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1 Käthe Kollwitz Berufskolleg Fachschule für Sozialpädagogik Projekte planen am KKBK – Ein Reader mit Materialien Inhaltsverzeichnis des Readers 1. Planungsvorgaben für die Projektplanung mit Kindern/ Inhalte einer Projektmappe 2 2. Material: Beobachtungsbogen 3 3. Material: Leifragen für Impulse und Reflexionsfragen 6 4. Projektplanung 7 4.1. Material: Kindbeschreibung 7 4.2. Material: Projektziele 7 4.3. Material: Projektthema 7 4.4. Material: Übersicht über den Projektverlauf 7 5. Materialien Planung 8 5.1. Material: Kurzplanung einer Aktivität 8 5.2. Material: Ausführliches Planungsschema 9 6. Materialien Reflexion: 11 6.1. Material: Reflexionsfragen 11 6.2. Material: Aspekte der Kurzreflexion 12 6.3. Material: Gesamtreflexion Projekt 12

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Käthe – Kollwitz – Berufskolleg Fachschule für Sozialpädagogik

Projekte planen am KKBK – Ein Reader mit Materialien

Inhaltsverzeichnis des Readers

1. Planungsvorgaben für die Projektplanung mit Kindern/ Inhalte einer Projektmappe 2 2. Material: Beobachtungsbogen 3 3. Material: Leifragen für Impulse und Reflexionsfragen 6 4. Projektplanung 7

4.1. Material: Kindbeschreibung 7 4.2. Material: Projektziele 7 4.3. Material: Projektthema 7 4.4. Material: Übersicht über den Projektverlauf 7

5. Materialien Planung 8 5.1. Material: Kurzplanung einer Aktivität 8 5.2. Material: Ausführliches Planungsschema 9

6. Materialien Reflexion: 11 6.1. Material: Reflexionsfragen 11 6.2. Material: Aspekte der Kurzreflexion 12 6.3. Material: Gesamtreflexion Projekt 12

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1. Planungsvorgaben für die Projektplanung mit Kindern/ Inhalte einer Projektmappe 1. Beobachtung: Durch die wahrnehmende Beobachtung von intensiven Bildungssituationen und das Aus-

füllen der Beobachtungsbögen finden Sie das Bildungsinteresse eines oder mehrerer Kinder heraus. (Ma-terial: Beobachtungsbogen)

2. Impulse: Durch einen oder mehrere Impulse überprüfen Sie das Bildungsinteresse. Überprüfen Sie bei der Reflexion, ob Sie das Verhalten der Kinder im Impuls gelenkt haben und kontrollieren Sie, falls dies der Fall war, durch einen neuen, ungelenkten Impuls, ob Sie das Interesse richtig erkannt haben. (Mate-rial: Leifragen für Impulse, Reflexionsfragen)

3. Zwischengespräche: Wenn Sie ein Bildungsinteresse gefunden haben, das sich als Projektthema eignen würde, lesen Sie sich in das Thema ein und machen Sie sich zum Experten/zur Expertin. Nicht um die Fragen der Kinder zu beantworten, sondern um spannende Fragen zum Thema zu erkennen und erste Ideen zu entwickeln, welche Tätigkeiten zu dieser Thematik für die Kinder spannend sein könnten. Hal-ten Sie Rücksprache mit den Kindern, wie diese dies einschätzen. Besprechen Sie mit Ihrer Praxisanlei-tung, welche Möglichkeiten sich zu dieser Thematik in Ihrer Kita ergeben könnten.

4. Planungsgespräch: Planen Sie ein Planungsgespräch zum Projekt (Material: Kurzdokumentation einer

Aktivität). Reflektieren Sie intensiv, ob Sie durch Ihre Gesprächsführung die Interessen der Kinder am Thema erkennen konnten. Falls nicht, gehen Sie wieder einen Schritt zurück und führen Sie ein weiteres Planungsgespräch. (Material: Reflexionsfragen)

5. Projektplanung: Bestimmen Sie das Projektthema (Material: Projektthema) und die Projektziele (Mate-

rial: Projektziele). Beide müssen eng mit dem Bildungsinteresse zusammenhängen. Leiten Sie daraus ein Fazit ab, worauf Sie in den einzelnen Projektschritten besonders achten wollen. Beziehen Sie sich dabei evtl. auf einzelne Kinder. Fertigen Sie eine detaillierte Kindbeschreibung an. (Material: Kindbeschrei-

bung) Erstellen Sie eine Übersicht mit dem Vorhaben der Kinder. Diese soll noch nicht auf vier geplante Aktivitäten reduziert sein, diese Festlegung treffen Sie erst im Projektverlauf!

6. Planung und Reflexion der einzelnen Projektschritte in drei Varianten (Denken Sie daran, dass jeder Projektschritt am Bildungsinteresse im selben Bildungsbereich arbeitet/ ordnen Sie die Aktivitäten chro-nologisch): 6.1. Planung von Aktivitäten bei Lehrerbesuchen: Falls nicht anders vereinbart, planen Sie die Aktivi-

täten bei Lehrerbesuchen mit dem ausführlichen Planungsschema. Durchdenken Sie alle Möglich-keiten und halten Sie sie schriftlich fest! Überlegen Sie sich genau, an welchen Stellen Sie etwas vorgeben und an welchen Stellen Sie den Kindern die Entscheidung überlassen wollen („Wollt ihr lieber einen gemeinsamen Pizzateig erstellen oder wollt ihr ihn, jeder in seiner Schüssel, erstmal allein mi-schen?“). Berücksichtigen Sie immer, dass die Kinder so viel wie möglich partizipieren sollen! Achten Sie darauf, dass Sie alles so detailliert aufschreiben, dass außenstehende Personen verste-hen, was Sie tun und sagen wollen. (Material: ausführliches Planungsschema)

6.2. Reflexion: Reflektieren Sie Besuchsaktivitäten detailliert mit den Reflexionsfragen! (Material: Re-flexionsfragen)

6.3. Kurzbeschreibung von allen anderen Aktivitäten: Beschreiben Sie kurz nach der durchgeführten Aktivität in zwei bis drei Sätzen, was Sie und die Kinder getan haben und (evtl.) welches Ergebnis dabei entstanden ist.

6.4. Kurzreflexion: Reflektieren Sie die Aktivitäten knapp (ca. eine halbe Seite)! (Material: Aspekte der Kurzreflexion)

6.5. Zwischenschritte und –gespräche einbauen: Besprechen Sie im Alltag immer wieder kurz mit den Kindern, was sie schon geschafft haben und was als nächstes passieren wird. Halten Sie das Inte-resse aufrecht! Hören Sie genau zu und greifen Sie Ideen der Kinder für die weitere Planung auf! Ziehen Sie jeweils ein Fazit für den weiteren Projektverlauf!

6.6. Tabelle zur Übersicht: Halten Sie die einzelnen Projektschritte mit Datum chronologisch fest. 7. Projektreflexion: Reflektieren Sie das Projekt intensiv und kritisch! (Material: Gesamtreflexion Pro-

jekt) 8. Projektdokumentation für die Einrichtung: Machen Sie während des Projektes Fotos oder bitten Sie

Ihre Praxisanleitung darum, auf denen die Arbeitsprozesse und Phasen deutlich werden. Gestalten Sie ein Plakat oder nutzen Sie einen evtl. vorhandenen digitalen Bilderrahmen, um die Fotos auszustellen. TIPP: Die Fotos lassen sich hervorragend zu einer gemeinsamen Reflexion mit den Kindern nutzen.

Beim Besuch liegen alle Unterlagen bis zum durchzuführenden Schritt vor. Bei Abgabe des Berichts ist die korrigierte Fassung (mindestens) im Anhang! Abgabetermin unbedingt einhalten! Gesamtseitenzahl

30 Seiten (überschüssige Seiten werden nicht in die Bewertung einbezogen)!

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2. Beobachtungsbogen Nr. Datum:h

1. Beobachtung: Was geschieht? Was tun und sagen die Kinder?

2. Angaben zur Beobachtung:

Namenskürzel, Alter und Geschlecht der Kinder:

Beginn und Ende der Beobachtung:

Ist eine Erzieherin am Geschehen beteiligt?

Wichtige sonstige Angaben:

Wie würde ich mich jetzt fühlen, wenn ich das beobachtete Kind wäre?

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3. Analyse der Situation

3.1 Bildungsbereiche analysieren (Bewegung/ Körper, Gesundheit und Ernährung/ Sprache und Kommunikation/ soziale, kulturelle und interkulturelle Bil-

dung/ musisch-ästhetische Bildung/ Religion und Ethik/ mathematische Bildung/ naturwissenschaftlich-technische Bildung/ ökologische Bildung/ Medien)

Welcher/ welche Bildungsbereich(e)ist/ sind in der Situation bedeutsam? Begründen Sie Ihre Auswahl!

3.2 Selbstbildungspotentiale analysieren (Differenzierung von Wahrnehmungserfahrungen, Innere Verarbeitung, Soziale Beziehungen und Beziehungen zur sachlichen Umwelt, Umgang mit Komplexität und Lernen in Sinnzusammenhängen, Forschendes Lernen)

Konkretisieren Sie die Bildungsbereiche, indem Sie die Selbstbildungspotentiale in dieser Situation herausstel-len.

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4. Bildungsinteresse: Formulieren Sie das vermutete Bildungsinteresse präzise und transparent!

5. Weitere Fragen: Welche Fragen ergeben sich für mich aus der Beobachtung? Auf was möchte ich bei der

nächsten Beobachtung weiter achten?

6. Impulse/ angeleitete Aktivitäten/ Projekte: Welche Schlüsse ziehe ich aus der beobachteten Si-

tuation für mein pädagogisches Handeln? Welche Impulse usw. (hinsichtlich des räumlichen, materiellen An-

gebots und der sozialen Erfahrungen) könnten dem Kind weiterhelfen?

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3. Leitfragen für die Planung und Reflexion von Impulsen Orientieren Sie sich an den Fragen und Aufgaben und nutzen Sie sie als Hilfestellung! Manchmal sind Punkte überflüssig, manchmal müssen Punkte hinzugefügt werden, damit die Planung verständlich wird.

1. Überprüfung der Beobachtungsbögen/ Differenzierte Benennung des Bildungsinteresses

Überprüfen Sie, ob Sie bei dem Beobachtungsbogen, den Sie dem Impuls zugrundelegen wollen, das Bil-

dungsinteresse differenziert formuliert haben und ob Sie sich weiterführende Fragen, die der Konkretisie-

rung des Bildungsinteresses dienen, gestellt haben! Wenn nicht, formulieren Sie die zwei Punkte an die-

ser Stelle neu! Benennen Sie das Interesse an dieser Stelle unbedingt!

2. Beschreibungen des Impulses

2.1. Welches Thema hat der Impuls? (Knapp und knackig formulieren!) 2.2. Welche Materialien stellen Sie bereit? 2.3. Welchen Ort wählen Sie dazu (evtl. Begründung angeben)? 2.4. Machen Sie die Kinder auf den Impuls aufmerksam? Wenn ja, wie? 2.5. Wie verhalten Sie sich? Bestimmen Sie Ihre Rolle und Aufgabe während des Impulses!

3. Überlegungen zur Offenheit des Impulses

Welche Möglichkeiten eröffnet der Impuls für die Kinder? Wie könnten sie sich verhalten? Erläutern Sie

zwei Möglichkeiten (die dem Bildungsinteresse entsprechen und gut zum Impuls passen) beispielhaft!

4. Fragen zur Reflexion des Impulses – ACHTUNG NEU! Beobachtung und deren Analyse:

Bildung: Inwiefern haben die Kinder im Impuls an ihrem Bildungsinteresse gearbeitet? Kann ich mein formuliertes Bildungsinteresse nun konkretisieren oder präzisieren? Mit welchen Themen und Fragen haben sich die Kinder auseinandergesetzt?

Wie wurden die Selbstbildungspotenziale der Kinder herausgefordert? Welches Selbstbildungs-potenzial stand im Vordergrund? Woran haben Sie dies erkannt?

Durchführung des Impulses

Haben die Kinder sich so verhalten, wie Sie dies eingeschätzt hatten? Was hat Sie überrascht und welche Auswirkung hatte dies auf den Ablauf? Wie haben Sie die Kinder zusätzlich zu Ihrer Planung durch (welche) Impulse unterstützt?

Habe ich Materialien verändert oder war die Menge überflüssig/ überfordernd?

Eigene Lernerfahrungen

Gab es Situationen, bei denen Sie sich sicher und wohl oder unsicher und unwohl gefühlt haben? Worauf führen Sie das zurück? Hatte dies Auswirkungen auf den Verlauf und auf die Kinder?

Eigene Rolle: An welchen Stellen im Ablauf haben Sie gelenkt und wann haben Sie sich zurück-genommen? Welche Auswirkungen hatte das auf die Kinder/ den Verlauf?

Welche Folgerungen (auch bezogen auf Ihr Erzieherverhalten) möchten Sie aus den neu gewon-nenen Erfahrungen ziehen? Was wollen Sie bei der nächsten Situation konkret ändern?

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4. Projektplanung 4.1. Kindbeschreibung: Beschreiben Sie jedes Kind einzeln mit besonderem Blick auf Ihr Projekt. Das Kind muss durch die Beschrei-bung wiedererkennbar sein und die Beschreibung sollte verdeutlichen, wie gut Sie es bereits kennengelernt haben. Beschreiben Sie möglichst konkret: (NICHT: „R. ist auch sonst besonders kreativ.“ SONDERN: R. zeigt im Alltag ein besonderes Interesse an der intensiven Wahrnehmung verschiedener Materialien wie Kleister, Fingerfarbe und Rasierschaum.“) Aspekte der Beschreibung können sein:

Eigenschaften, Fähigkeiten und auch besondere Interessen der Kinder,

Stärken, die begleitet, gefördert und gefordert werden sollen,

bevorzugte Beschäftigungen und Aufenthaltsorte der Kinder,

Nehmen Sie auch Stellung dazu,

warum Sie diese Kinder für das Projekt ausgewählt haben,

welche Kompetenzen die Kinder für das Projekt mitbringen. Auf welche Besonderheiten wollen Sie bei diesem Kind achten und was müssen Sie in diesem Zusammenhang für Ihr Projekt berücksichtigen? Gehen Sie abschließend auf die Gruppenkonstellation ein: Sind die Kinder befreundet? Spielen Sie oft zusam-men? Gibt es jemandem mit einer „Außenseiterposition“? Haben Sie bereits Rollenverteilungen erkannt?

4.2. Projektziele Orientieren Sie sich bei der Formulierung der ein bis drei Projektziele an den Vorgaben aus dem ausführlichen Planungsschema für Aktivitäten. Die Ziele müssen überprüfbar und detailliert sein. Bitte überlegen Sie sich genau, was Sie mit dem Projekt bei einzelnen Kinder oder der Kindergruppe erreichen wollen! Formulieren Sie Ziele, bei denen Sie sagen können: Wenn die Kinder dies nach dem Projekt nicht gelernt haben oder sich eben in genau dieser Richtung entwickelt haben, dann hat mein Projekt nichts ge-bracht! Beispiel: Die Kinder erweitern ihre Fähigkeit, ein gemeinsames Bauvorhaben zur planen und zu strukturieren, indem sie systematisch eine „Schatzkiste“ aus Holz erstellen und dabei den jeweils nächste Schritt gemeinsam festlegen.

4.3. Projektthema Orientieren Sie sich bei der Formulierung des Projektthemas an den Vorgaben aus dem ausführlichen Pla-nungsschema für Aktivitäten! Es muss sich Zieldimension und Schwerpunkt des Projekts darin wieder finden. Wenn man es liest, soll man wissen, worum es in Ihrem Projekt geht.

4.4. Übersicht über den geplanten Projektverlauf Nach dem Planungsgespräch wissen nun Sie und die Kinder, um was es in Ihrem Projekt gehen soll. Das Thema ist festgelegt, die Projektgruppe hat schon einen Namen, vielleicht gibt es sogar Vorstellungen von einem Ergebnis, das die Kinder gemeinsam erreichen wollen. Bestimmt wissen auch schon alle, wie es losge-hen soll. Dokumentieren Sie an dieser Stelle all diese Aspekte. Bitte denken Sie nicht, dass das optimale Ergebnis eines Planungsgesprächs vier festgelegte Aktivitäten seien! Kinder können nicht schon vor dem Projekt visionär entscheiden, was sie wann und wie genau machen wol-len. Wenn es schon solch konkrete Vorstellungen gab, liegt dies bestimmt daran, dass die Kinder alles schon kennen. Wichtig ist, dass es im Projekt auch einen Zuwachs an Informationen oder Kompetenzen für die Kinder gibt. Deshalb reicht es, dass die Kinder im Planungsgespräch und bei weiteren Aktivitäten eine Vorstellung entwi-ckeln, was sie als nächstes tun wollen. Jeder weitere Schritt kann so (mit Partizipation der Kinder!) entwickelt werden.

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5. Materialien Planung 5.1. Kurzdokumentation einer Aktivität am [Datum] fürs Planungsgespräch!

Anlass (Wie kommen Sie zu dieser Aktivität? Was haben die Kinder genau beschlossen? Wie formulieren Sie das Interesse jetzt?): Thema (siehe Themenformulierung ausführliches Planungsschema): Ziele (siehe Zielformulierung ausführliches Planungsschema): Ausfüllen der Tabelle in logischen Stichpunkten

Phase mit grober Zeitangabe

Handlungsschritte/ Teilschritte: Was tue/ sage ich? Was löse ich damit bei den Kindern aus? Welche Hand-lungsschritte sind in welcher Reihen-

folge geplant?

Begründung des Hand-lungsschrittes: Warum gehe ich so vor? Was will ich mit meinem Vorhaben

erreichen?

Vorbereitungen

Einstiegsphase:

Transparenz für die Kinder/Standortbe-stimmung. Wecken der Neugierde. Ge-

meinsame Planung mit den Kindern. Re-geln, falls nötig. Besprechung des Materi-

als. Kindgerechte Erläuterung, wie es prak-tisch weiter geht

Hauptphase:

detaillierte Tätigkeitsbeschreibung, eigene

Fragen und Tätigkeiten aufschreiben, er-

wartete Kindertätigkeit beschreiben

Hilfsfragen:

An welcher Stelle aktivieren Sie welches Kind?

In welcher Phase können die Kinder frei handeln, in welcher werden sie angelei-tet?

Welche Hilfestellungen/ Materialien brauchen die Kinder, um möglichst selbsttätig zu handeln?

Wann fragen Sie nach der Meinung der Kinder?

Wann geben Sie den Kindern zwei Va-rianten, zwischen denen sie sich ent-scheiden dürfen?

Abschlussphase:

Ausblick auf kommende Aktivitäten, ge-meinsame Reflexion des Prozesses und des einzelnen oder gemeinsamen Handlungs-produkts. Wertschätzung. Gemeinsamer Ausblick/ Standortbestimmung. Schluss-worte. Geregelte Rückkehr in die Gruppe

(z.B. durch gemeinsames Wegräumen o.ä.)

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5.2. Ausführliches Planungsschema für die Aktivität am [Datum] für Akti-

vitäten bei Lehrerbesuchen verwenden!

1. Anlass Hier setzen Sie sich noch einmal damit auseinander, warum Sie diesen Projektschritt durchführen. Ben-

nen Sie noch einmal das konkrete Interesse der Kindergruppe! Welche Wünsche wurden in den Zwi-

schengesprächen für diesen Projektschritt geäußert? Was sind die Ideen der Kinder?

2. Eventuelle Veränderungen in der Projektgruppe Ist noch ein Kind dazu gekommen? Mit welcher Begründung? Ist ein Kind krank geworden? O.ä.

3. Überlegungen zu angestrebten Zielen Überlegen Sie, was Sie mit den Kindern heute erreichen wollen. Formulieren Sie aber kein Ergebnis, son-

dern den Kompetenzerwerb der Kinder. Welche Lernchancen bietet Ihre Aktivität? Was ist Ihnen beson-

ders wichtig? Legen Sie sich auf ein bis zwei Ziele fest, die Sie unbedingt erreichen wollen!

Beispiele:

Welche Art der Kompe-tenzerweiterung (Kön-nen /Wissen / neu/ Er-weiterung…)?

Was wird entwickelt/ er-weitert?

Wie lernen sie es?

Die Kinder können einen Nagel einschlagen indem sie

den Nagelhalter verwenden und mit dem Hammer im richtigen Winkel schlagen.

Die Kinder lernen wie man einen Hammer verwendet

indem sie

die Haltung und den Krafteinsatz aus-probieren

Die Kinder erweitern ihren Wortschatz indem sie

die unbekannten Werkzeuge benennen.

Beispiele für falsche Ziele:

Die Kinder erweitern ihre Fachkompetenz./ Die Kinder lernen mit Werkzeug umzugehen.

Fragen zur Überprüfung der Ziele:

Passt das Ziel zu allen/ den Kindern?

Sind die Ziele umsetzbar?

Ist das Teilziel ganz konkret benannt (Wortschatzerweiterung, nicht Sprachkompetenz)?

Geht es in der Aktivität und in den Zielen ums Können oder ums Wissen? (Können ist meistens vor-zuziehen!)

Ist das Ziel überprüfbar? Woran? Steht das in der Formulierung?

4. Themenformulierung: Formulieren Sie ein informatives Thema Ihrer Aktivität! Ziehen Sie hierzu Ihre Zielformulierung hinzu. Zu-dem muss die Methode deutlich werden. Beispiel: Das sachgerechte Einschlagen der Nägel zur Erstellung eines Holzrahmens für die Schatztruhe 5. Organisatorische Vorüberlegungen Halten Sie begründet fest, …

warum Sie sich für einen bestimmten Ort entschieden haben,

warum Sie sich für diese Sitzordnung entschieden haben oder die Kinder frei wählen lassen,

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wie Sie die Kinder zusammen führen,

welche Materialien Sie wo und wie bereitstellen und warum (können die Kinder diese nicht auch selbst zusammensuchen?),

welchen Zeitraum Sie für Ihre Aktivität wählen,

welche Absprachen Sie mit wem treffen müssen oder getroffen haben. 6. Tabelle Beachten Sie bei Ihrer sehr detailreichen Planung immer die folgende Fragenfolge, die in der Tabelle beantwor-

tet werden muss:

Was mache ich? Wie mache ich das? Warum mache ich das?

Phase mit grober Zeitangabe

Handlungsschritte/ Teilschritte: Was tue/ sage ich? Was löse ich damit bei den Kindern aus? Welche Hand-lungsschritte sind in welcher Reihen-

folge geplant?

Begründung des Hand-lungsschrittes: Warum gehe ich so vor? Was will ich mit meinem Vorhaben

erreichen?

Vorbereitungen

Einstiegsphase:

Transparenz für die Kinder/Standortbe-stimmung. Wecken der Neugierde. Ge-

meinsame Planung mit den Kindern. Re-geln, falls nötig. Besprechung des Materi-

als. Kindgerechte Erläuterung, wie es prak-tisch weiter geht

Hauptphase:

detaillierte Tätigkeitsbeschreibung, eigene Fragen und Tätigkeiten

aufschreiben, erwartete Kindertätigkeit beschreiben

Hilfsfragen:

An welcher Stelle aktivieren Sie welches Kind?

In welcher Phase können die Kinder frei handeln, in welcher werden sie angelei-tet?

Welche Hilfestellungen/ Materialien brauchen die Kinder, um möglichst selbsttätig zu handeln?

Wann fragen Sie nach der Meinung der Kinder?

Wann geben Sie den Kindern zwei Va-rianten, zwischen denen sie sich ent-scheiden dürfen?

Abschlussphase:

Ausblick auf kommende Aktivitäten, ge-meinsame Reflexion des Prozesses und des einzelnen oder gemeinsamen Handlungs-produkts. Wertschätzung. Gemeinsamer Ausblick/ Standortbestimmung. Schluss-worte. Geregelte Rückkehr in die Gruppe

(z.B. durch gemeinsames Wegräumen o.ä.)

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6. Materialien Reflexion

6.1. Reflexionsfragen für die Reflexion von angeleiteten Aktivitäten für die

Besuchsaktivitäten verwenden!

Gehen Sie auf einen Großteil der Hilfsfragen ein und begründen Sie Ihre Einschätzung stets. Sehen Sie die

Fragen als Impulse für Ihre Reflexion an und arbeiten Sie die Fragen nicht chronologisch ab. Schreiben Sie

einen zusammenhängenden Text, der durch Überschriften gegliedert ist:

(NICHT: „Ja, ich habe das Bildungsinteresse der Kinder getroffen.“, SONDERN: „Das Bildungsinteresse der

Kinder zeigte sich, indem…“).

Erzählen Sie nie den Ablauf nach! (NICHT: Die Kinder saßen am Tisch und malten mit den von mir bereit gestellten

Farben. Dann…; SONDERN: Die Entscheidung, alle Farben jedem Kind auf Paletten zur Verfügung zu stellen, ermög-

lichte eine intensive Konzentration auf das Wesentliche, bei der keine Konflikte um das Material entstanden.)

Beobachtung und daraus entwickelte Ziele und Themen:

Bildung: Inwiefern haben die Kinder in der Aktivität an ihrem Bildungsinteresse gearbeitet? Kann ich mein formuliertes Bildungsinteresse umformulieren oder präzisieren?

Wie wurden die Selbstbildungspotenziale der Kinder herausgefordert? Welches Selbstbildungspoten-zial stand im Vordergrund?

Inwiefern wurden Entwicklungsstand und Erfahrungsfeld der Kinder aufgegriffen?

Welche Ziele waren richtig gesteckt? Ergaben sich neue Ziele? Welche? Inwiefern habe ich meine Ziele erreicht? BITTE KRITISCH HINSEHEN!

Durchführung

Haben die Kinder sich so verhalten, wie Sie dies eingeschätzt hatten? Was hat Sie überrascht und welche Auswirkung hatte dies auf den Ablauf? Wie haben Sie die Kinder zusätzlich zu Ihrer Planung unterstützt?

Haben sich die Kinder ähnlich stark beteiligt oder muss ich Einzelne im nächsten Projektschritt stärker unterstützen und andere evtl. sogar bremsen?

Partizipation: An welchen Stellen ist es Ihnen gelungen, die Kinder zu aktivieren? Haben sie selbst-tätig gehandelt? Welche gedanklichen Prozesse wurden in Gang gebracht? Welche Entscheidungen haben die Kinder getroffen? Wie haben Sie dies ermöglicht?

Welche alternativen Planungsschritte oder Verhaltensweisen wären für den heutigen Schritt sinn-voll gewesen?

Eigene Lernerfahrungen

Eigene Rolle: An welchen Stellen im Ablauf haben Sie gelenkt und wann haben Sie sich zurückge-nommen? Welche Auswirkungen hatte das auf die Kinder/ den Verlauf?

Moderation: Welche Fragestrategien oder Impulse haben mir geholfen, den Prozess und die Kinder in ihrer Selbsttätigkeit zu unterstützen? Welche Methoden möchte ich bei der nächsten Aktivität ein-bringen?

Lernerfolg: Haben Sie aus vorherigen Situationen und Reflexionen Konsequenzen gezogen? Wenn ja, welche?

Fazit: Welche Schlüsse ziehen Sie aus den heutigen Erfahrungen für die nächste Aktivität?

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6.2. Aspekte der Kurzreflexion für alle Aktivitäten ohne Lehrerbesuch verwenden!

Gehen Sie knapp auf das Wesentliche ein. Machen Sie deutlich, was Sie aus diesem Schritt für sich und für

den weiteren Projektverlauf gelernt haben. (Schreiben Sie eine halbe Seite!)

Erzählen Sie nie den Ablauf nach! (NICHT: Die Kinder saßen am Tisch und malten mit den von mir bereit gestellten

Farben. Dann…; SONDERN: Die Entscheidung, alle Farben jedem Kind auf Paletten zur Verfügung zu stellen, ermög-

lichte eine intensive Konzentration auf das Wesentliche, bei der keine Konflikte um das Material entstanden.)

Wesentliche Aspekte der Reflexion können sein:

Bildung, Partizipation, Lenkung, Fazit: Welche Schlüsse ziehen Sie aus den heutigen Erfahrungen für die

nächste Aktivität?

6.3. Gesamtreflexion des Projekts Abschluss Projektmappe!

Reflektieren Sie abschließend Ihr Projekt! Gehen Sie dabei sowohl auf Ihren eigenen Lernerfolg (was nehme

ich für die Entwicklung meiner Kompetenzen mit?), die Lernprozesse der Kinder (Wie hat sich R. im Verlauf

des Projekts entwickelt?) als auch den Aufbau und die Sinnhaftigkeit des Projekts ein! Benennen Sie Sie Bei-

spiele für Ihre „Behauptungen“ und beziehen Sie sie sehr konkret auf einzelne Handlungsschritte!

Hilfsfragen:

Beobachtung und daraus entwickelte Ziele und Themen:

Bildung: Inwiefern haben die Kinder im Projekt an ihrem Bildungsinteresse gearbeitet? Wie wurden die Selbstbildungspotenziale der Kinder herausgefordert?

Welche Ziele waren richtig gesteckt? Ergaben sich neue Ziele? Welche? Inwiefern habe ich meine Ziele erreicht? BITTE KRITISCH HINSEHEN!

Welche Entwicklung der einzelnen Kinder war während des Projektverlaufs erkennbar? Hat sich die Gruppendynamik verändert?

Durchführung

Projektverlauf/ Partizipation: An welchem Stellen ist es Ihnen gelungen, die Kinder in die Planung des Projektverlaufs einzubeziehen? Wie? An welchen Stellen haben Sie gelenkt und vorgegeben? Wa-rum? Würden Sie dies wieder so entscheiden?

Haben Sie ein Bildungsprojekt nach den im Unterricht besprochenen Kriterien durchgeführt? Woran Sie dies erkennen?

Eigene Lernerfahrungen

Moderation: Was haben Sie in Bezug auf Ihre Moderation von Kommunikationsprozessen gelernt?

Planungskompetenz: Wie würden Sie die nächsten Aktivitäten- und Projektplanungen angehen?

Was nehmen Sie aus dem Projekt mit?