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Quellen-Filter Theorie der Sprachproduktion Jonathan Harrington

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Page 1: Quellen-Filter Theorie der Sprachproduktion Jonathan Harrington

Quellen-Filter Theorie der Sprachproduktion

Jonathan Harrington

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Versuchspersonen fuer Perzeptionstest gesucht.

-Kein musikalisches Instrument spielen- Deutsche Muttersprachler(in)-1 Stunde- Belohnung €5

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2. Resonanzfrequenzen: die Frequenzen, zu denen ein Körper mit maximaler Amplitude vibriert

1. Die wahrgenommene Identität eines Vokales (ob man zB [i] oder [u] hört) hängt von den Resonanzfrequenzen ab.

3. Die Resonanzfrequenzen von einem [] sind fast dieselben wie diejenigen von einem einheitlichen Rohr

Resonanz

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• Am geschlossenen Ende: Luftdruckmaximum• Am offenen Ende: Atmosphärischer Luftdruck

4. Die Bedingungen für Resonanz in einem einheitlichen Rohr sind:

5. Diese Bedingungen werden erfüllt bei Wellenlängen von /4 (1e Resonanz), 3/4 (2e Resonanz), 5/4 (3e Resonanz)…n/4

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6. Wellenlänge ()

Entfernung zwischen 2 Maxima (oder Minima) der Schwallwelle

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17.5 cm

= 4 x 17.5 = 70 cm

/4

Die erste Resonanzfrequenz = c / = 35000/70 = 500 Hz

maxAtm.

Bedinungen 4. und 5. (erste Resonanz)

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= 4 x 17.5/3 = 23.3 cm

Zweite Resonanz = c / = 35000/23.3 = 1500 Hz

/4

17.5 cm

Bedinungen 4. und 5. (zweite Resonanz)

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Quelle, Filter, Ausgabe

Quelle: wodurch entsteht der Schall? (Eine Stimmgabel)

Ausgabe = der Schall, der entsteht (und der mit einem Mikrophon aufgenommen werden kann), wenn die Quelle mit dem Filter kombiniert wird.

Filter: womit wird die Quelle modifiziert? (Ein Rohr)

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Ausgabe = Kombination von Quelle und Filter

0 1000 2000 3000 4000 5000

QuelleStimmgabel 700 Hz

0 1000 2000 3000 4000 5000

Filter

Rohr 17.5 cm Länge

0 1000 2000 3000 4000 5000

Ausgabe

Frequenz (Hz)

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500 Hz 700 Hz 2000 Hz

0 1000 2000 3000 4000 5000

Am

plit

ude

Spektrum

Quelle

17.5 cm

0 1000 2000 3000 4000 5000Mikrophon

Filter

Am

plit

ude

Zeit0 1000 2000 3000 4000 5000

Ausgabe

Frequenz (Hz)

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Die gesprochene Sprache

Die Quelle (für stimmhafte Laute) = die vibrierenden Stimmlippen

Die Ausgabe = der Laut (Vokal), den wir hören und mit einem Mikrophon aufnehmen.

Der Filter = die Gestaltung vom Vokaltrakt

Für einen []

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Der Filter

Die Ausgabe (Spektrum vondem aufgenommenen Vokal)Die Harmonischen der Quelle werden durch die Resonanzkurve modifiziert (gefiltert)

Quelle

Die vibrierenden Stimmlippen erzeugen akustisch eine Grundfrequenz und Harmonischen zu einem Vielfalt der Grundfrequenz

(zB 100 Hz, 200 Hz, 300 Hz, usw.) Frequenz

Am

plitu

de

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Filter

Resonanzen: die Frequenzen im Filter mit max. Amplituden.

Resonanzen und Formanten haben (sehr) ähnliche aber nicht immer dieselben Frequenzen…

AusgabeFormanten: die Harmonischen in der Ausgabe, die den Resonanzen am nächsten liegen.

F1

F2 F3

Resonanzen und Formanten

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Resonanzen und Formanten

Resonanzen = 500 Hz, 1500 Hz, 2500 Hz.

Quelle = Grundfrequenz der Stimmlippen = 150 HzDaher Harmonischen = 150, 300, 450, 600, 750 Hz.

Ausgabe: F1 = 450 Hz

Filter

Quelle = Grundfrequenz der Stimmlippen = 80 HzDaher Harmonischen = 80, 160, 240, 320, 400, 480, 560 Hz …

F1 = 480 Hz

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Die Quellen-Filter-Theorie der Sprachproduktion

Die Quelle und der Filter sind voneinander unabhängig

Diese Unabhängigkeit ensteht dadurch, dass wir die Quelle = Vibrationen der Stimmlippen ändern können, ohne die Gestaltung des Vokaltrakts (Filter) zu ändern. (zB [i] erzeugen bei unterschiedlicher Tonhöhe)

Im akustischen Bereich: die Quelle = Grundfrequenz und Harmonischen lassen sich ändern, ohne den Filter (die Resonanzen) zu ändern.

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F1F2

F3

F1F2

F3

Niedrige Grundfrequenz

Höhere Grundfrequenz

Änderung der Quelle/TonhöheWenn die Grundfrequenz/Hamonischen geändert werden, ohne die Gestaltung vom Vokaltrakt zu ändern:

bleiben die Resonanzen konstant

(und daher) ändern sich kaum die Formanten •.

•.

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Da die wahrgenommene phonetiche Identität des Vokals (ob [i], ob [u] usw.) von den ersten zwei Formanten abhängig ist, nehmen wir wegen der Unabhängigkeit von Quelle und Filter denselben Vokal wahr, wenn nur die Grundfrequenz geändert wird (zB. [i] bei ändernder Tonhöhe)

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Fragen 1-6 Seiten 20-22

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1. Die Abbildung in (a) zeigt einen synthetischen [i] Vokal. Was ist die Grundfrequenz davon? (Die Zeitachse ist in Sekunden).

2 Perioden in 0.02 s1 Periode in 0.01 s100 Perioden in 1 s, Grundfrequenz = 100 Hz

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1 Periode in 0.5 sGrundfrequenz = 2 Hz

1

2 4 6Frequenz (Hz)

Am

plit

ude

2. Das Spektrum von dem Zeitsignal unten besteht aus einer Grundfrequenz und zusätzlich zwei Harmonischen, die alle dieselbe Amplitude 1 haben. Erzeugen Sie eine Abbildung des Spektrums. (Die Zeitachse ist in Sekunden und die Gesamtdauer vom Signal = 1 Sekunde).

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3. Links ist ein Zeitsignal von einem Vokal. Ist die Tonhöhe steigend, eben, oder fallend?

Steigend – weil die Periodendauer kürzer wird.

(Je kürzer die Periodendauer, um so höher F0)

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Ein periodisches Signal kann immer durch eine Fourier-Analyse in harmonischen Sinusoiden zerlegt werden, sodass wenn diese Sinusoiden summiert werden, das periodische Signal rekonstruiert wird.

Zeitsignal

2.5 Hz Sinusoid

5 Hz Sinusoid

7.5 Hz Sinusoid

Fourier-Analyse

4. Ein periodisches Signal wird nach einer Fourier-Analyse in die zwei Sinusoiden in (d) zerlegt. Was ist die Amplitude von diesem ursprünglichen periodischen Signal (i) zu Beginn des Signals (ii) zum Zeitpunkt 250 ms?

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Hier haben wir das umgekehrte Problem: wir haben schon die Sinusoiden, uns fehlt das ursprüngliche Signal aus dem die Sinusoiden (durch die Fourier-Analyse) erzeugt worden sind. Wie bekommen wir dieses Signal?

Die Werte des ursprünglichen Signals

zum Zeitpunkt 0 ms (Beginn des Signals):

2 + 2 = 4

zum Zeitpunkt 250 ms

2 + 4 = 6

Durch Summierung.

Am

plit

ud

e-2

-10

12

-4-2

02

4

0 100 200 300 400 500

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5. Unten sind Signale von einem männlichen und weiblichen [a]. Welches ist männlich, welches ist weiblich?

Männlich (F0 ist ca. 100 Hz)

2 0 m s

2 0 m s

Ca. 4 Schwingungen in 20 ms2 Schwingungen in 10 ms200 Schwingungen in 1 sDaher: F0 ist ca. 200 Hz

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6. Was ist die Wellenlänge für einen Ton von einer Frequenz 7000 Hz?

Wellenlänge (cm) = Schallgeschwindigkeit (cm/s)/Frequenz (f Hz)

= c / f

= 35000/7000 cm

= 5 cm

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Bitte Fragen 7-11 (Seiten 22-23) zum nächsten Mal beantworten.