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3 Inhaltsverzeichnis Einleitung .................................................................................................. 7 1 Mit dem Raspberry Pi schnell durchstarten ....................................... 9 1.1 Der richtige Raspberry Pi für Ihren Einsatzzweck ........................................... 9 1.2 Hardware – das brauchen Sie für den erfolgreichen Start ...................... 11 1.3 Lernen Sie Ihren Raspberry Pi von allen Seiten kennen ........................... 16 1.4 Das richtige Systemimage für Ihre Zwecke auswählen............................. 20 1.5 Die SD-Karte mit dem Systemimage versehen............................................... 23 1.6 Das Systemimage auf dem Raspberry Pi einsetzen..................................... 26 1.7 Erster Start und Basiskonfiguration........................................................................ 27 1.8 Den Raspberry Pi richtig ausschalten ................................................................... 35 1.9 Weitergedacht: den Raspberry Pi auf den neuesten Stand bringen ....................................................................................................................... 37 2 Ohne Monitor und Tastatur auf den Raspberry Pi zugreifen ....... 39 2.1 Per Remotekonsole auf dem Raspberry Pi anmelden................................ 39 2.2 Kommandozeile – einige wesentliche Befehle im Überblick ................ 43 2.3 Zusätzliche Software auf den Raspberry Pi installieren ............................ 51 2.4 Konfigurationsdateien mit nano bearbeiten ................................................... 54 2.5 Mit WinSCP direkt auf das Dateisystem des Raspberry Pi zugreifen .................................................................................................................................. 58 2.6 Zugriffsrechte für Dateien und Ordner bearbeiten ..................................... 62 2.7 Weitergedacht: Konfigurationsdateien am Windows-PC bearbeiten............................................................................................................................... 66 3 Die Hi-Fi-Anlage ins Streaming-Zeitalter bringen ......................... 69 3.1 Den Raspberry Pi als Netzwerkempfänger an eine Hi-Fi-Anlage anschließen .............................................................................................. 69 3.2 GMediaRender als Streamingsoftware installieren...................................... 70 3.3 Die Audioausgabe des Raspberry Pi kontrollieren....................................... 71

Raspberry Pi – ISBN 978-3-945384-29-9 – © by … 4 3.4 Die Audiowiedergabe des Raspberry Pi per Smartphone steuern

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3

Inhaltsverzeichnis

Einleitung .................................................................................................. 7

1 Mit dem Raspberry Pi schnell durchstarten ....................................... 9

1.1 Der richtige Raspberry Pi für Ihren Einsatzzweck ........................................... 9

1.2 Hardware – das brauchen Sie für den erfolgreichen Start ...................... 11

1.3 Lernen Sie Ihren Raspberry Pi von allen Seiten kennen ........................... 16

1.4 Das richtige Systemimage für Ihre Zwecke auswählen ............................. 20

1.5 Die SD-Karte mit dem Systemimage versehen ............................................... 23

1.6 Das Systemimage auf dem Raspberry Pi einsetzen ..................................... 26

1.7 Erster Start und Basiskonfiguration ........................................................................ 27

1.8 Den Raspberry Pi richtig ausschalten ................................................................... 35

1.9 Weitergedacht: den Raspberry Pi auf den neuesten Stand bringen ....................................................................................................................... 37

2 Ohne Monitor und Tastatur auf den Raspberry Pi zugreifen ....... 39

2.1 Per Remotekonsole auf dem Raspberry Pi anmelden ................................ 39

2.2 Kommandozeile – einige wesentliche Befehle im Überblick ................ 43

2.3 Zusätzliche Software auf den Raspberry Pi installieren ............................ 51

2.4 Konfigurationsdateien mit nano bearbeiten ................................................... 54

2.5 Mit WinSCP direkt auf das Dateisystem des Raspberry Pi zugreifen .................................................................................................................................. 58

2.6 Zugriffsrechte für Dateien und Ordner bearbeiten ..................................... 62

2.7 Weitergedacht: Konfigurationsdateien am Windows-PC bearbeiten ............................................................................................................................... 66

3 Die Hi-Fi-Anlage ins Streaming-Zeitalter bringen ......................... 69

3.1 Den Raspberry Pi als Netzwerkempfänger an eine Hi-Fi-Anlage anschließen .............................................................................................. 69

3.2 GMediaRender als Streamingsoftware installieren ...................................... 70

3.3 Die Audioausgabe des Raspberry Pi kontrollieren ....................................... 71

4

3.4 Die Audiowiedergabe des Raspberry Pi per Smartphone steuern ...................................................................................................................................... 72

3.5 Für iPhone & iPad: den Raspberry Pi als AirPlay-Lautsprecher ansteuern ................................................................................................................................. 74

3.6 Weitergedacht: bessere Audioqualität für wenig Geld ............................. 76

4 Den Desktop des Raspberry Pi nutzen ............................................. 81

4.1 Voraussetzungen für die Desktopnutzung ....................................................... 81

4.2 Den grafischen Desktop des Raspberry Pi am Windows-PC bedienen .................................................................................................................................. 82

4.3 Die grafische Oberfläche individuell einrichten und nutzen ................ 86

4.4 Den Raspberry-Pi-Desktop konfigurieren .......................................................... 93

4.5 Zusätzliche Software per grafischer Oberfläche installieren ................. 95

4.6 Dateien auf dem Raspberry Pi verwalten und bearbeiten ................... 101

4.7 Weitergedacht: Machen Sie Ihren Fernseher für wenig Geld zum Smart-TV ......................................................................................... 109

5 Der Raspberry Pi als Netzwerkspeicher und Backup-Laufwerk ................................................................................ 111

5.1 Ein externes USB-Speichermedium anschließen und einbinden ................................................................................................................... 111

5.2 Den Raspberry Pi mit Samba als Server für Windows-PCs nutzen ..................................................................................................................................... 114

5.3 Von Windows-PCs aus auf das Netzlaufwerk zugreifen ......................... 118

5.4 Von Windows übers Netzwerk Sicherungen auf dem Raspberry Pi anlegen .................................................................................................... 120

5.5 Weitergedacht: mehr Sicherheit durch redundante Festplatten ..... 123

6 Webserver & Co.: Basisdienste auf Ihrem Raspberry Pi einrichten ............................................................................................. 125

6.1 LAMP – das Rundum-sorglos-Paket für Webanwendungen ............... 125

6.2 (L)AMP auf dem Raspberry Pi installieren ....................................................... 127

6.3 Nginx als schnelle Alternative zum Apache-Webserver ........................ 134

6.4 Weitergedacht: die Dienste Ihres Raspberry Pi mobil erreichen ...... 139

5

7 Der Raspberry Pi als Medienserver für das ganze Heim ............. 145

7.1 MiniDLNA als schlanken DLNA-Server installieren ................................... 145

7.2 Die Basiskonfiguration von MiniDLNA .............................................................. 146

7.3 Den Raspberry Pi mit Musik, Videos und Bildern befüllen ................... 149

7.4 Mit anderen Geräten auf die Medienbibliothek des Raspberry Pi zugreifen ................................................................................................. 152

7.5 Weitergedacht: Medienserver und Streaming-Client zum MP3-Player kombinieren ................................................................................. 156

8 Der Raspberry Pi als Spielkonsole für Game-Klassiker ............... 159

8.1 Die richtige Hardware zum Spielen ..................................................................... 159

8.2 RetroPie: Spiele-Emulatoren nach Wunsch installieren ......................... 160

8.3 Spiele-ROMs besorgen und auf dem Raspberry installieren .............. 169

8.4 Das Spezialimage RetroPie installieren ............................................................. 170

8.5 Weitergedacht: mit Gamepads den vollen Spielspaß genießen ...... 175

9 Raspberry Pi mit Kameramodul: Überwachungskamera, Actioncam oder Zeitrafferaufnahmen ........................................... 179

9.1 Das Kameramodul an den Raspberry Pi anschließen .............................. 179

9.2 Schnelle Schnappschüsse mit dem Raspberry Pi....................................... 183

9.3 Videos mit dem Raspberry Pi aufnehmen ...................................................... 185

9.4 Der Raspberry Pi als smarte Überwachungskamera ................................ 187

9.5 Zeitrafferaufnahmen wie bei den Profis ........................................................... 193

9.6 Weitergedacht: den Raspberry Pi als Actioncam oder in Drohnen einsetzen ................................................................................................... 195

10 Raspbmc – der Raspberry Pi als kompaktes Mediencenter ....... 197

10.1 Das Spezialimage Raspbmc installieren ........................................................... 197

10.2 Der erste Start mit Raspbmc .................................................................................... 198

10.3 Raspbmc mit Mediendateien füttern ................................................................. 201

10.4 Weitere Funktionen von Raspbmc konfigurieren ...................................... 205

10.5 Raspbmc bequem fernbedienen .......................................................................... 208

6

10.6 Weitergedacht: Raspbmc als Kfz-Entertainment-System nutzen ..................................................................................................................................... 212

11 ownCloud – Kontrolle über Ihre Daten in der eigenen Cloud ... 215

11.1 Clouddienste ohne Angst vor Schnüfflern nutzen – das kann ownCloud ....................................................................................................... 215

11.2 ownCloud herunterladen und installieren ..................................................... 216

11.3 Erster Start und Basiskonfiguration für ownCloud .................................... 218

11.4 ownCloud für den Raspberry Pi optimieren .................................................. 220

11.5 Die Datenübertragung per SSL schützen ........................................................ 222

11.6 Mit mobilen Geräten und PCs auf die ownCloud zugreifen ............... 225

11.7 Weitergedacht: den Cloudzugriff von unterwegs per Dynamic DNS sicherstellen ....................................................................................... 229

12 Tipps und Tricks für den Raspberry Pi ............................................ 231

12.1 Den Raspberry Pi per WLAN verbinden ............................................................ 231

12.2 Eine statische Netzwerkadresse anstatt DHCP ............................................ 233

12.3 Netzlaufwerke von NAS-Servern ins Dateisystem des Raspberry Pi einbinden ............................................................................................... 234

12.4 Ein Kennwort für den root-Benutzer anlegen ............................................. 235

12.5 Ein Firmware-Update bei Ihrem Raspberry Pi durchführen ................ 236

12.6 Ein Komplett-Backup der SD-Karte erstellen ................................................ 238

12.7 SD-Karten vom Raspberry Pi unter Windows wieder vollständig nutzen .......................................................................................................... 240

12.8 Aufgaben als cronjob zu einem beliebigen Zeitpunkt durchführen lassen ........................................................................................................ 242

12.9 Parallele Systeme mit BerryBoot ........................................................................... 244

12.10 Watchdog – bei Problemen vollautomatisch neu starten .................... 246

12.11 Overclocking: bei Bedarf mehr Leistung aus dem Minirechner rausholen ................................................................................................. 250

Index ............................................................................................................ 252

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3 Die Hi-Fi-Anlage ins Streaming-Zeitalter bringen

3

Klassische Tonträger wie CDs oder gar Vinylplatten werden heute immer mehr durch digitale Medien abgelöst. Neue Musik kauft man nicht mehr im Laden und trägt sie nach Hause, sondern lädt sie sich direkt als MP3-Dateien herunter. Auf einem zen-tralen Server im lokalen Netzwerk gespeichert (siehe Kapitel 7), steht sie anschlie-ßend auf allen Abspielgeräten im Haus direkt zur Verfügung.

Aber was ist mit der hochwertigen Hi-Fi-Anlage, die zwar einen tollen Klang in die gute Stube bringt, aber nun mal nicht netzwerkfähig ist? Sie könnten natürlich einen speziellen Netzwerk-Player nachrüsten, der allerdings meist ordentlich Geld kostet. Mit einem Raspberry Pi können Sie hingegen jedes Gerät, das über einen Audio-eingang verfügt, für wenig Geld zum netzwerkfähigen Musikspieler machen. Dabei fungiert er als „Empfänger“, der Medienstreams aus dem Netzwerk entgegennimmt und über seinen Audioausgang an das Abspielgerät weitergibt.

3.1 Den Raspberry Pi als Netzwerkempfänger an eine Hi-Fi-Anlage anschließen

Der Raspberry Pi bringt die für diese Aufgabe notwendigen Anschlussmöglichkei-ten bereits mit:

�� Er muss mit dem Netzwerk verbunden sein, entweder per Ethernet-Kabel oder per WLAN-Adapter (siehe Seite 231).

�� Das Audiosignal der Wiederga-be kann am Audioausgang mit einem 3,5-mm-Klinkenstecker abgegriffen werden. In der Re-gel werden Sie einen Klinke-auf-Cinch-Adapter benötigen, um das Audiosignal beispiels-weise an den Eingang eines Hi-Fi-Verstärkers weiterzugeben.

�� Davon abgesehen benötigen Sie für dieses Unterfangen selbstverständlich auch die Stromversorgung per USB-Kabel und eine SD-Karte.

Tastatur, Maus und Bildschirm sind für die Installation und Konfiguration der ge-wünschten Software nicht notwendig, und ist erst mal alles installiert, ist auch eine Bedienung des Raspberry Pi im eigentlichen Sinne nicht mehr erforderlich. Die Steue rung der Wiedergabe kann komplett aus der Ferne erfolgen.

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GMediaRender als Streamingsoftware installieren Kapitel 3

3.2 GMediaRender als Streamingsoftware installieren

Damit der Raspberry Pi seine Aufgabe als Streaming-Empfänger wahrnehmen kann, ist eine Software erforderlich, die Medienstreams aus dem Netzwerk empfangen und mit der lokalen Audiohardware wiedergeben kann. Die universellste Lösung dafür ist ein DLNA-Client (mehr hierzu finden Sie in Kapitel 7, in dem der Einsatz des Rasp-berry Pi als DLNA-Server beschrieben wird).

Im Fall des Raspberry Pi kommt hierfür der GMediaRender infrage, der auf der Biblio thek gstreamer basiert. Leider ist die „offizielle“ gstreamer-Bibliothek für den Raspberry Pi weder aktuell noch fehlerfrei, deshalb sollten Sie für GMediaRender eine alternative Version installieren, was den ganzen Vorgang etwas umständlicher macht. Wenn Sie sich jedoch an die folgenden Schritte halten, kann nichts schief-gehen.

1. Zunächst muss der Raspberry Pi die alternative Bezugsquelle für Pakete kennen-lernen. Laden Sie dazu deren Zertifikat herunter:

sudo wget -O - http://www.chiark.greenend.org.uk/~christi /debian/[email protected] | sudo apt-key add -

2. Das Herunterladen dauert nur wenige Sekunden. Anschließend muss die Adres-se der Bezugsquelle hinterlegt werden. Legen Sie dazu eine neue Datei an:

sudo nano /etc/apt/sources.list.d/upnprender.list

3. Tragen Sie in diese Datei einfach die Zeile

deb http://www.chiark.greenend.org.uk/~christi/debian/ wheezymain

ein, speichern Sie sie mit S+o und schließen Sie sie dann mit S+x.

71

Die Hi-Fi-Anlage ins Streaming-Zeitalter bringen Kapitel 3

4. Aktualisieren Sie als Nächstes den Datenbestand des Paketmanagers, sodass er die neue Quelle berücksichtigt:

sudo apt-get update

5. Nun können Sie das eigentliche Softwarepaket herunterladen und installieren:

sudo apt-get install gmrender-resurrect

6. Bestätigen Sie den benötigten Speicherplatz mit j und Ü und warten Sie, bis das Paket installiert wurde.

Anschließend können Sie beispielsweise mit einem DLNA-kompatiblen Wiedergabe-programm wie UPnPlay (siehe Seite 72) überprüfen, ob Ihr Raspberry Pi nun als DLNA-Abspieler im Netzwerk erkannt wird. Meist klappt das auf Anhieb, andernfalls führen Sie ggf. mit sudo shutdown -r 0 einen Neustart des Raspberry Pi durch.

3.3 Die Audioausgabe des Raspberry Pi kontrollieren

In der Regel funktioniert die Tonausgabe des Raspberry Pi mit GMediaRender auf Anhieb problemlos, allerdings müssen Sie eventuell die Lautstärke anpassen. Es ist sinnvoll, den Ausgangspegel des Raspberry Pi möglichst hoch einzustellen, um ein kräftiges Ausgangssignal zu erhalten, das man dann ggf. mit dem nachgeschalteten Gerät auf ein angemessenes Niveau herunterregeln kann.

Zur Steuerung des Tonsignals verwenden Sie das Programm alsamixer, das Sie mit dem gleichnamigen Befehl der Eingabekonsole starten. Es ist zwar textbasiert, stellt die Lautstärke aber trotzdem mittels des farbigen Balkens in der Mitte grafisch dar. Mit Y und V können Sie den Ausgangspegel verändern. Grundsätzlich empfiehlt es sich, zunächst mit maximalem Pegel (entspricht der Angabe 100 unterhalb der grafischen Pegelanzeige) zu beginnen. Sollte es dabei zu Verzerrungen oder Klir-ren kommen, regeln Sie den Pegel nur so weit herunter, dass diese unerwünschten Effekte verschwinden.

Wenn am analogen Ausgang nichts zu hören ist

Sollte der analoge Ausgang stumm bleiben, kann das daran liegen, dass der falsche Audiokanal eingestellt ist. Wenn Sie Ihren Raspberry Pi beispielsweise per HDMI an einen Monitor anschließen, wechselt er automatisch auf dessen digitalen Audioausgang. In einem solchen Fall wechseln Sie mit dem Befehl

amixer cset numid=3 1

dauerhaft auf den analogen Ausgang. Verwenden Sie statt der 1 am Ende eine 2, schalten Sie auf HDMI, mit 0 aktivieren Sie wieder die automatische Erkennung.

TIPP

72

Die Audiowiedergabe des Raspberry Pi per Smartphone steuern Kapitel 3

Haben Sie die Änderungen in alsamixer vorgenommen, beenden Sie das Programm mit E. Wichtig: Damit die Einstellungsänderung des Ausgangspegels von Dauer ist und beispielsweise auch nach einem Neustart erhalten bleibt, speichern Sie die Werte anschließend mit sudo alsactl store.

3.4 Die Audiowiedergabe des Raspberry Pi per Smartphone steuern

Wie aber kommt nun Musik auf Ihren Raspberry Pi? DLNA-Apps spielen Medien standardmäßig auf dem Gerät ab, von dem Sie ausgeführt werden. Einige dieser Programme können aber auch als reine Fernbedienungen verwendet werden, die zwischen einem DLNA-Server und einem DLNA-fähigen Abspielgerät nur als Ver-mittler dienen. So können Sie Ihr Smartphone oder ein Tablet verwenden, um die Musikwiedergabe von diesem Gerät oder auch von einem DLNA-Server auf den Raspberry Pi umzulenken. Ich verwende hierfür exemplarisch die Android-App UPnPlay, zu der Sie auf Seite 152 mehr erfahren.

1. Starten Sie UPnPlay und wählen Sie zunächst den DLNA-Server aus. Das kann das Android-Smartphone/-Tablet selbst sein, wenn es entsprechende Medien be-inhaltet, oder Sie wählen einen DLNA-Server in Ihrem lokalen Netzwerk. Falls Sie noch keinen haben: In Kapitel 7 ist beschrieben, wie Sie aus Ihrem Raspberry Pi einen solchen Medienserver machen können.

2. Tippen Sie nun unten links auf die Notiz-block-Schaltfläche.

73

Die Hi-Fi-Anlage ins Streaming-Zeitalter bringen Kapitel 3

3. Damit öffnen Sie eine Liste der im Netzwerk verfügbaren DLNA-Wiedergabe-geräte (wobei hier nur Geräte angezeigt werden, die in diesem Moment auch empfangsbereit, also eingeschaltet sind).

4. In dieser Liste sollte auch Ihr Rasp-berry Pi zu finden sein, sodass Sie ihn durch einfaches Antippen aus-wählen können.

5. Wählen Sie nun Titel oder Alben aus oder stellen Sie sich eigene Wieder-gabelisten zusammen. Was immer Sie abspielen lassen, wird anstatt auf dem verwendeten Smartphone/Tablet, auf dem Raspberry Pi wieder-gegeben.

Während die Wiedergabe läuft, können Sie das Smartphone/Tablet ohne Weiteres ausschalten und weglegen. Nur die UPnPlay-App sollte nicht beendet werden. Um die Wiedergabe später wieder auf das lokale Gerät zu leiten, rufen Sie erneut die Auswahlliste auf und wählen Android Player (oder auch eine andere auf dem Gerät installierte Wiedergabe-App) aus.

Die Wiedergabe per Windows Media Player fernsteuern

Auch wenn Sie Ihre Medien auf einem Windows-PC sammeln, können Sie Titel von dort direkt durch den Player Ihres Raspberry Pi wiedergeben lassen. Der Windows Media Player verfügt über eine Play To-Funktion, die es erlaubt, Medien vom PC aus via Netzwerk auf anderen Geräten wiederzugeben.

1. Wählen Sie in der Medienbibliothek den abzuspielenden Titel aus, und zwar so, als wollten Sie ihn am PC selbst wiedergeben. Sie können ganze Alben oder Wiedergabelisten verwenden oder auch eigene Wiedergabelisten erstellen.

2. Anstatt die Wiedergabe wie gewohnt direkt zu starten, klicken Sie nun aber mit der rechten Maustaste auf die gewünschte Musik und wählen im Kontextmenü den Befehl Play To/<Netzwerkname Ihres Raspberry Pi>.

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Für iPhone & iPad: den Raspberry Pi als AirPlay-Lautsprecher ansteuern Kapitel 3

3. Damit startet die Wiedergabe der Mu-sik unmittelbar auf dem Wiedergabe-gerät. Gleichzeitig wird ein Dialog zum Steuern der Wiedergabe angezeigt. Hier finden Sie nicht nur die Wieder-gabeliste, sondern können auch zwi-schen den Titeln wechseln sowie die Lautstärke steuern.

4. Wenn Sie den Dialog schließen, wird die Wiedergabe auf dem Audiogerät auto-matisch beendet. Lassen Sie das Fenster also offen bzw. minimieren Sie es für die Dauer der Wiedergabe.

3.5 Für iPhone & iPad: den Raspberry Pi als AirPlay-Lautsprecher ansteuern

Wer in der Apple-Welt zu Hause ist, wird vielleicht dem AirPlay-System den Vorzug gegenüber DLNA geben. Hiermit lassen sich Medien von iTunes bzw. vom iPhone oder iPad aus als Streams an speziell dafür vorgesehene Empfangsgeräte senden, die sie wiedergeben. Mit der Software Shairport kann auch Ihr Raspberry Pi zu ei-nem solchen Empfangsgerät werden. Shairport kann übrigens parallel zu GMedia-Render für den DLNA-Empfang installiert und betrieben werden, sodass Sie sogar beides auf ein und demselben Raspberry Pi nutzen können.

1. Zunächst müssen einige für den Shairport-Betrieb benötigten Softwarepakete installiert werden. Dies erledigen Sie mit folgendem Befehl:

sudo apt-get install git libao-dev libssl-dev libcrypt-openssl-rsa-perl libio-socket-inet6-perl libwww-perl avahi-utils

2. Ihr Raspberry Pi wird nun einige Zeit damit beschäftigt sein. Laden Sie anschlie-ßend das eigentliche Shairport-Programm in das Verzeichnis shairport herunter:

sudo git clone https://github.com/albertz/shairport.git shairport

3. Wechseln Sie nun in dieses Verzeichnis:

cd shairport

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Die Hi-Fi-Anlage ins Streaming-Zeitalter bringen Kapitel 3

4. Nun muss die Software kompiliert und installiert werden. Geben Sie dazu die folgenden beiden Befehle (nacheinander) ein:

sudo make sudo make install

5. Damit Shairport bei jedem Start Ihres Raspberry Pi automatisch aktiviert wird, müssen nun die folgenden Befehle nacheinander eingegeben werden:

sudo cp shairport.init.sample /etc/init.d/shairport cd /etc/init.d sudo chmod a+x shairport sudo update-rc.d shairport defaults

6. Nun ist Shairport auf Ihrem Raspberry Pi installiert und so eingerichtet, dass es beim Start des Minirechners automatisch aktiviert wird. Nur unmittelbar nach der Installation ist es noch nicht aktiv. Sie müssen den Raspberry Pi deswegen aber nicht neu starten, sondern können das einfach mit folgendem Befehl ändern:

sudo /etc/init.d/shairport start

Ab sofort sollte der Raspberry Pi von iTunes und Apple-Geräten als Wiedergabe-kandidat angeboten werden. Wählen Sie dort jeweils den Eintrag ShairPort, um den Medienstream auf das betreffende Gerät zu lenken.

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Weitergedacht: bessere Audioqualität für wenig Geld Kapitel 3

3.6 Weitergedacht: bessere Audioqualität für wenig Geld

Der analoge Audioausgang des Raspberry Pi wird nicht unbedingt jedermanns Zustimmung finden. Er ist grundsätzlich nicht besonders hochwertig ausgelegt und je nach Fertigung scheint es auch noch Qualitätsunterschiede zu geben, sodass die Bewertungen meist irgendwo zwischen „akzeptabel“ und „geht gar nicht“ liegen. Damit muss man sich aber nicht zufriedengeben. Zum einen verfügt der Minirech-ner über einen HDMI-Ausgang, der nicht nur Video, sondern auch Audio in digitaler Qualität ausgibt. Zum anderen besteht die Möglichkeit, den Raspberry Pi für wenig Geld um eine USB-Soundkarte zu erweitern, die einen wesentlich hochwertigeren Analog- oder eben auch Digitalausgang mitbringt.

�� Wer mit der Audioqualität des analogen Aus-gangs nicht zufrieden ist und eine unkompli-zierte und kostengünstige Alternative sucht, sollte sich eine USB-Soundkarte besorgen, die mit dem Raspberry Pi kompatibel ist. Mit dem Suchbegriff „Raspberry Pi usb sound“ wird man bei einschlägigen Onlineplattformen schnell fündig und das teilweise schon im einstelligen Eurobereich. Werfen Sie aber, wenn möglich, einen Blick in die Kundenrezen-sionen, ob die Installation auch wirklich problemlos klappt.

�� Wer empfindliche Ohren hat und auf Klangqualität Wert legt, die auch etwas kos-ten darf, der kann nach höherwertigen Produkten wie beispielsweise von HiFi-Berry (www.hifiberry.com) Ausschau halten. Die bieten Aufsteckmodule an, die hochwertige analoge oder digitale Audioausgänge nachrüsten. Allerdings kosten solche Produkte auch mehr als der Raspberry Pi selbst. Achten Sie beim Kauf ggf. darauf, die richtige Variante für Ihre Raspberry-Pi-Version (A, B, B+) zu be-stellen. Außerdem muss man wissen, dass es sich um Zusatzkarten handelt, die auf die Platine des Minirechners aufgesteckt werden. Teilweise sind sogar klei-nere Lötarbeiten erforderlich. Und es kann passieren, dass Ihr Raspberry Pi mit Zusatzplatine nicht mehr in ein vorhandenes Gehäuse passt.

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Die Hi-Fi-Anlage ins Streaming-Zeitalter bringen Kapitel 3

Einen externen USB-Soundadapter am Raspberry Pi verwendenDer Anschluss eines zusätzlichen Soundadapters an den Raspberry Pi ist physisch meist kein besonderes Problem. Allerdings muss man den Minirechner anschließend so konfigurieren, dass er diesen alternativen Klangadapter dann auch verwendet.

Welcher Adaptertyp wird verwendet?

Da einige Soundadaptertypen zusätzliche Schritte erfordern, müssen Sie zunächst feststellen, welchen Chipsatz Ihr Soundadapter verwendet. Tippen Sie dazu folgen-den Befehl ein:

sudo lusb

Damit listen Sie alle Geräte auf, die per USB an den Raspberry Pi angeschlossen sind. Das sind in jedem Fall mehrere, selbst wenn an den USB-Steckplätzen bislang noch gar nichts angeschlossen war.

Einen USB-Soundadapter erkennen Sie an dem Schlüsselwort C-Media Electronics. Generell sollten Sie eine von drei Zeilen (in ähnlicher Form) wiederfinden, wobei die ID die sicherste Eigenschaft zur Identifizierung ist:

�� CM108: Bus 001 Device 004: ID 0d8c:013c C-Media Electronics, Inc. CM108 Audio Controller

�� CM-Headphone: Bus 001 Device 004: ID 0d8c:000c C-Media Elec-tronics, Inc. Audio Adapter

�� CM109: Bus 001 Device 004: ID 0d8c:013e C-Media Electronics, Inc. Audio Adapter (Planet UP-100, Genius G-Talk)

Erst einstecken, dann einschalten

Um einen USB-Soundadapter anzuschließen, fahren Sie Ihren Raspberry Pi zunächst herunter, stecken dann den USB-Adapter ein und starten den Mini-rechner wieder.

TIPP

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Weitergedacht: bessere Audioqualität für wenig Geld Kapitel 3

Sollten Sie ein Audiogerät mit dem Kürzel CM108 und/oder an der ID 0d8c:013c vorfinden, verwendet es den Chipsatz CM108. In diesem Fall müssen Sie ggf. ein Firmware-Update Ihres Raspberry Pi vornehmen, um die Unterstützung dieses spe-ziellen Chipsatzes zu gewährleisten. Bei den beiden anderen Varianten ist dieser Schritt in der Regel nicht notwendig.

Den externen Soundadapter aktivieren

Unabhängig vom verwendeten Chipsatz muss der Raspberry Pi in jedem Fall da-von überzeugt werden, anstelle seines internen analogen Ausgangs den externen Soundadapter zu bespielen.

1. Öffnen Sie die Soundkonfigurationsdatei mit

sudo nano /etc/modprobe.d/alsa-base.conf

2. Suchen Sie hier die Zeile, die mit options snd-usb.audio beginnt.

3. Ändern Sie diese Zeile in

options snd-usb-audio index=0

Wichtig: Sollte die Zeile mit einem # beginnen, muss dieses Zeichen entfernt werden!

4. Speichern und schließen Sie die Datei mit S+o und S+x.

5. Starten Sie den Raspberry Pi neu (sudo shutdown -r 0), damit die Änderung wirksam wird.

Mit dieser Konfigurationsanpassung erreichen Sie, dass der externe Soundadapter beim Start als Erstes geladen und somit standardmäßig für die Soundwiedergabe genutzt wird.