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Moderne Architektur mit Rathscheck Schiefer
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Schiefer.Natürlichkeit in Perfektion.
S C H I E F E RS C H I E F E R &&M O D E R N E A R C H I T E K T U RM O D E R N E A R C H I T E K T U R
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Rathscheck Schieferund Dach-Systeme
St.-Barbara-Straße 3D-56727 Mayen-Katzenberg
Telefon +49 (0) 26 51/955- 0Telefax +49 (0) 26 51/955-100
„Alle Arten von Kunst haben ihre Berechtigung, mit Ausnahme einer Kunst, die langweilig ist.“Voltaire
S C H I E F E RS C H I E F E R&&M O D E R N E A R C H I T E K T U RM O D E R N E A R C H I T E K T U R
2
Vorwort 4 I 5
01 Schulzentrum, Ailingen 6 I 11
02 Schulzentrum Riedwies, Uetikon 12 I 15
03 Wohnbebauung „Vista Verde“, Zürich 16 I 17
04 Schauspielhaus, Basel 18 I 23
05 Wohnhaus, Almere 24 I 27
06 Senioren-Wohnanlage, Gelterkinden 28 I 29
07 Ortsteilzentrum, Friesen 30 I 33
08 Erweiterungsbau Schulanlage, Hünenberg 34 I 35
09 Kantonschule, Trogen 36 I 37
10 ILEK, Stuttgart 38 I 41
11 Sanierung Berufsbildungszentrum, Herisau 42 I 43
12 Heilpädagogische Schule, Rapperswil 44 I 45
13 Ferienhäuser, Brissago 46 I 49
14 Einfamilienhaus, Hagendorn 50 I 51
15 Bungalow-Wohnhaus, Bonn 52 I 55
16 Katholische Pfarrkirche, Storkow 56 I 61
17 Zweifamilienhaus, Schwyz 62 I 65
18 Wohn- und Geschäftshaus, Mosnang 66 I 69
19 Flinthouse, Hösbach 70 I 73
20 Einfamilienhaus, Grub 74 I 75
21 Barrierefreies Einfamilienhaus, Hof 76 I 79
22 Dachsanierung Einfamilienhaus, Köngen 80 I 83
Alles spricht für Schiefer 84 I 85
Planung und Unterstützung 86 I 87
SC
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OB
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KT
E
3
Vom Devon bis in die Gegenwart
4
Schiefer. Dieser Baustoff steht
seit jeher für Haltbarkeit,
Solidität, Tradition. Begriffe wie
Handwerkskunst, Baukultur,
oder Denkmalpflege gehören
wie selbstverständlich dazu.
Dieses Bild vom Naturgestein
Schiefer ist aber bei weitem nicht
vollständig. Denn ebenso aktuell
sind Vokabeln wie Modernität,
Entwicklung neuer Deckarten
und Verlegetechniken, Schiefer-
Renaissance und Rückbesinnung
auf natürliche Materialien.
Die hochmoderne Schieferfassade
Neben der Nutzung des
Schiefers für anspruchsvolle
Dacheindeckungen hat sich
besonders das Bild moderner
Fassaden in den letzten Jahren
dem Schiefer zugewandt.
Denn er erfüllt die Forderungen
der modernen Bauphysik ebenso
wie die ästhetischen Ansprüche
an zeitgemäße Architektur.
Schiefer ist ein reines Natur-
produkt. Er benötigt keine
besondere Pflege und ist doch
den meisten künstlich
hergestellten Baustoffen an
Haltbarkeit überlegen.
Die geraden Linienführungen
moderner Schieferdeckbilder
mit ausgeprägten Kontrasten
und kraftvollen Farbkombi-
nationen in Verbindung mit
anderen Materialien entsprechen
zeitgenössischer Architektur.
Hochgedämmte, hinterlüftete
Fassaden, problemlose Verlege-
technik und leichter Platten-
tausch bei Beschädigungen sind
positive Entscheidungsmerkmale
für Planer und Bauherren.
Und nicht zuletzt ist Schiefer
weitaus preiswerter als oft
vermutet wird.
Rund 4 Millionen Quadratmeter
des Urgesteins werden heute
pro Jahr in Deutschland verlegt.
Achtmal mehr als noch vor
25 Jahren. Beweis dafür, dass
die Rückbesinnung auf natür-
liche Materialien in der aktuellen
Architektur mehr ist als nur ein
Trend. Planer und Architekten
entdecken die Möglichkeiten
des kraftvollen Naturproduktes
Schiefer neu. Das zeigen die
Beispiele in diesem Journal.
Schiefer findet sich schon lange
nicht mehr nur auf gemütlichen
Landhaus-Dächern oder liebens-
werten Barockschlösschen.
Schiefer zeigt sich heute
sachlich, geradlinig und klar.
Er haucht homogenen Fassaden-
flächen Leben ein, er korres-
pondiert mit Holz, Glas, Beton,
Stahl und setzt wertige
Architektur in Szene.
400 Millionen Jahre ruhte der Schiefer in der Erde. Er ist erwacht.
S C H I E F E R&M O D E R N E A R C H I T E K T U R
5
Schulzentrum, Ailingen
Der neu eingefügte Schiefer-
kubus präsentiert sich als
architektonisch stark prägendes
Gebäude, das die Altbauten aus
den 60er und 70er Jahre domi-
nant zu verbinden vermag. Die
Realschule, ein Stahlbetonskelett-
bau mit Klinkerausfachung aus
dem Jahr 1963 und die Grund-
und Haupt schule, ein Betonbau
mit Alu-Trapezblechbekleidung
aus dem Jahre 1971, ordnen sich
dem neuen Bauwerk unter.
Während die beiden Altbauten
längs des Hanges stehen, nimmt
der Neubau eine verbin dende
Querposition ein. Einerseits in
den Hang eingegraben, ande rer-
seits weit über dem abfallenden
Gelände schwebend, nimmt der
Neubau für sich eine Sonder-
stellung ein.
Ein starkes Stück Architektur.
Der Erweiterungsbau des Schulzentrums Ailingen präsentiert sich als ein neues Zentrum inmitten einer älteren Schulanlage. Das „starke Stück Architektur“ ist geprägt von einer Schieferfassade in der innovativen Dynamischen Rechteck-Deckung.
Der Erweiterungsbau der Archi-
tekten Hildebrand + Schwarz aus
Friedrichshafen erstreckt sich über
vier Ebenen. Im Unterge schoss ist
Platz für Sozialräume. Die zentrale
Eingangshalle befindet sich im
Erdgeschoss. Sie wird als Aula,
Musikraum und bei schlechtem
Wetter auch als Pausenraum
genutzt. Das erste Ge schoss
beher bergt einige Unterrichts-
räume und Lehrerzimmer, im
Oberge schoss sitzt die
Verwaltung beider Schulen.
Von der Schiefertafel zur Schieferfassade
Bei der Gestaltung der Fassade
stand für die Architekten von
vorn herein fest, dass Schiefer
eingesetzt werden sollte. Schiefer
in Form von Schie fertafeln,
früher ein in Schulen gängiges
Schreibwerk zeug, inspirierte die
Pla ner. Heute schätzen die
Architekten das lebhafte Farb-
spiel des Spaltgesteines vom
tiefen Schwarz über das seidig
glänzende Blaugrau bis hin zum
strahlen den Glanz in der Sonne.
Die Architekten entwarfen
ein exaktes Verlegemuster. Es
besteht aus einer unregelmäßigen
Folge von verschieden hohen
Steinge binden. Sie sind in der
Ansichtsfläche fünf, zehn oder
fünfzehn Zen timeter hoch. Die
Lage, Höhe und Wiederholung
der Gebinde ist über mehrere
Meter vorgegeben gewesen.
Lediglich bei der Lage der Stoß-
fugen der Schiefersteine hatten
die verarbeitenden Dach deck er
freie Hand. Es sollte allerdings
der Eindruck eines wilden
Verbandes entstehen. In der
Senkrechten durften sich die
über einander stehenden Stoß-
fugen über mehrere Reihen
nicht wieder holen. }}
Der Erweiterungs-bau des Schul-zentrums Ailingen:Dominanter Querriegel mit prägnantem Farbenspiel.
Die Dynamische Rechteck-Deckung überzeugt mit der reizvollen Optik eines Schicht-mauerwerks.
6
01
7
01
Schulzentrum, Ailingen
Jürgen Hildebrand• Geboren 1965 in Friedrichshafen.
• Architekturstudium in Stuttgart.FH-Diplom 1989, Uni-Diplom 1995.
• Mitarbeit im Büro Mändler, Karlsruhe und im Büro Dietrich & Dietrich, Stuttgart.
• Seit 1996 Freier Architekt in Friedrichshafen.
• Seit 1997 gemeinsames BüroHildebrand + Schwarz, Architekten GmbH.
Uwe Schwarz• Geboren 1964 in Reutlingen.
• Architekturstudium in Stuttgart.Diplom 1988, FHT Stuttgart.
• Mitarbeit im Büro Walk, Reutlingen und im Büro Dietrich & Dietrich, Stuttgart.
• Seit 1996 Freier Architekt in Stuttgart.
• Seit 1997 gemeinsames BüroHildebrand + Schwarz, Architekten GmbH.
„Das Erweiterungsgebäude des Schulzentrums hat die Aufgabe, zwei sehr unterschiedliche bestehende Gebäude zu verbinden. Durch den strengen Rhythmus mit senkrechten Fensterbändern und der Natursteinoberfläche aus Schiefer entsteht ein einfaches, starkes Gebäude mit der erforder-lichen Kraft, den heterogenen Bestand zu vereinen.
Durch unterschiedlich breite Gebindelagen wurde eine starke horizontale Bänderung herausgearbeitet, die den Schieferbaukörper flächig und natürlich erscheinen lässt.Diese Grundhaltung, das Material in seiner ursprünglichen Farbe und Materialhaftigkeit zu belassen, ist uns besonders wichtig.
Das Material Schiefer in seiner vielfältigen Erscheinungs-weise fasziniert uns immer wieder. Bei heller Sonne erscheint das sonst dunkle Gebäude fast silbern. Ist die Fassade vom Regen nass, dann spiegelt sich die Umgebung in ihr. Diese Lebendigkeit und nicht zuletzt die Verbindung zum Thema Schule, die das Material Schiefer mit den Schiefertafeln hat, macht es zum Gesprächsstoff in der Schule und in der Ortschaft. Diese Erfahrung und die Möglichkeit, diesen traditionellen Baustoff neu zu inszenieren, werden uns weiter beschäftigen. “
Detaillierte Zeichnung der Schieferfassade mit exakter Angabe der Gebindereihen. Durch die genaue Vorgabe wurde vermieden, dass bei der Eindeckung ungewollt eine Rastersituation entsteht.
8
01
Hinter der Fassade verbergen
sich 20 x 60 mm Mineralwolle.
In U-förmi gen Aluhaltern sind
senkrechte Kanthölzer
60 x 120 mm und darauf eine
30 mm dicke waagerechte
Vollschalung montiert. Eine
diffusions offene Vordeckung
schließt die Unterkonstruktion ab.
Die Min desthöhenüberdeckung
wie auch die Mindestseitenüber-
deckung der Schiefer liegen bei
40 mm. Die fehlende Überdoppe-
lung ist durch einen 80 mm
breiten, schwarzen Alustreifen im
Stoßfugen bereich gesichert. Alle
Steine wurden mit drei Schiefer-
nä geln aus Edelstahl befestigt.
An der Fassade strebten die
Dachdecker einen seitlichen
1/3-Verband an, oder einen
Fugenversatz von etwa 60 bis
100 mm. Die vorgegebene
Reihenfolge der verschiedenen
Gebindehöhen wurde exakt nach
Zeichnung der Architekten ein-
gehalten. Auf diese Weise wurde
der Eindruck eines „Schicht-
mauerwerkes“ erzielt.
Der über das abfallende Gelände
auskragende Gebäudeteil ist
auch von unten mit Schiefer
bekleidet. Hier ist unter anderem
die Lüftungsebene am Lüftungs-
gitter erkennbar. Die Schiefer, am
Rand 40 x 20 cm, in der Fläche
40 x 40 cm sind mit zwei Edel-
stahlschrauben befestigt und
zusätzlich mit einem speziellen
Kleber unter die OSB-Decken-
platten geklebt.
Die Schule in Ailingen ist ein
interessantes Beispiel für die
Viel seitigkeit von Schiefer-
deckungen. Die hier kreierte
Dynamische Rechteck-Deckung
beweist, wie viele interessante
Lösungen in Schiefer möglich
sind. Kreative Architekten und
begeisterungsfähige Dachdecker
haben in Ailingen etwas ganz
Besonderes geschaffen. n
Der Grundriss zeigt den Erweiterungsbau als Verbindungsglied zwischen zwei Altbauten aus den 60er und 70er Jahren.
9
01
Schulzentrum, Ailingen
BAUHERRStadt Friedrichshafen
STANDORTFriedrichshafen-Ailingen
PLANUNGHildebrand + SchwarzArchitekten GmbHWeinbirnenstraße 288048 Friedrichshafen
BAUZEIT2005 bis 2006
GEBÄUDEFLÄCHEca. 940 m2
B A U T A F E L
SCHIEFERARBEITENSchösser BedachungQuellensteinweg 1095192 Lichtenberg
FASSADENMATERIALRathscheck Schiefer, InterSIN ®
SCHIEFERDECKARTDynamische Rechteck-Deckung
UNTERKONSTRUKTIONBrettschalung mit UK auf Betonwänden
DÄMMUNGMineralwolle 120 mm
Die Schieferfassade erzeugt ein intensives Licht- und Schattenspiel.Spiegelnder Glanz bei Sonnenschein setzt das Gebäude spektakulär in Szene.
Grauer Sichtbeton und viel Holz prägen das
Innere des Gebäudes.
10
01
Schnitt durch die Fassade mit Fensteranschluss, Attika und Flachdach.
Blick unter den auskragenden Gebäudeteil. Schiefer auch von unten.
11
01
Ein kontrast reiches, seidig
glänzendes Schieferkleid stülpt
sich gleich sam einer Haut über
die kubischen Bauten des Schul-
zentrums Riedwies im Schwei zer
Ueti kon am See. Passend zur
geradlinigen Archi tektur wählten
die Architekten Hasler, Schlat ter
und Partner aus Zürich eine klare
Deckart aus Rechteck-Schiefern.
Die Schiefersteine wurden so
verlegt, dass sie in der An sicht
als streng geordnete Quadrate
zu erkennen sind.
Der siegreiche Wettbewerbs-
entwurf sah für den Schulneubau
ein ho mo ge nes Fassaden ma terial
vor, das durch und durch natür-
lich sein sollte. Denn nur ein
natürliches, ökologisch wertvolles
Ma terial, wie hier der Schie fer,
sichert auch ei ne ästhetische
Pa ti nierung.
Das neue Schul ge bäude sollte
sich auch nicht an das Umfeld
anlehnen, sondern im Kontrast
zu den übli chen Bauten ste hen.
Die Deckart prägt die Architektur
Die Schulbauten mit Turnhalle
und angegliedertem Kinder-
garten sind moderne, geradlinige
Gebäude. Pas send zu den
kubischen Bauten wählten die
Architekten eine wenig bekannte
Schiefer deckung mit quadra-
tischer Ansichtsfläche. Hinter
der modernen Linearen
Rechteck-Deckung verbirgt
sich eine Fassadentechnik,
die höchsten Ansprüchen
gerecht wird. Zwi schen den
Sichtbetonwänden und der
Fas sade sichern 2 x 80 mm
Stein wol le eine sehr gute
Wär medämmung.
Bis in die 30-er Jahre war Schiefer
in dieser Region ein gän giges
Ma teri al für Dacheindeckungen.
Dann kamen industrielle
Substitute auf. Le diglich als
Bodenbelag war das Gestein
noch bekannt. Doch mit der
Rückbesinnung auf natür liche
Materialien gewinnt das ökolo-
gisch wert volle Schiefergestein
wie der an Bedeutung.
An öffentlichen Gebäuden
wird die Rückbesin nung der
Bau her ren besonders deutlich
erkennbar. Das bewährte
Urgestein hat seinen festen
Platz in der modernen Archi-
tektur eingenommen. n
Natur zum Quadrat.
Moderne Architektur und der traditionelle Baustoff Schiefer stehen nicht im Widerspruch. Es kommt lediglich auf die Wahl der passenden Schie ferformate an. Dabei verän dern neue Deckarten die Wahrnehmung von Schie fer fas saden entschei dend.
Natürliche Materialien bestimmen das Bild der Schulanlage Riedwies im Schweizer Uetikon am See.
Die Fassadentechnik der Linearen Rechteck-Deckung
System skizze der hoch-ge dämm ten, vorgehängten, hinter lüfteten Schie ferfas sade. Zwi schen den Sichtbetonwänden und der Fas sade sichern 2 x 80 mm Stein wol le eine sehr gute Wärmedämmung.
Schulzentrum Riedwies, Uetikon
12
02
Diese Schiefer-fassaden sind einerseits natür-lich und ökolo-gisch wertvoll. Andererseits überzeugen sie mit ihren geraden Linien und dem edlen Glanz.
02
13
Schulzentrum Riedwies, Uetikon
BAUHERRSchulgemeinde Uetikon am See
STANDORTBergstraße8707 Uetikon am See
PLANUNGHasler Schlatter PartnerArchitekten AGAm Schanzengraben 158002 Zürich
TRAGWERKSPLANERWiniger, Kränzlin & PartnerBauingenieure AGVerena Conzett-Str. 78004 Zürich
BAUZEIT2001 bis 2002
SCHIEFERARBEITENStephan HerzogSeestr. 2008708 Männedorf
FASSADENMATERIALRathscheck Schiefer, InterSIN ®
SCHIEFERDECKARTLineare Rechteck-Deckung
UNTERKONSTRUKTIONHolz-UK
DÄMMUNGMineralwolle 2 x 80 mm
B A U T A F E L
14
02
Jürg Hasler• Geboren 1950.
• Lehre als Hochbauzeichner.
• Studium an der HTL in Zürich und Studium an der ETH in Zürich.
Beat Schlatter• Geboren 1956.
• Lehre als Hochbauzeichner.
• Studium an der HTL in Windisch und Studium an der ETH in Zürich.
02
15
Die kompakte Wohnbebauung „Vista Verde“ mit Alpenblick.Die anthrazitfarbenen Balkonbekleidungen und Markisen harmonieren mit dem ebenfalls leicht seidig glänzenden Schiefer der Fassaden.
Wohnbebauung „Vista Verde“, Zürich
Der Entwurf der pool Architekten
aus Zürich ging aus ei nem Wett-
bewerb hervor. Mittlerweile
gesellten sich weitere Aus zeich-
nungen hinzu. Das Quartier
erhielt u. a. den „Goldenen
Hasen“ von der Schwei zer Archi-
tekturzeitschrift „Hochparterre“
in Zusam menar beit mit dem
Schweizer Fernsehen SF DRS.
Errichtet wurden die Wohnbau-
ten von den Wohnbaugenossen-
schaften Frei blick und Zurlinden.
Die zwei kom pakten Baukörper
stehen Platz spa rend am westli-
chen und nördlichen Rand einer
alten Obstwiese.
Un ter den sechs bis sieben
Wohngeschossen befinden sich
zwei weitere Park- und Technik-
tiefge schos se. Sie reichen tief bis
zum tragfähigen Grund hinab.
Um den kompakten Bauten ihre
Masse zu nehmen, wurden die
Zeilen durch einen seitlichen
Versatz jeweils im Grundriss
dreigeteilt. Staffe lungen der
Dachlinie und Abschrägungen
der Kopfseiten verklei nern die
Ansichten nochmals. Die
Versprünge in der Tiefe und
Höhe lassen die Bauten wie
Felsen erscheinen. Dazu trägt
maßgebend auch die Schie fer-
eindeckung der Fassade bei.
Natürlicher Schiefer in Grün
Auf rund 10 000 m² wurden
hin ter lüftete Fas saden aus lind-
grünem Schie fer ColorSklent ®
der Sorte CS 47 von Rathscheck
Schie fer verbaut. Das nach öko-
logischen Gesichts punkten aus-
gewähl te Material verspricht
Vista Verde – Wohnen Grün in Grün.
Bezahlbare Wohnungen für kleine und große Familien bietet die Wohn bebauung „Vista Verde“ in Zürich-Leimbach. Im Südwesten der Stadt ent standen 118 Wohneinheiten mit 2 ½ bis 6 ½ Zimmern und Weitblick in die Alpen.
nicht nur eine ästhetische
Pa tinierung. Es erfüllt auch die
Forderun gen der Bauherrschaften
an eine hohe Wert be ständigkeit
und Langlebig keit sowie geringe
Unter hal tungskos ten.
Hin ter der Schieferfas sade in der
so genannten Waage rechten
Deck ung verber gen sich 18 cm
Wärmedäm mung aus Glas wolle.
Eine Alu-Unterkon struktion mit
Holz-Traglatten ist die Basis für
die geklammer ten Schiefersteine
im Format 40 x 25 cm. n
BAUHERRBaugenossenschaft Zurlinden und Baugenossenschaft Freiblick
STANDORTZürich-Leimbach
PLANUNGpool ArchitektenBremgartnerstr. 78003 Zürich
TRAGWERKSPLANERdsp Ingenieure & Planer AGStationsstr. 208606 Greifensee
BAUZEIT2002 bis 2005
B A U T A F E L GRUNDSTÜCKSFLÄCHE17 000 m2
GEBÄUDEFLÄCHEca. 25 000 m2
SCHIEFERARBEITENRobert Spleiss AGSeestr. 1598700 Küsnacht/ZH
FASSADENMATERIALRathscheck Schiefer, ColorSklent ® CS 47, polargrün
SCHIEFERDECKARTWaagerechte Deckung, 40 x 25 cm
UNTERKONSTRUKTIONAlu-UK, Vertikal- und Horizontallattung Holz
DÄMMUNGMineralwolle 180 mm
16
03
pool Architektenpool Architekten mit Geschäftssitz in Zürich plant und realisiert Projekte in unterschied-lichen Bereichen wie Wohnungsbau, Schul-bau, Geschäftsbau und erarbeitet Richtlinien für Zentrums- und Quartierentwicklungen. pool Architekten wurde 1994 gegründet und arbeitet seit 1998 als Genossenschaft.
Partner sind:Dieter Bachmann, Raphael Frei, Mathias Heinz, Philipp Hirtler, David Leuthold, Andreas Sonderegger, Mischa Spoerri und Matthias Stocker.
Jahrgänge zwischen 1963 und 1966, Architekturstudien mit Abschlüssen an der ETH in Zürich oder an der Fachhochschule in Basel.
„Bei der Entscheidung für Schiefer stand für uns die Einfügung der großen Baukörper in die umgebende Hügel-landschaft im Zentrum. Wir suchten nach einem Material mit einer nicht zu dominanten Fernwirkung und einem natürlichen Licht- und Glanzspiel aus der Nähe. Für die Bauherrschaft war ein langlebiges und unterhaltsarmes Fassadenmaterial wichtig.“
Hellgrüne Schieferfassaden verleihen den Gebäuden die prägnante Wirkung.
Die Waagerechte Deckung erzeugt eine dezente Strukturierung der großen
Flächen und ist eine der wirtschaftlichsten Schieferdeckarten für die Fassade.
03
17
Schauspielhaus, Basel
Die ersten Entwürfe für dieses
Theater gehen auf das Jahr
1990 zurück. Das Bauwerk
liegt zwischen zwei V-förmig
verlaufenden Straßen. Der
Büh neneingang im Südosten
am Klosterberg präsentiert sich
als eine weit gehend ge rad linige
und ge schlossene Fassade aus
Schiefer, Glas und Sicht beton.
Im Südwesten an der Steinen-
torstraße befindet sich der
Haupteingang. Hier dominiert
Glas mit einer Schieferfas sade
im Dachbe reich.
Das kompakte Bauwerk erstreckt
sich über sechs Ober- und drei
Unter geschosse.
Das unterste Geschoss liegt mit
einer Tiefe von neun Me tern
einen Meter unterhalb des Grund-
was serspiegels. Ein Fußgänger-
tunnel verbindet das Schauspiel-
haus mit einem Lagergebäu de
auf der gegenüber liegenden
Straßenseite.
Komplexe Anforderungen rund
um die Statik und den Schall-
schutz prä gen die Entwicklung
des Bauwerkes. Zum einen galt
es bei der tiefen Baugrube die
Nachbar gebäude maximal zu
schüt zen, zum anderen den
neuen, „lauten“ Bau körper von
seinen Nachbarn und der daran
vorbei fahrenden Straßen bahn
Steine, die die Welt bedeuten.
Der Neubau des Baseler Schauspielhauses wurde im Januar 2002 eröffnet. Die Architekten Schwarz-Gutmann-Pfister fügten zwischen tradi-tionelle Altstadtbau ten ein geradliniges Bauwerk in Beton, Glas und Schiefer. Die Schieferfassade ist in dieser Ausprä gung eine von Rathscheck gemeinsam mit den Architekten entwickelte Inno vation.
akustisch zu entkoppeln. Diese
schwierigen Randbedingun gen
forderten ein sta tisches Konzept,
das auch Auswir kungen auf die
Ge staltung des Gebäu des hatte.
Um die Nachbarge bäu de vor
Absenkun gen zu schützen,
wur de der Giebel be reich weit-
gehend entlastet und die
tragenden Wände entlang der
zwei Straßenzüge angeordnet.
Die leistungsfähigen, gefalteten
Stahlbeton konstruktionen
span nen von Straße zu Straße
und forderten auf beiden
Straßenseiten sta bile Grün-
dungen. Die ursprüng liche Idee,
historische Häuserfronten zu
erhalten und nur im Kern ein
neues Bauwerk einzu fügen,
musste aufge geben werden.
Auf diese Weise entstand
neben historischen Gebäuden
eine geradlinige neue Front. }}
Blick auf den Bühnen-eingang.Der hoch-moderne Bau steht in spannen-dem Kontrast zu den um-gebenden historischen Gebäuden.
04
18
Die Unterlegte Rechteck-Deckung des Schau-spielhauses in Basel basiert auf Schiefern der Größe 40 x 25 cm.
Die glänzenden Edelstahlklammern spielen bei dieser Deckart eine wichtige Rolle als Gestaltungs-element.
19
04
Schauspielhaus, Basel
Die Fassade
Das Äußere des Schauspielhauses
prägt neben Glas und Beton vor
allem die Schieferfassade. Jenseits
bekannter Schiefermuster, die
kleinformatig oder rundlich
sein können, entwickelten die
Archi tekten gemeinsam mit
Rathscheck für dieses spezielle
Gebäude eine exklusive Deckart,
die inzwischen in die Fachregeln
für die Schieferverlegung aufge-
nommen wurde, so dass diese
Fassadenidee zum neuesten
Stand der Technik gehört.
Für dieses Bauwerk wählten die
Architekten Schiefersteine der
Größe 40 x 25 cm. Sie sind mit
Edelstahlblechen fixiert. Das
Besondere ist die Verlegeart. Die
Schiefersteine der Fassade sind
mit extrabreiten, spie gelnden
Chrom nickel stahl-Blechen fixiert.
Im Lichtschein schimmern diese
Bleche wie Edelsteine auf den
dunklen, blaugrauen Schiefern.
Die Plat ten sind so ver legt, dass
die Chromnickelbleche waage-
rech te, senk rechte und auch
diago nale Netzlinien bil den. Die
Fas sade wirkt festlich wie ein
schwar zes Kleid mit Pa illetten
und unter mauert mit dieser Aus-
strah lung die Funk tion des Bau-
werkes. Besonders am Abend,
wenn das Publi kum vorfährt,
spiegeln Stahl und Schiefer das
Licht der Autos und der Straßen-
be leuch tung wider.
Haltbarkeit und Vandalismus
Schieferfassaden genießen
eine hohe Wertschätzung.
Die Lebensdauer einer
Schieferfassade wird mit
bis zu 200 Jahren angegeben,
Edelstahlbefestigungen voraus-
gesetzt.
Vandalismus ist relativ selten und
die Reparatur durch Aus tausch
einfach. Dazu werden spezielle
Reparaturhaken ein gesetzt oder
im vorliegenden Fall lediglich die
Edelstahlklam mer aufgebogen,
ein neuer Stein eingesetzt und
das Edel stahlblech wieder
gerichtet. }}Die 3D-Darstellung zeigt den Aufbau der Unterlegten Rechteck-Deckung am Schauspielhaus Basel.
Der Haupteingang in der Abend-stimmung. Viel Glas, die farbenfrohe Beleuchtung, der schimmernde Schiefer und die glitzernden Stahlklammern verleihen dem Schauspielhaus ein festliches Kleid.
20
04
BAUHERRBaudepartement
STANDORTBasel
PLANUNGSchwarz-Gutmann-PfisterElisabethenstr. 284010 Basel
TRAGWERKSPLANERWGG Schnetzer Puskas Ingenieure AG SIA/USICGüterstr. 1444002 Basel
BAUZEIT10 / 1999 bis 01 / 2002
GRUNDSTÜCKSFLÄCHE1 319 m2
B A U T A F E L
GEBÄUDEFLÄCHE700 m2
SCHIEFERARBEITENA. BrönnimannRennweg 554020 Basel, Schweiz
FASSADENMATERIALRathscheck Schiefer,InterSIN ® 40 x 25 cm
SCHIEFERDECKARTUnterlegte Rechteck-Deckung
UNTERKONSTRUKTIONOSB-Platten 25 mm mit aufgenagelter Tegubit-Abdecklage
DÄMMUNGMineralwolle
„Die dunklen Schiefersteine bilden mit den spiegelnden Chromnickelstahl-Befestigungsblechen ein festliches Kleid. Auf der gerundeten Fassade des Bühnen-raumes wirkt die Deckart besonders gut. Die Schieferfassade ist langlebig und allfällige Reparaturarbeiten sind durch Plattenaustausch einfach durchzuführen.“
Martin Pfister
• Geboren am 29.8.1953 in Basel.
• Architekturstudium an der FHBB bei Prof. Michael Alder.
• Selbstständig, zusammen mit Felix Schwarz und Rolf Gutmann, seit 1990.
21
04
Schnitt durch die Schieferfassade am Sockelanschluss zum Sichtbeton.
Schnitt durch die Schieferfassade am Sturzdetail der Ausfallstoren.
Schauspielhaus, Basel
Fassadentechnik
In den Regeln für Deckungen mit
Schiefer, herausgegeben vom
Zen tralverband des Deutschen
Dachdeckerhandwerks, Köln, ist
die Fach technik einer Schiefer-
fassade beschrieben. Darin wird
für Fassaden deckungen eine
Höhen- und Seiten überdeckung
von 4 cm gefordert. Mit einer
Höhenüber deck ung von 4 cm
und einer Seitenüberdeckung
von 10,5 cm ent spricht die
Baseler Fassade diesen Vorgaben.
Sie ist damit von den Fach re geln
abgedeckt.
Im Zusammenhang mit Schiefer-
deckungen wird immer wie der
der Be griff der sogenannten
„geschlossenen“ Deckung dis-
ku tiert. Darunter ist eine Schiefer-
deckung zu verstehen, bei der
die Schiefersteine so übereinan-
der und nebeneinander liegen,
dass beim Blick von der Seite
keine Fugen zu sehen sind.
Damit wird der Re geneintrieb
von der Seite verhindert. Bei den
klassischen Deckarten für Dach-
deckungen wie der Altdeutschen
Deckung oder der Universal-
Deckung ist diese Regel
zwingend einzuhalten.
Für Wandbe klei dungen ist eine
ge schlossene Deckung jedoch
nicht gefor dert. Das heißt,
dass beim Blick von der Seite
zwischen den aufein an der
liegenden Schiefersteinen offene
Spalten sichtbar sein dürfen.
Bei einer hinterlüfteten Schiefer-
fassade würde im Fall eines
Seitenein triebes von Regenwetter
die Fassade und ihre Unter-
kon struk tion schadensfrei aus-
trocknen. Zur erhöh ten Sicher heit
wurde beim vorliegenden Objekt
eine Vordeck ung aus einer
klassischen Unterspann bahn
angeordnet. n
22
04
En-passant-Impression am Schauspielhaus Basel.
Theater ist Kunst. Architektur ebenfalls.
Geradlinige Formgebungen, interessante Durchdringungen, spannungsreiche Material-kombinationen mit Glas, Stahl, Beton, Schiefer – das Schau-spielhaus Basel ist ein Parade-beispiel moderner Architektur.
04
23
Wohnhaus, Almere
Erklärtes Ziel der Architekten war
es, ein abstraktes Bau werk zu
schaffen, das wie eine Skulptur
wirkt. Dazu wur den die Ober-
flächen möglichst eben gestaltet,
die Bal kone „weggeschliffen“
und nach innen in den Wohn-
raum ver setzt. Die meisten
Woh nungen dieses Hochhauses
besitz en zur Fassade hin einen
zweigeschos si gen Wintergarten.
Über große Schiebetüren lassen
sich breite Fassaden fronten zu
diesen innenliegen den Freiluft -
flä chen öffnen. Auf diese Weise
entsteht ein Balkon im Winter-
garten, der zugleich aus
gehobener Posi tion weite
Blicke ins Land erlaubt.
Zur skulpturhaften Optik des
Bauwerkes trägt die glänzende
Schieferfassade entscheidend bei.
Mit Schiefer hoch hinaus –Schieferskulptur über 17 Geschosse.
Schiefer erlebt nicht nur in Deutschland eine Renaissance. Auch in den Niederlanden gilt das bewährte Gestein als aktuell und modern. Für den Bau eines Hochhauses in Almere kam es zum Einsatz, weil es zudem auch preiswert ist, so die Architekten Cie. aus Amsterdam. Das Bauwerk ent-stand dort im Rahmen einer Bauausstellung im Jahr 2001.
Einmal blaugrau und eher
dunkel, dann wieder spiegelnd
hell, fällt das Hochhaus stets
aus dem Rahmen. Die vor-
gehängte, hinterlüftete Fassade
aus Schiefern in Rechteck-
Doppel deckung sorgt für
den anerkanntermaßen
soliden Schutz der Außenhülle.
Was hier so luftig und leicht
wirkt, ist ein solider Stahlbe ton-
skelettbau mit 25 cm dicken
Betonau ßenwänden.
Mine ralwolle, 90 mm dick,
sicher hinter der Fassa de
montiert, sorgt für einen
zeitgemäßen Wärmeschutz. n
Als imposante
Schie fer skulptur
erhebt sich das
Hochhaus in
Almere über
die weite
Landschaft.
24
05
Typisch für
Schiefer:
Edler Glanz
und zugleich
dunkle, stark
kontrastierende
Flächen.
05
25
Jan Dirk Peereboom Voller• Geboren am 21.12.1942.
• 1970 ir. TU Delft.
• 1970 - 1977 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Eindhoven.
• 1977 - 1985 Architekt Rijkksgebouwendienst.
• 1985 - 1988 Van Gool de Bruijn Peereboom Voller Architekten BNA.
• 1988 - 1989 de Architekten Cie.Stellvertrendener Rijksbouwmeester.
• 1986 Aluminium Award.
• 1997 Mitglied im Bund Deutscher Architekten.
Wohnhaus, Almere
BAUHERRKoopmans bouwgroep B.V.
STANDORTAlmere
PLANUNGJan Dirk Peereboom Voller,de Architekten Cie.Keizersgracht 1261015 CW Amsterdam
TRAGWERKSPLANERAdviesbureau Kaskon v.o.f.
BAUZEIT2000 bis 2001
GRUNDSTÜCKSFLÄCHE8 600 m2
GEBÄUDEFLÄCHE530 m2
SCHIEFERARBEITENKoopmans bouwgroep B.V.
FASSADENMATERIALRathscheck Schiefer,InterSIN ®
SCHIEFERDECKARTRechteck-Doppeldeckung
UNTERKONSTRUKTION250 mm Betonwand
DÄMMUNG100 mm Mineralwolle
B A U T A F E L
26
05
Die Rechteck-Doppeldeckung erzeugt ein ruhiges Deckbild mit klarer Linienführung.
Der innenliegende Balkon im Wintergarten lässt sich über große Schiebetüren öffnen und erlaubt weite Blicke ins Land.
Detail der Tiefgarage:Die Schiefereindeckung folgt der Krümmung und der Schräge. 27
05
Senioren-Wohnanlage, Gelterkinden
In Gelterkinden fiel die Entschei-
dung zu gunsten eines aktiven
Seniorenlebens in einem heraus-
for dernden, aufregend neu
gestalteten Lebensraum. Hier
wurden Tradition und Moderne
kombiniert. Eine Schiefer fassade
steht für Überlieferung und
Innovation zugleich.
„Neues Wohnen im Alter“
nennen die Bauträger dieses
Objekt. Die Architekten
Erny & Schneider aus Basel
entwarfen zwei klare, längliche
Baukörper. Dazwischen spannt
sich ein schall geschützter
Hofraum, der zwischen der
historischen Bausub stanz eines
Neues Wohnen im Alter.
Wie wollen Seniorinnen und Senioren wohnen? Ruhig, auf dem Lande oder mittendrin? Wünschen sie Vertrautes oder Neues? Sicher gibt es viele Lösungen für diese Aufgabenstel lung.
alten Mühlengebäudes und dem
Eisenbahnvia dukt als Bauwerk
des industriellen Aufbruchs
vermittelt.
Wie aus Stein gehauen präsen-
tieren sich die zwei kubischen
Baukörper. Die Schieferfassade
aus rechteckigen Deckstei nen
schimmert je nach Lichteinfall
silbrig bis anthrazit. Die Schiefer-
fassade als Rechteck-Deckung
prägt die zwei Bau körper. Sie
wirkt auf jeden Betrachter anders.
Der eine betont den Kontrast der
natürlichen Schieferfassade zum
leuchtend braunen Holz der
Fensterfronten, der andere
empfindet das glänzende Gestein
als kühle, moderne, metallen
wirkende Haut, ideal geeignet
für Kombinationen mit anderen
modernen Baustoffen. n
BAUHERRWohngenossenschaft Obere Mühle Gelterkinden
STANDORTGelterkinden
PLANUNGErny & Schneider Architekten BSA SIASt. Albanvorstadt 68a4052 Basel
TRAGWERKSPLANERStephan BlattnerGelterkinden
BAUZEIT2000 bis 2001
GRUNDSTÜCKSFLÄCHE2 304 m2
GEBÄUDEFLÄCHE712 m2
SCHIEFERARBEITENEbnöther, Gelterkinden
FASSADENMATERIALRathscheck Schiefer,InterSIN ®
SCHIEFERDECKARTWaagerechte Deckung
UNTERKONSTRUKTIONHolzlattung
DÄMMUNGMineralwolle 120 mm,bei Leichtkonstruktion 40 + 120 mm
B A U T A F E L
28
06
„Zwei einfache, längliche Baukörper spannen einen Hofraum auf und vermitteln zwischen dem historischen Mühlengebäude und dem Bahnviadukt als Bauwerk des industriellen Aufbruchs. Die Fassade mit der Schiefer-eindeckung schafft, trotz Leichtkonstruktion, eine Verbindung zum Viadukt aus Quadersteinen wie auch zum verputzen Mauer-werk des Mühlengebäudes.“
29
06
N
Die geradlinigen, zurückhalten-
den Gebäude wurden mit dem
Architekturpreis 2004 des BDA-
Sachsen ausgezeichnet. Dabei
hob die prominent besetzte Jury
besonders die sympathi sche
Bescheidenheit der Bauwerke
und ihre einfache wohlpro por-
tionierte Raumbildung hervor.
Sparsam, aber nicht billig.
Wie im Vogtland seit Jahr-
hunderten üblich, erhielt das
Hauptgebäude ein Schieferdach.
Passend zum geradlinigen
Bauwerk ist das neue Dach mit
einer Rechteck-Dop peldeckung
eingedeckt. Die Schiefer wurden
auf einem Aufspar ren-Dämm-
system befestigt, das auf einer
Sichtschalung liegt. Auf diese
Weise konnte das Tragwerk des
gesamten oberen Ge schosses
sichtbar bleiben. Der Dachstuhl
wird somit zum prägen den
Bestandteil der oberen
Versammlungsräume.
Das Zentrum wird vielfältig
genutzt. Während im Erd-
geschoss des Hauptgebäudes
die Freiwillige Feuerwehr ihren
Platz hat, befinden sich im
Obergeschoss schlichte, aber
funktionelle Räu me für ver-
schiedene Veranstaltungen
der Gemeinde. Im neuen
Nebengebäude ist Platz für die
Jugend des Ortsteils. Die dritte
Seite der Hofanlage besteht aus
einer bereits vorhandenen
Garagenzeile. Sie musste in der
Planung berücksichtigt werden
und wurde hofseitig mit einer
Begrünung versehen. n
Sympathische Bescheidenheit, geradliniges Schieferdach.
Das neue Ortsteilzentrum Friesen der Kreisstadt Reichenbach im Vogtland präsentiert sich als traditioneller Drei-Seit-Hof. Für die Architekten-Arbeitsgemeinschaft aus Neumann Architekten BDA, Werda / Vogtland und Knoche Architekten BDA, Stuttgart, galt es, für die neue Mitte des Ortsteiles mit sehr begrenzten Mitteln eine hochwertige und dazu zeit-gemäße Architektursprache zu realisieren.
BAUHERRGroße Kreisstadt Reichenbach
STANDORTHauptstr. 18b08468 ReichenbachOrtsteil Friesen
PLANUNGKnoche Architekten BDA, Stuttgart, in Arbeitsgemeinschaft mit Neumann Architekten BDA, Werda / Vogtland
TRAGWERKSPLANERDataconstruct Ing.Gesellschaft, Dresden / Reichenbach
BAUZEIT09 / 2003 bis 06 / 2004
GRUNDSTÜCKSFLÄCHE10 250 m2
GEBÄUDEFLÄCHE350 m2
SCHIEFERARBEITENFirma Lukas Buchmann,08107 Kirchberg
DACHMATERIALRathscheck Schiefer,InterSIN ®
SCHIEFERDECKARTRechteck-Doppeldeckung
UNTERKONSTRUKTIONDachtragwerk: Leimholzbinder (konisch zulaufend)Sichtschalung: Fichte-3-Schicht-Platte, d=22 mm (+Aufsparren-Dämmsystem)
BESONDERESArchitekturpreis 2004 des BDA-Sachsen, Kategorie: 1. Rang
Sächsischer Landeswettbewerb 2005 – Ländliches Bauen, Kategorie: Hervorragende Projektlösung
B A U T A F E L
Ortsteilzentrum, Friesen
30
07
Die moderne Interpretation eines Schieferdaches: Das Ortsteilzentrum Friesen erhielt den Architekturpreis 2004 des BDA-Sachsen.
31
07
Christian Knoche• Geboren 1959 in Düsseldorf.
• Architekturstudium an der Universität Kaiserslautern, Diplom 1986.
• Selbstständig seit 1989.
• Professur Baukonstruktion und Entwurf an der WHZ seit 1996.
• Berufung in den BDA 1997.
Ronny Neumann• Geboren 1967 in Rodewisch.
• Architekturstudium an der TU Dresden, Diplom 1991.
• Selbstständig seit 1992.
• Berufung in den BDA 2002.
• seit 2006 Vorstandsmitglied im BDA Sachsen.
Ortsteilzentrum, Friesen
„Zunächst entscheidend war die besondere Situation des Baugrundstückes, das von allen Richtungen einsehbar im Mittelpunkt und an der tiefsten Stelle des Ortes liegt. Insofern ist die Aufsicht auf das Satteldach eine wichtige Ansicht. Die hohe Verbreitung des Schieferdaches in der Region ermöglicht zudem eine selbstverständliche, unauf-dringliche Einfügung des Neubaus in die örtliche Situation. Die natürliche Oberfläche des Schieferdaches erzeugt eine schöne Struktur in der ruhigen Dachfläche.“
Traditionelle Bautechnik neu in Szene gesetzt: Das holzverschalte Zwischengebäude.
32
07
Modern und geradlinig: Die Rechteck-Doppeldeckung auf dem Hauptgebäude.
Durch die Ver-wendung eines Aufsparren-Dämmsystems auf einer Sicht-schalung konnte das Tragwerk des gesamten Ober-geschosses sicht-bar bleiben. Der Dachstuhl wird zum prägenden Bestandteil der Versammlungs-räume.
33
07
Erweiterungsbau Schulanlage, Hünenberg
Architekt Alfred Krähenbühl, der
diese Fas sa den variante favorisier-
te, sieht seinen Entwurf von den
Bürgern der Ge meinde nicht nur
bestätigt. Er ist davon überzeugt,
dass basis demo kra ti sche Ent-
scheidungen zu einer hohen
Akzeptanz und zum verant wor-
tungs vollen Umgang mit den
Gütern der Gemeinde führen.
Schiefer + Glas + Beton
Der Erweiterungsbau der bis
dahin un scheinbaren Schule
erschließt und prägt einen
wichtigen zentralen Platz im
Dorfzentrum. Das neue Bauwerk
musste verschiedenen Vorgaben
der rasch wachsenden Gemeinde
gerecht werden. Ein Kinder-
garten, eine Musikschule und
zusätzliche Räume für die
Ober stufenschule sollten hier
Platz finden.
Die Schule hat zwei Gesichter.
Zum Westen hin präsentiert sie
sich als kompakter Baukörper.
Die rhythmisch gesetzten
Fensterpartien und das fein-
maßstäbliche Muster der vor-
gehängten Schiefersteine ver-
leihen der großen Fassadenfläche
Struktur und Ausgewogenheit.
Zum Osten hin öffnet sich das
Bauwerk und umschließt
L-förmig einen Innenhof. Von
dieser Seite aus präsentiert sich
die Fassade dreiteilig. Erschlossen
wird das Gebäude über eine
zentrale, großzü gig verglaste
Trep penanlage. Links davon ist
der Verbindungs trakt zum Altbau
in Sichtbeton ausgeführt. Rechts
reicht die Glasfront bis an die
prägnante grüne Schieferfassade.
Für die Fassade wurden grüne
ColorSklent-Schiefer von
Rathscheck als Gezoge ne
Deckung gewählt. Der Glanz
dieser seltenen grünen Schiefer
verändert sich mit dem Son nen-
stand und prägt das neue
Bauwerk maßgebend. n
BasisdemokratischeFassade in Grün.
Über diese Fassade wurde ausgiebig diskutiert. Weil es kei ne ein hel lige Meinung im Gemeinderat von Hünen berg zu der neuen Schulfassade gab, entschied die Gemeindeversammlung aller Bür ger. Sie entschieden sich mit großer Mehrheit für eine Fassade aus grünem Schiefer.
Eine lindgrüne Schieferfassade ist neben Glas und Sichtbeton prägender Bestandteil des Erweiterungsbaues einer Schule in Hünenberg.
Alfred Krähenbühl• Geboren am 18.05.1940 in Zug.
• Architekturstudium an der ETH Zürich, Diplom 1966.
• 5 Jahre Berufstätigkeit in Dänemark und England.
• Selbständig seit 1974.
„Ich schätze Schiefer als ökologisch wertvolles Natur-material, unterhaltsfrei und langlebig – außerdem preis-günstig im Vergleich zu künstlich hergestellten Bekleidungsmaterialien.
Schiefer ist ein Gestein, das mit seiner weitgehend neutralen, dunklen Färbung viele gestal-terische Möglichkeiten bietet.“
08
34
BAUHERREinwohnergemeinde Hünenberg
STANDORT6331 Hünenberg
PLANUNGAlfred Krähenbühl Architekt dipl. ETH SIAAegeristr. 386300 Zug
TRAGWERKSPLANERARGEEmch + Berger, 6300 ZugBerchtold + Eicher, 6300 Zug
BAUZEIT03 / 1996 bis 07 / 1997
SCHIEFERARBEITENAlex Gemperle AG6331 Hünenberg
FASSADENMATERIALRathscheck Schiefer,ColorSklent ® CS 40, grün
SCHIEFERDECKARTGezogene Rechteck-Deckung
UNTERKONSTRUKTIONHolz-Alu
DÄMMUNGMineralwolle 120 mm
B A U T A F E L
Ästhetisch und kostengünstig zugleich: Die Gezogene
Rechteck-Deckung in grünem ColorSklent-Schiefer.
Der Plan zeigt das Erdgeschoss des Erweiterungsbauesder Schulanlage mit Kindergarten.
Das 1. OG beherbergt Klassen- und Lehrer-räume für die Ober-stufen der Schule.
Im 2. OG befindet sich die Musikschule sowie eine groß-zügige Dachterrasse über der Pausenhalle.
35
08
Vorgehängte, hinterlüftete
Fassaden haben sich in solchen
Hanglagen bestens bewährt.
Architekt Emil Isoz aus St. Gallen
hat viel Erfahrung mit derlei
exponierten Lagen. Eine solide
wie bewährte Schieferfassade
schützt hier die Außenwände
vor den extremen Witterungs-
bedingungen am Hang.
Die eingesetzte Waagerechte
Deckung aus rechteckigen
Schiefern ist mit Einschlag-
Edelstahl klammern fixiert.
Der Planer schwört auf sichtbare
Befestigungs mittel. Architekt
Isoz: „Damit ist eine Wartung
auch nach vielen Jahren
problemlos möglich“.
Moderner Holzbau mit Schieferfassade
Das Bauwerk basiert auf einem
massiven Beton-Untergeschoss.
Darüber liegt eine rund 6 Meter
hohe Mehrzweckhalle und zum
Berg hin ein zweige schossiger
Bibliothekstrakt. Das Bauwerk
wird freitragend von Fachwerk-
trägern überspannt. Kräftige
Leimholz-Ständerwerke nehmen
die Last des Daches auf.
Weitblick mit Extremen:Alle Wetter an der Fassade.
In einen steilen Hang ist das neue Mehrzweckgebäude der Kan tonsschule in Trogen, Kanton Appenzell Ausser Rhoden, inte griert. Die besondere Lage des neuen Bauwerkes erlaubt einen faszinierenden Weitblick in Richtung Bodensee. Doch läuft eine Wetterfront gegen den Berg, muss die Gebäudehülle auch be sonderen Belastungen standhalten.
Die Fassade selbst besteht aus
einem 14 cm dicken, wärme-
gedämmten Holzelement.
Auf einer Konterlattung ist die
Holzschalung für die Schiefer-
eindeckung montiert. So solide
hinterlüftet, widersteht diese
Fassade allen Wettern.
Die Kantonsschule Trogen
blickt auf eine rund 180-jährige
Geschichte zurück. Die einzelnen
Gebäude spiegeln den Geist ihrer
Zeit wider. Die neuesten Räum-
lichkeiten präsentieren sich in
strenger Geometrie und traditio-
nellen, aber dennoch modernen
Materialien. Die blaugraue
Schieferfassade folgt nicht nur
dem Trend der Zeit.
Sie gilt darüberhinaus auch als
überaus langlebig, robust und
wartungsarm. n
Kantonschule, Trogen
Emil Isoz• Geboren am 11.03.1940 in Winterhur.
• Kunstgewerbeschule Zürich, Lehre als Hochbauzeichner.
• Architekturstudium an derZürcher Hochschule Winterhur (ZHW).
• Auslandstätigkeit in Oslo, Norwegen.
• Seit 1974 selbständig.
• Vorwiegend öffentliche Gebäude, Wettbewerbe.
Das neue Mehrzweckgebäude der Kantonsschule in Trogen ist in einen Hang hineingebaut. Eine Schiefer-fassade schützt vor extremen Wind- und Wetterbelastungen.
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09
BAUHERRKanton Appenzell ARKantonales Hochbauamt9100 Herisau
STANDORT9043 Trogen
PLANUNGEmil Isoz Architekt HTLBruggwaldpark 359008 St. Gallen
TRAGWERKSPLANERSJB.Kempter.Fitze AGIngenieurbüro9100 Herisau
B A U T A F E L BAUZEIT1999 bis 2001
GEBÄUDEFLÄCHE706 m2
SCHIEFERARBEITENAlder Bedachungen-Gerüstbau AG9410 Heiden
FASSADENMATERIALRathscheck Schiefer, InterSIN ®
SCHIEFERDECKARTWaagerechte Deckung
UNTERKONSTRUKTIONVollschalung Holz
DÄMMUNGFlumroc Dämmplatte 3 x 140 mm
Detail der Fassade: Die Tür wurde geschickt in die Schieferdeckung integriert.
37
09
ILEK, Stuttgart
Der von Frei Otto entworfene
Pavillon galt als eines der
schönsten und wirtschaftlichsten
Gebäude der Weltausstellung
in Montreal und erhielt den
„Prix Perret“, einen internatio-
nalen Architekturpreis.
Das auf dem Uni-Gelände in
Stuttgart stehende Urmodell
des Montrealer Pavillons erfuhr
fast gleichzeitig mit der Welt-
ausstellung eine Modifizierung.
Aus dem Versuchsbau wurde
das Institutsgebäude der ILEK
(Institut für Leichtbau Entwerfen
und Konstruktion), früher IL.
Im Zuge dieses Umbaues
(1967-1968) erhielt das Dach
eine Holzvertäfelung an der
Innenseite, eine Wärme-
dämmung und eine Eindeckung
mit Asbestzement-Dachplatten.
Schieferdeckung für Frei Ottos Modell.
Das Gebäude des Instituts für leichte Flächentragwerke an der TU Stuttgart hat Architekturgeschichte geschrieben. Es ist ein Vorläufer des deutschen Pavillons für die Expo 1967 in Montreal und später auch des Münchener Olympiastadions. Das historische Gebäude wurde 1993 mit Schiefer saniert.
An den Randseilen der Konstruk-
tion wurden umlaufend Vergla-
sungen aus Doppelscheiben
eingebaut, so dass der einstige
Versuchsbau zu einem ganzjährig
nutzbaren Objekt avancierte.
Sanierung mit Schiefer
1993, rund 25 Jahre nach der
Errichtung des Versuchsbaues,
stand wegen Undichtigkeiten
am extravaganten Versuchsdach,
schadhafter Heizungsrohre und
Verschleiß durch die intensive
Nutzung des Bauwerkes eine
Sanierung an.
Im Zuge dieser Sanierung,
die durch das Architekturbüro
Rasch + Bradatsch, Leinfelden-
Echterdingen, geleitet wurde,
sprach sich selbst Frei Otto
für eine Neueindeckung des
Daches mit Schiefer aus.
Denn der Naturwerkstoff Schiefer
vermag die Eleganz dieses
Daches besser zum Ausdruck
zu bringen als die ursprüngliche
industrielle Schindeldeckung aus
Asbestzement. Die einheitlichen
Industrieschindeln gab es nicht
mehr in den ursprünglichen
Formaten. Außerdem kann die
flexible Schieferdeckung der
komplexen Geometrie des
Daches besonders elegant
folgen, berichten die sanierenden
Architekten. So sprach sich letzt-
endlich selbst die Denkmalpflege
für ein Schieferdach auf diesem
modernen Gebäude aus.
Auch heute, viele Jahre nach
der Sanierung, überzeugt die
Naturstein-Deckung wie am
ersten Tag. n
BAUHERRUniversität StuttgartUniversitätsbauamt
NUTZERZur Zeit des Umbaus Institut für Leichte Flächentragwerke sowie Teile des Sonderforschungs-bereiches 230 – Natürliche Konstruktionen – der DFG und der Uni Stuttgart
STANDORTStuttgart-Vaihingen
B A U T A F E L
PLANUNGArchitekturbüro Dr. Bodo Rasch,Projektleitung: Dipl.-Ing. Architekt Harald Voigt
BAUZEIT8 bis 9 Monate
DACHFLÄCHE650 m2
SCHIEFERARBEITENWOFA, Weil im Schönbuch
DACHMATERIALRathscheck Schiefer,Moselschiefer ®
SCHIEFERDECKARTDeutsche Deckung
UNTERKONSTRUKTIONHolzvollschalung
DÄMMUNGIsofloc 80 mm
BESONDERESZweifach gekrümmte Dachform, die durch die Verrautung des gleichmaschigen Seilnetzes gebildet wird
38
10
Das Institut für Leichte Flächentragwerke an der TU Stuttgart erhielt nach der Sanierung 1993 eine elegante Schieferdeckung.
39
10
ILEK, Stuttgart
Dipl.-Ing. Architekt Harald Voigt• Geboren am 15.12.1954 in Herzberg / Harz.
• Diplom in Architektur und Städtebau an der Uni Stuttgart.
• Wissenschaftliche Tätigkeit am IL-Institut für Leichte Flächentragwerkeim Team von Frei Otto.
• Seit 1991 selbständig.
• 2001 Mitbegründer der Tentum GmbH.
• Spezialgebiet: Leichtbaukonstruktionen, Zeltbauten.
Durch die Verrautung des
gleichmaschigen Seilnetzes bildet
sich die zweifach gekrümmte Dachform.
10
40
Die ästhetische Schieferdeckart vermag der extravaganten Dachgeometrie besser zu folgen als die ursprüngliche Schindeldeckung aus industriellen Faserzementplatten.
Ein transparenter Teil des Daches lässt das Tages-licht in den Innenraum fluten.
41
10
Das Bauwerk aus den frühen
70er Jahren war ursprünglich
mit einer hellen Fassade bekleidet
und hatte rot lackierte Fen ster-
fronten. Schon nach kurzer Zeit
verwitterten die Farban striche.
Die Gestaltung des Bauwerkes
litt darunter. Im Zuge einer
Sanierung, bei der vor allem der
Wärmeschutz der Schule auf den
neuesten Stand gebracht wurde,
löste der Architekt auch die
Gestaltung der Fassaden neu.
Architekt Möhrle: „In den 70-er
Jahren waren kräftige Farben
gefragt. Heute besinnen wir uns
auf unvergängliche, originale
Baustofffarben. Durch den Ein-
satz von Glas, farblos eloxier tem
Aluminium, Schiefer und Sicht-
beton erreiche ich eine zurück-
haltende Farbgestaltung, die
aber auf Dauer erhalten bleibt.
Ich wollte für diese Sanierung
keine Farbanstriche mehr im
Außenbereich verwenden, nur
noch die originalen Baustoff-
farben.“
Mehr als nur Fassade –naturfarbene Sanierung.
Bei der Sanierung eines Berufsschulzentrums entschied sich Architekt Peter Möhrle aus Herisau für den Einsatz von Baustoffen mit ihren ureigenen, natürli chen Farben. Mit diesem neuen Material- und Gestaltungs konzept ist es gelungen, einen 30-jährigen Bau zeitgemäß zu sanieren.
Sanierung Berufsbildungszentrum, Herisau
Der Reiz der Originale
Bei der Neugestaltung der
Fassade stellt der Architekt die
modernen Baustoffe Glas und
Alu minium in den Kontrast zum
Naturmaterial Schiefer. Hier glatt,
streng und scharfkantig, da
erdig, uneben und lebhaft.
Alle Aluminium-Fassaden im
Fensterbereich und die Schiefer-
fassaden erhielten eine 16 cm
dicke Wärmedämmung.
Die Schieferdeckung aus recht-
eckigen Schiefern ist auf der
Unterkonstruktion geklammert.
Schiefer als natürliches, spalt-
raues Gesteinsmaterial schließt
die fensterlosen Flächen.
Aluminium und Glas stehen für
Leichtigkeit und Transparenz. n
BAUHERRKanton Appenzell A. Rh.
STANDORT9100 Herisau
PLANUNGPeter MoehrlePoststr. 6A, 9102 Herisau
BAUZEIT05 /2000 bis 08 / 2002
GRUNDSTÜCKSFLÄCHE5 850 m2
GEBÄUDEFLÄCHE1 120 m2
SCHIEFERARBEITENSigner Bedachungen AG9100 Herisau
FASSADENMATERIALRathscheck Schiefer, InterSIN ®
SCHIEFERDECKARTWaagerechte Deckung
UNTERKONSTRUKTIONHolzlattung auf Beton
DÄMMUNGMineralwolle 2 x 80 mm
B A U T A F E L
42
11
Peter Moehrle• Geboren am 08.10.1938
in Oberneunforn, Kanton Thurgau.
• Architekturstudium an der ETH Zürich.
• Unter anderem zwei Jahre tätig in New York (SOM).
• Selbständige Tätigkeit in Herisau seit 1967.
• Haupttätigkeitsgebiet Schulbauten.
„Das Schulhaus war bereits vor 30 Jahren von mir geplant worden. Die damalige Metall-fassade genügte nach einiger Zeit energetischen und auch ästhetischen Anforderungen nicht mehr.
Hauptgrund für die Wahl des Schiefers war die Natürlichkeit und die Langlebigkeit des Materials sowie der reizvolle Gegensatz des lebendigen Schiefers zu den strengen und glatten Materialien Aluminium und Glas.“
Der Fluchtweg führt von außen an der Schieferfassade entlang. Eine luftige Lamellenfassade integriert die Treppenkonstruktion in die kubische Architektur.
Schieferfassaden überraschen immer wieder mit ihren lebhaften Oberflächen und dem blaugrauen seidigen Glanz.Sie bilden einen reizvollen Kontrast zu Glas, Aluminium und Sichtbeton.
11
43
Das beste hende und im Original-
zustand belassene Schulgebäude
aus den 60-er Jahren wird vom
Neubau umschlungen und
integriert. Der Ein gangsbe reich
des Altbaues dient als zentrale
Drehscheibe für beide Gebäude-
teile. Die auf diese Weise
entstandene kompakte Gesamt-
anlage hat den Vorteil, dass bei
vorge gebenem Grundstück ein
großzügiger Außen raum
geschaffen werden konnte.
Auf dem Pau senhof ist genügend
Platz für vielfältige Spiele, aber
auch für die Kleinbusse, mit
denen die Schüler aus der
Um gebung an reisen .
Fassade als Orientierungshilfe
Die Gestaltung des Gebäu des
soll eine einfache Erkennung
der Strukturen und Funktionen
för dern. Dazu gehören die
Un terteilung der Fassaden durch
horizontale Bän der aus Ortbeton,
die von Geschoss zu Geschoss
variierenden Fen steransich ten
und die farbliche Differenzierung
zwischen Schiefer fassade und
Be ton. Die Zuordnung der einzel-
nen Räume der Schule ist anhand
der von Geschoss zu Ge schoss
ver scho benen Fenster öffnungen
oder der verschie denen
Fenstertypen als Zwei-, Drei-
oder Vierflügler von außen gut
erkennbar.
Raumhohe Fenster überspannen
die gesamte Höhe zwischen den
horizontalen Deckenbän dern.
Eine dunkle Schieferfassade
unterstreicht die waagerechte
Teilung der einzelnen Geschosse.
Die Schieferfassade von
Rathscheck Schiefer ist als
Waagerechte Rechteck-Deckung
mit halbem Verband ausgeführt.
Sie ist eine preiswerte, zeitlose
Deckart, die insbe son dere die
leb haften Oberflächen des
natürlichen Schiefer gesteins
hervorhebt. n
Schieferfassade zwischen Betonbändern.
Das Quartier, in dem sich das bestehende Gebäude der Heilpädago gischen Schule Rapperswil befindet, weist fast durchgehend eine drei- bis viergeschossige Bebauung auf. So lag es für die Aschwan den Schürer Architekten AG, Zürich, nahe, bei der er forderli chen Erweiterung der Schulanlage in die Höhe zu wachsen.
Heilpädagogische Schule, Rapperswil
Theres Aschwanden• Geboren am 9.9.1965.
• Architekturstudium an der ETH Zürich, Diplom 1990 bei Prof. Mario Campi.
• Mitarbeit in diversen Architektur-büros, u. a. bei Schnebli, Amman, Ruchat.
• 1993 - 1994 Assistentin am Lehr-stuhl Prof. E. Studer, ETH Zürich.
• 2000 - 2003 Dozentin für Archi-tektur an der FH Lichtenstein.
• Seit 1993 gemeinsames Büro mit Daniel Schürer.
Daniel Schürer• Geboren am 3.3.1961.
• Architekturstudium an der ETH Zürich, Diplom 1989 bei Prof. Ernst Studer.
• 1990 Mitarbeit bei Gigon Guyer Architekten, Zürich.
• 1991 - 1993 Assistent und Diplomassistent am Lehrstuhl Prof. E. Studer, ETH Zürich.
• Seit 1993 gemeinsames Büro mit Theres Aschwanden.
BAUHERRStiftung Balm für Menschen mit einer geistigen BehinderungBalmstr. 498645 Jona
STANDORTRapperswil
PLANUNGAschwanden Schürer Architekten AGFröbelstr. 108032 Zürich
TRAGWERKSPLANERFrei + KrauerMythenstr. 178640 Rapperswil
BAUZEIT1999 bis 2001
GRUNDSTÜCKSFLÄCHE2 890 m2
GEBÄUDEFLÄCHE908 m2 (Gebäudegrundfläche)2 724 m2 (Gesamtnutzfläche)
SCHIEFERARBEITENH.-R. FrehnerGsteigstr. 218049 Zürich
FASSADENMATERIALRathscheck Schiefer, InterSIN ®, 50 x 25 cm
SCHIEFERDECKARTWaagerechte Deckung
UNTERKONSTRUKTIONHolzunterkonstruktion
DÄMMUNGSteinwolle-Dämmplatten, 120 mm
B A U T A F E L
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„Das Umschlingen der Neubauteile um den Kern des Altbaus sollte in einer schuppenartigen, an eine Schlangenhaut erinnernden Fassade seinen architektonischen Ausdruck finden. Die gewählte Eindeckung mit mittelgroßen Platten, in Kontrast zu den gegen-einander verschobenen Fenstern, kam diesem Bild am nächsten. Zudem lässt der Schiefer, im Gegensatz zu vorfabrizierten Elementen, eine natürliche Alterung erwarten, was der Fassade über die Jahre eine rundum harmonische Patina verleihen wird.“
Schieferfassade, Betonbänder und variierende Fensteransichten prägen das Bild der Heilpädagogischen Schule in Rapperswil.
Die blaugraue Schieferfassade sorgt für starke Kontraste.
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12
Ferienhäuser, Brissago
Das steile, mit Trockenmauern
terrassierte Grundstück, auf dem
die fünf Wochen end häuser
stehen, ist zum Teil nur 11 Meter
breit. Ein schma ler Serpentinen-
Fußweg erschließt die Bauten
von der Rück sei te. Die Schiefer-
kuben der fünf Ferienhäuser
folgen einer minimalistischen
Philosophie. Mit ihrem redu-
zierten kompakten Volumen
zitieren sie die Tradition der
landwirt schaft lichen „Rustici“
der Region. Integriert in die
ehemalige Weinbergland schaft
entsprechen die Bauten den
Gesetzmäßig kei ten der über
Jahr hunderte gewachsenen
Kulturlandschaft.
»La dolce vita« im Tessin.
An den Hängen des Lago Maggiore zu bauen, ist wahrlich nicht einfach. Die Gassen sind hier schmal und oft führen nur Fuß wege zu den Häu sern. Fünf Ferienhäuser in der typischen reduzierten Bautradition der Region entstanden hier mit spektakulärer Luftunterstützung.
Auf zwei Ebenen sind die
4,5 x 9,5 oder 14 m großen
Schieferkuben organisiert. Im
Erdge schoss be findet sich die
Kochzeile mit Wohn- und
Essbereich. Eine ange schlos sene
Terrasse erweitert den Wohn-
bereich ins Freie. Im Ober-
ge schoss sind zwei bzw. drei
ein fache Schlafräume und die
Sanitärzelle unterge bracht.
Die Kuben sind Holzständer-
bauten. Ein Hubschrauber
brachte die kom pletten Wand-
tafeln und setzte sie auf die
vorbereiteten Einzelfun da men te
mit Stahl rahmen darüber.
Zwischen den Holzständern
be finden sich 22 cm Mineral-
wolledämmung. Damit erreichen
die Häuser den geforderten
schweizer Minergie-Standard.
In diesem Fall ist es ein durch-
schnittlicher U-Wert über die
gesamte Gebäudehülle inklusive
Fensterflächen von 0,36 W/m²K.
Außen mit OSB-Plat ten und
innen mit OSB + Gipsfaserplatten
beplankt, erreichten die Bauten
schnell einen fortgeschrittenen
Bauzustand.
Variabel mit Rechtecken
Vor Ort wurden die Fassaden
abschlie ßend mit der neuen
Variablen Rechteck-Deckung
bekleidet. Bei dieser Deckart
werden Schiefersteine mit zwei
gegenüberliegend gestutzten
Ecken montiert. Dadurch
kommen die Steine so zu liegen,
dass ein strenges Kreuzfugen-
raster entsteht. Fei ner seidiger
Glanz prägt die Flächen. Die
Deckart verbindet auf eine
besonders interessante Art die
strenge Geradlinigkeit moderner
Archi tektur mit der Ausdrucks-
kraft natürlicher Gesteine. n
BAUHERRRisse Baumanagement AG, St. Gallen
STANDORTBrissago, Tessin
PLANUNGRolf PrimArchitekt ETH SIA BSATigerbergstr. 59000 St. Gallen
BAUZEITMärz bis September 2004
GRUNDSTÜCKSFLÄCHE1550 m2
B A U T A F E L GEBÄUDEFLÄCHE86 m2 / 125 m2
SCHIEFERARBEITENA. Weibel AGSchachenstr. 79016 St. Gallen
FASSADENMATERIALRathscheck Schiefer, InterSIN ®
SCHIEFERDECKARTVariable Rechteck-Deckung
UNTERKONSTRUKTIONHolzelementbau mit Holzlattung
DÄMMUNGIsofloc eingeblasen
Die Variable Rechteck-Deckung folgt der strengen Geradlinigkeit der Gebäude. Die Verwendung unter-schiedlicher Rechteck-Formate belebt die Fassade und minimiert gleichzeitig den Verschnitt.
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13
13
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Ferienhäuser, Brissago
Als schlichte, monolithische Schiefer-kuben sind die fünf Ferienhäuser am Lago Maggiore in den Hang eines ehemaligen Rebgeländes gebaut.
Eine Terrasse erweitet den Wohn- und Essbereich ins freie und gibt einen atemberaubennden Blick auf den Lago Maggiore frei.
Anders und doch verwandt: Das Naturgestein Schiefer geht eine harmonische Verbindung mit dem in dieser Region typischen Trockenmauerwerk ein.
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Die Häuser liegen in einem ehemaligen Rebgelände und beziehen sich mit ihrer monolithischen Form auf die in einfachster Volumetrie gehaltenen Ökonomiebauten des ländlichen Tessins (Rustici).
Der Schiefer interpretiert die traditionellen Wandkonstruktionen aus geschichteten Granitsteinen, trägt gleichzeitig aber auch den besonderen logistischen Bedingungen des Bauplatzes Rechnung. Da der Transport der Baumaterialien mit dem Helikopter erfolgen musste, war die konstruktive Konzeption auf eine Stückelung der Transporte mit maximal 1000 kg ausgelegt.
Rolf Prim
• Geboren am 20.06.1955 in St. Gallen.
• Gymnasium Typus B.
• Architekturstudium an der ETH Zürich.
• Seit 1982 selbständig.
• Tätigkeitsschwerpunkt:Schulhausbau, Einfamilien-haus- und Wohnungsbau, Gewerbebau.
Lageplan der fünf Gebäude auf dem schmalen terrassierten Grundstück.
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13
Einfamilienhäuser, Hagendorn
Die schnörkellosen, kubischen
Bauten prägen edle blaugraue
Fassaden aus InterSIN-Schiefer
von Rathscheck. Hinter den
Fassaden verbergen sich 18 cm
Steinwolle. Die Dächer sind mit
24 cm Schaumglas gedämmt und
tragen eine extensive Begrünung.
Die nach Norden praktisch
geschlossene Schieferfassade
bil det den Abschluss des privaten
Wohnhofes. Sämtliche Wohn-
und Schlaf räume öffnen sich
nach Süden und Westen.
Die Hanglage der Bauten wurde
dazu genutzt, im Unterge schoss
Ein gang, Wirtschafts- und Lager-
räume, Keller und Garagen zu
inte grieren. Die groß zügige
Haupt wohn ebe ne wird erweitert
durch die Terrasse und den
geschütz ten Wohnhof auf dem
Dach des Garagentraktes.
Komfortabel wohnenmit Weitblick.
Komfortabel und kompakt präsentieren sich die energie spa renden Einfamilienhäuser in Hagendorn. Architekt Alois M. Fischer aus Cham ist ein Verfechter der Architektur der Moderne.
Das Konzept ist äußerst kom-
pakt, denn der Baugrund in der
Nähe der boo menden Stadt Zug
ist teuer. Auf ca. 500 m² Grund-
fläche konnten mit dieser Bau-
weise 220 m² Nettowohnfläche
mit großer Privatheit im Innen-
und Außenbereich reali siert
werden.
Schieferfassade und Minergie-Standard
Der Schweizer Minergie-Stan dard
lässt einen maximalen Energiever-
brauch von 42 kWh/m² Wohn-
flä che und Jahr zu. Dazu gehört
stets ein integriertes Lüftungs-
system. Die Fassa den als Waage-
rechte Deckung von Rathscheck
aus rechteckigen Schie fern im
Format 40 x 25 cm sind auf einer
Unterkon struktion aus senk-
rech ten Kon terlatten und waage-
rechten Traglatten montiert.
Das sehr dicke Stein wol le paket
wird weitgehend frei von Wärme-
brücken mit speziellen Schrauben
über brückt (System Rogger), die
ähnlich einem Fachwerk durch
die Steinwolle hindurch im
Mauerwerk verankert sind.
Für den Architekt ist es wichtig,
dass sich seine Kunden in den
neu en Häusern wohl fühlen.
Neben dem Minergie-Standard
werden die Bauten auch bau-
biologischen Gesichtspunkten
gerecht. So wurden alle Grund-
stücke nach Wasseradern über-
prüft und abgeschirmt, ebenso
Maßnah men gegen den
Elektrosmog getroffen. n
Dipl. Arch. ETH/SIA Alois M. Fischer• Geboren am 6.4.1953 in Zug.
• 1974 - 1980 Architekturstudium an der ETH Zürich.
• 1981 - 1983 Architekt bei Rudolf und Esther Guyer, Zürich.
• 1983 - 1987 Architekt bei Josef Stöckli, Zug.
• Ab 1987 eigenes Architekturbüro in Cham. Diverse Wohnungsbauten, Neu- und Umbauten.
• 1989 - 1994 Assistent für Architektur-theorie an der ETH Zürich.
• Spezialgebiet: Minergiebauten, Betreuung der ETH-Forschungsstationen Chamau und Früebüel.
„Die Fassade eines Einfamilienhauses hat verschiedene Funktionen zu erfüllen: Sie soll wertvoll, edel, elegant, zeitlos, langlebig und ökologisch sein. Defekte Einzelteile müssen ohne großen Aufwand ersetzt werden können.
Wir sehen die Fassaden unserer Häuser als Kleider, als ‘Textil’ mit Schutz- und Repräsentationsfunktionen. Die Diversität jedes einzelnen Schiefersteines lässt ein wunderschönes, sich je nach Wetterlage veränderndes Lichtspiel zu. Die Anthrazitfarbe steht im Kontrast zum Grün der umgebenden Wiesen, Wälder und Fassadenbegrünung.“
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Edle, blaugraue Schieferfassaden in Waagerechter Deckung prägen die Einfamilienhäuser in leichter Hanglage.
Die Gärten auf den Dächern der Garagentrakte ermöglichen viel Wohnfläche und Privatheit zum Wohlfühlen auf kleinen Grundstücken.
BAUHERRPrivate Bauherren
STANDORTMüliacher, 6332 Hagendorn
PLANUNGAlois M. Fischer Dipl. Arch. ETH/SIARöhrliberg 466330 Cham
TRAGWERKSPLANERBerchtold und Eicher, 6300 Zug
B A U T A F E L
BAUZEITHerbst 2004 bis Sommer 2005
GRUNDSTÜCKSFLÄCHE500 m2
NETTOWOHNFLÄCHE220 m2
SCHIEFERARBEITENTschopp Holzbau, 6280 Hochdorf
Koch Bedachungen, 6294 Ermensee
FASSADENMATERIALRathscheck Schiefer, InterSIN ®
SCHIEFERDECKARTWaagerechte Deckung,40 x 25 cm
UNTERKONSTRUKTIONLüftungslatten, Schieferlattung
DÄMMUNG180 mm Flumroc Steinwolle,einlagig
BESONDERESUnterkonstruktion System Rogger
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14
Bungalow-Wohnhaus, Bonn
Schie ferdächer gibt es in diesem
Raum schon seit Jahr tausen den.
Be reits die Römer schätzten
Schiefer als Dachdeckungs-
ma terial für ihre Bauten. In
Mayen, in der Eifel, fand man
zum Beispiel Reste von Schie fer -
deckun gen aus dem Jahr 300.
So lag es nahe, auch bei die sem
Neu bau einer Villa im römischen
Stil ein Schie fer dach einzu setzen.
Doch Ar chitekt Wilfried Pilhatsch,
Bonn, begnüg te sich nicht mit
Altbekanntem. Er ent warf eine
moderne Version des Schiefer -
da ches mit der geradlini gen
Rechteck-Doppeldeckung aus
InterSIN-Schiefer von Rathscheck.
Seidiger Glanz im Alurahmen.
Dieses Dach ist spektakulär, elegant und edel zugleich. Es ent spricht so gar nicht der klassischen Schieferdach Optik. Die Villa unweit von Bonn überzeugt mit einer überaus interessanten Inter pretation eines wahrlich alten The mas.
Schlanker Entwurf
Die Villa hat ein mas sives
Betondach. Darauf sind Sparren,
Wärmedämmung, Luft schicht,
Vollschalung und Vordeck ung
mon tiert. Die wärme ge dämmte
Konstruk tion ist insgesamt über
35 cm dick. Ent spre chend sperrig
wür de die Traufe ausfallen. Der
Trick, des sen sich der Archi tekt
bediente, ist eine innen liegende
Regen rinne mit einem Aluminium-
vordach. Diese metal lene, in seiner
Anmutung zum Schieferdach
passende Saum läuft auf „Null“
aus und ver leiht dem ansonsten
schweren Beton dach eine über-
raschende Leichtig keit. Diese
Leich tigkeit wird gestützt von
den zum Atrium großzügig
ver glas ten Wohn ebenen mit
schlanken Stahl stützen.
Ein immer wiederkehrendes
Thema beim Bau römischer
Villen ist die Trennung der
Funktionsbereiche in Wohnen,
Schlafen, Baden und
Wirtschaften. Ein geschützter
Innenbereich, oft in Form eines
Atriums mit Säulengang, gehörte
zum Lebensstil der Römer. Dazu
entwarfen römische Architekten
die Häuser stets so, dass ihre
Bauherren aus den Fenstern
schöne Ausblicke in die Land-
schaft hatten. Deutlich er kenn-
bare Gebäudeteile mit Säulen-
gang dazwi schen, einem
geschütz ten Innenhof und
schöne Ausblicke bietet auch
diese Villa. Und so wird hier,
unter edlen Schieferdä chern,
ein feiner Lebensstil gepflegt. n
Blick über die seidig glänzenden Schieferdächer und den Atriumbereich.
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15
Wilfried Pilhatsch• Geboren am 19.9.1942
in Mährisch Neustadt.
• Architekturstudium an der TH Aachen.
• Seit 1972 selbständig.
• Spezialgebiet: Bauten der Wissenschafts-verwaltung, Museen.
„Bei der Leitidee, die 'römische Villa' in die Moderne zu übertragen, lag die Wahl des Schiefers als Deckmaterial, das die Römer bereits zu schätzen wussten, nahe. Schiefer ist langlebig und ökologisch wertvoll.“
Geradliniges Schieferdach als Rechteck-Dop peldeckung von Rathscheck Schiefer.
Zutaten: Innen lie gende Re genrinne und Aluminiumvordach.
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Bungalow-Wohnhaus, Bonn
BAUHERRPrivat
STANDORTBonn
PLANUNGPilhatsch . Partner ArchitektenKirschallee 21, 53115 Bonn
SCHIEFERARBEITENHarald Handwerk GmbHDachdeckermeisterAachener Str. 6 · 54576 Hillesheim
DACHMATERIALRathscheck Schiefer, InterSIN ®
SCHIEFERDECKARTRechteck-Doppeldeckung
UNTERKONSTRUKTIONHolz Unterkante Betondecke
DÄMMUNGMineralwolle
B A U T A F E L
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15
Schöne Aus-sichten auf den gepflegten Garten mit Bachlauf.
Der moderne Säulengang um den Innenhof herum erinnert an die römische Bauweise.
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15
Katholische Pfarrkirche, Storkow
Bereits die ersten Planungen für
einen Ersatzneubau der Kirche in
Storkow bei Berlin sahen den
Fisch als geometrische Grund-
form vor. Die Kirche gehört zum
nördlichen Teil des Bistums
Görlitz, so dass Ar chitekt
Thomas Backhaus, Leiter des
Baure fe rats des Bistums Görlitz,
für dieses Objekt zuständig war.
Er hatte die Idee, den Fisch, das
Symbol des Urchristentums und
Zeichen der Christen in der
Diaspora, in einem Bauwerk zu
realisieren.
Der Fisch, beweglich und rund,
stellt sich als komplizierte geo -
me trische Form dar. Um zwei
Achsen müsste sich ein solches
Gebäude krümmen.
Zusammen mit der Archi tektin
Susanne Döbbel-Winkler ging
es an die Entwurfsum setzung.
Leimholz binder über spannen
das Bauwerk wie die Gräten
eines Fisches. Die Wahl der
Materialien, die Gestaltung der
Details, die Funktionalität der
Räumlichkeiten und viele kleine,
liebevolle Details wurden in den
folgenden Entwicklungsschrit ten
von der Architektin erar beitet.
Auch die Einordnung der kleinen
Kirche im Freiraum, deren
Gemeindewege zum Sehen
und sich Treffen, sind sorgfältig
nach gleichem geometrischen
Muster geplant.
Im Zeichen des Fisches.
Entwurf und Bauausführung einer Kirche stellen stets für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung dar. Die kleine Kirche St. Maria in Storkow bei Berlin widmet sich dem Thema Fisch. Das urchristliche Symbol diente als Vorlage für ein Bauwerk der besonderen Güte.
Aus Wand wird Dach
Fassade und Dach des Gebäudes
bilden auf der Nordseite der
Kirche eine Einheit. Das Dach
geht übergangslos aus der
Fassade hervor. Es krümmt sich
um zwei Achsen, bückt sich
und streckt sich.
In den ersten Planungen war
Reet als Dachdeckungsmaterial
vorgesehen. Das natürliche
Material könnte der Form-
bewegung geschmeidig folgen.
Doch bei 35° Mindest-Dach-
nei gung ist die Einsatzgrenze
des Materials erreicht.
Die Architekten wollten und
mussten aber eine flachere
Dachneigung erreichen.
Mit 22° Mindest-Dachneigung
erwies sich Schiefer als eine über-
aus reizvolle Alternative. Mit
seinem feinen seidi gen Glanz
und der Schuppenoptik folgt
dieses Material gerade zu ideal
dem Bild des Fisches. So erwies
sich die anfängliche Alterna tive
als das einzig wahre Material für
diese anspruchs volle Aufgabe.
Die Architektin Döbbel-Winkler
dazu: „Es gab den Aha-Effekt“.
Die hier gewählte sogenannte
Wilde Schieferdeckung in
Moselschiefer ® erinnert sofort
an den Fisch. Mit dieser Material-
wahl ist die architektoni sche Idee
auf direktem Wege jedermann
ver ständ licher und nachvoll-
ziehbarer, als es je mit einer
Reetdeckung gewesen wäre. }}
Nach Osten senkrecht und im Grundriss der Fischform folgend, wölbt sich die Westseite der Kirche über den Kirchenraum. Die Wilde Schieferdeckung folgt der komplexen Geometrie.
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56
Der Fisch ist ein urchristliches Symbol. Petrus war Fischer. Jesus nannte ihn den Menschenfischer für das Reich Gottes. Das gemeinsame Mahl Christi mit seinen Jüngern, mit Fisch, Brot und Wein, nimmt bis heute in der Liturgie der christlichen Kirchen eine zentrale Stellung ein. In der christlichen Formensprache der Gotteshäuser gibt es viele symbolische Formen. Das Schiff, in dem die Gemeinde Chris ti den Stürmen des Alltags trotzt, ist eine solche Form. Das Zelt bietet Schutz und ist zugleich ein Symbol für eine beweg liche Gemein de, auf der Suche nach dem wahren Weg.
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57
Katholische Pfarrkirche, Storkow
}} Bei der Wahl der Schiefer-
deckung stand von vornherein
fest, dass es keine Altdeutsche
Deckung oder Schuppen-
Deckung sein sollte.
Die Urform des Fisches sollte
mit einer ebenso ursprünglichen
Schieferdeckart umgesetzt
werden. Die Wilde Deckung
war die einzig wahre Lösung.
Bei der Wilden Schieferdeckung
gibt es viele Spielarten. Je nach
Handschrift des Dachdeckers
und der Größe der Stein rohlinge
können verschiedene gewollte,
aber auch ungewollte Grund-
muster entstehen. Eine Wilde
Deckung kann vom Typ her
rundlich, eckig, scharfkantig,
langgezogen, in der Steingröße
gleichmäßig oder lebhaft und
variierend sein. Deshalb war es
unbe dingt erforderlich, eine
Musterfläche anzulegen, damit
zwischen Architektin, Bauherr
und Dachdecker Einverneh men
über den in etwa zu realisieren-
den Typus der Wilden Deckung
gefunden werden konnte.
Schließlich wurden von
Rathscheck Schiefer die auf
ca. 5 mm Dicke gespalteten,
aber nicht zugerichteten
Mosel-Rohschiefer geliefert.
Döbbel-Winkler:
„Es ging bei der Gestaltung
der Flächen um grundsätzliche
Erscheinungsmerkmale einer
Schuppenfläche. Daneben
wurden auch innerhalb der
einzudeckenden Fläche
verschiedene Optiken an
konkaven und konvexen
Bereichen vereinbart, wobei
der Dachdecker stets auch
technische Belange in die
Besprechungen einbrachte.“
Zusätzlich zu diesen grundsätz-
lichen Vereinbarungen mussten
noch die „Handschriften“ der
einzelnen Dachdecker unterein-
ander abgestimmt werden.
Drei Dachdecker arbeiteten
im 15-Minu ten-Rhythmus an
verschiedenen Stellen des
Daches. Da nach wurden die
Arbeitsplätze gewech selt. Um
eine weitgehend einheitliche
Optik sicherzustellen, richtete
ein weiterer Dach decker auf
dem Boden die Moselschiefer-
Rohlinge grob vor.
Der Abschluss des Daches zum
„First“ erfolgte mit einem
markanten Zinkkra gen.
Dieser betont die Form und
sichert diese mutige Dachland-
schaft gegen alle erdenklichen
Unwägbarkeiten. }}
Die Wilde Deckung hautnah. Jeder Stein
ist ein Unikat.Es entsteht ein
temperamentvolles Gesamtbild von
urwüchsiger Schönheit.
Alle 15 Minuten wechseln die
Schieferdecker ihre Plätze. Dadurch wird
eine gleichmäßige Gestaltung der
Deckfläche erzielt.
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58
Dämmung oberhalb der Sparren
Die Kirche öffnet sich nach
Osten. Die auf dieser Seite
senk rech ten Wände aus Brett-
schichtholz-Fertigelementen
folgen im Grundriss mit ihrer
Krümmung der Form des Fisches.
Nach Westen ist das Dach ohne
Durchdringungen geschlossen
und kom plett mit Schiefer
eingedeckt. Zum gekrümmten
Grundriss kommt auf dieser
Gebäudeseite die Krümmung der
Gebäude hülle hinzu. Von einer
fast senkrechten Wand geht die
Dach deckung in die gewölbte
Dachfläche über. Diese Fläche
läuft zum First hin mit einer
Dachneigung von 22° aus.
Aus dieser dreidimensionalen,
kom plizierten Krümmung
erge ben sich vielfältige
Schwierigkei ten hinsichtlich der
Schiefer deckung und z.B. des
Wärmeschutzes. Details der
bewegten Dachflä che mussten
oft vor Ort entschieden werden.
Auf den gekrümmten Brett-
schichtholz-Bindern liegt eine
Sicht schalung 3x18 cm. Sie ist
mit rund 1 cm Luftspalt verlegt,
mit einem schwarzen Riesel-
schutz und einer V13-Dichtungs-
bahn als Dampf sperre abgedeckt.
Darauf liegt eine 12 cm dicke
Auf spar rendämmung aus
Mineralwolle, die mit einer
dampfoffe nen Unterspannbahn
abgedeckt ist.
Oberhalb der Dämmlage muss
der Dachschub, der sich aus der
Masse der Dachdeckung ergibt,
abgefangen werden.
Die tra gen de Konstruktion für
die Dachdeckung oberhalb der
weichen Däm mung be steht aus
4x8 cm dicken Konterlatten.
Diese Kon terlatten leiten die
Dachlasten über lange
Schrauben, die gera de und
diagonal, wie ein Gitter trä ger,
durch die Mineral wolle hin durch
ragen, in den darunter liegenden
Brett schichtholz bin der ab.
Diese Schubsicherung ist für ein
Aufsparren-Dämm system, das
die Dachdeckung vom eigent-
lichen Trag werk trennt, statisch
von großer Bedeutung. Die so
gegen Ab rut schen fixierten
4x8 cm dicken Konterlatten
bilden oberhalb der Dämmung
das Tragwerk für den folgenden
schieferüblichen Aufbau.
Oberhalb der Konterlatten wurde
aus 3 cm dicken Schalungs-
brettern eine Vollschalung auf-
gebracht. Auf einer V13-Vor-
deckung ist dann schließlich der
Schiefer genagelt. }}
Schiefer
Vordeckung V13
Schalung 3 x 15 cm
Konterlattung 4 x 8 cm
Unterspannbahn
Mineralwolle 12 cm
Dichtungsbahn V13
Rieselschutz (schwarz)
Sichtschalung 3 x 18 cm
Holzbinder
Spezialschraube 59
16
Katholische Pfarrkirche, Storkow
Im Fischbauch
Innen ist die kleine, 50 Sitzplätze
bietende Kirche von der ge wölb-
ten Brettschichtholz-Konstruktion
geprägt. Wie die Gräten ei nes
großen Fisches wölben sich die
gebogenen Träger über den
Kirchen raum. Mit einer hellen
Holzlasur bra chen die Architekten
die Domi nanz des Holzes. In
Anlehnung an die gelungene
Schiefer deckung entstand der
Altar mit einge bettetem Lesepult
aus einer einzigen durchgehen-
den 8 cm dicken Schieferplatte,
die im Grundriss die Konturen
eines Fisches abstrahiert.
Ein hinter dem Altar angeord-
netes senkrecht stehendes Glas-
fenster mit einem meditativen
Marien-Motiv durchbricht die
sonst geschlossene Ostwand.
Dieses Glasfenster öffnet sich
nach oben als Geste schalen-
förmig und lässt wohlpropor-
tio niertes, lebhaftes Tageslicht
in den bergenden, warmen
Kirchen raum hinein.
Fazit:
An einen Fisch erinnert die
Gestaltung der kleinen Kirche
St. Maria in Storkow bei Berlin.
Die komplizierte Geometrie
erforderte auch eine besondere
Konstruktion und Dachein-
deckung. Eine Wilde Schiefer-
deckung schützt gleichsam wie
Fischschuppen mit ihrem seidigen
Glanz dieses Bauwerk. Unter der
Schiefer deckung verbirgt sich
eine interessante Aufsparren-
dämmung. n
Susanne Döbbel• Geboren am 17.11.1958
in Berlin.
• Maurerausbildung mit Abitur, Studium an der Bauhaus-universität (ehem. HAB), Weimar.
• Tätig für Büro Köhne in Berlin, Büroleiterin eines Architektur-büros in Bautzen.
• Seit 1997 selbständig.
• Spezialisierung auf gesell-schaftliche Bauten, Wohnungs-bau in den letzten Jahren, seit kurzem Sachverständige für Schäden an Gebäuden.
„Zu Anfang war die Verwendung von Schiefer eine Notlösung, da eine Reetdeckung für das Objekt aufgrund der zu geringen Dachneigung an einigen Bereichen nicht durchführbar war. Nach Beschäftigung mit der Wilden Deckung stellte sich diese als optimale Lösung heraus, da der Charakter einer Schuppenbildung für einen „Fischbau“ mehr als naturgetreu gelten kann.
Weiterer Vorteil: Durch den hohen Kiefernbewuchs ist die Dachfläche hohen Belastungen wie Vermosung, hoher Luftfeuchtigkeit durch die Lage am See und herabfallende Baumteile ausgesetzt. Ein Reetdach könnte diesen Belastungen auf Dauer nicht standhalten.“
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BAUHERRKirchenvorstand der Katholischen Kirchengemeinde
STANDORTStorkow-Hubertushöhe
PLANUNGDipl. Ing. Architektin Susanne Döbbel,Markwaldsiedlung 13f, 63526 Erlensee.
Thomas BackhausBischöfliches Ordinariat Görlitz
TRAGWERKSPLANERChristian Burgbacher GmbH & Co. KGHolzwerke, Chr.-Burgbacher-Str. 17, 78647 Trossingen
BAUZEIT05 / 1998 bis 10 / 1998
GRUNDSTÜCKSFLÄCHE4 291 m2
B A U T A F E L
GEBÄUDEFLÄCHE97,47 m2
DACH- UND FASSADENMATERIALRathscheck Schiefer, Moselschiefer ® unbehauen
SCHIEFERDECKARTWilde Deckung
UNTERKONSTRUKTIONBS-Holz-Unterkonstruktion, Schutz durch V13, vernagelt
DÄMMUNGAufsparrendämmung, Steildachdämmung Mineralwolle 120 mm, einschl. Abrutschsicherung
BESONDERESVerschiedene Dachneigungen durch Dreifach-Krümmung der Binder.Der „Kiesstreifen“ um den Buckel wurde mit dem Schutt der Schiefer gestaltet.
Überraschende Westansicht von St. Maria:
Wie ein Urtier erhebt sich der mächtige Schuppenrücken des Fisches aus dem Waldboden.
Die Wilde Deckung erzeugt ein temperamentvolles, eigenwilliges Deckbild. Ein nicht reproduzierbares Kunstwerk von natürlichem Charme.
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16
Zweifamilienhaus, Schwyz
Die Liegenschaft „im unteren
Feldli“ gehört seit rund 150
Jahren der Familie Steiner. Sie
sind an diesem Ort Architekten
in der vierten Generation. Das
Anwesen besteht aus einem
denkmalgeschützten sechs-
geschossigen Bürgerhaus,
Nebengebäuden, bäuerlichem
Barockgarten, Schattenhäuschen
und Einfriedung. Eines der
Nebengebäude war seit Jahren
ungenutzt und baufällig. Nach
Abriss entstand an dieser Stelle,
am Rande der Liegenschaft und
am Saum des Ortes das neue
Zweifamilienwohnhaus.
Selbstbewusster Hintergrund –Schieferfassade im Kontrast
Der Ort Schwyz in der Schweiz ist gewachsene Baukultur. Einige der historisch wertvollen, unter Denkmalschutz stehenden Bauten blicken bis in das 15. Jahrhundert zurück. Von der Renaissance über den Barock bis in die Neuzeit ergänzen sich hier Elemente verschiedenster Stilepochen zu einem gleichberechtigten Nebeneinander. In diesen spannenden Spiegel der Zeit- und Kulturgeschichte wurde ein neues zeitgemäßes Wohnhaus mit Schieferfassade integriert.
Selbstbewusster Rahmen für die Denkmalpflege
Der Logik des Ortes entspre-
chend, setzt der Neubau als
Repräsentant der Gegenwarts-
kultur auf dieser Liegenschaft
einen weiteren Akzent, ohne
damit den historischen Kontext
zu dominieren.
„Es war wohl so etwas Ähnliches
wie Liebe auf den ersten Blick“,
schmunzelt Lucas Steiner. Wenn
er von seinen ersten Kontakten
mit dem Stoff aus dem Innern
der Erde erzählt, dann schwingt
Begeisterung in seiner Stimme.
Die „Sinnlichkeit“ des Materials,
sagt er, berührte ihn sofort. Die
überzeugenden „pragmatischen
und technischen“ Seiten des
Schiefers, seine wertvolle, ge-
sunde Natürlichkeit faszinierten
ihn endgültig.
Die dunkle, im Licht edel schim-
mernde Schieferfassade wählten
die Architekten wegen ihrer
feinen charaktervollen Struktur
und zusätzlich wegen des gün-
stigen Preises. Schiefer wirkt
hier elegant und schlicht zu-
gleich. Die gewählte Materiali-
sierung erweitert den traditio-
nellen baulichen Rahmen und
ergänzt mit einer zusätzlichen
Klangfarbe das Ensemble zu
einem harmonischen Ganzen.
Die Architekten interpretieren
den Geist des Ortes, den
„Genius Loci“, mit den Mitteln
der zeitgenössischen Architektur.
Dabei entstand ein Gebäude, das
allseitig in einen spannungsvollen
Dialog mit der Geschichte des
Ortes tritt, darüber hinaus aber
auch für sich selbst einen Ort
von bemerkenswerter Lebens-
qualität darstellt. Die Absicht war,
einen Entwurf „unserer Zeit“ zu
verwirklichen, der in kommenden
Epochen vielleicht zurückdatiert
werden kann, weil er in Formen-
sprache und Detaillösung aus-
sagekräftig für die ersten Jahre
des dritten Milleniums ist. n
Ansicht der WestseiteAnsicht der Ostseite
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Tradition und moderne Architektur in friedlicher Koexistenz. Das kubistisch anmutende Zweifamilienhaus fügt sich nahtlos in die Schweizer Landschaft mit der typischen malerischen Bebauung ein.
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Lucas Steiner• Geboren 1968.
• 1988-95 Studium an der Architekturabteilung der ETH Zürich.
• 1995 und 1996 Entwurfs-Architekt im Studio Daniel Libeskind in Santa Monica und in Berlin.
• 1996 leitender Entwurfs-Assistent bei Gastprofessor Frank O. Gehry an der ETH Zürich.
• 1997 als Entwurfs-Architekt im Büro Frank O. Gehry & Associates in Santa Monica.
• 1998 wissenschaftl. Mitarbeiter am Institut GTA und Assistent für Arch. Geschichte bei Prof. Dr. K. W. Forster, ETH Zürich.
• Seit 2000 selbständiger Architekt, gemeinsam mit Sabine Wille und Benedict Steiner.
Zweifamilienhaus, Schwyz
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BAUHERRLucas Steiner
STANDORTSchwyz
PLANUNGs+w+s architektur Kollegiumstr. 56430 Schwyz
BAUZEIT02 / 2004 bis 02 / 2005
GEBÄUDEFLÄCHE356 m2
SCHIEFERARBEITENOhnsorg & Gadola Fassaden AGRiedstr. 156330 Cham
FASSADENMATERIALRathscheck SchieferInterSIN ® 150
SCHIEFERDECKARTWaagerechte Rechteckdeckung 40 x 25 cm
UNTERKONSTRUKTIONHolz-UK
DÄMMUNG180 mm Steinwolle
BESONDERES- Zertifiziertes Minergiegebäude
B A U T A F E L
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Wohn- und Geschäftshaus, Mosnang
Dabei entstand nicht nur
eine ungewöhnliche achteckige
Architektur, die die positive
Energie des Shi günstig leitet.
Auch die Bautechnik fügt sich
der Idee vom gesunden,
energiesparenden und
ökologischen Bauen.
Für die engagierte Architektin
stand fest, dass ihr eigenes Haus
mit Architekturbüro und
Keramikwerkstatt eine Referenz
werden sollte. Auf einem
Familiengrundstück mitten im
Dorf steht es nun. Und langsam
wandelt sich die Skepsis der
Nachbarn in Wohlwollen.
Schiefer, Hanf und Honig
Im Mittelpunkt der Baustoffwahl
standen ökologisch wertvolle und
langlebige Materialien. Hinter der
modernen Schieferfassade ver-
birgt sich eine Wandkonstruktion
mit 170 mm dicken Holzwänden.
Die einzelnen Brettschichten des
bei abnehmendem Mond im
Winter geernteten Holzes sind
mit Holzdübeln, Quark und
Honig verbunden. Die neuartige
Konstruktion (u.a. Deutscher
Holz Kreativ Preis 2000) erreicht
ohne Holzschutzmittel höchste
Lebensdauer und bisher uner-
reichte physikalische Eigen-
schaften. Auf dieser massiven
Holzwand wurde 180 mm Hanf-
dämmung zwischen Holzunter-
konstruktionen eingebaut und
schließlich die Schiefer montiert.
Ein Haus voll guter Energie.
Gesund und im Einklang mit der Natur leben, dabei erfolgreich und glück-lich sein, dafür steht Feng-Shui. Die Schweizer Feng-Shui-Architektin Monika Mutti-Schaltegger baute im Dorf Mosnang, Kanton St. Gallen, ihr eigenes Haus nach den fernöstlichen Regeln.
Die neuartige Unterlegte
Rechteck-Deckung gibt
es erst seit wenigen Jahren.
Die Schiefer sind hierbei mit
sichtbaren, glänzenden Edel-
stahlblechen gehalten. Das
hinterlüftete System gilt als
bewährt und langlebig.
Bis -5° benötigt dieses Haus
keine Heizung. Die von den
Bewohnern, Lampen und
Elektrogeräten erzeugte Wärme
genügt. Frische Luft gelangt
über spezielle Ventile in der
Fensterkonstruktion ins Haus.
Verbrauchte Luft wird zentral
über einen so genannten
Venturus abgeführt. n
„Mir war klar, dass ich als Mutter und Geschäftsfrau keine Zeit haben werde, die Fassade immer wieder zu pflegen. Es sollte also ein widerstandsfähiges Material sein. Aus der Vielfalt der natürlichen Materialien schien mir der Schiefer das Passende. Die Schattierung der Farbe je nach Witterung und Luftfeuchtigkeit ist ein Schauspiel, das mich immer wieder fasziniert.
Speziell die Unterlegte Rechteck-Deckung mit den Edel-stahlklammern unterstützt die Lebendigkeit der Fassade. Sie ist immer wieder für eine Überraschung gut, z. B. bei Mondschein auch als funkelnder Sternenhimmel.
Die Lebensdauer ist enorm und zudem kann sich auch der Preis durchaus sehen lassen.“
Monika Mutti-Schaltegger• Geboren am 22.10.1958 in Zürich.
• Lehre als Hochbauzeichnerin in Zürich, Praktikum in England, Mitführung einer Zimmerei mit 35 Angestellten (AVOR, Personalwesen, Materialeinkauf, STEV, Geschäftsleitung).
• Selbständig sei 1989, Weiterbildung zur ISO-9000-Beraterin, Erlangung des Titels Feng-Shui-Beraterin nach INFIS.
• Spezialisierung auf Holzbau, Feng Shui.
• Vorlieben: Systematische Planung, Verwendung organischer Baustoffe vebunden mit aktueller Architektur.
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Ökologisch und modern zugleich:
Das achteckige Wohn- und Geschäftshaus steht, trotz der traditionellen Baumaterialien Holz und Schiefer, im Kontrast zum Umfeld.
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Wohn- und Geschäftshaus, Mosnang
BAUHERRMonika Mutti-Schaltegger
STANDORTSchulstrasse 5a9607 Mosnang
PLANUNGArchitektur Schaltegger9607 Mosnang
TRAGWERKSPLANERGisler HolzbauIndustriestrasse9630 Wattwil
BAUZEIT06 / 2004 bis 12 / 2004
GRUNDSTÜCKSFLÄCHE615 m2
GEBÄUDEFLÄCHE475 m2
B A U T A F E L
SCHIEFERARBEITENVogel Holzbau BedachungenChürzestrasse 219607 Mosnang
FASSADENMATERIALRathscheck Schiefer,InterSIN ®
SCHIEFERDECKARTUnterlegte Rechteck-Deckung
UNTERKONSTRUKTIONHolz
DÄMMUNG180 mm Hanfisolation
BESONDERESDie Tragwände und das Dach sind in Holz 100 konstruiert. Der gute Holzspeicher mit der passenden Isolation ergibt eine enorm gute Phasenverschiebung. Das Haus kommt praktisch ohne Heizung aus.
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18
Eine ungewöhnliche Fassadeneindeckung für eine ungewöhnliche Architektur: Die glänzenden Edelstahlklammern der Unterlegten Rechteck-Deckung werden zum Gestaltungselement. Die Schattierungen des Schiefers, je nach Witterung und Licht, setzen das Objekt dramatisch in Szene.
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18
Flinthouse, Hösbach
Im Mittelpunkt aller Ideen rund
um dieses Haus steht die Liebe
zur Natur. Jenseits der mitunter
nüchternen Arbeit am Bau
entstand ein gänzlich rundes
Bauwerk aus Rhyolith und
Dachschiefer mit aufwendiger,
liebevoller Detaillierung. Und
immer wenn es die Zeit erlaubte,
wurde an den Details gearbeitet.
Dabei flossen gestalterische und
technische Erfahrungen, die der
Projektsteuerer in vielen Ländern
der Welt und in der Natur
sammelte, in dieses Objekt ein.
Einerseits spielerisch, andererseits
technisch hoch anspruchsvoll,
entsteht auf diese Weise ein
eigenwilliger Baustil, der schon
so manchen Interessenten auf
das Grundstück lockte.
Wilde Deckung als Naturerlebnis
Das große rundliche Dach,
eingedeckt in Wilder Deckung
aus Moselschiefer ® von
Rathscheck, tragen mittig
zwei kräftige Eichenstämme.
Zusammen mit den weitgehend
unbearbeiteten Sparren bilden
sie das von innen sichtbare
Dachtragwerk. Oberhalb der
Ein Schieferdachfür den Lebens(t)raum.
Arbeiten und das Leben feiern, das ist die Funktion des „Flinthouse“. Es steht unweit von Frankfurt auf einem 26 000 m² großen, ruhig gelegenen Hanggrundstück. Tagsüber fungiert das Bauwerk als Büro eines Projektsteuerers und Planers. Abends ist es mit seinem großen Kamin Erlebnisraum und bietet Platz für die Freunde des Hauses. Mit wenigen Handgriffen können auch alle Büromöbel weggerollt werden und der 200 m² große Raum wird zum Festsaal.
Sichtschalung liegt zwischen
18 cm hohen Hilfssparren
Mineralwolle und darüber ein
4 cm hoher Lüftungsraum. Die
imposante Dachbelüftung, die
im Verhältnis zum First eine sehr
lange Traufe entlüften muss,
avancierte zusammen mit dem
runden Schornstein zum reiz-
vollen Gestaltungselement der
Dachlandschaft. Das Dach besitzt
keine Regenrinne, so wird der
Fall des Regenwassers als
Regensaum rund um das Haus
als Naturerlebnis zelebriert.
Ein breites, reizvoll gestaltetes
Kiesbett nimmt die Fluten auf. n
Dieter Kienholz• Geboren 24.11.1960
in Aschaffenburg als Sohn eines Architekten.
• Bau-Ingenieur-Studium an der FH Darmstadt.
• Seit 1988 als freier Ingenieur im Bereich Projekt-Management und -Steuerung im Bauwesen tätig.
• Für die Zukunft ist geplant zum Berufsbild des Architekten zu wechseln.
• Besondere Vorlieben: Organische und naturnahe Architektur auf sehr hohem kunsthandwerklichen Niveau bei möglichst unsichtbarer Verwendung modernster Technik. Volle Integration der Landschafts- und Innenarchitektur.
„Schiefer ist ein sehr langlebiges und vor allem natürliches Material. Unter Kosten-/Nutzenaspekten in Verbindung mit der freien Form des Daches, die nur mit wenigen Materialien realisierbar gewesen wäre, hat sich der Schiefer ein-deutig gegen die Holz-schindel durchgesetzt.“
Die Wilde Deckung aus Moselschiefer ® mit groß dimensionierter Dachentlüftung und liebevoll gestaltetem Schornstein.
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Arbeiten und leben mitten in der Natur: Ein Schieferdach und Naturstein-mauern prägen diese Liegenschaft.
Ohne Regenrinne ergießt sich das Regenwasser in ein breites Kiesbett.
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Flinthouse, Hösbach
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BAUHERRDieter Kienholz
STANDORTWeinbergstr. 263768 Hösbach
PLANUNGk-proDieter Kienholz
BAUZEIT06 / 2001 bis 06 / 2006
GRUNDSTÜCKSFLÄCHEca. 26 000 m2
GEBÄUDEFLÄCHE200 m2
SCHIEFERARBEITENKurt HaagHerrenwiese 456841 Traben-Trarbach
FASSADENMATERIALFindlinge aus Porphyr, historischer Kalkputz
DACHMATERIALRathscheck Schiefer,Moselschiefer ®
SCHIEFERDECKARTWilde Deckung
UNTERKONSTRUKTIONVollschalung
DÄMMUNGSteinwolle 180 mm
B A U T A F E L
Mächtige Eichenstämme tragen das imposante Dach. Der offen gestaltete Innenraum fungiert tagsüber als Büro. Abends wird der Kamin zum Zentrum des Erlebnisraumes. Die Büromöbel können für Veranstaltungen mit wenigen Handgriffen weggerollt werden.
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Einfamilienhaus in Grub
Das Einfamilienhaus, das
Architekt Bruno Bottlang aus
St. Gallen plante, kombiniert
diese altbewährte Bauweise
mit neuen und zu gleich
traditionellen Baustoffen.
Hoch wärme däm mende Fens ter
nach Süden erlauben heute
großflächige Verglasun gen und
gleich zeitig solare Wärme-
gewinne. Und statt einer
traditionellen Holzschin del-
bekleidung, prägt eine lebhaft
strukturierte Rechteck -
Dop pel deckung aus Schiefer
die geradli ni ge dezente Fassade
des Hau ses. Schwei zer Architek-
ten haben in der felsigen Land-
schaft ihrer Berge das hier früher
übliche und grundsolide Schie fer -
ge stein mit seiner archa ischen
Kraft wiederentdeckt.
Das be währte Gestein erlebt
zurzeit eine Renaissance.
Warm und trocken hinter der Schieferfassade
Mit moderner Technik gepaart,
erfüllen traditionelle Konstruk -
tio nen selbst allerhöchste An-
Tradition neu interpretiert.
Unter extremen Witterungsbedingungen sind besonders so lide Bau -kon struktionen erforderlich. In der Schweiz, im Ap penzeller Land mit seinen langen Wintern, haben sich kompakte Häu ser mit relativ geschlossenen Fassaden und traditionellen, klei nen Fens teröff nungen bewährt. Schuppenartige Fassadenbeklei dun gen sind hier von der Baubehörde vorgeschrieben.
sprüche. Hinter der hinterlüfteten
Rechteck-Doppeldeck ung
ver birgt sich ein schweres,
wärme speicherndes Ziegel mauer-
werk. Zwischen Mauerwerk und
Fas sade montierte Dachdecker-
meister Müggler aus Thal
2 x 60 mm Stein wolle. Sie sorgt
für eine sehr gute Wär me-
dämmung. Ein Wind schutz vlies
bewahrt die Isolierung vor
mecha ni scher Beschädi gung
und Auslüftung. Auf die se Weise
kühlt das Haus auch bei eisigen
Berg winden nicht aus. Drinnen
bleibt es an ge nehm warm und
trocken. Dafür sorgt die hinter-
lüftete Fas sa de, selbst wenn
draußen der Schnee an der
Wand steht. n
Bruno Bottlang
• Geboren am 16.4.1964 in St. Gallen.
• Tiefbauzeichner-Ausbildung, Studium Raumplanung an der FH Rapperswil.
• Architekturstudium: Masters Degree am Southern California Institute of Architecture SCI-Arc in Los Angeles.
• Seit 1995 selbständig.
• Anliegen: Bauen mit der Topographie, Besonderheiten des Ortes herausarbeiten.
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BAUHERRClaudia und Nathan Lutz
STANDORTQuellenstr. 59036 Grub
PLANUNGAtelier BottlangArchitektur. Städtebau. Gestaltung.Lindenstr. 77a9000 St. Gallen
TRAGWERKSPLANERIng. Büro Felix Wagner GmbHRheineckerstr. 5b9425 Thal/SG
BAUZEIT2001
GRUNDSTÜCKSFLÄCHE592 m2
GEBÄUDEFLÄCHE180 m2
SCHIEFERARBEITENMüggler & Co.Rheineckerstr. 5b9425 Thal/SG
FASSADENMATERIALRathscheck Schiefer,InterSIN ®
SCHIEFERDECKARTRechteck-Doppeldeckung
UNTERKONSTRUKTIONHolz-UK
DÄMMUNGMineralwolle 2 x 60 mm
B A U T A F E L
Systemskizze einer hochgedämm ten, vor gehängten, hinter lüfteten Schiefer fassade.
„ Schiefer ist ein natürliches, ökologisch wertvolles und langlebiges Material, welches keine Nachbehandlung und somit auch keinen Unterhalt benötigt. Seine Ausstrahlung verändert sich mit den Jahreszeiten und dem Wetter: Mal satt dunkel, mal sanft schimmernd und manchmal gleißend glänzend. Schiefer lebt mit den Bewohnern.“
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Barrierefreies Einfamilienhaus, Hof
Die Architek ten Seeger-Ull mann
aus München ent wickelten ein
erdge schos siges, konse quent
rollstuhl fahrerge rech tes Niedrig-
energiehaus.
Der kubische, lang gestreckte Bau
mit den Maßen 9,85 x 11,50 m
bie tet eine Wohnfläche von rund
91 m². Schiefer, Holz und Granit,
drei tradi tionell in Franken ver-
baute Materialien, dominieren
die Gestaltung. Das konsequent
nach DIN 18025, Teil 1 (barriere-
freies Bauen) errichtete Bau werk
ist im Ein gangs- und Terrassen-
bereich überdacht, damit Roll-
stuhl fahrer hier vor Regen und
Schnee geschützt ein- und
ausfahren können. Diese über-
dachten Bereiche präsentieren
sich als Ausschnitte aus dem
blaugrauen Schieferkubus und
sind komplett mit Holz bekleidet.
Alle Wege und Terrassen sind mit
großformatigen, rutschfesten
Granitplatten ausgeführt.
Variable Schieferdeckung
Die Schieferfassade als Variable
Deck ung ist eine Neuentwicklung
von Rathscheck Schiefer.
Die InterSIN-Schie fer im
Format 50 x 25 cm sind so
konfektioniert, dass in der
Ansichtsflä che eine moderne
Kreuzfugenop tik entsteht.
Erstaunlich ist aber vor al lem
der Preis.
Archi tekt Matthias Ullmann:
„Wir prüf ten verschie dene
Ma terial ien. Die Schieferfassade,
das konn ten wir uns anfangs
nicht vor stel len, war mit Ab stand
am preisgünstigs ten.“
Für Schiefer sprachen zudem
auch die einfa che Montage,
die hohe Lebens dauer und die
natür liche Pa tinie rung.
Das kostengünstige Gebäude,
reine Baukosten 135 000 Euro,
ist ein vor ge fertigter Holzständer-
bau mit 20 cm Dämmung in der
Wand, 15 cm im Bo den und
25 bis 40 cm unter dem begrün-
ten Flach dach. Zu sammen mit
den hoch wertigen Dreifach-
Isolierverglasungen, der groß-
zü gigen Terras se und einer
innovativen Edelstahl-Vakuumtür
erfüllt dieses Bauwerk sehr hohe
Anforderungen an einen umwelt-
freundlichen Wärme schutz. Die
wenige Wärme, die dieses Haus
benötigt, bezieht es vom Haupt-
haus. Die Hei zungsanlage ist dort
ausreichend dimensioniert. n
Barrierefrei im Garten leben:Kleines Schieferhaus mit Pfiff.
Rollstuhlgerecht Wohnen im eigenen Garten ist das Thema dieses kleinen Häuschens mit Schiefer-fassade. Der kubische Neubau steht im Garten eines Mehrfamilienwohnhauses in Hof. Hierher zogen die Ei gen tümer des Wohnhauses, nach dem feststand, dass eine behinderten gerechte Sanie rung ihrer Immobilie unwirtschaftlich war.
BAUHERRGottfried und Ruth Ullmann
STANDORT95028 Hof/Saale
PLANUNGSeeger-Ullmann architektenHeilbrunnerstr. 6381671 München
TRAGWERKSPLANERIng.-Büro Franz Mitter MangAm Kalander 184478 Waldkraiburg
BAUZEIT10 / 2005 bis 03 / 2006
GRUNDSTÜCKSFLÄCHE677 m2
GEBÄUDEFLÄCHE124 m2
SCHIEFERARBEITENLippert BedachungenJahnstr. 995158 Kirchenlamitz
FASSADENMATERIALRathscheck Schiefer,InterSIN ®
SCHIEFERDECKARTVariable Deckung
UNTERKONSTRUKTIONHolz-UK
DÄMMUNGWand als Holzrahmenkonstruktion,Mineralwolle 200 mm
BESONDERES- Erstes Objekt mit Variabler Deckung
in Deutschland- Vakuumgedämmte Tür (Prototyp)- 3-fach Verglasung
B A U T A F E L
Kleines Schieferhaus im Garten mit klaren Linien: Die Variable Deckung
mit Kreuzfuge gibt es in verschiedenen Rechteckformaten bis hin zum Quadrat.
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21
Bettina Seeger• Geboren am 25.1.1963 in Albstadt-Ebingen.
• 1987 Diplom für Innenarchitektur an der FH Rosenheim.
• 1990 Diplom an der FH München für Architektur.
• Ab 1995 gemeinsames Büro mit Matthias Ullmann in München.
• Seit 2004 Zusammenarbeit mit SBA-International in Shanghai.
• Arbeitsschwerpunkte: Internationale Wettbewerbe, Kindergärten, Wohnungsbau, energetische Gesamtkonzepte.
Matthias Ullmann• Geboren am 12.4.1964 in Hof.
• 1991 Diplom für Architektur an der FH München.
• Seit 1993 selbständig in München
„Langlebigkeit und Nachhaltigkeit waren bei der Wahl der Materialien ausschlaggebend. Außerdem handelt es sich bei Schiefer um ein ortstypisches Material der Region Oberfranken. Die Schieferfassade wird durch die Variable Deckung neu interpretiert und passt sich in ihrer strengen rechtwinkligen Form dem Gebäudekubus an. Der langlebige undkostengünstige Baustoff erzeugt eine lebhafte und natürliche Oberfläche. Besonders der Wechsel mit der Lärchen-holzfassade im Eingangs- und Terrassen-bereich stellt einen spannenden Warm-Kalt-Kontrast dar. Der Schiefer wiederholt sich im Gebäudeinneren am Boden und bei den Fensterbrettern.“
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Barrierefreies Einfamilienhaus, Hof
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Barrierefrei im eigenen Garten leben:Das konsequent nach DIN 18025, Teil 1, barrierefrei konzipierte Haus bietet viel Licht und Grün auf kleiner Fläche.
Großzügige Verglasungen schaffen reizvolle Blickbeziehungen von innen nach außen. Der Schiefer der Fassade setzt sich im Inneren auf dem Boden fort. Das vorbildlich gestaltete barriere-freie Bad wird durch das weite Ober-licht hell durchflutet.
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Dachsanierung Einfamilienhaus, Köngen
Wenn die Altdeutsche Deckung
die Königin aller Schiefer-
deckarten ist, so ist die Wilde
Deckung der König dazu. Diese
direkt aus dem Schieferrohling
entstehende Deckart zählt hand-
werklich wie architektonisch zum
Feinsten und Edelsten, was die
Jahrtausende alte Schieferkunst
hervorgebracht hat.
Als unweit von Stuttgart das
Dach eines anspruchsvollen
Einfamilienhauses saniert wurde,
kam die Wilde Deckung zum
Einsatz. Das nach anthropo-
sophischen Vorstellungen
errichtete Bauwerk trägt ein
Dach, das sich zeltartig über
einen rundlichen Grundriss
spannt. Dabei variieren die
Dachneigungen zwischen 70°
und 12°. Ursprünglich war dieses
Dach 27 Jahre lang mit Lärchen-
schindeln gedeckt. Doch die
teilweise geringe Dachneigung
strapazierte die Schindeln. Zu
langsam abfließendes Wasser ließ
das Lärchenholz insbesondere
auf der kühleren und feuchteren
Nordseite teilweise verfaulen.
Im Vorfeld der Neueindeckung
prüfte der Bauherr verschiedene
Dachbaustoffe. Nur der
Moselschiefer ® wurde dem
hohen Anspruch an Ästhetik
und Haltbarkeit gerecht. Die
Rohlinge wurden auf der
Baustelle entsprechend den
geometrischen Bedürfnissen
des Daches zugerichtet. Große
Steine liegen an der Traufe, die
kleinen am First. Dabei müssen
die versierten Schieferdecker
jeden einzelnen Stein so zurich-
ten, dass die nach Fachregel
erforderliche Höhen- und Seiten-
überdeckung gewährleistet ist.
Ein kunstvolles Puzzle, das neben
technischer Notwendigkeit auch
einem hohen ästhetischen
Anspruch gerecht werden muss.
Heute präsentiert sich das neu
eingedeckte Dach, als wäre es
für die Wilde Deckung entwor-
fen. Vielleicht ist diesem Bauwerk
erst jetzt die wahre Krone auf-
gesetzt worden. Das gestaltende
Dachdeckerhandwerk hat hier
allemal ein Meisterwerk
geschaffen. n
Unbändige Ästhetik…Handwerk + Kunst = Kunstwerk
Derjenige, der die Wilde Deckung beherrscht, darf sich zu einem kleinen Kreis von Schiefer-deckern zählen, die Be sonderes leisten. Die Bezeichnung „gestaltendes Hand werk“ kann, ja muss in diesem Fall absolut wörtlich genom men werden. Dächer in Wilder Deckung sind Kunstwerke und ihre Schieferdecker Künstler.
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Dipl.-Ing. FH Gerhard Kohn• Geboren am 19.04.1948
in Lonsee bei Ulm.
• Schreiner- und Maurerlehre, Architekturstudium an der FH Stuttgart.
• Berufstätigkeit in verschiedenen Architekturbüros.
• Selbständig seit 1980.
• Seit 1998 öffentlich bestellter und vereidigter Berufs-sachverständiger.
Ungewöhnliche Dächer fordern ungewöhnliche Dachdeckungen: Die Wilde Deckung in Moselschiefer ® ist höchste Dachkunst.
Der Schieferdeckermeister in seinem Element. Nur wenige Dachdecker beherrschen die Kunst der Wilden Deckung.
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Dachsanierung Einfamilienhaus, Köngen
STANDORTKöngen bei Stuttgart
PLANUNGDipl.-Ing. FH Gerhard Kohn Venzenweg 189173 Lonsee
BAUZEIT05 / 2004 bis 07 / 2004
GRUNDSTÜCKSFLÄCHE1 100 m2
GEBÄUDEFLÄCHE210 m2
SCHIEFERARBEITENDachdeckermeister Kurt Haag,Traben-Trarbach
DACHMATERIALRathscheck Schiefer,Moselschiefer ®
SCHIEFERDECKARTWilde Deckung
UNTERKONSTRUKTIONVollschalung
DÄMMUNGMineralwolle 160 mm
BESONDERESZeltdach
B A U T A F E L
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22
Ästhetische Wellen: Ohne Regelmäßigkeit und doch nach strengen Regeln wird die Wilde Deckung in Moselschiefer ® von wahren Künstlern unter den Dachdeckern geschaffen.
Bei der Wilden Deckung wird jeder einzelne Stein individuell auf dem Dach zugerichtet und kunstvoll in das Gesamtbild eingepasst.Das Ergebnis ist ein nicht repro-duzierbares, individuelles Deckbild von urwüchsiger Schönheit.
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22
Natürlich
Vor Jahrmillionen hat die Natur
uns einen hervorragenden
Werkstoff geschaffen. Ein
Material, das unverfälscht
und ohne Zusätze gewonnen
und verarbeitet wird. Schiefer
ist bauphysiologisch optimal.
Er ist ein natürlich gesunder
Werkstoff und kennt keine
Entsorgungsprobleme.
Robust
Der heutige Lebenszyklus vieler
Produkte wird immer kürzer.
Manche vergehen so schnell
wie eine Rosenblüte.
Schiefer dagegen ist zeitlos und
in seiner Langlebigkeit kaum
erreicht. Zeiten von 250 Jahren
und mehr sind keine Seltenheit.
Rathscheck legt bei der
Gewinnung des Schiefers und
der Weiterbearbeitung über Tage
strenge Maßstäbe an. Selbst-
entwickelte Prüfmethoden
garantieren eine gleich bleibende
Schieferqualität.
Vielseitig
Die verschiedenen Deckarten
harmonieren mit allen architek-
tonischen Stilrichtungen. Bei
kulturhistorischen Bauwerken
genauso wie bei Wohnhäusern
und modernen Zweckbauten
aller Baustile setzt Schiefer durch
seine Ästhetik Akzente an Dach
und Fassade.
Schiefer ist eine grundsolide
Entscheidung fürs Leben und
erfreut sich einer bemerkenswert
steigenden Nachfrage.
Alles spricht für Schiefer.
84
Preiswert
Durch Weiterentwicklung der
Bearbeitungsmethoden haben
wir den wertvollen Baustoff
Schiefer preiswert gemacht. Im
Vergleich zwischen Anschaffungs-
kosten und Lebensdauer ist
Schiefer äußerst wirtschaftlich.
Auch die Entwicklung rationeller
Verlegetechniken und Deckstein-
Formate trägt dazu bei, dass
Schiefer heute für jedermann
erschwinglich ist. Ein Dach oder
eine Fassade aus Schiefer steigert
die Wertigkeit einer Immobilie
nachhaltig.
Modern
Schiefer entspricht nicht nur
allen Anforderungen an die
aktuelle Bauphysik. Schiefer
setzt auch Maßstäbe in der
Ästhetik. Er harmoniert mit
allen aktuellen Baustoffen,
von Glas über Beton bis Stahl,
und belebt moderne Architektur
mit kraftvollen Kontrasten.
Schiefer ist zeitlos – niemals
modisch, aber immer modern.
Ästhetisch
Ein rein natürliches Material von
so hoher Güte ist über jeden
Zweifel erhaben. Die vielfältigen
klassischen und modernen Deck-
bilder für Dächer und Fassaden
verleihen jedem Gebäude eine
ganz besondere Ästhetik von
bleibendem Wert: Zeitlos,
kraftvoll und lebendig.
85
Im Internet finden Sie unter
www.rathscheck.de ein umfang-
reichhes Schieferportal.
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Denn nicht alle Dachdecker
sind auch Schieferdecker. Der
professionelle Schieferdecker
ist ein Spezialist, der die Arbeit
mit diesem besonderen Natur-
produkt erlernt hat und die
Verlegetechniken für Dach und
Fassade beherrscht.
Wir empfehlen, immer einen
Fachmann zu Rate zu ziehen.
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kennen, nennen wir Ihnen
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Schiefer.Natürlichkeit in Perfektion.
S C H I E F E RS C H I E F E R &&M O D E R N E A R C H I T E K T U RM O D E R N E A R C H I T E K T U R
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Rathscheck Schieferund Dach-Systeme
St.-Barbara-Straße 3D-56727 Mayen-Katzenberg
Telefon +49 (0) 26 51/955- 0Telefax +49 (0) 26 51/955-100