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Projekt reMIG:Rückwanderung: Potenzial für den ländlichen Raum der Schweiz?
Fabian Waltert, Daniel Baumgartner, Sylvia Kruse, Marco Pütz
Eidg. Forschungsanstalt für Wald Schnee und Landschaft WSL, Forschungsgruppe Regionalökonomie und -entwicklung
2 Fragestellungen• Themenfeld 1: Welche Personen wandern zurück in die Region in
der sie aufgewachsen sind? Mit welcher Motivation?− Wie bedeutend ist Rückwanderung gemessen an der gesamten Zuwanderung?
− Sind RentnerInnen, Selbständige und Freischaffende unter den Rückwanderern
1 Ausgangslage und ZieleIn der internationalen Regionalforschung wird der Rückwanderung zu-nehmend Beachtung geschenkt. Als Rückwanderung wird dabei dieMigration von Personen bezeichnet, welche im Verlauf ihres Lebensdie Region, in der sie aufgewachsen sind, verlassen und zu einem g
häufiger als unter den übrigen Zuwanderern/Einheimischen?
− Welche Rolle spielt das lokale Natur- und Kulturerbe für Rückwanderer als Motiv?
• Themenfeld 2: Wie wirkt sich Rückwanderung auf die Empfänger-regionen aus?− Auswirkungen auf lokale Märkte, Infrastruktur, Siedlung und Landschaft?
g , g ,späteren Zeitpunkt wieder zurückkehren. Die Forschung konnte zei-gen, dass Rückwanderungen teilweise einen bedeutenden Anteil anden Wanderungen in wirtschaftlich benachteiligte Regionen haben(z.B. Foeken 1980, Kauhanen und Tervo 2002). Ausserdem zeigenverschiedene internationale Studien, dass gewisse ländliche Regio-nen von einer zunehmenden Nachfrage nach Wohnregionen mit at-traktiver Landschaft und Umwelt profitieren (vgl. Waltert und Schläp-fer, 2010).
Rückwanderung könnte für periphere, von Brain-Drain betroffene Re-gionen mit verfügbarem Wohnraum eine Chance darstellen. Doch gibtes in der Schweiz wirklich Anzeichen einer Trendwende indem we-
Motive/relevante Standortfaktoren
Arbeitsmarkt/Humankapital-bildung
Persönliche Motive (Familie etc.)
Kultur- und Landschafts-Amenities
Weitere Faktoren (Steuerbelastung etc.)
Zuwanderung
Rückwanderung
• Themenfeld 3: Wo liegen die Potenziale der Rückwanderung fürdie regionale Entwicklung? Sind Strategien, welche auf die Erhö-hung der Attraktivität für Rückwanderer ausgerichtet sind erfolg-versprechend? Wie könnten solche Strategien aussehen? WelcheKonsequenzen ergeben sich für die Regionalpolitik?
es in der Schweiz wirklich Anzeichen einer Trendwende, indem wenigstens die Bruttozuwanderung in ländlich-periphere Regionen an-steigt? Und welche Personen wandern aus welcher Motivation zu-rück? Für die Schweiz ist bisher wenig über die Zahl der Rückwander-er, sowie deren Charakteristika und Motivation bekannt. Im Rahmendes Projekts reMIG soll daher erstmals Rückwanderung in den länd-lichen Raum der Schweiz detailliert analysiert werden. Das ProjektreMIG verfolgt dabei drei Hauptziele (vgl. Abb.1):
• Themenfeld 1: Erklären der räumlichen Verteilung der Rückwan-derungsbewegungen sowie der Motivation der Rückwanderer;
• Themenfeld 2: Analysieren der Folgen in Empfängerregionen;
3 Datengrundlage und Methoden
Themenfeld Betrachtete Regionen
Daten Methoden
1. Prozess der Ländlicher Raum VZ-Personendaten Deskriptive Analysen,
• Themenfeld 3: Präsentation und Diskussion von Folgerungen für regionalpolitische Strategien und Instrumente.
4 Erwartete Resultate und Produkte
Zebisch n. d.
© David Gallati
Rückwanderung der Schweizp y
Ökonometrisches Modell
Fallstudienregionen VZ-Personendaten, Haushaltsbefrag-ungen
Deskriptive Analysen, Ökonometrische Modelle, qualitative Methoden
2. Folgen der Rückwanderung
Fallstudienregionen, (ländlicher Raum der Schweiz)
VZ-Personendaten, Sekundärdaten, eigene Erhebungen
Deskriptive Analysen, Ökonometrische Modelle, qualitative Methoden
3. Potenziale, Strategien, Instrumente
Fallstudienregionen, (ländlicher Raum der Schweiz
Ergebnisse aus Themenfeldern 1 und 2
Interpretation der Ergeb-nisse, Literaturstudium, qualitative Methoden
4 Erwartete Resultate und ProdukteDas Projekt reMIG soll sowohl Grundlagenforschung betreiben alsauch in der Praxis verwertbare Ergebnisse liefern. Solche Ergebnissewären z.B. ein einfaches Internettool zur Abschätzung des regionalenRückwanderungspotenzials für das Regionalmanagement, Potenzial-analysen für auf Rückwanderung zielendes Regionalmarketing oderLeitfäden für die Raumplanung.
© David Gallati
Literatur- Foeken, D., 1980. Return Migration to a Marginal Rural Area in North-Western Ireland. Tijd-
schrift voor Economische en Sociale Geografie 71 (2), 114-120.
Pilotprojekt: Eine Analyse der Rückwanderungsbewegungen anhand von Volkszählungsdaten
© David Gallati
Abb. 1: Themenfelder der Rückwanderungsanalyse
- Kauhanen, M., Tervo, H., 2002. Who Moves to Depressed Regions? An Analysis of MigrationStreams in Finland in the 1990s. International Regional Science Review 25 (2), 200-218.
- Newbold, K.B., 2001. Counting Migrants and Migrations: Comparing Liefetime and Fixed-Inter-val Returns and Onward Migration. Economic Geography 88 (1), 23-40.
- Waltert, F., Schläpfer, F., 2010. Landscape Amenities and Local Development: A Review of Mig-ration, Regional Economic and Hedonic Pricing Studies. Ecological Economics 70 (2), 141-152.
© Eivind Fonn
Die Basis für das Projekt reMIG liefert eine Analyse der Rückwan-derungsbewegungen in der Schweiz anhand von Volkszählungs-Personendaten. Konkret werden dabei folgende Ziele verfolgt:
• Detaillierte Erfassung der Rückwanderungen mit Fokus auf den ländlichen Raum (VZ 1970-2000)
• Analyse der räumlichen Verteilung der Rückwanderungen
• Erfassung demographischer u. sozioökonomischer Merkmale der RückwandererInnen
• Darstellung in Karten und Tabellen
• Erfassung der Determinanten der Rückwanderungsbewegungen
WSwiss Federal Research Institute WSLEidg. Forschungsanstalt WSLInstitut fédéral de recherches WSLIstituto federale di ricerca WSL
An ETH domain institute
Kontakt: Fabian Waltert, Eidg. Forschungsanstalt WSL, Gruppe Regionalökonomie und -entwicklung, Zürcherstrasse 111, CH-8903 Birmensdorf, [email protected] www.wsl.ch/reo
© explorish
Abb. 2: Identifikation von Rückwanderung anhand von VZ-Personendaten
mit Hilfe eines ökonometrischen Modells
Die Volkszählungen (VZ) bieten die einzige Möglichkeit, auf Grundl-age von amtlichen Daten gesamtschweizerisch die Rückwanderung-en zu quantifizieren. Auch verschiedene internationale Studien zurRückwanderung haben zu diesem Zweck Zensusdaten analysiert(z.B. Newbold 2001).