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1 Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01 Kiebitz Der 4 / 01 Mobilfunk Der Spatz Die Esche

r De Kiebitz 4 / 01 Mobilfunk - AGNU · am Menschen und exakt gepulst. ... könnte auf die hohe Dosis der Exposition und ... Neue Geräte strahlen oft mehr als alte!

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1Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

KiebitzDer

4 / 01☛☛☛☛ Mobilfunk

☛☛☛☛ Der Spatz☛☛☛☛ Die Esche

2 Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

InhaltMobilfunk3 Wie gefährlich ist der Mobilfunk?3 Handys - das unterschätzte Risiko4 Vermutungen und Entwarnungen6 Handys: Vorsicht ist geboten8 Haan strahlt..

Haan9 Das Restspülwasser9 Anmerkungen10 Wenn Einer eine Reise tut...11 Offener Brief an Dr.Obermeier (FDP)12 BP138 Hasenhaus12 Keine Lärmentlastung durch K20n14 Planfeststellungsverfahren zur K20n15 K20n und Lokale Agenda 21

AGNU Haan16 Der Natur eine Chance geben18 Bachreinigungsaktion 200218 Böden, unsere einzigartige Lebensgrund-

lage18 AGNU - Naturerlebnistag 200219 AGNU-Jahreshauptversammlung

Vögel22 Die Vögel24 Der Haussperling - Vogel des Jahres 200225 Lob der Spatzen

Pflanzen26 Nicht in die Nesseln setzen28 Gemeine Esche - Baum des Jahres 2001

Verkehr31 Das Schöner Tag Ticket NRW31 Bahn AG

Deutschland34 In Kürze35 Der Zukunftsrat NRW nimmt seine Ar-

beit auf.36 Umweltfreundlich schenken37 Autofreie Tage

ImpressumDer Kiebitz ist die Zeitschrift der Arbeitsgemein-schaften Natur + Umwelt Bad Lauchstädt und Haanund erscheint vierteljährlich. Für Mitglieder der AGNUHaan e.V. sowie der Haaner Ortsgruppen von BUND,NABU und RBN ist der Bezug im Jahresbeitrag ent-halten.Herausgeber: AG Natur + Umwelt Haan e.V.Postfach 15 05, 42759 HaanEmail: [email protected]: http://www.AGNU-Haan.deAG Natur + Umwelt Bad Lauchstädt im AHAAK Hallesche Auenwälder zu Halle/Saale e.V.Große Klausstraße 11, 06108 Halle/SaaleEmail: [email protected]: http://www.aha-halle.deRedaktion: Frank Wolfermann, Sven M. KüblerAutoren dieser Ausgabe: Hans-Joachim Friebe,Volker Hasenfuß, Hans-Peter Herold, Götz Lederer,Heidemarie Linke, Carl Michaelis, Bernd Pieper(NABU), Harry Rabbel, Andreas Rehm (GAL), EugenRoth, Harald Selmke, Beate Wolfermann, HeinerWolfsperger, Carl ZuckmeyerTitelbild: Frank Wolfermann unter Verwendung einerAnzeige des IZMFAuflage: 750Einzelpreis: DM 2,50Abonnement: DM 10,00/Jahr frei HausHinweis: Mit obigen Zeichen gekennzeichnete Artikel(‹Vorsicht! Ironie‘‘) sollten nur entsprechend vorge-bildete LeserInnen konsumieren. LeserInnen, denenIronie und Satire fremd oder sogar zuwider sind, ratenwir dringend vom Lesen ab!Alle Artikel sind mit vollen Namen gekennzeichnetund können durchaus die Meinung der Redaktionwiedergeben, müssen es aber nicht. Nachdruck ist, mitAngabe der Herkunft, ausdrücklich erwünscht (Beleg-exemplar erbeten)!Redaktionsschluss: 4/01: 8.12.2001 - 1/02: 2.2.2002

Rubriken2 Impressum7 Einkaufen auf dem Bauernhof20 Wann, was, wo, wer?20 AGNU Haan e. V. verleiht:38 Und sonst?39 Aufnahme-Antrag40 AG Natur + Umwelt Haan e. V.

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Mobilfunk

Wie gefährlich ist der Mobilfunk?FRANK WOLFERMANN

Diese Frage kann heute keiner abschließendbeantworten. Es gibt viele wissenschaftlicheUntersuchungen, die auf Gesundheitsgefahrenfür Mensch und Tier durch den Mobilfunk hin-weisen. Die Mobilfunkindustrie versucht natür-lich diese Untersuchungen anzuzweifeln und dieErgebnisse herabzuspielen. Hierzu werdengroßformatige Anzeigen in Farbe in die Tages-zeitungen gesetzt. Eine derartige Anzeige (fastDIN A4) des ‹Informationszentrum Mobilfunk‘‘(IZMF) haben wir für unser Titelbild verwandt.Wir wollen Ihnen auch nicht die Internetseite desIZMF vorenthalten: www.izmf.de.

In diesem Kiebitz haben wir versucht mög-lichst neutral über das Thema zu berichten und

deshalb bewusst auf kursiernde Horrorgeschich-ten verzichtet. Dabei haben wir vorwiegend aufArtikel der Umweltzeitung ‹BUNDnessel‘‘ derBUND Kreisgruppe Mettmann zurückgegrif-fen.

Wer neben dem IZMF auch die andere Seitegenauer kennen lernen möchte, dem empfehlenwir die Seiten www.buergerwelle.de undwww.heise.de.

Übrigens: Selbst, wenn Sie alle Meldun-gen über den Mobilfunk für maßlos über-trieben halten, was hindert Sie denn dar-an, unsere Tipps für das Handy zu befol-gen? Oder sind Sie sich so sicher?

Handys - das unterschätzte RisikoGÖTZ-R. LEDERER

50 Millionen Handys gibt es mittlerweile in Deutschland. Doch immer mehr Men-schen machen sich Sorgen, dass sie sich einer viel zu hohen Strahlenbelastungaussetzen. Bürgerinitiativen machen vor allem gegen Handy-Masten mobil.

mehr wie flackernde Disco-Licht-Kanonen.Hinzu kommt: die Sendemasten im Dienste derHandy-Anbieter strahlen 24 Stunden am Tag.Egal, ob jemand telefoniert oder nicht.

Forscher gehen davon aus, dass die Strahlungdie Hirnströme verändert. Auch deutlich höhereKrebsraten seien möglich, Veränderungen imSchlaf- und Traumverhalten sind schon jetzt zubeobachten. Eine Messung, die Wörnich selbstdurch geführt hat, belegt: die Mobilfunk-Basis-stationen des D- und E-Netzes verursachen die

Aber nicht nur Bürger, auch die Fachleuteplädieren für deutlich niedrigere Grenzwerte alssie heute in Deutschland gelten. Welche Ge-sundheitsgefährdung diese Strahlung auslösenkann, ist bisher unter Wissenschaftlern umstrit-ten. Doch die Kritiker dieser Technik werdenmehr und mehr gehört.

Baubiologe Martin Wörnich sieht das Pro-blem so: Die Strahlung ist bei Handys sehr naham Menschen und exakt gepulst. Sie wirkt dabeinicht wie gleichmäßiges Zimmerlicht, sondern

Angesichts der Vielzahl wissenschaftlicher Befunde kann manweder das Krebsrisiko noch verschiedene andere biologischeEffekte einfach abtun.

Umweltausschuss des EU-Parlaments

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stärksten Strahlungsdichten aller Funkdienste,stärker als Fernsehen, UKW oder Flugnavigati-on.

In Düsseldorf gibt es mittlerweile 300 Stand-orte mit je 1 bis 4 Masten. In ganz Deutschlandstehen schon jetzt 60 000 Sendemasten. Mobil-funkbetreiber sind gesetzlich nicht verpflichtet,alle Standorte ihrer Sendeanlagen vorher anzu-melden. Denn nur ein Sendemast ab 10 MeternHöhe ist genehmigungspflichtig.

Bisher hat keine Stadt im Kreis Mettmanndie Standorte und Ausstrahlungen der Sende-masten in ihrem jeweiligen Stadtgebiet öffent-lich gemacht. In Hilden (mit 57 000 Einwoh-nern) gibt es mittlerweile zwischen 30 und 40Funkmasten sein. Einige dieser Sendeanlagensind getarnt an Fabrikschornsteinen oder an son-stigen Aufbauten in oder an Gewerbe- undWohnbauten angebracht.

Mit der jetzt neu startenden Offensive zumAufbau der Masten für den UMTS-Betrieb sind

alleine in Düsseldorf noch einige hundert neueUMTS-Sendeanlagen in Planung - unter derHand spricht man von ca. 500 zusätzlichen Sta-tionen. Dies ist bei der UMTS-Technik auchvorgegeben, da wegen der höheren Datendich-ten nur geringere ‹Reichweiten‘‘ möglich sind.Das bedeutet im Klartext entsprechend mehrSendeanlagen auf der gleichen Fläche.

Immerhin beschäftigt sich der Kreis Mett-mann nun mit der Problematik: auf Antrag derGrünen sollen die Betreiber von Mobilfunknet-zen kontaktiert werden, um mit ihnen dieStandorte von zukünftigen UMTS-Sendestatio-nen abzustimmen. Dr. Axel Zweck, Mitglied derGrünen im Fachausschuss des Kreistages fürOrdnungsangelegenheiten, betont, die Anbieterseien zur Zusammenarbeit bereit. Eine Verein-barung mit den kommunalen Spitzenverbändensichert den Städten die Einbindung beim Aufbauder Netzinfrastruktur zu.

(Entnommen aus ‹Bundnessel‘‘ 2 / 2001)

Die Strahlungswerte der Mobilnetze liegen zwar unter den Grenz-werten, aber diese Grenzwerte richten sich ja nicht nach derGesundheit.

Prof. Günter Käs

Vermutungen und EntwarnungenDie britische Independent Expert Group on Mobile Phones hat in ihrer Studie ‘MobilePhones and Health’ einige zentrale Punkte der Diskussion um die Auswirkungenelektromagnetischer Felder von Handys zusammengefasst.

KanzerogenitätDas krebsauslösende Potenzial hochfre-

quenter elektromagnetischer Felder ist umstrit-ten. Theoretisch lassen sich negative Einflüsseauf die DNA nicht begründen, da die Mobil-funkstrahlung nicht energiereich genug ist, ummolekulare Bindungen auf direktem Wege auf-zubrechen. Einige Studien behaupten auf Grundvon Tierversuchen, dass HF-Felder Tumoreauslösen, die Wirkung bekannter kanzerogenerStoffe verstärken oder das Wachstum trans-

plantierter Tumore beschleunigen können. Dieskönnte auf die hohe Dosis der Exposition undthermische Effekte zurückzuführen sein. Insge-samt gibt es keine Erkenntnisse aus In-vitro- undIn-vivo-Experimenten, dass eine akute oderchronische Exposition mit HF-Feldern die Häu-figkeit des Auftretens von Mutationen oderChromosom-Veränderungen verstärkt, solangedie Temperaturen im physiologischen Bereichbleiben.

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KalziumtransportKalziumionen signalisieren Zellen das An-

und Abschalten von Genen und spielen einewichtige Rolle bei der Zellteilung. Hochfre-quenzfelder mit Intensitäten deutlich unterhalbvon thermischen Wirkungen können denTransport von Kalzium und anderen Ionen durchdie Membranen von Nervenzellen (Neuronen)beeinflussen. Solche Effekte wurden jedoch nurunter sehr speziellen Bedingungen beobachtet(Amplitudenmodulation mit 16 Hz), die fürMobilfunksysteme irrelevant sind.

LebenserwartungIn Tierversuchen ist kein Einfluss von HF-

Feldern auf die Lebenserwartung nachgewiesenworden.

FortpflanzungVersuche an Laborratten haben keinen

Nachweis erbracht, dass mobilfunktypische HF-Felder den Fötus schädigen oder die Fruchtbar-keit beeinträchtigen.

Herz-Kreislauf-SystemTierversuche rechtfertigen keine Bedenken

etwaiger Auswirkungen auf Herz oder Kreis-lauf, solange die Intensität im mobilfunktypischenBereich bleibt; beobachtete Effekte bei sehr hohenIntensitäten sind anscheinend auf die Erwärmungdes Körpers zurückzuführen.

Hirnstrom-Aktivitäten undkognitive Funktionen

Kontrollierte Versuche mit menschlichenProbanden deuten darauf hin, dass die Expositionmit Mobilfunksignalen unterhalb der geltendenIntensitätsgrenzwerte biologische Effekte auslö-sen, die hinreichend stark sind, um das Verhaltenzu beeinflussen. Der Ursache-Wirkungs-Me-chanismus ist unklar. Langfrist-Effekte sindunbekannt; die bisherigen Untersuchungen be-schränkten sich auf die Kurzzeit-Exposition.Tierversuche zeigten unspezifische, stressähnli-che Veränderungen im Gehirn von Laborrattenunter dem Einfluss von gepulsten HF-Feldernniedriger Intensität.

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Gedächtnis und LernfähigkeitEs gibt keine konsistenten experimentellen

Belege dafür, dass die Exposition mit HF-Fel-dern geringer Intensität Gedächtnis und Lern-verhalten in Tieren beeinflusst. [...] Untersu-chungen an menschlichen Probanden sind nötig,um einschätzen zu können, ob die Felder vonMobiltelefonen irgendeine Auswirkung auf dieLernfähigkeit und das Gedächtnis haben.

AugenDas Auge reagiert besonders empfindlich

auf die Einwirkung elektromagnetischer Felder,weil es auf Grund der geringen Durchblutunginduzierte Erwärmungen nur schwer abführenkann; schon kleinere Schädigungen können irre-versibel sein und sich aufsummieren. Augenrei-zungen und Linsentrübungen (‘grauer Star’) sindin Tierversuchen nachgewiesen worden, diesallerdings bei deutlich höheren Belastungen alssie von einem Handy ausgehen. Versuche anPrimaten zeigen, dass gepulste HF-Felder auchniedriger Intensität das Auge schädigen können.Die Studien geben Anlass zu ernsthafter Besorg-nis über mögliche Beeinträchtigungen des Au-

ges durch gepulste HF-Felder mit hohen Spit-zenleistungen.

MelatoninhaushaltMelatonin ist ein Hormon, das den Tag-

Nacht-Rhythmus bei Mensch und Tier steuert;des Weiteren schützt es die genetische Informa-tion der Zellen vor Schädigungen. Im Zusam-menhang mit niederfrequenten Feldern im Um-feld von Hochspannungsleitungen behauptet dieMelatonin-Hypothese einen Einfluss auf dieTumorentstehung, der jedoch nicht abschließendgeklärt ist. Es gibt nur wenige Untersuchungenzum Einfluss von hochfrequenten Feldern aufdie Melatoninproduktion; sie haben den Ver-dacht nicht erhärtet.

Blut-Hirn-SchrankeDie Blut-Hirn-Schranke ist ein Filter, das

verhindert, dass große Moleküle aus der Blutbahnin die Gehirnflüssigkeit gelangen. Die Erkennt-nisse zu einer Beeinträchtigung der Filterwirkungdurch HF-Exposition sind inkonsistent und wi-dersprüchlich; jüngere Arbeiten haben keinenEffekt nachgewiesen.(Übernommen von: www.heise.de)

Handys: Vorsicht ist gebotenTipps für das Handy

Handys sind heute in allen Lebensbereichen zu finden. Es gibt auch warnendeStimmen. Sie vermuten, dass die Geräte Auslöser für Krankheiten wie Schlafstörun-gen oder Krebs sein können. Daher gilt, im Umgang mit Handys besondere Vorsichtwalten zu lassen.* Wenn Sie das Handy nicht brauchen, also

etwa zuhause, dann tragen Sie es nicht aufdem Körper, sondern legen es weg. DasHandy strahlt auch, wenn es nicht gebrauchtwird, da es den Kontakt mit der Station hält.Neue Geräte strahlen oft mehr als alte!

* Schränken sie den Gebrauch des Handysein, wenn Sie die Möglichkeit haben, überdas Festnetz zu telefonieren. Legen Sie dasHandy weg, wenn Sie ins Bett gehen.

* Für Kinder ist ein Handy nicht geeignet, Sietun Ihrem Kind keinen Gefallen wenn Sieihm ein Handy schenken. Sie kaufen ihremKind ja auch keine Zigaretten.

* Wenn Sie vorhaben, sich ein Handy anzu-schaffen, dann informieren Sie sich überdie Strahlung. Im Internet sind die Werteunter www.handywerte.de zu erhalten.Handys sind heute in allen Lebensbereichen

zu finden. Es gibt auch warnende Stimmen. Sie

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vermuten, dass die Geräte Auslöser für Krank-heiten wie Schlafstörungen oder Krebs sein kön-nen.

Die Auswirkungen der elektromagnetischenFelder auf den menschlichen Körper wird seitvielen Jahren erforscht. Laut der Tageszeitung‹Die Welt‘‘ existieren derzeit 4.000 bis 5.000Studien zu den Auswirkungen von den vonHandys ausgehenden typischen Signalen. ZurZeit gilt die Zulassungsregel, dass die Handy-Strahlung nicht höher sein darf als 0,5 Watt aufzehn Kilo Körpergewicht. Dieser Grenzwert wirdheute eingehalten, wie das Bundesamt fürStrahlenschutz weiß.

Fest steht jedoch, dass mobiles Telefonierenzu einer Erhitzung des Kopfes führt. Die Wärmeentsteht durch die elektromagnetischen Felder.Über deren Einfluss auf Hirnströme, Denkfä-higkeit, Krebs, Immunsystem und DNS streitensich noch immer Wissenschaftler auf der ganzenWelt.

Joanne Suder, Verbraucheranwältin aus Bal-timore, betreut derzeit 120 Hirntumorpatienten,die vermuten, dass ihr Handy sie krank gemachthat. Einer von ihnen ist Michael Murray. Der 42-Jährige testete 10 Jahre lang in Chicago Mobil-telefone für Motorola. Jetzt leidet er unter 2großen Tumoren an beiden Seite des Kopfes.

Es gibt viele andere Fälle. Vielleicht eineFrage der Dosis? Die Branche ist jung, ebensowie alle mutmaßlichen Handy-Opfer. Bisher, so

Suder, haben sich nur erfolgreiche Männer An-fang 40 gemeldet, die sich die frühen Mobiltele-fone leisten konnten. Einige Vieltelefonierer lei-den an Hirntumoren und strengen jetzt Millio-nenklagen gegen die Mobilfunkindustrie an.Staranwalt Peter Angelos, jener Jurist, der BigTobacco in den USA zur Zahlung von 4,2 Milli-arden Dollar Schadensersatz zwang, rüstet sichjetzt mit seinen 110 angestellten Juristen zurSchlacht gegen die Mobilfunkindustrie Mindes-tens 10 Handy-Prozesse wolle er anstreben, heißtes in seiner Kanzlei und er ist sich zu 90 Prozentsicher, diese auch zu gewinnen.

Ach Papa, kauf mir dochauch ein Handy...

Es gibt inzwischen schon kleine Plüschtieremit Handyfach - ideal zum Kuscheln für dieNacht. Der ‹Stewart-Report‘‘, in dem 12 Wissen-schaftler die Gefahren der Mobiltelefone auslo-teten fand heraus, dass die Wellen gegenüberErwachsenen bis zu 60 Prozent tiefer in denKinderschädel eindringen können.

Die Disney Company nahm diese Untersu-chungen so ernst, dass sie zum Schutz der Kinderalle Lizenzen für Disney-Figuren auf Handyszurückzog. In England tragen Handys bereitsWarnhinweise, die auf die Gefahr für Kinderhinweisen. Die deutsche Mobilfunkindustrie hütetsich hier eine Warnung auszusprechen.

Gut Ellscheid (Familie Rosendahl)Ellscheid 2Fon: (0 21 29) 86 97Öffnungszeiten: Mo-Mi, Fr 16-18.30 UhrSa 10 - 12 UhrFingerhof (Familie Finger)Bioland-BetriebOsterholzer Str. 120

Fon: (0 21 04) 6 00 52Öffnungszeiten: Di + Fr 9 - 18.30, Sa 9 - 12 UhrMo, Mi, Do geschlossenGut zur Linden (Familie Bröker)Gruitener Str. 308, WuppertalFon: (02 02) 73 18 51Öffnungszeiten: Do-Fr 9-13 und 15 - 18.30 UhrSa 8-13 Uhr

Einkaufen auf dem Bauernhof

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Haan strahlt..SVEN M. KÜBLER

... immer mehr, denn im Rahmen der erweiterten Mobilfunknetze, wird es auch inHaan mehr Sender geben (müssen)! Wir haben deshalb an den Rat der Stadt Haaneine Bürgeranfrage gestellt. Ziel war es, die Verantwortlichen der Stadt (Verwaltungund Politik) für das Thema zu mobilisieren.

Natürlich ist es nicht geklärt, wie gefährlichdie Strahlen sein können. Vermutlich ist dieStrahlung in unserem privatem Umfeld höher,aber das kann jeder individuell reduzieren. Bei-spielsweise keine Radiowecker am Bett, keinetragbaren Telefongeräte, Dimmer im Schlafzim-mer, funkgesteuerte Geräte, etc. Eben nicht in-dividuell regelbar ist die allgemeine Strahlung,die uns umgibt. Radiowellen, Funkwellen -beispielsweise für den Funkwecker, Richtfunk-strecken der Post und eben Mobilfunk. Auchwenn die Gefährlichkeit der Strahlen nicht de-finitiv geklärt ist, sollte man zumindest wissen,wo Sender stehen und welche Leistung sie haben.

Im Ausschuss erklärte die Verwaltung, dassder überwiegende Anteil derartiger Anlagen ge-nehmigungsfrei ist und bei den genehmigungs-pflichtigen aus Gründen des Datenschutzes (??)keine allgemeine öffentliche Antwort erfolgenkann.

Ist natürlich auch eineAntwort. Wir schützen undinformieren nicht die Bür-ger, sondern schützen dieBetreibern vor neugierigenBürgern!

Aber nicht mit uns. Wirhaben in einem weiterenSchreiben die Verwaltungdarauf hingewiesen, dasses laut Umweltinformati-onsgesetz sehr wohl eineAuskunftspflicht gibt! DasImperium (Verwaltung)schlägt zurück: Auf ein-mal nennt man 4 Standorte- allerdings ohne Sende-

leistung o.ä. -, schließt nicht aus, dass in kürzeeine Anlage auf dem Gebäude Alleestraße 8installiert wird und beabsichtigt eine Gebühr inHöhe von DM 238,- festzusetzen!

Das ist bürgerfreundlich: Im Rat bekommtman keine Antwort, später dann doch, aber solldafür bezahlen! Wir können uns des Eindrucksnicht erwehren - siehe auch die Baumfällaktion-, dass die Verwaltung die AGNU nur als lästigempfindet und uns mit solchen Gebühren ver-schrecken will!

Wir bitten Bürgermeister Mönikes erneut (!)um ein vermittelndes Gespräch! Es kann dochnicht angehen, dass sich die AGNU über jahr-zehnte in dieser Stadt ernsthaft um Natur- undUmweltschutzbelange kümmert und dennochvon der Verwaltung so behandelt wird! Warumfällt es so schwer, das Gespräch mit der AGNUzu suchen und gemeinsam (!) die beste Lösungfür unsere Kommune zu suchen?

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Haan

Das RestspülwasserHARRY RABBEL

Stadtsäckel leer? Wer spricht davon noch?Vom Neuen Markt? Gar vom Ozonloch?Vorbei! Hier kommt ein Trend, ein nasser:Ganz Haan planscht jetzt im Restspülwasser.

Flugs die Bintjes abgegossen -schon ist Heißes eingeflossenin den großen DickmilchbecherUnd aus dem, in breitem Fächer,schüttet, gießt man mit Bedachtum und um und schüttelt sachtJoghurtbecher, Frischmilchtüten,Plastikflaschen aller Güten,Thunfischdosen, TetrapackZum Wohle für den Gelben Sack.

Doch hierbei, umweltbeflissen,nagt der Wurm mir am gewissen.

Spricht Sven Kübler noch mit mir,lass´ ich vom Stanniolpapierwas am Becherrand kleben?Oder kann er damit leben?Muss mein Restspülwasser jetzt -Pril-beladen, fett-versetztvon dem ganzen Hin und Her -als Sondermüll zur Feuerwehr?Wird exportiert mein Spülgut nurauf Deponien in Singapur?

Besser wär wohl Müllverzicht,und wir brauchten beides nicht:Nicht Grüner Punkt, nicht Gelber Sack.Auch die Umwelt wär auf Zack.Und: Wer vom Plantschen nicht genug hat,geht halt öfter mal ins Stadtbad.

AnmerkungenSVEN M. KÜBLER

Dieses nette Gedicht schrieb uns vor vielen Jahren der Ur-Berliner-Haaner HarryRabbel, der uns auch gelegentlich mit Skizzen aus Haan - wie der Nebenstehenden- versorgt.

So ganz an Aktualität hat das Gedicht nichtverloren! Wir zahlen immer noch Unsummen(MILLIARDEN) an Grüner-Punkt-Gebühr.Dabei ist die Entsorgung über das Duale Systemunverändert zu hinterfragen. Sollte Metro auchden Ausstieg planen, kippt das ganze System undwir werden wohl keine Träne hinterher weinen.Inzwischen gibt es neue Trennsysteme (kalteRotte, bzw. das Giessener Modell), die aber nichtim Haushalt beginnen. In der Tat machen sehrviel von uns ernsthaft bei der Abfalltrennung mit- und dennoch gibt es Fehleinwürfe ohne Ende!Das ist dann für die Entsorger aber wieder einebillige Ausrede, warum das mit der Verwertung

nicht so klappt! Mal abwarten, wie das weiter-geht!

Abwarten müssen wir auch, ob Harrys Prog-nose mit dem Plantschen im Stadtbad noch langeanhält. Wenn man schon in Gruiten aufsSchwimmen verzichten kann, warum nicht auchin Haan? Schwimmen können wir doch auch inHilden oder Wuppertal?

Wo der Finanzhaushalt der Kommune soschlecht bestellt ist - und die nächsten Jahre aufkeinen Fall besser wird - muss man neue Ein-sparungsmöglichkeiten suchen!

Hoffen wir das nicht! Trennen wir weiterMüll! Seien wir brave Bürger!

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Wenn Einer eine Reise tut...SVEN M. KÜBLER

... dann verbraucht er doch CO2 und das ist schädlich. Also soll er keine Reise tun.Also soll die Stadt Haan nicht dem Klima-Bündnis beitreten! So - sinngemäß - dieDefinition von Dr.Gräßler (CDU) im Umweltausschuss der Stadt Haan.

Zurück zum Klimabündnis. Man lobte sichim Ausschuss gegenseitig (?), was doch alles inHaan schon tolles geleistet wurde und das reichtdoch wohl auch....

Schauen wir es uns an:

Energie-Contracting an bei-den großen Schulen

Hat es nicht recht lange gedauert, bis mansich dazu entschließen konnte? Gab es da nichtauch Anstöße von außen? Spielte da nicht auchder Energiesparwettbewerb an Haaner Schuleneine Rolle. Was ist eigentlich aus diesem Wett-bewerb geworden??? Wir tun ja ach so viel -vielleicht Verstecken von Ergebnissen?

Zugegeben, die Vorlage der Verwaltungsprühte nicht gerade vor Arbeitsfreude. Man hatermittelt, dass der Beitritt nicht nur ca. DM 300pro anno kosten wird, sondern dass für Arbeiten,wie z.B. die Entwicklung und Umsetzung eineslokalen Energiekonzeptes und ähnlicher Tätig-keiten in einem Fall sogar eine zusätzlicheHalbtagskraft über einen längeren Zeitraum be-schäftigt werden musste!

Wie fürchterlich!Täuschen wir uns oder beschäftigt die Stadt

Haan nicht sogar eine volle Kraft dauerhaft, diesich ausschließlich mit dem Thema LokaleAgenda 21 befasst? Na ja, da decken wir lieberschnell das Mäntelchen drüber...

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Leuchtenerneuerungspro-gramm

Das war ja wohl eine Morgengabe des RWE.Die Stadt musste nur noch ja sagen! Über denErfolg hat man noch nicht viel gehört - nur dieLehrer jammern, Sensoren werden überklebt....!

Ausbau des Gebäudemana-gements

Wirklich? Wie denn, wo denn? Wir habendavon noch nichts erfahren. Die gute Verwal-tung arbeitet im Stillen?

Kurz und nicht gut. Der übergreifendeGedanke, das Klima-Bündnis europäi-scher Städte mit den IndianervölkernAmazoniens bleibt in Haan nichts als einLippenbekenntnis!

Immerhin hat es der Arbeitskreis Eine Weltder Lokalen Agenda 21 geschafft, dass DM1.000,- von den Haan zugewiesenen, zweckge-bundenen (!) Landesmitteln für ein Jugendpro-jekt in Nicaragua eingesetzt werden.

Offener Brief an AusschussmitgliedDr.Obermeier (FDP)

Sehr geehrter Herr Dr. Obermeier,

Am 8.11.01 durfte ich wieder einmal Ihre Aussagen und Reden im Umweltausschussder Stadt Haan anhören. Sie waren so bewegend, dass ich Ihnen diesen Briefschreiben muss.

Tagesordnungspunkt waren die Anträge derAGNU zum Beitritt der Stadt Haan zum Kli-mabündnis und zu den Mobilfunkstandorten.

Es ist ja interessant, wenn Sie hierzu aus derweiten Welt berichten. Beispielsweise, dass inSüdamerika nachts Zuckerrohrplantagen abge-brannt werden oder dass in Südostasien jetztviel mehr Bäume gefällt werden, weil wirhier ein Tropenholzboykott haben, usw. Esist ja auch interessant, dass es in Indonesi-en niemand schert, wenn wir hier Kohlendioxidsparen sollten.

Interessant auch, dass Sie nicht nur Mobilfunkuntersucht haben wollen, sondern dann schonalles - Richtfunk, Erdkabel, Hochspannung, etc...- leider vergaßen Sie der Verwaltung einenklaren Auftrag zu geben. Man soll Mobilfunknicht verteufeln - aber sollte man die Techniknicht kritisch hinterfragen? Was ist mit Vorsorgefür die Bürger anstatt kritiklos einer neuen Technikzujubeln, weil es ja alle tun?

Stattdessen fällt Ihnen nichts besseres ein, alszu fragen, ob denn der Antragsteller selber Han-dys besitzt? Erinnert mich an die Zeit, als von denGrünen verlangt wurde, doch nur noch Fahrradzu fahren!

Wenn ich das richtig verstanden habe, so istIhre klare und eindeutige Haltung: Wo anders

ist alles viel schlimmer, warum sollen wirdann hier etwas tun?

Ich frage mich allerdings, was machenSie dann im Umweltausschuss? Ich habe wirk-lich von Ihnen noch keinen konkreten Vorschlaggehört, der die Umwelt in Haan verbessern könn-te. Auch keinen Vorschlag, wie man die Bürgervor möglichen Umweltgefahren schützen kann.

Meine kritische Empfehlung an Sie: LassenSie Andere in den Umweltausschuss, die sich fürdas Thema interessieren und die an einer Ver-besserung arbeiten wollen.

Herzlichst,Sven M. Kübler

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BP138 HasenhausSVEN M. KÜBLER

Im Juni 2001 war dieser Bebauungsplan (Nordostecke Gruitens) mal wieder kurz imPlanungsausschuss. Eigentlich nicht weiter gravierend, denn es ging nur darum,wie die Stadt weiterplanen soll. Man war sich einig, dass es auf der Basis der imModerationsverfahrens - an dem auch Vertreter der AGNU teilnahmen - erarbeite-ten Punkte geschehen soll.

Interessant war aber eine Vorlage des Lan-desbetriebs Straßenbau NW, der - grob gesagt -eine Nutzung der Vohwinklerstraße (Verbin-dungsstraße von Gruiten-Dorf nach Vohwinkelan der Kleinen Düssel entlang) untersagt. ErstK20n, dann Beginn der Bebauung Hasenhaus!

H. Billstein (CDU) meinte, dass man dasdoch mit den guten Beziehungen aus der Weltschaffen könnte! Leider hat er nicht erwähnt,

welche guten Beziehungen er da meint und auchdie Stadt Haan verweigerte uns eine klare Ant-wort! Man will den Landesbetrieb erneut betei-ligen.

Was das aber an einer klaren Aussage - Neinzur Nutzung der Vohwinklerstraße - ändern soll,ist uns unklar!

Klüngel, ick hör Dir trappsen....

Untersuchungen haben gezeigt, dass eineVerbesserung der Lärmsituation durch Redu-zierung des Straßenverkehrs erst ab einer Ver-ringerung der Lärmbelastung von -5 dB von denBetroffenen als Verbesserung wahrgenommenwerden (Anmerkung: 8 dB bis 10 dB Schallpe-gelverringerung entsprechen einer Halbierungder Lautstärke!)

Die Schallprognose zeigt, dass durch denBau der Ortsumgehung K20n, eine maximaleVerbesserung der Lärmsituation von - 4 dB,ausschließlich direkt an der Ortsdurchfahrt, zuerwarten ist. Es ist folgerichtig festzustellen,dass die Ortsumgehung zu keiner wahrnehmba-

ren Verbesserung der Situation beiträgt. Im Ge-genteil, aufgrund der Streckenführung der K20nwerden weitaus mehr Bürger des OrtsteilesGruiten durch zusätzliche Lärmbelastungen be-troffen.

Aufgrund der Ergebnisse der Schallprogno-se ist der Sinn einer Investition von ca. 14.500.000DM in Frage zu stellen. Wir fordern konsequenterWeise den Verzicht auf den Bau der K20n.

Für die Stadt Haan kommen zukünftig nochweitere Kosten durch die Umwandlung der jet-zigen Ortsdurchfahrt von einer Kreisstraße ineine Gemeindestraße, einschließlich der geplan-ten Brückenstraßen-Verlängerung, zu durch

Keine wahrnehmbare Lärmentlastung durchK20n an Parkstraße, Thunbuschstraße und

HochstraßeDafür massive Lärmsteigerung an neuer Trasse

ANDREAS REHM / GALDas Hauptargument für die Ortsumgehung K20n um den Ortsteil Haan-Gruiten istdie zu erwartende und bestehende Verkehrsbelastung auf der derzeitigen Orts-durchfahrt über die Parkstraße, Thunbuschstraße und Hochstraße. Auf Grundlagedes Erläuterungsberichtes des Ingenieurbüros Josef van Soest vom 23.10.2000 hatdie GAL Haan eine Schallprognose erstellen lassen.

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∗ Pflege der Straßenbäume an der Hochstraßeund Parkstraße

∗ Reinigung und Wartung der Glas-Schall-schutzwand (5,5 m Höhe) an der Brücken-straße

∗ Straßenbeleuchtung∗ Ampelwartung∗ langfristig (20 Jahre) Sanierung der Bahn-

brücke Brückenstraße / Hochstraße.Auch diese Gelder könnten im Ortsteil Gruiten

sinnvoller verwendet werden, als zur Reduzierungder Lärmbelastung unterhalb der allgemeinenWahrnehmungsgrenze.

BerechnungsergebnisseDie Berechnungsergebnisse sind in Lärm-

karten mit Flächen gleicher Pegeldifferenzendargestellt. Die Darstellung erfolgt für das Jahr2015 für die einzelnen Geschosse getrennt alsDifferenz aus Beurteilungspegel mit Umge-hungsstraße und ohne Umgehungsstraße (Unten

finden Sie als Beispiel die Lärmkarte für Berech-nungshöhe 3. Obergeschoss).

Daraus ergibt sich bei negativen (-) Vor-zeichen eine Verbesserung der Lärmsituationund bei positiven Werten eine zusätzlicheLärmbelastung durch den Bau der Umge-hungsstraße K 20 n.

AuswertungDie höchste Beurteilungspegelminderung,

die durch den Bau der K 20 n zu erwarten istbeträgt - 4 dB. Dem entgegen steht eine Beur-teilungspegelzunahme von bis zu 15 dB an denWohnhäusern der Straßen:

∗ Gartenstraße∗ BlumenstraßeWeite Teile des Ortskernes werden zukünf-

tig von allen Seiten mit Verkehrslärm beauf-schlagt. Bisher ruhige Gärten, die von der Straßeabgewandt sind, liegen dann im Einwirkungsbe-reich der K 20 n.

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In der Veröffentlichung ‹Berechnung undsubjektive Wahrnehmung der Lärmpegelände-rung aufgrund einer neu erstellten Umgehungs-straße‘‘ (Zeitschrift für Lärmbekämpfung März2000), kommen die Verfasser Dr.-Ing. Schew-Ram und Dipl.-Ing. Clemens Lutz vom Fraun-hofer-Institut für Bauphysik zu folgendem Er-gebnis:

‹... Korrelationen zwischen Mess- und Be-fragungsergebnissen haben gezeigt, dass ersteine Reduzierung des Lärmpegels um etwa 5

dB(A) von Befragten als eine Verbesserungempfunden worden ist.‘‘

ErgebnisDurch den Bau der Umgehungsstraße

K20n werden weitaus mehr Anwohner durchzusätzlichen, erheblichen Verkehrslärm be-lastet, als Anwohner entlastet. Die Lärm-minderung wird subjektiv nur von einer sehrgeringen Personenanzahl wahrgenommen.

In Anbetracht der akuten Situation für denBau dieser vollkommen überflüssigen und zudemnoch extrem teuer werdenden Straße (z.B. mussin ca. 200m Entfernung von der 1997 neugebauten Brücke über die DB-Trassen das größteBrückenbauwerk - außer den BAB-Brücken - imKreis Mettmann errichtet werden!!), möchtenwir Sie dringend bitten, sich dieser Sache anzu-nehmen und Ihren Einfluss gegen diese K20ngeltend zu machen.

Der Kreis Mettmann als Kostenträger füreine K20n, erwartet dabei vom Land NRW einenKostenzuschuss in Höhe von 75%. Es sind der-zeit die Investkosten mit 14,5 Mio. DM veran-schlagt, was jedoch viel zu niedrig sein dürfte.

Insbesondere möchte ich auf die Kritik an

Planfeststellungsverfahren zur K20n in Haan-Gruiten

Brief an den Minister für Wirtschaft, Mittelstand, Energieund Verkehr des Landes NRW Ernst Schwanhold

HANS-PETER HEROLD

Ich möchte mich persönlich und auch im Namen aller, die sich um die hier restlichnoch vorhandene Natur sorgen, mit folgendem dringenden Anliegen an Sie wenden.Es geht um die seit vielen Jahren zwischen den Parteien sehr umstrittene K20n inHaan-Gruiten, die dank der bis 1999 im Kreis regierenden SPD/GAL bisher verhindertwerden konnte. Mit den aber gewechselten Mehrheitsverhältnissen zugunsten derCDU/FDP, wurde diese unsägliche Kreisstraßenplanung umgehend wieder aufge-nommen und steht jetzt kurz vor der Entscheidung.

den Gutachten und vor allem am Erläuterungs-bericht zum Bauentwurf hinweisen. Letzterer istüberdeutlich im Sinne der CDU/FDP-Befürwor-ter gefärbt worden und lässt komplett Fakten ausder Geschichte und ein anderes wichtiges Ver-kehrsgutachten ganz aus!

Objektiv betrachtet, kann man kein Argumentfür dieses sehr aufwendig werdende Straßen-bauprojekt finden. Sollte die K20n dennochrealisiert werden, dann wäre dies neben weiterenFlächenverbrauch und -versiegelung, neuergroßer Belastungen für eine bedeutende Anzahlvon Bürgern in Ostgruiten, der potentiellen Ge-fährdung der Gruitener Trinkwasserschutz- u.Förderzone usw., eine gigantische Verschwen-dung von Steuergeldern.

15Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

Haan und Gruiten er-folgte enorme Neubauan Wohnraum, hat be-kanntermaßen nicht zueiner Zunahme derHaaner Bevölkerunggeführt.

Der ureigentliche Sinnder ‹Agenda 21‘‘, die sich imWesentlichen nur durch dielokale Umsetzung der öko-logischen Erfordernisse er-füllen könnte, ist doch derErhaltung der Natur ein vielgrößeres Augenmerk zuwidmen, als es bisher ge-schehen ist.

Dazu gehört neben demSchutz der Luft und desWassers doch ganz beson-ders auch dem extensivenFlächenverbrauch durchVersiegelung in jeglicherForm Einhalt zu gebieten!

Es muss diesbezüglichendlich ein generelles Um-denken in der Politik und inden Kommunalverwaltun-gen Einzug halten.

Statt glücklich über dienur noch sehr wenigen zu-

K20n und Lokale Agenda 21K 20n und weitere Wohngebiete auf unbebauten Flächen

HANS-PETER HEROLD

Mit großem Interesse habe ich die vor einigen Monaten von der Stadt Haan an alleHaushalte verteilte Postwurfsendung über die ‹Lokale Agenda 21‘‘ in Haan gelesen.Dabei wurde der Sinn und die Notwendigkeit der ‹Lokalen Agenda 21‘‘ kurzdargestellt. Leider hört und sieht man in der Stadt Haan von den Aktivitäten imNamen der ‹Lokalen Agenda 21‘‘. Ich nenne dabei besonders die offensichtlichwiderspruchslose Hinnahme zur Planfeststellung der K20n und zum laufend an-haltenden Flächenverbrauch zur Schaffung immer neuer Wohngebiete. Der bereitsin den letzten Jahren in

16 Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

sammenhängenden unbebauten Flächen (auchunbebaute und landwirtschaftlich genutzte Flä-chen sind Natur - nehmen Niederschläge auf undsetzen Kohlendioxid in Sauerstoff um) zu sein,wird jegliche noch vorhandene Freifläche in-nerhalb der Gemeinde- und Stadtgrenzen nachund nach als Bauland ausgewiesen und werdenimmer neue Straßen geplant.

Der ‹Wettbewerb‘‘ unter den Kommunen,durch Ausweisung immer neuer Baugebiete denMenschen die Freiheit zu geben, sich immermehr ausbreiten zu können, um sie so als Steu-erzahler für die eigene Stadt zu erhalten, mussendlich aufhören!

Wir befinden uns lokal in einer der amdichtesten besiedelten Gebiete in Europa über-haupt und müssten gerade deshalb dem entge-genwirken. Leider passiert massiv das Gegenteil.Dies widerspricht dem Sinn der ‹Lokalen Agenda21‘‘ ganz erheblich.

Vor diesem Hintergrund ist besonders diebeschlossene Bebauung der erheblichen FlächeHasenhaus und das Planfeststellungsverfahrenzur K20n zu sehen. Beides auf Haan-GruitenerFlur. Der weithin bekannte dörfliche Charaktervon Gruiten mit seiner noch schönen näherenUmgebung ist dann auch endgültig passé.

Letztendlich spricht die Tatsache der ‹Lo-kalen Agenda 21‘‘ Hohn, dass die kurz vor derGenehmigung stehende K20n und das in Planungbefindliche vorgenannte Neubaugebiet Hasen-haus, in großen Teilen sich direkt in der Gruite-ner Trinkwasserschutz- u. Förderzone befindet.

‹So wird z.B. in Haan die ‹Lokale Agenda21‘‘ umgesetzt!‘‘

Dabei hätte hier die Stadt eine gute Chancegehabt, weithin ein Zeichen gegen neuen Flä-chenverbrauch und damit weiterer Flächenver-siegelung zu setzen - noch bevor uns eines Tagesdie Natur dazu zwingen wird, endlich umzu-denken!

Der Natur eine Chance gebenHANS-JOACHIM FRIEBE

Nachdem wir über einen längeren Zeitraum (ca. drei Jahre) die Wasserinfiltration inder Grube 7 beobachtet hatten, mussten wir feststellen, dass die Amphibien(Kreuzkröte, Geburthelferkröte) bei sehr schwankenden Wasserstand kaum dieMöglichkeiten fanden, sich zu vermehren. Unsere Überlegungen gingen in RichtungAnlage von Folienteichen. Zunächst war die Untere Landschaftsbehörde von derIdee nicht gerade begeistert, gab dann nach langer Überzeugungsarbeit grünesLicht für unser Vorhaben.

AGNU Haan

An mehreren Tagen wurden mit einem Trak-tor (Lenker Markus Rotzal ), der mit einemFrontlader ausgerüstet war, die Grobarbeitenausgeführt. Folie und Flies lieferte eine Firmamittels Spediteur bis vor Ort. Zwei verschiedeneSorten Kies spendierte die Firma Rheinkalk ausDornap (immerhin 50 Tonnen!). Gebracht hatsie Landwirt Meier-Meiser aus Wülfrath. Eine

Folie spendete der Golfklub Düsseltal . DieAndere finanzierte die Untere Landschaftsbe-hörde in Mettmann.

An mehreren Samstagen legten fleißige Hel-fer Hand an und es entstanden stattliche Gebilde.

Wieder einmal spendierte Haus Poock eineausgezeichnete Gemüsesuppe. Ein anderes Malteilte Ortrud Hasenfuß belegte Brötchen aus,

17Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

dazu gab es noch Quarkklatschen von Friebes.Eine besondere Köstlichkeit ist der von FrauKaspers hausgemachte Streußelkuchen, der alsZwischenmahlzeit reißenden Absatz findet.

Allen Helfern - ob alt oder jung - und allenSpendern sei nochmals herzlicher Dank aus-gesprochen. Wir wollen hoffen, dass schon baldunsere Arbeit Früchte trägt.

18 Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

Bachreinigungsaktion 2002HEIDEMARIE L INKE

Die nächste ‹Bachreinigungsaktion‘‘ der AG-Biotopschutz ist für Samstag den23.02.2002 geplant.

In Kooperation mit dem Hegering Haanwollen wir Bereiche in Gruiten vom Wohl-standsmüll befreien. Dazu treffen wir uns um9.00 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Bürgerhausin Gruiten. Nach der Einteilung in Gruppenfahren wir in Fahrgemeinschaften zu den einzel-nen Einsatzorten.

Die Aktion wird gegen 13.00 Uhr beendetsein.

Zur Teilnahme sind wieder aller BürgerIn-nen der Stadt Haan aufgerufen. Wir freuen uns

besonders über die Teilnahme von Vereinen,Schulklassen und Jugendgruppen.

Kinder unter 12 Jahren können aus Sicher-heitsgründen nur in Begleitung einer Aufsichts-person an diesem Arbeitseinsatz teilnehmen.

Bitte denken Sie an regenfeste Kleidung undArbeitshandschuhe.

Allen Helferinnen und Helfern der Rei-nigungsaktion des Jahres 2001 sei hiermitnoch einmal ganz herzlich für ihren Einsatzgedankt.

AGNU - Naturerlebnistag 2002SVEN M. KÜBLER

Der Vorstand hat festgelegt, dass der Naturerlebnistag am 25. Mai 2002 von 13 bis18 Uhr stattfinden soll.

Wie üblich wird es wieder botanische undornithologische Wanderungen geben. Auch diesehr beliebte Pflanzentauschbörse soll dannstattfinden. Wegen des späten Termins emp-fiehlt die AGNU den Tauschwilligen, ihrePflanzen im Herbst oder im Frühjahr einzutop-fen, damit die Tauschpartner diese dann gut

einsetzen können.Über die Details informiert die AGNU dann

rechtzeitig. Bürger, die sich mit Infoständen be-teiligen möchten oder Anregungen haben, wen-den sich bitte an:

AGNU Haan e.V., Postfach 1505, 42759Haan.

Die Bedeutung von Luft und Wasser fürunser Leben ist im öffentlichen Bewusstseinweitgehend verankert. Die lebensnotwendigenFunktionen des Bodens sind den meisten Men-schen jedoch nicht bewusst. Dieser Vortrag stellt

die typischen Böden der Landschaft vom Rheinbis zur Wupper vor und bringt Beispiele für ihreGefährdung.

Die Referenten sind: Dr. Franz Richter undHeiner Wolfsperger, Geologischer Dienst NRW

Böden, unsere einzigartige Lebensgrundlage- Böden im Kreis Mettmann -

HEINER WOLFSPERGER

Unter diesem Thema steht unser Monatstreffen am

Montag, dem 18. März 2002 um 19.30 Uhrim AGNU-Haus, Erkrather Str. 39

19Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

EINLADUNG

Liebe Mitglieder, liebe Freunde,einmal im Jahr ist es guter Brauch, daß der Vorstand über seine Tätigkeit im vergangenen

Jahr Rechenschaft ablegt. Dies tun wir gerne und nicht nur deswegen, weil es unsere Satzungso vorsieht, haben wir doch dadurch Gelegenheit, unsere Arbeit kritisch betrachtet zubekommen und Anregungen für die weitere Arbeit mitzunehmen.

Leider wird eine Jahreshauptversammlung von den Mitgliedern - und dies ist bei allenVereinen so - selten in diesem Sinn, sondern nur als lästige Pflichtübung verstanden. Vielleichtkönnen Sie sich doch einmal einen Ruck geben und diesmal kommen. Wir versprechen Ihnen,die Regularien nach Möglichkeit wieder schnell abzuwickeln. Ihre Teilnahme ist diesmalbesonders wichtig, da satzungsgemäß Neuwahlen anstehen. Alle Vorstandsmitglieder habensich bereit erklärt, für die nächsten zwei Jahre wieder zu kandidieren.

Wir laden Sie deshalb zu der Jahreshauptversammlung der ‹AG Natur + Umwelt Haane.V.‘‘ herzlich ein und hoffen auf eine rege Beteiligung. Stimmberechtigt sind alle Mitgliederdes AGNU Haan e.V.

Termin: Montag, 21. Januar 2002, 19.30 UhrOrt: AGNU-Haus

Erkrather Straße 39Tagesordnung:

1. Eröffnung und Begrüßung2. Wahl des Versammlungsleiters3. Anträge zur Tagesordnung4. Bericht des Vorstandes mit Aussprache5. Bericht der Arbeitskreise mit Aussprache6. Bericht der Kassiererin und der Kassenprüfer7. Entlastung des Vorstandes8. Wahl des Vorstandes und der Kassenprüfer9. Verschiedenes

Mit freundlichen Grüßen

Der Vorstand

Hans-Joachim Friebe Sven M. Kübler Christiane SchmittFrank Wolfermann

PS: Wir werden versuchen, nach der Jahreshauptversammlung noch einen interessantenDiavortrag o.ä. zu organisieren. Näheres geben wir dann durch die Tagespressebekannt.

20 Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

Wann, was, wo, wer?

@ 5.1. (Sa.) Kopfweidenschneiden9.30 Uhr Ort siehe Tagespresse

Infos bei ☎ 0 21 04 / 6 12 09 (Hans-Joachim Friebe)

@ 6.1. (So.) Traditionelle AGNU-Neujahrswanderung13.00 Uhr Ende Sinterstraße

Infos bei ☎ 0 21 29 / 95 81 00 (Sven M. Kübler)

3 7.1. (Mo.) Vorstandstreffen19.30 Uhr AGNU-Haus, Erkrather Straße 39

Infos bei ☎ 0 21 29 / 95 81 00 (Sven M. Kübler)

n 14.1. (Mo.) Umweltmagazin ‹BUNDnessel‘‘20.04 Uhr Radio Neandertal - UKW 97,6 MHz, Kanal 106,2

Infos bei ☎ 0 21 04 / 1 30 86

@ 19.1. (Sa.) Kopfweidenschneiden9.30 Uhr Ort siehe Tagespresse

Infos bei ☎ 0 21 04 / 6 12 09 (Hans-Joachim Friebe)

n 21.1. (Mo.) Jahreshauptversammlung (s.S. 19)19.30 Uhr AGNU-Haus, Erkrather Straße 39

Infos bei ☎ 0 21 29 / 95 81 00 (Sven M. Kübler)

@ 2.2. (Sa.) Kopfweidenschneiden9.30 Uhr Ort siehe Tagespresse

Infos bei ☎ 0 21 04 / 6 12 09 (Hans-Joachim Friebe)

3 4.2. (Mo.) Vorstandstreffen19.30 Uhr AGNU-Haus, Erkrather Straße 39

Infos bei ☎ 0 21 29 / 95 81 00 (Sven M. Kübler)

n 11.2. (Mo.) Umweltmagazin ‹BUNDnessel‘‘20.04 Uhr Radio Neandertal - UKW 97,6 MHz, Kanal 106,2

Infos bei ☎ 0 21 04 / 1 30 86

☞☞☞☞ AGNU Haan e. V. verleiht:Häcksler ☎☎☎☎ 29 81 (Wolfermann)(für Gartenabfälle und Äste bis zu 40 mm Durchmesser)

Geschirr ☎☎☎☎ 95 81 00 (Kübler)(für bis zu 100 Personen)

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KontakteLandschaftswacht Haan: Volker Hasenfuß, ☎ 0 21 29 / 5 13 65Landschaftswacht Gruiten: Hans-Joachim Friebe, ☎ 0 21 04 / 6 12 09Umweltkripo Mettmann: ☎ 0 21 04 / 982 56 15 / am Wochenende 0 21 04 / 99 20AGNU-Haus: Erkrather Str. 39AGNU im Internet: http://www.AGNU-Haan.deEmail: [email protected] / [email protected]

@ 16.2. (Sa.) Kopfweidenschneiden9.30 Uhr Ort siehe Tagespresse

Infos bei ☎ 0 21 04 / 6 12 09 (Hans-Joachim Friebe)

n 18.2. (Mo.) Amphibienschutz - DiavortragOrt und Termin siehe Tagespresse

Infos bei ☎ 0 21 29 / 21 29 (Beate Wolfermann)

n 23.2. (Sa.) Bachreinigung 2002 (s.S. 18)9.00 Uhr Parkplatz Bürgerhaus Gruiten

Infos bei ☎ 0 21 29 / 83 37 (Heidi Linke)

@ 2.3. (Sa.) Aufbau Krötenzaun14.00 Uhr Reiterhof Hermgesberg

Infos bei ☎ 0 21 29 / 29 81 (Beate Wolfermann)

3 4.3. (Mo.) Vorstandstreffen19.30 Uhr AGNU-Haus, Erkrather Straße 39

Infos bei ☎ 0 21 29 / 95 81 00 (Sven M. Kübler)

n 11.3. (Mo.) Umweltmagazin ‹BUNDnessel‘‘20.04 Uhr Radio Neandertal - UKW 97,6 MHz, Kanal 106,2

Infos bei ☎ 0 21 04 / 1 30 86

n 18.3. (Mo.) Böden-unsere einzigartige Lebensgrundlage (s.S. 18)19.30 Uhr AGNU-Haus, Erkrather Str. 39

Infos bei ☎ 0 21 29 / 95 81 00 (Sven M. Kübler)

3 8.4. (Mo.) Vorstandstreffen19.30 Uhr AGNU-Haus, Erkrather Straße 39

Infos bei ☎ 0 21 29 / 95 81 00 (Sven M. Kübler)

2 7.4. (So.) Vogelkundliche Exkursion Groote Peel (Volker Hasenfuß)8.30 Uhr Treffpunkt s. Tagespresse

Anmeldung bei ☎ 0 21 29 / 9 41 00 (VHS Haan)

@ Außeneinsätze 3 Treffen 2 Exkursionen n Vorträge > Feste, Feiern

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Eugen Roths kleines Tierleben:Die Vögel

(Fortsetzung aus ‹Der Kiebitz‘‘ 3/01)Der Klapperstorch, Freund Adebar,war eins in Deutschland gar nicht rar.Ins selbe Nest flog stets das Pärchen.Jetzt wird er mehr und mehr zum Märchen,Und jeder Knirps weiß, was das heißt,dass er ins Bein die Mutter beißt.Der Storch, der selbst nicht singen kann,erklärt drum, viel sei nicht daran.

Vom Reiher, der nun an der Reih‘,gibt’s Fisch- und Edel-, also zwei.Des einein Schopf drei Federn schmücken,der andre trägt sie auf dem Rücken.Der Mensch, von ihrer Pracht gereizt,hat drum den Reiher einst gebeizt,das heißt, durch einen Falken fassenund hernach wieder fliegen lassen.

Der Kranich fliegt und geht zu Fuß.Er hat - und heißt darum grus grus -den Gruß, wie Schiller uns gedichtet,des Ibykus wohl ausgerichtet.

Zum Regenpfeifer, dem Bengt Berggewidmet hat ein eignes Werk,zählt auch der Kiebitz, unbeliebt,wenn er uns gute Lehren gibt.Er ist ein aufgeregter Schreier;doch herrlich schmecken seine Eier.

Unschuldig wie ein Fragebogen,anmutig kommt der Schwan gezogen,hebt seinen Hals, den süßen, weißen -um bös zu zischen und zu beißen.Das eitle Tier hat seine Sorgen:die wüsten Beine hälts verborgen.Wir kennen es aus Kunst und Märchen,fürs Leben treu ist sich ein Pärchen,

bis ihre Ehe zäh wie LederDenn eine Leda kriegt nicht jeder.Seit der Antike ist’s vorbeimit dieser Art der Schwanerei.Das Ei des Höckerschwans man hältfürs größte unsrer Vogelwelt.Dem Singschwan (cygnus musicus)schwant’s manchmal, dass er sterben muss;dann lässt er vorher, süß und bangertönen seinen Schwangesang;bekannt ist jener der Romantik.Die Welt von heute ist so grantig,dass sie dahinstirbt, ganz gesanglos -was bei dem Lärm ja auch belanglos.

Die Gans tat viel für unser Wohl:sie rettete das Kapitol,sie musste Federn lassen, viele,für Betten und für Gänsekiele,womit manch‘ Großer schrieb, was jetztin ‹Gänsefüßchen‘‘ wird gesetzt.Von Nutzen ist es, sie zu braten -doch weniger, sie heizuraten. -Zwar wenn man auf die Preise schaut,kriegt man schon eine Gänsehaut:einmal im Jahr man vielleicht kann’ssich leisten als Kirchweihnachtsgans.

Die Zeitungsente ausgenommen,ist auch die Ente uns willkommen,die jeden Dreck, auf Wunder-Art,in Fleisch verwandelt, feist und zart.

Der Möwe Leibspeis ist der Fisch.Sie hat ihn alle Tage frisch,sofern sie nicht, ein wüster Schreier,rumzieht als Großstadt-Abfall-Geier.Die Möwen sind sehr spitzgeflügelt.

Vögel

23Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

Schon Morgenstern hat witzgeklügelt,sie säh’n in ihrem weißen Flaus,als ob sie Emma hießen, aus.Doch uns, ob mit, ob ohne Emma,ergreift viel ernster das Dilemma,was just für Möwen wir an süßenwie salzigen Gewässern grüßen;denn unser Wissen ist recht schwach.An Binnenseen ist’s oft die Lach-.Doch and’re, die ihr ziemlich gleichen,im Durchzug auch vorüberstreichen.

Früh hat die Taube sich bewährt:Sie hat zuerst fern-aufgeklärt;als Vater Noah in dem Kastengenug vom Schwimmen hat und Fasten,da schickte er die Taube aus -den Ölzweig brachte sie nach Haus.Seitdem besteht ein frommer Glaube,es gebe eine Friedenstaube.

Nur ungern meldet der Verfasser,dass unser Sperling (Spatz, Sperk, Passer)als Ahnherr gilt von Fink und Star,ja, von der ganzen Vogelschar,die ungeheuer artenreichdurchzieht Feld-, Wald- und Gartenreich;sagt man doch selbst vom Leierschwanz,ein Sperlingsvogel sei er ganz.Die teilen die Akzentensetzerin Sänger, Schreier ein und Schwätzer.Die Schwätzer, schöne Vögel, wohnenim Stromgebiet der Amazonen.Schönschwätzer, wie auch Süß-, Schnell-, Klug-und Schreier gibt’s auch hier genug.Konservativ bis in die Knochen,bleibt alle zweiundfünfzig Wochender Spatz, wo er geboren ist;pfeift von den Dächern, lärmt und frisst.Er pocht drauf, dass der ‹kleine Mann‘‘vom Staate was verlangen kann.Wer übertrumpft, durch sein Schon-hiersein,des Staren gültigen Quartierschein?Wer stiehlt den Bissen von der Gabel,pickt Huhn und Meisen unterm Schnabel

vorweg die hingeworfne Krume,und wer bracht’s dadurch just zum Ruhme,im Mund des Volkes allgemeinsein Sinnbild des Erfolgs zu sein?Ja, kämen ab und zu nicht Katzen,die ganze Welt wär‘ voller Spatzen -grad weil es sich nicht würde lohnen,auf sie zu schießen mit Kanonen.

Da loben wir doch mehr die netter’n-die Finken nämlich, ihre Vettern.Denn schon im März, noch lang vor Tag,freut uns ihr schmetternd heller Schlag.Der Buchfink heißt nur so; denn lesenkann nicht ein Wort das kleine Wesen.Der Schmierfink kann mitunter schreiben,doch ließe er es besser bleiben.Ein hübscher Grünfink oder Zwunschwär manches Vogelfreundes Wunsch.Im Winter, wenn’s verschneit und eisig,kommt oft zu Tausenden der Zeisigund singt vor’m reichen Bauernhofebescheiden seine Bettlerstrophe;indes, schwarzköpfig, rotberockt,der Gimpel feist im Baume hockt:als Dompfaff, würdig und geweiht,zählt er zur Vogel-Geistlichkeit.Jedoch, da er kein Kirchenlicht,der Gimpelfang Erfolg verspricht.Er ist ein nettes Tier, ein zahm‘s,und singt - natürlich nicht gleich Brahms.

Der Girlitz kann’s noch wundervoller;am schönsten singt der Harzer Roller,sein gelber Vetter aus Canarien.Dem bringen bei die höchsten Ariendie Züchter, liebe alte Männer,die ohne Beispiel sind als Kenner.Wer sie was fragt, ist schon verloren,denn sie erzähln ihm welk die Ohrenvon all den Arten, ihrer Haltung,von Stimme, Farbe und Gestaltung.

(Rest folgt im nächsten Kiebitz)

24 Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

Der Haussperling - Vogel des Jahres 2002Passer Domesticus

VOLKER H ASENFUßDer Naturschutzbund NABU hat den Haussperling als Vogel des Jahres 2002vorgestellt, um die Aufmerksamkeit auf einen Vogel zu lenken, der den Menschenals sogenannter Kulturfolger seit über 10.000 Jahren begleitet. Manchen Mitbürgernist sicher aufgefallen, dass die Bestände des Haussperlings in den letzten Jahrenstark rückläufig waren. Ursache sind u.a. die verbesserten Erntemethoden und dieverminderten Brutmöglichkeiten.

Der 14-16 cm große ‹Spatz‘‘ ist vom Nord-kap bis an den Rand der Wüsten verbreitet undimmer dem Menschen angeschlossen. GroßeWaldungen meidet er. Bei uns ist der SpatzJahresvogel, d.h. er ist das ganze Jahr über anzu-treffen.

Das Männchen hat eine schmutzig grauwei-ße Unterseite, weißliche Kopfseiten und einewarmbraune, dunkel gestreifte Oberseite mitgrauem Bürzel und einen bis zur Vorderbrustreichenden schwarzen Latz. Das adulte Männ-chen hat Schwarz im Zügel und Augenregionund einen kastanienbraun eingefassten grauenScheitel.

Die Weibchen und Jungvögel sind unschein-bar mattbraun und unterseits hell gefärbtund nur durch das klobige Aussehen vonKopf und Schnabel von anderen Finken-vögeln zu unterscheiden.

Die Männchen balzen am Boden mithängenden Flügeln und hochgerecktemSchwanz und lautem Schilpen.

Das Nest ist ein wirrer, immer aberwarm mit Federn gefüllter Haufen, nachMöglichkeit in einer Höhlung an Häu-sern oder unter Dächern. Oft brütenHaussperlinge in kleinen Kolonien. DieEltern ziehen von April bis August 2-3Jahresbruten auf. Bei Entnahme der Eierhaben Sperlingsweibchen schon bis zu50 Eier nachgelegt. Die Eierproduktionwird immer dann eingestellt, wenn dasGelege vollständig ist, d.h. 4-6 Eier ent-hält. Die Brutdauer beträgt 12-13 Tage,

die Nestlingsdauer ca. 14 Tage. Den jungenSpatzen wachsen keine Dunen, sondern gleichdie Federn des Jugendkleides.

Die jungen Haussperlinge werden währendder Nestlingszeit überwiegend mit Insekten ge-füttert, später sind sie Körnerfresser; sie profitie-ren aber auch stark von unserer ‹Wegwerfgesell-schaft‘‘, d.h. man findet Spatzenschwärme nichtnur auf Höfen mit Pferde- und Geflügelhaltung,sondern auch auf Schulhöfen oder in Gartenca-fés, wo sie dann recht zutraulich die Krümel vonden Tischen picken.

Viele Haussperlinge verlassen am Ende derBrutperiode für eine Zeit ihren Brutort und su-chen die abgeernteten Felder im Umkreis von

25Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

einigen Kilometern auf - meistens im Schutz vonFeldhecken. Nach kurzer Nahrungsaufnahme -einige Vögel halten dabei ‹Wache‘‘ - wirdwieder die Hecke aufgesucht. Zum Winter hinkommen die Spatzen wieder in die menschlichenSiedlungen zurück - hier gibt es dann vielfältigeNahrungserwerbsmöglichkeiten. Interessant istauch, dass die Vögel ihre im Frühjahr angelegtenBruthöhlen im Winter zum Schlafen nutzen. Biszum Herbst übernachten sie in dichten Hecken -um so den lästigen Parasiten im Nest so lange wiemöglich zu entgehen. Spatzen können oft dabeibeobachtet werden, wie sie sich beim ‹Baden imSande‘‘ von den sie plagenden Milben befreien.

Bleibt zu hoffen, dass uns der Vogel desJahres 2002 auch in Zukunft erhalten bleibt . WirStädter könnten etwas dazu tun, in dem wir nichtalle Bauwerke total abdichten, sondern hin undwieder eine Brutnische offen lassen.

Pflegeeinsatz OrchideenwieseZur diesjährigen Pflege der Orchideenwiese

in der Grube 7 trafen sich am 29. September

2001 10 Erwachsene und 8 Kinder bzw. Jugend-liche zum Pflegeeinsatz.

Jährlich einmal im Herbst muss die Wiesegemäht und das Mahdgut abgetragen werden. Sowird eine für die Orchideen ungünstige Verfilzungder Oberfläche vermieden und überschüssigeNährstoffe werden abgetragen. Die in den ver-gangenen Jahren durchgeführten Pflegemaß-nahmen haben dazu geführt, dass in diesem Jahrwieder sehr viele blühende Knabenkräuter be-wundert werden konnten. Wir bedanken uns hiernoch einmal bei den treuen Helfern, für die wirim kommenden Jahr zur Blühzeit wieder eineExkursion anbieten werden.

KranichzugSeit dem 21.10.01 wurden an einigen Tagen

Trupps von ziehenden Kranichen über Haangemeldet, meist bei Nord- oder Nordostwind.

Mitte November wurden aber auch noch sehrviele rastende Kraniche an den Linumer Teichenin Brandenburg gesehen.

Lob der SpatzenCARL ZUCKMAYER (1896 - 1977)

(Mitgeteilt von Uli Hasenfuß als Ergänzung zu dem Vogel des Jahres)

Grau mit viel Braun und wenig weißen Federn,Das Männchen auf der Brust mit schwarzem

Fleck,Sie leben unter Palmen, Fichten, ZedernUnd auch in jedem Straßendreck.

In Ingolstadt und in der City Boston,Am Hoeck van Holland und am Goldenen

HornIst überall der Spatz auf seinem PostenUnd fürchtet nicht des Schöpfers Zorn.

Inmitten schwarzer Dschungel von FabrikenUnd totgeladner Drähte Kreuz und QuerSieht man die Spatzen flattern, nisten,Brüten, mausern, picken,Als ob die Welt ein Schutzpark wär!

Es stört sie nicht der Lärm der TransmissionenUnd keineswegs das Tempo unserer Zeit -Sie leben (schnell und langsam) seit Äonen,Wo sie der Himmel hingeschneit.

Als Jesus über Gräser, Zweige, BlumenEintritt, und alle Hosianna schrien,Da pickt’ ein Spatz gemächlich seine KrumenAus dem noch warmen Mist der weißen Eselin.

Herr gib uns Kraft und Mut wie Deinen Spat-zen,

Mach unser Leben ihrem Rinnstein gleich.Dann mag wer will von edleren Tauben

schwatzen,Denn unser ist Dein gutes Erdenreich.

26 Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

Pflanzen

Nicht in die Nesseln setzenCARL MICHAELIS / BEATE WOLFERMANN

Christus, der beste Arzt allein,übertrifft all’ Kunst und Kräuterlein.Doch ist kein Kraut so gering und schlecht,es dient, wenn man’s gebrauchet, recht.

Dieser Vers aus einem Arzneibüchlein des 17. Jahrhun-derts trifft ganz besonders zu auf die Brennnessel, einesder lästigsten und unangenehmsten Unkräuter in Gärten,an Hecken und auf Schuttplätzen. Jeder kennt die Pflanze,so dass sich eine Beschreibung erübrigt. Sie kommt beiuns in einer großen und einer kleinen Art vor. Die Große Brennnessel (Urtica dioica),die bis 1 1/2 m hoch wächst, unterscheidet sich von der selteneren KleinenBrennnessel (Urtica urens) - bis etwa 45 cm hoch - im wesentlichen sonst nur durchdie Form der am Rande gesägten gegenständigen Blätter. Bei ersterer sind sie langZugespitzt, bei der zweiten eiförmig elliptisch.

Große Brennnessel

Kleine Brennnessel

Der zweite beschreibende Name der GroßenBrennnessel - doica = zweihäusig - zeigt dieZweihäusigkeit dieser Art auf, d.h. es gibt männ-liche und weibliche Pflanzen. Da muss manschon genau hinsehen, um das zu entdecken. Dieweiblichen Blüten bestehen aus weißen pinsel-förmigen Narben, die an die Windbestäubungangepasst sind. Die Staubblätter der männlichenBlüten sind eingekrümmt und stehen unter Span-

nung. Geringe Luftbewegungen bringen die rei-fen Blüten besonders bei Sonne zum Platzen.Diese Explosion bringt die Pollen zu den weib-lichen Narben. Es entstehen nach der Befruch-tung kleine Nüss. Die noch vorhandene Blüten-hülle umgibt sie und schließt Luft ein, was danndazu führt, dass die Samen spezifisch leicht sindund selbst gut fliegen können (Ballonflieger)oder sich auch schwimmend verbreiten.

Jeder ist wohl schon mitBrennnesseln in spürbareBerührung gekommen undweiß. warum sie ihren Na-men trägt. Dieser drückt ihreunangenehme Wirkung üb-rigens doppelt aus, stellt so-mit eine Tautologie dar. DasWort ‹Nessel‘‘ kommtnämlich von dem althoch-deutschen ‹nezzila‘‘ = bren-nen. Auch die lateinischeBezeichnung ‹Urtica‘‘ sagtdaraus, ‹urere‘‘ heißt bren-nen

Wie kommt nun dieses

27Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

Brennen zustande? Blätter und Stängelder Pflanze sind mit ‹Brennhaaren‘‘ (A)besetzt. Unter dem Mikroskop kann manerkennen, dass sie Röhren sind und eineknopfähnliche Spitze haben. Dicht unterdiesem Knöpfchen ist die Wand derHaarröhre ganz dünn und spröde wieGlas (B). Bei Berührung bricht sie daherleicht ab, die nadelspitze Röhre (C) dringtin die Haut ein und ergießt ihren scharfesätzenden Inhalt - freie Ameisensäure - indie kleine Wunde.

Zu dem ‹Brennen‘‘ kommt es nicht,wenn man kräftig zufasst und von untennach oben an der Pflanze entlangstreift, so dassdie Haare zurückgebogen werden.

Wegen der Brennwirkung und der der Pflan-ze innewohnenden Heilkraft ist sie dem Volkevon altersher bestens vertraut. Niemand möchtesich ‹in die Nesseln setzen - wie es in einerRedensart heißt. Der Volksglaube brachte die‹brennende Nessel‘‘ in Beziehung zum Feuerund zum Blitz, als ‹Donnernietel‘‘ war sie demgermanischen Gewittergott Donar geweiht. AmGründonnerstag war sie in den ‹neunerlei Kräu-tern‘‘ vertreten, die die Kräutersuppe lieferten.

Noch heute wird die junge Pflanze mancher-orts als Gemüse - Brennnesselspinat - zubereitet,was bei ihrem Reichtum an Vitaminen sehr be-rechtigt ist. Getrocknet und zerrieben wird sie alsHühnerfutter verwendet, Brennnesseltinktur giltals Haarwuchsmittel. Tee von dem Kraut wirdals blutreinigend und harntreibend empfohlen(stoffwechselanregend). Frische Pflanzen benutztman zum Peitschen, um Gicht und Rheuma zuvertreiben, was allerdings nicht ungefährlich warund sogar hin und wieder tödlich wirkte.

In einem alten Arzneibuch findet sich folgen-der merkwürdige Ratschlag gegen Nesselfieber.‹So bald ein Mensch Nesselfieber an ,sich be-merkt, so machet man sich eine Botter Ramm, soniembt man von denen großen Brenneßen diezöppellen, sind die blomen, legt sie dieck voll aufdie Botter Ramm, Eßet sie, dann ist das FieberCoriert. Dieses solte man etliche mahl des tags

hindurch Eßen. Dieses solte gantz ge-wiß helfen.‘‘ Brennnesselsaft wirktdurch Histamin, Acetolycholin und demin der Struktur noch nicht aufgeklärteneigentlichen Brennnesselgiftstoff.

Fast vergessen ist heute, dass dieBrennnesselstängel früher die Fasernfür das ‹Nesseltuch‘‘ lieferten, weil sieso fest sind. dass sie sich gut verspinnenund. verweben lassen. UngebleichtenNessel kann man noch heute kaufen,allerdings wird er heute aus Baumwol-le hergestellt. Besonders geeignet sinddie Fasern auch für Seile und Stricke.

Gegen Blattläuse kann man Brennnessel auf-kochen und die Brühe zum Spritzen benutzen.Man kann die Brennnessel auch einige Tage mitWasser übergossen stehen lassen (am besten imFreien, da starker Geruch entsteht.), So hat maneinen guten Dünger zur Kräftigung der Garten-pflanzen.

Heute ist die Große Brennnessel besondershäufig anzutreffen. Erhöhter Stickstoff aus derLuft und überdüngte Erde hilft der Pflanze sichstärker auszubreiten. Der uns allen bekannteBotaniker Dr. Siegfried Woike schrieb 1958seine Doktorarbeit über die Hildener Heide undfand die Brennnessel damals selten. Das siehtheute anders aus, wenn man dort die Wegränderbetrachtet. Sie bildet im Boden ein reichvernetz-tes Rhizom und bildet große Bestände, die na-türlich auch andere Arten verdrängen. Möchteman sie entfernen, so sollte man auch chemischeVernichter verzichten, da sie den Boden und dasGrundwasser schädigen. Durch mehrmaligesMähen kann man auch größere Bestände aufDauer entfernen.

Ist die Brennnessel auch oft lästig, so erfreutsie uns alle auf andere Weise. Sie bewirtet einigeFalter, wie z.B. das nicht so häufige Landkärt-chen, Tagespfauenauge, Kleiner Fuchs und Ad-miral. Im Frühling findet man oft viele Raupenauf ihr. Leider kann man nicht sagen, dass sichdie Schmetterlinge so vermehrt haben wie dieBrennnessel.

28 Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

Gemeine Esche - Baum des Jahres 2001Fraxinus excelsior LINNÈ, 1753

HEINER WOLFSPERGER

Die Esche war der Baum des Jahres 2001 in Deutschland. Bei dieser Art handelt essich um einen wuchskräftigen, mitteleuropäischen Baum. Er hat eine große Amplitudehinsichtlich des Wasserhaushaltes. So werden sowohl Standorte mit zeitweiligemTrockenstress (z.B. flachgründige Kuppen) als auch Auenstandorte besiedelt. Trotzdes eher inselartigen Vorkommens ist eine genetische Differenzierung in sogenann-te Standortsrassen bisher nicht nachgewiesen, sondern sogar widerlegt.

Die Esche verändert im Laufe ihres Lebensihre Lichtansprüche sehr grundlegend: in derJugend sehr schattentolerant, benötigt sie mitzunehmendem Alter immer mehr Licht undschließlich eine vollkommen freie Krone. Auf-grund ihrer hohen Holzqualität gehört die Ge-meine Esche zu den sogenannten Edellaubhöl-zern.

VerbreitungNach der letzten Eiszeit wanderte die Esche

zusammen mit anderen Eichen-Mischwaldartenin Mitteleuropa ein (7000 bis 6000 v.Chr.). Sieist jedoch bereits in der Kreide Grönlands und imTertiär der Nordhemisphäre nachgewiesen. Dieeiszeitlichen Rückzugsgebiete lagen in Süd- undSüdwesteuropa. Über die nacheiszeitliche Wie-derausbreitung ist wenig bekannt, da Schwie-rigkeiten bei der Pollenbestimmung die Unter-scheidung zu anderen Arten der Gattung Fraxi-nus erschweren.

Die vertikale Verbreitung erstreckt sich inMitteleuropa von der Ebene bis in Höhenlagenum 800 m. Die Esche ist ein verbreiteter Straßen-und Stadtbaum vor allem in Nord- und Osteuropasowie in den höheren Lagen der Mittelgebirge.

BeschreibungDie Esche ist ein bis 40 m hoher Baum mit

kugelförmiger Krone und erreicht Stammdurch-messer bis zu 2 m. An den Grenzen des Ver-breitungsgebietes und auf geringen Standortenwerden diese Werte deutlich unterschritten. DasHöchstalter der Esche beträgt 250 bis 300 Jahre.

Das monopodiale Sprosssystem bildet ge-wöhnlich eine gerade, sich nicht gabelndeStammachse. Die Äste gehen fast rechtwinkligvom Stamm ab, wenngleich die Zweigspitzeni.d.R. senkrecht stehen. Die Länge des astfreienStammabschnittes beträgt etwa 60 bis 70% derBaumhöhe. Eschen-Rinde ist zunächst glänzendgrau oder grünlich. Die natürliche Verborkungsetzt im allgemeinen ab 15 Jahren ein. Es handeltsich um eine Netzborke. Die Rinde ist verhält-nismäßig dick, echte Bastfasern fehlen.

Die Knospen sind kurz pyramidenförmig,dicht filzig mit schwarzen Haaren versehen. Diesedienen dem Frost- und Verdunstungsschutz. DieEndknospe ist auffallend größer als die Seiten-knospen, sie ist von 4 stark gekielten Blatt-grundschuppen umhüllt.

Ausgewachsene Laubblätter stehen kreuz-weise gegenständig. Sie sind etwa 5 bis 10 cmlang gestielt, mitsamt dem Stiel 40 cm lang und9 bis 15 zählig gefiedert. Die Fiederblättchensind eilanzettlich, am Grunde keilförmig, langzugespitzt, klein und scharf gesägt, oberseitskahl, sattgrün, unterseits lockerfilzig behaart,sehr kurz gestielt oder sitzend, das Endblättchenlänger gestielt. Die Fiederblättchen erreichen 4bis 10 cm Länge bei einer Breite von 1,2 bis 3,5cm. Im Herbst verfärben sich die Blätter höchstensgelblich, die meisten fallen jedoch (fast) unver-färbt vom Baum.

Eschenholz ist ringporig. In höherem alterbildet sich ein hellbrauner Kern aus, der voneinem hellgelblichen, breiten Splint umgebenist. Das Holz ist nicht sehr dauerhaft und wird

29Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

leicht von Pilzen und Insekten befallen.Die Hauptwurzel der Esche wächst zunächst

kurze Zeit senkrecht, biegt dann jedoch nachwenigen cm bis dm in die Waagerechte um.Später entwickelt sie ein typisches Senkwur-zelsystem mit kräftigen, weitstreichenden, flachim Oberboden verlaufenden Seitenwurzeln. Diemaximale Ausbreitung des Wurzelsystems einer90jährigen Esche beträgt vertikal 140 cm undhorizontal 350 cm.

Eschen werden im alter von 20 bis 30 Jahrenfruchtbar. Eschenblüten sind zwittrig, wobei je-doch auf einem Baum das eine, auf einem andrenBaum das andere Geschlecht mehr oder wenigerreduziert ist. Sie wird durch den wind bestäubt.Die Blüten befinden sich in reichblütigen, an denSprossen des Vorjahres erscheinenden, seiten-ständigen Rispen, die anfangs aufrecht stehenund später überhängen. Die Früchte sind Flügel-nüsse und befinden sich an dünnen Stielen in denaufrechten oder überhängenden, dichten Rispen.Sie sind 19 bis 35 mm lang und 4 bis 6mm breit,schmal länglich bis länglich verkehrt eiförmig,glänzend braun und einsamig. Die Früchte sindim Oktober bis November ausgereift und fallen

während des ganzen Winters als Schraubenflie-ger bis zu 6o m vom Mutterbaum. Als weitereReproduktionsform der Esche muss ihr gutesStockausschlagvermögen genannt werden,weshalb sie Rückschnitt sehr gut verträgt.

ÖkologieGegenüber Bodenverdichtung ist die Esche

sensibel. Verdichtete Horizonte werden von ihrnicht durchwurzelt. Auf pseudovergleyten undnassen Böden entsteht ein Flachwurzelsystem.Hingegen hat die Esche keine Probleme mitskelettreichen Böden, auf denen sie eine hohemechanische Wurzelenergie entwickelt.

Zum Erreichen ihrer maximalen Dimensio-nen und zur Ausbildung einer großen Kroneverlangt die Esche mineralische, tiefgründige,frische bis feuchte Böden in spätfrostfreien, nichtzu warmen, ziemlich luftfeuchten Lagen undrundum hohem Lichtgenuss. Doch ist sie auchauf recht flachgründigen und trockenen Rendzi-nen aus Kalksteinverwitterungsböden verbrei-tet, was zur Diskussion von zwei ‹Bodenrassen‘‘(Ökotypen) führte: einer ‹Wasseresche‘‘ und ei-ner ‹Kalkesche‘‘. Durch umfangreiche Untersu-

chungen undVerpflanzungs-versuche wurdeaber gezeigt, dassdies nicht der Fallist, sondern dasssich die Escheaußergewöhnlichgut an sehr ver-schiedene Stand-ortverhältnisseanpasst. UnterBerücksichti-gung von Alumi-niumtoxizität undAustauschkapa-zität des Bodenskommt es zu ei-nem Ausfall derEsche bei niedri-

30 Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

gen pH-Werten (pH4,2).Starker Wildverbiss durch alle Schalenwild-

arten ist an der Esche häufig zu beobachten.Auch ist sie gegenüber Frost empfindlich, ebensogegen Wind und Frostanhang, da die Zweigesehr leicht gebrochen werden. Die Esche wirdgegenüber SO2 und Ozon als empfindlich, ge-genüber HF und NH3 als etwas toleranter ein-gestuft.

NutzungDie wichtigste Verwendung des Eschenhol-

zes ist heute die Herstellung von Sportgeräten,Werkzeugstielen, Möbeln und Deckfurnieren.Das Eschenholz zählt seit langem zu den wert-vollsten Hölzern des mitteleuropäischen Waldesund wurde früher besonders in der Wagnerei undTischlerei zu Radreifen, Schlittenkufen, Achsen,Deichseln, Rudern, Schneeschuhen, Ackergerä-ten, Gerätestielen, Möbeln, Musikinstrumenten,Turngeräten etc. verwendet. Auch Waffen wur-den hergestellt, und bereits in den Pfahlbauten

wurden diverse Gegenstände aus Eschenholzvorgefunden.

Eschenlaub war früher ein wichtiges Win-terfutter für das Vieh. Diese Verwendung desLaubes ist bereits so alt, dass in der germanischenMythologie davon berichtet wird.

MythologieIn der Mythologie spielt die Esche seit jeher

eine bedeutende Rolle. Die Druiden maßen ihreine besondere Macht über das wasser zu. Sieverwendeten das Holz, um Regen zu machenoder um die zerstörende Kraft des Wassers zubannen. In der nordischen Mythologie wird dieEsche ferner zum allumfassenden Weltenbaum,der wie eine lebende Säule die verschiedenenWelten durchdringt und verbindet. Wie derDorfbaum die Gemeinde, so beschützt die Welt-esche, Yggdrasil, die ganze Menschheit. (Edda-lieder aus dem 13. Jahrhundert).

Synonym : Gemeine Esche, ÄschFamilie: Oleaceae - Ölbaumgewächse

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Verkehr

Das Schöner Tag Ticket NRW5 Personen für DM 50,- durch ganz NRW!

HARALD SELMKE

Das gab es noch nie! Und wie geht das? Einer löst das Ticket an den bekanntenVerkaufsstellen für die Verkehrsunternehmen vor Ort oder am Ticketautomatenoder bei der DB - und schon kann es losgehen!

Sightseeing in Aachen, Wandern im Sauer-land, Shoppen in Köln, Allwetterzoo in Münster,Glaselefant in Hamm oder zum Wasserkreuz inMinden oder... Ziele gibt es mehr als genug. Mankann alle Busse, Straßenbahnen, sowie die Nah-verkehrszüge in der 2.Klasse benutzen. ErlebenSie einen schönen Tag mit der Familie, mitFreunden oder Bekannten! Kinderreiche Fami-lien können alle ihre eigenen Kinder unter 18Jahren mitnehmen. Das NRW-Ticket gilt mon-tags bis freitags kreuz und quer durch ganzNWRW - zwischen 9 und 3 Uhr des Folgetages.An NRW-Feiertagen sogar schon um 0 Uhr.

Und das Verkehrsangebot in NRW kann sichsehen lassen. Busse fahren oft im 20-Minuten-Takt, die S8 von Mönchengladbach bis Hagen

alle 20 Minuten (82 km). Der RegionalexpressRE1 kommt jede Stunde zwischen Aachen undBielefeld (258 km) vorbei. Und die Zeit derBummelzüge ist schon lange vorbei. Aachen ab11.17 h - Bielefeld an 14.21 h. Von Hilden nachMinden kommt man mit S7 und RE-Zügen überDüsseldorf und Bielefeld von 11.31 h bis 14.58h in 3 Stunden 27 Minuten.

Die 232 km kosten einfache Fahrt pro Personnormal DM 64, hin und zurück also DM 128. Für5 Personen wären das statt DM 50 mal eben DM640! Da ist man sprachlos. Und dann kann mannoch die Busse und Bahnen des Nahverkehrs inOstwestfalen benutzen.

Der neue Nahverkehr NRW macht es mög-lich. Wann machen Sie sich einen schönen Tag?

Defekte TürenMit den Türen hat die Bahn anscheinend kein

Glück. Im September/Oktober hatte ich kaumeinen Zug, bei dem nicht mindestens eine Türdefekt war. Aber dies hat - sofern man es selberrechtzeitig sieht - auch einen Unterhaltungswert.Es ist immer wieder interessant zu beobachten,wie Aussteigewillige vor einem Bahnhof so ganzgemütlich der Zugtür zustreben, im letzten Mo-ment merken, dass sie nicht funktioniert und

Bahn A ch Geh

FRANK WOLFERMANN

Wieder habe ich einige Monate Bahnfahren hinter mir und möchte Ihnen meineneuesten Bahnabenteuer nicht vorenthalten. Trotzdem macht es mir nach wie vorwesentlich mehr Spaß, mit der Bahn zu fahren als im Autostau zu stecken (Darüberredet man ja normalerweise nicht).

dann voller Hast versuchen, die nächste Tür vorAbfahrt des Zuges zu erreichen. Da sie es bisherimmer geschafft haben, liegt der Schluss nahe,dass nur gut Trainierte die Bahn benutzen oder,dass die Haltezeiten an einem Bahnhof genau soausgelegt sind, dass man in dieser Zeit die Streckevon einer Tür zur anderen zurücklegen kann.

Sicher sind die neuen Türen leichter zu be-dienen. Ein zartes Streicheln der grün illumi-nierten Fläche und schon geht die Tür auf - oderauch nicht. Aber diese Technik scheint doch

32 Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

erhebliche Probleme zu haben. Selbst bei sehrneuen Zügen, wie dem Triebwagen 435, vondem an anderer Stelle noch zu berichten ist,fallen die Türen schon aus.

So konnte ich beobachten, wie der Lokführererst einmal mehrmals durchsagte: ‹Bitte machenSie den Türbereich frei‘‘. Dabei traute sich schonkeiner mehr näher als zehn Meter an die Türheran. Trotzdem ging sie nicht zu. Schließlichkam er persönlich. Mit einigen kraftvollen Grif-fen schloss er sie manuell und verriegelte siedann auch gleich mit dem berühmten Dreikant.Die Fahrt konnte weitergehen. Wenig spätererschien dann auch die Zugbegleiterin undmarkierte die Tür mit dem schönen gelben Zettel‹Tür defekt‘‘.

Scheinbar ist hat die Bahn auch zu wenigPersonal um die Türen zu reparieren. Zur Zeitsitze ich in demselben Zug wie vor einer Woche;die vordere linke Tür ist wie vorige Wocheimmer noch defekt (Muss ich unbedingt beimAussteigen dran denken!)

Allerdings habe ich auch einmal einen Zugmit zu reparierenden Wagen gesehen: zerbro-chene oder ganz fehlende Fensterscheiben in fastjedem Wagen. Sicherlich hat die Bahn auch sehrmit Vandalismus zu kämpfen!

UnpünktlichkeitZum Thema Verspätung gibt es eine Variante

des Murphy-Gesetzes (Sie wissen schon: ‹Wennirgendetwas schief gehen könnte, geht es schief‘‘):a) Ein Zug kommt nur dann zu spät, wenn du

pünktlich am Bahnhof bist.b) Ein Zug kommt mit Sicherheit pünktlich,

wenn du unpünktlich bist.Gleiches gilt natürlich auch für An-

schlusszüge.Es gibt Tage, da hat die Bahn anscheinend

nur Pech. Solch ein Tag war wohl der 18. Oktober.Schon morgens fiel mir auf, dass die Züge mitverhaltener Pünktlichkeit einfuhren. Aber Abendswar dann um Köln herum das blanke Chaos.Möglicherweise war ein Bahnunfall bei Bonndaran Schuld, dass so ziemlich alle Züge aus dem

Süden und in den Süden gut verspätet waren.Ansonsten ist dies wohl das größte Ärgernis

und sollte von der Bahn sofort angegangenwerden. Aber auch hier gibt es durchaus positiveAspekte. Man kommt sofort selbst mit völligwildfremden Menschen direkt ins Gespräch(‹Jetzt müsste doch die morgendliche Verspä-tungsansage kommen.‘‘). Und das Gesprächs-thema ist ergiebiger als das über’s Wetter. Ver-suchen Sie es mal!

Jetzt im Herbst sollte man aber ein gewissesVerständnis aufbringen. Wer schon einmal inder Baureihe 435 erlebt hat, wie sich die Räderauf den nassen, durch Laub glitschigen Schienenversuchen durchzudrehen (die Elektronik ver-hindert dies glücklicherweise), wird das versteh.Aber den Autofahrern geht es noch schlechter;oder stehen Sie etwa bei Regen und Glätte nichtim Stau?

UhrenAuch die Uhren sind immer wieder ein Quell

großen Interesses für mich. Auf dem GruitenerBahnhof fielen an einem Bahnsteig die Sekun-denzeiger aus; die Zeit wurde ansonsten richtigangezeigt. Nach wenigen Tagen war der Scha-den aber wieder behoben. An einem anderen Tagwurde die anscheinend stehen gebliebene Uhrelektronisch gestellt: Alle drei Sekunden rückteder Minutenzeiger eine Minute vor.

Auch die Uhren in den Zügen (haben natür-lich nur die neueren Züge wie der Talent oder dieBaureihe 435) erfreuen manchmal mit unter-schiedlicher Zeit; offensichtlich sind sie nicht andas Bahn-Funknetz angeschlossen. Bei einemTalent hatte ich sogar einmal das Vergnügeninnerhalb desselben Zuges zwei unterschiedlicheZeiten beobachten zu dürfen: eine in der rotenLED-Schrift und eine auf dem LCD-Schirm.

425Ende August überraschte mich die Bahn mit

einem neuen Zug. Ein Woche später wurden wirauch per Aushang über den Grund informiert:‹Auf der Linie RE 6 werden nach und nach bis

33Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

Mitte September 2001 neue Eisenbahnwagender Baureihe 425 eingesetzt‘‘ (Tatsächlich hatsich die Umstellung bis in den November hin-gezogen). Diese Züge - sie sehen so ähnlich auswie die neuen S-Bahnzüge - haben Klimaanla-ge, automatische Türen (siehe oben) und eineBehindertentoilette.

Besonders das mit der Behindertentoilettehat mir gefallen. Nur hat die Bahn den Einstieg sokonstruiert, dass zwischen Bahnsteigkante undZug ein ca. 40 cm breiter Spalt besteht. Schon fürGehbehinderte eine Zumutung; für Rollstuhl-fahrer aber nicht zu überwinden. Aber wenn dieRollstuhlfahrer erst einmal im Zug sitzen, kön-nen sie auch die Toilette benutzen. Toll!

Erste Klasse?Bei der Baureihe 425 ist auch die Ausstattung

der 1. Klasse bemerkenswert. In den alten Zügenwaren pro Sitzreihe drei Sitze vorhanden undauch der Sitzabstand unterschied sich erheblichvon der 2. Klasse. Bei den Wagen der 425 -übrigens auch wie beim Talent und anderenneueren Wagen - schafft man endlich diesenKlassenunterschied ab: Gleiche Anzahl Plätzepro Sitzreihe und gleicher Sitzabstand. Abertrotzdem kann man sehr leicht erkennen, dass

dies die 1. Klasse ist: Der Sitzbezug ist dunkel-blau mit hellblauen Quadraten, während sich die2. Klasse mit hellblauen Sitzbezügen mit dun-kelblauen Quadraten begnügen muss (mögli-cherweise wird für die 2. Klasse der Stoff nurumgekehrt aufgespannt.).

DurchsagenDie Durchsagen der Bahn erfreuen sich bei

den Fahrgästen größter Beliebtheit. Aber da manseine Gunst auch nicht zu oft verteilen soll, hältsich die Bahn auch hiermit diskret zurück.

Einige Durchsagen haben mir besondersgefallen:* ‹Der verspätete Regionalexpress nach Ko-

blenz kommt voraussichtlich weitere 20Minuten später - wegen fehlenden Lokfüh-rer.‘‘

* ‹An Gleis 2 fährt der verspätete Regiona-lexpress nach Wuppertal-Oberbarmen ein.Planmäßige Abfahrt war 15:42 Uhr.‘‘ (dieseDurchsage erfolgte um 17:55 Uhr)

* ‹An Gleis 2 fährt der Regionalexpress nachWuppertal-Oberbarmen ein. PlanmäßigeAbfahrt 17:42 Uhr.‘‘ (diese Durchsage er-folgte um 17:41 Uhr- mein absoluterLieblingsspruch!)

34 Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

In Kürze

Legehennenverordnung(bp) Mit der neuen Legehennenverordnung

hat die Bundesregierung einen wichtigen Schritthin zu einer artgemäßen Tierhaltung getan. Jetztmüssen auch die Bestimmungen der Tierhaltungfür Puten, Rinder und Schweine rasch an moderneethische und ökologische Maßstäbe angepasstwerden. Die hochgradig unseriösen Argumentender Eierproduzenten - Abwanderung ins Ausland,Betriebsaufgaben und Pleiten, neue Umweltbe-lastungen - sind durch die Erfahrungen in derSchweiz, wo die Käfighaltung schon vor 10Jahren verboten wurde, widerlegt. Dort ist esdurch gezielte Werbung für das ‘‘Schweizer Ei’’gelungen, den Marktanteil sogar von 68 % aufrund 75 % auszubauen und der heimischenLandwirtschaft eine solide wirtschaftliche Basiszu sichern.

Pflanzenschutzmittel(bp) Ein Maßnahmenbündel zur Reduktion

von Pflanzenschutz- und Düngemitteln fordertder NABU. Die Nährstoffbelastung der Gewäs-ser und Pestizidrückstände in Lebensmitteln undGewässern fordern ein Umsteuern. Beim über-mäßigen Einsatz von Dünger hilft langfristig nurein substantieller Abbau der Viehbestände, eineflächengebundene Tierhaltung von zwei Groß-vieheinheiten pro Hektar und ein effizientererUmgang mit Düngemitteln.

Siedlungsflächen nutzen(bp) Der NABU fordert zum Start seiner

Kampagne ‘‘Nachbar Natur’’ ein Umsteuern beider Entwicklung von Dörfern und Städten inDeutschland. Wir brauchen keine neuen Wohn-siedlungen oder Industriegebiete auf unerschlos-senen Flächen, sondern die konsequente Nut-zung bereits bestehender Areale. Angesichts destäglichen Flächenverbrauchs von knapp 130Hektar sowie der immer länger werdenden Ro-ten Listen bedrohter Tier- und Pflanzenarten ist

die Konzen-tration auf dieInnenent-wicklung vonStädten undDörfern drin-gend geboten.

Mit denAktionen‘‘Traumgar-ten’’ und ‘‘NABU-Baupreis’’ können sich Inter-essierte aktiv an der NABU-Kampagne ‘‘Nach-bar Natur’’ beteiligen. Informationen hierzu beiBrigitte Kempkens, Tel. 0228-4036-170.

Agrarwende(bp) Die von Bundesverbraucherschutzmi-

nisterin Renate Künast initiierte agrarpolitischeWende ist eine der zentralen gesellschaftlichenLeistungen der jüngsten Vergangenheit inDeutschland. Mit dem Bundesprogramm Öko-landbau hat Künast eine geeignete Plattformgeschaffen, die über die Produktionsseite hinausauch Vermarktung und Nachfrage stärke. Be-sonders hervorzuheben ist aus Sicht des NABUdie Einführung eines Ökosiegels für landwirt-schaftliche Erzeugnisse, die nach den Richtli-nien der EG-Ökoverordnung produziert werden.

Griff in die Mottenkiste(bp) Der von Bundeswirtschaftsminister

Werner Müller vorgelegte Energiebericht ist ein‘‘Griff in die Mottenkiste’’. ‘‘Mit dem Berichtblockiert der Minister in der Energiepolitikweiterhin alles, was der ökologischen Vernunftentspricht’’, sagte NABU-Präsident Jochen Flas-barth. Wer Klimaschutzziele als wirtschafts-feindlich darstellt, übt den Schulterschluss mitdem Kyoto-Blockierer USA und gefährdet dieinternationalen Bemühungen um den Klima-schutz. Die Branche innovativer Energietechno-logien hat sich in den vergangenen Jahren zurwahren Jobmaschine entwickelt. Müllers Ein-schätzungen sind somit nicht nur ökologischersondern auch ökonomischer Unfug.

35Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

FCKW - Rethmann(smk) Aus den neuesten Greenpeace-Nach-

richten entnehmen wir, dass der Hamburger Zolleinen Container sicherstellen konnte, der mit 175FCKW-Kühlgeräten und rund 450 alten FCKW-Kompressoren nach Afrika verschifft werdensollte.

Die Staatsanwaltschaft in Berlin und Ham-burg ermittelt gegen die in Verdacht stehendeBerliner Recyclingfirma Rethmann. Ist das nurzufällige Namensgleichheit, dass auch bei unseine Firma Rethmann Sperrmüll einsammelt?Hoffentlich landet der nicht auch in Afrika!

(Mitgeteilt von Bernd Pieper /NABU) undSven M. Kübler)

Der Zukunftsrat NRW nimmt seine Arbeit auf.Vorstand gewählt und erste Arbeitsschwerpunkte festgelegt

Professor Friedrich Schmidt-Bleek ist der erste Vorsitzende des neu gebildetenZukunftsrates NRW. Er wird in seinen Aufgaben unterstützt von seinen beidenStellvertreterInnen Bärbel Dieckmann und Dr. Jürgen Zech. Dem Zukunftsrat gehö-ren 26 hochrangige Persönlichkeiten an, die von Ministerpräsident WolfgangClement und Umweltministerin Bärbel Höhn berufen wurden.

Der Zukunftsrat will folgende erste Themen-schwerpunkte zu bearbeiten:* Zukunftstechnologien zur Schaffung von

Arbeitsplätzen und zur Erhöhung der Res-sourceneffizienz

* Zukünftige Bildungs- und Fortbildungsan-forderungen

* Bedeutung der demografischen Entwick-lung für Politik und Gesellschaft inNordrhein-Westfalen

Dem Zukunftsrat NRW gehören an:* Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning, Rektorin

der Universität Essen* Bärbel Dieckmann, Oberbürgermeisterin

der Stadt Bonn* Jochen Flasbarth, NABU-Präsident* Dr. Thomas Fues, Eine-Welt-Beauftragter

der Landesregierung NRW* Weihbischof Franz Grave, Bistum Essen* Dieter Henrici, Präsident der IHK Arnsberg* Annette Hering, Unternehmensgruppe He-

ring Bau* Gerburg Jahnke, Künstlerin (Missfits)* Dr. Jürgen Kluge, Deutschlandchef der

McKinsey & Company, Inc.* Dr. Kora Kristof, Wuppertal Institut für

Klima Umwelt Energie GmbH* Johannes Lackmann, Präsident des Bun-

desverbandes Erneuerbare Energien (BEE)* Ewald Lienen, Trainer des 1. FC Köln* Prof. Jeanine Meerapfel, Filmregisseurin

und Drehbuchautorin* Prof. Dr. phil. Franz Nuscheler, Direktor

des Instituts für Entwicklung und Frieden* Fritz Pleitgen, Intendant des WDR* Dr. Marga Pröhl, Bertelsmann-Stiftung* Prof. Dr. Friedrich Schmidt-Bleek, Präsi-

dent des Faktor-10-Instituts* Marion Schmidt-Wefels, Stellvertretende

Betriebsratsvorsitzende Thyssen-KruppNirosta, Krefeld

* Nicolaus Schneider, Vizepräses der ev.Kirche im Rheinland

* Dr. Michael Schulenburg, Vorsitzender desVerbandes der Chemischen Industrie NRW

* Britta Steilmann, B.S.S.D. Britta SteilmannSustainable Development GmbH & Co.KG

* Lena Strothmann, Präsidentin der Hand-werkskammer Ostwestfalen-Lippe

* Gerd Tenzer, Vorstand Deutsche TelekomAG

* Lutz Weischer, BUND-Jugend* Dr. Loretta Würtenberger, Gründerin der

webmiles AG* Dr. Jürgen Zech, Vorstandsvorsitzender der

Gerling Versicherungs-Beteiligungs-AG

36 Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

Umweltfreundlich schenkenUmweltamt der Stadt gibt Anregungen

Weihnachten das Fest der Freude, der Nächstenliebe und der Besinnlichkeit. Ausdiesem ursprünglichen Gedanken ist immer mehr ein Fest des Konsums geworden.Versuchen Sie doch in diesem Jahr einmal, bewusst umweltfreundlich zu schenken!Das verringert den Rohstoffverbrauch vor und den Abfallberg nach dem Fest.Dazu einige Anregungen des Umweltamtes:* Geschenke müssen nicht immer aus großen

Gegenständen bestehen. Wie wäre es miteinem Geschenk an Zeit und Aufmerksam-keit, etwa einem Gutschein für ein Essen,für einen Zoo- oder Kinobesuch oder eineninteressanten Hobbykurs.

* Vermeiden Sie Fall überstürzte Verlegen-heitskäufe in letzter Minute. An Geschen-ken, die nicht genutzt werden, nicht langehaltbar sind und die dann schnell im Abfalllanden, hat niemand wirklich Freude.

* Kinder wünschen sich selbstverständlichSpielsachen. Achten Sie beim Kauf aufgute Qualität, d.h., auf Langlebigkeit sowieReparatur- und Wartungsfreundlichkeit desProduktes. Informieren Sie sich beimHändler über kritische Inhaltsstoffe undAnwendersicherheit. Geschenke aus PVC -Kunststoff sind bedenklich, da PVC hin-sichtlich der Herstellung und Entsorgungsehr kritisch betrachtet werden muss. Zudemkann nicht ausgeschlossen werden, dassgesundheitsbedenkliche Weichmacher undStabilisatoren enthalten sind.

* Nicht nur für die Kleinen, sondern auch fürErwachsene bieten sich schöne und deko-rative Geschenke aus Holz an. Achten Sieallerdings darauf, dass das gewählte Ge-schenk möglichst aus einheimischenHolzarten hergestellt ist und nicht mit ge-sundheitsbedenklichen Holzschutzmittelnoder Lacken behandelt wurde.

* Beim Kauf von batteriebetriebenen Artikelnist zu bedenken, dass die Wahl des Batte-rietyps und die Eignung des Artikels für denEinsatz umweltfreundlicher Akkumulato-

ren sehr entscheidend für die betriebsbe-dingten Umweltbelastungen sind. Aufschadstoffhaltige, kurzlebige Batteriensollte möglichst verzichtet werden.

* Wenn Ihnen bei der Sichtung des Kinder-zimmers Spielzeug auffällt, das nicht mehrgebraucht wird etwa weil es nicht mehraltersgemäß ist: nicht gleich wegwerfen.Denken Sie auch an die Sammlungen ge-meinnütziger Organisationen, Heime,Flohmärkte und Basare!

* Beim Kauf von Haushaltsgeräten und son-stigen Elektrogeräten sollten Sie speziellauf Artikel achten, die im Wasser- undEnergieverbrauch sparsam sind. Die Un-terschiede rechnen sich bald!

* Wenn Sie Geschenke verpacken, vermei-den Sie alubedampftes Papier (metallischglänzend) und Glitzerfolien aus Kunststoff.Sie erzeugen Umweltbelastungen schon beider Herstellung. Viele Läden bieten attrak-tive Geschenkbögen aus umweltfreundli-chem Recyclingpapier an. Zudem lässt sichGeschenkpapier mehrfach verwenden. Wiewäre es mit einer selbstgebastelten Ver-packung aus Stoffresten oder bunt bemal-tem Altpapier?

* Für das Schmücken des Weihnachtsbaumeskann mit etwas Phantasie auch schöner undvor allem origineller selbstgemachterChristbaumschmuck z.B. mit Hobelspänen,Nüssen und Früchten usw. genutzt werden.Nicht jedes Jahr muss neue Weihnachts-baumdekorationen gekauft werden.

(Nein, leider nicht das Umweltamt der StadtHaan sondern das der Stadt Lingen - 52.000Einwohner - gibt diese Tipps)

37Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

2002Januar Februar

Mo 7 14 21 28 4 11 18 25Di 1 8 15 22 29 5 12 19 26Mi 2 9 16 23 30 6 13 20 27Do 3 10 17 24 31 7 14 21 28Fr 4 11 18 25 1 8 15 22Sa 5 12 19 26 2 9 16 23So 6 13 20 27 3 10 17 24

März April Mai JuniMo 4 11 18 25 1 8 15 22 29 6 13 20 27 3 10 17 24MoDi 5 12 19 26 2 9 16 23 30 7 14 21 28 4 11 18 25 DiMi 6 13 20 27 3 10 17 24 1 8 15 22 29 5 12 19 26 MiDo 7 14 21 28 4 11 18 25 2 9 16 23 30 6 13 20 27 DoFr 1 8 15 22 29 5 12 19 26 3 10 17 24 31 7 14 21 28 FrSa2 9 16 23 30 6 13 20 27 4 11 18 25 1 8 15 22 29 SaSo3 10 17 24 31 7 14 21 28 5 12 19 26 2 9 16 23 30 SoJuli August September OktoberMo 1 8 15 22 29 5 12 19 26 2 9 16 23 30 7 14 21 28MoDi 2 9 16 23 30 6 13 20 27 3 10 17 24 1 8 15 22 29 DiMi 3 10 17 24 31 7 14 21 28 4 11 18 25 2 9 16 23 30 MiDo 4 11 18 25 1 8 15 22 29 5 12 19 26 3 10 17 24 31 DoFr 5 12 19 26 2 9 16 23 30 6 13 20 27 4 11 18 25 FrSa 6 13 20 27 3 10 17 24 31 7 14 21 28 5 12 19 26 SaSo 7 14 21 28 4 11 18 25 1 8 15 22 29 6 13 20 27 So

November DezemberMo 4 11 18 25 2 9 16 23 30Di 5 12 19 26 3 10 17 24 31Mi 6 13 20 27 4 11 18 25Do 7 14 21 28 5 12 19 26Fr 1 8 15 22 29 6 13 20 27Sa 2 9 16 23 30 7 14 21 28So 3 10 17 24 1 8 15 22 29

Autofreie TageTragen Sie doch jeden autofreien

Tag grün, jeden Autotag schwarz ein.Bleibt Ihr Baum im Wesentlichen grün?Dann haben Sie und die Umwelt ge-wonnen! Wird Ihr Baum schwarz?Dann sehen wir schwarz für den Wald,das Klima und die Gesellschaft!

Nach einer Idee vonLUV

Leben und Umwelt im VerkehrH. Hube

Merlostr. 1650668 Köln

Für Helga

38 Der Kiebitz Nr. 64 - 4/01

Und sonst?

Bürgeranträge* Zu unserem Bürgerantrag bez. Mobil-

funkantennen s. Seite 8* Auf Grund unseres Bürgerantrag beschäf-

tigt sich der Planungsausschuss mit derDachbegrünung Höfgen - Die Auflagenwurden kaum erfüllt.

* Unser Bürgerantrag für den Beitritt zumKlimabündnis wurde abgelehnt (Haben wires anders erwartet?); s.a. S. 10 + 11

SchreibenIn Schreiben an unterschiedliche Stellen ha-

ben wir auf Mißstände in Haan aufmerksamgemacht oder Anregungen gegeben.* Erneute Stellungnahme zur K20n (s.a. S. 12

ff.)* Forderung auf Geschwindigkeitsreduzie-

rung auf (alter) K20* Der Kreis beteiligt sich mit DM 3.000,- an

den Teichbaukosten

§29-StellungnahmenZwar nicht die AGNU selbst, aber die darin

zusammenarbeitenden Verbände BUND, NABUund RBN sind nach §29 Bundesnaturschutzge-setz (BNatschG) anerkannte Verbände, die vorbestimmten Maßnahmen gehört werden müssen.Darüberhinaus bietet uns die Stadt Haan dieGelegenheit, zu Bebauungsplänen (BBP) u.ä.Stellung zu nehmen. Wir gaben in den vergan-genen Monaten keine Stellungnahme ab.

PressearbeitPressemitteilungen werden i.a. direkt an die

Presse gefaxt. Wir danken der Presse für denAbdruck unserer Mitteilungen und die Bericht-erstattungen über unsere Aktionen.

* Pressemitteilungen zu unseren Veranstal-tungen und zum Kiebitz

* Bericht über Kopfweidenschneideaktion* Große Berichte in beiden Tageszeitungen

über die Teichanlage in Grube 7 (s.a. S. 16)* Hinweis auf die CD-Sammelstelle bei der

Stadtbücherei* Leserbrief zur Ablehnung des Klimabünd-

nisses* Bericht über die Siebenschläferumsiedelung

in Gruiten* Leserbrief wegen sogenannten Lücken-

schluss der L357n

Sonstiges* Teilnahme an den Treffen der Kreisgruppen

von NABU und BUND* Unsere Internet-Seite wird von ca. 300

Leuten pro Woche besucht* Unser Geschirr- und Häckslerverleih wird

immer wieder gerne in Anspruch genommen* Kopfweidenschnitt in Düsseler Mühle und

Keglerheim Gruiten* Teichbau in Grube 7 (s.a. S. 16)* Freischneideaktion im Absetzbecken der

Grube 7 (Orchideenwiese)* Mähen des Autobahnohrs Haan-Ost* Anschaffung einer neuen Motorsäge* Wartung und Pflege der Motorsägen* Reinigung der Nistkästen (bisher über 100

Stück!)

Monatstreffen* September: Diavortrag Manfred Henf:

‹Reptilienschutz und Eisenbahntrassen‘‘* Oktober: ‹Feuchte und Schimmel in Woh-

nungen‘‘* November: Statt Monatstreff verschiedene

Außeneinsätze

(fw) In dieser ständigen Rubrik berichten wir über die Aktionen des vergangenenQuartals, um einerseits die AGNU-Arbeit und die des Vorstandes transparenter zumachen, und andererseits auf diese Art vielleicht weitere Mitglieder zur aktivenMitarbeit zu ermuntern.

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Aufnahme-AntragIch möchte Ihre Arbeit unterstützen und erkläre meinen Beitritt zum (Zutreffendes ankreuzen):❍ BUND (Jahresbeitrag DM 90,-, Ehepaare DM 120,-, Jugendliche DM 30,-)❍ NABU (Jahresbeitrag Euro 48,-, Familie Euro 55,-, Jugendliche Euro 24,-)❍ RBN (Jahresbeitrag Euro 30,-, Jugendliche Euro 15,-)❍ AGNU Haan e.V. (Jahresbeitrag DM 10,- , Ich bin damit einverstanden, daß der

für BUND-, NABU-, RBN-Mitglieder frei) Mitgliedsbeitrag von meinem Konto

| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |Name, Vorname Kontonummer

| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |Straße, Hausnummer Bankleitzahl

| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |Postleitzahl Wohnort Kontoinhaber

| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | abgebucht wird.Geburtsdatum Beruf

| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |Bundesland Datum / Unterschrift

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Wir wünschen allen unserenLeserinnen und Lesern ein

fröhliches Weihnachtsfest undein erfolgreiches Neues Jahr.

Wir danken unseren Helferin-nen und Helfern für ihre Arbeit

bei unseren Einsätzen.

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AGNU Haan e.V., Postfach 15 05, 42759 HaanPVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, F 10112 F

AGNU Haan e.V.Postfach 1505

42759 Haan

Vorname und Name

Straße und Hausnummer

Postleitzahl und Ort

Bitte informieren Sie mich über Ihre Arbeit und schickenSie mir den "Kiebitz" (Jahresabonnement DM 10,-) regel-mäßig zu.

Datum und Unterschrift

AG Natur + Umwelt Haan e. V. - AGNU HaanDie AGNU Haan e.V. unterstützt die in Haan für den Umwelt- und Naturschutz tätigen Verbände.Sprechen Sie uns an, wenn Sie mehr über unsere Arbeit wissen möchten:

BUND + RBN NABU NABU (Gruiten)Sven M. Kübler Frank Wolfermann Hans-Joachim Friebe

Am Bandenfeld 50 Am Bandenfeld 28 Heinhauserweg 24☎ (0 21 29) 95 81 00 ☎ (0 21 29) 29 81 ☎ (0 21 04) 6 12 09

[email protected] [email protected]

Oder informieren Sie sich direkt bei unseren Arbeitskreisen (AK):

AGNU jugend Kindergruppe AK Haushalt und GartenMarkus Rotzal Beate Wolfermann Christiane Schmitt

Westring 393, 42329 Wuppertal Am Bandenfeld 28 Buchenweg 5☎ (02 12) 59 01 57 ☎ (0 21 29) 29 81 ☎ (0 21 04) 6 15 84

[email protected] [email protected] Energie AK Biotopschutz AK Keine K20n

Frank Wolfermann Heidi Linke Hubert FlintropAm Bandenfeld 28 Friedhofstraße 45 Blumenstraße 20☎ (0 21 29) 29 81 ☎ (0 21 29) 83 37 ☎ (0 21 04) 6 00 77

Die Termine unserer Treffen finden Sie in der Mitte des "Kiebitz". Gäste sind gerne willkommen!

Spenden auf Konto: Nummer 221 085 bei der Stadtsparkasse Haan BLZ 303 512 20