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Quantitative Methoden Wissensbasierter Systeme Probabilistische Netze und ihre Anwendungen Robert Remus Universität Leipzig Fakultät für Mathematik und Informatik Abteilung für Intelligente Systeme 23. Januar 2008 1 / 34

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Quantitative Methoden WissensbasierterSysteme

Probabilistische Netze und ihre Anwendungen

Robert Remus

Universität Leipzig

Fakultät für Mathematik und Informatik

Abteilung für Intelligente Systeme

23. Januar 2008

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Übersicht

1 Bayes’sche Netze

Wahrscheinlichkeitstheoretische Grundlagen

Graphentheoretische Grundlagen

Motivation Bayes’scher Netze

Beispiele Bayes’scher Netze

Definition eines Bayes’schen Netzes

2 Inferenz in probabilistischen Netzen

Bayes-Netze und ihre Potentialdarstellungen

Der permanente Cliquenbaum als Wissensbasis

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Übersicht

1 Bayes’sche Netze

Wahrscheinlichkeitstheoretische Grundlagen

Graphentheoretische Grundlagen

Motivation Bayes’scher Netze

Beispiele Bayes’scher Netze

Definition eines Bayes’schen Netzes

2 Inferenz in probabilistischen Netzen

Bayes-Netze und ihre Potentialdarstellungen

Der permanente Cliquenbaum als Wissensbasis

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Bedingte Wahrscheinlichkeit

• Sei P eine Wahrscheinlichkeitsfunktion

• Seien A,B Formeln mit P (A) > 0

• Dann ist die bedingte Wahrscheinlichkeit von B gegeben Adefiniert als

P (B | A) =P (A ∧ B)

P (A)

• P (B | A) gibt also die Wahrscheinlichkeit dafür an, dass wenn

A wahr ist, auch B wahr ist

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Der Satz von Bayes

• Sei P eine Wahrscheinlichkeitsfunktion und

• seien A,B Formeln mit P (A) > 0, P (B) > 0,

• dann gilt der Satz von Bayes

P (B | A) =P (A | B)P (B)

P (A)

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Übersicht

1 Bayes’sche Netze

Wahrscheinlichkeitstheoretische Grundlagen

Graphentheoretische Grundlagen

Motivation Bayes’scher Netze

Beispiele Bayes’scher Netze

Definition eines Bayes’schen Netzes

2 Inferenz in probabilistischen Netzen

Bayes-Netze und ihre Potentialdarstellungen

Der permanente Cliquenbaum als Wissensbasis

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Cliquen

• G = 〈V, E〉 sei ein ungerichteter Graph mit

V Menge der Knoten

E Menge der Kanten

• Eine Menge C ⊆ V heißt Clique von G, wenn C eine maximalvollständige Menge ist, d.h.

wenn alle Knoten aus C paarweise durch eine Kante aus Emiteinander verbunden sind und

wenn es keine vollständige Teilmenge von V gibt, die C echt

enthält

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Triangulierte Graphen

• G = 〈V, E〉 sei ein ungerichteter Graph

• Eine Sehne eines Zyklus’ v0, . . . , vn in G ist eine Kante

zwischen zwei nicht aufeinanderfolgenden Knoten vi, vj , d.h.

|i− j| > 1

• G heißt trianguliert, wenn jeder einfache Zyklus der Länge

l > 3 eine Sehne besitzt

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Fill-in-Graphen

• G = 〈V, E〉 sei ein ungerichteter Graph

• α sei eine lineare Ordnung auf den Knoten von G

• Der Fill-in von G bzgl. α ist die Kantenmenge F(α), wobei

(v, w) ∈ F(α) gdw. (v, w) /∈ E und es einen Weg zwischen

v, w gibt, der außer v, w nur Knoten enthält, die bzgl. der

Ordnung α v,w nachgeordnet sind

• Der Fill-in-Graph von G bzgl. α ist der Graph

G(α) = 〈V, E ∪ F(α)〉

• G(α) ist trianguliert

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Morale Graphen

• G = 〈V, E〉 sei ein DAG1

• Der morale Graph Gm zu G wird folgendermaßen konstruiert:

Sind zwei Knoten u, v Elternknoten eines gemeinsames

Kindknotens w, d.h. u, v ∈ pa(w) und sind u, v noch durch

keine Kante verbunden, füge die Kante (u, v) oder die Kante

(v, u) zu E hinzu

Dadurch entsteht ein gerichteter Graph Gdm

Gm ist der zu Gdm gehörige ungerichtete Graph

1Directed Acyclic Graph10 / 34

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Übersicht

1 Bayes’sche Netze

Wahrscheinlichkeitstheoretische Grundlagen

Graphentheoretische Grundlagen

Motivation Bayes’scher Netze

Beispiele Bayes’scher Netze

Definition eines Bayes’schen Netzes

2 Inferenz in probabilistischen Netzen

Bayes-Netze und ihre Potentialdarstellungen

Der permanente Cliquenbaum als Wissensbasis

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Motivation Bayes’scher Netze - Beispiel

• die Zufallsvariablen A,B bezeichnen die Ergebnisse der Würfe

zweier gleicher, fairer Münzen

• die Zufallsvariable C bezeichnet das Klingeln einer Glocke

gdw. die Münzen nach einem Wurf das gleiche Bild zeigen

• A,B sind unabhängig

• A,B sind bedingt abhängig unter Kenntnis von C

• ein Graph G müsste nun die Unabhängigkeit von A,B und die

Abhängigkeit von A,B,C, d.h. einseitige Abhängigkeiten,

zum Ausdruck bringen

• dies ist jedoch mit einem ungerichteten Graphen G′ nicht

möglich

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Übersicht

1 Bayes’sche Netze

Wahrscheinlichkeitstheoretische Grundlagen

Graphentheoretische Grundlagen

Motivation Bayes’scher Netze

Beispiele Bayes’scher Netze

Definition eines Bayes’schen Netzes

2 Inferenz in probabilistischen Netzen

Bayes-Netze und ihre Potentialdarstellungen

Der permanente Cliquenbaum als Wissensbasis

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Beispiele Bayes’scher Netze I

„Holmes & Watson in London“

• G,Hu,Wu seien zweiwertige Zufallsvariablen

G : glatte Straßen

Hu: Holmes hat einen Unfall

Wu: Watson hat einen Unfall

G

Hu Wu

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Beispiele Bayes’scher Netze I

„Holmes & Watson in London“

• G,Hu,Wu seien zweiwertige Zufallsvariablen

G : glatte Straßen

Hu: Holmes hat einen Unfall

Wu: Watson hat einen Unfall

G

Hu Wu

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Beispiele Bayes’scher Netze II

„Holmes & Watson in Los Angeles“

• R,S,Hr,Wr seien zweiwertige Zufallsvariablen

R: es hat geregnet

S: der Rasensprenger hat sich eingeschaltet

Hr: Holmes’ Rasen ist nass

Wr: Watsons Rasen ist nass

R S

HrWr

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Beispiele Bayes’scher Netze II

„Holmes & Watson in Los Angeles“

• R,S,Hr,Wr seien zweiwertige Zufallsvariablen

R: es hat geregnet

S: der Rasensprenger hat sich eingeschaltet

Hr: Holmes’ Rasen ist nass

Wr: Watsons Rasen ist nass

R S

HrWr

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Beispiele Bayes’scher Netze II

„Holmes & Watson in Los Angeles“

• R,S,Hr,Wr seien zweiwertige Zufallsvariablen

R: es hat geregnet

S: der Rasensprenger hat sich eingeschaltet

Hr: Holmes’ Rasen ist nass

Wr: Watsons Rasen ist nass

R S

HrWr

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Übersicht

1 Bayes’sche Netze

Wahrscheinlichkeitstheoretische Grundlagen

Graphentheoretische Grundlagen

Motivation Bayes’scher Netze

Beispiele Bayes’scher Netze

Definition eines Bayes’schen Netzes

2 Inferenz in probabilistischen Netzen

Bayes-Netze und ihre Potentialdarstellungen

Der permanente Cliquenbaum als Wissensbasis

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Definition eines Bayes’schen Netzes

• V sei eine Menge von Aussagenvariablen

• P sei eine gemeinsame Verteilung über V

• G = 〈V, E〉 sei ein DAG

• für jedes Ai ∈ V bezeichne

pa(Ai) ⊆ V die Menge aller Elternknoten,

de(Ai) ⊆ V die Menge aller Nachkommen und

nd(Ai) ⊆ V die Menge aller Nicht-Nachkommen

von Ai

• B = 〈V, E , P 〉 heißt dann Bayes’sches Netz, wenn für jedesAi gilt:

Ai |= P nd(Ai) | pa(Ai)2

2d.h. Ai ist probabilistisch unabhängig von der Ausprägung seiner

Nicht-Nachkommen unter Kenntnis der Ausprägung seiner Elternknoten17 / 34

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Berechnung der gemeinamen Verteilung P

Wendet man die Kettenregel an und lässt in sie die

Unabhängigkeitsannahmen Ai |= P nd(Ai) | pa(Ai) einfließen,

zerfällt die Verteilung P in ein handliches Produkt:

• B = 〈V, E , P 〉 sei Bayes’sches Netz

• die gemeinsame Verteilung P lässt sich dann durch

P (V) =∏

V ∈V

P (V | pa(V ))

mit P (V | ∅) = P (V ) darstellen

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Übersicht

1 Bayes’sche Netze

Wahrscheinlichkeitstheoretische Grundlagen

Graphentheoretische Grundlagen

Motivation Bayes’scher Netze

Beispiele Bayes’scher Netze

Definition eines Bayes’schen Netzes

2 Inferenz in probabilistischen Netzen

Bayes-Netze und ihre Potentialdarstellungen

Der permanente Cliquenbaum als Wissensbasis

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Bayes-Netze und ihre Potentialdarstellungen

• B = 〈V, E , P 〉 sei Bayes’sches Netz mit DAG G = 〈V, E〉

• Gu sei eine Triangulierung des moralen Graphen Gm von G

• {Ci | 1 ≤ i ≤ p} seien die Cliquen von Gu

• Wähle für jedes V ∈ V eine Clique clq(V ) ∈ {Ci | 1 ≤ i ≤ p},so dass V ∪ pa(V ) ⊆ clq(V ) gilt

• Definiere für 1 ≤ i ≤ p

ψ(Ci) =∏

V :clq(V )=Ci

P (V | pa(V ))

• {C1, . . . , Cp;ψ} ist dann eine Potentialdarstellung von P

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Übersicht

1 Bayes’sche Netze

Wahrscheinlichkeitstheoretische Grundlagen

Graphentheoretische Grundlagen

Motivation Bayes’scher Netze

Beispiele Bayes’scher Netze

Definition eines Bayes’schen Netzes

2 Inferenz in probabilistischen Netzen

Bayes-Netze und ihre Potentialdarstellungen

Der permanente Cliquenbaum als Wissensbasis

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Der permanente Cliquenbaum als Wissensbasis

Cliquenbaum und Potentialdarstellung bilden zusammen die

Wissensbasis.

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Erzeugung des permanenten Cliquenbaums mitPotentialdarstellung I

Gegeben sei das Bayes’sche Netzwerk B = 〈V, E , P 〉 mit DAG

(V, E) aus dem „Holmes & Watson in Los Angeles Beispiel“:

R S

HrWr

1 Bilde den moralen Graphen Gm von (V, E)

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Erzeugung des permanenten Cliquenbaums mitPotentialdarstellung II

• Lösung: Der morale Graphe Gm von (V, E):

R S

HrWr

2 Triangulierung von Gm: Bestimme mittels Maximum

Cardinality Search eine lineare Ordnung α auf den Knoten

V ∈ V

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Erzeugung des permanenten Cliquenbaums mitPotentialdarstellung III

• Lösung: Eine lineare Ordnung α auf den Knoten in V:

α(Wr) = 1

α(R) = 2

α(S) = 3

α(Hr) = 4

2 Triangulierung von Gm: Berechne den Fill-in-Graphen G(α)von Gm

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Erzeugung des permanenten Cliquenbaums mitPotentialdarstellung IV

• Lösung: Der Fill-in-Graph G(α) von Gm enthält keine neuen

Kanten, es gilt also G(α) = Gm = G′

3 Ordnung der Cliquen: Bestimme die Cliquen Ci von G′

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Erzeugung des permanenten Cliquenbaums mitPotentialdarstellung V

• Lösung: Die Cliquen Ci von G′:

C1 = {R,Wr}

C2 = {R,S,Hr}

3 Ordnung der Cliquen: Ordne die Cliquen Ci nach dem gemäß

α jeweils größten in ihnen vorkommenden Knoten

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Erzeugung des permanenten Cliquenbaums mitPotentialdarstellung VI

• Lösung: Ordnung der Cliquen Ci ist gegeben durch (C1,C2)

4 Bestimme für 1 ≤ i ≤ p die Mengen Ri und Si:

Si = Ci ∩ (C1 ∪ . . . ∪ Ci−1)

Ri = Ci \ Si

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Erzeugung des permanenten Cliquenbaums mitPotentialdarstellung VII

• Lösung: die Mengen Ri und Si für 1 ≤ i ≤ p = 2:

S1 = C1 ∩ C0 = ∅

S2 = C2 ∩ C1 = {R}

R1 = {R,Wr}

R2 = {S,Hr}

5 Bestimme für jedes i > 1 ein j < i, so dass Si ⊆ Cj

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Erzeugung des permanenten Cliquenbaums mitPotentialdarstellung VIII

• Lösung: Ein j < i für i > 1 , so dass Si ⊆ Cj: j = 1, da

S2 = {R} ⊆ {R,Wr} = C1. C1 heißt jetzt Elternclique von

C2

6 Bilde anhand der im vorherigen Punkt festgelegten

Eltern-Kind-Beziehungen einen Cliquenbaum

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Erzeugung des permanenten Cliquenbaums mitPotentialdarstellung IX

• Lösung: Der Cliquenbaum:

C1

R

C2

7 Bestimme zu jedem V ∈ V eine Clique clq(V ) mit

{V } ∪ pa(V ) ⊆ clq(V )

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Erzeugung des permanenten Cliquenbaums mitPotentialdarstellung X

• Lösung: Cliquen clq(V ) mit {V } ∪ pa(V ) ⊆ clq(V ) für jedes

V ∈ V:

clq(Wr) = C1

clq(R) = C2

clq(S) = C2

clq(Hr) = C2

8 Definiere für 1 ≤ i ≤ p

ψ(Ci) =∏

V :clq(V )=Ci

P (V | pa(V ))

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Erzeugung des permanenten Cliquenbaums mitPotentialdarstellung XI

• Lösung: Definition von ψ(Ci) für i = 1

ψ(C1) = ψ({R,Wr}) = P (Wr | R)

also

R Wr ψ({R,Wr})0 0 0.8

0 1 0.2

1 0 0

1 1 1

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Erzeugung des permanenten Cliquenbaums mitPotentialdarstellung XII

• Lösung: Definition von ψ(Ci) für i = 2 :

ψ(C2) = ψ({R,S,Hr}) = P (R)P (S)P (Hr | R,S)

also

R S Wr ψ({R,S,Hr})0 0 0 0.72

0 0 1 0

0 1 0 0.008

0 1 1 0.072

1 0 0 0

1 0 1 0.18

1 1 0 0

1 1 1 0.02

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