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Ausgabe 03 | 2002 www.quinte.ch DIE ITA WEGMAN KLINIK INFORMIERT Salutogenese, Seite 4 | Dr. med. Michaela Glöckler, Wie gesund bleiben? Wegweiser zum Licht, Seite 6 | Interview mit Frank Geerk, Patient in der Ita Wegman Klinik Eisen im Blut, Seite 8 | Dr. med. Christoph Schulthess, Über die Kraft, die uns aufrichtet Krankheit, Heilung und Entwicklung, Seite 10 | Dr. med. Gerd Löbbert Aktuelles, Seite 14 | Öffentliche Kurse, Tagesbetreuung für Kinder, Jahreszeitenrezept ISSN-Nr.: 1424-9146 FÜNF BEITRÄGE ZU GESUNDHEIT UND QUALITÄT

Quinte 03

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Fünf Beiträge zu Gesundheit und Qualität Ausgabe 3

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Page 1: Quinte 03

Ausgabe 03 | 2002www.quinte.ch

D I E I TA W E G M A N K L I N I K I N F O R M I E R T

Salutogenese, Seite 4 | Dr. med. Michaela Glöckler, Wie gesund bleiben?

Wegweiser zum Licht, Seite 6 | Interview mit Frank Geerk, Patient in der Ita Wegman Klinik

Eisen im Blut, Seite 8 | Dr. med. Christoph Schulthess, Über die Kraft, die uns aufrichtet

Krankheit, Heilung und Entwicklung, Seite 10 | Dr. med. Gerd Löbbert

Aktuelles, Seite 14 | Öffentliche Kurse, Tagesbetreuung für Kinder, Jahreszeitenrezept

ISSN

-Nr.:

142

4-91

46

FÜNF BEITRÄGE ZU GESUNDHEIT UND QUALITÄT

Page 2: Quinte 03

3Aus dem Inhalt Ausgabe 3-20022 Editorial

Wenn eine Maschine ihren Dienst versagt,muss sie repariert werden, lieber heute alsmorgen. Steht sie einmal still, erleidet derBetrieb Schaden. Genauso sind krankheits-halber ausfallende Arbeitskräfte ein Problemfür die Wirtschaft.

Das gängige Verständnis von Krankheit legtdiesen Vergleich nahe. Ob Krankheit aberauch einen tieferen (das heisst vorerst ver-borgenen) Sinn haben könnte, wird kaumgefragt. Kein Wunder also, dass Krankwer-den den meisten als unliebsame Panne er-scheint, die raschmöglichst zu beheben ist.

Macht Kranksein für das Leben des Menscheneinen Sinn? Auf diese Frage wollen wir uns indieser Quinte behutsam herantasten.

Ganz neue Räume tun sich uns da auf. UndKrankheit erhält vielleicht ein ganz neuesGesicht. Was uns das Wichtigste erscheint:Dass sich der Mensch, gerade wenn er ein-mal krank geworden ist, rundum ernstgenommen fühlt. Interesse am andern Men-schen ist es denn auch, was in allen Lebens-bereichen – als Ansatz zur Heilung – not tut.

Ausserdem wollen wir in diesem Heft derFrage nachgehen, wie Gesundheit überhauptentsteht.Ein überraschendes Resultat diverser Studiensoll an dieser Stelle vorweggenommen wer-den: Religiöse Menschen, Menschen also, diesich - jenseits alles Konfessionellen - in grös-sere Zusammenhänge eingebunden fühlen,leben länger und sind gesünder. Die mitAbstand tiefste Rate an Krebserkrankungenweist weltweit Salt-Lake-City auf, die Stadtder Mormonen. Eigentlich ein aufrüttelndesErgebnis. In der jüngsten Debatte um dieSalutogenese (Wie entsteht Krankheit?) wer-den die hier wirksamen Zusammenhängeleicht einsehbar gemacht.

Die in dieser Ausgabe angeschnittenen Fra-gen sind erst seit kürzerer Zeit Inhalt öffentli-cher Diskussionen. Mit Verlaub gesagt: In derIta Wegman Klinik gehören sie zum Alltag,sind von zentraler Bedeutung, seit es die Kli-nik gibt.

Wir wünschen Ihnen, dass es Ihnen bei derLektüre dieses Heftes wie uns geht: Dass sichnämlich die Fragen mehren, wesentlicherwerden. Was kann uns im Leben besserespassieren?Dass Sie ein paar sommersonnenwarme Tageüber den Alltag hinwegtragen, wünschen wirIhnen zudem ganz herzlich.

Gesund

Salutogenese, Seite 4Dr. med. Michaela Glöckler, Wie gesund bleiben?

Wegweiser zum Licht, Seite 6Interview mit Frank Geerk, Patient in der Ita Wegman Klinik

Eisen im Blut, Seite 8 Dr. med. Christoph Schulthess, Über die Kraft, die uns aufrichtet

Krankheit, Heilung und Entwicklung, Seite 10Dr. med. Gerd Löbbert

Aktuelles, Seite 14 Öffentliche Kurse, Tagesbetreuung für Kinder, Jahreszeitenrezept

bleiben

DANIEL WIRZ FÜR DAS REDAKTIONSTEAM

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Erkranken ist das eine, gesund werden das andere

und schon gar nicht erkranken, also gesund bleiben, das dritte. Dem letzteren wird –

merkwürdig genug – erst in jüngster Zeit mehr Beachtung geschenkt.

Page 3: Quinte 03

3Aus dem Inhalt Ausgabe 3-20022 Editorial

Wenn eine Maschine ihren Dienst versagt,muss sie repariert werden, lieber heute alsmorgen. Steht sie einmal still, erleidet derBetrieb Schaden. Genauso sind krankheits-halber ausfallende Arbeitskräfte ein Problemfür die Wirtschaft.

Das gängige Verständnis von Krankheit legtdiesen Vergleich nahe. Ob Krankheit aberauch einen tieferen (das heisst vorerst ver-borgenen) Sinn haben könnte, wird kaumgefragt. Kein Wunder also, dass Krankwer-den den meisten als unliebsame Panne er-scheint, die raschmöglichst zu beheben ist.

Macht Kranksein für das Leben des Menscheneinen Sinn? Auf diese Frage wollen wir uns indieser Quinte behutsam herantasten.

Ganz neue Räume tun sich uns da auf. UndKrankheit erhält vielleicht ein ganz neuesGesicht. Was uns das Wichtigste erscheint:Dass sich der Mensch, gerade wenn er ein-mal krank geworden ist, rundum ernstgenommen fühlt. Interesse am andern Men-schen ist es denn auch, was in allen Lebens-bereichen – als Ansatz zur Heilung – not tut.

Ausserdem wollen wir in diesem Heft derFrage nachgehen, wie Gesundheit überhauptentsteht.Ein überraschendes Resultat diverser Studiensoll an dieser Stelle vorweggenommen wer-den: Religiöse Menschen, Menschen also, diesich - jenseits alles Konfessionellen - in grös-sere Zusammenhänge eingebunden fühlen,leben länger und sind gesünder. Die mitAbstand tiefste Rate an Krebserkrankungenweist weltweit Salt-Lake-City auf, die Stadtder Mormonen. Eigentlich ein aufrüttelndesErgebnis. In der jüngsten Debatte um dieSalutogenese (Wie entsteht Krankheit?) wer-den die hier wirksamen Zusammenhängeleicht einsehbar gemacht.

Die in dieser Ausgabe angeschnittenen Fra-gen sind erst seit kürzerer Zeit Inhalt öffentli-cher Diskussionen. Mit Verlaub gesagt: In derIta Wegman Klinik gehören sie zum Alltag,sind von zentraler Bedeutung, seit es die Kli-nik gibt.

Wir wünschen Ihnen, dass es Ihnen bei derLektüre dieses Heftes wie uns geht: Dass sichnämlich die Fragen mehren, wesentlicherwerden. Was kann uns im Leben besserespassieren?Dass Sie ein paar sommersonnenwarme Tageüber den Alltag hinwegtragen, wünschen wirIhnen zudem ganz herzlich.

Gesund

Salutogenese, Seite 4Dr. med. Michaela Glöckler, Wie gesund bleiben?

Wegweiser zum Licht, Seite 6Interview mit Frank Geerk, Patient in der Ita Wegman Klinik

Eisen im Blut, Seite 8 Dr. med. Christoph Schulthess, Über die Kraft, die uns aufrichtet

Krankheit, Heilung und Entwicklung, Seite 10Dr. med. Gerd Löbbert

Aktuelles, Seite 14 Öffentliche Kurse, Tagesbetreuung für Kinder, Jahreszeitenrezept

bleiben

DANIEL WIRZ FÜR DAS REDAKTIONSTEAM

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Erkranken ist das eine, gesund werden das andere

und schon gar nicht erkranken, also gesund bleiben, das dritte. Dem letzteren wird –

merkwürdig genug – erst in jüngster Zeit mehr Beachtung geschenkt.

Page 4: Quinte 03

5Zeitfragen zu Gesundheit und Lebensführung4 Zeitfragen zu Gesundheit und Lebensführung

Gesundheitswesen –kurz vor dem Ruin

Dass unser Gesundheitswesen kaummehr finanzierbar ist, darf als bekanntvorausgesetzt werden. Die Frage, wieKrankheit vermieden werden kann - odernoch besser: Wie Gesundheit überhauptentsteht und erhalten werden kann? –muss uns wohl oder übel ganz zentralbeschäftigen. Denn nur ein markanterRückgang von Erkrankungen kann ausder Sackgasse wieder herausführen.Hinzu kommt: Immer mehr Menschenfühlen sich, einmal in der ärztlichen Pra-xis oder im Spital „gelandet“, in ihremAnspruch auf Selbstbestimmung zu wenigernst genommen. Gar nicht erst erkran-ken, indem man für das eigne Gesundblei-ben selbst Verantwortung übernimmt,wäre da gewiss erstrebenswert.

Gesundheit fördern oder Krankheitverhindern?

Als direkte Folge der Reaktorkatastrophe inTschernobyl sind viele Menschen erkrankt. Warumnicht alle – bei gleicher Exposition? Was hat siegeschützt? Welche Gesundheitsquellen warenihnen erschlossen? In der Psychologie (so etwa bei Maslow, Rogers,Fromm und Frankl) hat sich in der Frage, wasMenschen seelisch gesund erhält, immer wiedergezeigt, dass schicksalsmässig schwer Geprüfte inder Folge über eine erstaunlich grosse seelischeWiderstandskraft verfügen, umso mehr, wenn ihre„Nullpunkterfahrungen“ mit „Durchbrucherlebnis-sen“ (Erfahrungen spiritueller Art) einhergingen.

Quellen der Gesundheit:Stark werden in der Auseinandersetzungmit der Welt

Was ist damit – zuerst einmal auf körperlicherEbene – gemeint? Permanent sind wir krankma-chenden Einflüssen ausgesetzt. Widerstandskraftist also gefragt, wenn wir ihnen nicht erliegen wol-len. Sind wir dennoch einmal krank, müssen wiruns hinlegen, die Arbeitkraft erlahmt, der Appetitentfällt, ja das Bewusstsein wird – wenn hohesFieber dazukommt – zusätzlich getrübt. DasImmunsystem des Menschen, immer daraufbedacht, körperfremdes Leben (Bakterien, Viren)auf Distanz zu halten, ist jetzt ganz schön heraus-gefordert. Ihm steht es zu, das aus den Fugengeratene Gleichgewicht wieder herzustellen. Einewunderbare Einrichtung – das Abwehrsystem desMenschen. Stark wird es aber nur, wenn es auchhin und wieder herausgefordert wird. Wer demKrankwerden vorbeugt – etwa durch Impfungen –oder aber Infektionen im Keime abblockt (durchAntibiotika etwa), nimmt dem Organismus dieGelegenheit, die körpereigene Abwehr in Tätigkeitzu versetzen. Die Gefahr, dass ein auf diese Artüber längere Zeit unterfordertes Immunsystemschlapp macht, ist gross.

Gesundheitsfaktor Nr. 1: Wer im Leben einen Sinn sieht

Was ist es im Seelischen, das gesunderhält? Aaron Antonovsky (1923 – 1994) –„Vater“ des Salutogenese-Modells hat ins-besondere festgestellt:Entscheidend für die Gesundheit einesjeden Menschen ist die Sinnhaftigkeit sei-nes Tuns. Diese beschreibt er als diebedeutendste Komponente des Kohärenz-gefühls (lat.: zusammenhängend, Haltgebend). Weitere Kriterien sind die Ver-stehbarkeit der Welt und ihrer Zusammenhängesowie das Vertrauen, aus eigener Kraft oder mitHilfe von aussen Lebensaufgaben zu meistern.

Wer im Leben einen Sinn sieht, wesentliche Zusam-menhänge versteht und um seinen Platz in derGemeinschaft weiss, sich zugehörig fühlt, hat nach-weislich die besten Chancen, gesund durchs Lebenzu kommen. Wesentlich dabei scheint, dass uns die-ses „Kohärenzgefühl“, d.h. das Gefühl des Zusam-menhangs, schon von Kindheit an vermittelt wird.Daseinssicherheit und Geborgenheit stellen sich beiKindern ein, wenn sie in ein tragfähiges Bezie-hungsnetz eingebunden heranwachsen dürfen. Aufder andern Seite wirkt sich-nicht-respektiert, jaausgestossen-fühlen kränkend, krankmachend.Ein Letztes bliebe zu erwähnen: Viele Menschen tunsich heute angesichts all der Hiobsbotschaften inden Medien schwer damit, den „Glauben“ an denMenschen, auch den Glauben an einen (gerechten)Gott aufrechtzuerhalten. Manche resignieren, fallenin Depressionen. Das Böse, Negative, Destruktive –die Schattenseite des Menschen – sinnstiftend zuverarbeiten, stellt für uns heutige Menschen einegrosse Herausforderung dar. Wer sich zumindestdarum bemüht und wem sich nach und nach Sinn-zusammenhänge auftun, wird – wie zahlreiche Un-tersuchungen unzweifelhaft aufzeigen – belastbarer,unabhängiger und – bleibt gesund.

DANIEL WIRZ

Salutogenese

„Wie“ gesund bleiben?Kein Winter vergeht, ohne dass in den Medien vor nahenden Grippewellen gewarnt wird.

Impfungen werden angeboten. "... um das Schlimmste zu verhindern!". Der Frühling zieht ins

Land. Die Welle scheint verebbt. Man atmet auf. Neuerdings erst interessiert die eigentlich

doch ganz naheliegende Frage, warum es immer nur die einen erwischt und – gewiss noch

wichtiger! – warum die andern unbeschadet davon kommen? Welche Kraft ist es denn wohl, die

sich zeitlebens manch krankmachenden Einflüssen standhaft entgegenstellt, uns gesund und

munter hält? Und wie kann diese Widerstandskraft in uns gestärkt werden?

Salutogenese – ein neuer Zweig der Medizin will forschend diese Fragen ergründen. Man kann

sich fragen, warum erst in unseren Tagen das Interesse für dieses Thema wach geworden ist.

Frau Dr. med. Michaela Glöckler gab unlängst in einem Gespräch auf diese und andere Fragen

Antwort. Wir fassen zusammen:V O N D R . M E D . M I C H A E L A G L Ö C K L E R

Die Prävention solcher modernen Krankheitstendenzen (Allergien, Immunschwäche, Anm.d. Red.) kann in aller erster Linie eine Pädagogik bewirken, welche Entwicklungseinseitig-keiten entgegen wirkt. In den letzten Jahrzehnten wurde im Erziehungswesen die Intellek-tualität auf Kosten des schöpferischen Denkens und sozialer Fähigkeiten einseitig gefördert.Und es besteht eine starke Tendenz, diese Förderung durch Früheinschulung und Vorschulprogrammelaufend vorzuverlegen. Das Gehirn ist aber erst mit 7-8 Jahren so weit ausgereift, dass es den schuli-schen Forderungen gewachsen ist. Amerikanische Studien haben aufgezeigt, dass Kinder, die vor 6 Jah-ren eingeschult wurden, später mehr gesundheitliche Schwierigkeiten hatten als Kinder, die bei der Ein-schulung ein Jahr älter waren. (Hans Ulrich Albonico, Krankheit als Begegnung)

Zusammenfassungeines Gesprächs mitFrau Dr. med. MichaelaGlöckler (Leiterin der Medizinischen Sek-tion am Goetheanum in Dornach)

Vorbeugen durch Erziehung

Page 5: Quinte 03

5Zeitfragen zu Gesundheit und Lebensführung4 Zeitfragen zu Gesundheit und Lebensführung

Gesundheitswesen –kurz vor dem Ruin

Dass unser Gesundheitswesen kaummehr finanzierbar ist, darf als bekanntvorausgesetzt werden. Die Frage, wieKrankheit vermieden werden kann - odernoch besser: Wie Gesundheit überhauptentsteht und erhalten werden kann? –muss uns wohl oder übel ganz zentralbeschäftigen. Denn nur ein markanterRückgang von Erkrankungen kann ausder Sackgasse wieder herausführen.Hinzu kommt: Immer mehr Menschenfühlen sich, einmal in der ärztlichen Pra-xis oder im Spital „gelandet“, in ihremAnspruch auf Selbstbestimmung zu wenigernst genommen. Gar nicht erst erkran-ken, indem man für das eigne Gesundblei-ben selbst Verantwortung übernimmt,wäre da gewiss erstrebenswert.

Gesundheit fördern oder Krankheitverhindern?

Als direkte Folge der Reaktorkatastrophe inTschernobyl sind viele Menschen erkrankt. Warumnicht alle – bei gleicher Exposition? Was hat siegeschützt? Welche Gesundheitsquellen warenihnen erschlossen? In der Psychologie (so etwa bei Maslow, Rogers,Fromm und Frankl) hat sich in der Frage, wasMenschen seelisch gesund erhält, immer wiedergezeigt, dass schicksalsmässig schwer Geprüfte inder Folge über eine erstaunlich grosse seelischeWiderstandskraft verfügen, umso mehr, wenn ihre„Nullpunkterfahrungen“ mit „Durchbrucherlebnis-sen“ (Erfahrungen spiritueller Art) einhergingen.

Quellen der Gesundheit:Stark werden in der Auseinandersetzungmit der Welt

Was ist damit – zuerst einmal auf körperlicherEbene – gemeint? Permanent sind wir krankma-chenden Einflüssen ausgesetzt. Widerstandskraftist also gefragt, wenn wir ihnen nicht erliegen wol-len. Sind wir dennoch einmal krank, müssen wiruns hinlegen, die Arbeitkraft erlahmt, der Appetitentfällt, ja das Bewusstsein wird – wenn hohesFieber dazukommt – zusätzlich getrübt. DasImmunsystem des Menschen, immer daraufbedacht, körperfremdes Leben (Bakterien, Viren)auf Distanz zu halten, ist jetzt ganz schön heraus-gefordert. Ihm steht es zu, das aus den Fugengeratene Gleichgewicht wieder herzustellen. Einewunderbare Einrichtung – das Abwehrsystem desMenschen. Stark wird es aber nur, wenn es auchhin und wieder herausgefordert wird. Wer demKrankwerden vorbeugt – etwa durch Impfungen –oder aber Infektionen im Keime abblockt (durchAntibiotika etwa), nimmt dem Organismus dieGelegenheit, die körpereigene Abwehr in Tätigkeitzu versetzen. Die Gefahr, dass ein auf diese Artüber längere Zeit unterfordertes Immunsystemschlapp macht, ist gross.

Gesundheitsfaktor Nr. 1: Wer im Leben einen Sinn sieht

Was ist es im Seelischen, das gesunderhält? Aaron Antonovsky (1923 – 1994) –„Vater“ des Salutogenese-Modells hat ins-besondere festgestellt:Entscheidend für die Gesundheit einesjeden Menschen ist die Sinnhaftigkeit sei-nes Tuns. Diese beschreibt er als diebedeutendste Komponente des Kohärenz-gefühls (lat.: zusammenhängend, Haltgebend). Weitere Kriterien sind die Ver-stehbarkeit der Welt und ihrer Zusammenhängesowie das Vertrauen, aus eigener Kraft oder mitHilfe von aussen Lebensaufgaben zu meistern.

Wer im Leben einen Sinn sieht, wesentliche Zusam-menhänge versteht und um seinen Platz in derGemeinschaft weiss, sich zugehörig fühlt, hat nach-weislich die besten Chancen, gesund durchs Lebenzu kommen. Wesentlich dabei scheint, dass uns die-ses „Kohärenzgefühl“, d.h. das Gefühl des Zusam-menhangs, schon von Kindheit an vermittelt wird.Daseinssicherheit und Geborgenheit stellen sich beiKindern ein, wenn sie in ein tragfähiges Bezie-hungsnetz eingebunden heranwachsen dürfen. Aufder andern Seite wirkt sich-nicht-respektiert, jaausgestossen-fühlen kränkend, krankmachend.Ein Letztes bliebe zu erwähnen: Viele Menschen tunsich heute angesichts all der Hiobsbotschaften inden Medien schwer damit, den „Glauben“ an denMenschen, auch den Glauben an einen (gerechten)Gott aufrechtzuerhalten. Manche resignieren, fallenin Depressionen. Das Böse, Negative, Destruktive –die Schattenseite des Menschen – sinnstiftend zuverarbeiten, stellt für uns heutige Menschen einegrosse Herausforderung dar. Wer sich zumindestdarum bemüht und wem sich nach und nach Sinn-zusammenhänge auftun, wird – wie zahlreiche Un-tersuchungen unzweifelhaft aufzeigen – belastbarer,unabhängiger und – bleibt gesund.

DANIEL WIRZ

Salutogenese

„Wie“ gesund bleiben?Kein Winter vergeht, ohne dass in den Medien vor nahenden Grippewellen gewarnt wird.

Impfungen werden angeboten. "... um das Schlimmste zu verhindern!". Der Frühling zieht ins

Land. Die Welle scheint verebbt. Man atmet auf. Neuerdings erst interessiert die eigentlich

doch ganz naheliegende Frage, warum es immer nur die einen erwischt und – gewiss noch

wichtiger! – warum die andern unbeschadet davon kommen? Welche Kraft ist es denn wohl, die

sich zeitlebens manch krankmachenden Einflüssen standhaft entgegenstellt, uns gesund und

munter hält? Und wie kann diese Widerstandskraft in uns gestärkt werden?

Salutogenese – ein neuer Zweig der Medizin will forschend diese Fragen ergründen. Man kann

sich fragen, warum erst in unseren Tagen das Interesse für dieses Thema wach geworden ist.

Frau Dr. med. Michaela Glöckler gab unlängst in einem Gespräch auf diese und andere Fragen

Antwort. Wir fassen zusammen:V O N D R . M E D . M I C H A E L A G L Ö C K L E R

Die Prävention solcher modernen Krankheitstendenzen (Allergien, Immunschwäche, Anm.d. Red.) kann in aller erster Linie eine Pädagogik bewirken, welche Entwicklungseinseitig-keiten entgegen wirkt. In den letzten Jahrzehnten wurde im Erziehungswesen die Intellek-tualität auf Kosten des schöpferischen Denkens und sozialer Fähigkeiten einseitig gefördert.Und es besteht eine starke Tendenz, diese Förderung durch Früheinschulung und Vorschulprogrammelaufend vorzuverlegen. Das Gehirn ist aber erst mit 7-8 Jahren so weit ausgereift, dass es den schuli-schen Forderungen gewachsen ist. Amerikanische Studien haben aufgezeigt, dass Kinder, die vor 6 Jah-ren eingeschult wurden, später mehr gesundheitliche Schwierigkeiten hatten als Kinder, die bei der Ein-schulung ein Jahr älter waren. (Hans Ulrich Albonico, Krankheit als Begegnung)

Zusammenfassungeines Gesprächs mitFrau Dr. med. MichaelaGlöckler (Leiterin der Medizinischen Sek-tion am Goetheanum in Dornach)

Vorbeugen durch Erziehung

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7Aus der Ita Wegman Klinik

Interview mit Frank Geerk - Patient in der Ita Wegman Klinik - über den Sinn von Kranksein

„Jeder Schatten ist ein

Frank Geerk, geboren 1946, lebt als freier Schriftsteller in Basel. Er hat schon eine ganze Reihe

von Büchern veröffentlicht (Gedichte, Romane, Theaterstücke). Diverse literarische Auszeichnun-

gen wurden ihm zugesprochen. Frank Geerk ist seit 20Jahren schwer krank und in seiner Bewe-

gungsfreiheit drastisch eingeschränkt.

An einem Frühlingstag im April suchte ich ihn in seinem Zimmer in der Ita Wegman Klinik auf.

Herr Geerk spricht infolge seiner Krankheit ganz leise, für Ungewohnte kaum verstehbar. Sein

Arzt war auch anwesend und um die bessere Verständigung bemüht.V O N D A N I E L W I R Z

Ich frage: Herr Geerk, seit 6 Jahren krank!Wie kommen Sie damit zurecht?

Er spricht ganz langsam, in kurzen prägnanten Sät-zen. Mit zittriger Hand führt er immer mal wiederein Glas zum Mund und trinkt. Vorauszuschicken wäre noch: Als junger Mann ver-fasste Frank Geerk ein Theaterstück. Die Hauptper-son in diesem Stück: ein Bewegungsloser, einErstarrter. – Eine Vorahnung? Jahre später jeden-falls war er selber genau in dieser Lage: in seinerBewegungsfreiheit stark eingeschränkt.

Die Krankheit brach über mich herein. Und es dau-erte natürlich seine Zeit, bis sich mir ihr Sinn offen-barte. Ich haderte: Warum ausgerechnet ich? EinesTages, des Jammerns müde, brach ich zu einer inne-ren Forschungsreise auf. Was will diese Krankheitmit mir? Das war mein Frage. Und nach und nachstellten sich Antworten ein. So etwa lernte ich Krankheit als alchemistischenProzess verstehen – als einen Umschmelzungsvor-gang. Damit, dass ich begann, meine Krankheit alszu mir gehörig zu verstehen, nahm sie einen andernVerlauf. Nach Meinung der Schulmedizin müsste ichlängst tot sein. Doch ich fühle mich lebendiger dennje. Ich meine das so, wie ich es sage. Ich erkenne dieDinge in ihrer wahren Gestalt. Dafür war auch dieAuseinandersetzung mit dem Tod wichtig. Das warmal. Heute interessiert er mich nicht mehr, der Tod.

Ich sah es in einem anderen Licht

Was lange schmerzte, war die krankheitsbedingteTrennung von meiner Frau. Ich sah den Wert unse-rer Beziehung – einmal schwer krank – in einemandern Licht. Und dennoch war das Auseinander-gehen für beide ein Läuterungsprozess, der wieder-um eine neue Kraft freisetzte. Die Kraft der Liebe.Jeder äussere Verlust wird (schlussendlich) zuminneren Gewinn. Jeder Schatten ist ein Wegweiserzum Licht. Das ist ein Lebensgesetz. Die Krankheithat mir so manche Einsicht geschenkt. Nach jederdurchgestandenen Bitternis wird man reich be-lohnt, wenn man sie erforscht. Und er gleichsam: Krankheit ist der grösste Ent-wicklungshelfer für den Menschen.

Das Ego taucht unter

Sein Arzt unterbricht kurz unser Gespräch und er-zählt von seinen Erfahrungen am Bett von Ster-benden: Wie oft habe ich den Eindruck, wenn sichMenschen anschicken zu sterben, wie da in ihnenetwas zutiefst gesund geworden ist. Da gibt esnichts aber auch gar nichts mehr, das man als„verquer“ in ihnen empfindet. Alles ist in Fluss ge-kommen. Und Frank Geerk doppelt nach undmeint: Das Ego taucht im Wesen unter.

Er erinnert sich an Heraklit, an seinen Ausspruch:„Der Vater aller Dinge ist der Krieg“ und fügt hinzu:Und die Mutter aller Erkenntnisse ist das Leiden.

Frank Geerk liest zur Zeit eine Schiller-Biographie.Ich will wissen, was ihn daran interessiert: DassSchiller ausgerechnet in der dunkelsten Zeit seinesLebens die Ode an die Freude verfasst hat, faszi-niert ihn. Ähnlich geht es ihm mit dem LebenBeethovens, dessen Neunte Symphonie tiefsterDunkelheit entsprang.

Wir verabschieden uns von Frank Geerk. Auf demGang bemerke ich gegenüber seinem Arzt wie sehrmich das Verhältnis Arzt-Patient beeindruckt hat.Die beiden sagen einander Du. Der Arzt meintdann nur: Wir sind Freunde geworden. Das isteine gemeinsame Wanderung.

Wegweiserzum Licht“

Nur drei Titel aus dem Lebenswerk des Dichters –so war es auch sein Wunsch – seien hier nocherwähnt:

Paracelsus – Arzt unserer ZeitPatmos Verlag 2001

Vom Licht der Krankheit. Gedichte.Karlsruhe 2000

WortmedizinBasel 2001

Wie oft

Wie oft schon habe ich mich für immerVerabschiedet von meiner gelähmten Hand!Doch jeden MorgenTaucht sie Wieder auf aus den Sümpfen der NachtDass ich ihr sage: NeinIch verlasse dich nicht!

Frank Geerk

Glück

Die Seele auf Katzenpfoten,Schnappt sich ihr Frühstücksbrötchen,Dass ich mir sage, was für ein Glück,So langsam zu sterben!Auch wenn du nicht mehr zur Welt gehörst,Bleibt dir doch Zeit, sie zu preisen!

Frank Geerk

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7Aus der Ita Wegman Klinik

Interview mit Frank Geerk - Patient in der Ita Wegman Klinik - über den Sinn von Kranksein

„Jeder Schatten ist ein

Frank Geerk, geboren 1946, lebt als freier Schriftsteller in Basel. Er hat schon eine ganze Reihe

von Büchern veröffentlicht (Gedichte, Romane, Theaterstücke). Diverse literarische Auszeichnun-

gen wurden ihm zugesprochen. Frank Geerk ist seit 20Jahren schwer krank und in seiner Bewe-

gungsfreiheit drastisch eingeschränkt.

An einem Frühlingstag im April suchte ich ihn in seinem Zimmer in der Ita Wegman Klinik auf.

Herr Geerk spricht infolge seiner Krankheit ganz leise, für Ungewohnte kaum verstehbar. Sein

Arzt war auch anwesend und um die bessere Verständigung bemüht.V O N D A N I E L W I R Z

Ich frage: Herr Geerk, seit 6 Jahren krank!Wie kommen Sie damit zurecht?

Er spricht ganz langsam, in kurzen prägnanten Sät-zen. Mit zittriger Hand führt er immer mal wiederein Glas zum Mund und trinkt. Vorauszuschicken wäre noch: Als junger Mann ver-fasste Frank Geerk ein Theaterstück. Die Hauptper-son in diesem Stück: ein Bewegungsloser, einErstarrter. – Eine Vorahnung? Jahre später jeden-falls war er selber genau in dieser Lage: in seinerBewegungsfreiheit stark eingeschränkt.

Die Krankheit brach über mich herein. Und es dau-erte natürlich seine Zeit, bis sich mir ihr Sinn offen-barte. Ich haderte: Warum ausgerechnet ich? EinesTages, des Jammerns müde, brach ich zu einer inne-ren Forschungsreise auf. Was will diese Krankheitmit mir? Das war mein Frage. Und nach und nachstellten sich Antworten ein. So etwa lernte ich Krankheit als alchemistischenProzess verstehen – als einen Umschmelzungsvor-gang. Damit, dass ich begann, meine Krankheit alszu mir gehörig zu verstehen, nahm sie einen andernVerlauf. Nach Meinung der Schulmedizin müsste ichlängst tot sein. Doch ich fühle mich lebendiger dennje. Ich meine das so, wie ich es sage. Ich erkenne dieDinge in ihrer wahren Gestalt. Dafür war auch dieAuseinandersetzung mit dem Tod wichtig. Das warmal. Heute interessiert er mich nicht mehr, der Tod.

Ich sah es in einem anderen Licht

Was lange schmerzte, war die krankheitsbedingteTrennung von meiner Frau. Ich sah den Wert unse-rer Beziehung – einmal schwer krank – in einemandern Licht. Und dennoch war das Auseinander-gehen für beide ein Läuterungsprozess, der wieder-um eine neue Kraft freisetzte. Die Kraft der Liebe.Jeder äussere Verlust wird (schlussendlich) zuminneren Gewinn. Jeder Schatten ist ein Wegweiserzum Licht. Das ist ein Lebensgesetz. Die Krankheithat mir so manche Einsicht geschenkt. Nach jederdurchgestandenen Bitternis wird man reich be-lohnt, wenn man sie erforscht. Und er gleichsam: Krankheit ist der grösste Ent-wicklungshelfer für den Menschen.

Das Ego taucht unter

Sein Arzt unterbricht kurz unser Gespräch und er-zählt von seinen Erfahrungen am Bett von Ster-benden: Wie oft habe ich den Eindruck, wenn sichMenschen anschicken zu sterben, wie da in ihnenetwas zutiefst gesund geworden ist. Da gibt esnichts aber auch gar nichts mehr, das man als„verquer“ in ihnen empfindet. Alles ist in Fluss ge-kommen. Und Frank Geerk doppelt nach undmeint: Das Ego taucht im Wesen unter.

Er erinnert sich an Heraklit, an seinen Ausspruch:„Der Vater aller Dinge ist der Krieg“ und fügt hinzu:Und die Mutter aller Erkenntnisse ist das Leiden.

Frank Geerk liest zur Zeit eine Schiller-Biographie.Ich will wissen, was ihn daran interessiert: DassSchiller ausgerechnet in der dunkelsten Zeit seinesLebens die Ode an die Freude verfasst hat, faszi-niert ihn. Ähnlich geht es ihm mit dem LebenBeethovens, dessen Neunte Symphonie tiefsterDunkelheit entsprang.

Wir verabschieden uns von Frank Geerk. Auf demGang bemerke ich gegenüber seinem Arzt wie sehrmich das Verhältnis Arzt-Patient beeindruckt hat.Die beiden sagen einander Du. Der Arzt meintdann nur: Wir sind Freunde geworden. Das isteine gemeinsame Wanderung.

Wegweiserzum Licht“

Nur drei Titel aus dem Lebenswerk des Dichters –so war es auch sein Wunsch – seien hier nocherwähnt:

Paracelsus – Arzt unserer ZeitPatmos Verlag 2001

Vom Licht der Krankheit. Gedichte.Karlsruhe 2000

WortmedizinBasel 2001

Wie oft

Wie oft schon habe ich mich für immerVerabschiedet von meiner gelähmten Hand!Doch jeden MorgenTaucht sie Wieder auf aus den Sümpfen der NachtDass ich ihr sage: NeinIch verlasse dich nicht!

Frank Geerk

Glück

Die Seele auf Katzenpfoten,Schnappt sich ihr Frühstücksbrötchen,Dass ich mir sage, was für ein Glück,So langsam zu sterben!Auch wenn du nicht mehr zur Welt gehörst,Bleibt dir doch Zeit, sie zu preisen!

Frank Geerk

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9Aus der Ita Wegman Klinik8 Aus der Ita Wegman Klinik

Was den Menschen – einmal ganz lapidarbetrachtet – vom Tier unterscheidet: Dass eraufrecht steht und geht. Wird er aber einmalkrank, legt er sich hin. Geschwächt fühlt sichder Kranke, unfähig der Schwere, die Über-hand genommen hat, etwas entgegenzuset-zen. Lassen Sie mich noch einmal fragen(weil mir diese Frage so wichtig erscheint!):Wer kapituliert da eigentlich?

Ich selbst, das, was mein Innerstes (JeanPaul sprach einmal vom „Allerheiligsten desMenschen“) ausmacht und mich ins Lebenstellt: Mein ICH!

Jede Krankheit hat immer irgendwie – dieseAnnahme sei mir einmal fürs erste erlaubt –mit einer Schwächung des Ichs zu tun. Daliegt dann auch der grundlegende Ansatzzum Gesundwerden. In diesem Zusammen-hang kommt dem Eisen im Blut des Men-schen, so eine Äusserung Rudolf Steiners,eine ganz besondere, auch geheimnisvolleBedeutung zu. Rätselhaft genug wies er aufdiesen Zusammenhang hin. Er fügte nochetwas – nicht minder erstaunliches – hinzu,indem er betonte, dass das Eisen – im Unter-schied zu allem andern, was sich derMensch einverleibt – seine Naturhaftigkeitbewahre. Was hat er damit wohl gemeint?Seit vielen Jahren geht Christoph Schulthessforschend dieser Frage nach.

Eisen – unzerstörbar?

Was immer der Mensch (im Wesentlichen über dieNahrung) zu sich nimmt, muss, ehe es in denOrganismus übergehen darf, vollends zerstört, dasheisst bis in seine kleinsten Bestandteile aufgelöstwerden. Das heisst: Der „Naturcharakter“ allerStoffe geht in der menschlichen Verdauung gänz-lich verloren. Aber da soll es, wie gesagt, eine Aus-nahme geben: Das Eisen. Was es nicht aufgibt:seine irdische Natur, das heisst, sein Eingebun-densein in Schwere- und Magnetfeld der Erde. In

kleinsten Men-gen nur kommt esin den roten Blutkör-perchen vor, umgebenvon einer immensen „Ei-weisswolke“, dem Hämoglo-bin. Dass das Eisen, einmalvom Blut aufgenommen, seineSchwere beibehält, lässt sich anhand

einer ganz gewöhnlichen Blutsenkung, bei derman einfach eine kleine Menge Blut in ein senk-recht gestelltes Glasröhrchen gibt und dann beob-achtet, wie schnell die Blutkörperchen absinken,das heisst, wie stark sie der Schwere unterliegen.Eine hohe Senkung besagt, dass ein Grossteil desBluts absinkt, „der Schwere (des Eisens) erliegt“,was über den momentanen Gesundheitszustandeines Menschen nichts Gutes aussagt. Man könnteauch vereinfacht sagen: Wer sich übermässig

schwer fühlt, ist krank, das besagt die Blutsen-kung. Die der Schwerkraft entgegenwirkendenKräfte – Ich-Kräfte nannten wir sie auch – sindreduziert, der Mensch fühlt sich schwach.

Herausforderung für das Ich

In der anthroposophischen Medizin wird demPatienten bei gewissen Krankheiten Eisen ver-schrieben. Weshalb nur, ist es doch schon in einemgewissen Mass vorhanden? Das Ich, das allein dasSchwere aufrichten kann, wird herausgefordert.Es soll damit zum Tätigwerden gleichsam ange-regt werden.Stark wird das Ich erst, wenn es sich betätigenkann. Das leuchtet ein. Und immer soll es demTherapeuten darum gehen, es angemessen „anzu-kicken“.

Wie entsteht Gesundheit

Auf die heute so aktuelle Frage – Wie Gesundheitentsteht?– bieten sich in diesem Zusammenhangvielleicht noch zu wenig bedachte Antwortmög-lichkeiten an. So etwa: Ein möglichst gut immenschlichen Leib verankertes Ich ist der beste„Garant“ für seine Gesundheit. Ausserdem:Stark wird das Ich erst in der Begegnung mitdem Du. Die Notwen-digkeit sich abzu-grenzen macht ersteigenständig (ich-stark). „Wo ein Willeist, ist ein Weg“, sagtder Volksmund. DerSelbstbestimmungdes Menschen wird

damit das Wort geredet. Nur der Mensch kann –wie die hier aufgezeigten Phänomene deutlichmachen – das Schwere aufrichten. So paradox dasauch klingen mag. Dass dem – aller Naturgesetzezum Trotz – so ist, verdankt er seinem Ich. Sind wiruns dessen in genügendem Masse auch bewusst?

DANIEL WIRZ

Eisen im Blut: Kann Schweres…

Als 20 jähriger Zürcher-Oberländer stand Christoph Schulthess vorder weitreichenden Frage:Werde ich Arzt oderBauer? Wie bei jeder wich-tigen Frage, so legte sichauch hier der geheimnis-volle Schleier derUnschärfe über die Ent-scheidung, und er beganndas Medizinstudium inBern, welches er 1979 ab-schloss. 1984 eröffnete erin der Stadt Bern inner-halb des „Medizinisch-künstlerischen Therapeu-tikums“ eine Gemein-schaftspraxis für Allge-meinmedizin und betreuteals Schularzt die BernerRudolf Steiner-Schule.Nach 6 Jahren zog es ihnwieder in die klinischeMedizin, in die Ita Weg-man Klinik nach Arles-heim, wo er seit 1990 alsLeitender Arzt in der Inneren Medizin arbeitet.1997 wurde er im Neben-amt mit der Leitung desAerzteseminars der Medi-zinischen Sektion betraut.Als Vorstandsmitglied undmedizinisch Verantwort-licher ist er für das von Ita Wegman 1936 gegrün-dete Kurhaus in Ascona,die Casa di Cura AndreaCristoforo, zuständig. Imwissenschaftlichen Bereichist Christoph Schulthessbeschäftigt mit der Arbeitam Brückenschlag von der anthroposophischenMedizin zur Schulmedizinund zurück.

Kontakt: Telefon 061 705 72 71

Tag für Tag – vorausgesetzt wir sind gesund – stehen wir auf. Die einen ganz locker, andere tun

sich schwerer damit. Liebe Leserin, lieber Leser, haben Sie sich auch schon mal gefragt, wer denn

da eigentlich aufsteht? Der (bald einmal an die 70 oder 80 Kilogramm schwere) Leib allein ist es ja

nicht. Wer denn sonst? Näher betrachtet: Eine denkbar geheimnisvolle Instanz! Wir wollen sie ein-

mal unser Ich nennen. Dieses also überwindet allmorgendlich die Schwere unseres Leibes und

richtet uns auf. Aufr-ich-ten heisst es ja auch!

leicht machen.

V O N D R . M E D . C H R I S T O P H S C H U LT H E S S

Zusammenfassung eines Gesprächs mit Dr. med. Christoph Schulthess.Seit 1990 Arzt an der Ita Wegman Klinik.

Krankheit gehört unabdingbar zum Menschen.

Rudolf Steiner hat zu der Krankheitsfrage bereits zu Beginn des letzten Jahrhundertsradikal Stellung bezogen: Die Einsicht, dass Krankheit grundsätzlich zum Wesen desMenschen gehört, ja, das spezifisch Menschliche überhaupt erst ermöglicht, ist wohldie wichtigste Grundlage der anthroposophischen Medizin! Krankheit gehört unab-dingbar zum Menschen. Die Forderung nach Ausrottung der Krankheiten wird zwarnicht den Menschen ausrotten, wohl aber die Menschlichkeit in Frage stellen.

(Hans Ulrich Albonico, Krankheit als Begegnung)

Page 9: Quinte 03

9Aus der Ita Wegman Klinik8 Aus der Ita Wegman Klinik

Was den Menschen – einmal ganz lapidarbetrachtet – vom Tier unterscheidet: Dass eraufrecht steht und geht. Wird er aber einmalkrank, legt er sich hin. Geschwächt fühlt sichder Kranke, unfähig der Schwere, die Über-hand genommen hat, etwas entgegenzuset-zen. Lassen Sie mich noch einmal fragen(weil mir diese Frage so wichtig erscheint!):Wer kapituliert da eigentlich?

Ich selbst, das, was mein Innerstes (JeanPaul sprach einmal vom „Allerheiligsten desMenschen“) ausmacht und mich ins Lebenstellt: Mein ICH!

Jede Krankheit hat immer irgendwie – dieseAnnahme sei mir einmal fürs erste erlaubt –mit einer Schwächung des Ichs zu tun. Daliegt dann auch der grundlegende Ansatzzum Gesundwerden. In diesem Zusammen-hang kommt dem Eisen im Blut des Men-schen, so eine Äusserung Rudolf Steiners,eine ganz besondere, auch geheimnisvolleBedeutung zu. Rätselhaft genug wies er aufdiesen Zusammenhang hin. Er fügte nochetwas – nicht minder erstaunliches – hinzu,indem er betonte, dass das Eisen – im Unter-schied zu allem andern, was sich derMensch einverleibt – seine Naturhaftigkeitbewahre. Was hat er damit wohl gemeint?Seit vielen Jahren geht Christoph Schulthessforschend dieser Frage nach.

Eisen – unzerstörbar?

Was immer der Mensch (im Wesentlichen über dieNahrung) zu sich nimmt, muss, ehe es in denOrganismus übergehen darf, vollends zerstört, dasheisst bis in seine kleinsten Bestandteile aufgelöstwerden. Das heisst: Der „Naturcharakter“ allerStoffe geht in der menschlichen Verdauung gänz-lich verloren. Aber da soll es, wie gesagt, eine Aus-nahme geben: Das Eisen. Was es nicht aufgibt:seine irdische Natur, das heisst, sein Eingebun-densein in Schwere- und Magnetfeld der Erde. In

kleinsten Men-gen nur kommt esin den roten Blutkör-perchen vor, umgebenvon einer immensen „Ei-weisswolke“, dem Hämoglo-bin. Dass das Eisen, einmalvom Blut aufgenommen, seineSchwere beibehält, lässt sich anhand

einer ganz gewöhnlichen Blutsenkung, bei derman einfach eine kleine Menge Blut in ein senk-recht gestelltes Glasröhrchen gibt und dann beob-achtet, wie schnell die Blutkörperchen absinken,das heisst, wie stark sie der Schwere unterliegen.Eine hohe Senkung besagt, dass ein Grossteil desBluts absinkt, „der Schwere (des Eisens) erliegt“,was über den momentanen Gesundheitszustandeines Menschen nichts Gutes aussagt. Man könnteauch vereinfacht sagen: Wer sich übermässig

schwer fühlt, ist krank, das besagt die Blutsen-kung. Die der Schwerkraft entgegenwirkendenKräfte – Ich-Kräfte nannten wir sie auch – sindreduziert, der Mensch fühlt sich schwach.

Herausforderung für das Ich

In der anthroposophischen Medizin wird demPatienten bei gewissen Krankheiten Eisen ver-schrieben. Weshalb nur, ist es doch schon in einemgewissen Mass vorhanden? Das Ich, das allein dasSchwere aufrichten kann, wird herausgefordert.Es soll damit zum Tätigwerden gleichsam ange-regt werden.Stark wird das Ich erst, wenn es sich betätigenkann. Das leuchtet ein. Und immer soll es demTherapeuten darum gehen, es angemessen „anzu-kicken“.

Wie entsteht Gesundheit

Auf die heute so aktuelle Frage – Wie Gesundheitentsteht?– bieten sich in diesem Zusammenhangvielleicht noch zu wenig bedachte Antwortmög-lichkeiten an. So etwa: Ein möglichst gut immenschlichen Leib verankertes Ich ist der beste„Garant“ für seine Gesundheit. Ausserdem:Stark wird das Ich erst in der Begegnung mitdem Du. Die Notwen-digkeit sich abzu-grenzen macht ersteigenständig (ich-stark). „Wo ein Willeist, ist ein Weg“, sagtder Volksmund. DerSelbstbestimmungdes Menschen wird

damit das Wort geredet. Nur der Mensch kann –wie die hier aufgezeigten Phänomene deutlichmachen – das Schwere aufrichten. So paradox dasauch klingen mag. Dass dem – aller Naturgesetzezum Trotz – so ist, verdankt er seinem Ich. Sind wiruns dessen in genügendem Masse auch bewusst?

DANIEL WIRZ

Eisen im Blut: Kann Schweres…

Als 20 jähriger Zürcher-Oberländer stand Christoph Schulthess vorder weitreichenden Frage:Werde ich Arzt oderBauer? Wie bei jeder wich-tigen Frage, so legte sichauch hier der geheimnis-volle Schleier derUnschärfe über die Ent-scheidung, und er beganndas Medizinstudium inBern, welches er 1979 ab-schloss. 1984 eröffnete erin der Stadt Bern inner-halb des „Medizinisch-künstlerischen Therapeu-tikums“ eine Gemein-schaftspraxis für Allge-meinmedizin und betreuteals Schularzt die BernerRudolf Steiner-Schule.Nach 6 Jahren zog es ihnwieder in die klinischeMedizin, in die Ita Weg-man Klinik nach Arles-heim, wo er seit 1990 alsLeitender Arzt in der Inneren Medizin arbeitet.1997 wurde er im Neben-amt mit der Leitung desAerzteseminars der Medi-zinischen Sektion betraut.Als Vorstandsmitglied undmedizinisch Verantwort-licher ist er für das von Ita Wegman 1936 gegrün-dete Kurhaus in Ascona,die Casa di Cura AndreaCristoforo, zuständig. Imwissenschaftlichen Bereichist Christoph Schulthessbeschäftigt mit der Arbeitam Brückenschlag von der anthroposophischenMedizin zur Schulmedizinund zurück.

Kontakt: Telefon 061 705 72 71

Tag für Tag – vorausgesetzt wir sind gesund – stehen wir auf. Die einen ganz locker, andere tun

sich schwerer damit. Liebe Leserin, lieber Leser, haben Sie sich auch schon mal gefragt, wer denn

da eigentlich aufsteht? Der (bald einmal an die 70 oder 80 Kilogramm schwere) Leib allein ist es ja

nicht. Wer denn sonst? Näher betrachtet: Eine denkbar geheimnisvolle Instanz! Wir wollen sie ein-

mal unser Ich nennen. Dieses also überwindet allmorgendlich die Schwere unseres Leibes und

richtet uns auf. Aufr-ich-ten heisst es ja auch!

leicht machen.

V O N D R . M E D . C H R I S T O P H S C H U LT H E S S

Zusammenfassung eines Gesprächs mit Dr. med. Christoph Schulthess.Seit 1990 Arzt an der Ita Wegman Klinik.

Krankheit gehört unabdingbar zum Menschen.

Rudolf Steiner hat zu der Krankheitsfrage bereits zu Beginn des letzten Jahrhundertsradikal Stellung bezogen: Die Einsicht, dass Krankheit grundsätzlich zum Wesen desMenschen gehört, ja, das spezifisch Menschliche überhaupt erst ermöglicht, ist wohldie wichtigste Grundlage der anthroposophischen Medizin! Krankheit gehört unab-dingbar zum Menschen. Die Forderung nach Ausrottung der Krankheiten wird zwarnicht den Menschen ausrotten, wohl aber die Menschlichkeit in Frage stellen.

(Hans Ulrich Albonico, Krankheit als Begegnung)

Page 10: Quinte 03

11Aus der Ita Wegman Klinik

HeilungIn der Regel wird Krankheit heute als „Störfall“ betrachtet, als Panne, die dem havarierten Auto

gleich raschmöglichst behoben werden sollte. Die (Wunsch-) Vorstellung eines störungs-, auch

schmerzfreien Lebens erweist sich bald einmal als Illusion. Die Frage inwiefern Krankheit für den

einzelnen Menschen Sinn macht, was sie ihm vielleicht sagen will und wie der Arzt den Gesun-

dungsprozess hilfreich begleiten könnte, ist innerhalb der anthroposophischen Medizin, wie sie in

der Ita-Wegman-Klinik praktiziert wird, von ganz zentraler Bedeutung.

und EntwicklungKrankheit,

V O N D R . M E D . G E R D L Ö B B E R T

Was macht krank?

„Krank – warum?“ – Zu dieser Frage gab es voreinigen Jahren eine grosse, von der WHO (Weltge-sundheitsorganisation) mitorganisierte Ausstel-lung. Hier wurde unter anderem in einem histori-schen Abriss aufgezeigt, worin frühere Kulturendie Ursachen von Krankheit sahen und in welcherForm sie ihnen zuleibe rückten.

Früher: Sünde als Auslöser

In vorhistorischen Zeiten ging man davon aus,dass das Ausbrechen einer Krankheit auf dämoni-sche Einflüsse zurückzuführen wäre. Die soge-nannte „magische Medizin“ sollte Heilung brin-gen. Später – in der ägyptisch-babylonischen Epo-che – galt Sünde als Auslöser von Krankheiten.„Priester-Medizin“ und Reinigungsrituale solltenAbhilfe schaffen. In der griechisch-lateinischenZeit machte man eine in Unordnung gerateneMischung der Körpersäfte für das Krankwerdenverantwortlich. Die Naturheilkunde war daraufaus, das gestörte Gleichgewicht wiederum zu har-monisieren. Und die moderne Medizin – wasmacht ihren Charakter aus?

Heute: lästige Störung

Krankheit hat heute den Charakter einer Störung.Eine ganze Fülle von Apparaten dient der moder-nen Medizin dazu, Organ- oder Funktionsdefektein unserem Organismus aufzuspüren, um die mög-

Dass sie die Perle trägt,Das macht die Muschel krank.Dem Himmel sei für Schmerz,Der dich veredelt Dank.

Friedrich Rückert

In weiten Teilen der Erde – auch in Europa – herrscht immer noch oder neuerdings wieder Krieg. Krieg zwischen den Völkern,zwischen verschiedenen Rassen, Religionskriege, Bürgerkriege. Trotz besserer Einsicht rüsten auch die Supermächte auf. Wieist es zu erklären, dass nach den verheerenden Kriegserfahrungen der Vergangenheit, trotz aller Friedensforschung, trotz derwunderbaren technischen Errungenschaften zur Erleichterung unseres Lebens die Gewalt das zentrale Problem unsererKulturentwicklung am Beginn des 21. Jahrhunderts darstellt? Wenn wir dieser Frage nachgehen, werden wir alsbald feststel-len, dass heute in vielen unserer Lebensbereiche, ganz besonders aber auch in unserer modernen technischen Medizin eineausgesprochen kriegerische Sicht der Prozesse und Auseinandersetzungen vorherrscht. Das wird nirgends so klar wie in denBildern und Modellvorstellungen der Immunologie. Immunologie wird üblicherweise als die „Lehre von den Abwehrmechanis-men“ des Organismus definiert, und die Vorstellung geht dahin, dass auf dem Schlachtfeld unseres Immunsystems hochaufge-rüstete Lymphozyten (Immunzellen) und „Killer-Zellen“ mit logistischer Unterstützung durch „Zytokine“ und „Lymphokine“(Botenstoffe) einen erbarmungslosen Abwehrkrieg gegen brutale Bakterien, raffinierte Viren und subversive Prionen führen.Der Mensch ist – so gesehen – hineingestellt in einen gnadenlosen Überlebenskampf des Stärkeren gegen den Schwächeren,es herrscht Krieg im Menschen. (Hans Ulrich Albonico, Krankheit als Begegnung)

Dr. med Gerd LöbbertFacharzt für Innere Medizin

Seit Anfang 2001 Mitglied desständigen Ärztekollegiums der

Ita Wegman Klinik und seitNovember 2001 in der ÄrztlichenLeitung des Hauses. Hier verant-

wortlich für den stationärenBereich. Aus- und Weiterbildungin den USA und in Deutschlandzum Internisten. Schwerpunkte

später Psychotherapie undGeriatrie. Langjähriger Chefarzt

der Abteilung Innere Medizinund Geriatrie (Rehabilitation) amStadtkrankenhaus Soest in West-falen. Danach 7 Jahre lang Insel-

doktor auf der ostfriesischenInsel Borkum. Seit der Schulzeit

seiner Kinder auf der Waldorf-schule in Bonn mit der Anthropo-sophie vertraut. Zunehmend ver-

tiefte Arbeit in Anthroposophieund anthroposophischer Medizin.

Krieg im Menschen – Zum Menschenbild in der Immunologie

„Was du meine Krankheit nennst, ist zugleich Quell meines wie jeden höheren Lebens.“

Friedrich Hebbel

Page 11: Quinte 03

11Aus der Ita Wegman Klinik

HeilungIn der Regel wird Krankheit heute als „Störfall“ betrachtet, als Panne, die dem havarierten Auto

gleich raschmöglichst behoben werden sollte. Die (Wunsch-) Vorstellung eines störungs-, auch

schmerzfreien Lebens erweist sich bald einmal als Illusion. Die Frage inwiefern Krankheit für den

einzelnen Menschen Sinn macht, was sie ihm vielleicht sagen will und wie der Arzt den Gesun-

dungsprozess hilfreich begleiten könnte, ist innerhalb der anthroposophischen Medizin, wie sie in

der Ita-Wegman-Klinik praktiziert wird, von ganz zentraler Bedeutung.

und EntwicklungKrankheit,

V O N D R . M E D . G E R D L Ö B B E R T

Was macht krank?

„Krank – warum?“ – Zu dieser Frage gab es voreinigen Jahren eine grosse, von der WHO (Weltge-sundheitsorganisation) mitorganisierte Ausstel-lung. Hier wurde unter anderem in einem histori-schen Abriss aufgezeigt, worin frühere Kulturendie Ursachen von Krankheit sahen und in welcherForm sie ihnen zuleibe rückten.

Früher: Sünde als Auslöser

In vorhistorischen Zeiten ging man davon aus,dass das Ausbrechen einer Krankheit auf dämoni-sche Einflüsse zurückzuführen wäre. Die soge-nannte „magische Medizin“ sollte Heilung brin-gen. Später – in der ägyptisch-babylonischen Epo-che – galt Sünde als Auslöser von Krankheiten.„Priester-Medizin“ und Reinigungsrituale solltenAbhilfe schaffen. In der griechisch-lateinischenZeit machte man eine in Unordnung gerateneMischung der Körpersäfte für das Krankwerdenverantwortlich. Die Naturheilkunde war daraufaus, das gestörte Gleichgewicht wiederum zu har-monisieren. Und die moderne Medizin – wasmacht ihren Charakter aus?

Heute: lästige Störung

Krankheit hat heute den Charakter einer Störung.Eine ganze Fülle von Apparaten dient der moder-nen Medizin dazu, Organ- oder Funktionsdefektein unserem Organismus aufzuspüren, um die mög-

Dass sie die Perle trägt,Das macht die Muschel krank.Dem Himmel sei für Schmerz,Der dich veredelt Dank.

Friedrich Rückert

In weiten Teilen der Erde – auch in Europa – herrscht immer noch oder neuerdings wieder Krieg. Krieg zwischen den Völkern,zwischen verschiedenen Rassen, Religionskriege, Bürgerkriege. Trotz besserer Einsicht rüsten auch die Supermächte auf. Wieist es zu erklären, dass nach den verheerenden Kriegserfahrungen der Vergangenheit, trotz aller Friedensforschung, trotz derwunderbaren technischen Errungenschaften zur Erleichterung unseres Lebens die Gewalt das zentrale Problem unsererKulturentwicklung am Beginn des 21. Jahrhunderts darstellt? Wenn wir dieser Frage nachgehen, werden wir alsbald feststel-len, dass heute in vielen unserer Lebensbereiche, ganz besonders aber auch in unserer modernen technischen Medizin eineausgesprochen kriegerische Sicht der Prozesse und Auseinandersetzungen vorherrscht. Das wird nirgends so klar wie in denBildern und Modellvorstellungen der Immunologie. Immunologie wird üblicherweise als die „Lehre von den Abwehrmechanis-men“ des Organismus definiert, und die Vorstellung geht dahin, dass auf dem Schlachtfeld unseres Immunsystems hochaufge-rüstete Lymphozyten (Immunzellen) und „Killer-Zellen“ mit logistischer Unterstützung durch „Zytokine“ und „Lymphokine“(Botenstoffe) einen erbarmungslosen Abwehrkrieg gegen brutale Bakterien, raffinierte Viren und subversive Prionen führen.Der Mensch ist – so gesehen – hineingestellt in einen gnadenlosen Überlebenskampf des Stärkeren gegen den Schwächeren,es herrscht Krieg im Menschen. (Hans Ulrich Albonico, Krankheit als Begegnung)

Dr. med Gerd LöbbertFacharzt für Innere Medizin

Seit Anfang 2001 Mitglied desständigen Ärztekollegiums der

Ita Wegman Klinik und seitNovember 2001 in der ÄrztlichenLeitung des Hauses. Hier verant-

wortlich für den stationärenBereich. Aus- und Weiterbildungin den USA und in Deutschlandzum Internisten. Schwerpunkte

später Psychotherapie undGeriatrie. Langjähriger Chefarzt

der Abteilung Innere Medizinund Geriatrie (Rehabilitation) amStadtkrankenhaus Soest in West-falen. Danach 7 Jahre lang Insel-

doktor auf der ostfriesischenInsel Borkum. Seit der Schulzeit

seiner Kinder auf der Waldorf-schule in Bonn mit der Anthropo-sophie vertraut. Zunehmend ver-

tiefte Arbeit in Anthroposophieund anthroposophischer Medizin.

Krieg im Menschen – Zum Menschenbild in der Immunologie

„Was du meine Krankheit nennst, ist zugleich Quell meines wie jeden höheren Lebens.“

Friedrich Hebbel

Page 12: Quinte 03

13Aus der Ita Wegman Klinik12 Aus der Ita Wegman Klinik

Der Mensch als Zusammenfassungder Natur?

Auch Paracelsus sann auch schon über den Zu-sammenhang des Menschen mit den übrigen Natur-reichen nach und meinte: „Ich habe alle Wesenbetrachtet: Steine, Pflanzen, Tiere und sie sind mirwie zerstreute Buchstaben erschienen, dazu derMensch das vollständige, lebendige Wort darstellt.“Der Mensch als „Zusammenfassung“ der Natur? DieNatur – so sah es auch Goethe - ein „ausgefächerter“Mensch?

Lebenslang mühte sich Rudolf Steiner darum, denMenschen das Rüstzeug zu geben, mit der Fragenach seiner Stellung im Schöpfungsganzen frucht-bringend umzugehen.

Alle Naturreiche im Menschen vereint

Dass der Mensch die andern Naturreiche in sich ver-eint, hat von der Beobachtung her schon einiges fürsich. Prüfen wir also nach. Worin erkennen wir unsere Zugehörigkeit zum Mine-ralischen? Alles, was in uns zum Festwerden neigt.Zähne und Knochen sind die wohl sprechendstenBeispiele dafür. Pflanzenhafter Natur in uns ist das,was sich in ständigem Auf- und Abbau befindet. ImStoffwechsel- oder Fortpflanzungsbereich tritt daswohl am deutlichsten zu Tage. Das „Tier im Men-schen“ ist uns wohl am besten vertraut. Manchereden da etwa vom „inneren Schweinehund“. Auchder Gebrauch der gängigsten Schimpfwörter sprichtdafür. Seien wir ehrlich: Wenn es nicht gelingt, dasTierhafte in uns in gewissem Masse zurückzuhalten,sind wir noch nicht Mensch. Und welche Instanz istfür das „Vorherrschen“ des Menschlichen gegenüberdem „Tierischen“ verantwortlich: Unser Ich. Es machtin der Tat das Erlangen einer gewissen Unabhängig-keit und Selbständigkeit erst möglich. Zur Autonomiesind wir veranlagt. Auch wenn wir uns dieser Anlageöfter nicht würdig zeigen. Schwer ist sie zu erlangen.

lichst effizient zu „beheben“. Was sich dem diagno-stischen Zugriff entzieht, fällt grundsätzlich ausserBetracht. So auch die Frage nach dem tieferen Sinndes Krankwerdens. Als beinahe logische Folge wur-den Krankheiten von nun an als fremd, feindlich, jabösartig (wie z. B. die Krebskrankheit) gesehen.Konsequenterweise entwickelte man eine „kriegeri-sche“ Medizin mit Antibiotika, Antiallergika usw.Konsequent, wenn auch problematisch, ist vor die-sem Hintergrund der Gesundheitsbegriff der WHO,die Gesundheit nach wie vor als "einen Zustand voll-ständigen physischen, geistigen und sozialen Wohl-befindens" beschreibt und Gesundheit ausdrücklichzum Menschenrecht erklärt sowie gesundheitlicheGleichheit fordert. Das „Substantielle“ steht also imVordergrund. Substanz heisst wörtlich übersetzt:„das darunter Stehende“ und setzt damit den Begriffeines „darüber Stehenden“ geradezu voraus. Wollenwir in diesem Zusammenhang von Instanz reden?Substanz würde dann für den Stoff stehen, Instanzfür die ihn formende Kraft. Da müsste also klarunterschieden werden.

Was ist Leben?

Um die Welt – und was sich alles auf ihr tut - eini-germassen verstehen zu können, tun wir gut daran,sie als Ganzes zu betrachten. Sie gliedert sich in diedrei sogenannten Naturreiche: Mineral-, Pflanzen-und Tierwelt. Das Mineralische – das gleichsam das„Fundament der Erde“ abgibt – gilt als abgestorben.Hier ist (einstiges) Leben zum Stillstand gekommen.Die spriessenden Pflanzen dagegen sind - von „Kopfbis Fuss“ – von Leben erfüllt. Werden und Vergehenist ihnen eigen. Den Tieren attestiert man Seelenhaf-tes. Und dem Menschen?

Da herrscht heute Uneinigkeit. Die einen halten ihnfür einen „nackten Affen“, die andern für die „Kroneder Schöpfung“. Wieder andere billigen ihm eindurch und durch individuelles „Ich“ zu, was dasErlangen von Selbstbewusstsein erst möglich macht.

Es gibt heute immer mehrMenschen, welche die Fragehaben, ob nicht Krankheitzum Menschen gehört; dieFrage gar eines möglichenNutzens von Krankheit, dieFrage nach dem Sinn derKrankheit. „Krankheit als zubemessene Schickung mitlebensgeschichtlichem Hin-

tergrund und tieferem Sinn“, schreibt der Schwei-zer Internist Frank Nager und zeigt in seinem Buch„Der heilkundige Dichter – Goethe und die Medizin“eindrücklich auf, dass das gesamte literarischeurnaturwissenschaftliche Werk Goethes nichtdenkbar wäre ohne seine Krankheiten, von denPocken bis zum Herzinfarkt: „Gesundheit ist beiGoethe alles andere als Freiheit von Leiden undKrankheit. Sie hat für ihn viel mehr zu tun mitLebendigkeit und Lebenssinn und mit der Fähig-keit, trotz Leiden mit Anfechtung sein Leben zuführen, sich zu entfalten, der zu werden der er ist.“

(Hans Ulrich Albonico, Krankheit als Begegnung)

Also: Nicht nur drei, nein besser vier grundver-schiedene „Reiche“ gälte es zu unterscheiden. Siealle vereint der Mensch in sich. Ich rekapituliere: Mineral-, Pflanzen-, Tier- und„Menschen-Ich-Reich“. (Mir fällt keine bessereUmschreibung ein!) Und ein jedes verlangt nacheinem gewissen Eigenleben. Aber keines darfÜberhand nehmen. Das sind – wie man leichteinsieht – schwierige Voraussetzungen. Menschsein – oder besser – Mensch werden, ist dennauch ein Balanceakt sondergleichen und dieGefahr „abzustürzen“ gross. Und aus diesemGleichgewicht geraten könnte dann auch heissenkrank werden.

Mensch sein – ein schwieriges Unterfangen

Schiller meinte einmal treffend: Pflanzen undTieren ist ihre Bestimmung - das, was aus ihnenwerden soll - als Geschenk der Natur gleichsammit auf den Lebensweg gegeben. Nicht so derMensch. Der Mensch ist ein Entwicklungswesen.Er allein ist aufgerufen, sich seine Bestimmungselbst zu geben. Ein schwieriges Unterfangenfreilich. Dass wir darin immer mal wieder schei-tern, liegt auf der Hand. Krank und wiedergesund werden könnten als Orientierungshilfenauf diesem (gewiss lebenslangen) Weg betrachtetwerden. Gesundheit ist nicht „frei sein vonKrankheit“. Gesundheit ist ein individuellesGleichgewicht zwischen polar entgegengesetztenKrankheitstendenzen. Beim Menschen strebtKrankheit in der Heilung über sich selbst hinaus.Krankheit als Entwicklungsanstoss.

Für ein wirkliches Verständnis von Krankheit und Hei-lung muss man immer wieder in das Geheimnis desrhythmischen Wechsels von Schlafen und Wacheneintauchen. Sinn des Schlafes ist es ja gerade, in dienächtliche Welt einzukehren und von dort her dieKräfte zu holen, die wir zum Leben benötigen. Dasgrösste Heilmittel im Heiligtum des Asklepios in Epi-dauros war der Heilschlaf!

Sinn der Krankheit

„Krankheitgehört zur Indi-vidualisierung.Das Ideal einervollkommenenGesundheit ist

bloss wissen-schaftlich inter-

essant.“

Novalis

Page 13: Quinte 03

13Aus der Ita Wegman Klinik12 Aus der Ita Wegman Klinik

Der Mensch als Zusammenfassungder Natur?

Auch Paracelsus sann auch schon über den Zu-sammenhang des Menschen mit den übrigen Natur-reichen nach und meinte: „Ich habe alle Wesenbetrachtet: Steine, Pflanzen, Tiere und sie sind mirwie zerstreute Buchstaben erschienen, dazu derMensch das vollständige, lebendige Wort darstellt.“Der Mensch als „Zusammenfassung“ der Natur? DieNatur – so sah es auch Goethe - ein „ausgefächerter“Mensch?

Lebenslang mühte sich Rudolf Steiner darum, denMenschen das Rüstzeug zu geben, mit der Fragenach seiner Stellung im Schöpfungsganzen frucht-bringend umzugehen.

Alle Naturreiche im Menschen vereint

Dass der Mensch die andern Naturreiche in sich ver-eint, hat von der Beobachtung her schon einiges fürsich. Prüfen wir also nach. Worin erkennen wir unsere Zugehörigkeit zum Mine-ralischen? Alles, was in uns zum Festwerden neigt.Zähne und Knochen sind die wohl sprechendstenBeispiele dafür. Pflanzenhafter Natur in uns ist das,was sich in ständigem Auf- und Abbau befindet. ImStoffwechsel- oder Fortpflanzungsbereich tritt daswohl am deutlichsten zu Tage. Das „Tier im Men-schen“ ist uns wohl am besten vertraut. Manchereden da etwa vom „inneren Schweinehund“. Auchder Gebrauch der gängigsten Schimpfwörter sprichtdafür. Seien wir ehrlich: Wenn es nicht gelingt, dasTierhafte in uns in gewissem Masse zurückzuhalten,sind wir noch nicht Mensch. Und welche Instanz istfür das „Vorherrschen“ des Menschlichen gegenüberdem „Tierischen“ verantwortlich: Unser Ich. Es machtin der Tat das Erlangen einer gewissen Unabhängig-keit und Selbständigkeit erst möglich. Zur Autonomiesind wir veranlagt. Auch wenn wir uns dieser Anlageöfter nicht würdig zeigen. Schwer ist sie zu erlangen.

lichst effizient zu „beheben“. Was sich dem diagno-stischen Zugriff entzieht, fällt grundsätzlich ausserBetracht. So auch die Frage nach dem tieferen Sinndes Krankwerdens. Als beinahe logische Folge wur-den Krankheiten von nun an als fremd, feindlich, jabösartig (wie z. B. die Krebskrankheit) gesehen.Konsequenterweise entwickelte man eine „kriegeri-sche“ Medizin mit Antibiotika, Antiallergika usw.Konsequent, wenn auch problematisch, ist vor die-sem Hintergrund der Gesundheitsbegriff der WHO,die Gesundheit nach wie vor als "einen Zustand voll-ständigen physischen, geistigen und sozialen Wohl-befindens" beschreibt und Gesundheit ausdrücklichzum Menschenrecht erklärt sowie gesundheitlicheGleichheit fordert. Das „Substantielle“ steht also imVordergrund. Substanz heisst wörtlich übersetzt:„das darunter Stehende“ und setzt damit den Begriffeines „darüber Stehenden“ geradezu voraus. Wollenwir in diesem Zusammenhang von Instanz reden?Substanz würde dann für den Stoff stehen, Instanzfür die ihn formende Kraft. Da müsste also klarunterschieden werden.

Was ist Leben?

Um die Welt – und was sich alles auf ihr tut - eini-germassen verstehen zu können, tun wir gut daran,sie als Ganzes zu betrachten. Sie gliedert sich in diedrei sogenannten Naturreiche: Mineral-, Pflanzen-und Tierwelt. Das Mineralische – das gleichsam das„Fundament der Erde“ abgibt – gilt als abgestorben.Hier ist (einstiges) Leben zum Stillstand gekommen.Die spriessenden Pflanzen dagegen sind - von „Kopfbis Fuss“ – von Leben erfüllt. Werden und Vergehenist ihnen eigen. Den Tieren attestiert man Seelenhaf-tes. Und dem Menschen?

Da herrscht heute Uneinigkeit. Die einen halten ihnfür einen „nackten Affen“, die andern für die „Kroneder Schöpfung“. Wieder andere billigen ihm eindurch und durch individuelles „Ich“ zu, was dasErlangen von Selbstbewusstsein erst möglich macht.

Es gibt heute immer mehrMenschen, welche die Fragehaben, ob nicht Krankheitzum Menschen gehört; dieFrage gar eines möglichenNutzens von Krankheit, dieFrage nach dem Sinn derKrankheit. „Krankheit als zubemessene Schickung mitlebensgeschichtlichem Hin-

tergrund und tieferem Sinn“, schreibt der Schwei-zer Internist Frank Nager und zeigt in seinem Buch„Der heilkundige Dichter – Goethe und die Medizin“eindrücklich auf, dass das gesamte literarischeurnaturwissenschaftliche Werk Goethes nichtdenkbar wäre ohne seine Krankheiten, von denPocken bis zum Herzinfarkt: „Gesundheit ist beiGoethe alles andere als Freiheit von Leiden undKrankheit. Sie hat für ihn viel mehr zu tun mitLebendigkeit und Lebenssinn und mit der Fähig-keit, trotz Leiden mit Anfechtung sein Leben zuführen, sich zu entfalten, der zu werden der er ist.“

(Hans Ulrich Albonico, Krankheit als Begegnung)

Also: Nicht nur drei, nein besser vier grundver-schiedene „Reiche“ gälte es zu unterscheiden. Siealle vereint der Mensch in sich. Ich rekapituliere: Mineral-, Pflanzen-, Tier- und„Menschen-Ich-Reich“. (Mir fällt keine bessereUmschreibung ein!) Und ein jedes verlangt nacheinem gewissen Eigenleben. Aber keines darfÜberhand nehmen. Das sind – wie man leichteinsieht – schwierige Voraussetzungen. Menschsein – oder besser – Mensch werden, ist dennauch ein Balanceakt sondergleichen und dieGefahr „abzustürzen“ gross. Und aus diesemGleichgewicht geraten könnte dann auch heissenkrank werden.

Mensch sein – ein schwieriges Unterfangen

Schiller meinte einmal treffend: Pflanzen undTieren ist ihre Bestimmung - das, was aus ihnenwerden soll - als Geschenk der Natur gleichsammit auf den Lebensweg gegeben. Nicht so derMensch. Der Mensch ist ein Entwicklungswesen.Er allein ist aufgerufen, sich seine Bestimmungselbst zu geben. Ein schwieriges Unterfangenfreilich. Dass wir darin immer mal wieder schei-tern, liegt auf der Hand. Krank und wiedergesund werden könnten als Orientierungshilfenauf diesem (gewiss lebenslangen) Weg betrachtetwerden. Gesundheit ist nicht „frei sein vonKrankheit“. Gesundheit ist ein individuellesGleichgewicht zwischen polar entgegengesetztenKrankheitstendenzen. Beim Menschen strebtKrankheit in der Heilung über sich selbst hinaus.Krankheit als Entwicklungsanstoss.

Für ein wirkliches Verständnis von Krankheit und Hei-lung muss man immer wieder in das Geheimnis desrhythmischen Wechsels von Schlafen und Wacheneintauchen. Sinn des Schlafes ist es ja gerade, in dienächtliche Welt einzukehren und von dort her dieKräfte zu holen, die wir zum Leben benötigen. Dasgrösste Heilmittel im Heiligtum des Asklepios in Epi-dauros war der Heilschlaf!

Sinn der Krankheit

„Krankheitgehört zur Indi-vidualisierung.Das Ideal einervollkommenenGesundheit ist

bloss wissen-schaftlich inter-

essant.“

Novalis

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15Aktuelles14 Aktuelles

Impressum

QUINTE ®Fünf Beiträge zu Gesundheitund Qualität

Herausgeber: Natura-Verlag, ArlesheimISSN-Nr.: 1424-9146

Ita Wegman KlinikPfeffingerweg 1CH 4144 ArlesheimTelefon: 061 705 71 11www.wegmanklinik.chwww.quinte.ch

Redaktion:Daniel Wirz, ZugDr. med. Bernhard Wingeier, ArlesheimVerena Jäschke, ArlesheimChristoph Oling, Dornach

Quellenangabe:Vom Licht der Krankheit, Gedichte, Frank Geerk,Loeper Literaturverlag;Paracelsus – Arzt unserer Zeit, Frank Geerk,Schwabe Verlag;Krankheit als Begegnung, Hans Ulrich Albonico, Bad Liebenzell 2001;????, Friedrich Rückert,Wie Gesundheit entsteht, Eckhard Schiffer, Weinheim/Basel 2001;Gesund bleiben, Daniel Wirz

Konzeption und Gestaltung:Saupe Fouad Werbeagentur,Mittelbiberach, DPhotos: Michael Saupe, Archivwww.saupefouad.de

Erscheinungsweise:3 mal pro Jahr

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung übernommen.Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schrift-licher Genehmigung des Verlags.

Sommersalat

1 Eis-, Kopfsalat oder Lollo2 Tomaten

1 grüne Gurke1 Zwiebel

1 EL Brottrunk2 EL Olivenöl

Gewürze: Kräutersalz, Cayen-nepfeffer, 1 Knoblauchzehe,Petersilie, Schnittlauch und

andere frische Kräuter, wennvorhanden.

Salat waschen, in Streifen,Tomaten in Scheiben schnei-den, Gurke raffeln und Zwie-beln würfeln. Die Knoblauch-

zehe pressen, mit Brottrunkund Öl Salatsoße bereiten,

Gewürze und gehackte Kräu-ter zufügen und mit dem Salat

vermengen.

Dr. med. Lukas Schöb-Plattnerals neuer leitender ArztDr. med. Lukas Schöb-Plattner, 1966 in Baselgeboren und aufgewachsen, hat seine Tätig-keit als leitender Arzt in der Ita Wegman Kli-nik aufgenommen.

Nach der mathematisch-natur-wissenschaftlichen Matur ab-solvierte er das Medizinstudi-um in Basel und Genf. Wäh-rend seiner Ausbildung zumFacharzt Innere Medizin FMHarbeitete er in verschiedenen

Schweizer Spitälern, so im BezirksspitalErlenbach im Simmental, in der Kardiologi-schen Abteilung der Universitätsklinik Basel(hier klinische und wissenschaftliche Tätig-keit) und im Universitätsspital Liestal auf der

Neu: Kinderbetreuung direkt bei der Ita Wegman KlinikAm 24. Mai ist an einem festlich gestalteten Abend zum Thema„Familie heute“ der Odiliengarten eingeweiht worden. So nenntsich eine neue Spielgruppe/ Tagesbetreuung, die ganz in der Näheder Ita Wegman Klinik ihr Domizil gefunden hat. Das Angebot vonderzeit fünf Vormittagen und zwei Nachmittagsbetreuungen fürKinder zwischen 2 3/4 und 5 Jahren kommt dem immer grösserwerdenden Bedarf nach familienexterner Betreuung entgegen, einThema, das in den letzten Monaten verstärkt in der Öffentlichkeitdiskutiert wurde. Die Spielgruppe erfreut sich bereits jetzt schongrosser Beliebtheit und hat noch Plätze frei.

Kontakt: Carmen Arekhi, Telefon 061 701 37 79

Rückbildungs- und Becken-bodengymnastik

Das Becken ist das Hauptenergiezen-trum des menschlichen Körpers.Dafür soll in diesem Kurs an achtAbenden ein neues Bewusstseingeschaffen werden – durch die Arbeitan der Beckenbodenmuskulatur,durch Tanz und Entspannung.Der Kurs richtet sich an Frauen jegli-chen Alters, insbesondere an Frauennach einer Geburt.

Die nächsten Termine: 19. August – 21. Oktober 200228. Oktober – 16. Dezember 2002

Anmeldung und Informationen bei: Katharina Guldimann, Telefon 061 705 72 50

Für die Anwendung zuhause

Unter fachkundiger Anleitungerarbeiten Sie sich den selbständi-gen Umgang mit Wickeln/Kom-pressen und Rhythmischen Einrei-bungen nach Wegman/Hauschka.

Nächste Kurse:Rhythmische Einreibungen nachWegman/Hauschka (11./12./13. Oktober 2002)Fuss-, Waden-, Knie- und Oberschenkeleinreibung

Anwendungen bei Erkältungs-krankheiten und Fieber (16./17. November 2002)Senf, Meerrettich, Zitrone

Rhythmische Einreibungen nachWegman/Hauschka (23./24. November 2002)Rücken-, Schulter- und Nacken-einreibung, Brusteinreibung

Neubesetzung in der Inneren Medizin

AnthroposophischePflege: Öffentliche Kurse

Obst und Gemüse zählen zu den gesündesten Lebensmitteln. Im Rahmen einer Gesundheitsvorsorge wird empfohlen, fünf Mal täglich Obst bzw. Gemüsezu essen. Dies bedeutet zu jeder Mahlzeit entweder Obst, Salat oder Gemüse zu verzehren.So kann man morgens mit einem Müsli mit Früchten beginnen, dies beim zweiten Früh-stück mit einem Brot mit Belag und Gemüsestückchen (Radieschen, Gurke, Salatblatt) fort-setzen, mittags eine Gemüsebeilage und/oder einen Salat, nachmittags ein Glas Fruchtsaftoder ein Stück Obstkuchen und zum Abendessen mit einem kleinen Salat abschließen. Umbei den gesundenden Effekten auch die Umwelt einzubeziehen, kaufe man Lebensmittelaus biologisch-dynamischem Anbau oder andere ökologische Qualitäten. Gerade im Som-mer bieten sich natürlich die Salate an. Gemischt mit anderen Gemüsefrüchten ergeben sieschmackhafte, leichte Salate, die mit einer Getreidebeilage oder Brot auch eine kleine Mit-tagsmahlzeit ergeben.

Petra Kühne

Dr. sc. agr. Petra Kühne,geb. 1953 in Berlin, verh.,drei Kinder, Frankfurta.M., Ernährungswissen-schaftlerin, Leiterin desArbeitskreis fürErnährungsforschung e.V., Vortrags- und Kur-stätigkeit, Buchveröffent-lichungen: Säuglings-ernährung (8. Aufl. 2002),Gewürze und Kräuter(1999), ZeitgemäßeErnährungskultur zwi-schen Natur und Labor.forum zeitfragen Heidel-berg 2000

Dr. med. Lukas Schöb-Plattner,Leitender Arzt in der Ita Wegman KlinikArlesheim

Kontakt:061 705 72 82

A r l e s h e i mIta Wegman Klinik

Abteilung für innere Medizin, zuletzt alsOberarzt bei Prof. Zimmerli. Schon währenddes medizinischen Studiums interessierte ersich für grundsätzliche menschliche, wissen-schaftliche und Lebensfragen, weshalb ermehrere Semester in der philosophisch-histo-rischen Fakultät belegte. Seine Suche führteihn zur Anthroposophie, welcher er sich inverschiedenen Arbeitsgruppen näherte. Sointensivierte sich in den letzten Jahren auchder Kontakt zur anthroposophischen Medizin,was den Wunsch nach der praktischenUmsetzung immer drängender werden liess.

Er möchte nun seine breiten Erfahrungen inder Schulmedizin und seine Begeisterung fürdie anthroposophische Medizin zum Wohl derPatienten der Ita Wegman Klinik einbringen.

Der Odiliengarten ist eingeweiht

Anmeldung und Informationen: Ita Wegman Klinik, Pflege-FortbildungM. Fingado/S. Stöckler, Tel. 061 705 71 11

Neues Kursangebotfür Frauen

Mitten imGrünen: Der Park derIta Wegman Klinik imSommer.

Ernährung im Sommer: das aktuelle Rezept von Dr. Petra Kühne

Mit frischem Gemüse in den Sommer

Page 15: Quinte 03

15Aktuelles14 Aktuelles

Impressum

QUINTE ®Fünf Beiträge zu Gesundheitund Qualität

Herausgeber: Natura-Verlag, ArlesheimISSN-Nr.: 1424-9146

Ita Wegman KlinikPfeffingerweg 1CH 4144 ArlesheimTelefon: 061 705 71 11www.wegmanklinik.chwww.quinte.ch

Redaktion:Daniel Wirz, ZugDr. med. Bernhard Wingeier, ArlesheimVerena Jäschke, ArlesheimChristoph Oling, Dornach

Quellenangabe:Vom Licht der Krankheit, Gedichte, Frank Geerk,Loeper Literaturverlag;Paracelsus – Arzt unserer Zeit, Frank Geerk,Schwabe Verlag;Krankheit als Begegnung, Hans Ulrich Albonico, Bad Liebenzell 2001;????, Friedrich Rückert,Wie Gesundheit entsteht, Eckhard Schiffer, Weinheim/Basel 2001;Gesund bleiben, Daniel Wirz

Konzeption und Gestaltung:Saupe Fouad Werbeagentur,Mittelbiberach, DPhotos: Michael Saupe, Archivwww.saupefouad.de

Erscheinungsweise:3 mal pro Jahr

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung übernommen.Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schrift-licher Genehmigung des Verlags.

Sommersalat

1 Eis-, Kopfsalat oder Lollo2 Tomaten

1 grüne Gurke1 Zwiebel

1 EL Brottrunk2 EL Olivenöl

Gewürze: Kräutersalz, Cayen-nepfeffer, 1 Knoblauchzehe,Petersilie, Schnittlauch und

andere frische Kräuter, wennvorhanden.

Salat waschen, in Streifen,Tomaten in Scheiben schnei-den, Gurke raffeln und Zwie-beln würfeln. Die Knoblauch-

zehe pressen, mit Brottrunkund Öl Salatsoße bereiten,

Gewürze und gehackte Kräu-ter zufügen und mit dem Salat

vermengen.

Dr. med. Lukas Schöb-Plattnerals neuer leitender ArztDr. med. Lukas Schöb-Plattner, 1966 in Baselgeboren und aufgewachsen, hat seine Tätig-keit als leitender Arzt in der Ita Wegman Kli-nik aufgenommen.

Nach der mathematisch-natur-wissenschaftlichen Matur ab-solvierte er das Medizinstudi-um in Basel und Genf. Wäh-rend seiner Ausbildung zumFacharzt Innere Medizin FMHarbeitete er in verschiedenen

Schweizer Spitälern, so im BezirksspitalErlenbach im Simmental, in der Kardiologi-schen Abteilung der Universitätsklinik Basel(hier klinische und wissenschaftliche Tätig-keit) und im Universitätsspital Liestal auf der

Neu: Kinderbetreuung direkt bei der Ita Wegman KlinikAm 24. Mai ist an einem festlich gestalteten Abend zum Thema„Familie heute“ der Odiliengarten eingeweiht worden. So nenntsich eine neue Spielgruppe/ Tagesbetreuung, die ganz in der Näheder Ita Wegman Klinik ihr Domizil gefunden hat. Das Angebot vonderzeit fünf Vormittagen und zwei Nachmittagsbetreuungen fürKinder zwischen 2 3/4 und 5 Jahren kommt dem immer grösserwerdenden Bedarf nach familienexterner Betreuung entgegen, einThema, das in den letzten Monaten verstärkt in der Öffentlichkeitdiskutiert wurde. Die Spielgruppe erfreut sich bereits jetzt schongrosser Beliebtheit und hat noch Plätze frei.

Kontakt: Carmen Arekhi, Telefon 061 701 37 79

Rückbildungs- und Becken-bodengymnastik

Das Becken ist das Hauptenergiezen-trum des menschlichen Körpers.Dafür soll in diesem Kurs an achtAbenden ein neues Bewusstseingeschaffen werden – durch die Arbeitan der Beckenbodenmuskulatur,durch Tanz und Entspannung.Der Kurs richtet sich an Frauen jegli-chen Alters, insbesondere an Frauennach einer Geburt.

Die nächsten Termine: 19. August – 21. Oktober 200228. Oktober – 16. Dezember 2002

Anmeldung und Informationen bei: Katharina Guldimann, Telefon 061 705 72 50

Für die Anwendung zuhause

Unter fachkundiger Anleitungerarbeiten Sie sich den selbständi-gen Umgang mit Wickeln/Kom-pressen und Rhythmischen Einrei-bungen nach Wegman/Hauschka.

Nächste Kurse:Rhythmische Einreibungen nachWegman/Hauschka (11./12./13. Oktober 2002)Fuss-, Waden-, Knie- und Oberschenkeleinreibung

Anwendungen bei Erkältungs-krankheiten und Fieber (16./17. November 2002)Senf, Meerrettich, Zitrone

Rhythmische Einreibungen nachWegman/Hauschka (23./24. November 2002)Rücken-, Schulter- und Nacken-einreibung, Brusteinreibung

Neubesetzung in der Inneren Medizin

AnthroposophischePflege: Öffentliche Kurse

Obst und Gemüse zählen zu den gesündesten Lebensmitteln. Im Rahmen einer Gesundheitsvorsorge wird empfohlen, fünf Mal täglich Obst bzw. Gemüsezu essen. Dies bedeutet zu jeder Mahlzeit entweder Obst, Salat oder Gemüse zu verzehren.So kann man morgens mit einem Müsli mit Früchten beginnen, dies beim zweiten Früh-stück mit einem Brot mit Belag und Gemüsestückchen (Radieschen, Gurke, Salatblatt) fort-setzen, mittags eine Gemüsebeilage und/oder einen Salat, nachmittags ein Glas Fruchtsaftoder ein Stück Obstkuchen und zum Abendessen mit einem kleinen Salat abschließen. Umbei den gesundenden Effekten auch die Umwelt einzubeziehen, kaufe man Lebensmittelaus biologisch-dynamischem Anbau oder andere ökologische Qualitäten. Gerade im Som-mer bieten sich natürlich die Salate an. Gemischt mit anderen Gemüsefrüchten ergeben sieschmackhafte, leichte Salate, die mit einer Getreidebeilage oder Brot auch eine kleine Mit-tagsmahlzeit ergeben.

Petra Kühne

Dr. sc. agr. Petra Kühne,geb. 1953 in Berlin, verh.,drei Kinder, Frankfurta.M., Ernährungswissen-schaftlerin, Leiterin desArbeitskreis fürErnährungsforschung e.V., Vortrags- und Kur-stätigkeit, Buchveröffent-lichungen: Säuglings-ernährung (8. Aufl. 2002),Gewürze und Kräuter(1999), ZeitgemäßeErnährungskultur zwi-schen Natur und Labor.forum zeitfragen Heidel-berg 2000

Dr. med. Lukas Schöb-Plattner,Leitender Arzt in der Ita Wegman KlinikArlesheim

Kontakt:061 705 72 82

A r l e s h e i mIta Wegman Klinik

Abteilung für innere Medizin, zuletzt alsOberarzt bei Prof. Zimmerli. Schon währenddes medizinischen Studiums interessierte ersich für grundsätzliche menschliche, wissen-schaftliche und Lebensfragen, weshalb ermehrere Semester in der philosophisch-histo-rischen Fakultät belegte. Seine Suche führteihn zur Anthroposophie, welcher er sich inverschiedenen Arbeitsgruppen näherte. Sointensivierte sich in den letzten Jahren auchder Kontakt zur anthroposophischen Medizin,was den Wunsch nach der praktischenUmsetzung immer drängender werden liess.

Er möchte nun seine breiten Erfahrungen inder Schulmedizin und seine Begeisterung fürdie anthroposophische Medizin zum Wohl derPatienten der Ita Wegman Klinik einbringen.

Der Odiliengarten ist eingeweiht

Anmeldung und Informationen: Ita Wegman Klinik, Pflege-FortbildungM. Fingado/S. Stöckler, Tel. 061 705 71 11

Neues Kursangebotfür Frauen

Mitten imGrünen: Der Park derIta Wegman Klinik imSommer.

Ernährung im Sommer: das aktuelle Rezept von Dr. Petra Kühne

Mit frischem Gemüse in den Sommer

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WELEDA – imEinklang mit Mensch

und Natur.

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Im Einklang mit Menschund Natur.

1922 in der Schweiz gegründet, ist die WELEDA heute mit über 1100 Personen in 31

Ländern der Welt tätig und vertreten. Sie beschäftigt sich mit der Herstellung von Arznei-

und Körperpflegemitteln. Die Präparate der WELEDA entstehen aus dem anthroposo-

phischen Menschen- und Naturverständnis heraus, im Einklang mit Mensch und Natur.

Die WELEDA bezieht ihre pflanzlichen Rohstoffe mehrheitlich aus eigenem bio-

logisch-dynamischem Anbau, der seit der Firmengründung praktiziert wird, aus

biologischem Vertragsanbau und aus konzessionierten Wildpflanzen-Sammlungen.

WELEDA Präparate enthalten keine synthetischen Farb-, Duft- und Konservierungs-

stoffe. Mehr Informationen über WELEDA erhalten Sie unter Telefon 061 705 21 21.

P.P. 4144 Arlesheim