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29. Jahrgang Juli 2004 Kinder-Uni sprengt den Rahmen 2 Das etwas andere Sommernachtsfest 3 Landkarten im Kopf 4 Forum Mittelalter 5 Tagungsort Regensburg 6 Mailbox 8 Uni Kultur 10 Sichere Zahlungsverfahren 11 Regensburger Steuerkreis e. V. 12 aus den Fakultäten 13 Berufungsbilanz 15 neu berufen 18 neue Bücher 19 Termine 19 Inhalt Nr. 4 Telegramm Prof. Dowling bleibt in Regensburg Prof. Dr. Michael Dowling, Lehrstuhl für Innovations- und Technologiemanagement und Dekan der Wirtschaftswissenschaftli- chen Fakultät, bleibt in Regensburg. Er hatte einen Ruf für eine Professur für Entrepre- neurship an der Universität Lausanne in der Schweiz erhalten. Doch die Herausforde- rung der Honors-/Elite-Studiengänge und die neue Profilbildung der Fakultät waren für Professor Dowling entscheidende Gründe, in Regensburg zu bleiben. Rektor schlägt Angebot von Witten-Her- decke aus Auch Prof. Dr. Alf Zimmer, der Rektor der Universität Regensburg, hat ein lukrati- ves Angebot ausgeschlagen und Regensburg den Vorzug gegeben: die Universität Witten- Herdecke hatte ihm die Leitung der privaten Hochschule angeboten. Prof. Zimmer, Lehr- stuhl für Psychologie, lehnte den Ruf ab. rund um die Kugel 4 Regensburger Universitätszeitung “Bayern - Land des Wissens 2020” und das Jahr 2004 spektive der Planungssicherheit und des Aus- baus der Universitäten gemäß den steigenden Studentenzahlen in Aussicht gestellt. Es werden gemeinsame Kommissionen für die inhaltliche und fachliche Struktur der bayerischen Univer- sitäten und für die Reform der Lehrerbildung eingerichtet. 24. März 2004 – Mit dem Nachtragshaus- haltsgesetz wird der Wissenschaftsetat um 5 % rückwirkend zum 01.01.2004 gekürzt u.a. mit der Konsequenz des Einzugs von 20 Assisten- tenstellen in Regensburg. Gleichzeitig wird als Leertitel ein „Innovationsfonds“ eingerichtet, in den alle bayerischen Universitäten Stellen ein- bringen sollen, die für innovative Schwerpunkt- setzungen in Universitäten verwendet werden sollen. 24. März 2004 – Klausurtagung der Präsi- denten und Rektoren der bayerischen Univer- sitäten, um die Grundzüge für ein abgestimmtes Umgehen mit diesem Innovationsfonds für ganz Bayern zu erreichen. Bis 31. März 2004 – Erarbeitung eines ersten Rohkonzepts der Hochschulleitung gemäß Auf- trag von Art. 24 des Bayerischen Hochschulge- setzes hinsichtlich einer zukünftigen Schwer- punktentwicklung der Universität Regensburg und der Entwicklung von Strategien, mit dem geforderten „Rückzug“ aus anderen Bereichen umzugehen. Festlegung auf die Strategie, nicht flächendeckend zu sieben, sondern Segmente zu identifizieren, die in den Innovationsfonds eingebracht werden können. 31. März 2004 – Darstellung des ersten Ent- wurfs der Hochschulleitung im Kreis der Dekane der Universität Regensburg mit der Bitte, diese Konzepte in den Fakultäten fortzu- entwickeln. 28. April 2004 – Gespräch der Präsidenten und Rektoren der bayerischen Universitäten mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten, den Staatsministern für die Bayerische Staatskanzlei und für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie weiteren führenden Vertretern der ande- ren beteiligten Ministerien mit dem Ergebnis der Perspektive einer Planungssicherheit bis zum Jahr 2008. Darüber hinaus wird ein zusätz- licher, zeitlich befristeter Bedarf der Univer- sitäten für die Bewältigung des „Studen- tenberges“ anerkannt. 15. Juni 2004 – Präzisierung der Einzel- schwerpunkte und Zusammenfassung in die Rahmenbereiche Kulturwissenschaften, Wirt- schafts- und Informationswissenschaften und Life- und Nano-Wissenschaften. 2. Juni 2004 Beratung im Hochschulrat Die Vision hinter dem Slogan „Bayern – Land des Wissens 2020“, nämlich Gesell- schaft und Wirtschaft bis zum Jahr 2020 kon- sequent auf die Entwicklung, Umsetzung und damit Nutzung von Wissen auszurichten, bil- det die Grundlage für die Kürzungsmaßnah- men, die die Universität Regensburg im Jahr 2004 getroffen haben. Der Wegfall von 20 Stellen für den akademischen Nachwuchs bedeutet zwar aktuell einen schmerzlichen Einschnitt, soll aber nach dem Willen der bayerischen Staatsregierung für die Zukunft den notwendigen Spielraum schaffen, so dass auch im Jahr 2020 genügend Köpfe für die Gestaltung der Wissensgesellschaft zur Ver- fügung stehen werden. Im Rahmen des Nachtragshaushalts ist ein „Innovationsfonds“ eingerichtet worden. In die- sen Fonds sollen 10 % aller Wissenschaftler- stellen einer jeden Universität einbezogen werden. Sie sollen sodann für einen tiefgreifen- den Umbau der bayerischen Universitätsland- schaft verwandt werden, möglicherweise an anderen Standorten als der Herkunftsuniversität. Die Umbaumaßnahme darf den kontinuierli- chen Prozess der Wissensvermittlung und –erzeugung nicht nachhaltig stören, wenn eine wissenschaftsorientierte Motivation der Studie- renden erhalten bleiben soll; die jetzigen Studi- enanfänger werden im Jahr 2020 entweder aktiv das Land des Wissens gestalten oder aber sich demotiviert in andere Bereiche begeben haben. Die Eile des Prozesses führt zwangsläufig zu Kommunikationsdefiziten und Irritationen bei den Mitgliedern der Universität. Um diesem Dilemma ein wenig entgegenzuwirken, sei im folgenden der von der Politik vorgegebene Fahr- plan bei der Umsetzung der geforderten Schwerpunkt- und Profilbildungen aufgezeigt. 6. November 2003 – Regierungserklärung des Bayerischen Ministerpräsidenten mit der gleichzeitigen Erklärung, dass in Bildung und Wissenschaft investiert werde, aber keiner der staatlichen Bereiche von Sparmaßnahmen in Höhe von 10% ausgenommen werde. 5./6. Dezember 2003 – Klausur der Präsi- denten und Rektoren der bayerischen Univer- sitäten mit anschließendem Gespräch mit dem Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst und den leitenden Beam- ten des Ministeriums. Die Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Den Universitäten wird für das Jahr 2004 ein Eins- parvolumen von „nur“ 5 % auferlegt, wobei auf den Personalhaushalt lediglich 1 % entfallen soll. Dafür wird den Universitäten eine Per- •• siehe Seite 2

Regensburger Universitätszeitung 2004und fachliche Struktur der bayerischen Univer-sitäten und für die Reform der Lehrerbildung eingerichtet. 24. März 2004 – Mit dem Nachtragshaus-haltsgesetz

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Page 1: Regensburger Universitätszeitung 2004und fachliche Struktur der bayerischen Univer-sitäten und für die Reform der Lehrerbildung eingerichtet. 24. März 2004 – Mit dem Nachtragshaus-haltsgesetz

29. Jahrgang Juli

2004

Kinder-Uni sprengt den Rahmen 2Das etwas andere Sommernachtsfest 3Landkarten im Kopf 4Forum Mittelalter 5Tagungsort Regensburg 6Mailbox 8Uni Kultur 10Sichere Zahlungsverfahren 11Regensburger Steuerkreis e. V. 12aus den Fakultäten 13Berufungsbilanz 15neu berufen 18neue Bücher 19Termine 19

� Inhalt Nr. 4

� Telegramm

Prof. Dowling bleibt in Regensburg Prof. Dr. Michael Dowling, Lehrstuhl für

Innovations- und Technologiemanagementund Dekan der Wirtschaftswissenschaftli-chen Fakultät, bleibt in Regensburg. Er hatteeinen Ruf für eine Professur für Entrepre-neurship an der Universität Lausanne in derSchweiz erhalten. Doch die Herausforde-rung der Honors-/Elite-Studiengänge unddie neue Profilbildung der Fakultät warenfür Professor Dowling entscheidendeGründe, in Regensburg zu bleiben.

Rektor schlägt Angebot von Witten-Her-decke aus

Auch Prof. Dr. Alf Zimmer, der Rektorder Universität Regensburg, hat ein lukrati-ves Angebot ausgeschlagen und Regensburgden Vorzug gegeben: die Universität Witten-Herdecke hatte ihm die Leitung der privatenHochschule angeboten. Prof. Zimmer, Lehr-stuhl für Psychologie, lehnte den Ruf ab.

� rund um die Kugel

4R e g e n s b u r g e r U n i v e r s i t ä t s z e i t u n g

“Bayern - Land des Wissens 2020” und das Jahr 2004

spektive der Planungssicherheit und des Aus-baus der Universitäten gemäß den steigendenStudentenzahlen in Aussicht gestellt. Es werdengemeinsame Kommissionen für die inhaltlicheund fachliche Struktur der bayerischen Univer-sitäten und für die Reform der Lehrerbildungeingerichtet.

24. März 2004 – Mit dem Nachtragshaus-haltsgesetz wird der Wissenschaftsetat um 5 %rückwirkend zum 01.01.2004 gekürzt u.a. mitder Konsequenz des Einzugs von 20 Assisten-tenstellen in Regensburg. Gleichzeitig wird alsLeertitel ein „Innovationsfonds“ eingerichtet, inden alle bayerischen Universitäten Stellen ein-bringen sollen, die für innovative Schwerpunkt-setzungen in Universitäten verwendet werdensollen.

24. März 2004 – Klausurtagung der Präsi-denten und Rektoren der bayerischen Univer-sitäten, um die Grundzüge für ein abgestimmtesUmgehen mit diesem Innovationsfonds für ganzBayern zu erreichen.

Bis 31. März 2004 – Erarbeitung eines erstenRohkonzepts der Hochschulleitung gemäß Auf-trag von Art. 24 des Bayerischen Hochschulge-setzes hinsichtlich einer zukünftigen Schwer-punktentwicklung der Universität Regensburgund der Entwicklung von Strategien, mit demgeforderten „Rückzug“ aus anderen Bereichenumzugehen. Festlegung auf die Strategie, nichtflächendeckend zu sieben, sondern Segmentezu identifizieren, die in den Innovationsfondseingebracht werden können.

31. März 2004 – Darstellung des ersten Ent-wurfs der Hochschulleitung im Kreis derDekane der Universität Regensburg mit derBitte, diese Konzepte in den Fakultäten fortzu-entwickeln.

28. April 2004 – Gespräch der Präsidentenund Rektoren der bayerischen Universitäten mitdem Bayerischen Ministerpräsidenten, denStaatsministern für die Bayerische Staatskanzleiund für Wissenschaft, Forschung und Kunstsowie weiteren führenden Vertretern der ande-ren beteiligten Ministerien mit dem Ergebnisder Perspektive einer Planungssicherheit biszum Jahr 2008. Darüber hinaus wird ein zusätz-licher, zeitlich befristeter Bedarf der Univer-sitäten für die Bewältigung des „Studen-tenberges“ anerkannt.

15. Juni 2004 – Präzisierung der Einzel-schwerpunkte und Zusammenfassung in dieRahmenbereiche Kulturwissenschaften, Wirt-schafts- und Informationswissenschaften undLife- und Nano-Wissenschaften.

2. Juni 2004 Beratung im Hochschulrat

Die Vision hinter dem Slogan „Bayern –Land des Wissens 2020“, nämlich Gesell-schaft und Wirtschaft bis zum Jahr 2020 kon-sequent auf die Entwicklung, Umsetzung unddamit Nutzung von Wissen auszurichten, bil-det die Grundlage für die Kürzungsmaßnah-men, die die Universität Regensburg im Jahr2004 getroffen haben. Der Wegfall von 20Stellen für den akademischen Nachwuchsbedeutet zwar aktuell einen schmerzlichenEinschnitt, soll aber nach dem Willen derbayerischen Staatsregierung für die Zukunftden notwendigen Spielraum schaffen, so dassauch im Jahr 2020 genügend Köpfe für dieGestaltung der Wissensgesellschaft zur Ver-fügung stehen werden.

Im Rahmen des Nachtragshaushalts ist ein„Innovationsfonds“ eingerichtet worden. In die-sen Fonds sollen 10 % aller Wissenschaftler-stellen einer jeden Universität einbezogenwerden. Sie sollen sodann für einen tiefgreifen-den Umbau der bayerischen Universitätsland-schaft verwandt werden, möglicherweise ananderen Standorten als der Herkunftsuniversität.Die Umbaumaßnahme darf den kontinuierli-chen Prozess der Wissensvermittlung und–erzeugung nicht nachhaltig stören, wenn einewissenschaftsorientierte Motivation der Studie-renden erhalten bleiben soll; die jetzigen Studi-enanfänger werden im Jahr 2020 entweder aktivdas Land des Wissens gestalten oder aber sichdemotiviert in andere Bereiche begeben haben.

Die Eile des Prozesses führt zwangsläufig zuKommunikationsdefiziten und Irritationen beiden Mitgliedern der Universität. Um diesemDilemma ein wenig entgegenzuwirken, sei imfolgenden der von der Politik vorgegebene Fahr-plan bei der Umsetzung der gefordertenSchwerpunkt- und Profilbildungen aufgezeigt.

6. November 2003 – Regierungserklärungdes Bayerischen Ministerpräsidenten mit dergleichzeitigen Erklärung, dass in Bildung undWissenschaft investiert werde, aber keiner derstaatlichen Bereiche von Sparmaßnahmen inHöhe von 10% ausgenommen werde.

5./6. Dezember 2003 – Klausur der Präsi-denten und Rektoren der bayerischen Univer-sitäten mit anschließendem Gespräch mit demBayerischen Staatsminister für Wissenschaft,Forschung und Kunst und den leitenden Beam-ten des Ministeriums. Die Ergebnisse lassensich folgendermaßen zusammenfassen: DenUniversitäten wird für das Jahr 2004 ein Eins-parvolumen von „nur“ 5 % auferlegt, wobei aufden Personalhaushalt lediglich 1 % entfallensoll. Dafür wird den Universitäten eine Per- •• siehe Seite 2

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Uni � international U-Mai l 4/04 Regensburger Univers i tätsze i tung 2

Kinder-Uni sprengt den RahmenSchon nach der ersten Vorlesung musste die Veranstaltungsreihe in den größten Hörsaal verlegt werden.

Schon im letzten Jahr gab es an der UniRegensburg erste Anläufe, mit kindge-rechten Veranstaltungen Kinder an wissen-schaftliche Fragen heranzuführen.

Prof. Burkhard König unternahm mit FrauProf. Maria Fölling-Albers den Versuch, dieBegeisterung der Jüngsten für das FachChemie zu wecken. Der Erfolg gab ihm Recht.Kinder sind neugierig und wissbegierig; manmuss es nur verstehen, auf sie einzugehen undsie da abzuholen, wo sie sind. Angesichtsdieser ersten positiven Erfahrungen lag esnahe, den Versuch zum Programm zu erhebenund statt einzelner Veranstaltungen eine regel-rechte Kinder-Uni auszurufen. Wohl wissend;dass Universitäten heutzutage kaum genügendRessourcen haben, um den normalen Studien-betrieb reibungslos über die Bühne zu bringen,bot sich Prof. Detlef Marx, Mitglied derFreunde der Universität Regensburg e. V., an,den organisatorischen Part zu übernehmen,und schon bald hatte er ein Programm mitsieben Referenten bzw. Vorlesungenzusammen gestellt, das am 15. Juni begannund noch bis 27. Juli laufen wird.

„Ist die Welt wirklich so, wie wir sie sehen?“Die Auftaktveranstaltung bestritt der

Rektor, Prof. Dr. Alf Zimmer, selbst, und schonbei dieser Veranstaltung zeigte sich, dass mandas Interesse an kindgerechten Vorlesungenunterschätzt hatte. Das Thema „Ist die Weltwirklich so, wie wir sie sehen?“ lockte mehrKinder an, als der zweitgrößte Hörsaal derUniversität zu fassen vermag, obwohl dieEltern außen vor bleiben mussten. Vier- bisfünfhundert Kinder ließen sich durch optischeTäuschungen und Illusionen in Erstaunen ver-setzen, die Prof. Zimmer aus verschiedenenQuellen zusammengetragen hatte oder direktaus dem Internet holte. Dabei stellte sich zwarheraus, dass die einen oder anderen manchePhänomene schon in der Schule oder imFreundeskreis kennen gelernt hatten, aber auchdie übrigen ließen sich nicht ohne weiteres insBockshorn jagen, sondern kamen sehr schnellhinter die Schliche. Sie lernten, dass man sich

nicht unbedingt auf seine Augen verlassenkann, sondern bisweilen den Verstand zu Hilfenehmen muss, um die Realität hinter der Illu-sion zu entdecken.

„Warum Knochen stabil und Muskelnstark sein müssen“

Offenbar gab es nach dieser ersten Veran-staltung eine rege Mundpropaganda, denn eineWoche später, als Prof. Grifka erklären wollte,„warum Knochen stabil und Muskeln starksein müssen“, da waren es gut 900 Kinder, dienun ins Audimax, den größten Hörsaal mit1500 Plätzen, drängten, in den man die Kinder-Uni inzwischen verlegt hatte.

Prof. Dr. Joachim Grifka, Lehrstuhl fürOrthopädie, veranschaulichte, welche Kräfteauf unseren Knochenbau wirken und warumwir alles tun sollten, um unsere Muskulatur fitzu halten, um möglichst lange unsere Beweg-lichkeit und einen gesunden Körper zuerhalten. Er beschrieb die richtige Haltungbeim Liegen, Sitzen oder Stehen und auchbeim Heben von schweren Lasten. Er ging aufdie Bedeutung ergonomischer Möbel zu Hauseund auch in der Schule ein, und er brach eineLanze für gesunde Ernährung, denn sowohlUnterernährung wie Übergewicht stehen einergesunden Lebensweise entgegen.

„Warum brauchen Menschen Maschinen?“ Die dritte Vorlesung bestritt Prof. Erich

Kohnhäuser, der Präsident der FachhochschuleRegensburg, die sich mit der Universität denCampus teilt. Er fragte: „Warum brauchenMenschen Maschinen?“ „Weil Maschinen tun,was wir nicht können“, bekam er als Antwortaus unzähligen Kindermündern zu hören. Bisauf wenige Plätze weit oben waren die Sitze imAudimax belegt, als es um einen kindge-rechten Abriss der Entwicklungsgeschichtevon Maschinen und Technik ging. Prof. Kohn-häuser spannte den Bogen von den Anfängenim alten Ägypten über Leonardo da Vinci bishin zur heutigen Autoindustrie. Wie schwerwar wohl so ein Stein, wie er heute in Sto-nehenge steht, was baut man heute alles zurSicherheit in Autos ein? Die Stunde wurde zueinem munteren Frage-Antwort-Spiel.Staunen musste Prof. Kohnhäuser, als ihm einkleiner Junge über Satelliten und Lasererzählte. „Ja, Wahnsinn, alles richtig“, lachteder Dozent, der sich im Nebenberuf als „Opa“mit den Enkeln bereits auf die Kinder-Uni vor-bereitet hatte. Als „Zuckerl“ fürs Aufpassenund fleißige Fingerheben verteilte er am EndeSchokolinsen, Nervennahrung für die Elitevon morgen.

Die Themen der restlichen Veranstaltungensind über die Homepage der UniversitätRegensburg (http://www.uni-regensburg.de/Universitaet/Veranstaltungskalender/index.html) abzurufen.

Rudolf F. Dietze/Christine Hegen

Juni 2004 Einsetzung der ministeriellenExpertenkommission unter Leitung von Prof.Mittelstrass/Konstanz zur Bewertung der Kon-zepte der bayerischen Universitäten für Profil-und Schwerpunktbildung

9.7.2004 Gemeinsame Erarbeitung einerSynopse der Schwerpunkt- und Profilkonzeptealler bayerischen Universitäten für die Vorin-formation der Expertenkommission

14.7.2004 Vorlage des Entwurfs derHochschulleitung zur Schwerpunkt- und Profil-bildung an den Senat

18./19.7.2004 Klausurtagung der bayeri-schen Rektoren und Präsidenten mit dem Staats-minister WFK zur Erarbeitung einesgemeinsamen Eckpunktepapiers für die Ent-wicklung des Wissenschaftsstandortes Bayernbis 2008

bis Mitte September 2004 Votum der Exper-tenkommission zum gemeinsamen Eckpunkte-papier und zu den Vorlagen der einzelnenUniversitäten

Ende September 2004 Klausur der CSU-Landtagsfraktion in Kloster Banz zur Festle-gung des Doppelhaushaltes 2005/6 und derRahmenbedingungen für Planungssicherheit derbayerischen Universitäten bis 2008 incl. derModalitäten für den Innovationsfonds und derBereitstellung zeitlich befristeter Mittel für dieBewältigung des „Studentenberges“ bis 2011

Anfang 2005 Abstimmung im bayerischenLandtag über den Doppelhaushalt 2005/6 unddie Planungssicherheit für die Universitäten imDoppelhaushalt 2007/8.

Dieser zeitliche Ablauf hat folgende Konse-quenz: Die Planungen für die Zukunft der Uni-versität Regensburg bleiben bis Anfang 2005unter dem Vorbehalt der finanz-, regional- undwissenschafts-politischen Entscheidungen (undzwar in dieser Reihenfolge).

Für die Mitglieder der Universität Regens-burg bedeutet dies eine weitere Zeit der Unge-wissheit. Alf C. Zimmer

Von Anfang an hatte die “Kinder-Uni” genannte Vortragsreihe ein interessiertes und aufmerksames PublikumFoto: R. F. Dietze

•• Fortsetzung von Seite 1

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Uni � regionalU-Mai l 4/04 Regensburger Univers i tätsze i tung 3

Alljährlich gegen Ende des Sommerseme-sters veranstaltet die Universität Regens-burg ein öffentliches Sommernachtsfest aufdem Campus Forum. Die Idee entstand imJahre 1987 anlässlich des 20-jährigenJubiläums, hatte doch der Lehrbetrieb ander Regensburger Universität im Herbst1967 begonnen.

Verantwortlich für die Planung ist jeweilsein Team unter dem Vorsitz eines Prorektors(in diesem Jahr Prof. Dr. Armin Kurtz); Aus-richter ist das Studentenwerk Nieder-bayern/Oberpfalz. Prof. Dr. Alf Zimmer, derRektor der Universität, ließ es sich nichtnehmen, das Fest am 24. Juni selbst offiziell zueröffnen.

Zu dem Zeitpunkt hatten die ersten Besu-cher freilich schon eine von Volker Debusgeleitete Führung durch den BotanischenGarten und/oder das alljährliche Highlight, diechemischen Demonstrationsversuche im H 44,hinter sich, die in diesem Jahr von Prof. Dr.Arno Pfitzner dargeboten wurden.

Das bunte, jährlich wechselnde Programm,das jeweils an mehreren Spielorten gleich-zeitig läuft, wurde, wie üblich, von Mitglie-dern der Universität, vor allem studentischenInitiativen, Musik- und Theater-Ensemblesbestritten. Die internationale TheatergruppeBabylon beteiligte sich am Sommernachts-festprogramm mit einer regulären Aufführungvon Bert Brechts „Der gute Mensch vonSezuan“. Ein, zwei Türen weiter, im Art Forumdes Studentenhauses, bot die Fachschaft derFakultät für Sprach- und Literaturwissen-schaften unter dem Titel „Mit fremden undeigenen Federn“ eine Lesung aus deutschenund anderen Landen. Die Big Band und dasEnsemble „Die frühen Stücke“ präsentiertensich auf dem Forum vor dem Verwaltungsge-bäude. die kleineren Ensembles im Halbstun-dentakt im sich jeweils rasch füllenden Foyer

der Zentralbibliothek. Sie hatten heuer dievolle Aufmerksamkeit der Festgäste, entfieldoch in diesem Jahr die schon traditionelleShow der Sportstudenten. Sie waren wenigeTage vor dem Fest sogar in den Uni-Teichgesprungen, um auf diese Weise symbolischanzudeuten, dass das Sportzentrum „badengeht“, wenn sich die personelle Situation nichtbessert.

Den Auftakt im Foyer der Uni-Bibliothekmachte das Tanz-Sport-Theater in Koopera-tion mit der englischen Drama Group, denRUPs too, mit Auszügen aus einer Tanz-Text-Version von Shakespeares A MidsummerNight’s Dream, das vom 13. bis zum 20. Juli involler Länge im Theater an der Universität zusehen sein wird. Sodann bezogen die Mit-

Das etwas andere Sommernachtsfest

� Uni Kultur

glieder des Universitätschors Stellung auf denTreppen in der Uni-Bibliothek und botenOpernchöre aus ihrem aktuellen Repertoire.Mit einer hinreißenden Mischung aus Gospelund Jazz warteten danach die Jazznuts auf.Ihnen folgte das Blechbläser-Ensemble Aka-demisches Blech. Den Abschluss machten dieKneitingales mit humorvollem a capella-Gesang in verschiedenen Stilrichtungen. ImAudimax.Foyer im Zentralen Hörsaalgebäudesorgte DJ Dantl für heiße Disco-Musik. Fürdas leibliche Wohl all derer, die einfach denschönen Abend auf dem Forum genießenwollten, sorgten das Studentenwerk und dieUni-Pizzeria, die dem Fest immer ein gewissesitalienisches Flair verleiht.

Rudolf F. Dietze

Wie in jedem Jahr hatten die Chemiker auch heuer wieder einen vollen Hörsaal, als Prof. Pfitzner mit seinenAssistenten chemische Demonstrationsversuche - wie hier die Zischende Schlange - vorführte.

Mitglieder der Fachschaft Sprach- und Literaturwissenschaften gestalteten eine viel beachtete Lesung deut-scher und fremder Texte im Art Forum des Studentenhauses. Fotos: R. F. Dietze

Technischer Leiter Volker Debus führte in die Syste-matik und die Reize des Botanischen Gartens ein.

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Sind Polen, Tschechen, Slowaken oderUngarn mit Wirkung vom 1. Mai 2004 nachEuropa eingetreten oder dorthin zurückge-kehrt? Welche Vorstellungen von der räum-lichen Dimension des Zeichens "Europa"bestimmen den Diskurs in Europas (östli-cher) Mitte - so es diese überhaupt gibt?Kommt politischen Grenzverläufen bei derErstellung "kognitiver Landkarten" nen-nenswerter Rang zu? Diesen und weiterenFragen widmete sich das zweite Arbeitstref-fen der von der Volkswagen-Stiftung geför-derten Nachwuchsforschergruppe "Kon-zeptualisierung und Status kleiner Kulturen"am 25. und 26. Mai. Wie im Vorjahr ver-dankte das Treffen seine internationaleDimension der großzügigen Unterstützungdurch die Universitätsstiftung Hans Viel-berth.

Der Forschungsansatz des "Mental Map-ping" findet nach seiner Entwicklung aus Psy-chologie und Geographie derzeit besonders inder kulturwissenschaftlich orientiertenGeschichtswissenschaft Anklang. Schon in den1980er Jahren hatte Hans Lemberg etwa dieheteroperspektivische Wanderung Russlandsvon Norden nach Osten und die damit einhergehende Entstehung des modernen Osteuropa-begriffes nachgezeichnet. "Mitteleuropa", einbesonders zu Beginn und Ende des 20. Jahrhun-derts kontrovers diskutierter Begriff, verknüpftsich nicht zuletzt mit dem Bedeutungsfeld derKleinheit. Anschaulich demonstrierte dies Lic.phil. Evelyn Meer (Regensburg) am Beispieldes polnischen Gegenwartsautors Andrzej Sta-siuk, dessen subjektive Mitteleuropakonzeptiongroße urbane Zentren bewusst meidet, um dieDetailfülle in der Peripherie ästhetisch nutzbarzu machen. Diese selbstbewusste Entscheidungverliert freilich erst in der Gegenwart an Kühn-heit: Der Entwurf eines russozentrischen Sla-venstaates, welchen der Slovake L’udovit ŠtúrMitte des 19. Jahrhunderts vorlegt, sucht dieAnlehnung an eine als verwandt empfundeneGroßmacht, um so die eigene Kleinheit zu kom-pensieren, hob Mag. Katarína Durková(Regensburg) hervor. Der Kompensationsge-danke spielt auch in der tschechischen Denkfi-gur der "kleinen Nation" um die Wende vom 19.zum 20. Jahrhundert eine vorrangige Rolle, wieaus Dr. Peter Haslingers (Wien) umfassenderLektüre einschlägiger politischer Publizistikdeutlich wurde.

Typologische Überlegungen zum Phänomenkultureller Kleinheit in Mitteleuropa stellte Dr.Christian Prunitsch (Regensburg) anhand einesRasters von kultursemiotisch orientierten Oppo-sitionen an. Gerade in der Problematik kleinerKulturen bedarf der Faktor der Relativität vonGröße und Kleinheit, welcher in der kollektivenPerspektive ebenso wirksam wird wie in derkognitionspsychologisch eingehend erforschtenindividuellen Perspektive, erhöhter Berücksich-tigung. Mental Maps strukturieren die kollek-

tive, interkulturelle Weltwahrnehmung in bis-weilen erstaunlich konstanter Art und Weise.Darauf wies Prof. Dr. Miloš Havelka (Prag) hin,der im Anschluss an Rickerts Konzeption histo-rischer Zentren und Cassirers Philosophie dersymbolischen Formen ein Modell symbolischerZentren in der tschechischen Kultur vorführte.Im Prozess der tschechischen Identitätsbildungerfüllt dabei der Mitteleuropabegriff besondersnach 1968 kulturkompensatorische Funktionen.Dies wird nicht nur innerhalb der tschechischenKultur so gesehen, sondern findet auch imdeutsch-tschechischen Beziehungsgefüge sei-nen Niederschlag, wenn ein deutscher Fernseh-redakteur den tschechischen Pan Tau als langegesuchtes Gegenmodell zum brutalisierten ame-rikanischen Kinder- und Jugendfernsehen ent-deckt. Helena Srubar M.A. (Regensburg)beleuchtete die vielfältigen Identifikationsange-bote in diesem Bereich, die - aus der ‚kleinen'tschechischen Kultur stammend - in die ‚große'deutsche Kultur hinein reichen.

Einen beeindruckenden Höhepunkt fand dasArbeitstreffen im Beitrag von Prof. Dr. Moritz

Landkarten im KopfInternationales Arbeitstreffen der Forschungsgruppe "Kleine Kulturen" zu "Mental Mapping in Ostmitteleuropa"

� Tagungsort Regensburg

Csáky (Graz), der u.a. am Beispiel Wiens um1900 den komplexen Prozess der Identitätsbil-dung in Zentraleuropa analysierte. "Mitteleu-ropa" sei im Unterschied zu "Zentraleuropa"ideologisch belastet. Gerade in diesem Raumfanden und finden Identitäten aber wenigermonistisch-nationale als pluralistisch-transna-tionale Fundierung. Die "mentale Neukartogra-phierung Europas" (Haslinger) nach 1989verläuft deshalb in Zentraleuropa prinzipiellentlang anderer Koordinaten als etwa in West-europa. Ein rein sprachnationaler Kulturbegrifftaugt für die Untersuchung der neueren und neu-esten Geschichte dieses Raumes nur bedingt.

In Anlehnung an Karl Valentin ließe sichunterstellen: Interdisziplinarität ist schön, machtaber viel Arbeit. Dass diese Arbeit in wechsel-seitig aufgeschlossener Gesprächsatmosphärenicht nur Gewinn bringt, sondern auch Freudemacht, stellten alle Teilnehmer zum - symbo-lisch im Zeichensaal des Instituts für Kunster-ziehung vollzogenen - Abschluss überein-stimmend fest.

Christian Prunitsch

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Eine Brücke zu schlagen zwischen akade-mischer Forschung und Öffentlichkeit isterklärtes Ziel des ‚Forum Mittelalter’ derUniversität. Was im letzten Jahr mit einemVortragsabend zur Steinernen Brückebegann, setzte sich nun mit einem beson-deren musikalischen Ereignis im vollbesetzten Runtingersaal fort: Das WienerClemencic Consort führte zum ersten Malin der Neuzeit mit Hadamars von Laber‚Jagd’ die bedeutendste Minneallegorie derdeutschen Literatur auf.

Hadamar von Laber, der seinen Zeitge-nossen als der „weise von der Laber“ galt undals herausragende literarische Größe gefeiertwurde, gestaltete in seiner Dichtung dasWerben um eine Frau nach dem Muster derJagd: Der Liebende tritt als Jäger auf, dieGeliebte ist das Wild, dem der Jäger nachspürt:„Damit stellt sich Hadamars Allegorie in denStrom einer europaweit verbreiteten Mode,verleiht ihr aber zugleich einen einzigartigenZuschnitt“, betonte Prof. Dr. Edith Feistner,die Sprecherin des ‚Forum Mittelalter’, inihrem Einführungsvortrag. „Das Besondere ander Verbindung von Jagd- und Liebesthematikliegt darin, dass Hadamars Jäger das Wildnicht als Beute erlegen kann und will. Denndies wäre der Tod der Geliebten, der Tod derLiebe überhaupt und damit auch der Tod desJägers, dessen Leben auf Liebe gründet.“

Gebannt verfolgten die 200 Zuschauer dieAufführung von vier Szenen aus dieser insge-samt 565 Strophen umfassenden Liebesdich-tung. Im Aufbruch zur Jagd (Szene 1)gruppiert der Jäger seine Hundemeute undsetzt Hund „Herz“ als Leithund an die Spitze.Der Leithund reißt sich los, das umkreiste Wildflieht und „Herz“ ist verwundet: Die Verwun-dung des Herzens (Szene 2). In der Ratsuche(Szene 3) empfiehlt ein erfahrener Weidmanndem Jäger, die Gottesminne anstelle der Liebezu einer Frau zu wählen. Jedoch fasst der Jägereinen anderen, Letzten Entschluss (Szene 4):Mit seinem Hund „Harre“ setzt er die Jagd aufimmer fort; nicht etwa, um das Wild doch nochzu erbeuten, sondern weil er erkennt, dassJagen Leben bedeutet: „Alhie der lîb, diu sêledort sol jagen / mit Harren êwiclîchen, / dâ vondem ende nieman kann gesagen.“

Für die Realisierung dieses ambitioniertenProjektes sorgte mit dem Clemencic Consortein seit Jahrzehnten im Bereich der histori-schen Aufführungspraxis renommiertesEnsemble. Contratenor und Bassbaritonbewiesen ihre Vokaltechnik im makellosenWechselspiel der Stimmen. Arrondiert wurdendie „Jagd“-Szenen Hadamars durch weiterezeitgenössische Kompositionen zum ThemaJagd. Virtuoses Flötenspiel und Schlaginstru-mente begeisterten dabei das Publikum.

Darüber hinaus bot eine Ausstellung imKleinen Runtingersaal den Konzertbesucherneinen faszinierenden bildkünstlerischen Ein-blick in die Minnethematik und dasGeschlechterverhältnis. Eva Schmidt, SilkeWinkler und Regine Karl hatten dazu Szenenaus den mittelalterlichen Wandteppichen desHistorischen Museums der Stadt Regensburgausgewählt und in ein neues Licht gerückt.

Mit der Veranstaltung erinnerte das ‚ForumMittelalter’ erneut an die VergangenheitRegensburgs als eines der kulturellen ZentrenEuropas, ist die Dichtung Hadamars doch Aus-druck der europäischen Vernetzung derRegion. Die Rezeption literarischer Muster aus

Alhie der lîb, diu sêle dort sol jagen“ - Clemencic Consort und Forum Mittelalter präsentieren die ‚Jagd’ Hadamars von Laber

� Forum Mittelalter

den romanischen Ländern und ihre Weitergabeüber Regensburg bis in den Nordosten Europaslässt sich mit Hadamars ‚Jagd’ exemplarischbelegen. Dass in den mittelalterlichen KlängenRegensburg in seiner Funktion als kulturelleBrücke wieder lebendig werden konnte, ver-dankt sich der Unterstützung der Universitäts-stiftung PRO Arte, der Stadt Regensburg unddes Bayerischen Rundfunks.

Nächste Veranstaltung des Forum Mittel-alter: Das mittelalterliche Regensburg im Zen-trum Europas. Internationale Tagung - 30.September bis 2. Oktober 2004

Reinhard Saller

"Die meisten glauben, dass Europa sie nichtbetrifft", steigt Dr. Boris Lazar in seinen Vor-trag ein. Keine guten Erfahrungen habe ermit öffentlichen Europa-Diskussionengemacht. Seine Überzeugung von der Sache,seine Werbung für Europa und die Vorstel-lung der europäischen Regierungsinstru-mente prallten an den Zuhörern meist ab.Länderübergreifend hätten die Menschenden Eindruck, in Europa nichts bestimmenzu können, so das Fazit eines Mannes mitlangjähriger Erfahrung in Sachen Europa.

Dr. Boris Lazar ist seit dem Sommer 2001der tschechische Botschafter in der Bundesre-publik. Von 1986 bis 1990 lebte er im Exil inMünchen, nach dem Zusammenbruch des Kom-munismus beriet er den tschechoslowakischenInnenminister und bis 1995 den Außenministerder neu gegründeten Tschechischen Republik inFragen der Deutschland- und Europapolitik.Anschließend leitete er als Gesandter die Ver-tretung der Tschechischen Republik in Berlin

und beriet zwei Jahre lang den Staatssekretärund Chefunterhändler der Tschechischen Repu-blik für deren EU-Beitritt. Kurz nach der Oster-weiterung der EU und kurz vor denEuropa-Wahlen im Juni konnte das "JungeEuropa e. V." Dr. Lazar zu einem Vortrag nachRegensburg holen.

Doch trotz des mangelnden Europagefühlsund -interesses, das ihm immer wieder entge-genschlage, hat der Botschafter die Begeiste-rung für die Idee nicht verloren. Befürchtungen,die jeweiligen Länder könnten ihre Souveränitäteinbüßen, seien überflüssig. "Man muss Natio-nales für Europäisches nicht aufgeben. DieNationalparlamente müssen in europäische Ent-scheidungen eingebunden sein. Es wäre gefähr-lich, sie auf ein Nebengleis zu stellen", sagte Dr.Lazar. Zu wenig Vertrauen zwischen den Staa-ten und zum Teil schwache Nationalregierun-gen, die sich zu sehr auf die Innenpolitikkonzentrieren müssten, seien seiner Meinungnach aber die Punkte, die Europa hinken ließen.

In der anschließenden Diskussion mit denStudenten zielten die Fragen vor allem auf dieEU-Integration der tschechischen Republik ab."Was die Mitbestimmung bei Entscheidungenund die Einbindung in die Strukturen betrifft,sind wir ein vollwertiges Mitglied", antworteteder Botschafter. Dennoch würden gewisse Aus-nahmeregeln und Begrenzungen gelten. "Wirhaben keinen Euro, sind kein Mitglied vonSchengen und unsere Leute dürfen nicht EU-weit arbeiten." Hinsichtlich der jungen Leuteund Studenten forderte er eine Erweiterung desHeimat-Begriffes. Jeder solle dorthin gehendürfen, wo er "sein Licht zum Leben" finde."Ich freue mich, dass so viele junge Leute dasschon praktizieren", schloss Dr. Lazar.

Christine Hegen

Botschafter EuropasJunges Europa e. V. holte Dr. Boris Lazar an die Universität

� zu Gast an der Universität

Dr. Boris Lazar

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In Zeiten einer immer stärker werdendenGlobalisierung wird zunehmend deutlich,dass dies auch Konsequenzen für bisherscheinbar feststehende Identitätskonzeptio-nen hat. Um diese Fragen und Problemstel-lungen näher zu untersuchen, fand vom 17.bis zum 28. Mai 2004 an der UniversitätRegensburg ein von der Vergleichenden Lite-raturwissenschaft (Prof. Dr. Dorothee Gel-hard) organisiertes und von derUniversitätsstiftung Dr. H. Vielberth geför-dertes Blockseminar "Zwischen den Kultu-ren - Migrationsliteratur in Deutschland"unter der Leitung der finnischen SpezialistinDr. Marja-Leena Hakkarainen vom Institutfür Komparatistik der Universität Turku(Finnland) statt.

Im Zentrum des Seminars standen die Frageder Fremdheit und die Problematik einer Iden-titätsfindung "zwischen den Kulturen". Es soll-ten Möglichkeiten untersucht werden, dieIdentität nicht an kulturelle oder nationale Ent-itäten zu binden, in der kein Platz für Vielfältig-keit und Hybridität bleibt. Denn im Kontexteines sich auch kulturell verändernden Europas(EU-Osterweiterung) wurden im Seminar Fra-gestellungen der Fremderfahrung und Selbst-

Zwischen den Kulturen - Migrationsliteratur in Deutschland

� Tagungsort Regensburg

Internationales Studierendentreffen

Vom 11. bis 13. Juni 2004 fand in Regensburgdas jährliche Studierendentreffen der Ver-gleichenden Kulturwissenschaft, Europäi-schen Ethnologie, Kulturanthropologie,Volkskunde und Empirischen Kulturwissen-schaft statt, an dem 105 Studierende ausDeutschland, Österreich und der Schweizteilnahmen. Das Treffen gehört seit vielenJahren zum festen Bestandteil des akademi-schen Lebens der Studierenden. Dieses Jahrwaren die Regensburger Studierenden undder Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwis-senschaft die Gastgeber und schufen denRahmen für studentischen Gedankenaus-tausch und Kommunikation. So bot sich dieChance, verschiedene Profilierungen undspezifische Forschungsmethoden einzelnerInstitute kennen zu lernen. Jedes Treffenbesitzt einen thematischen Fokus, dem sichdie angereisten Studierenden in fachspezifi-scher Weise nähern: Das diesjährige Rahm-enthema des Treffens lautete "Tourismus imSpannungsfeld von Lebens- und Erlebnis-raum". Hierbei ging es um das komplexeAbhängigkeits- und Wirkungsverhältnis vonReisenden und Bereisten.

Über einen eigenen Feldforschungsteil dis-kutierten die Studierenden in mehreren Arbeits-gruppen. Fragen nach dem Wie und Wotouristischer Raumaneignung und daraus ent-stehender Konflikte, der Lenkung touristischerWahrnehmung, der Konstruktion und Rezeptionvon Eigen- und Fremdbildern, der Inszenierungeiner "histouristischen" Stadt und deren Rück-wirkung auf die kulturelle Identität bildeten denKern. Die Bedeutung der Donau als touristi-scher Verkehrsweg und als symbolische Verbin-dungsstraße in die Länder Osteuropas wurdegenauso angesprochen wie Art und Wertigkeittouristischer "Devotionalien" und der Topos derAuthentizität als Symbol und Zielpunkt touri-stischer Wahrnehmung sowie regionaler Iden-titätskonstruktion. Der thematische Fächerwurde ergänzt durch ein Filmprojekt, in demBewohner und Besucher Regensburgs zurBewerbung "Kulturhauptstadt Europas 2010"befragt wurden.

Darüber hinaus bot das Treffen Gelegenheitzur Diskussion der Chancen und Bedenken beider europaweiten Einführung der Studienab-schlüsse Bachelor und Master, woran sich dieStudierenden engagiert beteiligten. Abgerundetwurde das durchweg sehr positiv bewerteteTreffen am letzten Tag durch eine Exkursion zurWalhalla als Symbol nationalstaatlicher Iden-titätskonstruktion des 19. Jahrhunderts. Dasnächste Studierendentreffen wird 2005 in Mün-ster stattfinden.

Helmut Groschwitz

affirmation, Prozesse der Assimilation, Aus-grenzung und Integration sowie Identitätswech-sel und Bindestrich-Identitäten untersucht.Verschiedene Aspekte der Thematik wurdendabei lebhaft diskutiert und ausgeleuchtet wieetwa: "Gastarbeiter - Staatsbürger"; "Schwarzedeutsche Literatur", "kultureller Widerstand undkulturelle Hybridität", "Geschichte und Erinne-rung". Den Abschluß bildete die "transnationaleLiteratur". Bei allen Analysen ging es aber auchum die Überprüfung der Realisierbarkeit derbisher vorgelegten theoretischen Konzepte.

Das Blockseminar war eine zusätzliche Ver-anstaltung, die sich in erster Linie an die Stu-denten der Germanistik richtete, denen auch imSS 2004 wegen der vakanten Lehrstühle ein ein-geschränktes Lehrangebot zur Verfügung stand.Es stand aber auch Studierenden aus den Studi-eneinheiten "Interkulturelle Studien" und "All-gemeine und Vergleichende Literatur-wissenschaft" offen.

Mit Marja-Leena Hakkarainen (UniversitätTurku, Finnland) konnten die Studenten die zurZeit wichtigste deutschsprachige Spezialistinauf dem Gebiet der Migrationsliteratur kennen-lernen und sich mit dem neuesten Forschungs-stand im Fach Germanistik vertraut machen.

Dorothee Gelhard

"Woran denken Sie, wenn sie das Wort"Brot" hören? Broteinheiten, die nächsteDiät, Spendenaufrufe, folienverschweißtesWeißgebäck?", fragt Josef Mittlmeier vomInstitut für Kunsterziehung in die Runde.Tatsächlich, jeder denkt an etwas anderes imZusammenhang mit Brot. Dass dies ebensofür Mittlmeiers Kunsterziehungsstudentengilt, davon kann man sich in der Ausstellung"Brot-Zeit - Beobachtungen des Vertrauten"überzeugen.

Ganz bewusst haben die Studenten bei die-sem Projekt zu traditionellen Mitteln der Male-rei gegriffen. Videoanimationen, Installationenund Performances sucht man vergebens. Zeit-untypisches trifft damit auf Alltägliches, näm-lich Brot in allen Varianten. So zeigtbeispielsweise Christiane Mayr ein "Frühstückaus der Sicht einer Kaisersemmel", währendKatharina Naimer verschiedene Generationenmit jeweils typischem Gebäck abgebildet hat:die kleinen Cousins mit einer Brezel, dieSchwester beim Frühstück mit Croissants unddie Großmutter, wie sie am Tisch bei einer Brot-suppe sitzt. Andere spielen mit dem Ausdruckdes "Broteschmierens" oder versuchen, Sinnes-wahrnehmungen wie riechen und schmeckenabzubilden.

Zu besichtigen sind die Bilder in den Räu-men des Medizinischen Dienstes der Kranken-kassen (Margaretenstraße 16, Regensburg).Ausstellungen zusammen mit dem MDK habenfür das Regensburger Kunsterziehungsinstitutbereits Tradition, "eine gute Adresse" nenntMittlmeier die Einrichtung. Schon 1998 stellteer zusammen mit dem leitenden Arzt des MDK,Dr. Wolf-Peter Madaus, ein Projekt zum Thema"Alter" auf die Beine, Bilder und Skulpturen,die anschließend zwei Jahre lang durch 17 deut-sche Städte "tourten". Der MDK bietet damitnicht nur Künstlern ein Forum, sondern schlägtauch noch eine andere Fliege mit einer Klappe:Die hauseigenen Mitarbeiter sind nicht von ste-rilen weißen Wänden, sondern immer wiederwechselnden Kunstwerken umgeben.

Christine Hegen

Regensburger Kunsterzieher machen "Brot-Zeit"

� Uni Kultur

Christiane Mayr: "Frühstück aus der Sicht einer Kai-sersemmel". Foto: R. F. Dietze

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Ein Hilferuf des Philosophischen Institutsder Akademie der Wissenschaften der Repu-blik Tschechien erreichte im August 2002durch Vermittlung von Prof. Dr. Hans Rottvom Institut für Philosophie der UniversitätRegensburg die Universitätsbibliothek.

Bei der großen Überschwemmung in Pragim Sommer des Jahres, der größten seit 500 Jah-ren, ging ein erheblicher Teil der in vielen Jah-ren gewachsenen Bibliothek des Instituts inMassen aus Wasser und Schlamm aus der Kana-lisation unter. Von über 120 000 Bänden wurdenmehr als 30 000 endgültig zerstört.

"Dieser massive Verlust ist für uns vernich-tend" äußerste Prof. Herold, der Direktor desInstituts, und bat befreundete Kollegen undBibliotheken um Hilfe.

Die Universitätsbibliothek Regensburg ver-fügt aus den Jahren des Aufbaus ihrer Samm-lung u. a. aus Aufkäufen von Professoren-bibliotheken, aus Sammelkäufen etc. imBereich der Philosophie über eine Reihe vonMehrfachexemplaren, die für den laufenden

Forschungs- und Lehrbetrieb nicht mehrbenötigt werden. So konnten insgesamt 33 lau-fende Meter Bücher, das sind ca. 1650 Exem-plare, zur Abgabe zusammengestellt werden.

Am Mittwoch, dem 16.6.04 nahm eineAbordnung von Prager Philosophen unterFührung von Herrn Prof. Herold die bereitge-stellten Bücher in Empfang.

Prof. Hans-Jürgen Becker, Professor derJuristischen Fakultät, Prorektor und Vorsitzen-der des Bibliotheksausschusses der UniversitätRegensburg, Prof. Rott und BibliotheksdirektorDr. Friedrich Geißelmann wiesen bei der Über-gabe der Sammlung auf die engen Beziehungenzwischen der Akademie der Wissenschaften zuPrag und der Universität Regensburg hin undgaben der Hoffnung Ausdruck, für dieseumfangreiche und wertvolle Sammlung neueLeser zu gewinnen. Dr. Herold versprach für dienähere Zukunft eine Ausstellung und Würdi-gung des wertvollen Geschenkes.

Hans Kopp

Bücherspende an das Philosophische Institut derTschechischen Akademie der Wissenschaften

� Kooperationen

Prof. Herold (r.) aus Prag nahm die Bücherspende inEmpfang, die von Prof. Rott (Mitte) organisiertworden war. Foto: Karl Hoibl

KUNSTHOF WEICHMANN

G A L E R I E • A T E L I E R • L A D E NGESANDTENSTR. 11 • WIESMEIERWEG 7 • TEL. 51651

DT

P

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Uni � intern U-Mai l 4/04 Regensburger Univers i tätsze i tung 8

� Mailbox

Spende für KUNOAm 15. Mai 2004 feierte der emeritierte

Anglist Prof. Dr. Karl Heinz Göller seinen80. Geburtstag. 1967 als erster Professor andie neu gegründete Universität Regensburgberufen, war er maßgeblich beteiligt beimAufbau des Anglistischen Instituts. Im Rah-men einer großen Feier im Haus Heuport, zuder zahlreiche Schüler, Kollegen undFreunde des Jubilars angereist waren, wur-den die Verdienste des international ausge-wiesenen Forschers gewürdigt. ImMittelpunkt stand die Überreichung einerFestschrift, die vom ersten Doktoranden desInstituts, Uwe Böker, heute Lehrstuhlinha-ber an der Technischen Universität Dresden,herausgegeben wurde. Die Professoren desRegensburger Instituts für Anglistik undAmerikanistik, die sich Karl Heinz Göllerweiterhin verbunden fühlen, hatten sich einGeburtstagsgeschenk mit besonderer Sym-bolik ausgedacht. Prof. Dr. Dieter A. Berger,seit 1992 Amtsnachfolger des Jubilars, über-reichte eine Spende in Höhe von 500 Eurozugunsten der geplanten ostbayerischenKinderklinik.

Profos gewinnt zweiten Preisim MediaAward Wettbewerb

Von Erfolg gekrönt war für das Regens-burger Unternehmen Profos AG die Teil-nahme am deutschlandweit ausgeschrie-benen MediaAward 2004-Wettbewerb.

Das im BioPark Regensburg ansässigeUnternehmen Profos AG nutzt die natürli-chen Feinde von Bakterien, um verblüffendeffektive Hilfsmittel zu deren Detektion undIsolation zu entwickeln. Die Firma wurde2000 aus der Universität Regensburg herausgegründet und beschäftigt heute 21 Mitar-beiter. Die Firma besitzt umfangreicheKompetenzen in Phagentechnologie sowieProteinbiochemie und hat binnen kurzer Zeitneuartige Produkte zur Endotoxin-Entfer-nung, zur Hochdurchsatz-Proteinaufreini-gung sowie für NMR-Messungen zurSerienreife gebracht. Die von Profos ver-wendete Technologie ist durch eine Vielzahleigener Patente abgesichert.

Im MediaAward Wettbewerb prämiertHOCHSPRUNG (HochschulProgramm fürUnternehmensgründungen) im Rahmen derHigh-Tech-Offensive Bayern des Bayeri-schen Staatsministeriums für Wissenschaft,Forschung und Kunst junge Unternehmen,die ihre Produkte oder Dienstleistungen inherausragender Form am Markt präsentie-ren. Durchdachte Kommunikationskonzeptemit einer strategischen Ausrichtung werdenhinsichtlich Kreativität, Wirkungsgradsowie kommunikativer, ästhetischer undtechnischer Funktionalität beurteilt.

BioPark Regensburg

Deutscher Gründerpreis fürAntisense Pharma

2004 ist für das Regensburger Biotech-Unternehmen Antisense Pharma das Jahrder Auszeichnungen. Nach dem bayeri-schen Innovationspreis wurde dem Unter-nehmen für seine revolutionäre Krebs-therapie der Deutsche Gründerpreis inder Kategorie Visionär verliehen.

Mit sechs Mitarbeitern startete die FirmaEnde 1999 als erstes Unternehmen im Bio-Park Regensburg. Im Oktober 2000 wurdeder erste Wirkstoff (AP 12009) in die klini-sche Prüfung überführt. Dahinter verbirgtsich ein Wirkstoff, der die Krebstherapierevolutionieren könnte. Wo bisherige Stan-

dardtherapien wie Bestrahlung oder Chemosversagten oder nur unzulängliche Erfolgeerzielten, sind neuartige Behandlungs-ansätze dringend erforderlich. Antisense hatmit AP 12009 bereits vielversprechendeErfolge erzielt.

Heute hat Antisense Pharma rund 30Beschäftigte und ist damit das größte Unter-nehmen im BioPark Regensburg. In derSzene wird das Unternehmen bereits alsBörsenkandidat gehandelt und könnte nacherfolgreichem Abschluss der letzten klini-schen Studie den Traum eines jeden Grün-ders, den Eintritt in den Pharmamarkt, baldRealität werden lassen.

BioPark Regensburg

Anstelle von Geburtstagsgeschenken bat Prof. Göller zu seinem achtzigsten um Spenden zugunsten der Uni-versitäts-Kinderklinik. KUNO konnte sich über 500 Euro freuen. Foto: R. F. Dietze

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� Mailbox

Chemiker lernen deutschErstmals konnten die Teilnehmer desInternationalen-QualitätsnetzwerksMedizinische Chemie die Beherrschungder deutschen Sprache zertifizieren las-sen. Im Rahmen des seit zwei Jahren lau-fenden Kurses für die ausländischenGäste aus sieben verschiedenen Ländern(Bangladesch, China, Indien, Italien,Libanon, Polen und Rumänien) konnteein Zertifikat verliehen werden, welchesdem A1 des europäischen Referenzrah-mens entspricht.

Die ausländischen Wissenschaftler konn-ten in dem vom DAAD finanzierten Inten-siv-Sprachkurs jederzeit einsteigen undmühelos entsprechend den eigenen For-schungsgegebenheiten Schritt halten.

Christian Hirtreiter

Die Deutschkursteilnehmer des Internationalen Qualitätsnetzwerks “Medizinische Chemie” zusammen mitKursleiterin Katja Löffler (1. von rechts) und Dekan Prof. Dr. Oliver Reiser (links). Foto: Christian Hirtreiter

Hochschulwahlen 2004Die Ergebnisse der Regensburger Hoch-

schulwahlen 2004 liegen vor. Die studenti-schen Vertreter im Senat sind Michael Niebler(Grüne) und Kirstin Hansen (LAF). Unter denProfessoren wurden folgende in den Senatgewählt: Jürgen Schmude (Geographie),Gerrit Manssen (Rechtswissenschaft), Gott-fried Schmalz (Zahnmedizin), ChristophMeinel (Wissenschaftsgeschichte), UweJannsen (Mathematik), Dieter Weiss (Physik)und Albrecht Greule (Germanistik). Die Wahl-beteiligung lag bei geringen 11,7 Prozent.Dennoch bedeutet dies einen leichten Anstieg,der wahrscheinlich im Zusammenhang mit dergeplanten Streichung von ganzen Studi-engängen steht. Gerade in den betroffenenFakultäten wurde die Möglichkeit zur Mitbe-stimmung deutlich stärker wahrgenommen alsin anderen.

U-Mail

Redaktionsschluss

Oktober 2004

ist der

5. Oktober

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Wie kommt eine Studentin der BildendenKunst und Ästhetischen Erziehung an derUniversität Regensburg zu dem Auftrag, denamtierenden Präsidenten der BayerischenAkademie der Wissenschaften, Prof. Dr. rer.nat, Dr. h.c. mult. Heinrich Nöth, zu por-trätieren? Dieser Auftrag kam durch einengroßen Zufall zustande.

Schon seit Bestehen der Bayerischen Aka-demie der Wissenschaften im Jahr 1759 gibt esden Brauch, dass sich der amtierende Präsidentin einem Porträt verewigen lässt, das nach demEnde seiner Amtszeit einen Platz in den Räum-lichkeiten der Akademie findet. Doch wie ent-steht ein solches Porträt?

Im November 2002 zeigten drei Studierendeder Uni Regensburg eine Ausstellung zumThema "Porträt und Figuration" in der Zentral-bibliothek der Universität. Eine Malerei vonKatharina Naimer wurde daraufhin farbig in derfolgenden Ausgabe der Universitätszeitung U-Mail abgedruckt. Da der Amtsvorgänger desPräsidenten, Prof. Dr. Horst Fuhrmann,ursprünglich in Regensburg lehrte, erhält er bisheute regelmäßig die Uni-Zeitung. So bekamProf. Dr. Nöth, der auf der Suche nach jeman-dem war, der sein Porträt für die Akademieanfertigen konnte, diese Abbildung in die Hand,und durch die Vermittlung der Redaktion unddes Instituts für Kunsterziehung wurde der Kon-takt zwischen ihm und der Studentin hergestellt.

Im Laufe mehrerer Treffen in der MünchnerResidenz, wo die Bayerische Akademie derWissenschaften untergebracht ist, entstand imvergangenen Jahr das Bildnis von Prof. Dr.Nöth. Katharina Naimer kam es darauf an, das

freundliche, aufgeschlossene Wesen des Präsi-denten zum Ausdruck zu bringen. Inmitten dervielen Bücher wendet er sich mit lächelndemGesicht dem Betrachter zu. So wird er nicht wieviele seiner Vorgänger in der feierlichen Robeder Akademie oder in dunklem Anzug gezeigt,sondern im Umfeld seines Arbeitsplatzes, amSchreibtisch.

Das Porträt, das trotz dieser Neuerung inner-halb der Akademie guten Anklang gefunden hat,wurde bereits an Prof. Dr. Nöth übergeben. Auf-gehängt wird es allerdings erst, wenn seineAmtszeit in zwei Jahren zu Ende geht. Der Kon-takt ist seitdem dennoch nicht abgebrochen. ZurEröffnung der Abschlussausstellung von Katha-

Regensburger Studentin porträtiert Präsidenten der Bayerischen Akademieder Wissenschaften

� Uni Kultur

Viertelfinale: Kunstaus-stellung im OberenFoyer der Uni-Bibliothek

Vier Studentinnen (Stefanie Grünberger,Christiane Mayr, Katharina Naimer, Ange-lika Schwinger) des Magisterstudiengangs"Bildende Kunst und ästhetische Erziehung"des Instituts für Kunsterziehung präsentie-ren derzeit im Foyer der Zentralbibliothekder Universität Regensburg ihre Abschluss-ausstellung "Viertelfinale".

Auf hohem künstlerischem Niveau zeigendie jungen Frauen Werke aus den BereichenMalerei, Grafik und Plastik, in denen sie The-men wie Landschaft, Porträt und Akt zu span-nenden Kompositionen verwandeln. Geprägtvon jeweils individueller Handschrift gelingt esihnen das eigene künstlerische Anliegen zu ver-mitteln und dem Betrachter ein visuelles Erleb-nis von höchstem Anspruch zu bieten.

Dauer der Ausstellung: 30.06. bis 14.07.2004 Öffnungszeiten: Mo - Fr 8 - 20 Uhr Sa 9 - 18 Uhr

Dieses Bild bewog Prof. Nöth, sich nach der Künst-lerin (K. Naimer) zu erkundigen) Foto: R. F. Dietze

rina Naimer und den drei KommilitoninnenChristiane Mayr, Stefanie Grünberger undAngelika Schwinger in der Zentralbibliothekkam der Präsident der Akademie nach Regens-burg. Unter den Exponaten, die noch bis 14. Juli2004 zu sehen sind, befindet sich auch eineFarbskizze, die im Vorfeld des offiziellen Por-träts entstanden ist.

U-Mail

. . . und so sieht das fertige Porträt aus, das K.Naimer für ihn anfertigte. Foto: K. Naimer

Prof. Hermann Leber eröffnet die Ausstellung “Viertelfinale” mit Werken von Christiane Mayr, Stefanie Grün-berger, Angelika Schwinger und Katharina Naimer (v.l.n.r.). Foto: Chr. Hegen

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Leitfaden zur Auswahl sicherer elektronischer Zahlungsverfahren veröffentlicht

Nicht nur im elektronischen Handel, auchim E-Government entscheidet die Bequem-lichkeit der Zahlungsabwicklung häufigüber den Erfolg eines Angebots. Wie dasmedienbruchfreie Bezahlen mit Sicher-heits- und Wirtschaftlichkeitsanforde-rungen vereinbar ist, zeigt dasRegensburger Universitätsinstitut ibi rese-arch in einem neu erstellten Modul des E-Government-Handbuchs des BSI.

Mit der wachsenden Verbreitung von E-Government-Dienstleistungen stellt sichzunehmend die Frage, wie anfallende Erlöseund Gebühren auf effiziente und sichere Weisevereinnahmt werden können. Anbieter vonOnline-Transaktionen sehen sich dabei einerunüberschaubaren Vielfalt verschiedener Zah-lungsverfahren gegenüber, die von der klassi-schen Überweisung bis zu Mobiltelefon-basierten Zahlungsverfahren reicht.

Das Modul „Sichere Zahlungsverfahren fürE-Government“, das nun von ibi research ander Universität Regensburg fertiggestelltwurde, ist Teil des E-Government-Handbuchs,das das Bundesamt für Sicherheit in der Infor-mationstechnik (BSI) herausgibt. Das Modularbeitet das Thema umfassend auf und hilft soEntscheidungsträgern in E-Government-Pro-jekten, geeignete Zahlungsverfahren auszu-wählen. Ausgehend von einer strukturiertenDarstellung unterschiedlicher Arten von Zah-lungsverfahren widmet sich das Modul vorallem der Frage, welche Zahlungsverfahren fürwelche E-Government-Dienstleistungen ambesten geeignet sind.

Ernst Stahl, Projektleiter bei ibi research,erklärt dazu: „Bei der Wahl eines Zahlungs-verfahrens ist eine Vielzahl von Kriterien zuberücksichtigen, aus denen sich häufig wider-sprüchliche Anforderungen ergeben. Die Aus-wahl ist deshalb nicht leicht und musssituationsabhängig getroffen werden.“

Zur Unterstützung des Auswahlprozesseswurde von ibi research ein Vorgehensmodellentwickelt, das neben Eigenschaften wie Ver-breitung oder Zahlungsgarantie auch die Eig-nung für bestimmte Betragsbereiche sowie dieSicherheit und Implementierungsaufwändeder Verfahren berücksichtigt. Die Anwendungdes Vorgehensmodells wird im Rahmen desModuls anhand mehrerer Fallbeispiele, wieder elektronischen Handelsregisterauskunftoder der Zollauktion des Bundes, exempla-risch vorgeführt.

Dr. Timo Hauschild, verantwortlicher Pro-jektleiter im BSI, meint dazu: „Das neueModul stellt eine sehr gelungene Ergänzungdes als zentrale Informationsbörse angelegtenE-Government-Handbuchs dar. Mitarbeiter inE-Government-Projekten erhalten wiedereinmal konkrete Hilfestellung bei der Lösungihrer anspruchsvollen Aufgabe. Das Modulpasst sich somit ideal in den vom Handbuchverfolgten Ansatz ein, ‚Hilfe zur Selbsthilfe’leisten zu wollen.“

Auch wenn sich für viele E-Government-Dienstleistungen geeignete Zahlungsverfahren

finden lassen, so zeigt das Modul doch einwesentliches Defizit der heute verfügbarenVerfahren auf: Gerade die weit verbreitetenund bequem nutzbaren Verfahren wie Kredit-karte oder Lastschrift bieten wegen der feh-lenden Unterschrift oft keine ausreichendeZahlungssicherheit. Es existieren jedochBestrebungen, die handschriftliche Unter-schrift bei Bezahlvorgängen im Internet durcheine qualifizierte elektronische Signatur zuersetzen. Ein solches signaturbasiertes Ver-fahren ermöglicht neben einer garantiertenZahlung für die Behörde auch die Schaffungdurchgängiger elektronischer Prozesse.

Das komplette Modul steht ab sofort zumkostenlosen Download zur Verfügung: http://www.e-government-handbuch.de/download/4_Zahlv.pdf

Über ibi research (www.ibi.de):ibi research an der Universität Regensburg

gGmbH ist eine Einrichtung zur anwendungs-orientierten Forschung und Umsetzung derForschungsergebnisse in die Finanzwirtschaft.

Die Ergebnisse der ibi research fließen unmit-telbar in die Lehre der Universität ein. Umge-kehrt stützen sich die Arbeiten der ibi researchauf die Forschung des Lehrstuhls für Wirt-schaftsinformatik II an der UniversitätRegensburg. Die Gesellschafter von ibi rese-arch (HypoVereinsbank, MLP, Sparkassenver-band Bayern und Prof. Dieter Bartmann)verstehen sich als Paten für eine dauerhafteKooperation zwischen Universität und Praxis.

Über das BSI (www.bsi.de)Das Bundesamt für Sicherheit in der Infor-

mationstechnik (BSI) wurde am 1. Januar1991 gegründet und gehört zum Geschäftsbe-reich des Bundesministerium des Innern. DasBSI ist eine unabhängige und neutrale Stellefür Fragen zur IT-Sicherheit in der Informati-onsgesellschaft. Als Behörde ist sie damit imVergleich zu sonstigen europäischen Einrich-tungen einzigartig. Derzeit sind dort rund 380Informatiker, Physiker, Mathematiker undandere Mitarbeiter beschäftigt. Seinen Haupt-sitz hat das BSI in Bonn.

Georg Wittmann

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Uni � regional U-Mai l 4/04 Regensburger Univers i tätsze i tung 12

"Rent-a-student" heißt die Aktion, die sichRegensburger Studierende des Lehramts anGrundschulen ausgedacht haben. Um dieGrundschulen der Region zu unterstützen,ließen sie sich eine Woche lang mieten. Die Ein-satzfelder reichten von Unterstützung bei Pro-jekten, Sport- und Schulfesten bis hin zuUnterrichtsvertretungen für erkrankte Lehrerund Einsätzen zur Differenzierung in den Kern-fächern Mathematik und Deutsch. "Warumschwimmt ein Schiff?", diese Frage bearbeitetendie Regensburger Studenten beispielsweise miteiner vierten Klasse der Gerhardingerschule, zuden Themen "Wetter" und "Wasser" wurde ander Grundschule Königswiesen experimentiert.Das Angebot fand auf Seiten der Grundschulenmit Schwerpunkt Stadt und Landkreis Regens-burg, aber auch Weiden und Amberg derartgroßen Anklang, dass die Nachfrage kaumbefriedigt werden konnte.

Christine Hegen

Science Daycampfür Schüler

In diesem Jahr findet zum ersten Mal einvon Rektor Prof. Zimmer sowie der Hoch-schulfrauenbeauftragten Prof. Lorenz initi-iertes Science Daycamp statt. Dieseeinwöchige Veranstaltung (06. bis 10. Sep-tember 04) richtet sich an Schülerinnen undSchüler der sechsten Klasse Gymnasium inRegensburg und Umgebung und soll das natur-wissenschaftlich-technische Interesse fördern.Die Kinder werden dabei eine Woche langjeden Tag an die Universität kommen undselbst Experimente in Mathematik, Physik,Chemie und Biologie durchführen. Momentanläuft die Bewerbungsphase, die in engerZusammenarbeit mit den Schulen erfolgt. Sieendet am 9. Juli 2004. Mehr Infos finden sichunter: www-sciencedaycamp.uni-regens-burg.de

Inken Rebentrost

Lehramtsstudentenließen sich von Grundschulen mieten

� Kooperationen

Prof. Dr. Johanna Hey zu Gast beim "Regensburger Steuerkreis e. V."

Am 29. Juni 2004 sprach Prof. Dr. JohannaHey, Albert-Hensel-Preisträgerin von derHeinrich-Heine-Universität in Düsseldorf,zum Thema "Grundsätzliche Überlegungenzu einer Großen Steu-erreform". Die Profes-sorin stellte die verschiedenen in der Wissen-schaft entwickelten Konzepte anhand dereinzelnen Problemfelder dar, die es für einenReformer zu überwinden gilt. Nachdem sieaufgrund ihrer Mitarbeit am Kölner Ent-wurf eines neuen Steuergesetzbuches auseigener Erfahrung sprach, gelang es ihr, diepraktische Bedeutung der wissenschaftlichenArbeit besonders anschau-lich vor Augen zuführen. Insofern war der Beitrag gerade auchfür die Studenten besonders wert-voll.

Zusammenarbeit mit PraktikernProf. Dr. Hey machte aber auch deutlich, wo

die Grenzen der wissenschaftlichen Arbeit imZu-sammenhang mit der Gesetzgebung liegen.Vor allem die allseits geforderte Vereinfachungder schwierigen Materie erweise sich in derpolitischen Diskussion als schier unerreichbar,weil die Diskussion oft auf "Tarif und Pendler-pauschale" reduziert werde. Dies lenke davonab, dass bei der Vereinfachungsdiskussion vorallem die sprachliche Bereinigung und dieSystematisierung des Steuerrechts im Vorder-grund steht. Damit einher gehe der Abbau vonLenkungstatbeständen, wobei dieser nicht allzuradikal betrieben werden dürfe, weil die Gren-zen zum Nettoprinzip fließend seien. Jede Ein-schränkung des objektiven Nettoprinzipsermögliche zwar eine Tarifsenkung, führe aberzu einer Einbuße an Einzelfallgerechtigkeit.Viele Optionsmodelle und Ansätze in anderenBereichen seien noch nicht ausgereift. Generellsei man auf eine Zusammenarbeit mit den Prak-

tikern angewie-sen, um möglichst vielen Fall-gestaltungen gerecht werden zu können.

Regensburger Steuerkreis e. V. hochkarätigbesetzt

Insgesamt zeigte der Vortrag sehr anschau-lich, dass der Dialog zwischen Wissenschaft undPraxis nicht nur für den täglichen Umgang mitdem Steuerrecht wichtig ist, sondern auch fürdie Entschei-dungen über die Grundzüge vonReformüberlegungen eine entscheidende Rollespielt. Diesen Dialog zu fördern ist Aufgabe des‚Regensburger Steuerkreises e.V.', einem Ver-ein, der auf Initiative von Prof. Dr. Rolf Eckhoffzu eben diesem Zwecke ins Leben gerufen wor-den ist. Schon bei der Gründungsversammlungam 5. Mai 2004 zeigte sich, wie groß dasBedürfnis für ein solches Dis-kussionsforumtatsächlich ist. Über 50 Gründungsmitgliederaus dem gesamten Berufsspektrum, von denVertretern der Steuerberatung über die Finanz-verwaltung und -gerichtsbarkeit bis hin zu denProfessoren und Studenten der Rechts- undWirtschaftswissenschaften, konnte Prof. Dr.Rolf Eckhoff für seine Idee begeistern. Dasssich zahlreiche hochrangige Persönlichkeitenwie z.B. der Vorsitzende der WirtschaftsweisenProf. Dr. Wolfgang Wiegard, Präsidenten vonFinanzgerichten und Oberfinanzdirektionen,Bundesrichter und andere Funktionsträger desSteuerrechts im Verein engagieren, unterstreichtseine Bedeutung für die Aufnahme der Diskus-sionsergebnisse in den poli-tischen Meinungs-bildungsprozess. Die Gründung des ‚Regens-burger Steuerkreises e.V.' wurde begleitet voneinem Vortrag des Regensburger Finanzamtvor-stehers Peter Stumpf über die "Steuerungsin-strumente in der Finanzverwaltung". Vor allemfür die Studenten war es interessant, einmaleinen Blick hinter die Kulissen der Abgaben-ordnung zu werfen und zu sehen, wie die Steu-erverwaltung tagtäglich mit der Umsetzung derzum Teil äußerst komplizierten Gesetze zukämpfen hat.

Der Regensburger Steuerkreis ist ein Bei-spiel dafür, dass an der Universität Regensburgnicht nur theoretisches Wissen vermittelt wird,sondern den Studenten auch die Möglichkeitverschafft wird, Einblicke in ihre spätere beruf-liche Tätigkeit zu nehmen.

Marina Weiß/Rouven ColbatzWeitere Informationen finden Sie unterhttp://www.regensburger-steuerkreis.de

Prof. Dr. Johanna Hey

Impressum ISSN 0557–6377

U - M a i l – R e g e n s b u r g e r U n i v e r s i t ä t s z e i t u n g

Herausgeber: Prof. Dr. Alf Zimmer, Rektor der Universität RegensburgRedaktion: Dr. Rudolf F. Dietze, M.A., PressereferentBeratung: Prof. Dr. Maria Thurmair, Christine Hegen

Zeichnung S. 1 “rund um die Kugel”: Christiane MayrGestaltungskonzeption: Irmgard Voigt DTP-Layout: Lang Service

Universitätsstraße 31, 93053 RegensburgTelefon: 0941/943-23 02/-23 04, Fax: 0941/943-49 29, E-mail: [email protected] Internet: URL: http://www.uni-regensburg.de

Erscheinungsweise: monatlich während der Vorlesungszeit. Einzelpreis monatlich 1,-- Euro; Jahresabonnement 5,- Euro. Auflage 7.000.

Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Die Redaktionbehält sich Kürzungen vor.

Druck: Mittelbayerischer Verlag KG RegensburgAnzeigenverwaltung: Mittelbayerische Werbegesellschaft KG Regensburg,Joachim Köhler, Tel. 0941/207-388, Fax 207-122.

Alle Beiträge sind bei Quellenangabe zum unveränderten Nachdruck freigegeben. Belegexemplar erbeten.

Zur ErinnerungIn allen Universitätsgebäuden gilt seit

Jahren ein generelles Rauchverbot. Gerauchtwerden darf nur im Freien oder in eigens aus-gewiesenen Raucherzonen.

Hie und da noch vorhandene Aschenbecherweisen einen Bereich nicht als Raucherzone aus.Diese sind ein Relikt aus der Vergangenheit unddienen nur noch dazu, eine versehentlich ange-zündete Zigarette auszumachen. U-Mail

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Uni � internationalU-Mai l 4/04 Regensburger Univers i tätsze i tung 13

� aus den Fakultäten

Go East oder Entdeckungsreise in die Westukraine

Wer hätte gedacht, dass· der geographische Mittelpunkt Europas

in der West-Ukraine liegen soll?· in einem kleinen Dorf in den Transkarpa-

ten der schwäbische Dialekt gepflegt wird?· man sich in der Westukraine schwer tut,

einen echten Ukrainer zu treffen?

Ende Mai diesen Jahres bot der Lehrstuhlvon Prof. Macków am Institut für Politikwis-senschaft begleitend zum Hauptseminar"Das politische System der Ukraine" einezweiwöchige Exkursion in die Westukrainean. Gemeinsam mit Studenten des Aufbau-studiengangs "Osteuropa-Studien" an derWarschauer Universität nahmen zwölfRegensburger Studierende an der Rundreiseteil.

Schon vor Reisebeginn waren wir eindring-lich gewarnt worden, dass wir am Grenzüber-gang zusätzliche Zeit einplanen müssten - vonbis zu zwölf Stunden war die Rede. Tatsächlichdauerte es dann "nur" sechs Stunden bis zurWeiterfahrt unseres Busses, in denen wir dieWillkür ukrainischer Grenzbeamter zu spürenbekamen - ein Bußgeld von 300 €, mehrereTelefonate mit dem polnischen Konsul und neueErkenntnisse über korrektes Verhalten an Gren-zübergängen später durften wir unser erstesZiel, die alte Handelsstadt Lemberg (Lviv)ansteuern.

Verbunden mit der langen Geschichte ver-schiedener Staats-Zugehörigkeiten dieser Stadtwar eine unserer ersten Erkenntnisse: In einermultiethnischen Region wie der Westukrainekann es unheimlich kompliziert sein, aufAngehörige der Titularnation zu treffen. Dennneben Universitäts- und Kirchenbesuchen stan-den vor allem Treffen mit Minoritäten der imWesten an fünf Länder (PL, SK, H, RO, MD)grenzenden Ukraine auf dem Programm.

Die ungarische Minderheit besuchten wir imOrt Beregowo (bei Mukaceve). Trotz einigerMinuten Verspätung kamen wir zu unseremTreffen an der ungarischen Universität fast eineStunde zu früh. Paradox? Die Erklärung ist sim-pel: Die emotionale Verbundenheit mit derungarischen Heimat geht in Beregowo so weit,dass die Uhren dort nach Mittel- und nicht Ost-europäischer Sommerzeit gestellt sind.

Ähnlich nationalbewusst und wohlhabendwie die ungarische ist auch die rumänische Min-derheit, die vor allem in und um Czernowitz("Klein-Wien" genannt - einer der schönstenOrte auf der Reise!) lebt. Am Pfingstsonntagwohnten wir im nahe gelegenen rumänischenDorf Mahala einem mehrstündigen orthodoxenGottesdienst bei. Die anschließende Einladungzum gemeinsamen Mittagessen mit den Dorf-bewohnern an langen, mit Essen im Überflussbeladenen Tafeln vor der Kirche nahmen wirgern an und kamen so in den Genuss rumäni-

scher Gastfreundschaft. Bestens gestärkt undvom Pfarrer gesegnet, ging es gleich darauf wei-ter in ein polnisches Dorf, wo wir aufs Herz-lichste mit volkstümlichen Liedern, Tänzen undweiteren kulinarischen Leckerbissen empfan-gen wurden.

Zur Überraschung der deutschen Gruppeermöglichte unsere Reiseroute auch einenunplanmäßigen Zwischenstop im schwäbischenDörfchen Pausching - die Überraschung warschließlich beiderseits, als wir einer freundli-chen Mitarbeiterin des Bürgermeisteramtesgegenüberstanden, die uns in fließendemDeutsch begrüßte. Wir erfuhren, dass dieBewohner des Ortes untereinander schwäbischsprechen, den Gottesdienst auf Deutsch mitukrainischer Übersetzung feiern und auch regel-mäßig Verwandte in Baden-Würtemberg besu-chen. Auf unsere Frage hin, ob sie dennvorhätte, dauerhaft nach Deutschland zu gehen,reagierte die Mitarbeiterin des Bürgermeistersverwundert und meinte: Aber warum denn? Siesei doch in Pausching zu Hause!

Unsere Eindrücke von den besuchten Kir-chen (orthodox, armenisch, katholisch) undSynagogen unterschieden sich deutlich.Während letztere oft einen recht desolaten Ein-druck machten, v.a. weil sie vor der Wende (undzum Teil noch heute) zweckentfremdet genutztwurden, vermittelten uns die Kirchen oft einvöllig anderes Bild. Herausragendes Beispielfür den zum Teil beeindruckenden Reichtumukrainischer Kirchen war das orthodoxe KlosterPo`cajiv (bei Brody). Neben seiner äußerlichenPracht beeindruckte uns im Kloster auch dieBeharrlichkeit der Gläubigen, die in einer lan-gen Schlange stehend darauf warteten, in der

Höhlenkirche die dort aufbewahrten Gebeinedes Klostergründers zu Gesicht zu bekommen.Ein Uniformierter mit Maschinengewehr, derdort für Ordnung sorgte, hinterließ bei einigenvon uns ein recht mulmiges Gefühl, als sie sichvon ihm gedrängt fühlten, eine der Ikonen zuküssen...

Die Universitätsbesuche waren vor Ortjeweils sehr gut vorbereitet; es wurden diverseVorträge gehalten. Schwierigkeiten gab es vorallem sprachlicher Art: Die Vorträge waren aufUkrainisch, d.h., sie mussten zuerst ins Polni-sche und dann für unsere Gruppe noch ins Deut-sche übersetzt werden. Dass dabei ein Teil derInformationen verloren ging, war unvermeid-lich. Da mit den Vorträgen wie erwartet die offi-zielle Linie eingehalten wurde, wareninformelle Gespräche (auf Deutsch oder Eng-lisch) tatsächlich die aufschlussreicheren: Stu-denten in Ternopil erzählten uns beispielsweisevon der desolaten Situation in der ukrainischenArmee, die viele Eltern dazu bewegt, ihre Kin-der auf verschiedenen Wegen vom Wehrdienstfreizukaufen.

Wenn es nicht den Rahmen dieser Seitesprengen würde, gäbe es noch viel zu erzählenvon dieser an Eindrücken reichen Reise: von derSchönheit der Karpaten; Kühen und Pferden ineinem Wohngebiet; von der Gefahr, vor derSpeisekarte sitzend zu verhungern, weil sie inKyrillisch ist; von geselligen deutsch-polni-schen Abenden...

Alles in allem eine sehr gelungene Exkur-sion!

Britta Möbius, Stephanie Steinhart

Das orthodoxe Kloster Po`cajiv (bei Brody). Foto: Christian Graml

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� aus den Fakultäten

Akademische Feier zur Emeritierung von Prof. Dr. Dr. Karl-Heinz Wrobel

Unter dem Motto Ein Blick nach "hinten":Alte Verbindungen zwischen Keimbahn undNiere wurde Prof. Dr. Dr. Karl-Heinz Wrobelam 21. Mai 2004 im Rahmen einer akademi-schen Feier verabschiedet.

Als erster Redner sprach der Rektor der Uni-versität, Prof. Dr. Alf Zimmer, über die Bedeu-tung, die die Anatomie schon in Renaissanceund beginnender Neuzeit für die Entstehung dereuropäischen Geisteskultur hatte. Die Anato-men zählten zu den Ersten, die im Gegensatzzum Mittelalter nicht mehr ihr Wissen aussch-ließlich aus Büchern bezogen, sondern sich denObjekten ihrer Wissenschaft durch direkteBeobachtung, genaue Untersuchung und dasExperiment näherten. Der Rektor dankte dannebenso wie der Dekan der NWF III, Prof. Dr. Dr.Hans Robert Kalbitzer, Prof. Wrobel für seinEngagement in Lehre und Forschung. 221 Pub-likationen aus der Feder von Prof. Wrobel legenein eindrucksvolles Zeugnis über eine lang-jährige wissenschaftliche Tätigkeit ab.

Anschließend ergriff Prof. Dr. Ralph Witz-gall, der geschäftsführende Direktor des Anato-mischen Instituts, das Wort. Prof. Witzgall, derMedizin in Regensburg studierte, als die vorkli-nische Ausbildung hier ihre ersten "Gehversu-che" machte, sprach über die Anfänge derAnatomie in Regensburg und "schwierige Zei-ten in der Oberpfalz". Eine kaum bekannte, aberof-fensichtlich photographisch dokumentierteEpisode aus dem Leben des neuen Emerituskam dabei zur Sprache: Prof. Wrobel alsDemonstrant gegen die Wiederaufbereitungsan-lage in Wackersdorf!

Nach exzellenten wissenschaftlichen Vorträ-gen durch drei auswärtige Wissenschaftler(Prof. Schöler aus Münster, Prof. Cooke ausEdinburgh und Prof. Vainio aus Oulu) verab-schiedete sich Prof. Wrobel mit einem umfas-senden Überblick, den er unter das Thema VonStieren und Stören gestellt hatte. Er präsentiertedie wichtigsten Stationen aus seiner vierzi-gjährigen, vergleichend-morphologischen For-schungsarbeit am Urogenitalsystem der

Wirbeltiere anhand eines hervorragenden Bild-materials. Der Vortrag war gleichzeitig eineRevue der histologischen, histochemischen undimmunologischen Methodik und ihres Wandelsim Laufe dieser Jahre.

Der letzte Programmpunkt war eine Würdi-gung des wissenschaftlichen Werdeganges vonProf. Wrobel und seiner Tätigkeit als akademi-scher Lehrer durch Prof. Dr. Dr. Herbert Hees.

Geboren 1935, standen die Kinder- undJugendjahre von Prof. Wrobel im Schatten derKriegs- und Nachkriegszeit. Den Gymnasial-jahren in Essen und dem Abitur 1955 folgte dasStudium der Veterinärmedizin in Gießen. Nacheinem Zweitstudium der Zoologie, Geologie

und Paläontologie promovierte Prof. Wrobel1961 über die Gefäßanatomie der Schweinenie-re. Einem Aufenthalt 1963 an der UniversitätNairobi (Kenia) schloß sich die Promotion mitSumma cum laude zum Dr. rer. nat. und die wis-senschaftliche Assistentenzeit in Marburg an.Auch das Privatleben kam nicht zu kurz, denn1964 schloß Prof. Wrobel den Bund der Ehe.Drei Jahre später siedelte er als Associate Pro-fessor in die USA über, um aber schon 1969 inGießen über Histologie, Histochemie und Elek-tronenmikroskopie der Cervix uteri des Rindeszu habilitieren. 1970 fand er schließlich inRegensburg seine endgültige Heimat, zunächstals Wissenschaftlicher Rat und Professor unddann als Ordinarius für Anatomie.

Prof. Wrobel hat während seiner Berufsjahrefast 9000 Studenten seine profunden Kenntnissein vergleichender Anatomie, Veterinär- undHumananatomie vermittelt und daneben nochet-wa 1800 Schülern von Ausbildungsstätten fürmedizinische Hilfsberufe den letzen anatomi-schen Schliff gegeben. 39 Studenten konntenunter seiner Anleitung und optimalen Betreuungzum Dr. med., Dr. med. vet. oder Dr. rer. nat.promovieren; außerdem wurden zwei Habilita-tionen und zwei Ernennungen zum PhD durchseine Unterstützung möglich.

Darüber hinaus setzte er sich als Vorsitzen-der der Studienplanungskommission und alsStu-diendekan für die allgemeinen Belange derStudenten ein und fand auch immer Zeit für diestudentischen Einzelschicksale. Sein Studien-plan aus der Anfangszeit der Medizinerausbil-dung in Regensburg, der es allen Studentenermöglichte, die erforderlichen Kurse und Vor-lesungen ohne zeitliche Überschneidungen zubesuchen, ist noch heute in Kraft und funktio-niert bestens. Die Wertschätzung, derer sichProf. Wrobel immer noch bei "seinen" Medizin-studenten erfreut, wurde noch einmal durch dieüberaus gelungenen musikalischen Einlagen derStudenten unter Leitung von Sophie Glas deut-lich.

Herbert Hees, Ralph Witzgall

Prof. Wrobel an seiner langjährigen Wirkungsstättein der Anatomie.

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� Berufungsbilanz

Prof. Dr. Karl Kunzelmann hat einen Rufauf einen Lehrstuhl für Systemphysiologie andie Universität Bochum erhalten.

Prof. Dr. Edgar W. Schneider hat einen Rufauf einen Lehrstuhl für Moderne englischeSprachwissenschaft an die LMU Münchenerhalten.

Prof. Dr. Andreas Spickhoff hat einen Rufauf einen Lehrstuhl für Bürgerliches Recht,Internationales Privatrecht und Rechtsverglei-chung an die Eberhard-Karls-Universität inTübingen erhalten und abgelehnt.

Prof. Dr. Axel Haller (Universität Linz) hatden an ihn ergangenen Ruf auf den Lehrstuhlfür Betriebswirtschaftslehre, insbesondereFinancial Accounting und Auditing, an dieUniversität Regensburg angenommen.

PD Dr. Stefan Ruhl, Universität Regens-burg, Poliklinik für Zahnerhaltung und Par-odontologie, hat einen Ruf auf eine Professurfür Zahnerhaltung und Parodontologie an dieUniversität Regensburg erhalten und ange-nommen.

Ph. D. Gabriel Lee wurde zum Professorfür das Fach Immobilienökonomie ernannt.

� zum apl. Prof. ernannt

PD Dr. Wolfgang Rösch, Klinikum derUniversität Regensburg, und PD Dr. ErnstWeber, Deutsche Philologie, wurde dieBezeichnung "apl. Professor" verliehen.

� Lehrbefugnis erteilt

Die Lehrbefugnis und damit das Recht zurFührung der Bezeichnung "Privatdozent/in"wurde erteilt:

Dr. Bernhard Baumgartner für das Fach-gebiet Betriebswirtschaftslehre;

Dr. Mariam Klouche für das FachgebietKlinische Chemie und Laboratoriumsmedizin;

Dr. Edgar Johann Mayr für das FachgebietChirurgie.

� Ehrungen, neue Aufgaben

Die Rechtswissenschaftliche Fakultät derFriedrich-Schiller-Universität Jena hat Prof. Dr.Dieter Schwab, der bis zu seiner Emeritierungim Jahre 2000 Inhaber des Lehrstuhls für Bür-gerliches Recht und Deutsche Rechtsgeschichtewar, die Ehrendoktorwürde verliehen. Die Bun-desministerin der Justiz sowie der Präsident derPhilipps-Universität Marburg a. D. Dietrich V.Simon würdigten in ihren Laudationes Prof.Schwab, der 1974 von Gießen nach Regensburgberufen worden war und anschließend weitere,ehrenvolle Rufe an die Universitäten Bonn undMünster zugunsten von Regensburg ausge-schlagen hatte, als herausragenden Vertreter desFamilienrechts.

Die Deutsche Gesellschaft für Pathologie e.V. hielt in der Zeit vom 2.. bis 5. 6. 2004 die 88.Jahrestagung in Rostock ab. Prof. Dr. FerdinandHofstädter wurde während der Vorstandssit-zung zum neuen Vorsitzenden dieser Gesell-schaft gewählt. Er wird dieses Amt im Jahr 2005antreten.

Prof. Dr. Edgar W. Schneider, Lehrstuhl fürEnglische Sprachwissenschaft, hat die sprach-wissenschaftliche Herausgeberschaft der Buch-reihe "Grundlagen der Anglistik undAmerikanistik" (Erich Schmidt Verlag, Berlin)übernommen. Prof. Schneider wurde als Nach-folger des verstorbenen bisherigen Herausge-bers, Prof. Bald (Köln), ausgewählt.

Dipl.-Phys. Richard Hofmann aus derArbeitsgruppe Polymerphysik (Prof. Dr. Diet-mar Göritz) hat für seinen Vortrag auf derTagung der European Materials ResearchSociety in Straßburg den "Young ScientistAward" erhalten. Dieser Preis wird an Nach-wuchswissenschaftler für die beste Präsentationihres Beitrags im Rahmen des Symposiums"Filled and nano-composite polymer materials"vergeben. Hofmann hat in diesem Symposiumeinen Vortrag über "Morphology of AdsorbedRubber on Carbon Black" gehalten.

� wir trauern

Am 19. Juni verstarb Pfarrer WilliamConing im Alter von 37 Jahren an den Folgeneines Verkehrsunfalls. Seine Frau, PfarrerinDr. Anna Madsen, ist als Assistentin am Lehr-stuhl von Prof. Dr. Martin Bröking-Bortfeldttätig. Zusammen mit seiner Frau hielt WilliamConing regelmäßig einen englischsprachigenevangelischen Gottesdienst.

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena verlieh Prof.Dr. Dieter Schwab (Mitte) die Ehrendoktorwürde.

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25 bzw. 40 Jahre im Dienstedes Freistaats Bayern

Für 40-jährige Dienstzeit wurde MarianneSaule, Bibliotheksamtsfrau, Universitätsbiblio-thek, geehrt (2.v.l.vorne).

Für 25-jährige Dienstzeit wurden geehrt:Rosina Erhardt, Akademische Oberrätin

(LfbA) am Sportzentrum;Dr. Hans-Günter Senftleben, Akademischer

Oberrat (LfbA), Didaktik der Mathematik;Gerhard Bartel, Angestellter in der Elektro-

nik-Werkstatt Chemie;Judith Garamvölgyi, Angestellte am Lehr-

stuhl für Physik IX;Christa Hausner, Angestellte in der Zentra-

len Verwaltung;Freia Edle von Krziwanek, Angestellte am

Lehrstuhl für Anorganische Chemie;Angelika Mak, Angestellte/Sekretärin am

Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte, Prof.Dr. Meinel;

Sigrid Merl, Regierungshauptsekretärin,Fakultätsverwaltung der Medizinischen Fakul-tät;

Heinz Mirwald, Mitarbeiter (Gärtner) imReferat IV/3 der Zentralen Verwaltung;

Gisela Pöll, Angestellte am Lehrstuhl fürBiochemie III;

Ursula Rzepka, Angestellte/Sekretärin amLehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte, Prof. Dr.Gömmel;

Kurt Schwarz, Mitarbeiter im BotanischenVersuchs- und Lehrgarten.

Auf der Treppe vor dem Senatssaal posierten die Jubilare für ein Gruppenbild mit dem Rektor und dem Kanzlerder Universität. Foto: R. F. Dietze

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� Forschungsförderung

Forschungsförderung durch dieDFG

Prof. Dr. Dr. Gerhard Rogler und Dr. Flo-rian Obermeier, beide Klinik und Poliklinikfür Innere Medizin I, wurde von der Deut-schen Forschungsgemeinschaft (DFG) eineSachbeihilfe für ihr Projekt "IntrazelluläreRetention und Funktion von IL-15 in Kolon-Epithelzellen" für zwei Jahre bewilligt.

Forschungsförderung durchandere Institutionen

Die Bayerische Forschungs-Stiftung hateine dreijährige Forschungsförderung für dasProjekt "Vollautomatisierte Multiplex Flu-oreszenz-in-situ-Hybridisierung (M-FISH)für die pathologisch-onkologische Diagno-stik" bewilligt. Die Kooperationspartner indiesem Projekt sind die TexoGene Interna-tional (Jena), die HTI-bio-X (Ebersberg)sowie die Chromeon GmbH aus Regens-burg.

Die Else Kröner Fresenius-Stiftung hatDr. Gero Brockhoff, Institut für Pathologie,eine zweijährige Forschungsförderung fürdas Projekt "Die kombinatorische Interven-tion der therapeutisch wirksamen anti-EGFR(IMC-225) und anti-c-erbB2 (Herceptin)Antikörper in die Proliferation von Mamma-Karzinomzellen" bewilligt.

auf Antrag von Prof. Dr. Elmar W.Lang als Reisekostenzuschuss für Ingo Keckund Kurt Stadlthanner. Sie werden auf Einla-dung an der International Joint Conference onNeural Networks in Budapest, Ungarn teil-nehmen und dort über ihre wissenschaftlichenErgebnisse berichten. Keck ist wissenschaftli-cher Angestellter, Stadlthanner gehört demGraduiertenkolleg der Physik an;

für Prof. Dr. Harald Tanzer alsUnterstützung eines interkulturellen Semi-nares mit ca. 34 Studierenden an der Masaryk-Universität in Brno. Das Seminar wird vomInstitut für Germanistik - Deutsch als Fremd-sprachenphilologie durchgeführt und beschäf-tigt sich mit dem in Brno geborenendeutschsprachigen Autor Ernst Weiß;

als Reisekostenzuschuss fürJohannes Bauer, wissenschaftlicher Mitar-beiter bei Prof. Dr. Helmut Heid,, um amAnnual Meeting der American EducationalResearch Association (AERA) in San Diego,USA teilzunehmen. Dort hat er einen Vortragüber eine empirische Studie gehalten, die Teilseiner Dissertation "Lernen aus Fehlern in täg-lichen Arbeitsprozessen" ist;

auf Antrag von Prof. Dr. AlfredHamerle, als Reisekostenzuschuss für Dr.Daniel Rösch, der an der 11th Annual GlobalFinance Conference in Las Vegas, USA sowiean der Second International Conference onCredit Risk in Montreal, Kanada, teilge-nommen hat. Bei beiden Konferenzen hat ereinen Vortrag gehalten;

auf Antrag von Prof. Dr. Klaus Kün-nemann als Reisekostenzuschuss für seinenwissenschaftlichen Mitarbeiter Niko Nau-mann, der an der Konferenz über Theanalogybetween number fields and function fields inTexel teilgenommen hat.

Die Universitätsstiftung Hans Vielberth vergabFördermittel für folgende Veranstaltungen

Katholisch-Theologische Fakultät

Gastvorlesung "Dabru Emet - Eine jüdischeStellungnahme zu Christen und Christentumals Herausforderung für die katholische Theo-logie" Prof. Signer, USA, auf Antrag von Prof.Erwin Dirscherl

Förderung durch dieFreunde Die Freunde der Universität Regensburg e.V. haben Fördermittel bewilligt:

auf Antrag von Prof. Dr. MichaelLandthaler für seinen Assistenzarzt Dr. Chri-stian Hafner als Reisekostenzuschuss. Hafner,der im Rahmen des Sonderforschungsberei-ches interdisziplinär auf dem Gebiet derintestinalen, epithelialen Restitution forscht,hat an der Digestive Disease Week (DDW) inNew Orleans, USA teilgenommen und präsen-tierte innerhalb der Postersession "WoundHealing and Cell Polarity" seine Forschungs-ergebnisse in Form eines Posters;

auf Antrag von Dr. Ferdinand Hof-städter als Reisekostenzuschuss für seinenwissenschaftlichen Assistenten, Dr. AndreasGaumann, um am 4th International VascularBiology Meeting in Toronto, Kanada, teilzu-nehmen. Dr. Gaumann hat ein Poster mit denErgebnissen seiner Forschungsarbeit einge-reicht. Neben der Präsentation seines Postersplant er, namhafte Wissenschaftler auf denGebiet der Gefäßforschung und angrenzenderFachgebiete zur interdisziplinären Koopera-tion zu finden;

Förderungdurch dieRegensburgerUniversitäts-stiftung

Juristische Fakultät

VI. Internationaler Kongress zum Europäi-schen Verfassungsrecht mit Verfassungsge-richtspräsidenten, Verfassungsrichtern undProfessoren aus mittel-, osteuropäischen undwesteuropäischen Ländern auf Antrag vonProf. Rainer Arnold

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Vortragsreihe "Technology Investments asReal Growth Options" Prof. Folta , PurdueUniv., auf Antrag von Prof. Michael Dowling

Medizinische Fakultät

Vorträge bei den Regensburger OP-Tagen"Korrigierende Eingriffe in der Unfallchir-urgie", Prof. Igorevitsch, Moskau, und Prof.Shiha, Ägypten, auf Antrag von Prof. MichaelNerlich

Philosophische Fakultät I

Zuschuss zum Symposium "Die Bedeutungder Theologie für die Gesellschaft" auf Antragvon Prof. Hans Schwarz

Internationale u. interdisziplinäre Tagung"Greek Tragedy Today" Prof. Burion, Durham,Prof. Easterling, Cambridge, Prof. Michelini,Ohio

Workshop "Mental Mapping in Ostmitte-leuropa", Prof. Csàky, Graz, Dr. Haslinger,Wien, Prof. Havelka, Prag, auf Antrag von Dr.Christian Prunitsch

Blockseminar mit anschließender Lesungvon E.S. Özdamar "Zwischen den Kulturen -Migrationsliteratur in Deutschland" Dr. Hak-karainen, Finnland, auf Antrag von Prof. Gel-hard

NWF I

Vortrag "Quasi-exact solvability and thedirect approach to invariant subspaces", Prof.Kamran, Kanada, auf Antrag von Prof. FelixFinster

zweiwöchiger Arbeitsaufenthalt und Kollo-quium "Asymptotic Differential Algebra" Prof.van den Dries, USA, auf Antrag von Prof.Manfred Knebusch

Vortrag zur Arbeitsgemeinschaft Arithme-tische Geometrie "Canonical subgroups andp-adic vanishing cycles for abelian varieties“,Prof. Abbes, Paris, auf Antrag von Prof. KlausKünnemann

NWF II

Vortragsreihe "Quantum dots and theKondo effect", "Coherent transport inquantum dots", "Kondo effect and spin cohe-rence in quantum dots", "Mesoscopic Kondo

•• siehe Seite 18

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•• Fortsetzung von Seite 10

effect and spin-charge separation", Prof.Kang, Korea, auf Antrag von Prof. Gianau-relio Cuniberti

Vortragsreihe "Spin-dependent transportthrough carbon nanotubes", "Fundamentals ofspintronics" Conductance through molecularsystems", "Application to carbon nanotubes",Prof. Krompiewski, Polen, auf Antrag vonProf. Gianaurelio Cuniberti

Vortragsreihe "May the repository ofgenetic information become a useful materialin molecular electronics", Dr. Garbesi, Italien,auf Antrag von Prof. Cuniberti

NWF III

Workshop "Population Biology of Plants",Prof. Brockmann, Oslo, Prof. Prentice, Lund,Dr. Bullock, NERC, Dorset, und Prof. Herben,Prag, auf Antrag von Prof. Peter Poschlod

Vorlesungsreihe "Gene, Sprachen und ihreEvolution" "Vortrag "Sprache und Vorzeit",Prof. Comrie, und Vortrag "Geography, Lan-guages and Genes, Evidence from the Kau-kasus", Prof. Stoneking, auf Antrag von Prof.Günter Hauska

Drei Vorträge: Neurobiologisches Kollo-quium "Neuronal-glial remodelling in thehypothalamus: A model system for brain pla-sticity" Prof. Theodosis, Frankreich, "Neuro-protective effects of the vasointestinal peptideand its neuropeptide fragment", Prof. Gozes,Israel, auf Antrag von Prof. Inga Neumann

NWF IV

Vortrag bei dem Workshop "Brennstoff-zellen", "High Symmetry Naked TransitionMetal Zintl Ion Clusters: Novel Complexes toNanomaterial Precursors", Prof. Eichhorn,USA, auf Antrag von Prof. Arno Pfitzner

Vortrag im Rahmen des GDCh-Kollo-quiums "Biological Techniques, Materials andConcepts in Chemistry", "Viruses as Mole-cular Building Blocks", Prof. Finn, USA, aufAntrag von Prof. Oliver Reiser

Kolloquium Analytische u. OrganischeChemie "Excitement in f block: metal com-plexes in action" Prof. Parker, Großbritannien,auf Antrag von Prof. Burkhard König.

Die Universitätsstiftung Pro Arte vergab Fördermittelfür folgende Veranstaltungen

Philosophische Fakultät IV

Lesung "Dichter und ihre Übersetzer",Oleg Strizak, St. Petersburg, auf Antrag vonProf. Walter Koschmal

Musikalische Darbietung "Jagd nach Liebe.Eine literarisch-musikalische Wiederent-deckung Hadamars von Laber, Prof. Cle-mencic auf Antrag von Prof. Edith Feistner

Kooperationsprojekt "Die Schöpfung" mitdem Abaco-Orchester der LMU München unddem Chor der Musikpädagogik, UniversitätRegensburg auf Antrag von Prof. Bernd Hof-mann.

Die Universitätsstiftung Pro Uni-PR vergab Fördermittelfür folgendes Projekt

Philosophische Fakultät IV

Druckkostenzuschuss für Flyer und Bro-schüren für das "Forum Mittelalter" auf Antragvon Prof. Edith Feistner.

� neu berufen

Prof. Dr. Maria Selig

Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft

1959 in Germersheim/Rhein geboren, stu-dierte Maria Selig von 1977 bis 1984 Roma-nistik, klassische Philologie und Mittellateinan den Universitäten Würzburg, Rennes undFreiburg. 1987 promovierte sie in Freiburgals Stipendiatin des Cusanuswerks mit einerArbeit über die Entwicklung der Nominal-determinanten vom Spätlatein zu den roma-nischen Sprachen. Von 1988 bis 1994 war sieHochschulassistentin am RomanischenSeminar in Freiburg, wo sie sich 1995 miteiner Arbeit über die Verschriftlichung desAltokzitanischen habilitierte. 1996 erhieltsie ein Heisenberg-Stipendium der DFG.Gleichzeitig übernahm sie im Sommerseme-ster 1996 die Vertretung des Lehrstuhls fürRomanische Sprachwissenschaft/Franzö-sisch an der Humboldt-Universität zu Ber-lin. 1998 nahm sie den Ruf auf die BerlinerProfessur an.

Die Forschungsschwerpunkte von Prof.Selig liegen im Bereich der diachronischenSprachwissenschaft. In Freiburg war sie indie Arbeit des SFB 321 "Übergänge undSpannungsfelder zwischen Mündlichkeit

•• siehe Seite 19

Prof. Dr. Maria Selig

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Uni � PersonaliaU-Mai l 4/04 Regensburger Univers i tätsze i tung 19

•• Fortsetzung von Seite 18

und Schriftlichkeit" eingebunden. DieUntersuchung der Verschriftlichung derromanischen Sprachen im Mittelalter bleibtweiterhin im Zentrum ihrer Arbeit. Sie willzeigen, dass die Herausbildung der mittelal-terlichen Schriftsprachen keinesfalls mit denDenkkategorien erfasst werden kann, die diePerspektivierung vom Endpunkt der Ent-wicklung, d.h. ausgehend von den späterenNational- bzw. Standardsprachen nahelegt.An diesen Schwerpunkt schließen sichunmittelbar ihre Forschungen zur Wissen-schaftsgeschichte der Romanistik an, da dieim 19. Jahrhundert in den neu entstehenden‚Nationalphilologien' entwickelten Vorstel-lungen weiterhin unser Bild von den mittel-alterlichen Sprachen prägen. Ein weitererSchwerpunkt der Arbeit von Prof. Selig istdie Phonetik und Phonologie des Französi-schen.

Prof. Selig ist Mitglied im InternationalenDoktorandenkolleg "Textualität in der Vor-moderne" im Elitenetzwerk Bayern.

Prof. Dr. Sebastian Goette

Mathematik

Zum Sommersemester 2003 hat Prof. Dr.Sebastian Goette eine Professur für Mathe-matik an der Universität Regensburg ange-treten. Er ist Nachfolger von Prof. Dr.Theodor Bröcker.

Sebastian Goette wurde 1967 in Bad Sege-berg (Schleswig-Holstein) geboren undwuchs in Kiel auf. Er studierte Mathematikmit Nebenfach Musikwissenschaft an derUniversität Freiburg, wo er 1993 seinDiplom erhielt und 1997 bei Prof. Dr. Bärüber ç-Invarianten homogener Räume pro-movierte. In den Jahren 1998 und 1999arbeitete er in Paris-Sud (Orsay) bei Prof.Dr. Bismut und wechselte dann nach Tübin-gen auf eine Assistentenstelle bei Prof. Dr.Leeb. Nach einem längeren Aufenthalt amMathematical Sciences Research Institute inBerkeley habilitierte er sich im Juli 2002 inTübingen mit einer Arbeit über Morse-Theo-rie und höhere Torsion.Prof. Dr. Goette interessiert sich für dasZusammenspiel von Geometrie, Analysisund Topologie. Er arbeitet unter anderemüber Spektralinvarianten von Mannigfaltig-

keiten und deren Bedeutung in der Differen-tialtopologie.

Die Antrittsvorlesung von Prof. Goette mitdem Titel "Exotische Strukturen in der Dif-ferentialtopologie" findet am 23.07. im Rah-men des Tages der Mathematik, Beginn 15Uhr s.t., im Hörsaal H 32 statt.

Saint-Phalle, George Baselitz, Andy Warholoder Bruce Nauman. Jörg Traeger geht die-ser Besonderheit nach und sucht die Voraus-setzungen dafür in früheren KunstepochenDabei deckt er mythische, religiöse, philo-sophische sowie literarische Vorbilder aufund erschließt dem Leser die ganze Spann-breite von verschiedenen Bedeutungen.Unter den zahlreichen, zum Teil farbigenAbbildungen finden sich einige selten ver-öffentlichte Bilder.

Prof. Dr. SebastianGoette

� neue Bücher

Susanne Stangl,Zur Gefährdung des Grundwassers

durch den Eintrag von Schadstoffen (ins-besondere Nitrat) über den Sickerwasser-pfad in Abhängigkeit von Klima, denphysisch-geographischen Standortverhält-nissen und der Bodennutzung. Untersu-chungen im Bereich des Wasserschutz-gebietes Sallern nördlich von Regensburg,Regensburger Geographische schriften, Heft36

(Regensburg: Institut für Geographie,2003), 181 S. Text, 48 S. Anhang, 2 farbigeBeilagen DIN A2, CD-ROM, ISBN 3-88246-250-7, 18,00 Euro.

In der Arbeit werden Ergebnisse einerForschungskooperation zwischen demBMBF und der REWAG zu Maßnahmen despräventiven Grundwasserschutzes alsGrundlage zur Überwachung und langfristi-gen Sicherung der Trinkwasserversorgungvorgelegt.

Anna M. Madsen, Hrsg.,Glaube und Denken - Die Bedeutung

der Theologie für die Gesellschaft, Fest-schrift für Hans Schwarz zum 65. Geburts-tag

(Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang,2004), 486 S., ISBN 3-631-52834-5, Preis74,50 Euro.

Anlässlich der Pensionierung von Prof.Dr. Hans Schwarz, der seit 1981 den Lehr-stuhl für systematische Theologie und theo-logische Gegenwartsfragen am Institut fürevangelische Theologie an der UniversitätRegensburg innehatte, versammelten sichseine Freunde und ehemaligen Doktorandenaus vier Kontinenten, um in einem ein-wöchigen Symposium seine Hauptinteres-sen aufzugreifen, das Verhältnis vonTheologie zu den Naturwissenschaften unddie Bedeutung des christlichen Glaubens fürdie Gesellschaft. Die in dieser Festschriftdargebotenen Beiträge sind das Ergebnisdieses Symposiums.

Jörg Traeger,Kopfüber. Kunst am Ende des 20. Jahr-

hunderts München: Beck, 2004), ca. 190 Seiten

mit 35 Abbildungen, ISBN 3-406-51538-X,24,90 Euro.

Das Motiv des Kopfüber in der bildendenKunst lässt sich bis in die Antike zurückver-folgen. Eine Vorliebe für das Thema der Ver-kehrung zeigt sich auch im 20. Jahrhundert,z. B. im Werk von Joseph Beuys, Niki de

� Termine

Internationale Tagung

An der Universität Regensburg findet vom11. bis zum 15. Oktober 2004 eine internatio-nale Tagung unter dem Titel „Bridging indivi-dual, organisational and cultural aspects ofprofessional learning“ statt, die dem Austauschüber den aktuellen Forschungsstand in derErziehungswissenschaft dient, speziell inBezug auf Lernen für den Beruf und Lernen imBeruf. Die Konferenz wird vom Institut fürPädagogik veranstaltet und richtet sich an For-schende und Studierende in den Erziehungs-wissenschaften, der Soziologie, derPsychologie und den Wirtschaftswissen-schaften sowie an Vertreter von Wirtschafts-unternehmen und Bildungseinrichtungen.

Dachverband dieser Tagung ist die derzeitbedeutendste europäische Forschergemeindefür Lernen und Lehren (EARLI).

Kontakt/Information:Institut für PädagogikTel.: 0941/943 3791 Fax: 0941 / 943 4989Aktuelle Informationen unter:www-edu.uni-r.de/earlisig/frameset.html

Page 20: Regensburger Universitätszeitung 2004und fachliche Struktur der bayerischen Univer-sitäten und für die Reform der Lehrerbildung eingerichtet. 24. März 2004 – Mit dem Nachtragshaus-haltsgesetz