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Bau Dir Deine Zukunft! Die MBN Bau AG ist ein mittelständisches Bau- und Immobilienunternehmen mit acht bundesweiten Standorten und drei Niederlassungen im Ausland. Seit mehr als 45 Jahren leistet MBN hohe Qualität in sämtlichen Bereichen des Bauwesens und über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie. Mit über 400 Mitarbeitern bietet das Unternehmen Komplettlösungen für das schlüsselfertige Bauen, den Hoch- und Ingenieurbau, den Metall- und Fassadenbau und das Gebäudemanagement. Werde ein Teil unseres Teams und nutze die spannenden und vielseitigen Einstiegsmöglichkeiten der MBN Bau Aktiengesellschaft: • Direkteinstieg als Jungbauleiter (m/w) • Duales Studium Bauingenieurwesen • Themenstenstellung und Betreuung bei Bachelor-/Masterarbeiten • Mitarbeit als Werkstudent (m/w) • Berufsausbildung zum Industriekaufmann (m/w) • Berufsausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer und Maurer (m/w) • Diverse Praktika für Schüler und Studenten Hast Du Interesse? Sprich uns an! MBN Bau Aktiengesellschaft Marcel Klobeck Beekebreite 2 - 8 Tel. +49 5401 495-1242 49124 Georgsmarienhütte Fax +49 5401 495-9242 www.mbn.de [email protected]

Quo Vadis 2016

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Die neue Ausgabe von Quo Vadis ist da!

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Page 1: Quo Vadis 2016

Bau Dir Deine Zukunft!

Die MBN Bau AG ist ein mittelständisches Bau- und Immobilienunternehmen mit acht bundesweitenStandorten und drei Niederlassungen im Ausland. Seit mehr als 45 Jahren leistet MBN hohe Qualitätin sämtlichen Bereichen des Bauwesens und über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie. Mitüber 400 Mitarbeitern bietet das Unternehmen Komplettlösungen für das schlüsselfertige Bauen, denHoch- und Ingenieurbau, den Metall- und Fassadenbau und das Gebäudemanagement.

Werde ein Teil unseres Teams und nutze die spannenden und vielseitigenEinstiegsmöglichkeiten der MBN Bau Aktiengesellschaft:

• Direkteinstieg als Jungbauleiter (m/w)• Duales Studium Bauingenieurwesen• Themenstenstellung und Betreuung bei Bachelor-/Masterarbeiten• Mitarbeit als Werkstudent (m/w)• Berufsausbildung zum Industriekaufmann (m/w)• Berufsausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer und Maurer (m/w)• Diverse Praktika für Schüler und Studenten

Hast Du Interesse? Sprich uns an!

MBN Bau Aktiengesellschaft Marcel KlobeckBeekebreite 2 - 8 Tel. +49 5401 495-124249124 Georgsmarienhütte Fax +49 5401 495-9242www.mbn.de [email protected]

Page 2: Quo Vadis 2016

MEMA Spezial21

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Themen

Studieren/Campus

06 Schluss mit der „Aufschieberitis“Strategien für Abschlussarbeiten

10 Die Bachelorarbeit anpackenIn sechs Phasen zum Abschluss

12 iurastudent.deDas Portal für‘s Jurastudium

13 Zweifel am StudiumWas mache ich eigentlich hier?

Berufseinstieg14 Bachelor in der Tasche

Und jetzt?!

17 „Karrierewege für Bachelorabsolventen“Ergebnisse der Unternehmensbefragung vom Stifterverband

18 #BenehmenFettnäpfchen im beruflichen Umfeld umgehen

Inhalt

06 Schluss mit der„Aufschieberitis“

Bachelor in derTasche – und jetzt?!

Jobben nebendem Studium

29 Keine KumpelWas Lehrer im Referendariat besser lassen sollten

30 In der SchwebeGedanken und Ängste einer frischgebackenen Bachelor-Absolventin

32Raum für junge UnternehmerIm ICO sind Gründer und Start-Ups zu Hause

Studentisches Leben36 Jobben neben dem Studium

Wenn Bafög und die Unterstützung der Eltern nicht ausreichen

39 TermineSeminare, Workshops und Co.

40 Glucke, Gamer, SpießerEine Typologie der WG-Mitbewohner

42 Wusstest du das?Skurrile Fakten aus der Hochschul-Landschaft

18#Benehmen

Page 3: Quo Vadis 2016

Schluss mit der „Aufschieberitis“Fast ist es geschafft – nur die Abschlussarbeit steht noch an, dann ist das Studium geschafft.

Studierenden, die vor dieser letzten Hürde nach Unterstützung suchen, vermitteln André Thammund seine Mitarbeiter in Seminaren Strategien für ihre Abschlussarbeiten.

„Morgen fange ich wirklich an!“ Klar, jeder hat schon mal die einoder andere lästige Aufgabe so lange es nur irgendwie geht vor sichhergeschoben. Die Hausarbeit in den Semesterferien, das Lernen fürdie nächste Klausur oder die Präsentation für einen Vortrag: Plötzlichwerden dann sogar ansonsten eher lästige Arbeiten wie das Bade-

Foto: André Bodin

zimmer putzen und Geschirr abwaschen zu echt attraktiven Alter-nativen und der verhasste Staubsauger zum besten Freund. Solangedas Ergebnis am Ende trotzdem stimmt – kein Problem. Doch dieLast-Minute-Taktik funktioniert nicht immer: Die Abschlussarbeitbeispielsweise, schreibt sich ganz bestimmt nicht über Nacht.

Die Diplom-Psychologen André Thamm und Christopher Klanke bie-ten regelmäßig Seminare an, in denen sie Studierenden „Strategienfür Abschlussarbeiten“ vermitteln. „Die meisten Probleme liegen beider Planung“, weiß André Thamm aus Erfahrung. Wichtig sei es vorallem, die Abschlussarbeit als ganzen Prozess zu sehen, der schonbei der Themenfindung anfängt: Ein Thema zu bearbeiten, das nichtselbst ausgedacht, sondern von einem Dozenten vorgegeben wird,hält er für schwierig: „Besser ist es, sich selbst ein Thema auszuden-ken, auf das man auch wirklich Bock hat.“

Wenn das Thema steht, ist die sorgfältige und vor allem konkretePlanung das A und O. Auch wenn vorher schwer abzuschätzen ist,wie viel Zeit die einzelnen Arbeitsschritte genau in Anspruch neh-men – man sollte sich der tatsächlichen Dauer irgendwie annähern,eventuell auch durch Absprache mit Kommilitonen. Anstatt bei derPlanung von vorne anzufangen, raten die Psychologen allerdings

dazu, das Feld lieber von hinten aufzurollen: „Zuerst überlegt mansich, was in der letzten Woche vor Abgabe der Abschlussarbeit nochzu tun ist.“ Die meisten Teilnehmer ihrer Seminare wollen in dieserSchlussphase nur noch mal in Ruhe Korrekturlesen und ihr Werk bin-den lassen. „Bei dieser Methode guckt man quasi vom Berg herunterund nicht direkt auf das, was alles vor einem liegt.“ Das könne einenguten Effekt auf die Motivation haben. Außerdem sei es wichtig, deneigenen Plan stetig zu überprüfen, um bei Abweichungen oder Pro-blemen notfalls gegensteuern zu können. „Man sollte sich schon amAnfang fragen: Was kann dazwischen kommen?“, so André Thamm.„Es geht auch darum zu verstehen, dass es eine Krisenzeit ist.“

„In den ersten Wochen denken sich viele: ‚Ich habe ja noch Zeit.‘Wenn sie dann merken, dass das so nicht stimmt, ist es meist schonzu spät“, sagt Christopher Klanke. Die Gründe für diese ‚Aufschiebe-ritis‘ – der Fachbegriff dafür lautet übrigens Prokrastination – kann

6 7

Studieren/Campus

Page 4: Quo Vadis 2016

verschiedene Gründe haben: „Häufig ist es einfach die Angst davor,es nicht hinzubekommen.“

Aber was tun, um dem ewigen Teufelskreis aus sinnloser Ablen-kung und schlechtem Gewissen zu entkommen? „Mit der 20-Minu-ten-Technik“, ist die Antwort von Thamm und Klanke. Das Verlo-ckende daran: Sogar Ablenkung ist bei dieser Methode erlaubt. „Mansollte sich vornehmen, zu einer bestimmten Zeit am Schreibtischoder in der Bibliothek zu sitzen“, erklärt André Thamm das Prinzip.„Wenn dieser Plan steht, sollte man alles dafür tun, sich auch genaudaran zu halten.“ Hilfreich seien Routinen – beispielsweise jeden Tagzur selben Zeit am selben Ort zu sein. Wer es bis zu diesem Punktschafft, hat schon fast gewonnen. Denn für die nächsten 20 Minutendarf der Schreibtisch zwar nicht verlassen werden, ob man diese Zeitzum Arbeiten nutzt oder sie stattdessen mit Lesen, Dösen oder durchdie Luft gucken verbringt ist zunächst einmal nebensächlich. „NurAblenkungen durch sinnloses Surfen an Smartphone oder PC sindtabu“, ergänzt Thamm. Sind die 20 Minuten abgelaufen ist eine zehnbis 15-minütige Pause drin. „Wer dann angefangen hat nach Plan zuarbeiten, bleibt in der Regel auch dabei.“

Außerdem können Kontrollstrukturen helfen, sich regelmäßig auf-zuraffen. „Das kennt doch jeder noch aus der Schule“, sagt Chris-topher Klanke, „Hausaufgaben, die nicht kontrolliert werden, wer-den auch nicht gemacht.“ Daher sei ein wenig sozialer Druck nichtverkehrt. Wer sich mit anderen zu einer Arbeitsgruppe zusammen-schließt und mit Hilfe von Tools aus dem Netz seinen Zeitplan für allesichtbar anlegt, gerät seltener in Versuchung, von diesem abzuwei-chen. „Allerdings sollten nicht nur die besten Freunde in der Grup-pe sein“, so Klanke. Denn dann funktioniere das mit dem sozialenDruck nur halb so gut.

Christina Finke

André Thamm (oben rechts) und Christopher Klanke (mitte).

Fotos: André Bodin

8

Studieren/Campus

Wertschätzung schafftWerteAm Nesse-Ufer der Stadt Leer entsteht eine Software für dieWelt: Die Or-gadata AG entwicklet und vertreibt ein Programm, hinter dem kluge Köpfestehen.

Es hat etwas von Urlaub. Das schicke Gebäude stehtdirekt amWasser; einige der Büros ragen sogarübers Ufer hinaus. Im Erdgeschoss sorgt eine Pizze-ria für den guten Geschmack und ein Klavierhausfür einen ebensolchen Ton. In den oberen Etagendes hochmodernen Hauses entwickelt die OrgadataAG die Software LogiKal.Mit dem täglichen Blick auf den Hafen der ostfrie-sischen Kleinstadt Leer entsteht großes: OrgadatasSoftware gehört weltweit zu den gefragtesten imFenster-, Türen- und Fassadenbau. Der weite Blicküber dieWellen verleiht Freiheit. Die hat in Ostfries-land seit Jahrhunderten Tradition.Freiräume gibt die Orgadata AG ihren Mitarbei-tern – Freiräume zum Denken und Kommunizieren,Freiräume für Kreativität, für Individualität undEigenständigkeit. Die Mitarbeiter dürfen so sein,wie sie sind – besser gesagt: sie sollen es sogar.Denn unterschiedliche Köpfe bringen Vielfalt, dasgute Miteinander den Erfolg. Gute Teams bildetOrgadata aus starken Individuen.Wenn die eigeneArt zu einzigartig wird, dann entstehen jene außer-gewöhnlichen Leistungen und Produkte, mit denenOrgadata seine weltweite technologische Spitzen-position erobert hat. Innovative Software-Tools undApps bestätigen diese immer wieder aufs Neue:2015 hat der prestigeträchtigeWirtschaftspreis„European Business Award“ die Orgadata AG unterdie Top 10 der innovativsten Unternehmen in ganzEuropa gewählt. Wahnsinn!Ihre hohe Motivation gewinnen die Mitarbeiterauch aus den erstklassigen Benefits des Arbeitge-bers und aus der angenehmen Atmosphäre. DieFirmenkultur rückt die Fachkräfte und ihre Bedürf-

nisse stark in den Vordergrund.Wer so viel Wertschätzung erfährt, schafftWer-te: Im vierten Jahr in Folge haben Bilanz-Prüferbestätigt, dass Orgadata zu den 1,7 Prozent dergesündesten deutschen Unternehmen zählt: DieArbeitsplätze sind langfristig gefestigt. AmWasserin Leer ist Orgadata also der sprichwörtlich sichereHafen – auch für zukünftige Mitarbeiter.

Bei ORGADATA haben wir alle unseren eigenen Kopf. Außergewöhnlich, direkt,präzise, zuverlässig. Eigenschaften, die unser Unternehmen genauso prägenwie unsere Produkte. Mit der Branchensoftware LogiKal sind wir Technologie-führer und den Profis im Fenster-, Türen- und Fassadenbau ein Begriff. EigeneKöpfe für individuelle Lösungen – nur einen Click entfernt.

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A HEAD

Page 5: Quo Vadis 2016

4. Festlegung 5. Schreiben der Bachelorarbeit

2. Themensuche1. Organisation 3. Recherche und Eingrenzung

6. Fertigstellung

Nun beginnt die schwierigste Phase. Das Thema muss konkretisiert

werden. Studienberaterin Cordula Meier von der Heinrich-Hei-

ne-Universität in Düsseldorf empfiehlt ihren Studenten das Thema

nach vier Fragen auszuwählen: Was will ich in meiner Bachelorar-

beit untersuchen? Mit welcher theoretischen Grundlage oder mit

welchen Modellen werde ich arbeiten? Mit welchen Methoden un-

tersuche ich meinen Untersuchungsgegenstand? Welche Erkenntnis

über mein Thema strebe ich an?

Zu dieser Phase gehört die erste Recherche. Diese variiert zeitlichnatürlich von Fachbereich zu Fachbereich. Hier ist es wichtig, sicheinen Überblick zu verschaffen. Welche Werke kommen für meineArbeit infrage? Gibt es aktuelle Literatur zu meinem Thema? Umnicht zwischen den Büchern in der Bibliothek zu versinken, hilftes, den Betreuer nach seinen Empfehlungen zu fragen. Dieser nenntmeistens die Grundwerke, die nicht fehlen dürfen.

Viele Studenten machen den Fehler und konzentrieren sich nur aufBücher, obwohl aktuelle Spitzenforschung in vielen Disziplinen inFachjournals veröffentlicht wird. Hier lohnt sich ein Blick abseitsder Bibliotheksschätze, rät von Gerret von Nordheim. Er lehrt Wis-senschaftliches Arbeiten an der Technischen Universität Dortmund.Gerade die Literaturrecherche sollte man systematisch angehen. Dasspart Zeit. Programme wie Zotero, Citavi oder Endnote helfen bei derLiteraturverwaltung.

Steht die konkrete Fragestellung und die Vorrecherche, muss die Ar-beit angemeldet werden. Das macht man gemeinsam mit dem Betreu-er. „Es kommt immer gut an, wenn man dem Betreuer einen genauenZeitplan vorlegt“, rät Ute-Regina Roeder. Dieser sollte detailreichersein, als die Meilensteinplanung aus der ersten Phase. „Dazu zäumtman das Pferd am besten von hinten auf.“ Hier beginnt man mit demAbgabezeitpunkt, der Phase der Korrektur und Fertigstellung, dieZeit zum Schreiben der einzelnen Kapitel und der intensiven Litera-turrecherche oder Datenerhebung.

Jetzt fängt die heiße Phase im Abschlusssemester an. „Die Vorarbeitist das A und O“, sagt Cordula Meier. Damit das Schreiben leichterfällt, kann man sich einen potenziellen Leser vorstellen. Dieser istnicht der Betreuer, der in dem Gebiet ein Experte ist.

Beim Schreiben beginnt man mit dem Hauptteil. Die Einleitung, inder man eine Methode und das Vorgehen vorstellt, wird erst zumSchluss geschrieben. Genauso wie das Fazit. Hier kommt es gut an,Ansätze für weitere wissenschaftliche Arbeit über seine eigene hin-aus vorzustellen.

Die Bachelorarbeit anpacken –In sechs Phasen zum Abschluss

Plötzlich ist sie da. Erfolgreich hat

man den Gedanken an sie Semester

für Semester verdrängt. Und jetzt? Wie

soll man den Brocken anpacken? Wichtig

ist ein realistischer Zeitplan. Diese sechs Pha-

sen helfen dabei.

Mit der Organisation sollte man sich spätestens ein Semester vor

der geplanten Arbeit beschäftigen. Wann muss ich meine Arbeit

anmelden, welche Prüfungen muss ich vorher bestanden haben, und

wie viele Betreuer korrigieren meine Arbeit?

Die Anforderungen unterscheiden sich von

Fakultät zu Fakultät, festgelegt sind sie in der

Prüfungsordnung.

Hat man alle wichtigen Informationen zusam-

men, sollte man sich einen Zeitplan mit Mei-

lensteinen erstellen, rät Ute-Regina Roeder,

Psychologiedozentin der Universität Münster.

Bis zu dieser Phase hat man sich idealerweise

auch mit dem wissenschaftlichen Arbeiten

auseinandergesetzt. Die Literaturrecherche, das korrekte Zitieren

oder Schreibtechniken sind die Basis der Bachelorarbeit. Die meisten

Hochschulen bieten dazu regelmäßig Seminare an.

Steht die Organisation, muss ein Thema her. Und

zwar spätestens Ende der Ferien, die vor dem Ab-

schlusssemester liegen. „Man sollte sich kein Thema

vom Professor aufschwatzen lassen“, sagt Roeder. Nur

wenn einen das Thema interessiert, kommt die Motivati-

on. Wenn man noch keine Idee hat, geht man bei der Suche

am besten systematisch vor. Zu Anfang hilft die Frage: Welcher

Themenbereich aus meinen Studium interessiert mich besonders?

Danach schaut man, welche Professoren

in diesem Bereich lehren und was sie dazu

veröffentlicht haben. Oft kann eine Bache-

lorarbeit zum Forschungsschwerpunkt eines

Professors beitragen.

Nachdem die ersten Themenvorschläge ent-

wickelt wurden, kontaktieren Studenten den

Betreuer. Hier ist Vorsicht geboten: Der erste

Eindruck zählt auch bei Professoren. Eine

förmliche E-Mail mit Vorstellung der eigenen

Person und der Themen kommt meistens gut an. Ein absolutes No-

Go ist, ohne Themenvorschläge in der Sprechstunde aufzutauchen.

Am besten kann man mehrere präsentieren.

3. Phase:Recherche und Eingrenzung

5. Phase:Schreiben der Bachelorarbeit

Die Bachelorarbeit sorgt bei Studenten oft für Bauchschmerzen. Viele schieben das Thema langevor sich her. Dabei ist eine frühzeitige Planung das A und O.

1. Phase:Organisation

2. Phase:Themensuche

4. Phase:Festlegung

Nun ist das meiste geschafft. Aber auch für diese Phase sollte maneinen zeitlichen Puffer einplanen. Die Arbeit sollte nun von zwei Per-sonen gegengelesen werden. Roeder empfiehlt eine externe Person,die nur Rechtschreibfehler korrigiert, und eine Person, die sich auchmit dem Inhalt auskennt. „Das kann beispielsweise ein Kommilitonesein, der nicht zu sehr im Thema drin ist, aber darüber Bescheidweiß.“ Auch das Formatieren der Arbeit schluckt meistens mehr Zeit,als man denkt. Cordula Meier empfiehlt, erst jetzt Bilder, Grafikenund Tabellen einzufügen. „Während des Schreibens verrutscht da-durch nur immer wieder das Layout.“

dpa/tmn

6. Phase:Fertigstellung

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Studieren/Campus

Page 6: Quo Vadis 2016

iurastudent.de

Vor rund vier Jahren saßen die Jurastudenten Paul Max und Alexan-der Sperber den lieben langen Tag in der Uni-Bibliothek, um fürPrüfungen zu lernen und Hausarbeiten zu recherchieren. Ein digi-tales Angebot zum Nachschlagen für zu Hause gab es nicht. „Dannmüssen wir‘s eben selbst machen“, dachten sich die beiden. Gesagt,getan.

Gemeinsam haben sie in den vergangenen Jahren ein kostenlosesLernportal und soziales Netzwerk für das Jurastudium und Refe-rendariat entwickelt – und das zunächst ganz ohne Fremdkapital,Investoren und Werbepartner. In der Anfangszeit arbeiteten nochzwei Kommilitoninnen an dem Projekt mit, die jedoch nach einigenMonaten ausstiegen. „Der Erfolg setzt eben sehr zeitverzögert ein, dabraucht man einen langen Atem“, sagt Alexander Sperber.

Zusammen mit anderen Jurastudenten begannen die beiden Grün-dungsmitglieder von iurastudent.de Inhalte für ihr Portal zu schaf-fen. Zunächst waren das Definitionen aus den Bereichen Straf-, Zivil-und Öffentlichem Recht, von denen mittlerweile mehr als 12.000 aufihrer Seite zu finden sind. „Die erste Fassung war, sagen wir mal,eher rudimentär“, gibt Paul Max zu. Außerdem fingen die Studen-ten damit an, ihr Projekt über eine eigene Facebook-Seite zu pushen:„Die ersten 100 Likes waren die schwierigsten“, so Sperber. Mitt-lerweile zählt der Auftritt im sozialen Netzwerk mehr als 35.000Gefällt-mir-Angaben.

Zunächst war das gemeinsame Projekt eher eine ehrenamtliche An-gelegenheit: „Von den ersten Einnahmen haben wir vielleicht mal einBier zusammen getrunken“, schmunzelt Alexander Sperber. Dochdann konnten sie den ersten Werbepartner für ihr Portal gewinnenund mit einem Stammkapital von 300 Euro ihr Unternehmen grün-den. Ab Ende 2014 konnten sie dann auch damit beginnen, sich einmonatliches Gehalt von rund 430 Euro auszuzahlen. Schnell folgteder zweite Werbevertrag, so dass Paul Max und Alexander Sperbermit diesen Einnahmen weiterarbeiten konnten. Hauptsächlich be-deutete das: Reichweite generieren. Im vergangenen Jahr konnten siemit ihrem Unternehmen einen fünfstelligen Gewinn erwirtschaften,freie Mitarbeiter in ganz Deutschland unterstützen sie bei der Erstel-lung von neuen Inhalten.

Für diesen Erfolg investieren beide bei Normalbetrieb etwa fünf bisacht Stunden Arbeit pro Tag in ihr gemeinsames Projekt – von Zu-hause aus. „Da müssen wir schon Abstriche im Privatleben und auchbeim Studium machen“, sagt Paul Max. Dafür haben sie aber auchalles selbst gemacht. Paul Max, der sich in der Druckerei seiner Elternin den Ferien mal in Webdesign und Grafik ausprobiert hat, gestaltetedie Webseite. „Die erste Fassung sah schlimm aus“, sagt AlexanderSperber und lacht. Mit einem Grinsen fügt Paul Max hinzu: „Manwächst eben mit seinen Aufgaben. Und so mussten wir nie eine Agen-tur dafür bezahlen.“

Auch wenn die beiden mittlerweile gute Freunde sind, war das zu Be-ginn ihrer Zusammenarbeit noch anders: „Anfangs konnte ich Paulgar nicht so gut leiden“, gibt Alexander Sperber zu. Auch Max findet:„Eigentlich sind wir das totale Kontrastprogramm zueinander.“ Unddoch verfolgen beide ein und dasselbe Ziel, nämlich: Das Portal fürJurastudenten zu sein. Kein Tag vergeht, an dem sie nicht über ihrgemeinsames Projekt reden. Klar gebe es dabei auch mal Zank: „Wirtreffen alle Entscheidungen gemeinsam, auch wenn es mal lauter zu-geht“, so Max. Und auch Sperber meint: „Gründungsprozesse undEntscheidungsfindungen leben von Streitigkeiten, wir müssen Kom-promisse finden.“

Wenn die beiden von ihrem Portal erzählen, merkt man schnell, dasssie absolut überzeugt sind von dem was sie tun: „Es ist uns eine ab-solute Herzensangelegenheit, eine Mischung aus Hobby und Beruf.“Daher kann sich zumindest Alexander Sperber vorstellen, auch inzehn Jahren noch für iurastudent.de zu arbeiten. Sein Studium hat erEnde Februar abgeschlossen: „Aber auf dieses Projekt bin ich stolzerals auf meinen Abschluss.“ Eine tolle Bestätigung für beide – nebendem wirtschaftlichen Erfolg: „Wenn man durch die Bibliothek gehtund sieht, dass die Leute auf unserer Seite surfen ist das Balsam fürdie Seele“, sagt Paul Max.

Neben der Veröffentlichung von Definitionen, Lerntipps und Streit-ständen wollen sich die Gründer in Zukunft damit beschäftigen, Ur-teile aus Prozessen im Internet auffindbar zu machen. „Doch das istgar nicht so einfach und deshalb noch Zukunftsmusik“, erklärt PaulMax. Außerdem wollen sie neben Studierenden verstärkt Referenda-re ansprechen und Ideen entwickeln, um auch Berufsträger erreichenzu können. Ab Ende März sind E-Learning-Tools auf ihrer Webseiteverfügbar und in den nächsten Monaten soll ein Karriereportal star-ten, auf dem sich Arbeitgeber den Nutzern – also potenziellen Mit-arbeitern – präsentieren können. „Wenn alles gut läuft, sind wir amEnde des Jahres das größte Portal im Bereich Rechtwissenschaften!“

Christina Finke

Alexander Sperber (li.) und Paul Max (re.) gründeten die Plattformiurastudent.de.

Zwei Osnabrücker Jurastudenten entwickeln ein Portal,das anderen das Studium erleichtern soll.

Fast jeder dritte Student (29 Prozent) zweifelt an seinem Studium.Das hat eine repräsentative Online-Umfrage unter Studierendendurch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und die Univer-sität Maastricht ergeben. Von ihnen schätzen sechs Prozent, dieWahrscheinlichkeit, das Studium abzubrechen, liege zwischen 75und 100 Prozent. Fast genauso viele (7 Prozent) bewerten sie mit50 bis 74 Prozent. Und 16 Prozent schätzen sie bei zwischen 20 bis49 Prozent ein. Der Rest beurteilt sie niedriger und hat eher keineZweifel am Studium. An der Umfrage im September 2015 nahmen11 894 Studenten teil.

Doch was wäre die Alternative? Von den potenziellen Studienabbre-chern ohne Ausbildungsabschluss zieht rund jeder Vierte (28 Pro-zent) eine duale Ausbildung in Betracht. Jeder Zweite (54 Prozent)denkt über ein anderes Studium nach. Und 39 Prozent überlegen,gleich Arbeiten zu gehen. Mehrfachantworten waren möglich. Vonjenen mit Ausbildungsabschluss will rund jeder Zweite (48 Prozent)in den alten Beruf zurückkehren.

Im direkten Vergleich des Images zwischen Ausbildungsabschlussund Hochschule schätzen Studierende den Studienabschluss vorallem in den Punkten Gesellschaftliches Ansehen sowie Bezahlungals höher ein. So denkt jeder Zweite (56 Prozent), dass er mit einemStudienabschluss mehr gesellschaftliches Ansehen genießt als miteiner Ausbildung. Nur eine Minderheit (zwölf Prozent) ist umge-kehrt der Auffassung, dass ein Ausbildungsabschluss mehr Prestigeverspricht. Auch die Bezahlung hält jeder Zweite (51 Prozent) mitStudienabschluss für besser.

Im Vorteil sehen Studierende die duale Ausbildung beim ThemaArbeitsplatzsicherheit. Mehr als jeder Dritte (38 Prozent) sieht indem Fall Azubis gegenüber Studenten im Vorteil. 41 Prozent sehenbeide Gruppen gleichauf, 21 Prozent bescheinigen Studenten einenVorteil.

dpa/tmn

Fast jeder dritte Studentzweifelt an seinem Studium

Was mache ich eigentlich hier? Zweifel am Studium kennen viele. Eine Umfrage zeigt, was Studen-ten in dem Fall als Alternative sehen – und wie sie das Image einer Berufsausbildung im Vergleich

zum Studium bewerten.

Foto:Shutterstock.com

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Studieren/Campus

Page 7: Quo Vadis 2016

Den Bachelorin der Tasche –und jetzt?!

Die letzten Credit Points eingesammelt, dieAbschlussarbeit abgegeben und schon stehtman mit seinem Bachelor vor der nächstenwichtigen Entscheidung. Noch einen Masterdranhängen oder sich lieber direkt in die Ar-

beitswelt stürzen?

Der Bachelor ist seit der Bologna-Reform der erste berufsqualifizie-rende Hochschulabschluss. Trotzdem reicht das vielen Studierendennicht und sie hängen noch einen Master dran. Aber ist das wirklichimmer nötig? Genau mit dieser Frage kommen viele zu Tim Frerichsvon der Bundesagentur für Arbeit, der bei der Zentralen Studienbe-ratung einmal in der Woche Sprechzeiten für Studierende anbietet.„Die meisten wollen von mir wissen, ob der Master erforderlich istoder sie auch mit dem Bachelor Chancen auf dem Arbeitsmarkt ha-ben“, sagt er. Darauf eine pauschale Antwort zu geben – schwierig.Denn es kommt immer darauf an, welchen Studiengang jemand be-legt hat, welche Erfahrungen gesammelt wurden und welche Zieleder Absolvent eigentlich hat.

In technischen Berufen beispielsweise könne der Berufseinstieg auchmit dem Bachelor gut gelingen. „Beispielsweise bei Informatikernund Ingenieuren“, so Frerichs. Anders sieht es bei Wirtschaftswissen-schaftlern aus: „Der Markt ist angespannter, die Konkurrenz größer.Deshalb kann man in dieser Branche durchaus über ein Masterstudi-um nachdenken, um seine Chancen zu verbessern.“ Die Qualifikati-on für Jobs sei aber auch schon nach dem Grundstudium vorhanden.Bei Sozialarbeitern sei der Master eher noch ungewöhnlich, hier istder Bachelor der Standardabschluss.

„Auch Sprach-, Geistes- oder Kulturwissenschaftler müssen nichtzwingend einen Master machen“, erklärt der Berufsberater. Genausokönnten Erziehungswissenschaftler mit dem Bachelor in den Berufeinsteigen. „Generell gilt: Je näher man später am Menschen arbei-tet, umso wichtiger wird die praktische Erfahrung und der Bachelorreicht in der Regel aus.“ Naturwissenschaftler hingegen seien deshalbmit dem Bachelor-Abschluss so gut wie gar nicht vermittelbar amArbeitsmarkt: „Die Absolventen gelten dann nur als 'halb fertig'.“ Indiesem Arbeitsfeld brauche man auch nicht nur den Master, sonderneine Professur.

Außerdem mache es einen Unterschied, ob an der Uni oder an derFH studiert wurde. „An den Universitäten spielt Praxiserfahrungnicht so eine große Rolle wie an den Fachhochschulen“ sagt Frerichs.Generell befürwortet er die Flexibiliät, die Bologna Studierenden ge-bracht habe: „Man kommt in kürzerer Zeit zum ersten Abschluss.Es gibt schließlich genug junge Menschen, die nicht fünf bis sechsJahre zur Uni gehen wollen.“ Generell sei auch der Arbeitsmarkt demBachelor-Abschluss im Laufe der vergangenen Jahre gegenüber offe-ner geworden: „Es gibt kaum noch Vorbehalte. Außerdem gucken

14 15

Berufseinstieg

Page 8: Quo Vadis 2016

sich die Unternehmen ja nicht nur den Abschluss an , sondern denganzen Menschen. Das Drumherum muss einfach stimmen“, erklärtFrerichs.

Trotzdem sieht der Berufsberater auch 15 Jahre nach Einführungder Bologna-Reform noch Handlungsbedarf: „In Sachen Praxiserfah-rung hat es keine Verbesserung gegeben. Da könnte vor allem anden Universitäten noch mehr passieren.“ Um am Ende den richtigenJob oder das passende Masterstudium zu wählen, hält Tim FrerichsPraktika für enorm wichtig. Auch für die weitere Motivation könnedies entscheidend sein: „Man sollte sich fragen: Wofür mache ich daseigentlich? Und wenn man erst einmal mit Leuten gearbeitet hat, dieeinen Job haben, den man auch machen will – hängt man sich auchmehr rein, um dahin zu kommen.“

Für einige Bachelor-Absolventen könnte auch durchaus sinnvoll sein,erst einmal zwei bis drei Jahre zu arbeiten, um dann noch ein Mas-terstudium aufzunehmen. Außerdem besteht die Möglichkeit, be-rufsbegleitend oder via Fernstudium einen Master zu machen, fallsdie berufliche Weiterentwicklung durch die fehlende Qualifikationgehemmt ist. „Die meisten studieren aber direkt weiter“, weiß Fre-richs.

Möglichkeiten über Möglichkeiten. Kein Wunder, dass auch dieZentrale Studienberatung (ZSB) von Universität und Hochschule Os-nabrück immer wieder auch Fragen zur Zeit nach dem Bachelor be-antwortet. Welche Masterstudiengänge darf ich überhaupt machen?Wann ist Bewerbungsschluss? Welche Zulassungsvoraussetzungenmuss ich erfüllen? „Die Fragen sind ähnlich, wie zu Studienbeginn“,weiß Anja Siemer, Leiterin der ZSB. Die Antworten allerdings sindkomplexer. „Deshalb sollten sich die Studierenden auch frühzeitig

mit dem Thema beschäftigen“, rät Siemer. Frühzeitig heißt in demFall: am besten schon im letzten Drittel des Studiums, also ab demvierten Semester. „Man sollte schon dann anfangen zu recherchie-ren, denn die Zugangsordnungen sind komplexer als beim Bachelor.“Dann könne man zur Not bestimmte Inhalte nachholen. Außerdemgibt es auch keinen bundesweiten Bewerbungsschluss, die Fristenvariieren von Hochschule zu Hochschule.

„In vielen Bereichen können Absolventen auch mit dem Bachelorschon gut in den Beruf einsteigen“, sagt Siemer. Für bestimmte Be-rufsgruppen wie Staatsanwälte, Ärzte und Lehrer ist der Master hin-gegen Pflicht. „Anders als bei einer Ausbildung ergibt sich in vielenStudiengängen nicht automatisch ein eindeutiges Berufsbild. Deswe-gen müssen die Studierenden selbst Verantwortung für ihren Lebens-lauf übernehmen, Praktika absolvieren und Netzwerke aufbauen“,sagt die Leitung der ZSB und ergänzt: „Wer nach seinem BachelorLust darauf hat, noch tiefer in ein bestimmtes Themenfeld einzustei-gen, sollte weitermachen.“ Das ist natürlich die ideale Motivation fürein Masterstudium.

Bei vielen fehlt genau diese Begeisterung aber. Die Möglichkeiten,die sich den Absolventen bieten sind so vielseitig und zahlreich, dassviele davon verunsichert sind. Anja Siemer meint aber: „Man soll-te sich bei der Entscheidung nicht zu sehr unter Druck setzen. Esgibt kein besser oder schlechter und selten ist es eine Entscheidungauf Lebenszeit.“ Sie findet es toll, dass heutzutage Biografien immerbunter werden und sich vielseitiger gestalten lassen. Allerdings hältsie nichts davon, einfach nur weiter zu studieren, weil einem geradevielleicht noch nichts besseres einfällt. Schließlich verlagert sich sonur das Problem. Deswegen möchte sie alle Unentschlossenen ermu-tigen: „Man muss seinen eigenen Weg finden. Gute Lösungen sehenfür die Leute ganz unterschiedlich aus, jeder hat seine eigenen Be-dürfnisse.“

Aber wie findet man nun passende Masterprogramme, wenn die Ent-scheidung auf ein weiterführendes Studium gefallen ist? In der Bera-tung erstellt die ZSB mit den Studierenden für diesen Fall eine Listemit Interessensfeldern. Dann liegt es an ihnen selbst zu schauen, waswo angeboten wird. „Dabei sollte man aber nicht nur auf das Etikettder verschiedenen Studiengänge schauen, sondern auf den Seiten derHochschulen einen Blick auf die Studienordnung werfen“, so Siemer.Bei Programmen, die in die engere Wahl kommen, rät sie: „Hinge-hen, anschauen, mit Studierenden sprechen und die Fachberatungvor Ort in Anspruch nehmen.“

Auch Frank Mayer hat als Leiter des Learning und Career Centers derHochschule Osnabrück immer wieder mit Studierenden zu tun, dienach dem Bachelor-Abschluss vor der Wahl Master oder Berufsein-stieg stehen. Auch er hält nichts davon, bei Unsicherheiten ins Lee-re hineinzustudieren: „In dem Fall sollte man vielleicht erst einmalzwei bis drei Jahre ins Berufsleben einsteigen. Was im Studium ver-mittelt wird, sieht in der Praxis oft nochmal ganz anders aus. So lerntman auch, sich selbst besser einzuschätzen.“

Was ist mein Ziel und wie komme ich dahin? Mit verschiedenenSeminaren, Workshops und Arbeitsgruppen hilft das Career Centerdabei, sich der Antwort auf diese Frage anzunähern. Exkursionenzu Unternehmen, Kontaktmessen und Alumni, die von ihrer Berufs-wirklichkeit berichten sollen dabei helfen. „Man sollte nicht nurScheinen und Zertifikaten hinterherjagen, sondern sich die Zeit neh-men, die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln“, rät Frank May-er. Denn vielen Unternehmen reiche der Bachelor-Abschluss durch-aus aus, doch: „Der Lebenslauf ist das wichtigste. Da sieht man, wasdie Studierenden wirklich gemacht haben.“

Christina Finke

„Karrierewege fürBachelorabsolventen“

Ergebnisse der Unternehmensbefragung „Karrierewege für Bachelorabsolventen“vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 2014

Immer mehr Unternehmen beschäftigen Bachelorabsolventen.

85,1%

Bei 85,1 Prozent der Unternehmen können Absolventen auchohne Master Karriere machen.

Jeder 5. Bachelorstudierende hat in seinem bisherigen Studium ein freiwilliges Praktikum absolviert

76 Prozent der Unternehmen wünschen sich einen höherenPraxisbezug der Lerninhalte.

13,2%(2010)

23,4%(2014)

76%

5.

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Berufseinstieg

Page 9: Quo Vadis 2016

„Menschen machen Unternehmen erfolgreich“, davon ist SusanneBeckmann, Expertin für Persönlichkeitsentwicklung, überzeugt.Lange sei aber auf gutes Benehmen bei Mitarbeitern kein besondererWert gelegt worden: „Es wurde nur in fachliche Kompetenzen inves-tiert, die sozialen wurden vernachlässigt.“

Bei ihren Seminaren, Workshops und moderierten Geschäftsessengeht es darum, Ausstrahlung und Auftreten der Teilnehmerinnenund Teilnehmer zu optimieren. „Ich will niemanden steuern oderumkehren. Die Leute sollen bei sich selbst bleiben – mit den Kennt-nissen bestimmter Regeln“, sagt sie. Es gehe um Souveränität unddarum, sympathischer auf sein Umfeld zu wirken, um wertschätzen-des Miteinander und dem Gegenüber zu signalisieren: Du hast meinevolle Aufmerksamkeit. „Lächeln und Blickkontakt halten ist bei alldem das wichtigste“, sagt die Knigge-Expertin.

Im März erscheint Beckmanns Buch ‘#Benehmen – Umgangsformenfür Berufseinsteiger‘, in dem sie jungen Menschen grundlegende Ver-haltenstipps für deren Start ins Arbeitsleben gibt. Für „Quo Vadis“hat sie vorab schon einige davon verraten: „Fast alle Situationen las-sen sich mit Freunden oder der Familie nachstellen. Was man trai-niert, vergisst man so schnell nicht wieder.“

„Zu allererst gibt es schon mal einen Unterschied zwischen grüßenund begrüßen“, sagt Susanne Beckmann. Wer einen Raum betrittoder einem Vorgesetzten auf dem Flur begegnet sollte von sich ausgrüßen, also „Guten Tag“ oder „Hallo“ sagen. Beim Begrüßen hin-gegen heißt es warten, bis der Chef einem die Hand reicht – reicht,nicht schüttelt. Im Optimalfall sollte er dafür um seinen Schreibtischherum kommen.

„Bei der Begrüßung geht es immer nach Hierarchie“, erklärt die Knig-ge-Expertin. Dass Frauen grundsätzlich zuerst begrüßt werden, istalso eigentlich falsch. Anders sei das im Privaten: „Hier gilt ‚Ladiesfirst‘ und älter vor jünger.“ Wenn der Ranghöhere im Büro trotzdemder Dame die Tür aufhält, ist dagegen aber auch nichts einzuwenden.

Mindestens genau so wichtig wie die Begrüßung ist die Verabschie-dung. „Man sollte sich nach einem Treffen für die Zeit und das Ge-spräch bedanken“, so Beckmann. Außerdem gehöre es sich, einenGast mindestens bis zur Zimmertür zu bringen – besser aber nochbis zum Ausgang.

Diese Frage beantwortet Susanne Beckmann wenig überraschendeindeutig so: „Grundsätzlich sieze ich Vorgesetzte und andere Mit-arbeiter des Unternehmens.“ Als Berufseinsteiger sei es immer auchratsam, sich im Unternehmen umzugucken, um ein Gefühl für das

Miteinander zu bekommen. „Das ‚Du‘ geht aber immer vom Ranghö-heren aus und bei gleicher Stellung von demjenigen, der länger dabeiist.“ In vielen Betrieben herrsche mittlerweile eine ‚Du-Kultur‘: „Daskann sehr nett sein. Doch wenn Gäste kommen, sollte man die Kol-legen vor ihnen siezen.“ Überhaupt nicht geht die Kombination: ‚FrauX, könntest Du mir einen Gefallen tun.‘

„Man kann ein Du durchaus auch ablehnen“, sagt Susanne Beck-mann. Sie rät aber dazu, sich das vorher gut zu überlegen – vielleichtmache man sich damit nämlich nicht unbedingt beliebt. „Wenn,dann sollte man sehr höflich um ein bisschen mehr Zeit bitten.“ IhrTipp: Dem Gegenüber das Angebot machen, zu einem späteren Zeit-punkt das Du erneut zu verhandeln.

Gepflegte und saubere Kleidung sind ein absolutes Muss – egal inwelchem Beruf. Klar, über Geschmack lässt sich streiten und es mussbestimmt nicht immer das Kostüm oder der Anzug sein. „Doch esgibt gewisse Dinge, die gar nicht gehen“, sagt Susanne Beckmann.Dazu gehören bei Frauen beispielsweise Miniröcke, tiefe Ausschnitteoder Spaghettiträger bei Oberteilen und zu enge Blusen. „Auch dieSchuhe sollten zumindest vorne geschlossen sein.“ Bei Männern ge-hören für sie kurze Hosen, kurzärmlige Hemden und offene Schuhezu den No-Gos. Bei Piercings und Tattoos rät sie dazu, generell ersteinmal vorsichtig zu sein.

Natürlich ist der Dress-Code auch abhängig von der jeweiligen Bran-che, in der man arbeitet. Der Tipp der Knigge-Expertin: „Ich solltemich bei der Kleiderwahl fragen, wie ich auf andere wirke, mit wemich es zu tun habe und welche Erwartungen ich zu erfüllen habe.Sonst mache ich es mir selber unnötig schwer.“

(Be)grüßen und verabschieden

Ein gepflegtes Äußeres

Sie oder Du?

#BenehmenWer gibt wem die Hand? Soll ich den Mitarbeiter aus der Abteilung von nebenan duzen odersiezen? Und gilt tatsächlich immer noch ‚Ladies first‘? Im beruflichen Umfeld lauern einige

Fettnäpfchen, die sich mit einfach Tipps jedoch einfach umgehen lassen.

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Foto: Beckmann

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Berufseinstieg

Page 10: Quo Vadis 2016

MEMA

Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sollten selbstverständlich sein.„Wenn ich um 9 Uhr anfangen soll zu arbeiten, komme ich nichterst in letzter Minute ins Büro gehetzt.“ Wer doch mal zu spät dranist, sollte bei seinem Arbeitgeber anrufen und Bescheid geben. Unddann: Immer schön bei der Wahrheit bleiben, keine wirren Ausredenerfinden – die kennt der Chef wahrscheinlich sowieso alle schon.Genauso wichtig ist es Zusagen einzuhalten und sich für Fehler zuentschuldigen, anstatt sie unter den Teppich zu kehren.

„Gegen ein Foto auf dem Schreibtisch, hat bestimmt niemand was“,ist sich Susanne Beckmann sicher. Allerdings sollte es nicht zu privatwerden. Kaputte Pflanzen, schmutzige Kaffeetassen und Essen habenihrer Meinung nach am Arbeitsplatz aber nichts verloren: „Schließ-lich sind wir nicht zu Hause.“

Auch das private Handy, sollte während des Jobs ausgeschaltet wer-den. „Auch in gemeinsamen Pausen steht es der Kommunikationim Weg und kann so manchen Chef sauer machen“, meint die Knig-ge-Expertin. Bestimmt gibt es hierbei auch Ausnahmen, wenn zumBeispiel jemand mal einen wichtigen Anruf erwartet – laute Privat-gespräche haben aber weder im Büro, noch in Bus und Bahn etwasverloren.

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Nicht auf den letzten Drücker

Ordnung am Arbeitsplatz

Susanne Beckmann weiß, was sich gehört – und was nicht.

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Page 11: Quo Vadis 2016

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Duale Studiengänge verzahnensystematisch ein wissenschaft-liches Studium mit einer praxis-basierten Ausbildung oder derberuflichen Tätigkeit in einemUnternehmen. Am Institut fürDuale Stu-

diengänge der Hochschule Osnabrückam Standort Lingen sind über 950Studierende in dualen Studiengängeneingeschrieben. Nahezu 500 Unterneh-men nutzen das duale Studium in Lingen,um ihren zukünftigen Fach- und Füh-rungskräftenachwuchs zu qualifizieren.

„Duale Studiengänge sind hip“, freut sichder Studiendekan und Leiter des Insti-tuts für Duale Studiengänge, Prof. Dr.Wolfgang Arens-Fischer. Immer mehrUnternehmen sehen im dualen Studiumdie Möglichkeit, Schulabgänger für ihreBetriebe zu gewinnen und ihr zukünf-tiges Personal von Grund auf zu quali-fizieren. Sie verbinden die betrieblicheAusbildung mit einem wissenschaftli-

chen Studium. Für die Studierenden ist das duale Studiumso spannend, weil sie Theorie mit Praxis kombinieren kön-nen. „Das duale Studium zeichnet sich für mich dadurchaus, dass ich im Betrieb das Gelernte direkt übertragen undanwenden kann. Dadurch verstehe ich viele Inhalte bes-ser und kann die gelernte Theorie direkt in die Praxis um-setzen“, bestärkt die duale Studentin Annalena Riepe desUnternehmens KMEGermany GmbH & Co. KG aus Osnabrück.Aber nicht nur Schulabgänger, sondern auch Berufstätigenutzen das duale Studium in Form eines berufsintegrieren-den Bachelorstudiums oder eines weiterführenden, dualenMasterstudiums. „Nach meinemdualen Bachelorstudium stu-diere ich nun den berufsinteg-rierenden Masterstudiengang„Führung und Organisation“und nutze die Inhalte, um mei-nen Arbeitsplatz weiter zu ent-wickeln und mich für neue Auf-gaben zu profilieren.“, berichtetManuela Rensing, Master-studierende bei den Stadtwer-ken Gronau. „Zudem engagiereich mich gemeinsam mit Myri-am Erath, Studentin des dualen

Duale StudiengängeOptimale Verzahnung zwischen Theorie und Praxis

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Studiengangs Engineering technischer Systeme, für die Zu-sammenarbeit zwischen den Studierenden im Fakultätsrat.“

Janine Mensen aus der Firma Fahrzeugwerk Bernard Kro-ne GmbH ist froh über die gute Betreuung am Institut fürDuale Studiengänge: „Als Mentorin erlebe ich die gute Be-ziehung zwischen den Studierenden tagtäglich. Vor allemdie Interdisziplinarität fördert das Verständnis untereinan-der. Auch die Betreuung seitens der wissenschaftlichenMitarbeiter ist super, man bekommt jederzeit Unterstüt-zung und kann auch das Angebot der Perspektivgesprächewahrnehmen.“ „Wenn man etwas erreichen möchte, mussman auch etwas dafür tun. Genauso ist es auch im Studi-um: um technische Mechanik richtig verstehen, anwendenund entwickeln zu können, muss man die Theorie mit derPraxis verknüpfen.“, fügt Myriam Erath aus Viersen hinzu.

Zurzeit sind über 950 Studierende in den dualen Studien-gängen des Instituts für Duale Studiengänge eingeschrie-ben. Studiert wird in den Richtungen Betriebswirtschaft,Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurwesen, Enginee-ring technischer Systeme mit den Studienrichtungen Ma-schinenbau, Elektrotechnik, Mechatronik und Verfahrens-technik. Auch die klinische Pflege ist als duales Studiumdurchführbar. Und das duale Studienangebot wird immernoch erweitert. So kam jüngst die neue Studienschwer-punktsetzung Unternehmensbesteuerung/Steuern hinzu.

Die Unternehmen schätzen dieVerbindung aus Wissenschaftund Praxis. Sie qualifizieren ihre(zukünftigen) Mitarbeiter auf demaktuellen Stand des Wissens undgleichzeitig werden die Studie-renden mit der Betriebspraxisvertraut gemacht. Jan-Malte Fran-zen, der sein duales Studium beider DencoHappel GmbH in Herneabsolviert, studiert im ersten Se-mester Wirtschaftsingenieurwe-sen und erklärt: „Die Entwicklungtechnischer Produkte und Prozes-se haben mich schon immer inte-

ressiert, durch die Verbindung mit betriebswirtschaftlichenInhalten, bieten sich für mich später sehr spannende Jobper-spektiven als Wirtschaftsingenieur, wie z.B. das Projektma-nagement. Das duale Studium ermöglicht mir zusätzlich, dassich dies direkt in meine betriebliche Praxis umsetzen kann.“

Der Einzugsbereich des Insti-tuts für Duale Studiengänge derHochschule Osnabrück reicht weitüber die Grenzen der Region hin-aus. Viele Studierende, aber auchviele ausbildende Unternehmen- von Köln bis Hamburg und vomEmsland bis Berlin - finden ihrenWeg zum Studium nach Lingen.

Das Besondere an einem dualenStudium ist der Brückenschlag vonder Theorie zur Praxis und wieder

zurück in die Theorie. „Wir wechseln zwischen der Hochschu-le und unserem Betrieb in jedem Semester hin und her, so-dass wir das Gelernte immer wieder erneut auf die Praxis imUnternehmen anwenden können. Obwohl ich erst im Jahr2015 mein duales Studium begonnen habe, merke ich schonjetzt die Verbindung der Vorlesung mit meinen Tätigkeiten imBetrieb“, erzählt Leon Kamp der Emsa GmbH aus Emsdetten.Dieser sogenannte Theorie-Praxis-Transfer ist in dieser In-tensität einzigartig. So wird jedes Modul auf die Praxis bezo-gen. „Im dualen Studium lernen die Studierenden vom erstenSemester an, Studieninhalte auf die praktische Wirklichkeitanzuwenden. Genau das ist es, was die Unternehmen sichwünschen“, ist sich Arens-Fischer sicher, „denn wenn manhochqualifizierte Personen einstellt, sollen sie doch ihr Wis-sen in den Betrieb einbringen.“ Und das tun die Studierenden.

Für die Studierenden bedeutet das duale Konzept ein an-wendungsorientiertes und abwechslungsreiches Studium,das nahtlos in die spätere berufliche Tätigkeit überleitet undsehr gute Berufschancen eröffnet. Und wer nach dem dua-len Bachelorstudium auch im Beruf nicht auf die Hochschuleverzichten will, kann seinen Beruf mit einem dualen Master-studium im ingenieurwissenschaftlichen oder betriebswirt-schaftlichen Bereich verbinden.

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Page 12: Quo Vadis 2016

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Wer erkennt, dass ein Studium nicht die richtige Wahl war, fürden können sich mit einer Ausbildung interessante neue Pers-pektiven ergeben. Denn in vielen industriellen oder handwerk-lichen Bereichen werden Fachkräfte händeringend gesucht. Eingutes Beispiel ist der Beruf des Werkzeugmechanikers: Mit die-ser Ausbildung stehen Fachkräften alle Türen offen – bis hin zuLeitungsfunktionen.

Wer das Lager der Werkzeugmacherei der emco Group in Lin-gen betritt, der erkennt gleich: Hier ruht wertvolles Wirtschafts-gut. Für die Büroartikel, Badaccessoires, Mattensysteme oderKlimatechnikkomponenten, die das Unternehmen entwickeltund zum Teil auch patentieren lassen hat, lagern hier die Werk-zeuge, mit denen sie in Serie hergestellt werden.

Das gesamte Produktwissen aus Entwicklung, Design und Ma-terialbeschaffenheit fließt in die Werkzeugherstellung ein. JedesWerkzeug ist auf die Fabrikation einer Produktkomponente ausKunststoff oder Metall ausgerichtet – und damit am Ende alleTeile reibungslos ineinander greifen, ist höchste Präzision ge-fragt. Diese Präzision haben die 26 Werkzeugmacher verinner-licht, die in der Werkzeugmacherei arbeiten und zum Großteilauch ausgebildet wurden. Wenn sie Konstruktionspläne für einneues Werkzeug erhalten, fertigen sie mit Hilfe von CNC-ge-steuerten Maschinen Einzelteile aus Metall und bauen diese zufunktionstüchtigen Werkzeugen zusammen. Dabei geht es umhundertstel oder gar tausendstel Millimeter – also im wahrstenSinne um Haaresbreite, denn ein feines Haar ist zum Vergleichetwa zwei bis vier hundertstel Millimeter dick. Wer viel Erfahrungin der Werkzeugtechnologie hat, der erstellt mit CAD-Program-men auch selbst Konstruktionspläne für die Werkzeuge. Werk-zeugmechaniker sind eine wichtige Schnittstelle in der gesam-ten Produktionskette, denn ihr Know-how fließt sowohl in dievorgelagerte Entwicklung und Konstruktion ein als auch in dienachgelagerte Produktion. Damit helfen sie wesentlich, Herstel-lungskosten zu senken.

Auch Leitungsfunktionen möglichDie Übernahmechancen nach der Ausbildung sind sehr gut. Wersich weiterbildenmöchte, dem stehen alle Türen offen: beispiels-weise mit einem Techniker, einer Meisterqualifikation, einemBachelor-Studium oder auch mit Fachfortbildungen, z.B. inSteuerungstechnik, Hydraulik oder Pneumatik. „Aber auch, wermit dem Gedanken spielt, ein technisches Studium aufzugeben,für den ist eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker eine guteAlternative“, erklärt der Ausbildungsleiter der Werkzeugmache-rei Stefan Brockmann. „Denn die jungen Menschen bringen eingutes Vorwissen für den Beruf mit.“

„Wer verstanden hat, wie die Werkzeuge zur Herstellung unsererProdukte funktionieren, hat ein profundes Wissen erlangt, dasauch für Leitungspositionen relevant ist.“ Gute Beispiele gibtes dafür im Hause viele, darunter Vorarbeiter, Betriebsleiter undProduktionsleiter. Oder Christian Gnaß, der GeschäftsführendeGesellschafter des gesamten Unternehmens. Auch er ist gelern-ter Werkzeugmacher.

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Christian Schuchart aus Rheine ist der beste Maschinen- und An-lagenführer seines Ausbildungsjahrgangs im Einzugsbereich derIndustrie- und Handelskammer Osnabrück-Emsland-GrafschaftBentheim. Dies ist nicht nur ein toller Erfolg für ihn und seinenAusbildungsbetrieb, die Firma Tekton Bending in Emsbüren, son-dern auch ein Mut machendes Beispiel dafür, dass eine Ausbil-dung auch nach einem nicht ganz geraden Lebenslauf eine sehrgute Wahl sein kann. Immerhin war Schuchart bereits 28 Jahrealt, als er sich bei Geschäftsführer Josef F. Feldhaus und Mar-kus Kleingers, verantwortlich für Personal, vorgestellt hat. „SeineReife und seine klare Absicht, sich ein neues Lebensfundamentzu schaffen, haben uns überzeugt“, begründet Diplom-Inge-nieur Feldhaus die Wahl, Schuchart als ersten Auszubildendenüberhaupt in seine Firma zu holen. Dass der heute 31jährigedereinst mit der Gesamtnote eins und einhundert Prozent Erfül-lungsgrad in der praktischen Prüfung abschneiden würde, warfür ihn nicht abzusehen. Bis zu seinem neunzehnten Lebensjahrlebte Schuchart im russischen Wologda, bis seine Familie sichzur Aussiedlung nach Deutschland entschloss. Sein Informatik-studium brach er im dritten Semester ab. In Deutschland wurdenihm seine bisherigen Leistungen lediglich als Hochschulreife an-erkannt. Zunächst begann er wieder ein Studium, aber trotz flüs-sigem Deutsch reichten seine Sprachkenntnisse nicht aus. Alsoverpflichtete er sich einige Jahre bei der Bundeswehr. Einen Planfür seine berufliche Zukunft hatte er nicht.

„Durch das Arbeitsamt bin ich auf metallverarbeitende Ausbil-dungsmöglichkeiten aufmerksam geworden. Ich habe mich dannin das Thema Biegetechnik eingelesen. Die Kombination austechnischen Zeichnungen, dem Programmieren der Maschinenund der handwerklichen Arbeit haben mich überzeugt, es miteiner Ausbildung als Maschinen- und Anlageführer zu probieren“,erzählt der Geselle. Eine Entscheidung, die weder er noch dieFirma Tekton Bending bereut haben. Im Gegenteil: Von Anfang anwurden dem Auszubildenden viele Fähigkeiten zugetraut. „Ich bindirekt in den Betriebsablauf reingesprungen, ob es um das Thema

Qualitätssicherung oder die Messanlage ging. Bei der Zwischen-prüfung hat mein Prüfer gemeint: „Aus welcher Firma kommst dudenn? Du misst so gut!“, berichtet er nicht ohne Stolz. „UnsereAzubis sollen nicht verheizt werden. Professionelle Hallenfegerbrauchen wir nicht.“, unterstreicht Geschäftsführer Feldhaus, derin seinem Ingenieurbüro schon seit dreißig Jahren ausbildet.

Die Firma Tekton Bending hat er vor fünf Jahren aus der ehema-ligen Firma Sanro heraus gegründet. Ermutigt durch den gutenStart mit Azubi Christian Schuchart bildet Tekton Bending inzwi-schen weiter aus: Maschinen- und Anlageführer, technische Pro-duktdesigner und Kaufleute für Büromanagement sollen künftigdas 48-köpfige Team mit Know-how und frischem Geist ergän-zen. „Die Ausbildung hat mir einfach gut gefallen. Als Maschinen-und Anlageführer lernt man die gesamte Vielfalt der Metallverar-beitung. Wenn es jemandem Spaß macht, etwas zu entwickelnund zu tüfteln, kann ich diesen Berufsweg nur empfehlen“, betontSchuchart. „Einen Hauptschulabschluss, dreidimensionales Vor-stellungsvermögen, technisches und mathematisches Grundver-ständnis und Eigeninitiative, das erwarten wir von Bewerbern fürden Ausbildungsberuf Maschinen- und Anlagenführer“, erläutertPersonalmanager Kleingers. Die gebogenen Rohre aus Metallaus Emsbüren finden sich überall: in Heizungsanlagen, Erntema-schinen, Baufahrzeugen, medizinischen Geräten oder LKW. „Invielen Autokranen stecken Rohre für die Kühl- und Abgastechnikvon uns drin“, weiß Schuchart.

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Christian Schuchart ist derbeste Maschinen- und Anlagen-

führer seines Ausbildungs-jahrgangs. Arbeitssicherheit

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Das Metall- und Maschinenbau Netzwerk der Emsland GmbH –MEMA Netzwerk – ist mit über 1100 angeschlossenen Betriebenin der Region breit aufgestellt und verbindet so die Wertschöp-fungskette der Unternehmen in den Landkreisen Emsland, Graf-schaft Bentheim und im Raum Ostfriesland. In diesen Regionengibt es viele wachstumsstarke und innovative Unternehmen.Eine wichtige Aufgabe des Netzwerkes besteht darin, für dieseUnternehmen Kontakt zwischen dem Betrieb und potentiellenMitarbeitern herzustellen. Die Unternehmen sind häufig mittel-ständische Familienbetriebe, die oftmals im Export und manch-mal sogar weltweit tätig oder in ihrer Nische Marktführer sind.Ein ganz besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Zukunft:Für Studierendewerden so vomMEMA-Netzwerk Praktika vermit-telt, oder Anfragen zu Bachelor- oder Masterarbeiten weitergelei-tet. Auch Initiativbewerbungen sind über das Netzwerk möglich.Natürlich geht es nicht nur um den Bereich Metall- und Maschi-nenbau - gesucht werden auch viele andere Berufsausbildungen.

Mittelständische Betriebe bestechen oftmals durch flache Hi-erarchien und damit besondere Chancen der Karriereent-wicklung. „Das Wissen der Studierenden ist für die Weiter-entwicklung der Betriebe der Region von großem Wert. Auchwer sich im Laufe des Studiums umorientiert, bringt wichtige

Erfahrungen für seinen weiteren Weg mit.“, erklärt Ralf Saatkamp,Geschäftsführer der System Trailers Fahrzeugbau GmbH in Twistund Lenkungskreissprecher des MEMA-Netzwerkes.

Ansprechpartner ist Maik SchmeltzpfenningTel. 05931044-4020 | [email protected]

Unternehmen und Studenten zusammenbringen wollen(von links) Ralf Saatkamp, Heidi Ricke und Maik Schmeltzpfenning.

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Keine Kumpel –Was Lehrer im Referendariat

besser lassen solltenZu laut, zu chaotisch, zu unzuverlässig: Nach dem Studium müssen sich angehende Lehrermeist erstmals richtig mit Schülern auseinandersetzen. Das ist eine große Herausforderung –

bei der die Referendare einiges falsch machen können.

Nach dem Studium steht für Lehramtsstudenten das Referendariatan. Für viele bedeutet das, das erste Mal so richtig eigenverantwort-lich vor einer Klasse zu stehen und zu unterrichten. Und das machtauch Angst. „Man findet irgendwie seinen Weg", erklärt die Buchau-torin Frau Freitag.* Sie unterrichtet an einer Berliner Schule und hatverschiedene Bücher über den Schulalltag verfasst. Doch auch fürangehende Lehrer gibt es einige No-Gos, mit denen sie lieber nicht inden Schulalltag starten sollten.

„Ich will nett und cool sein.“

Viele Referendare möchten nicht streng rüberkommen, sondern lie-ber nett und kumpelhaft. „Das ist nicht nett, das ist schlicht inkon-sequent", warnt Frau Freitag. Denn zuerst haben die Schüler nur dieJacke an, dann fangen sie an zu essen, und irgendwann bricht Chaosaus. Denn die Schüler testen aus, wie weit sie gehen können. „DasSchlimmste ist, wenn dann Schüler zu dir kommen und sagen: ‚Seimal strenger.‘“, erzählt Frau Freitag. Wenn es richtig schlecht läuft,fange man dann an, rumzuschreien. Und mit den Schülern befreun-det sein, sich anbiedern – das sei sowieso eine schlechte Idee.

„Ich kann schon alles.“

Statt alles besser zu wissen, sollten Referendare lieber das Gesprächmit den erfahrenen Lehrern suchen. „Gut ist es, sich den Unterrichtder anderen anzuschauen – da kann man viel mitnehmen“, rät FrauFreitag. Selbst wenn sie manchmal streng seien, hätten sie auch Mit-

gefühl. Außerdem sollten die Referendare untereinander lieber Erfah-rungen austauschen, als sich kritisch zu beäugen.

„Ich schaffe das nicht.“

„Das Referendariat ist eine harte Zeit, man zweifelt ständig an sich“,erzählt Frau Freitag. Und am Anfang gebe es besonders schlimme Un-terrichtsstunden. Dranbleiben und nicht verzweifeln, heißt es dann.„Es wird besser.“ Niederlagen gehören einfach dazu. Aber: Wer nurzweifelt und todunglücklich ist, sollte umsatteln. „Das ist sonst nichtfair – gegenüber einem selbst und den Schülern.“

„Die haben ja eh keinen Bock.“

Manchmal hat man das Gefühl, die Klasse ist einfach nur laut. „Wergenau hinschaut, sieht, dass nicht alle laut sind, sondern nur einige“,sagt Frau Freitag. Wichtig sei es, die zu loben, die sich an die Regelnhalten, statt alle zu kritisieren. „Wenn 15 Schüler zu spät kommen,sind immerhin fünf pünktlich.“ Und wenn ein Referendar das Gefühlhat, die Schüler nehmen seine Ideen nicht an, sollten sie nicht gleichdie Flinte ins Korn werfen. „Manchmal muss man einfach hartnäckigsein und die Schüler nicht aufgeben.“

*Der Name Frau Freitag ist ein Pseudonym, unter dem die Autorinihre Arbeiten veröffentlicht.

Autor

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In der SchwebeUnser „Cover-Girl“ Dana hat vor einigen Wochen ihr Bachelorstudium abgeschlossen. Jetzt ist die25-Jährige zusammen mit ihrem Freund, der als Sozialarbeiter arbeitet, nach Osnabrück gezogen –

sie fragt sich, wie es für sie wohl weitergeht.

Direkt nach dem Abitur zog Dana aus dem Sauerland nach Pader-born, um dort Lehramt zu studieren. Die Entscheidung fiel ihr nichtschwer, trotzdem entschied sie sich nach drei Semestern dazu, denStudiengang zu wechseln. Sie wechselte zum 2-Fach-Bachelor undbeschäftigte sich von da an mit englischer Sprachwissenschaft undenglischsprachiger Literatur und Kultur. Ihre Bachelorarbeit schriebsie dann über die Darstellung von Männlichkeit in amerikanischerTV-Werbung und bestand mit der Note 1,4.

Anfang März zog sie dann mit ihrem Freund nach Osnabrück, weil erhier eine Stelle als Sozialarbeiter angetreten hat. Nur weiß sie seit An-fang des Jahres nicht, wie genau es jetzt für sie weitergeht. Ein Mas-terstudium kommt nicht infrage, da ist sie sich sicher: „Ich habe dieletzten fünf Jahre an der Uni verbracht und das reicht mir. Ich habedas Gefühl, das brauche ich nicht mehr.“ Die meisten ihrer Kommili-tonen haben aber genau diesen Weg gewählt, andere haben sich fürein zweites Bachelorstudium entschieden. Nur eine ihrer Freundin-nen aus dem Studium hat direkt im Anschluss an den Bachelor eineStelle in einem Lektorat angetreten.

„Ich möchte nicht einfach mit dem Master weitermachen, nur weilich gerade nichts anderes habe“, sagt Dana. Gut gemeinte Ratschlä-ge von den Eltern oder Bekannten helfen da auch nicht unbedingtweiter. Die meisten von ihnen haben selbst nicht studiert. „MeineMutter meinte zum Beispiel zu mir, ich solle doch noch Germanis-tik studieren. Aber was soll das bringen? Manchmal ist es wirklichanstrengend, wenn jeder seinen Senf dazu gibt – auch wenn es jawirklich nur gut gemeint ist.“

Am liebsten würde Dana beim Radio arbeiten. Schon während ihresStudiums hat sie in der Morning Show des Campusradios gearbeitet,leitete dort die Online-Redaktion. Außerdem hat sie während einesdreimonatigen Praktikums bei einem Lokalsender Erfahrungen sam-meln können, war freie Mitarbeiterin beim OWL-Journal und hat sichbeim Uni-Magazin engagiert. Gerade diese praktischen Erfahrungensind es, die ihr in den letzten Jahren am meisten gebracht haben:„Ich habe schon während des Studiums gemerkt, dass das wissen-schaftliche Schreiben und die meisten Kurse mich nicht wirklichauf einen späteren Job vorbereiten. Im Studium Generale habe ichinteressante Sachen gemacht, zum Beispiel zum Thema Radiojour-nalismus.“ Trotzdem schloss sie ihr Studium ab, um etwas in derTasche zu haben. „Aber jetzt frage ich mich: Bringt mir der Bachelorwirklich was?“

Denn obwohl die 25-Jährige durchaus schon praktische Erfahrungaußerhalb der Uni gesammelt hat, blieben ihre ersten Bewerbungenbei PR-Agenturen und Online-Magazinen bisher unbeantwortet.„Von 15 Unternehmen hat sich nur eines überhaupt zurückgemeldet.Alle anderen haben nicht einmal eine Absage geschickt“, erzählt sie.„Wenn das mal vorkommt, kann man damit umgehen. Aber irgend-wann ist es einfach nur noch frustrierend.“ Oft denkt sie sich, dass sievielleicht doch besser etwas anderes studiert hätte. „Lehramt wäreeine sicherere Nummer gewesen, aber als Kulturwissenschaftlerinhabe ich nichts Konkretes in der Hand.“

Die momentane Ungewissheit beschäftigt Dana derzeit am meisten.„Es ist schwierig, so in der Luft zu hängen und nicht zu wissen, was

der nächste Monat bringt“, sagt sie. „Ich möchte am liebsten heutenoch anfangen zu arbeiten, was schaffen, ernst genommen werden.“Bis es so weit ist, hält sie sich mit einem Nebenjob über Wasser unddurchkämmt parallel weiterhin Internetforen und Stellenmärkte aufder Suche nach passenden Angeboten. Doch Jobs in der Medienbran-che sind beliebt und rar, in der Regel gibt es meist nur einen größerenRadiosender pro Stadt. „Ich finde auch den Bereich PR interessant,habe was das angeht aber noch keine Erfahrung“, sagt Dana. Viel-leicht bekommt sie ja über eine Praktikantenstelle Zugang zur Bran-che, mit der Aussicht auf eine anschließende Anstellung. „Ich habeja schon einiges gemacht. Die ewige Praktikantin möchte ich auchnicht bleiben.“ Auch wenn all diese Gedanken sie immer wieder ein-holen – Dana blickt hoffnungsvoll in die Zukunft und ist sich sicher,dass sie auch die Herausforderung „Berufseinstieg“ bald meistert.

Christina Finke

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ichaelGründel

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Berufseinstieg

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Raum für junge Unternehmermit innovativen Ideen

Im Innovationscentrum Osnabrück können Start-Ups und technologieorientierteUnternehmen in ihren Startjahren Kontakte knüpfen und Geschäftsideen

weiterentwickeln. Janik und Fabian Schlarmann waren mit die ersten, die hierBüroräume bezogen haben.

Wer an Start-Ups und junge Gründerinnen und Gründer mit innova-tiven Geschäftsideen denkt, verbindet diese Szene mit Metropolenwie Berlin oder Köln – die Region Osnabrück hat bestimmt kaumjemand auf dem Schirm, wenn es um dieses Thema geht. „Dabeihaben wir viele gute Existenzgründer hier bei uns“, sagt ThomasBüdden und klingt überzeugt. Er muss es eigentlich wissen: Im In-novationsCentrum Osnabrück (ICO) hat er Tag für Tag mit jungenUnternehmerinnen und Unternehmern zu tun.

Im März ging das Technologie- und Gründerzentrum für die Re-gion als gemeinsames Projekt von Stadt- und Landkreis sowie mitder Unterstützung der Sparkasse und den Stadtwerken Osnabrückan den Markt. Auf dem ehemaligen Kasernengelände an der Al-bert-Einstein-Straße können innovative, technologie-orientierte Un-ternehmen seitdem moderne Büroräume oder einzelne Arbeitsplätzeanmieten. Das Fazit nach zwei Jahren fällt positiv aus: Mit 30 Firmenim Haus ist das ICO so gut wie voll. Vor allem von der Nähe zu Hoch-schule und Universität profitiert das Zentrum: Fast alle Unternehmenbeschäftigen Studierende oder wurden sogar von ihnen gegründet.So zum Beispiel die Produktionsfirma Schlarmann Film, die in derzweiten Etage zwei Büroräume belegt. „Wir waren mit die erstenhier im Haus“, erzählt Janik Schlarmann. „Als wir vom ICO gehörthaben, habe ich mich zeitnah mit Herr Büdden zusammengesetzt“,sagt Janik, der sich schon in der Oberstufe zum ersten Mal etwas mitFilmproduktionen dazu verdiente und auch neben seinem Studiumdran blieb. Ende 2013 stieg dann auch sein Bruder mit ins Geschäftein. „Fabian hat selbst Multikopter gebastelt“, sagt Janik. Zu diesemZeitpunkt waren Luftaufnahmen ein großes Thema – der Hype umDronen und Multikopter war voll im Kommen.

Mittlerweile bieten sie mit ihrem Unternehmen nicht mehr nurFilmproduktionen, Videomarketing und Luftaufnahmen an, sondernbeschäftigen sich auch intensiv mit dem rasant wachsenden Ge-schäftsfeld Virtual Reality. Zwar stecken die Entwicklungen noch inden Anfängen, doch bisher haben die Brüder schon unterschiedlicheRundgänge, die auf 3-D-Welten basieren, für ihre Kunden bereitge-stellt – die diese dann beispielsweise auf Messen ihren Kunden prä-sentieren können.

Fabian studiert Medieninformatik und Janik ist mit seinem Studiumim Media Interaction Design fast durch. Zwischen den Vorlesungenan der Hochschule nach Hause zu fahren, um von dort aus zu arbei-ten? Irgendwann zu umständlich und pure Zeitverschwendung. Alsomieteten die Brüder ihr erstes Büro im ICO an. „Das Gesamtpaketstimmt einfach“, so Janik. Vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnissei für junge Unternehmen unschlagbar. „Es ist nicht einfach nur einBürogebäude, man kommt schnell mit anderen Leuten aus der Wirt-schaft in Kontakt.“ Das Verhältnis zu den anderen Unternehmernauf ihrem Flur, die aus den unterschiedlichsten Feldern kommen, seisuper.

Auch Frank Büdden sieht die Vorteile für Gründer im „Rundum-Sorg-los-Paket“ des ICO. Von der Paket- und Telefonannahme bis hin zumoffiziellen Empfangsbereich: „Das Team unterstützt die Mieter undbegleitet sie in der Entwicklung ihres Unternehmens.“ Auch Bera-tungsangebote für gründungsspezifische Themen – von der Existenz-gründung bis zur Finanzierung – sind direkt vor Ort zu finden. „Diekurzen Wege sorgen dafür, dass Vertrauen entsteht“, so Büdden. Ab-gesehen davon können im anmietbaren Konferenzbereich auch klei-ne Unternehmen ihre Geschäftsgäste professionell empfangen – unddas für wenig Geld. Auch die Koordination der Unternehmen unter-einander funktioniere noch besser als gedacht: „Hier gibt es mehr alsnur das Kaffeetrinken in der Mittagspause. Es entstehen gemeinsameProjekte und Ideen.“

Außerdem bietet das ICO verschiedene Events zum Netzwerken an.So ist beispielsweise im April Britta Görtz zum Frühstück zu Gast,die von ihren Erfahrungen mit Crowdfunding-Kampagnen berichtenwird. Außerdem findet regelmäßig eine Prototypen-Party statt, beider in lockerer Atmosphäre Ideen vorgestellt und ausgetauscht wer-den können.

Fabian Schlarmann genießt die Vorteile, die das ICO seinem jungenUnternehmen bietet: „Wenn ich keine Vorlesungen habe, sitze ichden ganzen Tag hier – von 8 Uhr morgens bis um 20 Uhr.“ Hiereingezogen zu sein, bereut er nicht: „Ich würde es immer wieder so

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Berufseinstieg

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Mit seinem Bruder zusammenarbeiten funktioniert nicht? Und ob!

machen.“ Sein Bruder schließt sich an: „Wir wollen erst einmal hierbleiben. Immerhin sind wir mit diesen Räumen so flexibel wie nurmöglich.“ Außerdem seien sie als Dienstleister in der Region Osna-brück gut aufgehoben. „Wir richten uns an mittelständische Unter-nehmen“, erklärt Jannik, „und in Osnabrück gibt es viele Firmen,die in ihrem eigenen Gebiet ziemlich weit vorne mit dabei sind. Ichglaube nicht, dass wir woanders erfolgreicher wären.“ Die Mietzeitim ICO wurde auf maximal acht Jahre begrenzt – ein bisschen Zeithat ihr Unternehmen also noch, um von seinen Vorteilen zu profitie-ren und zu wachsen.

Thomas Büdden freut sich über jedes Unternehmen, das es nicht indie Metropolen zieht sondern Potenzial in der Region Osnabrücksieht. „Es gibt gute Gründe dafür, mit seiner Idee hier zu bleiben.Wir haben eine gute Struktur geschaffen und als kleines Start-Upgeht man hier nicht in der Masse unter“, sagt er. Außerdem habe dasICO Netzwerke, um Kontakt zu potenziellen Kunden herzustellen.„Es gibt viele private Investoren, die dazu bereit sind, ihr Geld in gute

Geschäftsideen zu stecken.“ Deshalb ist er guter Hoffnung, dass nochviel aus dem Gründerzentrum entwächst.

Auch Janik und Fabian haben noch große Pläne für ihr Unternehmen:„Wir wollen größer werden.“ Innerhalb der nächsten drei Jahren wol-len sie sich intern vergrößern – eventuell Mitarbeiter anstellen – undihr Angebot deutschlandweit ausbauen. Eine Festanstellung kommtzumindest für Fabian nicht infrage: „Da bin ich einfach kein Typ für.Solange ich nicht muss, möchte ich das auch nicht.“ Sein Bruder for-muliert es vorsichtiger. „Das ist schwierig zu sagen, wenn man nie ineiner klassischen Anstellung gesteckt hat“, sagt er. Mit den Risiken,die die Selbstständigkeit birgt, gehen beide gelassen um. „Manchmalist es auch nicht schlecht auf die Schnauze zu fliegen. Schließlichlernt man daraus“, sagt Janik. Sein jüngerer Bruder macht potenziel-len Gründern Mut: „Einfach machen und gucken was passiert! Hin-terher ist man auf jeden Fall um einige Erfahrungen reicher.“

Christina Finke

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Berufseinstieg

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Wer während des Studiums ein Praktikum absolviert, sollte versu-chen, dort Kontakte zu knüpfen. „Ich habe es schon oft erlebt, dasssich daraus ein Nebenjob entwickelt hat“, sagt Delfs. Neben diesen„Klassikern“ sei aber auch ein neuer Trend auf dem Vormarsch: „BeiEbay-Kleinanzeigen gibt es mittlerweile viele Angebote aus den ver-schiedensten Bereichen.“ Eine weitere Möglichkeit, zu der die Sozi-alberaterin Studierende auf Jobsuche ermutigen möchte, sind Initi-ativbewerbungen: „Was spricht dagegen, aktiv zu werden und sichseinem ‚Wunschunternehmen‘ vorzustellen?“

Damit der Nebenjob nicht zu schlechten Noten und zusätzlichenSemestern führt, sollten Studierende sich schon im Vorfeld über ei-nige Dinge Gedanken machen. „Die Vereinbarkeit von Arbeit und

Jobben neben dem Studium

Bei der Sozialberatung des Studentenwerks berät Kristin Delfs dieverschiedensten studentischen Gruppen zu den Themen Studienfi-nanzierung und - organisation: Studienanfänger, die zum ersten Malin ihrem Leben auf eigenen Beinen stehen müssen, aber auch Absol-venten, die bis zu Beginn des Masterstudiums oder dem Berufsein-stieg eine Lücke schließen müssen. Aber auch um die Anliegen vonStudierenden aus dem Ausland, mit Kind oder einer Beeinträchtigungkümmert sich die Sozialberaterin. Und ein Thema beschäftigt jededieser Gruppen: das liebe Geld.

Rund zwei Drittel der Studierenden bundesweit haben einen Neben-job. Bei vielen von ihnen geht es dabei nicht nur darum, sich einfachetwas mehr leisten zu wollen: „Mehr als die Hälfte ist auf einen Jobangewiesen, um ihre Lebenshaltungskosten abdecken zu können“,weiß Kristin Delfs. Aushilfstätigkeiten, wie zum Beispiel kellnernoder kassieren, aber auch die Arbeit als studentische Hilfskraft sowieNachhilfejobs sind bei den Studierenden beliebt. „Natürlich ist einNebenjob, der nah am späteren Berufswunsch und am Studienfachliegt, wünschenswert“, sagt Delfs. Die Realität sei in vielen Fällenaber eine andere: „Meist muss schnell möglichst viel Geld her. Daherkönnen viele nicht warten, bis sie ihren Wunschnebenjob bekom-men.“

„Bei der Jobsuche läuft vieles über Mundpropaganda“, sagt Delfs. Ofthelfe es schon, mit Kommilitonen und Freunden darüber zu spre-chen. Für den Fall, dass es aber mal doch nicht so einfach ist, hat dieSozialberaterin einige Tipps parat, die sie Studierenden in der Bera-tung mit auf den Weg gibt: „Erste Anlaufpunkte sollten das schwarzeBrett sowie Aushänge an Uni und Hochschule sein.“ Hier finden sichhäufig auch fachbezogene Nebenjobs, die nicht nur den Kontostandaufbessern, sondern auch für den weiteren beruflichen Werdeganghilfreich sein können. Studierende der Hochschule Osnabrück kön-nen außerdem die Portale „Praxiko“ und „Osca“ für ihre Suche nut-zen. „Auch ein Blick in die Jobbörse der Agentur für Arbeit oder dieAnzeigen in der Tageszeitung lohnen sich“, so Delfs.

Foto: Shutterstock.com

Selbst die Initiative ergreifen

Vorausschauend planen

Wenn Bafög und die Unterstützung der Eltern nicht ausreichen, müssen Studierende ihr Kontozusätzlich selbst aufbessern. Wie man den passenden Nebenjob findet und worauf noch zu achten

ist, erklärt Sozialberaterin Kristin Delfs vom Studentenwerk Osnabrück.

Bei den meisten Studierendenmuss schnell möglichst vielGeld her.

Kristin Delfs, Psychosoziale Beraterin beim Studentenwerk Osnabrück.

Foto:Studentenwek

Osnabrück

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studentisches Leben

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450-Euro-Job / Minijob= auf Dauer angelegte Beschäftigung, bei der regelmäßig nicht

mehr als 450 Euro pro Monat verdient werden

der Arbeitgeber kann auf die Abgabe einerSteuerkarte verzichten

versicherungsfrei bei Kranken- und Pflegeversicherung

auf Antrag Befreiung von der Rentenversicherungspflichtmöglich

mehr als geringfügig entlohnte Beschäftigung= regelmäßiger Verdienst beträgt mehr als 450 Euro monatlich

jeder muss eine Lohnsteuerkarte vorlegen

versicherungsfrei bei Kranken- und Pflegeversicherung,wenn Studierende nicht mehr als 20 Wochenstundenarbeiten

reduzierte Rentenbeiträge im Niedriglohnsektor(450,01 bis 850 Euro im Monat)

Jobben während der Semesterferien= Tätigkeit in der vorlesungsfreien Zeit, ohne Rücksicht aufHöhe des Arbeitsentgelts

jeder muss eine Lohnsteuerkarte vorlegen (solange dasArbeitsentgelt aber unter 8.652 Euro bleibt, erhält mandie Einkommenssteuer zurück)

versicherungsfrei bei Kranken- und Pflegeversicherung

ist das Beschäftigungsverhältnis auf max. drei Monateoder 70 Arbeitstage im Jahr begrenzt frei von Renten-versicherungspflicht

Bezugsgrenzen beachten

Studium sollte bei der Wahl ein wichtiges Kriterium sein“, sagt De-lfs. Dazu gehört, die Arbeitszeiten vor Aufnahme eines Jobs genauzu prüfen: „Nachtschichten und Abrufbereitschaften können überkurz oder lang zu Problemen führen.“ Auch studienintensivere Zei-ten – in denen das Lernen für Klausuren, Hausarbeiten schreibenund mündliche Prüfungen den Alltag bestimmen und keine Zeit fürden Job bleibt – sollten frühzeitig eingeplant werden, damit keineVersorgungslücken enstehen.

Oft wird Kristin Delfs gefragt, wie viel Studierende überhaupt dazuverdienen dürfen. Ihre Antwort: „Generell darf man während desStudiums so viel dazu verdienen, wie man will.“ So einfach wie daserst mal klingt, ist es dann aber doch nicht. Beispielsweise hat dieAnzahl der Arbeitsstunden Einfluss auf den sozialversicherungs-rechtlichen Status und das Einkommen eines Studierenden, derBafög bezieht, darf 407,35 Euro im Monat nicht übersteigen, damitsich die Höhe der Förderung nicht ändert.

Minijob, geringfügig entlohnte Beschäftigung oder jobben wäh-rend der Semesterferien – das sind die drei Optionen, die Studie-rende in aller Regel haben. „Wenn der Minijob mit einer Tätigkeitin den Semesterferien kombiniert wird, landet am meisten auf demKonto“, sagt Kristin Delfs. Was bei den verschiedenen Nebenjobva-rianten zu beachten ist, zeigt die folgende Checkliste mit Tipps desDeutschen Studentenwerks (ausführlichere Informationen unterwww.studentenwerke.de):

Christina Finke

„Kick-Off zur Bachelorarbeit –Wie Sie erfolgreich Ihre Abschlussarbeit schreiben!“

am Samstag, 21. Maiin der Hochschule Osnabrück

„Mein Profil, mein Traumjob, mein Berufseinstieg –So gelingt Ihr Erfolgsplan“

am Freitag, 20. und Samstag, 21. Maiin der Hochschule Osnabrück

Bewerbungstraining

am Freitag, 6. und Samstag, 7. Maiam Freitag, 20. Mai sowieam 22. und 23. Juli undam 5. Augustin der Hochschule Osnabrück

Termine +++ Termine +++ Termine +++ Termine

„Speed Dating Informatik –Wirtschaft, Medien, Technik“

am Freitag, 29. Aprilin der Hochschule Osnabrück

„Bewerbungstraining –Erfolgreich in der Bewerbung,souverän im Vorstellungsgespräch“

am Freitag, 22. und Samstag, 23. Aprilan der Hochschule Osnabrück,Standort Lingen

„Schreibstrategien für die ErstellungIhrer Abschlussarbeit. Hilfreiche Tippsfür die tägliche Motivation!“

am Samstag, 23. Aprilin der Hochschule Osnabrück

Außerdem bietet das Learning Center regelmäßigein Studienabschlusscoaching in der PsychosozialenBeratungsstelle an.

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studentisches Leben

GGllüücckklliicchh aauuffggeewwaacchhsseenn iimm ffaammiilliieenn- uunndd bbiilldduunnggssffrreeuunnddlliicchheenn LLaannddkkrreeiiss OOssnnaabbrrüücckk, aauussggeebbiillddeett bbeeiieinem der vielen inhabergeführten mittelständischen Betriebe und studiert an einer regionalen Hoch-schule entwickelt Sven ab 2035 Hightech aus dem Osnabrücker Land.

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Sven: Künftiger Mechatronic-SpezialistLANGEWEILE GIBT’SWOANDERS!Wir sind der Ansprechpartner für Werbung in der Region Osnabrück/Emsland.Als Unternehmen der NOZ MEDIEN bieten wir unseren Kunden beste Beratungund stets innovative und maßgeschneiderte Kommunikationslösungen aufallen Kanälen. Aber nicht nur unsere Kunden sind uns wichtig, sondern auchunsere Mitarbeiter. Denn ohne sie läuft nichts. Jeder kann bei uns seineStärken zeigen und nutzen und durch die herzliche und freundlicheAtmosphäre macht die Arbeit gleich doppelt Spaß.

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Mit dem Studium beginnt für viele ein Abenteuer: das Leben ineiner WG. Gerade in Städten, in denen der Wohnraum knappund teuer ist, ist diese Wohnform sehr beliebt. Die WG bringtaber nicht nur das ersehnte Zimmer in der zentralgelegenenAltbauwohnung, sondern auch die unterschiedlichsten Mitbe-wohner mit sich. Ob Chaot oder Spießer: Manchen Zimmer-nachbarn trifft man immer wieder. Hier eine Typologie diverserWG-Genossen und Tipps dazu, wie man es mit ihnen aushält.- Spießer: Er liebt den Geruch vom frisch gewischten Fußboden. Der

Wohnung mit diesem Mitbewohner-Typ teilt, sollte sich auf ruhigeAbende allein in der Küche oder im Wohnzimmer einstellen. Denndie WG mit einem Phantom erinnert eher ans Alleineleben. „DerWG-Bewohner sollte sich also im Vorfeld über seine Wohnart-Vorlie-ben klar sein“, sagt Katrin Bansemer vom Studierendenwerk Heidel-berg. Wer sich auf das bunte Treiben in einer Studenten-WG gefreuthat, ist hier falsch.

Der Gamer

Sein Biorhythmus passt nicht so recht in das WG-Leben. Wenn alleschon schlafen, wird der Gamer erst richtig wach. Nachts treibt ersich in der Welt von mystischen Spielen herum. In der virtuellen Weltfühlt er sich zu Hause. Tagsüber holt er den mangelnden Schlaf nach.Deshalb ist der Gamer auch ein Langschläfer, am Frühstückstischsieht man ihn nur selten. Man erkennt ihn an den tiefen Ringen un-ter den Augen und an seinem blassen Bildschirm-Teint. Auf analogeSpieleabende darf man beim Gamer nicht hoffen. Wer diesen Mitbe-wohner-Typ doch näher kennenlernen will, sollte einfach mit ihm indie digitale Welt abtauchen.

Die Glucke

Sie ist die gute Seele der WG. Das Wort Gemeinschaft wird bei derGlucke besonders groß geschrieben. Rund um die Uhr möchte diedieser Typus für ein Miteinander sorgen. Egal, ob am Herd, vor demFernseher, ja und auch vor dem Spiegel im Badezimmer ist sie im-mer live dabei. Nebenberuflich ist die Glucke WG-Koordinatorin fürAusflüge oder kuschlige Kochabende und Moderatorin für endloseGespräche. Wer jetzt denkt: Zimmertür zu, Glucke weg, der irrt. Die-se Mitbewohnerin kennt keine Grenze. „Hier helfen keine Andeu-tungen, sondern Sprechzeiten. Bei so einem Mitbewohner-Typ mussman klar sagen, wann es einem zu viel wird“, sagt Stefan Grob.Der Partylöwe: Das Wohnzimmer fühlt sich an wie ein U-Bahn-hof. Ständig schwirren neue Leute durch den Flur. Den König desWG-Dschungels erkennt man an seinem Dauerpartymodus. Der Par-tylöwe lässt ungern etwas anbrennen. Jede Nacht wird die WG des-halb zum Club. Das Resultat: Stapelweise türmen sich Pfandflaschenin der Küche. Auf dem Fenstersims stehen 15 leere Whisky-Flaschen.Wer mit dem Partylöwen zusammenwohnt, kann seine Nachtruhevergessen, dafür sorgt der dröhnende Bass aus dem Wohnzimmer.„Wenn man bei der Feierei nicht mitmachen möchte, sollte manGruppendruck aufbauen und andere Leute aus der WG mit ins Bootholen“, empfiehlt Matthias Hensche. Im Pyjama aus dem Zimmer zustürmen und „Bitte leiser!“ zu rufen, bringt eher wenig.

Der Schnorrer

Der Schnorrer: Der Supermarkt hatte schon zu, der Bank-Automatwar schon leer: Der Schnorrer ist ein Meister im Erfinden von Aus-reden. Ob Waschpulver oder Duschgel: Bei ihm herrscht ständigBedarf. Mit „Kannst du mir mal“ fangen die meisten seiner Sätzean. Aber er liebt es auch, sich ohne zu fragen, am WG-Kühlschrankzu bedienen. Aufregen bringt nichts, denn dann folgt: „Stell‘ dichnicht so an, ist doch nur ein Joghurt.“ „Bei so einem Mitbewohnerhelfen nur abschließbare Fächer in der Küche und im Bad“, empfiehltHensche.

dpa

In überfüllten Studentenstädten sind WGs oft die einzig bezahlbare Daseinsform. Geteilte Mietebedeutet aber zwangsläufig geteilter Wohnraum. Dabei treffen die unterschiedlichsten Menschen

aufeinander. Manchen Mitbewohner-Typen begegnet man immer wieder.

Glucke, Gamer, Spießer – EineTypologie der WG-Mitbewohner

Der Chaot

Wo ist mein Schlüssel? Hat jemand mein Haustier gesehen? Dassind die Standardsätze des Chaoten. Das Zimmer dieses Mitbewoh-ner-Typs sieht man nur selten. Die Tür ist meistens zu. Sollte manaber doch in sein heiliges Reich stolpern, folgt immer: „Ich muss nochaufräumen." In den meisten Fällen bleibt es aber bei einer Absichts-erklärung. Denn die Spaghetti von vorgestern, die auf dem Tisch ste-hen, sind auch morgen noch da. Also wann sollte man eingreifen?„Der Chaot lernt nur aus Fehlern, also lieber nicht einmischen, wenner wieder etwas verloren hat", sagt Stefan Grob vom Deutschen Stu-dentenwerk in Berlin.

Das Phantom

Ein lautes Knarren, ein leises Flüstern: Mehr bekommt man vomWG-Phantom nicht mit. Markantestes Erkennungsmerkmal - Abwe-senheit. Genau zweimal im WG-Leben sieht man das Phantom garan-tiert: beim WG-Casting und bei der Schlüsselübergabe. Wer sich die

Klang des Staubsaugers lässt sein Herz höherschlagen. Mit der Lei-denschaft zum Listenschreiben treibt der Spießer seine Zimmernach-barn zur Weißglut. Denn in seiner WG muss alles durchorganisiertsein. Was ihn auf die Palme bringt? Ein Haar im Waschbecken oderauch einfach ein umgeworfenes Sofakissen. Chaos ist sein natürli-cher Feind. Der Putzplan dagegen sein bester Freund. „Wer sich andiesen hält, wird keine Probleme mit dem Spießer haben", sagt Mat-thias Hensche vom Wohnraumservice des Hochschul SozialwerksWuppertal.

Foto: xxx

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studentisches Leben

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WusstestDu das?

Erstes Studium fürvegane Ernährung

Sojamilch, Seitanschnitzel und gelantinefreie Fruchtgummis:Die Vielfalt veganer Produkte nimmt ständig zu – Veganismusist nicht nur zum Trend, sondern auch zur Lebenseinstellungvieler Menschen geworden. Da diese Zielgruppe die Unterneh-men der Lebensmittelindustrie vor spezielle Herausforderungenstellt, gibt es ab Oktober das weltweit erste Studium für veganeErnähung. Zum Wintersemester 2016 startet der Bachelor-Stu-diengang „Vegan Food Management“ an der privaten Fachhoch-schule desMittelstands (FHM) an den Standorten Bielefeld, Kölnund Bamberg. Neben allgemeinen Wirtschaftskompetenzen inBWL, VWL und Marketing und Vertrieb setzen sich die Stu-denten außerdem mit Tierethik und Tierschutz, sowie ethischerUnternehmensführung und Ernährungsmedizin auseinander.

Christina Finke

Bewegung macht 20Prozent der Note aus

An der Oral Roberts University, einer privaten Hochschuleim US-Bundesstaat Oklahoma, müssen Studierende einen Fit-ness-Tracker tragen. Alle müssen das gleiche Modell für 149Dollar kaufen, das die Herzfrequenz misst, die Strecke, die zu-rückgelegt wird und die Kalorien, die dabei verbrannt werden.Pro Tag soll jeder Student 10.000 Schritte laufen und 150 Minu-ten pro Woche aktiv sein. Um zu vermeiden, dass jemand einenFreund oder seinen Hund den Tracker tragen lässt, müssen dieStudierenden ein Mal pro Semester an einem Test teilnehmen,bei dem sie zwischen eineinhalb und zwei Meilen laufen müs-sen. Am Ende macht die Bewegung dann 20 Prozent der Noteaus.

Christina Finke

Neuer berufsbegleiten-der Master Sexologie inMerseburg

Die Hochschule Merseburg startet im April 2016 den berufsbe-gleitenden Master Sexologie. Über einen Zeitraum von dreiein-halb Jahren setzen sich Studenten mit dem Thema Sexualitätauseinander. Sie beschäftigen sich etwa mit Verhütungsmetho-den, mit der Kommunikation von Paaren über Sexualität odermit Familienplanung im aktuellen und historischen Kontext.Gelehrt werden aber auch Atem- und Wahrnehmungsübun-gen sowie Entspannungstechniken. Der Studiengang ist eineKooperation mit dem Schweizer Institut für Sexualpädagogikund Sexualtherapie. Absolventen sollen etwa als Sexualberaterin sozialen Institutionen arbeiten können.

dpa/tmn

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