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Reagens uuf Traubenzucker. 343 Beim Erkalten erstarrt dann der Zucker zur krystallini- schen Masse. Die Baume gebcn, wenn man ihnen nicht zu vie1 Saft entzieht, viele Jahre lang eine gute Aus- beute. Ein einziger Bauin von Cocos. nucyera liefert pro Jahr mehr als 500 Pfd. Palmwein oder Calon, der ein Fiinftel Zucker entlidt, welcher durch die Hohlung der Cocusniisse zu runden Brocken geformt wird und so in den Handel kommt, besonders von der Coromandelkuste, den Molukken, zum Theil auch von CBylon und Guzerate. Borassus fEabelliJbrrnis L. wird nieist in Retnnad und Ceylon ausgebeutet und der Rohzucker bereits durch franzijsi- sche Fabriken bis zu 1200 Tonnen jiihrlich raffinirt. 1’hoelaix dactylifern, besonders an der Kiiste von Orixa, liefert einen guten Zucker, einen noch besseren Cocos Nipsli. Dieser ist brauner, etwas fettig, weniger kr stalliniscli nnd besitzt einen salzigen Nebengeschmaci; wdcher vom Meerwasser herriihrt. Eine Hectare Land trhgt 13,000 BZunie, die bei 580 Francs Unkosten 250 Hectoliter Zucker mit einem Gewinne von 770 Francs geben. Der Saft von Borussus Gomodus Rumpk. wird weniger zur Zuckerbereitung als zur Darstellung von Arac und Toddy benutzt, wohingegen der von Sayus Riiniph. das beste Fabrikat liefert, welches in Java sogar den1 htlirzucker vorgezogen wird. Gegohren giebt der Saft einen guten Wein von mildem Geschmack. In Fra- vencon werden auch aus Cayota wens geringe Mengen von Palmzucker gewonnen. Der Jagrezuclrer wird in Indien seltsamer Weise auch zum Mortel verwendet, dem cr eine grosse Bindekraft geben soll. (Jouriz. de PJiarm. c’t de Chim. Tom. 30.) B. Reagens auf Traubenzucker, Prof. Bij t t g e r hat gefunden, class basisch salpeter- saures Wismuthoxyd, unter Mitanwendung einer Auf- losung von kohlensaurem Natron, ein sicheres Reagens auf Traubenzncker abgiebt. Um Ham auf Zuckergthalt zu prufen, figt man ein gleiches Volumen einer Auflosung von kohlensaurem Na- iron (aus 3 Th. Wasser und 1 Th. krystallisirtem kohlen- saurem Natron), sodann eine Messerspitze basisch salpe- tersaures Wismuthoxyd hinzu und erhitzt zum Sieden. Zeigt das weisse Wismuthsalz nach dem Sieden die ge- ringste Schwiirzung oder Grauf$rbung, so ist die Gegen- wart ron Harnzucker erwiesen, indem nach dem Verf.

Reagens auf Traubenzucker

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Reagens uuf Traubenzucker. 343

Beim Erkalten erstarrt dann der Zucker zur krystallini- schen Masse. Die Baume gebcn, wenn man ihnen nicht zu vie1 Saft entzieht, viele Jahre lang eine gute Aus- beute. Ein einziger Bauin von Cocos. nucyera liefert pro Jahr mehr als 500 Pfd. Palmwein oder Calon, der ein Fiinftel Zucker entlidt, welcher durch die Hohlung der Cocusniisse zu runden Brocken geformt wird und so in den Handel kommt, besonders von der Coromandelkuste, den Molukken, zum Theil auch von CBylon und Guzerate. Borassus fEabelliJbrrnis L. wird nieist in Retnnad und Ceylon ausgebeutet und der Rohzucker bereits durch franzijsi- sche Fabriken bis zu 1200 Tonnen jiihrlich raffinirt. 1’hoelaix dactylifern, besonders an der Kiiste von Orixa, liefert einen guten Zucker, einen noch besseren Cocos Nipsli. Dieser ist brauner, etwas fettig, weniger kr stalliniscli nnd besitzt einen salzigen Nebengeschmaci; wdcher vom Meerwasser herriihrt. Eine Hectare Land trhgt 13,000 BZunie, die bei 580 Francs Unkosten 250 Hectoliter Zucker mit einem Gewinne von 770 Francs geben. Der Saft von Borussus Gomodus Rumpk. wird weniger zur Zuckerbereitung als zur Darstellung von Arac und Toddy benutzt, wohingegen der von Sayus Riiniph. das beste Fabrikat liefert, welches in Java sogar den1 htlirzucker vorgezogen wird. Gegohren giebt der Saft einen guten Wein von mildem Geschmack. In Fra- vencon werden auch aus Cayota w e n s geringe Mengen von Palmzucker gewonnen. Der Jagrezuclrer wird in Indien seltsamer Weise auch zum Mortel verwendet, dem cr eine grosse Bindekraft geben soll. (Jouriz. de PJiarm. c’t de Chim. Tom. 30.) B.

Reagens auf Traubenzucker, Prof. Bij t t g e r hat gefunden, class basisch salpeter-

saures Wismuthoxyd, unter Mitanwendung einer Auf- losung von kohlensaurem Natron, ein sicheres Reagens auf Traubenzncker abgiebt.

Um Ham auf Zuckergthalt zu prufen, f igt man ein gleiches Volumen einer Auflosung von kohlensaurem Na- iron (aus 3 Th. Wasser und 1 Th. krystallisirtem kohlen- saurem Natron), sodann eine Messerspitze basisch salpe- tersaures Wismuthoxyd hinzu und erhitzt zum Sieden. Zeigt das weisse Wismuthsalz nach dem Sieden die ge- ringste Schwiirzung oder Grauf$rbung, so ist die Gegen- wart ron Harnzucker erwiesen, indem nach dem Verf.

344 Bestimmung des Weingeistes und Mulzextractes im Bitwe.

kein im Harn sonst vorkoinmender Stoff, ausser Trauben- zucker, die Eigenschaft hat, das Wismuthsalz bis zu Wisniuthsuboxyd oder gar zu Wismuthmetall zu desoxy- diren. I)a nun vollkoninien reiner Kandiszucker keine ahnliche Reaction hervorbringt, so hat man in diesem neuen Reagens zugleich ein Mittel, um jede Spur Trau- benzucker im Rohrzucker zu entdecken. (Potyt. iiotizbl. 1857. No. 7. - Polyt. C'entrbl. 1857. S. 768.) E.

Rohrzucker im Wespe~~houig, H. K a r s ten hat den Honig der Polybia ape'cipennis

Saussure, einer unter den Wendekreisen Amerikas lcbenden Wespe, unteraucht. In diesem Honig finden sich grosse Krystalle von Zuclrer, die durch ihre Form wie duroh ihr Verhalten gegen Kupfersalze, sich als Rohrzucker zu erkennen gaben. (Poggend. Annal. 1857. No. 4. 6 550.)

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lleber Bestimmwng des Weiageistes und lalzextracts im Biere.

Die Naehweisung des anniihernden W eingeist- und Malz- oder Extractgehaltes des Bieres in einer Arbeit erzielen zu konnen, kann nach G ey c r auf folgende Weise geschehen.

Man befreit das zu untersnchendc Bier durch Schiit- teln moglichst von seiner Kohlenslure, fiillt ein Glas da- mit an, merkt sich das absolute Gewicht desselben, bringt das Bier in eine Abdampfscliale, erhitzt es eine Viertcl- stunde bis zur Siedhitze, lnsst erlralten, bringt es wieder in das Glas zuriick, ersetzt das Verdunstete durch destil- lirtes Wasser, und bcstimmt nun aus dem Mehrbetrag des (hwiclits den Weingeistgehalt, oder arxch dadrirch, dass das specifische Gewicht des kohlensiiure - freien Biers und des so behandelten, mit Wasser wieder ersetzten Biers mit einander verglichen und hieraus der Weingeistgehalt berechnet w id , wo die absolute Gewichtsbestirnmung des Biers und des Products entbehrlich wkre, sondern bloss das mit dem Bier vorher vollgewesene Glas niit destillirtem Wasser aafzufiillen ware. Das spccifische Gewicht des SO behandelten Biers liisst den Extractgehalt d a m leicht nachweisen, ohne eine weitere Abdampfung vornehmer, zu mcssen. (N. Jahrb. fiir Phurm. Bd. 7. Heft . 6.)

B. -