Tasten:

● Zifferntasten <0> bis <9>

● Cursortasten <links> und <rechts>

● Werden die Cursortasten benutzt, ist die Auswahl mit der Taste <Input> abzuschließen.

Eingabe lateinischer Schriftzeichen

Beim Umschalten auf die Eingabe lateinischer Schriftzeichen, werden die Eingaben direkt an das Eingabefeld im Programmeditor weitergeleitet, das vor dem Öffnen des chinesischen Editors den Eingabefocus besessen hat.

Lernfunktion

Bild A-11 Chinesisch traditional "Lernfunktion"

Siehe Kapitel "Chinesisch vereinfacht" Abschnitt "Lernfunktion".

Hinweis

Die Lernfunktion lässt sich mit der Plus-/Minustaste öffnen/schließen.

Siehe auch Chinesisch vereinfacht (Seite 497)

Wörterbuch importieren (Seite 503)

Page 503: Programmier- und Bedienhandbuch, Fräsen · Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 3 Vorwort SINUMERIK-Dokumentation Die SINUMERIK-Dokumentation ist

Anhang A.1 Sonstiges

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 503

A.1.2.3 Wörterbuch importieren

Wörterbuch importieren

Hinweis

Bei folgenden Sprachen kann ein Wörterbuch für den asiatischen Editor importiert werden: • Chinesisch vereinfacht • Chinesisch traditional

Das System bietet die Möglichkeit, eigene Wörterbücher in die Steuerung zu importieren. Diese können mit jedem UNI-Code Editor erstellt werden, indem man der Pinyin-Lautschrift die entsprechenden chinesischen Zeichen anfügt. Beinhaltet die Lautschrift mehrere chinesische Zeichen, darf die Zeile keine weitere Entsprechung enthalten. Im Fall, dass mehrere Entsprechungen zu einer Lautschrift existieren, sind diese zeilenweise im Wörterbuch anzugeben.

Ansonsten können mehrere Zeichen pro Zeile angegeben werden.

Die erstellte Datei ist im UTF8-Format unter dem Namen chs_user.txt (vereinfachtes Chinesisch) oder cht_user.txt (traditionelles Chinesisch) zu speichern.

Beispiel

Zeilenaufbau:

PinyYin Lautschrift <TAB> chinesische Zeichen <LF>

oder

Pinyin Lautschrift <TAB> chinesisches Zeichen1<TAB> chinesisches Zeichen2 <TAB> …

<LF>

<TAB> - Tabulator

<LF>- Zeilenumbruch

Bild A-12 Beispiel für ein Wörterbuch

Anschließend ist das erstellte Wörterbuch in das Konfigurationsverzeichnis des Maschinenherstellers (f:\config) zu kopieren. Mit dem nächsten Aufruf des chinesischen Editors fügt dieser den Inhalt des Wörterbuchs in das Systemwörterbuch ein.

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Anhang A.1 Sonstiges

Fräsen 504 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

A.1.2.4 Koreanisch

Koreanisch Zur Eingabe von koreanischen Schriftzeichen benötigt der Bediener eine Tastatur mit der unten dargestellten Tastaturbelegung.

Diese Tastatur entspricht bezüglich der Tastenbelegung einer engl. QWERTY- Tastatur, wobei die erhaltenen Events in Silben zusammengefasst werden müssen.

Bild A-13 Koreanische Tastaturbelegung

Das Alphabet (Hangeul) besteht aus 24 Buchstaben: 14 Mitlaute und 10 Selbstlaute. Die Silbenbildung erfolgt durch das Zusammensetzten der Mit- und Selbstlaute.

Bild A-14 Koreanischer Editor mit Standardtastaturbelegung

Bild A-15 Aufbau des koreanischen Editors

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Anhang A.1 Sonstiges

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 505

● Eingabe mittels Matrix

Steht nur eine Steuerungstastatur zur Verfügung, kann neben der oben gezeigten Tastaturbelegung ein Matrixverfahren angewendet werden, das nur den Ziffernblock benötigt.

Bild A-16 Koreanischer Editor mit Auswahlmatrix

Die Zeichenauswahl erfolgt wie folgt:

● Zeile auswählen - die Zeile wird farblich hervorgehoben

● Spalte auswählen - das Zeichen wird kurzzeitig farblich hervorgehoben und in das Feld "Schriftzeichen" übernommen.

● Mit der Taste <Input> wird das Zeichen in das Editierfeld übernommen.

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Anhang A.2 Dokumentationsübersicht

Fräsen 506 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

A.2 Dokumentationsübersicht

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Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 507

Index

A Abdruckbare Sonderzeichen, 189 absolut/inkrementell, 128 absolute Bohrtiefe, 345, 416, 422 Absolute Bohrtiefe, 390 Achse

Mitschlepp-, 264 Achsspezifische Maschinendaten, 147 Achszuordnung, 337 Adresse, 186 Allgemeine Maschinendaten, 146 Antriebsmaschinendaten, 148 Anzeige der LED auf der Bedientafel-CNC (PCU), 12 Anzeige Maschinendaten, 150 Aufruf, 342 Aufrufbedingungen, 337 Ausbohren, 341 Ausbohren 1, 365 Ausbohren 2, 368 Ausbohren 3, 371 Ausbohren 4, 374 Ausbohren 5, 376 Ausbohrzyklus, 341 Außengewinde, 447

B Bahnfräsen, 393 Bearbeitungsebene, 337 Bearbeitungsparameter, 341 Bedien- und Anzeigeelemente, 11 Bedienbereich Maschine, 58 Bedienbereich Parameter, 31 Bedienbereich Programm, 114 Bedienbereiche, 26 Bedienung der Zyklenunterstützung, 340 Benutzer, 460 Benutzeranmeldung, 461 Benutzerkonten, 460 Benutzerverwaltung, 460

Kennwort, 460 Betriebsart JOG, 58 Betriebsart MDA, 63 Bildschirmeinteilung, 21

Bohrbildzyklen, 335, 378 Bohrbildzyklen ohne Bohrzyklusaufruf, 378 Bohren, 344 Bohren, Plansenken, 347 Bohrzyklen, 335

C Change language, 142 CYCLE71, CYCLE72, 393 CYCLE77, 409 CYCLE81, 344 CYCLE82, 347 CYCLE83, 350 CYCLE84, 354 CYCLE840, 358 CYCLE85, 365 CYCLE86, 368 CYCLE87, 371 CYCLE88, 374 CYCLE89, 376 CYCLE90, 446

D Darstellbereiche, 83 Dateien

Einfügen, 478 Kopieren, 478

Daten sichern, 142 Datenübertragung, 473

E Ebenendefinition, 337 Eckenverzögerung an allen Ecken, 261 Eckenverzögerung an Innenecken, 261 Editor

Vorlageneditor, 97 Ethernet Netzwerk, 458 Ethernet Peer-to-Peer, 458 EXTCALL, 307, 308 Extern Abarbeiten, 86

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Index

Fräsen 508 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

F Fase, 120 Fehleranzeigen, 12 FENDNORM, 261 Folge Element

Follow Element, 126 Fräszyklen, 335 freie Konturprogrammierung, 111 Freigabe von Verzeichnissen, 468

G G62, 194, 261 G621, 194, 261 Geometrieparameter, 341 Geometrieprozessor, 111 Gewindebohren mit Ausgleichsfutter, 358 Gewindebohren mit Ausgleichsfutter mit Geber, 360 Gewindebohren mit Ausgleichsfutter ohne Geber, 359 Gewindebohren ohne Ausgleichsfutter, 354 Gewindefräsen, 446 Grafische Ansicht, 72 Grundlagen der NC-Programmierung, 185

H Handeingabe, 63 Handrad, 62 Herstellerarchiv, 176 Hilfemodus, 119 Hilfesystem, 27 HOLES1, 379 HOLES2, 383 Hot Keys, 14

I Innengewinde, 448

J JOG, 58

K Kanalspezifische Maschinendaten, 148 kartesisch/polar, 128 Kennwort, 460 Kommunikationsports freigeben, 467

Konturaufmaß, 121, 126 Konturelemente, 113, 123 Kontursimulation, 101 Konturübergangselement, 120 Koordinatensysteme, 16

Maschinenkoordinatensystem (MKS), 16 Relatives Koordinatensystem, 18 Werkstückkoordinatensystem (WKS), 17

Koppelfaktor, 262 Kopplungsstatus, 265 Kreisnut - SLOT2, 426 Kreistasche fräsen - POCKET4, 441 Kreiszapfen fräsen - CYCLE77, 409

L Langlöcher auf einem Kreis - LONGHOLE, 414 Lochkreis, 383 Lochreihe, 379 LONGHOLE, 414

M Maschinendaten, 145

Achsspezifische Maschinendaten, 147 Allgemeine Maschinedaten, 146 Antriebsmaschinendaten, 148 Anzeige Maschinendaten, 150 Kanalspezifische Maschinendaten, 148

Maschinennullpunkt, 48 MASLDEF, 266 MASLDEL, 266 MASLOF, 266 MASLOFS, 266 MASLON, 266 Meldungen, 455 Mitschleppen, 262

Dynamikbegrenzung, 265 Mitschleppverband, 262 Mitzeichnen, 77 MMC, 206 Modem, 170

N Netzlaufwerke trennen, 469 Netzlaufwerke verbinden, 469 Netzwerkbetrieb, 457

Ethernet Netzwerk, 458 Ethernet Peer-to-Peer, 458 RS232, 458

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Index

Fräsen Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0 509

Netzwerkparameter, 466 Netzwerkverbindung, 466 Nicht abdruckbare Sonderzeichen, 189 Nullpunktverschiebung, 48 Nuten auf einem Kreis - SLOT1, 419

O Online-Hilfe, 27

P Planfräsen, 387 Plausibilitätsprüfungen, 378 POCKET3, 432 POCKET4, 441 Pol, 113, 127 Polarkoordinaten, 127 Polwechsel, 129 Programmbeeinflussung, 65, 76

DRY, 65, 76 M01, 65, 76 PRT, 65, 76 ROV, 65, 76 SBL, 65, 76 SKP, 65, 76

Programmliste, 174 Programm-Manager, 91 Projektierung Dialogfenster, 206 Projektierung Eingabemasken, 340

R Radius, 120 RCS log in, 461 RCS802

Lizenzpflichtige Funktionen, 458 Rechenparameter, Rechtecktasche fräsen - POCKET3, 432 Referenzebene, 344 Referenzpunktfahren, 29 relative Bohrtiefe, 345, 390, 416, 422 RS232, 458 RS232-Schnittstelle, 473 Rückübersetzen, 114 Rückzugsebene, 344

S Satzaufbau, 187

Satzsuchlauf, Schnittstellenparameter, 178 Schutzstufen, 26 SETPIECE, 318 Settingdaten, 51 Sicherheitsabstand, 344 Simulation von Zyklen, 339 SINGLE BLOCK, 65, 76 SLOT1, 419 SLOT2, 426 SPOS, 355, 357 Standardsimulation, 100 Standzeit, 314 Startpunkt, 116, 122 Statusanzeigen, 12 Stückzahl, 314

T Tangente an Vorgänger, 123 Teileprogramm, 114

auswählen:starten, 78 stoppen:abbrechen, 85

Tieflochbohren, 350 Tieflochbohren mit Entspänen, 351 Tieflochbohren mit Spänebrechen, 351 TRAILOF, 262 TRAILON, 262

U Übersicht Zyklenalarme, 453 Übersicht Zyklendateien, 339 Übertragungsmeldungen, 474 Übertragungsprotokoll, 474 Überwachungszähler, 314

V Verhalten bei Anzahlparameter Null, 378

W Werkzeuge und Werkzeugkorrekturen eingeben, 31 Werkzeugkorrekturen ermitteln

manuell, 37 Werkzeugliste, 32 Werkzeugnullpunkt, 48 Werkzeugradiuskorrektur

Eckenverzögerung, 260

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Index

Fräsen 510 Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-0CP10-7AA0

Werkzeugüberwachung, 313 Wiederanfahren nach Abbruch, 85 Wiederanfahren nach Unterbrechung, 86 Wortaufbau,

Z Zeichensatz, 189 Zentrieren, 344 Zugriffsberechtigung, 26 Zyklenalarme, 453 Zyklenunterstützung im Programmeditor, 339 Zyklusaufruf, 338