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Hirnscan kann Behandlungserfolg bei Depressionen verbessern Seite 04 Seite 06 Seite 12 MRT-Live-Übertragung aus dem Hühnerei Volkskrankheit COPD Radialog online unter www.radiologie.de Weniger ist mehr – Strahlenschutz in der Radiologie ab Seite 8 Radialog Das Patientenmagazin Ihrer Radiologiepraxis | 02/2013 Mit großem Gewinnrätsel auf Seite 15 Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen Radiologie Herrsching & Radiologie Gilching www.radiologie-herrsching.de | www.radiologie-gilching.de

Radialog 02/2013 - Ausgabe Radiologie Herrsching & Gilching

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Die Radiologienetz-Patientenzeitschrift der Radiologie Herrsching & Gilching

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Page 1: Radialog 02/2013 - Ausgabe Radiologie Herrsching & Gilching

Hirnscan kann Behandlungserfolg bei Depressionen verbessern

Seite 04 Seite 06 Seite 12

MRT-Live-Übertragung aus dem Hühnerei

Volkskrankheit COPD

Radialog online unterwww.radiologie.de

Weniger ist mehr – Strahlenschutz in der Radiologieab Seite 8

RadialogDas Patientenmagazin Ihrer Radiologiepraxis | 02/2013

Mit großem

Gewinnrätsel

auf Seite 15

Ihr persönliches

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Radiologie Herrsching & Radiologie Gilching

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02 Einblick

Das Team

Alle Fachärzte unseres Teams haben langjährige kli-nische Erfahrung und unterschiedliche Schwerpunkte in der Radiologie und Nuklearmedizin. Ziel ist es, Ihnen mit unseren Hightech-Diagnoseverfahren aussagekräftige Untersuchungsbefunde schnell und zuverlässig zur Ver-fügung zu stellen. Wir bieten Untersuchungen auf tech-nisch neuestem Stand, vollständig digitalisiert und ver-netzt, egal ob der Patient privat oder gesetzlich versichert ist. Dabei sorgen unsere gut geschulten Mitarbeiterinnen an der Anmeldung und im medizintechnischen Bereich für eine angenehme Atmosphäre in unseren Praxen.

Neuer Standort Gilching

Im Mai 2013 hat die Radiologie Herrsching weitere Pra-xisräume in Gilching in Betrieb genommen. Mit reger Beteiligung der Gemeinde und der lokalen Ärzteschaft fand am 8. Juli 2013 eine Eröffnungsfeier statt.Das neu errichtete barrierefreie Gebäude Am Römerstein 18 (Tel. 08105 / 776640) bietet in einem modernen Mo-dulbau Platz für einen leistungsstarken 1,5-Tesla-Hoch-feld-MRT (Kernspintomograph). Mit dieser Geräteinvesti-tion in eine strahlungsfreie Untersuchungsmethode wird die wohnortnahe Versorgung für die Patienten in Gilching und Umgebung deutlich verbessert.Die hellen Praxisräume liegen verkehrsgünstig in der Nähe des Ärztehauses Gilching. Direkt vor dem Gebäu-de stehen kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Neben der fachärztlichen Kompetenz legen die Ärzte der Radiologie Herrsching besonderen Wert auf die per-sönliche Betreuung der Patienten. Ein hochmotiviertes Team aus bewährten Mitarbeiterinnen aus Herrsching und neu gewonnenem, qualifiziertem Fachpersonal steht den Patienten nun auch beim Praxisaufenthalt in Gilching zur Seite.

Hightech-Geräte in Herrsching

Bei der digitalen Mammographie setzen wir ein Ge-rät mit der neuesten Speicherfolien-Generation ein und erhalten so eine exzellente Bildqualität, die eine hohe Diagnosegenauigkeit ermöglicht. In der Computerto-mographie (CT) kommt ein leistungsfähiger Multi-Zei-len-Scanner zum Einsatz, der hoch aufgelöste Untersu-chungen von Kopf bis Fuß erlaubt und mit ausgefeilter Technik die Strahlenbelastung minimiert.Unser moderner Kernspintomograph (MRT) ermög-licht exzellente Diagnostik im gesamten Spektrum der Methode. Ohne Einsatz von Röntgenstrahlen können

Hochqualifiziertes Fachärzteteam und moderne Hightech-DiagnostikDie Gemeinschaftspraxis Radiologie Herrsching deckt das gesamte Spektrum der diagnostischen Ra-diologie und Nuklearmedizin ab. Dabei setzt sie auf langjährige Erfahrung der Fachärzte, ein hochmoti-viertes Team und moderne Geräte – jetzt auch mit einem neuen MRT am zweiten Standort in Gilching.

Dr. med. Günter Wamser,Facharzt für Radiologie

Dr. med. Klaus Wolf,Facharzt für Radiologie und Nuklearmedizin

Dr. med. Peter Bureik,Facharzt für Radiologie

Dr. med. Christian Teusch,Facharzt für Radiologie

Dr. med. Claudia Neumaier,Fachärztin für Radiologie Frau Pfeifer, Herr Dr. Teusch und Frau Marchetto

im Empfangsbereich der Praxisräume in Gilching.

wir Schnittbilder mit hochauflösender Darstellung in drei Ebenen (3D-Technik) aus dem menschlichen Körper ge-winnen. Ein bedeutendes Einsatzgebiet ist die Diagnos-tik am Bewegungsapparat, wo der Blick in die Gelenke oder in die Wirbelsäule Wegweiser für die Behandlung von Erkrankungen ist und oft die Entscheidung für oder gegen einen operativen Eingriff erleichtert. Wichtige Informationen erhalten wir auch bei Fragestellungen in Zusammenhang mit einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt. Die Technik erlaubt uns, Blutungen und Durchblutungsstörungen direkt darzustellen und auch die zugrunde liegenden Veränderungen an Blutgefäßen mit der MR-Angiographie, also der Gefäßdarstellung im Kernspintomographen, ohne invasiven Eingriff und teilweise auch ohne Kontrastmittel sichtbar zu machen. Das Gerät bietet sogar die Möglichkeit, das schlagende Herz zu betrachten, die Beschaffenheit und Durchblu-tung des Herzmuskels zu prüfen sowie die Funktionsfä-higkeit der Herzklappen einzuschätzen und Herzfehler präzise darzustellen.

Strahlenschutz in unserer Praxis

Mit der Zielsetzung, bestmögliche Ergebnisse für dia-gnostische Fragestellungen bei möglichst geringer Strahlenbelastung zu erreichen, stimmen sich unsere Ärzte bei der Auswahl von Verfahren wenn nötig auch mit Ihrem überweisenden Arzt ab. Darüber hinaus nimmt das Team regelmäßig an medizinischen Fortbildungen und Strahlenschutzkursen teil. Mit stetigen Investitionen in die medizinischen Geräte und regelmäßigen War-tungen wird gewährleistet, dass die Strahlenbelastung auf das notwendige Maß beschränkt wird (weitere Infor-mationen zum Thema „Strahlenschutz“ finden Sie auf Seite 8 in dieser Ausgabe).

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Viele haben, wenn sie vom Haus- oder Facharzt erstmals zu einer radiologischen

oder nuklearmedizinischen Untersuchung überwiesen werden, noch keine genaue Vorstellung von dem, was sie dort erwartet. Röntgenstrahlen, Computertomographie, Positronen-Emission und gar radioaktive Substanzen – für den medizinischen Laien entstehen dabei einige Fragezeichen und womöglich sogar Sorgen um die eigene Ge-sundheit. Dabei begeben sich die Patienten in der Regel zum Radiologen, um zu erfah-ren, was ihre Krankheitssymptome verursacht und wie sie gesund werden können. Hierfür benötigen die Mediziner die Röntgenstrahlen, mit deren Hilfe sie sich ein exaktes Bild vom Körperinneren machen können. Weil sie aber auch die Wirkung der Strahlen kennen, wird in den radiologischen Praxen ein hoher Aufwand betrieben, um Patienten und auch die eigenen Mitarbeiter vor Strahlung zu schützen. Und auch der technische Fortschritt trägt einen großen Teil zur Entlastung in diesem Bereich bei. Wie genau, das lesen Sie in den Beiträ-gen zu unserem Titelthema Strahlenschutz (ab Seite 8).

Die immer ausgefeilteren Geräte in der Radio-logie ermöglichen einerseits vielfältige dia-gnostische Untersuchungen, andererseits werden Computer- und Kernspintomograph auch in der Forschung eingesetzt. In unserem „Überblick“ auf den Seiten 4 bis 6 erfahren Sie unter anderem, welche Erkenntnisse es bringt, ägyptische Mumien oder gar Hüh-nereier „in die Röhre“ zu schieben.

Früher nannte man es „Raucherhusten“. Heu-te sprechen die Mediziner von COPD. Warum diese „chronisch obstruktive Lungenkrank-heit“ als Volkskrankheit betrachtet wird, be-leuchtet unser Hintergrundartikel ab Seite 12.

Ihre drängendsten Fragen rund um die Radio-logie zu beantworten und generell die Kom-munikation zwischen Ihnen und der Praxis zu verbessern – das ist der Zweck der vor-liegenden Patientenzeitschrift „Radialog“, die nun schon seit über fünf Jahren zweimal jährlich erscheint und als Informations- und Unterhaltungsangebot in den Wartezimmern der Radiologienetz-Praxen für Sie bereitliegt. Das Radiologienetz ist ein bundesweiter Ver-bund aus 360 niedergelassenen Radiologen und Nuklearmedizinern in 100 Praxen und 70 Krankenhäusern. Gemeinsam betreiben wir auch das Patientenportal radiologie.de, auf dem Sie auch ganz spezielle Fragen an unse-re Experten stellen können. Einen Auszug aus diesem Patientendialog finden Sie auf Seite 11.

Wie immer freuen wir uns über Ihr Feedback, beispielsweise über die in der Rückseite in-tegrierte Postkarte. Lassen Sie uns im (Ra)-Dialog über die aktuellen Themen bleiben!

Ihre Radiologen im Radiologienetz

Liebe Patientinnen, liebe Patienten!

ImpressumHerausgeber: Radiologienetz Deutschland, Haus der Radiologie, Ringstraße 19 B, 69115 Heidelberg, Telefon 06221 5025-0, www.radiologienetz.de; Redaktion: Dr. Michael Kreft (V. i. S. d. P.), Jutta Heinze, Oliver Nord, Dr. med. Barbara Amler; Fotos (wo nicht anders angegeben): Curagita AG, Fotolia; Grafik: Litho Art GmbH & Co. Druckvorlagen KG, Mannheim; Druck: Dietz Druck, Heidelberg.

03

Überblick„Befund- dolmetscher“ klärt über radiologische Fachbegriffe auf

Seite 04

AusblickVolkskrankheit COPD

DurchblickPatienten fragen – Radiologienetz antwortet

Seite 12

ab Seite 06

BlickpunktStrahlenschutz in der Radiologie

Rezept:Kartoffelpfannkuchen

Seite 08

Seite 14

Gemeinsam stark für die PatientenDas Radiologienetz ist der bundesweit größte Zusammenschluss unabhängiger Radiologen und Nuklearmediziner. Oberstes Ziel: die optimale Versorgung der Patienten.

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04 Überblick

B ei Ihnen wurde ein „MS-CT des Kniegelenkes mit Sekundärrekonstruktionen sagittal und koronar im

Knochen- und Weichteilfenster“ durchgeführt und da-bei eine „glatte und scharfe Kortikalisbegrenzung von distalem Femur und proximaler Tibia und Fibula“ festge-stellt? Ein radiologischer Befund ist für den behandeln-den Arzt gedacht und daher für den medizinischen Laien nur schwer verständlich. Abhilfe schafft hier ein kos-tenloser Service im Internet – der Befunddolmetscher

Radiologische Befunde als Laie verstehenDer „Befunddolmetscher“ im Internet klärt komfortabel über die Bedeutung von medizinischen Fachbegriffen auf.

sions-Tomographie (PET) hier entscheidende Hilfe leis-ten kann. Bei dieser Untersuchung werden dem Pati-enten schwach radioaktiv markierte Zuckermoleküle in die Vene gespritzt. Ein PET-Scanner kann anschließend deren Verteilung im Gehirn erfassen und so die Aktivität in den verschiedenen Hirnregionen sichtbar machen.

Das Forscherteam kam nun auf die Idee, insbesonde-re die so genannte Insula genauer zu betrachten, eine Hirnregion, die über dem Ohr liegt und als eine Schalt-stelle des Gehirns für das Gefühlsleben gilt. Sie stellten fest: Ist der Glukoseverbrauch in der Insula des depres-siven Patienten hoch, spricht er eher auf eine medika-mentöse Behandlung an. Patienten mit geringer Aktivi-tät in der Insula sind der Studie zufolge hingegen eher für eine Verhaltenstherapie zugänglich.

Ob bei einer Depression Psy-chopharmaka am besten hel-

fen oder doch eine Verhaltensthe-rapie bessere Ergebnisse liefert, ist in der Medizin seit vielen Jahren ein heiß diskutiertes Thema. Daher gibt es in der Forschung auch seit län-gerem Bestrebungen, messbare In-dikatoren, so genannte Biomarker, zu finden, die den Erfolg der einen oder anderen Behandlungsmetho-de vorhersagen können.

US-Forscher zeigten in einer jüngst veröffentlichten Studie, dass ein Hirn-Scan mittels Positronen-Emis-

Hirnscan kann Behandlung von Depressionen verbessernMedikamente oder Psychotherapie? Nuklearmedizinische Diagnosebilder geben Hinweise, wie einem Patienten mit schweren Depressionen am ehesten geholfen werden kann – sagt eine Studie.

(www.befunddolmetscher.de). Die komfortabel nutz-bare Datenbank enthält mittlerweile Erklärungen für rund 1.200 Fachbegriffe aus Röntgen-, MRT- und CT-Befunden des Knies, der Hüfte, der Wirbelsäule und des Kopfes.

Die Webseite wird vom Team des Projekts „Faktencheck Gesundheit“ der Bertelsmann Stiftung betreut, ist nicht-kommerziell und werbefrei.

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Als Ersatz für Personendosimeter (Gerät zur Messung der persön-lichen Strahlenexposition, das die Radiologie-Mitarbeiterinnen in der Regel umhängen haben, vgl. Titel-thema ab S. 8) taugt die Lösung allerdings nicht. Um die Strahlungs-intensität richtig einzufangen, muss das Smartphone im richtigen Winkel zur Strahlungsquelle stehen. Aber für Hobby-Geologen oder Pilze-sammler sei das schon eine prakti-kable Lösung, um Radioaktivität zu messen, so die App-Entwickler aus München. Die App ist sowohl für Android-Smartphones als auch für iPhones erhältlich.

Standort, Beschleunigung, Temperatur, Helligkeit – mit ih-

ren vielfältigen Sensoren können moderne Smartphones die unter-schiedlichsten Dinge erkennen und messen. Mit einem Trick kann man das Smartphone sogar zum Geiger-zähler machen. Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums in München haben eine App programmiert und machen sich den CMOS-Chip der Handy-Kamera zu Nutze. Der kann nämlich Beta- und Gammastrahlung einfangen. Hierfür muss man ledig-lich die Kamera lichtdicht überkleben – beispielsweise mit einem dicken schwarzen Klebeband.

Smartphone taugt (noch) nicht als Dosimeter

Peru und dem Südwesten der USA fanden die Forscher Hinweise auf Verkalkungen in den Arterien. Dabei war gerade die regionale Streuung für die Wissenschaftler interessant: Während sie bei den ägyptischen Pharaonen noch mutmaßten, dass die Verkalkungen von fettreicher Er-nährung herrühren könnten, zeigte sich in der Untersuchung, dass es sich um ein globales Phänomen handelt. Fazit der Studie: Athero-sklerose ist womöglich gar nicht auf ungesunde Ernährung zurückzu-führen, sondern eher eine allgemei-ne Folge des Älterwerdens.

Atherosklerose, die Verkalkung von Blutgefäßen, wurde bisher

im Allgemeinen als zivilisatorische Krankheit angesehen, die sich erst durch den Überfluss an Nahrung in jüngster Zeit entwickelt habe. Ein in-ternationales Forscherteam hat nun den Gegenbeweis angetreten: Sie scannten insgesamt 137 Mumien im Computertomographen und fanden dabei heraus: Auch die al-ten Ägypter, Azteken und Inka litten wohl schon an Gefäßverkalkungen.

Bei rund einem Drittel der unter-suchten Mumien aus Ägypten,

Mumien im CT bringen neue ErkenntnisseComputertomographen werden nicht nur für die Diagnose bei lebenden Menschen eingesetzt. Forscher nutzen die Geräte beispielsweise auch, um in Jahrtausende alte Mumien hineinzublicken. Und sie gewin-nen dabei wiederum auch medizinische Erkenntnisse. Bei einer großangelegten Versuchsreihe zeigte sich nämlich jetzt: Gefäßverkalkung gab es, anders als bisher angenommen, schon vor über 4.000 Jahren.

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Durchblick06

MRT-Live-Übertragung aus dem EiGöttinger Wissenschaftler haben mit einem Magnetresonanz-Tomographen (MRT) ein schlüpfendes Hühnerküken in Echtzeit gefilmt. Das verwendete Verfahren könnte in Zukunft neue Wege für die interventionelle Radiologie eröffnen.

Ei der Daus, das gab’s noch nie: Erstmals ist es Wissenschaft-

lern gelungen, mit einem MRT die natürliche Entwicklung eines Hüh-nerembryos bis zum Schlüpfen in Echtzeit zu filmen. Dafür scannten die Forscher des Max-Planck-Insti-tuts für biophysikalische Chemie in Göttingen befruchtete Hühnereier in einem klinischen MRT-Gerät und mit einer innovativen Aufnahmetechnik. So erzeugten sie Live-Bewegtbilder aus dem Inneren des Eies.

Der Schlüpfvorgang des Kükens erstreckte sich über mehr als 36 Stunden. Die größte Herausforde-rung für die Forscher war es, bei dem sich stark bewegenden Kü-ken die richtige Scan-Ebene nicht zu verlieren. Denn ein Schnittbild-verfahren wie die MRT kann ja im-

mer nur eine Ebene eines dreidimensionalen Objektes darstellen. Das verwendete Bildgebungsverfahren, das ebenfalls in Göttingen entwickelt wurde, ermöglicht ex-trem schnelle Aufnahmezeiten. Allein in den letzten 13 Stunden des Schlüpfens wurden so 60.000 Einzelbilder verarbeitet. Zwei Videos von den Aufnahmen können im Internet angesehen werden (www.bit.ly/ei-im-mrt).

Anders als bei Röntgenaufnahmen entsteht bei der MRT keine für den Organismus des Kükens schädliche Strahlung. „Wir konnten von außen und ganz ohne das lebende Küken zu stören seine Bewegungen in der en-gen Eischale live mitverfolgen“, berichtet Projektleiter Roland Tammer.

Auch wenn schon das schlüpfende Küken interessante Bilder abgab, ging es den Göttinger Grundlagenfor-schern um mehr: Das Bildgebungsverfahren soll so weiterentwickelt werden, dass es künftig neue diagnos-tische Eingriffe oder Operationen unter gleichzeitiger MRT-Kontrolle möglich machen kann.

Die Aufzeichnung der MRT-Live-Übertragung kann im Internet abgerufen werden: www.bit.ly/ei-im-mrt.

Bild: Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen

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Frage:„Ich habe vor vielen Jahren ein Gehörknöchelchen aus Metall eingesetzt bekommen. Kann bei mir dennoch ein MRT durchgeführt werden?“

Antwort: „Ohne Kenntnis des genauen Typs und Materials lautet die Antwort: eher nein. Falls Sie einen Implantats-Pass besitzen, sollte hier zur MRT-Tauglichkeit ein Vermerk sein. Sie

sollten sich aber zur Sicherheit an den Hersteller des Implantates wenden

(wenn noch bekannt) und nachfragen.“

Antwort: „Sie brauchen sich bezüglich der Haaranalyse und des verabreichten

Kontrastmittels keine Sorgen zu machen. Über Kreuzreaktionen mit dem

Drogentest ist nichts bekannt.“

Frage:

„Ich hatte vor ca. fünf Wochen eine

Kernspin-Untersuchung am Fuß, bei

der mir ein Kontrastmittel verabreicht

wurde. Da ich in einem Monat eine

MPU (= medizinisch-psychologische

Untersuchung, Anm. der Redaktion)

habe inklusive einer Haaranalyse auf

Drogen, wollte ich wissen, ob ein Kon-

trastmittel zu einem positiven Drogen-

test führen kann? Sind dort in dieser

Hinsicht bedenkliche Stoffe enthalten?

Frage: Ich bin durch die Nachrichten, dass häufigs Zahnarztröntgen zu Tumoren im Kopf führt, sehr verunsichert. Ich musste im vergangenen Jahr, im August, wegen einer Wurzelbehandlung und anschließenden Extraktion mehrfach geröntgt werden. Einmal nur der Zahn, einmal Panoroma-aufnahme, zweimal beim Kiefernchirurgen, digital, vor und nach dem Ziehen. Im Winter wurde ich wegen einer Kiefernhöhlenentzündung einmal geröntgt, dann wurde aufgrund ds Verdachts auf Wurzelrste eine DVT gemacht. Nach der folgenden OP noch einmal eine Digitalaufnahme von der Seite. Da mir jetzt noch die andere Seite bevorsteht, wird ja wohl wieder geröntgt. Ist das alls notwendig oder nicht schon zu viel?

07

Patienten fragen – Radiologienetz antwortetSie haben Fragen rund um die Radiologie? Antworten gibt es seit mehreren Jahren auf der Radiologienetz-Onlineplattform radiologie.de. Zum einen im umfangreichen und stetig wachsenden Infobereich. Zum anderen über den kostenlosen Experten-Service: Dort können auch spezielle und persönliche Fragen gestellt werden, die einer der 360 Ärzte im deutschlandweit größten Radiologie-Verbund kompetent beantwortet. Hier – in anonymisierter Form – ein Auszug interessanter Fälle.

Antwort: Grundsätzlich gilt zwar, dass die Röntgenaufnahme eines Zahns das Röntgenverfahren mit der niedrigsten Strahlenbelastung unter allen diagnostischen Röntgenanwendungen ist. Die Dosis von

zehn Zahnaufnahmen entspricht etwa der Strahlenbelastung bei einem Langstreckenflug, bislang war man bei einer so geringen Dosis nicht von einer signifikanten Erhöhung des Krebsrisikos ausgegangen. Vor

kurzem allerdings zeigte eine Studie im US-Fachblatt „Cancer“, dass bei Personen, die häufiger an den Zähnen geröntgt wurden, ein erhöhtes

Risiko für die Entstehung eines gutartigen Hirntumors besteht. Die Studie ist vergleichsweise neu und muss noch mit vielen anderen Daten und

Sachverhalten abgeglichen und verifiziert werden, dennoch steht diese Erkenntnis nun erst mal im Raum.

Sprechen Sie am besten Ihren Zahnarzt auf diesen Sachverhalt an und schildern Sie ihm Ihre Bedenken bzgl. des Röntgens. Grundsätzlich sollte jede Röntgenaufnahme streng indiziert sein, das heißt nur durchgeführt

werden, wenn sie unabdingbar erforderlich und alternativlos ist. Unnötige Untersuchungen sind unbedingt zu vermeiden.

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Diese natürliche Strahlenbelastung liegt weit unterhalb dessen, was das Bundesamt für Strahlenschutz (www.bfs.de) als kritisch einstuft. Experten bemessen die Strahlenlast in Millisievert pro Jahr (mSv/a). Aus natür-lichen Strahlenquellen beträgt diese Dosis durchschnitt-lich 2,1 Millisievert jährlich. Dazu kommen künstliche Strahlenquellen aus Forschung, Technik und auch der Medizin.

So wenig wie möglich, so viel wie nötig

Wissenschaftler sind sich einig: Röntgenstrahlen ver-einen Segen und Fluch. Zum einen ermöglichen oft nur sie eine zuverlässige Diagnose, die der Arzt ohne eine klassische Röntgenaufnahme oder eine Com-putertomographie nicht stellen könnte – beispielsweise bei Knochenbrüchen, Kopfverletzungen nach Unfällen oder einem ertasteten Knoten in der Brust. Zum ande-ren aber stehen auch die schädlichen Wirkungen die-ser ionisierenden Strahlen außer Frage. Höhere Dosen

Ein Ehering ging um die Welt: Das Bild, das der Urva-ter der bildgebenden Diagnostik von der beringten

Hand seiner Ehefrau Anna Bertha Röntgen aufnahm, legte den Grundstein für eine mittlerweile wesentlich weiterentwickelte, hochmoderne bildgebende Diagnos-tik, auf die Mediziner und Patienten nicht mehr verzich-ten können und wollen.

Besondere Strahlen

Ionisierende Strahlen, zu denen auch die radioaktive Strahlung und die Röntgenstrahlen zählen, gehören seit jeher schlichtweg zu unserem Alltag – schon lange, bevor Röntgen sie für medizinische Zwecke entdeckte. Denn auch durch natürliche Quellen, beispielsweise durch kosmische Strahlung oder Strahlen, die von ra-dioaktiven Substanzen im Boden ausgehen, sind wir ei-ner gewissen Strahlendosis ausgesetzt. Über die Atem-luft und die Nahrung nehmen wir ebenfalls natürliche radioaktive Stoffe auf.

Weniger ist mehr – Strahlenschutz in der Radiologie Mammographie zur Brustkrebsfrüherkennung, dreidimensionale Bilder des Herzens, um das Infarktrisiko einzuschätzen, und detaillierte Bilder der Lunge zum Aufspüren kleinster Tumoren – die heutigen Mög-lichkeiten hätte sich Wilhelm Conrad Röntgen garantiert nicht träumen lassen, als er im Jahr 1895 die später nach ihm benannten Röntgenstrahlen entdeckte. Und auch Strahlenschutz war für ihn – ganz im Gegensatz zu heute – damals kein Thema.

08 Blickpunkt

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neuer ein Gerät, desto geringer ist die Strahlenbelastung“, fasst Dr. Raguse zusammen.

Wie viel Strahlung ist erlaubt?

Auf die Frage, wie genau sich die Strahlen von Rönt-genuntersuchungen auf die Gesundheit auswirken, gibt es bisher allerdings noch keine eindeutige Antwort. „Daher gilt: so wenig wie möglich“, bringt es der Me-dizinphysiker und Strahlenschutzexperte Dr. Michael Schroeder auf den Punkt. In Deutschland gilt ein Bevöl-kerungsgrenzwert von 1 Millisievert pro Jahr zusätzlich zur natürlichen Strahlenbelastung. Für Mitarbeiter in Be-rufen mit erhöhter Strahlenbelastung wie beispielsweise Personal in radiologischen Praxen/medizinischen Ein-richtungen hat die Strahlenschutzkommission jedoch weit höhere Werte festgelegt: 6 bzw. 20 Millisievert/Jahr (Kategorie B bzw. A). Wer zu Kategorie A gehört, muss sich jährlich von speziell geschulten Ärzten arbeitsmedi-zinisch untersuchen lassen.

„Vor allem bei Durchleuchtungen bekommt das medizi-nische Personal durchaus Strahlen ab“, erklärt Schroe-der. Daher gehören am Körper getragene Dosimeter, welche die Strahlung messen, für den Arzt und seine Mitarbeiter zum Pflichtprogramm. Übrigens genauso wie verschiedene Schutzmaßnahmen, beispielsweise Bleischürzen, Bleihandschuhe, ein Schilddrüsenschutz oder Bleiglasbrillen. Denn Schwermetalle wie Blei kön-nen Röntgenstrahlen wirkungsvoll abschirmen.

begünstigen zweifelsfrei bösartige Erkrankungen wie Krebs und können bei Schwangeren das Ungeborene im Mutterleib schädigen.

Die hierzulande gültige Röntgenverordnung (RöV) legt daher fest, dass der Arzt Nutzen und Risiko einer Strah-lenanwendung sorgfältig abwägen und die Anwendung für gerechtfertigt halten muss. Das heißt im Klartext un-ter anderem, dass er nur dann zur Röntgendiagnostik raten darf, wenn kein alternatives, strahlenfreies Ver-fahren zur Verfügung steht und er von einem „diagnos-tischen Gewinn“ für den Patienten ausgeht.

Moderne Geräte sparen Strahlen

In den letzten Jahren ist die Strahlenbelastung durch Rönt-genuntersuchungen übrigens deutlich zurückgegangen. Das liegt vor allem an enormen Fortschritten in der Ge-räteentwicklung. „Vergleicht man eine heutige klassische Röntgenaufnahme mit einer Aufnahme von vor 50 Jahren, erhält der Patient dafür mittlerweile nur noch ungefähr ein Zehntel der Strahlendosis“, weiß der Physiker Dr. Andreas Raguse, technischer Leiter im Bereich Gerätemanage-ment für das Radiologienetz. Auch bei den Computerto-mographen hat sich viel getan. Die modernen Mehrzeiler, die heutzutage in den meisten radiologischen Praxen ste-hen, besitzen viel empfindlichere Detektoren und Software für eine dosissparende Auswertung als die Geräte der ers-ten Generation, die eine deutlich längere Untersuchungs-zeit und damit längere „Bestrahlungszeit“ erforderten. „Je

09

Dass man es auch mit Schulverweis und ohne Abitur zum Physik-Nobelpreis bringen kann, bewies der im heutigen Remscheid geborene Wissenschaftler aus-gesprochen eindrucksvoll. 1888 wurde er in Würzburg zum Professor der Experimentalphysik ernannt – sieben Jahre später entdeckte er dort die von ihm benannten „X-Strahlen“ (im englischsprachigen Raum: x-rays – später hierzulande in Röntgenstrahlen „umgetauft“), die nicht nur die medizinische Diagnostik, sondern auch die Entdeckung und Erforschung der Radioaktivität weit nach vorn brachten.

Wilhelm Conrad Röntgen – Superstar aus dem Bergischen Land

Bild: Deutsches Röntgen-Museum

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Strahlenbelastung niedrig halten –unsere ExpertentippsWas kann jeder tun, um seine Strahlenbelastung so gering wie möglich zu halten? Der Strahlenschutzbeauftragte Dr. Michael Schroeder und der Geräteexperte Dr. Andreas Raguse haben die wichtigsten Tipps für Sie zusammengestellt:

10 Blickpunkt

• Kinder: Versuchen Sie Röntgenuntersuchungen bei Ihren Kindern möglichst zu vermeiden – ihr Körper ist im Vergleich zu Erwachsenen dreimal so strahlen-empfindlich. Für Kinder gelten besondere Vorschrif-ten (z. B. spezielle Filter und Filme).

• Besprechen Sie eventuelle radiologische Präven-tionsuntersuchungen vorher ausführlich mit einem Radiologen.

• Achten Sie auf Strahlenschutz (Bleischürze etc.); das gilt besonders für Untersuchungen bei so genannten Teilradiologen (z. B. Orthopäde, Gynäkologe, Urologe).

• Lassen Sie Röntgenuntersuchungen möglichst in ra-diologischen Fachpraxen durchführen, die über mo-derne Geräte verfügen (Faustregel: je moderner ein Gerät, desto geringer die Strahlenbelastung).

• Fragen Sie genau nach, warum eine Röntgenunter-suchung durchgeführt werden soll und ob es strah-lenfreie Alternativen gibt wie z. B. Ultraschall oder Magnetresonanztomo graphie (MRT).

• Führen Sie einen Röntgenpass, in den Sie alle Unter-suchungen eintragen lassen.

• Bringen Sie bereits vorhandene Röntgenbilder zum Arztbesuch mit, um überflüssige Doppeluntersu-chungen zu vermeiden.

• Frauen: Lassen Sie sich – abgesehen von begrün-deten Ausnahmefällen – nur dann röntgen, wenn Sie eine Schwangerschaft sicher ausschließen können.

Einen Röntgenpass bekommen Sie in Ihrer radiologischen Praxis oder Sie können mit der Postkarte auf der letzten Seite einen bestellen.

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Klassisches Röntgen

Konventionelle Röntgenbilder machen den größten Teil der Röntgenuntersuchungen aus. Rund ein Drittel aller Aufnahmen fällt dabei in der Zahn- und Kieferdiagnos-tik an. Die Strahlenbelastung ist bei modernen Geräten relativ niedrig.

Prinzip:Röntgenstrahlung gelangt für einen Sekundenbruch-teil auf die zu untersuchende Körperregion. Ein Film-Folien-System (klassisches Röntgen) oder ein digitaler Detektor (digitales Röntgen) macht die den Körper durchdringende Strahlung dann sichtbar: je dichter die Strukturen, desto heller erscheinen sie. Knochen sehen daher auf den Bildern fast weiß aus.

Durchleuchtung (Fluoroskopie)

Dieses Verfahren ermöglicht die Untersuchung von Be-wegungsvorgängen (z. B. Herztätigkeit) oder von sich überlagernden Geweben oder Organen (z. B. im Ma-gen-Darm-Bereich). In einigen Fällen, wie bei der Unter-suchung von Gefäßen (Angiographie), verabreicht der Arzt zusätzlich ein Kontrastmittel. Da das Durchleuch-ten länger dauert als eine klassische Röntgenaufnah-me, kommt es bei diesem Untersuchungsverfahren zu teilweise deutlich höheren Strahlenbelastungen.

Prinzip:Bei der Durchleuchtung durchdringt schwache Rönt-genstrahlung das betreffende Körperareal, die Bilder erscheinen als Serie auf einem Monitor.

Computertomographie (CT)

Eine Computertomographie liefert Querschnittbilder, die – im Gegensatz zu klassischen Röntgenbildern – nicht nur grobe Strukturen und Knochen, sondern auch Weichteilgewebe mit geringen Kontrastunterschieden erfassen. Per Computer berechnung sind zwei- oder dreidimensionale Darstellungen möglich, z. B. des Her-zens. Die Strahlendosis bei einer CT liegt über der von Röntgenaufnahmen.

Prinzip:Eine sich drehende Röntgenröhre „tastet“ den Pati-enten aus verschiedenen Richtungen kreis- oder spi-ralförmig schichtweise ab und erzeugt dabei kontrast-reiche Schnittbilder.

Röntgen ist nicht gleich röntgenIn der modernen Radiologie unterscheidet man im Wesent-lichen drei Verfahren, die mit Röntgenstrahlung arbeiten:

RöntgenZahnaufnahme < 0,01Extremitäten (Gliedmaßen, z. B. Hand, Fuß) < 0,01 – 0,1Brustkorb (Thorax), 1 Aufnahme 0,02 – 0,04Schädelaufnahme 0,03 – 0,06Mammographie beiderseits in je 2 Ebenen 0,2 – 0,4Lendenwirbelsäule in 2 Ebenen 0,6 – 1,1

DurchleuchtungAngiographie mit Intervention (z. B. Gefäßdehnung) 10 – 30

ComputertomographieHirnschädel 1 – 3Brustkorb 4 – 7Magen 4 – 8Lendenwirbelsäule 4 – 9Bauchraum (Abdomen) 8 – 20

Hinweis: Eine Computertomographie ermöglicht Dia-gnosen, die ein Röntgenbild allein nicht liefern kann. Ein direkter Vergleich zwischen beiden Verfahren hinsicht-lich der Strahlenbelastung wäre daher falsch!

Strahlenbelastung durch Röntgen- untersuchungen (in Millisievert/mSv)

Quelle: Broschüre „Röntgen: Nutzen und Risiko“ vom Bundesamt für Strahlenschutz, Stand: November 2012, www.bfs.de

Mehr Infos zu den radiologischen Un-tersuchungsmetho-den finden Sie auf www.radiologie.de

Information

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Belastungen durch Luftverschmutzung oder auch das Einatmen schädlicher Substanzen am Arbeitsplatz. Zu-dem scheint es auch eine gewisse genetische Disposi-tion für COPD zu geben, das legt die Beobachtung von familiären Häufungen nahe.

Schleichender Krankheitsverlauf

Typisch für die COPD sind die so genannten „AHA-Symptome“: Auswurf, Husten und Atemnot. Die Ent-wicklung der Krankheit ist schleichend, was häufig zur Folge hat, dass die ersten Symptome verharmlost oder für eine vorübergehende Erscheinung gehalten werden. Erst wenn die Betroffenen eine deutliche Verschlechte-rung ihrer Leistungsfähigkeit bemerken, beispielsweise starke Atemnot beim Treppensteigen, suchen sie den Arzt auf. Doch dann ist es für eine erfolgversprechende Therapie meist schon zu spät, der Krankheitsverlauf ist schon weit fortgeschritten: Durch die starke Belas-tung bildet sich zunächst eine chronische Bronchitis. Die so genannten Flimmerhärchen der Lunge werden in der Folge geschädigt und können ihrer Aufgabe, das Bronchialsystem zu reinigen, nicht mehr nachkommen.

Eine Krankheit, die weltweit betrachtet auf Platz vier der häufigsten Todesursachen steht, sollte einen ge-

wissen Bekanntheitsgrad haben. Dennoch erntet man bei vielen, die man nach COPD fragt, nur einen ver-ständnislosen Blick – in einer aktuellen Forsa-Umfrage konnten 86 % der Befragten nichts mit dem Buchsta-benkürzel anfangen. COPD steht für „chronic obstruc-tive pulmonar disease“ – auf Deutsch: „chronisch ob-struktive Lungenkrankheit“.

Bei der COPD verengen sich die Atemwege infolge von chronischen Entzündungen. Neun von zehn Betrof-fenen rauchen oder haben geraucht – das Inhalieren von Zigarettenrauch gilt damit als Hauptursache für eine COPD. Wissenschaftler stellen hier sogar eine direkte Korrelation her: Je mehr jemand raucht und je länger er raucht, umso höher ist sein Risiko, an COPD zu erkran-ken. Das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen. Während COPD früher eher eine Männerkrankheit war, haben die Frauen bei den Erkrankungen inzwischen etwa gleichgezogen. Das hat sicher auch damit zu tun, dass immer mehr Frauen rauchen. Neben dem Zigaret-tenkonsum gibt es noch einige weitere Ursachen, z. B.

Volkskrankheit COPD COPD – diese vier Buchstaben stehen für eine Krankheit, von der nach Schätzungen mehr als 200 Millionen Menschen weltweit betroffen sind. Dennoch haben die wenigsten bereits von der „chronisch obstruktiven Lungenkrankheit“ gehört. Oft wird die COPD zu spät diagnostiziert und kann dann nur noch unzureichend therapiert werden.

12 Ausblick

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Radiologische Diagnose

Mit radiologischen Mitteln ist eine COPD erst im fort-geschrittenen Stadium erkennbar. Daher wird das kon-ventionelle Röntgen vor allem dafür eingesetzt, um die COPD von einer Lungenentzündung oder einer Herz-insuffizienz zu unterscheiden. Mittels hochauflösender Computertomographie ist es zudem möglich, den Befall der Lunge zu quantifizieren, was als Vorbereitungsmaß-nahme für eine Operation sinnvoll ist. Geforscht wird derzeit daran, auch den strahlungsfreien Kernspintomo-graphen für die Diagnose zu etablieren, beispielsweise vom Kompetenznetz Asthma und COPD der Unikliniken Heidelberg und Marburg – doch das ist derzeit noch Zukunftsmusik.

Verstärkte Aufklärung über die Krankheit COPD und ihre Merkmale soll die Risikogruppen für die Symp-tome sensibilisieren. Eine erste Einschätzung kann der COPD-Risikotest liefern, der auf zahlreichen Internetsei-ten angeboten wird, beispielsweise unter http://www.nichtraucher.de/copd.html

So bildet sich Bronchialschleim, der mit starkem Hus-ten nach außen befördert wird. Die Bronchien veren-gen sich dauerhaft, das Lungenvolumen verringert sich. Diese schleichende Verschlechterung wird häufig von akuten Krankheitsschüben begleitet, den so genannten Exazerbationen. Innerhalb kurzer Zeit verschlimmern sich die AHA-Symptome rapide. Oft werden die Exa-zerbationen durch virale oder bakterielle Lungenerkran-kungen ausgelöst und häufen sich, je weiter fortge-schritten die COPD ist.

Die COPD gilt nach wie vor als unheilbar, gleichwohl gibt es medikamentöse Therapiemöglichkeiten, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und die Symp-tome lindern. Für die Wirksamkeit dieser Therapien ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend. In der Regel führt der Arzt bei COPD-Verdacht eine Spirometrie durch, also einen Lungenvolumentest. Die Forschung geht aber davon aus, dass die COPD meist 10 bis 20 Jahre zu spät diagnostiziert wird. In der Diskussion ist daher ein regelmäßiges Screening für Risikogruppen, vergleichbar mit dem Mammographie-Screening, bei dem 50-69-jährige Frauen alle zwei Jahre auf Brust-krebs untersucht werden.

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14 Ein letzter Blick

KartoffelpfannkuchenZutaten:(für 3 bis 4 Personen)

6 große Kartoffeln2 mittelgroße Eier1 großes helles Brötchen1 Stange Lauch2 mittelgroße Zwiebeln1 Bund Petersilie300 g MagerquarkApfelmus (selbst gemacht oder aus dem Glas)

Zubereitung:Kartoffeln roh reiben (mit der Hand-reibe oder auch mit der Küchen-maschine), das Brötchen kurz in Wasser einweichen, dann ganz ausdrücken und zu den geriebenen Kartoffeln geben. Lauch putzen und klein schneiden, ebenso Petersi-lie und Zwiebeln. Zu der Kartoffel-Brötchen-Mischung hinzufügen und mit den Eiern und dem Mager-quark zu einem Teig verrühren.

Reichlich Olivenöl in eine Pfanne geben und auf mittlerer bis hoher Stufe erhitzen. Dann ca. 4 kleine Pfannkuchen pro Pfanne ausba-cken. Vorsicht: Die erste Pfanne

kann leicht schiefgehen, aber mit ein bisschen Übung klappt es bei den weiteren umso besser. Dazu reicht man das Apfelmus.

Zubereitungszeit: Vorbereitung etwa 20 Minuten, Zu-bereitung etwa weitere 20 Minuten.

Am besten schmecken die Pfann-kuchen direkt aus der Pfanne. Für Köche, die gerne mit ihrer Familie oder ihren Freunden zusammen speisen, bietet es sich an, die fer-tigen Pfannkuchen im Backofen bei ca. 75 Grad warm zu halten.

Bewegen, Spaß haben, Gu tes tun – das radiologie.de-Team radelte mit Altmeister Olaf Ludwig für den guten Zweck.

Bereits zum sechsten Mal beteiligte sich das Radiologienetz als Sponsor am Lila Logistik Charity Bike Cup. Wie gewohnt fand das Jedermann-Radrennen am Tag der Deutschen Einheit statt und wie immer ging ein eigenes Team unter dem Logo des Patientenportals „radiologie.de“ an den Start der „Lila Tour“. Vorneweg als prominenter Teamkapitän fuhr in diesem Jahr Radsportlegende Olaf Ludwig. Der Straßenolympia-

sieger von 1988 und mehrfache Etappengewinner bei der Tour de France führte das 19-köpfige Team auf den drei Runden à 20 Kilome-ter rund um Ditzingen (bei Stuttgart) an. Insgesamt waren am 3. Okto-ber bei strahlendem Sonnenschein 1.058 Teilnehmer auf der Strecke – Rekord!

Bei der „Lila Tour“ steht der Charity-Gedanke an oberster Stelle: Es geht darum, sich gemeinsam zu bewe-gen, Spaß zu haben und dabei et-was Gutes zu tun. In diesem Jahr kamen erstmals mehr als 42.000 Euro an Spenden zusammen. Das

Geld geht an die Organisation Star Care und kommt damit Kindern in Not zu Gute.

Radiologie.de beim Charity Bike Cup am Start

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Ort derKarl-May-Fest-spiele

Monats-anfang

groß-herzig

Land-streit-macht

also(latein.)

über-großerMensch

BeinameOdins

Lied(engl.)

kleineBatterie

wildeAcker-pflanze

Mai-länderOpern-haus

eifrig

Hoch-gebirgein Süd-amerika

Kurort

baum-loseWald-stelle

RufnameWarhols† 1987

Binde-wort

Jäger-rucksack

Kenn-wort

starkeLuftbe-wegung

GehaltnachAbgaben-abzug

englisch:eins

voll-bracht,fertig

voraus-gesetzt,falls

Kinder-figur derSpyri

FlussdurchFlorenz

poetisch:Felder

franzö-sischesKarten-spiel

staat-licheLeistungan Eltern

strafen

süßeBack-ware

Geist-licher

Be-gründerdes Zio-nismus †

einge-weihterHelfer

Inserate

demNamennach

Leid,Kummer

dt.Kompo-nist† 1847ital. Dra-matiker(Nobel-Preis)

großerkasachi-scherSee

RufnamevonCapone

Geheim-gericht

griechi-scherBuch-stabe

fressen(Rotwild)

VornameTosca-ninis

dunkel-blauesMineral

zement-artigerBaustoff

Zahnrad

lang-weilig

hebrä-isch:Sohn

germa-nischeGötter-botin

kleineStraße

Ader imGestein

kurz für:vondem

mitBäumengesäumteStraßen

Sternin der‚Leier‘

läng-licheVer-tiefung

englisch:nach,zu

weib-licherArtikel

griech.Vorsilbe:Ohr

Lebens-rettungs-verein(Abk.)

Takt-messer

raetselstunde.com

Rätseln und gewinnenLösen Sie unser „Schwedenrätsel“ und gewinnen Sie einen iPod Shuffle.

So nehmen Sie teil:Haben Sie das Lösungswort gefunden? Dann schreiben Sie es auf die Postkar-te und senden Sie uns diese bis zum 31. März 2014 zu. Ein guter und ver-trauter Kontakt zu unseren Patienten ist uns wichtig – Ihre Meinung eben-falls! Daher freuen wir uns, wenn Sie uns auf der Karte auch Ihre Meinung zu unserer Praxis und dem „Radia-log“ mitteilen. So helfen Sie uns, un-sere Leistungen weiter zu optimieren. Vielen Dank für Ihre Unterstützung und viel Erfolg!

Lösungswort: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

In welcher Praxis waren Sie?

Was könnte die Praxis besser machen?

HAA2

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Ihre Meinung zur Zeitschrift „Radialog“:

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1. Die Teilnahme von Gewinnspielvermittlern oder sonstigen juristischen oder natürlichen Personen, die selbst automatisierte und/oder massenhafte Anmeldung von Gewinnspielteilnehmern vornehmen, vornehmen lassen oder vermitteln, ist ausgeschlossen. 2. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Praxisinfos Radiologie Herrsching Kernspintomographie (MRT) - 1,5-Tesla-Tomograph - Alle Körperregionen - Mamma(Brust)-MRT - Cardio(Herz)-MRT - Angio(Gefäß)-MRT

Computertomographie (CT) - Mehrzeilen-Spiral-CT - Alle Körperregionen - Cardio(Herz)-CT - Angio(Gefäß)-CT - virtuelle Koloskopie

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Digitale MammographieMammographie-Screening

Sonographie (Ultraschall) - Schilddrüsen-Sonographie mit

sonographisch gesteuerter Feinnadelbiopsie

- Mamma-Sonographie mit sonographisch gesteuerter Hochgeschwindigkeits-Biopsie

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Röntgen - Konventionelle Röntgenaufnahmen

aller Körperregionen - Nieren-Diagnostik: Ausscheidungs-

urogramm

Nuklearmedizin (Szintigraphie) - Komplette Schilddrüsendiagnostik

und -therapie inklusive Labordiagnostik, Sonographie mit Duplexsonographie,

sonographisch gesteuerter Feinnadel-punktion und Szintigraphie; konserva- tive Schilddrüsentherapie

- Skelettszintigraphie - Lungenszintigraphie - Myokardperfusionsszintigraphie - Hirnszintigraphie (DaTSCAN-SPECT) - Granulozyten-Antikörper-Szintigraphie - Sentinel-lymph-node-Verfahren (SLN) - Lymphszintigraphie der Beine - Radiosynoviorthese (RSO) - Radionuklidtherapie mit Samarium

(Schmerztherapie bei Skelettmetastasen)

Bildgesteuerte Rückenschmerztherapie - Periradikuläre Therapie (PRT) - Facettengelenksblockade (FB)

Osteoporose-Diagnostik - QCT

Kontakt:Radiologische Gemeinschaftspraxis in der Klinik Dr. Schindlbeck Radiologie & Nuklearmedizin

Seestraße 43, 82211 HerrschingTelefon: 08152 99900-0Telefax: 08152 99900-99info@radiologie-herrsching.dewww.radiologie-herrsching.de

Unsere Sprechzeiten in der Radiologie Montag – Donnerstag 8 – 18 Uhr Freitag 8 – 17 Uhr und nach Vereinbarung Abendsprechstunde

Unsere Sprechzeiten in der Nuklearmedizin Montag – Freitag 8 – 16 Uhr

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Kontakt:Radiologie Gilching

Am Römerstein 1882205 GilchingTelefon: 08105 77664-0Telefax: 08105 [email protected]

Informationen und Anmeldung zum Screening bei der zentralen Einladestelle unter Tel.: 0800 6166668 und auf dem Patientenportal www.radiologie.deoder an unserer Praxisanmeldung

Radiologie Herrsching & Radiologie Gilching

www.radiologie-herrsching.de | www.radiologie-gilching.de

Dr. med. Günter Wamser Dr. med. Klaus Wolf Dr. med. Peter Bureik Dr. med. Christian Teusch

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