4
Reden und abhandlungen. Kleinere Schriften. Erster band by Jacob Grimm Review by: A. Kuhn Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen und Lateinischen, 15. Bd., 1. H. (1866), pp. 72-74 Published by: Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG) Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40844924 . Accessed: 21/05/2014 00:27 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG) is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen und Lateinischen. http://www.jstor.org This content downloaded from 194.29.185.178 on Wed, 21 May 2014 00:27:58 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Reden und abhandlungen. Kleinere Schriften. Erster bandby Jacob Grimm

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Reden und abhandlungen. Kleinere Schriften. Erster bandby Jacob Grimm

Reden und abhandlungen. Kleinere Schriften. Erster band by Jacob GrimmReview by: A. KuhnZeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischenund Lateinischen, 15. Bd., 1. H. (1866), pp. 72-74Published by: Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG)Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40844924 .

Accessed: 21/05/2014 00:27

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

.

Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG) is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extendaccess to Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen undLateinischen.

http://www.jstor.org

This content downloaded from 194.29.185.178 on Wed, 21 May 2014 00:27:58 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 2: Reden und abhandlungen. Kleinere Schriften. Erster bandby Jacob Grimm

72 Kulm

baft ist. Der Übergang des u in i ist wohl als assimila- tion zu betrachten, obgleich der Wechsel eines v mit i auch sonst sich findet, nicht allein vor einem andern vocale, wie in õqíov, aíakoÇ) sondern auch in cpïrvg von wz. cfv und im aeolischen inko, ïnaç, ïipoç, ïxprjXog (Ahrens I, 81). Die umgekehrte folge der assimilation erkenne ich in ïviç von wz.su, wovon vió<¿, skr. sünus, sütas, goth. sunus; das i der endung vergleicht sich dem in nó-oiç (skr. patis). Wolle man ïviç ganz dem sünus gleichstellen, so mufste man annehmen, das lange v sei zuerst in i übergegangen und habe sich dann das kurze v assimilirt, ein Vorgang, der bei einem aus so alter zeit herstammenden worte ge- rade nicht unwahrscheinlich sein würde.

H. Düntzer.

Kedeu und abhandlungen von Jacob G r im in. Kleinere Schriften voit Jacob Grimm. Erster band. Berlin, Ferd. Dttmmlers Verlagsbuch- handlung, Harrwitz und Gofsmann. 1864. 412 s. 8.

Schon 10 jähre vor seinem tode hatte Jacob Grimm sich dem vorschlage der Verlagsbuchhandlung eine Sammlung seiner akademischen abbandlangen herauszugeben geneigt erklärt und noch den 12. febr. 1862 brieflich ausgesprochen, dafs er hoffe endlich noch die freude zu haben, diese verhältnifsmäfsig kleine arbeit zu verrichten. Doch sollte ihm jene nicht mehr werden und ein andrer sollte diese auf sich nehmen, hat aber nun auch die ausfuhrung noch über die dem ursprünglichen plane gesteck- ten grenzen hinausgeführt und wird sämmtliche kleinere Schriften Jacob Grimms in einer Sammlung zusammenfassen. Zwei bände von ungfähr gleichem umfang wie dieser sollen die noch übri-

gen akademischen abhandlangen und aufsätze bringen und diesem sich noch vielleicht ein vierter, der namentlich die in verschie- denen Zeitschriften zerstreuten, inbaltreichen recensionen und das

register für die ganze Sammlung enthalten wurde, anschliefsen. Die herausgäbe dieser Sammlung, die von allen freunden und Schülern des unvergefslicben meistere längst ersehnt war, da viele

This content downloaded from 194.29.185.178 on Wed, 21 May 2014 00:27:58 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 3: Reden und abhandlungen. Kleinere Schriften. Erster bandby Jacob Grimm

anzeigen. ?•'$

dieser abhandlungen nur in wenigen exemplaren vertheilt waren, hat Müllenhof übernommen und in der weise ausgeführt, dafs er die in Jacob Grimms handexernplaren vorhandenen reichlichen notizen je nach den umständen mit besonderer bezeichung entwe- der in den text oder in die anmerkungen gebracht hat.

Der vorliegende erste band enthält die aus Justis „grund- lage zu einer hessischen gelehrten-, schriftsteiler- und kunstler -

geschiente u wieder abgedruckte, bis zum Juli 1830 reichende

Selbstbiographie; ihr hat Herman Grimm noch einige den cha- rakter und die Stimmungen Jacobs in jener zeit trefflich schil- dernde blätter hinzugeführt, aber zugleich von einer umfassenden dar8tellung des ganzen lebens zur zeit aus nahe liegenden grün- den abstand genommen. Einen wichtigen abschnitt in diesem späteren leben behandelt die folgende schritt „über meine entla- stung", denen sich die „italienischen und scandinavischen eindrucke14 anreihen. Die folgenden beiden abhandlungen nehmen von äufse- ren ereignissen im freundesleben anlafs zu wissenschaftlichen Untersuchungen, es sind „trau Aventiure klopft an Beneckes thür" und die Savigny, dem 50jährigen doctor juris, gewidmete schrift „das wort des besitzest in welcher der abhandlung über ntna- fjiaiy 'Atxtrjfiai u. s. w. einige einleitende blätter über G.'s persön- liches verhältnifs zu S. vorangehen, in denen man das Schicksal eines etikettewidrigen trinkspruches s. 117 nicht ohne rührung le- sen wird. Danach folgen die reden auf Lachmann, Wilhelm Grimm und über das alter; der zweiten, bekanntlich unvollstän- digen, ist das nachwort Hermann Grimms aus der separataus- gabe beigegeben, das den bericht über die letzten lebenstage der beiden brüder enthält. Die abhandlungen „über schule, Universi- tät, akademie", „über den Ursprung der spräche", „über etymo- logie und Sprachvergleichung", „über das pedantische in der deut- schen spräche" und die rede auf Schiller bilden den schlufs. Als anhang sind noch ein älterer aufsatz (1808) über das ver- hältnifs der sagen zur poesie und geschiente, ein solcher (1819) betreffend Jean Paul's vorschlage über die Zusammensetzung der deutschen substantiva und eine metrische Übersetzung aus dem, serbischen „die erbschaftstheilung" beigegeben.

Auf den inhalt der im vorstehenden genannten abhandlun- gen und reden hier näher einzugehen, möchte überflüssig sein, da ihre resultate zum gröfseren theil seit lange bekannt sind, auch in manchem späteren werke Grimm's theilweise berichtigung

This content downloaded from 194.29.185.178 on Wed, 21 May 2014 00:27:58 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 4: Reden und abhandlungen. Kleinere Schriften. Erster bandby Jacob Grimm

74 Kuhn

und er Weiterung erfahren haben, aufserdem durfte eine Würdigung vom heutigen Standpunkt der Wissenschaft aus bei manchen oft 20 bis 40 jähre alten Schriften gradezu unmöglich sein, denn Ja- cob Grimm wurde vieles in zweiter Umarbeitung ganz anders ge- staltet haben als es vorliegt, manches verworfen und in w vie- lem neue wege gewiesen haben, neuen wegen gefolgt sein. Denn wie er sie selbst leicht und sicher gefunden, so erkannte er auch bald mit richtigem blick, wo andre sie geöffnet hatten; zeugnifs dessen sind seine wort e (über schule, Universität, akademie 8.2 14 f.) „Dieser reiche unab&chliefsende gehalt der Wissenschaft äufsert sich auch darin , dafs aus ihrem schofs zweige und äste wie aus der pflanze entspriefsen und treiben, die sich bald ihr neues ge- setz schreiben und dann gesondert als einzelne Wissenschaften neue frucht bringen. Das beispiel der vergleichenden Sprachfor- schung soll mir hier zu statten kommen, die in unsero tagen, in gegen wart und vor äugen dieser akademie selbst, sich eignen weg gebrochen hat, der zu ganz andern Ausgängen fuhrt als den von der alten philologie verfolgten. Denn während diese sich nur der classischen spräche bemächtigte und in deren umfang meisterin war, muíste die comparative gram m at ik ebensowohl alle rohen, von jeher über die achsel angeblickten idiome und alle halbgebildeten spracheu in ihren kreis ziehen, wodurch sie zu ergebnissen gelangte, von denen früher keine ahnung war. Ich scheue mich nicht hinzuzufügen, dafs in gleicher weise dem betrieb der classischen mythologie, die sich zur seite unbeachtet liegen liefs was von mytheu, sagen und brauchen aus dem leben- digen volksmunde des gesammten heutigen Europas in über- schwank zu sammeln stellt, bald auch eine vergleichende sagen- for8chung sich erzeugen werde, deren ernste resultate nicht blos einigen regeln zum correctiv dienen können, die aus dem grie- chischen und römischen alterthum bisher geschöpft und zwar reiebströmend , doch allzu einseitig abgeleitet waren. tt

Können wir. deshalb aus den obigen gründen von einem ge- naueren eingehen in den inhalt des hier gebotenen absehen i so bedarf nur noch der bemerkung, dafs der berausgeber wie die Verleger in gleicher weise bemüht gewesen, die vorliegende Sammlung im möglichst würdigen gewande erscheinen zu lassen.

A. Kuhn.

This content downloaded from 194.29.185.178 on Wed, 21 May 2014 00:27:58 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions