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Psyche als Schauplatz des Politischen 16.3.–16.6.2019 Di–So 10–18 Uhr, Freitag freier Eintritt www.kunsthalle-baden-baden.de Öffnungszeiten Dienstag – Sonntag 10–18 Uhr an allen Feiertagen geöffnet (außer 24. und 31.12.) Eintritt Erwachsene: 7 Ermäßigt: 5 Freitag freier Eintritt Kombiticket (mit dem Museum Frieder Burda) sowie Angebote für Familien auf Nachfrage Freier Eintritt u. a. für Schulklassen und für Besitzer des Museums-Pass-Musées Kontakt Staatliche Kunsthalle Baden-Baden Lichtentaler Allee 8a 76530 Baden-Baden Telefon +49 7221 – 30076 – 400 [email protected] www.kunsthalle-baden-baden.de Ausstellungen Studioraum 45cbm bis 24.3.2019 René Stessl 30.3.-12.5.2019 Valentina Knežević ab 18.5.2019 Charlotte Eifler Museum Frieder Burda bis 24.3.2019 Die Brücke ab 6.4.2019 ENSEMBLE. CENTRE POMPIDOU – FRIEDER BURDA Öffentliche Verkehrsmittel Ab Bahnhof Baden-Baden direkte Busverbindungen bis Museum LA8 (Linien 201, 204, 207, 208, 214, 216, 218 und 245). Von dort aus gehen Sie ca. 100 Meter in Fahrtrichtung die Lichtentaler Allee entlang. Die Kunsthalle befindet sich auf der rechten Seite. Mit dem Auto A5 bis Abfahrt Baden-Baden. Über den Autobahnzubringer (B 500 Richtung Lichtental) kommend, orientieren Sie sich beim Einfahren in die Stadt an der braun gekennzeichneten Stadtroute „Congress“. Städtische Tiefgaragen (Congress am Augustaplatz oder Kurhaus) befinden sich in unmittelbarer Nähe der Kunsthalle. Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg Die Ausstellung wird gefördert durch Kulturpartner Unterstützt von Credits Titel: Jorinde Voigt, Synchronicity III, 2015, Tinte, Tusche, Federn, Ölkreide, Pastell, Bleistiſt auf Karton, 182,5 × 252 cm, Courtesy die Künstlerin und KÖNIG GALERIE, Berlin/ London, Foto: Roman März, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019 / Klappe außen: Chen Zhe, The Bearable: Body/Wound #014, 2008, Inkjetdruck, 29 × 43 cm, © Chen Zhe / Klappe innen: Jim Shaw, Dream Object (A woman student had sculpted oversized human legs made out of fiberglass which had rough edges to simulate the effect of traps on animals), 2007, Papier, Hasendraht, Schaum, Acrylfarbe, 138,5 × 34,5 cm, Courtesy der Künstler und Metro Pictures, New York / Innen v. l. n. r.: Kader Attia, Reason’s Oxymorons, 2015, 18 Filme auf 18 Monitoren, Videostill, Länge 12 bis 25 Min., Sammlung The Hood Museum of Art, Dartmouth College, Courtesy der Künstler, Lehmann Maupin, New York, Galerie Nagel Draxler, Berlin/Köln, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019; Wang Tuo, Wang Tuo, The Interrogation, 2017, HD -Video, Videostill, 18:35 Min., Courtesy der Künstler und White Space Beijing, © Wang Tuo; Ludwig Berthold, Ohne Titel, ca. 1925, Bleistiſt und Pinsel in Deckfarben mit Deckweiß auf grauem Karton, 39,5 × 25 cm, Sammlung Prinzhorn, Foto: Medienzentrum Universitätsklinikum Heidelberg, © Sammlung Prinzhorn H P LICHTENTALER STR. FRIEDRICHSTR. LLE LLEE E Augusta- platz Theater Kulturhaus LA8 Museum Frieder Burda LICHTENTALER ALLEE H H Foto: Dirk Altenkirch, Karlsruhe

Psyche als Schauplatz des Politischen · Psyche als Schauplatz des Politischen 16.3.–16.6.2019 Di–So 10–18 Uhr, Freitag freier Eintritt Öffnungszeiten Dienstag – ISonnag

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Page 1: Psyche als Schauplatz des Politischen · Psyche als Schauplatz des Politischen 16.3.–16.6.2019 Di–So 10–18 Uhr, Freitag freier Eintritt Öffnungszeiten Dienstag – ISonnag

Psyche als Schauplatz des Politischen16.3.–16.6.2019

Di–So 10–18 Uhr, Freitag freier Eintritt www.kunsthalle-baden-baden.de

Öffnungszeiten Dienstag – Sonntag 10–18 Uhr

an allen Feiertagen geöffnet (außer 24. und 31.12.)

Eintritt Erwachsene: 7 €

Ermäßigt: 5 €

Freitag freier Eintritt

Kombiticket (mit dem Museum Frieder Burda)

sowie Angebote für Familien auf Nachfrage

Freier Eintritt u. a. für Schulklassen und für Besitzer

des Museums-Pass-Musées

Kontakt Staatliche Kunsthalle Baden-Baden

Lichtentaler Allee 8a

76530 Baden-Baden

Telefon +49 7221 – 30076 – 400

[email protected]

www.kunsthalle-baden-baden.de

Ausstellungen Studioraum 45cbm bis 24.3.2019 René Stessl

30.3.-12.5.2019 Valentina Knežević

ab 18.5.2019 Charlotte Eifler

Museum Frieder Burdabis 24.3.2019 Die Brücke

ab 6.4.2019 ENSEMBLE. CENTRE POMPIDOU – FRIEDER BURDA

Öffentliche Verkehrsmittel Ab Bahnhof Baden-Baden direkte Busverbindungen bis Museum LA8 (Linien 201, 204, 207, 208, 214, 216, 218 und 245). Von dort aus gehen Sie ca. 100 Meter in Fahrtrichtung die Lichtentaler Allee entlang. Die Kunsthalle befindet sich auf der rechten Seite.

Mit dem Auto A5 bis Abfahrt Baden-Baden. Über den Autobahnzubringer (B 500 Richtung Lichtental) kommend, orientieren Sie sich beim Einfahren in die Stadt an der braun gekennzeichneten Stadtroute „Congress“. Städtische Tiefgaragen (Congress am Augustaplatz oder Kurhaus) befinden sich in unmittelbarer Nähe der Kunsthalle.

Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg

Die Ausstellung wird gefördert durch

Kulturpartner Unterstützt von

Credits

Titel: Jorinde Voigt, Synchronicity III, 2015, Tinte, Tusche, Federn, Ölkreide, Pastell, Bleistift auf Karton, 182,5 × 252 cm, Courtesy die Künstlerin und KÖNIG GALERIE, Berlin/London, Foto: Roman März, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019 / Klappe außen: Chen Zhe, The Bearable: Body/Wound #014, 2008, Inkjetdruck, 29 × 43 cm, © Chen Zhe / Klappe innen: Jim Shaw, Dream Object (A woman student had sculpted oversized human legs made out of fiberglass which had rough edges to simulate the effect of traps on animals), 2007, Papier, Hasendraht, Schaum, Acrylfarbe, 138,5 × 34,5 cm, Courtesy der Künstler und Metro Pictures, New York / Innen v. l. n. r.: Kader Attia, Reason’s Oxymorons, 2015, 18 Filme auf 18 Monitoren, Videostill, Länge 12 bis 25 Min., Sammlung The Hood Museum of Art, Dartmouth College, Courtesy der Künstler, Lehmann Maupin, New York, Galerie Nagel Draxler, Berlin/Köln, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019; Wang Tuo, Wang Tuo, The Interrogation, 2017, HD -Video, Videostill, 18:35 Min., Courtesy der Künstler und White Space Beijing, © Wang Tuo; Ludwig Berthold, Ohne Titel, ca. 1925, Bleistift und Pinsel in Deckfarben mit Deckweiß auf grauem Karton, 39,5 × 25 cm, Sammlung Prinzhorn, Foto: Medienzentrum Universitätsklinikum Heidelberg, © Sammlung Prinzhorn

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Foto: Dirk Altenkirch, Karlsruhe

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Freitag, 15. März 2019, 19 UhrEröffnung

Dienstag, 2. April – Donnerstag, 4. April 2019, je 15–17.30 UhrKinderkunstzeitEin Kreativ-Workshop für Kinder und Jugendliche ab 6 J. in Zusammenarbeit mit der Kunstbegegnungsstätte Fee Schlapper e.V. unter der Leitung von Maika Maj. Der dreitätige Workshop startet am 2. April um 15 Uhr mit einer Führung in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden.

Donnerstag, 4. April 2019, 19 Uhr ARTE-FilmvorführungIm Schatten der Netzwelt – The CleanersDokumentarfilm von Hans Block und Moritz RiesewieckARTE/WDR 2018, 90 MinTHE CLEANERS enthüllt eine gigantische Schattenindustrie digitaler Zensur in Manila, dem weltweit größten Outsour-cing-Standort für Content Moderation. Dort löschen zehn-tausende Menschen im Auftrag der großen Silicon Val-ley-Konzerne belastende Fotos und Videos von Facebook, YouTube, Twitter & Co. Komplexe Entscheidungen über Zensur oder Sichtbarkeit von Inhalten werden so an die „Content Moderatoren“ outgesourct. Die Grausamkeit und die kontinuierliche Belastung dieser traumatisierenden Arbeit verändert die Wahrnehmung und Persönlichkeit der Content Moderatoren.

Mittwoch, 15. Mai 2019, 19 Uhr „Das Ich ist unrettbar?“ Identität in einer globalisierten Innenwelt.Gesprächsrunde mit Dr. phil. Wolfram Frietsch und Vertretern der Gesellschaft für angewandte Philosophie Baden- Baden. Vor Gesprächsbeginn gibt es um 18.30 Uhr eine Kurzführung für Interessierte durch die Ausstellung.

Sonntag, 19. Mai 2019, 10–18 UhrInternationaler Museumstag13–15 Uhr Kinderkunstzeit 14 Uhr Führung mit den Talking Heads

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Hohenbaden zeigen Ihre Lieblingswerke

15 Uhr Direktorenführung mit Johan Holten19 Uhr Poetry-Slam-Show In Kooperation mit ART BANKETT

Political Therapy WorkshopDie US-amerikanische Künstlerin Liz Magic Laser hat ge-meinsam mit der Theatertherapeutin Louise Platt einen Workshop konzipiert, in dem Gruppentherapie- und Medi-tationsmethoden eingesetzt werden, um den Zusammen-hang zwischen persönlichen Erfahrungen und politischen Entwicklungen herzustellen. Die TeilnehmerInnen durchlau-fen als Gruppe verschiedene Aktivitäten, die ihnen dabei helfen, Verbindungen zwischen bedrückenden Weltereignis-sen und persönlichen Gefühlen zu finden und die Freiset-zung von Frustrationen zu ermöglichen. Der Workshop ist auf 10 Teilnehmende begrenzt, um Anmeldung wird gebeten. Die genauen Zeiten werden bekannt gegeben. Der Workshop findet in englischer Sprache statt.

Präsentation künstlerischer Beiträge der kunsttherapeuti-schen Abteilung der Median Klinik Gunzenbachhof Baden-BadenIm Zuge eines Workshops im März 2019 setzen sich Patientin-nen und Patienten der Median Klinik Gunzenbachhof mit der Ausstellung „Psyche als Schauplatz des Politischen“ ausein-ander. Ausgewählte Reaktionen werden im Großraumbüro der Kunsthalle präsentiert.

Freitag, 24. Mai 2019Eröffnung der 24. Baden-Württembergischen TheatertageDie Kunsthalle ist wie alle anderen Ausstel-lungshäuser in der Lichtentaler Allee bis 22 Uhr geöffnet.

Donnerstag, 11. April 2019, 19 UhrSWR2 Zeitgenossen mit Thomas Röske, Leiter der Sammlung PrinzhornModeration: Dietrich Brants, Redaktionsleiter Aktuelle Kultur Die Heidelberger Sammlung Prinzhorn, eine der interessan-testen Kunstsammlungen Deutschlands, wird oft als Fundus von „Outsider-Art“ qualifiziert, weil sie auf künstlerischen Zeugnissen aus psychiatrischen Anstalten beruht. Hans Prinzhorn, der Gründer der Sammlung, sprach 1922 von

„Bildnerei der Geisteskranken“. Thomas Röske dagegen legt Wert darauf, nach Qualität auszuwählen. Er findet in den Werken der Sammlung vor allem ästhetische Antworten auf vordringliche gesellschaftliche Fragen. Im Gespräch mit Dietrich Brants, SWR2, erklärt er, wie psychische Ausnahme-erfahrungen im Kontext der Kunst zu verstehen sind. Bis heute ist dies ein Politikum.

Samstag, 11. Mai 2019, 18–20 UhrJazzabend mit Thomas NeuhauserWie jede gute Kunst hat auch der Jazz eine starke psychi-sche Wirkung, ist keineswegs nur Kopfmusik, wie manchmal behauptet. Jazzmusik ist rational-emotional und mit die-sem Oxymoron, einem jedoch nur scheinbaren Widerspruch, schon recht nahe am Thema der Ausstellung. Der langjährige ARTE-Redakteur Thomas Neuhauser wird an diesem Abend wieder mit ausgewählten und kommentier-ten Musikbeispielen diesem Spannungsfeld nachgehen.

Freitag, 14. Juni 2019, 19 Uhr„Europa zuerst“ – oder was geht wirklich nach den Wahlen zum europäischen Parlament?Vortrag Prof. Dr. Claus Leggewie in Kooperation mit dem Forum Zukunft Baden-BadenClaus Leggewie hat vor zwei Jahren so etwas wie sein Mani-fest zu Europa vorgelegt, dem er den Titel gab: „Europa zuerst“ und im Untertitel sagt er, es könne so etwas sein wie eine Unabhängigkeitserklärung.In seinem Vortrag wird Prof. Leggewie versuchen herauszu-finden, ob und wie groß nach der Wahl zum neuen Parla-ment am 26. Mai 2019 die Chancen für das zukünftige Europa sind.Veranstaltungsort: Kulturhaus LA8Eintritt 5 Euro. Für Schüler und Studenten ist der Eintritt frei

Öffentliche FührungenJeden Sonntag um 14 UhrAbendführungen mittwochs um jeweils 19 Uhr: 27.3., 10.4., 24.4., 22.5., 5.6.

Sonderführungen in Fremdsprachen mittwochs um jeweils 19 Uhr: 20.3. Führung auf Englisch mit Benedikt Seerieder27.3. Führung auf Französisch mit Dr. Cora von Pape3.4. Führung auf Portugiesisch mit Luisa Heese17.4. Führung auf Albanisch mit Drilon Azemi8.5. Führung auf Russisch mit Dr. Elena Korowin

Es gelten die jeweiligen Eintrittspreise + 2 € Beitrag für die Führung. Private Gruppenführungen und Führungen in Fremdspra-chen auf Anfrage

Wenn nicht anders vermerkt, ist die Teilnahme an den Veranstaltungen kostenfrei! Infos und Anmeldungen unter [email protected] oder Telefon +49 7221 – 30076 – 400

staatliche kunsthalle baden-baden

Psyche als Schauplatz des Politischen

In einem bisher unbekannten Maß rücken gesellschaftliche und politische Prozesse heute bis in die intimsten Sphären des Menschen vor. Neue Kommunikationsstrukturen bringen Nachrichten und Bilder zu jeder Zeit und unmittelbar ins Innere. So wird – und das ist die These der Ausstellung – die Psyche mehr und mehr zum Schauplatz des Politischen. In einer globalisierten Welt ist dieses Phänomen nicht nur in der westlichen Hemisphäre zu beobachten, ganz im Gegenteil: es wirkt universell. Doch so nah die Welt auch zusammen-rückt, sind Innenwelten, mentale Bilder und die Reaktion auf das Äußere kulturell geprägt.

Die Ausstellung der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden untersucht ebensolche Konstel-lationen und stellt die Frage, wie diese weltweit unterschiedlichen Erfahrungen mittels Kunst sichtbar gemacht werden können. Sie präsentiert zehn internationale künstlerische Positionen, die sich mit der Innenwahrnehmung und ihrer Transformation ins Äußere beschäftigen. Vor dem Hintergrund ihrer Lebenserfahrungen in den unterschiedlichsten Regionen der Welt, wie der US-amerikanischen Westküste, China, Europa oder Nord afrika zeugen sie zugleich von einem globalen Interesse für das Thema, wie auch von sehr heterogenen Erfahrungshorizonten.

So zeigen etwa die „Dream Objects“ des kalifornischen Künstlers Jim Shaw (*1952) Frauen-beine, Steaks oder Hoden – Motive, die dem Künstler im Traum begegnen und in Objekten und Zeichnungen in die Wirklichkeit überführt werden. Es ist der Bodensatz seiner an der Westküste Amerikas geprägten Seelenlandschaft. Die aus Peking stammende Künst-lerin Chen Zhe (*1989) setzt sich in ihren Fotografien mit dem Studium der Grenzen des eigenen Körpers auseinander. Die Motive sind Folgen der Autoaggression: verwundete Gliedmaßen, ausgepeitschte Rücken, geplatzte Adern in der Bindehaut. In China ist es ein absolutes Tabu den Körper als Tempel der Seele zu versehren, in der westlichen Welt hingegen ein bekanntes Phänomen. Und der französisch-algerische Künstler Kader Attia (*1970) versammelt in seiner Videoinstallation Persönlichkeiten, die sich mit den psy-chischen Verletzungen unserer Gegenwart befassen. In Interviews mit europäischen und afrikanischen Therapeuten, Historikern, Imamen, Priestern, Psychologen und Ethnologen präsentiert er den jeweiligen Umgang mit Trauma und Heilung. Im Gespräch mit diesen Experten wird deutlich, dass die Freud‘sche Psychoanalyse eine westliche Konstruktion ist.

Die aktuellen Arbeiten werden flankiert von ausgewählten Stücken der Heidelberger Sammlung Prinzhorn, die Werke von Menschen mit psychischen Ausnahmeerfahrungen sammelt. Diese dienen als Ergänzung und historischer Resonanzboden.

Psyche als Schauplatz des Politischen versammelt Werke von: Kader Attia, Heidi Bucher, Omer Fast, Dan Finsel, Samara Golden, Liz Magic Laser, Jim Shaw, Wang Tuo, Jorinde Voigt, Chen Zhe.

Mit Werken aus der Sammlung Prinzhorn, von: Ludwig Berthold, Else Blankenhorn, Minna Köchler, Wilhelm Werner, Hyacinth Freiherr von Wieser.

staatliche kunsthalle baden-baden

Psyche and Politics

To a hitherto unknown extent, social and political processes are coming into contact with people’s most intimate spheres. New structures of communication carry messages and images into our inner worlds, unfiltered and at any moment. This means – and that is also the hypothesis put forward by the exhibition – that the psyche is becoming more and more an arena of the political. In today’s globalized world this phenomenon is not restricted to the Western hemisphere. Quite to the contrary: its effects are universal. The world might be moving more closely together but our interior landscapes, mental images and reactions to external influences are shaped by specific cultures.

The exhibition at Staatliche Kunsthalle Baden-Baden examines these constellations and poses the question of how such experiences, which are so different all across the globe, can be made visible through art. The exhibition presents the positions of ten international artists dealing with the perception of the self and its expression in the external world. Against the backdrop of their life experiences in different regions of the world – from the American West Coast over Europe and North Africa to China – they attest both to a global interest in this subject as well as to very different horizons.

And so the “Dream Objects” by Californian artist Jim Shaw (*1952) show steaks, testicles, or women’s legs – subjects which the artist encounters in his dreams and which are then brought into the real world by way of objects and drawings. They are the cultural detritus of his soulscape, shaped by the American West Coast. In her photography, Beijing- born artist Chen Zhe (*1989) explores the limits of her own body. Her images are the result of acts of self-harm: they show wounded limbs, flogged backs, and ruptured blood vessels in the conjunctiva. In Chinese culture the body is considered the temple of the soul and it is strictly taboo to do it any harm – in the Western world, however, committing self-harm is a well-known phenomenon. And then there is French-Algerian artist Kader Attia (*1970), who assembles, in his video installations, people dealing with the mental injuries of our time. In interviews with European and African therapists, historians, imams, priests, psychologists and ethnologists, Attia presents different ways of dealing with trauma and healing. In conversation with these experts it becomes clear that Sigmund Freud’s psychoanalysis is a Western construct.

These contemporary works are shown alongside selected exhibits from the Prinzhorn Col-lection in Heidelberg, which collects works by people who have experienced exceptional mental states. These pieces serve as contextual and historical reference points.

Psyche and Politics gathers works by: Kader Attia, Heidi Bucher, Omer Fast, Dan Finsel, Samara Golden, Liz Magic Laser, Jim Shaw, Wang Tuo, Jorinde Voigt, Chen Zhe.

With works from the Prinzhorn Collection, created by: Ludwig Berthold, Else Blankenhorn, Minna Köchler, Wilhelm Werner, Hyacinth Freiherr von Wieser.

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