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Q_Perior Studie
Die Digitale Transformation in der Versicherungsbranche
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Die Autoren dieser Studie
Walter KuhlmannQ_PERIOR
Walter Kuhlmann ist Partner bei Q_PERIOR und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Busi-ness- und IT-Beratung. Bei Q_PERIOR zeichnet er sich für den Versiche-rungsmarkt verantwortlich und setzt erfolgreich Projekte um, die Versi-cherungen in Zeiten der Digitalen Transformation wettbewerbsfähiger machen.
Prof. Dr. Peter RoßbachFrankfurt School of Finance & Management
Prof. Dr. Peter Roßbach ist Inhaber der Professur für Wirtschaftsinformatik an der Frankfurt School of Finance & Management. Seine Forschungsschwer-punkte liegen in der angewandten Wirtschaftsinformatik und Informations-technologie.
Dr. Marc LaszloQ_PERIOR
Dr. Marc Laszlo ist Associate Partner bei Q_PERIOR und leitet dort den Ge-schäftsbereich Strategisches IT-Manage-ment. Seine Beratungsschwerpunkte liegen in der strategischen Ausrichtung und Transformation der IT als Wert-schöpfungsfaktor in Unternehmen.
Q_PERIOR Studie: Die Digitale Transformation in der Versicherungsbranche
Q_PERIOR Studie: Die Digitale Transformation in der Versicherungsbranche
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Liebe Leserinnen und Leser,
wissen Sie, wie Ihre Versicherung in der Digitalen Transformation im Vergleich zum Markt dasteht? Die nachfolgenden Studienergebnisse sollen Ihnen bei dieser Frage als Anhaltspunkt dienen.
Zur konkreten Analyse des aktuellen Umsetzungsgrads sowie der branchenspezifischen Auswirkungen der Digitalen Transformation in der Versicherungsbranche führte Q_PERIOR in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Frankfurt School of Finan-ce and Management eine praxisorientierte Studie durch. Im ersten Halbjahr 2015 befragten wir über 150 Führungskräfte aus Erst- und Rückversicherungen, darunter Geschäftsführer, Fachabteilungsleiter, IT-Leiter, Geschäftsbereichsleiter sowie leitende Angestellte aus den Bereichen interne Revision und Controlling. Ohne Ihnen die Spannung vorwegnehmen zu wollen: Die Studienergebnisse sind eindeutig ausgefallen. Die Implementierung digitaler Geschäftsmodelle sowie eine erfolgreiche Digitale Transformation sind für Versicherungen unabdingbar, wenn sie sich auch zukünftig erfolgreich in einem schnell wandelnden Marktumfeld bewegen wollen.
Walter Kuhlmann
Experte für die Digitale Transformation bei Versicherungen
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Inhalt1. inhaltsverzeichnis .........................................................................................................................................4
2. executive Summary .......................................................................................................................................6
3. Die Digitalisierung der Versicherung .....................................................................................................103.1 Evolution des Marktes ............................................................................................................................................ 103.2 Chancen durch Digitalisierung ............................................................................................................................... 13
4. Die Studienergebnisse „Die Digitale Transformation bei Versicherungen“ .............................164.1 Handlungsoptionen durch digitale Geschäftsmodelle ........................................................................................... 17
4.1.1 Digitale Erweiterungen des Geschäftsmodells ....................................................................................................... 174.1.2 Bedrohung durch digitale Geschäftsmodelle ......................................................................................................... 194.1.3 Geplante Nutzung digitaler Geschäftsmodelle ...................................................................................................... 21
4.2 Technologien der Digitalisierung ............................................................................................................................ 234.2.1 Enabler für digitale Geschäftsmodelle ................................................................................................................... 23
4.3 Bedeutung der Digitalen Transformation ............................................................................................................... 244.3.1 Herausforderungen der Digitalen Transformation ................................................................................................. 244.3.2 Maßnahmen der Digitalen Transformation ............................................................................................................ 254.3.3 Ergebnisse der Digitalen Transformation ............................................................................................................... 26
4.4 Realisierung der Digitalen Transformation ............................................................................................................. 274.4.1 Verantwortung für die Digitale Transformation ..................................................................................................... 274.4.2 Fachseite und Digitale Transformation ................................................................................................................... 284.4.3 Compliance und Digitale Transformation ............................................................................................................... 294.4.4 Technologie und Digitale Transformation .............................................................................................................. 30 4.5 Digitalisierungsunterschiede bei Erst- und Rückversicherungen ...........................................................................31
Q_PERIOR Studie: Die Digitale Transformation in der Versicherungsbranche
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Inhalt5. Digitale Geschäftsmodelle für Versicherungen .................................................................................345.1 Aufbau digitaler Geschäftsmodelle ........................................................................................................................ 345.2 TOP 3 der digitalen Geschäftsmodelle für Erstversicherungen ............................................................................. 355.3 TOP 3 der digitalen Geschäftsmodelle für Rückversicherungen ............................................................................ 39
6. Die Digitale Transformation der Versicherung ...................................................................................436.1 Realisierung der Digitalen Transformation ............................................................................................................. 436.2 Die ersten 120 Tage der Digitalen Transformation ................................................................................................. 44
7. Die digitale Zukunft der Versicherung ...................................................................................................467.1 Das digitale Marktumfeld der Zukunft ................................................................................................................... 467.2 Die Erfolgsfaktoren der Digitalen Transformation .................................................................................................. 47
8. Anhang................................................................................................................................................................488.1 Die Q_PERIOR AG ................................................................................................................................................... 48
Q_PERIOR Studie: Die Digitale Transformation in der Versicherungsbranche
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2. Executive Summary
Die Studienergebnisse geben einen aktuellen Überblick über den Reifegrad digitaler Geschäftsmodelle sowie die bestehenden Herausforderungen der dazu notwendigen Digitalen Transformation für Versicherungen. Zusätzlich bietet die Studie eine detaillierte Analyse der Versiche-rungsbranche im Kontext der Digitalen Transformation – von der aktuellen Branchensituation über die Chancen der Digitalisierung bis zur konkreten Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle.
1. „Digitale Wettbewerber“ attackieren die bestehenden Geschäftsmodelle in signifikantem Ausmaß. Der Versiche-rungsmarkt steht unter Druck.
2. Versicherungen müssen die Chancen der Digitalisierung für eine ertragsstarke Weiterentwicklung konsequent nutzen.
3. Zentraler Erfolgsfaktor dabei ist eine erfolgreiche Digitale Transformation des gesamten Unternehmens.
4. Entscheidend für den Erfolg der Digitalen Transformation ist ein umfassendes Change Management zur professionellen Begleitung der emotionalen Aspekte der Veränderung.
5. Fachseite und IT müssen für die Digitale Transformation gemeinsam Verantwortung übernehmen.
6. Erfolgskritisch ist die flexible Durchführung der Digitalen Transformation mit agilen Mechanismen.
7. Die Digitale Transformation muss vom Gesamtvorstand mandatiert und gesteuert werden.
Q_PERIOR Studie: Die Digitale Transformation in der Versicherungsbranche
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
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Die 3 verbreitetsten digitalen Erweiterungen von Geschäftsmodellen sind:• Verhaltensabhängige KFZ-Versicherung (74%)• Online-Vertriebskanal (59%)• Kundenportal (34%)
Die 3 erfolgversprechendsten digitalen Ge-schäftsmodelle sind: • Direktversicherung (32%)• Vergleichsportale (31%)• Monitoring-as-a-Service (17%)
Die 3 wesentlichen Herausforderungen der Digitalen Transformation sind:• Kulturelle Beharrungskräfte (45%)• Komplexe organisatorische Strukturen (39%)• Technologische Herausforderungen (39%)
Die 3 wichtigsten regulatorischen Themen der Digitalen Transformation sind:• Datenschutz (70%)• Risikomanagement (43%)• Weitere Anforderungen (25%)
Die 3 wichtigsten Fachthemen der Digitalen Transformation sind:• Servicequalität (68%)• Vertriebsoptimierung (55%)• Channel Management (47%)
Die 3 wichtigsten Technologiethemen der Digitalen Transformation sind:• IT-Sicherheit (66%)• Agiles Projektmanagement (52%)• Big Data/ Predictive Analytics (50%)
Studienergebnisse für Erstversicherungen
Wie sollte die Versiche-rungsbranche reagieren?
1. Die Chancen der Digitalen Transformati-on konsequent ergreifen
2. Die Risiken der Digitalen Transformati-on offen bewerten
3. Alle Aktivitäten auf eine erfolgreiche Digitalisierung der Geschäftstätigkeit aus-richten
4. Die unternehmerische Komplexität durch intelligente Automatisierung mini-mieren, um dadurch die Ertragskraft zu maximieren
5. Eine digitale Roadmap entwickeln so-wie ein umfassendes Change Management etablieren
8
Die 3 verbreitetsten digitalen Erweiterungen von Geschäftsmodellen sind:• Kundenportal (53%)• Digitales Ökosystem (42%)• Crowd Sourcing (5%)
Die 3 erfolgversprechendsten Digitalen Geschäftsmodelle sind: • Dienstleister für Datenauswertung (89%)• Echtzeit Risikomanagement (61%)• Digitale Rückversicherungsplattform (50%)
Die 3 wesentlichen Herausforderungen der Digitalen Transformation sind:• Kulturelle Beharrungskräfte (23%)• Komplexe Geschäftsprozessarchitekturen (23%) • Technologische Herausforderungen (23%)
Die 3 wichtigsten regulatorischen Themen der Digitalen Transformation sind:• Datenschutz (66%)• Risikomanagement (58%)• Corporate Governance (25%)
Die 3 wichtigsten Fachthemen der Digitalen Transformation sind:• Leistungsqualität (54%)• Produktdesign (40%)• Channel Management (22%)
Die 3 wichtigsten Technologiethemen der Digitalen Transformation sind:• IT-Sicherheit (75%)• Big Data/ Predictive Analytics (75%)• Applikationsintegration (50%)
Studienergebnisse für rückversicherungen
Q_PERIOR Studie: Die Digitale Transformation in der Versicherungsbranche
Die Mehrheit der Versicherungen versteht die Digitale Transformation leider maßgeblich als Aufgabe der IT und nutzt dadurch noch nicht das ge-samte Potenzial. Die Digitale Transfor-mation ist viel mehr als die Automati-sierung von Funktionen. Neue digitale Geschäftsmodelle sowie innovative Produkte werden in den kommenden Jahren über Erfolg und Misserfolg von Versicherungen entscheiden.“
Walter KuhlmannQ_PERIOR
Q_PERIOR Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
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Always on - Der neue digitale Kunde
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Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
3. Die Digitalisierung der VersicherungVeränderung der Märkte durch Digitalisierung
Verändertes Kundenverhalten erfordert Individualisierung
• Shared-Economy-Angebote• IndividualisierungderProdukte• DirekteVergleichbarkeitder Produkte
Disruptive Technologien zerstören bestehende Geschäftsmodelle
• MobileEndgeräte• Cloud-Lösungen• Sensorik(„InternetofThings“)
Zunehmende Regulatorik erfordert konsequente Automatisierung
• Realtime-Risikomanagement• KomplexeCorporate-Governance- richtlinien• UmfassendeDatenschutz- bestimmungen
2. TEchnoLoGIE 3. REGuLAToRIK1. VERänDERTES
KunDEnVERhALTEn
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
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ment ein personalisiertes Leistungsangebot erwarten und in Anspruch nehmen. Dabei ist für den digitalen Kunden für einen Vertragsabschluss die persönliche Identifikation mit dem Leistungsangebot durch Bestätigung seiner Wert-vorstellungen (z.B. Nachhaltigkeit oder Transparenz) von entscheidender Bedeutung.
Insbesondere das Management digitaler oder hybrider Kundenbeziehungen bedarf einer kontinuierlichen und kompetenten Interaktion – analog und digital. Ein perso-nalisierter, proaktiver und schneller Kundenservice führt langfristig, beispielsweise durch gute Bewertungen auf Vergleichs- oder Onlineportalen, zu einer positiven Re-putation der Versicherung.
2. TechnoloGieFür 47% der Studienteilnehmer verfügen die aktuellen technologischen Entwicklungen über
ein bedeutendes Veränderungspotenzial für ihre zukünftige Geschäftstätigkeit.
Trotz umfangreicher Social-Media-Präsenz schöpfen weni-ge Versicherungen das bestehende Potenzial der sozialen Netzwerke vollständig aus. Die Möglichkeiten reichen von der Organisation von Kundenkontakten über Recruiting bis hin zu Co-Creation oder Crowd Sourcing. Für eine optimale Nutzung der Social-Media-Potenziale sind tiefgreifende Veränderun-gen notwendig. Interne und externe Prozesse, die Unterneh-menskultur, aber insbesondere die IT-Architektur müssen neu ausgerichtet werden.
3.1 evolution des Marktes
Die Wandlung des Versicherungsmarktes vollzieht sich mit zu-nehmender Geschwindigkeit und in immer kürzeren Intervallen. Davon sind Erst- und Rückversicherungsunternehmen gleicher-maßen betroffen. Mit dem Eintritt von neuen Wettbewerbern, die auf Grundlage von innovativen Technologien über eine sehr effektive und effiziente Wertschöpfungskette verfügen, wird sich diese Entwicklung noch weiter intensivieren. Dadurch steigt der Handlungsdruck für Versicherungen rapide.
Im Kontext der Digitalisierung sind drei Megatrends von entscheidender Bedeutung für die nachhaltige Veränderung des Versicherungsmarktes: verändertes Kundenverhalten, innovative Technologien sowie eine zunehmende Regulatorik.
1. VeränDerTes KunDenVerhalTen Als Ergebnis der digitalen Marktevolution müssen die Versicherungen Kundenbedürfnisse in den
Mittelpunkt ihrer geschäftlichen Aktivitäten stellen. Der digitale Kunde erwartet kontinuierliche, aber unaufdringli-che Wertschätzung im Kommunikationsverhalten sowie ein durchgängig personalisiertes Leistungsangebot. Informatio-nen müssen kanalunabhängig jederzeit verfügbar und leicht verständlich sein. Zu dieser Einschätzung kommen fast 80% der Studienteilnehmer.
Eindeutig zuordenbare Kundentypen wird es zukünftig nicht mehr geben. Ein einzelner Kunde wird sowohl im Preis-Leis-tungs-Segment als auch im Premium- oder Economy-Seg-
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Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
„Always on“ – Digitale Kunden fordern eine 24/7-Verfügbar- keit ihrer Versicherung, kanal- und ortsunabhängig. Der Tech- nologietrend Mobility hat dadurch direkte Auswirkungen auf die klassischen Geschäfts- und Erlösmodelle. Betroffen ist neben der Kundenkommunikation auch die unternehmens- interne Kommunikation. Ziel sollte eine Entwicklung hin zur Enterprise Mobility sein, die es den Mitarbeitern ermöglicht, organisationsinterne Daten und Anwendungen auf mobilen Endgeräten zu verwenden und somit Prozesse effizienter und mitarbeiterorientierter zu gestalten.
Die steigende Vernetzung und Mobilität generiert kontinuier-lich große Datenmengen über das Verhalten digitaler Kunden. Viele Versicherungen haben bereits begonnen, diese Daten zu sammeln und strukturiert aufzubereiten, allerdings ohne sie einer gezielten Analyse zu unterziehen. Strategisch wichti-ge Ressourcen bleiben damit ungenutzt. Big Data und Pre-dictive Analytics können Abhilfe leisten. Entscheidungsträger sind dadurch in der Lage, komplexe Zusammenhänge besser zu identifizieren und zu analysieren, sodass sie proaktiv auf die Kundenbedürfnisse eingehen können.
Versicherungsanwendungen für das digitale Zeitalter müssen schnell entwickelt werden, über verschiedene Endgeräte hinweg skalierbar sein, einfach genutzt werden können und vor allem kostengünstig erweiterbar sein. Durch Nutzung von Cloud-Computing-Ansätzen wie beispielsweise IaaS, PaaS oder SaaS werden diese Anforderungen technologisch unterstützt.
3. reGulaToriKNach Einschätzung von 81% der Studienteilnehmer erfordern die steigenden regulatorischen Rahmen-
bedingungen von Versicherungsunternehmen zusätzliche Investitionen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Dazu zählen beispielweise erweiterte Compliance-Anforderungen oder Solvency-II-Vorgaben. Zusätzlich müssen speziell bei den digitalen Kundenbeziehungen umfangreiche Vorschriften hinsichtlich des Datenschutzes beachtet werden.
enTWicKlunG VersicherunGsbrancheDer weltweite Versicherungsmarkt wird in den kommenden Jahren weiter wachsen. Gleichzei-
tig ist eine weitere Konsolidierung der Marktteilnehmer zu erwarten. Nach unserer Einschätzung sind die wenigsten Ver-sicherer auf den Marktdruck und die dadurch entstehenden Herausforderungen ausreichend vorbereitet. Nur durch eine konsequente Nutzung digitaler Ertragschancen und interner Effizienzsteigerungen eröffnet sich die Möglichkeit, sukzessive den Weg in eine profitable Zukunft zu gestalten und dabei die sinkenden Umsätze zumindest teilweise zu kompensieren.
Die Erfüllung regulatorischer Auflagen bindet viel Personal und Budget. Versicherungen können sich nur aus dieser pre-kären Situation befreien, wenn sie mit Hilfe digitaler Technolo-gien an dieser Stelle pragmati-sche Lösungen erstellen. Somit schaffen sie Freiraum, um sich den wirklich wichtigen Dingen widmen zu können - der Ent-wicklung neuer Geschäftsmo-delle und Produkte.“
Walter KuhlmannQ_PERIOR
Q_PERIOR Studie: Die Digitale Transformation in der Versicherungsbranche
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3.2ChancendurchDigitalisierungBei Erst- und Rückversicherungen werden derzeit drei Haupt-trends der Digitalisierung intensiv diskutiert und bereits selektiv bei einigen Versicherungsunternehmen umgesetzt. Dadurch sollen nachhaltige Ertragssteigerungen erreicht werden und die wertorientierte Unternehmensentwicklung zielgerichtet unterstützt werden.
1. VerTrieb 3.0
herausForDerunGen Des MarKTesDie Versicherer sind bei ihren Vertriebstätigkeiten noch zu sehr von Preisgestaltung, Rabattaktionen und dem Talent des einzelnen Verkäufers abhängig. Die Komplexität der Versiche-rungsprodukte und ein zumeist zweistufiger Verkaufsprozess verhindern oftmals einen schnellen Vertragsabschluss. Poten-zielle Kunden bekommen Versicherungstipps auf Facebook, können sich weitere Informationen aber oft nur über die Ver-sicherungs-Website aufrufen bevor sie schließlich zu einem Berater für ein persönliches Beratungsgespräch weitergelei-tet werden. Dieser Ansatz ist durch die fortschreitende Digi-talisierung der Kundenbeziehungen nicht mehr praktikabel.
chancen Für VersicherunGenDie Digitalisierung bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Optimierung des Versicherungsvertriebs: persönliche On-line-Beratung, virtuelle Filialen oder Avatare als virtuelle Chat-Partner. Ein vollintegrierter Multi-Kanal-Ansatz sowie die Nutzung digitaler Technologien unterstützt Versicherer in der Transformation ihrer Vertriebskanäle.
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
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2.PRozESSAUToMATISIERUnG
herausForDerunGen Des MarKTesDie Automatisierung von Geschäftsprozessen stellt bereits seit vielen Jahren eine Herausforderung in der Versicherungs-wirtschaft dar. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Informationstechnologie sind stetige Prozessoptimierun-gen für die Versicherungen realisierbar. Dabei muss zwischen vollständig automatisierten Prozessen ohne manuelle Benut-zereingriffe für das Massengeschäft und einer punktuellen Optimierung von Prozessschritten durch den Einsatz von Automatisierungslösungen unterschieden werden.
herausForDerunGen Des MarKTesDie Anforderungen an konsistente Aufsichtssysteme stei-gen. Daraus ergibt sich als Konsequenz die Integration von Geschäftssteuerung und Risikomanagement. Einerseits sind Versicherer durch neue Regulatorien zur Bereinigung ihrer Datenbasis verpflichtet. Andererseits ist eine unternehmens-weit konsolidierte Datenbasis für die Geschäftssteuerung und das Risikomanagement zwingend erforderlich.
chancen Für VersicherunGenFür die Automatisierung von Prozessschritten kann eine teilweise oder vollständige Vorbefüllung von Masken genutzt werden oder das Auslösen von Automatisierungsschritten durch einen manuellen Eingriff des Sachbearbeiters. Der po-sitive Effekt: Kostenreduktion, Qualitätsverbesserung sowie einheitliche Bearbeitungsstandards. Da eine vollständige Automatisierung aller Prozesse ohne Eingriff von qualifizier-tem Personal derzeit nicht realisierbar ist, empfiehlt es sich, ein hybrides System aus hohem Automatisierungsgrad für das Massengeschäft und manueller Sachbearbeitung bei indivi-duellen Leistungen auszuprägen.
chancen Für VersicherunGenDieses Ziel erreicht man in einem ersten Schritt durch ein un-ternehmensweites Data Warehouse. Langfristig sollte jedoch die gesamte IT-Architektur des Unternehmens standardisiert werden, da die nachgelagerte Zusammenführung von unter-schiedlichen Datenbeständen aus mehreren Quellsystemen ineffizient ist. Ziel sollte es dabei sein, alte Silostrukturen durch zentral gesteuerte Informationsstrukturen zu ersetzen und somit eine 360-Grad-Sicht auf das gesamte Unterneh-men zu realisieren.
3.DATAWAREhoUSInGUnDSTEUERUnG
Q_PERIOR Studie: Die Digitale Transformation in der Versicherungsbranche
Q_PERIOR Studie: Die Digitale Transformation in der Versicherungsbranche
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Für Versicherungen bietet die Digitalisierung zahlreiche Chancen, die nicht zwangs-läufig Erfolge garantieren. So machen Versicherer aktuell mit Online-Kanälen sowohl positive als auch negative Erfahrungen. Entscheidend ist, dass jede Ver-sicherung individuell erkennt, welche Innovation oder welches Geschäftsmodell zur Unterneh-mensstrategie passt und dar-aus die richtigen Maßnahmen ableitet.“
Walter KuhlmannQ_PERIOR
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Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
4. Die Studienergebnisse „Die Digitale Transformation bei Versicherungen“
Zur konkreten Analyse der branchenspezifischen Auswir-kungen sowie des aktuellen Umsetzungsgrads der Digitalen Transformation in der Versicherungsbranche führte Q_PERIOR in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschaftsinfor-matik der Frankfurt School of Finance & Management eine Befragung durch. Im ersten Halbjahr 2015 haben über 150 Führungskräfte aus Erst- und Rückversicherungen daran teilgenommen. Zielgruppe der Befragung waren Führungs-kräfte in Konzernen und großen mittelständischen Versi-cherungen, darunter Geschäftsführer, Fachabteilungsleiter, IT-Leiter, Geschäftsbereichsleiter sowie leitende Angestellte aus den Bereichen interne Revision und Controlling.
Im ersten Kapitel der Auswertung (4.1 Handlungsoptionen durch digitale Geschäftsmodelle) wurde zwischen Erst- und Rückversicherern unterschieden, da verschiedene Geschäfts-modelle für die Befragten relevant sind. In allen darauffolgen-den Kapiteln wurden die Antworten der Teilnehmer aus Erst- und Rückversicherungen zusammengefasst. In Einzelfällen, in denen sich die Expertenmeinungen signifikant unterscheiden, wurde eine Differenzierung am Ende des Kapitels (4.5) vorge-nommen und explizit auf Unterschiede hingewiesen.
Die Studie gliedert sich inhaltlich in vier Abschnitte und ver-fügt insgesamt über neun Fragestellungen:
1. Im ersten Abschnitt werden die Handlungsoptionen und Bedrohungen durch digitale Geschäftsmodelle oder digitale Erweiterungen für die bestehenden Geschäfts-modelle identifiziert.
2. Im zweiten Abschnitt analysiert die Studie mögliche technologische Treiber für die Nutzung digitaler Ge-schäftsmodelle.
3. Im dritten Abschnitt werden die Herausforderungen, Maßnahmen und Ergebnisse der Digitalen Transformation in der Versicherungsbranche evaluiert.
4. Im vierten Abschnitt werden die wesentlichen the-matischen Schwerpunkte der Digitalen Transformation und die organisatorische Zuordnung untersucht.
17
Q_PERIOR Studie: Die Digitale Transformation in der Versicherungsbranche
17
ERSTversicherungen: Frage 1: Welche digitalen Erweiterungen nutzen Sie bereits für Ihr Geschäftsmodell?
4.1handlungsoptionendurchdigitaleGeschäftsmodelle
4.1.1DIGITALEERWEITERUnGEnDESGESChäfTSMoDELLS
37%CUSTOMER-SELF-SERVICE (Informationen, Transaktionen,
Portale)
24%OnLInE-VERTRIEBSKAnAL
(Mobile Websites, Mobile Apps)
21%AnDERE
(Fraud Detection, On-Demand-Modelle)
13%
OnLInE- BERATUnG
(Unterstützungssysteme, Virtuelle Beratung)
5%
VERHALTEnSABHänGIGE VERSICHERUnGEn
(Krankenversicherungen, KFZ-Versicherungen)
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
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Schlussfolgerung:
Über 53% der Studienteilnehmer nutzen
bereits ein Kundenportal. Außerdem ver-
fügen 42% der Rückversicherer über ein
digitales Ökosystem mit Erstversicherungen
(z.B. für vollautomatisierte Schadensmel-
dungen). Weniger beliebt scheint das Crowd
Sourcing als digitale Erweiterung. Lediglich
5% der befragten Rückversicherer setzen
aktuell darauf.
Empfehlung:
nur die Hälfte der Rückversicherer ist im
Bereich Customer-Self-Service digital
aufgestellt. noch weniger Studienteilneh-
mer nutzen andere digitale Erweiterungen.
Hier wird viel Potenzial verschenkt, denn der
umfassende Einsatz dieser digitalen Erwei-
terungen führt unserer Einschätzung nach
zu wesentlichen Effizienzsteigerungen.
RÜcKversicherungen: Frage 1: Welche digitalen Erweiterungen nutzen Sie bereits für Ihr Geschäftsmodell?
4.1.1DIGITALEERWEITERUnGEnDESGESChäfTSMoDELLS
53%CUSTOMER-SELF-SERVICE
(z.B. Informationen, Transaktionen, Portale)
5%
CROWD SOURCInG(z.B. zur Produktentwicklung
durch eine virtuelle Community)
42%DIGITALES ÖKOSySTEM MIT
ERSTVERSICHERUnGEn(z.B. Vollautomatisierte Schadensmeldungen)
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
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39% 34% 29% 14% 26% 15%
ERSTversicherungen: Frage 2: Welche der folgenden digitalen Geschäftsmodelle schätzen Sie als Bedrohung für Ihr bestehendes Geschäftsmodell ein?
4.1.2BEDRohUnGDURChDIGITALEGESChäfTSMoDELLE
Crowd Sourcing
Peer-to-Peer- Modelle
Monitoring-as- a-Service
Vergleichsportale für Versicherungen
Online- Versicherungs-
makler
Online- Direktversiche-
rungen
keine mittel hoch
6% 6% 18% 41% 17% 23%
54% 59% 53% 45% 57% 62%
Schlussfolgerung:
Für 41% der Studienteilnehmer sind
Online-Vergleichsportale eine große
Bedrohung für ihr Geschäftsmodell. Mit
23% sind reine Online-Direktversicherun-
gen das zweithäufigste Bedrohungssze-
nario für das klassische Geschäftsmodell
der Versicherungsbranche.
Empfehlung:
Da Peer-to-Peer- und Crowd-Sourcing-
Ansätze nur von jeweils 6% der Befrag-
ten als Bedrohung empfunden werden,
sollte die Wettbewerbsfähigkeit gegen
die Online-Direktversicherungen nach-
haltig gestärkt werden. Um eine positive
Bewertung bei Vergleichsportalen zu
erreichen, sollten qualitativ hochwerti-
ge, preislich attraktive und einfach zu
verstehende Tarifmodelle konsequent im
Produktportfolio verankert werden.
20
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
RÜcKversicherungen: Frage 2: Welche der folgenden digitalen Geschäftsmodelle schätzen Sie als Bedrohung für Ihr bestehendes Geschäftsmodell ein?
4.1.2BEDRohUnGDURChDIGITALEGESChäfTSMoDELLE
Echtzeit- Risikomanagement
Digitaler Dienstleister für komplexe Datenauswertung
Digitale Rückversicherungs-plattformen
Digitales Massengeschäft mit Fokus B-to-C
keine mittel hoch
10% 21% 16% 5%
58% 26% 32% 42%
32% 53% 53% 53%
Schlussfolgerung:
Als größte Bedrohung werden digitale
Dienstleister für die Datenauswertung
wahrgenommen. Allerdings sehen auch
hier lediglich 21% eine Gefahr. Insge-
samt fühlen sich die befragten Exper-
ten aus Rückversicherungen durch die
digitalen Geschäftsmodelle nur wenig
bedroht.
Empfehlung:
Echtzeit-Risikomanagement und digitale
Rückversicherungsplattformen werden
kaum als Bedrohung wahrgenommen
und sollten gleichzeitig als Chance
zum Ausbau des digitalen Geschäfts
verstanden werden. Hier können sich
Rückversicherer gegenüber Wettbewer-
bern einen klaren (digitalen) Vorsprung
verschaffen.
21
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
ERSTversicherungen: Frage 3: In welchem der folgenden digitalen Geschäftsmodelle planen Sie sich bis 2016 zu engagieren und in welcher Form?
4.1.3GEPLAnTEnUTzUnGDIGITALERGESChäfTSMoDELLE
Kein Engagement Eigeninvestment Beteiligung Kooperation
86%85%
62%59%
39%
7%14%
11%
33%
5%4% 3%
7%
18%
2%4%
17%
31%
7%7%
Schlussfolgerung:
Ein Drittel der Versicherungen plant
Eigeninvestments im Bereich der On-
line-Direktversicherungen. Ein weiteres
Drittel der Befragten möchte sich durch
eine Kooperation bei einem Online-Ver-
gleichsportal engagieren. Die Studiener-
gebnisse verdeutlichen ein verhaltenes
Interesse von Versicherungen bei der
Realisierung von digitalen Geschäfts-
modellen, da die überwiegende Mehr-
heit diesbezüglich in 2016 noch keine
konkreten Aktivitäten plant.
Empfehlung:
Versicherungen sollten sich den Her-
ausforderungen durch digitale Wett-
bewerber proaktiv stellen und bei der
Realisierung von digitalen Geschäfts-
modellen kalkulierte Risiken eingehen.
nach unserer Erfahrung lassen sich
aktuell in der Branche leider noch keine
klaren Favoriten für digital unterstützte
Erlösquellen erkennen.
Crowd Sourcing
Peer-to-Peer- Modelle
Monitoring-as- a-Service
Vergleichsportale für Versicherungen
Online- Direktversiche-
rungen
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Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
RÜcKversicherungen: Frage 3: In welchem der folgenden digitalen Geschäftsmodelle planen Sie sich bis 2016 zu engagieren und in welcher Form?
4.1.3GEPLAnTEnUTzUnGDIGITALERGESChäfTSMoDELLE
Kein Engagement Eigeninvestment Beteiligung Kooperation
39%
11%
50%
75%
39%39%
22% 25%17%
17%22%
33%
11%
Schlussfolgerung:
Über ein Drittel der befragten Rückversi-
cherer plant ein selbstständiges Engage-
ment in den Bereichen Echtzeit-Risiko-
management und Digitaler Dienstleister
für komplexe Datenauswertung. Digitale
Rückversicherungsplattformen oder ein
digitales Massengeschäft mit B-to-C-Fo-
kus sind deutlich seltener geplant.
Empfehlung:
Versicherungen sollten sich den Heraus-
forderungen durch digitale Wettbewer-
ber proaktiv stellen und bei der
Realisierung von digitalen Geschäfts-
modellen kalkulierte Risiken eingehen.
nach unserer Erfahrung lässt sich
aktuell in der Branche für Rückversiche-
rungen leider noch kein klarer, allgemein-
gültiger Lösungsweg aufzeigen.
Echtzeit- Risikomanagement
Digitaler Dienstleister für komplexe Datenauswertung
Digitale Rückversicherungs-plattformen
Digitales Massengeschäft mit Fokus B-to-C
23
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Frage 4: Welche Bedeutung haben die folgenden Technologien für Ihre digitalen Aktivitäten?
4.2.1EnABLERfüRDIGITALEGESChäfTSMoDELLE
4.2 Technologien der Digitalisierung
keine gering mittel hoch
big-Data-Technologien/ Predictive Analytics
(z.B. zur Einschätzung von Kundenverhalten)
Website (zur Präsentation und
Vermarktung von Produkten)
PapierlosesBüro/ e-Akte
(Digitaliserung von Dokumenten)
Obwohl es sich bei Websites und Unterneh-
mensportalen nicht um neue Technologien
handelt, haben Versicherungen hier noch
nachholbedarf, diese Technologien best-
möglich zur Präsentation und Vermarktung
ihrer Produkte und Leistungen einzusetzen.
Big-Data-Technologien und Predictive
Analytics ermöglichen Einsparungen durch
die Senkung von Schadensquoten oder
Betrugserkennung (Fraud Management).
Außerdem kann der Vertrieb durch die Da-
tenauswertung unterstützt werden.
Papierloses Büro und E-Akte sind für Versi-
cherungen essentiell, um Prozesse effizi-
enter gestalten und damit Prozesskosten
senken zu können.
neuere innovative Technologien stoßen
hingegen auf weniger Interesse. Verspielte
Technologien sind im Versicherungsbereich
weniger erfolgreich als etwa im Handel. Das
liegt hauptsächlich daran, dass Versicherun-
gen „ernsthafte“ Produkte und Dienstleis-
tungen anbieten.
42%
3%10%
16%
26%
28%
24%
28%
26%
1%2%
2% 7%
68%63%
54%Gamification
(z.B. zum spielerischen Erklären von Produkten)
24
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
4.3.1hERAUSfoRDERUnGEnDERDIGITALEnTRAnSfoRMATIon
4.3 bedeutung der Digitalen Transformation
Die kulturellen Beharrungskräfte und die
komplexen organisatorischen Strukturen
gehören zu den größten Herausforderun-
gen bei der Digitalen Transformation.
Das Ergebnis verdeutlicht, dass die Digita-
le Transformation vielen Versicherungen
aufgrund interner Defizite enorme Schwie-
rigkeiten bereitet.
Frage 5: Welche Bedeutung haben die folgenden Herausforderungen im Kontext der Digitalen Transformation für Ihr Unternehmen?
keine gering mittel hoch
22%25% 18%
16%
Kulturelle Beharrungskräfte
Komplexe organisatorische
Strukturen
Komplexe Geschäftsprozess-
architekturen
Hohe technologische Komplexität
digitaler Anforderungen
39%
30%
43% 45%
4% 4% 5% 3%
35%42%
34% 36%
25
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
25
Frage 6: Welche Maßnahmen zur Realisierung der Digitalen Transformation hat Ihr Unternehmen bereits umgesetzt?
4.3.2MASSnAhMEnDERDIGITALEnTRAnSfoRMATIon
64%
64 %
Markt- und Kundenstudien durchgeführt
Digitalisierungsstrategie entwickelt
Organisatorische Veränderungen vorgenommen
Geschäftsprozesse optimiert
neue Mitarbeiter rekrutiert
neue digitale Produktionsplattformen eingeführt
neue Gesellschaft gegründet
Partner zur Realisierung gesucht
Gespräche mit Wettbewerbern gesucht
Reifegrad der Digitalen Transformation in anderen Branchen untersucht
Kulturellen Wandel angestoßen
keine
0 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%
Schlussfolgerung:
Die Mehrzahl der Studienteilnehmer hat
bereits Markt- und Kundenstudien (64%)
durchgeführt sowie eine Digitalisierungsstra-
tegie (64%) entwickelt. 59% geben an, dass
sie ihre Geschäftsprozesse bereits optimiert
haben, um die Anforderungen der Digitalisie-
rung realisieren zu können.
Empfehlung:
Der Wandel zu einer digitalen Kultur wurde
aktuell nur von ca. 50% der Befragten initiiert.
Aufgrund der Bedeutung sehen wir hier noch
einen großen nachholbedarf für Versiche-
rungen. Ebenso geben nur 38% an, über eine
digitale Produktionsplattform zu verfügen.
Die oftmals heterogen gewachsenen An-
wendungsarchitekturen erfordern aber zur
Umsetzung neuer, digitaler Anforderungen
eine hoch standardisierte und effiziente Pro-
duktionsplattform.
26
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Schlussfolgerung:
Mit jeweils über 80% stehen eine bes-
sere Kundenbindung sowie die Optimie-
rung von Geschäftsprozessen an erster
Stelle der Umfrageergebnisse. Eine
stärkere Wettbewerbspositionierung
erwarten 78% der Studienteilnehmer.
Überraschenderweise verbinden nur
52% der Befragten neue Umsatzerlöse
mit der Digitalen Transformation ihres
Unternehmens.
Empfehlung:
Die Digitale Transformation bedeutet
eine umfassende Veränderung der
Geschäftstätigkeit von Versicherungen.
Dazu empfehlen wir eine durchgängige
Überprüfung des Bestandsführungssys-
tems auf seine Zukunftsfähigkeit. Dabei
sollte primär auf eine Integration der
Prozesse für Kundenmanagement und
Vertrieb geachtet werden. Ebenso soll-
ten Outsourcing-Optionen für sekundäre
Geschäftsprozesse in diesem Kontext
evaluiert werden.
26
Frage 7: Welche Ergebnisse erwarten Sie von der Digitalen Transformation für Ihr Unternehmen?
4.3.3ERGEBnISSEDERDIGITALEnTRAnSfoRMATIon
52%neue Umsatz-
quellen
23%Höhere Margen 40%
Image- gewinn
83%Bessere
Kundenbindung
78%Stärkere Wett-
bewerbsposition
38%Attraktiverer Arbeitgeber
56%Effizientere
Organisations-strukturen
52%Höhere
Innovationskraft 84%optimierte
Geschäftsprozesse
27
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Frage 8: Welche Organisationseinheit hat die Verantwortung für die Realisierung der Digitalen Transformation in Ihrem Unternehmen?
4.4.1VERAnTWoRTUnGfüRDIEDIGITALETRAnSfoRMATIon
4.4 realisierung der Digitalen Transformation
33%VORSTAnD
9%STABSSTELLE
9%STRATEGIE- ABTEILUnG
9%PORTFOLIO-/
PROjEKT- MAnAGEMEnT
9%FACHSEITE
33%IT
Schlussfolgerung:
Hier zeigt sich eine sehr deutliche Ten-
denz der organisatorischen Zuordnung
zur IT-Funktion mit 33%, die auf eine
singuläre Einschätzung der Digitalen
Transformation als Aufgabenstellung
der IT hindeutet. Die Fachseite ist mit
9% deutlich unterrepräsentiert, wobei
die Verantwortung in nur 33% aller
Antworten beim Vorstand liegt.
Empfehlung:
Basierend auf unseren Projekterfahrun-
gen empfehlen wir eine bilaterale Verant-
wortung auf höchster Hierarchieebene
von IT- und Fachseite, um die Herausfor-
derungen der Digitalen Transformation
gemeinsam zu meistern.
28
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Schlussfolgerung:
Mit 61% steht an erster Stelle die
nachhaltige Steigerung der Service-
qualität. 50% der Teilnehmer sehen in
der Vertriebsoptimierung eine wesent-
liche Themenstellung für die Digitale
Transformation. Darüber hinaus wollen
44% der Befragten das Channel Ma-
nagement durch die weitere Digitalisie-
rung der Geschäftsprozesse stärken.
Empfehlung:
Wir empfehlen eine fokussierte Digitali-
sierung der kundennahen Geschäftspro-
zesse durch die Fachverantwortlichen.
Besonders die Prozesse im Bereich
Kundenmanagement und Vertrieb soll-
ten auf den digitalen Kunden eingestellt
sein.
28
Frage 9a: Wie bewerten Sie die Bedeutung der folgenden Themen für die erfolgreiche Realisierung der Digitalen Transformation in Ihrem Unternehmen (Business Cluster)? (Angaben in Prozent)
4.4.2fAChSEITEUnDDIGITALETRAnSfoRMATIon
keine gering mittel hoch
70
60
50
40
30
20
10
0
Partner Management
Retention Management Channel
Management
Vertriebs- optimierung
Innovatives Produktdesign
Service - qualität
Leistungs-qualität
29
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Frage 9b: Wie bewerten Sie die Bedeutung der folgenden Themen für die erfolgreiche Realisierung der Digitalen Transformation in Ihrem Unternehmen (Compliance Cluster)? (Angaben in Prozent)
4.4.3CoMPLIAnCEUnDDIGITALETRAnSfoRMATIon
keine gering mittel hoch
70
60
50
40
30
20
10
0
Daten- schutz
Risiko- management
Corporate Governance
Weitere regulatorische Maßnahmen
Schlussfolgerung:
Datenschutz (69%) und Risikomanage-
ment (46%) sind die beiden wesentli-
chen Themenstellungen im Kontext der
Digitalen Transformation in der Versi-
cherungswirtschaft.
Empfehlung:
Das Thema Compliance ist nach unserer
Einschätzung von überragender Bedeu-
tung bei allen Digitalisierungsansätzen.
Wir raten daher bei allen digitalen Aktivi-
täten zur Implementierung der regulato-
rischen Vorschriften auf Grundlage einer
einheitlichen Systemplattform.
30
Q_PERIOR Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Frage 9c: Wie bewerten Sie die Bedeutung der folgenden Themen für die erfolgreiche Realisierung der Digitalen Transformation in Ihrem Unternehmen (Technologie Cluster)? (Angaben in Prozent)
4.4.4 TECHNOLOGIE UND DIGITALE TRANSFORMATION
keine gering mittel hoch
70
60
50
40
30
20
10
0
Predictive Analytics
und Big Data
Agiles Projekt-
managementCloud- Platt-
formen
Customer Relationship Management
IT-Sicherheit
Schlussfolgerung:
Predictive Analytics und Big Data –
„die Möglichkeit, Daten zu verarbeiten“
gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Agiles Projektmanagement wird als
Möglichkeit zur Beschleunigung von
Projekten gesehen.
Customer Relationship Management
gewinnt im Zuge der steigenden Kun-
denorientierung weiter an Bedeutung.
Die IT-Sicherheit spielt bei der Digitalen
Transformation eine zentrale Rolle. Das
erklärt auch, warum viele Unternehmen
die IT bei der Digitalen Transformation in
der Verantwortung sehen.
Die geringe Bewertung von Cloud-Platt-
formen spiegelt unserer Erfahrung nach
nicht den steigenden Bedarf an hoch
skalierbaren Infrastruktur- und Anwen-
dungsplattformen wider.
31
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
31
4.5DIGITALISIERUnGSUnTERSChIEDEBEIERST-UnDRüCKVERSIChERUnGEn
Rückversicherungen nutzen aktuell zu 53% Customer- Self-Service-Portale im Gegensatz zu Erstversicherern, die auf eine Quote von knapp 35% kommen.
2015 verfügen 42% der Rückversicherer über ein digitales Ökosystem mit ihren Kunden (beispielsweise für automatisierte Schadensmeldungen von Erstversi-cherungen).
IT-Dienstleister für komplexe Datenauswertungen werden von 21% aller Rückversicherungen als mögli-che neue digitale Wettbewerber wahrgenommen, für Erstversicherungen stellen Vergleichsportale (41%) die primäre Bedrohung ihres Geschäftsmodells dar.
Entsprechend der Studienergebnisse bei Erstversi-cherungen planen 2016 auch 89% aller Rückversiche-rungen Investitionen in Big Data/ Predictive Analytics sowie 62% aller Befragten die Implementierung eines Echtzeit-Risikomanagements.
Primär für den Endkundenkontakt wichtige Techno-logien wie Internetpräsenzen oder spezifische Apps haben eine untergeordnete Bedeutung für Rückversi-cherungen.
Kulturelle Beharrungskräfte (23%), eine heterogene Geschäftsprozessarchitektur (23%) sowie die Kom-plexität der IT-Anforderungen (23%) sind für Erst- und Rückversicherungen gleichermaßen die Kernherausfor-derungen der Digitalen Transformation.
Ebenso wie die Erstversicherungen haben 60% der Rückversicherungen den digitalen Wandel bereits initiiert sowie eine spezifische Digitalisierungsstrategie (60%) entwickelt.
Analog zu den Erstversicherungen erwartet die Rück-versicherungsbranche durch die Digitale Transformation eine stärkere Wettbewerbsposition (86%) sowie eine Optimierung der Geschäftsprozesse (73%).
Im Gegensatz zu den Erstversicherern mit 5% verfügt bei 23% aller Rückversicherungsunternehmen die Fach-seite über die Verantwortung für die Digitale Transfor-mation.
Erst- & Rück- versicherungen
Erstversicherungen
Rückversicherungen
32
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Erst- & Rück- versicherungen
Erstversicherungen
Rückversicherungen
DiGiTalisierunGsTheMen Der FachseiTen:Konträr zu Erstversicherungen hat die Servicequalität (55%) und das Produktdesign (40%) die größte Bedeutung für Rückversicherungen. Erstversicherungen fokussieren hier zwar ebenfalls primär auf Servicequalität (68%), identifizie-ren dann aber die Vertriebsoptimierung (55%) als wesentli-ches Digitalisierungsthema.
DiGiTalisierunGsTheMen iM coMpliance-FoKus:Ebenso wie bei Erstversicherungen liegt der thematische Schwerpunkt bei Rückversicherungen auf Datenschutz (70%) und Risikomanagement (43%).
DiGiTalisierunGsTheMen MiT TechnoloGie- schWerpunKT:Predictive Analytics/ Big Data (75%) und IT-Sicherheit (75%) sind im Erst- und Rückversicherungsumfeld die beiden entscheidenden Technologiethemen im Kontext der Digitalen Transformation. Bei Erstversicherungen ist das agile Projektmanagement (52%) ebenfalls von großer Be-deutung, während die Rückversicherungen im Bereich der Applikationsintegration (50%) ein weiteres Schwerpunkt-thema identifiziert haben.
Die Studienergebnisse zeigen relativ deckungsgleiche bewertungen der Digita-len Transformation innerhalb der erst- und rückversicherungsbranche. Die wesentli-chenUnterschiedeergebensichdurchdasprimärB2C-orientierteGeschäftsmodellvon erstversicherungen sowie die domi-nierenden b2b-Geschäftsbeziehungen von rückversicherungen.
Q_PERIOR Studie: Die Digitale Transformation in der Versicherungsbranche
33
Die Digitale Transformation - ohne Alternativen
34
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
5. Digitale Geschäftsmodelle für Versicherungen
WER IST DIE ZIELGRuPPE?
Welchezielgruppesprechenwiran? (z.B.GenerationY,KundenmitEinkommenabX€)
WAS IST DER nuTZEn DES KunDEn?
Welchesnutzenversprechenwirdgeneriert? (z.B.Produkt,Service)
WIE WERDEn ERLöSE GEnERIERT?
WelchesErlösmodellwirdverwendet? (z.B.einmalig,monatlich,Abo,„pay-as-u-use“)
WIE WIRD DAS GESchäfTSMoDELL REALISIERT?
WiewirddieArchitekturderWertschöpfungstrukturiert? (z.B.Plattform,Applikationen,Endgeräte)
5.1 Der Aufbau digitaler Geschäftsmodellee
Digitale Geschäftsmodelle nutzen als Grundlage ihrerWertschöpfungskettenindenmeistenfällentech-nologischeWeiterentwicklungen(z.B.MobileEndgeräteoderInternetplattformen)undneueSoftwarestruktu-ren(z.B.Apps),uminnovativeProdukterealisierenzukönnen.
Um ein Verständnis für die Leistungs- fähigkeit und Realisierbarkeit eines neu-en digitalen Geschäftsmodells gewin-nen zu können, werden in einer detail-lierten Vorstellung die Fragestellungen der Grafik (links) beantwortet.
Zusätzlich werden Einschätzungen abge-geben, mit welchen operativen Aufwän-den eine Implementierung des digitalen Geschäftsmodells verbunden ist.
35
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Bild
5.2 ToP 3 der digitalen Geschäftsmodelle für Erstversicherungen
folgendedreiTypendigitalerGeschäftsmodellesolltennachMeinungderStudienteilnehmervonErst-versicherernrealisiertwerden,umdersinkendenErtragskraftzukünftigentgegenwirkenzukönnen:
InternetplattformzumVergleich unterschiedlicher
Versicherungsleistungen
Beispiel: check 24
DigitaleInternetplattformzur direkten Vermittlung von
Versicherungsleistungen
Beispiel: cosmosDirekt
Digitale Datengenerierung und -sammlung von
versicherungsrelevanten Gesundheitsdaten
Beispiel: BArMEr GEk
Online-Direkt- versicherungen
Assistance-Leistungen z.B. Monitoring-as-
a-service
1 2 3
Unabhängige Vergleichsportale für
Versicherungen
36
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Wer isT Die ZielGruppe? Preissensitive Kundengruppen
Was isT Der nuTZen Des KunDen?Der Kunde erhält die Möglichkeit, benutzerfreundlich und transparent verschiedene Tarifpreise miteinander vergleichen und zudem den Online-Kundenservice nutzen zu können
Wie WerDen erlöse GenerierT?Zusätzliche Umsatzerlöse durch hohes Kundenaufkommen und direkte Vermarktung der Versicherungsdienstleistungen ohne Maklerorganisation
Wie WirD Das GeschäFTsMoDell realisierT?Aufbau einer Internetplattform zur Durchführung der Suchan-fragen und Dienstleistungsvergleiche
Wie auFWänDiG isT Die realisierunG?Gering, keine großen Änderungen bei Aufbau und Ablaufor-ganisation notwendig; Standardprodukte für die Plattform sind verfügbar und einfach in die bestehende Anwendungsar-chitektur (z.B. Kundenportal) integrierbar
beispiel:Das Vergleichsportal Check24 ist eines der am meisten frequen- tierten Vergleichsportale im Internet.
Digitales Geschäftsmodell: UnabhängigeVergleichsportale für Versicherungen
1
37
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Digitales Geschäftsmodell: online-Direktversicherungen
Wer isT Die ZielGruppe? Preissensitive Kunden und Kunden ohne persönlichen Beratungsbedarf
Was isT Der nuTZen Des KunDen?Der Kunde erhält die Möglichkeit einer monetären Ersparnis bei gleichem Versicherungsumfang, da keine Provision für Versicherungsvermittler anfällt
Wie WerDen erlöse GenerierT?Steigendes Prämienvolumen durch neue und günstigere Produkte oder Weiterentwicklung bestehender Produkte
Wie WirD Das GeschäFTsMoDell realisierT?Aufbau einer Internetplattform zum Direktvertrieb der Versicherungsdienstleistungen
Wie auFWänDiG isT Die realisierunG?Gering, keine großen Änderungen bei Aufbau und Ablaufor-ganisation notwendig; Standardprodukte für die Plattform sind verfügbar und einfach in die bestehende Anwendungsar-chitektur (z.B. Kundenportal) integrierbar
beispiel:CosmosDirekt ist ein führendes digitales Direktversicherungs- unternehmen.
2
38
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Digitales Geschäftsmodell: Assistance-Leistungen z.b. Monitoring-as-a-Service
Wer isT Die ZielGruppe? Junge Kundengruppen, die innovativ und technologieorientiert sind
Was isT Der nuTZen Des KunDen?Prämieneinsparungen durch Übermittlung der aktuellen Gesund-heitsdaten an die Versicherung für eine situationsabhängige Versi-cherungsleistung
Wie WerDen erlöse GenerierT?Geringere Kostenbasis durch verbessertes Risikomanagement und -planung sowie größeres Prämienvolumen durch ein digitales Versi-cherungsangebot
Wie WirD Das GeschäFTsMoDell realisierT?Aufbau einer Plattform zur Übermittlung und Verarbeitung der Gesundheitsdaten
Wie auFWänDiG isT Die realisierunG?Gering, keine großen Änderungen bei Aufbau und Ablauforganisa-tion notwendig; Standardprodukte für die Plattform sind verfügbar und einfach in die bestehende Anwendungsarchitektur integrierbar
beispiel:Die Barmer GEK hat das Produkt FIT2GO durch eine eigens entwi-ckelte App marktfähig gemacht.
3
39
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Bild
5.2 ToP 3 der digitalen Geschäftsmodelle für rückversicherungen
folgendedreiTypendigitalerGeschäftsmodellesolltennachMeinungderStudienteilnehmervonRück-versicherernrealisiertwerden,umdersinkendenErtragskraftzukünftigentgegenwirkenzukönnen:
Digitale Auswertung komplexerDatenmengen
Beispiel: IBM
Digitale Plattform für das risikomanagement mit
echtzeitinformationen
Beispiel: sAP
Digitalehandelsplattformfür rückversicherungen
Beispiel: ereinsure
Echtzeit- risikomanagement
Digitale rückver- sicherungsplattform
1 2 3
Digitaler Dienstleister für Datenauswertung
40
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Wer isT Die ZielGruppe? Unternehmen mit zunehmend großen Datenmengen, die Unter- stützung bei der strukturierten Auswertung und Nutzung ihrer vorhandenen Datenbestände benötigen
Was isT Der nuTZen Des KunDen?Verfügbarkeit und intelligente Nutzung der vorhandenen Infor-mationen für Geschäftszwecke
Wie WerDen erlöse GenerierT?Durch individualisierte Produkt- und Serviceangebote
Wie WirD Das GeschäFTsMoDell realisierT?Aufbau einer Interaktionsplattform zur Durchführung des Data Mining und der entsprechenden Analysen der Datenbestände
Wie auFWänDiG isT Die realisierunG?Gering, keine großen Änderungen bei Aufbau und Ablaufor-ganisation notwendig; Standardprodukte für die Auswertung externer Datenbestände sind verfügbar und einfach in die bestehende Anwendungsarchitektur integrierbar
beispiel:Datenbank-Softwareanbieter wie zum Beispiel IBM verfügen über Lösungen zur Auswertung kom-plexer Datenmengen und bieten diese auch als Service-Dienstleis-tungen für Versicherungen an.
Digitales Geschäftsmodell: Digitaler Dienstleister für Datenauswertung
1
41
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Digitales Geschäftsmodell: echtzeit-risikomanagement
Wer isT Die ZielGruppe? Versicherungsunternehmen, die ihr Risikomanagement mit Hilfe von Echtzeitinformationen verbessern wollen
Was isT Der nuTZen Des KunDen?Ein verbessertes Risikomanagement erkennt frühzeitig Risiken und begrenzt mögliche Schadenshöhen durch Echtzeitinfor-mationen
Wie WerDen erlöse GenerierT?Steigende Erlöse durch Lizenzeinnahmen oder Benutzungsge-bühren sowie sinkende Aufwendungen für die Schadensregu-lierung
Wie WirD Das GeschäFTsMoDell realisierT?Aufbau einer Plattform zum Management von Versicherungs-risiken basierend auf Echtzeitdaten
Wie auFWänDiG isT Die realisierunG?Mittel, keine wesentlichen Änderungen bei Aufbau und Ablauforganisation notwendig; Standardprodukte für die Plattform sind verfügbar und können in die bestehende An-wendungsarchitektur integriert werden
beispiel:SAP bietet Echtzeit-Risikoma-nagement durch eine integrier-te Softwarelösung.
2
42
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Digitales Geschäftsmodell: DigitaleRückversicherungsplattform
Wer isT Die ZielGruppe? Versicherungsunternehmen, die online Rückversicherungen kaufen oder verkaufen möchten
Was isT Der nuTZen Des KunDen?Versicherungsunternehmen erhalten die Möglichkeit, den besten Rückversicherungsanbieter auszuwählen sowie den gesamten Rückversicherungsprozess digital abzuwickeln
Wie WerDen erlöse GenerierT?Kosteneinsparungen durch günstige Rückversicherungen und effizi-ente Prozessabläufe
Wie WirD Das GeschäFTsMoDell realisierT?Aufbau einer Interaktionsplattform (digitaler Marktplatz) zur Ver-mittlung von Rückversicherungen
Wie auFWänDiG isT Die realisierunG?Mittel, keine großen Änderungen bei Aufbau und Ablauforganisa-tion notwendig; Standardprodukte für die Vermittlungsplattform sind verfügbar und einfach in die bestehende Anwendungsarchi-tektur integrierbar
beispiel:eReinsure bietet eine digitale Internetplattform für die Abwick-lung von Rückversicherungen an.
3
43
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
6. Die Digitale Transformation der Versicherung6.1 realisierung der Digitalen Transformation
Die komplexen Veränderungen des Versicherungsmarktes erfordern eine umfassende und klar strukturierte Vorgehensweise. Da die Digitale Trans-formation einen Veränderungsprozess der gesamten Wertschöpfungskette der Versicherung bedingt, müssen alle Be-teiligten im Unternehmen konsequent zusammenarbeiten (Fachseite und IT).
Der entscheidende erfolgs- faktor für die Digitale Transformati-onisteinganzheitlicherChange- Management-Ansatz, der alle Phasen intensiv begleitet und dabei auf die unterschiedlichen emotio-nalenAspektederVeränderungbeiden beteiligten fokussiert.
Set-up Analyse Szenarien Zielbild Umsetzung
Inhalte der Digitalen Transformation
1 2 3 4 5
ChangeManagement
Technologien(z.B.Cloud)
Personal(z.B.RollenundSkills)
Produkte(z.B.VorsorgeabhängigeVersicherung)
organisation(z.B.Transformationsgremien)
Prozesse(z.B.AutomatisierungderGeschäftsprozesse)
44
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Set-up
Festlegung der Ziele
Aufbau des Teams
Definition der Steuerung
Klärung des budgets
Analyse des Kundenbedarfs
Analyse der Geschäftsprozesse
Analyse der iT
Analyse der organisation
entwicklunge von 2-3 Szenarien für das Zielbild der Transfor- mation
BusinessCase
Auswahl eines Zielbildes
Detaillierung des Zielbildes
risikobewertung
Konkrete Umsetzungsplanung
realisierung des Zielbildes
Analyse Szenarien Zielbild Umsetzung
Digitale Transformation
Die ersten 120 Tage
1 2 3 4 5
ChangeManagement
6.3 Die ersten 120 Tage der Digitalen Transformation
45
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Phase5Umsetzung:
Phase1Set-up:
Phase 2 Analyse:
Phase 3 Szenarien:
Phase 4 Zielbild:
Die Digitale Transformation ist für Versicherungen der Kern- erfolgsfaktor für die Ausprägung von digitalen Unternehmens- fähigkeiten zur Stärkung ihrer geschäftlichen Aktivitäten. Dabei sind die ersten sechs Monate von entscheidender Bedeutung.
Im Fokus der Digitalen Transformation stehen für Erst- und Rückversicherungen die Optimierung ihrer Bestandsfüh-rungs- und Vertriebssystemarchitekturen. Diese müssen hoch skalierend und flexibel weiterentwickelbar sein, um die strategische Weiterentwicklung der Versicherung optimal unterstützen zu können.
Realisierung der Digitalen Transformation auf Grundlage des definierten Zielbilds mit kon-sequenter Begleitung der Veränderungen durch ein umfassendes Change Management
5
Definition der Zielsetzungen, Aufbau des Transformationsteams, Implementierung der Transformations-Governance und Allokation der Budgets für die Digitale Transformation
1
Analyse der aktuellen Situation (Geschäftsprozesse, Organisation, Fachbereiche, IT, Wett-bewerber und relevante Trends) in Bezug auf den digitalen Reifegrad des Unternehmens
2
Nutzung der Analyseergebnisse zur Ausarbeitung von 2-3 Szenarien zur Realisierung der Digitalen Transformation mit Berechnung von entsprechenden Business Cases; Auswahl eines Szenarios als Zielszenario
3
Entwicklung eines detaillierten Zielbilds mit Risikobewertung und Umsetzungsplanung zur Operationalisierung der Digitalen Transformation
4
46
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Die Versicherungsbranche steht erst am Anfang eines grundlegenden Wandels ihrer Geschäftstätigkeit durch gesellschaftliche, technologische und regulatorische Veränderungen des Marktumfeldes. Dazu kommen noch kleine, agile Wettbewerber, die über sehr schlanke Produktionsstrukturen sowie eine globale Präsenz über das Internet verfügen, ohne die Fixkostenstrukturen der etablierten Versicherer aufzuweisen. Auf Grundlage der Studienergebnisse kann die wahrscheinliche Entwicklung der Versicherungsbranche durch folgende Eckpunkte skizziert werden:
7. Die digitale Zukunft der Versicherung7.1 Das digitale Marktumfeld der Zukunft
• MehrAutomatisierungderGeschäftsprozesse
• Mehr individuelle Produkte
• Mehr Point-of-Sales-Zugänge
• Mehr Kundenfokussierung
• Mehr digitaler Wettbewerb
• Mehr regulatorische Anforderungen
• WenigerkomplexeProdukte
• Weniger Loyalität der Kunden
• Weniger umfangreiche organisationsstrukturen
• Weiter sinkende erträge der Finanzanlagen
• Weiter sinkende Prämienvolumen
47
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Für eine erfolgreiche Umsetzung der Digitalen Transforma-tion sind die folgenden Erfolgsfaktoren von entscheidender Bedeutung:
Die Digitale Transformation ist die Antwort auf die evolution des Marktes. eine erfolgreiche Digitale Transformation ist für Versicherun-gen daher ohne Alternativen.
7.2 Die erfolgsfaktoren der Digitalen Transformation
Die Digitale Transformation ist
Aufgabe des gesamten Vorstandes
Die Digitale Transformation ver-
ändert das bestehen-de Geschäftsmodell
disruptiv
Die Digitale Transformation fordert digitale Mitarbeiter mit
digitalem DenkenDie Digitale
Transformation erfor-dert eine flexible
Anwendungs- architektur Die Digitale
Transformation gestal-ten und realisieren Fachseite und iT
gemeinsam
Die Digitale Transformation ist ein kontinuierlicher
Veränderungs- prozess
Q_Perior Studie: Die Digitale Transformation der Versicherungsbranche
48
Q_PERIOR ist eine inhabergeführte Business- und IT-Beratung mit Standorten in Deutsch-land, Schweiz, Österreich, Slowakei, USA und Kanada.
Q_PERIOR unterstützt Großunternehmen und große Mittelständler mit integrierter Fach- und IT-Kompetenz. Neben der Spezia-lisierung auf die Branchen Versicherungen, Banken, Industrie und öffentlicher Sektor bietet Q_PERIOR ein branchenübergreifen-des Beratungsspektrum in den Bereichen Audit & Risk, Beschaffung, Business Intelli-gence, Finanzen & Controlling, Kundenma-nagement, Projekt- & Implementierungs-management, Strategisches IT-Management und Technologie. Über alle Bereiche hinweg setzt Q_PERIOR erfolgreich Projekte um, die Unternehmen in Zeiten der Digitalen Trans-formation wettbewerbsfähiger machen.
8. Anhang8.1 Die Q_Perior AG