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172 Personalnachrichten - Verein deutscher Chemiker t.nzz:;EBmle tegralrechnung, die in der gleichen Sammlung behandelt wurden. Der Scnwerpunkt liegt in der Losung urn jeden Preis, d. h. wenn di? erakte hletkode versagt, durch numerische oder graphische Niiherum. D:tdurcli gewinnt das Buch gerade fur die technische und natw. wissenschaftliche Praxis an Bedeutung. Letzte mathematische Strende is! niclit cingestrebt, da entbehrlich. Ein kleiiier Nachteil liegt dnrin, dd3 die Gleichungen fortlaufend in den Text gedruckt sind, wodurch war vie1 liauni kespart ist, aber die Ubersici tliciikeit bei der eigen- artigen Mischung des Stoffes etwas erschwert ist. Inhaltlich kann das Werkclien nur emyfohlen werden. K. bennewifz. [BB. 47.1 Eiiergie und Entropie. Von W. Lehmann. Berlin, J. Springer, In sehr klarer und anschaulicher Weise hat der Verfasser die elementaren Grundlagen der Thermodynamik einem breiten Leserkreis dargestellt. Fast ohne Formelsprache werden die beiden Fundnmental- begriffe der Energie und Entropie aufgebaut. Ihre Anwendung Fnden sie - im Gegensatz zu anderen Darstellungen - an der Damp[- turbine. Einige instruktive Rechnungen am Entropiediagramm be- aohliesen das Heftchen. K. Bennewifz. [SB. 9.1 1921. Aggregatzustlinde. Die Zustandsanderungen der Yaterie in Ab- hhgigkeit von Druek und Teniperatur. Von G. T a m m a n n . VIIl und 2'34 Seiten mit 127 Figuren im Text. Leipzig 1922, Verlag von L. vos. Der Verfasser beschiiftigt sicb bekanntlich seit fast drei Jahrzehnten mit der iheoretischen und experimentellen Erforschung der Gleich- gewic.lite zwist hen den verschiedenen Phasen eines Stoffes und der Kinetik ihrer Umwandlungen. Die bis zum Jahre 1003 vorliegenden eigenen und fremden Untersuchungen faUte er in dem Buch ,,Kristalli- sieren und Schmelzen' zusammen. Seitdem bat er mit zahlreichen Schtilern die El kenntnis dieses Gebietes geftirdert. Es sei besonders auf die Einfuhrung des therniodyaamischen Potentials in die Betrach- tung der nillglichen Cileichgewichte hingewiesen. Die Einstellur g gegeniiber den Fragen, um die es sirh hier handelt, hat aber in dcr Zeit seit dem Erseheinen des erwiihnten Werkes eine wesetitliche Verschiebung el fahren. Die Entwichlung der Rbnlgen- spektroskopie hat ein neues und eindeutiges Kriterium fUr die Natur einer Phase geliet'ert, aber auch sonst hat sich der Schwerpunkt der Betrachtung von der reinen Thermodynamik stark nach der Molekular- theoi ie versehoben: Der Name Aggregatzustand, d.,mals von vielen Autoren vermieden, kommt wieder zu Emen. Diese Entwicklung spiegeit sich naturgemld auch in dem vorliegenden Buch wieder. Der Inhalt gliedert sich in zebn Abschnitte: Die Atten der Aggregnt- zusisnde ; Cileicbgewichte der Aggregatzustlnde untereinander ; Gleich- gewichte zwischen Danipf und Fliissigkeil ; Allgemeines Uber die Gleichgewichbkurven; Die Scbmelzkurven; Der Polymorphismus; Die Zuslandbdiagiamme; Die Deformation von Kristilllen und ihre Folgen; Der Obergang eines instabileren in eioen stabileren Aggreptzustand; Die fliissigen Kristalle. Die Darstellung ist so gehalten, da6 der Chemiker, der Bber einige phyeikalisch-chemische Vorkenntnisse ver- fiigt, ihr folgen kann. Da die Kenntnis der Gleichgewichte in Einstoff- systemen die Grundlage der Gleichgewichtslehre bildet, sollte jeder, der sich mit Problemen der letzteren beschlftigt, sich in das Buch vertiefen. Der Leser wird dabei fjberrascht sein, zu sehen, welche Fulle von interessanten Fragen die Einstotfsysteme bieten. - Es sei hier nur aut einige davon hingewiescn. Hiether gehbrea z. B. die Frnge nach der Existenz von Stoffen, die keine feste oder keine flUssibe Phase zu bilden vermtigen, die Problenie der Hekristallisation und die zahlreichen Fragen, welche mit dem sponlanen I(ristal1isationsvermtigen unterkuhlter Schmelztm zu- sammenh2npen. Das But-h gehtirt zu den werlvollsten Bereicherungen, welche die deutsche chemirjche Literatur in den letzten Jahren erfahren hat. v. Halban. [BB. 38.1 Raulnerfiillnng und Ionenbewegliehkeit. Von R i c h a r d L o r e n 1;. Leipzig, L. VoU, 1922. Das- umfangreiche Werk enthiilt eine umfassende Darstellung tiller cler zahlreichen Versuche, das von den lonen, Atomen und Molekiulen tatsiichlich eingenommene Volumen zu ermitteln. An diesen Versuclien ist der Verfasser seit lhgerem in hervorragendea Mase beteiligt gewesen, so da8 er als der beruIene Bearbeiter ein-r solclien Zusilmmenfassung gelten dart Zuerst werden die aus dem Tiioorcni der iiberehstinimenden Zustiinde, der Zustandsgleichung, der freien Wegliinge und der inneren Reibung erhaltenen Ergebnisse bc- hnndelt. Anfiinglich kann man sich zwar des Gefiihls nicht er- wehren, daR es sich mehr um RegelmiiBigkeiten als um Gesetze hzndelt; allmiihlich aber verdichten sich die Resultate, so daO man die Obeneuguiig gewinnt, dad nunmehr auch dieses Oebiet aus dem Stitdiuiii der reinen Spekulation herausgetreten ist. Von den neueren Theorien werden diejenigen von Gosh, Hertz und vom Verfasser ein- gehencl behandelt, um schlie8lich in die Raumgittervorstellungen von Born, Land6 u a. zu miinden. Das Werk birgt eine Fulle von Zahlen- material, so dad ea auch iiber sein enges Thema hinaus wertvollc Angaben licfert. K. Bennewitz. ISB. 61 1 1 Personal- und Hochschulnachrichten. I Es wurden berufen: Prof. Dr. phil.et med. H. Fiihner, Leipzig, Lur Wlederbcsetzung des durch die Emeritiernng des Geh. Med.-Hats Prof. Leo erledigten Lehrntuhls der Pharmakologie an die Univrr..itBt Bonn: Piivatdozent Dr. St. Golds4midt. erster A-sistent und a. 0. Prof. am Chemischen lnztitut Wdrdburg nls etatsmii6iger a. 0. Prof. fUr wganische Chemie an die Tevhnirche Hochschule Karlsruhe. ER wurden ernannt: Oberregierungsrat Prof. Dr. Lenze zum Mrehtor, Regierungsrat Dr. Ri mars ki zum Oberregierungsrat bei der Chemisch-Technischen Reiehsanslalt. Prof. Dr. A. Mitscherlich, Ktinigsberg, hat die Berufung nach Dresden als Direktor der Versuchsanstalt fUr landwi_rtschafilichen Pflanzen ban a bgele hnt. Gestorhen sind: Prof. J. W. Caldwell, em.Prof. d.Chemiean der Toulane-Uiiivedtiit, Lnuisiana im Alter von 80 Jahren.- W. M. Hutchings, Metallurge, im Alter von 73 Jahren. - Prof. Dr. Sal- kows ki, Iangjiihriger Leiter der chemisch-p~iholovischen Abteilung des Pathologirchen Insiituls an der ChwilB, Berlin.- J. D. vander Waals, Physiker, in Amsterdam im 87. Lebensjahre. - Verein deutscher Chemiker. I Der Zentralstellennachweis Mr naturwissenschaftlich-tech- nische Akademiker im Januar und Februar 1923. Die Laee des Stdlenmarkles hat sich in den beidcn ersten Mo- nrten des Jiihres weiter verschlechtert (vgl. den Jahreabericht Angew. Chem. 36. 12.3 [19231). A. Chemiker. Es gelanpten im Januar 10 und im Februar 6 nene Stellen fur Chemiker zur Ausschreibuiig. 16 Stellen wurden in dieser Zeit besetzt, 1 gestrirhen, 2 zurlickgezogen, so da6 am 1. Mlirz noch 8 Stellen offen waren, gegen 13 zu Anlang des Jahres. Der Abnahme der Nachfriige stand eine wcitere Zunahme des. Angebots von Arbeitskrgften gegenaber. Die Zahl der registrierten Steilensucber sti& von 321 ct91 mannlich und 29 weiblirh) am 1. Ja- nuar auf 369 (338 m8nnlic.h und 31 weihlich) am. 31. Januar und 393 (360 lhiinnlich und 33 weihlich) am 28. Februar. Es fanden Stelle 19 (18 mlinnlich und 1 weiblicb) im Januar und 14 (12 mannlich und 2 weiblich) im Februar. Gestrichen wurden in beiden Monaten 23. B. Ingenieure. Es gelangten 6 Stellen neu zur Aussrhreibung, 10 Stellen wurden besetzt, 1 gestrichen, 1 zurtickgezogen, Besland an offenen Stellen 11. Die Zahl der Stellensucher stieg von 144 (143 miinnlicb, 1 weib- lich) auf 150 (149 mlnnlich und 1 weiblich) Ende Januar und auf 166 bis Ende Februar. C. Physiker. In dieser Abteilung fand keine Vermittlnag statt. Bezirkeverein Brannschweig. Sitzung om 19. I. 1923.8 Uhr. Tech- nische Hochscbule. Hllrsaal41. Vorsitz: Priva'dozent Dr. Ferd. Kra US. Vortlag von Prof. Dr. Weitz, Halle: ,,#her die Existenz frrier Arnrnonium-Radikale*. Nach einleitenden Bemerkungen Uber ander- weitige Versuche zur Darstellung freier Ammoniumradikale glbt der Vortriigende eine zummmenfassende Diirstellung seiner Untersuchungen Uber Ammoniumradiknle der Pyridinreihe. Urnwandlungen und Konsti- tulionen der durch Reduktion von quaternfiren Pyridmiumralzen zunlchst entntehenden .Leukoverbindungen', z. R. des Bie-N-benzylpyridiuiums (N,N-Dibenzyltetrahydrodipyridylr;) und des daraus gebildeien doppellen Ammoniumradikals, .N,N-Dibenzyl-y,y-dipyridinium", werden an der Hand von Versuchen enlsprechend den frfiheren Verllffentlichungen er6rtert. Die dunkelblaue Farbe, mit der sich das braunrute, kristdli- sierte Radikal in den meisten Mitteln aufltist, riihrt her von einer geringen Oxydation, vermutlich zu Dibenzyldipyridinium-monohydroxyd, das also noch halb RFdikal und h d b Pyridiniumhydroxyd ist. Die enisprechenden dunkelrefarbten (.ohinhydron"artigen) Monohalogenide bilden sich leicht aus dem Radiknl nit seinen Dihaloganiden und geben inlensiv blaue Ltisungen. Wenn die Ltisungen des Hitdikals von oxydierten Anteilen ganz frei sind, so haben sie gelbhraune Farhe; man ethlilt solvhe Usungen (die mit Luft oder Halogen dann sofort diinkelblau werden) z. H. heiin Ilngeren Kochen der hlauen alkoholischen Lbsung des Radikals in Wesserst(,Tfatmosphlre, wobei der Hydroxyd- anteil s;ch zetsetzt. Puch die unmittelbar aus der Leukcnet bindung durch Kochen unter LuflabschluB erhaltenen gelbbraunen alkoholischen Lllsungen, die sich mit Fauemtoff sofol t blau farben, enthalten wabr- acbeinlich fchon las fertige Radikal. Seine Bildung wird als ,,Dispro- portinnierung" von zun8vhat entstandenem nionamolekularem Benzyl- pyridinium-Radikal (Abstodung des Wasset stol faloms u d e r Reduktion eines andrren Anieils) au'gefaflt, entnplechend dem von Wieland heschriebencn Zerfall des l.liphenyl3lickstoffes. - Eln Vergleich von N-benzyl-mit N-phenyl-sut slituiertem Pyridinium zeigt den vie1 edleren, weniger ammoniumartigen Cblrrakter dt s letzteren. An die AusfUhrungen des Vortragenden knllpfle sirh eine ein- gehende Diskussion, an der besondera Privat-Dozent Dr. L i n d e man n teilnahm. Aus den Bezirksvereinen. i. A. des Vorstandes Dr. H. Serger.

Raumerfüllung und Ionenbeweglichkeit. Von Richard Lorenz. Leipzig, L. Voß, 1922

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Page 1: Raumerfüllung und Ionenbeweglichkeit. Von Richard Lorenz. Leipzig, L. Voß, 1922

172 Personalnachrichten - Verein deutscher Chemiker t.nzz:;EBmle

tegralrechnung, die in der gleichen Sammlung behandelt wurden. Der Scnwerpunkt liegt in der Losung urn jeden Preis, d. h. wenn di? erakte hletkode versagt, durch numerische oder graphische Niiherum. D:tdurcli gewinnt das Buch gerade fur die technische und natw. wissenschaftliche Praxis an Bedeutung. Letzte mathematische Strende is! niclit cingestrebt, da entbehrlich. Ein kleiiier Nachteil liegt dnrin, dd3 die Gleichungen fortlaufend in den Text gedruckt sind, wodurch w a r vie1 liauni kespart ist, aber die Ubersici tliciikeit bei der eigen- artigen Mischung des Stoffes etwas erschwert ist. Inhaltlich kann das Werkclien nur emyfohlen werden. K. bennewifz. [BB. 47.1

Eiiergie und Entropie. Von W. L e h m a n n . Berlin, J. Springer,

In sehr klarer und anschaulicher Weise hat der Verfasser die elementaren Grundlagen der Thermodynamik einem breiten Leserkreis dargestellt. Fast ohne Formelsprache werden die beiden Fundnmental- begriffe der Energie und Entropie aufgebaut. Ihre Anwendung Fnden sie - im Gegensatz zu anderen Darstellungen - an der Damp[- turbine. Einige instruktive Rechnungen am Entropiediagramm be- aohliesen das Heftchen. K. Bennewifz. [SB. 9.1

1921.

Aggregatzustlinde. Die Zustandsanderungen der Yaterie in Ab- hhgigkeit von Druek und Teniperatur. Von G. Tammann. VIIl und 2'34 Seiten mit 127 Figuren im Text. Leipzig 1922, Verlag von L. vos.

Der Verfasser beschiiftigt sicb bekanntlich seit fast drei Jahrzehnten mit der iheoretischen und experimentellen Erforschung der Gleich- gewic.lite zwist hen den verschiedenen Phasen eines Stoffes und der Kinetik ihrer Umwandlungen. Die bis zum Jahre 1003 vorliegenden eigenen und fremden Untersuchungen faUte er in dem Buch ,,Kristalli- sieren und Schmelzen' zusammen. Seitdem bat er mit zahlreichen Schtilern die El kenntnis dieses Gebietes geftirdert. Es sei besonders auf die Einfuhrung des therniodyaamischen Potentials in die Betrach- tung der nillglichen Cileichgewichte hingewiesen.

Die Einstellur g gegeniiber den Fragen, um die es sirh hier handelt, hat aber in dcr Zeit seit dem Erseheinen des erwiihnten Werkes eine wesetitliche Verschiebung el fahren. Die Entwichlung der Rbnlgen- spektroskopie hat ein neues und eindeutiges Kriterium fUr die Natur einer Phase geliet'ert, aber auch sonst hat sich der Schwerpunkt der Betrachtung von der reinen Thermodynamik stark nach der Molekular- theoi ie versehoben: Der Name Aggregatzustand, d.,mals von vielen Autoren vermieden, kommt wieder zu Emen. Diese Entwicklung spiegeit sich naturgemld auch in dem vorliegenden Buch wieder.

Der Inhalt gliedert sich in zebn Abschnitte: Die Atten der Aggregnt- zusisnde ; Cileicbgewichte der Aggregatzustlnde untereinander ; Gleich- gewichte zwischen Danipf und Fliissigkeil ; Allgemeines Uber die Gleichgewichbkurven; Die Scbmelzkurven; Der Polymorphismus; Die Zuslandbdiagiamme; Die Deformation von Kristilllen und ihre Folgen; Der Obergang eines instabileren in eioen stabileren Aggreptzustand; Die fliissigen Kristalle. Die Darstellung ist so gehalten, da6 der Chemiker, der Bber einige phyeikalisch-chemische Vorkenntnisse ver- fiigt, ihr folgen kann. Da die Kenntnis der Gleichgewichte in Einstoff- systemen die Grundlage der Gleichgewichtslehre bildet, sollte jeder, der sich mit Problemen der letzteren beschlftigt, sich in das Buch vertiefen. Der Leser wird dabei fjberrascht sein, zu sehen, welche Fulle von interessanten Fragen die Einstotfsysteme bieten. - Es sei hier nur aut einige davon hingewiescn.

Hiether gehbrea z. B. die Frnge nach der Existenz von Stoffen, die keine feste oder keine flUssibe Phase zu bilden vermtigen, die Problenie der Hekristallisation und die zahlreichen Fragen, welche mit dem sponlanen I(ristal1isationsvermtigen unterkuhlter Schmelztm zu- sammenh2npen.

Das But-h gehtirt zu den werlvollsten Bereicherungen, welche die deutsche chemirjche Literatur in den letzten Jahren erfahren hat.

v. Halban. [BB. 38.1

Raulnerfiillnng und Ionenbewegliehkeit. Von R i c h a r d L o r e n 1;. Leipzig, L. VoU, 1922.

Das- umfangreiche Werk enthiilt eine umfassende Darstellung tiller cler zahlreichen Versuche, das von den lonen, Atomen und Molekiulen tatsiichlich eingenommene Volumen zu ermitteln. An diesen Versuclien ist der Verfasser seit lhgerem in hervorragendea Mase beteiligt gewesen, so da8 er als der beruIene Bearbeiter ein-r solclien Zusilmmenfassung gelten dar t Zuerst werden die aus dem Tiioorcni der iiberehstinimenden Zustiinde, der Zustandsgleichung, der freien Wegliinge und der inneren Reibung erhaltenen Ergebnisse bc- hnndelt. Anfiinglich kann man sich zwar des Gefiihls nicht er- wehren, daR es sich mehr um RegelmiiBigkeiten als um Gesetze hzndelt; allmiihlich aber verdichten sich die Resultate, so daO man die Obeneuguiig gewinnt, dad nunmehr auch dieses Oebiet aus dem Stitdiuiii der reinen Spekulation herausgetreten ist. Von den neueren Theorien werden diejenigen von Gosh, Hertz und vom Verfasser ein- gehencl behandelt, um schlie8lich in die Raumgittervorstellungen von Born, Land6 u a. zu miinden. Das Werk birgt eine Fulle von Zahlen- material, so d a d ea auch iiber sein enges Thema hinaus wertvollc Angaben licfert. K. Bennewitz. ISB. 61 1

1 Personal- und Hochschulnachrichten. I Es w u r d e n be ru fen : Prof. Dr. phil.et med. H. Fiihner, Leipzig,

Lur Wlederbcsetzung des durch die Emeritiernng des Geh. Med.-Hats Prof. Leo erledigten Lehrntuhls der Pharmakologie an die Univrr..itBt Bonn: Piivatdozent Dr. St. Golds4midt. erster A-sistent und a. 0. Prof. am Chemischen lnztitut Wdrdburg nls etatsmii6iger a. 0. Prof. fUr wganische Chemie an die Tevhnirche Hochschule Karlsruhe.

ER wurden e rnann t : Oberregierungsrat Prof. Dr. Lenze zum Mrehtor, Regierungsrat Dr. Ri m a r s ki zum Oberregierungsrat bei der Chemisch-Technischen Reiehsanslalt.

Prof. Dr. A. Mi tscher l ich , Ktinigsberg, hat die Berufung nach Dresden als Direktor der Versuchsanstalt fUr landwi_rtschafilichen Pflanzen ban a bgele hnt.

Ges to rhen s ind: Prof. J. W. Caldwel l , em.Prof. d.Chemiean der Toulane-Uiiivedtiit, Lnuisiana im Alter von 80 Jahren.- W. M. Hutchings , Metallurge, im Alter von 73 Jahren. - Prof. Dr. Sa l - kows ki, Iangjiihriger Leiter der chemisch-p~iholovischen Abteilung des Pathologirchen Insiituls an der ChwilB, Berlin.- J. D. v a n d e r Waals, Physiker, in Amsterdam im 87. Lebensjahre. -

Verein deutscher Chemiker. I Der Zentralstellennachweis Mr naturwissenschaftlich-tech-

nische Akademiker im Januar und Februar 1923. Die Laee des Stdlenmarkles hat sich i n den beidcn ersten Mo-

nrten des Jiihres weiter verschlechtert (vgl. den Jahreabericht Angew. Chem. 36. 12.3 [19231).

A. Chemiker. Es gelanpten im Januar 10 und im Februar 6 nene Stellen fur Chemiker zur Ausschreibuiig. 16 Stellen wurden in dieser Zeit besetzt, 1 gestrirhen, 2 zurlickgezogen, so da6 am 1. Mlirz noch 8 Stellen offen waren, gegen 13 zu Anlang des Jahres.

Der Abnahme der Nachfriige stand eine wcitere Zunahme des. Angebots von Arbeitskrgften gegenaber. Die Zahl der registrierten Steilensucber sti& von 321 ct91 mannlich und 29 weiblirh) am 1. Ja- nuar auf 369 (338 m8nnlic.h und 31 weihlich) am. 31. Januar und 393 (360 lhiinnlich und 33 weihlich) am 28. Februar. Es fanden Stelle 19 (18 mlinnlich und 1 weiblicb) im Januar und 14 (12 mannlich und 2 weiblich) im Februar. Gestrichen wurden in beiden Monaten 23.

B. Ingenieure. Es gelangten 6 Stellen neu zur Aussrhreibung, 10 Stellen wurden besetzt, 1 gestrichen, 1 zurtickgezogen, Besland an offenen Stellen 11.

Die Zahl der Stellensucher stieg von 144 (143 miinnlicb, 1 weib- lich) auf 150 (149 mlnnlich und 1 weiblich) Ende Januar und auf 166 bis Ende Februar.

C. Physiker. In dieser Abteilung fand keine Vermittlnag statt.

Bezirkeverein Brannschweig. Sitzung om 19. I. 1923.8 Uhr. Tech- nische Hochscbule. Hllrsaal41. Vorsitz: Priva'dozent Dr. Ferd. Kra US.

Vortlag von Prof. Dr. Weitz, Halle: ,,#her die Existenz frrier Arnrnonium-Radikale*. Nach einleitenden Bemerkungen Uber ander- weitige Versuche zur Darstellung freier Ammoniumradikale glbt der Vortriigende eine zummmenfassende Diirstellung seiner Untersuchungen Uber Ammoniumradiknle der Pyridinreihe. Urnwandlungen und Konsti- tulionen der durch Reduktion von quaternfiren Pyridmiumralzen zunlchst entntehenden .Leukoverbindungen', z. R. des Bie-N-benzylpyridiuiums (N,N-Dibenzyltetrahydrodipyridylr;) und des daraus gebildeien doppellen Ammoniumradikals, .N,N-Dibenzyl-y,y-dipyridinium", werden a n der Hand von Versuchen enlsprechend den frfiheren Verllffentlichungen er6rtert. Die dunkelblaue Farbe, mit der sich das braunrute, kristdli- sierte Radikal in den meisten Mitteln aufltist, riihrt her von einer geringen Oxydation, vermutlich zu Dibenzyldipyridinium-monohydroxyd, das also noch halb RFdikal und h d b Pyridiniumhydroxyd ist. Die enisprechenden dunkelrefarbten (.ohinhydron"artigen) Monohalogenide bilden sich leicht aus dem Radiknl nit seinen Dihaloganiden und geben inlensiv blaue Ltisungen. Wenn die Ltisungen des Hitdikals von oxydierten Anteilen ganz frei sind, so haben sie gelbhraune Farhe; man ethlilt solvhe Usungen (die mit Luft oder Halogen dann sofort diinkelblau werden) z. H. heiin Ilngeren Kochen der hlauen alkoholischen Lbsung des Radikals in Wesserst(,Tfatmosphlre, wobei der Hydroxyd- anteil s;ch zetsetzt. Puch die unmittelbar aus der Leukcnet bindung durch Kochen unter LuflabschluB erhaltenen gelbbraunen alkoholischen Lllsungen, die sich mit Fauemtoff sofol t blau farben, enthalten wabr- acbeinlich fchon las fertige Radikal. Seine Bildung wird als ,,Dispro- portinnierung" von zun8vhat entstandenem nionamolekularem Benzyl- pyridinium-Radikal (Abstodung des Wasset stol faloms u d e r Reduktion eines andrren Anieils) au'gefaflt, entnplechend dem von Wieland heschriebencn Zerfall des l.liphenyl3lickstoffes. - Eln Vergleich von N-benzyl-mit N-phenyl-sut slituiertem Pyridinium zeigt den vie1 edleren, weniger ammoniumartigen Cblrrakter dt s letzteren.

An die AusfUhrungen des Vortragenden knllpfle sirh eine ein- gehende Diskussion, an der besondera Privat-Dozent Dr. L i n d e man n teilnahm.

Aus den Bezirksvereinen.

i. A. des Vorstandes Dr. H. Serger.