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210 H. Ganz: Rekonstruktion der Glottis mit Halshaut C. JiNSEN-Gummersbach: (Schlul3wort): Zu Herrn Gerlachs Diskussions- bemerkungen mSchte ich feststellen, dab ibm wohl bei Betrachtung des Films in der Reihenfolge der F~lle ein Irrtum in der Beurteilung unterlaufen ist. In dem demonstrierten Fall mit Cholesteatom wurde nach Feststellung, dab der lange Fortsatz zerstGrt war, der Amboflrest entfernt; ebenfalls Teile der Crurae, die keine Verbindung mehr zur FuBplatte hatten. Erst im n~chsten Fall wurde das Anheben der Kette gezeigt, und zwar als AlternativlSsung zur zus~tzlichen Kon- trolle des Raumes zwischen der medialen Fl~che des Ambosses und Facialiskanal resp. Labyrinthblock. Ich habe weder heute noch jemals vorher behauptet, dab dieses Anheben der Kette alleine ausreicht zur sicheren Beurteilung der patho- logischen Verh~ltnisse. Es ist jedoch eine sehr nfitzliche zus~tzliche Hilfe. Jeder Operateur, der einige Erfahrung in der Technik der knOchernen hinteren GehSr- gangswand hat, wird best~tigen, dab die I4ette ja nur wenig angehoben werden kann, weil sie an den knSchernen Anulus anstS[3~. Durch diese zwangslaufige Be- wegungseinschrankung haben wir in 12 Jahren noch keine Stapesluxa~ion fest- gestellt. Wie aus der internationalen Literatur ersichtlich, hat sich die von mir ent- wickelte Technik der ,,Posterioren Tympanotomie" mehr und mehr durchgesetzt. Auch bei dieser Gelegenheit erscheint mir der Hinweis sehr wichtig, dal~ zur prak- tischen Durchffihrung derselben viel mikrochirurgische Erfahrung gehSrt. Aber auch dann ist eine sorgsame und spezielle Vorbereitung erforderlich. Es ist unerl~13- lich, zur Vermeidung yon MiBerfolgen, abet auch fiir die objektive Beurteilung positiver wie auch negativer Art die einzelnen Details der Technik an Kliniken mit entsprechender Erfahrung kennenzulernen. 27. R. M. R~KOW (a. G.)-New York : Radical Maxilleetomy ~or Cancer (Film wurde nicht demonstriert) 28. H. G~z-Marburg a. d. Lahn: Rekonstruktion der Glottis mit Hals- haut (16 mm Magnetton-Farbfilm) John Conley hat 1962 eine Methode zur Rekonstruktion der Glottis nach Kehlkopfteilresektion angegeben, ffir die ein qnerliegender Lappen nicht behaarter Halshaut aus der Mitre der sonst zur Thyreotomie fiblichen senkrechten Schnittffihrung verwendet wird. Das Stimmband selbst bfldet Conley innerhalb dieses I-Iauptplastikiappens als Rundstiel- briickenl~ppehen. Durch Epithelentfernung an der Lappenbasis wird ein prim~rer Wundverschlul3 mGglich. Die stimmlichen l%esultate dieser Plastflc warert sehr befriedigend, auch bei doppelseitigert Rekonstruktio- hen (Brodnitz u. Conley). Das Verfahren hat sich modifiziert auch bei uns bew/~hrt. Urn die beim Vorgehen nach Conley an der Lappenbasis auftretende Spannung zu mindern, bilden wit den benGtigten Hautstreifen nach dem Verschiebe-

Radical Maxillectomy for Cancer

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Page 1: Radical Maxillectomy for Cancer

210 H. Ganz: Rekonstruktion der Glottis mit Halshaut

C. JiNSEN-Gummersbach: (Schlul3wort): Zu Herrn Gerlachs Diskussions- bemerkungen mSchte ich feststellen, dab ibm wohl bei Betrachtung des Films in der Reihenfolge der F~lle ein Irrtum in der Beurteilung unterlaufen ist. In dem demonstrierten Fall mit Cholesteatom wurde nach Feststellung, dab der lange Fortsatz zerstGrt war, der Amboflrest entfernt; ebenfalls Teile der Crurae, die keine Verbindung mehr zur FuBplatte hatten. Erst im n~chsten Fall wurde das Anheben der Kette gezeigt, und zwar als AlternativlSsung zur zus~tzlichen Kon- trolle des Raumes zwischen der medialen Fl~che des Ambosses und Facialiskanal resp. Labyrinthblock. Ich habe weder heute noch jemals vorher behauptet, dab dieses Anheben der Kette alleine ausreicht zur sicheren Beurteilung der patho- logischen Verh~ltnisse. Es ist jedoch eine sehr nfitzliche zus~tzliche Hilfe. Jeder Operateur, der einige Erfahrung in der Technik der knOchernen hinteren GehSr- gangswand hat, wird best~tigen, dab die I4ette ja nur wenig angehoben werden kann, weil sie an den knSchernen Anulus anstS[3~. Durch diese zwangslaufige Be- wegungseinschrankung haben wir in 12 Jahren noch keine Stapesluxa~ion fest- gestellt.

Wie aus der internationalen Literatur ersichtlich, hat sich die von mir ent- wickelte Technik der ,,Posterioren Tympanotomie" mehr und mehr durchgesetzt. Auch bei dieser Gelegenheit erscheint mir der Hinweis sehr wichtig, dal~ zur prak- tischen Durchffihrung derselben viel mikrochirurgische Erfahrung gehSrt. Aber auch dann ist eine sorgsame und spezielle Vorbereitung erforderlich. Es ist unerl~13- lich, zur Vermeidung yon MiBerfolgen, abet auch fiir die objektive Beurteilung positiver wie auch negativer Art die einzelnen Details der Technik an Kliniken mit entsprechender Erfahrung kennenzulernen.

27. R. M. R~KOW (a. G.)-New York : Radical Maxilleetomy ~or Cancer

(Film wurde n icht demonstr ier t )

28. H. G ~ z - M a r b u r g a. d. Lahn : Rekonstrukt ion der Glottis mit Hals- hau t (16 m m Magnet ton-Farbf i lm)

J o h n Conley ha t 1962 eine Methode zur Rekons t ruk t ion der Glott is nach Kehlkopftei l resekt ion angegeben, ffir die ein qnerliegender Lappen nicht behaar ter Ha l shau t aus der Mitre der sonst zur Thyreotomie fiblichen senkrechten Schni t t f f ihrung verwendet wird. Das S t i m m b a n d selbst bfldet Conley innerha lb dieses I-Iauptplast ikiappens als Rundst ie l - bri ickenl~ppehen. Durch Epi the len t fe rnung an der Lappenbasis wird ein prim~rer Wundverschlul3 mGglich. Die s t immlichen l%esultate dieser Plastflc warert sehr befriedigend, auch bei doppelseitigert Rekons t rukt io- hen (Brodnitz u. Conley).

Das Verfahren ha t sich modifiziert auch bei uns bew/~hrt. Urn die beim Vorgehen nach Conley an der Lappenbasis auf t re tende S p a n n u n g zu mindern , b i lden wit den benGtigten Hauts t re i fen nach dem Verschiebe-