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Aus: Chronik der Pfarrgemeinde St. Ludwig (S. 85-86) Von Alfred Hovestadt (2002) 2. Kirchenmusik in St. Ludwig Auf Anregung von Pfarrer Antonius Wessel wurde am 21. Mai 1953 für die aufstrebende Gemeinde St. Ludwig ein Chor gegründet, dem Reinhold Schrameyer, der schon zu dieser Zeit als nebenamtlicher Organist tätig war, vorstand. I n der Gaststätte Richter fanden die Übungsabende statt, zu der sich schon bald über 80 sangesfreudige Damen und Herren einfanden. Albert Neuhaus wurde zum Vorsitzenden gewählt. Aus bescheidenen Anfängen entfaltete der Chor schon bald eine Wirksamkeit, die über den Rahmen eines regionalen Gemeindechores hinausging . In Gottesdiensten in der St. Ludwigkirche, im Fernsehgottesdienst Pfingsten 1973 und auf den verschiedenen Katholikentagen zeig te der Chor und das damit verbundene Orchester sein Können. Darüber hinaus fanden Konzerte mit Werken großer Meister statt. Das Requiem von Mozart, das Weihnachtsoratorium von Bach, der Messias von Händel, die Carmina Burana von Orff, die Krönungsmesse und die c-moll-Messe von Mozart, die Paukenmesse und die Harmoniemesse von Haydn, um nur einige zu nennen. Es ist Reinhold Schrameyer gelungen, im Laufe der Jahre mit dem wachsenden und reifenden Chor und dem allmählich entstehenden Orchester vielen musikalisch interessierten Gemeindemitgliedern und Freunden aus anderen Gemeinden die Musik näher gebracht zu haben. Er schaffte es, Freude und Begeisterung am Singen und Musizieren zu wecken. Im März 2001 übernahm Christina Meyer das Amt des Kirchenmusikers. Reinhold Schrameyer wird die Chorleitung weiterführen.

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Aus dem Leben und Wirken von Kirchenmusiker Reinhold Schrameyer, der am 4. Juli 2011 in Ibbenbüren gestorben ist

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Aus: Chronik der Pfarrgemeinde St. Ludwig (S. 85-86)Von Alfred Hovestadt (2002)

2. Kirchenmusik in St. Ludwig

Auf Anregung von Pfarrer Antonius Wessel wurde am 21. Mai 1953 fürdie aufstrebende Gemeinde St. Ludwig ein Chor gegründet, dem Reinhold

Schrameyer, der schon zu dieser Zeit als nebenamtlicher Organisttätig war, vorstand. In der Gaststätte Richter fanden die Übungsabendestatt, zu der sich schon bald über 80 sangesfreudige Damen und Herreneinfanden. Albert Neuhaus wurde zum Vorsitzenden gewählt.Aus bescheidenen Anfängen entfaltete der Chor schon bald eine Wirksamkeit,die über den Rahmen eines regionalen Gemeindechores hinausging.In Gottesdiensten in der St. Ludwigkirche, im FernsehgottesdienstPfingsten 1973 und auf den verschiedenen Katholikentagen zeigte derChor und das damit verbundene Orchester sein Können.Darüber hinaus fanden Konzerte mit Werken großer Meister statt. DasRequiem von Mozart, das Weihnachtsoratorium von Bach, der Messias

von Händel, die Carmina Burana von Orff, die Krönungsmesse und diec-moll-Messe von Mozart, die Paukenmesse und die Harmoniemessevon Haydn, um nur einige zu nennen.Es ist Reinhold Schrameyer gelungen, im Laufe der Jahre mit demwachsenden und reifenden Chor und dem allmählich entstehenden Orchestervielen musikalisch interessierten Gemeindemitgliedern und Freundenaus anderen Gemeinden die Musik näher gebracht zu haben. Erschaffte es, Freude und Begeisterung am Singen und Musizieren zuwecken.Im März 2001 übernahm Christina Meyer das Amt des Kirchenmusikers.Reinhold Schrameyer wird die Chorleitung weiterführen.

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Die CborQemeins'mait Sankt Ludwig 'feierte ihr zehnj'-ä,hri!les Bestehen

Eine fröhliche Gesellschaft hatte sich bei Brügge in Lehim eingefunden:

die Chorgemeinschaft Sankt Ludwig. Anlaß war die ,Tatsache, daß sie nunschon zehn Jahre lang in der' Sankt-Ludwig-Pfarrkirche in Ibbenbüren zurEhre Gottes und zur Erbauung der Gläubigen singt. Im Juli 1952 wurde, dieKirche geweiht, und im November kam Pfarrer WesseIs, der im Mai 1953seine sangesfreudigen Pfarrkinder aufrief, sich nach der Maiandacht am21. Mai 1953 auf der Orgelbühne einzufinden, um eine Chorgemeinschaft zu

gründen. I

Damals stan;<! noch keine Orgel'dort, nur ein geliehenes Harmonium.

.A:ber die Chorgemeinsehaft machtemit. In der Osternacht 1958 >erklangzum ersten Male die neue Orgel unter den kundigen Handen des Organisten und Chorleiter,s ReinholdSchTameyer.

In der festlichen a'emeinschaftfehlten auch nicht die früheren Mitglieder, die dem Chor aus familiarenGründen oder wegen Ortswechsels

nicht mehr ständjg angehören können. Der Sprecher Franz-Josef Meyet>ing eröffnete das Fest mit der Begrüßung und Ehrung des Präses,~ f a r r e r W e s s e l s , d e r d e r C h o r g e m ~ n schaft nun schon 10 Jahre vorsteht.Außer ihm ' und dem Chorleiterwaren es noch 13 Mitglieder, die vonAnfang an dabei waren. Vier vonihnen ,gehören seit der ersten Generalversammlung dem Vorstand an.An dieser Stelle müssen die Geschwister Niemeyer genannt werden ,die seit 10 Jahren als Schriftführerinnen fungieren.

Der . Präses und der Chorleiterdankten den Sängerinnen Lind Sängern für ihre treue Mitarbeit.

Nach einem guten Abendbrot lud

die Musik zu einer launigen Polonäse. Der fröhliche Tanz wurde immer wieder unterbrochen durchlustige Darbietungen der Jugend.

Nun heißt es für die Chorgemeinschaft wieder hart arbeiten; dennauf .dem Programm steht, wie jedesJahr um diese Zeit , ein Konzert.Diesmal sind es die. "Carmina BUl'a-na", eine Auswahl der "Lieder der

Benediktbeurener Handschrift" , eine

Sammlung von Liedern und Gesängen aus dem Mittelalter, die erst An

rang des vorigen Jahrhunderts wie-der aufgefunden wurde.

Im Volksbildungswerk hält Studienrat" Sonne am 25. November darüber einen Einführungsvortrag. Balddanachwerden die "Carmina Burana"in der Besetzun.g Soli, Chor, zweiKlaviere und Schlagwerk erklingen.

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Z U ~ ! ! I ! . ~ ~ ~ ! . ~ ~ ~ ~ b ~ ! ! ! . e n I b ben b ü ren . Eine fröhlime Gesellschaft hatte sim bei Dröge ait der

Münsterstraße einge'unden; die Chorgemeinsdtaft ,St. Ludwig. AldaB war dieTatsame, daß sie )imon 10 Jahre' lang in ' der SI. Ludzig-Pfarrkirme in Ibben

bören zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Gläubigen singt. Im Juli 1962wurde die Kirthe geweiht, pnd im ,November kam Pfarrer W es s e i s , der

im Mai 1953 seine sangesfreudigen Pfarrkinder aufrief, sith nath dem Maiandamt sm, 21. Mai 1953 auf der Orgelhöhne einzufinden, um eine Chorgemeinsmaft zu gründen. Damals stand nom keine Orgel dort, nut ein geliehenes Harmonium. Aber die ChorgemeinSdlaft mamte mit. In der Ostemamt 1958 , erklang .um ersten Mal fie neue 'Orgel, die sith unter den kundigen H ä n d e ~ des

Organisten und Chorleiters Reinhold S eh r a m e y e r immer wieder bewährt

hat Die Orgelweihe war eines der smönsten Erlebnisse, die die' Chorgemein

smaft St. Ludwig in ihl'el! Chronik aufgezeic:hnet hat.In der festlichen Gemeinschaft fehlten

auch nicht die früheren Mitglieder, diedem Chor aus familiären Gründen oderwegen Ortswechsels nicht mehr ständigangehören können. Oer Sprecher FranzJosef Me y e r i n g eröffnete das Fest mitder Begrüßung und Ehrung des Präses,Pfarrer Wesseis, der der Ghorgemeinschaft nun schon 10 Jahre vorsteht. Außer

ihm und dem Chorleiter waren es noch13 Mitglieder, die von Anfang an dabeiwaren. Vier von ihnen gehören seit derersten Generalv4'lrsammlung dem Vorstand an. An dieser Stelle müssen ganzbesonders die Geschwister N ie m e y e rgenannt werden, die in uneigennützigerWeise seit 10 Jahren als Schriftführerin- ,nen fungieren,\

Der Präses und der Chorwiter dankten

den Sängerinnen 'und 'Sängern ,für ihretreue Mitarbeit.

Nach einem guten Abendbrot beganndie Musik mit einer launigen Polo,n"lise.Der fröhliche Tanz wurde immer wiederunterbrochen mit lustigen Darbietungender Jugend.

Da am letzten Sonntag ,in der Pf.arreSt. Ludwig der Weltmissionssonntag wegen des Ewigen Gebetes vorverlegt

wurde, kam einer auf die Idee, für eme

Taufgabe von Heidenkindern zu sammeln,Dieser Einfall w\lrde begeistert aufgenommen, und 2 Heidenkinder konntenlosgekauft werden, die den Namen derPcrtronin !ier Kirchenchöre tragen sollen,nämlich Cäcilia.

Nun heißt es für die Chorgemeinschaftwieder hart arbeiten; 'denn auf dem Programm steht - wie jedes Jahr UI:\l diese

,Zeit - ein: Konzert. Diesmal ist es die" C arm i I i aB u r an a ", eine Auswahlder "Lieder der Benediktbeurener Handschrift",'einer Sammlung von Liedern undGesängen aus dem Mittelalter, die erstAnfang vorigen Jahrhunderts wieder aufgefunden wurde, Die Sprache ist das Mittellatein. Doch fehlt es auch-nidIt an Liedern im heimisdIen ,Mittelhodldeutsch sowie an welschen Einsprengseln. Lateinund Deutsch, Latein und Französisch vereinigen sich anmutig im !leIben Lied, CarlOrff hat es verstanden, auf der Grund-

' lage ,der Gregorianik und' des Jazz ineiner g ~ ü d d i c h e n Mischung die Lieder zuvertonen. ' ,

Im Volksbildungswers hält StudienratSonne am 25. November darüber einenEinführungsvortrag. Bald danach wird die"Carmina Burana" ,in der Besetzung, SClli.Chor, zwei Kla'Viere und Schlagwerk er

klingen.

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Reinhold Schrameyer: "60 Jahre - undkein bißehen leise"

Es ist wirklich wahr: Reinhold Schrameye5unser Organist, Chorleiter, Dirigent unoArrangeur, oder kürzer ~ e s a g t , - unser"Musikus" schlechthin, wird am 8. September 1991 60 Jahre jung!

Schon mit 22 Jahren war er in St. Ludwigtätig. Im Mai 1953 trafen sich nach einerMaiandacht sangesfreudige Damen undHerren mit ihm auf der Orgelbühne unsererKirche. Die Chorgemeinschaft St. Ludwigentstand.

Seit nunmehr 38 Jahren ist ReinholdSchrameyer für die St. Ludwig-Gemeinde

ein unschätzbares Musikalisches Juwel,denn was wäre wohl St. Ludwig ohne ihn?!

Reinhold Schrameyer ist es gelungen, imLaufe der Jahre mit dem wachsenden undreifenden Chor und dem allmählich entstehenden Orchester eine musikalisch geprägte Gottesdienstgestaltung zu entwikkein, die in dieser Ausdrucksstärke undVielfältigkeit sicher nicht in vielen Kirchengemeinden zu finden ist.

Die Ludwiggemeinde hatte zunächst nochkeine Orgel. Reinhold Schrameyer mußtesich mit einem Harmonium begnügen. Daserste öffentliche Konzert des Chores fand1955 im Apollo-Theater statt, und der Erlöswar für die neue Orgel bestimmt, die dannerstmals in der Ostern acht 1957 erklang.Nun fanden in jedem Jahr mehrmals kirchenmusikalische Andachten statt. Das jeweilige Programm wurde mit Bedacht vonReinhold Schrameyer ausgewählt und hatteseit jeher ein beachtliches Niveau. Bisheute hat sich die Tradition entwickelt undgehalten, jedes Jahr ein großes Konzert inder Ludwigkirche durchzuführen. Viele berühmte Werke der Kirchenmusik vom"Weihnachtsoratorium" von Bach bis zum"Requiem" von Mozart hat ReinholdSChrameyer mit seinem Chor und dem Or

chester einstudiert und zur erfolgreichen

Aufführung gebracht. Diese Konzerte lokken Jahr fü r Jahr viele Freunde der Kirchenmusik in unsere Kirche.

Andere wichtige und große musikalischeHerausforderungen waren für ReinholdSchrameyer sicherlich auch die Einladungen zu den Katholikentagen 1980 in Berlin,1982 in Düsseldorf, 1984 in München, 1986in Aachen und 1990 wieder in Berlin. Chorund Orchester übernahmen jeweils die musikalische Gestaltung eines großen Gottesdienstes. Für den KathOlikentag 1992 inKarlsruhe ist ebenfalls eine Einladung anReinhold Schrameyer ergangen, mit seinem

Chor und Orchester einen Gottesdienst musikalisch vorzubereiten und zu gestalten.

Ich denke, wir haben viele. viele Gründe,Reinhold Schrameyer am 8. September zuseinem runden Geburtstag zu gratulieren.Dann können wir ihm danken und nochweiterhin Freude am Musizieren wünschen,wir können ihm Gottes Hilfe und Segen erbitten für weitere gesunde und schaffensfreudige Jahre - auch zum Wohle einer lebendigen und musikliebenden St. Ludwig.Gemeinde.

Gelegenheit bietet sich am Sonntag, dem8.September 1991 im Pfarrzentrum St. Ludwig, nach dem Hochamt, das aus Anlaß des60. Geburtstages musikalisch besondersgestaltet und gefeiert wird.

In eigenmächtiger Abänderung seines komponierten Kanons "Steh auf und lebe ... " könnenwir dann alle singen: .

Reinhold soll leben,hoch soll er leben,er lebe hoch.Reinhold ist 60 Jahre jung,Musik die hält den Remhold in Schwung! - ja ...

(Wiederholung)

~ } ' # a 1 ( ~ ~ ~ (Brigitta Wiggers)

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Unser Chor feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Das bedeutet gleichzeitig:

50 Jahre Leitung des Chores durch Reinhold Schrameyer. Dieses Jubiläum sollte Anlass dafür

sein, einige Daten und Höhepunkte aus der langen Geschichte vorzustellen.

Im ersten Geschäftsbericht aus dem Jahre 1953 ist über die Gründung des Chores zu lesen:

"Mitte Mai 1953 forderte Pastor Wessels die sangeslustigen Pfarrkinder von St. Ludwig auf,

sich zu einer Chorgemeinschaft zusammen zu finden. Am 21. Mai 1953 erschienen nach der

Maiandacht etwa 50 Damen und Herren auf der Orgelbühne. Pastor Wesseis stellte ihnen

Herrn Reinhold Schrameyer, den Dirigenten, vor und sogleich begann die erste Probe."

Am 1. Weihnachtstag 1953 konnte der Chor zum ersten Mal auftreten mit der Messe in C von

Anton Bruckner.

Aus bescheidenen AnHingen entfaltete sich nun bald eine Wirksamkeit, die über den Rahmen

eines Kirchenchores hinausging. Reinhold Schrameyer verstand es immer sehr geschickt,

Neues mit Altem zu einer Einheit zu verbinden. Sein Chor folgte ihm bereitwillig auf diesem

Weg; er wurde dem alten Liedgut ebenso gerecht wie auch den modemen Meistem.

Nach einiger Zeit entstand zusätzlich eine kleine Instrumentalgruppe. Sie wurde im Laufe der

Jahre immer größer und entwickelte sich zu einem Streichorchester. Fast zur gleichen Zeit

kam auch eine Bläsergruppe aus Trompeten und Posaunen hinzu.

Als am Pfingstsonntag des Jahres 1973 ein Kamerateam des ZDF die festlich gestaltete Messe

aufzeichnete, entstand eine Übertragung, die ein lebhaftes Echo in allen Teilen der

Bundesrepublik und bis ins Ausland fand. In vielen Telefonanrufen und Zuschriften wurden

die Leistungen des Chores, der Instrumentalgruppe und der Tanzgruppe - bislang noch

einmalig in der Diözese - rühmend hervorgehoben.

Seitdem erreichten den Chor immer wieder Einladungen zur musikalischen Gestaltung von

Gottesdiensten in anderen Gemeinden: So z. B. von der kath. Studentengemeinde Münster

St. Petri allein dreimal, oder von dem ehemaligen Studentenpfarrer Waltermann aus der

Gemeinde St. Sebastian in Nienberge. Ein Höhepunkt war die musikalische Gestaltung des

Abschlussgottesdienstes einer Konferenz der niedersächsischen und nordelbischen Synode in

St. Michaelis in Hamburg.

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Der Chor fand neben der Fülle seiner Aufgaben im Gottesdienst noch Zeit für die alljährliche

Aufführung eines Werkes aus dem reichen Schatz der "großen Kirchenmusik", wie z. B.

Weihnachtsoratorium von Bach,

Messias von Händel,

Requiem von Mozart,

Krönungsmesse und c-moll-Messe von Mozart,

Paukenmesse und Harmoniemesse von Haydn,

Stab at Mater von Dvorak,

Messa di Gloria von Puccini,

Cäcilienmesse von Gounod.

Das Mozart-Requiem im Jahre 1985 war das 20. Konzert von Reinhold Schrameyer und

seinem Chor. Pfarrer Honsel hatte schon recht in seiner Begrüßung: "Ohne Reinhold

Schrameyer hätte es nicht angefangen, ohne ihn wäre es nicht zu diesem 20. Konzert

gekommen.

Erwähnt seien auch die mehrfachen Aufführungen des Oratoriums "Carmina Burana" von

Carl Orff. In Ibbenbüren wurde das Werk zur 250-Jahr-Feier der Stadt aufgeführt. Außerdem

im Kreisheimathaus Tecklenburg, ferner in der Partnerstadt Hellendoorn, zur 1000-Jahr-Feier

der Stadt Lingen, im Emsland-Gymnasium in Rheine und im September 1989 im Rahmen der

Woche "Erlebnis Mittelalter" im Bürgerhaus zusammen mit dem Kammerchor und dem Chor

des Goethe-Gymnasiums.

Auf den Katholikentagen in Berlin, Düsseldorf, München, Aachen und Karlsruhe haben Chor

und Orchester jeweils den großen Festgottesdienst der Katholischen Frauengemeinschaft

Deutschland musikalisch gestaltet.

Einer Einladung von Dr. Gietz, dem ehemaligen Stadtdirektor von Ibbenbüren, in den

Rheingau sind Chor und Orchester gern gefolgt. Ein abwechslungsreiches Wochenende mit

Gottesdienstgestaltung in der Pfarrkirche von Geisenheim und Besuche in den alten

Weinstädten Eltville und Kiedrich war für alle Beteiligten ein schönes Erlebnis.

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So weit der Rückblick mit einem Dank an die Vergangenheit; für die kommende Zeit erbitten

wir uns Gottes Segen und weiterhin viel Freude am Singen und Musizieren.

Den Festgottesdienst zum 50-jährigen Jubiläum feiern wir am Samstag, 12. Juli 2003, um

17 Uhr in der Ludwigkirche.

Maria Niemöller

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Reinhold Schrameyer

wird 65 Jahre.

Am 8. September f e i e r t unser Chor l e i t e r , Organis t und Dir igent

Reinhold Schrameyer se inen 65.Gebur ts tag .

Chor, Orches te r und d ie ganze Gemeinde S t. Ludwig möchten ihm in

großer Dankbarkei t dazu herz l ich gra t u l i e ren .

Und d ie gute Nachr icht gle ich vorweg:

Reinhold Schrameyer b l e i b t unserer Gemeinde erha l t en !Auf

ihntrifft in gewisser Weise der Ausspruch von Fidel Castro zu:

"Ein Revolut ionär kennt keinen Ruhestand."

Ein Revolut ionär ist m it Herz und Verstand bei der Sache;

Reinhold Schrameyer l eb t ganz in der Musik und für d ie Musik, und

e r hat ein neues Vers tändnis von Musik in unserer Gemeinde

entwickel t .

Für ihn i s t Musik nichts Abgehobenes und Exklus ives . Ihm i s t es

gelungen, immer wieder vie le Leute für d ie musikal ische Gestal tung

der Got tesdienste zu gewinnen, s e i es im Orches ter , im Jugendchor

und Ins t rumenta lkre is und im Gemeindechor.

Das wich t igs t e i s t fü r ihn neben dem großen Jahreskonzer t am Ende

des Kirchenjahres das Miteinander von Gemeinde, Orchster und

Chor: Wie o f t i s t schon Bewegung in d ie Gottesdiens tbesucher

gekommen, wie o f t i s t schon der Funke übergesprungen, wenn Chor

und Orches te r gemeinsam mi t der Gemeinde gesungen und gesp i e l t

haben! So können s ich d ie Menschen füre inander und fü r das

Geheimnis Got tes öffnen. Reinhold Schrameyer überleg t dabei ganz

genau, welche Lieder und Musikstücke zum Thema wirkl ich passen

so daß der Got tesdienst e ine Einhei t wird, e lne runde Sache.

Mehrere Lieder , d ie Reinhold Schrameyer se lbs t komponiert hat ,

s ind inzwischen f e s t e r Bes tand te i l des Liedgutes der Gemeinde; so

en t s t eh t immer wieder Neues und der Zei t und dem re l ig iösen

Empfinden Gemäßes.

Wir a l l e f reuen uns, daß Reinhold Schrameyer wei terh in m it se ine r

Schaf fenskra f t für unsere Gemeinde da sein w i l l ,

und wir wünschen ihm v i e l Freude und Erfül lung bei seinem schönen

musikal ischen Diens t .

Für den Chor: Michael Dudek

.,

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Aus der Chronik des Ludwigchores

Jahreskonzerte und besondere Ereignisse

24.11.1955:

18.03.1956:

25.11.1956:

16.04.1957:

09.1 0.1957:

Großes Konzert unter Mitwirkung des Dortmunder Kammerorchesters im Apollo-Theater

Der Reinerlös ist rur die neue Orgel bestimmt!

Passionsfeierstunde am Passionssonntag

Kirchenmusikalische Feierstunde aus Anlass des

Festes der heiligen Cäcilia

"Musik zur Passionszeit" im Saal Krusemeyer

"Chor und Kammermusik" im Saal Krusemeyer

In der Osternacht 1958 erklingt die neue Orgel zum ersten Mal.

Am 1. Ostertag 10.00 Uhr Festhochamt

Am 2. Feiertag 17.00 Uhr Weihe der neuen Orgel während der

kirchenmusikalischen Festandacht

08.05.1958:

27.07.1958:

25.09.1958:

30.11.1958:

18.12.1958:

04.03.1959:

30.08.1959:

10.11.1959:

04.12.1960:

Kirchenmusikalische Andacht

Kirchenmusikalische Andacht

"Musik am Herbstabend" im Saal Leugermann

Klavier und Chormusik aus dem 16. bis 20. Jahrhundert

Kirchenmusikalische Andacht am 1. Advent

Kirchenmusikalische Adventsandacht

Chor und Musikabend in der Aula der Kreisberufsschule

Der Reinerlös ist rur die, Aktion gegen Hunger und

Krankheit in der Welt' bestimmt.

Kirchenmusik zum Patronatsfest

Chor und Kammermusikabend in der Aula der Kreisberufs

schule in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Ibbenbüren

Adventsmusik in der Aula der Kreisberufsschule

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14.09.1961:

21.11.1962:

01.12.1963:

25.10.1964:

02.10.1966:

27.10.1968:

16.03.1969:

14.12.1969:

22.11.1970:

04.06.1971 :

17.11.1971:

19.11.1972:

Konzertabend in der Aula der Kreisberufsschule

Konzert im Musiksaal der Amtsrealschulezu Gunsten der Johannes-Bosco-Kirche

"Carmina Burana" von Carl Orffin der Aula der Kreisberufsschule

Chor und Orgelmusik am Christkönigsfest

Kirchenmusikalische Andacht

Geistliche Musik

Johann Sebastian BachKantate 56 - "Ich will den Kreuzstab gerne tragen"Kantate 104 - "Du Hirte Israel, höre"

Musik zum Advent

Geistliches Konzert

250 Jahre Stadtrechte Ibbenbüren"Carmina Burana" im Wichernhauszusammen mit den Chören der Michael- und Christuskirche

Geistliches Konzert mit Werken vonCharpentier "Te Deum" und Händel "Laudate pueriDominum" zusammen mit der Kantorei der Christuskirche

Telemann - Kantate "Du aber, Danie1, gehe hin"Bach - Kantate "Herr, gehe nicht ins Gericht"wieder zusammen mit der Kantorei der Christuskirche

Pfingstgottesdienst 1973/ Übertragung durch das ZDF

18.11.1973:

24.11.1974:

12.01.1975:

Bach - Kantate "Du Hirte Israel, höre"Mozart - "Krönungsmesse"

"Requiem" von Mozart

Erwachsenenchor, Jugendchor, Orchester und Tanzgruppesind eingeladen von der Kath. Studentengemeinde MünsterGottesdienst in der St.-Petri-Kirche

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30.05.l975:

16.l1.1975:

11.01.1976:

04.07.1976:

21.11.1976:

16.01.1977:

05.06.1977:

04.12.l977:

20.08.1978:

24.09.1978:

15.10.1978:

26.11.1978:

27.09.1979:

1000 Jahre Lingen/Ems

"Carmina Burana" von Carl Orff

in der Aula des Gymnasiums Georgianum

"Der Messias" von Georg Friedrich Händel

25jähriges Priestetjubiläum von Dr. Engelbert Beyer

Festhochamt in der Mauritiuskirche

Feierliche Altarweihe der Pfarrgemeinde St. Barbara

Musikalische Gestaltung

Antonin Dvorak "Stabat Mater"

Konzert in der Klosterkirche Gravenhorst

Pontifikalamt mit Bischof Heinrich Tenhumberg

auf der Freilichtbühne in Tecklenburg

Am selben Tag mit dem Chor der St.-Ludgeruskirche in

Rheine Auffiihrung des "Messias" von Händel in Rheine

im Schotthock.

"Weihnachtsoratorium" von Johann Sebastian Bach

Eucharistiefeier anlässlich des 25-jährigen Priestetjubiläums

von Pfarrer Bemhard Honsel

An diesem Wochenende erklingt zum ersten Mal das

Orgelpositiv

Chor-Konzert "Carmina Burana"

im Emsland-Gymnasium in Rheinezusammen mit der Chorgemeinschaft St. Ludgerus Rheine

Eucharistiefeier anlässlich des 24-jährigen Jubiläums

der Chorgemeinschaft

"Requiem" von Mozart

Einladung zur Mitwirkung an einem Gottesdienst in der

St. Michaelis-Kirche in Hamburg

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18.11.1979: Gottesdienst in St. Sebastian in Nienberge

mit Chor, Orchester und Tanzgruppe

04.-08.06.l980: Katholikentag in Berlin

07.12.l980: "Weihnachtsoratorium" von Bach

14.06.l981: Chor- und Orchesterkonzert in der Klosterkirche Gravenhorst

Werke von Händel, Buxtehude und Mozart

Einladung der Volkshochschule Hörstel anlässlich der

725-Jahr-Feier des Klosters

29.07.1981: Mitgestaltung des Heimatabends anlässlich des

Kreisempfangs fur den ISA-Kongress (International SchoolAssociation) im Tecklenburger Kreisheimathaus

22.11.1981: "Messias" von Händel

04.09.1982: Katholikentag in Düsseldorf

Gottesdienst in der St.-Adolfus-Kirche

21.11.1982: "Geistliches Konzert" mit Werken von Händel,

Williams und Dvorak

23.04.1983: Chor und Orchester fahren zu Dr. Gietz in den Rheingau

12.06.1983: "Carmina Burana" im Johannes-Kepler-Gymnasium

04.12.1983: Konzertprogramm: Bach "Wachet auf, ruft uns die Stimme"

und Mozart "Krönungsmesse"

Juni 1984: Katholikentag in München

"Messfeier der Frauen" musikalisch gestaltet

25.11.1984: Konzert: Bach - Kantate Nr. 56 "Ich will den Kreuzstab

gerne tragen" und Haydn "Paukenmesse"

06.01.1985: Festgottesdienst anlässlich des 70. Geburtstages von

Pfarrer Heinrich Bollmann

24.11.1985: "Requiem" von Mozart

10.-14.09.1986: Katholikentag in Aachen

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23.11.1986:

Juni 1987:

22.11.1987:

06.03.1988:

20.11.1988:

13.09.1989:

26.11.1989:

26.05.1990:

03.06.1990:

25.11.1990:

07.09.1991:

08.09.1991:

24.11.1991:

20.06.1992:

22.11.1992:

Konzert: Felix Mendelssohn - Psalm 42"Wie der Hirsch

schreit" und Haydn "Harmoniemesse"

Gemeindeforum in Ibbenbüren

Konzert: Bach Kantate "Herr, gehe nicht ins Gericht"

und "Krönungsmesse" von Mozart

amnesty intemational- 10 Jahre Gruppe Ibbenbürenl

Lengerich

Konzert in der Ludwigkirche

Konzert: Bach-Kantate "Wachet aufruft uns die Stimme"

und Haydn "Paukenmesse"

Der Kammerchor der Musikschule, der Chor des Goethe

Gymnasiums und der Ludwigchor singen die"Carmina

Burana" im Bürgerhaus. Es spielt das Westfälische

Sinfonie-Orchester Recklinghausen. Eine Veranstaltung

der Stadt Ibbenbüren.

"Requiem'" von Mozart

Eucharistiefeier der Frauen auf dem Deutschen Katholikentag

in Berlin

Pfingsten: Eucharistiefeier anlässlich der Verabschiedung

von Pfarrer Bernhard Honsel

Anton Dvorak: "Stabat Mater"

Einführung von Pfarrer Martin Weber

60 Jahre Reinhold Schrameyer

Konzert: Werke von Mozart: Teile aus der Messe in c-moll,

Regina Coeli und Krönungsmesse

Frauengottesdienst beim Katholikentag in Karlsruhe

Konzert mit Werken von Mendelssohn aus Psalm 42 "Wie

der Hirsch schreit" und"Was betrübst du dich, meine Seele"und "Harmoniemesse" von Haydn

5

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15.08.1993:

2l.1l.1993:

14.08.1994:

20.1l.1994:

02.04.1995:

26.1l.1995:

24.1l.1996:

23.11.1997:

22.1l.1998:

2l.1l.1999 :

26.11.2000:

Festgottesdienst anl. des 40-jährigen PriesteIjubiläums von

Pfarrer Bemhard Honsel

Joseph Haydn: Paukenmesse und

Felix Mendelssohn: Lobgesang op. 52

40 Jahre Ludwigchor und 40 Jahre Reinhold Schrameyer

in St. Ludwig

"Der Messias" von Händel

Gottesdienst mit Bischof Reinhard Lettmann zur Einweihung

des Caritas-Altenwohnhauses

Konzert: "Requiem" von Mozart und von F a u n ~

Anton Dvorak "Stabat Mater"

Werke von W. A. Mozart: Kyrie, Gloria und Credo

Et incamatus est aus der Messe in c-moll,

Kirchensonate C-dur rur Orchester und Orgel und

Krönungsmesse

W. A. Mozart: Kyrie d-moll und Requiem

"Messa di Gloria" von Giacomo Puccini

John Rutter: Requiem

Meyerbeer: Gott und die Natur

Bizet: Te Deum

6

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40 Jahre Chor heißt auth .,'

40 Jahre Reinhold Schrameyer in St. Ludwig

Reinhold Schrameyer, unserOrganist, Chorleiter, Dirigent und Arrangeur, oder kürzer gesagt, - unser

"Musikus" schlechthin, ist über 40Jahren im Dienst der Gemeinde tätig. Er ist einunschätzbares musikalisches Juwel, denn was

wäre wohl St. Ludwig nnng.

ihn?

spür deutlich, mit dem er Texte undMusik in Einklang zu bringen vermag.Ihm ist nichts gleichgültig. Aktuelle

Themen und ffragen derZeit werden dOch seineMusikauswahl aufgegrif

fen, wollen d ~ n Menschen erreichen, ihn an-rühren und aufmerksamwerden lassen, ihn öffnen- auch für Gott öffnen.Eine tiefe, echte

Religiösität wird bei ReinholdSchrameyer im musikalischenTun deutlich und spürbar.

Es ist Reinhold Schrameyer gelungen, im Laufeder Jahre mit dem wachsenden und reifendenChor und dem allmählichentstehenden Orchestereine musikalisch geprägte

Gottesdienstgestaltung zuentwickeln, die in dieserAusdrucksstärke und Viel-

' ---... --

fältigkeit sicher nicht invielen Kirchengemeinden zu flOden

ist.

Vielen jungen Menschen hat Reinhold Schrameyer im Laufe dieser vier

Jahrzehnte die Musik nähergebracht.Ihm gelang es, Freude und Begeiste

rung am Singen und Musizieren zu

wecken, Talente zu entdecken und

zu fördern.

Ein besonderes Augenmerk legtReinhold Schrameyer auf die Auswahl der entsprechenden Gesangund Musikstücke für Chor und G e ~ meinde. Hier wird das sensible Ge

Wir alle sind froh und dankbar,daß wir Reinhold Schrameyer ha-ben, denn wie schon anfangs be-

merkt: Was wäre, und wie ·wäre esin St. Ludwig wohl ohne ihn?!

Für den Chor:Brigitta Wiggers

Alle, die Reinhold Schrameyerund den Chor am Festtag begleiten wollen, sind eingeladen zumFestgottesdienstam Sonntag,

14. August 1994,10.15 Uhr

in der Ludwigkirche.lm Anschluß, findet ein Empfang im Pfarrzen .

trum statt, zu dem alle herzlicheingeladen sind, die ReinholdSchrameyer uhd dem Chor persönlich gratulieren wollen.

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2

.40 Jahre Chor der LudwlGkirche

Im Jahre 1954 ~ r ü n d e t e Reinhold Schra-" i

meyer den Chor derL u d w i ~ k i r c h e .

Ausb e s c h e i d e ~

nen A n f ä n ~ e n entfaltete der Chor sehr bald eine

Wirksamkeit, die über den Rahmen e.ines r e ~ i o n a l e n Gemeindechores h i n a u s ~ i n g . In G o t t ~ d i e n s t e n in der L u d w i ~ k i r c h e l im

F e r n s e h ~ o t t e s d i e n s t und auf den K a t h o l i k e n t a ~ e n in Berlin, Düsseldorf,

München und Aachen wurden neue Formen entwickelt.

Im Stadtbereich pflegt der Chor neben der gottesdienstlichen Mu

sik das ~ e i s t l i c h e Oratorium.So wurden in den v e r ~ a n g e n e n Jahren neben Kantaten und Mes-

, , ! : : ": .. . " " ' :

sen von Johann Sebastian Bach, ·,Wolfgang: Arnad.eus Mozart, FelixMen-.' , \ ' , ' ........ '

defssohn und dem fiTe Deum 11 yen C h a r p e n t i e r J o l ~ e n d e große Oratorien

und Messen aufge führ t : . . ... . ..';, ~ ~ ~ . , .,. ' ( '. : : ~ : : : ' : : : < : ' : " : > ~ < . : : ; ~ : . .

Der M e s s f a s i v o n ~ O e Q r g friedrich Händel, das

W e i h n a c h t s . - O r a t ö d u m ~ O n ' J e h a n n Sebastian Bach,

das Requiem VOh Woffganfjs .Amadeus Mozart, dieChor Sinfoniekantate . fI L d b g e s a n ~ " von Ferix

_ Mendelssohn, d ~ s Stabat Mater von Antonin

Dvorak l die Car,mina Burana von Cart.Orft'die Krönungsmesse und die

c-moll-Messe vonWolfgang Amadeus M o ~ a r t / d i e Paukenmesse und die

Harmoniemesse von Joseph Haydn. .

Chor und Orchester der L u d w i ~ k i r ehe werden aus Anlaß dieses Jubiläums amSonntag, den l4. A u ~ u s t , den

Gottesdienst um 10 15 Uhr m u s i k ~ l i s c h Orchester "'.gestalten. Der F e s ~ o t t e s d i e n s t hat das

Thema: !!In deinen Toren werd ich stehen, du freie Stadt Jerusalem, in

deinen Toren kann ich atmen, erwacht mein Lied." Nach dem Got

tesdienst wird der Chor mit Orchester e i n i ~ e Lieder aus den Carmina

Burana singen. ":... , . ' ,:

Reinhold Schrameyer

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Konzert am Totensonntag

24. November 1991, 17. 00 Uhr in der Ludwigkirche

Gedanken zur Krönungsmesse von W. A. Mozart

Wolfgang Amadeus Mozart , Hof- und Domorganist in Sa lzburg ,

war 23 Jahre a l t , a l s e r d ie sogenannte Krönungsmesse

komponier te . S ie wurde in Auft rag gegeben vom l e t z t en

regie renden ge i s t l i chen Landesfürs ten Sa lzburgs , dem

Erzbischof Graf Hieronimus Col loredo, der se l bs t he r r l i ch

d ie Verbindung von Thron und Al ta r ausnu tz te , gerade auch

in der mehrfachen Demütigun g se ines Hofkompositeurs Mozart .

Es hande l t s ich b e i d ie s e r Komposition um e ine ech te F e s t

messe fü r einen großen Kirchenraum, wofür auch d ie große

Besetzung m it St r e i c he rn , Hörnern, Trompeten, Oboen, Posaunen

und Pauken s p r i c h t . S ie wurde Ostern 1779 im Salzburger Dom

uraufgeführ t .

Das "Kyr ie e le i son - Herr , erbarme dich unser" , diese r ura l t e

Ruf der Chr i s t e nhe i t , o f t das e inz ige , was gequäl te Menschen

noch schreien können - in diese r Messe i s t er Ausdruck e ines

unverdrossenen Vert rauens auf Gottes Erbarmen.Im "Glor ia - Ehre s e i Gott" wird das Wort "Pax", Fr iede un te r

den Menschen, dre imal m it g rößtem Nachdruck angest immt.

Beachtenswert i s t auch d ie St e l l e , an der von der Vergebung der

Sünden, vom "miserere nobis" d ie Rede i s t : h ie r sch läg t d ie

Musik um in s moll ; h i e r wird e ine entsche idende Dimension

meines Menschseins , mein Versagen und Verschulden gegen a l l en

fa l schen Optimismus sehr persönl ich in Anschlag gebrach t .

"Glor ia" und "misere re" gehören zusammen.

Im "Credo", das m it e ine r Fuge ende t und a ls Rondo ange legt

i s t , f eh l t es n ic h t an dramat ischen Textdeutungen und Ton

malere ien , Moz a r t l äß t auch h ie r ke ine Gelegenhe i t aus, wicht ige

Textpassa gen m it g r ö ßtem küns t ler ischen Raff inement nachzu

ze ichnen.

Das "Sanc tus" , das Mozart ganz vom Chor s ingen l äß t , ist e in

Lobgesan g auf den dreimal-hei l igen Got t , der der a l l e i n i ge Herr

a l l e r Mächte und Gewalten ist.

- 2 -

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- Se i t e 2 - Gedanken zur Krönungsmesse

Unvergle ichl ich schön s ind das "Benediktus" und das "Agnus Dei

Lamm Got tes : Herr , erbarme dich unser" . Zweimal sch l i eß t s ich

das "misere re" an, das Mozart gegen d ie sons t üb l iche Musik

t r ad i t i on n i ch t abwechselnd von Sol i s t en und Chor, sondern

durch e ine Einzels t imme singen l ä ß t . Der einzelne Mensch s t eh t

zunächs t vor Got t und b i t t e t um Erbarmen, bevor dann der Chor

e i n f ä l l t .

Und noch e ine Bemerkung zum "Dona nobis pacem - gib uns den

Frieden" : d iese Musik kann uns neuen Lebensmut und Ste rbens t ros t

ve rmi t t e l n . Frieden also im Leben und Sterben, e in Fr iede , der

a l l e Vernunf t übe r s t e i g t .

Dann wissen w ir auch um d ie Wahrhei t der Aussage Schuber t s über

Mozarts Mus ik : S ie ze ig t uns in den Fins te rn i ssen dieses Lebens

eine l i ch t e , he l l e , schöne Ferne , worauf wir m it Zuvers i ch t

hof fen .

Außerdem werden Te i l e aus der c-moll-Messe und Regina Coel i l ae t a re

dargeboten .

Die Ausführenden:

Dorothee Fried - Sopran; Ruth Kronenburg - SopranMechthi ld Zacharias - Alt ; Jürgen Krone - Tenor

Ralf Erns t - Baß; Ludwig Schrameyer - Orgel

Chor und Orches t e r der Ludwigkirche

Lei tung: Reinhold Schrameyer

Pro g ramme, 6 , - - und 12 , - - DM, d ie zum E in t r i t t berech t igen , s ind

im Pfarrbüro , Musikhaus Weber, bei den Chormitgl iedern und an

der Abendkasse e rhä l t l i c h .

Reinhold Schrameyer

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Konzert am Totensonntag24. November 1991, 17.00 Uhr

in der Ludwigkirche

Gedanken zur Krönungsmesse

von W. A. Mozart

Die Krönungsmesse wurde Ostern 1779 im

SaJzburger Dom uraufgeführt.

Es handelt s.ich bei dieser Komposition um

eine echte Festmesse für einen großen Kir

chenmann, wofür auch die grof3e Besetzung

mit Streichern,Hörnern, Trompeten, Oboen,

Posaunen und Pauken spr icht.

Das "Kyde eleison - Herr, erbarme dich

unser li, dieser uraHe Ruf der Christenheit,

oft das e.inzige , was gequäl te Menschen

noch .schreien können - in dieser Messe is t

B,r Ausdruck e.ines unverdrossenen Vertrau

ensauf

Gottes Erbarmen.

Im /lGloda - Ehre sei Gott" wird das

~ Wort "Pax", Friede unter den fv/enschen.

~ dr ei ma,l. mi t größtem Nachdruck angestimmt .

i Beachtenswert is t auch die Stel le, an der

von del' Vergebung der Sünden, vom IImisere

re nobis 71 die Rede i s t : hier schlägt die

fv/usik um ins moll; hier wird eine ent ·

scheidende Dimension meines f\1enschseins,

mein Versagen und Verschulden gegen allen

falschen Optim.ismus sehr persönlich in

Anschlag gebracht. "Gloria" und I/misereren

gehören zusammen.

Im "Credo", das mit einer Fuge endet

i und als Rondo angeJegt i s t , .fehl t es nicht

l an dramatischen Textdeutungen und Tonma -

lereien. 'Mozart läßt auch hier keine Ge-

legenheit aus, wichtige Textpassagen mit

größtem künstlerischem Raffinement nach- '

zuzeichnen.

Unvergle.ichlJch schön sind das "Bene-

diktus" und das "Agnus Dei - Lamm Gottes:

I~ ~

I~

Herr, erbarme dich unser": zweimal schließt isich das "miserere" an,..das fv/ozart gegen

die sonst üb.uche fv/usiktradi t i on nicht

abwechselnd von Solisten und Chor, son

dem durch eine Einzelstirrme singen läßt.

Der eJnzelne fv/enschsteht zunächst vor

Gott und b i t te t um Erbarmen, bevor dann

der Chor ein fä l l t. .

iji f H;]

~ ~ t!'I

~ t,~ "~

Und noch eine Bemerkung zum "oona no - ~ : ~

bis pacem·- gib uns den Frieden": diese ~ Mus.ik kann uns neuen Lebensmut und ster- ~

i!benstrost vermitteln. Frfeden also im Le-:- ~ t

~ )en und Sterben, ein Friede, der alle Ver- ~

nunft übersteigt. \ ~ ~ ~ ~ Dann wissen wir auch ' um die Wahrhei t

r.;

der Aussage Schuberts über fv/ozarts fv/usik: ~ sie zeigt uns in den Finstemissen dieses ~ Leber:Js eine l ichte, helle" schöne Ferne,!

worauf wir mit Zuversicht hoffen.

Reinhold Schrameyer

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Mi,ttwoch,.11. September 1991

Ibbenbürener Volkszeitung

Reinhold Schrameyer wurde Sonntag 60 Jahre alt.

"Musik ist als wenn man

von ferne ein Licht sieht"-bee- Ibbenbiiren. "Ich bin sche Gemeindearbeit also -

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LOKALES Mittwoch, ,9. November 1988

Chorgemeinschaft der Pfarrgemeinde St. Ludwig besteht seit 35 Jahren

ach bescheidenen Anfängen eine.. ber egionale Popularität erreichtIbbenbüren.hnJllirnre

1953 gründete Reinhold

Schrameyer den Chor der

Ludwigkirche. Aus

bescheidenen Anfängen

entfaltete der Chor sehr

bald eine Wirksamkeit, die

über den Rahmen eines

regionalen Gemeindechores

hinausging.

Chöre und Orchester stampftman nicht aus dem Boden; siewollen wachsen. Jedenfallskonnte der Chor am 1. Weihnachtstag 1953 bereits auftreten;mit der Messe in C, von AntonBruckner. Das half dem Chorweiter. Vor allem erhielt er - dasist auch heute noch so - Zuwachs an vielen jungen Stimmen . Das zeichnete den Chorder Ludwigkirche besondersaus.

Nach einigen Jahren entstandauch eine kleine Instrumentalgruppe. Sie wurde im Laufe derJahre immer größer und entwikkelte sich zu einem Streichorchester, dem einzigen übrigensin der Diözese Münster. Fast zurgleichen Zeit entstand aucheine Bläsergruppe aus Trompeten und Posaunen, die wie dasOrchester bei vielen Anlässenim Kirchenjahr

Chor und Orchester entwikkelten sich so, daß größere Aufgaben vorbereitet werden konnten . Sie fanden - mit einer Ausnahme - immer am Totensonntag statt und gewannen schnellihr Publikum, das ihnen bisheute treu geblieben ist. Anfänglich war es notwendig, fürdie Konzerte eine Anzahl von

Mi tgliedern des OsnabrückerSinfonieorchesters zu verpflichten . Ihre Zahl konnte im Laufeder Jahre verkleinert werden.

Chor und Orchesterwuchsenan den immer größer werdenden Aufgaben;der Chor entwikkelte sich unter Reinhold Schrameyers kundiger Führung zu einem leistungsfähigen Oratorienchor. Beide konnten sichseit etwa 20 Jahren an immergrößeren Aufgaben bewähren.Genannt seien einige besondersproduktive Jahre.

1971 wurde das Te deum vonCharpentier aufgeführt, 1973die Krönungsmesse von Mozartund ein Jahr später das großeRequiem. Für 1975 wurde Händels Oratorium "Der Messias"vorbereitet. Ihm folgte 1976 das"Stabat mater" von AntoninDvorak. Das Weihnachtsoratorium von Joh. Seb.Bach war dasHauptwerk im Konzert des Jahms H177.

Bei fast allen Konzertenwurde neben dem Hauptwerkein im Umfang kleineres aberbedeutendes Werk vorangestellt. Dazu zählen vor allem dieKantaten von Joh. Seb. Bach.Mit der Vorbereitung eines modernen Werkes, der "CarminaBurana", von Carl Orff, übernahm der Chor eine besondersanspruchsvolle Aufgabe. In 1b-benbüren wurde das Werk ZW '

250-Jahrfeier der Stadt aufgeführt, außerdem im Kreisheimathaus Tecklenburg, ferner impartnerschaftlieh der Stadt Ib-benbüren verbundenen niederländischen Hellendoorn und

zur 1.0aO-Jahrfeier der StadtLingen,

Eine dankbare Aufgabe übernahmen Chor und Orchesterdurch die Mitwirkung auf denKatholikentagen in Berlin, DüsseI dorf, München und Aachen.

Auf den drei letzten Katholiken-

-tagen haben Chor und Orchester den großen Festgottesdienstder Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands musikalisch gestaltet. Eine besondere Aufgabe führte nach Hamburg. Chor und Orchester undTanzgruppe gestalteten einenFestgottesdienst im Rahmen derevangelischen nordeibisehen

Kirchenmusikwoche im HambUl'ger Michel.

Für das diesjährige Konzertwurden die Kantate "Wachetauf, ruft uns die Stimme", vonJoh. Seb.Bach und die "Paukenmesse" von Jo s. Haydn vorbereitet. Es findet statt am Sonntag, dem 20. November (Totensonntag) um 17 Uhr in der Ludwigkirche. Programme, die zumEintritt berechtigen, sind beiden Chormitgliedern, im Pfarrbüro s t. Ludwig und im Musik

haus Weber erhältlich.

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Ibbenbürener Volkszeitung L 0 KJ

~ a n k t · ~ q q V V i ~ . C ~ r ~ . r . d H .,' . I. . . I... / ~ ~ ~ . , ; , ' , \1

Dank·anBei I 1 h 9 1 § p , h t ~ m e y e r l V f o z a r t ~ , R ~ ~ ~ i e ~ ~ a r s e i ~ . 2 q ~ ~ 9 , J l ~ ~ r t ,,, g ~ i S , n . ~ t J . . U d w i 9 - K i r c h e .

VON HU,BEHI BRUC.qb ernpfmdllCljen und empflndsiJ,r brachten eine tadellose Lei

Ibbcnbüren, Wenn choi' un d men Tonspra,clte l'y,Iozartli ~ t w a a s t u n g , I, Nicht minder beeinOn:heliter der Luclwigslürc:he heißen) , (ltlq:h d ~ e si,c4ere i}uf,: qruclüe ' ,das · Orchetiter durch

zur.l )ähl.·lichen K ( ) n z r t einla- n u l ) ~ e l 1 e ~ e r ' l ' e ! 1 l ~ l Ufl.,q ~ p " U z i s e ~ un d rhythmisch litl'uf-den, 1st )hrwn großer Zuspruch S l n ! ! l ~ l . \ l t u t . . " .. fe s M ' : I ~ ~ ! e r e n . sielter. Ein geschmackvoll gc- .D1tferell?::lerter, ~ u t d U l : C J , ~ , . De r hinge Ludwig Schrastaltetes Plakat und die bisheri- horbal'el', nIcht forcIerter C ~ o r - ' meycr betreute zuverlässig dengen Leistungen auf eiern Gebiet klang besonders pe l der krqft.lg, Contmuo-Part um Orgelpositiv.der musica sacra hatt.en e in_gro . . Zupq:lqmclp,l) I n t e r p ' r e t a t l O ~ l der Kein Wunder also, daß das Pu ßes AuditOrium gebracht : 'DIe Kynefuge, di e a u f : g e ~ h l t ~ bhkJlrn sehr mItgenssen wurdeLudwig-KiJ'che WU  I' bis auf den D a . l ' b l ( t u n g des, "pies':. l r a j f un d l a ß langanhultender Ap p.letzten Platz gefüllt . ' mogenals BeIspIele fu r d l ~ L e ~ - , '181-1s losbrach, kaum elaß der

Pfarrer . Honsel hatte schon st l,mgskraft dIeses Chores oer- Schlu.Qakkord verklungen war.recht: "Ohne Heinhold Schra- vorgehoben wen;)en, d e : i;Iuki), Gott sei Dank verzichtete Heinmeyer hätte es nicht angefan- g ~ g e ! l E ! n p ~ pes K ? n z e r ~ e ~ ~ ~ u m holcl Schrarneyel' auf eine Zugen. ohne ilm wäre es nicht zu stImmliche 'Ermuelung z e l g t ~ gabe, oowohl der Beifall sie gediesem 20. Konzert gekommen": ' u.n d d l ~ Schlußfuge " C l l n . S < H l 7 radezu herausforderte. 'Dureh j<lhl'elange gezielte prä- t18 h .\ls '.ehensp r . n l ~ r e l ( 3 e n q t,llld· Nach · eier pl'avourösen Lei zise Ar beit mi t Chor und Orehe- a k ~ ~ ! 1 t l , l l W . ' t P1lJ.S1Zle r te WW P)lj,l stung l'.\TfI vergangenen Sllnntagster hat der .rührige Kirchen!Ull- KYl'le. .:" . ' . : ,' f l . darf man sich jetzt seh,On auf dassllcer während eies Vierteljahr- Auclj elle Sphsten zeigten.Sl,ctt ' nächste .Jahr freuen, wenn ReinhUlldert.s seines Wirkens an St. von der besten SeIte. Mechthüq hold Schrameyer mit seinemLudwig einen Klangkörper auf- ~ { l e h , S?Pl::')I1, Mecl:tÜlilp Perpßh '. Chor und Orchester wieder zugebaut, der in Ibbellbüren !lei- ~ a c h a n a s , AJt., Jllrgen KrOlje, . ihrem I{onzert einlädt. Ein volnt'sgleichen sucht und fü r 1\.011- ' fenol' , lUlq .Erwm SPi1eth f . \ ß " les 1-1a\.\s is t ihnen sicher,zert.e auf hohem Niveau bürgt. . . ~ ' .

19 Konzerte /hat R. Schl'ameyer in dieseIj Zeit <lufgefülllt,ellw stolze B l ~ n z . Du:! Auffphrung von Moiartti Hequiern amvergangenen Sonntag wa r das

20. und Anlaß für PIalTer !Ionsd , !ieinem Kirchenmusiker cf-fentlieh ckf1 nötißeJ/ pank altsz U ! i p r e c h e p : ' blirdtö'" VQf dornKonzert. " n\ t , _, ·df l" I ; J

Das Konzeh begdrilfittit zweiTdlen aus der Messe c-Moll KV626 von W.A_ Mozal'l.· BeidoSätze, das .. Kyrie" unel del"Credoteil .. Et.' i n c \ l ' I 1 u t u s cst" lJereitet.cn dq s Publikum auf: Mozartstiefgründige und auselrucksstarke Tonsprache vor, M.;!cht-'hild Hieh, Sopran, beeindI'llcjüei j e ~ l l ' b e ~ i,hl'er I n \ ~ ~ ~ p l ' e t a t i ( ) p ~ e s ,,1.,1 lnedl ndtus e" t .

Der Ludw ig-Cho.l' ist eine auf

merksame, gut durchgebildete,in allen Stimmen gleichmäßigund au sge wogen besetzt.e Sing-

gemeinschaft, die auIhorr;hen Blumen für das 20, Konzert nt·e,: der le itun 9 des bewa·.·hrtenlieB dlu'ch ihre durchweg sau-ben: Intonation ( c l a ~ will bei per Dir igenter '1einhoiq SGhrarneYflr (r.) vpn ,Pastor H<?nsel. . '

..~ i%f ,: . ~ • \u ··,' · ; . ~ ' - ; . M i t · · f S W ~ . < M ~ » · . . t ; s . ; & l ' f f ' . . . t ~ l ~ . t ß ' ) i « . < r . ~ ' . 4 ... H .. . . . . . . . . . . . . . . .-_ ...-. .... ... ..

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Zum zwanzigsten Mal Konzert in der Ludwigskirche:

Ein lebendiger.Vortrag

bewies Niveau des'Chores. . . . . - '. . .

Mehrmonatige Probenarbeit z a h l t ~ sich 3US / Viel Beifall.' ~ Von F r a n z - J o e f ~ eh li ~ . ' f'.·· , .

I b ben b ü r en . In einer insgesamt spannungsdichlen tnle I<ünstlerltlgende: Ein gespenstischer Mann - Verbotewie musikalisch hochstchr.ndHn Auffi ihnmg bl'llchte Reit.- des Todlls.- habe bei J\'(oz<l'1 für einen unbekannten Auf-hold Schnlmllyer mit sflinl!ln Kirchenchor, eineIJI Orchll- lraggebllr eino Totenß1l1tise hef/tollt. Die wilnillllr dramllti-siO/' und vier' Solishm am Sonntag Musik \'1IJ1 W, A. Moz.art sche Wllhrheit hat don jungen Grnfen Walsegg IlIIi Authag-in der vollbIl611t:l.ltm I.udwigskirche zu Gehör. P ilS Pro- . geber entJurvl, der 4 flses Work später als eigenll Komllosigramm umfllßlIl zwoi dflln Totensonntag entsllrec)lendo tion nusgub. Früho Skizzen MO;lllrts für ein RequiemWerke. ruligiö!ler Musik. Am Anfang zwlli Siilze I\UIi dill'Itltzten lind b.,deutendslfln Messe dllH rllifen Moznrt, de r . gehon bis in das lallr 17114 zurück und zuigen ZuslIlIIllum-Miss" c-Moll (KV 427 , 17(12); dallilch dall IIls "Hohelied \'01\ hänge mit dur ebeJlfl111s wlVoliendot gebliebenen c-Moll-Tod untl Ewigkoil" bezeichn(ltlJ RequhlDl (KV fi26, 1791), illl Messe. Nllch Mo?:arts Todu vollendete und ergänzte sllinTodesjllhr MOZll!'ts geschridJCII. Gllrade um' die n t s l l " .Schüler Sül\mayr !ins als TOI'I!9 hinterlasstlno Werk, vonbungs'Jllllchichlo des }toquimn8 !'uhmt sich q,ine sentjnum- Mm:l1!'ts I l l n d sind r!ip Sqlzll b i ~ zum " L l l c r i m o ~ l I " Ilrhalten.

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Ibb,enbüren

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Westfälische Nachrichten4530 IbbenbürenMarktstraße 3 ·<ii:'05451/4040

Zu Beginn' im c-MolI-Kyrie · bllein- stark, das ßng mensuriert e Orgelposilivdruckte Reinhold Schl'Umoyera Chor sehr leise. Gelgllntlich wllw;cht e munintoplltionssicher und mit voluminösem Bieh innerhalb der ' geschlossen allsAusdrucksvermögtln, Für dus gesamte dl'uckssturken Aufführung Iltwas U1llhrKonzert blleh diese Iliingerische Gestah meditative Vi3rhp)!onhllit.tungskraft ohne Verschloißerscheinun - Im lit.urgischen Einleitungslied "Regon erhalten. Trotz . dllr geringefflll qt\imn aeternam", das der KompositionBesetzung in den Männerstimmen noch . den Namen gegeben hat, griff der Chor

Bin ziemlicha ~ l s g e w o g e n ( j r

Klang, .d a ~

von de n Instrumenten vorgetragenewenngleich die Stra hlkrul't der jungen düstere ' Eingangsmotiv auf und verinSoprane dominierend war. Mechthild norlichte den von dumpfer Trauer und

Rieh (Bremen) sang die Solosteile im frommer \)ernul geprägten Charakter.

Kyrie und dM große; von hellen Holz- . Nur das psalll10dillrend gehaltene Sobläsern umspielte un d an Koloraturon pransolo bohn ' "TB docel" htlllt diesewiche Solo des "Et inr.arnatus est". Rein Trßuerstimmung kurz auf. Makßlloliin alltm Lagen, mit ' überzeugender gelang dem Chor auch der Kyriesatz, inBestimmtheit und v Q U i n n e r ~ l r Spann- Sei\ler Anlage ·eine von Ba ch und Hänkraft.gest,!ltete die 'sQpranistin die V!H- \. d ~ l beeinflußtll Doppelfuge. Im kriiftigtonung des Wunders qlll' Menschwer- ?:upackenden Tempo erklang die vondung Christi. ' Angst und Grauen des jüngsten Gerich-

Für diese Einleitung\md das nun (0)- . tes erfüllte Sequenz "Dies irae", lautma.gonde Requiem hatte sich ein etwa lel'isc:h dabei die zittemdon Streicher

:.!oköpfiges Orchostor vereinigt, dem stimmen .Auch ·das kraftvoll geblaseneauch eine Reihe Musiker aus dem Posaunensolo im "Tuba mirum" (nichtOsnabl'ückel' Symphollieorchester an , i m m e ~ ganz intonationssicher) ist Ausgehörten, Mit sparsamer ' Gestik, doch druck des Textinhalts. Über einfachen

gezielt Schwerpunkte setzend, führte BegleitakkordßI1 des Orchesters wirdSchrameyer dieses nicht stündig zusam- dieser Satz fast ausschließlich von dem

menspielellde Instrumentalensemble Solislen-QlIlJ.rtet.l vorgetragen. Neben

konzentriert und stilsicher zu e iner der Sopranistin voll und modulationsfähomogenen Leistung. Die klangliche hig die Altstimme von Mechthild

Färbung verzichtet auf Flöten, Oboen Zacharias (Halle) . Daneben mit schIanund Hörnor. Streicher. lind Holzbläser keIn lind allch in ho hen LagllI1 kultivierwarß\1 ausgewogen, die r p s a ~ I I W I l recht tern T e f l ~ r IUrgen Krone (OslIabrück).

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ales Diepstag; 26. NpvelTlber 1985

11'" • :.. 1-

lozarts Requiem wurde zl!m m u s i k a l i s ~ ~ ~ ~ l ~ ! e i g n i , s .' " • • ~ ... , . . • l' .,

'2:~ ~ , .~ 1 t . ' ~ Viel Beifall für Chor und Ordwllter der l . u d w i g " K i r c h ~ ~ ..b o ~ . fluch d l l r A u ~ J ~ ~ P ~ .. v o ~ t r f ~ z a r t 8 RllquillID amSonnlngnnchmittag foto: -rlti-

Mit sympi;thi,chen Timbre und fülligerTiefe gefiel als Baß Erwin Spaett (HaIlIburg). Die Solisten hatten hier wie auch

im späteren ßenediktussatz Gelegenheit. ihr Ki)nnen bei der A u s g ~ s t a l t l l I l g der weilgesJ.lunnten kuntalJlen MeloelilJunter Beweis zu stelle:o. Solistisch unpauch im Z ~ l s a m m e n k l a n g i l u s g e w o ~ e f l . bel den fugierten Satzen um DurchSichtigkeit bemüht. gelang eine überzeugende Darbietung eies Mpzartschen Meisterwnrkes.Die punktierte Rhythmik im "Rex

trumendlle" vereinigte Chor und Orche- ,ster zum ergreifenden Ruf nach dllln"König schrecklicher Gewalten". ersldiu Schlußworte "Salve me" führen Zl\r

Verinnerlichung und leiten zu demSolislen-Quartett "Recordare" ül:)er . inverhnltener Gestalh.\ng i n t e r p r e t i e r l l l ~

:--- ' ! I1 ,.

die Solistqn die trÖstliche Innigkeit die- iubelnde ' Preü;lied ,des ..Sanctus". AuchSeS Satzes. Die Bitttm von E;rrettung vor der lebel1dig gestalMe Vortrag dei'den Höllonstrafen im .,Confutatis·' ,Schlußfuge ;,Quamo!im Abrahae" zum

(Wenn ,Empörung. Fluch q.nd ~ a c h e ) Abschluß der beidt)n Offertoriumssälzehrac;hte der Chor in der VPIl Mozart bewios c I l l ~ hohe Niveau'des Chores. dergewollten Gegensätzlichkeit 'schön h e r ~ sich i n m e h r m o n a t i g e r Probenarbeitalls: Den Männerstimmen. (Verdam!ll" bestens vprbereitet hatte, Das fnstein-

ten) traten die Frauenstimmen (Seligen) stündige Requiem ließ Im diesemgege/Jüber. erst danach im Gesarr)tchor Tl.ltensonntag bei den Zuhörern dasdas reuevollu Gebet. Die dynamiscl1e persönliche Beklmntnis Mozarts zuTodAusgewogenhoit. zwischen Chor l I n c ~ und Ewig)\eit neu lebendig werden. DasOrchester wal' in diesem E ; a t ~ nicht Publikum dankte mit reichem Beifallimmer a l \ ~ g e r e i f t . EindringliCh gelang den Solisten. dßrn Orchester und demdie Gestaltung eies .. L a c r i i n Q s . ~ ' . im TOll pirigenten. Bh,lmen und ein besondemsergreifender Klage vorgetragf.ln; Auch in Lob erhielt der ·Initiator von Pfnnerden übrigen pätzen entstl;lnd eirle wech- Flo,l1se1. Dank Reinhold Schrameyersselhafte Stimmung zwiscl1eq Ergriffen- . Ilnermüd\icher Arbpit ist es möglich,

heit. Flehen lind bekJemmßnder 'Angst. daß mm schon zum zwanzigsten MaleBesonders \leeindruckend Und imponie- ein K Q n z e r ~ in:der [.l.Idwigskirche stutt-rßnrt in der J(langsewnH des C h p r ~ s c1i1$ finden kOlnüe. ( I '

" ' . . . . . . v.. ; . : . ~ , ; •. . J . ~ ~ { · ' : ' ~ I I ! i 1 " - - , .

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DIAKONIA

Internationale Zeitschrift für praktische Theologie

Zehnter Jahrgang Januar 1979 Heft 1

Sonderdrudc.

Grünewald Herder

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Praxis

Bernhard Honsel -

Gemeinde Ibbenbüren-St. Ludwig

25 Jahre Chorgemeinschaft -

Grund zum Feiern

Der folgende Beitrag bietet die Texte eines

Sonntagsgottesdienstes, der aus Anlaß ei

nes Jubiläums besonders festlich begangen

wurde. Nach einer Einführung von Pfarrer

Honsel über die Vorbereitung des Festesund über die Tanzgruppe bringen w ir die

gesprochenen und gesungenen Texte mit

ganz wenigen Kürzungen. Als Teilnehmer

dieses Festes waren w ir von diesem Got-

tesdienst t ief beeindruckt und konnten

feststellen, wie wichtig jedes Detail war

und wie sehr auch disparat Erscheinendes

(wie z.B. die alten Choräle und die ein-

und mehrstimmigen rhythmischen Gesän-

ge) zu einem beispielhaften Festgottes-dienst verbunden werden kann, an dem

wirklich die gesamte Gemeinde aktiv teil-

n immt und den sie gemeinsam feiert. red

1. Vorbemerkungen

Feste und Feiern als Realisierung von Ge

meinde

Feste und Feiern sind wichtige Elemente

gemeindlichen Lebens; sie sind mehr: im"gewissen Sinne sind sie Realisierung von

Jbemeinde. Sie bringen Menschen mitein

ander in Kommunikation, Gemeinde wird

erfahrbar - erlebbar.

Daher suchen wir im Laufe des Jahres

Anlässe zum Feiern, die möglichst viele Ge

meindemitglieder betreffen, sodaß sie mo

tiviert sind, Vorbereitung und Mitwirkung

der Feier mit zu verantworten.

Ideal ist es, wenn liturgische Feier und

weltliche Feier im Zusammenhang stehen.

Dann kann in der liturgischen Feier das

Leben transparent werden, und die Dichte

der liturgischen Feier kann in der weltli

chen Feier ausschwingen und verleiht die-

seI" eine Atmosphäre, die sich sonst selten

so einstellt. - Ein solcher Anlaß war für

unsere Gemeinde das 25jährige Bestehen

des Chores am 15. Oktober 1978.

Die Vorbereitung

Im Pfarrgemeinderat wurde lange vorher

überlegt, wie dieses Fest ein Fest der gan

zen Gemeinde werden könne. Nach Ab

sprachen mit dem Chor und den anderen

Gruppen wurde beschlossen, nach der li

turgischen Feier die Gemeinde ins Pfarr

zentrum zu einem großen Frühschoppen

einzuladen. Die Frauengemeinschaft er

klärte sich bereit, ein kaltes Buffet herzu

richten. Jugendliche übernahmen den Aus

schank und den Kellnerdienst. Die Unko

sten sollten durch die sonntägliche Kollek

te gedeckt werden. Auf diese Weise waren

schon der Pfarrgemeinderat, die Frauen

gemeinschaft und die Jugendlichen in be

sonderer Weise an der Vorbereitung be

teiligt und motiviert mitzumachen.

Für die liturgische Gestaltung wurde -

wie sonst bei Festtagen und besonderen

Anlässen - der Liturgiekreis eingeladen.Es zeigte sich, daß die Mitglieder des

Liturgiekreises große Mühe hatten, dieses

Fest zu dem ihrigen zu machen, so sehr

sie den Chor und seine Arbeit schätzten.

Aus der Erfahrung dieses Abends wurden

interessierte Chormitglieder gebeten, zu

sammen mit einigen Mitgliedern des Li

turgiekreises die liturgische Gestaltung zu

erarbeiten. Acht Chormitglieder und vier

Mitglieder des Liturgiekreises haben dannnachstehende Feier entworfen.

Struktur des Vorbereitungsabends: 10 Mi

nuten Zweiergespräch, Thema: "Das Sin

gen und Musizieren im Chor - was be

deutet es mir?"

30 Minuten Austausch im Plenum

Danach wurde jeder gebeten aufzuschrei

ben, was er sagen würde, wenn er am Ju

biläumstag für sich und den Chor ein

Zeugnis geben könnte (ca. 20 Minuten).

Jeder la s sein Zeugnis vor. Zwei Sprecher

des Chores und zwei Sprecher des Litur

giekreises wurden ausgewählt, ihre etwas

überarbeiteten Zeugnisse in der Liturgie

vorzutragen.

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Die Tanzgruppe

Seit 1972 besteht in unserer Gemeinde

eine Tanzgruppe, die an den hohen Fest

tagen (Ostern, Pfingsten, Weihnachten)

und bei besonderen Anlässen (Pfarrfest

etc.) die Liturgie durch Ausdrucksmedita

tion mitgestaltet. Die Gruppe zählt 10 bis

16 junge Mädchen (14 bis 19 Jahre) und hat

sich im Laufe der 6 Jahre drei Mal er

neuert.

Wie is t die Gruppe entstanden? Ein wich

tiger Grundsatz des Gemeindelebens lau

tet: jeder soll entsprechend seiner Bega

bung in der Gemeinde mitwirken, mit ver

antworten, mit gestalten. Das gilt geradefür die Feier der Liturgie, die Mitte und

Höhepunkt des Gemeindelebens ist.

Vor 6 Jahren fragten junge Mädchen, ob sie

nicht auch beim Gottesdienst tanzen könn

ten. Der Pfarrgemeinderat entschied, die

Jugendlichen können Weihnachten eine

Andacht gestalten und in dieser Andacht

auch tanzen. Das erste Experiment fand

guten Anklang, und so erhielt die Tanz

gruppe die Erlaubnis, in der Osternachtmitzuwirken.

Seither ist der Tanz in unserer Gemeinde

ein fester Bestandteil der Liturgie der

Festtage. Als liturgischer Ort des Tanzes

haben sich bewährt: der Zwischengesang

und die Meditation nach der Kommunion,

an Weihnachten zu Beginn des nächtlichen

Gottesdienstes eine Pantomime.

Die Mädchen üben nahezu das ganze Jahr

hindurch an einem Abend in der Woche.

Hin und wieder haben Erwachsene Anre

gungen gegeben, doch die Gruppe arbeitet

am liebsten selbständig und hat inzwischen

für 9 liturgische Gesänge Gestaltungen er

arbeitet.

Das Hauptmotiv der Mädchen war und ist

die Freude am Tanz. Hin und wieder bin

ich als Pfarrer dabei und versuche, die

Gruppe zur Meditation zu führen, sodaß die

Mädchen ihren Tanz langsam mehr als Ge

bet begreifen. Die Mädchen sagen überein

stimmend, daß sie selbst und durch sie ihre

Familienangehörigen und Freunde eine

ganz andere Beziehung zur Liturgie ge

wonnen haben. Für die meisten ist zum

Beispiel die sonntägliche Teilnahme am

42

Gottesdienst selbstverständlich geworden.

Für die Gemeinde is t die Mitwirkung der

Tanzgruppe an den Festtagen eine wert

volle Bereicherung der Liturgie und für

viele eine kostbare Selbstverständlichkeit.

Das eucharistische Hochgebet als "Tischge

bet"

Von vielen Gemeindemitgliedern, beson

ders von Kindern und Jugendlichen, wird

der Mitvollzug des Hochgebetes als schwie

rig empfunden. ("Nach der Predigt wird die

Messe langweilig . . .") Es wiederholen sich

dieselben, den heutigen Menschen schwer

verständlichen Gebete. Eines Tages entdeckten wir in einem holländischen Ge

sangbuch einen Text und eine Melodie für

ein "Tischgebet". Wir übersetzten und er

weiterten den Text und führten dieses

"Tischgebet" ein als Wechselgesang (Ka

non) zwischen Chor und Gemeinde (bzw.

Kantor und Gemeinde). Es zeigte sich: die

ganze Gemeinde, vor allem die Kinder und

die Jugendlichen sangen sofort begeistert

mit. Seither singen wir dieses Tischgebet

an Festtagen und etwa einmal im Monat.

In der Mitte spricht der Priester die Epikle

se und den Einsetzungsbericht. Vor dem

Vater unser spricht der Priester ein Me

mento für die Kirche, den Papst, die Toten

und die Doxologie.

2. Die Eucharistiefeier

Orgel: Fuge Es-Dur (J.S. Bach)

Einleitung (Pfarrer):

Ganz herzlich begrüße ich Sie alle, die Sie,!!

heute hier zu dieser Eucharistiefeier geJ!i:",'

kommen sind. Ein besonderer Gruß gilt

den Damen und Herren des Chores, des

Instrumentalkreises, den Mitgliedern des

Kinder- und Jugendchores sowie der Tanz

gruppe.

Seit 25 Jahren singt der Chor in dieser

Kirche. Wir möchten Ihnen heute danken

für die vielen, schönen Gottesdienste und

Konzerte, die Sie in diesen 25 Jahren mit

gestaltet haben. Und wir möchten uns mit

Ihnen freuen. - Stellvertretend für alle

nenne ich die fünf Chormitglieder, die un

unterbrochen 25 Jahre gesungen haben . . .

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ZO Janre ;:,•. Luawlg-l,...nUr, aas nelJJL aUI':u.

25 Jahre Reinhold Schrameyer. Du, lie

ber Reinhold, bist der einzige, der seit

Bestehen der Gemeinde hauptamtlich in

dieser Kirche Dienst geleistet hast. Du

warst und bist Dirigent des Chores. Du

bist Organist in St . Ludwig. - Jahr fürJahr, Sonntag für Sonntag, Werktag für

Werktag, bei Hochzeiten und Beerdigun

gen hast Du die Gemeinde an der Orgel

mit Meditationen und Liedern begleitet.

Deine einfühlsame, ehrfurchtsvolle Art, die

Orgel zu spielen, die Lieder und Stücke

auszuwählen, schafft jeder Feier die ihrgemäße Atmosphäre. - Wenn ich hin und

·'l, wieder etwas gehetzt und unkonzentriertin die Kirche kam, hat Dein Orgelspiel mir

oft geholfen, mich zu sammeln - zu mir

zu kommen und so frei zu werden für das

Gebet. - Ich weiß, daß viele es ähnlich

erlebt haben. Dafür möchte ich Dir im Na

men der Gemeinde und vieler, die sich zu

ihr gehörig fühlen, recht herzlich dan

ken. - Ich hoffe, daß wir noch viele Jahre

gemeinsam hier in St . Ludwig zusammen

wirken und feiern können.

.~ j !

Heute kann ich auch einige liebe, persön

liche Freunde begrüßen. Es sind dies Pro

fessoren der Theologie aus Österreich, der

Schweiz und der Bundesrepublik, die ge

meinsam die Zeitschrift "Diakonia" her

ausgeben, eine Zeitschrift für praktische

Theologie. Sie reflektieren die Arbeit in

den Gemeinden und geben aus der Sicht

der Theologie Kritik und Anregungen. Seit

einigen Jahren haben sie mich eingeladen,in ihrem Team mitzuarbeiten. Dafür bin

ich dankbar, weil ich auch für unsere Ge-

meinde hier Kritik und Anregung erfahren

habe. - Die Mitglieder des Teams haben

an diesem Wochenende in Osnabrück ge

tagt und wollen heute hier mit uns feiern.

Herzlich willkommen!

Wir beginnen den Gottesdienst und sin

gen:

"Lobe den Herren, den mächtigen Königder Ehren" (mit Bläsern)

Liturgische Überleitung (Pfarrer)

Seit es auf der Erde Menschen gibt, haben

sie Feste gefeiert. Im Fest feiert der

besonderen Grund zum Feiern, weil uns

in J esus Christus eine neue Hoffnung ge

schenkt ist.

Der Alltag mit seinen Sorgen, das Ein

gespannt-sein in Pflicht und Arbeit nehmen uns oft so gefangen, daß wenig Raum

bleibt für die Freude, für Fest und Fei

ern. - Herr, erbarme dich!

Jeden Sonntag versammeln wir uns hier,

um Besinnung zu halten, und fragen: Wie

habe ich in dieser Woche gelebt? Was hatmich geleitet? Was möchte ich tun? -

Herr erbarme dich!

Wir wollen versuchen, still, offen zu wer

den für Gott, für Gott, der uns nahe ist. -Herr erbarme dich!

"Lobet den Herren, alle Völker, preiset den

Herren, alle Welt!" (für fünfstimmigen

Chor, Gemeinde und Combo-Besetzung;

von V. Blarr)

Lasset uns beten:

Gott, du unwandelbare Kraft und ewiges

Licht, schau gütig auf deine Kirche und

wirke das Heil der Menschen. So erfahre

die Welt: Was alt ist, wird neu, was gebeugt ist, aufgerichtet, was dunkel ist,

licht, was tot war, steht wieder auf zu

neuem Leben. Und alles wird wieder heil

in seinem Ursprung durch Christus, unse

ren Herrn. - Amen.

Überleitung zur Lesung

In vielen menschlichen Bildern sprechen

die Propheten - heute der Prophet Je

saja - von dem, was Gott an seinem Festfür uns tun wird: ein Mahl wird bereitet,

die Völker werden eins in der Gemein

schaft in Gott, und Gott schenkt den Men

schen jene Freude, die er allein zu schen

ken vermag: kein Tod mehr. Er selber

wischt die Träne vom Gesicht der Weinen

den. Seht, so ist unser Gott.

Lesung

Der Herr der Heerscharen wird aus diesem

Berg allen Völkern ein Mahl bereiten mitfeinsten Speisen, ein Gelage mit edelsten

Weinen, mit besten, feinsten Speisen, mit

besten, edelsten Weinen. Er vernichtet auf

diesem Berg die Hülle, die alle Nationen

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verhüllt, und die Decke, die alle Völker be

deckt. Er vernichtet den Tod für immer.

Gott der Herr wischt die Tränen aus jedem

Gesicht. Er nimmt hinweg die Schmach

seines Volkes von der ganzen Erde. So hatder Herr gesprochen. An jenem Tag wird

man sagen: Seht, unser Gott, auf den wir

hofften, daß er uns rette. Das ist der Herr,

auf den wir hofften; laßt uns jubeln und

uns freuen über seine Rettung! Denn die

Hand des Herrn ruht auf diesem Berg.

Große Litanei *(Schola, Gemeinde, Tanzgruppe)

Komm, se i uns nahe, Licht unseres Lebens!

Laß unsre Augen die Herrlichkeit schauen!

Zeig Deine Macht, komm, uns zu befreien!

Komm, sei uns nahe, gib uns neues Leben!

Gott, komm zu uns und gib uns den Frie

den . . .Wie lange soHn wir in Sehnsucht noch

warten?

Auf dich vertrauen wir, lebendiger Gott!

o Gott, kannst Du uns denn jemals ver

lassen?

Was bedeutet uns der Kirchenchor?

Sprecher der Gemeinde:

Wir haben mit einigen Mitgliedern unseres

Chores in dieser Woche überlegt, was Chor

und Gemeinde für uns bedeuten. Wir möch

ten einige unserer Gedanken vortragen:

1. (Studentin, 20 Jahre): Seit 5 Jahren sin

ge ich nun in unserem Chor. In dieser Zeit

ist die Bindung so stark geworden, daß

der Chor zu einem Teil meines Lebens geworden ist. - Für mich bedeutet die Ar

beit mit Musik, sei es im Gesang oder

Cellospiel, die oft Konzentration und auch

Anstrengung fordert, sehr viel.

Durch die Musik - ob in unseren Konzer

ten, in den Messen oder bei den Proben -

erlebe ich Gefühle, die vielleicht im nor

malen Alltagsleben nicht auftreten können

und auf die ich nicht verzichten möchte.

Besonders die Gottesdienste, die wir ge

stalten, sind für mich immer wieder ein

• vgl. Du bist der Atem meiner Lieder, Gesängevo n Huub Oosterhuis und Bernard Huijbers,Christophorus-Verlag Herder, Freiburg 1976. st.Nr. 2, S. 7-10 (Auswahl und Bearbeitung: Günther Grothe). - Dort sind auch die Rechte fürdas "Tischgebet" S. 47.

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großes Erlebnis. Die bewußte Beziehung

zwischen Text, Musik und liturgischem

Anlaß, das Erleben einer großen Gemein

schaft wecken in mir Empfindungen, die

nachhaltig wirken. Ich bin glücklich undfreue mich jedesmal von neuem auf einen

hohen Festtag.

2. (Facharbeiter, 30 Jahre): Das Singen im

Kirchenchor is t für mich zuerst ein schönes

Hobby, welches mir sehr viel gibt und doch

eigentlich wenig kostet. Hier erlebe ich ei

ne frohe, harmonische Gemeinschaft. Im

mer, wenn ich für eine längere Zeit von

Ibbenbüren weg war, so war doch der Chor

eine Brücke zur Gemeinde und meinestärkste persönliche Bindung.

Ein zweites: Oft geht es mir so, daß, wenn

wir sonntags die Messe durch Tanz, Spiel

und Gesang begleitet haben, mich eine Me

lodie noch durch Stunden und Tage be

gleitet und ich sie immer wieder vor mich

hinsumme - im Auto, auf dem Weg zur

Arbeit und auch sonst.

Eine besondere Anforderung ist das Kon

zert, das wir alljährlich im Herbst hier in

der Kirche aufführen. Dafür sind zwar

harte Proben notwendig, doch die Anstren

gung ist schnell vergessen, wenn die Auf

führung Erfolg und Anerkennung findet.

Dieses Erfolgserlebnis ist für mich sehr

wichtig und motiviert mich, auch weiterhin

im Kirchenchor mitzusingen.

3. (Sekretärin, 24 Jahre): Ich spreche nicht

als Mitglied des Chores, sondern als Mit

glied des Liturgiekreises und habe an dem

Vorbereitungsabend teilgenommen.

Ich freue mich immer, wenn der Chor ,

singt. Dadurch bekommt die Liturgie einen 'li,

besonders festlichen und feierlichen Cha

rakter. Der Chor ermöglicht mir ein ver

tieftes Verständnis der Liturgie durch das

Zusammenspiel von Wort und Musik. Da

durch wird mir eine neue Tiefe, eine neue

Dimension eröffnet. Ich kann genießen -

zu mir kommen - mich überlassen - mit

einschwingen - Transparenz erfahren. ImVorbereitungsgespräch war für mich beein

druckend, wie viele Proben, d.h. wieviel

Investition von Freizeit hinter jedem Werk

des Chores steht. Wir haben festgestellt,

daß jemand, der von Anfang an Mitglied

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des Chores ist, Jahr für Jahr ca. 40 Abende

in den Dienst der Gemeinde stellt. Insge

samt ergibt das in 25 Jahren 1.000 Abende.

Für all das möchte ich den Mitgliedern des

Chores und dem Dirigenten als ein Spre

cher der Gemeinde ganz herzlich danken.

4. (Priester i. R., 64 Jahre): Immer singt

die Kirche. Sie singt bei fröhlichen und

be i traurigen Anlässen. Sie singt im Toten

amt und am Karfreitag wie auch an Weih

nachten und Ostern. Sie singt bei der Tau

fe eines Kindes und verstummt nicht beim

Tod eines lieben Menschen. Sie singt bei

der goldenen Hochzeit genau so wie bei

der grünen Hochzeit.

Gott is t ein Gott des Lichtes und der la

chenden Farben. Er ist ein Gott des Wor

tes und der tanzenden Töne. Er is t so reich

in seinem Wesen, daß das Licht der Liebe

in ihm singt und das Jauchzen des Lichtes

ihn überstrahlt.

Meine Mutter hat immer gern gesungen.

Sie sang in der Küche bei der Arbeit, aber

auch, wenn sie Kummer hatte. - Seinem

innersten Wesen nach is t der Mensch ein

Geschöpf, das nicht nur arbeitet und denkt,

sondern auch singt, tanzt, betet und feiert.Das wahre Alleluja - so sagte der verstor

bene Papst Johannes Paul I. - werden

wir im Paradies singen. Es wird das Alle

luja der erfüllten Liebe sein. Das Alleluja,

das wir jetzt singen, ist das Alleluja der

verlangenden Liebe, das heißt der Hoff

nung.

Als ich mit einer Jungengruppe unterwegs

war und abends bei einem Bauern um eine

Unterkunft bat, erfuhr ich eine harte Abfuhr. Als wir dann unsere Lieder sangen-

eins noch schöner als das andere -, wurde

das Herz der Bäuerin weich und öffnete

sich. Sie stimmte ihren Mann um, der für

ein warmes Strohlager sorgte, und sie lud

uns in ihre geräumige Küche zu einem

herrlichen Abendessen ein. Wenn wir nun

schon mit unseren Liedern das Herz einer

Bäuerin öffnen können, um wieviel mehr

das Herz unseres Vaters im Himmel, wennwir singen. Darum: Exultate deo!

Chor: Exultate deo (von A. Scarlatti)

Evangelium: Der Herr sei mit euch! . . .

Jesus erzählte dieses Gleichnis: Das Him

melreich ist mit einem König zu verglei

chen, der seinem Sohn die Hochzeit aus

richtete . . .

Ansprache

In vielen Gleichnissen und Bildern lädt

J esus die Menschen zur Freude ein - wie

in diesem Gleichnis vom königlichen Hoch

zeitsmahl.

Das Hochzeitsmahl ist das Bild großer, an

brechender Freude. Freude, Fest und Feier

gehören zum menschlichen Leben. Leben

ohne Freude, ohne Festlichkeit ist un

menschlich. In der Besinnung auf diesen

Tag ist mir bewußt geworden: am leich

testen, am häufigsten habe ich in der Zeit

nach dem Krieg gefeiert, als ich verwundet

aus russischer Gefangenschaft heimge

kehrt war. - Mir und uns allen, die wir

die Gefahren des Krieges überstanden hat

ten, wurde trotz der Not, in der wir lebten,

bewußt, wie kostbar das Leben ist.

Auch heute beobachte ich, daß viele Men

schen jeden Anlaß wahrnehmen, um zu

feiern. Vielleicht spüren sie, daß sinnvolles,

menschliches Leben gefährdet wird durchAlltäglichkeit und Trott, genauso wie

durch dauernden Streß, durch Einge

spanntsein in Pflicht und Leistung.

Harvey Cox, ein amerikanischer Religions

soziologe, hat beobachtet: Volksstämme in

Südamerika und Afrika, die den Gefahren

der Natur, der Krankheit, des Todes noch

unmittelbar ausgesetzt sind, haben eine be

sondere Fähigkeit, spontan und intensiv zu

feiern. Sie sind sich - angesichts derGefährdung - der Kostbarkeit ihres Le-

bens bewußter.

Fest und Feier haben religiösen Ursprung.

Der Mensch feiert sein Leben. Die Men

schen wußten immer: Leben ist nicht

selbstverständlich. Es ist geschenkt. Darum

bitten sie, darum danken sie, darum feiern

sie.

König David tanite vor der Bundeslade,

vor dem Allerheiligsten des jüdischen Volkes. Er tanzte, spielte auf der Harfe und

sang, was er seinem Gott sagen wollte.

Jesus, in der Tradition des jüdischen Vol

kes, verstand zu feiern. Immer wieder be-

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richtet die Bibel davon. Noch angesichts

seines Todes feierte er. Er feierte im Kreisseiner Freunde das Abendmahl und stimm-

te den Lobgesang an.

Und dann geschah das Unerhörte: er starb

am Kreuz, wurde begraben. Aber - erblieb nicht im Tode. Gott erweckte ihn zu

neuem Leben. Die Jünger haben es erfah-

ren: er lebt. Das war ihre Freude, ihre

Hoffnung. Darum feierten sie Ostern -

nicht einmal, Sonntag für Sonntag. Darum

sangen sie: Singet dem Herrn ein neues

Lied. Wunderbares hat er getan - an

i hm - an uns.

Seither feiern wir Christen nicht nur un-

ser vergängliches Leben. Wir feiern dieHoffnung auf unvergängliches Leben. Und

diese Hoffnung is t wie ein Licht, das unserLeben jetzt schon verändert.

Wir sind heute hier vom Herrn gerufen

zum Mahl der Freude - in der Gemein-

schaft unserer Gemeinde. Wir gedenken

seines Todes, seiner Auferstehung. Wir fei-

ern die Hoffnung, die uns daraus erwächst.

Wir sind hier heute versammelt in der Ge-

meinschaft dieser Gemeinde. Wir feiern

unser Leben. Der besondere Anlaß: wirdanken für die Musik, für dieses Geschenk

Gottes, durch das wir unseren Bitten, un-serer Freude vielfältigen Ausdruck geben

können.

Daß eine Feier zum wirklichen Fest wird,

kann der Mensch nicht machen, nicht er-

zwingen. Es ist wie bei der Liebe: der

Mensch kann sich um sie mühen, er kannsich nach ihr sehnen, für sie öffnen -

aber wenn sie sich einstellt, wird sie als

Geschenk erfahren, unverfügbar.

Ähnlich ist es mit der Freude, beim Fest

und überhaupt im Leben. Ein Fes't - soll

es gelingen, sodaß die Freude durchbricht,

hat Voraussetzungen. Der Mensch muß

sich darauf vorbereiten. Er bedarf dazu ei-

nes festlichen Gewandes, wie es im Evan-

gelium des Tages hieß.

Menschen, die verfeindet sind, Menschen,

die fremd nebeneinander her leben - ohneBeziehung - und so bleiben wollen: wie

sollen sie miteinander feiern können?

Menschen, die sich nicht einstellen auf das

Fest, die keine Zeit haben und nur ihre

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eigenen Sachen im Kopf haben - wie die

zuerst Geladenen im Evangelium -: wie

sollen sie feiern können?

Wir hoffen, daß heute in dieser Stunde -

auch durch das Geschenk der Musik -

Verkrustungen aufbrechen können, daß wiroffen werden füreinander und für Gott -

für Gott, der ein Gott der Freude ist und

der uns immer neu ruft.

Fürbitten

Bevor wir Brot und Wein zum heiligen

Mahl bereiten, wollen wir Gott unsere Bit-

ten und unseren Dank vortragen. Als An-

tiphon singen wir: "Singet dem Herrn ein

neues Lied!" Ich lade ein zum Gebet:1. (Priester i. R., 64 Jahre): Ich denke an

die vielen jungen Menschen. Oft haben sie

mich gefragt: "Wann können wir wieder

eine Fete haben?" Und sie haben tausend-

mal recht damit. Sie wollen eine Kirche,

die vielleicht arm und machtlos ist, aber

bereit, mit allen zu teilen; einen Ort sicht-

barer Gemeinschaft mit allen Mensc..llen. -

Die Kardinäle sind im Konklave versam-

melt, um den neuen Papst zu wählen. Möge

Gottes Geist sie ergreifen und einen Papst

bestimmen, der die Kirche auf diesen Weg

führt. - "Singet dem Herrn . . ."

2. (Hausfrau, Chormitglied, 53 Jahre):

"Singt dem Herrn ein neues Lied" heißt

nicht, daß wir etwas anderes sagen wollen,

sondern die Botschaft J esu, die schon zwei-

tausend Jahre alt ist, in der Sprache un-serer Zeit den Menschen nahebringen. Und

wie könnte das eindringlicher geschehen

als durch die Musik, den Rhythmus unse-rer Zeit. Herr, wir bitten dich: laß alle, die

im Dienst der Verkündigung stehen, den

rechten Ton finden, um die Menschen ihrerZeit für deine Botschaft zu begeistern. -

"Singet dem Herrn . . .

3. (Lehrer, 35 Jahre): Feste und Feiern

sind Höhepunkte des Lebens, doch morgen

ist Montag, Alltag - für mich und viel-

leicht auch für Sie Streß, Härte, Monotonie,

Resignation und Schwierigkeiten. Doch indiesem, oft grauen Alltag gibt es auch die

singende Mutter in der Küche, von derHerr Bollmann gerade gesprochen hat, das

lachende Kind, das einfache "Danke" eines

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Menschen, dem ich helfe - oder auch nur

den schönen Herbstwald - alles Spuren

des Glücks, Gottes Spuren. Herr, mach uns

empfindsam für diese Spuren. - "Singet

dem Herrn . . ."

4. (Hausfrau, Chormitglied, 40 Jahre): Ich

habe in dieser Gemeinde erfahren, daß der

Mensch nicht für die Kirche da ist, sondern

die Kirche für den Menschen. Es macht mir

Freude, in dieser Gemeinde aktiv tätig zu

sein. Mir fällt gerade ein: früher sang der

Chor oben von der Orgelbühne herunter,

über die Köpfe der Leute hinweg. Heute

singt der Chor vorne, mit der Gemeinde

im Wechsel mit der Gemeind€, ein Teil der

Gemeinde. Ich wünsche, daß viele Men-

'. schen die Erfahrung machen, daß die Kir-j' che echte Lebenshilfe geben kann und daß

daraus Freude erwächst. - "Singet dem

Herrn . . ."

Die letzte Fürbitte sprach Dr. Erharter aus

Wien. Er sagte, er wohne in €iner Randge

meide von Wien. Seine Frau sei seit vielen

Jahren Dirigentin des Kirchenchores. Er

wüßte daher, wieviel Arbeit und Frustra

tion, aber auch Freude mit der Chorarbeit

verbunden sei. Er beglückwünschte diese

Gemeinde zu dies€m Chor und auch dazu,

daß hier in der Ludwigsgemeinde das Ele

ment des Tanzes seit Jahren sein€n Platz

in der Liturgie habe . . .

Gabenbereitung

Freude, Fest und Feier sie alle leben

von der Liebe. Während wir Brot und

Wein zum Mahl bereiten, laßt uns singen:

Einer hat uns angesteckt mit der Flamme

der Liebe, einer hat uns aufgeweckt, und

" das Feuer brennt hell.

:" "Einer hat uns angesteckt . . ."

Gabengebet

Dieses Brot war sonst über die Erde zer

streut, war in vielen Körnern. Es wurde

zusammengetragen zu €inem Brot. Dieser

Wein war sonst zerstreut in vielen Reben,

zusammengeflossen zu einem Wein.

So wollen wir, die Vielen, eins werden in

der Liebe, alle Menschen, Volk Gottes,

durch Christus, unsern Herrn. Amen.

Eucharistisches Hochgebet

Der Herr sei mit €uch . . .

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir

Vater im Himmel zu danken und dich mit

der ganzen Schöpfung zu loben durch unse

ren Herrn Jesus Christus.

"Tischgebet" (Schola und Gemeinde):

Schola: Der nach menschlicher Sitte

mit einem eigenen Namen genannt wurd€,

als er in einer fernen Vergangenheit gebo

ren wurde, weit von hier;

Gemeinde: den die Seinen nannten Jesus,

Sohn des Josef, Sohn des David, Sohn

Jesse, Sohn des Juda, Sohn des Jakob,

Sohn des Abraham, Sohn des Adam, Sohn

des Menschen, der auch Sohn von Gott ge

nannt wird, Heiland, Vision des Friedens,

Licht der Welt, Weg zum Leben.

Chor: Von Jahrhundert zu Jahrhundert

wurde er uns überliefert in Sprache und

Zeichen, stets geliebt, oft unverstanden.

Ein Geheimnis wird er bleiben, eine ei

genartige Geschichte so wie ich ihn ken

nenlernte - heute nenne ich ihn Bruder.

Einsetzungsbericht

Gemeinde: Und wie er uns aufgetragen . . .

~ " ' ~ E r r ~ ~ ~ ~ 3 ~ ~ 1 - _ N ~ 1 : ± f 4 ~ E E E __ n . ~ - - - - - - i ' = b - - - - _ ~ o : - ~ + - ' = t . -t- •. ." .

G E ~ O ; ' i ~ ~ f 7 ; ~ i ~ i ; ; j ) ~ i ~ Todes, und wir preisen ih n als lebend. Denn er gab uns die Verheißung: lebend i s t

~ = t ~ g 7 F · = r ~ ~ ~ b h ~ ~ , ~ ~ . · ~ - - - ~ .= - ~ . m ~ ! 1 c _ . ~ _:t__ •• -1- -O - - # - - . . -t--&

er ständig bei uns. Und wir warten, daß er kommt und w ~ r d Jedem offenbar.

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Chor: Der so starb für seine Freunde,

liegt im Acker wie ein Samen. Und er wartet einen Winter in der Stille seines Todes.

Er is t Korn und wird geerntet. Er ist Brot

und will verteilt sein, will zum Frieden

Gottes werden. Er geht auf - in der Nähe.Gemeinde: Sein gedenk ich hier und heute,

nenne ihn, und sieh, hier steht er, steht,

auf deine Liebe hoffend und lebend'ger

Liebe würdig. Und uns Menschen Mensch

geworden hat er sich im Kind verborgen,

in dem Freund, dem Gegenüber, in dem

Menschen neben dir.

Herr, wir bitten dich für deine Kirche:

hilf ihr. Lenke sie auf ihrem Weg durch die

Zeit. Laß sie die Einheit finden und denFrieden bewahren. Wir gedenken unserer

Toten, deren Glaube, deren Liebe niemand

so kennt wie du. Mit Maria, der Mutter des

Herrn, mit den Heiligen und mit allen, die

an dich glauben, wollen wir dich loben

und preisen.

Priester: Durch Christus und mit ihm und

in ihm ist dir Gott, allmächtiger Vater inder Einheit des heiligen Geistes alle Herr

lichkeit und Ehre jetzt und in Ewigkeit.Amen.

Laßt uns gemeinsam das Gebet des Herrnsingen:

Vater unser, dein Reich komme . . .In jeder Meßfeier bitten wir um diesen

Frieden, wünschen wir uns den Frieden.

Ich lade Sie ein, einander das Zeichen des

Friedens zu geben.

Der Friede des Herrn . . .Wir brechen und teilen das Brot JesuChristi. Ein Zeichen soll es sein - ein

Sakrament der Liebe Christi, die wir ge

genwärtig glauben, die sich mitteilt - ein

Zeichen soll es sein für unsere Bereit

schaft, diese Liebe weiterzugeben.

Kommt und eßt von diesem heiligen Brot.

Hier is t Christus, der hinwegnimmt die

Schuld der Welt. - 0 Herr, ich bin nicht

würdig, . . .

Zur Kommunion

"Veni creator spiritus" (G. P. Palestrina)

"Ave Maria" (N. Gombert, 6-stimmig mit

Instrumen en)

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Wenn Gott uns heimholt . . . (Chor, Ge

meinde und Tanzgruppe; Musik: Huijbers)

"Wenn Gott uns heimholt aus der Verbannung, das wird ein Traum sein", so hat

das Volk Israel gesungen in der Gefan

genschaft, in der Verbannung, in der Sehnsucht nach der Heimkehr nach Jerusalem,

nach der Freiheit.

"Wenn Gott uns heimholt aus der Ver

bannung, das wird ein Traum sein", wenn

wir es heute singen, kann es bedeuten:

wenn Gott uns heimholt aus der Verfrem

dung, wenn er uns befreit zum Frieden,

zur Gemeinschaft, zur Liebe - das wird

ein Traum sein, ein Traum der Sehn

sucht, die in uns allen lebt.Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, du hast uns einen Ort zu

wohnen gegeben, eine Gemeinde, eine

Stadt, um daran zu bauen, Menschen, ummit ihnen zu leben. Öffne uns die Augen

füreinander. Mach uns klein genug, um

anderen zu helfen, sie zu trösten, damit etwas von deiner Liebe sichtbar werde in

dieser unserer Stadt, durch Christus, unse

ren Herrn. Amen.

Segen

Schlußlied: "Nun danket all und bringet

Ehr . . ." (GL Nr. 267)