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2014 Daten und Fakten Provinzial NordWest Konzern Provinzial NordWest Konzern S Finanzgruppe

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2014Daten und FaktenProvinzial NordWest Konzern

Provinzial NordWestKonzern

S Finanzgruppe

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Struktur des Provinzial NordWest Konzerns

* Die Gesellschaft ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe.

Sparkassenverband Westfalen-Lippe

Westfälische Provinzial Versicherung AG

Provinzial NordWest Holding AG

Westfälisch-Lippische Vermögensverwaltungs-

gesellschaft mbH *

Provinzial Nord Brandkasse AG

Sparkassen- und Giroverband

für Schleswig-Holstein

Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG

Ostdeutscher Sparkassenverband

Provinzial NordWest Lebensversicherung AG

2 %18 %40 %40 %

100 %100 %100 %100 %

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2 Editorial

2 Grußwort

4 Geschäft und Rahmenbedingungen

6 Unternehmensporträts

6 Provinzial NordWest Konzern

10 Wir nehmen dem Schaden den Schrecken

12 Westfälische Provinzial Versicherung AG

20 Provinzial Nord Brandkasse AG

28 Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG

36 Provinzial NordWest Lebensversicherung AG

44 Ausblick und weitere Informationen

44 Perspektiven für 2015

48 Glossar

49 Kontakte, Impressum

Inhalt

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Editorial Grußwort2

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Geschäftspartner,

das Geschäftsjahr 2014 war ein herausforderndes und zugleich erfolgreiches für den Provinzial NordWest

Konzern. Das andauernde Niedrigzinsniveau, die schweren Unwetter, die regulatorischen Vorgaben aus

Berlin und Brüssel sowie die Umsetzung zahlreicher konzerninterner Initiativen waren Themen, die wir

erfolgreich bearbeiten konnten. Insgesamt sind wir mit dem Erreichen der Ziele und den wirtschaftlichen

Ergebnissen sehr zufrieden.

In der Schaden- und Unfallversicherung sowie in der Lebensversicherung erzielten wir trotz des unver-

ändert intensiven Wettbewerbs ein gutes Beitragswachstum und konnten insgesamt einen Jahres-

überschuss von über 100 Mio. Euro erwirtschaften. Erfreulich auch die erneute Bestätigung unserer

Finanzstärke durch das „AA –“ Rating von Fitch. Damit gehören wir weiterhin zu den am besten bewerteten

Versicherungsunternehmen in Deutschland. Ein wichtiges Signal für unsere Kunden, die auf langfristige

Sicherheit und Solidität setzen.

Doch die Erhaltung des Status quo ist uns nicht genug. Die Versicherungsbranche befindet sich in

einer Phase des Umbruchs, der so komplex und vielschichtig ist wie nie zuvor. Um unsere langfristige

Wettbewerbs fähigkeit abzusichern, müssen wir jetzt die Weichen stellen. Die konsequente Ausrichtung

als öffentliches Versicherungsunternehmen, der Ausbau der digitalen Provinzial, aber auch die Fokus-

sierung auf eine inno vative Produktgestaltung und die exzellente Service- bzw. Beratungsqualität sind

nur einige wichtige Meilensteine auf dem Weg dorthin.

Die Provinzial NordWest ist gut gerüstet: Engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, erfolgreiche

Partner im Vertrieb und das Vertrauen unserer Kunden sind seit vielen Jahren ein wichtiger Erfolgsgarant.

Für die Loyalität und die geleistete Arbeit sind wir allen sehr dankbar.

Münster, im Juni 2015

Provinzial NordWest Holding Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Wolfgang Breuer Gerd Borggrebe

Dr. Ulrich Scholten Jörg Tomalak-Plönzke

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Grußwort Editorial 3

Dr. Wolfgang BreuerJahrgang 1962, seit Juni 2015 Vorsitzender des Vorstands,Verantwortungsbereiche: Konzernkoordination, Kommunikation, Interne Revision, Recht / Compliance,Datenschutz, Marketing, Gesamtrisikomanagement

Gerd Borggrebe Jahrgang 1953, seit September 2006 Mitglied des Vorstands, Arbeitsdirektor, Verantwortungsbereiche: Personal, Konzern- betriebsorganisation, Datenverarbeitung

Dr. Ulrich ScholtenJahrgang 1967, seit April 2015 Mitglied des Vorstands,Verantwortungsbereiche: Rechnungswesen / Bilanzen, Steuern, Rückversicherung, Kapitalanlage, Konzerncontrolling / Unternehmensplanung

Jörg Tomalak-Plönzke Jahrgang 1959, seit August 2012 Mitglied des Vorstands,Verantwortungsbereich: Geschäftsgebiet Nord

V. l. n. r.: Dr. Ulrich Scholten, Dr. Wolfgang Breuer, Gerd Borggrebe, Jörg Tomalak-Plönzke

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Editorial Geschäft und Rahmenbedingungen4

Geschäft und Rahmenbedingungen

Geschäftsmodell des Provinzial NordWest Konzerns

Der Provinzial NordWest Konzern gehört mit

Gesamt beitragseinnahmen von rund 3,9 Mrd. Euro

zu den großen deutschen Versicherungsgruppen

und ist der zweitgrößte öffentliche Versicherungs-

konzern in Deutschland. Er ist Teil der Sparkassen-

Finanzgruppe. Die Provinzial NordWest Holding AG

ist die Dachgesellschaft des Provinzial NordWest

Konzerns und hat ihren Sitz in Münster. Unter der

Provinzial NordWest Holding AG, die als Manage-

ment- und Steuerungsholding fungiert und das

aktive Rückversicherungsgeschäft betreibt, agieren

rechtlich selbstständige regionale Schaden- und

Unfallversicherer:

 �die Westfälische Provinzial Versicherung AG,

Münster,

 �die Provinzial Nord Brandkasse AG, Kiel, und

 �die Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG,

Hamburg.

Das Lebensversicherungsgeschäft der Gruppe wird

von der Provinzial NordWest Lebensversicherung AG

mit Sitz in Kiel betrieben.

Segmente und Standorte der GeschäftstätigkeitDie Geschäftstätigkeit des Konzerns erstreckt

sich auf das selbst abgeschlossene Schaden- und

Unfallversicherungsgeschäft, das selbst abge-

schlossene Lebensversicherungsgeschäft sowie

das in Rückdeckung übernommene Versicherungs-

geschäft. Das aktive Rückversicherungsgeschäft

wird im Wesentlichen von der Provinzial NordWest

Holding AG betrieben. Von den Gesamtbeitrags-

einnahmen des Geschäftsjahres 2014 in Höhe von

rund 3,9 Mrd. Euro entfielen 1,8 Mrd. Euro auf die

Schaden- und Unfallversicherung und 2,1 Mrd. Euro

auf die Lebensversicherung.

Die Westfälische Provinzial Versicherung AG betreibt

das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft in

Westfalen, die Provinzial Nord Brandkasse AG in

Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

In Hamburg wird die Marktbearbeitung im Zuge der

Einmarkenstrategie sukzessive auf die Hamburger

Feuerkasse Versicherungs-AG überführt. Nach voll-

ständiger Umsetzung der Strategie wird an diesem

Standort nur noch das Kraftfahrtversicherungs-

geschäft durch die Provinzial Nord Brandkasse AG

betrieben. Die drei Schaden- und Unfallversicherer

verfügen in ihren Geschäftsgebieten über eine tradi-

tionell gute Marktposition. Die Provinzial NordWest

Lebensversicherung AG ist im Lebensversicherungs-

geschäft in Westfalen-Lippe sowie in Schleswig-

Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg

tätig. Speziell in der betrieblichen Altersvorsorge

bieten wir alle fünf Durchführungswege an. In den

Durchführungs wegen Pensionskasse und Pensions-

fonds sind wir als Landesdirektion für die Spar-

kassen PensionsManagement GmbH in Köln tätig.

Kranken- und Rechtsschutzversicherungen runden

das Angebot der Provinzial NordWest Gruppe ab.

In der privaten Krankenversicherung werden die

Produkte der Union Krankenversicherung AG (UKV)

und in der Rechtsschutzversicherung die Produkte

der ÖRAG Rechtsschutzversicherungs-AG vermittelt.

Hierbei handelt es sich um Gemeinschaftsunter-

nehmen der öffentlichen Versicherer.

Unsere VertriebspartnerDer Vertrieb der Versicherungsprodukte erfolgt

über die Geschäftsstellen bzw. Agenturen der

Westfälischen Provinzial Versicherung AG, der

Provinzial Nord Brandkasse AG und der Hamburger

Feuerkasse Versicherungs-AG sowie über die

Sparkassen in Westfalen, Schleswig-Holstein und

Mecklenburg-Vorpommern. Darüber hinaus sind

auch Makler für uns tätig. Die Provinzial NordWest

Lebensversicherung AG unterhält keine eigen-

ständige Vertriebsorganisation, sondern nutzt das

Vertriebsnetz der regionalen Schaden- und Unfall-

versicherer der Provinzial NordWest Gruppe und

der Lippischen Landes-Brandversicherungsanstalt

sowie das Filialnetz der Sparkassen. Diese im Markt-

vergleich sehr kundennahe vertriebliche Aufstellung

verschafft uns erhebliche Wettbewerbsvorteile.

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Geschäft und Rahmenbedingungen Editorial 5

Gesamtwirtschaftliche und branchen-spezifische Rahmenbedingungen

Konjunktur bleibt hinter den Erwartungen zurückDie konjunkturelle Entwicklung in Deutschland im

Jahr 2014 blieb mit einem Wachstum des Brutto-

inlandsprodukts von 1,6 % hinter den Erwartungen

zurück. Grund für den gegenüber den Prognosen

schwächeren Konjunkturverlauf war vor allem die

stagnierende wirtschaftliche Entwicklung im Euro-

raum, aber auch die Weltkonjunktur insgesamt

zeigte nur einen mäßigen Aufwärtstrend. Zuneh-

mende geopolitische Spannungen, vor allem als

Folge des Ukraine-Konflikts, trübten die Konjunktur-

aussichten weiter ein. Angesichts des robusten

Arbeitsmarkts und gestiegener Realeinkommen

entwickelte sich der private Konsum weiterhin

positiv. Die für die Versicherungsnachfrage wich-

tige wirtschaftliche Lage der privaten Haushalte

stellte sich auch im Jahr 2014 günstig dar.

Niedrigzinsen und Kursschwankungen an den AktienmärktenAn den Finanzmärkten hat sich – vor allem als Folge

der erneuten Lockerung der Geldpolitik durch die

Europäische Zentralbank (EZB) – das Niedrigzins-

umfeld weiter verfestigt. So senkte die EZB den

Leitzins in zwei Schritten von 0,25 % auf zunächst

0,15 % und dann auf 0,05 %. Ferner führten auch

die geopolitischen Risiken zu einer verstärkten

Nachfrage nach sicheren Anleihen und damit zum

Rückgang der Kapitalmarktrenditen. So fiel die

Rendite für zehnjährige Bundesanleihen im August

2014 erstmals unter 1 %. Zum Jahresende 2014

betrug sie nur noch 0,54 (Vorjahr: 1,93) %. Nach

verhaltenem Beginn entwickelten sich die Aktien-

märkte in den ersten Monaten des Jahres 2014 zu-

nächst positiv. Der DAX überschritt am 5. Juni 2014

erstmals die Marke von 10.000 Punkten. Im Zuge

des rasanten Ölpreisverfalls und der Unsicherheiten

in Bezug auf die weitere Entwicklung in Griechen-

land gab der DAX bis zum Jahresende 2014 wieder

nach und schloss bei 9.806 (9.552) Punkten. Das be-

deutet einen Anstieg von lediglich 2,7 % gegenüber

dem Jahresschlussstand 2013. Der EuroStoxx 50

notierte Ende Dezember bei 3.146 (3.109) Punkten

und lag damit um 1,2 % über dem Jahresschluss-

stand 2013.

Marktentwicklung in der Schaden- und UnfallversicherungDer Gesamtverband der Deutschen Versicherungs-

wirtschaft (GDV) geht für das Jahr 2014 von einem

Beitragswachstum in Höhe von 3,2 (3,3) % aus.

Vor dem Hintergrund der hohen Schadenbelastung

im Vorjahr und daraus resultierender Beitragsan-

passungen konnte die Verbundene Wohngebäude-

versicherung einen kräftigen Beitragszuwachs von

7,0 % verzeichnen. In der Kraftfahrtversicherung

schwächte sich die Beitragsdynamik mit einer

Steigerung von voraussichtlich 4,6 % gegenüber

den Vorjahren etwas ab.

Nach dem starken Schadenanstieg im Vorjahr, der

wesentlich von Elementarereignissen getrieben war,

gingen die Geschäftsjahresschadenaufwendungen

im Jahr 2014 insgesamt voraussichtlich um 7,6 %

zurück. Rückläufig war der Schadenaufwand vor

allem in der Wohngebäudeversicherung. Aber auch

in der Kraftfahrtversicherung hat sich die Schaden-

situation gegenüber dem Vorjahr verbessert. Ins-

gesamt erwartet der GDV für die Schaden- und

Unfallversicherung im Geschäftsjahr 2014 einen

deutlichen Rückgang der Schaden-Kosten-Quote

(Combined Ratio) auf 95 (103,5) %.

Marktentwicklung in der LebensversicherungDie Neugeschäftsentwicklung in der deutschen

Lebensversicherung war im Jahr 2014 erneut von

der dynamischen Entwicklung im Einmalbeitrags-

geschäft geprägt. Der GDV geht für das Jahr 2014

von einem Anstieg der Einmalbeiträge um 13,0 %

auf 28,5 Mrd. Euro aus. Eine hohe Nachfrage war

dabei weiterhin bei den fondsgebundenen Renten-

versicherungen sowie den klassischen Kapital-

lebensversicherungen zu konstatieren. Auch das

Neugeschäft mit Lebensversicherungen gegen

laufende Beitragszahlung verlief mit einem Zuwachs

von 4,2 % positiv.

Als Folge dieser Einzelentwicklungen wuchsen die

Gesamtbeitragseinnahmen in der Lebensversiche-

rung (ohne Pensionskassen und Pensionsfonds)

im Jahr 2014 um 3,3 % auf 90,3 (87,4) Mrd. Euro.

Gleichzeitig haben sich auch die Leistungsauszah-

lungen in der Lebensversicherung um 6,3 % auf

rund 84 Mrd. Euro erhöht.

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Die Stärke des Provinzial NordWest Konzerns liegt in seinem Geschäftsmodell. Unter Beibehaltung der regionalen Markt -verantwortung wird durch die Bündelung von Kernfunktionen die Effizienz aller Konzernunternehmen erhöht. Werte wie Kunden-nähe sowie die enge wirtschaftliche und soziale Bindung an die Region – die wesentlichen Wettbewerbs vorteile eines Regional-versicherers – bleiben durch die Konzentration auf das jeweilige Geschäftsgebiet erhalten.

Stärken wahren, Aufgaben bündeln

6 Provinzial NordWest Konzern Porträt

45,6 % 1.787,3 Mio. EUR Schaden- und Unfallversicherung

54,4 % 2.134,1 Mio. EUR Lebensversicherung

3.921,4 Mio. EUR Gesamtbeitragseinnahmen

Beitragseinnahmen nach Geschäftszweigen

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Das Geschäftsjahr 2014 in Zahlen

Provinzial NordWest Konzern im Überblick

2014 2013 2012

Gebuchte Bruttobeiträge Mio. EUR 3.921,4 3.191,3 2.990,7

davon Schaden- und Unfallversicherung Mio. EUR 1.787,3 1.732,0 1.682,1

davon Lebensversicherung Mio. EUR 2.134,1 1.459,3 1.308,6

Versicherungsverträge Tsd. 9.583,0 9.572,6 9.618,6

davon Schaden- und Unfallversicherung Tsd. 7.872,8 7.854,0 7.858,2

davon Lebensversicherung Tsd. 1.710,2 1.718,6 1.760,5

Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle Mio. EUR 3.086,1 2.889,3 2.567,7

davon Schaden- und Unfallversicherung Mio. EUR 1.314,5 1.272,8 1.109,8

davon Lebensversicherung Mio. EUR 1.771,6 1.616,5 1.457,9

Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung Mio. EUR 96,7 99,9 33,2

davon Schaden- und Unfallversicherung Mio. EUR 54,1 30,7 34,6

davon Lebensversicherung Mio. EUR 42,7 69,2 – 1,4

Nichtversicherungstechnisches Ergebnis Mio. EUR 90,5 129,9 152,2

Jahresüberschuss vor Steuern Mio. EUR 187,2 229,8 185,3

Jahresüberschuss nach Steuern Mio. EUR 101,6 130,0 136,2

Eigenkapital Mio. EUR 1.357,3 1.325,5 1.266,1

Versicherungstechnische Rückstellungen für eigene Rechnung Mio. EUR 19.866,3 19.350,4 19.218,4

Kapitalanlagen Mio. EUR 22.056,1 21.405,9 21.138,1

Laufende Durchschnittsverzinsung % 3,6 3,7 4,5

Nettoverzinsung % 4,1 4,2 4,4

Mitarbeiter 3.033 3.014 3.036

Die in dieser Broschüre genannten Daten sind jeweils kaufmännisch auf- oder abgerundet. Die Addition der Einzelwerte kann daher von den Endsummen um Rundungsdifferenzen abweichen.

7Porträt Provinzial NordWest Konzern

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Das Geschäftsjahr 2014 im Überblick

Der Provinzial NordWest Konzern konnte im

Geschäftsjahr 2014 angesichts der hohen Schaden-

belastung und des herausfordernden Kapital-

markt umfelds ein gutes Jahresergebnis in Höhe

von 101,6 (130,0) Mio. Euro erreichen. Der kräf-

tige Anstieg der Einmalbeitragseinnahmen in

der Lebensversicherung hatte ein deutlich über

dem Marktdurchschnitt liegendes Wachstum der

Konzern-Beitragseinnahmen zur Folge. Die Aus-

wirkungen der hohen Elementarschadenbelastung

auf das versicherungstechnische Ergebnis in der

Schaden- und Unfallversicherung wurden durch die

Rückversicherung und die Auflösung von Schwan-

kungsrückstellungen mehr als aufgefangen. Das

niedrige Zinsniveau führte einerseits zu hohen

Aufwendungen für die Zinszusatzreserve und damit

zu einem Rückgang des versicherungstechnischen

Ergebnisses in der Lebensversicherung, anderer-

seits aber auch zu einem kräftigen Anstieg der

Bewertungsreserven in den Kapitalanlagen. Den

Mehraufwendungen durch die gebotene Absenkung

des Rechnungszinssatzes für die per sonen bezo-

genen Rückstellungen stand eine hohe Steuer-

erstattung für Vorjahre gegenüber.

Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten

Entwicklungen:

 �Die Gesamtbeitragseinnahmen des Provin-

zial NordWest Konzerns sind um 22,9 % auf

3.921,4 (3.191,3) Mio. Euro gestiegen. Grund

hierfür war der kräftige Beitragszuwachs von

151,0 % auf 1.170,1 (466,2) Mio. Euro im Lebens-

versicherungsgeschäft gegen Einmalbeiträge.

Infolgedessen erhöhten sich die Beitragsein-

nahmen in der Lebensversicherung um 46,2 %

auf insgesamt 2.134,1 (1.459,3) Mio. Euro und

damit deutlich stärker als im Marktdurchschnitt.

 �Die konsolidierten Beitragseinnahmen in der

Schaden- und Unfallversicherung stiegen markt-

konform um 3,2 % auf 1.787,3 (1.732,0) Mio. Euro.

 �Die Schadenentwicklung war durch den Pfingst-

sturm „Ela“ und das Starkregen- und Über-

schwemmungsereignis „Quintia“ geprägt.

Die Bruttoschadenaufwendungen stiegen

gegenüber dem bereits hohen Vorjahresniveau

auf 1.314,5 (1.272,8) Mio. Euro. Die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) betrug

99,7 (100,4) %. Nur im Vorjahr und im „Kyrill“-

Jahr 2007 war bislang eine höhere Combined

Ratio zu verzeichnen.

 �Das versicherungstechnische Bruttoergebnis in

der Schaden- und Unfallversicherung schloss mit

einem Verlust in Höhe von – 20,0 (– 32,4) Mio.

Euro. Die Rückversicherung führte per saldo zu

einer Ergebnisentlastung von 24,4 (54,4) Mio.

Euro, die Auflösung von Schwankungsrück-

stellungen zu einem positiven Ergebnisbeitrag

von 49,6 (8,7) Mio. Euro. Das versicherungs-tech nische Nettoergebnis in der Schaden- und Unfallversicherung verbesserte sich

dadurch auf 54,1 (30,7) Mio. Euro.

 �Das versicherungstechnische Ergebnis in der Lebensversicherung betrug 42,7 (69,2) Mio.

Euro. Das sehr niedrige Zinsniveau bedingte

eine erneut hohe Zuführung zur Zinszusatz-

reserve von 172,6 (128,2) Mio. Euro. Der Rück-

stellung für Beitragsrückerstattung wurden

im Berichtsjahr 86,8 (114,7) Mio. Euro zugeführt.

Provinzial NordWest Konzern Porträt8

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 �Das Kapitalanlageergebnis lag mit

895,8 (899,7) Mio. Euro auf Vorjahresniveau.

Der Rückgang der Erträge aus Kapitalanlagen

wurde vor allem durch die gesunkenen Auf-

wendungen im Immobilienbereich nahezu aus-

geglichen. Die Nettoverzinsung der Kapital-

anlagen belief sich auf 4,1 (4,2) %. Die Bewer-

tungs reserven stiegen aufgrund des gesun-

kenen Zinsniveaus deutlich auf 3.089,4

(1.467,2) Mio. Euro, sodass sich die Reserve-

quote auf 14,0 (6,9) % des Kapitalanlagen-

bestands von 22,1 (21,4) Mrd. Euro erhöhte.

 �Das sonstige Ergebnis schloss mit – 100,9

(– 74,0) Mio. Euro. Die vor dem Hintergrund der

Zinsentwicklung erforderliche Absenkung des

Rechnungszinssatzes hatte einen deutlichen

Anstieg der Zinsänderungsaufwendungen für

die Pensionsrückstellungen und ähnlichen

personenbezogenen Rückstellungen zur Folge.

 �Das Ergebnis der normalen Geschäftstätig-

keit verringerte sich auf 187,2 (229,8) Mio.

Euro. Die Steueraufwendungen sind auf 85,6

(99,8) Mio. Euro gesunken. Sie beinhalten eine

hohe Steuererstattung für Vorjahre in Höhe

von 32,3 Mio. Euro. Insgesamt ergab sich

somit ein Konzern-Jahresüberschuss von

101,6 (130,0) Mio. Euro.

 �Das Eigenkapital – unter Einschluss des

Jahresüberschusses – erhöhte sich um 2,4 %

auf 1.357,3 (1.325,5) Mio. Euro.

Porträt Provinzial NordWest Konzern

Vorstand

Dr. Wolfgang Breuer, Vorsitzender;

Konzernkoordination, Kommunikation,

Interne Revision, Recht / Compliance,

Datenschutz, Marketing,

Gesamtrisikomanagement

(ab 1. Juni 2015)

Gerd Borggrebe Arbeitsdirektor;

Personal, Konzernbetriebsorganisation,

Datenverarbeitung

Dr. Ulrich ScholtenRechnungswesen / Bilanzen, Steuern,

Rückversicherung, Kapitalanlage,

Konzerncontrolling / Unternehmensplanung

(ab 1. April 2015)

Jörg Tomalak-Plönzke Geschäftsgebiet Nord

Vorsitzender des Aufsichtsrats

Dr. Rolf GerlachPräsident des Sparkassenverbands

Westfalen-Lippe

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10 Provinzial NordWest Konzern

Wir nehmen dem Schaden den SchreckenUm Schlimmes nicht noch schlimmer zu machen, ist es unser Ziel, die Schäden unserer Kunden reibungslos zu regulieren. Denn ganz gleich, ob es um einen Schaden am Auto, Haus oder in der eigenen Firma geht, wir haben immer die Menschen im Blick. Für sie erarbeiten wir individuelle Konzepte und innovative Produkte.

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11Provinzial NordWest Konzern

Ein Sturmschaden am Dach, die zerbrochene Fenster-

scheibe im Nachbarhaus oder ein beschädigtes Auto – der

Schadenfall ist die Stunde der Wahrheit für den Versiche-

rer. Jetzt geht es darum, das in ihn gesetzte Vertrauen

durch schnelle und unbürokratische Hilfe zu bestätigen.

Wie ein effizientes Schadenmanagement funktioniertUnser Ziel ist eine zügige und unkomplizierte Schaden-

bearbeitung. Wir nehmen unseren Kunden zeitraubende

Formalitäten ab und steuern für sie alle anfallenden Pro-

zesse, von der Schadenaufnahme, über die Beauftragung

von Handwerkern bis hin zur Begleichung der anfallenden

Rechnungen. Für die Begutachtung der Schäden steht

uns eine Vielzahl eigener hoch qualifizierter Sachverstän-

diger zur Verfügung, die bei Bedarf durch externe Experten

unterstützt werden.

Kundennähe – das besondere Plus der Provinzial NordWestDie Kunden der Provinzial NordWest schätzen vor allem

den persönlichen Kontakt zu ihrem Berater, der als zen-

traler Ansprechpartner persönlich immer für sie da ist.

Nicht nur bei Vertragsabschluss, sondern gerade auch im

Schadenfall zahlt sich diese Nähe aus. 80 % der Schäden

regulieren unsere Vertriebspartner direkt vor Ort. Nur

größere Schäden werden über die Direktion abgewickelt.

Das wichtigste Feedback ist das unserer KundenDie Versicherten honorieren unsere Serviceorientierung.

So wurde etwa die Wohngebäudeversicherung der West-

fälischen Provinzial jüngst Testsieger in der vom Handels-

blatt in Auftrag gegebenen Studie „Kundenzufriedenheit

Wohn gebäudeversicherung“. Darin standen Leistungs-

angebot und Service der zehn größten Wohngebäude-

versicherer Deutschlands im Fokus.

Um festzustellen, was die Kunden von uns erwarten und

was wir noch besser machen können, führen wir seit 1997

jährliche Kundenbefragungen durch. Auch hier erhalten

wir regelmäßig Spitzenbewertungen.

Für uns sind diese Resultate eine erfreuliche Bestätigung

und zugleich ein Ansporn, uns weiterhin mit vollem Einsatz

für unsere Kunden zu engagieren.

Leistung und Service sind die entscheidenden Gründe für eine Partnerschaft mit der Provinzial. Die positiven Bewertungen durch unsere Kunden belegen, dass dies wahrgenommen wird und gut ankommt.

Michael Bojarzyn, Abteilungsleiter im Bereich Leistung bei der Westfälischen

Provinzial Versicherung (Seite 14, Bild links)

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Immer offen für neue Ideen: Wenn es für einen guten Weg einen noch besseren, für eine zügige Lösung eine noch schnellere gibt, lassen wir uns gerne davon überzeugen. Denn mit unseren Prozessen und Technologien optimieren wir permanent auch den Kundenservice. Ein aktuelles Beispiel kommt aus dem Bereich Kraftfahrt: Als unser mittelständi-scher Kunde adomea mit der Idee eines innovativen Hagel-scanners auf uns zukam, haben wir direkt den Nutzen für die Versicherten der Provinzial erkannt und die Produkt-entwicklung gefördert.

Wir setzen auf richtungweisende Technologien.

Vorreiter sein, Maßstäbe setzen – immer im Sinne unserer Kunden.

Innovationen unterstützen

 Als deutschlandweit erster Versicherer nutzt die Westfälische Provinzial MIKo, ein neuartiges System zur effizienten Erfassung von Hagelschäden.

13Westfälische Provinzial Versicherung AG

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Für unsere Kunden schnell und präzise den Schaden ermitteln

 Intelligenter Hagelscanner, dem keine Delle entgeht: MIKo steht für Mobiles Identifikationssystem für Kraftfahrzeug oberflächenfehler.

An den Juni 2014 können sich im Sauerland noch viele Menschen erinnern. Pfingstmontag wütete das Unwetter „Ela“. Im Gepäck: dicke Hagel-körner, die mehr als 800 Schäden an Fahrzeugen verursachten. Bei einer solch hohen Anzahl an Schadenfällen organisiert die Provinzial soge-nannte Sammelbesichtigungen, bei denen die Kunden ihre Autos begutachten lassen können.

Während früher ein Sachverständiger jedes Fahrzeug einzeln unter die Lupe nehmen musste, geht diese Prozedur dank MIKo nun erheblich schneller und unkomplizierter. Das System der Firma adomea scannt das gesamte Fahrzeug mit hochauflösenden Kameras in einem einzigen Arbeitsschritt. Erfasst werden auch Schäden, die mit dem bloßen Auge kaum sichtbar sind.

14 Westfälische Provinzial Versicherung AG

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 Im Gespräch: René Franke, Geschäftsführer der adomea GmbH in Bochum.

Herr Franke, worin liegt für Provinzial Kunden der besondere Vorteil bei der Schaden-erfassung mit der MIKo-Methode?

Die Kunden erhalten sofort eine verläss- liche Aussage über die Höhe des Schadens an ihrem Auto. Dadurch, dass die Schäden erstmalig präzise und eindeutig dokumen-tiert werden, erfolgt die spätere Reparatur reibungsloser als bisher.

Wie kam es überhaupt zur Zusammenarbeit mit der Provinzial?

Als Sparkassenkunde sind wir selbst bei der Provinzial versichert. Die gab unserer Innovation eine Chance und unterstützte uns bei der Entwicklung des Prototyps. Mittlerweile hat sich MIKo in der Praxis bewährt. Somit konnten wir dazu beitragen, dass die Provinzial heute als erster Ver-sicherer in Deutschland ihren Kunden diese Technologie bietet.

15Westfälische Provinzial Versicherung AG

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Die Westfälische Provinzial Versicherung AG steht den Menschen in Westfalen seit fast 300 Jahren mit Rat und Tat zur Seite. Wir kennen unsere Kunden, denn wir sind selbst Teil dieser Region. Aus diesem Grund bieten wir keine Standardrezepte an, sondern entwickeln Versicherungslösungen, die den Bedürfnissen unserer Kunden wirklich entsprechen. Hierbei legen wir größten Wert auf eine hohe Beratungs- und Servicequalität.

Immer da, immer nah

16 Westfälische Provinzial Versicherung AG Unternehmensporträt

29,6 % 339,1 Mio. EUR Kraftfahrtversicherung

25,0 % 285,8 Mio. EUR Verbundene Wohngebäudeversicherung

16,9 % 193,8 Mio. EUR Feuer- und sonstige Sachversicherungen

12,3 % 140,7Mio.EUR Haftpflichtversicherung

6,9 % 79,4 Mio. EUR Verbundene Hausratversicherung

6,4 % 73,3 Mio. EUR Unfallversicherung

2,8 % 32,4 Mio. EUR Sonstige Versicherungen

1.144,5 Mio. EUR Gesamtbeitragseinnahmen

Beitragseinnahmen nach Versicherungszweigen

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Westfälische Provinzial Versicherung AG im Überblick

2014 2013 2012

Gebuchte Bruttobeiträge Mio. EUR 1.144,5 1.103,2 1.072,7

Selbstbehaltsquote % 82,7 81,4 81,5

Versicherungsverträge Tsd. 5.035,4 5.000,4 4.979,1

Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle Mio. EUR 879,9 755,5 698,4

Bilanzielle Schadenquote % 77,1 68,9 65,1

Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb Mio. EUR 281,4 267,1 271,0

Kostenquote % 24,7 24,3 25,2

Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) % 101,8 93,2 90,3

Versicherungstechnisches Bruttoergebnis Mio. EUR – 35,3 59,0 88,6

Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung Mio. EUR 35,4 64,5 51,9

Nichtversicherungstechnisches Ergebnis Mio. EUR 87,2 85,1 94,7

Jahresüberschuss vor Steuern Mio. EUR 122,6 149,6 146,6

Jahresüberschuss nach Steuern vor Gewinnabführung Mio. EUR 63,9 107,4 103,2

Eigenkapital Mio. EUR 369,6 369,6 369,6

Eigenkapitalquote netto % 39,0 41,2 42,3

Versicherungstechnische Rückstellungen für eigene Rechnung Mio. EUR 1.482,1 1.451,7 1.421,5

Kapitalanlagen Mio. EUR 1.959,2 1.954,1 1.897,4

Bewertungsreserven in den Kapitalanlagen Mio. EUR 451,0 384,9 416,9

Reservequote % 23,0 19,7 22,0

Laufende Durchschnittsverzinsung % 4,8 5,5 5,3

Nettoverzinsung % 5,0 4,9 5,5

17Unternehmensporträt Westfälische Provinzial Versicherung AG

Das Geschäftsjahr 2014 in Zahlen

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Das Geschäftsjahr 2014 im Überblick

Die Westfälische Provinzial Versicherung AG hatte

im Geschäftsjahr 2014 aufgrund außergewöhn-

lich hoher Aufwendungen für Elementarschäden

die zweithöchste Bruttoschadenquote der letzten

zehn Jahre zu verzeichnen. Durch die Rückver-

sicherung und die Auflösung von Schwankungs-

rückstellungen war das versicherungstechnische

Nettoergebnis trotzdem deutlich positiv. Bei einem

leicht über dem Marktdurchschnitt liegenden Bei-

tragszuwachs und einem guten, auf dem Vorjahres-

niveau liegenden Kapitalanlageergebnis ergab sich

insgesamt ein zufriedenstellendes Jahresergebnis

in Höhe von 63,9 (107,4) Mio. Euro.

Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten

Entwicklungen:

  Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen

des Gesamtgeschäfts stiegen um 3,8 % auf

1.144,5 (1.103,2) Mio. Euro und damit etwas

stärker als im Marktdurchschnitt. Maßgeblich

getragen wurde die Beitragsentwicklung von

den Beitragszuwächsen in der Kraftfahrt- und

der Wohngebäudeversicherung.

  Der Pfingststurm „Ela“ und das Starkregen- und

Überschwemmungsereignis „Quintia“ verursach-

ten einen Bruttoschadenaufwand von insge-

samt rund 170 Mio. Euro und führten zu einem

Anstieg der bilanziellen Bruttoschadenaufwen-dungen um 16,5 % auf 879,9 (755,5) Mio. Euro.

  Trotz des Beitragszuwachses erhöhte sich

daher die bilanzielle Bruttoschadenquote des

Gesamtgeschäfts um 8,2 Prozentpunkte auf

77,1 (68,9) %. In den letzten zehn Jahren war

nur im „Kyrill“-Jahr 2007 eine höhere Brutto-

schadenquote zu verzeichnen.

  Gestiegene Provisionsaufwendungen aufgrund

des guten Neugeschäfts und höhere Betriebs-

kosten bedingten den Anstieg der Kosten-quote um 0,4 Prozentpunkte auf 24,7 (24,3) %.

  Als Folge der hohen Aufwendungen für

Elementar schäden stieg die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) auf 101,8 (93,2) %.

Sie lag damit deutlich über dem Durchschnitt

der letzten zehn Jahre in Höhe von 92,3 %.

Letztmals lag die Combined Ratio im „Kyrill“-

Jahr 2007 über der 100-Prozent-Marke.

  Das versicherungstechnische Brutto-ergebnis war aufgrund des ungünstigen

Schadenverlaufs deutlich negativ und belief

sich auf – 35,3 (59,0) Mio. Euro.

  Hohe Leistungen der Rückversicherer für die

Sturm- und Elementarschäden führten zu ei-

nem aus der Sicht der Westfälischen Provinzial

Versicherung AG positiven Rückversicherungs-

ergebnis von 44,3 (– 2,4) Mio. Euro. In Verbindung

mit der gebotenen Auflösung von Schwankungs-

rückstellungen in Höhe von 26,4 (8,0) Mio. Euro

ergab sich trotz der Schadenbelastung ein

posi tives versicherungstechnisches Netto-ergebnis in Höhe von 35,4 (64,5) Mio. Euro.

18 Westfälische Provinzial Versicherung AG Unternehmensporträt

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  Das Kapitalanlageergebnis stieg um 4,5 %

auf 98,0 (93,8) Mio. Euro. Die Nettoverzinsung

der Kapitalanlagen betrug 5,0 (4,9) %. Der Rück-

gang der laufenden Erträge aus Kapitalanlagen

wurde vor allem durch gesunkene Abschrei-

bungen sowie durch leicht gestiegene außer-

ordentliche Erträge mehr als kompensiert. Das

niedrige Zinsniveau führte zu einem kräftigen

Anstieg der Bewertungs reserven um 17,2 %

auf 451,0 (384,9) Mio. Euro. Die Reservequote

erhöhte sich auf 23,0 (19,7) %.

  Insgesamt ergab sich ein angesichts der

außergewöhnlichen Schadenentwicklung

zufrieden stellendes Jahresergebnis nach

Steuern (vor Gewinnabführung) in Höhe von

63,9 (107,4) Mio. Euro, das im Rahmen des be-

stehenden Ergebnis abführungsvertrags voll-

ständig an die Provinzial NordWest Holding AG

abgeführt wird.

19Unternehmensporträt Westfälische Provinzial Versicherung AG

Vorstand

Dr. Wolfgang Breuer, Vorsitzender;

Kommunikation, Interne Revision,

Recht / Compliance, Datenschutz,

Gesamtrisikomanagement

(ab 1. Juni 2015)

Gerd BorggrebePersonal, Privatkunden, Verwaltung,

Leben Landesdirektion

Dr. Thomas NiemöllerUnternehmensorganisation,

Datenverarbeitung

Markus ReinhardVertrieb (Geschäftsstellen / Sparkassen),

Marketing

Stefan RichterFirmenkunden, Vertrieb (Makler), Leistung

Dr. Ulrich Scholten Rechnungswesen / Bilanzen,

Steuern, Rückversicherung, Kapitalanlage,

Controlling / Unternehmensplanung

(ab 1. April 2015)

Vorsitzender des Aufsichtsrats

Matthias LöbDirektor des Landschaftsverbands

Westfalen-Lippe

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Unser dichtes Netz von Agenturen ist der Garant für Nähe und persönlichen Kontakt. Unsere Agenturleiter arbeiten dort, wo ihre Kunden leben. Im Schadenfall sind sie schnell vor Ort und sorgen für eine reibungslose Regulierung. An dieser hängt für unsere Kunden oft nicht weniger als ihre Existenz. So wie auf Sylt, als im Oktober 2014 eine Halle voller Strandkörbe in Flammen aufging. Dank des Einsatzes der Mitarbeiter des Tourismus-Service und der Provinzial nahm diese Geschichte ein gutes Ende.

Wir sind der zuverlässige Partner vor Ort.

In der Nähe sein, wenn es darauf ankommt – mit schneller und unbüro kratischer Hilfe.

Existenzen sichern

 Der Brand der Strandkorbhalle in Wenningstedt hat Gemeinde und Provinzialzusammengeschweißt: Tourismusdirektor Henning Sieverts (links), Bezirkskommissare Maret Kruse und Michael Wagner sowie der technische Leiter der Gemeinde Ralf Jörgensen (rechts).

21Provinzial Nord Brandkasse AG

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Für unsere Kunden den besten Weg findenAuf einer Ferieninsel wie Sylt sind Strandkörbe ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Saison. Dass guter Versicherungsschutz hierbei unverzichtbar ist, bewies die Nacht des 10. Okto-ber 2014. Die Strandkorbhalle in Wenningstedt brannte – 1.400 Strandkörbe, ein Radlader und ein Palettensystem aus Stahl waren nicht mehr zu retten. Sofort suchten die örtlichen Bezirks-kommissare den Kontakt und standen dem Tourismusdirektor zur Seite.

Glück im Unglück: Vom Gebäude bis zur Betriebs-unterbrechung war alles bei der Provinzial ver-sichert. Die folgenden Wochen wurden zu einem Paradebeispiel an Zusammenhalt. Bei der auf-wändigen Brandsanierung packte das Team der Strandkorbhalle mit an. Die Bezirkskommissare und Schadensachverständigen der Provinzial taten alles für eine zügige Regulierung. Rechtzeitig zur Saison standen die neuen Strandkörbe bereit. Die Halle ist zur Einlagerung im Herbst fertig.

22 Provinzial Nord Brandkasse AG

 Rechtzeitig zur Saison sind die Strandkörbe wieder einsatzbereit. Tourismus-direktor Henning Sieverts (linkes Bild) freut sich über die reibungslose Schaden-regulierung.

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23Provinzial Nord Brandkasse AG

Es hat sich gezeigt, wie gut es ist, alle Versicherungen in einer Hand zu haben. Da gibt es keine Reibungsverluste, alles geht schnell voran. Wir sind froh, einen Partner vor Ort zu haben. Das gibt Ruhe und schafft Vertrauen.

Es ist großartig, wie sehr sich alle einsetzen und wie viel sie selbst in die Hand nehmen. Für uns ist das eine Musterschadenregulierung.

Maret Kruse und Michael Wagner, Bezirkskommissare aus Wenningstedt

Henning Sieverts, Tourismusdirektor Wenningstedt-Braderup

 Stimmen sich eng mitein ander ab: Michael Wagner (links) und Ralf Jörgensen.

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Seit 140 Jahren vertrauen die Menschen in Norddeutschland den Versicherungslösungen der Provinzial Nord Brandkasse AG. Nicht nur die qualitativ hochwertige, seriöse und faire Beratung vor Ort, sondern auch die schnelle und unkomplizierte Schadenregulierung sorgen für eine hohe Kundenzufriedenheit.

Alle Sicherheitfür uns im Norden

24 Provinzial Nord Brandkasse AG Unternehmensporträt

33,9 % 161,5 Mio. EUR Kraftfahrtversicherung

24,7 % 117,8 Mio. EUR Verbundene Wohngebäudeversicherung

15,3 % 73,1 Mio. EUR Feuer- und sonstige Sachversicherungen

10,7 % 50,8Mio.EUR Haftpflichtversicherung

6,5 % 30,9 Mio. EUR Verbundene Hausratversicherung

6,4 % 30,7 Mio. EUR Unfallversicherung

2,5 % 11,7 Mio. EUR Sonstige Versicherungen

476,5 Mio. EUR Gesamtbeitragseinnahmen

Beitragseinnahmen nach Versicherungszweigen

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Das Geschäftsjahr 2014 in Zahlen

Provinzial Nord Brandkasse AG im Überblick

2014 2013 2012

Gebuchte Bruttobeiträge Mio. EUR 476,5 470,7 453,7

Selbstbehaltsquote % 85,0 85,1 84,7

Versicherungsverträge Tsd. 2.598,5 2.610,2 2.628,8

Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle Mio. EUR 328,1 418,0 319,5

Bilanzielle Schadenquote % 68,9 90,0 70,5

Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb Mio. EUR 126,3 126,2 125,0

Kostenquote % 26,5 27,2 27,6

Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) % 95,4 117,2 98,1

Versicherungstechnisches Bruttoergebnis Mio. EUR 16,3 – 86,6 1,4

Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung Mio. EUR 19,8 – 23,8 – 16,1

Nichtversicherungstechnisches Ergebnis Mio. EUR 26,6 31,2 30,7

Jahresüberschuss vor Steuern Mio. EUR 46,4 7,4 14,6

Jahresüberschuss nach Steuern vor Gewinnabführung Mio. EUR 24,5 2,6 14,3

Eigenkapital Mio. EUR 117,6 117,6 117,6

Eigenkapitalquote netto % 29,0 29,4 30,6

Versicherungstechnische Rückstellungen für eigene Rechnung Mio. EUR 595,3 620,8 587,2

Kapitalanlagen Mio. EUR 842,5 810,1 784,0

Bewertungsreserven in den Kapitalanlagen Mio. EUR 81,0 51,1 89,0

Reservequote % 9,6 6,3 11,4

Laufende Durchschnittsverzinsung % 3,3 0,9 4,7

Nettoverzinsung % 4,2 4,8 5,0

25Unternehmensporträt Provinzial Nord Brandkasse AG

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26 Provinzial Nord Brandkasse AG Unternehmensporträt

Das Geschäftsjahr 2014 im Überblick

Nach der außergewöhnlich hohen Schadenbelas-

tung im Vorjahr haben sich die Schadenaufwen dun-

gen im Geschäftsjahr 2014 wieder normalisiert.

Bei moderat gestiegenen Beitragseinnahmen und

einer erneut gesunkenen Bruttokostenquote lag

die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) wieder

deutlich unter der 100-Prozent-Marke. Erstmals

seit dem Geschäftsjahr 1999 hat die Provinzial Nord

Brandkasse AG damit wieder ein positives ver-

sicherungstechnisches Nettoergebnis erzielt. Das

Jahresergebnis nach Steuern konnte erheblich

gesteigert werden.

Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten

Entwicklungen:

  Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen

im Gesamtgeschäft erhöhten sich um 1,2 %

auf insgesamt 476,5 (470,7) Mio. Euro. Die von

Änderungen der Beitragsfälligkeiten unab-

hängigen verdienten Bruttobeiträge wuchsen

um 2,6 %. Damit blieb der Beitrags anstieg

im Berichtsjahr etwas hinter dem Marktdurch-

schnitt zurück. Positiv entwickelten sich die

Bruttobei träge insbesondere im Kraftfahrt-

versicherungsgeschäft.

  Im Vergleich zu dem von den Sturmereignissen

„Christian“ und „Xaver“ geprägten Vorjahr

verringerten sich die Bruttoschadenaufwen-dungen im Gesamtgeschäft um 21,5 % auf

328,1 (418,0) Mio. Euro. Infolgedessen ging

auch die Bruttoschadenquote deutlich auf

68,9 (90,0) % zurück. Sie lag damit unter dem

Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

  Die Bruttoaufwendungen für den Versiche-rungsbetrieb lagen mit 126,3 (126,2) Mio. Euro

nahezu auf Vorjahresniveau. Die moderat ge-

stiegenen Betriebskosten konnten dabei durch

die rückläufigen Provisionsaufwendungen kom-

pensiert werden. Die Bruttokostenquote hat sich

angesichts der Beitragsmehreinnahmen erneut

auf 26,5 (27,2) % verbessert. Vor allem als Folge

der deutlich rückläufigen Schadenbelastung

ist auch die Schaden-Kosten-Quote (Combined

Ratio) im Geschäftsjahr 2014 mit 95,4 (117,2) %

unter die 100-Prozent-Marke gesunken.

  Gegenüber dem durch die außergewöhnlichen

Sturmereignisse geprägten Vorjahresverlust

von 86,6 Mio. Euro wurde im Geschäftsjahr 2014

wieder ein deutlich positives versicherungs-technisches Bruttoergebnis in Höhe von

16,3 Mio. Euro erzielt.

  Nach der hohen Beteiligung der Rückversiche-

rer an den Sturmschadenaufwendungen im

Vorjahr partizipierten diese im Berichtsjahr mit

per saldo 4,2 (– 62,5) Mio. Euro am versicherungs-

technischen Bruttoergebnis. Der Schwankungs-

rückstellung waren 7,6 (0,2) Mio. Euro zu ent-

nehmen. Als Folge dieser Einzelentwicklungen

konnte mit 19,8 (– 23,8) Mio. Euro zum ersten

Mal seit dem Jahr 1999 wieder ein positives

versicherungstechnisches Nettoergebnis

erwirtschaftet werden.

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27Unternehmensporträt Provinzial Nord Brandkasse AG

  Das Kapitalanlageergebnis lag im Geschäfts-

jahr 2014 mit 34,6 (37,9) Mio. Euro um 8,8 %

unter dem Vorjahresergebnis. Dies entspricht

einer Nettoverzinsung in Höhe von 4,2 (4,8) %.

Das Vorjahr war aufgrund von Umstrukturie-

rungen bei den Wertpapierspezialfonds durch

hohe außerordentliche Erträge geprägt. Das

niedrige Zinsniveau führte im Berichtsjahr zu

einem deutlichen Anstieg der Bewertungs-reserven auf 81,0 (51,1) Mio. Euro. Die Reserve-

quote belief sich auf 9,6 (6,3) %.

  Durch das positive Ergebnis im versicherungs-

technischen Kerngeschäft hat die Provinzial

Nord Brandkasse AG ein deutlich gesteigertes

Jahresergebnis nach Steuern und vor Gewinn-

abführung in Höhe von 24,5 (2,6) Mio. Euro

erreicht. Im Rahmen des bestehenden Ergebnis-

abführungsvertrags wird es vollständig an die

Provinzial NordWest Holding AG abgeführt.

Vorstand

Jörg Tomalak-Plönzke, Vorsitzender; Kommunikation, Interne Revision, Recht /

Compliance, Datenschutz, Vertrieb, Marketing

Gerd BorggrebePersonal, Verwaltung,

Gesamtrisikomanagement

Dr. Thomas NiemöllerUnternehmensorganisation,

Datenverarbeitung

Dr. Ulrich Scholten Rechnungswesen / Bilanzen, Steuern,

Rückversicherung, Kapitalanlage,

Controlling / Unternehmensplanung

(ab 1. April 2015)

Matthew Wilby Privatkunden, Firmenkunden, Leistung,

Leben Landesdirektion

Vorsitzender des Aufsichtsrats

Reinhard BollPräsident des Sparkassen- und Giroverbands

für Schleswig-Holstein

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Soziale Verantwortung gehört für uns zur Geschäfts-beziehung dazu. Das wissen unsere Kunden zu schätzen, so z. B. die zahlreichen kommunalen Wohnungs unternehmen, Gebäudeverwaltungen und Wohnungsbau genossenschaften, die durch die Hamburger Feuerkasse fachkundig betreut und beraten werden. Wie gut die Zusammenarbeit klappt, zeigt sich besonders bei Großschäden wie nach dem Brand eines Wohnblocks in Hamburg-Eimsbüttel.

Wir überzeugen durch Fachwissen und Branchenerfahrung.

Rund 65 % der Wohn­gebäude in Hamburg sind bei der Hamburger Feuerkasse versichert.

Werte bewahren

 Mit vereinten Kräften: Bei der Bewältigung von Großschäden sind eine enge Abstimmung und intensive Zusammenarbeit gefragt.

29Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG

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Für unsere Kunden individuelle Konzepte entwickelnAnfang November 2014 hatten ein ausgedehnter Dachstuhlbrand und Löschwasser 32 Wohnungen eines Hamburger Häuserblocks unbewohnbar ge-macht. Brandursache: Schweißarbeiten. Menschen kamen nicht zu Schaden, aber die 76 Bewohner verloren ihr Hab und Gut. Das Haus muss über drei Eingänge hinweg grundsaniert werden. Die be-sondere Herausforderung: Das fünfgeschossige Gebäude von 1928 steht unter Denkmalschutz.

Seit der ersten Begehung arbeiten die dhu Bau-genossenschaft als Eigentümer, das Denkmal-schutzamt, die Hamburger Feuerkasse und der beauftragte Schadensachverständige eng zu-sammen. Die denkmalgerechte Sanierung zielt darauf, Fassade und Ausstattung so weit wie möglich zu erhalten und wiederherzustellen. Ende 2015 sollen die ersten Wohnungen wieder bezugsfertig sein.

30 Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG

 Denkmalschutz und Wirtschaftlichkeit im Einklang: In den Eingangsbereichen mit ihren schönen Fliesen und bei den Treppen lässt sich der ursprüngliche Zustand wiederherstellen. Für die meisten Türen und Zargen in den Wohnungen gibt es baugleichen Ersatz.

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31Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG

Herr Strack, was macht dieses Projekt so speziell?

Einen Brandschaden dieser Dimension habe ich bisher noch nicht erlebt. Bei der Schaden-regulierung und der Sanierung sind alle Betei-ligten daher in besonderem Maße gefordert. Hier müssen viele Rädchen ineinandergreifen.

Und wie funktioniert das in der Praxis?

Die Zusammenarbeit mit der Hamburger Feuerkasse, dem Denkmalschutzamt, den Architekten und Handwerkern ist geprägt von einer unkomplizierten Verständigung und direkten Entscheidungswegen – die beste Voraussetzung für einen zügigen Baufortschritt.

 Charles Strack (links), zuständig für die technische Betreuung und Bauleitung bei der dhu Baugenossenschaft, im Gespräch mit Helmut Hertel, Dipl. Ing. Architekt, der das Projekt als Schadenexperte und Schätzer betreut.

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Die Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG ist die älteste Ver-sicherung der Welt. Wir kennen die Menschen und ihre Bedürfnisse genau. Mit der Neuausrichtung als regionaler Versicherer des Provinzial NordWest Konzerns haben wir auch unser Versicherungs-angebot erweitert. Heute stehen wir neben Gebäudeeigentümern allen Hamburgern bei der Absicherung ihrer weiteren privaten und wirtschaftlichen Risiken kompetent zur Seite.

Versicherung für uns in Hamburg. Seit 1676

32 Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG Unternehmensporträt

67,4 % 74,0 Mio. EUR Verbundene Wohngebäudeversicherung

10,5 % 11,5 Mio. EUR Feuerversicherung

3,8 % 4,2 Mio. EUR EC-Versicherung

2,9 % 3,2 Mio. EUR Sturmversicherung

2,6 % 2,8Mio.EUR Haftpflichtversicherung

12,8 % 14,1 Mio. EUR Sonstige Versicherungen

109,9 Mio. EUR Gesamtbeitragseinnahmen

Beitragseinnahmen nach Versicherungszweigen

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Das Geschäftsjahr 2014 in Zahlen

Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG im Überblick

2014 2013 2012

Gebuchte Bruttobeiträge Mio. EUR 109,9 109,8 105,4

Selbstbehaltsquote % 52,6 53,7 52,7

Versicherungsverträge Tsd. 238,9 243,4 250,3

Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle Mio. EUR 73,2 69,0 68,5

Bilanzielle Schadenquote % 66,9 65,4 64,7

Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb Mio. EUR 33,8 34,8 32,8

Kostenquote % 30,9 33,0 31,0

Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) % 97,7 98,4 95,7

Versicherungstechnisches Bruttoergebnis Mio. EUR – 0,7 – 1,6 – 0,1

Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung Mio. EUR – 6,4 – 4,7 – 4,4

Nichtversicherungstechnisches Ergebnis Mio. EUR 3,5 5,1 7,5

Jahresergebnis vor Steuern Mio. EUR – 2,9 0,5 3,1

Jahresergebnis nach Steuern Mio. EUR – 2,9 0,4 3,0

Eigenkapital Mio. EUR 66,3 69,2 68,7

Eigenkapitalquote netto % 114,7 117,1 123,8

Versicherungstechnische Rückstellungen für eigene Rechnung Mio. EUR 108,9 111,8 112,5

Kapitalanlagen Mio. EUR 201,0 201,8 200,3

Bewertungsreserven in den Kapitalanlagen Mio. EUR 11,1 4,6 10,2

Reservequote % 5,5 2,3 5,1

Laufende Durchschnittsverzinsung % 2,1 3,3 3,6

Nettoverzinsung % 3,6 3,8 4,5

33Unternehmensporträt Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG

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Das Geschäftsjahr 2014 im Überblick

Der mit der konzernweiten Bündelung des Industrie-

geschäfts bei der Westfälischen Provinzial Ver siche-

rung AG verbundene Rückgang der Brutto beiträge

konnte durch Neu- und Erweiterungs geschäft

sowie Indexanpassungen in anderen Spar ten aus-

geglichen werden. Die Neuausrichtung wurde im

Geschäftsjahr 2014 abgeschlossen. Belastungen

insbesondere durch gestiegene Schadenaufwen-

dungen, Zufüh rungen zu personenbezogenen

Rückstellungen und Abschreibungen auf Kapital-

anlagen führten zu einem Jahresfehlbetrag.

Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten

Entwicklungen:

  Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen des

Gesamtgeschäfts blieben mit 109,9 (109,8) Mio.

Euro nahezu konstant. Allerdings sind in den

Vorjahresbeiträgen zwei Sonder effekte enthalten.

Durch die Übertragung der Industriebestände

auf die Westfälische Provinzial Ver sicherung AG

verminderten sich die Beiträge im Vergleich

zum Vorjahr um 3,5 Mio. Euro. Daneben führte

die Umstellung der Zahlweise bei einer Kun-

denverbindung zur einmaligen Erhöhung der

Vorjahresbeiträge in Höhe von 5,2 Mio. Euro.

Bereinigt um diese Sondereffekte steigen die

gebuchten Bruttobeiträge um 8,8 Mio. Euro

bzw. 8,7 %.

  Die Bruttoschadenaufwendungen haben

sich im Vorjahresvergleich um 4,2 Mio. Euro

auf 73,2 (69,0) Mio. Euro erhöht. Bei insgesamt

gesunkenen Sturmschäden ist diese Entwick-

lung hauptsächlich auf erhöhte Aufwendungen

für Leitungswasser- und Großschäden sowie

zusätzliche Schadenaufwendungen aus den

Sturm ereignissen des Vorjahres zurückzufüh-

ren. Die Bruttoschadenquote erhöhte sich um

1,5 Prozentpunkte auf 66,9 (65,4) %.

  Die Bruttoaufwendungen für den Ver-sicherungsbetrieb konnten um 3,0 % auf

33,8 (34,8) Mio. Euro verringert werden. Durch

die Kostenreduzierung und die gleichzeitig

gestiegenen verdienten Bruttobeiträge ver-

besserte sich die Kostenquote um 2,1 Prozent-

punkte auf 30,9 (33,0) %.

  Die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio)

verbesserte sich um 0,7 Prozentpunkte auf

97,7 (98,4) %.

  Das versicherungstechnische Bruttoergebnis

verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um

0,9 Mio. Euro und schloss dennoch mit einem

Fehlbetrag von 0,7 Mio. Euro. Durch das negative

Rückversicherungsergebnis von 4,8 (3,4) Mio.

Euro und die Zuführung zur Schwankungsrück-

stellung von per saldo 0,9 Mio. Euro (Vorjahr:

Ent nahme von 0,3 Mio. Euro) ergab sich ein

ver sicherungstechnisches Nettoergebnis

von – 6,4 (– 4,7) Mio. Euro.

  Das Kapitalanlageergebnis verringerte

sich gegenüber dem Vorjahr um 5,1 % auf

7,2 (7,6) Mio. Euro. Der Rückgang der laufen-

den Erträge und die Erhöhung der Abschrei-

bungen konnten nicht vollständig durch er-

höhte Abgangsgewinne kompensiert werden.

Die Nettover zinsung der Kapitalanlagen betrug

3,6 (3,8) %. Das niedrige Zinsniveau führte

zu einem deut lichen Anstieg der Bewertungs-

reserven um 141,8 % auf 11,1 (4,6) Mio. Euro.

34 Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG Unternehmensporträt

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  Das sonstige nichtversicherungstech- nische Ergebnis schloss mit einem Saldo von

– 3,8 (– 2,5) Mio. Euro. Die Veränderung ist im

Wesentlichen auf die zinsbedingte Erhöhung

der personenbezogenen Rückstellungen

zurückzuführen; diese liegt 1,0 Mio. Euro über

der Anpassung des Vorjahres.

  Als Folge dieser Einzelentwicklungen ergab sich

ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 2,9 Mio. Euro

(Vorjahr: Jahresüberschuss von 0,4 Mio. Euro).

35

Vorstand

Stephan LintzenVertrieb / Marketing, Privatkunden,

Firmenkunden, Schaden / Leistung,

Finanzen, Datenverarbeitung, Controlling,

Personal, Verwaltung

Stefan RichterIndustriedirektion, Recht / Compliance,

Datenschutz, Interne Revision,

Rückversicherung

Vorsitzender des Aufsichtsrats

Jörg Tomalak-PlönzkeVorsitzender des Vorstands

der Provinzial Nord Brandkasse AG, Kiel,

Mitglied der Vorstände

der Provinzial NordWest

Holding AG, Münster,

der Provinzial NordWest

Lebensversicherung AG, Kiel

(ab 1. Januar 2015)

Unternehmensporträt Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG

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Was benötige ich für einen sorgenfreien Ruhestand? Welche Lebensrisiken möchte ich für meine Familie absichern? Welches Lebensversicherungsprodukt ist für mich geeignet? Fragen wie diese beschäftigen viele Kunden. Die passenden Antworten findet unser Team: die Produktentwickler, Ver triebs- und Tarifspezialisten der Provinzial NordWest Lebensversiche-rung AG sowie unsere Vertriebspartner vor Ort, die flächen-deckend im gesamten Geschäftsgebiet tätig sind.

Wir sind der Vorsorge-Spezialist.

Unsere Vorsorgekonzepte sind so individuell wie die Bedürfnisse unserer Kunden.

Zukunft absichern

Im Einsatz für Versicherungslösungen: Ulrike Schmidt (linkes Bild, links) und Susanne Boehlke aus dem Marktmanagement Nord. Bild unten: GarantRente Vario – Erfolgsprodukt der Provinzial NordWest Lebensversicherung.

37Provinzial NordWest Lebensversicherung AG

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Für unsere Kunden alles auf den Prüfstand stellenUm passgenaue Lösungen für Privatkunden und Vertriebspartner zu entwickeln, setzen unsere Versicherungsexperten auf Teamwork. Gemein-sam überlegen sie, worauf es bei der Ausge-staltung der Versicherungsprodukte ankommt, und beraten, wie sich diese am besten für

unsere Vertriebspartner in den Agenturen und Spar kassen aufbereiten lassen. Die nächste Produkt innovation startet im Sommer 2015. Dann bringt die Provinzial NordWest Lebens-versicherung die „KlassikRente“ auf den Markt.

38 Provinzial NordWest Lebensversicherung AG

 Als Team immer fokus-siert auf die Ansprüche der Kunden: Diplom-Mathe matikerin Kati Ewers (großes Bild) kümmert sich um die Tarifkalkulation.

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39Provinzial NordWest Lebensversicherung AG

Intensive Beratung ist für mich das A und O. Meine Kunden können sich darauf verlassen, dass ich die beste Lösung für sie im Blick habe.

Gerade beim Thema Altersvorsorge ist es für mich wichtig, dass ich Vertrauen in die Qualität der Beratung und der Versicherungsprodukte habe. Das ist bei der Provinzial absolut der Fall.

 Für Bezirkskommissar Nico Jaensch aus Bordes-holm (links) ist ein enger Draht zu seinen Kunden selbstverständlich. Sein lang jähriger Kunde Holger Gränert hat bei ihm alle seine Versicherungen abgeschlossen – auch eine Rentenversicherung der Provinzial NordWest Lebensversicherung.

Nico Jaensch, Bezirkskommissar

Holger Gränert, Provinzial Kunde

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Trotz regionaler Marktbegrenzung zählt die Provinzial NordWest Lebensversicherung AG zu den großen deutschen Lebens versiche-rern. Kunden und Vertriebspartner vertrauen uns, denn als Teil des finanzstarken Provinzial NordWest Konzerns bieten wir sichere und attraktive Produkte – sowohl für die private Altersvorsorge als auch für die Vermögensbildung oder den Schutz der Familie.

Gemeinsam stark

Provinzial NordWest Lebensversicherung AG Unternehmensporträt

45,1 % 964,8 Mio. EUR Kapital bildende Lebensversicherung

22,1 % 473,6 Mio. EUR Fondsgebundene / Hybridversicherungen

19,5 % 416,1 Mio. EUR Konventionelle Rentenversicherung

7,0 % 150,0 Mio. EUR Riester- und Basis-Rente

5,9 % 126,4 Mio. EUR Risikoversicherungen / Restkreditversicherungen

0,4 % 7,5 Mio. EUR Sonstige Versicherungen

2.138,4 Mio. EUR Gesamtbeitragseinnahmen

Beitragseinnahmen nach Produktgruppen

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41

Das Geschäftsjahr 2014 in Zahlen

Provinzial NordWest Lebensversicherung AG im Überblick

2014 2013 2012

Gebuchte Bruttobeiträge Mio. EUR 2.138,4 1.463,9 1.314,3

Beitragseinnahmen einschließlich der Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung Mio. EUR 2.189,0 1.524,1 1.399,7

Eingelöstes Neugeschäft

Anzahl Tsd. 161,9 137,5 140,8

Beitragssumme Neugeschäft Mio. EUR 2.913,9 2.053,5 2.094,3

Neubeitrag Mio. EUR 1.242,4 532,9 370,2

davon laufender Neubeitrag Mio. EUR 72,3 66,7 72,9

davon Einmalbeitrag Mio. EUR 1.170,1 466,2 297,2

Annual Premium Equivalent (APE) Mio. EUR 189,3 113,3 102,7

Bestand

Anzahl Tsd. 1.710,2 1.718,6 1.760,5

Laufender Jahresbeitrag Mio. EUR 964,8 991,2 1.022,2

Stornoquote % 4,2 4,5 4,4

Aufwendungen für Versicherungsfälle Mio. EUR 1.768,5 1.612,2 1.451,4

Verwaltungskosten Mio. EUR 34,2 34,1 32,8

Verwaltungskostensatz % 1,6 2,3 2,5

Abschlusskosten Mio. EUR 163,6 120,0 122,8

Abschlusskostensatz % 5,6 5,8 5,9

Kapitalanlagen Mio. EUR 17.832,0 17.292,4 17.159,1

Nettoverzinsung % 4,1 4,1 4,3

Durchschnittliche Nettoverzinsung der letzten drei Jahre % 4,1 4,1 4,2

Rohüberschuss nach Steuern Mio. EUR 100,3 128,2 188,6

Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung Mio. EUR 86,8 114,7 183,6

Rückstellung für Beitragsrückerstattung Mio. EUR 1.035,7 1.135,3 1.230,5

Eigenkapital Mio. EUR 235,1 221,6 208,1

Eigenkapitalquote % 1,4 1,4 1,3

Bewertungsreserven Mio. EUR 2.446,6 967,0 1.411,0

Reservequote der gesamten Kapitalanlagen % 13,7 5,6 8,2

Unternehmensporträt Provinzial NordWest Lebensversicherung AG

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Das Geschäftsjahr 2014 im Überblick

Die Provinzial NordWest Lebensversicherung AG

konnte das Neugeschäft und die Beitragseinnahmen

im Geschäftsjahr 2014 durch einen außergewöhn-

lichen Zuwachs im Einmalbeitragsgeschäft deut-

lich stärker steigern als der Markt. Die Beitrags-

einnahmen überschritten erstmals die Grenze

von 2 Mrd. Euro. Das niedrige Zinsniveau führte

einerseits zu hohen Aufwendungen für die Zins-

zusatzreserve und damit zu einer Belastung des

Rohergebnisses, andererseits aber auch zu einem

kräftigen Anstieg der Bewertungsreserven in den

Kapitalanlagen.

Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten

Entwicklungen:

 � Vor dem Hintergrund des historisch niedrigen

Zinsniveaus und einer erfolgreichen Produkt-

vermarktung verlief das Einmalbeitragsgeschäft

äußerst dynamisch. Das Neugeschäft gegen

Einmalbeitrag stieg gegenüber dem Vorjahr

um 151,0 % auf 1.170,1 (466,2) Mio. Euro. Aber

auch der laufende Neubeitrag konnte um 8,5 %

auf 72,3 (66,7) Mio. Euro gesteigert werden. Das

Annual Premium Equivalent (APE = Laufender

Neubeitrag zuzüglich 10 % der Einmalbeiträge)

erhöhte sich um 67,1 % auf 189,3 (113,3) Mio.

Euro. Wachstumsträger waren Hybridversiche-

rungen aus der Produktfamilie „GarantRente

Vario“, aber auch klassische Kapitallebensver-

sicherungen gegen Einmal beitrag stießen in

einem Umfeld volatiler Kapitalmärkte auf große

Resonanz.

 � Infolge der hohen Einmalbeiträge stiegen die

gebuchten Bruttobeiträge des Gesamtge-

schäfts um 46,1 % auf 2.138,4 (1.463,9) Mio. Euro

und damit deutlich stärker als im Marktdurch-

schnitt von 3,3 %. Die laufenden Beitrags-

einnahmen verringerten sich um 2,9 % auf

968,3 (997,7) Mio. Euro.

 � Die Aufwendungen für Versicherungsfälle für

eigene Rechnung erhöhten sich gegenüber dem

Vorjahr um 9,7 % auf 1.768,5 (1.612,2) Mio. Euro.

Hauptgrund hierfür waren die gestiegenen Ab-

laufleistungen aus regulären Vertragsabläufen.

 � Die Stornoquote – gemessen am laufenden

Beitrag – verbesserte sich auf 4,2 (4,5) % und

lag erneut unter dem Marktdurchschnitt von

4,8 (5,0) %.

 � Nahezu unveränderte Verwaltungsaufwen-

dungen bei gleichzeitig deutlich gestiegenen

Beitrags einnahmen hatten zur Folge, dass sich

der Verwaltungskostensatz auf 1,6 (2,3) %

verringerte. Die Beitragssumme des Neuge-

schäfts stieg etwas stärker an als die Abschluss-

aufwendungen. Daher verringerte sich der

Abschlusskostensatz auf 5,6 (5,8) %.

 � Das Kapitalanlageergebnis lag mit

715,8 (701,8) Mio. Euro leicht über dem Vor-

jahresniveau. Die Nettoverzinsung der Kapital-

anlagen betrug erneut 4,1 (4,1) %. Die Bewer-

tungsreserven stiegen durch den erneuten Zins-

rückgang deutlich auf 2.446,6 (967,0) Mio. Euro,

sodass sich die Reserve quote auf 13,7 (5,6) %

erhöhte.

Provinzial NordWest Lebensversicherung AG Unternehmensporträt

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 � Das niedrige Zinsniveau erforderte die wei-

tere Aufstockung der Zinszusatzreserve um

172,6 (128,2) Mio. Euro auf nunmehr insgesamt

482,0 (309,4) Mio. Euro. Die Passivreserven

– bestehend aus Schlussüberschussanteilfonds,

freier Rückstellung für Beitragsrückerstattung

und Zinszusatzreserve – betrugen damit

8,1 (8,0) % der Deckungsrückstellung.

 � Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Steuer-aufwand durch die Nutzung eines steuerlichen

Verlustvortrags im konzerninternen Organkreis

deutlich auf 20,1 (49,6) Mio. Euro verringert.

 � Vom Rohergebnis nach Steuern in Höhe

von 100,3 (128,2) Mio. Euro wurden 86,8

(114,7) Mio. Euro der Rückstellung für Beitrags-

rückerstattung zugeführt. Der Bilanzgewinn

in Höhe von 13,5 (13,5) Mio. Euro soll zur Stär-

kung der Eigenmittel in die Gewinnrücklagen

eingestellt werden.

Vorstand

Dr. Wolfgang Breuer, Vorsitzender;

Kommunikation, Interne Revision,

Recht / Compliance, Datenschutz,

Gesamtrisikomanagement

(ab 1. Juni 2015)

Gerd BorggrebePersonal

Dr. Thomas NiemöllerUnternehmens organisation,

Datenverarbeitung

Markus ReinhardVertrieb West, Marketing West

Dr. Ulrich ScholtenRechnungs wesen / Bilanzen, Steuern,

Rück versicherung, Kapital anlage,

Controlling / Unternehmensplanung

(ab 1. April 2015)

Jörg Tomalak-Plönzke Vertrieb Nord, Marketing Nord, Leben,

Aktuariat, Leben Landesdirektionen

Vorsitzender des Aufsichtsrats

Volker GoldmannVorsitzender des Vorstands

der Sparkasse Bochum

Unternehmensporträt Provinzial NordWest Lebensversicherung AG

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44

Perspektiven für 2015

Die nachfolgenden Aussagen stehen unter dem

Vorbehalt, dass die Geschäftsentwicklung nicht

von außergewöhnlichen Schadenereignissen sowie

negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten

belastet wird.

Entwicklung im Provinzial NordWest KonzernIm Gesamtkonzern erwarten wir im laufenden Jahr

2015 insgesamt leicht rückläufige Beitragsein-

nahmen. Moderat steigenden Beitragseinnahmen

in der Schaden- und Unfallversicherung stehen

dabei – vor allem infolge sinkender Einmalbei-

träge – leicht rückläufige Beitragseinnahmen in der

Lebensversicherung gegenüber. Durch die hohen

Prognoseungenauigkeiten im Bereich der Einmal-

beitragsentwicklung ist diese Einschätzung aller-

dings mit großen Unsicherheiten behaftet.

In der Schaden- und Unfallversicherung werden

sowohl in der Haftpflicht-, Unfall- und Kraftfahrt-

versicherung als auch in der Sachversicherung

moderate Beitragszuwächse erwartet. Die ver-

triebliche Leistung und indexgetriebene Beitrags-

zuwächse tragen hierzu bei. Nach der hohen

Schadenbelastung durch Elementarereignisse

im Jahr 2014 werden im laufenden Jahr 2015 ins-

gesamt rückläufige Schadenaufwendungen und

damit eine deutliche Verbesserung des versiche-

rungstechnischen Bruttoergebnisses erwartet.

Hieran werden insbesondere die Rückversicherer

partizipieren, die im Jahr 2014 für eine erhebliche

Entlastung der versicherungstechnischen Ergeb-

nisrechnung gesorgt hatten. Da gleichzeitig die

Erträge aus der Auflösung von Schwankungsrück-

stellungen zurückgehen werden, ist beim versiche-

rungstechnischen Nettoergebnis insgesamt nur

mit einem moderaten Ergebnisanstieg zu rechnen.

Begleitet wird diese Entwicklung von rückläufigen

Kapitalanlageergebnissen der Schaden- und

Unfallversicherer als Folge des historisch niedri-

gen Zinsniveaus.

Gleichzeitig führt das niedrige Zinsniveau zu einer

weiteren Absenkung des Rechnungszinssatzes

für die Bewertung der personenbezogenen Rück-

stellungen und damit zu einem erheblichen Anstieg

der Zinsänderungsaufwendungen. Auch der Steuer-

aufwand dürfte gegenüber dem Jahr 2014, das von

einer hohen Steuererstattung für Vorjahre profitierte,

deutlich steigen. Vor diesem Hintergrund wird sich

das Konzernergebnis im laufenden Geschäftsjahr

2015 voraussichtlich auf etwa 40 bis 50 Mio. Euro

redu zieren und damit deutlich hinter dem Ergebnis

des Jahres 2014 zurückbleiben.

Bei der Westfälischen Provinzial Versiche- rung AG wird der Anstieg der gebuchten Brutto-

beitragseinnahmen im laufenden Geschäftsjahr

2015 mit voraussichtlich etwas über 2 % geringer

ausfallen als im Jahr 2014. Neben der vertrieb-

lichen Leistung wirken sich vor allem Beitrags- und

Summenanpassungen in der Sachversicherung

positiv auf die Beitragsentwicklung aus. Ein über-

durchschnittlicher Anstieg der Beitragseinnahmen

wird in der Allgemeinen Unfallversicherung erwar-

tet. Daneben trägt auch der erwartete Zuwachs

von knapp 2 % in der Kraftfahrtversicherung zum

Anstieg der Gesamtbeitragseinnahmen bei.

Der Bruttoschadenaufwand dürfte sich nach der

starken Elementar- und Großschadenbelastung im

Jahr 2014 im aktuellen Geschäftsjahr 2015 wieder

verringern. Hiervon werden voraussichtlich insbe-

sondere die Wohngebäude-, Sturm-, Hausrat- und

Feuerversicherung profitieren. Grundsätzlich ist

allerdings angesichts der zunehmend unsicheren

Wetterlagen als mögliche Folge des Klimawandels

von steigenden Schadenhäufigkeiten im Vergleich

zum langjährigen Durchschnitt auszugehen. Auch

die Großschadenbelastung erwarten wir im Jahr

2015 oberhalb des Durchschnitts der letzten fünf

Jahre. Insgesamt dürften sich die Bruttoschaden-

aufwendungen aber um mehr als 100 Mio. Euro

unter denen des Ausnahmejahres 2014 bewegen.

Ausblick und weitere Informationen Perspektiven für 2015

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45

Die bilanzielle Bruttoschadenquote wird unter

dieser Annahme angesichts gleichzeitig steigender

Beitragseinnahmen um mehr als 10 Prozentpunkte

zurückgehen und damit auch wieder unter dem

Niveau des Jahres 2013 liegen.

Die Provisionsaufwendungen werden aufgrund der

erwarteten positiven Neugeschäfts- und Bestands-

entwicklung voraussichtlich leicht steigen. Bei den

Personal- und Sachkosten gehen wir durch die wei-

tere Umsetzung des Kostensenkungsprogramms,

die Begrenzung der IT-Kosten sowie durch weitere

Produktivitätsverbesserungen davon aus, dass

tarif- und inflationsbedingte Kostensteigerungen

aufgefangen werden können. Gestützt durch die

positive Beitragsentwicklung wird somit ein leich-

ter Rückgang der Kostenquote angestrebt. In Ver-

bindung mit der stark rückläufigen bilanziellen

Schadenquote wird sich die Schaden-Kosten-Quote

(Combined Ratio) im laufenden Jahr wieder deut-

lich unter der 100-Prozent-Marke bewegen.

Vor dem Hintergrund der verbesserten Schaden-

situation erwarten wir ein deutlich positives ver-

sicherungstechnisches Bruttoergebnis im Bereich

von 80 bis 90 Mio. Euro. Hiervon werden allerdings

auch die Rückversicherer profitieren. Per saldo

ist von einem versicherungstechnischen Netto-

ergebnis auszugehen, das in etwa doppelt so hoch

ausfallen wird wie im Jahr 2014 (35,4 Mio. Euro).

Als Folge des niedrigen Zinsniveaus wird sich das

Kapitalanlageergebnis der Westfälischen Provinzial

Versicherung AG gegenüber dem Vorjahr voraus-

sichtlich verringern. Die Nettoverzinsung der Kapital-

anlagen wird bei etwa 4 % erwartet. Insbesondere

die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen gehen

deutlich zurück. Die Aufwendungen für Kapital-

anlagen dürften leicht unter dem Vorjahresniveau

liegen. Gleichzeitig werden die Bewertungsreserven

als Folge des unterstellten leichten Zinsanstiegs,

der zu einem Reserverückgang bei den festverzins-

lichen Wertpapieren führt, gegenüber dem hohen

Niveau im Jahr 2014 leicht zurückgehen.

Das verbesserte versicherungstechnische Netto-

ergebnis kann den Rückgang des Kapitalanlage-

ergebnisses voraussichtlich mehr als kompensieren.

Es wird ein Jahresergebnis nach Steuern von ca.

70 Mio. Euro erwartet nach 63,9 Mio. Euro im

Geschäftsjahr 2014. In den Folgejahren werden

leicht steigende Jahresergebnisse angestrebt.

Die Provinzial Nord Brandkasse AG erwartet für

das laufende Geschäftsjahr 2015 einen moderaten

Beitragszuwachs, der mit voraussichtlich knapp

2 % höher ausfallen wird als im Jahr 2014. Dabei

wird die Beitragsentwicklung durch vertriebliche

Wachstumsmaßnahmen, aber auch durch Beitrags-

und Summenanpassungen begünstigt. Dies wirkt

sich insbesondere im größten Sachversicherungs-

zweig, der Verbundenen Wohngebäudeversiche-

rung, sowie in der Verbundenen Hausratversiche-

rung und in der Allgemeinen Haftpflichtversiche-

rung positiv aus. Unterstützt durch einen leicht

steigenden Vertragsbestand und Tarifanpassungen

setzt sich der positive Beitragstrend auch in der

Kraftfahrtversicherung – wenn auch etwas verlang-

samt – im laufenden Geschäftjahr voraussichtlich

weiter fort.

Bedingt durch die beiden Sturmereignisse „Elon“

und „Felix“ hatte die Provinzial Nord Brandkasse AG

bereits im Januar 2015 einen Schadenaufwand

von rund 10 Mio. Euro zu verzeichnen. Die Anzahl

der in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vor-

pommern gemeldeten Schäden belief sich dabei

auf ca. 12.000. Dennoch wird für das laufende Jahr

unter der Voraussetzung, dass größere Sturm-

ereignisse und außergewöhnliche Belastungen im

weiteren Jahresverlauf ausbleiben, ein Bruttoscha-

denaufwand auf Vorjahresniveau erwartet. Grund-

sätzlich ist allerdings angesichts der zunehmend

unsicheren Wetterlagen wie Sturm, Hagel und

Starkregen als mögliche Folge des Klimawandels

tendenziell von steigenden Schadenhäufigkeiten

in den Elementarsparten auszugehen. Bei gleich-

zeitig moderat steigenden Beitragseinnahmen

wird sich auch die bilanzielle Bruttoschadenquote

im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich nicht

erhöhen. Die weitere Umsetzung der Begrenzung

Perspektiven für 2015 Ausblick und weitere Informationen

Page 48: Provinzial NordWest - hfk.oevcloud.info · Schaden- und Unfallversicherung und 2,1 Mrd. Euro auf die Lebensversicherung. ... entwickelte sich der private Konsum weiterhin positiv

der IT-Kosten sowie angestrebte Produktivitäts-verbesserungen führen zu einem Rückgang der

Betriebskosten und damit auch zu einer Redu-

zierung der Kostenquote. Die Schaden-Kosten-

Quote (Combined Ratio) wird sich erneut unter der

100-Prozent-Marke bewegen. Insgesamt wird im

laufenden Jahr insbesondere vor dem Hintergrund

des Beitragsanstiegs und der weiteren Umsetzung

des verabschiedeten Kostensenkungsprogramms

mit einer erneuten Steigerung des versicherungs-

technischen Bruttoergebnisses gerechnet.

Das Kapitalanlageergebnis der Provinzial Nord

Brandkasse AG wird sich aufgrund des niedrigen

Zinsniveaus gegenüber dem Vorjahr voraussicht-

lich verringern. Die Nettoverzinsung der Kapital-

anlagen wird leicht unter 4 % erwartet. Gleich-

zeitig werden die Bewertungsreserven als Folge

des unterstellten leichten Zinsanstiegs gegenüber

dem hohen Niveau im Jahr 2014 zurückgehen.

Mit rückläufigen Bewertungsreserven wird ins-

besondere bei den Wertpapierfonds und den

Namenspapieren gerechnet.

Vor diesem Hintergrund und einem nicht ganz

ausgeglichenen versicherungstechnischen Netto-

ergebnis, das vor allem auf die gesetzlich vor-

geschriebenen Zuführungen zur Schwankungs-

rückstellung zurückzuführen ist, wird das positive

Jahresergebnis nach Steuern geringer ausfallen

als im abgelaufenen Geschäftsjahr. In den Folge-

jahren werden einhergehend mit sinkenden Kosten-

und Schadenquoten durchgehend wieder positive

Nettoergebnisse im versicherungstechnischen

Kerngeschäft erwartet, die zu deutlich positiven

Jahresergebnissen nach Steuern führen werden.

Bei der Hamburger Feuerkasse Versiche - rungs-AG wird im laufenden Geschäftsjahr 2015

ein Anstieg der gebuchten Bruttobeitragseinnah-

men von etwa 3,7 % erwartet. Neben der vertrieb-

lichen Leistung wirken sich vor allem Beitrags-

und Summenanpassungen in der Sachversiche-

rung – insbesondere in der Verbundenen Wohn-

gebäudeversicherung – positiv auf die Beitrags-

entwicklung aus. Wachstumschancen bestehen

dabei sowohl im Privat- wie im Firmenkunden-

geschäft. Überdurchschnittliche Anstiege der

Beitragseinnahmen werden in der Allgemeinen

Unfallversicherung, der Verbundenen Hausrat-

versicherung und der Allgefahrenversicherung

erwartet.

Nach dem Anstieg der Schadenaufwendungen

im Jahr 2014 als Folge der höheren Belastungen

durch Leitungswasser- und Großschäden wurden

für das Jahr 2015 geringere Schadenaufwendun-

gen geplant. Hierbei sind ein inflationsbedingter

Anstieg der Basisschäden und ein Großschaden-

aufwand im Durchschnitt der letzten fünf Jahre

berücksichtigt. Bei gleichzeitig steigenden Beitrags-

einnahmen wird die bilanzielle Bruttoschaden-

quote unter diesen Annahmen um etwa 5 Prozent-

punkte zurückgehen.

Bedingt durch die Sturmereignisse „Elon“ und

„Felix“ sowie einen Feuer-Großschaden war in den

ersten Wochen des Jahres 2015 eine im Vergleich

zum Vorjahreszeitraum gestiegene Schadenquote

zu verzeichnen.

Aufgrund des höheren Anteils des Maklervertriebs

an der Bruttoproduktion werden die Provisions-

aufwendungen relativ etwas stärker als die Beitrags-

einnahmen steigen. Die Betriebskosten werden

planerisch gegenüber dem Vorjahr sinken, da ver-

mehrt Dienstleistungen für den Provinzial NordWest

Konzern übernommen und verrechnet werden.

Gestützt durch die positive Beitragsentwicklung

wird somit ein leichter Rückgang der Kostenquote

angestrebt.

In Verbindung mit der rückläufigen bilanziellen

Schadenquote wird sich die Schaden-Kosten-Quote

(Combined Ratio) im laufenden Jahr unter 95 %

bewegen und damit unter dem Vorjahresniveau

liegen. Vor dem Hintergrund der verbesserten

Schadensituation wird ein positives versicherungs-

technisches Bruttoergebnis im Bereich von 3,0 bis

4,5 Mio. Euro erwartet. Hiervon werden allerdings

auch die Rückversicherer profitieren. Per saldo ist

von einem negativen versicherungstechnischen

Nettoergebnis auszugehen.

Ausblick und weitere Informationen Perspektiven für 201546

Page 49: Provinzial NordWest - hfk.oevcloud.info · Schaden- und Unfallversicherung und 2,1 Mrd. Euro auf die Lebensversicherung. ... entwickelte sich der private Konsum weiterhin positiv

Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen wird voraus-

sichtlich höher ausfallen als im Vorjahr und die

Nettoverzinsung damit bei etwa 3,7 % erwartet.

Der unterstellte Zinsanstieg hat darüber hinaus ein

Abschmelzen der Bewertungsreserven zur Folge.

Das voraussichtlich negative versicherungstech-

nische Nettoergebnis und die Zuführungen zur

Schwankungsrückstellung aufgrund der angenom-

menen Verbesserung der Schadenquoten können

voraussichtlich nicht durch das Kapitalanlage-

ergebnis kompensiert werden. Zusätzlich belasten

Zinsaufwendungen für personenbezogene Rück-

stellungen das Ergebnis. Infolgedessen wird für das

Jahr 2015 ein negatives Jahresergebnis erwartet.

Die Provinzial NordWest Lebensversicherung AG

rechnet nach der Senkung des Garantiezin ses zum

1. Januar 2015 und Modifikationen bei der Ver-

zinsung der Einmalbei tragsprodukte im laufenden

Jahr 2015 mit einer etwas geringeren Einmal bei-

tragspro duktion im Vergleich zum hohen Volumen

des Jahres 2014. Im Mehrjahresvergleich bleiben

die Einmalbeiträge gleichwohl auf einem hohen

Niveau. Auch der laufende Neubeitrag geht nach

der Rechnungszinssenkung voraussichtlich leicht

zurück. Das Annual Premium Equivalent fällt damit

niedriger aus als im Vorjahr. Hierbei ist eine wei-

tere Verlagerung des Geschäfts von klassischen

Produkten zu Hybridversicherungen zu erwarten.

Die Gesamtbeitragsentwicklung der Provinzial

NordWest Lebensversicherung AG dürfte von leicht

rückläufigen laufenden Beiträgen und einem Rück-

gang der Einmalbeitragseinnahmen geprägt sein,

sodass die Beitragseinnahmen voraussichtlich auf

insgesamt rund 2 Mrd. Euro zurückgehen werden.

Die weitere Umsetzung des Kostensenkungspro-

gramms, die Begrenzung der IT-Kosten im Provinzial

NordWest Konzern sowie weitere angestrebte

Produktivitätsverbesserungen führen dazu, dass

die Verwaltungskosten im Jahr 2015 leicht sinken.

Im Jahr 2015 führt der zu erwartende Rückgang

des Neugeschäfts zu einer Reduzierung der Ab-

schlussprovisionen, dennoch wird der Abschluss-

kostensatz voraussichtlich auf dem Niveau des

Vorjahres bleiben. Bei einem vorübergehend

für das Jahr 2015 weitgehend unveränderten Pro-

visionssystem entstehen infolge der Senkung

des Höchstzillmersatzes im Rahmen des Lebens-

versicherungsreformgesetzes (LVRG) Vorfinan-

zierungseffekte, die das Kostenergebnis belasten.

Aufgrund des historisch niedrigen Zinsniveaus

und um unsere attraktiven Leistungsversprechen

sicher und langfristig einhalten zu können, hat die

Provinzial NordWest Lebensversicherung AG dem

Markttrend entsprechend die laufende Verzinsung

für das Jahr 2015 gesenkt. Die laufende Verzinsung

wurde auf 3,00 (3,25) % festgelegt. Unter Berück-

sichtigung von Schlussüberschussanteilen und

der Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven

ergibt sich eine im Marktumfeld weiterhin attraktive

Gesamtverzinsung von 3,60 (3,85) %.

Gemäß den Rechnungslegungsvorschriften ist

seit dem Jahr 2011 als Reaktion auf das seit Jahren

niedrige Zinsniveau eine Zinszusatzreserve als

Teil der Deckungsrückstellung zu bilden. Die Zu-

führungen zur Zinszusatzreserve dürften sich im

Jahr 2015 im Bereich von 200 Mio. Euro bewegen.

Durch den gesetzlich geregelten Aufbau der Zins-

zusatzreserve steigen die Sicherheitsmittel auf

der Passivseite der Bilanz im Jahr 2015 weiter an.

Der Aufbau der Zinszusatzreserve stellt allerdings

eine zusätzliche Belastung für das Rohergebnis

dar und impliziert somit höhere Anforderungen

an das Kapitalanlageergebnis. So ist beabsichtigt,

im Jahr 2015 in größerem Umfang Bewertungs-

reserven zu realisieren, die zur Finanzierung der

Aufwendungen für die Zinszusatzreserve heran-

gezogen werden können. Vor diesem Hintergrund

werden das Kapitalanlageergebnis und die Netto-

verzinsung der Kapitalanlagen gegenüber dem

Vorjahr leicht ansteigen. Die Bewertungsreserven

gehen dagegen – unter der Prämisse eines leichten

Zinsanstiegs – deutlich zurück. Insgesamt wird ein

Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau erwartet,

der mit Blick auf die erhöhten Eigenmittelanforde-

rungen unter Solvency II der Stärkung des Eigen-

kapitals dienen soll.

Perspektiven für 2015 Ausblick und weitere Informationen 47

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48 Ausblick und weitere Informationen Glossar

Glossar

Abschlusskostensatz In der Lebensversicherung: Ab- schluss aufwendungen in Prozent der Beitragssumme des eingelösten Neugeschäfts.

Aufwendungen für den VersicherungsbetriebAufwendungen für den Abschluss und die Verwaltung von Versiche-rungsverträgen (z. B. Provisionen, Gehälter, Sachkosten).

BewertungsreservenDifferenz zwischen dem Zeitwert und dem Buchwert der Kapitalanlagen.

Brutto / NettoIn der Versicherung bedeutet „brutto“ die Darstellung der jeweiligen ver-sicherungstechnischen Position vor Rückversicherungsabgabe und „netto“ nach Rückversicherungsabgabe.

Combined Ratio Englische Bezeichnung für Scha den-Kosten-Quote. Verhältnis der Scha den -aufwendungen und der Aufwendun-gen für den Versicherungsbetrieb zu den verdienten Beiträgen.

EigenkapitalquoteEigenkapital in Prozent der gebuchten Beitragseinnahmen; in der Lebens-versicherung in Prozent der Deckungs-rückstellung.

Kostensatz (Kostenquote) Verhältnis der Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen) zu den verdienten Beiträgen.

NettoverzinsungSaldo aller Erträge und Aufwendungen für Kapitalanlagen im Verhältnis zum mittleren Kapital anlagenbestand (ohne Kapital anlagen der fondsge-bundenen Lebensversicherungen).

ReservequoteBewertungsreserven in Kapital-anlagen in Prozent des Kapital-anlagen bestands.

Rückstellung für BeitragsrückerstattungAus den erwirtschafteten Überschüs-sen zurückgestellte Mittel, die in Folgejahren in Form von Überschuss-beteiligung an die Versicherungs-nehmer ausgeschüttet werden.

RückversicherungEin Versicherungsunternehmen nimmt für einen Teil des Risikos Versicherungsschutz bei einem anderen Versicherungsunterneh - men (Rückversicherer).

SchadenaufwandSumme der gezahlten und zurückge-stellten Beträge für Versicherungsfälle.

Schadenquote (bilanzielle)Schadenaufwendungen unter Berück-sichtigung des Ergebnisses aus der Abwicklung von Vorjahresschäden in Prozent der verdienten Beiträge.

SchwankungsrückstellungNach aufsichtsrechtlichen Bestim-mungen zu bildende Rückstellung zum Ausgleich von Schwankungen im Schadenverlauf mehrerer Jahre. In Jahren mit hohen Schadenquoten erfolgen Entnahmen, in Jahren mit niedrigen Schadenquoten erfolgen Zuführungen.

Selbstbehaltsquote (Eigenbehaltsquote)Verhältnis der Beiträge für eigene Rechnung (Nettobeiträge) zu den Bruttobeiträgen.

Solvabilität / SolvenzEigenmittelausstattung eines Ver-sicherungsunternehmens.

Solvency IIKünftige Solvenzvorschrift für euro-päische Versicherungsunterneh-men, gültig ab dem 1. Januar 2016. Im Rahmen der Neuregelung der Solvenz vorschriften orientiert sich die Mindestkapitalausstattung von Versicherungsunternehmen stärker an den tatsächlich übernommenen Risiken.

Versicherungstechnisches ErgebnisSaldo der Erträge und Aufwendun-gen, die dem Versicherungsgeschäft zugerechnet werden. Dies sind im Wesentlichen die Beiträge, die Auf-wendungen für Versicherungsfälle und die Aufwendungen für den Ver-sicherungsbetrieb. In der Lebens-versicherung sind auch die Erträge und Aufwendungen für Kapitalanlagen Bestandteil des versicherungstech-nischen Ergebnisses.

Verwaltungskostensatz / -quoteVerwaltungsaufwendungen in Prozent der gebuchten Bruttobeiträge.

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