112

Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr
Page 2: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald

Page 3: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

.A1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e

n)

ne.

/

lt;

tzte..k

".

DER / 1(374" STAUDENGARTEN

Nr. 4/1984

Vierteljährlich erscheinende Zeitschrift der

Gesellschaft der Staudenfreunde ; (früher Deutsche Iris- und Liliengesellschaft)

Page 4: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

GESELLSCHAFT DER STAUDENFREUNDE E. V. Gemeinnützige Gesellschaft - Eingetragen beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Geschäftsstelle: Dörrenklingenweg 35, 7114 Pfedelbach.Untersteinbach, Tel. 07949/692 Die GESELLSCHAFT DER STAUDENFREUNDE (GDS) als erweiterte „Deutsche Iris- und Lilien. gesellschaft' sieht ihre Aufgabe in der Förderung und Verbreitung der Freilandschmuckstauden (Iris, Lilien, Taglilien, allgemeine Prachtstauden, Gebirgspflanzen, Gräser und Farne, Zwiebel- und Knollengewächse, Wasser- und Sumpfpflanzen u. a.).

Jahresbeitrag: 35.- DM / 15.- DM für Studenten für die Dauer von 3 Jahren. Im Mitgliedsbeitrag ist der Bezugspreis der Zeitschrift enthalten.

Konten: Postscheckamt Stuttgart 1253 71 - 700 - Kreissparkasse Leonberg 8 701 923

Vorstand: Präsident: Hermann Hald, Dörrenklingenweg 35, 7114 Pfedelbach.Untersteinbach 1. stellv. Präsident: Gräfin von Stein-Zeppelin, 7811 Sulzburg 2 (Laufen) 2. stellv. Präsident: Fritz Köhlein, Wiesenstraße 4, 8581 Bindlach Schatzmeister: Waltraud Busbach, Äußere Sulzbacher Straße 18, 8500 Nürnberg Geschäftsführer: Martel Hald, Dörrenklingenweg 35, 7114 Pfedelbach.Untersteinbach Ehrenmitglieder der GDS Dipl.-Ing. Carl Feldtnaier,

Gräfin von Stein-Zeppelin

Fachgruppen und Regionalgruppen siehe 3. Umschlagseite.

Herausgeber und Verlag der Zeitschrift „Der Staudengarten": Gesellschaft der Staudenfreunde e. V. Redaktionsteam: H. und M. Hald, Dörrenklingenweg 35, 7114 Untersteinbach

Martin Haberer, Garten- und Landschaftsarchitekt, Untere Wengertstraße 9, 7441 Nürtingen-Raidwangen (Buchbesprechungen)

Den Inhalt der Artikel verantworten die betreffenden Autoren. Gesamtherstellung: Buchdruck. Offsetdruck Friedrich Aiekelin, Lindenstraße 1, 7250 Leonberg.

Beilagenhinweis: Prospekt Ulmer-Verlag GDS: Samenliste mit Bestellschein und Bestell-Umschlag

Beitragsrechnung und Zahlkarten

Page 5: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Liebe Staudenfreunde!

Einen Hauch vom Frühling möchte Ihnen das Titelbild dieser Ausgabe in der vor-weihnachtlichen Zeit vermitteln. Es zeigt einen "Hahnenfuß" — — so etwas Gewöhnliches!

Er trägt jedoch einen recht schönen und klangvollen Namen: Ranunculus calan-drinoides und steigt eigentlich schon dadurch in unserer Achtung!

Doch Spaß beiseite: Man kann sich kaum einen duftigeren, hübscheren Früh-lingsboten vorstellen als diesen Hahnenfuß. Nachdem er jetzt im Oktober/ November mit seinem neuen Blattschopf ans Licht gekommen ist, sieht man bereits die ersten Blütenknospen. Im vergangenen Winter, der ja ziemlich mild war, blühte diese Wunderblume von Februar bis in den späten Frühling hinein — hinreißend schön!

Ich wünsche Ihnen allen, daß Sie sich ebenso auf das neue Blühen freuen mögen, ist es doch ein wunderbares Vorrecht des Menschen, daß er sich auf etwas freuen kann, das noch in der Zukunft liegt. Diese Vorfreude auf etwas Schönes kann viele Tage des Wartens vergolden in einer Zeit, wo täglich Nachrichten des Schreckens und der Katastrophen aus aller Welt unser Gemüt belasten.

Anlaß zum Freuen und Danken gibt uns auf alle Fälle ein Rückblick auf das ver-gangene Jahr: Ausstellungen, Tagungen, Besichtigungen, Samentausch, "Stau-dengarten" usw. — alles war von gutem Gelingen getragen! Herzlichen Dank jedem, der seinen Teil dazu beigetragen hat und Ihnen allen

ein recht gutes Neues Jahr mit vielen Gartenfreuden!

Ihr Hermann Hald

3

Page 6: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Staudengarten 1985 Wolfgang Hörster

Unsere Jahrestagung in Reutlingen hat erneut gezeigt, daß die Liebe zur Natur und deren Pflanzenvielfalt auch in Zukunft den Geist der Gesellschaft der Stau-denfreunde bestimmen wird. Deshalb gilt es, in noch stärkerem Maße unserem wunderschönen Hobby nachzugehen. Hierbei ist es überhaupt nicht entschei-dend, wie groß unser Garten ist, sondern mit wieviel Liebe und Einfühlungsver-mögen wir die einzelnen Arten und Sorten zum Gedeihen und Blühen bringen.

Echte Pflanzen- und Gartenfreunde haben es relativ leicht, aufeinander zuzu-gehen. Hieraus resultiert ja auch die mögliche Vertrauensbildung und die Bereit-schaft des Wissenden, dem vielleicht noch am Anfang stehenden Gesprächspart-ner zu hellen. Da geht es oft um die Frage nach der richtigen Erdzusammensetzung, des Standortes, des Wasserhaushaltes und dergleichen. Wir waren doch alle einmal ausgesprochene Anfänger. Und wie dankbar waren wir über jeden guten Rat und jede kleine Hilfe. Ich meine, es soll viel mehr gefragt werden. Wir haben doch unsere Zeitschrift "Der Staudengarten", der wir unsere Fragen zuschicken können. Fragen erfordern Antworten, ergeben Verbindungen, führen zu Gesprä-chen und oft auch zu echten und ausdauernden Freundschaften. Dies wollen wir doch. Also versuchen wir es. Glauben Sie bitte nicht, daß es niemand gibt, der es nicht nötig hätte, Fragen zu stellen. Die Botanik ist grenzenlos und allein schon deshalb ist sie von einer unwahrscheinlichen Anziehungskraft.

Sehr viele Fragen ergeben sich schon bei der Auswahl in der Samentauschaktion. jeder Interessent sollte zunächst wissen, daß diese Aktion außergewöhnlichen Idealismus beinhaltet. Aufmerksamkeit, Wissen und viel Liebe sind notwendig, um die Samen-Ernte alljährlich erfolgreich und zuverlässig einzubringen. Der Ausgangspunkt der Samentauschaktion ist nach wie vor die verantwortungsvolle Kennzeichnung der Arten, damit wir zuverlässiges botanisches Wissen an die jeweiligen Empfänger weitertragen. Vor den Samenwünschen steht die Frage vor allem für den Anfänger, mit welchen Arten man beginnen sollte. Im Gespräch mit Gleichgesinnten, aus den Besuchen von Gärten und nicht zuletzt aus Impul-

4

Page 7: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

sen durch die einschlägige Literatur ergeben sich meist ziemlich genaue Zielvor-stellungen. Auch sollte man wissen, daß man ohne den Staudengärtner nicht auskommen kann.

Aller Anfang ist schwer, sagt das Sprichwort. Der Anfang im Garten aber ist beglückend und spannend zugleich. Allein der Reiz des ungeduldigen Wartens auf das erste Keimen der Samen gehört zu den großen Erlebnissen im Umgang mit der Natur.

Unter der Schneedecke herrscht bereits reges Leben. Die Crocusse haben sich schon gut entwickelt, die Schneeheide lugt mit ihren rosalila Blüten bereits her-vor. Der echte Jasmin, Jasmin um nudiflorum, zeigt schon die erste Farbe und unsere Christrose, Helleborus niger ssp. macranthus, erstrahlt im gewohnten Glanz inmitten schönster Eiskristalle.

Wir warten alle wieder auf den Frühling. Wir erhoffen uns mehr Sonne als im alten Jahr und mehr Blüten als bisher.

Nötig sind also mehr Aktivitäten in unserem Garten, auf der Terasse, den Balko-nen, an Trögen, vor dem Fenster, und noch etwas mehr Zwiesprache unter echten Pflanzenfreunden.

Helleborus niger ssp. macranthus (Christrose)

5

Page 8: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Wenn die Blätter fallen . . . Horst Opitz

Milchig-weiß liegt der Nebel in Senken und Tälern, die gelb-rot-braunen Blätter der Bäume und Sträucher liegen auf der Erde und sammeln sich bei Wind an den Staudenbüschen, so als wollten sie vor der kommenden kalten Jahreszeit schüt-zen. Letzte Blüten lugen aus den schon meist vertrockneten und abgestorbenen Trieben der Stauden, in diesem Herbst 84 besonders auffallend die kleinen Polsterstauden, noch einmal oder schon wieder Frühlingsgedanken träumend mit einer Glockenblüte der Campanula carpathica und pul/a; Silenen schicken rote Blüten in die sonst verhaltene Welt; Lein möchte noch einmal blaue Töne anschlagen, wetteifernd mit den letzten Enzianen — Gen tiana septemfida. Ein Schleierkraut — Gypsophila repens — überdeckt im Alpinum mit schütterem Nachflor den Stein, und an feuchterem Standort reckt sich eine gelbe Blüten-glocke einer Primula elatior unter sattgrünem Blattschopf eines Fingerhutes. An erhöhtem Standort wollen 2 Edelweißsterne Bergsommer verkünden, und die jung gepflanzten Armerien haben rote Kugeln angesetzt, derweil eine Libelle übern kleinen Gartenteich schwirrt.

Die Natur verwöhnt uns nach einem nasskalten Sommer mit einem Hauch von Frühlingsahnen — trotzend der Umweltschädigung um uns herum oder — dank-bar für unser Bemühen, biologisch richtig zu denken und zu handeln — alles Vegetativvergängliche dem Boden zurück zu geben und noch mehr pflanzliche Vielfalt anzusiedeln.

6

Page 9: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Fachgruppe WILDSTAUDEN

Gärtnern aus der Sicht der Allelopathie Walter Hermann

Der etwas provokative Schluß aus Herrn Fuchs' Artikel in Heft 2 des „Stauden-garten" 1984, S. 18-20 veranlaßt mich, das Thema Bodenmüdigkeit erneut aufzugreifen. H. Noack hat zwar in seinem Artikel 'Rosenmüder Boden' (Garten-praxis 1984/4 S. 9-10) schon das Wichtigste gesagt, ich möchte an dieser Stelle aber trotzdem noch einmal einige entscheidende Prinzipien hervorheben und den Leser gleichzeitig damit zu eigenen Beobachtungen animieren.

Eine Pflanze ist so gesund wie ihr Boden!

Deshalb werden empfindliche Pflanzen gepfropft, alte Stauden umgepflanzt, und deshalb gibt es Fruchtfolge und erfolgversprechende Mischkultur. Nicht von ungefähr sind es die Rosengärten oder alte Rosenbeete, wo das Problem der Bodenmüdigkeit am auffälligsten in Erscheinung tritt. Ebensolches gilt für Kern-und Steinobstpflanzungen. Alle diese Gewächse gehören zur Familie der Rosa-ceae, die bekannt dafür sind, daß ihre Kultur zu Wurzelausscheidungen und Zer-setzungsprodukten führt, die im Boden angereichert und von der Bodenflora zu blausäurehaltigen Substanzen abgebaut, auf fremde wie auf eigene pflanzliche Gewebe toxisch wirken und das Wurzelsystem beeinträchtigen. In der Folge kommt es zu Ausfällen bei Neupflanzungen mit der gleichen Art oder zu Ertrags-verlusten bei älteren Anlagen (z.B. Apfel, Erdbeere, Pfirsich, Kirsche . . . ) Die Kunst, derartige Erscheinungen zu vermeiden, liegt in einer optimalen Boden-pflege zur Erhaltung eines mannigfachen Bodenlebens. Ob da chemische Entseu-chungsmittel wie 'Basamid' Agricere (Bodenbalsam) oder Aktivkohlebeigaben das Geeignete sind, ist Ansichtssache. Herr Fuchs mag recht haben, wenn er sagt, daß es im Moment nichts Wirksameres gibt als dieses Präparat, wenn es darum geht, schnell Erfolg zu haben. Meiner Meinung nach erinnert das aber wieder sehr an die Symptombekämpfung, wie man sie ähnlich heute auch im Waldbau betreibt, um die kranken Bäume zu retten.

7

Page 10: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

An der eigentlichen Ursache aber diagnostiziert man damit vorbei. Wenn man auf den Rat hört: "nicht so arg nachzudenken, sonst gibt es Kopfweh und das läßt sich (auch) nur mit 'ner Tablette vertreiben", dann ist man mit Sicherheit schlecht beraten. Lieber nachdenken, solange noch Zeit bleibt, als sich dann den Kopf zermartern, wenn man vor der sterbenden Pflanze steht. Anhänger des Bio-logischen Gartenbaus können eben deshalb noch keine Alternativen zur Chemie bieten, weil bisher zu wenig über das Problem nachgedacht wurde, und ich fürch-te, daß uns nur ein ziemlich radikales Umdenken in Zukunft weiterhelfen kann. Punkte, die mir Kopfweh bereiten, die aber trotzdem zu überlegen sind, sind folgende:

1. Prinzipiell ist zu bedenken, ob die gewünschte Pflanze einzeln oder in grö-ßeren Gruppen zu pflegen ist. Jede Form der Monokultur ist unnatürlich, un-stabil und daher anfällig. Unsere Getreide-Monokulturen machen nur deshalb noch mit, weil Getreide-Gräser von Natur aus in ihrer angestammten Steppen-heimat vegetationsbestimmend und flächendeckend auftreten. Man spricht daher ganz zu Recht auch bei uns von 'Kultursteppe'. Eiche, Fichte, Kiefer, Buche treten auch natürlich in relativ großen Reinbeständen auf und lassen sich deshalb auch in Monokulturen halten, solange man nicht übertreibt und ganze Kolchosen damit vollpflanzt. Wer das trotzdem tut, muß mit Schwierig-keiten rechnen.

In der Rosenfamilie gibt es, von Schlehen abgesehen, kein Gehölz, das natür-lich Reinbestände ausbildet. Das sollte man bedenken, wenn man sich einen Rosengarten anlegt. Abgesehen davon, spricht auch ein ästhetischer Faktor dagegen, zu viele Rosen auf einer Fläche zusammen zu scharen.

2. Der zu wählende Standort muß so nah wie möglich den natürlichen Ansprü-chen unserer Rose entgegenkommen. Wenn jemand eine Pflanze dort haben will, wo sie nicht hingehört, dann gibt es eben Probleme.

3. Der Boden muß gesund sein und bleiben. Das erreicht man aber nicht, wenn man die Krume aufreißt und bar liegenläßt, sondern indem man sich bewußt macht, daß jede Bearbeitung dem lebenden Organismus eine Wunde zufügt, die es zu schützen und zu heilen gilt. Kompost ist und bleibt das Beste für den Garten. Er dient als Impfstoff für neues organisches Leben und macht dadurch das Bodenleben vielfältiger und stabiler. Anorganische Dünger machen dieses komplexe Leben sehr leicht wieder kaputt, weil sie die mikrobielle Vielfalt reduzieren. Mikrobiell verarmter Boden krankt, und krank sind auch die Pflanzen darin. Hohe organische Stickstoffgaben belasten den Stoffwechsel

1

8

Page 11: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

der Pflanze, bewirken Verlausung und werden letztlich doch zum Teil ins Grundwasser gespült oder verdampfen auf anaeroben Böden. Nur bakteriell eingebauter Stickstoff kann nicht ausgewaschen werden und garantiert dauer-hafte, mäßige, aber dafür gesündere Stickstoffzufuhr.

4. Alles, was lebt, hat per Definition einen Stoffwechsel und steht daher in regem Austausch mit seiner Umwelt. Auch eine Rose! Alles, was stoffwechselt, hat aber zwangsweise auch Ausscheidungsprodukte. Tier, Mensch und Pflanze. Die Wurzelexudate einer Pflanze bedingen bestimmte Bakterien und Boden-pilze, die im unmittelbaren Wurzelbereich um ein Hundertfaches größer sind. So wie jeder Organismus eine notwendige Begleitflora auf der Haut, im Mund, Magen, Darm . . . hat, so hat auch die Rose harmlose Bakterien und Pilze auf ihrer gesamten Oberfläche, die eine wirksame Konkurrenz für pathogene Mi-kroorganismen darstellen und, wie in etlichen Fällen erwiesen, mit ihren Stoffwechselprodukten über die Blätter der Wirtspflanze wirksame Wuchs-stoffe zuführen. übermäßiges oder oftmaliges Gießen, Kopf düngungen, Schadstoffemissionen und Staubbelastung stören das Gleichgewicht zu Un-gunsten der harmlosen Kommensalen und ermöglichen das überhandnehmen schädlicher Organismen. Wer die Begleitflora erhält, erhält auch die dazuge-hörige Pflanze!

Begleitpflanzen wie Knoblauch, Tagetes, Lavendel, Schleierkraut haben sich in Rosenbeeten als vorteilhaft erwiesen, weil ihre aromatischen Ausschei-dungen den Stoffwechsel der Rose direkt oder indirekt positiv beeinflussen. Auch bei der Wahl der Begleitflora sollten wir uns die Natur zum Vorbild nehmen. Rosa canina, Pfropfunterlage vieler Edelrosen, wächst als Charak-terart in der Pflanzengesellschaft der Prunetalia spinosae, zu deutsch: 'Euro-sibirisches Schlehengebüsch'. Sie wächst darin zusammen mit Clematis, Cornus (Hartriegel oder Kornelkirsche) Corylus (Hasel), Crataegus (Weiß-dorn), Euonymus (Pfaffenhütchen), Rhamnus (Faulbaum), Prunus spinosa (Schlehe) und zahlreichen sogenannten Charakterarten. Wenn man diese Pflanzen als Begleiter für unsere Rosen im Garten heranzieht und sie in deren Nähe pflanzt, dann kann man von vornherein sicher sein, daß sich die Pflan-zen untereinander vertragen und vermutlich auch mithelfen, das geeignete Bodenleben aufzubauen, das zur Beseitigung der diversen Wurzelausschei-dungen notwenig ist. Gehölze sind diesbezüglich besonders stark darauf ange-wiesen, weil sie ja jahrelang am selben Ort stehen und deshalb in ihren eigenen Abfällen ersticken, wenn diese nicht laufend beseitigt würden. Fehlt die pas-sende Begleitflora, so sind Wurzelschäden, Kümmerwuchs, Blühfaulheit und Krankheitsanfälligkeit unausbleibliche Folgen. Auch unseren Waldbäumen geht es aus eben diesem Grund an den Kragen!

9

Page 12: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Für Stauden gilt das Gleiche. Hier scheint es schon zur Selbstverständlichkeit geworden zu sein, daß die Pflanzen alle paar Jahre umgepflanzt werden. Aber muß das sein? Wer pflanzt denn in der Natur die Stauden alle paar Jahre um? — Gewiß, es gibt so etwas wie Sukzession, also eine natürliche Veränderung des Pflanzenbesatzes, aber Sukzession macht sich erst innerhalb von Jahrzehn-ten bemerkbar. Für die Lebensdauer einer Staude muß die Pflanze sich schon selber behelfen und tut das auch, solange sie die richtigen Partner zur Seite hat. Bei Einjährigen spielt das keine so ausschlaggebende Rolle mehr. (Bestimmt liegt hierin u.a. der Erfolg der Annuellen in der Entwicklungsgeschichte der Pflanzen). Probleme gibt es erst, wenn man sie Jahr für Jahr an dieselbe Stelle pflanzt, z.B. Levkojen, Zinnien, Astern, Goldlack . . .

5. Unnatürliches Gießen schadet mehr als es nützt, weil erstens die Boden-struktur verändert werden kann, indem die Erde verschlammt und verkrustet, zweitens die Pflanzen bei einem Temperaturschock leiden und drittens die erhöhte Feuchtigkeit auf der Blattoberfläche Pilzsporen auskeimen läßt. Wässern während der Blüte schadet den Bestäubern und Pflanzen, weil Hoch-stauden zum Beispiel auf die Feuchtigkeit mit verstärktem Längenwachstum reagieren und dann die schweren Blütenköpfe das frische, unreife Streckungs-gewebe überfordern. Die Blütenstiele fallen um und der geschlossene Wuchs der Pflanze geht auf, sodaß auch im Inneren der Staude Unkräuter aufkommen können. Pflanzen, die nicht gelernt haben, mit dem Wasser zu haushalten, haben unterentwickelte Spaltöffnungsmechanismen und sind deshalb nicht flexibel genug bei variablem Wasservorrat. Solche Pflanzen verdunsten mehr, werden dadurch geschwächt und sind krankheitsanfälliger. ... Gießen also nur während der Aufbauphase und so, daß das Ausreifen des Gewebes nicht beein-trächtigt wird. Richtiges Mulchen gehört auch zum Thema Gießen, weil es

10

Page 13: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

die Verdunstung herabsetzt, Bodenüberhitzung vorbeugt und das Bodenleben bereichert. Quecken (Agropyron repens) sollten nicht in die Mulche, weil sie erwiesenermaßen wachstumshemmend auf viele Pflanzen wirken. Nur aus-gebleicht und verkompostiert sind sie brauchbar).

6. Unkraut ist nicht grundsätzlich schlecht! Wo vertretbar, sollte man es stehen lassen, weil es dem Boden dient. Von Unkräutern im strengen Sinn des Wortes — im Französischen spricht man auch von 'mauvaises herbes' ( = schlechtes Kraut) — wird in Zukunft keine Rede mehr sein. Man spricht auch heute schon vielfach von 'Wildkräutern' oder 'Kulturbegleitern'. Viele 'Un'-Kräuter sind wichtige Heilpflanzen! Auch weiß man, daß Ackersenf den Weizen vor Schwarzbeinigkeit (Ophiobolus graminis) schützt; daß mäßige Verkrautung mit Kornblumen (im Verhältnis 1:100 bis 1:50) Qualität und Ertrag des Rog-gens steigern; daß Melde den Kartoffelacker vor Bodenmüdigkeit bewahrt; daß Brennesseln die Bodenflora und -Fauna um ein Vielfaches vermehren, weil es das limitierend Molybdän anreichert; daß Brennessel- oder Schachtelhalm-auszug Braunfäule bei reifenden Tomaten heilt . . .

Wildkräuter sind Zeigerpflanzen und geben Hinweise auf den Zustand des Bodens, z.B. wo kein Mohn, Rittersporn und Hundskamille, da wird auch nie Weizen wachsen können. . . Nicht zuletzt ist ausgerechnet die Quecke (alias Triticum repens) der allernächste Verwandte unseres Weizens! 'Unkräuter' können uns im Garten soviel helfen, wenn wir nur lernen, sie richtig zu sehen.

Mein Anliegen in diesem Aufsatz ist es, den Leser aufmerksam zu machen, damit er bei seiner Arbeit im Garten bewußter und sorgfälltiger beobachtet, wenn es darum geht, herauszufinden, welche Pflanzen sich mögen und welche sich nicht leiden können.

— Allelopathie darf aber nicht mit Konkurrenzerscheinungen verwechselt wer-den, die sie oft überlagern. Allelopathie zeigt sich an Folgendem:

— Plötzliches Gedeihen bei Bodenwechsel — Nachlassen der Erscheinung bei Auswaschen des Bodens, hohen Tempera-

turen oder Verabreichung von Bakterioziden und Fungiziden — zaghafte Bewurzelung und daraus resultierender schwacher oder kränkeln-

, — der Wuchs — Randständige Pflanzen gedeihen besser als solche in der Mitte der Pflanzung — Effekte verstärken sich bei zunehmender Trockenheit — Effekte lassen sich durch Volldüngung nicht ganz beseitigen — Jungpflanzen der selben Art keimen schlecht oder sind in ihrer Entwicklung

gehemmt sog. 'replant problem'

11

Page 14: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

An folgenden Pflanzen sind allelopathische Effekte beobachtet worden:

Antennaria (Katzenpfötchen) Artemisia (Wegraute, Wermut)! Allium (Lauch)! Acer (Ahorn) Berberis (Berberitze) Beta (Runkel-Zuckerrüben ...) Citrus (Orange, Zitrone. Cistus (Zistrose)! Chrysanthemum Chenopodium (Gänsefuß evtl. auch Atriplex (Melde) Spinat? Centaurea (Kornblume) Cucurbitaceae (Kürbis, Gurke! ...) Dictamnus (Diptam) Digitalis (Fingerhut) Eucalyptus! Helianthus (Sonnenblume)! Hippocastanea (Roßkastanie) (= Aesculus) Iris? juglans (Walnuß)! Lamiaceae (Lavendel, Salbei . ..)! Ligustrum?, Flieder u. Forsythie... Medicago sativa (Luzerne) Matricaria (Kamille. Magnolia (Holz) Nigella (Jungfer im Grünen) Papaver (Mohn) Picea (Fichte) Plantago (Wegerich) Rosaceae (Erdbeere, Birne, Pflaume) Rumex (Sauerampfer)! Reseda Quercus (Eiche)! Solanaceae (Kartoffel, Tomate, Paprika, Tabak. Sinapis (Raps, Ackersenf.. .)! Taxus (Eibe) Thuja Taraxacum (Löwenzahn) Verbascum (Königskerze)?

12

Page 15: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Viola (Veilchen)? Zea (Mais) u.a. Roggen, Hafer, Lolium, Digitaria . . .

Diese Liste ist noch lange nicht vollständig und wartet darauf, von interessierten Lesern ergänzt zu werden.

Zum Schluß noch ein paar Fragen, auf die Sie vielleicht eine Antwort haben oder gegenteilige Erfahrung. Stimmt es, daß: — Ackersenf-, Mohn- und/oder Ritterspornsamen in einem Roggenfeld solange

nicht keimen, bis Weizen angebaut wird? Wer hat ähnliche keimungs-hemmende Beobachtungen gemacht mit anderen Pflanzen?

— Säfte, Honig- oder Zuckerwasser, Keimung fördert? — Digitalis-Präparate keimungsfördemd sind? — Junge Apfelbäume eingehen, wenn sie an Eibenholzpfähle gebunden sind? — daß Knöterich Vergißmeinnichtpflanzen kümmern läßt? — daß Sonnenblumen-Mulche viele Un-Kräuter am Keimen hindert? — Vogelmiere Kartoffeln beeinträchtigt? — Tomaten besser schmecken, wenn man sie längere Zeit am selben Ort anbaut? — Kastanienlaub als Mulche schädlich ist? — Betakulturen alle Arten von Nelkengewächsen (Kornrade, Vogelmiere, Horn-

kraut.. .) nicht aufkommen läßt? — Papaver orientale dem Garten-Ritterspom schadet? — Hanf Kartoffeln vor Mehltau schützt? — Walnuß- und Edelkastanienwälder wenig krautigen Unterwuchs haben? — Maiglöckchen Tulpen in kurzer Zeit zum Verblühen bringen? — Iris das Wachstum von Zitronenbäumen fördert? — Magnolien und Tulpenbäume bestimmte Kräuter stark unterdrücken?

Kohlrabi den Tabak (evtl. Kartoffeln, Tomaten u.a. Solanaceae)? — Orchideen jedem anderen Partner in der Blumenvase schaden? — Robinien-Anlagen wenig Begleitflora haben? —Melde Kartoffeln schadet? — Möhren das Gedeihen von Majoran (evtl. auch andere Gewürzkräuter) fördert?

Empfohlene Literatur: • allelopathy E.L. Rice New York 1974 • Gegenseitige Beeinflussung höherer Pflanzen

Rademacher B. in: Handbuch der Pflanzenphysiologie IIS. 655-706 weitere auf Anfrage!

13

Page 16: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Botanischer Garten der Universität Heidelberg Text von Herrn Dr. K. Senghas, Verbindung Frau Dr. H. Stonys-Eirich

Geschichte und Aufgaben

Lang und wechselreich wie die Geschichte der Stadt Heidelberg ist auch die ihres Botanischen Gartens. 1593 wurde er durch Smetius angelegt, damals noch als Kräutergarten, als „hortus medicus" und der Medizin unterstellt. Er gehört zu den ältesten Botanischen Gärten der Welt und ist nach Leipzig auch der zweit-älteste deutsche. Schon 1679 mußte der Garten in die Plöck, an die Stelle des heutigen Friedrich-Ebert-Platzes, ausweichen, 1805 erfolgte ein erneuter Umzug und ein weiterer 1834 in das Gebiet zwischen Sofien- und Rohrbacher Straße. An die Stelle, wo heute die Ludolf-Krehl-Klinik in der Bergheimer Straße steht, wurde 1879 der Garten erneut verlegt und ein letztes Mal schließlich 1915 an je-nen Ort, wo er noch heute besichtigt werden kann und soeben erst der Gefahr einer weiteren kurzsichtigen Verlegung entging.

Funktionen und Aufgaben eines Botanischen Gartens haben sich seit der frühen Zeit, als sie nur zur Anzucht von Heil- und Kräuterpflanzen benutzt wurden, weitgehend gewandelt. In den fahren der großen Entdeckungsreisen und der von ihnen nach Europa erst wahllos, später systematisch mitgebrachten Pflanzen entwickelte sich der Botanische Garten zunächst zum „hortus geographicus" und dann zum „hortus systematicus". Erst im letzten Jahrhundert wurde er eine Einrichtung der inzwischen gegründeten Naturwissenschaftlichen Fakultät, innerhalb derer er fortan zum Lehrstuhl für Botanik gehörte. Nochmals wandelten sich damit die Aufgaben, aus der früheren Sammelstätte entstand im Laufe der Jahrzehnte eine Lehr-, Forschungs- und Bildungsstätte. Tausende von Pflanzen werden in einem Botanischen Garten kultiviert. Viele davon werden für Unterrichts-zwecke im Rahmen der studentischen Lehre benötigt, weit mehr aber als Objekte zahlreicher Forschungsaufgaben, an denen auch Studenten beteiligt sind. Daneben kommt heute dem Botanischen Garten immer mehr auch eine Mitverantwortung innerhalb des Naturschutzes und der Landeskultur zu. Er stellt — so auch in Heidel-berg — immer häufiger eine Stätte dar, an der Pflanzenarten noch besichtigt werden können, die in der Natur bereits ausgestorben oder ausgerottet sind. Das zeigt sich bei uns besonders innerhalb unserer drei sog. Schwerpunktsammlungen Sukkulenten (Kakteen u.ä. Pflanzen), Bromelien (Ananasgewächse) und Orchideen (Knabenkraut-gewächse), die Schwerpunkte hiesiger Forschung darstellen, aber auch Ziel ent-sprechender Pflanzenfreunde aus aller Welt sind. Diese Sammlungen sind das Ergebnis der Sammeltätigkeit anläßlich von über zehn Expeditionen des Direktors des Gartens und mehrerer seiner Mitarbeiter.

14

Page 17: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Ginsterheide mit Wacholder, Birken, Heidekraut und Ginsterarten

Nicht zuletzt aber erfüllt der Botanische Garten in zunehmendem Maße inner-halb des großstädtischen Siedlungsraumes auch Aufgaben des städtischen Grüns — in Heidelberg als künftig einzige grüne Oase im Neubaugebiet der Univer-sität — und stellt schließlich auch eine der Öffentlichkeit zugängliche kulturelle Bildungsstätte dar, die viel zu wenig genutzt wird.

Wegweiser

Nicht weniger als 10000 Arten Blütenpflanzen werden im hiesigen Botanischen Garten kultiviert. Gemessen an der Zahl von bisher bekannten ca. 300000 Arten nimmt sich diese Zahl bescheiden aus, absolut gesehen ist sie für einen Garten von kaum 4 ha Größe beachtlich. Etwa 3 000 Arten entfallen auf die ausgedehn-ten Anlagen des Freilandes. Der Hauptteil an Arten findet sich aber im viel inten-siver genutzen Gewächshausbereich. Einige Hinweise zu beiden Abteilungen mögen den Rundgang erleichtern und Ihrem Informationsbedürfnis entgegen-kommen. An Ort und Stelle tragen darüber hinaus alle identifizierten Pflanzen ihren wissenschaflichen (lateinischen), aus Gattungs- und Artnamen bestehen-den Namen. Nicht auf allen Etiketten sind auch ihre deutschen Namen angege-ben: außerhalb Mitteleuropas vorkommende Pflanzen besitzen nur selten deutsche Namen, außerdem sind diese in vielen Fällen mehrdeutig und miß-verständlich.

15

Page 18: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Gewächshäuser

Wir gelangen zunächst ins Farnhaus (1), in dem allein blütenlose Pflanzen kulti-viert werden. Farne sind Sporenpflanzen, sie sind viel älter als Blütenpflanzen, traten schon vor 350 Mill. Jahren auf, sind oftmals nur versteinert bekannt und hatten reichen Anteil an der Steinkohlebildung. Auffällig sind vor allem die in ihrer Heimat bis 12 m Höhe erreichenden Baumfarne, die hier aus einzelligen Sporen herangezogen werden, bevor sie nach zehn Jahren die Decke erreichen. Auch die Nestfarne (Asplenium nidus) treten besonders hervor. Sie sind die größten Epiphyten, das sind Pflanzen, die auf Gehölzen wachsen, sie als Unter-lage benutzend, ohne Schmarotzer zu sein. Viele Farne der Tropen leben epiphy-tisch, so auch die merkwürdigen Hirschgeweihfarne mit ihren großen Sporenla-gern und ihren verschiedenartigen grünen und braunen Blättern. Eine Kostbar-keit ist Angiopteris, eine der ältesten Farne überhaupt, und der innerhalb weni-ger Wochen bis an die Decke schlingende Farn Lygodium aus Japan. —

Das benachbarte Orchideenhaus (4) zeigt einen Teil der über 3000 Arten umfas-senden Orchideensammlung. So wie Farne sind auch viele Orchideen — die ar-tenreichste Familie der Blütenpflanzen überhaupt — meist Epiphyten. Orchide-en verkörpern am meisten den Typus exotischer Pflanzen, doch der Besucher sieht, daß es hier nicht nur große, farbenprächtige, sondern selbst so winzige Blü-ten gibt, die gerade 1 mm Durchmesser erreichen! Geographisch kommen sie aus den verschiedensten Kontinenten, ihren natürlichen Standort haben sie von Meeresniveau bis über 4000 m, von steppenartigen Landschaften bis zu dauernd feuchtnassen Bergwäldern. — Im nächsten großen Gewächshaus steigt die Tem-peratur deutlich an, zum Teil scheint es uns aber auch nur so, weil hier im Pal-menhaus (2) das ganze Jahr hindurch die Luftfeuchtigkeit stets beachtlich hoch liegt. Palmen, Bananengewächse, Aronstabgewächse, Hibiscus, stattliche Gummibäume und viele andere Pflanzen versuchen zusammen mit bodenbe-deckenden Stauden, Kletterpflanzen und Lianen ein Bild des immergrünen, tro-pischen Regenwaldes zu vermitteln. Interessant für den Besucher sind hier vor allem einige absonderliche Pflanzengestalten, solche mit Stelzwurzeln wie bei den Schraubenpalmen (Pandanus), der Riesenbambus, der als größtes Gras in seiner tropischen Heimat 25 m Höhe erreicht und der auch hier sehr schnell wächst und innerhalb weniger Wochen das 14 m hohe Dach erreicht, Raffia-Palmen, die mit einem Teil ihrer Wurzeln wieder senkrecht aus der Erde heraus-wachsen („Atemwurzeln"). Daneben erkennen Sie, wie bei Hibiscus, Philoden-dron und Gummibaum, eine Reihe von Zimmerpflanzen als sehr große Pflanzen wieder, andere sehen Sie als Bodenpflanzen in ihrer natürlichen Ausgangsform. — Wenden wir uns nach rechts, so gelangen wir in das Bromelienhaus (5), in dem ausschließlich Vertreter der meist epiphytisch lebenden amerikanischen

16

Page 19: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Ananasgewächse ausgepflanzt oder auf Stämmen kultiviert werden, allen voran die Ananas selbst. Daneben treffen wir auch hier wieder auf die Wildform so mancher bekannten Zimmerpflanzen. Das anschließende runde Gewächshaus mit dem großen Wasserbecken ist das Victoriahaus (6), benannt nach Victoria regia (Seerosengewächs), der Königin der Wasserpflanzen, die während des Sommers mit ihren tellerförmigen, riesigen Blättern das Bild beherrscht. Epiphytenstämme und Rankenpflanzen verschönern die Szenerie, zu der auch Lotosblumen, Passionsblumen, Mangrovepflanzen und Reis gehören. — Wir gehen wieder zurück und gelangen durch das Urwaldhaus zur Rechten in das Sukkulentenhaus (3) und damit in eine von der Herkunft her trockene Region. Die hier gehaltenen Pflanzen stammen weitgehend aus den Steppen- und Savannengebieten beiderseits der Wendekreise der Alten und der Neuen Welt. Sukkus heißt Saft, Sukkulenten sind also saftreiche, m.a.w. wasserspeichemde Pflanzen, die ihren Wasserspeicher entweder im Stamm (Kakteen, Wolfsmilch-gewächse) oder im Blatt (Dickblattgewächse, Agave, Aloe) besitzen. Die Beschil-derung zeigt die geographische Dreiteilung Afrika — Madagaskar — Amerika, wobei die madagassischen Pflanzen zu den großen Raritäten unseres Gartens zählen. Ihnen ist auch eine nicht allgemein zugängliche Schutzsammlung in zwei weiteren Gewächshäusern gewidmet. — Vom Sukkulentenhaus gelangt man schließlich in das Nutzpflanzenhaus (7). Auch die hier kultivierten Pflanzen stammen aus tropischen und subtropischen Gebieten, und vielen bekannten Namen begegnet man hier: Kaffee, Kakao, Papaya, Erdnuß, Baumwolle, Pfeffer, Vanille usw. Die Kultur vieler dieser Pflanzen ist schwierig und es gehört viel Geschick dazu, sie dem Besucher und den Studenten stets im guten Zustand zu demonstrieren. — Alle übrigen, auf dem Gartenplan eingezeichneten Gewächs-häuser sind nicht zugänglich, hier sind die Anzuchten für die geöffneten Häuser, aber auch die in wissenschaftlicher Bearbeitung befindlichen Spezialsammlungen untergebracht.

Freiland

Trotz seiner relativ geringen Größe ist auch das Freiland wechselreich gestaltet. Das letzte Gewächshaus verlassend begegnet uns als erstes die sog. systemati-sche Abteilung (8), wo etwa 800 Pflanzenarten nach stammesgeschichtlichen, verwandtschaftlichen Gesichtspunkten angeordnet sind. Flankiert wird es bei-derseits durch das Arboretum (9), den Gehölzbestand, der ursprünglich einmal nach der geographischen Herkunft der Bäume und Sträucher angeordnet war. In (9 a) finden sich vorwiegend Mißbildungen, absonderliche Wuchsformen, in (9 b) Farbvarianten, beide Gruppen vorwiegend durch Erbänderung entstandene For-men enthaltend. Im Nutzpflanzen-Teil (10) sind unsere wichtigsten winterhar-ten Nutzpflanzen, vor allem Arzneipflanzen, Gewürz- und Kräuterpflanzen, Ge-

17

Page 20: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

THEORET MEDIZIN

'K>

PHARMAZJNSTITUF (GEPLANTES) KLINIKUM

50

(E) Eingang (H) Bushaltestelle

(4) Botanisdles Institut mit Versuchsgewächshaus

(1) Farnhaus (2) Palmenhaus

(Robbtäler Regenwald) (3) Sukkulentenhaus (4) Orchideenhaus (5) Bromellenhaus (13) Victorlehaus (7) Tropische Nutzpflanzen (8) Systematische Abteilung (9) Arboretum (Gehölzes) (10) winterharte Arznei-

und andere Nutzpflanzen (11) Glnsterhelde (12) Moor (13) Küsten- und Binnendüne (14) Fernechlucht (15) Kalktrockenhang

(18) Alpinum auf (Cl Urgesteln und (0) Kalkstein

(17) Buchenwald (18) Rhododendron-Anlage (19) Teich mit Wasser- und

Sumpf pflanzen

treidearten u.a. kultiviert, die ersteren in Verbindung mit dem benachbarten Pharmazeutischen Institut. Im Westteil des Gartens ist in einem vergrößerten Dreieck versucht worden, unsere einheimische, mitteleuropäische Vegetation in einer Reihe ausgewählter, natürlicher Pflanzengesellschaften gärtnerisch dar-zustellen. Es beginnt mit einer Ginsterheide (11), die von Wacholder, Birke, Hei-dekraut und verschiedenen Ginsterarten beherrscht wird. Rechter Hand setzt sie sich fort in ein Moor (12), in dem neben dem geschützten Sonnentau, einer „fleischfressenden" Pflanzenart, noch zahlreiche andere Arten gedeihen, die man bei uns noch in den großen Moorgebieten etwa Oberschwabens oder NW-Deutschlands findet. Direkt daneben eine Düne (13), reiner Sand, zuerst bewach-sen mit Pflanzen der deutschen Meeresküsten, danach solchen, wie wir sie in den Binnendünen, etwa den über deutsche Grenzen hinaus berühmten der be-nachbarten Gemeinde Sandhausen (Naturschutzgebiet), haben. Von hier aus sehen wir gegenüber in eine schattige, stets feuchte Partie, die wesentlich von Farnen (14) beherrscht wird und gelangen dann an einem Kalkhang (15 ) vorbei, der eine krautige und artenreiche, auf Kalkböden spezialisierte und an seltenen Pflanzen reiche Vegetation beherbergt, in den Bereich des Alpinums (16). Hier sind wir im Hochgebirge, zumeist oberhalb 2000 m, und die vielen, oft sehr klei-nen Arten stellen einen bescheidenen Ausschnitt aus der immer wieder faszi-nierenden alpinen Flora dar, die je nach ihrer Bodenunterlage ganz verschieden

18

Page 21: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

ausfällt. So haben auch wir differenziert in einen sauren Urgesteinsteil (a) und in einen zweiten, wie er typisch für die Kalkalpen (b) ist. Selbstverständlich fin-den sich in diesem Teil auch viele geschützte Pflanzen, wie Edelweiß, Enzian, Primeln, Orchideen. — Steigen wir auf der Gegenseite den „Berg" wieder herab, so gelangen wir über einen Streifen Buchenwald (17) zur Rhododendron-Anlage (18). Rhododendren sind strauchige, oft auch recht kleine Pflanzen, die vorzugs-weise aus dem Himalaya stammen und die zur Blütezeit im Mai, wenn sie über und über mit Blüten bedeckt sind, einen bezaubernden Anblick bieten. Als letz-tes bleibt uns noch ein kleiner Teich (19) mit Wasserpflanzen, der an seinen Rän-dern noch viele Sumpfpflanzen, sogar wieder Moorpflanzen beherbergt. Schilf, Seerosen, Rohrkolben, Sumpfschwertlilien dominieren hier. Wir sind am Ende angelangt und hoffen, daß Sie viele Anregungen erhielten. Bitte wiederstehen Sie der Versuchung der Selbstbedienung, so einfach dies auch bisweilen sein mag. Auch der nächste Besucher möchte die kleinen Schönheiten des Gartens noch bewundern dürfen, — wir sprechen die Bitte leider nicht ohne Grund aus.

Was übrigens hier im letzten Teil des Botanischen Gartens aufgebaut wurde, er-fährt derzeit eine großräumige Bereicherung um die nur 200 m entfernt liegenden drei hohen Krankenschwestern-Wohnheime herum. Ein Alpinum fehlt hier, doch sollen im Laufe der Jahre an dieser Stelle die Flora verschiedener Wald- und Heidegesellschaften beobachtet werden können.

Öffnungszeiten:

Gewächshäuser: Sonn- und Feiertage, Montag bis Donnerstag 9 — 12, 13 — 16 Uhr, Freitag und Samstag geschlossen.

Freiland: Bis Einbruch der Dunkelheit täglich. Verkehrsverbindung:

Haltestelle „Kinderklinik" der Buslinie 25 direkt vor dem Garten. PKW bis zum Pathologischen Institut, dort Parkplatz und noch fünf Minuten Gehzeit.

19

Page 22: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Alexander Steffen: Unsere Gartenlilien 1929

Carl Feldmaier

Mit diesem Jahr sind es 55 Jahre, daß Alexander Steffen das erste Lilienbuch in deutscher Sprache herausgegeben hat. Es umfaßte 67 Seiten, beschrieb alle damals bekannten Wildlilien sowie die wenigen Lilien, die damals in den Gärten gepflanzt worden sind.

Es war ein ausgezeichnet gut geschriebenes Buch und war vor allem mit verfüh-rerisch schönen, großformatigen Fotos ausgestattet. Es erschien 1929 im Verlag Parey, Berlin. Steffen hatte damals alles zusammengetragen, was es an Wildlilien gab, waren doch gerade vor dem ersten Weltkrieg sehr viele Lilien von den Pflan-zensammlern in Ostasien entdeckt und vor allem in die englischen Botanischen Gärten eingeführt worden.

Alexander Steffen wurde am 24. 11. 1871 in Pommern geboren. Von 1888— 1891 war er Gartenlehrling im Großherzoglichen Garten in Schwerin, zusammen mit Karl Foerster. Anschließend arbeitete er in verschiedenen Städtischen Garten-verwaltungen. 1900 — 1922 war er Schriftleiter beim "Praktischen Ratgeber für den Obst- und Gartenbau" des Verlages Trowiztsch und Sohn in Frankfurt/Oder. 1922 trat er die Stelle als Gartendirektor der Staatlichen Versuchs- und Beispiels-gärtnerei in Pillnitz an. 1936 ging er in den Ruhestand und zog nach Erfurt um, wo er seinen Kontakt mit der Fa. Heinemann (Samenbau) fortsetzte. Schließlich wurde ihm die Ehrendoktorwürde Dr. agr. h. c. verliehen.

Eine zweite Auflage seines Buches 1953, ebenfalls bei Paul Parey, Berlin, verlegt, litt unter den Nachkriegsverhältnissen. Es war ihm nicht möglich gewesen, die Korrektur zu lesen, sodaß es mit verschiedenen Druck- und Schreibfehlern, auch sinnstörenden, behafted war, was ihm die Freude an dieser Auflage verdarb.

20

Page 23: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Ich kam mit Alexander Steffen in Kontakt, als ich um 1936 sein Lilienbuch im Handel nicht erhielt, weil es vergriffen war. Er schickte mir dann zum Studium sein eigenes Exemplar, auch bekam ich von ihm Samen und Pollen. Seine persön-liche Bekanntschaft machte ich 1944 während des Krieges, als ich kurze Zeit in Weimar in Garnison war. Eines Sonntags gelang es mir, per Rad Herrn Steffen und seine Frau zu besuchen.

Im Alter von 83 Jahren, 1954, starb er in Erfurt. Er war immer ein harter Arbeiter gewesen, körperlich und geistig frisch, und beherrschte die englische und fran-zösiche Sprache perfekt. Auch verfolgte er mit Interesse die Gartenliteratur in diesen Sprachen. Sein Interesse galt vor allem den Iris, den Lilien, den Paeonien, aber auch dem Flieder.

Türkenbund Klaus Wiemers

Dies ist ein Loblied auf die Türkenbundlilie (Lilium martagon). Manche Leute sagen zwar, der Türkenbund sei nicht besonders schön, und nur die Formen 'album' und 'cattaniae' lohnten das Pflanzen. Diese Leute haben den Türken-bund bestimmt nicht richtig kennengelernt. Nicht so, wie ich das jetzt erzählen will.

Juli 82 bin ich bei einer botanischen Wanderung mitgegangen, bei der es Orchi-deen und Türkenbund zu sehen geben sollte. Wanderführer H. J. Koch vom Egge-gebirgsverein, der öfters solche Wanderungen organisiert, erzählte mir während der Autofahrt, sein Garten sei eine gepflegte Wildnis ä la Karl Foerster.

Bei Wrexen in der Nähe von Diemelstadt begann die Wanderung. Zunächst ging es etwa 2 km an einer Bergflanke entlang über einen Muschelkalk-Trockenrasen. Der Boden war steinig und das Gras dünn und mager. Hin und wieder sah man Gruppen von Wacholder, am Waldrand Heckenrosen und Schlehen. Zwischen Zittergras und Wundklee standen Deutscher Enzian, Sonnenröschen (Helian-themum nummularium) und Skabiosen. Während der ganzen Wanderung wur-den wir von Orchideen begleitet. Vereinzelt die weiße Platanthera chlorantha und vor allem Gymnadenia conopea, mal in kleinen Gruppen, mal in rosablü-henden Wolken von 50 — 100 Pflanzen. Ab und zu die Fliegenragwurz, und, als eigentlicher Edelstein der Muschelkalkflora, die Bienenragwurz. Beide sind sehr unauffällig; wer sie finden will, muß wirklich suchen.

21

Page 24: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Dann tauchten wir in den Wald ein. Hier emfingen uns Leberblümchen und wieder Orchideen: Die Braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens) und das Rote und Weiße Waldvögelein (Cephalanthera rubra und damasonium). Das Rote Waldvögelein tarnt sich nicht wie die Ragwurzarten. Es leuchtet seltsam schön lila-rosa im Gegenlicht wie aus sich selbst.

Während des Anstiegs in den Bergwald folgte uns dann eine mehr prosaische Pflanze, die Brennessel, immer mehr und immer höher. Dann wurde Brotzeit gemacht. In der Ferne zogen schwarze Wolken auf, umd es rumpelte schon bedrohlich.

Weiter ging es bergan durch die Brennesseln; manche hatten kurze Hosen (ich auch), aber was tut man nicht alles für die Aussicht, Türkenbund in freier Natur zu sehen. Auf dem Gipfel war der Wald dann zu Ende, und wir standen auf einer Lichtung, ca. 400 m lang und breit. Das war das Ziel, und den Anblick vergesse ich nie: Die ganze Lichtung war dicht an dicht übersät mit Türkenbunden, hun-derte, oder vielleicht tausende, ich weiß es nicht. Und diese Farbzusammenstel-lung: rosa Türkenbunde, gelbes Johanniskraut und Tollkirschen mit lila Blüten und schwarzen Beeren und silberne Buchenstämme.

Genau in diesem Moment kam der Gewitterregen herunter. Die meisten Teil-nehmer flüchteten unter die Bäume und Regenschirme. Nur eine kleine Gruppe von Pflanzennarren konnte sich nicht lösen. Wie betrunken von dem Anblick standen wir im strömenden Regen. Manche Lilien waren dunkelrosa, manche heller, einige weiß, alle mit dunkelroten Sprenkeln und starkem Duft. An einer Pflanze zählten wir 30 Blüten. Es ist etwas Geheimnisvolles, Märchenhaftes an dieser Lilie, wenn man sie zwischen knorrigen alten Buchen findet, neben Johan-niskraut und Tollkirsche, gleichsam beschützt durch einen Sperrgürtel von Brennessel- und Brombeerfeldern und den mühsamen, weiten Berganstieg. Und ich wäre nicht überrascht gewesen, an ihrem Fuß im Grase Elfen, Gnome oder andere Waldgeister zu entdecken. Wie schön muß unsere Natur ursprünglich gewesen sein! Leider ist gerade diese Lichtung mit Fichten aufgeforstet. Die Fich-ten sind z.Z. etwa kniehoch. Wenn sie in einigen Jahren zusammenwachsen, haben die Lilien keine Chance mehr. Und so geht es ihnen wohl nicht nur hier.

Deshalb sollten wir unserer heimischen Lilie einen Platz im Garten geben. Sie ist dankbar und unempfindlich.

Die hohen Bartiris sind herrlich, die Lilienhybriden farbenprächtig und beein-druckend, die Phloxe quellen über vor Blütenpracht; aber nur die Türkenbund-lilie hat diese besondere, geheimnisvolle Ausstrahlung, trotz ihrer bescheiden gefärbten kleinen Blüten.

22

Page 25: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Fachgruppe WILDSTAUDEN

Das „Lilienfeld" in der Lechebene Artur Winkelmann

Die Lechebene, soweit sie noch natürlich verblieb, beherbergt eine große Zahl von botanischen Seltenheiten. Eine besondere Kostbarkeit und zur Blütezeit sehr eindrucksvoll ist das Lilienfeld in der Lechebene nördlich von Augsburg. Auf diesem Lilienfeld, einmalig in Mitteleuropa, dominiert im Unterwuchs eines lichten Waldes die Taglilie Hemerocallis lilio-asphodelus L. (H. flava L.).

Der Wald an diesem Standort setzt sich aus verschiedenen Bäumen und Sträu-chern zusammen. An Bäumen treten hauptsächlich Fichten, Eschen und Zitter-pappeln auf. Sie bilden kein dichtes Kronendach, sondern stehen einzeln oder in lockeren Gruppen, um noch Licht und Sonnenschein für die niedrigeren Gewächse durchzulassen. Verschiedene Sträucher entwickeln sich mit unter-schiedlichen Höhen an einigen Stellen. Man findet Heckenkirsche, Schlehe, Weißdorn, Schwarzen Holunder, Faulbaum und Sauerdorn. Die Waldrebe rankt sich an einigen Bäumen hoch. Auf offenen Stellen gedeihen besonders die herr-lichen Taglilien. Im tiefen Schatten treten sie zurück. Man sieht noch eine gan-ze Reihe von Stauden wie Immenblatt, Klebriger Lein, Weidenblättriger Alant, Wasserdost, Akeleiblättrige Wiesenraute, Gelbe Wiesenraute, Schwarze Akelei, Buschwindröschen, Großer Wiesenkopf, Große Sterndolde, Rippensame, Beinwell, Berglungenkraut, Zweiblattorchidee, Einbeere und Maiglöckchen. Gräser sind mit dem Nickenden Perlgras, dem Großen Pfeifengras und der Wald-zwenke vertreten.

So zeigt dieser Taglilienbestand die Schönheit der Blumen und das Zusammen-wirken einer Pflanzengesellschaft. Auch wenn die zarten Blüten in ihrer Größe mit modernen Züchtungen nicht konkurrieren können, sind sie für den Betrach-ter eine Augenweide. Die duftenden hellgelben Blüten werden von dichtgedräng-ten Stielen über dem Lauf getragen. Auf einzelnen Stielen öffenen sich nachein-ander bis zu neun Blütensterne.

23

Page 26: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Das gesamte Areal mit allen darauf vorkommenden Pflanzen steht unter Natur-schutz und es ist untersagt, Pflanzenteile zu entwenden. Auch wird von frei-willigen Helfern das Gelände überwacht.

Wir Staudenfreunde müssen daran interessiert sein, ursprüngliche Lebensräume zu erhalten, denn so wie die Natur die Pflanzen zusammen gedeihen läßt, ist es uns Menschen bei aller Pflege nicht möglich.

24

Page 27: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Fachgruppe WILDSTAUDEN

Erfahrungsbericht über die Aussaat von Fritillarien

Rolf Sievers

Vor ungefähr 3 Jahren bestellte ich mit die ersten Fritillariensamen über die Samenliste unserer Gds. Als dann im zeitigen Frühjahr die Samen ankamen, stand ich vor dem Problem, was ich jetzt wohl damit tun sollte. Bücher über Fritillarien gab es nicht, und über die Aussaat stand überhaupt nirgends etwas ge-schrieben. Also wurden die Samen erstmals in Töpfe mit Erde gesät. Die Keimung war sehr unterschiedlich, einige keimten schon im Herbst, andere kamen erst ein Jahr später. Es war also mit dieser Art Aussaat nichts Vernünftiges. So machte ich mir dann Gedanken über den natürlichen Vegetationsrhythmus der Fritillarien und kam dabei auf eine ganz andere Idee.

Angeregt durch meine Colchizinierungsversuche mit Liliensamen nahm ich kleine weiße Plastikschachteln (10 x 10 x 5 cm), die normalerweise zum Einfrie-ren benutzt werden und die einen dicht schließenden Deckel haben. In diese Schachteln lege ich eine ungefähr 1 cm dicke Schicht aus einem Wattegewebe, das ich anschließend mit Wasser volltränke und dann wieder ausdrücke. Darauf lege ich nun mit einer Pinzette, die ich mit Kunststoff spitzen versehen habe, die Samen dicht an dicht aus. Anschließend sprühe ich noch mit einer Sprühflasche ein Desinfektionsmittel (Physan) darüber. Das Wattevlies sollte nicht zu naß, aber auch nicht zu trocken sein. Durch den gut schließenden Deckel entsteht so eine gewisse Luftfeuchtigkeit, die Samen bekommen von unten Feuchtigkeit und von oben Sauerstoff.

Bevor man die Samen aber in die Schachteln legt, soll man sie noch einige Tage einweichen, damit sie sich voll Wasser saugen können. Auch sondern sie im Wasser einen leicht braunen Saft ab, der sonst das Wattevlies gelbbraun färben würde und leicht Schimmel bildet. Nun stelle ich die verschlossenen Schach-teln mit den Samen in den Kühlschrank bei ca. 4-5 Grad plus. Inzwischen habe ich mit extra deswegen einen eigenen Kühlschrank im Keller zugelegt.

25

Page 28: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Nach ca. 4 Wochen kann man nun beim Nachkontrollieren sehen, wie der Em-bryo innerhalb des Samenkorns langsam größer wird, er wächst durch das Endo-sperm durch. Dann keimt nach nun 3 -4 Monaten an der Spitze des Samens eine kleine Wurzel, die dann ziemlich schnell wächst. Bei ca. 8-10 mm Länge ist dann der Zeitpunkt gekommen, wo ich den Sämling in lockere Erde, in Schalen und Töpfe pikiere und warm und hell stelle. Beim Pikieren steche ich mit einem Zahnstocher Löcher in die Erde und stecke den Sämling nun mit der Wurzel hinein, das übrige Samenkorn bleibt über der Erde. Die Sämlinge keimen sehr gleichmäßig nach diesem Verfahren, man muß nur öfter die Schachteln mal kontrollieren und eventuell mit der Sprühflasche etwas nachfeuchten.

Die Fritillarien bilden im ersten Jahr nur ein grasartiges Blättchen, im zweiten Jahr folgt dann ein etwas breiteres, richtiges Blatt. Bis eine blühfähige Zwiebel entsteht, können 3-5 Jahre vergehen.

Ich habe mir inzwischen im Keller ein Regal gebaut mit künstlicher, schaltuhr-gesteuerter Belichtung und thermostatgesteuerten Heizkabeln, wo ich die Fri-tillarien jahreszeitlich unabhängig aufziehe. Deswegen stört es mich auch nicht mehr, wenn die Samen aus unserer Samenliste erst Ende Februar ankommen.

In gleichen Schachteln und auf gleiche Weise, nur warm gestellt, mache ich auch Schuppenvermehrung bei Lilien, wobei ich die gut abgewaschenen Schuppen mit der runden Seite auf das feuchte Vlies lege, man sieht richtig, wie die kleinen Brutzwiebeln wachsen.

26

Page 29: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Irisbewertung 1984 im Palmengarten der Stadt Frankfurt am Main

Michael von Heydwolff

1. 'Märkisch Weiß' (Tamberg) 89 Punkte, schneeweiß, riesenblumig, B. hellgelb, Zeppelin-Pokal

2. 76 33 A7 (Görbitz) 77 Punkte, weinrote Plic. Spiegel weiß m. gelbem Rand, B. gelb

3. 78 41 A3 (Görbitz) 76 Punkte, sonnengelb mit kleinem weißen Spiegel, B. dunkelgelb

4. 'Samanta' (Moos) 72 Punkte, mahagonirote Plicata, Spiegel weiß mit gelb

5. 78 34 A9 (Görbitz) 71 Punkte, dottergelb, H. etwas bräunlich unterlegt

6. 'Hannover Shooting Match' (Moos) 68 Punkte, violettblau, etwas geadert, B braungelb, wüchsig

7. 'Maschsee Blue' (Moos) 68 Punkte, mittelblau mit schwachem Rotstich

8. 78 56 A7 (Görbitz) 66 Punkte, einfarbig weiß, Bart gelb

9. 78 35 Al2 (Görbitz) 64 Punkte, D hellbraun, H braunrot, gelb gestrichelt, B gelb

10. 78 02 B5 (Görbitz) 64 Punkte, D lavendel, H violett, B gelb-grau

11. 'Hannover Dream' (Moos) 61 Punkte, violettblau, weiße Schlundaderung, B gelb-blau

12. STT 111 (Tamberg) 60 Punkte, einfarbig, melon-orange, B rotorange

13. 'Berlin Lace' (Tamberg) 60 Punkte, zitronengelb, H etwas verblassend

14. 'Tritop's Enkel' (Tamberg) 57 Punkte, ultramarin, B gelb, Farbe etwas ausbleichend

15. 76 74 A3 (Görbitz) 49 Punkte, einfarbig wasserblau, B grau

27

Page 30: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Internationale Zwergiriskonkurrenz 1984 in Wien (18. Seriel

Franz Kurzmann

Staatspreis

'Kyrie', von Skopes/England; hellblaue, reichblühende Media (oder SDB)

Sonderpreis der Gesellschaft der Staudenfreunde

'Marsh Magic', von L. Donnel/Australien; überaus bunte, also mehrfarbige Bor-deriris in Violett, Ockergelb und Weinrot, mit gelbem Bart in rotem Feld.

1. Gruppe: Zwergiris = MDB

1. 'Priwall' von Denkewitz/BRD; graublau, mischfärbig 2. 'Daisy' von Palmer/USA; weiß einfarbig, Bart creme, vielleicht SDB 3. 'Far and Wee' von Sindt/USA; lavendel/braunrot, Pumila-Typ 4. 'Flakes' von Sindt/USA, cremefarben, winzige Zwergiris

2. Gruppe: Kleiniris = SDB 1. 'Royal Eyes' von Shoup/USA; purpur mit Spot, Bart blau 2. 'Capriconüa' von Barry Blyth/Australien; gelb, Bart blau 3. 'Gimlet' von Hagberg/USA; blaßgraugelb, sehr hübsche Form 4. 'Imagette' von Barry Blyth/Australien; Plikata, viol. auf weiß 5. 'Do-Si-Do' von Ensminger/USA; weiß/mattviolett 6. 'Laue Brise' von Denkewitz/BRD; purpurviolett 7. 'Miss Oklahoma' von Palmer/USA; weiß/grünlichgelb

28

Page 31: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

3. Gruppe: Media = IB 1. 'Sundown Red' von Paul Blyth/Australien; purpur, H. etw. dunkler 2. 'Emerald City' von Nichols/USA; Dom fast weiß, Hängeblatt, grünlichgelb,

Mitte oliv, grüner Gesamteindruck 3. 'Florenzia' (Name noch unsicher) von Ensminger/USA; Fancyplikata, das ist

eine Plikata mit dunkelblauen Linien über die ganze Blüte, weißer Grund 4. 'Sentimental Lady' von Nichols/USA; fahlgelb, zarte Schlundzeichnung

4. Gruppe: Arilbreds Kein Preis

1. bis 3. werden mit Medaillen oder Diplomen gewürdigt. 4. und weitere Plätze bedeuten eine "Ehrende Erwähnung".

Kommentar zur Internationalen Zwergiriskonkurrenz 1984 in Wien Franz Kurzmann

Als vor 20 Jahren dieser Wettbewerb begründet wurde, dachte ich, dies werde besonders die Züchter in Europa anregen, ihre Züchtungen einzuschicken, dach-te sogar, das könnte sogar einige Irissammler bewegen, mit dem Züchten von niederen Bartiris zu beginnen. Diese Erwartung wurde nur in sehr geringem Maße erfüllt. Vor allem kann ich nicht verstehen, daß in Nord- oder Südfrank-reich mit dem idealen Klima sich niemand damit beschäftigt. Von Jean Cayeux her, der Hohe Bartiris züchtete, wäre auch eine gewisse Tradition vorhanden. Somit kam es, daß die Züchtertätigkeit der Amerikaner alle Länder überflügelt hat. Ich könnte es genau auszählen, aber geschätzt stammen 9 Zehntel von den 1000 Klonen, die mir nach Wien nach und nach eingesandt wurden, aus USA. Nun taucht sozusagen als Zuwachs Australien mit erfolgreichen Züchtern auf, die im ersten Anlauf in Wien Medaillen gewinnen. 1983 gewann Barry Blyth aus Australien unseren allerersten Preis, den Staatspreis, heuer L. Donnel den Son-derpreis der deutschen "Gesellschaft der Staudenfreunde" und Paul Blyth, offen-bar ein Sohn von Barry den ersten Platz bei den Medians.

29

Page 32: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Damit komme ich zur Besprechung der Ergebnisse von 1984. Der soeben erwähnte Sonderpreis wurde auf eine außergewöhnlich bunte und hübsche Bor-deriris (vielleicht Media) vergeben. Sie hat sehr kräftige Farben, nicht wie seiner-zeit 'Sunrising' von Taylor aus England, die ihre Buntheit in zarten Farben zum Ausdruck brachte. So wie dann 'Sunrising' in den englischen und amerikanischen Katalogen auftauchte, so wird wahrscheinlich auch 'Marsh Magic' in den Ver-kauf gelangen. Bei der Media-Iris 'Kyrie' liegt die Betonung auf reichblühend, die Farbe ist ja keineswegs neu. Daß wir dieselbe Sorte im vorigen Jahr als SDB geführt haben, ist ein Irrtum, der eben vorkommt, weil die Stielhöhen in den Jahren verschieden sind. Die Klone sind meistens nicht deklariert, welcher Grup-pe sie zugehören, und ich kann sie nur nach dem gerade erscheinenden Habitus einordnen.

Bei den MDB's möchte ich das Augenmerk auf den 4. Platz, auf 'Flakes' lenken, weil wir noch nie eine so winzige Iris hatten, kleiner als Iris melitta oder Iris attica. Sie ist nur 6 bis 8 cm hoch, ist damit ein Kleinod in Alpingärten und auch in den Steintrögen, die in Südwestdeutschland als "Trögle" bekannt sind. 'Flakes' ist so eine noch nie dagewesene Form wie 'Spitzbube' von Frau Hein-mann aus Berlin. Die Kleinirise, die SDB's waren schön und vielfältig wie jedes Jahr. Die Farbmuster kehren wieder, einmal kräftiger, einmal zarter, die Form der Blüten wird meist schöner, die Gesundheit und Wuchskraft ist sehr unterschied-lich, und wir in Wien können die letzten beiden Eigenschaften erst im dritten Jahr und bei weiterer Beobachtung beurteilen. Bei den Media's waren sehr wenig Sorten zu bewerten, sadaß wir zwei Vorgriffe auf die 19. Serie getätigt haben, was besonders deshalb sinnvoll war, weil die 19. Serie mit 90 Einsendungen so um-fangreich ist, daß wir es nächstes Jahr (1985) sehr schwer haben werden, die Medaillen gerecht zu verteilen.

30

Page 33: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Internationale Zwergiris-konkurrenz Wien 1984

Der Sonderpreis der GDS, die Karl Foerster-Medaille, erhielt L. Donnel/Australien für seine überaus bunte, also mehrfarbige Borderiris 'Marsh Magic'

Foto: Kurzmann

Zu nachfolgendem Artikel: Sind die Grenzen erreicht?

Sämling 80-tg-am-1

Dieser Lycopin-Amoena-Sämling hat noch keinen Namen. Er muß erst einmal unter Beweis stellen, daß er gartenwürdig ist.

Foto: Denkewitz

,3 1

Page 34: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Sind die Grenzen erreicht? Sorgen und Probleme eines Iriszüchters Lothar Denkewitz

Als ich damals vor knapp 20 Jahren den ersten Kontakt mit neueren Irissorten bekam und bald danach Mitglied der Deutschen Irisgesellschaft wurde, die sich zur "Gesellschaft der Staudenfreunde" gemausert hat, brachten mich die Ver-öffentlichungen und Erfolge der damaligen Züchter Peter Werckmeister und Viktor von Martin sehr schnell in Versuchung, auch zu züchten.

So etwas beginnt meist damit, daß man irgendwelche spontan angesetzte Saat aussät. Aber sehr bald macht man dann gezielte Kreuzungen. Dabei orientiert man sich genau über die Erbmerkmale der Zuchtsorten, über die Qualität der Gene, ob sie dominant oder rezessiv sind, ob die Sorten den an sich normalen doppelten Chromosomensatz haben oder eventuell den vierfachen, also tetra-ploid sind. Die einschlägige Literatur, die Checkliste der Amerikanischen Iris-gesellschaft, Veröffentlichungen der verschiedenen Gesellschaften und nicht zuletzt die Kataloge einiger amerikanischer Irisgärtnereien geben einem Aus-kunft über all diese Dinge.

Da man nun meist aus Platz-, aber auch aus Zeitmangel als Hobbyzüchter seine züchterische Tätigkeit abgrenzen muß, liegt es auf der Hand, daß man sich be-stimmte Zuchtziele setzt. Das wahllose Kreuzen ist keineswegs gut und befrie-digt niemanden. Das gilt übrigens genauso für den professionellen Züchter.

Mein Problem heute ist, ob die von mir sehr eng gesetzten Grenzen zu Fehlwegen, oder sogar auch in eine Sackgasse führen können.

32

Page 35: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Oberstes Ziel, selbst bei einem Züchter, der dieses Metier als Hobby betreibt, sollte die Gartenwürdigkeit seiner Produkte sein. Eine Blütenpflanze, also in meinem Fall eine Iris, ist dann gartenwürdig, wenn sie gut wächst und regelmä-ßig blüht, nicht unbedingt sehr reich, aber regelmäßig. Außerdem muß sie ein gutes Maß an Krankheitsresistenz, Haltbarkeit, Standfestigkeit und Ausdauer am ständigen Gartenplatz aufweisen. Das sind die Selbstverständlichkeiten, die alle im Genpotential, im sogenannten Genpool einer Staude enthalten sein müssen, damit die Pflanze sie im jahrsrhytmus jeweils entsprechend abrufen und verwirklichen kann. Außer diesen als Eigenschaften benannten Genquali-täten muß aber eine Neuzüchtung in Farbe, Muster und Form oder wenigstens in einem dieser Punkte allem bisher dagewesenen voraus sein. Diese neue Genqua-lität, die sich oft aus mehreren Einzelfaktoren zusammensetzt, muß also gefun-den, d.h. durch geschickte, über mehrere Generationen laufende Kreuzungsar-beit erreicht werden. Meist ist der Züchter dabei auf schon vorhandene Gene angewiesen, die im großen Genpool einer Art und deren Varianten oder Formen und Unterarten, verdeckt oder auch offen zutagetretend, bereitstehen. Neuartige Eigenschaften zu erzeugen, d.h. Mutation zu erzielen, sei es durch Strahlung oder mutagene Drogen, wie das Cholchicin, das Gift der Herbstzeitlose, ist ein fast unmögliches Unterfangen und eigentlich nur reinen Glückspilzen, d.h. sehr geduldigen und mit Laboratorien und reichem Fachwissen behafteten Leuten vorbehalten, für die dieses Beruf und Lebensaufgabe ist.

Dieser Bereich war mir von vornherein verschlossen. Und da ich das wußte, habe ich meine Züchtertätigkeit auf den Sektor zu richten versucht, der mir eher offen-steht, nämlich aus dem vorhandenen Genpotential durch ständige, mit allen nur möglichen Mitteln vollzogene, oft mühvolle Arbeit, das gesteckte Ziel zu errei-chen. Wie oft man selbst dabei in eine falsche Richtung geht und dann einen etliche Jahre dauernden Weg verwerfen und neu anfangen muß, möchte ich anhand eines kurzen Berichts aufzeigen.

Meine Zuchtziele hatte ich damals schnell gefunden. Ich wollte zweifarbige Schwertlilien züchten. Farbliche Kontraste, vor allem die Kombination weiß (weißer Dom) mit anderen Farben (blaue, braune, grüne, gelbe oder rosa Hänge-blätter) reizten mich; aber auch alle anderen Kombinationen in bezug auf Ver-schiedenfarbigkeit von Dom und Hängeblatt einer Irisblüte. Bekannt war mir, daß die Zweifarbigkeit sich bei allen älteren Sorten wie z.B. bei der weißblauen 'Wabash' oder der damals neueren 'Gaylord' absolut rezessiv vererbt. Wollte man durch Einkreuzen einer einfarbigen Sorte mit besserer Formqualität die Blüten-form oder durch eine andersfarbige die Farbe verändern, so hätte man in jedem Fall in der 1. Folgegeneration, der F1, so gut wie nur einfarbige Iris.

33

Page 36: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Mein erster Versuch, die Sorte 'Gaylord' mit der damals so bewunderten schönen rosa Iris 'Happy Birthday' zu kreuzen, um den Weg in Richtung weiß/rosa-Amoena einzuschlagen, brachte zwar schöne, aber nur gelbe Sämlinge.

Nun soll man nicht denken, man müsse alles allein machen. Darum sah ich mich auf dem internationalen Irismarkt nach Sorten um, die meinem Ziel schon etwas näher waren als meine eigenen. In bezug auf rosa/weiß war das sehr wenig. Drei Sorten 'Love's Labor', lova Dove', 'Baby's Bonnet' kamen in Betracht, und ich war ziemlich geschockt, als ich die Preise sah. Der Kauf hat mich damals 60 Dollar, d.h. 240,— DM gekostet. Oft braucht man aber gar nicht die Pflanze selbst, sondern der Pollen genügt. Das erfuhr ich leider erst später. Mit diesem Trick habe ich bei den blau-weißen Amoenas gearbeitet und sehr schnell schöne Erfolge erzielt ( 'Alstersegel'/ 'Sehnsucht'). Der Amerikaner Paul Cook züchtete um 1950 aus einer unscheinbaren Wildform, Iris reichen bachii, und einer Garteniris einen zweifarbigen recht kleinblütigen Sämling, dessen hervorragende Zucht-eigenschaften zum Glück von ihm erkannt und weiterverwendet wurden. Es war die Sorte 'Progenitor' mit gelblichem Dom und schwach violetten Hängeblättern. Die Nachkommen dieser Sorte waren die berühmten Iris 'Whole Cloth' (blau-weiß), 'Melodrama' (lila/weiß und sehr groß) und deren Tochter 'Bright Cloud' (blau/weiß).

Es stellte sich bald heraus, daß die Zweifarbigkeit weitgehend dominant war. Gleich die erste Kreuzung, die ich zwischen der 'Melodrama'-Tochter 'Bright Cloud' und der damals bekannten reinblauen 'Pierre Menard' machte, brachte 80 % weißblaue Sämlinge. Allerdings war ihre Gartenbrauchbarkeit sehr unter-schiedlich. Die meisten von den Sämlingen hatten eine sehr schlechte Blüten-form, zu lange und daher umknickende Stiele, und viele neigten bei der gering-sten Luftfeuchtigkeit zum Faulen. Sie sind dementsprechend bald eingegangen. Nur die Sorte 'Alstersegel' hat sich aus der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Gene ein beträchtliches Maß an positiven Eigenschaften herausgefischt:

Klare Farben, guten Kontrast, Gesundheit, ausgewogene Blütenform, dunkles Laub und nicht so hohe Stiele. Alles hat sie nicht. Es fehlt die gute Verzweigung, ein kräftiger Stiel, und es hapert an der Wuchskraft.

Aber wieder zu den rosa Amoenas. Cooks 'Progenitor'-Abkömmling einzukreu-zen, reizte. Aber das hatte schon ein anderer gemacht, Gordon Plough, und dessen Sorte 'Charm of Eden', die sich erst in der F3 oder F4 herauskristallisierte, besorgte ich mir. Dazu kam mein erster Sämling von 'Happy Birthday', ein Säm-ling von Viktor von Martin, der im Hängeblatt lila war und im Dom hellrosa.

34

Page 37: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

14 Jahre lang kreuzte ich alle Kombinationen dieser 6 Sorten und deren gute Säm-linge untereinander, bis 1974 plötzlich ein Sämlingsbeet eine Reihe weiß-rosa-farbiger Iris zeigte. Aber ich merkte sofort, daß es nur ein Teilziel war, das ich erreicht hatte. War der Kontrast stark, dann war die Blütenform miserabel; war die Blüte gut, so konnte man nur mit viel Phantasie von einer Rosa-weiß-Kom-bination sprechen. Aber es liegt ja auch auf der Hand, daß dieses Zuchtziel so leicht nicht erreichbar ist, denn schließlich ist die Farbe rosa bei den Iris extrem rezessiv. Dazu muß sie sich bei den tetraploiden Pflanzen auf 4 Chromosomen verteilen, um manifest zu werden, und letzten Endes ist auch das Gen oder die Gen-Kombination, die die Zweifarbigkeit bewirkt, soweit sie nicht von Cooks 'Progenitor' herrührt, — und das muß ich bald bezweifeln, — eben auch rezessiv. Das bedeutet, daß jedes Einkreuzen einer andersfarbigen Iris, um z.B. die Blüten-form oder auch den Kontrast zu verbessern, unweigerlich einen Rückschlag um Jahrzehnte bedeutete. Ich mußte also wohl oder übel mit meinen besten Sämlin-gen, die eben immer noch lange nicht gut waren, weiterarbeiten, denn ich fand leider auch auf dem Irismarkt damals keine brauchbareren Sorten oder nur solche, die sich als schlechte Eltern erwiesen oder gar steril waren. Wieder wur-den Geschwister gekreuzt, Rückkreuzung mit Eltern vorgenommen und ganze Sämlingsberge auf den Kompost geworfen, bis im vorletzten Jahr wieder 6 Säm-linge in einem Beet voller Ausschuß meine Aufmerksamkeit erregten. Sie wurden sofort auf ein Beobachtungsbeet gesetzt und unter besten Bedingungen gepflegt. Aber geblüht haben sie im nächsten Jahr nicht. Nicht einer! Was ist passiert?

Habe ich durch einseitiges Verfolgen einer Zuchtrichtung die Gene, die für die Wüchsigkeit und Widerstandskraft verantwortlich sind, herausgekreuzt? Ist es vielleicht gar nicht möglich, die Kombination rosa/weiß ohne diesen Verlust zu erreichen, weil die Konstellation nicht erreichbar ist? Sind die guten Wuchs-eigenschaften so gelagert oder gar mit Farbgenen gekoppelt, die eben hier nicht mehr vorhanden sind. Oder ist nur ein Teil absent und könnte durch Weiterver-folgung der Zuchtlinie rekombiniert werden?

Im Augenblick sieht es so aus, als hätte ein gefährlicher Genverlust stattgefun-den, der die Gartenbrauchbarkeit dieser Sämlinge wohl ganz infrage stellt oder sie allenfalls für ein besonderes Areal mit optimalen Klima- und Bodenverhält-nissen, wie sie etwa in Südwestdeutschland oder gar in Südfrankreich oder Cali-fomien herrschen, geeignet machen.

Es ist eine recht prekäre Situation und für mich stellt sich die Frage: Soll ich wei-termachen oder die Arbeit von 20 Jahren auf den Kompost werfen?

35

Page 38: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Iris-Sämlingsblüte 1984 Erhard Wörfel

Einige Leser werden sich vielleicht än meinen kurzen Bericht in Heft 4/83 erin-nern, in dem ich über die rosafarbenen "Fahnen-Iris" aus der Abstammung von 'Miss Venus' berichtete. Leider hat die Iris-Saison 1984 die Vermutung zu-nichte gemacht, daß es sich möglicherweise um eine sog. Plasma-Vererbung handeln könnte. Eine solche liegt dann vor, wenn eine beliebige phänotypische Eigenschaft einer Pflanze nicht von den Chromosomen des Zellkerns, sondern von dem Zellplasma der Mutterpflanze weitervererbt wird. Eine derartige Verer-bung ist bis jetzt nur bei ganz wenigen Eigenschaften bekannt und gesichert. Ausführlich wird dieses Thema im "Handbuch der Pflanzenzüchtung", Band II, 2. Auflage, 1958, Verlag Paul Parey behandelt.

In diesem Jahr blühte der Rest der Sämlinge aus diesen Kreuzungen, und dabei hielten sich die Blüten mit und ohne Fahne am Ende des Bartes die Waage. Die Farbe der 'Miss Venus' wurde dabei in jedem Fall verbessert. Auch die Blüten-größe nahm etwas zu, sodaß ich mich dazu durchrang, wenigstens einen der Sämlinge, nämlich ('Pink Taffeta' X ('Karin von Hugo') X ('Valimar' X 'Orange Cameol X 'Rosa Sämling')) X 'Miss Venus' nicht dem Kompost zu überantwor-ten.

Ein besonderes Problem sind bei den rosafarbenen Iris ja immer die kurzen und zudem nach innen gekrümmten Seitenverzweigungen, sodaß der Stengel im Knospenzustand den Eindruck eines Kätzchenzweiges macht. Diese Unart ha-ben zwei weitere Sämlinge nicht geerbt bzw. wieder bekommen, und zwar 'Pink Taffeta' X 'Pink Fringe' sowie die reziproke Kreuzung beider Eltern. Auch aus der Kombination ('Grilletta' X 'Summer Wine') X 'Lorna Lee' entstanden recht brauchbare Sämlinge in reinrosa, die den schmutzigen Unterton des Vaters (oder sollte man schon Urgroßvater sagen?) nicht besitzen und auch in Form und Substanz ansprechen.

36

Page 39: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Lauter rosa Iris im Garten wirken etwas langweilig, und deshalb waren unter den 48 Kreuzungen aus 1981 mit annähernd 1000 Sämlingen auch noch einige andere, wie z.B. ('Grilletta' X 'Summer Wine') X ('Outreach' X 'New Moon'). Aus diesem Satz wurde ein Sämling ausgelesen, der durch eine Blütezeit der Einzelblüte von 4-5 Tagen auffiel; die Farbe könnte man am besten mit amethyst bis fliederlila bezeichnen. Diese Iris besticht überdies durch gedrungenen Wuchs des Horstes und die relativ starken Stengel, die sie offenbar von der Großmutter mütterlicher-seits mitbringt.

Die makelloseste Blüte jedoch hatte ein Sämling aus ( 'New Moon' X 'Soft Moon-beam') X selbst. Die sonnengelbe Mutter ist inzwischen unter dem Namen 'Pedrillo' registriert und durch die Selbstung entstand ein melonfarbiges Kind mit tieforange Bart. Jede Blüte hielt auch hier trotz ziemlich hoher Temperatur 4 Tage, was bei derart hellen Farben recht selten ist.

Zu meinem Artikel vom Vorjahr wäre noch nachzutragn, daß der durch den Stau-denmohn geschädigte Rittersporn sich verabschiedet hat. Offenbar sind die Stoff-wechselprodukte des Mohns doch ziemlich unverdaulich, was mir zwei Zu-schriften aus dem Leserkreis bestätigen, die ähnliche Beobachtungen beschrei-ben.

37

Page 40: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

"Irisreport 84" Rainer Zeh

Aufgrund des zu kühlen Frühjahrs hatte sich die Irisblüte diesmal um ungefähr ein bis zwei Wochen verzögert, wie überhaupt die Blütenzahl nach dem trocke-nen Vorsommer nicht ganz den Erwartungen entsprach, da ein relativ großer Prozentsatz der Sämlinge und Hybriden nicht geblüht hat. Daß das 84er Irisjahr dennoch keine Enttäuschung wurde, lag zum einen an der Vielzahl der aufge-pflanzten Namenssorten, die den Ausfall einiger Neueinführungen leicht ver-gessen ließen, und zum anderen an der deutlich gestiegenen Gesamtqualität. Hervorzuheben sind vielleicht Gattys 'Precious Moments', 'Jean Hoffmeister', 'Night Affair' (Luihn 83), Hamblens 'Frances Gaulter', 'Extravagant' u.a. Irishy-briden, auf deren weitere Aufzählung jedoch nicht nur wegen des vorweggenom-menen Urteils verzichtet wird. Nachdem die "Bunten" beim letzten Mal etwas zu kurz gekommen sind, soll sich dieser Irisbericht nämlich ausschließlich mit den Amoenas, Neglectas, Bicolors, Blends, Variegatas, Plicatas, Variegata-Pli-catas usw. befassen, wobei wir im Einzelnen der o.g. Reihenfolge nach vorgehen wollen.

Hierbei ist die Trennung von den weiß-blauen Amoenas zu den blau-violetten Neglectas mitunter etwas schwierig, wie z.B. bei den Schwesterpflanzen 'Gli-stening Icicle' (Maryott 82) und 'Hypnotic' (Maryott 83), weswegen diese Irissor-ten ruhig zusammen betrachtet werden können. Schließlich entstammen beide der Kreuzung 'Full Tide' X 'President Farnsworth', wobei die erstere der gut gekräuselten Hybriden die helleren Hochblätter besitzt, während die letztere die breiteren, sich überlappenden Hängeblätter aufweist, doch soll die Entscheidung dem Leser überlassen bleiben.

Eine hervorragende Form zeigt auch die typische Neglecta 'Congratulations' (Keppel 83), die mit den dunkler getönten h'blauen Hoch- und den d'violetten Hängeblättern mit helleren Kanten als die 'Mystique'-Verbesserung gelten kann. Auf die DM-Gewinnerin von 1980 'Mystique' (Ghio 75) gehen außerdem noch 'Nordic Seas' (Mohr 82) oder 'Gay Mystique' (Dunn 84) zurück, die durch die rosa-violette Mutterpflanze 'Gay Parasol' (Schreiner 74) lizw. die blaue Bitone 'Sea of Galilee' (Sexton 74) entscheidend beeinflußt worden sind. Die zuletzt genannte Irissorte steht ebenso im Stammbaum der recht breitblättrigen 'Mystic Waters' (Mohr 83), die jedoch als 'Boardwalk'-Abkömmling einen schwächeren Kontrast aufweist, so daß die Bedeutung der Elternwahl (bzw. -betrachtung) ein-mal mehr erkennbar wird.

38

Page 41: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Der farbliche Gegensatz oder Zusammenklang bestimmt auch ganz wesentlich die nachfolgenden Bicolors, von denen die beigegelbe/rosaviolette 'Syncopation' (Gatty 84) als die beste "Out-of-Region-Variety" bei der 83er Convention der AIS in Seattle ausgezeichnet wurde. Demgegenüber erhielt die brillantgelbe/blau-violette 'Ragtime' den HC mit 12 Richterstimmen, wobei sie übrigens noch geringfügig von der eingangs genannten rosa/violetten 'Frances Gaulter' (beide Hamblen 83) übertroffen wurde, während die gelbbraun-violette 'Marsh Light' (Donnel 83) aus Australien 1982 in Florenz mit dem Premio Garden Club geehrt wurde. Auf einen Preisträger geht auch die gekrauste, r'braune 'Arabian Tape-stry' (Niswonger 83) zurück, die mit den genauso umrandeten bl'violetten Hängeblättern die Farbkombination des DM-Gewinners von 1981, der BB 'Brown Lasso' (Buckles-Niswonger 75) bei den TBs wiederholt, die hier allerdings sehr viel kräftiger ausgefallen ist. Die Farbstärke bzw. -festigkeit scheint dage-gen bei der (bambus-) gelben/blivioletten 'Soap Opera' (Ghio 82) etwas unter-schiedlich zu sein, da diese Irissorte bei kühlem Wetter mehr überzeugt als bei heißem — was häufiger auch eine Substanzfrage ist.

Die Substanz steht i.d.R. bei den 'Chamber Music'-Nachkommen wie der rost-braun-violetten Blend 'Macho' (Williamson 82) außer Zweifel, der man die Festigkeit ihrer Blütenblätter auch ohne das übliche, in Richterkreisen jedoch verpönte Befühlen ansehen kann. Des weiteren kann die etwas breitere, blivio-lett getönte d'rotbraune 'Hilow' (Dunn 82) —abgesehen von der besseren Form — auch durch den guten Stengel bzw. die Verzweigung überzeugen, während die Blend 'Shoot Out' (Gibson 82) vor allem von dem orangegelben/orangeroten Zweiklang lebt. Hierher gehören sicherlich auch der 'Custom Made'-sib 'Gay Motif' (Brown 82), eine purpurn getönte azaleenrosa Blend mit rotem Bart, die beige-apricot-farbige 'Le Bauffe' (Daling 83), die namensgleiche 'Orange Copper Waves' (Gibson 83) oder auch die karamellbraun bis orchideen-violett getönte 'Happy Trails' (Hamner 82) — um nur einige erkennbare "Bunte" zu nennen. Genaugenommen zählen nämlich aufgrund des inneren Farbaufbaus bzw. der fehlenden Farbpigmente alle Mehr- oder Mischfarbigen wie z.B. die Roten und Braunen zu den Blends, die aber wegen der selfähnlichen Farbwirkung im Rah-men dieses Artikelns außer acht gelassen werden sollen.

Etwas andersartig sind demgegenüber 'Devil Moon' (Meek 83) mit violett getön-ten, grauen Hoch- und d'violett-braunen Hängeblättern mit hellerer Kante und 'Lake Moonspun' (Jones 84) mit dunkler schattierten h'blauen Dom- und auf-hellenden Hängeblättern mit gelben Fleckchen und Narbenschöpfen — doch sind wir damit schon über das Thema "Blend" hinausgelangt. Zu diesen, im Engli-schen als "Krazy Kooks" bezeichneten Irisschöpfungen gehört übrigens auch

39

Page 42: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

die mit d'purpurgelben Hoch- und weißen, gelbgesäumten Hängeblättern mit h'violettem Bart ausgestattete 'Ruffled Surprise' (Rudolph 81), die leider etwas schwachwüchsig ist, aber nach einem Ruhejahr diesmal mit fünf Blütenstielen sehr angenehm auffiel.

Ein besonderes Aufsehen bewirken zumeist auch die gelb-braunen Variegatas wie etwa die im Schreiner-Katalog abgebildete, recht große 'Peking Summer' (Schreiner 84), deren br'rote Hängeblätter den Farbeffekt womöglich noch stei-gern, obwohl die Blattform vielleicht etwas breiter ausfallen könnte. Dieser (Ideal-) Forderung entsprechen am ehesten die länger durchgezüchteten kühlen Plicatas wie z.B. 'Go Around' (Dunn 83), ein h'blau-weißer 'Odyssey'-Abkömm-ling, der von der Mutterpflanze nicht nur die breiten Schultern, sondern auch die delikate Randstrichelung übernommen hat. Abgesehen von der Blütenform va-riieren die neueren Dunn-Einführungen von 1983-1984 'Colors', 'Galore' oder 'Perfecta' aus der Kreuzung 'Midway' X 'Rondo' im Grunde immer wieder das gleiche Thema: die kleine, weiße Bartzone mit breitem rot- bis bl'violettem Rand. Dabei ist trotz anderer Herkunft die Ähnlichkeit mit Ploughs 'Exotic Isle' nicht zu übersehen, die bekanntlich über 'Exotic Star' (Plough 75) und 'Winner's Circle' (Plough 72) auf Ponds 'Wintry Night' zurückgeht — doch ist darüber schon ausführlich geschrieben worden. Dies gilt ebenso für die "Variegated"-Linie von Allan Ensminger, die nach den weiß- bzw. blaugrundigen Gestreiften 'Doodle Strudel', 'Inty Greyshun' und 'Purple Streaker' (alle Ensminger 77-81) nach 10 Jahren Züchtungsarbeit nunmehr mit der verwaschen-gefleckten 'Painted Plic' (Ensminger 83) wieder etwas Neues hervorgebracht hat.

Genau das Gegenteil ist bei der jüngsten Variegata-Plicata 'Oh Babe' (Anderson 84) der Fall, die als eine wesentliche Verbesserung von 'Caramba' (Keppel 75) an-zusehen ist, deren g'gelbe Hoch- und weißgrundige, gleichmäßig r'braun punk-tierte Hängeblätter sich hier beinahe unverändert wiederfinden — doch macht die Blütenform, -zahl und Verzweigung den kleinen (oder großen) Unterschied aus. Apropos Unterschied: Aufgrund der vielfältigen Farb- und Genkombinatio-nen der warmen Plicatas gibt es mittlerweile derart viele Farbvariationen, daß diese Gruppe im Rahmen dieses Artikels einmal ausführlicher behandelt werden soll.

Neben Felix Schreiner, Keith Keppel, Gordon Plough u.a. Iriszüchtem ist es vor allem dem Plicata-Spezialisten Jim Gibson zu verdanken, daß dieser Iristyp eine derartige Popularität erreicht hat, daß man bei dem Wort Plicata unwillkürlich an die Gibson-Sorten denkt. Immerhin hat es dieser, seit 1940 tätige Iriszüchter mit 'Kilt Lilt' (Gibson 70) geschafft, zum zweiten Mal einer Plicata die höchste Auszeichnung der AIS zu verschaffen, ein Ergebnis das ohne die intensive Be-

40

Page 43: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Der Slaudengarien Nr. 4/1984

GESELLSCHAFTS-NACHRICHTEN TERMINE — NEUE MITGLIEDER — ANZEIGEN

• Redaktionsschluß für Nr. 1/1985:1. Februar

• Samentauschaktion 1984/85 Dieser Nummer liegt die neue Samenliste bei. Beachten Sie bitte bei Ihrer Bestellung die Hinweise auf der Liste und schicken Sie Ihre Bestellung in dem beigefügten Um-schlag an Frau Wörfel.

• Beitrag 1985 Bei Beitragsrechnung für 1985 liegt dieser Ausgabe bei. Bitte überweisen Sie zeitig und schreiben Sie Ihren Absender auf dem Überweisungsblatt mit Druck-buchstaben.

• Jahrestagung 1985 21. — 23. Juni in Erlangen. Programm mit Nr. 1/85.

• Bitte teilen Sie Ihre Anschriftenänderung mit. Sie ersparen uns damit unnötige Arbeit, Zeit und Geld.

• Grünberger Staudentage Der Termin der auch bei manchen Mitgliedern unserer Gesellschaft beliebten „Grünberger Staudentage" ist für 1985 auf 8. — 10. Februar festgelegt mit dem Leitthema: "Dauerhafte Pflanzungen durch Stauden". Speziell werden die Gattun-gen Hosta, Epimedium, Rodgersia und Farne angesprochen. Seminargebühr: DM 120,— (Auszubildende und Studenten Rabatt von 40%). Anmeldung und genaues Programm: Bildungsstätte des Deutschen Gartenbaues, Gießener-Str. 42, 6310 Grünberg, Tel. 06401/7003.

1

Page 44: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

• Gartenbesuch aus Dänemark Seit Jahren besuchen uns Gartenfreunde aus Dänemark. Sie kommen als Reise-gesellschaft mit Bussen. Es sind meist 40 — 50 Leute. Meine Frau und ich haben im September dieses Jahres einen Gegenbesuch gemacht. Mit dem Organisator der dänischen Busreisen, Herrn Konsulent Alex Nissen durften wir eine Reihe wunder-schöner Gärten besuchen. Die Gastfreundschaft war unglaublich. Herr Nissen bat mich, ihm Adressen von Gartenbesitzern zu vermitteln, die bereit sind, die Besichtigung ihres Gartens nach vorheriger Anmeldung zu gestatten. Interessenten wollen sich bitte bei mir melden: Hubert Hörster, 2121 Mechtersen, Tel. 041 78/3 63.

• Wildpflanzensamen von Naturstandorten Selbstgesammelte Samen von über hundert Arten kann ich anbieten. Darunter sind viele Raritäten: Colchicum macedonicum, Crocus scardicus, Lilium carniolicum, Pinguicula leptoceras, Pulsatilla hallen, Saxifraga grisebachii, Sorbus aria, S. domestica, Asplenium onopteris, Primula kitaibeliana, Euonymus verrucosa u.a. Bei Interesse bitte Liste anfordern bei Angelina Petrisevac, E. Nemarnika 19, 51420 Buzet, Jugoslavija

• Irissammelbestellung Wie in den vergangenen Jahren wird auch 1985 eine Irissammelbestellung in den USA durchgeführt werden, wozu wiederum die "Irisliste 85" mit vorkalkulierten (Zirka-) Preisen ab Januar zur Verfügung stehen wird. Diese enthält die 300 besten amerikanischen Irissorten der Jahre 1980-1985 nebst ausführlicher Beschreibung, Abstammung, Pflanz- und Pflegehinweisen, Kreuzungstips usw. Erhältlich gegen 4,— DM in Briefmarken oder Überweisung auf das Postgirokonto 785 86-605, Post-giroamt Ffm. (Bankleitzahl 500 100 60). Anfragen unter dem Stichwort "Irisliste 85" bis spätestens 15. Mai an Rainer Zeh, Max-Beckmann-Str. 5, 6000 Frankfurt 70.

• Internationale Blumenausstellung vom 4. - 14. April 1985 in Cagnes-Sur-Mer.

Auskunft erteilt Comite d'Organisation, B.B. Nr. 87, F-Cagnes-Sur-Mer.

gärtnerischer Pflanzenbau Dr. Hans und Helga Simon Lib Georg-Mayr-Straße 70 • 8772 Marktheidenfeld

Sortiments- und Versuchsgärtnerei

Gräser und Bambus, Schmuck- und Schnittstauden, Wildstauden, Alpine und Zwerggehölze, Kübelpflanzen, Farne und Wasserpflanzen. Kostenlose Preis-liste, bitte schreiben Sie uns! Besichtigung jederzeit möglich. Auf Wunsch bieten wir sorgfältige Gartenberatung.

2

Page 45: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Hinweis auf die Groß-Ausstellung "Garten 85" Ende März

in den Ausstellungshallen auf dem Killesberg Stuttgart, wo auch unsere Gesellschaft mit der Fachgruppe alpiner Pflanzen (Raum Stuttgart) mit einem Stand vertreten sein wird.

Naturkundliche/Pflanzenkundliche Reisen für Staudenfreunde 1985

Herr Heribert Reif, der den Reisekreis von Dr. Hecht seit 1983 übernahm, bereitet auch wieder für 1985 Reisen für Staudenfreunde vor.

5.-14.4.85

Frühlingsblüher in den Südalpen Gardasee, Brenta-Adamello-Naturpark, Hochebene von Lavarone-Buchen-Tannenwald

27.4.-5.5.85 Salzburger Land und Nationalpark Hohe Tauern Frühjahrsblüher der nördlichen Alpen Bäume, Gärten, Kulturhistorie

16.5-27.5.85 Steiermark/Österreich Unterwegs mit der dendrologischen Gesellschaft baum- und landeskundlich

6.-17.6.85

Trentiner Dolomiten und Südtirol Hochebene von Lavarone, Trento, Cembratal, Fleimstal Fassatal, Marmo-lata, Civetta-Gebiet

26.6-3.7.85 Stilfser Nationalpark — Unbekanntes Südtirol Bormio, Provinz Sondrio, Stilfser Joch, einsame Täler sommerblühende Stauden

27.9.-30.9.85 Vogesen-Wandertour Wandern-botanisieren und schauen auf den schönsten Wegen in den Hochvogesen

Informationen bitte anfordern: Naturkundlicher Reisedienst, Reisebüro Reif, Postfach 54 01 05, 4600 Dortmund-50 oder Osterstraße 22, 4708 Kamen, Tel.: 0 23 07/7 41 70 oder 1 86 33 Auf Anfrage erhalten Sie ausführliches Informationsmaterial.

Gelegenheit: Abzugeben gegen Gebot

20 Jahrgänge „Gartenschönheit" 1920 - 1942 19 Jahrgänge „Pflanze und Garten" 1951 -1969 4 Jahrgänge „Grün" 1970 - 1973

13 Jahrgänge „Mein schöner Garten' '1972 - 1983

Alle Jahrgänge gut erhalten, neu gebunden.

K. Metorn, Am Unteren Schlittberg 17,6725 Römerberg 2, Tel.: 0 62 32/8 44 02

3

Page 46: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Gartenfreunde bevorzugen von ALDINGER: Erlesene Pflanzen für Garten, Terrasse, Balkon, Wohnung - dazu entsprechende Gefäße, z.B. aus Holz,

Geflecht, Ton, Keramik, Steinzeug. Praktische Arbeitsgeräte. Komposterde aus Heilpflanzen. Biologische Pflegernittel für den »Garten ohne Gift«. Blumen- bücher, Gartenbücher. Referate, Kurse, Vorführungen. Und Hobbybastler

schätzen: Material für alle aktuellen Basteltechniken. Viele Kurse und Vorführungen. Großes Sortiment von Bastelbüchern. Ausgesuchtes Kunst-

gewerbe, Körbe, Kerzen. Pädagogisch wertvolles Holzspielzeug. Ausgewählte Kinderbücher. Besuchen Sie uns. Jetzt. Immer gibt es etwas zu entdecken.

Das große, rote »A« von ALDINGER sowie rote Pfeile auf grünem Grund zeigen Ihnen die letzte Wegstrecke zu

AMMER GARTE111

UflD H013139/

4

VVollinstraße 105 7000 Stuttgart 40 (Zuffenhausen) Garten-Baumschule

(0711) 825012 Hobby-Basteln

(0711) 825013 Wir sind fur Sie da: Mo-Fr 8-18 Uhr, Sa 8-14 Uhr langer Sa 8-18 Uhr Zufahrt nur über die Schwieber- dinger Straße/Wollinstraße

Page 47: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Wir grüßen unsere neuen Mitglieder herzlich: Bakhuyzen, Ralph A., Velolaan 60, NL-2771 LZ Boskoop/Holland Becker, Frau Martha, Mühlwiesenstr. 21, 7262 Althengstett Brandi, Frau Anneliese, Fliederweg 3, Ränkam, 8492 Furth im Wald Buchner, Frau Birgit, Weinberg 12, 3200 Hildesheim Buhl, Dr. Claus, Schönkamp 25, 2305 Heikendorf Dillmann, Werner, Auf dem Forst 30, 5400 Koblenz Falkenstein, Eberhard, Eulenweg 4, 6103 Griesheim Frey, Frau Traute, Hellewiesenstr, 26, 7333 Ebersbach Fritz, Ludwig, Im Erlich 3, 7560 Gaggenau-Ottenau Hallerstede, Frau Anne, Fasanenweg 2, 3204 Heyersum Hartenstein, Hermann, Dipl.-Ing., Lohestr. 42, 8521 Heßdorf Hartmann, Karlheinz, Petersgmünd 89, 8544 Georgensgmünd Hessler, Walter, Römerweg 135, A-3512 Mautern/österreich Hornung, Frau Dorothea, Spechtstr. 21, CH-4104 Oberwil/Schweiz Hatz, Frau Eva-Maria, Landsberger-Str. 2, 6703 Limburgerhof Hüpper, Thomas, Zur March 16 A, 7800 Freiburg Hutt, Frau Ulrike, Harzer Weg 12, 7336 Uhingen-Sparwiesen Kirchhoff, Heinz, Hubertusstr. 193, 4150 Krefeld Lang, Frau Annelise, Markgrafenstr. 65, 4000 Düsseldorf 11 Lindner, Frau Charlotte, Erlenweg 3, 8204 Brannenburg van Lochern, Herr Gerrit f., Dr. Nolenslaan 37, NL-6823 BK Amhem/Holland Loecherer, Peter, Dorfstr. 15, 8951 Pforzen/Leinau Loubier, Christian, Aussiedlerhof, Ampfertal I, 7147 Eberdingen Lovrencic, Hans-Jörg, Sittenbacher-Str. 35, 8500 Nürnberg-30 Mühldorfer, Frau Anne, Wellenburger-Str. 32, 8900 Augsburg 22 Pedersen, Frau Annelise, Blommehaven 16, DK-5320 Agedrup/Dänemark Plagge, Frau Marianne, Osterfeldstr. 44, 4803 Steinhagen Platen, Frau Stefanie, Marktplatz 5, 6360 Friedberg 3 Ponta, Frau Rosmarie, Querstr. 8, 4793 Büren/Steinhausen Reif, Heribert, Reisebüro Reif, Oststr. 22, 4708 Kamen Reimers, Klaus, Am Holm 20, 2300 Kronshagen Rothe, Bernhard, Meisenstr. 54, 4437 Schöppingen Schmitt, Frau Hedwig, Hubertusstr. 40, 5510 Saarburg Schuetzler, Martin, Wolfgartenstr. 41, 7420 Münsingen Schulz, Fritz, Rhodeländerweg 128, 1000 Berlin 47 Stam, Herr!. G., 44 R.I.S. 'Traat 10, NL-4051 Ar Ochten/Holland Stehle, Dr. Heinz, Schulstr. 2, 8525 Marloffstein b. Erlangen Turba, Frau Maria, Burgfriedenstr. 13, 8060 Dachau Ullmann-Hauri, H. u. R., Lehenmattstr. 219, Fach 136, CH-4028 Basel/Schweiz Wagner, Frau Annette, Hosrain 28, 6342 Haiger 6-Allendorf Wiersdalen, Frau Inger Lise, Bedehnsbakken 35, N-3924 Langangen/Norwegen Yoshida, Kazuyuki, 4129 Horinouchi, Kitauonumagun, Niigata-Ken, 949-74 Japan Zimsack, Frau Antonia, Langenlohe 6, 8551 Wiesen thau

Freilandsukkulenten! Winterharte Kakteen, Lewisien, Rosularia,Sedum,Sempervivum in über500 Sorten 25 Arten winterharte Kakteen u. a. Sukkulenten nur DM 50. -

Bitte Liste anfordern !

RICHARD BAUER, Silling 8, 8359 Rathsmannsdorf

5

Page 48: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Termine der Regionalgruppen

Region Berlin Hinweise über Zusammenkünfte bei Dr. Tomas Tamberg, Zimmerstr. 3, 1000 Berlin 45. Tel. 712 42 35

Region Bonn/Köln Termine werden durch die Telefonkette bekanntgegeben. Anfragen an: Barbara Hagemann, Eifelstraße 3, 5357 Swisttal-Buschhoven, Tel. 022 26/35 82

Region Dortmund 19. 1.1985 Pflanzenbilder-Macrofotografie (Dr. Hecht)

16. 2.1985 Die Seiser Alm und ihre Flora (Gandras)

16. 3.1985 Der Steingarten (Imkamp)

20. 4.1985 Duftpelargonien — Sortiment, Verwendung, Pflege (Manthey)

Juli Rosen und Stauden Führung im Bereich "Heim u. Garten" (Kühn)

Während der Monate Mai bis September finden in den Gärten der Mitglieder der Regional-gruppe Besuche statt. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.

21. 9.1985

Mitglieder zeigen Dias aus ihren Gärten/Pflanzenbörse

19.10.1985

Primeln (Köhlein)

16.11.1985

Das englische Staudenbeet (Herling)

Weitere Informationen: Reiner Herling, Höhenweg 11 a, 46 Dortmund 30, Telefon Schwerte: 023 04/8 25 44

Region Düsseldorf In der Region Düsseldorf haben sich inzwischen Staudenfreunde aus Erkelenz, Kaarst, Krefeld, Mettmann, Mönchengladbach, Ratingen, Wuppertal und (mich eingeschlossen) auch zwei Düsseldorfer zusammengefunden.

Auskunft über geplante Termine über: Birgitt Picard, Himmelgeister-Str. 348, 4000 Düsseldorf, Tel. 0211/31 2818

Freundeskreis Erlangen Treffen finden alle 8 Wochen statt. Es wird persönlich dazu eingeladen. Anfragen an Inge-borg Tschakert, Gertrud-Bäumer-Straße 18, Tel. 091 31 /99 34 35.

6

Page 49: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

FRITZ KÖHLEIN

Primeln

ULMER

17

Primeln und die verwandten Gattungen Mannsschild, Heilglöckchen, Götterblume, Troddelblume, Goldprimel

Von Fritz Köhlein, Bindlach 406 Seiten mit 112 Farbfotos und 100 Zeichnungen Ln. mit Schutzumschlag DM 128,—(Reihe Gebirgspflanzen im Garten)

Fritz Köhlein ist es wieder einmal in hervorragender Weise gelungen, ein neu-es umfangreiches Gebiet in einem überschaubaren Umfang zu behandeln. Dabei wurde die Artenvielfalt so weit wie möglich berücksichtigt, da durch die zunehmende Reisetätigkeit, die sich jetzt auch wieder auf China erstreckt, Primeln in Kultur kommen, die aus ihr verschwunden waren. Genaue Hinwei-se auf das Vorkommen sollen diese Tendenz verstärken. Auf der anderen Sei-te steht der Fortschritt der Züchtung, besonders auf den für den erwerbsgärt-nerisch wichtigen Sektoren. Hier wird der neueste Stand vermittelt. Bei der Gestaltung sind die verschiedensten Gartensituationen berücksichtigt. Auch bei dieser Gattung wurde auf eine enge Verzahnung der gärtnerischen und botanischen Interessen und vor allem auf nomenldatorische, systematische, morphologische und ökologische Gesichtspunkte Wert gelegt. Trotz seines wissenschaftlichen Hintergrunds ist das Buch so angelegt, daß sich auch der Neuling auf dem großen Gebiet der Primeln zurechtfindet.

Bestellschein Erhältlich inihrer Buch(Fach)handlung

- Verlag Eugen Ulmer 61575 Köhlein, Primeln DM 128,—

Name/Anschrift

Postfach 70 05 61 7000 Stuttgart 70

7

Page 50: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Region Frankfurt/Main

Veranstaltungen Winter/Frühjahr/Sommer 1985

Ende Dezember 1984 ist das Palmengarten-Restaurant geschlossen, deshalb diesen Monat kein Vortrag.

27.1. Lichtbildervortrag von Herrn K. Baumann, Frankfurt: "Pflanzen auf Kreta"

24.2. Lichtbildervortrag von Herrn H. Wilhelm, Offenbach: "Farne am Wildstandort und in Kultur"

31.3. Lichtbildervortrag von Frau L. Schmidt, Schöneck: "Eindrücke von Ausstellungen (Kassel, München, Amsterdam)"

28.4. Stammtisch mit Pflanzenbörse

26.5. Pingsttreffen zum Beginn der Irisblüte im Palmengarten

30.6. Stammtisch zum Auftakt der Hemerocallisblüte

28.7. Ferientreffen ohne Programm

25.8. Stammtisch (Austausch von Urlaubserlebnissen)

29.9. Stammtisch mit Pflanzenbörse

Alle Veranstaltungen beginnen um. ca. 14.30 Uhr in den Palmengarten-Gaststätten. Gäste sind jederzeit herzlich willkommen.

Rückfragen bei Erhard Wörfel, Meisenweg 1, 6234 Hattersheim-Okriftel, Tel. 06190/3642

Region Freiburg/Lörrach Wer im Raum Freiburg/Lörrach an regelmäßigen, monatlichen Zusammenkünften mit Vorträgen, Besichtigungen (jahreszeitlich bedingt) Interesse hat, möge sich bitte schrift-lich oder telefonisch melden bei Susanne Weber, Gärtnerei Gräfin von Zeppelin, 7811 Sulzburg 2 (Laufen).

Region Göttingen/Kassel Wir treffen uns am 19.5.1985, 14.00 Uhr in der Staudengärtnerei Wauschkuhn. Der Betrieb liegt etwas nördlich von Hann. Münden an der B 3. Der nächste Ort ist Mielen-hausen bzw. Schechen. Besonders die Freunde der Alpenpflanzen werden hier ihre Freude haben. — Bei günstiger Witterung wollen wir wieder gemeinsam Picknick machen.

Rückfragen an Dr. C.H. Fried, Hauptstr. 3, 3501 Ahnatal-Heckershausen. Telefon 05609-9017

8

Page 51: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Region Hamburg

1. Frühschoppen: Jeden 2. Sonntag im Monat mit Ausnahmen der Monate, in denen das Frühjahr- und das Sommertreffen stattfinden, im Gasthaus zum Wattkorn (Schwen), Tangstedter Landstraße 230, Hamburg 60 (Langenhorn), 10 — 12 Uhr. Zu erreichen mit der U-Bahn bis Langenhorn-Nord, mit dem Bus 192 direkt.

2. Frühjahrstreffen am Samstag, den 13. April 10 Uhr zum Staudentausch. Genaueres wird noch bekanntgegeben.

3. Sommertreffen am Samstag, den 8. Juni 1985. Wir besuchen Gärten unserer Freunde, evtl. die Gärten der Herren Gombault und Dahm. Genauere Information erfolgt.

4. Bußtagstreffen am Mittwoch, den 20. November 1985. Es sind für dieses neu einge-richtete Treffen Vorträge und intensive Information vorgesehen.

Einladungen und Benachrichtigungen ergehen an alle Mitglieder der Regionalgruppe Hamburg und an Mitglieder der GDS, die ihr Interesse bekunden.

Lothar Denkewitz, Wildes Moor 204, 2000 Hamburg 62, Telefon: 040/5200516

Thysanotus Samen — Versand Postfach 44 - 81 09 A 2800 Bremen 44

Thompson & Morgan Samenvertrieb

Katalog erhältlich ab sofort! gegen 4,— DM in Briefmarken. CA. 3000 ARTIKEL —220 SEITEN — FAST 1000 FARBABBILDUNGEN lieferbar sind z.B.: Samen von marmorierten Wicken, Gebirgshänge-nelken, Meconopsis, Lapageria, Prärieenzian, Mandragora, Felicia, Tacitus, gefranster Zierkohl, rotstieliger Mangold, röhrenblütige Cosmea, riesenblättriger Handstock-Kohl (bis 2 m hoch), Hibiscus, Schizopetalus, Althaea nigra, Impatiens, -orchideenblau F1-, weiße Tagetes, gestreifte Tomaten und viele andere neue Seltenheiten.

NEUHEIT! erstmalig in Deutschland! ab sofort lieferbar Geraniensamen: F1-Hybriden BLÜTE WEIß/ROT GESPRENKELT

9

Page 52: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Region Hannover Termine erfragen bei Karl-Heinz Rohlfing, Matthiaswiese 18,3200 Hildesheim, Tel. 051 21/41467.

Region Kiel Unsere Zusammenkünfte finden an jedem 1. Samstag im Monat um 15.00 Uhr im Gast-hof "Margarethental" in Kiel-Suchsdorf statt.

Anfragen bitte an G. Kohls, Tel. 0431/31 20 76 oder H. Willkowei, Tel. 0431/5811 00.

Region Koblenz Termine: Jeder erste Sonntag im Februar, April, Juni, August, Oktober, Dezember um 15 Uhr im Hotel Rheinblick, 5413 Bendorf. Rückfragen bei Gerd Kessler, Im Silbertal 1, 5410 Höhr Grenzhausen.

Region Lüneburg/Celle Treffen erfragen bei Hubert Hörster, Bruchweg 7, 2121 Mechtersen, Tel. 041 78/3 63.

Region Mannheim/Ludwigshafen Sonntag, den 9. Dezember 1984 "Schöne Zimmer- und Kübelpflanzen und ihre Pflege". Vortrag mit Dias von Karl Senck.

Sonntag, den 20. Januar 1985 Vielfalt und Schönheit der fleischfressenden Pflanzen. Dia-Vortrag von Dipl. Biol. Inge Weber, Freinsheim

Sonntag, den 10. Februar 1985 Blumen und Blüten als Wegweiser zu einem neuen Naturverständnis Dipl.-Ing. Paul Weisser, Landschaftsarchitekt Leiter des Gartenwesens der BASF und Vorsitzender des Landespflegebereiches der Stadt Ludwigshafen spricht über Möglich-keiten und Grenzen einer artenreichen Pflanzenwelt in unserer Stadt.

Diese fünf Veranstaltungen finden jeweils um 15.00 Uhr im Turmrestaurant Ebertpark statt.

Sonntag, den 10. März 1985 Rosen und ihre Begleiter Neuartige Verwendung der Rosen in unseren Hausgärten. Vortrag mit Dias von Josef Raff, dem langjährigen Direktor der berühmten Gärten auf der Blumeninsel Mainau und Präsident des Vereins Deutscher Rosenfreunde.

Der Vortrag findet im Bürgermeister-Reichert-Haus Ludwigshafen, Bismarckstraße, um 15.00 Uhr statt.

Wir bitten um regen Besuch unserer Veranstaltungen.

Alle Veranstaltungen finden um 15.00 Uhr im Turmrestaurant im Ebertpark Ludwigshafen statt.

Kurt Hahn, Anglerstr. 148, 6700 Ludwigshafen-Edigheim, Tel. 06 21/6618 28.

10

Page 53: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Region München/Südbayern Treffen finden jeweils am letzten Samstag im Januar und März ab 14.30 Uhr in der Gast-stätte "Hackerkrug" in Puchheim statt. Unser Frühjahrstreffen ist für April in der Gast-stätte "Heide Volm" in Planegg geplant. Weitere Auskünfte erteilen: Wolfram Hörning, Bgm. Müller Str. 23,8031 Puchheim, Tel. 089/80 16 04 und Juliane Kraut, Weberstr. 3, 8065 Welshofen, Tel. 081 35/1318

Region Münsterland Anfragen bei Werner Reinermann, Bürgerweg 8, 4431 Schöppingen, Telefon 0 25 55/18 51.

Region Nürnberg/Nordbayern Walter Friedrich, Steinackerstraße 7, 8561 Diepersdorf bei Nürnberg.

Region Ostalb/Donau Am 24. März 1985 14.30 Uhr Vortrag von Herrn Winkelmann „In den julischen Alpen" bei Josef Becherer, Auholzweg 41, 8880 Dillingen, Tel. 0 90 71/30 57

Winterharte Zierpflanzen Staudenkulturen Alpenpflanzbn

Meine kostenlose Preisliste informiert Sie über mein reichhaltiges Pflanzenangebot. Liste bitte anfordern!

Dieter Stroh Staudenkulturen 6606 Saarbrücken-Gersweiler, Kreisstr. 245, W 06898/32900

11

Page 54: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Haus auf der Wacht

Region Saar Sonntag 24. März 16 Uhr Treffpunkt Finkenrech: "Steingarten und Zwiebelgewächse" (Frau L. Müller/Herr Schütz) anschl. im Gasthaus 'Hesedenz' — Dirmingen: "Tips zum Obst- und Gemüsebau" Diavortrag von Herrn Klein

Sonntag 5. Mai 17 Uhr Gasthaus 'Hesedenz': "Stauden im Garten" Diavortrag von Herrn E. Fluche — Roßdorf

Sonntag 2. Juni 17 Uhr Treffpunkt Finkenrech: "Irisblüte" (Führung für interessierte Besucher — Frau Greb

Sonntag 7. Juli 17 Uhr Treffpunkt Finkenrech: "Lilien- und Hemerocallisblüte" (Führung für interessierte Besucher durch die Herren Klein, Rech und Werner Müller)

Sonntag 18. August 17 Uhr Treffpunkt Finkenrech: "Staudenblüte und Heidegarten" Frau L. Müller/Herr Fries)

Sonntag 13. Oktober 16 Uhr Gasthaus 'Hesedenz': Pflanzenbörse und Stammtisch

Sonntag 17. November 16 Uhr Gasthaus 'Hesedenz': Jahresabschlußtreffen: Das Gartenjahr 1985 — evtl. mit eigenen Dias

Anfragen an: Frau Elle Greb, St. Johannaer-Str. 42, 6602 Dudweiler/Saar, Tel. 0681/398744

Region Stuttgart Treffen mit Dia-Vorträgen u.a. jeden 3. Samstag im Monat 15 Uhr im Hotel/Hospitz Wartburg, Lange Straße 49, 7000 Stuttgart 1

oberhalb der Felsenpartien des Donaudurchbruches in prächtiger Höhenlandschaft der Schwäbischen Alb,

herrliche Naturschutzgebiete, Heilklima, föhnfrei, Neubau nach biologischen Gesichtspunkten. Veget . Vollwertkost.

Bitte Prospekt anfordern !

Manfred und Inge Hold 7201 Irndorf (zwisch. Sigmaringen u. Tuttl.) Ruf Beuron 07466/364

Wandern — Ruhen — Erholen — Gesunden

12

Page 55: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Alpen- und Steingartenpflanzen

Zwerg-Blütensträucher

Zwerg-Nadelgehölze

Rhododendron

Alpenrosen

Region Ulm

24. 2.85 14.00 Uhr Diavortrag: 'Eine Urlaubsreise durch walisische und englische Gärten'. Ref. Herr E. Beitel, bei Wolfgang Salzborn, Rabenweg 4, 7913 Senden-Witzighausen

Ende April oder Anfang Mal 1985

"Bepflanzung des Staudenbereiches im Stadtpark Senden", es wird gesondert eingeladen.

9. 6.85 14.00 Uhr Irisblüte im Garten von Herrn Natter in Ulm. Dieser Garten beherbergt auch eine sehenswerte Steingartenanlage.

5.10.85 14.00 Uhr "Treffen mit Pflanzenbörse" bei Wolfgang Salzborn, Rabenweg 4,7913 Senden-Witzighausen. Bitte bringt alles übrige von Stauden, Zwiebeln oder Samen mit.

Rückfragen an Wolfgang Salzborn, Rabenweg 4, 7913 Senden-Witzighausen, Telefon 073 09/5487.

Region Westfalen (Raum Lemgo) Auskünfte erteilt und Anmeldungen erbitten: Dorit Stramann, Heckenweg 8, 4970 Oeyn-hausen 2, Tel. 05731/5905.

Region Osterreich Rückfragen bei Prof. Franz Kurzmann, Friedrichstraße 51, A-2500 Baden

Region Schweiz Treffen erfragen bei Dr. H. Spinner, Beaumontweg 25, CH-2500 Biel, oder Peter Geiser Parkweg 2, CH-4142 Münchenstein 1.

Katalog auf Anfrage

WENN@ Joachim Carl • 7530 Pforzheim-Würm • Telefon 072 31/705 90

13

Page 56: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

in Laufen/Baden D 7811 SU LZ BU RG 2

Spezialität Iris und Hemerocallis.

Reichhaltiges Staudensortiment besonders von Paeonien, Papaver orientale und Sempervivum.

Ausführlicher Versandkatalog bitte unter Bestell-Nr. 4c anfordern. (Schutzgebühr DM 4,— in Briefmarken erbeten).

Besuchen Sie uns zu den Blütezeiten der Zwergiris im April, der hohen Bartiris im Mai, der Paeonien und Papaver im Mai-Juni und der Herne-rocallis im Juli. Auch im Herbst finden Sie eine Fülle blühender Stauden und manche Anregung.

Ein faszinierendes Angebot

Rosen u. Clematis in unübertroffener Vielfalt über 700 Sorten Rosen und 100 Sorten Clematis

dazu andere Kletterpflanzen und seltene Ge-wächse Rosen- und Clematisbücher — Rosenbögen

Ingwer J. Jensen Kultivateur hist. u. seltener Rosen 2390 Flensburg-Tarup — Hauptstraße 18

Fordern Sie Sorten- und Preislisten an. Tel. 0461/59586

14

Page 57: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Ausstellung und Tagung der Fachgruppe Lilien 12.-14. Juli 1985 in Mechtersen Nach Mittel- und Süddeutschland ist nun lt. Beschluß von Straubing der Norden wieder an der Reihe.

Mechtersen, der kleine Ort in der Heide zählt nur etwa 500 Seelen und liegt abseits vom Großen Verkehr ca. 10 Min. von Lüneburg entfernt.

Allen Teilnehmern, soweit sie den Weg noch nicht kennen, wird rechtzeitig ein "Fahr-plan" zugesandt.

Selbstverständlich kann es also hier nicht den Betrieb von Kassel oder München geben, sondern ruhige, örtliche Gangart. Das soll aber nicht heißen, daß es langweilig sein wird.

Unser großer Vorteil besteht darin, daß Ausstellungshalle, Tagungslokal und mein Garten jeweils nur etwa 100 m voneinander entfernt liegen.

Wir werden also soviel als möglich gemeinsam unternehmen. Natürlich werden auch die Besucherzahlen nicht astronomisch sein. Das wiederum wird sich auf die Wertigkeit der Sachpreise auswirken. Dazu muß gesagt werden, daß der Reiz der aktiven Teilnahme an der Lilienschau nicht von dem Wunsch ausgeht, einen Pokal, Becher oder etwas ähnli-ches zu gewinnen, vielmehr soll es doch wohl eine Standortbestimmung sein und Freude über die Anerkennung erfolgreicher Zucht. Sicher werden Sie an der Lösung, die ich ge-funden habe, ebenfalls Ihren Spaß haben.

Die Unterbringung der Teilnehmer ist zum Teil in einfachen Privatquartieren möglich. Schreiben Sie mir bitte eine Karte, ob Sie kommen, ob Sie ausstellen wollen und welche Art der Unterbringung Sie wünschen. Auch Hotel und Gasthof sind möglich. Je früher Sie sich unverbindlich voranmelden, desto besser für alle. Eingeweihte wissen, daß die Vor-bereitung einer solchen Ausstellung einigen Einsatz erfordert. Rechtzeitige Vorbereitung und Planung werden zu Ihrem Wohlbefinden während Ihres Aufenthaltes in Mechtersen beitragen.

Hubert Hörster, 2121 Mechtersen, Tel. 041 78/363

Peter u. Bärbel zur Linden Ing. (grad.) für Gartenbau

Osnabrücker Staudenkulturen

4516 Bissendorf-Linne • Telefon 05402 /6 18 Preisliste gegen DM 1.— in Briefmarken

15

Page 58: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Tagung der Fachgruppe Hemerocallis am 27. - 28. Juli 1985 in Berlin. Anläßlich der Bundesgartenschau Berlin 1985 wollen wir unsere Fachgruppentagung am 27. - 28 Juli in Berlin abhalten (versehentlich hatten wir August angegeben!).

Der Karl-Foerster-Garten mit seinen Stauden-Pflanzungen lohnt die Reise nach Berlin außerordentlich!

Wir können uns beglückwünschen, daß wir so interessante und gut eingewachsene Pflanzungen auf einer Gartenschau erleben können. Sie werden nach dem Jahr der Bundesgartenschau erhalten bleiben und gepflegt werden.

Bruno Müller

Einladung:

Treffen der alpinen Staudenfreunde im April 1985 Der Stuttgarter Kreis der Fachgruppe: "Steingarten- und alpine Stauden" lädt alle Lieb-haber, Freunde und Interessierte zu einem Treffen nach Würzburg ein. Geplant ist eine Führung im Bot. Garten Würzburg mit dem Betreuer der alpinen Anlage, Herrn M. Kammerlander. (Herr Kammerlander ist selbst ein Fachmann auf dem Gebiet der Pflege und Kultur von Hochalpinen — wie z.B. der Gattung Androsace und Dionysia). Außerdem wird uns Herr Kammerlander einen Dia-Vortrag über die Kultur und Pflege der Hoch-alpinen halten. Wir werden uns in einem Lokal (Nähe Bot. Garten) zum Erfahrungs-austausch und Sich-Kennenlernen treffen. Der genaue Termin wird im 1. Quartal '85 bekannt gegeben.

Anmeldungen bitte an folgende Adresse: Manfred Wagner, Tulpenweg 15, 7064 Remshalden, Tel.: 071 51/721 43

Stauden aus Containern Speziell Neu- und Seltenheiten finden Sie in unserem reichhaltigen Sortiment. Katalog Nr. 8 ist gegen Schutz- und Portogebühr von 4.50 DM erhältlich. Postscheck-Konto Ffm. 410 77 —606 oder Briefmarken.

Staudengärtner KLOSE 3503 Lohfelden bei Kassel, Rosenstr. 10, Tel. 0561-51 55 55

16

Page 59: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

EINLADUNG Die Regionalgruppe Berlin der GDS lädt alle Staudenfreunde zur Iris-Fachgruppen-tagung 1985 ein, die anläßlich der Bundesgartenschau in Berlin stattfindet.

Zur Teilnahme sind nicht nur alle Iris-Liebhaber und -Spezialisten aufgerufen, sondern alle GDS-Mitglieder, die im Kreise von Gleichgesinnten erleben wollen, wie Deutschlands größte Stadt die Idee einer Bundesgartenschau erstmalig verwirklicht hat.

Die Beteiligung an der Iris-Ausstellung ist frei für alle GDS-Mitglieder (in den Wett-bewerbsklassen für Gestecke auch für die Ehegatten der Mitglieder). Jeder, der in seinem Garten einige schöne Iris kultiviert, kann Schnittstiele nach Berlin bringen und damit einen Wanderpreis gewinnen.

Falls Sie Berlin und unser Tagungsprogramm so interessant finden, daß Sie einen Besuch zur Iris-Zeit auch nur in Erwägung ziehen, teilen Sie uns das bitte möglichst bald nach Erhalt dieser Ausgabe des "Staudengartens" schriftlich mit. Wir werden Sie dann mit weiteren Unterlagen versorgen, wozu besonders eine Karte des Berliner Verkehrs-amtes zur Zimmerreservierung gehört. Eine verbindliche Anmeldung müssen wir dann bis zum 15. April 1985 von Ihnen erhalten.

Programm: 7.6.1985: Ab spätem Nachmittag Anlieferung der Schnittstiele für die Iris-Ausstellung

unter Benutzung der BUGA-Einfahrt Sangerhauser Weg 1 (vormals Massiner Weg). Meldung im Büro des Sonderbeauftragten des Zentralverbandes in der Nähe dieses Einganges. Der Aufbau der Exponate auf den Ausstellungstischen wird erst ab 20 Uhr (Schließung der Hallenschau) möglich sein. Vom späten Nachmittag an wird es jedoch in einem besonderen Raum Gelegenheit geben, Stiele auszupacken und in Vasen zu stellen. Der Aufbau der Exponate kann bis 23 Uhr erfolgen.

8.6.1985: Ab 7 Uhr bis spätestens 8 Uhr (Öffnung der Halle für das Publikum) letzte Arbeiten an den Exponaten und ausnahmsweise Aufstellung kleinerer Bei-träge zur Ausstellung. 8 Uhr: Beginn der Bewertung durch die Jury-Gruppen der Iris-Fachgruppe. 9 Uhr: Besichtigung der Hallenschau durch die GDS-Mitglieder. Anschließend Besichtigung der Wettbewerbspflanzungen im Freiland und des Karl Foerster Gartens. Rest des Tages zur freien Verfügung auf der Bundesgartenschau. 20 Uhr: Festliche Abendveranstaltung mit Preisverleihung im Stadtinneren.

9.6.1985: Gartenbesichtigungen in Lichterfelde und Spandau mit Pflanzenbasar. Ab 8.30 Uhr: Treffen im Garten Tamberg (Lichterfelde Süd, Zimmerstraße 3, Tel.: 7124235); Bus 1 (Endhaltestelle), Bus 85 (Hst. Ostpreußendamm), Bus 86 (Hst. Osdorfer Straße). 10.30 Uhr: Abfahrt zum Garten Friedemann in Spandau, Gärtnereiring 66. Bei Bedarf wird hierfür ein Bus gechartert. 10.40 Uhr: Alternativ kann bei genügendem Interesse eine Führung im Botani-schen Garten mit Prof. Ern zum Thema "Botanische Neueinführungen mit Wert als Gartenpflanzen" gemacht werden (Anmeldung).

Mit dem Ende der Gartenbesichtigungen ist die Tagung beendet. Besucher, die noch in Berlin bleiben wollen, erhalten Anschluß an öffentliche Verkehrs-mittel.

17

Page 60: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

1

'Rudolf Seyer' Reinermann '85 Höhe: 65cm 0: 10cm rot, dunkleres Auge diploid 60 DM

Schöppinger Gemeinschafts- Katalog '85 3 DM

Werner Reinermann Bürgerweg 8 4437 Schöppingen

Unsere Inserenten helfen Ihnen, Ihre neuen Gartenpläne zu verwirklichen!

18

Page 61: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

HANS GÖTZ Staudengärtnerei Spezialkulturen winterharter Zierpflanzen

7622 Schiltach im Schwarzwald Telefon 0 78 36 / 27 50

Den völlig überarbeiteten Katalog mit Standortkennzahlen und Pflan- zenzusammenstellungen für die einzelnen Lebensbereiche erhalten Sie gegen eine Schutzgebühr einschl. Porto von DM 7,—. Postscheckkonto Karlsruhe 32514— 757. Die Schutzgebühr wird bei Bestellungen ab DM 100.— verrechnet.

Buchbesprechungen

Prof. Dr. Richard Hansen und Friedrich Stahl:

Die Stauden und ihre Lebensbereiche in Gärten und Grünanlagen 2., überarbeitete und verbesserte Auflage 1984, 573 Seiten mit 92 Farbfotos, 157 Zeichnungen und zahlreichen Pflanzenlisten. Ln. mit Schutzumschlag DM 88,— Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.

Wer sich mit Stauden beschäftigt, für den ist Richard Hansen ein Begriff. Begründete er doch den weithin bekannten Sichtungsgarten für Stauden und Gehölze in Freising-Weihenstephan. Die umfangreichen Erkenntnisse aus den Arbeiten und Versuchen in diesem Garten haben im vor-liegenden Werk ihren Niederschlag gefunden. Kaum eine Frage bleibt unbeantwortet, vor allen Dingen im allgemeinen Teil. Den Hauptteil nehmen die Beschreibungen der vielen Stauden ein, die hier nach den vielfältigen Lebensbereichen gegliedert sind. Der Verwender von Stauden, gleich ob Liebhaber oder Profi, kann von diesem Buch immer wieder lernen.

Es ist erfreulich, daß nach kurzer Zeit schon die 2. verbesserte Auflage dieses Werkes vorliegt. Wer allerdings schon die 1. Auflage besitzt, benötigt diese Auflage kaum. Die Verbesserungen sind auf den ersten Blick zu gering. Am auffälligsten ist die grafische Gestaltung der einzelnen Seiten, man hat die jeweiligen Kapitel und Kennziffern auf jeder Seite angegeben. Manche Druckfehler sind berichtigt, einige Verbesserungen eingefügt worden, ebenso wurden 2 Fotos ausgewechselt, 2 weitere schöne Bilder von Staudenpflanzungen sind neu aufgenommen worden. Erweitert wurde das Register und auch das Bezugsquellenverzeichnis. Wichtige Passagen wurden fettgedruckt, was das Lesen erleichtert. Dennoch bleibt zu bemerken, daß der Autor nicht immer den z.Z. lt. Zander gültigen Pflanzennamen, sondern die eingeführten Namen benützt. Eingentlich müßte der überholte Namen (Synonym) in Klammern stehen. Als Beispiel soll Pennisetum compressum genannt werden, das nun P. alopecuroides heißt. Dem genaueren Betrachter fällt auch auf, daß das — i — wieder in manchen Namen zu finden ist., z.B. bei Tulipa losteriana. Hier sind die neuesten Erkenntnisse des Nomenklaturausschusses schon berück-sichtigt. Noch immer fehlen die Familienangaben bei den einzelnen Pflanzen. Ein offensichtlicher Feh-ler liegt wohl auf S. 25 vor. Die Zeichnung zeigt nicht Helianthus rigidus, sondern stellt Aster dumosus dar. (Wie in der 1. Auflage richtig bezeichnt). Diese kritischen Anmerkungen ändern jedoch nichts an der Empfehlung, daß dieses Werk ein unentbehrlicher Ratgeber für alle Staudenfreunde und Pflanzen-verwender ist. Wer dieses Buch noch nicht besitzt, muß es sich unbedingt besorgen.

Martin Haberer

19

Page 62: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Reisen Sie in den Frühling

der Kanarischen Inseln Für Gartenfreunde, die Urlaub, Bildung und Unterhaltung unter einen Hut bringen wollen

Gartenfreunden blüht ein un-vergeßliches Erlebnis Seit fünf Jahren führen wir In Zusammenarbeit mit Europas größter Gartenzeltschrift „Mein schöner Garten" und dem Frankfurter Palmengarten die-se beliebte Frühlingskreuzfahrt durch und bieten sie nun auch Ihnen als Mitglied in der Ge-sellsch. d. Staudenfreunde en. Unser Kreuzfahrtschiff fährt Sie von Rotterdam in den Vor-garten Europas nach: Madeira, Lanzarote, Teneriffa, Gran Canaria - und über Lon-don wieder zurück nach Rot-terdam. Madeira und die kana-rischen Inseln zeigen sich be-reits in exotischer Farben-pracht: vier Meter hohe Weih-nachtssterne, urweltliche Dra-chenbäume und natürlich auch Rosen.

Mit der „Bleck Prince" auf Erholungskurs Entdecken Sie, was richtige Er-holung Ist An Bord In der Son-ne liegen, faulenzen, lesen, an der Bar sitzen und plaudern, Freunde finden, Landschaften erleben, Kenntnisse erwerben und bereichert wieder zurück-kehren.

Lassen Sie sich diese interes- . sante Reise nicht entgehen Wir bieten Ihnen weit mehr als eine der üblichen Kreuzfahr-ten. Das Zielgebiet allein Ist faszinierend genug, dazu kommt das Angebot der „Black PrInce", das zu dem besten in der Kreuzfahrtwelt zählt. Unsere Sonderprogram-me runden in idealer Weise das Urlaubs- und Unterhal-tungsangebot ab. Kommen Sie mit. Wir sind bemüht, Ihnen ein

wirkliches Erlebnis anzubieten. An Bord kommt die Geselli9-keit nicht zu kurz. Aber Sie können auf dieser Reise auch viel für Ihren Garten lernen: Fachleute des Botanischen Gartens in Frankfurt und Karl Heinz Hanisch als Herausge-ber von „Mein schöner Gar-ten" oder Josef Raff, Präsident des Vereins Deutscher Rosen-freunde, sind immer dabei und werden auf fast alle Fragen eine Antwort wissen. Diese Reise lohnt sich für Je-den, der sich Im Kreis von Pflanzenfreunden erholen und dabei auch praktisches Wissen über Gartenpflege erwerben möchte. Anfragen bitte et, ALANDIA TOURISTIK GMBH Pf. 11 21, 2407 Bad Schwartau, Tel. (04 51) 2 3031.

Reiseprogramm anfordern bei:

ATLANTDIA TOURISTIK GMBH Postfach 1121 - 2407 BAD SCHWAFITAU - Telefon 0451/23031-33

KONTEN: Sparkasse zu Lubeck 1 - 011170 (BLZ 230 501 01) Postscheck Hamburg 293500 - 209

20

Page 63: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Michael Zohary: Pflanzen der Bibel 222 Seiten, 195 Farbfotos und 5 mehrfarbige Karten. Leinen, DM 28.— Verlag: Calwer Verlag Stuttgart

Der Autor war Experte für Botanik und Ökologie des Mittleren Ostens. Er lehrte an der Hebräischen Universität in Jerusalem und ist als Autor zahlreicher Standardwerke bekannt.

Dieses faszinierende Buch sollte eigentlich jeden naturliebenden Reisenden begleiten, der den Mitt-leren Osten besucht. Schon die Vielfalt der Landschaften ist erstaunlich. Sie reichen von den Feucht-gebieten der Tropen über die Salzsümpfe bis zu den trockensten Wüstenzonen. Und jede dieser verschiedenen Landschaften besitzt ihre typische Pflanzengesellschaft. Die Anpassung mancher Pflanzen an ihren Standort ist so spezifisch, daß die Natur auch in biblischer Zeit nicht viel anders ausgesehen haben kann.

Im 1. Teil dieses Lebenswerks des Autors wird der Mensch der Bibel und seine Umwelt geschildert, also die vielfältigen Landschaften, die Handelswege, die Kunst, die Landwirtschaft und natürlich auch die Religion. Auf allen Gebieten spielen die Pflanzen eine wichtige Rolle, auf die besonders einge-gangen wird.

Der Hauptteil ist den Pflanzen der Bibel gewidmet. Geordnet nach Vorkommen und Eigenschaften unterscheidet der Autor: Obstbäume, Feldfrüchte und Gartenpflanzen, Wilde Kräuter, Waldbäume, Pflanzen der Feuchtge-biete, Wüstenpflanzen, Dornpflanzen, Feldblumen sowie Heil- und Gewürzpflanzen.

Fast jede Pflanze wird mit einem Farbbild dargestellt. Die Beschreibung bezieht sich zunächst auf Bibeltexte und ihre Erläuterungen und Namensdeutungen, anschließend kommt die Botanik zu ihrem Recht.

Das Literaturverzeichnis ist sehr umfangreich, für viele ist auch das Verzeichnis der zitierten Bibelstel-len von großem Interesse.

Dieses preiswerte Buch gibt dem gründlichen Bibelleser wertvolle Erkenntnisse über die Pflanzen der damaligen und heutigen Zeit. Für den ins Mittelmeergebiet reisenden Naturfreund ist dieses Werk schlechthin unentbehrlich.

Martin Haberer

Noch ein Wort zu "Finkenrech" bei Dirmingen/Saarland. Unser Mitglied Erika Frohmann schreibt auf den Artikel über Finkenreich in Nr. 3/84: Die Finkenrech-Anlage ist uns wie zur zweiten Heimat geworden. Und wir vom Fuchsien-Freundeskreis Saar/Pfalz, die wir für die Pflege der Fuchsien-Anlage auf Finkenreich verantwortlich sind (die Fuchsien wurden ja im vergangenen Jahr von der Fuchsiengärt-nerei Baum in Leonberg geschenkt, ein paar von Herrn Conrad aus Neustadt) sind jedes-mal glücklich, mit den Freunden, welche die Staudenanlage betreuen, zusammenzu-treffen.

Jeder, der mithelfen will, ist an einem Tag in der Woche dort, manche auch alle zwei Wo-chen. Für uns sind es immerhin 25 km Anfahrt, für andere manchmal noch mehr. Aber für meinen Mann und mich ist der Mittwoch der „Finkenrech-Tag", und wir fahren auch hin, wenn es mal nichts zu gießen usw. gibt; aber schon das Zusammentreffen mit anderen Freunden ist die Fahrt wert. Wir sind um vieles reicher geworden durch die Zugehörigkeit zu den Pflanzenliebhabergesellschaften und dem Bekanntwerden dadurch mit so vielen netten Menschen.

Aber auch der Landkreis Neunkirchen tut sehr viel dazu, daß das Arbeiten dort oben Freude macht, und wie gesagt,, Finkenrech ist uns wie zu einer Art zweiten Heimat ge-worden".

21

Page 64: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Das Wisley-Gartenbuch 4 Erfahrungen aus englischen Gärten

Herausgegeben von Robert Pearson, übersetzt von Susanne Lennartz, bearbeitet von Alfred Feßler. 475 Seiten mit 40 Farbfotos und 192 Zeichnungen. Leinen mit Schutzumschlag DM 78. — Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Unter diesem Titel erwartet man eigentlich einen Führer durch die weltbekannten Gärten von Wisley in der englischen Grafschaft Surrey. Diese Schau-, Lehr- und Versuchsanlagen der RHS, der königli-chen Gartenbaugesellschaft sind ganz sicherlich eine Reise wert. Aber in diesem neuen Werk findet man davon lediglich einige, wenn auch sehr schöne Farbbilder aus diesen Gärten. Man hat den Titel deshalb gewählt, weil die 35 Fachautoren mit Wisley in Verbindung stehen und auch die dort gesammelten Erfahrungen in ihren Beiträgen verwendet haben. Immerhin hätte man ein Kapitel den Gärten von Wisley widmen können.

Dieses Werk stellt nun ein typisches englisches Gartenbuch dar, in dem viele Autoren über ihr Spezial-gebiet berichten. Leider sind viel zu wenig Farbbilder zu sehen. Aus den Beiträgen geht immer wieder hervor, daß die Engländer begeisterte Gärtner und Pflanzen-sammler sind. Doch sind die dortigen Verhältnisse selten auf den Kontinent übertragbar. Viele der er-wähnten Pflanzen sind bei uns einfach nicht hart genug, viele Sorten auch nicht im Handel. Alfred Feßler, Technischer Leiter des Botanischen Gartens in Tübingen, hat in Fußnoten immer wieder dazu Stellung genommen.

Wie umfangreich das Werk ist, zeigt schon das über 7 Seiten starke Inhaltsverzeichnis. Die übergreifenden Kapitel sind: Planung und Pflanzung, Pflanzen für besondere Zwecke, Liebhaber-pflanzen, Nutzgarten, Anbau unter Glas und Folie, Praktische Hinweise.

In jedem dieser Kapitel findet man eine Fülle von Informationen aller Art. Nur seien einige kritische Anmerkungen gestattet: Unter dem Stichwort "Bodendecker" findet man auch eine erhebliche Anzahl hochwerdender Arten (z.B. den Pfitzer-Wacholder). Im Gemüseteil sind viele Sorten erwähnt, die man bei uns nicht erhält. Die Tabellen sind also fast nutzlos. Ähnliches gilt für das Kapitel Pflanzenschutz, in dem viele der genannten Pflanzenbehand-lungsmittel und Wirkstoffe bei uns nicht erhältlich oder nicht zugelassen sind.

Im Kapitel "Grundlage der Pflanzenvermehrung" wird mit vielen Worten wenig Praktisches gesagt. Dieses Kapitel sollte völlig neu geschrieben und durch Skizzen illustriert werden. Das Bild auf S. 115 zeigt Clematis tangutica. Der Text darunter gehört zu dem oberen Bild auf Seite 117.

Recht ausführlich sind viele andere Kapitel: z.B. über Wasserpflanzen, Alpine Gewächse, Zwie-bel- und Knollengewächse u.v.a. Aber immer achte man auf die Fußnoten, in dem viele wichtige Dinge zu finden sind.

Fazit: Wer sich für die englische Gartenkultur und die dort verwendeten Pflanzen interessiert, ist mit diesem Buch gut beraten.

Martin Haberer

22

Page 65: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Prof. Dr. D. Frohne u. Dr. H. J. Pfänder: Giftpflanzen Ein Handbuch für Apotheker, Ärzte, Toxikologen und Biologen. 2. durchgesehene Auflage 1983. 290 Seiten, 138 vierfarbige Abbildungen, 120 Schwarzweiß-Abbildungen, 12 Tabellen und 59 Formel- zeichnungen. Kst. geb. DM 136,—. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart.

Zahlreiche Wildpflanzen, Gartenblumen, Ziergehölze oder Zimmer-gewächse enthalten Stoffe, die bei Mensch oder Tier zu Intoxikatio-

nen führen können. Nach Arzneimitteln und flaushaltschemikalien neh-men Pflanzen oder Pflanzenteile z. B. bei Kindern den dritten Platz in den Statistiken der Giftinforrnationszentralen ein. Zwar sind schwerere Vergif-tungen relativ selten, doch stellt sich bei jedem Ingestionsfall erneut die

I Frage nach den notwendigen Maßnahmen.

D ie für Mitteleuropa relevanten „Giftpflanzen" werden im Hauptteil dieses Buches nach Familien geordnet vorgestellt In kritischer

Abschätzung der älteren Literatur und unter Berücksichtigung neuerer , Arbeiten und Fallberichte wird die Frage nach dem Grad ihrer Gefährlich-keit bei Ingestion oder Berührung beantwortet und auf therapeutische Maßnahmen hingewiesen. Berücksichtigt wurden auch mehr oder weni-ger harmlose Pflanzen, die aber häufig als Beratungsfälle in der Praxis eine Rolle spielen. Als Identifizierungshilfen dienen neben den Pflan-zenbeschreibungen Farbabbildungen charakteristischer Pflanzenteile in Originalgröße, ferner - erstmalig in einem Buch über Giftpflanzen - mikroskopische Merkmale, insbesondere von Fruchtwandepidermen. Ein Fruchtbestimmungsschlüssel und eine Zusammenstellung charakteri-stischer Blattmerkmale ergänzen die diagnostischen Möglichkeiten.

In allgemeinen Kapiteln geben die Verfasser eine Übersicht „lbxikolo-gisch bedeutsame Pflanzeninhaltsstoffe" und erörtern die „Problema-

tik der Vergiftungen durch Pflanzen unter verschiedenen Aspekten.

Ein hervorragend aufgemachtes Buch, das auch jedem engagierten Gartenfreund viel Wissens-wertes über Giftigkeit und Gefährlichkeit der Pflanzen in Gärten, Parks, Anlagen und der wichtigsten Zimmerpflanzen vermittelt.

Das Buch ermöglicht eine sichere Identifizierung der Pflanze durch Farbabbildungen (wichtige Teile in Originalgröße) und eine Abschätzung von deren "Giftigkeit" und es gibt erste Therapiehinweise.

Aus dem Inhalt: Problematik der Vergiftungen durch Pflanzen. Toxikologisch bedeutsame Pflanzeninhaltsstoffe. Darstellung der wichtigsten Pflanzen mit angeblichen oder tatsächlichen Giftwirkungen. Beerenartige Früchte, eine tabellarische Übersicht. Zusammenstellung charakteristischer Blattmerkmale.

23

Page 66: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

ODENVVALDER PFLANZENKULTUREN

Wir bieten Ihnen

ein unerreichtes

Sortiment aller

Gartenpflanzen

Unseren Katalog, der sicher auch Ihnen ein unentbehrlicher Rat-geber sein wird erhalten Sie gegen Einzahlung von DM 6,- auf un-ser Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 137464-753. Bei Bestellungen ab DM 100,- wird Ihnen dieser Betrag wieder gutgeschrieben

KAYSER & SEIBERT Wilhelm-Leuschner-Str. 83 87 Tel (06154) 90 68 6101 ROSSDORF 1 b Darmstadt

Bluten- u Steingartenstauden Heil- u Gewurzkrauter Farne Graser. Blumenzwiebeln Ericen Laub- u Nadelgeholze Rosen Obstgeholze Wasserpflanzen

Sind Sie ein Fuchsienfreund? Dann fordern Sie unsere umfangreiche Sortenliste an!

Rudolf und Klara Baum, Scheffelrain 1, 7250 Leonberg

24

Page 67: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

BLV Gartenberater

Martin Stangl: Stauden im Garten Auswahl, Pflanzung, Pflege 203 Seiten, 206 Farbfotos, 1 s/w-Foto, 8 Zeichnungen, 10 vierfarbige Pläne, Format 16,1 x 23 cm, fest gebunden, Preis DM 34,—

BLV Verlagsgesellschaft München Wien Zürich

Auf Spaziergängen bestaunen wir oft vollendete, blühende Gärten und bewundern Hobbygärtner, die es fertig bringen, solch prächtige Farbkombinationen zu schaffen. Der erfahrene Gartenfreund entdeckt sofort, daß dabei meistens Stauden im Spiel sind, die — gemeinsam mit den Gehölzen — das ausdauernde Gerüst jedes Ziergartens bilden. Ihr Farben- und Formenreichtum bietet ideale Möglichkeiten für eine gelungene Gartengestaltung. Sorgfältig angelegte Staudenrabatten bieten Jahr für Jahr aufs Neue überwältigende Blütenherrlichkeit.

Wer Stauden in seinem Garten pflanzen will, muß sich freilich erst einmal darüber im klaren sein, wie der Garten aussehen soll. Wichtig ist auch zu wissen, wie man bei Pflanzung und Pflege sachgerecht vorgeht. Alles Wissenswerte über die Pflanzengruppe der Stauden erfährt jeder Gartenfreund — ob Neuling oder bereits erfahrener Hobbygärtner — in dem jetzt vorliegenden neuen BLV Gartenbe-rater "Stauden im Garten — Auswahl, Pflanzung, Pflege" von Martin Stangl. Dieser erfahrene Garten-praktiker, gleichzeitig bekannter und erfolgreicher Autor, stellt in seinem Buch eingehend die Eigen-heiten der verschiedenen Stauden vor sowie die Möglichkeiten, die man mit ihnen hat. Erläuterungen zur Pflanzung und zu den Pflegearbeiten, wie Bodenpflege und Düngung, Pflanzenschutz, Schnitt und Winterschutzmaßnahmen, führen in das Thema ein. Ein eigenes Kapitel wurde der Vermeh-rung gewidmet. Es folgen detaillierte Einzelbeschreibungen der Beet- und Sonnenstauden, Schatten-stauden, Bodendecker, Polster- und Steingartenstauden, Stauden für den Wassergarten, Gräser sowie Stauden für den Einzelstand. Bei vielen Arten werden dabei empfehlenswerte Sorten vorge-stellt, die sich durch Blütenfarbe und -zeit sowie Wüchsigkeit unterscheiden können. Einige beispiel-hafte Pflanzpläne zeigen, wie Staudenpflanzungen in verschiedenen Gartensituationen aussehen können. Ein monatlicher Arbeitskalender faßt schließlich noch einmal alle Arbeiten im Staudengar-ten während des Jahres zusammen. Die informativen Texte des BLV Gartenberaters "Stauden im Garten — Auswahl, Pflanzung, Pflege" werden durch eine große Zahl hinreißend schöner Farbfotos und einige Zeichnungen unterstützt. Das Buch ist eine nützliche Hilfe für jeden Freizeitgärtner, der seinen Garten mit Stauden bereichern und verschönern will.

Zum Autor:

Martin Stangl, Gartenbauingenieur und erfahrener Praktiker; Mitarbeiter bei vielen Fachzeitschriften; sein erstes Gartenbuch erschien vor über 20 Jahren; inzwischen Autor der BLV-Gartenbücher "Neuer Ratgeber für Hobby-Gärtner", "Gartenarbeit richtig gemacht", Gesundes Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten", "Obst aus dem eigenen Garten" und des Standardwerks "Mein Hobby der Garten". Während der IGA '83 in München war Martin Stangl Bearbeiter des offiziellen Ausstellungskataloges und verantwortlich für die internationale Fachpresse.

Ulrich Sachweh: Der Gärtner, Grundlagen des Gartenbaues, Band I 516 Seiten mit 472 Zeichnungen und SW-Fotos, 94 Farbfotos und 132 Tabellen, Kst. DM 48, — Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.

Dieses völlig neu geschaffene Werk ist zwar für den Ausbildungsberuf Gärtner geschaffen, bringt aber auch dem interessierten Pflanzenfreund viele neue Erkenntnisse in pädagogisch gegliederter Form nahe. Viel Wert wurde vor allem auf eine praxisnahe Darstellung des Lernstoffes gelegt. Der un-befangene Leser wird staunen, wieviel ein Auszubildender im Beruf Gärtner alles lernen muß. Zur Ver-tiefung und Lernzielkontrolle sind nach jedem Abschnitt einige Fragen aufgeführt.

Das sehr empfehlenswerte Werk ist in folgende Hauptabschnitte gegliedert: Grundlagen des Pflan-zenwachstums, Grundlagen gärtnerischer Pflanzenproduktion, Grundlagen der Technik im Garten-bau, Einführung in die Arbeits- und Betriebslehre. Die Abbildung B 96 stellt den Löwenmaulrost dar und nicht die Rotpustelkrankheit.

Martin Haberer

25

Page 68: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

BÜCHER FÜR IHREN BÜCHERSCHRANK

Zwei wichtige Neuerscheinungen von Mitgliedern unserer Gesellschaft: I "Primeln und andere Primelgewächse" von F. Köhlein, 340 S., 100 Farbf. u. I 100 Zeichn., wir freuen uns über dieses Buch! DM 128,- Im Frühjahr 1985 erscheint:

1

"Die Freiland-Schmuckstauden", Jelitto, Schacht, Feßler; Mitaut. Denkewitz, Encke, ,Feldmaier, Köhlein, Kummert, Müller, Müssel, Simon. 3. Aufl. völlig neu bearb., 750 S., 400 Farb-, 400 SW-Fotos. Subskription bis 30.6.85 ca. DM 198,-dann ca. 238,-

n den USA habe ich das Standardwerk bestellt: "Siberian Irisis" von Currier McEwen, 74 Seiten, 10 Farbtafeln ca. DM 25,-

Viele wenig bekannte Schätze für die Freunde von Gartenhortensien in

1

"The Hydrangeas", M. Haworth-Booth, 5. Aufl., 224 S., 5 Farb-, 24 SW-Fotos DM 45,-

"Rhododendrons and Azaleas", Chr. Fairweather, 128 S., sehr viele schöne Farbf., auch von Kamelien! Pflege, Auswahl ... Sehr empfehlenswert! DM 35,-

Weltberühmt wurde Gertrude Jekyll als Gartenarchitektin. "The Making of a Garden" brwept eine Auswahl aus ihren Büchern. 169 S., viele Fotos u. zeitgenöss. Aquarelle, 215x280 mm. Ein bezauberndes Buch! DM 65,-

"Hortus Eystettensis", d. berühmt. Werk Basilius Beslers (1561-1629). Hieraus 8 wunderschöne Faks.-Drucke farbig in Orig.größe 470x550 mm, u. a. Iris, Päonie, Fingerhut, Sonnenblume. Gedruckt auf holl. Büttenpapier. (Porto extra) DM 48,-

Das Buch "Die Rosen der Kaiserin Josephine" erzählt ihr Leben u. zeigt 169 Rosensorten aus d. Gärten von Malmaison, gemalt von Redoutb; 117 S., 190 farb. Abb. DM 39,-

Ein herausrag. Werk der deutsch. Rosenliteratur entstand in den 50er Jahren: "Begegnung mit Rosen" von Alma de l'Aigle, jetzt in 2. Aufl., 337 S., 39 neue Abb. Die schönsten u. genauesten Rosenbeschreibungen, die ich kenne! DM 49,-

Aus der Vielzahl ähnlicher Bücher herausragend I "Das Kosmos-Kräuterbuch" , Dr. Bruno Kremer. 200 Kräuter in Farbe, Beschreib., I Vorkommen, Wirkstoffe, Nutzung, Zubereitungen. 256 S. DM 29,50

Darwins Weltumsegelung (1831-1836) mit der "Beagle" wird hervorr. geschildert in "Darwins große Reise" von A. Moorehead. 259 S., sehr viele Farb- und SW-Abb. Sehr preiswert - früher DM 48,-, jetzt DM 19,80

"Die Pflanzenwelt der Alpen", Fritz-Martin Engel, 314 S., 96 farb. Abb., viele Zeichnungen. Einmalige Sonderausgabe! DM 24,80

Aus meinem bisherigen Angebot viel verlangt wurden "Garten der Erinnerung", vergriffen! vorauss. 2. Aufl. im Frühjahr 1985 DM 30,- "Gartenblumen von A bis Z", Chr. Grunert, 608 S., preiswert, nur DM 32,10 "Making the Most of Clematis", hervorr. Farbfotos,Tips für Zusammenpflanzung Clematis + Laubgehölze, Nadelbäume, Rosen ... DM 19,- "Rat für jeden Gartentag", F. Böhmig, ein preiswertes Lesevergnügen! 536 S., 1700 Textillustr., 46 Bildseiten, Tabellen nur! DM 19,80 "Duftende Pflanzen in Garten und Haus", F. Plenzat, 215 S. DM 18,80 "Strauchrosen" von M. Gibson, vergriffen! 159 S., 195 Farbaquarelle von M. Blamey, 12 Farbfotos; die letzten Exemplare! DM 25,-

"Tulpen", 38 Farbtafeln von Nicolas Robert, Blumenmaler Ludwig XIV. DM 14,80 "Die Rosen", 170 Farbtafeln von Redoutb, 366 Seiten DM 29,80 "Augenreise durch die Provence" von Jürgen Spohn DM 24,80

Vom gleichen Autor, neu erschienen, eine "Delikatesse" für Venedig-Liebhaber! "Nocturno Veneziano", ca. 80 farb. Abb., ca. 180 Seiten DM 24,80

Versandbuchhandlung Telefon 0 71 63 - 41 96 Ingrid S. Hörsch Anfragen und Bestellungen bis 22 Uhr! frei! Hagenwiesenstr. 3 • 7336 Uhingen 1 Keine Verpackungskosten! Inland ab DM 50,— porto-

Blumen- und Gartenliteratur, aber auch alle anderen Bücher - Beratung! BÜCHERAUSWAHLLISTE Herbst 1984 anfordern! Beachten Sie auch mein Angebot in "Staudengarten" 1/84, 2/84, 3/84

26

Page 69: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Bericht der Staudenfreunde aus dem Dreiländereck Gundi Winterhalter

Auf Initiative von Frl. Susanne Weber und ihren Mitarbeitern in Laufen schlos-sen sich die Staudenfreunde aus der Nordwestschweiz, dem Oberelsaß, dem Markgräferland und dem Breisgau zur Regionalgruppe "Dreiländereck" zusam-men.

Gräfin v. Stein-Zeppelin eröffnete den Reigen der monatlichen Zusammen-künfte und lud zur Besichtigung der Miniatur- und Klein-Iris ein. Das überra-schende an diesem noch recht kalten Mainachmittag war aber nicht nur die Vielfalt der Irisblüten, sondern die Entdeckung eines reizenden kleinen Gartens in der Staudengärtnerei mit nur graulaubigen Pflanzen, wie: Artemisia canes-cens, — powis, — ludoviciana, — absynthium 'Lambrook Silver', Helichrysum splendidum, Ruta graveolens 'Jackmans Blue'. Diese und viele andere graue Besonderheiten wurden hier von einer überlegenen Gärtnerin zusammengetra-gen. Wer einmal nach Laufen kommt, möge nicht versäumen, das graue Gärtlein der Gräfin anzuschauen. —

Im Juni führte uns Herr Sprich aus Kandem in ein Naturschutzgebiet am Ober-rhein zu wildwachsenden Orchideen. Hummelragwurz, Helmknabenkraut, Bockriemenzunge, Pyramidenorchideen u.a. konnte der Kenner der Biotope der Rheinauen uns zeigen. Der Abend dieses Junisamstags endete mit einem "Seitensprung" in den Rosengarten von Frau Nolte in Laufen. Obwohl fast alle Staudenfreunde auch Rosenfreunde sind, war doch mancher von uns überrascht, wie viele Sorten alter Rosen in diesem Rosengarten beisammenstehen. Die Fülle der blühenden und duftenden alten Rosen vermittelte uns den Eindruck, in einem Schaugarten zu sein. Vielen Dank, Frau Nolte!

Der Monat Juli war heiß, infolgedessen wurde das Programm der Hitze angepaßt. Wir besichtigten den Garten von Staudenfreunden in Buchheim, nachdem wir uns zuvor durch das Schloß und die renovierte Barockkirche in Neuershausen führen ließen. Merkwürdig, wie Staudenfreunde nun einmal sein können,

27

Page 70: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

interessierte am meisten, was zwischen den Wegplatten wild aufgegangen war: viele Campanula alliariaefolia und Thymian. Daneben konnten wir u.a. in voller Blüte sehen: Diascia cordata 'Ruby field', Anthericum ramosum, Perows-kien, Hemerocallis, große Büsche verschiedener Gypsophila und mamügfalige Gräser, vor allem beachtet Pennisetum orientale. Unter einer schattenspenden-den Catalpa wurde bei Kaffee und Wein die nächste Exkursion beraten, die dann im August ins Elsaß auf den Col de la Schlucht zum Alpengarten der Universi-tät Nancy führte. Welche Raritäten, welch intensive Farben in fast 1000 m Höhe! Campanula khasiana, Tricyrtis latifolia, Campanula cervicaria, Iris latifolia = Xyphioides, Senecio leucophyllus, Veronica allionii (guter Bodendecker!), Aster alpinus (ein besonders schöner Typ). Man war sich einig, den Jardin d'Alti-tude du Haut Chitelet im nächsten Frühjahr nochmals zu besuchen.

Im September kündigte sich hoher Besuch an. Diplomgärtner Bruno Müller, einer der unseren — er war viele Jahre verantwortlich für die gärtnerische Gestaltung der Kuranlagen in Badenweiler — kam aus Franfurt (Palmengarten) zu einem Lichtbildervortrag über eine botanische Excursion der Internationalen Staudenunion in den französischen Südwestalpen. Präzis, umfassend, die Le-bensbedingungen und die Lebensbedrohungen der Pflanzen aufzeigend, dazu hervorragende Dias, die immer wieder auch Ausblicke auf die prächtige Land-schaft der süd-französischen Alpen boten, wurde dieser Abend zu einem Erleb-nis für alle Zuhörer. Das Dankeschön und insbesondere das Auf wiedersehen kamen von Herzen.

überwintern werden die Staudenfreunde aus dem Dreiländereck im Pressesaal des Kurhauses Bad ICrotzingen. Bürgermeister und Kurdirektor Dr. Fuchs und seine Gattin gewähren uns nicht nur Unterschlupf, sonders wollen auch aktiv mitarbeiten. Herzlich Willkommen!

Im November wird ein Dia-Vortrag über englische Gärten stattfinden, danach wird das Weitere wieder besprochen. Im nächsten Jahr sind Excursionen vorge-sehen in die Botanischen Gärten in Basel (Stadt und Universität) mit anschlie-ßender Besichtigung des Privatgartens unserer Freunde, des Ehepaares Engler in Basel; auf den Isteiner Klotz (für sportliche Freunde); Col de la Schlucht und evtl. Botanischer Garten Tübingen.

Zu den monatlichen Treffen jeweils an einem schulfreien Samstag, im Winter um 19 Uhr, im Sommer bereits um 14 Uhr, sind alle Staudenfreunde aus dem Dreiländereck herzlich eingeladen. Nähere Auskunft erteilt der "spiritus rector" unseres Freundeskreises, Frl. Susanne Weber, Staudengärtnerei Gräfin v. Zeppelin in Laufen, Tel. 0 76 34/7 16.

28

Page 71: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

schäftigung mit der Materie nicht denkbar wäre. Beispielsweise sind allein aus der Kreuzung ('Orange Plush' x 'Anon' x 'Orange Plushi-Sdlg. mit 'Queen in Calico', 'Rustic Dance', 'Columbia the Gern', 'Provocative Lady' und 'Red Light-ning' in den letzten Jahren insgesamt fünf Irissorten eingeführt worden, die sich alle durch die ungewöhnlichen rot- bis br'violetten Markierungen auf gelboran-genem Grund auszeichnen. Aber auch die braune 'Chocolate Shake' (Gibson 82), die 'Beyond'-bzw. 'Anon'-Abkömmlinge 'Bronze Fawn' (Gibson 83) und 'Moun-tain Melody' (Gibson 84) sind wegen der Farbe und Form hervorzuheben, wobei insbesonders die Fortschritte bei der Erzielung einer orangenen Plicata bemer-kenswert sind.

Diesem erklärten Zuchtziel kommt offenbar die r'violett umrandete, h'orange-grundige 'Gigolo' (Keppel 84) recht nahe, die dem Vernehmen nach eine hervor-ragende Zuchtpflanze sein soll, deren Nachkommen im Hinblick auf die Farb-stärke und -brillanz alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Ganz gleich wie es mit den Qualitäten dieser Pflanze bestellt ist, deren Blüh- und Wuchsei-genschaften noch überprüft werden müssen, ist diese Irissorte sicherlich schon jetzt ein Muß für alle Plicatazüchter. Für diese ist vielleicht noch die Tatsache interessant, daß 'Gigolo' von einem 'Flamenco'-sib abstammt, eine Irissorte, die z.B. auch hinter der schwebenden, mit gelbbraunen Hoch- und r'braun umrande-ten weißen Hängeblättern ausgestatteten 'Spanish Serenade' (Mohr 83) steht. Ein ähnlicher "key-breeder" scheint die rauchig-violette 'Smoke Rings' (Gibson 72) zu sein, von der nicht nur mehrere Gibson-Plicatas wie die d'braunviolette 'Inspi-ration Point' (Gibson 82) abstammen, sondern auch diverse Neueinführungen anderer Iriszüchter wie z.B. die gelb-braune 'Logic' (Saxton 84) oder die gelb-vio-lette 'Trax' (Dunn 84). Ebenso haben G. Ploughs 'Pencil Sketch' bzw. 'Sketch Me' als bronze/braun markierte Plicatas mit 'Bronco Brown' (Hamner 82), 'Apache Rose' (Meek 82) und der o.g. Dunn'schen 'Trax' einige abweichende Farbmuster hervorgebracht — was ganz generell auch für die Verbindung der Amoenas bzw. Neglectas mit den Plicatas gilt.

Nach der etwas andersartigen bl'violetten Fancy-Plicata 'Theatre', einer Schwe-sterpflanze der vielleicht auffälligsten Variegata-Plicata, dem Walther Cup-Gewinner und Florenz-Preisträger von 1983 'Broadway' (beide Keppel 81), sind gerade in diesem Bereich in jüngster Zeit einige viel versprechende Irissorten herausgekommen. Hierzu zählen die d'violett-weiße Amoena-Plicata 'Everything Plus' (Niswonger 84), die m'blau-violette Neglecta-Plicata 'Charmed Life' (Keppel 84), die bl'violette Fancy-Neglecta 'Handiwork' (Ghio 83) u.a. Namens-sorten, über die in Zukunft noch zu berichten sein wird, weshalb man auf die weitere Entwicklung gespannt sein kann.

41

Page 72: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Die große Erwartungshaltung in Bezug auf die, als cremegelbe, reverse Bicolor angekündigte 'Precious Moments' (Gatty 83) — um zu einem anderen Iristyp zu kommen — hat sich jedenfalls im Berichtsjahr 1984 mehr als nur bestätigt: Dieser 'Dream Affair'-Nachkomme besitzt eine hervorragend geformte, stark ge-kräuselte Blüte von extremer Reinheit. Im Gegensatz zu den sonstigen, reversen Gelbweißen wie 'Cascade Morn' (Brown 83), 'Cinema' (Williamson 82), 'Light Years' (Ghio 82), 'Raindrops' (Spahn 83), 'Spring Ballet' (Palmer 82) usw. fehlt hier die übliche gelbe Umrandung der Hängeblätter. Umgekehrt ist es aber gerade die Umrandung der Blütenblätter, die etwa die ältere 'Eastertime' (Schreiner 80) bzw. die neuere 'Classico' (Cartman 84) so unverwechselbar machen — doch ist es im allgemeinen mehr der sonnige Farbklang, der seit Stevens 'Pinnacle' die Irisfreunde so fasziniert.

Unvergessen ist eventuell auch noch die gelbgetönte Weiße 'Country Manor' (Kegerise 73), deren jüngste Sprosse die blockige 'Moment in Time' (Kegerise 83) und 'Perfect Interlude' (Schreiner 84) darstellen, die in ihrem Kontrast zwar hin-ter dem 'Pinnacle'-Typ zurückbleiben, aber dennoch die Entwicklungsarbeit der letzten 30 Jahre verdeutlichen. Dies gilt nicht nur in Bezug auf die durch Kräu-selung, Haltung, Substanz oder Blattbreite bestimmte Blütenform, sondern auch in Bezug auf die Verbesserung der generellen Blüh- und Wuchseigenschaften, der Krankheitsresistenz oder in Bezug auf die reinere Blütenfarbe — wie wir gerade erst bei der o.g. 'Precious Moments' gesehen haben. Sicherlich gibt es auf dem einen oder anderen Gebiet trotz aller emstzunehmender Anstrengungen der Iriszüchter etwas zu verbessern, wie es überhaups die "perfekte" Irisblüte oder -pflanze vielleicht nie geben wird, doch kann man abschließend getrost fest-stellen: Die "bunten" Irissorten werden (ganz entgegen dem verbreiteten Vorur-teil) von Jahr zu Jahr besser und sind nicht nur als Gegensatz zu den im Zuge der Farbentwicklung bevorzugten Einfarbigen oder Selfs ganz gewiß einen Versuch wert.

Als Dank und Anerkennung für hervorragende Ausstellungsbeteiligung

wurde unserer Gesellschaft von der Landesgartenschau Reutlingen 1984 eine Urkunde mit Medaille verliehen.

42

Page 73: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Nachtrag zur Hemerocallis-Bewertung 1983 Bruno Müller

Bei der Erstbewertung im 2. Standjahr errang die höchste Punktzahl und damit den Berlin-Wanderpokal 'Corinna', eine Hemerocallis-Züchtung von Harald Andel, Wien; eine Sorte, die in Frankfurt sensationell war. Reichblütig, wüchsig, gut verzweigt, zart orangelachs mit tangerine-farbigen Staubfäden und "glühen-dem" Schlund. Die ziemlich breiten Blütenblätter sind gewellt.

Wir hoffen sehr, daß die Sorte im 3. Standjahr das halten wird, was sie bisher ver-sprochen hat.

übrigens hatten wir 1983 so geringe Kälte-Einwirkung, daß wir uns entschließen mußten, bei der 1. Bewertung die dafür vorgesehenen Punkte wegzulassen.

Sehr hoffen wir, daß wir auch von Hamburg 1984 Werte erhalten werden. Einige der Sorten, die wir im Frühjahr 1983 gepflanzt haben, geben zu großen Hoffnun-gen Anlaß.

Unsere mittel-europäischen Züchtungen können sich durchaus mit den ameri-kanischen messen und werden sich hoffentlich auch bei kalten Sommer-Perio-den gut bewähren.

Es wäre zu wünschen, wenn auch Staudengärtnereien in der BRD und den Nach-bar-Ländern von neueren Hemerocallis Kenntnis nehmen und sich bemühen würden, ihre Sortimente zu verbessern und schöne, gute neue Sorten zu verbrei-ten.

Internationaler Iriswettbewerb Florenz 1984 Spät einsetzender Frühling und Dauerregen haben den 'Concorso' stark behin-dert. Es liegen für dieses Jahr keine Ergebnisse vor.

43

Page 74: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Frauenfarn

Helmuth Schmick

Die meisten Arten dieser Gattung Athyrium sind im tropischen Bereich hei-misch, doch auch zu uns dringen einige Vertreter vor. Es sind große, sommer-grüne Farne mit vielfach geteilten Wedeln und schmalen, spitzen Fiedern. Sie sind sämtlich winterhart, zumindest im Garten des Verfassers.

Der Alpen- oder Gebirgs- Frauenfarn (Athyrium distentifolium TAUSCH ex OPITZ) kann 75 cm bis 150 cm große Wedel entwickeln, die etwas auseinander-hängen. Die Pflanze wächst büschelig und die Farbe der Wedel ist meist etwas dunkelgrün. Die Art tritt auf steinigen Matten und Geröllhalden bestandsbil-dend auf und kommt in den Alpen von 1000 m Höhe bis über 2000 m hoch vor. Ganz typisch sind hierbei die runden Häufchen der Sporenkapseln, die ein runder Schleier abdeckt. Wir finden die Art an vielen Stellen in den Gebirgen der Nördli-chen Erdhälfte.

Eine Hybride dieser Art mit unserem Gewöhnlichen- oder Waldfrauenfarn hat man soeben am Feldberg entdeckt und zu Ehren Prof. Tadeus Reichsteins, Basel, der sehr viel für die Farnforschung getan hat, nach ihm benannt.

Der Gewöhnliche oder Wald-Frauenfarn Athyrium filixfemina (L.) ROTH, aufgenommen im Ultental/Südtirol. Foto: Schmick

44

Page 75: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Der soeben erwähnte Wald-Frauenfarn (Athyrium Nix femina (L.) ROTH) wird mittel- bis sehr hoch, wenn er luftfeuchte, aber auch bodenfeuchte, schattige Bedingungen antrifft. Ca. 14% seiner Populationen bilden mehr oder weniger rötliche Stiele und Blattspindeln an ihren Wedeln aus. Von der Art gibt es sehr viele, unterschiedlich wachsende Varietäten mit einem verblüffenden Gestal-tungsreichtum. Von den Liebhabern werden diese oft nur vegetativ vermehrbaren Pflanzen sehr geschätzt. Die gekrümmten, über die Sporenhäufchen gezogenen Schleier sind ein gutes Artmerkmal. Die Art gedeiht fast überall in Europa; im trockenerem Bereich des Mittelmeergebietes ist sie jedoch selten. Wir finden sie weiter in einem sich verschmälernden Band bis Ostasien sowie in beiden Amerika.

Wir kennen hiervon zwei bodendeckende Varietäten, A.f.f ,Minor' und A.f.f. ,Minutissima', die sich durch kleineren Wuchs, einer Vermehrung durch Tei-lung, sowie Anspruchslosigkeit gegenüber Luft- und teils auch Bodentrocken-heit auszeichnen. Sie vertragen selbst sonnigen Stand. Trotz des Namens ist die Varietät 'Minor' die kleinere, sie verspricht ein sehr gutes, wertvolles Gestal-tungselement als Bodendecker der Zukunft zu werden.

Der Japanische Frauenfarn (Athyrium niponicum (METT) HANCE) bleibt gegen die vorigen Arten wesentlich kleiner. Er wird kaum bis mittelhoch und ist weniger bekannt als seine Variante (A. nipon. monstr. metallicum ('MAKINO) NAKAIKE) mit metallisch glänzenden, rötlich bis silbergrau gezeichneten Bän-derungen, die vor allem längs der Fiederrippen stark gezeichnet und gefärbt sind. Es ist der einzige Farn, der solche Färbungen aufweist, man nennt ihn auch Brokatfarn. Eigenartig bleibt nur, daß sein Fiederschnitt von der der Art ab-weicht; ob er mehr ist als nur eine Varietät?

Athyrium telypteroides (MICHX.) DESV., für den wir noch keinen rechten deut-schen Namen fanden, stammt aus Nordamerika, aber er ist außerdem aus der Flora Nepals bekannt. Die Spreiten dieses hochwerdenden Farns sind nur zart im Gewebe; sie hängen bogig über und sind zweifach gefiedert. Auch er gedeiht am besten im feuchten Waldboden bei halbschattiger, feuchter Lage.

Es gibt außerdem bei uns einen Frauenfarn aus China, Taiwan und Japan, der als sehr groß werdende Pflanze unbedingt zu den Solitärfarnen zu zählen ist. Athyrium vidalii (FR. et SAV) NAKAI treibt als fast letzter Farn der Saison im Juni rotschwarze, lakritzenähnlich aussehende Wedel und behält auch nach der Entfaltung rote Stiele; sogar die Spreiten sind teilweise rot pigmentiert. Er ist sehr auffällig und sollte deshalb durch einen besonderen Platz noch betonter plaziert werden.

45

Page 76: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Ranunculus calandrinoides (zum Titelbild)

Hermann Fuchs

Aus der riesengroßen Familie der Ran unculaceaen ist ein Mitglied davon aus dem nordafrikanischen Raum Marokko zu uns in die Steingärten gekommen. Dieser Hahnenfuß ist trotz seiner bestechenden Schönheit nicht sehr verbreitet und wird wohl immer etwas für den Liebhaber bleiben. Bei dieser Pflanze mit den etwa 8-12 cm langen und ca. 1-3 cm breiten, blaugrünen, nervigen Blättern muß man die heimatlichen Klimabedingungen beachten. Im nordafrikanischen Raum mit den sehr geringen Niederschlägen zeigt sich der Hahnenfuß nur in den Frühlingsmonaten und zieht dann mit beginnender Trocken-heit ein. Bei uns nun wird diese Pflanze, durch das größere Feuchtigkeitsangebot, aus ihrem gewohnten Rythmus gerissen und so können nach kurzen Ruhepausen erneut die Blätter und mit ihnen auch die zu mehreren, zart — kräftig rosafarbenen an einem Stiel vereinigten, Fünfmarkstück — großen Blüten erscheinen. An den Untergrund stellt sie keine besonderen Ansprüche, sondern fühlt sich in durchlässigem, kalkhaltigem oder kalkfreiem Boden gleich wohl. Häufig setzt nach kurzer, herbstlicher Pause, Ende Nov. - Anfang Dez., erneuter Aus-trieb mit ICnospenschieben ein. Diesen macht die winterliche Witterung nicht zu schaffen, im Gegenteil, sie blühen im Frühling auf, als ob nichts gewesen wäre, und erfreuen uns dann erneut über viele Wochen bis zu ihrer ersten Ruhepause.

Clematis serratifolia Walter Horsch

Vor einigen Jahren erhielt ich Samen der „Sägezahnblättrigen" aus der Samen-tauschaktion. Inzwischen erobert sie sich unseren Garten. Ich hatte ein Pflänz-chen an unsere Pinus griffithii gepflanzt. Hier klettert sie jedes Jahr aufs Neue wieder hoch (ich schneide sie im Fühjahr kräftig zurück) und blüht im August/ September. Natürlich ist sie nicht so spektakulär wie ihre Gartenverwandschaft, die großblumigen Hybriden. Man muß nahe herantreten, um den verhaltenen Reiz der blaßgelben Blüten mit ihren purpurnen Staubblättern richtig würdigen zu können. Ein Vasenschmuck für Könner! Gerühmt wird ihr Duft nach Zitronen. Die Samenbällchen sehen auch im Herbst noch entzückend aus, aber nur bis zum ersten Herbststurm. Dann werden sie durch die Lüfte getrieben und wenn Sie in Ihrem Garten nicht zu regelmäßig um-graben und hacken, dann taucht wie bei uns, hier und dort, an passender und unpassender Stelle Clematis serratifolia auf.

Für naturhafte Gärten oder Gartenbereiche möchte ich sie sehr empfehlen.

46

Page 77: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Astilbenfreude Fritz Köhlein

Astilben benötigen etwas mehr Aufmerksamkeit als andere Prachtstauden. Ein Mindestmaß an Bodenfeuchte muß vorhanden sein, und je sonniger der Stand-ort, um so notwendiger ist diese. Lichte Schattenlagen sind deshalb besser.

Es gibt aber einen Riesen und einen Zwerg in dieser Gattung, die weit mehr Sonne und Trockenheit vertragen als die anderen Sorten. Der Riese heißt: Astilbe taquetii ,Superbum` und die Blütenkerzen werden etwa einen Meter hoch. Im eigenen Garten wurde die nordwestliche Gartenecke in den letzten Jahren mehr oder weniger sich selbst überlassen, mangels Zeit. Dort beherrscht besonders der Becherfarn (Matteuccia struthiopteris) das Feld neben Hosta-Sorten, Duftsiegel (Smilacina), angesamter Lerchensporn (Corydalis) und anderes. Aber auch Astilbe taquetii ,Superbum' hat sich langsam, aber sicher einen Dauerplatz erobert, wobei noch die zuverlässige Reichblütigkeit verblüfft, heuer waren es 47 Blütenkerzen, die steif aufrecht standen, unbeirrt der zahl-reichen Gewitter- und Regenschauer des diesjährigen Sommers. Beachtenswert ist die ausgedehnte Blütezeit. Auch wenn nur noch die Spitzen den typischen bläulich-rosa Ton zeigen und der Rest schon braun ist, kann man der Pflanze eine Schmuckwirkung nicht aberkennen, und im Winter zeigen sich aus dem Schnee heraus immer noch die trockenen braunen Blütenstände, falls man sie nicht vor-her für die Trockenbinderei „geerntet" hat.

Erfreulich ist, daß es bei dieser Pflanze einen Fortschritt hinsichtlich der Blüten-farbe gibt. Im Katalog der Staudengärtnerei Gräfin Zeppelin fand ich Astilbe taquetii, 'Purpurlanze'. Die Blütenfarbe ist ein leuchtendes Purpurrot, eine wesentliche Verbesserung der verbreiteten Art. Sie steht im ersten Jahr der Pflanzung sehr gut, ebenfalls gerade aufrecht. Ob die gleiche Wüchsigkeit vor-handen ist wie bei Astilbe taquetii ‚Superbumn muß sich erst noch heraus-stellen. übrigens lautet die neue exakte Schreibweise: Astilbe chinesis var. taquetii.

47

Page 78: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Aber nun von den Riesen zu den Zwergen. Genauso wüchsig und sonnenliebend ist Astilbe chinesis var. pumila. Sie bildet durch den kriechenden Wuchs bald größere, reichblühende Teppiche, wobei besonders die Blütezeit im Spätsommer beachtenswert ist, da von den Kleinstauden, die für flächige Pflanzungen einge-setzt werden können, nicht mehr viel am Blühen ist. Trotz des Ausbreitungs-drangs kann die Zwergastilbe auch in den Steingarten gepflanzt werden, da ja übermäßiger Zuwachs leicht entfernt werden kann. Auch in dieser Größenord-nung gibt es eine Neuheit mit verbesserter Blütenfarbe, die Sorte 'Frankentroll' der Staudengärtnerei Marx/Pettstadt. Inwieweit diese Sorte ein „Flächenriese" ist, muß sich erst herausstellen, dazu steht die Pflanze noch zu kurz im eigenen Garten.

Neben diesen straff aufrecht wachsenden Zwergen gibt es aber eine ganze Reihe von locker blühenden, niederen Kostbarkeiten, die zwar wieder auf ein gewisses Maß an Bodenfrische nicht verzichten können, auf die man aber selbst auch nicht verzichten sollte, falls man im eigenen Garten solche Halbschattenpartien hat, die nicht völlig austrocknen.

Zu diesen gehören solche zarten Sachen wie 'Aphrodite und 'Sprite'; und wer einen Trog im Halbschatten hat, der sollte Astilbe x glaberimma 'Saxosa' neh-men, die nur ganze 15 cm hoch wird, also keinesfalls Nachbarn mit Ellenbogen wünscht. Als Nachbarn für solche zarten Gebilde kann man sich den Zwerg,huf-eisenfarn vorstellen, echte Hostazwerge und kleine Moossteinbrechsorten und -arten. Neben den genannten etwas aus der Reihe fallenden Astilben, sollte man das übrige Sortiment nicht vergessen, aber nur wenn man die gewünschten Pflanzplätze bieten kann. Nichts sieht trauriger aus als eine Astilbe im August, deren Blätterspitzen dürr sind und deren Blüten schlapp herabhängen; an solchen Plätzen sollte man sich auf die erstgenannte Astilbe taquetii 'Superbum' be-schränken.

48

Page 79: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Zum Chrysanthemum maximum- und Chrysanthemum leucanthemum-Sortiment Walter Hörsch

"Margueritensträuße in Vasen halten sich von einem Sonntag bis über den näch-sten hinaus", schreibt Karl Foerster in seinem Buch "Vom Blütengarten der Zu-kunft". Wir haben also allen Grund, Margariten, die auf unseren Wiesen immer seltener werden, in bewährten Züchtungen in unseren Gärten aufzunehmen.

Die Gartenformen von Chrysanthemum leucanthemum blühen früher (5-6) als die von Chrysanthemum maximum (6-9). Der Sortenfreund hat die Wahl zwi-schen einfach und gefüllt blühenden Sorten; die gefüllt blühenden sollen als Vasenblumen länger haltbar sein.

Chrysanthemum x hortorum

Ich sitze genau zur richtigen Zeit (Ende Oktober) an meinem Schreibtisch. Nur jetzt, wenn auch die späten Herbstastern verblüht sind, kann man ermessen, wie wichtig unsere Herbstchrysanthemen für den Staudengarten sind. Sie stammen von verschiedenen Eltern ab, wie die Bezeichnungen Chrysanthemum indicum, -koreanum, -rubel] um in manchen Staudenkatalogen uns zeigen. Die Tendenz scheint aber die zu sein, alle unter einem Namen —Chrysanthemum x horto-rum— zusammenzufassen.

Herbstchrysanthemen wurden schon vor 3000 Jahren in chinesischen Gärten an-gepflanzt und Ende des 17. Jahrhunderts von den Holländern nach Europa ge-bracht. Gabriele Tergit berichtet in ihrem Büchlein "Kleine Geschichte der Blumen" über die Bedeutung der Chrysanthemen in China und Japan und ihre Einführung in Europa.

Christian Grunert empfiehlt: "Alle wünschen guten, tiefgründigen Garten-boden und einen sonnigen, offenen, aber zugfreien Standort. Der Boden soll leicht alkalisch sein. Winemässe ist den Pflanzen sehr abträglich. Während des Som-mers ist einige Male zu düngen."

49

Page 80: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Stauden-Sichtungsergebnisse 1980 und 1981

Prof. Dr. J. Sieber

In den letzten beiden Jahren konnte eine Reihe von Staudensortimenten gesichtet bzw. einer Überprüfung unterzogen werden, über deren Ergebnisse nachfolgend zu berichten ist.

5. Überprüfung des Chrysanthemum maximum- und Chrysanthemum leucanthemum-Sortiments

Das 1959 erstmals gesichtete, 1968 überprüfte Sortiment brachte auch in der neuerlichen Überprüfung keine weitgehenden Änderungen im Sortenspiegel. Die meisten der schon lange im Handel befindlichen bisherigen Standardsorten behielten ihre Bewertung - von einigen Ausnahmen abgesehen. Der vorwiegenden Verwendung der Sorten - als Schnittblumenlieferanten - entsprechend, werden diese Stauden auf Beete (13) gepflanzt. Einige eignen sich, als Träger der in Pflanzungen so wichtigen Farbe Weiß, auch für den Lebensbereich Freiflächen (Fr2b). Frischer, mineralischer, nährstoffreicher Boden sagt ihnen am besten zu. Zu hoher Stickstoffge-haft führt zu unzureichender Standfestigkeit. Die Verwendung in Pflanzungen sollte sich auf Einzelstellung oder kleine Gruppen (3 Exemplare) beschränken. Setzt nach einigen Jahren Vergreisung, unzureichende Standfestigkeit, Arm- und Kleinblütig-keit ein, so sollten die Pflanzen nach der Blüte aufgenommen, aufgeteilt und die Teilpflanzen auf gut vorbereiteten Boden neu gepflanzt werden. Da die Wuchshöhen und Blütendurchmesser - vom Standort und Pflanzenalter abhängig - großen Schwankungen unterworfen sind, können die aufgeführten Maße nur für optimale Verhältnisse gelten. Bei Chrysanthemum leucanthemum wurden neben der vegetativ vermehrten 'Maistern' auch zwei samenvermehrbare Schnittsorten aufgenommen (s. Tabelle 5).

Tabelle 5 Chrysanthemum maximum- u. C. leucanthemum-Standard-Sorten

Be- wer- tung

vor- wie- gend

zu- sätz- lich

Pfl. pro Gruppe/ Pflanzabstand (cm)

Höhe (cm)

Blüte- zeit,-gruppe

Blumenform

zu verwenden in:

Chrysanthemum maximum 'Beethoven' '' 8 3-5/35 80 m einfach 'Gruppenstolz' - El Fr2b 5-10/30 50 sp einfach 'Chrigtine "S B 3-5/35 80 m halbgefüllt Hageman' 'Julischnee' "'S B Fr2b 3-5/35 80 sp halbgefüllt 'Schwabengruß' " 8 3-5/35 90 sp halbgefüllt 'Wirral Supreme' 'S B 3-5/35 90 m gefüllt

Chrysanthemum eucanthemum 'Maistern' -5 B Fr2b 3-5/30 50 f einfach 'Maikönigin' e "S B 3-5/30 70 f einfach 'Rheinblick'' 'S 8 3-5/30 60 f einfach

50

Page 81: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

9. Überprüfung des Chrysanthemum x hortorum-Sortiments

Die 1969 durchgeführte Sichtung dieses Sortiments machte schon damals eine jahrelange Vorarbeit nötig. Probleme entstanden durch teils unzureichende Winterhärte und Ausdauer, aber auch durch laufende Änderungen im Sortenspiegel. Neue, großblumigere, farbenprächti-gere Sorten kamen in den Handel, wurden von Gartenbesitzern bevorzugt - erwiesen sich aber zum Teil als kurzlebiger und weniger hart als manche ältere Sorte. In der Schnittblumenkultur verdrängten sie jedoch oftmals andere, weniger auffällige Sorten. Bei der nunmehr längst fälligen Überprüfung war also zu entscheiden, ob man mehr dem Trend nach attraktiven Blumen also „Schnittsorten" folgen, oder der Winterhärte und Ausdauer das dominierende Gewicht beimessen sollte. Da die meisten Sorten - auch die älteren, harten - wertvolle, lange haltbare Schnittblumen liefern, wurde auch bei dieser Sortiments-Überprüfung der Winterhärte und Ausdauer der höhere Stellenwert beigemessen. Die riesige Vielfalt an Farben, Blütenformen und -grüßen, an Wuchshöhen und Blütezeiten machte es möglich, ja unumgänglich, auch ein großes Standardsortiment aufzustellen. Damit sind nicht nur alle gestalterischen Wünsche, sondern auch viele Schnittblumenwünsche er-füllbar. Neben vielen älteren, bewährten Sorten enthält das nunmehrige Standardsortiment auch inter-essante neuere Sorten guter Qualität (s. Tabellen 10 und 11).

Tabelle 10 Chrysanthemum x ho torum-Standard-Sortiment

Be- wer- tung

vor- wie- gend

zu- sätz- lich

Pfl. pro Gruppe/ Pflanzabstand (cm)

Höhe (cm)

Blüte- zeit- gruppe

Farbe, Blütenform

Bemerkungen

zu verwenden in:

'L'Innocence' 13 Fr2b 3-5/45 70 m rosaweiß, einfach

Hart; wichtige Sorte.

'Citrus' B Fr2b 3-5/45 80 f gelb, halb- gefüllt

Schöne Farbe.

'Edelweiß B 3-5/45 70 msp weiß, halb- gefüllt

Guter Spätblüher.

'Fellbacher Wein' - B Fr2b 3-5/40 70 m weinrot, einfach

Blüten relativ frosthart.

'Goldmarianne' ** B Fr2b 3-5/40 70 mf hellgoldgelb, halbgefüllt

Hart; haltbare Blüten.

'Hebe' B Fr2b 3-10/40 70 msp mattrosa, einfach

Blüten hart.

'Isabellrosa' B 3-5/40 70 m gelblichrosa, einfach

Haltbare Blüten.

'Ordensstern' "' B Fr2b 3-5/45 90 m goldbronze, gefüllt

Interessante Farbe.

'Orchid Helen' B 5-10/35 40 m violettrosa-rot, gefüllt

51

Page 82: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Be-

wer- tung

vor-

wie- gend

zu-

sätz-

lich

Pfl. pro Gruppe/

Pflanzabstand

(cm)

Höhe

(cm)

Blüte-

zeit-

gruppe

Farbe,

Blütenform

Bemerkungen

zu verwenden

in:

'Schwabenstolz' ** El 3-5/40 70 m rot gefüllt

'Schweizerland' ** Et Fr2b 3-5/45 70 msp hellviolett-

rot, gefüllt

Heller als 'Karminsil-

ber'; zuverlässige

Sorte

'Edelgard' B 3-5/45 80 msp hellgelb, halbgefüllt

Fast zu spät.

'Karminsilber' • B 3-5/45 80 msp violettrot,

halbgefüllt

Intensive, schöne

Farbe; widerstands-fähige Blüten.

'Kleiner Bern-

stein'

B Fr2b 5-10/35 50 m goldbronze,

halbgefüllt

Farbe hellt auf; hart.

'Mandarine' 13 5-10/35 60 m goldbronze, halbgefüllt

Schöne Farbe.

'Nebelrose' • B Fr2b 3-5/45 80 sp lilarosa,

gefüllt

Sehr späte Sorte.

'Novembersonne' ' B Fr2b 3-5/45 80 sp goldgelb,

gefüllt

Robuster Spätblü-

her, manchmal zu spät.

'Red Velvet' • B 5-10/40 60 m dunkel kar-

minrot,

gefüllt

'Schneewolke' B 5-10/35 35 mf weiß, halb-

gefüllt

Nette Zwergsorte,

Gruppensorte.

'Schwyz' - B 5-10/40 60 msp braunrot, gefüllt

'Vreneli' 0 3-5/45 90 sp kupferrot,

einfach

'White Bouquet' • B Fr2b 5-10/40 70 m weiß, pom-

ponblütig

Wertvolle groß-pom-ponblütige Schnitt-

sorte.

'Altgold' Li B 5-10/35 50 f goldbronze, pompon-

blütig

Bekannte alte Sorte.

'Anastasia' Li B Fr2b 5-10/35 50 f lilarosa, pom-

ponblütig

'Cydonia' Li B 3-5/45 80 m bronzerot, pompon-

blütig

Ziemlich frostver-trägliche Blüten.

'Golden Li B Fr2b 3-5/40 70 sp goldgelb, Rehauge' pompon-

blütig

Herbströschen' Li B 3-5/45 100 msp rosalila,pom-

ponblütig

Spät aber sehr hart.

Rehauge' Li 13 Fr2b 3-5/45 80 sp rotbraun,

pompon- blütig

Harte, spätblühende

Sorte.

Chr. rubellum

Clara Curtis' B Fr2b 5-10/40 70 1 violettrosa,

einfach

Bekannte robuste

Sorte.

Duchess of

Edingburgh'

• B Fr2b 5-10/35 60 f weinrot, halbgefüllt

Schöne Farbe.

52

Page 83: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Tabelle 11 Farbgruppen des Chrysanthemum x hortorum-Standardsortiments

violett- bis violettrot gold- bis hellgelb ** Orchid Helen (violettrosarot) — Citrus (gelb)

Schweizerland (hellviolettrot) Edelgard (hellgelb) Karminsilber (violettrot) Novembersonne (goldgelb) Nebelrose (lilarosa)

LI Anastasia (lilarosa) rosa Li Herbströschen (rosalila) L'Innocence (rosaweiß)

Clara Curtis (violettrosa) (C. rubellum) rot (braunrot- bis bronzerot) Hebe (mattrosa) — Fellbacher Wein (weinrot) Isabellrosa (gelblichrosa)

Schwabenstolz (rot) Duchesse of Edinburgh (weinrot) Weiß (zu C. rubellum) •• Edelweiß (weiß) Red Velvet (dunkel karminrot) White Bouquet (weiß) Rehauge (rotbraun) Schneewolke (weiß) Schwyz (braunrot) Vreneli (kupferrot)

Li Cydonia (bronzerot)

bronze- bis bernsteingelb Goldmarianne (hellbronzegoldgelb) Ordenstern (goldbronze) Kleiner Bernstein (goldbronze) Mandarine (goldbronze)

Li Altgold (goldbronze) Li Golden Rehauge (bernsteingoldgelb)

Sieht man davon ab, daß in Staudenpflanzungen eingeplante Chrysanthemum x hortorum-Sor-ten gut haltbare Schnittblumen liefern, so dürften diese auch aus anderen Gründen in keiner Beetstaudenrabatte fehlen. Sie bilden durch ihr spätes, farbenprächtiges Blühen eine Art letzten farblichen Höhepunkt dieser Pflanzungen. Aber auch während der Vegetationsperiode wirken sie gut. Somit könnte man sie in Beetstaudenrabatten, aber auch — bei geeigneten Standortsver-hältnissen — in Staudengruppen des Lebensbereichs Freiflächen (Fr,b) als Leitstauden ein-setzen. Humoser, nährstoffreicher, frischer, nicht zu dichter Boden sind Voraussetzungen für gutes Gedeihen. Düngung ist überall dort nötig, wo der Boden zu arm ist. Die angegebenen Höhen beziehen sich auf gute Standortsverhältnisse und jüngere, nicht ver-greiste Pflanzen. Diese Chrysanthemen reagieren bekannterweise sehr stark auf Standortsun-terschiede. Von der Gestaltungsidee abhängig, werden die Sorten, als Farbakzentgeber, einzelnstehend oder in mehr oder minder großer Stückzahl pro Gruppe — zum Teil auch zu vielen — gepflanzt. Davon ist auch der Pflanzabstand abhängig.

Erläuterungen, Bewertungszeichen, Abkürzungen usw. siehe Heft 3/1984, Seite 23.

53

Page 84: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Aus meinem Notitzbuch Fritz Köhlein

Steingarten-Umbau.

In meiner Erinnerung ist ein Gespräch mit einem Gartenanfänger haften geblie-ben, dem momentan der Begriff „ausdauernde Pflanzen" oder Stauden nicht ein-fiel und der kurzerhand von „ewigen Pflanzen" sprach. Manche Stauden können zwar uralt werden, aber von „ewig" zu sprechen wäre vermessen. Zumindest ist es bei manchen Arten nötig, diese von Zeit zu Zeit aufzunehmen, zu teilen, zu verjüngen ud neu zu pflanzen. Das gilt oft nicht nur für die Pflanze selbst, sondem auch für den gesamten Garten oder Gartenteile; eine grundlegende Verjüngung ist von Zeit zu Zeit nötig.

Im eigenen Garten hatten im Steingarten verschiedene Ecken sicher schon den 12. Sommer erlebt, ohne daß größere Eingriffe gemacht wurden, aber das Alter macht sich dann vielfältig bemerkbar, robuste Pflanzen haben sich durchgesetzt, schwächere sind verschwunden, einige Kleinblumenzwiebelarten haben sich zu stark vermehrt. Der Boden ist schwer geworden, er ist stark verdichtet, von einer Dränage kann nicht mehr die Rede sein, zusätzlich haben sich etliche Dauerun-kräuter festgenistet. Es blieb keine andere Alternative, diese Gartenteile mußten neu gestaltet werden.

Alte Kleinstauden werden aufgenommen; wenn eine Skizze von der ehemaligen Pflanzung vorhanden ist, ist das hilfreich. öfter müssen Etiketten ergänzt wer-den, die durch das Versenken in den Boden unleserlich geworden sind. Immer ist das nicht nötig, aber bei sich sehr ähnlichen Sorten, wie bei Sempervivum,

54

Page 85: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Saxifragen, Primeln, sollte diese nicht versäumt werden. Alteingewachsene Zwergkoniferen und andere Zwerggehölze nimmt man kaum auf, man läßt sie stehen und bearbeitet und modelliert das Gelände ringsherum unter Beachtung eines Mindestabstandes. Die Kleinstauden nimmt man mit der Grabgabel auf. Mühevoll werden die stark vermehrten Kleinblumenzwiebeln aufgesammelt und tiefgehende Wurzelunkräuter entfernt. Meist werden gleichzeitig die Steine neu gelegt und gruppiert, sozusagen „Tapetenwechsel" im Steingarten. Not-wendige zusätzliche Erde wird anderen Gartenteilen entnommen oder Kompost-erde und Sand wird verwendet. Dann beginnt die Neupflanzung, wobei ältere Stöcke vorher geteilt werden. Immer ist dabei auch eine zusätzliche Anzahl von Pflanzen nötig, die man kauft oder durch Eigenvermehrung vorbereitet hat. Bereits im folgenden Jahr präsentiert sich der Steingarten wieder in neuer Pracht.

„Moderne Rufanlage"

Zugegeben, mein Gehör war noch nie besonders gut, seit ich aus sowjetischer Gefangenschaft zurückkehrte, es ist ein Folgeschaden des erlittenen Fleckty-phus. Andererseits hatte das auch seine Vorteile, — während der Sturm- und Drangzeit der Söhne fiel einem die Lautstärke der 80 Watt-Lautsprecher mit Pop-musik nicht so auf. Man konnte auch geflissentlich mal einen Telefonanruf überhören, meine Frau behauptet sowieso, ich höre nur das, was ich nicht hören soll. Dichte Pflanzungen schlucken viel Schall; und besonders im Sommer über-hörte ich im Garten manchen Ruf vom Haus her, zudem noch das monotone Fahrgeräusch der nahen Autobahn stört. Im Kleingewächshaus und im Alpinen-haus waren die Rufe sowiso nicht zu hören, es mußte Abhilfe geschaffen werden.

Bei einer Fahrt in den Italienischen Alpen hatte ein Händler seine Waren am Straßenrand ausgebreitet,und von der rostigen Ofentüre bis zum Kupferkessel war alles vorhanden, und an einer Schnur hingen zahlreiche Kuhglocken, die sicher schon von vielen Rindviehgenerationen auf den Almen getragen wurden. Meine Frau stellte sofort die Gedankenverbindung zwischen meinem lädierten Gehör, der Entfernung im Garten und einer Kuhglocke her, und als Ergebnis fuhren wir mit einer schweren Messingglocke weiter, die seitdem die Terrassen-ecke schmückt und deren Ton mich aus der hintersten Gartenecke ins Haus holt.

Eine Sache, die ich weiter empfehlen möchte für Besitzer eines größeren Gartens, wo es ähnliche Rufprobleme gibt. Man muß deshalb nicht unbedingt in den Alpen Urlaub machen. Liebhaber des Meeres können auch an der Nord- und Ost-see Glocken kaufen, nur sind dort die erhältlichen Schiffsglocken noch größer und auch teurer.

55

Page 86: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Ein neuer Sommerphlox.

Die Heimat unseres hohen Sommerphloxes sind die Prärien Nordamerikas,und automatisch denkt man an Sonne und Trockenheit. Sonne liebt der Phlox, aber Trockenheit weniger, und oft ist das kümmerliche Dahinvegetatieren mancher Staude darauf zurückzuführen, besonders noch in leichten Böden. über den Sommer 1984 kann man sagen, was man will, für den Sommerphlox waren die zahlreichen Niederschläge und die mäßig warmen Durchschnittstemperaturen gerade recht. Entsprechend gut standen die vielen Arten im eigenen Garten. Beim 'Monte Cristallo' habe ich 1,90 m Höhe gemessen. Gut gefallen hat mir mit den großen Blütenbällen die neue Sorte 'Rosenauge', mit rosageäugten weißen Einzelblüten. Es ist eine Sorte,die in der Staudengärtnerei Gräfin Zeppelin ent-standen ist und sich dort auf schweren, lehmigen Böden bewährt hat. Solche zar-ten Blütenfarben sind ideale Partner zu den Sorten mit knalligen Farbtönen und verbinden auch sonst unverträgliche Farbnuancen.

Vorsicht mit Lavalit!

Seit etlichen Jahren wurde im eigenen Garten Lavalit verwendet, nachdem ge-brochener Blähton etwas zu künstlich aussah. Lavalit ist gebrochene, gekörnte Vulkanschlacke von porigem, rotbraunem Aussehen. Hauptverwendungszweck war das Abdecken von bepflanzten Trögen und Schalen und das aus drei Gründen:

1. Um das dekorative Aussehen zu steigern. 2. Um den Unkrautwuchs etwas einzudämmen. 3. Damit der nächtliche Tau etwas länger gespeichert ist.

Die Erfahrungen sind gut. Deshalb wurde auch im Alpinhaus ein Substrat für Neuseeländer Pflanzen stark mit Lavalit angereichert und eine Pflanzwanne damit gefüllt. Der Lavalit-Zusatz soll Luft an die Wurzeln dieser schwierigen Hochalpinen bringen. Trotz fleißigen Giessens ging ein Teil der Pflanzen ganz kaputt. Schuld war sicher die übermäßige Anreicherung von Lavalit im Substrat.

Eine Gärtnerei zieht um.

Der nordostbayrische Raum ist klimatisch nicht gerade begünstigt; und viele Pflanzen, die im Weinbauklima durchaus gedeihen, versagen hier. Man spricht nicht umsonst von „Bayrisch Sibirien". Andererseits gedeihen in dieser Gegend manche Alpine besser als im übrigen Bundesgebiet, so auch die wunderschönen Herbstenziansorten und -arten. Nirgendwo habe ich diese Pflanzen in solch

56

Page 87: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

großen Flächen gesehen, wie in Hof/Saale und in Weiden. Zum letztgenannten Ort fuhren wir, um die Enziane zu fotografieren, zur Gärtnerei Walter Löw, die vielen unserer Mitglieder bekannt ist und der selbst Mitglied unserer Gesell-schaft ist. Die Verblüffung war groß, die Gärtnerei ist umgezogen; und nicht allzuweit entfernt vom alten Standort präsentiert sie sich im neuen Gewand (Friedrich-Ebert Straße). Idealer kann man sich so eine Neuanlage kaum vorstel-len, denn wo ist so ein dekorativer, hundertjähriger Baumbestand bei Neubeginn schon vorhanden? Auf dem 16000 qm großen Gelände sind herrliche, weite Pflanzanlagen. Dem Staudenfreund, besonders auch dem Liebhaber seltener Alpiner (besonders Herbstenziane und Kabschia-Saxifragen) bietet sich eine bequeme Einkaufsmöglichkeit.

Die Verkaufsbeete sind erhöht und von Bohlen umgeben, die Wege klinkerge-pflastert, so daß man die Schätze dicht vor Augen hat. Eine an einen hohen Mast installierte Flutlichtanlage sorgt dafür, daß auch am späten Nachmittag, im Herbst und Fühjahr bis Betriebsschluß die Pflanzen ausgesucht werden können. Genauso interessant ist das Gehölzsortiment und auch die vielen Moorbeet-pflanzen. Dieser Garten- und Landschaftsbaubetrieb ist nicht auf Versand einge-richtet,aber Staudenfreunde die nach Nordost-Oberfranken kommen, sollten nicht versäumen, diese attraktive Anlage zu besuchen. Selbst wer keine Kauf ab-sicht hat, sollte nicht versäumen, die Heidegartenanlage, die Teichpartie, die Gräser-Staudenpflanzung und manch andere intime Pflanzecke zu besichtigen.

57

Page 88: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Fachgruppe WILDSTAUDEN

Das Pflanzenportrait: Die Doldenblütler (Umbelliferae) III Klaus Kaiser

Laserpitium L. — Laserkraut

— siler L. (Berglaserkraut) Beschreibung: h 30-100 cm, Blatt (B) Fiederb. lineal-lanzettlich, graugrün mit hellem Knorpelrand,

Grundb. bis 100 cm lang, Hüllchen- u. Hüllb. am Rande kahl, Hüllenb. breit hautrandig, Stengel (St) rund, fein gerillt, Blüte (BI) VI-VIII, weiß, Frucht (Fr) kahl

Natürl. Vorkommen: im Saum sonniger Büsche, in Eichen- und Kief ernwald-Verlichtungen (z.B. im Schneeheide-Kiefernwald), in Staudenhal-den, auch auf Steinschutt oder in Felsspalten

Boden: auf mäßig trockenen, kaireichen, humosen oder rohen, mittel- bis flachgründigen, steinigen Lehmböden oder feinerdearmen Stein-böden

Standort: Licht-Halbschatt-Pflanze Sonstiges: Pionierpflanze Gartennachbarn: Geranium sanguineum, Anthericum ramosum, Carex mon-

tana u. C. humilis, Erica camea, origanum vulgare, Crocus- u. Tu/ipa-Spezies

Peucedanum L. — Haarstrang

— officinale L. (Arznei-H.) Beschreibung: h 50 — 120 cm, B wiederholt dreiteilig, mit langen linealischen B.

zipfeln (besenförmig), mit schmal-linealen, bis 9 cm langen Fie-dern, Hüllchen vielblättrig, fehlend oder hinfällig, St rund, kahl, B1 VII-VIII, gelb, Wurzel (Wu) tiefgehend

58

Page 89: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Natürl. Vorkommen: gesellig in Kalk-Magerrasen der Auen, im lichten Gebüsch, an Rainen

Boden: auf sommerwarmen, wechseltrockenen, meist kalkreichen, neu- tral-milden, ± humosen, tiefgründigen Lehm- und Tonböden; Wechseltrockenheits- und Tonzeiger

Standort: Stromtalpflanze; Licht-Halbschattenpflanze Vermehrung: Insektenbestäubung Sonstiges: Früher Heilpfanze (Wurzel) Gartennachbarn: Geranium sanguineum, Thalictrum minus, Inula hirta, Ver-

bascum lychnitis, Clematis recta

— oreoselium (L.) Moench. (Berg-H.) Beschreibung: h 30 — 80 ( — 100) cm, B untere B (2 —) 3-fach fiederteilig, Fieder-

blattäste sparrig, nicht ledrig, beiderseits grün und glänzend, B. rhachis geknickt, Fiedern, 1. Ordnung im rechten bis stumpfen Winkel ansetzend, St rund, fein gerillt, markig, BI VII-VIII, weiß, Doldenstrahl flaumig, Wu bis 2 m tief wurzelnd

Natürl. Vorkommen: im Saum sonniger Büsche, in lichten Eichen- und Kiefern-wäldern, in Staudenhalden, an Wegrändern, gern mit Kiefern, z.B. im Schneeheide- oder Steppen-Kiefernwald, in lichten war-men Flaumeichen- oder Stiel-Traubeneichen-Wäldern

Boden: auf sommerwarmen, mäßig trockenen, basenreichen, oft kalk- armen, lockeren, neutralen, humosen, steinigen oder sandigen Böden

Standort: Halbschatt-Licht-Pflanze Vermehrung: Insektenbestäubung Gartennachbarn: Anemone silvestris, Geranium sanguineum, Polygonatum

odoratum, Origanum vulgare, Anthericum ramosum, Erica car-nea, Festuca amethystina

— cervaria (L). Lap. (Hirsch-H.) Beschreibung: h 50 — 120 cm, B derb, fast ledrig, oberseits hell-, unterseits blaß-

grün u. netzadrig, 2 — 3fach gefiedert, Fiedern 1. Ordn. im spitzen Winkel nach vorn gerichtet, Fiedern letzter Ordnung eiförmig, scharf gesägt, St rund, fein gerillt, markig, BI VII-VIII, Wu bis 140 cm tief wurzelnd

Natürl. Vorkommen: gesellig im Saum sonniger Büsche und Wälder, in Stauden-halden, an Rainen, in lichten Flaumeichen- und Kiefernwäldern, auch im Halbtrockenrasen

Boden: auf sommerwarmen, mäßig trockenen, basenreichen, meist kalkhaltigen, mäßig saueren-milden, humosen, mittelgründigen Lehm- und Lößböden, auch auf Gneis, Kalksand und Porphyr

59

Page 90: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Standort: Halbschatten-Lichtpflanze Vermehrung: Insektenbestäubung (Fliegen, Käfer u.a.) Gartennachbarn: Geranium sanguineum, Polygonatum odoratum, Anthericum

ramosum, Seseli libanotis, Primula veris, Buphthalmum Tulipa sylvestris

Seseli L. — Bergfenchel, Sesel

— hippomaranthum facq. (Pferde-S.) Beschreibung: h 20 — 40 cm, B b.zipfel schmal, verlängert, Grundb 3fach fein-

gefiedert, blaugrün, Hülle fehlend oder wenigblättrig, Hüllchen becherförmig verwachsen, St oben mit b.losen Scheiden, rund, gerillt Bi. VII-IX, Bl.dolde 9-12 strahlig; Kelchzähne stumpflich bleibend, Wu tiefgehend

Natürl. Vorkommen: in sonnigen Trockenrasen, in Felsband-Gesellschaften Boden: auf sommerwarmen-trockenen, basenreichen, meist flachgrün-

digen, neutral-milden, humosen Steinböden (Kalk, Basalt, Porphyr), auch auf Sand oder Löß

Standort: Lichtpflanze Vermehrung: Insektenbestäubung Gartennachbarn: Stipa species, Allium pulchellum, Pulsatilla vulgaris u. P. pra-

tensis, Salvia pratensis, Dianthus carthusianorum, Potentilla tabernaemontani, Globularia punctata, Teucrium chamaedrys, Helianthemum nummularium

— montanum L. (Berg-S.) Beschreibung: h 30 — 60 cm, Pfl. kahl, B 2 — 3fach fiederteilig, B.zipfel schmal,

verlängert, Hüllchen schmalhäutig berandet, frei, Hülle fehlend oder wenigblättrig, St rund, gerillt, BI VII-VIII, Bl.dolde 5 — 12 strahlig. Kelchzähne stumpflich, bleibend, Wu tiefwurzelnd

Natürl. Vorkommen: im Saum sonniger Büsche, in Kalkmagerrasen Boden: auf mäßig trockenen, meist kalkhaltigen, tiefgründigen oder

steinigen Lehm- und Lößböden Standort: Licht-Halbschattenpflanze Gartennachbarn: Carlina aucaulis, Gen tiana crutiata, Briza media, Salvia pra-

tensis, Phyteuma orbiculare, Thymus pulegoides, Potentilla ta-bemaemontanii, Orchis mono, Cirsium acaule

— libanotis (L.) Koch (Heilwurzi= Libanotis montana Crantz) Beschreibung: h 40 — 100 ( — 120) cm, B 2 — 3fach fiederschnittig, unterseits

blaugrün, B.zipf ei lanzettlich, Hülle vielblättrig, St kantig ge-

60

Page 91: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

furcht, B1 VII-VIII, Bl. dolde 25 — 40 strahlig, Kelchzähne, pfriem-lich, hinfällig, Fr eiförmig, 4 mm lang, Wu tiefwurzelnd

Natürl. Vorkommen: gesellig im Saum sonniger Büsche (Xerophile) Blutstorch-schnabel-Gesellschaften, in lichten Eichen- und Kiefernwäldern, in Staudenhalden, an Weg- und Waldrändern, an Felsen- und im Felschutt

Boden: auf sommerwarmen, mäßig trockenen, mageren, basenreichen, oft kalkhaltigen, lockeren neutral-milden, humosen oder rohen, mittel-flachgründigen Lehmböden, auch auf Kalksand

Standort: Licht-Halbschattenpflanze Vermehrung: Insektenbestäubung (Käfer, Fliegen) Sonstiges: Pionierpflanze Gartennachbarn: Geranium sanguineum, Anthericum ramosum, Bupleurum

falcatum, Fragaria yesca, Origanum vulgare, Veronica teucrium, Polygonatum odoratum, Juniperus communis

(Literatur: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Erich Obemdorfer, Ulmer-Verlag Stuttgart)

61

Page 92: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Auf Foto-Safari der Orchideen wegen! Hans Kiesewetter

Der "Arbeitskreis Heimische Orchideen" von Bayern, kurz AHO genannt, hat sich während seines nun fast zehnjährigen Bestehens bestens etabliert; in mühe-voller Kleinarbeit wurden auf halb- oder ganztägigen Excursionen sowohl in Süd-als auch in Nordbayern Bestandsaufnahmen über Orchideenvorkommen durch-geführt, die Ergebnisse zu Buch gebracht, also auf Meßtischblättern 1:25000 kar-tiert und als Grundlage für die Öffentlichkeitsarbeit bei Regierungen und Land-ratsämtern gedruckt. Somit hat sich der AHO ein entsprechendes Mitsprache-recht bei Flurbereinigungen, beim Straßenbau oder anderen einschneidenden Maßnahmen im "Flurbereich" erarbeitet. Idealisten stehen aktiv an vorderster Front, — weil es not tut.

Seit 1979 steht einmal im Jahr eine "weite Fahrt" auf dem Programm. 1984 führ-te die Excursion unter Leitung von Frau Heide-Dore Kühn (mit Ehegemahl) zum Monte Argentario, etwa 100 km nördlich von Rom gelegen. Start dieser Fahrt war Erlangen. In München stiegen die Teilnehmer aus Südbayern zu. Bei herrli-chem April-Sonnenschein gings über den verschneiten Brenner, und allen Omni-bus-Insassen ging der eine Gedanke durch den Kopf: "Wie wird's im Süden aus-sehen? Blühen schon Orchideen, wo es bei uns noch so kalt ist?" — Obwohl die Tagesstunde schon weit fortgeschritten war, erlaubten wir uns am Gardasee einen Abstecher nach San Zeno; dafür wurden wir reich beschenkt: Ophrys bertolmiii, die Vögelein-Ragwurz stand in bester Blüte! Nun gut! Mit Vertrauen gings ins erste Nachtquartier in Peschiera, wo man nach Überwindung der ersten Sprachschwierigkeiten mit einem bekömmlichen Abendessen und gutem Wein bewirtet wurde. Am zweiten Tag ging's südwärts über den etruskischen Apen-nin; bei ausgedehnten Informationsrundgang in Florenz wurden die ersten Filme belichtet. Vom Piazzale Michelangelo gings über die von Verkäufern und Anprei-sern belagerte "Ponto Vecchio" stadteinwärts; bei großer Italienhitze waren die Eisbecher am Domplatz äußerst begehrt. Vorzügliches Labsal!

Weil wir hier ob der vielen Kunststationen unsere Zeit ein bißchen verplemper-ten, wurde es im Stand-Quartier in Porto Ercole auf Mte. Argenatario mit dem Abendessen reichlich spät, — doch dafür haben alle umso besser geschlafen! — Nach gutem Frühstück ging's am nächsten Morgen zu verfallenen Oliventeras-sen; von den 10 Orchideen-Arten war den meisten Excursionsteilnehmern Orchis italica neu! Dieses italienische Knabenkraut, das den ganzen Mittel-meerraum bevölkert, erinnerte uns an den Habitus von Orchis simia aus dem Kaiserstuhlgebiet. Die "seitlichen Sepalen sind lanzettlich und lang zugespitzt,

62

Page 93: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

7'74a2/c.a.

aI2Zegt- Jcz/77`fru44kt, au-74- er

etwa 9 — 12 mm lang. Die Petalen sind kleiner. Die Lippe ist tief dreigeteilt, der Mittellappen nochmals zweigeteilt. Die Seitenlappen und die beiden Teillappen des Mittellappens, die ein Zähnchen einschließen, sind 1,3 bis 1,6 cm lang, enden spitz und sind leicht nach vorne oben gebogen. Die Lippe ist hell bis rosaviolett gefärbt und mit dunklen Saftmalen gezeichnet. Der dünne Sporn ist abwärts ge-richtet, etwa halb so lang wie der Fruchtknoten, 6 mm lang." (Lit. 2/S. 304)

Die zweite zweite Neuheit war Dac tylorhiza romana, eine einmalige ansprechende Orchidee. Das zarte Rot der seitlich hochgerichteten Sepalen geht zu einem war-men Gelbton auf der Mitte der Lippe über, vorne wird der Lippenrand fast weiß getönt. Das mittlere Sepal bildet mit den zwei Petalen ein stolzes Heimchen; doch majestätisch ragt der zylindrige Sporn rückwärts steil nach oben. Er ist doppelt so lang wie die Lippe und erreicht etwa 20 mm. Dieser Vertreter bevöl-kert vor allem den östlichen Teil des Mittelmeer-Raumes und ist noch in Klein-asien zuhause.

63

Page 94: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Auch Ophrys fuciflora ssp. exaltata, — manche nennen sie die Ho he Ragwur z, — nimmt gefangen, aber weniger auf Grund der Färbung, was das Mal angeht; bei ihr leuchtet das Zentrum in weichem Ton, man möchte meinen, es sei der Pas-tell-Charakter!

Der Standort 13 befand sich auf dem Mte. Telegrafo; zum Glück konnte man mit dem Omnibus alle Serpentinen und Kurven am Maccia-Berg bezwingen. Wir wa-ren sehr neugierig. Wie sieht es aus, das seltene Kleinod: Orchis pauciflora? — Bald hatten wir uns durchs Macchia-Gestrüpp hindurch gearbeitet; dabei machten wir scheu einen weiten Bogen um die Baumheide-Bestände (Erica arbo-rea), denn, wie gesagt wurde, kann man sich durch ihren Blütenstaub Augenent-zündungn holen. — Ha, rundum viele, kleine (meist kaum 10 cm hohe) Orchideen standen büschelmäßig beisammen: Die gelbe, manchmal sogar goldgelb ge-färbte Orchis pauciflora! Ist sie hochmütig, daß sie ihren Sporn so himmelwärts hebt? — Zum Glück war an diesem Macchia-Eldorado genügend Raum, daß sich jeder Excursionsteilnehmer für seine Foto-Tätigkeiten ein Plätzchen sichern konnte, um ungestört seine Filme zu belichten. — Ich trank mich zuerst mit den Augen voll! Herz und Seele labten sich an dieser vollendeten Schönheit, und als wir den Platz wieder ordnungsgemäß verließen, ging es mir durch den Sinn:

"Wachset weiter hier an diesem stillen Ort und blühet, blühet immerfort!"

Auf dem Standort 7 (bei Pte. Levatolo, ö.v.S. Liberata, am Nordteil von Mte. Argentario) fanden wir die "Spinnenähnliche Ragwurz, Ophrys arachinitiformis. Stolz und behäbig behauptet sie hier ihren Platz. Der Stengel wird bis zu 40 cm hoch; an seiner Basis sind etwa 4 — 7 eiförmig-lanzettliche, aber stumpfe Laub-

64

Page 95: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

blätter vorhanden; sie erreichen eine Länge bis zu 10 cm und werden nahezu bis zu 2 cm breit. Oben am Stengel stehen 2 — 3 Hochblätter. Die Sepalen leuchten grünlich, sind mitunter aber auch rötlich oder rotpurpur gefärbt und erreichen eine Länge von 10 mm; das mittlere Sepalblatt ist hochaufgerichtet und über-wölbt das Gynostemum (die Griffelsäule) so, als hätte es für dessen Schutz die "volle Verantwortung" übernommen. Die ganzrandige Lippe ist behaart, rechts und links stehen zwei Höcker wie Wachtposten am Ort. Das kleine gelbgefärbte Anhängsel steht rückwärts oder auch leicht nach vorne aufwärts. — Das Faszi-nierende an dieser Orchidee ist die typische Maiprägung, sie reicht vom Lip-pengrund bis zur Lippenmitte und steht als stolzes "H" im Blauton oder in vieler-lei Nyancen von Rot, Rotbraun, Violett oder gar Purpur! Außen läuft um diese "H"-Form ein weißer oder gelblichweißer Rand, der für Prägnanz sorgt, d.h. er macht letztlich aus dem ganzen ein echtes visuelles Signal für die Insekten. Es ist interessant, zu beobachten, wie gerade diese Ophrys arachnitiformis neben ihrer prunkvollen Lippe mit ihren zwei Petalen einen "Variationsbeweis" liefert. Hinsichtlich der Form sind ihre Petalen länglich dreieckig oder lanzettlich schmal geformt, werden aber oft breit, gewellt und ragen so weit hinaus, daß sie mit den Sepalen wettstreiten können. Mit ihrer Farbgebung sind sie Künstler! Vom Grün bis hin zum tiefen Rot streichen sie über die Farbpalette. Man sagt ja nicht umsonst: "Orchideen sind eigenwillig!" Das kann man am Habitus dieser "arachnitiformis" ablesen! Am Stengel stehen 4 offene Blüten; sie prunken und gleißen mit Sepalen und Petalen und ihren farbenprächtigen Lippen; doch die dritte Blüte von oben, — "ist sie aus der Art geraten?" Sie hat keine Petalen! — Da wurden die Weichen im Vegetationspunkt verstellt, d.h. die Determinations-ebenen haben sich verschoben, sie sind zusammengerückt und somit können Verminderungen, Vervielfachungen, Verwachsungen, Durchwachsungen, Form-und Farbveränderungen der Pflanze ein vielfältiges Gesicht oder gar ein neues geben (Lit. 7) Und das habe ich erst zuhause am Dia festgestellt.

Randbemerkung: Auf der Excursion ist mitunter wenig Zeit, es geht weiter, — bergauf, bergab. Erst wenn man zuhause die Dias mit der Lupe oder im Projektor anschaut, macht man neue Entdeckungen. Alles wird zu L ern-Obj e kt en!

Während dieser Excursion auf dem Mte. Argentario gingen den Teilnehmern aus dem "Bayernlande" förmlich die Augen über, was Schönheit, Eleganz, Pracht, Formenreichtum, Farbe und Leuchtkraft bei

Aceras anthropophorum Ohnsporn oder Puppenorchis Ophrys lutea

Gelbe Ragwurz Ophrys fusca

Rotbraune Ragwurz Ophrys bombyliflora

Drohnen-Ragwurz

65

Page 96: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Ophrys arachnitiformis (die 3. Blüte von oben ohne Petalen!)

Page 97: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

anbelangt. Doch bei der Garganica-Ragwurz, Ophrys garganica, bestach vor allem die frische Leuchtintensität auf der Blütenlippe, — nicht minder auch die Form der gewellten Petalen.

Zum Abschluß der Excursion hat aber Ophrys speculum für die Erhitzung aller Gemüter gesorgt! Der Standort befand sich hoch oben am steilen Berg, also hieß es, mit vollem Foto-Rucksack erst einmal hinaufkraxeln. Da kam wohl jeder in "Dampf!" Oben erwartete uns zwar herrlichster Sonnenschein, aber was den Wind anbelangt, war es mehr als eine Prise! Mancher "Fotomann" nahm auf die-se Weise ungewollt eine Bronchitis mit nachhause.

Endlich trafen wir Ophrys speculum an! — "Was, — so klein? Die Stielchen kaum 5 cm lang!" — Ganz unscheinbar standen ein paar Exemplare beisammen; es gab nur 5 Blüten zu bestaunen! Ab er wie die 5 Spiegel leuchteten! Ein toller Anblick im Frühlingssonnenschein! Für alle Beteiligten — auch für unsere Frauen, die nicht fotografierten, war dieser Anblick der Höhepunkt der ganzen Reise! Die Foto-Apparate klickten in einem fort, die Blitzgeräte taten das ihre. Und wie alle diese "Bergstürmer" bewiesen — es wurde Präzisionsarbeit geleistet. —

Auf der Rückfahrt machten wir in Pisa halt, — des „Schiefen Turmes" und des Domes wegen und erlaubten uns anschließend eine erbauliche Fahrt über den schneebedeckten Apennin mit kurzer Rast auf Foce di Terrarossa (1141 m hoch); rundum die weißen Gipfel der Bergketten, unten im Tal noch fahle Wiesen, aber dicht "bestickt" mit Hepatica nobilis, Primula vulagaris und vor allem Crocus albiflorus.

Alle Excursionsteilnehmer brachten von Herzen ihren Dank für die gute Organi-sation zum Ausdruck. Es waren anstrengende, aber schöne Tage, — vor allem er-lebnisreiche Stunden, und ich bin sicher, jeder Beteiligte hat seinen Freunden und Bekannten schon oft die einmaligen Dias in guter Aufbereitung vor Augen geführt und damit genüßliche Stunden geschenkt. Das sind L ern-S tat ionen fürs ganze Leben!

Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß sich alle Excursionsteilnehmer schon auf die neue Reise im Jahr 1985 freuen. Wo wird's hingehen?

Literatur: 1) Nelson: "Gestaltswandel und Artbildung — erörtert am Beispiel der Orchide-

aceae Europas und der Mittelmeerländer. 2) Sundermann: Europäische und mediterrane Orchideen. (Ein Bestimmungs-

buch)

67

Page 98: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

3) Williams/Arlott: Orchideen Europas mit Nordafrika und Kleinasien. 4) Europäische Wildorchideen/Bestimmen und Erkennen leicht gemacht. 1984:

Benziger-Verlag, Zürich-Köln 5) Baumann/Künkele: Die wildwachsenden Orchideen Europas/Kosmos 6) Danesch: Orchideen Europas:

a) Band 1: Mitteleuropa b) Band 2: Südeuropa c) Band 3: Orchideen Europas/Ophrys Hybriden

7) Peitz: Gestalt- u. Farbwandlungen an Orchideen, insbesondere bei Ophrys fuciflora

Im Rennsteiggarten wachsen nur Gebirgspflanzen

Otto Göbel

Der Rennsteiggarten bei Oberhof liegt im Zentralmassiv des Thüringer Waldes. Auf dem 868 m hohen Pfanntalskopf in der Nähe des großen Beerberg (983) nur 2 km entfernt von Oberhof. Das Klima ist übergangsgebiet ozeanischen Küsten-klimas und kontinentalen Binnenklimas. Der Baumwuchs wird stark beein-trächtigt durch die in ungeschützten Lagen vorherrschenden Südwestwinde. Viele Nebel- und Regentage gibt es hier, also ewig feucht. Die Voraussetzungen sind aber günstig zum Anbau von Pflanzen aus hohen Gebirgslagen; und nur jene Gebirgspflanzen sind vertreten, die unter den hier gegebenen Klimabedingungen im Freiland kultivierbar sind. Lange Winter und kühle Sommer vertragen nicht alle Pflanzen. Dauer der Schneedecke 190 Tage, Niederschlagsmenge 1345 mm. Gegliedert ist der Rennsteiggarten in eine zentrale Schauanlage

• Pflanzengeographische Bezirke und • Anzuchtflächen.

Heute beherbergt der Rennsteiggarten ca. 3000 Pflanzen-Arten aus unseren Gebirgen, sowie aus den Gebirgen Asiens und Nordamerikas. Auch Gebirgs-pflanzen aus Australien, Neuseeland und Südamerika sind vorhanden. Neben charakteristischen Wildpflanzen sind in Teilen der zentralen Schauanlagen Kulturformen jener Gebirgspflanzen angesiedelt.

Ein Kaukasusbereich ist zu sehen, Krummhölzer rings um den Gipfel, sowie Bergkiefernbestände. Am Wetterfichtensteig sind Krüppelfichten, eine Pflanz-fläche von Hochmoorpflanzen und eine Farnschlucht. Eine Formation subalpiner Zwergstrauchheide mit Alpenrosen, Heidelbeeren und Preiselbeeren.

68

Page 99: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Wie sonst in Parks und Ausstellungen vorhandenen großflächigen Schmuck-und Schauflächen fehlen hier ganz, ebenso bot. Raritäten und Hybriden. Der Charakter des Rennsteiggarten wird bestimmt von Wildstauden in naturnaher Umgebung. Für kalkliebende Pflanzen wurde Kalk angefahren, da der vorhandene Urgesteinsboden saure Reaktion hat. Schutthalden, Schuttströme sind nachge-bildet, große Steine gelegt und für die verschiedenen Pflanzengattungen eine Heimat geschaffen.

Die ersten Frühlingsblüher sind Alpenglöckchen (Soldanella), Steinbreche, Primeln, Krokusse und Täschelkräuter. Um den Juni herum blühen der stengel-lose Enzian. Ein Juwel die Zwergbüschelglocke (Edraianthus pumilio), Kuh-schelle u.v.m.

Bergeidechsen und seltene Falter fehlen auch nicht. Im Sommer blühen Wetter-distel und Silberteller. Doch bereits Mitte September kommen die ersten Nacht-fröste und die letzten Blüten im Oktober bringt der Chinesische Schmuckenzian. In diesem Monat wird auch der Garten geschlossen und rund 200 Tage ruht die Vegetation unter einer Schneedecke bis zu 2 mtr.

Der Rennsteiggarten ist durch seine einmalige Lage, in einem der landschaftli-schönsten Teil des Thüringer Waldes ein Anziehungspunkt besonderer Art. Das Erleben der Gebirgspflanzenwelt in dieser Anlage, verbunden mit dem Blick auf eine herrliche Landschaft, im Hintergrund der „spitzige Berg", bleibt unver-gessen.

69

Page 100: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

"Das Gartenjahr aus der Sicht eines passionierten Garten-Ehemannes" (Vortrag zur Weihnachtsfeier 1983 des Freundeskreises Erlangen, gehalten von Alfons Tschakert, Ehemann von Ingeborg Tschakert, der Leiterin des Kreises).

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Staudenfreunde,

ein ganzes langes Gartenjahr liegt hinter uns — und ich glaube, daß Sie mit mir darin übereinstimmen:

Es war ein schönes Jahr; schön auf eine ganz unnormale Art, so, wie wir das hierzulande eigentlich gar nicht gewöhnt sind, so warm, so sonnendurchflutet.

Doch dieser Gartensommer 1983 ist heute nicht mein Thema: vielmehr will ich über "das Gartenjahr aus der Sicht eines passionierten Garten-Ehemannes" — oder richtiger müßte man sagen: eines passionierten Gärtnerinnen-Ehemannes plaudern. Sehen Sie mir bitte nach, wenn dies manchmal eine sehr subjektive Darstellung ist.

Ordentliche Gärtnersleut' beschreiben die Gewächse nach Arten und Sorten, nach Spezies und Subspezies, damit klar wird, worüber man spricht.

Was also ist solch ein "Garten-Ehemann"? Nun, ich meine damit ganz gewiß nicht jemanden, wie z.B. Herrn Winkler oder Herrn Plöger oder Herrn Reiß, die selbst höchst aktive Hobbygärtner sind — der Garten-Ehemann, über den ich reden will, zählt ohne Zweifel zur Spezies der Halbschatten- oder Schattenpflanzen, nicht wirklich — eher der Funktion gemäß, als beigeordnetes, mehr zuarbeiten-des, aber kaum ersetzbares Element im Bereich des Gartens (so besehen, ist dies beinahe eine Herrenrede).

Ich springe hinein in das Gartenjahr, dort wo es für uns besonders wichtig wird, wo sich die männliche Hilfe wohl am wenigsten entbehren läßt: in den Herbst.

70

Page 101: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Das Blühen und Strahlen, das Genießen und schöne, sonnendurchflutetete Gär-teln ist vorbei. Der Garten wirkt wie ein müder Wandersmann, das Wetter ist unfreundlich meist, und die Gärtnerin erinnert mahnend an die Dinge, die getan werden müssen:

• Stauden abräumen • Winterdüngung machen • Kompost aufbringen • Schutzbedürftiges sichern • Rosen anhäufeln usw. usw. usw.

Wir absolvieren geduldig Auftrag um Auftrag, und es fängt eigentlich an Spaß zu machen — so im Herbstlicht die eigene kleine Scholle zu versorgen — und hin und wieder verstehen wir den Seufzer der Gärtnerin überhaupt nicht: daß es nun genug des Sommers und genug des Gartens sei; uns kommt der Appetit quasi beim Essen. Sehr viel Gartenmöglichkeiten bietet der Abend nicht mehr, weil es längst dunkel ist, wenn wir nach Hause kommen. Aber am Wochenende, da ste-hen wir kraftbewußt "im Geschirr" und tun und tun. . . Vorsicht, Vorsicht: Wir sind auf dem besten Wege, passioniert zu werden.

Während wir so unser Grobwerk tun, siehe da: es stellen sich plötzlich eigene Gedanken ein: Dieser Weg könnte eigentlich anders geführt werden, so ein biß-chen mehr Schwung könnte er bekommen. Sollte man die langweilig wirkenden Platten vielleicht durch anderes Material auflockern? Und im Frühjahr muß un-bedingt der große Baum gebändigt werden, und eine Schubkarre Sand könnte der Rasen gut vertragen. Und wollten wir nicht die Iris umpflanzen, die wir in der Blüte markiert hatten? Und wollten wir nicht den Rittersporn teilen? — seltsam: die Gärtnerin findet das alles zwar wichtig und nötig; aber offensichtlich geht ihr ganz anderes durch den Sinn. Es war halt doch eine Menge Sommer, und so setzen wir eben allein unsere Prioritäten, wühlen uns durch's Grobe durch, und plötzlich ist der Winter da: Schnee und Frost geben ganz von selbst das Pausenzeichen. Stolz verlassen wir die Stätte unseres Schaffens und ziehen uns gleich der Gärtnerin ins Haus zurück. Es reicht ja auch und die Ruhe tut gut.

Kaum ist Weihnachten vorbei und das neue Jahr ist so ein paar Wochen alt, da wird die Gärtnerin unruhig. Die ersten Gartenideen sprießen, aufgeschobene Bestellungen gehen raus, Kataloge müssen her und siehst Du, jetzt haben wir doch diese und jene Staude nicht geteilt. Der Garten-Ehemann aber gerät ins Staunen: Frauen sind ja ohnehin schon besondere Wesen, aber Gärtnerinnen scheinen noch geheimnisvollere Strukturen zu besitzen: Denn der Garten ist

71

Page 102: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

derzeit doch entweder mit Schnee zugedeckt oder er ist gefroren und sieht braun und durchsichtig aus und bietet überhaupt keinen Anlaß für fantasievolle Vor-stellungen. Sie aber entwickelt solche.

Natürlich gehen auch uns diese Wochen im Winter so entsetzlich langsam dahin, die Tage sind zwar schon ein bißchen länger geworden, und der Garten-Ehemann möchte gern wieder hinaus, denn es steht ja doch einiges an; aber so recht laufen will das nicht. Entweder ist der Boden noch gefroren oder die Spätfröste behin-dern uns im Anfang und — es wird schon wieder so kommen wie im letzten Jahr, daß alles auf einmal fällig ist und sofort getan werden muß — und tatsächlich, wenn es so Mitte März losgeht, dann geht es aber auch an allen Ecken und Enden zugleich los.

Natürlich weiß der Garten-Ehemann, daß das mit der Boden- und Lufttemperatur zusammenhängt, daß mehr Licht da ist — aber ein bißchen mehr verteilen und ausgleichen könnte sich das schon. Dann hätte man auch mehr Zeit, das Neue und Wiedergeborene zu besehen und zu erleben, weil man das ganze Jahr über ja ohnehin nur am Abend und am Wochenende etwas vom Garten hat.

Apropos Abend: Der Garten-Ehemann kann für sich selbst eine Menge für ein intensiveres, für sein Gartenerleben tun: Wenn er nach Hause kommt, zuerst ein-mal Kleiderwechsel und damit den beruflichen Teil des Tages auch sichtbar ab-legen. Dann eine schwache Stunde in den Garten (wenn es geht, ohne die Gärtne-rin), um das zu tun, was man tun möchte:

hier eine Rose anbinden, dort einen Rittersporn stützen — hier eine Rasenkante säubern, dort ein paar Minuten über's Land, über unser Land schauen und Gartenatmosphäre einatmen,

dann sind Geschäft und Alltag weit weg und wir erleben ein Stück köstlicher Freiheit, sind für eine kleine Weile nicht mehr Getriebener und haben unver-sehens die gleiche Frequenz, die gleiche Schwingung wie die Gärtnerin, die inzwischen längst auf uns wartet.

Aber zurück an den Anfang des neuen Gartenjahres.

Es ist inzwischen sozusagen durch die Flegelwochen gegangen, und ein meist schlimmer Monat, der April, ist demnächst auch vorbei. In diesen Wochen ist es nicht mehr Winter und doch noch nicht Frühling. Es juckt einen in den Fingem und doch kann man noch nicht Rechtes machen. Dennoch, wir dürfen nicht nur die Flecken im Rasen sehen, es blüht auch schon einiges; die Rosen sind ge-schnitten und gedüngt und treiben schon, die Obstbäume starten die Blühsai-son und endlich: Der Mai ist gekommen und wirklich, erst jetzt schlagen die meisten Bäume aus. (Auch wenn der Frühling schon eine Weile zurückliegt).

72

Page 103: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Mit einem Male verliert der Garten seine Durchsichtigkeit wieder und wird voll und schön, und bald hat er uns Garten-Ehemänner wieder so richtig im Griff. Nun gibt es kein Entrinnen mehr und eigentlich wollen wir das ja auch gar nicht, denn schließlich erfüllt es einen doch mit Stolz • wenn der Rasen wie aus dem Ei gepellt daliegt, die Kanten sauber sind; • wenn die Staudenhalter rechtzeitig gesetzt sind und nun mühelos mitwachsen

können; • wenn die Gärtnerin keine wesentlichen Winterverluste registrieren muß und

alles wieder kommt, was man vor Monaten zur Ruhe gebettet hat; • wenn der Kompostansatz vom Herbst durch richtiges Behandeln weiterge-

kommen ist und jedem prüfenden Blick standhält und die Tennesseewiggler immer mehr werden;

• wenn der erste Frosch aus der tiefen Dunkelheit des Teiches auftaucht und träge in die Sonne blinzelt, im stumpfen Winterkleid eher an eine Kröte als an einen Teichfrosch erinnert,

• wenn die Gärtnerin Anerkennung und Lob spendet und bekennt, daß es ohne einen rechten Garten-Ehemann unmöglich ginge;

• wenn, ja unzählige Wenn's könnte ich noch aufzählen, die alle dazu angetan sind, daß wir unseren Teil vom Gartenleben nicht nur als notwendigen Ein-satz empfinden.

Unsere Gärtnerin produziert indes pausenlos neue Ideen, und wie im Herbst rei-hen sich die Aufträge wie die Perlen einer Kette einer an den anderen, kaum fin-den wir Zeit, daß wir unsere mehr praxisbezogenen Kenntnisse durch Nachle-sen von Gartenbüchern noch festigen. Und da kommt's auch schon: Mein Lieber, demnächst bist Du für einen Auffrischungskurs fällig. Du weißt zu wenig (so eine Frechheit). Dabei haben die erwähnten Ideen der Gärtnerin zur Folge, daß ein ständiger Neuzugang und Wechsel an Pflanzen uns die Übersicht erschwert, und so hinken wir im Wissen einfach ständig hinterher.

Natürlich gibt es dafür auch einen Ausgleich für uns. Die Technik im Garten, das ist unser Gebiet, unser ganz spezielles Know-how, und hin und wieder kön-nen auch wir eine gute Erfahrung weitergeben. Und wenn dann im Frühsommer endlich das Wesentliche an Grobem getan ist, und nichts Neues mehr angefangen werden kann, dann können wir in Ruhe unser Selbstbewußtsein stärken. Wie überhaupt die sich Tag für Tag steigernde Schönheit des Gartens uns einfach mitreißt und nun auch Gärtnerin und Garten-Ehemann nicht mehr getrennten Zielen zustreben, sondern ganz selbstverständlich gemeinsam gärteln — und gottlob irgendeinen gibt es in der Familie, der sich auf's Gartengenießen ver-steht und tief in sich aufnimmt, was ein Garten schenkt. Gärtnerin und Garten-Ehemann selbst finden häufig nur kurze Genießpausen, weil wir eben ständig

73

Page 104: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Dinge sehen, die getan werden sollten. Mir scheint es übrigens das Schwerste in der Kunst des Umganges mit dem Garten zu sein: zu lernen, daß zwischen Tun und Ruhen eine gute Ausgewogenheit besteht.

Weiter strebt das Gartenjahr der Vollendung zu, die Pflanzen lösen einander im überschäumenden Blühen ab oder ergänzen sich, viele Tage beginnen mit einem Frühstück im Freien und man verwünscht das Büro und den Job. Man würde ja so gerne dableiben. Aber am Abend, da holt man dann nach, was man versäumte, und den ganzen Sommer über kommt der Schlaf eindeutig zu kurz: Erinnern wir uns noch des Rates von vorhin: Nach dem Nachhausekommen erst eine Weile werkeln im Garten, damit man Abstand bekommt und wenn man dann den Gar-ten ruhen läßt, dann ist es Zeit für besinnliche Stunden im Abendlicht. Manch-mal muß man nachhelfen mit etwas Wärme vom Kamin oder vom Grill oder einfach eine wärmende Decke umlegen. Kein Gedanke mehr an Herbstarbeit und Winterruhe und ungeduldiges Warten — der Garten-Ehemann scheint fast zu glauben, daß dieser Sommer einmalig ist und ewig währt.

Ein besonderes Ereignis entsteht für den Garten-Ehemann, wenn die Gärtnerin beschließt, Gäste einzuladen. Da geht es uns so wie der Hausfrau im Haus: Man merkt plötzlich, was alles nicht des Vorzeigens wert ist und nachgebessert werden muß, man sieht auf einmal Dinge, an denen man noch vor kurzem achtlos vorübergegangen ist. Ja, man betrachtet den eigenen Garten plötzlich mit den Augen des Besuchers. Wenn dann aber die Gäste da sind und alles schön finden, dann geraten wir in Hochstimmung und wissen: Der Garten braucht uns eben.

Hier und da will die Gärtnerin einmal ausgeführt werden. In andere Gärten zum Beispiel oder in Ausstellungen. Sie will auf Fahrt gehen und andere Eindrücke sammeln. Geduldig begleiten wir sie, und unversehens wächst dabei auch unser Wissen und schärft sich unser Auge.

Betritt man, zurückgekehrt, wieder den eigenen Grund und Boden, dann ge-schehen in aller Regel zwei Dinge: Wir empfinden den eigenen Garten als außer-ordentlich schön, fast dem gesehenen überlegen — und die erlebte Anregung aus dem Gesehenen setzt sich unweigerlich in neue Arbeit um. Hier bewahrheitet sich dann der Satz:

Das einzig Beständige im Garten ist die Veränderung.

Eine problemzone im Gartenjahr will ich nicht unterschlagen. Es ist die Urlaubs-zeit. Eigentlich kann man seinen schönen Garten nicht einfach sich selbst über-lassen und ihn auch schwerlich einem anderen zumuten — und eigentlich will

74

Page 105: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

man aber auch ein bißchen wegfahren — und eigentlich hat man vor lauter Gar-tenarbeit keine richtige Urlaubsplanung angestellt, und schließlich eigentlich ahnt man ganz im Inneren: wenn man wiederkommt vom Urlaub, ist der Garten nicht mehr so, wie er vorher war. So kommt es, daß der Garten-Ehemann und sei-ne Gärtnerin häufig keine großen Urlaubmacher sind und sich so schwer von daheim trennen können. Aber seien wir doch ehlich: Ist das Gartenjahr für uns Garten-Ehemänner nicht doch eine wunderbare Zeit? — Auch wenn wir nicht der Bestimmende, nicht der Führende sind, und ist das Gärtnem nicht ganz we-sentlicher Teil unseres eigenen Tuns und so heilsam als Ausgleich für uns?

Ich jedenfalls — ich möcht's nicht anders.

Motiv aus dem Garten Tschakert

Foto: Hald

75

Page 106: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

ACeSnik - irr& ---->ereete e -

Für die Freunde der Heilkräuter

„ 0 Löwenzahn, o Löwenzahn, zünd' uns doch deine Lichtlein an. . ." —

Und wären ihrer nicht so viele, im Garten jedem er gefiele!

Die Kraft des Löwen will er weisen, und hier fehlt es nicht an Beweisen! In aller Welt er wächst und blüht,

doch scheel man meistens nach ihm sieht. Würd' man dagegen ihn beachten,

ob mehr Gesundheit wir dann lachten! —

Ob Wurzel, Blüte, Stiel und Blatt, rundum nur Hilfe alles hat.

Die Bitterstoffe, die so wichtig, die räumen auf mit Schlacken tüchtig. Es reicht für dieses Kraut kein Titel!

Ist mit das beste Lebermittel, bei Gelbsucht, Galle-, Magenleiden, was dir das Leben kann verleiden.

Es geht der alte Löwenzahn sehr wirkungsvoll Erreger an, die sich gefährlich nisten ein

im Magen, Darm und Blute dein. Mit Löwenkraft treibt er sie aus

und sorgt, daß Ordnung wird im Haus. —

Der Löwenzahn (Taraxatum officinale) Martel Hald

alinflete49•45̀ rea 1-W11e neaelt»....9.-!.....•••• tag!eZ »W 6 99.-

76

Page 107: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

GugIntfr- ,emr

plenigetbe•--,-+7"'" 46-----,W4GZ•Ze kee<VZIAL443%----••--&----eveifflem •

.11

Wenn Leber/Galle sind gestört, den Wirkungsgrad dann noch erhöht,

gibt man Zichorienwurzel bei; was bestens regulierend sei

den Stoffwechsel und Blutkreislauf; auch der Gesunde acht' darauf! —

Die Wurzel und die Blätter sein, die wirken ganz besonders ein

auf die Verdauung und das Blut, verdünnen letzteres sehr gut. —

Wenn Nieren, Drüsen sind geschwollen, wir seiner auch gedenken sollen;

er löst Verstopfung kranker Drüsen; und überdies wir wissen müssen,

daß auch bei Zuckerkrankheit, Fieber und Harnruhr Löwenzahn hilft wieder; desgleichen, — das ist unumstritten —, bei Milzerkrankung, Hämorrhoiden.

Und wo auch immer quält Entzündung, bring' Löwenzahn mit in Verbindung!

Wer ewig mild und trüb dreinschaut, am besten zwei/drei Röhrchen kaut,

wenn gelb die Blüte ist in Gang und dies so ein/zwei Wochen lang.

g K.C1

9 1

77

Page 108: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

e

Auch wenn die Leber ist entzündet, mit argen Schmerzen sich verbindet, die Röhrchen sollen Wunder wirken,

wofür Erfahrungswerte bürgen; sie lösen helfen Gallensteine,

daß du kommst wieder auf die Beine. Gleichfalls bei Ausschlag und bei Flechten

die Röhrchen Freundschaftsbande flechtene; und außerdem frisch auf die Haut

recht oft den Röhrchen-Saft streich' auf! Besonders gilt es einzureiben

die Haut, um jucken zu vertreiben. Vergiß es nicht, wenn Gelbsucht zeichnet,

daß Löwenzahn wirkt ausgezeichnet, zerquetscht auch Blätter oft auflegen,

die auch bei Stichen Hilfe geben.

Und dann mach' mal zur Frühlingszeit vom Löwenzahn 'nen Sirup gleich: Vier handvoll Blüten nehme man,

ein Liter kaltes Wasser dran, was man zum Kochen kommen läßt,

am anderen Tag den Saft gepreßt, und mit ein paar Zitronenscheiben

und Kandis wird dir bald verbleiben, wenn dies erhitzt auf deinem Herd, ein Brotaufstrich von großem Wert,

der löst, erleichtert, heilt und stärkt! Gut tut, wer dies Rezept sich merkt! —

-

78

Page 109: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

J2.21tearnI>ttekArePe•----.-4>—%egke,,,,,,, K1/4.A,A9 5-

-"`"'42.bereett' eeiee )-ey

v4e eier- ee

--eeetvee

Bei Krebs dies Kraut auch nie vergessen, da es auf Böses wie versessen; verbessert ausgezeichnet Säfte,

— Voraussetzung für neue Kräfte —. Es hätt' die Geisel uns'rer Zeit zu keinem Teil Gelegenheit,

nach soviel Menschenleid zu trachten, wenn man dies Kraut würd' mehr beachten. —

Kein Mangel ist in aller Welt jemals um Löwenzahn bestellt; und massenhaft auf seine Spur

weist uns die gütige Natur. Und wenn stets fit die Leber ist,

vortrefflich du geschützt dann bist. Vorbeugend mußt durchs ganze Leben dem Löwenzahn Beachtung geben! —

Laß keinen Frühling weiterzieh'n und keinen Löwenzahn verblüh'n; bring' ihn zu dieser Zeit oft frisch

für die Familie auf den Tisch, gib zum Salat viel junge Blätter,

die wachsen dir bei jedem Wetter.

Trink auch vom Tee oft durch das Jahr; und eines Tag's wird jedem klar,

daß wächst am Wege und auf Wiesen ein Heilkraut mit der Kraft des Riesen!

79

Page 110: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr
Page 111: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Beirat: (mit Sonderaufgaben betraut

Samentauschaktion: Hemerocallis-Bewertung:

Hemerocallis-Registrierung: Iris-Bewertung: Iris-Registrierung: Lilien-Bewertung

und -registrierung:

Region Berlin: Region Bonn: Region Dortmund: Freundeskreis Erlangen: Region Frankfurt: Region Göttingen-Kassel: Region Hamburg: Region Hannover: Region Koblenz: Region Lüneburg: Region Mannheim:

Ludwigshafen: Region München-Südbayern: Region Münsterland: Region Nürnberg: Region Osnabrück: Region Ostalb-Donau: Region Saarland: Region Stuttgart-Tübingen: Region Ulm: Gruppe Schweiz:

Gruppe Österreich:

e Mitglieder, die Delegierten der Regional- und Fachgruppen): Dipl.-Ing. Carl Feldmaier, Ringstraße 2, 8340 Pfarrkirchen Alfred Feßler, Hartmeyerstraße 121, 7400 Tübingen Siegfried Ziepke, Schwanheimer Straße 79, 6140 Bensheim Brigitte Würfel, Meisenweg 1, 6234 Hattersheim-Okriftel Dipl.-Ing. Bruno Müller, Palmengarten Frankfurt, Siesmayerstr. 61, 6000 Frankfurt Ruth Treff, Zeyherweg 6, 6100 Darmstadt Michael von Heydwolff, Buchenbusch 54, 6078 Neu-Isenburg Marlene Ahlburg, Hohes Feld 22, 3171 Rötgesbüttel

Albert Rech, Hilgenbacher Höhe 13, 6601 Heusweiler 1

Dr. Tomas Tamberg, Zimmerstraße 3, 1000 Berlin 45 Barbara Hagemann, Eifelstraße 3, 5357 Swisttal-Buschhoven Reiner Herling, Höhenweg 11 A, 4600 Dortmund 30 Ingeborg Tschakert, Gertrud-Bäumer-Str. 18, 8520 Erlangen Margarete Wilhelm, Friedrichsring 343 C, 6050 Offenbach Dr. Christian Hieronymus Fried, Hauptstr. 3, 3501 Ahnatal Lothar Denkewitz, Wildes Moor 204, 2000 Hamburg 65 Marlene Ahlburg, Hohes Feld 22, 3171 Rötgesbüttel Gerd Kessler, Im Silbertal 1, 5410 Höhr-Grenzhausen Hubert Hörster, Bruchweg 3, 2121 Mechtersen

Kurt Hahn, Anglerstr. 148, 6700 Ludwigshafen-Edigheim Wolfram Hömig, Bgm. Müller-Str. 23, 8031 Buchheim, Tel. 089/80 16 04 Werner Reinermann, Bürgerweg 8, 4431 Schöppingen Walter Friedrich, Steinackerstraße 309, 8561 Diepersdorf b. Nürnberg Prof. Dr. Horst Ehsen, Seelhorst 10, 4501 Belm-Vehrte Herr Becherer, Auholzweg 41, 8880 Dillingen/Do., Tel. 0 90 71/30 57 Albert Rech, Hilgenbacher Höhe 13, 6601 Heusweiler 1 Dr. Roman Kellner, 7502 Malsch-Neumalsch • Wolfgang Salzborn, Rabenweg 4, 7913 Senden-Witzighausen Peter Geiser, Parkweg 2, CH 4142 Münchenstein 1 Dr. H. Spinner, Beaumontweg 56, CH 2500 Biel Prof. Franz Kurzmann, Friedrichstr. 51 A, A 2500 Baden b. Wien

Arbeitskreis Staudenfreunde Kärnten, Steiermark und Osttirol:

Gerhild Mattuschka, A 9061 Wölfnitz b. Klagenfurt, Emmersdorf

Fachgruppen Fachgruppenleitung Iris: Lilien: Hemerocallis :

Erhard Würfel, Meisenweg 1, 6234 Hattersheim 3 Andreas Winkler, Kleinsendelbach 97, 8524 Post Neunkirchen Bruno Müller, Gartenarchitekt, Palmengarten Frankfurt, Siesmayerstraße 61, 6000 Frankfurt

Prachtstauden: Steingartenpflanzen und

alpine Stauden: Wildstauden: Gräser und Farne: Zwiebel- und Knollengewächse: Sumpf- und Wasserstauden: Berichterstattung

über Staudensichtung:

Manfred Wagner, Tulpenweg 15, 7064 Remshalden-Grunbach Klaus Kaiser, Angerweg 11, 8632 Neustadt b. Coburg Artur Winkelmann, Zieglerweg 18, 8901 Aindling

Prof. Dr. Joseph Sieber Federführender der Arbeitsgemeinschaft Staudensichtung Fachhochschule Weihenstephan 8050 Preising 12

Page 112: Ranunculus calandrinoides - Staudenfreunde · zum Titelbild: Ranunculus calandrinoides Foto: Hald .A 1 /4,7 v Ie. 1 - gri:e n) ne. / lt; tzte..k ". DER / 1(374" STAUDENGARTEN Nr

Inhalt Nr. 4/1984

Seite

Vorwort/Hermann Hald, Dörrenklingenweg 35, 7114 Untersteinbach/Hohenlohe 3 Staudengarten 1985/Wolfgang Hörster, Eichenweg 4,8204 Brannenburg 4 Wenn die Blätter fallen, Horst Opitz, Tannenweg 11, 6338 Hüttenberg 6 Gärtnern aus der Sicht der Allelopathie/Walter Hermann, Augsburger Str. 69, 8400 Regensburg 7 Botanischer Garten der Universität Heidelberg/

Dr. Hilde Stonys-Eirich, In der Schleid 6, 6969 Hardheim 14 Alexander Steffen: Unsere Gartenlilien 1929/

Dipl.-Ing. Carl Feldmaier, Ringstr. 2, 8340 Pfarrkirchen 20 Türkenbund/Klaus Wiemers, Bollerborn 3 c, 4791 Altenbeken 21 Das „Lilienfeld" in der Lechebene/Artur Winkelmann, Zieglerweg 13,8901 Aindling 23 Erfahrungsbericht über die Aussaat von Fritillarien/

Rolf Sievers, Fierabendwinkel 44, 2300 Kiel-Kronshagen 25 Irisbewertung 1984 im Palmengarten der Stadt Frankfurt am Main/

Michael von Heydwolff, Buchenbusch 59, 6078 Neu-Isenburg 27 Internationale Zwergiriskonkurrenz 1984, Wien/

Prof. Franz Kurzmann, Friedrichstr. 51 a, A-2500 Baden 28 Kommentar zur Internationalen Zwergiriskonkurrenz Wien 1984/Prof. Franz Kurzmann 29 Sind die Grenzen erreicht? Sorgen und Probleme eines Iriszüchters/

Lothar Denkewitz, Wildes Moor 204, 2000 Hamburg 62 32 Iris-Sämlingsblüte 1984, Erhard Würfel, Meisenweg 1, 6234 Hattersheim-Okriftel 36 "Irisreport 84"/Rainer Zeh, Max-Beckmann-Str. 5, 6000 Frankfurt-70 38 Nachtrag zur Hemerocallis-Bewertung 1983/Dipl-Ing. Bruno Müller,

Palmengarten Frankfurt, Siesmayerstr. 61, 6000 Frankfurt 43 Frauenfarne/Helmuth Schmick, Im Grund 6, 2056 Glinde 44 Ranunculus calandrinoides/Hermann Fuchs, Hoh.-Egloff-Str. 9, 8670 Hof 46 Clematis serratifolia/Walter Hörsch, Hagenwiesenstr. 3,7336 Uhingen-Diegelsberg 46 Astilbenfreude/Fritz Köhlein, Wiesenstr. 4, 8581 Bindlach üb. Bayreuth 47 Zum Chrysanthemum maximum — und Chrysanthemum Leucanthemum- und Chrys.

hortorum-Sortiment/Walter-Hörsch, Hagenwiesenstr. 3, 7336 Uhingen-Diegelsberg 49 Staudensichtungsergebnisse Weihenstephan 1980 und 1981 — Chrysanthemum —/Prof. Dr. Josef

Sieber, Fachhochschule für Gartenbau, 8050 Freising-Weihenstephan 50 Aus meinem Notizbuch/Fritz Köhlein, Wiesenstr. 4, 8581 Bindlach üb. Bayreuth 54 Fachgruppe Wildstauden: Das Pflanzenportrait: Die Doldenblütler/

Klaus Kaiser, Angerweg 11, 8632 Neustadt b. Coburg 58 Auf Foto-Safari der Orchideen wegen/

Hans Kiesewetter, Rektor a. D., Bahnhof str. 17, 8580 Bayreuth 62 Im Rennsteiggarten wachsen nur Gebirgspflanzen/Otto Göbel, Mauerstr. 3 B, 3440 Eschwege 68 Das Gartenjahr aus der Sicht eines passionierten Garten-Ehemannes/

Alfons Tschakert, Gertrud-Bäumler-Str. 18, 8520 Erlangen 70 Für die Freunde der Heilkräuter: Der Löwenzahn/

Martel Hald, Dörrenklingenweg 35, 7114 Untersteinbach/Hohenlohe 76

Gesellschafts-Nachrichten 1 Hinweise auf die Groß-Ausstellung „Garten 85" Ende März 3 Naturkundliche/Pflanzenkundliche Reisen für Staudenfreunde 1985 3 Neue Mitglieder 5 Termine der Regionalgruppen 6 Ausstellung und Tagung der Fachgruppe Lilien 12. — 14. Juli 1985 in Mechtersen 15 Tagung der Fachgruppe Hemerocallis am 27. — 28. Juli 1985 in Berlin 16 Einladung 16/17 Buchbesprechungen 19 Bericht der Staudenfreunde aus dem Dreiländereck/Gundi Winterhalter, 7801 March-Buchheim 27