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FH OÖ CAMPUS LINZ Masterstudium Gesundheits-, Sozial- und Public Management (GSP) www.fh-ooe.at/campus-linz PROJECT LETTER 02/2018 Foto: FH OÖ

PROJECT LETTER 02/2018 - Fachhochschule Oberösterreich€¦ · de am Campus Linz der Fachhochschule OÖ und ältere Passanten in der Landstraße in Linz befragt. Nach einer Analyse

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Page 1: PROJECT LETTER 02/2018 - Fachhochschule Oberösterreich€¦ · de am Campus Linz der Fachhochschule OÖ und ältere Passanten in der Landstraße in Linz befragt. Nach einer Analyse

FH OÖ CAMPUS LINZMasterstudium Gesundheits-, Sozial- und Public Management (GSP)

www.fh-ooe.at/campus-linz

PROJECT LETTER 02/2018

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Die Lehre an Fachhochschulen soll auf einer fundierten wissenschaftlichen Basis stattfin-den, zugleich aber von einer berufsbezogenen Praxisorientierung gekennzeichnet sein. Was bedeutet dies für ein berufsbegleitendes Mas-terstudium, wo der Großteil der Studierenden bereits berufliche Erfahrungen hat? Teilweise haben sie ihre Berufserfahrungen in anderen Branchen gesammelt und wollen mit dem Studium in den öffentlichen Sektor bzw. in den Gesundheits- oder Sozialbereich wechseln. Viele GSP-Studierende sind jedoch bereits in diesen Bereichen beruflich tätig und bringen ihre Praxiserfahrungen in den Lehrveranstaltungen ein.

Kompetenz durch Projekte

Damit die in den Lehrveranstaltungen neu er-worbenen Kompetenzen und Qualifikationen nicht nur Bücherwissen bleiben, müssen sie in der Praxis erprobt und weiterentwickelt werden. Dies kann natürlich jeder einzelne in seinem beruflichen Umfeld tun - gezielt aufbauend auf die Studieninhalte geschieht es im Rahmen von Praxisprojekten.

Zwei zentrale Themen des Studiums GSP - In-novation und Strategie - sind deshalb nicht nur Thema von theoretischen Lehrveranstaltungen sondern auch von Praxisprojekten: Ein Projekt Innovationsmanagement im 2. Semester, ein Projekt Strategische Planung im 3. Semester. Hier sollen die in den vorangegangenen Lehrver-anstaltungen erworbenen Kenntnisse umgesetzt werden. Die im Curriculum dafür vorgesehen ECTS entsprechen einer Arbeitsleistung von 300 Stunden.

Lernen im Projektteam

In Teams von 5-7 Studierenden geht es dar-um, unter Begleitung eines facheinschlägigen Lehrenden den Projektauftrag kompetent zu bearbeiten und die Ergebnisse nach Abschluss des Projekts den Auftraggebern zu präsentie-ren. Neben dem Kompetenzgewinn im fach-lichen Bereich ergeben sich dabei zusätzliche Qualifizierungschancen: Erfahrungen mit der praktischen Umsetzung von Methoden des Projektmanagements; die Förderung von Sozial-kompetenz durch die zielorientierte Teamarbeit; die Übernahme von Verantwortung für Teilberei-che des Projekts oder der Teamleitung. All dies sind Schlüsselkompetenzen für die Karriere von Nachwuchs-Führungskräften.

Networking

Die Akquisition der Projekte erfolgt weitgehend über die Netzwerke der ProfessorInnen des Stu-diengangs GSP. In den Projekten erhalten auch die beteiligten Studierenden Zugang zu diesen Netzwerken, lernen Führungskräfte kennen und können sich durch eine kompetente Projekt-arbeit profilieren.

Strategieprojekte WS 2017/18

Wie vielfältig die damit gegebenen beruflichen Möglichkeiten sind, zeigt der in diesem Newslet-ter vorgestellte Überblick über die Projekte des Wintersemesters 2017/18. Ergänzend wird ein Überblick über die Masterarbeitsprojekte jener AbsolventInnen geboten, die ihr Studium im Herbst 2017 abgeschlossen haben.

Prof. Dr. Markus LehnerStudiengangsleitung

EDITORIALMasterstudium Gesundheits-, Sozial- undPublic Management

Prof. Dr. Markus [email protected]

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Impressum:Herausgeber:

FH OÖ Studienbetriebs GmbH,A-4020 Linz, Garnisonstraße 21

Redaktion: Dr. Markus LehnerTel.: +43 (0)50804-52410

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Ausgangslage

WGE! ist ein gemeinnütziger Verein, der im Jahr 2015 in Wien gegründet wurde. Hauptanliegen der WGE! ist es, leerstehenden Wohnraum innovativ zu nutzen und für Jung und Alt leistbar zu machen. Dabei steht der Generationenaus-tausch bzw. generationenübergreifendes Woh-nen im Vordergrund. Das Konzept sieht zwei Formen des Zusam-menlebens vor. In der ersten Wohnform leben Studierende gemeinsam mit Seniorinnen bzw. Senioren in deren Privatwohnungen zusammen und unterstützen diese im Alltag für mindestens fünf Stunden pro Woche. Die zweite Wohn-form sieht vor, dass Studierende leerstehende Zimmer in Seniorenwohnhäusern privater Träger (z.B. der Diakonie) bewohnen und ehrenamtlich mitarbeiten. Seit Gründung des Vereins konnte die WGE! bereits Wohnraum für rund 250 Perso-nen vermitteln.

Zielsetzung

Ziele des Projekts waren >> Die Attraktivität des Standortes Linz prüfen>> Die Identifizierung und Definition potentiel-

ler Zielgruppen (Studierende, Seniorinnen/Senioren, Träger) und Multiplikatoren (z.B. „Türöffner“)

>> Die Entwicklung einer Roadmap zur Umset-zung des WGE! -Konzeptes

>> Die Formulierung von strategischen Optio-nen und Handlungsempfehlungen

Vorgehensweise

Nach einer Literatur- und Internetrecherche wurde mittels 60 Interviews eine Wohnungs-marktanalyse durchgeführt. Als Strategie-instrument wurde eine PESTEL Analyse ge-wählt. Nähere Einblicke in das Konzept brachten Leitfadeninterviews in Wien. Auf Basis einer Zielgruppenanalyse wurden dann 47 Studieren-de am Campus Linz der Fachhochschule OÖ und ältere Passanten in der Landstraße in Linz befragt. Nach einer Analyse von möglichen Ko-operationspartnern in Linz wurden noch einmal 7 Leitfadeninterviews durchgeführt, und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet.

Ergebnisse

Studierende, Senioren und ein Träger zeigen heute schon Interesse am WGE! – Konzept. Auch diverse Multiplikatoren wie „Case- und Caremanager“ unterstützen das Konzept. Im Blick auf die Platzsituation in den Alten- und Pflegeheimen sowie den Studierendenheimen und auf die rechtlichen Rahmenbedingungen wurden eine Vorgehensweise in vier Schritten empfohlen:>> 2018-2019: Fokussierung Kooperationsauf-

bau und Marketingaktivitäten in Linz>> 2020: Start der Vermittlung von Studieren-

den, die in Privatwohnungen von Senio-ren(innen) einziehen

>> 2021: Start der Vermittlung von Studieren-den, die in Seniorenheimen mitwohnen

>> 2022: Zielgruppenerweiterung und Koopera-tion zwischen WGE! und Land OÖ

Bezüglich der Preisgestaltung für die Leistungen von WGE! wurden unterschiedliche „Packages“ (Basis, Basis+ und Premium) vorgeschlagen. Identifiziert wurden einige noch zu klärende rechtliche Fragestellungen, z.B. die Folgen einer Wohnungsauflösung. Vorschlag war auch eine Weiterentwicklung des „Matching-Prozesses“, etwa in Form eines Probemonats.

STRATEGIEPROJEKT GSP JG 2016Wohngemeinschaften zwischen Jung & Alt – Strategieentwicklung für den Verein WGE!

v.l.n.r. Johann Freiler, FH-Prof. Dr. Johanna Anzengruber (Projekt-coach), Bettina Arden-Stockinger

(Stv. Projektleitung), Elke Prinz (Stv. Projektleitung), Markus Hinterseer,

Anna Kaiser-Mühlecker (Projekt-leitung), Susanne Drescher, Eva

Schwarzlmüller, Katharina Schmid

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STRATEGIEPROJEKT GSP JG 2016Wirkungsmessung des Lehrlingsmanage-ments des Magistrats der Stadt Linz

Ausgangslage

Im Jahr 2004 startete der Magistrat der Stadt Linz eine Lehrlingsoffensive und erhöhte seine Ausbildungsplätze von damals 49 auf nunmehr rund 230 Stellen. Ziel dieser Ausbildungsoffensive ist, ein breit gefächertes Lehrstellenangebot und eine qualifizierte Ausbildung für möglichst viele Linzer Jugendliche – unter Rücksichtnahme auf soziale Bedürfnisse, Migranten/-innen oder junge Menschen mit besonderem Förderbedarf – anzu-bieten. Dabei bildet der Magistrat weniger für den Eigenbedarf aus, sondern bietet Jugendlichen durch eine fundierte Ausbildung ein Sprungbrett für den gelungenen Start ins Berufsleben.

Zielsetzung

In Abstimmung mit dem Auftraggeber richtete sich das leitende Projektziel auf die erstmalige Wirkungsmessung der (seit 2004 auch inte-grativen) Ausbildungsoffensive. Darüber hinaus sollten etwaige Adaptionsanforderungen für eine gelingende Zielerreichung der Ausbildungs-maßnahme sichtbar gemacht werden. Folgende konkretisierten Wirkungsziele sollten auf ihre Verwirklichung hin untersucht werden:Wirkungsziel 1: Eine nachhaltige Integration in

den regulären Arbeitsmarkt ist nach der Ausbil-dung beim Magistrat gegeben. Wirkungsziel 2: Den Jugendlichen ist nach ihrer Ausbildung beim Magistrat Linz durch ihre be-rufliche Tätigkeit ihre finanzielle Selbsterhaltung und eine eigenständige Bewältigung des Alltags möglich.

Vorgehensweise

Einen ersten wichtigen Schritt stellte die For-mulierung der Wirkungsziele in Kooperation mit dem Magistrat dar. Im Zuge eines internen Workshops und nach einer systematischen Literaturrecherche wurden zu den definierten Wirkungszielen Indikatoren entwickelt. In Ab-stimmung mit dem Magistrat wurden diese für die weiterführende Erhebung in Fragen ge-gossen. Mittels Onlineerhebung befragte das Projektteam ehemalige Lehrlinge des Magistrats zu ihrer aktuellen Lebens- und Berufssituation. Der Aufruf zur Teilnahme erfolgte durch eine postalische Einladung und die Nutzung sozialer Netzwerke, eine Facebook Gruppe “ehemalige Lehrlinge Magistrat Linz“. Die erhobenen Daten sollten in einem weiteren Schritt für die an-schließende Wirkungsmessung herangezogen werden. Auf Basis von methodischen Vorüberle-gungen zur Wirkungsmessung wurde hierfür ein Wirkungsmessungs-Steuerungsmodell generiert.

Ergebnisse

Das entwickelte adaptierbare Wirkungsmes-sungs-Steuerungsmodell stellt das zentrale Ergebnis des Projekts dar. Mit den enthalte-nen Indikatoren, Schwellen- bzw. Ziel-, sowie Istwerten ist es dem Magistrat möglich, eine Wirkungsmessung zu verfolgen und weiter-zuentwickeln. Darüber hinaus konnten durch die Onlinebefragung Daten zur Lebens- und Berufssituation der ehemaligen Lehrlinge des Magistrats Linz erhoben werden. Erfasst wurden u.a. Daten zur aktuellen beruflichen Situation und etwaigen Neuorientierung, zu Lücken in der beruflichen Biografie, zur finanziellen Stabilität, sowie zu Weiterbildungsentscheidungen, Soft Skills und fachlichen Kenntnissen.

v.l.n.r.: Katrin Kainz (Leitung Lehrlingsmanagement Magistrat Linz); Mag. Daniela Brandenberger (Leitung Personalauswahl- und –entwicklung Magistrat Linz); Dr. Sabine Furtner (Projektcoach);

Susanne Zierlinger (Stv. Projektleitung); Sarah Radinger; FH-Prof. Dr. Renate Kränzl-Nagl (Projekt- coach), Mag. Steiner-Scheinecker (Mitarbeiter Magistrat Linz); Martina Wallner; Peter Pühringer;

Sandra Strauß (Projektleitung), Jürgen Hutflesz

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Ausgangslage

Aufgrund der demographischen Entwicklung und einer Zunahme der Multimorbidität im Alter, welche einen gesteigerten Bedarf an medi-zinischer und pflegerischer Behandlung mit sich bringt, ist es von großer Notwendigkeit, adäquate Versorgungsangebote zu entwickeln. Davon ist auch der Auftraggeber des Projekts, die Kreuzschwestern Sierning GmbH, überzeugt. Aus diesem Grund wurde eine Projektgruppe von acht Studierenden des Masterstudiengangs Gesundheits-, Sozial- und Public Management der Fachhochschule OÖ beauftragt, ein regiona-les Versorgungskonzept Geriatrie zur integrierten Komplexbehandlung geriatrischer Patienten für den Raum Sierning zu entwickeln. Dabei sollte der Fokus auf eine berufs- und fächerübergrei-fende Kooperation sowie auf eine Vernetzung des intra- und extramuralen Bereiches gelegt werden.

Zielsetzung

Primär wurde der Fokus auf die Erstellung eines regionalen Versorgungskonzepts Geriatrie sowie auf die Ableitung von zielführenden Hand-lungsempfehlungen für die Ausgestaltung und Organisation eines übergreifenden geriatrischen Versorgungsnetzwerks für den Raum Sierning gelegt. Hierbei wurden sowohl die limitierenden Faktoren als auch die vorhandenen Strukturen sowie bestehenden Wertvorstellungen der in-volvierten Akteure berücksichtigt.

Vorgehensweise

Um die Rahmenbedingungen für das Projekt zu klären, fand zu Beginn ein Kick-Off-Meeting mit den relevanten Akteuren statt. Ferner wurden eine Literaturrecherche sowie ein Leitfaden-interview durchgeführt, um IST-Prozesse zu erheben sowie relevante Herausforderungen zu identifizieren. Beim darauffolgenden Workshop wurden sowohl die IST-Prozesse der patienten-bezogenen Versorgung kritisch betrachtet als auch mögliche sinnvolle SOLL-Prozesse der integrierten geriatrischen Komplexbehandlung abgeleitet.

Ergebnisse

Basierend auf den Informationen des Experten-interviews, entwickelte die Projektgruppe fünf Personas (Nutzermodelle), welche typische Patienten- bzw. Bewohnerprofile als adressierte Zielgruppen in ihren Merkmalen charakterisie-ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit die Patientenkarrieren der einzelnen Personas innerhalb eines übergreifenden geriatrischen Versorgungsnetzwerks da. Sowohl die IST-Pro-zesse, als auch die Personas wurden im Zuge des Workshops mit Fachexperten analysiert und entsprechend der Expertenmeinungen adaptiert. Darauf aufbauend wurde, neben der Ableitung möglicher SOLL-Prozesse, ein regionales Versor-gungskonzept Geriatrie zur integrierten Komplex-behandlung geriatrischer Patienten für den Raum Sierning skizziert sowie zielführende Handlungs-empfehlungen zu dessen Realisierung formuliert.

STRATEGIEPROJEKT GSP JG 2016Versorgungskonzept zur integrierten Kom-plexbehandlung geriatrischer Patienten

v.l.n.r.: FH-Prof. Dr. Johannes Kriegel (Projektcoach), Mag. Norbert Mürzl (Sportwissenschaftliche und Organisatorische Leitung Cardio Vital Wels/Lunge Vital Wels), Maria Schürz, Anna Roller (Stv. Projekt-leitung), Juliane Steiner (Projektleitung), Bernadette Koblmüller, Dr. Irmtraud Ehrenmüller (Geschäfts-

führung Kreuzschwestern Sierning GmbH), Prim. Dr. Michael Berger (Ärztliche Leitung) Nicht am Foto: Alina Fürholzer, Lisa Gerstmayr, Luisa Hemetsberger, Natasa Neuhold

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Ausgangslage

Der durch die demographische Entwicklung stei-gende Anteil an Pflegebedürftigen in OÖ sowie der Wegfall des Pflegeregresses lassen eine er-höhte Nachfrage nach Alten- und Pflegeheimen (APHs) erwarten. Dennoch werden APHs, u.a. aufgrund der hohen Kosten, nicht weiter ausge-baut. Der angespannten Situation wird u.a. durch striktere Aufnahmekriterien begegnet. Nach §3a (6) Pflegefondsgesetz sollen Länder bewir-ken, dass stationäre Langzeitpflegeversorgung erst ab Pflegestufe 4 erfolgt. Zahlen belegen, dass Ende 2015 29,9% der oö. APH-Bewohner eine geringere Pflegestufe als 4 aufwiesen.

Zielsetzung

Ziel dieses Projekts war, die Ursachen und Be-darfe, die einem Heimeintritt mit Pflegestufe 0-3 zugrundliegen, zu ermitteln. Auf Basis dieser Ergebnisse wurden bestehende Angebote ana-lysiert, Alternativen zum APH eruiert und für den Auftraggeber, die Sozialabteilung des Landes Oberösterreich, Entwicklungsrichtungen auf-gezeigt.

Vorgehensweise

Neben einer Literaturrecherche wurden Doku-mentenanalysen und qualitative Leitfadeninter-views mit Koordinatorinnen für Betreuung und Pflege (KBPs) in sieben oö. Bezirken durch-

geführt. Zudem wurden bestehende alternative Wohnformen und ihr Leistungsangebot in OÖ, national mit Fokus auf Vorarlberg, und interna-tional recherchiert.

Ergebnisse

In der Befragung der KBP wurden 7 typische Fälle identifiziert, welche derzeit mit Pflegestufe 3 in APHs aufzufinden sind (z.B. Menschen mit Demenzerkrankung). In einem nächsten Schritt wurden die Unterstützungsbedarfe dieser Fälle (insgesamt mehr als 50 Personen) mit Hilfe eines eigens entwickelten Erhebungsinstruments identifiziert und auf einem Kontinuum zwischen langfristig planbaren Leistungen zu kurzfristigen, unkoordinierbaren Leistungen zugeordnet. Diese wurden dann den aktuell verfügbaren Wohnan-geboten für ältere Menschen in Oberösterreich gegenübergestellt. Die damit entwickelte Be-darfs- und Betreuungsmatrix zeigt, wo der Be-darf gedeckt ist und wo noch Lücken bestehen.Es zeigen sich schwerpunktmäßig Defizite beim privaten und organisierten Wohnen („Betreutes Wohnen“) hinsichtlich der nächtlichen Ver-sorgung, bei nicht planbaren täglichen Hilfs-, Betreuungs- und Pflegeleistungen und bei nicht planbaren tagesstrukturierenden Leistungen. Letztere erfordern meist die durchgehende Anwesenheit einer Betreuungsperson oder wenigstens eine regelmäßige Nachschau/rasche Erreichbarkeit. Diese ungedeckten Bedarfe kön-nen durch die Nutzung von Synergien zwischen bestehenden Angeboten (wie z.B. die Öffnung von APHs – heimgebundene Betreute Wohn-formen), das Anreichern/Erweitern bestehender Wohnangebote (z.B. mit Präsenz einer Betreu-ungsperson) bzw. durch die Professionalisierung der Kurzzeitpflege abgedeckt werden. Dies waren auch die wichtigsten Empfehlungen um den Anteil an Menschen mit Pflegestufe 0-3 in APHs zu verringern. Das private Wohnen bietet die geringsten Chancen für eine gute Betreuung der untersuchten Zielgruppe.Darüber hinaus sollte auch eine verstärkte Integ-ration von KBPs in die Sozialplanung angedacht werden, da diese über wichtige planungsrele-vante Informationen verfügen.

STRATEGIEPROJEKT GSP JG 2016Bedarfsgerechte Alternativen zum Alten- und Pflegeheim

v.l.n.r.: Angelika Zwicklhuber, Me-lanie Pirklbauer, Romana Pehmer, Stefan Huber, Sylvia Brandstätter,

Martina Bachmaier (Projektleitung), Jutta Stumbauer, David Um-

bauer, FH-Prof. Dr. Brigitta Nöbauer (Projektcoach), Belinda Ortner (Stv.

Projektleitung)

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Ausgangslage

Der „Verein Medienwerkstatt Linz“ (MWL) ver-folgt das Ziel, in breiten Bevölkerungskreisen, besonders aber bei Jugendlichen und Kindern, einen kritischen Umgang mit Medien verschie-denster Art zu fördern und Kompetenzen in der Verwendung von Medien zu vermitteln. Dies wird durch Kurs-, Seminar- und bildungsähnliche Maßnahmen gewährleistet. Zu den Kursangebo-ten zählen vor allem TV- und Radio-Schnupper-

tage für Einsteiger sowie Seminare für Schnitt, Kamera, Studioarbeit, Interviewführung und Sprechtechnik. Außerdem bietet die MWL die Möglichkeit, Mitglied im TV- oder Radioklub zu werden.Die Finanzierung der MWL erfolgt zu gleichen Teilen von der Stadt Linz und von der Arbeiter-kammer. 2017 beschloss die Stadt Linz aufgrund von Sparmaßnahmen, die städtischen Subven-tionen 2018 einzustellen.

Zielsetzung

Das Projektteam wurde beauftragt, den Benefit dieser Dienstleistungen für die Träger - insbe-sondere die Stadt Linz - darzustellen, um die wirkungsorientierte Verwendung der eingesetz-ten Mittel argumentieren zu können. Ein weite-res Ziel des Projekts war die Erstellung eines Wirkungsmodells und einer Impact Map.

Vorgehensweise

Das Projekt startete mit einem Auftraggeberge-spräch, in dem die wesentlichen Projektinhalte und Projektziele besprochen und anschließend formuliert wurden. Nach einem ausführlichen Literaturstudium teilten sich die Studierenden in zwei Gruppen: Die Wirkungsgruppe erarbeitete mithilfe einer Dokumentenanalyse und einem Mitarbeiter-Workshop Wirkungstreppen nach Phineo. Im Anschluss wurden Wirkungssteue-rungszusammenhänge erarbeitet. Die Evalua-tionsgruppe führte qualitative Interviews mit Mitgliedern des Vorstands der Medienwerkstatt Linz, um ihre Wahrnehmung des Vereins sowie von Nutzen und Qualität der Dienstleistungen zu erfahren. Darüber hinaus wurden auch die Klubmitglieder mittels qualitativer Erhebungen - Fokusgruppe - befragt.In einem nächsten Schritt wurden die Ergeb-nisse beider Gruppen in einem internen Ergeb-nisworkshop zusammengetragen und diskutiert. Daraus entwickelten die Studierenden Hand-lungsempfehlungen und ein Fazit.

Ergebnisse

Eines der zentralen Ergebnisse ist, dass die MWL ihr statutarisches Ziel - Medienkompetenz - in einem professionellen und qualitativ hoch-wertigen Rahmen vermittelt, woraus Argumente zur Legitimation der MWL gegenüber Geldge-bern abgeleitet wurden. Zusätzlich wurde ein Wirkungssteuerungsmodell entwickelt, das als Grundlage für eine Weiterentwicklung dient.

STRATEGIEPROJEKT GSP JG 2016Sozialökonomische Wirkungsevaluation der Medienwerkstatt Linz

v.l.n.r: Daniela Wetzelhütter (Projektcoach), Thomas Prinz (Projektcoach), Birgit Lopez, Doris Aumüller, Christina Pree (Stv. Projektleitung), Bernd Edelmayer, Ute Schachner (Projektleitung), Martin Mitterleh-ner, Anja Plöchl, Marina Zauner, Harald Wildfellner (Geschäftsführer MWL), Hilde Zauner (AK), Regina Fischer (Organisation MWL), Walter Sturm (AK), Hildegard Griebl-Shehata (Leitung TV Bereich MWL)

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Im Folgenden ein Überblick über die Masterarbeiten, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2017 ab-geschlossen wurden. Für die Öffentlichkeit freigegebene Arbeiten können über die FH-Bibliothek im Volltext downgeloadet werden: https://search-fho.obvsg.at/primo_library/libweb/action/search.do?vid=FHO

MASTERARBEITSPROJEKTE STUDIENJAHR 2016/17Gesundheits-, Sozial- undPublic Management

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AbsolventIn Titel der Masterarbeit

Blümel Marion Supervision als Instrument im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung

Braumann Bettina

Veränderungen im Service-Portfolio von Betriebsräten bei Zusammenführun-gen von Expertenorganisationen am Beispiel des Kepler Universitätsklinikums

Kienbauer Verena

Versorgungsstrukturen von wohnungslosen Menschen in Linz

Puffer SimoneZentrales Belegungsmanagement - Einführung und Umsetzung in ausgewähl-ten Kliniken

Vallone RaffaelZielgruppengerechte Gesundheitskommunikation und Stärkung der Gesund-heitskompetenz am Beispiel eines österreichischen Sozialversicherungsträgers

Wilfinger DeniseEvaluierung eines innovativen Spendensystems - Social Marketing am Beispiel des Webshops „Schenken mit Sinn“ der Caritas Österreich

Zauner AnitaStrategien bei Beschaffung und Disposition am Beispiel österreichischer Pro-duktionsunternehmen - Ableitung potentieller Outsourcing-Felder

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Sieben Studierende des Masterstudiums „Gesundheits-, Sozial- und Public Management“ habenim September und November 2016 das Studium erfolgreich abgeschlossen. Wir gratulieren zum„Master of Arts in Business“ und wünschen weiterhin alles Gute und viel Erfolg!

SPONSION GSP, NOVEMBER 2017Herzlichen Glückwunsch!

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