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5 30. Jahrgang Oktober Inhalt Nr. 5 Telegramm Rektor Zimmer im Amt bestätigt Der Erweiterte Senat (früher Versamm- lung genannt) hat am 13. Juli 2005, Prof. Dr. Alf Zimmer, Lehrstuhl für Psychologie, erneut zum Rektor der Universität Regens- burg gewählt. Seine zweite Amtszeit, die vier Jahre beträgt, beginnt am 1. Oktober 2005. Auf ihn entfielen 21 von 39 gültigen Stim- men, auf Prof. Dr. Walter Koschmal, den zweiten Kandidaten, entfielen 18 Stimmen. •• siehe Seite 4 rund um die Kugel BAYHOST-Eröffnungsfeier im dritten Jahr Nach zweieinhalbjähriger Gründungsphase wurde das Bayerische Hochschulzentrum für Mittel-, Ost- und Südosteuropa (BAYHOST) feierlich eröffnet. So steinig wie der Aufgang zum Alten Reichssaal am 30. Juni dekoriert war, so steinig war der Weg des Bayerischen Hoch- schulzentrums für Mittel-, Ost- und Südosteu- ropa an der Universität Regensburg, das nach seiner zweieinhalbjährigen Gründungsphase nun endlich offiziell eröffnet werden konnte. Allerdings war Frau Dr. Tanja Wagensohn, die Geschäftsführerin von BAYHOST, bislang keineswegs zur Untätigkeit verurteilt. Sie hat die lange Gründungsphase genutzt und dem neuen Zentrum bereits Leben eingehaucht. „Am 15. Juli“, so konnte sie berichten, „findet unser Austauschforum Wissenschaft mit 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt; am 16. beginnt bereits zum dritten Mal unsere jährliche Sommerakademie Deutsch als Fremdsprache für Deutschlehrende an auslän- dischen Hochschulen – mit Dozenten aus acht Ländern des östlichen Europa; vorgestern begann mit einer Lesung des Lyrikers Jakub Ekier unsere erste von fünf Veranstaltungen zum Deutsch-polnischen Jahr 2005/06, in dessen Rahmen wir uns Ende Juli auf ein Kunstsymposium in Kooperation mit dem Kunstforum Ostdeutsche Galerie, den bayeri- schen Kunsthochschulen und verschiedenen Partnern in Polen freuen dürfen; wir haben mit Studierenden im Rahmen einer Fachexkursion im Mai Bosnien und Herzegowina besucht, und im Oktober schließlich werden wir die deutschsprachigen Studiengänge in Bulgarien hier in Bayern in Regensburg und München im Rahmen der ‚Bulgarischen Kulturtage in Bayern’ vorstellen. Stein an Stein haben wir auch im vergan- genen Jahr gesetzt. 2004 prägte eine Vielfalt von erfreulichen Kooperationsprojekten. Ich will an die Europawoche erinnern, in der die bayerischen Hochschulen ihre Forschungsko- operationen mit den Hochschulen der neuen EU-Mitglieder präsentiert haben; wir haben in Zusammenarbeit mit der Universität Passau und der dortigen Perspektive Osteuropa die wirtschaftliche Transformation Polens und der Ukraine in den Fokus gerückt; in Kooperation mit dem Regensburger Universitätsklinikum einen Workshop zur Situation bayerischer und russischer Nachwuchsmediziner veranstaltet; außerdem bauen wir kräftig an unserer Prakti- kumsbörse und vernetzen unsere ehemaligen Stipendiaten in einer Alumni-Vereinigung. Daneben hat uns das Bayerische Staatsmi- nisterium für Wissenschaft, Forschung und Kunst das Jahresstipendiatenprogramm des •• siehe Seite 3 2005 Regensburger Universitätszeitung Erstsemesterbegrüßung 4 Virtuelle Hochschule Bayern 5 aus dem Europaeum 6 Eracareers 9 Messebeteiligung CeBIT 10 Abenteuer Ukraine 11 Chinareise 12 Tagungsort Regensburg 13 Weiterbildungsangebote 14 Regensburger Dialektforum 15 Sommerakademie DaF 16 Kinder-Uni 2005 18 Science Daycamp 2. Runde 19 Schiller neu denken 20 School Meets Science 21 aus den Fakultäten 22 Uni-Personalia 25 neu berufen 30 EDV in neuen Händen 32 neue Bücher 34 Uni-Termine 35 Mit einem Festakt im Historischen Reichssaal wurde BAYHOST im 3. Geschäftsjahr offiziell eröffnet. Im Bild (v. l.) Bürgermeister Weber, Dr. Wagensohn, Mdgt. Dr. Weiß, Rektor Zimmer, Präsident Kohnhäuser und Prof. Koschmal. Foto: R. F. Dietze

Regensburger Universitätszeitung 2005€¦ · Juni dieses Jahres war die ... 2005/06 als neue Mitglieder der Universität Regensburg begrüßen zu können. ... Campus praktisch das

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Page 1: Regensburger Universitätszeitung 2005€¦ · Juni dieses Jahres war die ... 2005/06 als neue Mitglieder der Universität Regensburg begrüßen zu können. ... Campus praktisch das

530. Jahrgang OktoberInhalt Nr. 5

Telegramm

Rektor Zimmer im Amt bestätigt

Der Erweiterte Senat (früher Versamm-lung genannt) hat am 13. Juli 2005, Prof. Dr.Alf Zimmer, Lehrstuhl für Psychologie,erneut zum Rektor der Universität Regens-burg gewählt. Seine zweite Amtszeit, die vierJahre beträgt, beginnt am 1. Oktober 2005.Auf ihn entfielen 21 von 39 gültigen Stim-men, auf Prof. Dr. Walter Koschmal, denzweiten Kandidaten, entfielen 18 Stimmen.

•• siehe Seite 4

rund um die Kugel

BAYHOST-Eröffnungsfeier im dritten Jahr

Nach zweieinhalbjähriger Gründungsphasewurde das Bayerische Hochschulzentrumfür Mittel-, Ost- und Südosteuropa(BAYHOST) feierlich eröffnet.

So steinig wie der Aufgang zum AltenReichssaal am 30. Juni dekoriert war, sosteinig war der Weg des Bayerischen Hoch-schulzentrums für Mittel-, Ost- und Südosteu-ropa an der Universität Regensburg, das nachseiner zweieinhalbjährigen Gründungsphasenun endlich offiziell eröffnet werden konnte.

Allerdings war Frau Dr. Tanja Wagensohn,die Geschäftsführerin von BAYHOST, bislangkeineswegs zur Untätigkeit verurteilt. Sie hatdie lange Gründungsphase genutzt und demneuen Zentrum bereits Leben eingehaucht.

„Am 15. Juli“, so konnte sie berichten,„findet unser Austauschforum Wissenschaftmit 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt;am 16. beginnt bereits zum dritten Mal unserejährliche Sommerakademie Deutsch alsFremdsprache für Deutschlehrende an auslän-dischen Hochschulen – mit Dozenten aus achtLändern des östlichen Europa; vorgesternbegann mit einer Lesung des Lyrikers JakubEkier unsere erste von fünf Veranstaltungenzum Deutsch-polnischen Jahr 2005/06, indessen Rahmen wir uns Ende Juli auf einKunstsymposium in Kooperation mit demKunstforum Ostdeutsche Galerie, den bayeri-

schen Kunsthochschulen und verschiedenenPartnern in Polen freuen dürfen; wir haben mitStudierenden im Rahmen einer Fachexkursionim Mai Bosnien und Herzegowina besucht,und im Oktober schließlich werden wir diedeutschsprachigen Studiengänge in Bulgarienhier in Bayern in Regensburg und München imRahmen der ‚Bulgarischen Kulturtage inBayern’ vorstellen.

Stein an Stein haben wir auch im vergan-genen Jahr gesetzt. 2004 prägte eine Vielfaltvon erfreulichen Kooperationsprojekten. Ichwill an die Europawoche erinnern, in der diebayerischen Hochschulen ihre Forschungsko-operationen mit den Hochschulen der neuenEU-Mitglieder präsentiert haben; wir haben inZusammenarbeit mit der Universität Passauund der dortigen Perspektive Osteuropa diewirtschaftliche Transformation Polens und derUkraine in den Fokus gerückt; in Kooperationmit dem Regensburger Universitätsklinikumeinen Workshop zur Situation bayerischer undrussischer Nachwuchsmediziner veranstaltet;außerdem bauen wir kräftig an unserer Prakti-kumsbörse und vernetzen unsere ehemaligenStipendiaten in einer Alumni-Vereinigung.

Daneben hat uns das Bayerische Staatsmi-nisterium für Wissenschaft, Forschung undKunst das Jahresstipendiatenprogramm des

•• siehe Seite 3

2005R e g e n s b u r g e r U n i v e r s i t ä t s z e i t u n g

Erstsemesterbegrüßung 4Virtuelle Hochschule Bayern 5aus dem Europaeum 6Eracareers 9Messebeteiligung CeBIT 10Abenteuer Ukraine 11Chinareise 12Tagungsort Regensburg 13Weiterbildungsangebote 14Regensburger Dialektforum 15Sommerakademie DaF 16Kinder-Uni 2005 18Science Daycamp 2. Runde 19Schiller neu denken 20School Meets Science 21aus den Fakultäten 22Uni-Personalia 25neu berufen 30EDV in neuen Händen 32neue Bücher 34Uni-Termine 35

Mit einem Festakt im Historischen Reichssaal wurde BAYHOST im 3. Geschäftsjahr offiziell eröffnet. Im Bild(v. l.) Bürgermeister Weber, Dr. Wagensohn, Mdgt. Dr. Weiß, Rektor Zimmer, Präsident Kohnhäuser und Prof.Koschmal.

Foto: R. F. Dietze

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Uni internU-Mai l 55//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 3

•• Fortsetzung von Seite 1

Freistaats Bayern anvertraut, und wir freuenuns sehr, dass wir den diesjährigen Empfangder Bayerischen Staatskanzlei für die Stipen-diaten mit der heutigen Feier verknüpfenkönnen. 45 Stipendiaten aus sieben Ländernsind heute hier, ebenso diplomatische Vertreterall dieser Staaten . . .. Unsere Stipendiatenhaben heute Nachmittag . . . Gelegenheit, sichmit Vertretern des Bayerischen Staatsministe-riums für Wissenschaft, Forschung und Kunst,der Bayerischen Staatskanzlei und ihrenAnsprechpartnern an den Akademischen Aus-landsämtern auszutauschen.

Von Seiten der Staatskanzlei hat man unsebenfalls Verwaltung und Durchführung derStipendien für Deutsch-Sommerkurse anver-traut, in diesem Jahr 28 Stipendien für sechssüd- und osteuropäische Staaten, und dieersten Studierenden haben gerade ihr Stipen-dium an der Fachhochschule Landshut ange-treten. Die Universitäten Regensburg,München, Passau, Bayreuth und Bambergbegrüßen ihre Stipendiaten in Kürze“.

Vorbereitet und gestaltet wurde die Feier imAlten Reichssaal von Studentinnen und Stu-denten der Universität Regensburg, der Hoch-schule für Musik in München und derAkademie der bildenden Künste in München.Sie repräsentierten acht verschiedene Länder –ein schönes Beispiel gelebter Internationali-sierung und Interkulturalität.

Gebührend bedankte sich die Geschäfts-führerin von BAYHOST bei all denen, diegeholfen haben, Steine aus dem Weg zuräumen: vor allem bei Mdgt. Dr. AdalbertWeiß, der in Vertretung von Staatsminister Dr.Thomas Goppel gekommen war, sowie derMinisterialrätin Barbara Lüddeke vom Bayeri-schen Staatsministerium für Wissenschaft,Forschung und Kunst, die BAYHOST mitihren Mitarbeiterinnen in der ganzen Aufbau-phase mit viel Engagement und einem hohenMaß an Kompetenz begleitet hat; und bei demKanzler der Universität Regensburg, Dr. Chri-stian Blomeyer, der für BAYHOST immer einoffenes Ohr hat.

Dank, so Dr. Wagensohn, gebühre auchdem Direktorium von BAYHOST, Prof. AlfZimmer, Prof. Walter Koschmal und Prof.Erich Kohnhäuser sowie den Mitgliedern desBeirats, wie Ltd. Ministerialrat Bernd Pantze,Peter Müller, Prof. Martin Schulze Wessel undMinisterialrat Rainer Schönberg.

Man könne zuversichtlich sein, so Dr.Wagensohn, „dass der Freistaat Bayern nunmit BAYHOST eine Einrichtung besitzt, die inder Lage ist, sich im akademischen Bereichaktiv am europäischen Integrationsprozess zubeteiligen – einem dynamischen, und imErgebnis noch immer offenen Prozess“.

Und voraus blickend schloss sie: „Wir werden zweifellos noch einige

schwere Brocken zu schultern haben, aber wirwerden weiterhin – mit Kreativität und langemAtem – Stein auf Stein setzen, um gemeinsammit den Hochschulen in Bayern und unserenPartnern in ganz Europa einen Bogen zubauen, der dabei hilft, das heutige Europa unddas Europa der Zukunft neu zu denken“.

Rudolf F. Dietze

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Deutschland hat guten Grund, interessiertnach Regensburg zu blicken: Die UniRegensburg schickt sich an, im BereichGründungsforschung deutschlandweitMaßstäbe zu setzen. Auch nach dem Aus-laufen des von der DFG gefördertenSchwerpunktprogrammes „Interdiszi-plinäre Gründungsforschung“ im Jahr2004 sind umfangreiche Aktivitäten initiiertworden. Als Beleg hierfür seien drei Bei-spiele genannt:

- Das Hans Lindner-Programm für Inter-disziplinäre Gründungsforschung (IGF)

Nach der erfolgreichen ersten Laufzeit desProgramms von Mai 2002 bis April 2005wurde eine Verlängerung für weitere drei Jahrebeschlossen. Hauptaktivitäten des IGF liegenin der Verankerung der Gründungsforschungin der Lehre, der Bearbeitung von For-schungsprojekten (insbesondere in der ost-bayerischen Region) und der Veranstaltung derEntrepreneurship-Tagung IECER.

- Die Regensburger Gründungsforschungs-konferenz IECER 2005 in Amsterdam:

Unter dem Motto „Entrepreneurship andInnovation in a United Europe“ fand vom 02.bis zum 04. Februar 2005 bereits zum drittenMal die vom IGF Regensburg initiierte Inter-displinary European Conference on Entrepre-neurship Research (IECER) statt. Gastgeberwar in diesem Jahr mit der Universität inAmsterdam erstmalig eine europäische Part-nerhochschule. Nach einer beeindruckendenkeynote speech von David Audretsch (IndianaUniversity; Max Planck-Institute Jena) disku-tierten ca. 100 Teilnehmer in vier parallelenSessions über interdisziplinäre Themen rundum die Entrepreneurship-Thematik. Im kom-menden Jahr wird IECER erneut an seinenUrsprungsort, die Universität Regensburg,zurückkehren. Termin für die Veranstaltung istdann der 22. bis 24. Februar 2006.

- Das Gründungsprofessorium tagt inRegensburg

Am 23. und 24. Juni dieses Jahres war dieUniversität Regensburg in Person der Profes-soren Michael Dowling und Jürgen SchmudeGastgeber für das 7. Entrepreneurship-Profes-sorium des Förderkreises Gründungsfor-schung (FGF). Ziel dieses Treffens war es, imRahmen des Arbeitskreises der Entrepre-neurship-Professoren Informationen auszutau-schen, intensiv zu diskutieren und dieVernetzung der Teilnehmer voranzubringen.

Sandra Mück

Erstsemesterbegrüßung

Ich freue mich, Sie zum Wintersemester2005/06 als neue Mitglieder der UniversitätRegensburg begrüßen zu können. Der Aus-druck „die Universität als Einheit von Leh-renden und Lernenden“ wird leicht alsFloskel missverstanden; angesichts derNeustrukturierung von Studiengängen imRahmen des sogenannten Bologna-Pro-zesses erhält dieser Ausdruck nachdrück-lich seine Bedeutung zurück. Neue Formendes akademischen Lernens, neue Wege derVerbindung zwischen Wissenschaft undzukünftiger beruflicher Praxis und nichtzuletzt die gemeinsam zu leistende Qua-litätssicherung dieses neuen Systems ver-langen in sehr viel stärkerem Maße alsfrüher Zusammenarbeit.

Die erfolgreiche Gestaltung der neuenStudiengänge und Studienformen an derUniversität Regensburg ist die entschei-dende Voraussetzung, dass Sie in derZukunft sich frei und erfolgreich imeuropäischen Bildungsraum bewegen unddanach die Chancen des offenen Berufs-feldes Europa nutzen können. Dieseeuropäische und zunehmend auch globaleDimension Ihres Studiums wird von Ihnenein sehr viel größeres Maß an Selbständig-keit erfordern, als dies früher der Fall war,wo den Studiengängen an den Univer-sitäten klare Berufsbilder in Wirtschaft undVerwaltung gegenüberstanden. Jeder vonIhnen wird in gewisser Weise sein eigenesakademisches Profil entwickeln müssen,um sich dem europäischen bzw. weltweitenWettbewerb zu stellen.

Ein großer Vorteil der UniversitätRegensburg besteht darin, dass auf unseremCampus praktisch das gesamte Spektrumder Wissenschaft vertreten ist, so dassschon allein die räumliche Nähe alle Vor-aussetzungen dafür schafft, sich eine brei-tere Perspektive des Wissens zu erwerben.Gleichzeitig finden Sie an der UniversitätRegensburg aber auch eine enge Koopera-tion mit der Region, so dass Sie unmittelbarerleben können, wie international orien-tierte Wissenschaft konkret vor Ortfruchtbar werden kann.

Ich wünsche Ihnen für Ihr Studium allesGute und Ihnen persönlich die Erfolge, dieSie sich wünschen.

Regensburg, den 27.09.2005

Prof. Dr. Alf ZimmerRektor der Universität Regensburg

Uni Profil U-Mai l 55//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 4

Uni Regensburg bautGründungsforschung aus

Chemiestudium in Bayern – In Regensburggeht es am schnellsten

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker(GDCh) erhebt seit vielen Jahrzehntenjährlich statistische Daten zum Chemiestu-dium in Deutschland. Die gerade erschie-nene Aufstellung für das Jahr 2004 ergibtfür die Uni Regensburg ein erfreulichesBild. Im bundesweiten Vergleich der Dauereines Chemiestudiums inklusive Promotionbelegt Regensburg mit einem Median-Wert(das Semester, in dem 50% der Studie-renden die Abschlussprüfung abgelegthaben) von 16.5 Semestern den dritten Platznach Kiel und Jena.

In Bayern braucht man in Würzburg(Median-Wert 17.8 Sem.) ein Semester länger,in Erlangen (19.0 Sem.) gut zwei Semester,und in Bayreuth (19.5 Sem.) und an der LMU(19.9 Sem.) drei Semester länger. Die TUM hatkeine Angaben gemacht. Die mittleren Studi-enzeiten (Median-Wert) bis zum Diplomab-schluss liegen im bayrischen Vergleich näherzusammen: Regensburg und Würz-burg 9.9Sem., und damit sogar knapp unter der Regel-studienzeit, LMU 10.3 Sem., TUM 10.8 Sem.und Bayreuth 11.0 Sem. Nur in Erlangendauert das Studium mit 12 Sem. im Mittelwertetwas länger. Dass diese Werte keine zufälligeMomentaufnahme sind, zeigt der Blick insDreijahresmittel (2002 bis 2004) der Median-Werte, aus denen sich das gleiche Bild ergibt.

Im Vergleich der Gesamtzahl der immatri-kulierten Chemiestudierenden (Dipl.,Bachelor, Master und Promotionsstudi-engänge; ohne Lehramt) führen die MünchnerUnis (LMU 774; TUM 736) in Bayern klar.Regensburg ist mit 520 Chemiestudierendenaber der größte Standort außerhalb der Lan-deshauptstadt; zum Vergleich: Würzburg, 469;Erlangen, 410 und Bayreuth 212 Chemiestu-dierende.

Alle Angaben der bundesweiten Erhebungsind im Internet auf den Seiten der Gesell-schaft Deutscher Chemiker zu finden:http://www.gdch.de/ks/publikationen/stati-stik.htm

Burkhard König

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Liebe Studentinnen und Studenten der Universität Regensburg,

mit diesem offenen Brief möchten wirIhnen die Lehrveranstaltungs-Angebote derVirtuellen Hochschule Bayern (vhb) im Win-tersemester 05/06 empfehlen. Da die Univer-sität Regensburg zu den Trägerhochschulender vhb gehört, stehen Ihnen als regulären Stu-denten die Leistungen der vhb entgeltfrei zurVerfügung.

Die Zahl der Studierenden, die Kurse dervhb nutzen, steigt von Semester zu Semester.Im vergangenen Semester konnten wir rd.12.000 Kursbelegungen registrieren. Diesesgroße Interesse freut uns sehr und bestärkt allein der vhb engagierten Lehrenden und Mitar-beiter in dem Bemühen, Ihnen eine nochgrößere Zahl attraktiver Angebote für ein ört-lich und zeitlich flexibleres Studium zur Ver-fügung zu stellen.

Sie selbst können durch eine intensive Nut-zung der vhb-Kurse am besten zur weiterenpositiven Entwicklung der vhb beitragen. Einzusätzlicher Vorteil für Sie: Neben den fachli-chen Inhalten eignen Sie sich in den vhb-Kursen eine für Ihr späteres Berufslebenwichtige Schlüsselqualifikation an: die Fähig-keit zum netzgestützten Wissenserwerb.

Das Kommentierte Vorlesungsverzeichnis,das „Kursprogramm“, finden Sie unter . Esumfasst gegenwärtig rd. 230 Kurse, Moduleund andere Hilfsmittel in den FächergruppenInformatik, Ingenieurwissenschaften, Lehrer-bildung, Medizin, Rechtswissenschaften,Schlüsselqualifikationen, Soziale Arbeit undWirtschaftswissenschaften.

Sie können die Angebote der vhb ergän-zend zum Präsenzstudium nutzen. Darüberhinaus können Sie mit den im Kursprogrammaufgeführten über 160 A-Kursen ggf. auchVeranstaltungen Ihres Präsenzstudiumsersetzen – bitte informieren Sie sich hierüberbeim Prüfungsamt bzw. Prüfungsausschuss.Bitte beachten Sie auch die im Kurskataloggenannten Anmeldefristen.

Das Angebot der vhb wird laufend erwei-tert. So werden auch in den ersten Semester-wochen noch weitere A-Kurse in dasKursprogramm aufgenommen werden. SolltenSie diesmal noch nicht fündig werden –schauen Sie vor Beginn des nächsten Seme-sters wieder rein bei . Für Fragen und Anre-gungen steht Ihnen die E-Mail-Adresse zurVerfügung.

Die Universität Regensburg unterstützt denweiteren Ausbau der vhb nachdrücklich undwürde es begrüßen, wenn auch Sie demnächstzu den Nutzern dieses Verbundinstituts derbayerischen Hochschulen gehören.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit denAngeboten der vhb!

Prof. Dr. Alf ZimmerRektor der Universität Regensburg

Prof. Dr. Dr. habil. Godehard RuppertPräsident der

Virtuellen Hochschule Bayern

Am 9. Juni hat Roland Weber, Studentder Rechtswissenschaft an der UniversitätRegensburg, mit seiner Anmeldung für denKurs „Strafrecht Allgemeiner Teil“ die10.000ste Kursbelegung der vhb in diesemSemester vorgenommen. Angeboten wirdder Kurs von Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf(Universität Würzburg).

Roland Weber gehört zur rasch wachsendenZahl bayerischer Studenten, die das Studiuman ihrer Präsenzhochschule durch die Nutzungvon vhb-Kursen aus anderen Hochschulenergänzen. Die Betreuung der Studentenwährend des Online-Kurses erfolgt dabei –finanziell durch die vhb unterstützt – durchOnline-Tutoren an der kursanbietenden Hoch-schule.

Im Sommersemester 2005 können die Stu-denten der bayerischen Hochschulen auf mehrals 150 Kurse in den Fächergruppen Infor-matik, Ingenieurwissenschaften, Lehramt,Medizin, Rechtswissenschaft, Schlüsselquali-fikationen, Soziale Arbeit und Wirtschaftswis-senschaften zugreifen.

Uni ProfilU-Mai l 55//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 5

Elektronische Zeitschriftenbibliothek für die„eEuope Awards 2005“ nominiert

Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek(EZB) der Universitätsbibliothek Regensburgwurde auf Grund ihrer Nutzerfreundlichkeitvon der Europäischen Kommission für deneEurope Award for eGovernment für europa-weit herausragende Projekte im Bereich derelektronischen Verwaltung sowie exzellenteOnline-Dienste im öffentlichen Sektor nomi-niert. Bei der EZB handelt es sich um einenvon der Universitätsbibliothek Regensburgentwickelten Service zur Nutzung elektroni-scher Zeitschriften. Mit mehr als 22.000 Titelnstellt sie die weltweit größte elektronische

Sammlung von Volltextzeitschriften dar.Dieser Dienst ist inzwischen von Regensburgausgehend in mehr als 300 Bibliotheken undForschungseinrichtungen im In- und Auslandim Einsatz. Die Universitätsbibliothek hattesich in der Kategorie „Services / Dienstlei-stungen“ beworben. Der innovative Dienstwurde durch ein unabhängiges Expertengre-mium für die Endausscheidung nominiert undtritt somit als eine der besten 20 europäischenInnovationen dieser Kategorie zur Preisverlei-hung im November an.

Lisa Lipp

Für das gesamte Studienjahr 2004/2005rechnet die vhb mit 20.000 Belegungen. EinJahr darauf sollen es bereits 30.000 werden.

Zu einem hochschulpolitischen Abstim-mungsgespräch kam der UnterausschussesHochschule der FDP-Bayern Anfang Juli andie Universität. Das Gespräch mit RektorAlf Zimmer, so Otto Dietrich Knapp, derVorsitzende des Unterausschusses Hoch-schule der FDP-Bayern, war sehr interes-sant und befruchtend für die anschließendeSitzung.

Neben dem Vorsitzenden waren beteiligtJosef König, stellv. Vorsitzender UA Hoch-schule / FDP-Bayern, LFA Bildung/Schule;

Dr. Andreas Fischer, FDP-Bezirksvors. Nie-derbayern / Mitglied UA Hochschule; Dr.Erhard Städtler, FDP-Bayern UA Hochschule;Siegfried M. Hartmann, FDP-Bayern, stellv.Vorsitzender LFA Wissenschaft, Forschungund Technologie;

Vo Huu Loi, Kreisvorsitzender Junge Libe-rale Regensburg, Mitglied UA Hochschule;Verena Hofmann, LHG/Junge LiberaleRegensburg, Mitglied UA Hochschule

Daniel Hofmann, LHG/Junge LiberaleRegensburg, Mitglied UA Hochschule.

Unterausschusses Hochschule der FDP-Bayernbesucht die Universität

Hochschulpolitik

Roland Weber (Links), Student der Rechtswissen-schaft an der Universität Regensburg, hat die10.000ste Kursbelegung bei der vhb im Sommerse-mester vorgenommen und nutzt damit den Online-Kurs „Strafrecht - Allgemeiner Teil“ von Prof. Dr.Dr. Eric Hilgendorf, Universität Würzburg, für seinStudium. Der Geschäftsführer der vhb, Dr. PaulRühl, (rechts) überreichte ihm hierfür einenBüchergutschein.

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Ukraine und – nicht zuletzt – die orange Revo-lution.

Näheres: www.europaeum.de undwww.schulen.regensburg.de/aag

Uni international U-Mai l 55//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 6

Das Europaeum der Universität Regensburgführte von 20. bis 28. August mit fünfzehnStudierenden unterschiedlicher Fakultäteneine Studienreise nach Rumänien durch. EinSchritt in das vergessene Europa, wie AndrzejStasiuk, der berühmte polnische Schriftsteller,sagen würde. Nicht nur, um Rumänien wiederin unser Bewusstsein zurückzubringen, son-dern auch, um den Studenten dieses Landeinschließlich der Praktika- und Studienmög-lichkeiten vorzustellen. Unsere Studienreise -gefördert durch den DAAD, den Verein derFreunde der Universität und das Osteuropain-stitut Regensburg/Passau - führte uns nach Sie-benbürgen, in die Mitte Rumäniens.

Diese Region innerhalb des rumänischenKarpathenbogens besticht vor allem durch diezahlreichen Kirchenburgen und mittelalterlichgeprägten Städte der Siebenbürger Sachsen.Die Geschichte hier ist lang, packend, aberauch sehr kompliziert und hinterlässt ihreSpuren bis in die Gegenwart. Alle Orte tragenNamen in den Sprachen der drei Nationen, diedieses Gebiet bis heute prägen: Rumänen,Ungarn und Deutsche. Die Ungarn sind heutedie größte Minderheit des Landes, mit einerHochburg im Südosten Transylvaniens. DieMehrheit der Deutschen, die sogenannten Sie-benbürger Sachsen, ist vor und nach derWende ausgewandert. Heute jedoch sind siewieder sehr aktiv in den Bereichen Bildung,Kultur und Wirtschaft. Rumänien, ein Landmit reicher Kultur und Tradition, hat ein hohesWirtschaftswachstum und bringt in die EU einsehr großes wirtschaftliches Potential mit. Esstellt einen wichtigen zukünftigen Absatz-markt dar, was auch durch den enormen Nach-holbedarf zu erklären ist. Aber auch diewohlbekannten Probleme sind vorhanden:Korruption, Nepotismus, komplizierte Vor-schriften, um nur die wichtigsten zu nennen.

Für die Tage unseres Aufenthalts in demLand war das deutsch-evangelische Elimheimim idyllischen Dorf Cisnadioara (Michelsberg)unser Zuhause. Von dort aus organisierten wirjeden Tag einen Ausflug in eine benachbarteStadt: nach Sibiu (Hermannstadt), Cluj-Napoca (Klausenburg), Brasov (Kronstadt),Sighisoara (Schässburg), Biertan (Birthälm)und Alba Iulia (Karlsburg). Auf unserer Tages-ordnung standen viele Termine.

In Sibiu führten wir interessante Gesprächeim Deutschen Generalkonsulat, dem Deut-schen Kulturzentrum, dem Deutschen Wirt-schaftsklub und an der Fakultät für Philologieund Bildende Künste der Universität LucianBlaga. Peter Groth, der nach seinem DAAD-Lektorat an dieser Universität nach Rumänienzurückgekehrt ist, um in Avrig (Freck) alsGeschäftsführer der Brukenthal Stiftung zuarbeiten, nahm sich Zeit, um mit uns einenKaffee im Casa Luxemburg zu trinken. Ererzählte uns sowohl über seine eigenen Erfah-rungen als auch über Praktikumsmöglich-

keiten vor Ort für uns Studenten. An derBabes-Bolyai Universität in Cluj diskutiertenwir mit Prof. Dr. András Balogh über die deut-sche Literatur der Siebenbürger Sachsen. DieUniversität bietet Studiengänge in drei Spra-chen, Rumänisch, Ungarisch und Deutsch an.Der Dekan der Fakultät für Sprache und Lite-ratur an der jungen Universität von Brasovunterhielt sich mit uns über die Schwierig-keiten, die er als Student und Autor im Kom-munismus erlebt hatte.

Unsere nächsten Reiseziele waren Biertanund Sighisoara. Die geschlossenen mittelalter-lichen Burganlagen trugen uns in dieLegenden der Geschichte. Das Geburtshausdes Grafen Vlad Tepes - des berühmten "Dra-

In das vergessene EuropaStudienreise des Europaeums nach Rumänien

aus dem Europaeum

cula" - sahen wir auf dem Weg zum Intereth-nischen Jugendbildungszentrum. Mit dessenLeiter hatten wir Gelegenheit zu einer span-nenden Diskussion über die Lage der Roma inRumänien. Analphabetismus, hohe Geburten-rate, schlechte Interessenvertretung und man-gelnde Integrationsbereitschaft sind Probleme,die besonders diese Bevölkerungsgruppebetreffen. Zu ihrer Lösung gibt es leider inganz Europa nur sehr wenig Erfolg verspre-chende Ansätze.

Agnieszka Nowicka, Ciprian Cîrnealaund Cordula Mertens

Das Europaeum der Universität Regensburg macht Schule

... und die Klasse 9c des Albrecht-Altdorfer-Gymnasiums wirft einen Blick auf dieUkraine.

Die orange Revolution in der Ukraine imvergangenen Jahr und die Herausgabe der Ant-hologie ukrainischer GegenwartsliteraturZweiter Anlauf (Passau 2004) waren ein will-kommener Anlass für Karin Warter (Euro-paeum) und Roman Dubasevych (Student derOst-West-Studien aus der Ukraine), dieMauern der Universität wieder einmal zu ver-lassen und das Albrecht-Altdorfer-Gymna-sium aufzusuchen. Sie folgten einer Einladungder Deutschlehrerin Christine Eckl, die bereitsim Vorfeld mit den SchülerInnen über einigeTexte aus dem Zweiten Anlauf gesprochenhatte. Die zwei Stunden mit Gedichten, Kurz-filmen, Bildern, Fotos und Videoclips warenein Streifzug durch die (Pop)Kultur undGeschichte der Ukraine und thematisierten u.a.den Kosakenmythos, Tschernobyl, die russi-sche und ukrainische Sprache, das Image der

Deutschstunde mal ganz anders. Am 1. Juli 2005ging es in der 9c des AAG um die Ukraine.

Foto: K. Warter

Paket abholen an der PACKSTATION

PACKSTATION, der neue Paketservice vonDHL, soll seit Juli 2005 das Studentenlebenvereinfachen. An insgesamt fünf Automatenin Regensburg kann man sieben Tage dieWoche, rund um die Uhr, seine Paketeabholen und verschicken. Bei der nächstenBestellung gibt man einfach eine PACK-STATION als Lieferadresse an und wirdanschließend per e-Mail und/oder SMSinformiert, wenn das Paket eingetroffen ist.Nachnahmesendungen kann man bequemper EC- oder Geldkarte am Automaten

bezahlen und Paketmarken direkt am Auto-maten kaufen.

Anmelden kann man sich im Internet unterwww.packstation.de. Anschließend erhält mandann seine Kundenkarte mit Geheimzahl alsEinschreiben. Die nächste PACKSTATIONbefindet sich übrigens an der Parkfläche derStudentenwohnanlage in der Lessingstrasse 4.Diese und weitere PACKSTATIONEN inRegensburg sowie im Bundesgebiet, findetman auch im Internet im Packstationfinderunter www.packstation.de.

Das Beste zum Schluss. Dieser Service kostetkeinen Cent extra!!

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Packstation – der Rund-um-die-Uhr-Paketautomat.Die letzten Fächer ohne Gebühren.

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Uni international U-Mai l 55//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 8

Wenn deutsche Wirtschaftsunternehmen,Behörden oder kulturelle Einrichtungenmit Partnern in Ungarn kooperierenmöchten, werden immer häufiger deutscheMuttersprachler vermisst, die über Kennt-nisse der ungarischen Sprache verfügenund mit der Kultur dieses Landes vertrautsind.

Da an nur wenigen deutschen Universitätendas Fach Hungarologie studiert werden kannund Ungarisch-Lehrprogramme für „Nicht-Philologen“ an Hochschulen äußerst dünngesät sind, verwundert dieser Mangel anUngarn-Experten bzw. die rege Nachfrage sei-tens des Arbeitsmarktes nach entsprechendqualifizierten Nachwuchskräften nicht weiter.

Dank der finanziellen Unterstützung vonSeiten der Robert Bosch Stiftung kann dasEuropaeum bereits ab diesem Wintersemesterein vielseitiges und didaktisch in sich abge-

stimmtes einjähriges Ausbildungspaket mitdem Titel „Ungarisch – kompakt“ anbieten.Dieses Angebot richtet sich an Studierendealler Fakultäten und beinhaltet Sprachkurse,Kurse zur Kultur- und Landeskunde Ungarns,Fachveranstaltungen, die Teilnahme an einerSommerschule und an einem landeskundli-chen Tandem in Ungarn, ungarische Film-abende und weitere Projekte, die mit von denbeiden Ungarischlektorinnen organisiertwerden. Für die Teilnahme an „Ungarisch –kompakt“ sind ausdrücklich keine Vorkennt-nisse der ungarischen Sprache nötig!

Ziel von „Ungarisch – kompakt“ ist dieberufsorientierte, intensive Auseinander-setzung mit der ungarischen Sprache sowie dieAneignung von grundlegenden Kenntnissender ungarischen Kultur- und Landeskunde.Dadurch eröffnen sich für die TeilnehmerZugangsmöglichkeiten zu beruflichen Tätig-keiten, in denen die Anwendung der erwor-

Erstmalig an der Universität Regensburg: Zusatzstudium „Ungarisch - kompakt“Ein Angebot des Europaeums für Studierende aller Fakultäten

aus dem Europaeum

benen Sprachkenntnisse und kulturellen Kom-petenzen verlangt werden.

Das Ausbildungspaket ist auf die Dauer vonzwei Semestern angelegt und begann am 24.Oktober 2005. Anmeldung und Informationenunter www.europaeum.de.

Lisa Unger-Fischer

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Uni internationalU-Mai l 55//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 9

Im zusammenwachsenden Europa ist diegrenzüberschreitende Mobilität von For-schung und Lehre längst die Regel. Bisherwar es für Organisationen oder junge For-scher jedoch fast unmöglich, sich europa-weit mit den eigenen Projekten undSchwerpunkten vorzustellen. Das DeutscheMobilitätszentrum bei der Alexander vonHumboldt-Stiftung (unterstützt durch dasBundesministerium für Bildung und For-schung) hat diesen Missstand beseitigt. Esist Teil einer 2003 im Rahmen des Bologna-Prozesses initiierten Strategie zur engerenVerknüpfung und Koordination dereuropäischen Hochschulen und For-schungszentren. Hauptziel dieser Initiativeist es, die Zahl der promovierten Wissen-schaftler in Europa signifikant zu erhöhen.

Das Mobilitätsportal www.eracareers-germany.de bietet eine Fülle von Informa-tionen und Recherchemöglichkeiten, für dieman bisher auf viele unterschiedliche Daten-banken zurückgreifen musste. Das deutscheMobilitätszentrum ist Teil des Netzwerkes von27 Mobilitätszentren in den EU-Mitglieds-staaten und weiterer Partnerländer (z. B. Nor-wegen, Schweiz, Israel, Kanada). Es hat dieAufgabe, Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler zu informieren und zu beraten, die zuForschungszwecken nach Deutschlandkommen wollen. Es gibt Aufschluss überFinanzierungschancen, Einreisebestim-mungen, das Leben in Deutschland und vielesmehr. In Zusammenarbeit mit den Mobilitäts-zentren der jeweiligen Zielländer informiertund berät es aber auch Forscher aus Deutsch-land, die zu Tätigkeiten in andere StaatenEuropas gehen möchten. Als erste bayerischeForschungseinrichtung ist die UniversitätRegensburg durch das Akademische Ausland-samt beim deutschen Mobilitätszentrum alsAnlaufstelle für internationale Forscher ver-treten.

Von besonderem Interesse dürften dieSuchfunktionen von www.eracareers-ger-many.de sein. Professoren, Leiter von For-schungsgruppen oder Organisationen könnendie Profile aller angemeldeten Wissenschaftlernach vorher genau festgelegten Kriteriendurchsuchen lassen und sich direkt an dieNachwuchsforscher wenden, die den Anforde-rungen entsprechen. Die Prüfung der Grund-voraussetzungen der Kandidaten übernimmtmithin die Suchmaschine, die mühsameDurchsicht zahlreicher Bewerbungsunterlagenentfällt in diesem ersten Schritt. Darüberhinaus können Stellenprofile zu einzelnen For-schungsvorhaben hinterlegt werden, die ihrer-seits von interessierten Wissenschaftlerneingesehen werden können und eine gezielteKontaktaufnahme ermöglichen. Auf deranderen Seite wird jungen Forschern die Mög-lichkeit gegeben, ein Profil mit ausführlichenAngaben zur eigenen Person, Qualifikationund Arbeitsschwerpunkten ins Netz zu stellen.

Wie macht man’s?Eracareers erreicht man direkt über die

oben genannte Webadresse, aber auch über diePromovendenhomepage des AkademischenAuslandsamtes (www-auslandsamt.uni-regensburg.de). Auf der Seite des Ausland-samtes befindet sich die Rubrik „AusländischePromovenden und Nachwuchswissen-schaftler“. Ruft man diese auf, stößt man aufeinen Link zu Eracareers. Unter „Stellen-suche“ werden die erwähnten Gesuch- undSuchfunktionen übersichtlich und leicht ver-ständlich präsentiert.

Um sie nutzen zu können, muss man sichzunächst als Mitglied der Universität Regens-burg einen Account geben lassen. Dazubenötigt man den Code der Universität beimdeutschen Mobilitätsportal für Forscher.Dieser lautet: 4250632-435660. Nach derAnmeldung können die Zugangsdaten zumeigenen Account modifiziert werden. Derlange Uni-Code ist nur bei der Erstanmeldungnötig.

Will man Eracareers als Nachwuchswis-senschaftler nutzen, bedarf es nicht der Erst-anmeldung über die Universität. EinenAccount erstellt man ansonsten auf die gleicheArt, wie bei der Anmeldung als Organisation.Man gibt einen beliebigen Account-Namen einund lässt sich an eine E-Mail-Adresse ein Pas-swort zusenden, das den Zugang zu allenFunktionen von Eracareers eröffnet.

EracareersHumboldt-Stiftung schafft Mobilitätsportal für Forscher

Europaweit verlaufen Forscherkarrierennach ganz unterschiedlichen Bedingungen.Um hier eine größere Harmonisierung undChancengleichheit herbeizuführen, hat dieEU-Kommission zwei Dokumente erarbeitet.Auf der Startseite von www.eracareers-ger-many.de wird die von der EU als Empfehlungherausgegebene “Europäische Charta für For-scher” vom 11. März 2005, die auch einen“Verhaltenskodex für die Einstellung von For-schern” enthält, in 19 Sprachen zugänglichgemacht.

Die “Europäische Charta für Forscher”definiert die Rechte und Pflichten und dasgegenseitige Verhältnis von Forschern undihren Arbeit- oder Stipendiengebern, mit demZiel, den Erwerb, den Transfer und die Veröf-fentlichung von Wissen zu fördern und dieKarrieren junger Wissenschaftler zu unter-stützen. Der Verhaltenskodex fordert, dass beider Einstellung von Forschern das Prinzip derChancengleichheit wirksam wird, dass dasVerfahren transparent gestaltet wird und dassneben der wissenschaftlichen Publikationsbi-lanz auch andere Kriterien miteinbezogenwerden (z.B. Lehre, Erfahrung in Teamarbeit,Managementtätigkeit und gesellschaftlichesEngagement).

Die praktische Umsetzung der Charta unddes Verhaltenskodex obliegt den Arbeit- undStipendiengebern und den Forschern.

Thomas Vitzthum

„Sie sind zum Lernen hier, aber nicht nur.Halten Sie die Augen offen“, gab ProrektorProf. Dr. Jürgen Schmude den diesjährigenTeilnehmern des 30. internationalen Som-merkurses als Ratschlag mit auf den Weg,der sie drei Wochen lang durch Regensburgund Umgebung führte. 43 Teilnehmer ausSpanien, Frankreich und Italien, aber vorallem aus dem osteuropäischen Raum wieTschechien, Polen, der Slowakei, Russlandund der Ukraine – allesamt Deutschlehrerin ihrer Heimat – drückten noch einmal dieSchulbank, um ihre Kenntnisse zu verbes-sern.

Bereits seit 1975 organisiert das LehrgebietDeutsch als Fremdsprache jährlich diesenKurs, Leitung und Organisation liegen seitJahren in den Händen von Dr. Armin Wolff undDr. Henning Gloyer. Manches Jahr waren auchunter den Teilnehmern altbekannte Gesichter,in diesem Jahr nur neue. Da sich der Kurs indiesem Jahr noch mit den letzten Semesterwo-

chen überschnitt, konnten die Teilnehmer dieRegensburger Uni auch in Aktion erleben undselbst Mitglieder des Uni-Alltags werden. Wiejedes Jahr standen täglich nun Deutsch-Sprachkurse in verschiedenen Gruppen aufdem Programm, gepaart mit landeskundlichenVorträgen am Nachmittag. An den Wochen-enden zeigten Ausflüge die RegensburgerUmgebung, studentische Betreuer vom Lehr-stuhl Deutsch als Fremdsprache luden zugemeinsamen Abenden in den Biergarten oderins Kino ein.

Christine Hegen

30 Jahre internationaler Sommerkurs an der Universität Regensburg

Treffpunkt Regensburg

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Uni international U-Mai l 55//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 10

Zentrum für Mobilität und Information auf der CeBIT Asia und Australia

Nach den erfolgreichen Messeauftritten aufder CeBIT in Hannover in den letztenJahren war das Zentrum für Mobilität undInformation (ZMI) auf Einladung des Mes-sebeauftragten für die Bayerischen Hoch-schulen auch auf der CeBIT Asia und derCeBITAustralia mit einem Stand vertreten.Die CeBIT Asia fand dabei vom 11. bis 14.Mai auf dem neuen Messegelände inShanghai statt, die CeBITAustralia vom 24.bis 26. Mai in Sydney auf dem Messe-gelände in Darling Harbour. Das ZMIwurde bei beiden Messen durch denGeschäftsführer Dr. Wolfgang Röckeleinund Dr. Alexander Leis von der Unfallchir-urgischen Abteilung vertreten.

Gezeigt wurden zwei telemedizinische Pro-jekte, NOAH (Notfall Organisations- undArbeitshilfe) zur Verbesserung der Kommuni-kation und Dokumentation im präklinischenBereich und CHS Post Trauma (CitizensHealthcare System) zur poststationären Nach-sorge nach chirurgischen Eingriffen.

Sowohl in der chinesischen BoomtownShanghai als auch in der australischen Hafen-stadt Sydney stießen die Exponate des ZMI aufreges Interesse des internationalen Fachpubli-kums. Es wurden viele interessante Gesprächegeführt und Kontakte geknüpft. In Shanghaikonnte Dr. Wolfgang Röckelein das ProjektNOAH außerdem mit einer Präsentation aufdem Q-China Forum vorstellen.

Die CeBIT Asia und CeBIT Australia sindinternationale Ableger der jährlich stattfin-denden weltgrößten IT-Messe CeBIT in Han-nover. Die CeBIT Asia findet seit bereits fünfJahren regelmäßig in Shanghai statt. DiesesJahr waren 433 Aussteller aus 18 Ländern ver-treten. Über 50.000 Fachbesucher und über

Dr. Alexander Leis im Gespräch mit einem Besu-cher auf der CeBIT Australia

Niedersachsen. Die CeBIT Australia fanddieses Jahr zum vierten Mal statt und zählteüber 600 Aussteller. Wolfgang Röckelein

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600 Journalisten besuchten die Messe. Zu Gastwar bei der Messe unter anderem auch Chri-stian Wulff, der Ministerpräsident des Landes

Dr. Wolfgang Röckelein im Gespräch mit Besuchern der CeBIT Asia

Messebeteiligung

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Abenteuer Ukraine Reise durch den Osten des Landes

In Zusammenarbeit mit dem Institut fürOststudien der Universität Warschau, ver-anstaltete Professor Macków vom Lehr-stuhl für Vergleichende Politikwissenschaftin diesem Jahr erneut eine zweiwöchige Stu-dienreise in die Ukraine. Die Rundreise, dieviele unbekannte Eindrücke und Erlebnissefür die Teilnehmer bereithielt, führte diesesJahr in den stärker russisch geprägtenOsten des Landes.

Die abenteuerliche Reise führte 2500 Kilo-meter durch ein Land Europas, dem selbst diewestlichen Medien bis vor wenigen Monatenkaum Bedeutung zukommen ließen. Land undLeute, besonders aber deren Kultur undLebensart erscheinen dem gemeinen Westeu-ropäer bisweilen sehr befremdlich. Hinsicht-lich eines europäischen Integrationsprozesses,der die Ukraine langfristig nicht außen vorlassen kann, wird nach den gewonnenen Ein-drücken mehr als deutlich, dass dieser nurschwerlich auf der Basis einer gemeinsamenIdentität vollzogen werden kann. FünfzehnJahre nach dem Zerfall des Sowjetimperiumshaben Teile der Gesellschaft noch nicht dasBewusstsein für eigene Leistungsbereitschaftund Organisationsfähigkeit entwickelt, welchedie, wenn auch schwach ausgeprägten, markt-wirtschaftlichen Strukturen ihnen abver-langen. Die zunehmende ökonomische undpolitische Annäherung und Kooperation inner-halb Europas steigert die Bedeutung derartigerExkursionen insofern, als dass durch sozialeBegegnungen, Diskussionsrunden an Univer-sitäten, sowie alltägliche Begegnungen (Ham-stereinkäufe und Restaurantbesuche) derErfahrungsaustausch angeregt wurde.

Das Programm war so ausgelegt und orga-nisiert, dass die Teilnehmer an historischbedeutsame Orte geführt wurden, die für dasim Osten des Landes noch relativ schwach aus-geprägte nationale Selbstverständnis iden-titätsstiftende Wirkung erlangen sollen.Kirchen und Klosteranlagen aus der Zeit derKiewer Rus’ (10. bis 12. Jahrhundert) habenebenso einen gewichtigen Einfluss auf dieukrainische Nationenbildung, wie die in zahl-reichen Denkmälern und Museen dokumen-tierte Wertschätzung der kosakischenHetmanate (16. bis 18. Jahrhundert), derenBündnis- und Verteidigungspolitik gegenüberden umliegenden Mächten Polen und Russlanddie Geschichte und Geschicke der ukraini-schen Nation nachhaltig prägten. In diesemZuge veranlasste Staatspräsident Jušcenko denUmbau eines alten Hetmanssitzes zur Som-merresidenz in Butikin. Der Rückgriff aufgemeinsame Eckpfeiler der Geschichte, sollder jungen Nation helfen, die ethnische undkulturelle Spaltung im Land zu überwinden.

So beschwerlich es häufig war, sich aufdiese wissenschaftlichen Inhalte der Exkursioneinzulassen, desto aufdringlicher und impo-santer waren die optischen Eindrücke, welchedie oft stundelangen Busfahrten gewährten.Die endlose Weite der Steppe, Schauplatz zahl-reicher Auseinandersetzungen, die nicht

zuletzt für den Verlauf der europäischenGeschichte des vergangenen Jahrhunderts vonBedeutung waren, sowie verstreute, beinaheausschließlich landwirtschaftlich geprägteSiedlungen, komplettierten das Bild über einLand, dessen Infrastruktur außerhalb derGroßstädte extrem schwach ausgeprägt ist.Trotzdem weiß diese Urtümlichkeit in großemMaße zu beeindrucken.

Die Großstädte, insbesondere Kiew undCharkiw, zeichnen ein ambivalentes, aberrepräsentatives Gesellschaftsbild. Fortschrittund Rückständigkeit, Wohlstand und Armut,die neue und die alte Ukraine treffen hier auf-einander. Wie weit die Schere zwischen Ober-und Unterschicht auseinander klafft, zeigtesich auf den Straßen – glänzende StuttgarterNobelkarossen neben landwirtschaftlichenNutzfahrzeugen erzeugen ein ebenso skurrilesBild, wie Straßenkinder in ein und demselbenBlickfeld mit menschenleeren Boutiquen undMarkenläden. Eine unternehmerisch tätigeMittelschicht fehlt ebenso, wie der uns ver-traute Service im Dienstleistungsbereich.

Es gehört also eine Portion Mut und dieBereitschaft dazu, sich auf ungewohnte,befremdliche Zu- und Umstände einzulassenum letztendlich einen positiven Gesamtein-druck von der Reise zu gewinnen. Besondersdie hygienischen Umstände waren nicht mitwestlichen Verhältnissen vergleichbar, wie unseindrucksvoll in Nowgorod-Sevierski, rundvierzig Kilometer südlich der russischenGrenze entfernt, zuteil wurde. Dass diese Ein-drücke nicht vordergründig haften blieben, lageinerseits an der großzügigen Bereitstellungvon Alkoholika, andererseits an den unver-gleichlichen, lehrreichen, außergewöhnlichenund möglicherweise einmaligen Impressionenund Erfahrungen, die die kurzfristige Freudeüber die Wiedererlangung westlicher Stan-dards überdauern. Vierzehn Tage in der Ostu-kraine erzeugen das Bedürfnis, Europadifferenzierter zu betrachten und die Gelegen-heit, die hiesigen Bedingungen kritikfähig ineine andere Relation zu setzen.

Jan Freythaler und Mariella Weich

Der Blick auf den Dnjepr in Kiew Foto: privat

Einführung des binationalenBachelor-Studiengangs“Deutsch-Italienische Studien”

Einen binationalen Studiengang“Deutsch-Italienische Studien” bzw.“Studi Italo-Tedeschi” bietet die Univer-sität Regensburg ab dem Wintersemester2005/2006 gemeinsam mit der Universitàdegli Studi di Trieste an. Die UniversitätRegensburg verleiht den akademischenGrad eines Bachelor of Arts, die Univer-sità degli Studi di Trieste den akademi-schen Grad der Laurea di primo livello.

Dies gab Wissenschaftsminister Goppelam Donnerstag anlässlich der Genehmigungdes Studiengangs bekannt.

“Mit dem neuen Bachelor-Studiengang‘Deutsch-Italienische Studien’ erweitert dieUniversität Regensburg konsequent ihrAngebot an binationalen Studienangeboten”,betonte der Minister. Der neue Studiengangtritt neben die binationalen Bachelor-Studi-engänge “Deutsch-Französische Studien”,“Deutsch-Tschechische Studien” sowie“Deutsch-Spanische Studien”.

Die Einrichtung des Studiengangs erfolgtanalog zu den anderen in Regensburg bereitseingerichteten binationalen Studiengängen.Der Studiengang bereitet auf eine Tätigkeitin internationalen Unternehmen, Kulturinsti-tutionen und öffentlichen Einrichtungen inDeutschland und Italien vor. Die Regelstudi-enzeit beträgt sechs Semester, wovon zwei inTriest verbracht werden. Ein Praktikumsmo-dul in internationalen Unternehmen undOrganisationen ergänzt die im Studiumerworbenen Theoriekenntnisse.

(Pressemitteilung des Wissenschaftsmi-nisteriums vom 11.8.2005)

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Kinderbücher als Brücke zwischen Deutschland und ChinaProf. Dr. Kurt Franz bereiste zwei Wochen die Volksrepublik China

Im Jahre 2004 hielt sich eine Delegation ausder Volksrepublik China in Deutschlandauf, um sich bei Prof. Kurt Franz, Lehr-stuhl für Didaktik der deutschen Spracheund Literatur der Universität Regensburg,über die deutsche Kinder- und Jugendlite-ratur beraten zu lassen. Prof. Franz hatteals Präsident der Deutschen Akademie fürKinder- und Jugendliteratur und als stell-vertretender Vorsitzender der Märchen-Stiftung Walter Kahn in Volkach rund 300Bücher aus der neueren Produktion zusam-mengestellt und zahlreiches Informations-material vorbereitet. Die Zusammenarbeitwar so erfolgreich, dass Prof. Franz im Sep-tember dieses Jahres einer Einladung nachChina folgte, nachdem zuvor ein längererBeitrag von ihm in einer großen chinesi-schen Tageszeitung erschienen war.

Die Volksrepublik China ist bestrebt, sichanderen Kulturen auf der ganzen Welt zuöffnen. Vor allem deutschem Kulturgutgegenüber ist man sehr aufgeschlossen unddazu zählt speziell die Kinder- und Jugendlite-ratur, die sich an die jüngere Generationwendet. Da Prof. Franz als Fachmann aufdiesem Gebiet in Deutschland gilt, besuchte erauf Einladung des 21th Century PublishingHouses 13 Tage lang die wichtigsten StädteChinas, die auch wesentliche Zentren derBuchproduktion sind: Peking, Sian, Nanchangund Shanghai. Für die Sehenswürdigkeiten desLandes blieb zwar auch noch etwas Zeit übrig,doch waren die Tage mit insgesamt 15 Veran-staltungen – die Arbeitsessen noch gar nichtmitgerechnet – voll ausgefüllt.

In Peking und Shanghai fanden untergroßer Beteiligung (jeweils über 50 Teil-nehmer) Pressekonferenzen mit Verlagsvertre-tern, Kulturbeamten, Journalisten, Kritikern,Wissenschaftlern und Autoren statt. Bei diesenGelegenheiten sprach Prof. Franz über dieLage der Kinder- und Jugendliteratur inDeutschland, über die Bedeutung und dieSituation des Lesens sowie über die von

Deutschland nach China übernommene Lite-ratur. Im Anschluss ging er jeweils auf dieFragen der Teilnehmer ein. In Peking schlosssich ein Arbeitsessen unter anderem mit demstellvertretenden Kulturminister an.

Auch mit chinesischen Kindern und Elternkam Prof. Franz vor allem bei Veranstaltungenin den größten Buchhandlungen des Landes inPeking und Shanghai, in denen er die über-setzten deutschen Kinderbücher vorstellte, insGespräch. Darüber und auch über die Presse-konferenzen wurde in einer eigenen Kinder-sendung ausführlich im staatlichen Fernsehenberichtet.

Neben Interviews mit Journalisten in meh-reren Städten und Gesprächen in verschie-denen Verlagen, unter anderem im „VerlagZukunft“ in Sian, traf Prof. Franz Verlagsver-treter und Kulturbeamte auf der PekingerBuchmesse, auf der einige deutsche Verlagevertreten waren. Im Hinblick auf die nächst-jährige Weltmeisterschaft fiel hier das ThemaFußball als Exportangebot besonders auf. ImAnschluss konnte Prof. Franz bei einem Emp-fang der Deutschen Botschaft weitere Verbin-

dungen zu chinesischen Vertretern des Buchesknüpfen.

Höhepunkte waren gegen Ende seinerReise eine Einladung beim Schriftstellerver-band Shanghai und ein Gastvortrag mit ansch-ließender Diskussion an der dortigenFudan-Universität. Seine Germanistik-Kol-legen und ein großer Teil der etwa insgesamthundert Germanistikstudenten hörten zumersten Mal Näheres über Bedeutung und Funk-tion der Kinder- und Jugendliteratur in Bezugauf die Lesesozialisation und die literarischenBeziehungen zwischen Deutschland undChina. Aber auch Prof. Franz konnte reicheErfahrungen bei Besichtigung der UniversitätShanghai und bei Gesprächen über Studien-strukturen mitnehmen, da gerade das 100-jährige Jubiläum und der „Tag des Lehrers“(auch Professors) gefeiert wurden.

Die Beziehungen werden weiter vertieft.Einladungen nach China liegen bereits wiedervor. In Deutschland wird ein Symposion zuProblemen der Übersetzung, speziell Deutsch– Chinesisch, stattfinden.

Li Shuangzhi

Prof. Dr. Franz (Mitte) bei einem Arbeitsessen in Peking

seit

1856

Umzüge

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„I am from the University of Regensburg“Regensburger Studenten erleben US-Außenpolitik vor Ort – und vor laufenden Kameras

Wen man nicht so alles trifft in Washington,D.C. Beim Besuch des Planungsstabs imState Department liefen zehn RegensburgerStudenten der Außenministerin Condo-leezza ‚Condi’ Rice – Spitzname in derBehörde: the Rockstar - in die Arme. NachMadeleine Albright und Colin Powell in denVorjahren hatten sie damit zum dritten MalTuchfühlung mit der Spitze des StateDepartment.

Seit dem Jahr 2000 organisiert Prof. Dr.Stephan Bierling (Internationale Politik) jedenAugust eine zwölftägige Exkursion in die US-Hauptstadt, an der bisher mehr als 60 Regens-burger Studenten verschiedener Fakultätenteilnahmen. Im Zentrum stehen 30 Vorträgevon Diplomaten, Journalisten und Wissen-schaftlern aus Think Tanks und Universitätenzur amerikanischen Außenpolitik. Außer mitVertretern des State Department trafen die Stu-denten letzten August mit Experten der Abrü-stungsbehörde, des Nationalen Sicherheitsratsund des Pentagon, sowie Vertretern der Bot-schaften Indiens, Pakistans, Israels und Ägyp-

tens zusammen, meist an ihren jeweiligenArbeitsstätten. Ein Drittel der Veranstaltungenübertrug der Fernsehsender C-SPAN – dasamerikanische Phönix - live in die gesamtenUSA. Die Regensburger Studenten ließen sichdavon nicht beeindrucken: in sicherem Eng-lisch sprachen sie ihre Fragen in die Mikro-phone, die sie mit ihrem Namen einleitetenund der Nennung ihrer Heimatuniversität. „Iam from the University of Regensburg“ hörtendie C-SPAN-Zuschauer so dutzende Male inden beiden ersten Augustwochen.

Zentrale Themen der Diskussionen warendie Weiterverbreitung von Nuklearwaffen, dieLage im Nahen Osten und die Zukunft dertransatlantischen Beziehungen. Dabei wurdedeutlich, dass die Bush-Administration ihreehrgeizigen Ziele der Ausbreitung der Demo-kratie und des Kampfs gegen den Terrorismuszwar nicht aufgegeben hat, aber sie doch sehrviel stärker in Absprache mit den europäischenund asiatischen Partnern zu verwirklichen ver-sucht als unmittelbar nach den Anschlägenvom 11. September 2001. Neben den Vor-

trägen waren die Diskussionen in kleinenGruppen im Seminarraum, beim Lunch oderbeim abendlichen Cocktail besonders wert-voll. Hier haben die deutschen TeilnehmerGelegenheit, mit den 30 Studenten aus anderenNationen Ansichten auszutauschen undFreundschaften zu entwickeln. Aber auchnicht-akademische Höhepunkte gibt es in denzehn Tagen, darunter den Gospel-Gottesdienstin der rein schwarzen First Metropolitan Bap-tist Church und den Besuch eines Baseball-spiels der Profiliga.

Großzügig unterstützt wurde die Exkursionvon den Freunden der Universität, der Fakultätund der Botschaft der Vereinigten Staaten inDeutschland.

Anmeldungen für die nächste Exkursionnach Washington, die vom 30.7. bis 10.8.2006stattfindet, sind ab sofort möglich unter [email protected]

U-Mail

Mit Unterstützung der Regensburger Uni-versitätsstiftung Hans Vielberth fand vom30. Juni bis zum 3. Juli 2005 im Haus derBegegnung in Regensburg ein rechtsver-gleichendes Symposium zur Presse- undMedienfreiheit in der Ukraine statt. Prof.Dr. Ivan Pankevych, Prof. Dr. VitaliySemkiv und Prof. Dr. Serhiy Rabinovychvon der Lemberger NationaluniversitätIvan Franko in Lemberg/Ukraine waren alsGastdozenten eingeladen, über die Situa-tion der Medien in der Ukraine nach demrevolutionären Präsidentschaftswechsel zuberichten. Organisiert wurde die Veran-staltung von Prof. Dr. Gerrit Manssen(Lehrstuhl für Öffentliches Recht).

Neben Doktoranden und Assistentennahmen auch Studierende des neuen Schwer-punktbereichs „Recht der Informationsgesell-schaft“ der Juristischen Fakultät amSymposium teil, die zuvor in einem Seminarzur Presse- und Medienfreiheit thematisch aufdie Diskussion vorbereitet wurden, so dasseine vertiefte Diskussion mit den Gastdo-zenten stattfinden konnte. Reges Interessebestand insbesondere an den praktischen Aus-wirkungen des jüngsten Regierungswechselsauf die Presse- und Medienfreiheit. AlsErgebnis wurde festgehalten, dass nach dem

Regierungswechsel zwar bereits erste Ansätzezu freieren Medien erkennbar sind, in derPraxis aufgrund der finanziellen Abhängigkeit

Presse- und Medienfreiheit in der UkraineUkrainische Wissenschaftler diskutieren mit Regensburger Studenten über die Medienfreiheit

Tagungsort Regensburg

vieler Medienanstalten aber noch ein großerpolitischer Handlungsbedarf besteht.

Eva Billmeier

Prof. Dr. Ivan Pankevych, Prof. Dr. Vitaliy Semkiv und Prof. Dr. Serhiy Rabinovych von der Lemberger Natio-naluniversität Ivan Franko in Lemberg/Ukraine waren von Prof. Dr. Gerrit Manssen als Gastdozenten einge-laden worden.

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Uni regional U-Mai l 55//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 14

Das Zentrum für Weiterbildung der Uni-versität Regensburg hat wieder ein neuesProgramm:

Im Angebot für Herbst/Winter 2005/2006sind die Kurse „Ausbildung zum IT-SecurityManager“, „Business-Knigge“, „Professio-nell Beraten – Beratungskompetenz imBerufsalltag“, „Interkulturelles TrainingIsrael-Nahost“ und „Leadership – Kompe-tent führen“.

Die „Ausbildung zum IT-SecurityManager“ findet in Zusammenarbeit mit derUlmer Akademie für Datenschutz und IT-Sicherheit udis GmbH statt. An insgesamt 16Ausbildungstagen, teils in Ulm, teils inRegensburg, erfährt der Teilnehmer alles überDatenschutz, IT-Recht, Netzsicherheit u.v.m.

Der in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhlfür Psychologie V (Prof. Dr. Marianne Ham-merl) entwickelte Weiterbildungskurs „Lea-dership – kompetent Führen“ besteht aussechs Modulen, welche die Anforderungen anheutige Führungskräfte widerspiegeln. Ange-sichts veränderter Arbeitsbedingungen (z. B.Arbeitsverdichtung, Umstrukturierungen) undden damit zunehmend schwieriger werdendenFührungsaufgaben kommt der Führungskom-petenz eine besondere Bedeutung zu. Die ver-schiedenen Module beinhalten Zeit- undSelbstmanagement, Präsentieren und Mode-rieren, Führungskonzepte, Teams undGruppen leiten, Konfliktmanagement undSoziale Kompetenz.

Beratungsaufgaben stellen sich in vielenBerufsfeldern. Firmen, Einrichtungen, Orga-nisationen stellen sich neuen Anforderungenund suchen bei Umstrukturierungsprozessenund zur Organisationsentwicklung „professio-nelle“ Beratung. Der Zertifikatskurs „Profes-sionell Beraten – Beratungskompetenz imBerufsalltag“ findet zwischen Oktober undFebruar mit 4 Modulen statt. Geklärt wird imersten Modul was Faktoren einer professio-nellen Beratung sind. Im Weiteren werden dierichtige Gesprächsführung und die Handha-bung von Konflikten geübt. Das letzte Modulbehandelt Beratung im Rahmen von Chan-gemanagement und Organisationsentwick-lung.

Die Umgangsformen unterliegen einemständigen Wandel. Sie sind heute mehr denn jeTeil eines stimmigen Images und ein Krite-rium für die soziale Kompetenz des Einzelnenin der beruflichen Praxis. In diesem Seminarerfahren Sie, wie souveränes Auftreten imGeschäftsleben praktiziert wird. Sie über-prüfen die „Tauglichkeit“ ihrer Umgangs-formen und können sich auch aufinternationalem Parkett sicher bewegen. Geübtwird zum Abschluss beim abendlichenGeschäftsessen, das in den „Business-Knigge“-Kurs integriert ist.

Das „Interkulturelle Training Israel-Nahost“ richtet sich an alle Interessierte, die

spezielle Kenntnisse über Israel und die Her-ausforderungen beim Geschäftsumgangebenso wie die Interpretation kultureller Sig-nale erwerben wollen. Außerdem werden dieTeilnehmer für den besonderen Charakter desdeutsch-israelischen Verhältnisses sensibili-siert.

Weiterbildungsangebote der Universität Regensburg für Herbst/Winter 2005/06

Wirtschaft und Universität

Weitere Informationen zu den Kursen und demAnmeldeverfahren unter: Zentrum für Weiterbildung www.weiterbildung-regensburg.deTel: 0941-943-4077E-mail: [email protected]

Sieger des Businessplan-Wettbewerbs Nordbayern 2005

Sieger des Businessplan-WettbewerbsNordbayern 2005 ist die im BioPark ansäs-sige profos AG (Oberpfalz/Regensburg, LifeScience), die Anfang 2000 aus der Univer-sität Regensburg heraus gegründet wurde.

Basierend auf der eigens patentierten Bak-teriophagen-Technologie entwickelt die profosAG Produkte für das Binden beziehungsweiseEinfangen sowie für den Nachweis von Bakte-rien und Bakterienbestandteilen. Bei derzugrunde liegenden Technologie wird die spe-zifische Interaktion der natürlichen Feinde derBakterien, der Bakteriophagen, mit ihrenWirten genutzt, um bestimmte Bakterien oder

Bakterienbestandteile (Endotoxine) nachzu-weisen und zu isolieren. Die unmittelbareAnwendung dieser Technologie dient denKunden aus der Life-Science-Industrie beiihrer Forschungsarbeit und Produktsicherung.Im Vergleich zu bisherigen Verfahren ist dieTechnologie von profos wesentlich zeit- undkostensparender. Im Bereich Endotoxin-Ent-fernung und -Nachweis haben die Regens-burger bereits einen globalen Vertriebspartnergewonnen. Beim Bakteriennachweis strebtprofos eine Kooperation mit etablierten Unter-nehmen an. Kontakt:www.profos.de

Im Juli fanden zwei Konzerte des Univer-sitätsorchesters Regensburg und seines voreinem Jahr gegründeten Ablegers, desKammerorchesters der Universität Regens-burg, statt. Dabei stand eine merklichgestiegene Qualität des Zusammenspielseiner erschreckend schwachen Besucher-zahl gegenüber.

Waren früher bei Konzerten des Uni-Orchesters im Audimax mit seinen knapp 1500Sitzplätzen nicht selten 1000 und mehr Plätzebesetzt, so versammelten sich im Frühjahrdiesen Jahres nur etwa 300 und bisweilen deut-lich weniger Zuhörer bei den Konzerten - wohleine Folge unserer Eventgesellschaft, die sehrbeklagenswert ist, aber nicht sein müsste. Vorallem Universitätsangehörige traf man eherselten bei diesen durchaus hörenswerten musi-kalischen Darbietungen. Wann hört der hie-sige Musikfreund schon einmal alle Werke,welche Mozart für Solovioline und Orchestergeschrieben hat, im Zusammenhang? Von demselten in Konzertprogrammen auftauchendenViolinkonzert Edvard Elgars ganz zuschweigen. Im kammermusikalischen Dialog

mit dem Orchester überzeugte der GeigerGeoffrey Trabichoff durch ein partnerschaftli-ches und nuancenreiches Spiel. Das Dirigatvon Graham Buckland, welcher in diesem Jahrsein Zehnjähriges als Leiter des Universität-sorchesters beging, war geprägt von klugerTempowahl und leuchtkräftiger Abmischungder Orchesterfarben.

Für 2005/06 haben sich beide Klangkörperviel vorgenommen und bieten erstmals einAbonnement an. Das Abo A bietet zur Preisenvon 60, 80 und 90 � alle Konzerte des Kam-merorchesters und des Symphonieorchesters.Das Abo B beinhaltet die sechs Konzerte desKammerorchesters und ist zu Preisen von 42,60, und 80 � wohlfeil.

Im Studenten-Abo sind alle Konzerte für12 � pro Semester zu bekommen. Das kom-plette Programm sowie weitere Details sindauf der neugestalteten Homepage uni-regens-burg.de/Uni/Orchester zu finden. Abonne-ments können im Uni-Orchesterbüro, Tel.0941/943-3011 bestellt werden.

Ulrich Alberts

Musikdarbietungen von hoher Qualität Gute Visitenkarte der Universität: Uni-Orchester und Uni-Kammerorchester

Uni Kultur

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Uni internationalU-Mai l 55//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 15

Das „Regensburger Dialektforum“ veran-staltete unter der Leitung von PD Dr.Rupert Hochholzer (Institut für Germani-stik, Lehrstuhl für Didaktik der deutschenSprache und Literatur) am 30. Juni 2005 imGroßen Runtinger-Saal der Stadt Regens-burg seine mittlerweile fest etablierte Jah-restagung, die dieses Mal dem komplexenThemenbereich der „Mehrsprachigkeit“gewidmet war. Mit verschiedenen Vor-trägen namhafter Experten wurde die„Innere und äußere Mehrsprachigkeit alsHerausforderung für Schule und Gesell-schaft“ zur Diskussion gestellt. Die Aktua-lität und Brisanz dieser mitunter auchdialektalen Thematik zeigte sich in derbeeindruckenden Resonanz der Veranstal-tung nicht nur bei Fachleuten und interes-sierten Laien, sondern vor allem auch inden Medien.

Weitaus mehr als die Hälfte der Weltbevöl-kerung ist mehrsprachig oder lebt in einermehrsprachigen Umgebung. Innere Mehrspra-chigkeit bezieht sich auf die Fähigkeit, nebendem Dialekt andere Varietäten, zum Beispieldie Standardsprache, zu gebrauchen, äußereMehrsprachigkeit auf Sprachkompetenzen inverschiedenen Sprachen wie Deutsch undEnglisch.

Dr. Franz Lanthaler, ehemaliger Gymnasi-allehrer in Meran (Südtirol) und Dialektologe,eröffnete den Vortragsreigen und gab einenAbriss über den Stand und die Tendenzen derinneren und äußeren Mehrsprachigkeit in Süd-tirol aus dialektologischer Perspektive. Dabeiging er zunächst auf die sprachgeographischenVoraussetzungen in Südtirol ein. Neben einersehr kleinräumigen dialektalen Binnengliede-rung zeichne sich Südtirol gewissermaßen alsein Überschneidungsgebiet von innerer undäußerer Mehrsprachigkeit aus.

Bezüglich der Prestigeproblematik desDialekts in Südtirol konstatierte er seit den1980er Jahren einen Wandel in der Dialektbe-urteilung, der von einer bewussten „Dia-lektaustreibung“ bzw. Dialektabwertung zueinem differenzierten Dialektbewusstseinohne Vernachlässigung primärsprachlicherKompetenzen geführt habe. Bis heute seien dieSprachdidaktiker Südtirols bemüht, dasBewusstsein der inneren Mehrsprachigkeit alseiner allgemeinen Erscheinungsform vonSprache sowie der äußeren Mehrsprachigkeitals ein unumgängliches Phänomen in Sprach-grenzgebieten zu schärfen und zu vertiefen.Dieses zentrale Anliegen sei mittlerweile auchals verbindliches Lehrziel in den Lehrplänender Südtiroler Schulen festgeschrieben.

Anschließend stellte die Sprachwissen-schaftlerin und Sprachdidaktikerin Prof. Dr.Erika Werlen von der Züricher HochschuleWinterthur bzw. den Universitäten Basel undTübingen Ergebnisse eines Tübinger Projektszum Fremdsprachenlernen in der Grundschulevor. „Mehrsprachigkeit für Europa von

morgen“ lautete der Titel ihres Vortrags.Fremdsprachenunterricht auf der Primarstufemüsse im Hinblick auf das Europa von morgenzur Selbstverständlichkeit werden. Die Ver-mittlung einer „Europakompetenz“ für Schü-lerinnen und Schüler sei eine Kompetenz,deren Kern Sprachlernkompetenz und funk-tionale Mehrsprachigkeit bilde.

Die Zukunftsaufgabe sieht Werlen in dersorgfältigen Auseinandersetzung mit derinneren Mehrsprachigkeit und somit in einersinnvollen Zusammenführung von mutter-sprachlichen und fremdsprachlichen Unter-richt.

Im Anschluss daran referierte Dr. Willi Sta-delmann (Luzern), Neuropsychologe undLeiter der Pädagogischen Hochschule Zentral-schweiz (PHZ) sowie Präsident der Schweize-rischen Gesellschaft für Lehrerinnen- undLehrerbildung, über das Sprachenlernen ausSicht der Hirnforschung. Aufgrund der Plasti-zität des Gehirns seien Kinder grundsätzlich inder Lage, mehrere Sprachen parallel zu lernen,besonders dann, wenn das Sprachenlernen frühbeginne. Frühe Sprachförderung in derFamilie, im Kindergarten und an den Schulensei ein Muss, wenn man den Fähigkeiten derKinder gerecht werden wolle, zumal sie durchden Aufbau von Lernstrategien auch nochgrundlegende Voraussetzungen für lebens-langes Lernen schaffe.

Die Kompetenz, die ein Kind in der Zweit-sprache erreichen könne, hänge dabei starkvom Sprachstand in der Erstsprache zur Zeitdes intensiven Einsetzens der Zweitsprache ab.Dem Unterricht in der Primärsprache sei des-halb bis zu Beginn des Unterrichts in derSekundärsprache große Aufmerksamkeit zuschenken. Innere und äußere Sprachkompe-tenz werde für Kinder immer wichtiger. Spra-chen öffneten Türen zur Welt, seien aber auchein wichtiges Auswahlkriterium für eine schu-lische und berufliche Laufbahn.

Der Abschluss der Vortragsreihe blieb demHauptorganisator der Veranstaltung, PD Dr.Rupert Hochholzer, selbst vorbehalten. Inseinem Vortrag über „Innere und äußereMehrsprachigkeit in Vorschule und Schule –Probleme und Perspektiven“ ging er zunächstauf die Problematik der zumeist negativen

Mehrsprachigkeit als Herausforderung für Schule und GesellschaftÖffentliches Symposium des „Regensburger Dialektforums“

Tagungsort Regensburg

Bewertung innerer und äußerer Mehrsprachig-keit ein. Dies belegten repräsentativeUmfragen und konkrete Beispiele aus der jün-geren Vergangenheit. Die gewinnbringendeFörderung äußerer Mehrsprachigkeit zeigt dasvon Hochholzer initiierte und in Zusammenar-beit mit dem Jugendamt am Landratsamt desLandkreises Regensburg und der Stadt Neu-traubling durchgeführte Pilotprojekt „Sprach-liche Förderung nicht-deutschsprachigerKinder in Kindertagesstätten in Neutraubling“.Die Teilbereiche dieses Projekts bildeten lautHochholzer die sprachliche Förderung derKinder durch zwei Stunden Gruppenunterrichtpro Woche, die Bewusstseinsförderung bei denEltern (z. B. durch Elternkurse oder Eltern-sprechstunden) und bei den Erzieherinnen (z.B. durch Weiterbildungen) hinsichtlichmehrsprachiger Erziehung sowie die praxis-nahe Ausbildung von Studierenden mit demZiel einer Professionalisierung des Bereichs„Deutsch als Zweitsprache“ durch eine Eta-blierung in der Lehrerbildung an der Univer-sität.

In vier Kindertagesstätten förderten sechsSprachlehrerinnen insgesamt 65 Kinder zwi-schen drei und sieben Jahren. Muttersprachender Kinder waren dabei hauptsächlich rus-sisch, türkisch, albanisch, daneben auch chi-nesisch, italienisch, rumänisch, tschechisch u.a. Bemerkenswert sei, dass die Sprachlehre-rinnen in allen Kursen eine auffallend positiveVeränderung des Sozialverhaltens beobachtethätten; das sei, so Hochholzer, naheliegend, daeiner starker Zusammenhang zwischen Sozi-alverhalten und Sprachverhalten bestehe.Abschließend zeigte Hochholzer Perspektivenund Aufgaben für die Zukunft auf, die er wieWerlen vorwiegend in der Verknüpfung derinneren und äußeren Mehrsprachigkeit sieht.Hierzu gehöre der Aufbau positiver Einstel-lungen zur inneren und äußeren Mehrspra-chigkeit, die Förderung innererMehrsprachigkeit als Grundlage für dasFremdsprachenlernen sowie die Entwicklungeines umfassenden Konzepts der Mehrspra-chigkeit in der schulischen Bildung, wobeisich hier besonders multikulturell zusammen-gesetzte Kindergärten oder Schulen anböten.

Stefan Hackl/U-Mail

Im Großen Runtingersaal fand das diesjährige Regensburger Dialektforum statt, das PD Dr. Rupert Hoch-holzer organisiert hatte. Foto: R. F. Dietze

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Piu ziu rüümmppff mü – eine endgültigeKapitulation vor der deutschen Sprache?Nein, vielmehr diente Kurt Schwitters„Ursonate“ als Übungsmaterial für eineLehr- und Lernmethode, die das Sinnlicheund Spielerische beim Fremdsprachen-lernen in den Vordergrund rückt: die Dra-mapädagogik. Sie war fachlicherSchwerpunkt der diesjährigen BayerischenSommerakademie Deutsch als Fremd-sprache (DaF), einer zweiwöchigen Fortbil-dung für Deutschlehrende ausländischerUniversitäten, die BAYHOST gemeinsammit dem Europaeum und dem Institut fürGermanistik der Universität Regensburgim Juli 2005 zum dritten mal veranstaltete.Fünfzehn Deutschdozenten aus neun mit-tel-, ost- und südosteuropäischen Ländernnutzten die zweite Julihälfte, um von Spe-zialisten verschiedener fachrelevanter Dis-ziplinen neue Anregungen zu bekommen.Die Referenten kamen dieses Jahr ausDeutschland, Österreich, Slowenien,Kasachstan und den USA.

In den Workshops zur Dramapädagogikkonnte man viel über das Lernen mit allenSinnen, der Körpergebundenheit interaktio-nalen Sprechens und der Bedeutung des ‚Pro-behandelns’ erfahren, bei dem sichAlltägliches im spielerischen Rahmen übenund ausprobieren lässt: „Das tägliche Leben istauch eine Reihe von Inszenierungen“ unter-streicht Elektra Tselikas aus Graz die Lebens-nähe dieser ganzheitlichen Methode. Dieverschiedenen dramapädagogischen Lern-formen kosteten einige Überwindung, lohntensich aber allemal.

Auch andere wichtige Themen wurdenbeleuchtet: Zum Beispiel in Maria ThurmairsVortrag zu den „Tendenzen der Gegenwarts-sprache“ – hier erfuhren die Teilnehmer vielzum lebendigen Sprachgebrauch, der sich vorallem durch Normabweichungen auszeichnet.

Letztere standen dann u.a. bei Ulrike Arras,Testentwicklerin beim TestDaF-InstitutHagen, im Mittelpunkt: Dort ging es um diePrüfung von Sprachkompetenz. Ulrike Arrasstellte nicht nur das Konzept der TestDaf-Prü-fung(en) vor, sondern appellierte an eine Sen-sibilisierung der Prüfenden in Bezug auf dieFragen: Wie prüfe ich? Welche Prüfungskrite-rien habe ich? Prüfe ich fair?

Diese und andere Fragen stellten sich dieDeutschlehrenden in den DaF-Foren. Hierkamen Freud und Leid der Auslandsgermani-stik auf den Tisch: Das Problem der abneh-menden Attraktivität im Vergleich zuprestigeträchtigeren Studiengängen wie z.B.Management, die Reduzierung der Germani-

Rüümmppff tüümmppff züDritte Bayerische Sommerakademie Deutsch als Fremdsprache

Tagungsort Regensburg

stik auf den reinen Spracherwerb, die Abwan-derung vieler Germanisten in die Wirtschaftusw. Doch auch Lösungen zeichneten sich ab,wenngleich pragmatische: In Kiev hat man das„Institut für Linguistik“ gleich an der Fakultätfür Wirtschaft und Management angesiedelt.Und dass sich die grenzüberschreitende Kom-munikation (auch die wirtschaftlich orien-tierte!), will sie erfolgreich sein, nicht imreinen Spracherwerb erschöpft, sondern fun-dierte Kenntnisse über die Kultur voraussetzt,sollte in diesen beiden Wochen erneut deutlichgeworden sein. Karin Warter

Nähere Informationen: www.bayhost.de,www.europaeum.de

Viel Anregendes gab es auch bei der diesjährigen Sommerakademie Deutsch als Fremdsprache mit demfachlichen Schwerpunkt „Dramapädagogik“. Dabei war ruhiges Sitzen und Lauschen aber eher die Aus-nahme. Foto: K. Warter

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Auf Einladung von Prof. Dr. Oliver Reiserund Prof. Dr. Burkhard König fand von 9.bis 11. Juni eine Konferenz zu „Nachhal-tige/Grüne Chemie und Chemische Techno-logie“ an der Fakultät für Chemie undPharmazie statt. Flüssigphasensynthesemittels löslicher Polymere war neben einernachhaltigeren Ausbildungsgestaltung derSchwerpunkt der erstmalig in Regensburgdurchgeführten Veranstaltung.

Viel Lehrmaterial für die praktische orga-nisch-chemische Ausbildung im Chemiestu-dium und in der Nebenfachausbildung bietetdas neue und nachhaltigere Organische Prak-tikum (NOP). Optimierte Laborvorschriftenfür Experimente, eine ausführliche Stoffdaten-bank, ein Glossar und viel Hintergrundinfor-mation zur Beurteilung von Stoffen undReaktionen erlauben es individuelle undanspruchsvolle Aufgaben für eine zeitgemäßeAusbildung an der Hochschule einzusetzen.Die Lehrmaterialien wurden über drei Jahre ineinem Verbundprojekt der Deutschen Bundes-stiftung Umwelt von sechs Universitäten unterMitwirkung der Regensburger Instituts fürOrganische Chemie (Prof. Dr. BurkhardKönig) zusammengetragen. Im Rahmen diesesTreffens COST (Coopération européennedans le domaine de la recherche scientifique ettechnique - Europäische Zusammenarbeit aufdem Gebiet der wissenschaftlichen und tech-nischen Forschung) konnten Prof. BarbaraMilani (Triest, Italien), Dr. Nicolaev und Dr.Sizova (Großbritannien), Dr. Felix Calderon(Madrid, Spanien), Dr. F. Lamaty (Montpel-lier, Frankreich) und Dr. Hajji (FU Berlin)zusammen mit den Regensburger Expertenwichtige Ansätze für eine künftige Entwick-lung diskutieren.

Internationalisierung auch für Regens-burger Studenten groß geschrieben

Erste erfolgreiche Kooperationen imRahmen des COST-Projekts wurden bereitsdurchgeführt. Georg Dirscherl war im Rahmenseiner Doktorarbeit am Lehrstuhl OrganischeChemie (Prof. Dr. Burkhard König) bei Dr.Frederic Lamaty an der französischen Univer-sität von Montpellier. Neben dem interes-santen und aktuellen Forschungsprojekt überRingschlussmetathesen fand sich auch ausrei-chend Gelegenheit, französische Kultur undCuisine zu erleben. Letzteres erweiterte nicht

COST-Meeting in der Chemie

Tagungsort Regensburg

nur den interkulturellen Horizont, sondern fest-igte auch eine andauernde Kooperation. Finan-ziell ermöglicht wurde derForschungsaufenthalt in Frankreich durchMittel aus der europäischen COST-Organisa-tion. Eine weitere Doktorandin aus der Organi-schen Chemie (Lehrstuhl Prof. Dr. OliverReiser) befindet sich derzeit an der Universitätvon Triest, Italien.

Christian Hirtreiter

Die beiden Organisatoren Prof. Dr. Oliver Reiser (2. von rechts) und Prof. Dr. Burkhard König (5. von rechts)mit den Referenten des COST-Meetings

Der Promotionsstudent Georg Dirscherl bei seinem Forschungsaufenthalt in Montpellier

Impressum ISSN 0557–6377

U - M a i l – R e g e n s b u r g e r U n i v e r s i t ä t s z e i t u n g

Herausgeber: Prof. Dr. Alf Zimmer, Rektor der Universität RegensburgRedaktion: Dr. Rudolf F. Dietze, M.A., Pressereferent Beratung: Prof. Dr. Maria Thurmair

Zeichnung S. 1 “rund um die Kugel”: Vladimir KomirenkoGestaltungskonzeption: Irmgard Voigt DTP-Layout: Lang Service

Universitätsstraße 31, 93053 RegensburgTelefon: 0941/943-23 02/-23 04, Fax: 0941/943-49 29, E-mail: [email protected] Internet: URL: http://www.uni-regensburg.de

Erscheinungsweise: monatlich während der Vorlesungszeit. Einzelpreis monatlich 1,-- Euro; Jahresabonnement 5,- Euro. Auflage 6.000.

Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Die Redaktionbehält sich Kürzungen vor.

Druck: Mittelbayerischer Verlag KG RegensburgAnzeigenverwaltung: Mittelbayerische Werbegesellschaft KG Regensburg,Joachim Köhler, Tel. 0941/207-388, Fax 207-122.

Alle Beiträge sind bei Quellenangabe zum unveränderten Nachdruck freigegeben. Belegexemplar erbeten.

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Ja, ist denn das deutsche Schulsystem wirk-lich so schlecht? Die PISA-Studie sagt daeindeutig ja, in der Regensburger Kinder-Uni aber hatte man auch heuer in derzweiten Auflage wieder eher den umge-kehrten Eindruck. Bis zu 800 Buben undMädchen verbrachten teils sommerlichheiße Nachmittage im dunklen Audimax,ganze Buskolonnen aus der Region bahntensich den Weg zur Albertus-Magnus-Straße,nur um eins zu tun: lernen. Dabei hatte sichder Organsisator der Kinder-Uni, Prof. Dr.Detlef Marx, wieder angeschickt, für einmöglichst breites Fächerspektrum bei dendienstäglichen kinderfreundlichen Vor-trägen zu sorgen.

Die Auftaktveranstaltung bestritt Prof. Dr.Jürgen Schölmerich mit dem Thema „Warumwerden wir krank?“. Er erklärte den Kindern,wie der Körper funktioniert, wie es zuStörungen kommt und was man tun kann, umgesund zu bleiben: Verstehen, warum wirkrank werden, klug essen, Sport treiben, Gifte(Alkohol, Rauchen) meiden und Ansteckungvermeiden, etwa durch Händewaschen odervor AIDS und Gelbsucht auf der Hut sein.

Prof. Dr. Inga Neumann stellte die Frage„Warum haben wir Angst“ und erläuterte, dassAngst zum Überleben notwendig sei, dass sichaber Angst und Mut die Waage halten sollten,denn durch Mut gepaart mit Neugier wurdenso manche Entdeckungen gemacht, die einemFurchtsamen vorenthalten geblieben wären.Anhand von Mäusen demonstrierte sie, wieman Angst messen kann. Angst, sagte sie, istangeboren; wie gut wir sie beherrschen könnenhängt auch davon ab, wie geborgen wir uns alsKinder gefühlt haben. Wer als Kind vielZuwendung erfährt wird besser mit demGefühl der Angst umgehen können.

Verstärkung von außen hatte man sich zurdritten Vorlesung geholt, denn man wollte denKindern heuer auch das Feld des Journalismusvorstellen und ließ deswegen Helmut Oertel,Chefredakteur bei der Mittelbayerischen Zei-tung, aus dem Nähkästchen plaudern. Derbrachte gleich noch seinen ChefreporterThomas Dietz und Chef vom Dienst HolgerSchellkopf mit – und die Seite 1 des folgendenTages, auf die die Nachwuchsstudenten einenexklusiven Blick werfen durften. Und span-nend war das, was so ein Journalist alleserleben kann. Der Chefreporter war in Rom beider Papstwahl dabei, und ein andermal, da wardie Fürstin von Thurn und Taxis so gar nichteinverstanden mit einem Artikel. Oertelerklärt, wie Zeitung funktioniert, welche Leutezusammenwirken, damit man morgens beimFrühstück schon die wichtigsten Schlagzeilenlesen kann, was Zeitung über andere Medienhebt. Trotzdem, die Geschichte mit der Gloriaist den Kindern im Gedächtnis geblieben.

„Schreiben Sie immer die Wahrheit“, fragteein Junge nach der Vorlesung. Oertel musslachen: „Ja, es sei denn, wir wurden falschinformiert.“

Um eine andere Kunst, nämlich die im klas-sischen Sinne, ging es eine Woche später. Prof.Jörg Traeger erzählte über Bilder, solchemodernen, wie man sie in der Werbung und beiComputerspielen sieht, über die Anfänge mitder Höhlenmalerei, über die Mona Lisa,Picasso wie man sich mit Bildern über Sprach-barrieren hinweg verständigen könne. Diejüngsten Kunstgeschichtsstudenten seien sieheute, die es in Regensburg je gegeben habe,lobte Prof. Traeger sein Publikum. Und alsfleißige Schüler machten sie sogar freiwilligHausaufgaben und schickten Briefe ans Kunst-geschichtsinstitut. Nicholas schrieb: „Ambesten gefiel mir das Bild von: Mona Lisa.Dieses Bild gefiel mir nicht: Marilyn Monroe.“Wenige Wochen nach dieser Vorlesung ver-starb Prof. Traeger.

„Mabathebe ibist nibicht blöböd“ lernte derUni-Nachwuchs bei Prof. Christine Süß-Geb-hard, Mathematikerin und Vizepräsidentin derRegensburger FH. Sie zeigte den Kindern, wasman mit dem von vielen ungeliebten Schulfachalles machen könne. Das fange schon mal ganzeinfach damit an, dass man sich ausrechnenkönne, wie lange man bei einem bestimmtenTaschengeld auf die neue CD der Lieblings-band sparen müsse. Aber Mathe kann vielmehr, zum Beispiel ausrechnen, wie groß dieWahrscheinlichkeit für einen Lotto-Sechserist, sie kann Botschaften verschlüsseln, Fern-bedienungen und Autoschlüssel bauen und

Ungebrochenes Interesse Die Kinder-Uni 2005

Universität und Region

sich Formen aus der Natur abschauen. Nichtumsonst besteht die Allianzarena aus lauter„Bienenwaben“. Und sogar zaubern kann manmit Mathematik, wie Prof. Süß-Gebhard mitihrem Möbius-Band zeigte. Ein Schnitt undmal wurden aus dem Band zwei, mal hingensie als zwei Ringe ineinander verkettet.„Nochmal!“, wünschten die Schüler, „selberausprobieren“, sagte die Dozentin. In der Bro-schüre zur Kinder-Uni wird der Trick erklärt.

Einen im wahrsten Sinne des Wortes fulmi-nanten Abschluss der diesjährigen Kinder-Unibot Prof. Dr. Josef Zweck mit seiner Crew. Esblitzte und funkelte, knallte und leuchtete,dabei hatte es sich so theoretisch angehört, alsProf. Zweck sagte, er wolle heute erklären, wiedie Musik ins Radio komme. Dabei unter-suchte er gemeinsam mit den Schülern dieInformationsübertragung mittels eines„Joghurtbechertelefons“, brachte mit seinemAssistenten einen Rama-Becher zumSchwingen, übertrugen gemeinsam den Hit„Narcotic“ über Laserstrahl. Star des Nach-mittags ist aber der Tesla-Transformator. Imdunklen Audimax zucken nur so die rotenBlitze auf der Bühne. Kreischen und Begeiste-rung im Publikum. Was muss man tun, umauch Physiker zu werden und mit so was„spielen“ zu dürfen? Doch da gibt es ein Hin-dernis: Ein bisschen was im Kopf braucht manschon. „War der Einstein wirklich sog’scheit?“, fragt jemand unsicher. Oh ja, sagtZweck, so gut wär er selber auch gerne, aberInteresse an Physik ist ja schon mal der ersteSchritt auf dem Weg zum Nobelpreis.

Christine Hegen/Rudolf F. Dietze

Annähernd 800 Kinder fanden sich jeweils zu den Vorträgen im Rahmen der Kinder-Uni 2005 im AuditoriumMaximum ein und folgten gespannt den Ausführungen. Foto: Chr. Hegen

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NachwuchsförderungKleine Forscher ganz groß Das Science Daycamp ging in die 2. Runde

Anfang September fand an der Regens-burger Universität das 2. Science Daycampstatt. 24 Schülerinnen und Schüler durftenbei diesem naturwissenschaftlichen Som-merkurs eine Woche lang die Forschung ander Hochschule hautnah miterleben undselbst Experimente durchführen. Das Pro-jekt, das Rektor Prof. Alf Zimmer und dieHochschulfrauenbeauftragte Prof. BirgitLorenz 2004 initiiert hatten, war auch indiesem Jahr wieder ein voller Erfolg.

Physik, Chemie, Mathematik und Biologiestanden auf dem Stundenplan der 12- bis 13-Jährigen, die dafür sogar die letzten Tage ihrerSommerferien geopfert hatten. Doch sie wus-sten alle, dass die Teilnahme am Science Day-camp eine Auszeichnung war, denn es hattensich über 80 Kinder aus Regensburg und derUmgebung beworben. Einige konnte gar dieweite Anreise aus Cham oder Straubing nichtabschrecken. „Das Interesse war, wie auchschon im letzten Jahr, sehr groß“, bestätigteUlrike Richter, eine der Organisatorinnen derVeranstaltung.

Die inhaltliche Ausgestaltung der einzelnenTage übernahmen Fachdidaktik-Dozenten undProfessoren, für die Durchführung warenzusätzlich Studenten und Doktorandenzuständig. Insgesamt beteiligten sich fastzwanzig Personen an der Konzeption und derUmsetzung der einzelnen Teilprojekte. „DerPersonalaufwand ist enorm“, so UlrikeRichter, „aber nur auf diese Weise lässt sicheine intensive Betreuung der Kinder in Klein-gruppen realisieren, und die ist uns sehrwichtig.“ Ohne die Förderung durch Drittewäre ein solches Projekt an der Universitätjedoch nicht realisierbar. Neben der Hoch-schulfrauenbeauftragten unterstützten auchheuer wieder die Robert Bosch Stiftung undSiemens Automotive VDO die Veranstaltung.

Didaktische Reduktion komplexer, natur-wissenschaftlicher Zusammenhänge

Den Teilnehmern am Science Daycampwurde ein abwechslungsreiches Programmgeboten. In Chemie führten sie unter Leitungdes Fachdidaktikers Peter Keusch beispiels-weise Versuche mit Hirschhornsalz, Rotkohloder Malventee durch, in Physik standen beiJosef Reisinger (Fachdidaktik Physik) Loch-kamera und Photographie im Mittelpunkt undam Mathenachmittag wurden die „Platoni-schen Körper“ theoretisch und in praktischerBastelarbeit behandelt (Leitung UlrikeRichter). Neben solchen Projekten, sollte denKindern aktuell an der Universität betriebeneForschung nähergebracht werden. „Das isteine ganz besondere Herausforderung“,erklärte Christine Fischer, die im Fach Bio-logie für die Lehrerausbildung zuständig ist.„Die didaktische Reduktion komplexer, natur-wissenschaftlicher Zusammenhänge auf dasNiveau von Sechstklässlern muss gut durch-dacht sein und erfordert viel Erfahrung.“ Umso

erfreulicher war es, dass genau dies am Tag derBiologie gelungen ist. So durften die Schüle-rinnen und Schüler Experimente mitStechmücken machen und testen, wer vonihnen den für die Insekten attraktivsten Geruchverströmte. Mit derselben Apparatur forschteine zoologische Arbeitsgruppe seit Jahren ander Entwicklung eines Lockstoffs für Insek-tenfallen. Harald Garcke, Professor für Mathe-matik, schaffte es ebenfalls, den „jungenWissenschaftlern“ einen Einblick in dieGrundlagen seines eigenen Forschungsgebietzu geben. Am Vormittag der Mathematikerhielten die Kinder eine Einführung in dieChaostheorie an Hand der Untersuchung ver-schiedenster Wachstumsprozesse, die ausge-hend von Zahlenfolgen über Iterationen undRäuber-Beute-Modelle bis hin zum soge-nannten „Apfelmännchen“ verfolgt wurden.

Uni regionalU-Mai l 55//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 19

Universitärer AlltagNeben den fachlichen Inhalten, sollte den

Nachwuchsforschern auch das Alltagsleben aneiner Hochschule gezeigt werden. So durftensie bei einem Campusrundgang Hörsäle,Bibliotheken, Computerräume und Laborebesichtigen und bekamen darüber hinaus einenEinblick in spezielle Einrichtungen derRegensburger Universität, wie beispielsweisedas Biotechnikum, die Glasbläserei, das Elek-tronenmikroskop oder die Fliegenbruträume.An jeder dieser Stationen gab es Mitarbeiteroder Professoren ‚zum Anfassen‘, die, oft auchan Hand von Experimenten, über ihr Arbeits-gebiet berichteten und denen die KinderFragen stellen konnten.

Am Ende der Woche erstellten die Schüle-rinnen und Schüler noch eine Science Day-camp-Zeitung, in der sie die Inhalte dereinzelnen Tage zusammenfassten und überihre Erfahrungen berichteten. Den Abschlussder Veranstaltung bildete eine kleine Feier, beider sich Eltern, Kinder und ein Großteil derMitwirkenden zu Kaffee und Kuchen versam-melten. Dabei verlieh Prof. Lorenz, die dafürextra ihren Urlaub unterbrochen hatte, an jedenTeilnehmer eine Urkunde. Darüber hinauszeigte sich, dass die Resonanz auf das ScienceDaycamp 2005 bei allen Beteiligten sehrpositiv ausfiel. Und so sieht es so aus, alswürde das Projekt auch im nächsten Jahrwieder stattfinden.

Inken K. Rebentrost

Gespannt folgten die jungen Forscher den Erklärungen Fotos: Inken K. Rebentrost

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Uni intern U-Mai l 55//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 20

Im Rahmen der Jahrestagung der Kommis-sion für Geomorphologie der Mathema-tisch-Naturwissenschaftlichen Klasse derBayerischen Akademie der Wissenschaftenzu München, die vom Institut für Geogra-phie der Universität Regensburg ausge-richtet wurde, fand vom 17. bis 18. Juni2005 ein Symposium zum Stand der For-schung an Hang- und Auensedimenten undihrer Bedeutung für Landschaftsentwick-lung und -ökologie statt. Veranstaltungsortwaren die historischen Runtingersäle in derAltstadt von Regensburg. Zum Stand derForschung an periglazialen Deckschichtenreferierte Prof. Dr. Jörg Völkel (Regens-burg). Mit der Bedeutung von Hangsedi-menten im Rahmen der Hangwasser-dynamik setzte sich Prof. Dr. WolfgangFlügel (Jena) auseinander. Dr. MarkusCasper (Trier) stellte einen Ansatz zur

Modellierung der Hangwasserdynamik vor.Der Themenblock wurde in einer lebhaftenDiskussion seitens des Auditoriums unterModeration von Prof. Dr. Horst Hagedorn(Würzburg) zusammengefaßt.

Paläoökosystemforschung und GeschichteIn einem zweiten Teil befasste sich das

Symposium mit Ergebnissen des DFG-GRK462 „Paläoökosystemforschung undGeschichte“. Es referierte PD Dr. ThomasRaab (Regensburg) zum historischen Bergbauin der Oberpfalz und dessen Auswirkungen aufden Landschaftshaushalt mit Fokus auf Auen-sedimenten von Vils und Naab als Ertrag desGRK-Projektbereiches D. Einer der vorma-ligen Postdoktoranden des GRK 462, PD Dr.Günther Moosbauer (Osnabrück), beleuchtetedie Auswirkungen der Landwirtschaft imImperium Romanum in Mitteleuropa und im

Symposium: Hang- und AuensedimenteIhre Bedeutung für Landschaftsentwicklung und -ökologie

Tagungsort Regensburg

Donauraum. Am zweiten Tag fand eine Exkur-sion in den Donaustaufer Forst bei Regens-burg statt. Im Thiergarten des FürstlichenHauses von Thurn & Taxis wurde ein interdis-ziplinäres Forschungsvorhaben vorgestellt,welches sich mit Aufbau, Verbreitung und reli-efbasierter Modellierung der Hangsedimentesowie mit der Messung und Modellierung derHangwasserdynamik in einem Einzugsgebiet3. Ordnung befaßt. Es kooperieren die Frie-drich-Schiller-Universität Jena (AG Prof. Dr.Wolfgang Flügel), die Universität Regensburg(Prof. Dr. Jörg Völkel, Dr. Matthias Leopold,Dr. Bianca Hörsch), die Universität Göttingen(PD Dr. Thomas Ptak, Prof. Dr. Martin Sauter)sowie die Universität Freiburg (AG Prof. Dr.Christian Leibundgut). Ein weiteres Exkursi-onsthema waren anthropogene Hangsedi-mente und Auensedimente an der Vils(Oberpfalz). Die Exkursion wurde geleitet vonProf. Dr. Jörg Völkel, Dr. Matthias Leopoldund PD Dr. Thomas Raab, unter Mitarbeit vonDoktorandinnen und Diplomandinnen derArbeitsgruppe für Landschaftsökologie undBodenkunde an der Universtität Regensburg.

Jörg Völkel

Uni Kultur

Schiller neu denken

Unter dem Titel „Schiller neu denken“ ver-anstaltete das Institut für Germanistikzusammen mit der Stadt Regensburg unddem Historischen Verein für Oberpfalz undRegensburg zum Schillerjahr 2005 eineinterdisziplinäre Vortragsreihe, die zeigte,dass der Dichter auch heute noch ein Publi-kumsmagnet ist.

Der Dramatiker„23 Jahre und nichts für die Unsterblichkeit

getan“, klagt der junge Don Karlos, Held desgleichnamigen Theaterstückes von FriedrichSchiller. Von diesem quälenden Gedankendürfte der ansonsten so leidgeprüfte Dichterverschont geblieben sein. Schon 1782, mitgerade einmal 22 Jahren, konnte er erleben,wie seine Räuber bei ihrer Uraufführung einenSkandal auslösten und Theatergeschichteschrieben: “Das Theater glich einem Irren-hause, rollende Augen, geballte Fäuste, stamp-fende Füße, heisere Aufschreie imZuschauerraum! Fremde Menschen fielen ein-ander schluchzend in die Arme, Frauenwankten, einer Ohnmacht nahe, zur Türe. Eswar eine allgemeine Auflösung wie im Chaos,aus dessen Nebel eine neue Schöpfung bricht“,berichtete ein Augenzeuge.

Der Gelehrte Und nicht nur auf dem Theater zog er die

Menschen in seinem Bann. Als jungemGelehrten widerfuhr ihm, wovon heute jederneu berufene Professor nur träumen kann: Beiseiner Antrittsvorlesung platzte der Hörsaalaus allen Nähten. Man musste in ein größeres

Auditorium umziehen: „Nun gabs das lustigsteSchauspiel. Alles stürzte hinaus und in einemhellen Zug die Johannisstraße hinunter, dieeine der längsten in Jena, von Studenten ganzbesäet war. Weil sie liefen was sie konnten, umin Grießbachs Auditorium einen guten Platz zubekommen, so kam die Straße in Allarme undalles an den Fenstern in Bewegung. Manglaubte anfangs es wäre Feuerlerm und amSchloß kam die Wache in Bewegung. Was istsden? Was gibts denn? hieß es überall. Da riefman denn! Der neue Professor wird lesen“,schreibt er 1789, nicht ohne Stolz, an Körner.

Der UnsterblicheSchon früh war Schiller – trotz Schaffens-

krisen und existentieller Nöte – überzeugt,dass sein Werk auch noch nach seinem Tod dieMenschen bewegen wird. Denn nur das„Gemeine geht klanglos zum Orkus hinab“.Geistige und künstlerische Schöpfungen über-dauern die eigene menschliche Existenz.„Wenn ich denke, daß vielleicht in hundert undmehr Jahren [...] man mein Andenken segnetund mir noch im Grab Tränen und Bewunde-rung zollt, dann freue ich mich meines Dich-terberufs und versöhne mich mit Gott undmeinem oft harten Verhängnis.“ Mit dieserPrognose sollte er nicht falsch liegen. Die Ver-anstaltungsreihe „Schiller neu denken“, dievon April bis Juli im Großen Runtingersaalstattfand, zeigte, dass der von manchen Kriti-kern als verstaubt gescholtene Dichter auch200 Jahre nach seinem Tod immer nochTheater- wie Hörsäle füllt. Sowohl bei Studie-renden als auch beim städtischen Publikumfanden die Vorträge großen Anklang.

Den Bogen von der Klassik zur Moderneschlug Prof. Dr. Achim Geisenhanslüke, der inseinem Vortrag psychologische Lesarten vonSchillers Lyrik vorstellte. Prof. Dr. UrsulaRegener brachte in ihrem Vortrag dem

Publikum ein eher unbekanntes Werk Schil-lers, das Romanfragment Der Geisterseher,näher und verankerte es in seinen historischenKontext. Der Vortrag des renommiertenSchiller-Forschers Prof. Dr. Helmut Koop-mann von der Universität Augsburg war einbesonderer Höhepunkt der Vortragsreihe.Unter dem Titel „Mord und Totschlag, Schuldund Sühne – was soll da noch eine ästhetischeErziehung?“ beleuchtete er die dunklerenSeiten des Schillerschen Figurenkabinetts.Derartig gebrochene Charaktere finden sichvor allem in der Wallenstein-Trilogie, wie Pri-vatdozent Dr. Peter Philipp Riedl in seinemVortrag „Legitimität und Charisma in Zeitendes Krieges“ aufzeigte. Schillers naturwissen-schaftlichen (Selbst-)Versuchen und Studiensowie ihren Einflüssen auf seine anthropologi-schen Vorstellungen widmete sich Prof. Dr.Jürgen Daiber. Das erste Schlaglicht aus nicht-germanistischer Perspektive warf Prof. Dr.Hans Rott von der Philosophie, der Schillersphilosophische Schriften mit Blick auf Imma-nuel Kant untersuchte. Der Musikwissen-schaftler Privatdozent Dr. Rainer Kleinertzstellte einige Bearbeitungen SchillerscherDramen für die Opernbühne vor. Für einenglanzvollen Abschluss der Vortragsreihesorgten die kunstgeschichtlichen Betrach-tungen Prof. Dr. Jörg Traegers, der aufzeigte,dass Schillers berühmtes Begriffspaar „naiv“und „sentimentalisch“ auch auf Phänomeneder bildenden Kunst angewandt werdenkönnen. Der plötzliche Tod Prof. Traegerswenige Wochen nach seinem Vortrag hatseinen Schatten auch auf die Schiller-Reihegeworfen. Der Sammelband, der die einzelnenBeiträge dokumentieren wird, soll dem über-ragenden Gelehrten und engagierten Hoch-schullehrer gewidmet werden.

Sonja Haag und Franziska Seng

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Der Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichtebietet im Wintersemester 2005/06 ein Seminar„Wissenschaftskommunikation - Kommuni-kation über Wissenschaft“ (Mi 14-16) an. DerDozent, Dr. Oliver Hochadel aus Wien, istWissenschaftshistoriker und Wissenschafts-journalist, Redakteur des Wissenschaftsmaga-zins heureka und unterrichtet im postgradualenUniversitätslehrgang „Wissenschaftskommu-nikation“ der Fakultät für interdisziplinäreForschung und Fortbildung (Klagenfurt/Graz/Wien). Die Veranstaltung ist offen fürStudierende aller, insbesondere auch der natur-wissenschaftlichen, Fakultäten im Hauptstu-dium. Sie wird einerseits das Verhältnis vonWissenschaft und Öffentlichkeit theoretischreflektieren, andererseits aber auch journalisti-sche Textgenres wie Rezension, Porträt, Inter-view und Ausstellungsbesprechung in derForm einer ‚Schreibwerkstatt’ praktisch üben.

Wissenschaftskommuni-kation - Kommunikationüber Wissenschaft

uni interdisziplinär

Partnerschaft und Zusammenarbeit

Beim „Tag der Naturwissenschaften 2005“stellte der Dekan der Fakultät für Chemieund Pharmazie Prof. Dr. Achim Göpferichdie akademische Veranstaltung als Reflek-tionspunkt in der Kompetenzlandschaft derUniversität Regensburg dar. Im Trend derZeit liegen Interdisziplinarität und Zusam-menarbeit zwischen den vier naturwissen-schaftlichen Fakultäten, so Göpferich.Insbesondere die zunehmende Vernetzungund das Wissen um die Kompetenzen ander eigenen Alma mater sei ein wesentlicherFaktor in der Wissenschaftslandschaft.Denn Effizienz in der Forschung ist nichtnur eine Sache der Größe auch kleine Ein-heiten mit großem Teamgeist könnten erfol-greich agieren, was anhand von Beispielenaus der Historie verdeutlicht wurde.

Rektor Prof. Dr. Alf Zimmer betonte inseinem Grußwort, dass es auch heute noch vielunbekanntes Land – terra incognita - gäbe,was es dem Forscher an der Campus-Univer-

sität Regensburg nicht nur durch räumlicheNähe sondern auch durch persönliches Kennenerleichtern würde, zu erkunden undgemeinsam fündig zu werden. Denn koopera-tive Netzwerkstrukturen sind im harten Wett-bewerb um höchste Leistungen unabdingbar.Abschließend merkte Rektor Zimmer an, dassbei der derzeitigen Diskussion um Elitehoch-schulen gleichsam als Leuchttürmen in derBrandung vergessen werde, dass Leuchttürmein der Seefahrt üblicherweise vor Untiefen undGefahr warnen, also Örtlichkeiten wo manbesser nicht in See stechen sollte.

Um den Geist weiter zu stimulieren wurdendie Teilnehmer zur Aufnahme von 1,3,7 Tri-methylxanthin (Coffein) in Form von Kaffeeeingeladen um sich bei Posterbeiträgen imChemiefoyer aus allen vier naturwissenschaft-lichen Fakultäten über den Stand der For-schung an der Universität zu informieren.

Christian Hirtreiter

Universität und Region

Physik-Schnupperkurs „School Meets Science“

Zum fünften Mal startete am 5. Septemberan der Universität ein Physik-Schnupper-kurs für interessierte Schüler/innen vonGymnasien aus der Region. Aus einergroßen Zahl von Bewerbungen wurden 19Schülerinnen und 22 Schüler der 11. und 12.Jahrgangsstufe ausgewählt, die eine ganzeWoche lang das Leben und Treiben in derphysikalischen Fakultät „studierten“.

Sie besuchten Theorie-Vorlesungen, indenen sie von Prof. Tilo Wettig etwas überQuanten- und Teilchenphysik und von Prof.Milena Grifoni über Nanotechnologie am Bei-spiel von Kohlenstoffnanoröhren erfuhren.Wie im realen Studium wurde der Stoff dannin Übungen vertieft.

Einen breiten Raum nahmen die von Dr.Fritz Wünsch geleiteten und liebevoll vorbe-reiteten Computerkurse ein, ergänzt durchpraktische Übungen, die zeigten, dass derComputer als alltägliches Instrument dasgesamte Physikstudium begleitet.

Prof. Josef Zweck machte die begeistertenSchüler/innen mit der experimentellen Seiteder Physik vertraut. In kleinen Gruppen –betreut von vielen studentischen Hilfskräften,die sich unentgeltlich engagierten – hatten sodie Schüler/innen Gelegenheit zum ausgie-bigen „Probestudium“. Mit der größten Begei-sterung widmeten sich die Schüler/innen inihrer letzten Ferienwoche dem Bau von Heiß-luftballons. Hier wurde im Vorfeld diskutiert,

wie Gewichtskraft und Auftrieb die grundle-genden Flugeigenschaften beeinflussen, undwie die entsprechenden Parameter zu opti-mieren seien. Es entstanden Ballons in denverschiedensten Formen, die anschließend ineinem Innenhof der Physik „in die Luftgingen“.

Angetan von den begeisterten Schülerbe-richten über den Schnupperkurs im Vorjahr,hat auch eine Gruppe von Physiklehrern dieFakultät besucht, um die Inhalte des Schnup-perstudiums und deren fachdidaktische Auf-bereitung kennen zu lernen.

Lizy Lazar

Geschicktes Hantieren verlangt das Ausbreiten der Hülle eines Heißluftballons. Foto: privat

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aus den Fakultäten

Die Hauptstadt hautnah erlebt Ein Seminar mit dem Prädikat „pädagogisch wertvoll“

„Raus aus der Uni, rein ins echte Leben“,das war die Devise bei einem interdiszi-plinären Seminar, durchgeführt von derKatholisch-Theologischen Fakultät derUniversität Regensburg für Studierende derKatholischen Theologie, dem Aufbau-/Zusatzstudiengang Theologische Anthropo-logie und Wertorientierung und für Studie-rende der Gender Studies. Wie sich dieKatholische Kirche heute in Gesellschaftund Politik einbringen kann, das sollten dieTeilnehmerinnen und Teilnehmer lernen.Und wo geht das wohl besser als in der Bun-deshauptstadt Berlin. Seminarleitern Dr.Irina Kreusch hatte ein gewaltiges Pro-gramm auf die Beine gestellt. Alle wichtigenAnsprechpartner bei Fragen zu Politik undReligion ließen sich darunter finden. Dazuzählten sowohl die kirchenpolitischen Spre-cher und Sprecherinnen verschiedener Par-teien, als auch Vertreter desLaienkatholizismus, so zum Beispiel derGeschäftsführer des Familienbundes derKatholiken Dr. Markus Warnke oder derHauptansprechpartner der katholischenSzene vor Ort Prälat Dr. Karl Jüsten vomKatholischen Büro, der offiziellen Vertre-tung der Deutschen Bischofskonferenz.

Kirche in Gesellschaft und PolitikEin wichtiges Thema bei den Gesprächen

war, wie der Titel des Seminars schon ver-muten lässt, Kirche in Gesellschaft und Politik.Alle Gesprächspartner stimmten darin überein,dass die Trennung von Kirche und Staat richtigist, aber trotzdem ein partnerschaftliches Ver-hältnis zwischen beiden Institutionen bestehensollte. So müsste zum Beispiel die Politik mehrin die Kirche gebracht werden. Ein Christkönne laut Hermann Kues, kirchenpolitischerSprecher der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion,an der Politik nicht einfach vorbeigehen, son-dern solle eher für Politik im kirchlichenBereich werben. Weiter meinte Kues, dassauch ein christlicher Politiker die Bibel inseinem Handeln für die Demokratie nichtimmer eins zu eins umsetzen könne, „Kom-promisse gehören einfach dazu.“ Deshalbsollte nach Meinung Maria Eichhorns (CSU)auch seitens der Kirche realistischer gedachtwerden: „Realitäten, die da sind, müssen mehrgesehen werden, der Kirche würde es nichtschaden, den Frauen mehr Möglichkeiten zugeben.“ Auch müsste es manche Entschei-dungen in der Kirche geben, die junge Leutemehr mit einbeziehen, so die Politikerin. Den-noch sollte die Kirche ganz klare Vorstel-lungen entwickeln, sich mehr mit aktuellenThemen, die mit Werten zu tun haben, beschäf-tigen (Spätabtreibungsantrag, Patientenverfü-gung) und ihre Wertevorstellungen stärker indie Politik einbringen und Stellung dazunehmen.

Von großer Bedeutung sei auch der Dialogder verschiedenen Religionen untereinander,darin waren sich alle Gesprächspartner,

sowohl die der politischen Seite als auch dieVertreter des Laienkatholizismus, einig. Denndie religiöse Gesellschaft in Deutschland wan-delt sich, wird immer pluraler. Probleme tretenhier vor allem im christlich-muslimischenDialog auf. Die kirchenpolitischen Sprecherder Parteien sehen eher keinen Weg zu einerVerständigung, da ein strukturierter Dialognicht möglich sei. Ein Verständnis vonRespekt, Gleichbehandlung und Gleichbe-rechtigung sei auf islamischer Seite quasi nichtvorhanden. Seit dem Attentat am 11.Sep-tember 2001 wäre das Gespräch mit Muslimennoch schwieriger geworden. Auch Msgr. Dr.Ewald Nacke, deutscher Mitarbeiter der Apo-stolischen Nuntiatur (die Vertretung derKatholischen Kirche in fast jedem Land) siehtzur Zeit keine Möglichkeit zu einer Verständi-gung zwischen Islam und katholischer Kirche.Allgemein herrschte die einhellige Meinung,dass fehlende Ansprechpartner von Seiten derMuslime in Deutschland Schwierigkeiten iminterreligiösen Dialog bereiten.

Da stellt sich vor allem in der Hauptstadt,wo der Anteil an Muslimen sehr hoch ist, dieFrage, ob denn nicht eine andere Form desReligionsunterrichts bevorzugt werden sollte.Man denkt hier an eine Art Werteunterricht,was sich Dagmar Mensink, Referentin für Kir-

chen und Religionsgemeinschaften von derSPD sehr gut als verpflichtendes Fach vor-stellen könnte. MdB Kues ist da ganz andererMeinung und spricht sich gegen einen ver-pflichtenden LER-Unterricht (LER=Lebens-gestaltung-Ethik-Religionskunde) aus, dasrieche zu sehr nach DDR. Denn eine Abschaf-fung des Religionsunterrichts und seiner Erset-zung durch eine staatlich organisierteWertevermittlung gelte für die Union als einAnschlag auf die Bekenntnis- und Gewissens-freiheit in Deutschland. Laut Jüsten (Katholi-sches Büro), der in ständigem Kontakt zu allenPolitikern steht, gebe es eine „wahnsinnigeWelle der Sympathie für katholischen Religi-onsunterricht in Berlin auch bei den Politi-kern“, so dass man auch in Zukunft in Berlinum katholischen Religionsunterricht nichtfürchten brauche.

Neben all diesen Gesprächen hatte Semi-narleiterin Irina Kreusch auch noch denBesuch einer Plenarsitzung, die Besteigungder Reichstagkuppel und eine Führung durchdas Bundeskanzleramt organisiert, wo die Stu-dierenden bei einem Treffen mit HeidrunTempel unter anderem auch erfuhren, dass dieJuristin den Kanzler sowohl in Kirchen undReligionsfragen berät, als auch für ihn einigeseiner geschichtlichen Reden schreibt.Daneben blieb den Studenten und Studen-tinnen sogar noch Zeit auf eigene Faust dieHauptstadt zu erkunden. Es gelang mit derBerlinreise einen guten Mix aus „Arbeit“ undVergnügen zusammenzustellen. Alle Teil-nehmer waren begeistert und der Meinung,dass mehr Seminare dieser Art angebotenwerden sollten. „Praxisnah ist gezeigt worden,wie sich die Kirche in der Gesellschaft enga-gieren kann und nicht nur theoretisch [...], son-dern hier, da kann man sich das besser merken,besser verstehen“, so das Fazit einer Studentin.

Kati Simet

Grau ist alle TheorieHauptseminar von Prof. Albrecht Greule fährt nach Mainz

Im Rahmen des Hauptseminars „Kanzleiund Offizin – ihre Bedeutung für die deut-sche Sprache“ machten sich die Germani-stikstudenten mit Professor AlbrechtGreule auf den Weg nach Mainz ins Guten-berg-Museum. Im Laufe des Sommerseme-sters war neben den Kanzleien auch derBuchdruck und dessen Einfluss auf die Ent-wicklung einer deutschen StandardspracheThema gewesen. Johannes Gutenberg hatmit seiner Erfindung für die Verbreitungdes geschriebenen Wortes einen Meilensteingeschaffen. In der letzten Sitzung konntensich die Studierenden selbst ein Bild davonmachen, wie schwer die Arbeit zu Guten-bergs Zeiten war, bis ein fertiges Buch ent-standen ist. Dr. Claus Maywald ließ die

Studenten an einer Druckpresse ihreneigenen Druck erstellen. Im Tresor desMuseums haben die Regensburger schließ-lich noch einen Blick auf die Gutenberg-Bibeln werfen können.

Danach ging es für die 30 Studenten nochzum ZDF auf den Lerchenberg. Nach einemRundgang durch die Studios und einem infor-mativen Einblick in die Strukturen des öffent-lich-rechtlichen Senders, waren alle live imStudio. Bei der Aufzeichnung der Kindernach-richten-Sendung „logo!“ bekamen die Stu-denten einen hautnahen Eindruck von dieArbeit vor und hinter der Kamera.

U-Mail

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aus den Fakultäten

Tag der Chemie und Pharmazie

Die Anwesenheit von Prorektor Prof. Dr.Armin Kurtz war nur ein Indikator dafür,dass es mit dem inzwischen schon traditio-nellen Tag der Chemie und Pharmaziebesondere Bewandtnis hatte. In diesemJahr stand im Rahmen des Jahres derChemie die Ehrung von herausragendenStudien- und Forschungsleistungen als Aus-druck universitärer Innovationskraft imMittelpunkt. Denn bezüglich der Anzahlder Promotionen nimmt die Fakultät fürChemie und Pharmazie nach wie vor einender Spitzenplätze an der Universität ein.

Eingangs gab Dekan Prof. Dr. Achim Göp-ferich einen Rückblick auf das abgelaufeneakademische Jahr, in dem die Verstärkung derinternationalen Ausrichtung der Fakultät unddie Profilbildung der Fakultät im Vordergrundstanden. Die Internationalisierung und dieSteigerung der Lehrqualität bezieht sämtlicheBereiche der Forschung und Lehre ein: nebenPostdoktoranden, Studenten- und Dozenten-austausch sind hervorragende Erfolge, wie dieEinwerbung des EU-ASIA-Projekts, Medizi-nische Chemie und die Verlängerung des Gra-duiertenkollegs zu verzeichnen. So seien trotzder einschneidenden Kürzungen in derFakultät erfolgreiche Berufungen möglichgewesen und hätten die Position der Fakultätüber die Region hinaus gestärkt. Durch diezunehmende interdisziplinäre Ausrichtungbieten sich für Studierende der Chemie undPharmazie faszinierende Möglichkeiten überdie Grenzen des eigenen Faches zu schauen.Zahlreiche Kooperationen zwischen denFächern, herausragende Einsatzbereitschaftund Teamgeist innerhalb der Fakultät seienStärken, die für ein Bestehen im laufendenUmbau der Hochschule unabdingbar sind.Durch 50 Diplom-, 43 Promotions- und zweiHabilitationsabschlüsse sowie 71 Staatsex-amina in Pharmazie und 52 Examina im Lehr-amtsbereich habe die Fakultät im vergangenenJahr eine gute Position in der deutschen Hoch-schullandschaft halten können. Neben derfachlichen Spezialisierung sei aber durch dieEinführung des Bachelor-/Master-Studien-gangs und dem entstehenden Schwerpunkt„Materialien“ neues Gewicht auf die Fakultätzugekommen. “Fachliche Highlights und vor-ausschauende strukturelle Weichenstellungenmachen die Stärken der Fakultät aus, um denHerausforderungen der Zukunft erfolgreichentgegen zu treten.”, so der Dekan.

Prorektor Kurtz erinnerte in seinemGrußwort daran, dass an der UniversitätRegensburg die Fakultät Chemie und Phar-mazie einen der Kernbereiche wissenschaftli-cher Dynamik darstelle. Ausgehend von einemBauplan, bei dem der Freistaat Bayern alsBauherr ständig und unerwartet die Konzep-tion der Großbaustelle verändere, stellte Kurtzdem Auditorium vor Augen, dass Zusammen-halt innerhalb der Universität ein wesentlichesElement sei. Der Prorektor verheimlichte dem

Auditorium auch nicht, dass manche Facettender bayerischen Hochschulpolitik neben Inno-vationspakt und Mittelstraßkommissiondurchaus Anlass zu Bedenken gäben.

Im Mittelpunkt der akademischen Feierstand die Überreichung der Zeugnisse an diePromovierenden und die Aushändigung derEhrungen.

Die Überreichung der Urkunden zeigte dieerfreulichen Aktivitäten der Fakultät in vielenForschungsbereichen. Die Vielfalt der in derFakultät laufenden Projekte wurde so auf ein-drucksvolle Art und Weise deutlich.

Die von der Ortsgruppe der GesellschaftDeutscher Chemiker gestifteten Buchpreisefür ausgezeichnete Studienleistungen imBasisstudium konnte Prof. Dr. Arno Pfitzneran

Dominik Pentlehner, Andreas Rausch,Fabian Dielmann, Thomas Scheubeck,Johannes Hunger, Constantin Hozsa, DanyloKatz und Alexander Stoppa übergeben.

Vom ehemaligen Vorsitzenden des Regens-burger Hochschulrates Dr. G. Paul (BASF)erhielten Dr. Christian Trieflinger, Dr. ErichSchneider und Dr. Simon Schrödle den BASF-Promotionspreis für ihre herausragenden Pro-motionsarbeiten.

In Kurzvorträgen hatten die Preisträger dieGelegenheit, über ihre ausgezeichneten For-schungsresultate zu berichten.

Die Verleihung der Preise für hervorra-gende Studienleistungen gestiftet von der Dr.Alfons-Paulus-Stiftung erfolgte durch Prof.Dr. R. Wirth (Ehemalige Studierende der Uni-versität) an Markus Schmid, Thomas Stempf-huber, Stefan Welsch und Stefan Lange(Studienabschlusspreis).

Im Rahmen des Festvortrages des neuenRegensburger Lehrstuhlinhabers für Pharma-kologie und Toxikologie Prof. Dr. Roland Sei-fert wurde die interdisziplinäreZusammenarbeit bei der Arzneistoffentwick-lung und der therapeutischen Forschungbeleuchtet..

Prof. Dr. Seifert berichtete über denHistamin-H4-Rezeptor als pharmakologischeZielstruktur und dessen Bedeutung.

In glänzender Weise wurde der Tag derChemie und Pharmazie erstmalig musikalischin Form von a-cappella-Musikstücken von den„Kneitingales“ gestaltet.

Dem offiziellen Teil der Veranstaltungfolgte ein geselliges Beisammensein dergroßen Zahl von Studierenden, Eltern derPreisträger, den Mitarbeitern der Fakultät undden auswärtigen Gästen.

Christian Hirtreiter

Die geehrten Nachwuchswissenschaftler zusammen mit Dekan Prof. Dr. Achim Göpferich (rechts), demehem. Vorsitzendem des Regensburger Hochschulrates Dr. G. Paul (Mitte) und Prof. Dr. R. Wirth (links)

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aus den Fakultäten

Tetraeder rekordverdächtig

Manuela Stirner, Kathrin Ulbrich, Chri-stina Pömmerl, Sonja Wahler und FlorianHeiligtag, fünf Studierende aus der Grund-vorlesung Organische Chemie von Prof. Dr.Oliver Reiser konnten ein 2,30 Meter hohesTetraeder-Molekülgerüst nach der Ori-gami-Papier-Falttechnik basteln. Dieseuralte japanische Kunst des Papierfaltens(ori = falten, gami = Papier) eignet sich auchin der Chemie um räumliche Anordnungenzu symbolisieren. Die Faltanleitung für dasMethanmolekül ist unter http://people.fre-enet.de/Reiser/Origami.pdf herunterladbar.Verwendet man ein DINA4 Blatt kommt amEnde ein etwa handgroßer Tetraederheraus, der aber immer noch 300 Millionenmal größer ist, als das echte Methanmo-lekül.

Für den Riesentetraeder wurden 80 weißeDINA1-Papierbögen mit einer Gesamtflächevon über 40 Quadratmetern verbaut.

Das Molekülgerüst des allgegenwärtigenGases Methan stellt eine der prägenden Struk-turen in der Welt der organischen Chemie dar.Bereits 1873 entdeckten die Chemiker Van`tHoff und Le Bel (Bilder anbei, Le Bel unten)durch die Annahme, dass die vier Bindungendes Kohlenstoffatoms tetraedrisch gerichtetseien, diesen Molekülaufbau. Erst 1920 gelanges die tetraedrische Anordnung der Bindungenum das Kohlenstoffatom auf röntgenographi-schem Wege zu beweisen.

Methan - auch Sumpfgas und Methylwas-serstoff genannt - ist ein farbloses und geruch-loses Gas. Es ist das einfachste Alkan und dereinfachste Kohlenwasserstoff überhaupt mitder Summenformel CH4.

Methan ist der Hauptbestandteil vonErdgas und Biogas. Neben Kohlendioxid undWasser ist es das bedeutendste Treibhausgas.Methan wird als Heizgas verwendet und dientals Ausgangspunkt für viele andere organischeVerbindungen. Methan wird bei biologischenund geologischen Prozessen ständig neugebildet und freigesetzt.

Mit einiger Stabilisierung versehen,befindet sich das Kunstwerk vor dem H 43 imChemiefoyer der Universität Regensburg.

Da es sich vermutlich um eines der größtenOrigami-Molekül-Modelle handelt, wurde dashandgestaltete Kunstwerk beim "Guinessbuchder Rekorde" eingereicht.

Prof. Dr. Oliver Reiser, Manuela Stirner, Kathrin Ulbrich, Christina Pömmerl, Sonja Wahler, Florian Heiligtagvor dem Origami-Methan-Molekül

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Berufungsbilanz

Prof. Dr. Jochen Mecke, Lehrstuhl fürRomanische Philologie, Universität Regens-burg, hat einen Ruf auf einen Lehrstuhl fürRomanische Philologie an der UniversitätFreiburg erhalten.

PD Dr. Sergey Ganichev, UniversitätRegensburg, wurde zum Professor für Experi-mentalphysik an der Universität Regensburgernannt.

PD. Dr. John Schliemann, Universität Bay-reuth, wurde zum Professor für TheoretischePhysik I ernannt;

PD Dr. Hans-Achim Wagenknecht, TUMünchen, wurde zum Professor für Organi-sche Chemie I an der Universität Regensburgernannt;

PD Dr. Rainer Winter, Universität Stutt-gart, wurde zum Professor für AnorganischeChemie I an der Universität Regensburgernannt;

zum apl. Prof. ernannt

Die Bezeichnung „apl. Professor“ wurdeverliehen

PD Dr. Günther Eißner (ExperimentelleHämatologie);

Prof. Dr. Volkher Engelbrecht (Diagnosti-sche Radiologie);

PD Dr. Manfred Kittel (Zeitgeschichte);

PD Dr. Miriam Klouche, (KlinischeChemie und Laboratoriumsmedizin);

PD Dr. Gregor Rothe, (Klinische Chemieund Laboratoriumsmedizin);

PD Dr. Gerhard Schuierer (Neuroradio-logie).

zum Honorarprofessor ernannt

Dr. Hans-Gert Penzel (Europäische Zen-tralbank) wurde zum Honorarprofessor für dasFach Wirtschaftsinformatik ernannt.

Lehrbefugnis erteilt

Die Lehrbefugnis und damit das Recht zurFührung der Bezeichnung ”Privatdozent/in”wurde erteilt:

Dr. Cornelius Bollheimer für das Fachge-beit Innere Medizin;

Dr. Nicola Borisch für das FachgebietOrthopädie;

Dr. Roland Büttner für das FachgebietInnere Medizin;

Dr. Günter Fröhlich für das FachgebietPhilosophie;

Dr. Otto Gleich für das Fachgebiet Experi-mentelle Otologie;

Dr. Achim Hack für das FachgebietGeschichte (Mittelalterliche Geschichte);

Dr. Ingo Keller für das Fachgebiet Psycho-logie;

Dr. Alexander Lenz für das FachgebietPhysik;

Dr. Thomas Raab für das Fachgebiet Geo-graphie;

Dr. Anna Maria/Schwester Mirjam Scham-beck für das Fachgebiet Religionspädagogik /Katechetik und Didaktik des Religionsunter-richts;

Dr. Daniel Schreier für das Fachgebiet

Englische Sprachwissenschaft;Dr. Hermann Spießl für das Fachgebiet

Psychiatrie und Psychotherapie;Dr. Thomas Südhoff für das Fachgebiet

Innere Medizin;Dr. Markus Tingart für das Fachgebiet

Orthopädie;Dr. Norbert Wodarz für das Fachgebiet

Psychiatrie und Psychotherapie.

Ehrungen und neue Aufgaben

Prof. Dr. Peter Gottwald, JuristischeFakultät, ist am 29. Juni 2005 zum neuen Vor-sitzenden der Juristischen StudiengesellschaftRegensburg gewählt worden.

Prof. Dr. Udo Steiner, Juristische Fakultät,Richter des Bundesverfassungsgerichts, wurdein den Fachbeirat des Max-Planck-Instituts fürausländisches und internationales Sozialrechtin München berufen.

Katharina Brandl, Klinik und Poliklinikfür Innere Medizin I, hat anlässlich der Jahres-tagung der Deutschen Gesellschaft für InnereMedizin den Young Investigators Award 2005

für ihre Arbeit „Ein Komplex aus löslichemTLR4 und MD-2 hemmt LPS-Aktivierung invitro – eine neue Therapieoption für dieSepsis?“ erhalten. Anlässlich der gleichentagung hat Dr. Gisela Paul einen der neunPosterpreise der Deutschen Gesellschaft fürInnere Medizin für ihre Arbeit „Antiinflam-matorische Rolle der Häm-Oxygenase-1 (HO-

•• siehe Seite 26

Katharina Brandl(Klinik und Poliklinikfür Innere Medizin I)

Dr. Hans-Gert Penzel

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•• Fortsetzung von Seite 25

1) bei der DSS-induzierten Kolitis durchApoptosehemung“ erhalten.

Dipl.-Ing. Biotechn. (FH Jena) Julia Bren-moehl, Doktorandin der Biologie in derArbeitsgruppe von Prof. Dr. Dr. GerhardRogler an der Klinik und Poliklinik für InnereMedizin I (Direktor Prof. Dr. Jürgen Schölme-rich), hat einen Travel Award des Barrier Mee-tings 2005 in Kiel für ihren Beitrag „Geneticvariants in the NOD2/CARD15 gene are asso-ciated with early sepsis and transplantationrelated mortality“ erhalten. Diese Arbeitbasiert auf einer Kollaboration zwischen derArbeitsgruppe von Prof. Dr. Ernst Holler,Abteilung für Hämatologie und Onkologie derUniversität Regensburg, der Arbeitsgruppevon Prof. Rogler und der Sepsis-Gruppe derFakultät.

Prof. Dr. Ferdinand Hofstädter, Institut fürPathologie, wurde auf der 89. Jahrestagung derDeutschen Gesellschaft für Pathologie zumneuen Vorsitzenden dieser Gesellschaftgewählt.

Die Auszeichnung 2005 der Arbeitsge-meinschaft Plastische, Rekonstruktive undÄsthetische Kopf-Hals-Chirurgie der Deut-schen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf und Hals-Chirurgie wurdeOberarzt Dr. Thomas Kühnel für seine Veröf-fentlichung „New split scar cheek flap inreconstruction of noma sequelae“, T. S.Kühnel, R. Dammer, B. Dünzl, A. G. Beule, J.Strutz, The British Association of Plastic Sur-geons 2003, 56, 528-533 verliehen.

Prof. Dr. Jürgen Schölmerich wurde zueinem der acht Vizepräsidenten der DeutschenForschungsgemeinschaft (DFG) gewählt.

Dipl.-Biol. Inken Rebentrost, Doktorandinam Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte,wurde für ihre im Juni 2005 abgeschlosseneDissertation mit dem Nachwuchspreis derGeorg-Agricola-Gesellschaft für Naturwissen-schafts- und Technikgeschichte ausgezeichnet.

Die University of Salford in Manchester/Großbritannien hat Prof. Dr. Rainer Emig einzweimonatiges Campus Fellowship zugespro-chen. Im September 2005 und März 2006 wirdProf. Emig zusammen mit Salforder und inter-nationalen Kollegen an einem Projekt zu “Per-forming Masculinity - from Byron to Beckham”arbeiten, sowie Gastveranstaltungen in Salfordanbieten.

Prof. Dr. Edgar Schneider (Lehrstuhl fürEnglische Sprachwissenschaft) wurde von derUniversity of Malaya (Kuala Lumpur,Malaysia) für drei Jahre zum „ExternalExaminer“ im BA-Programm für europäischeSprachen ernannt.

Die Physiker Dr. Thomas Uhlig und Dr.Martin Heumann (Arbeitsgruppe Prof. Zweck/ Elektronenmikroskopie) erhielten den Helm-holtzpreis 2005, der “auf dem Fachgebiet Prä-

zisionsmessung in Physik, Chemie undMedizin” verliehen wird. Der Laudator, Prof.Dr. Bernd Kramer, hob in seiner Rede die“weltweit sichtbare Spitzenforschungslei-stung” der beiden Physiker hervor. DiePreisträger untersuchten nanostrukturiertemagnetische Partikel mit Hilfe eines Trans-missions – Elektronenmikroskops. Im Fokusder Forschungen stehen dabei die mikroma-gnetischen Eigenschaften kleiner, lateral struk-turierter magnetischer Partikel, dievoraussichtlich in naher Zukunft herkömm-liche, auf Silizium basierende Speicher zumin-dest zum Teil ablösen können.

PD Dr. Carsten Timm hat den diesjährigenFörderpreis “Dozentur Professor BerhardHeß” erhalten. Dr. Timm arbeitet am Institutfür Theoretische Physik der FU Berlin auf demGebiet der Hochtemperatur-Supraleiter undder ferromagnetischen Halbleiter, worüber erim kommenden Wintersemester an derFakultät für Physik der Universität Regens-burg eine Vorlesungsreihe abhalten wird.

PD Dr. Hans-Achim Wagenknecht von derTU München, der inzwischen zum Professorfür Organische Chemie I an der UniversitätRegensburg berufen wurde, erhielt anlässlichder GDCh-Jahrestagung in Düsseldorf dendiesjährigen Preis der Hellmut- Bredereck-Stiftung für seine Untersuchungen zuLadungstransferprozessen an DNA.

Bibliotheksoberrätin Dr. Evelinde Hutzlerwurde zur Leiterin der Benutzungsabteilungder Universitätsbibliothek ernannt.

Bibliotheksoberrat Dr. Albert Schröder,wurde zum Leiter der Technischen Abteilungder Universitätsbibliothek ernannt.

Wie bereits in der letzten Ausgabe der U-Mail (U-Mail 4/05, S. 4) berichtet gingen diebeiden auf die Universität Regensburg entfal-lenden „Preise für gute Lehre“ an Bayern Uni-versitäten an AOR Josef Mittlmeier, Institutfür Kunsterziehung, und Dr. Alexander Lenz,NWF II – Physik. Die Preise wurden am 13.Juli in Passau übergeben.

Neue Dekane und Prodekane

Katholisch-Theologische Fakultät

Dekan: Prof. Dr. Christoph Dohmen,Prodekan: Prof. Dr. Erwin Dirscherl,Studiendekan: Prof. Dr. Karl Hausberger.

Medizinische Fakultät

Dekan: Prof. Dr. Michael Nerlich,Prodekan: Prof. Dr. Ferdinand Hofstädter.

Philosophische Fakultät III – Geschichte,Gesellschaft und Geographie

Dekan: Prof. Dr. Martin Sebaldt,Prodekan: Prof. Dr. Peter Herz.

Philosophische Fakultät IV – Sprach- undLiteraturwissenschaften

Prodekan: Prof. Dr. Christian Wolff.

NWF I – Mathematik

Dekan: Prof. Dr. Harald Garcke,Prodekan: Prof. Dr. Klaus Künnemann.

NWF II – Physik

Dekan: Prof. Dr. Klaus Richter,Prodekan: Prof. Dr. Werner Wegscheider.

NWF III – Biologie und VorklinischeMedizin

Dekan: Prof. Dr. Peter Poschlod, Prodekan: Prof. Dr. Ralph Witzgall,Studiendekan / Biologie: Prof. Dr. Eike

Brunner,Studiendekanin / Vorklinische Medizin:

Prof. Dr. Rosemarie Baumann.

Studentischer Konvent undSprecherrat

Bei der Sitzung des Studentischen Kon-vents wurden Sebastian Roloff zum Vorsit-zenden des studentischen Konvents und LuziaFink zu seiner Stellvertreterin gewählt. Nachder ebenfalls durchgeführten Wahl des Spre-cherrats setzt sich dieser aus MagdalenaScherl (Politik, Deutsche Philologie,Geschichte), Stefanie Gruttauer (Psycho-logie), Verena Regner (Psychologie) und PeterHeindl (Volkswirtschaftslehre) zusammen.

PD Dr. Carsten Timm

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Emeritierung/Versetzungin den Ruhestand

Von ihren Verpflichtungen entbundenwurden:

Prof. Dr. Hans Jürgen Drumm, Betriebs-wirtschaftslehre;

Prof. Dr. Wolfgang Hackenbroch, NWF I– Mathematik;

Prof. Dr. Max Maier, NWF II – Physik;

Prof. Dr. Widmar Tanner, Biologie.

In den Ruhestand versetzt wurden:

Prof. Dr. Jürgen Heubes, Volkswirtschafts-lehre, Makroökonomie;

Prof. Dr. Jochen Zink, Kunstgeschichte;

Prof. Dr. Helmut Beilner, Didaktik derGeschichte;

Prof. Dr. Klaus Heine, Geographie (Physi-sche Geographie);

apl. Prof. Dr. Wilfried Schoepe, NWF II –Physik;

Prof. Dr. Max Maier

Prof. Dr. WidmarTanner

Prof. Dr. Jürgen Heubes

Prof. Dr. HelmutBeilner

apl. Prof. Dr. WilfriedSchoepe

Prof. Dr. Hans-Helmut Kohler, Physikali-sche Chemie;

Prof. Dr. Andreas Merz, OrganischeChemie.

Wir trauern

Am 6. Juni 2005 verstarb em Prof. Dr.Klaus Schnell im Alter von 68 Jahren. Prof.Schnell hat der Universität Regensburg seit1969 zunächst als Wissenschaftlicher Assistentund ab 1979 als Professor im Fach Physiologiean der Naturwissenschaftlichen Fakultät III –Biologie und Vorklinische Medizin angehört.

Im Alter von 78 Jahren ist Prof. Dr. AdolfLippold am 11. 6. 2005 verstorben, der 26Jahre den Lehrstuhl für Alte Geschichte an derUniversität Regensburg innehatte.

Am 29. 7. 2005 verstarb im Alter von 63Jahren Prof. Dr. Jörg Traeger, der an der Uni-versität Regensburg seit 1976 den Gründungs-lehrstuhl für Kunstgeschichte innehatte.

U-Mail

Redaktionsschluss

Dezember 2005

ist der

15. November

Prof. Dr. Hans JürgenDrumm

Prof. Dr. WolfgangHackenbroch

Prof. Dr. Jochen Zink

Prof. Dr. Klaus Heine

Prof. Dr. Hans-HelmutKohler

Prof. Dr. Andreas Merz

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aufenthalt zur Vermessung metallorganischerVerbindungen in Regensburg durchführen.

Im Rahmen von wissenschaftlichenKooperationen werden die geknüpften Bandezu Regensburg intensiviert. GegenseitigeGastaufenthalte sollen den Forschungsaus-tausch in Zukunft mit der Nachwuchsfor-schergruppe von Dr. Kozhevnikov weiterverstärken.

Christian Hirtreiter

Uni intern U-Mai l 55//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 28

zu Gast

Prof. D. J. Carr

Vom 11. bis 15. Mai besuchte Prof. Dr.D.J.J. Carr auf Einladung von Dr. P. Härle,Labor für Neuro-Endokrino-Immunologie,Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, dasKlinikum der Universität. Großzügig finan-ziell unterstützt wurde der Besuch durch dieHans Vielberth-Stiftung der Universität. Prof.Carr hielt zwei wissenschaftliche Vorträge.Ergänzt wurde der Aufenthalt durch ein spon-tanes, speziell zugeschnittenes Seminar für dieKollegen der Klinik und Poliklinik für Augen-heilkunde. Prof. Carr ist ein renommierterExperte auf dem Gebiet der Herpes SimplexVirus (HSV)-Forschung. Seine Tätigkeitsbe-reiche umfassen die Grundlagenforschungbezüglich Zytokinen und Chemokinen,Mechanismen der Immunabwehr von HSVund die Gentherapie der HSV-Infektion. Pro-blematisch sind Infektionen mit HSV, weildiese Viren sich rasch dem Immunsystem ent-ziehen können. Nach Infektion sensiblerNerven wandern die Viren in sensibleGanglien, um dort in eine Art „Winterschlaf“zu fallen, auch Latenzstadium genannt. Durchunterschiedliche Stressoren, wie z.B. Prü-fungsstress oder ausgiebige Sonnenexpositionkönnen die Viren reaktivieren und entlang desNeurons in die Peripherie wandern. Dort ent-steht eine Immunantwort, welche sich durchdie klassischen Entzündungszeichen mitRötung, Schmerzen, Schwellung, Überwär-mung, Ulcerationen und gestörter Funktionmanifestiert. Der Patient bemerkt an der Hautoder klassisch an den Lippen, Bläschen,Schmerzen und Juckreiz. Kommt es jedoch zueiner Reaktivierung im Bereich der Augen,besonders der Hornhaut, welche ausgiebig mitsensiblen Nervenfasern versorgt ist, kann dieEntzündung sogar zur Erblindung führen.Prof. Carr arbeitet an gentherapeutischenMethoden, welche die Reaktivierung von HSVverhindern sollen. Besonders hervorzuhebenist die lokale Therapie mit Plasmiden, welchefür verschiedene Interferone kodieren und dieReaktivierungsrate dramatisch verringern.Eine erste klinknahe Erprobung wird derzeitan Primaten durchgeführt. Ein anderer For-schungszweig ist die Untersuchung der Wir-kung des sympathischen Nervensystems aufdie Reaktivierung von HSV. Diese ist auch einwichtiger Anknüpfungspunkt zu gemeinsamenProjekten mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr.Straub an der Klinik und Poliklinik für InnereMedizin I, welche sich mit neuro-endokrin-immunologischen Aspekten von chronischentzündlichen Erkrankungen beschäftigt.

Humboldt-Stipendiat inder Organik

Dr. Valery Kozhevnikov war von Mai bisAugust 2005 am Lehrstuhl Prof. Dr. BurkhardKönig tätig.

Der Chemiker Dr. Valery Kozhevnikovarbeitete vor seinem Postdoktorandenaufent-halt am Institut für Organische Chemie derRussischen Akademie der Wissenschaften inEkatirenburg (Ural) auf dem Gebiet der Syn-these organischer Verbindungen und derUntersuchung von ihren Komplexen als Che-mosensoren. Zur Intensivierung der interna-tionalen Zusammenarbeit erhielt Dr.Kozhevnikov nach seinem ersten zwölfmona-tigen Aufenthalt 2002 ein Postdoktorandensti-pendium um weitere Synthesearbeiten an derUniversität Regensburg, finanziert durch dieAlexander von Humboldt-Stiftung, durchzu-führen. Der 30-jährige Wissenschaftler unter-suchte Synthese und Eigenschaften von neuenRuthenium- und Europium-Komplexen beider Proteinmarkierung. Da sich die Arbeitenals recht erfolgreich herausgestellt haben,konnte Dr. Kozhevnikov seine Tätigkeit syste-matisch weiterentwickeln. Erste Ergebnissekonnten bereits in fünf Veröffentlichungen ininternationalen Journalen vorgestellt werden.Mehrere Veröffentlichungen sind derzeit inBearbeitung.

Dr. Kozhevnikov hat an seiner Heimatuni-versität in Russland eine Assistenzprofessurinne und wird, um seine wissenschaftlicheLaufbahn weiterzuführen, die Kooperationweiter ausbauen. Kozhevnikovs erster Diplo-mand Anton Prokharov konnte im vergan-genen Jahr einen dreimonatigen Kurz-

Dr. Valery Kozhevnikov und seine Familie beimSpaziergang durch Regensburg. Foto: privat

Forschungsförderung

Forschungsförderung durch die DFG

Die DFG hat Prof. Dr. Maria Fölling-Albers für die Auswertung der Daten des For-schungsprojektes “Reskonstruktionenschulischer Lernerfahrungen durch Grund-schüler/innen” Sachmittel für eine Laufzeitvon 18 Monaten genehmigt.

Die DFG bewilligte Dr. M. Leopold (Prof.Dr. J. Völkel, Bodenkunde) eine Beihilfe fürdie wissenschaftliche Zusammenarbeit mitden USA. Im Rahmen einer Forschungsko-operation mit dem Institute of Arctic andAlpine Research der University of Colorado inBoulder und dem Department of Geology desWilliams College in Massachusetts arbeitet Dr.Leopold in den Rocky Mountains an Fragender Untergrundprospektion im Zusammen-hang mit der Qualitätssicherung der Wasser-versorgung von Boulder und Denver,

Colorado, der GeoBiodiversität in hochalpinenZonen und des globalen Klimawandels.

Für die Teilnahme an der Academy ofManagement Conference, Hawaii/USA (5.8.bis 10.8.2005) hat die DFG Prof. Dr. JürgenSchmude eine Reisekostenbeihilfe bewilligt.

Die DFG hat Prof. Dr. Dr. H. R. Kalbitzer,Institut für Biphysik und Physikalische Bio-chemie, eine Sachbeihilfe für sein Projekt„Entwicklung einer spektrometergesteuertenDruckapparatur zur Hochdruck-NMR-Spek-troskopie für die Untersuchung von konfor-mationellen Intermediaten“ gewährt. DieFörderung erstreckt sich über zwei Jahre. DesWeiteren hat die DFG seinen Fortsetzungsan-trag bewilligt zum Thema „Lösungsstrukturder Ras-Bindungsdomäne von Nore1 undstrukturelle Charakterisierung der Nore1-Ras-Mst1-Interaktion“.

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Förderung durch die Freunde der UR

Förderung durch die Freunde der Uni-versität Regensburg

Die Freunde der Universität Regensburge.V. haben Fördermittel bewilligt

für Ausgaben im Zusammenhang mit derEröffnungsveranstaltung der OstbayerischenKulturtage in Amberg auf Antrag von Dr.Rudolf F. Dietze;

zur Durchführung des InternationalenSommerkurses für ausländische Studie-rende und Wissenschaftler. Damit wurden13 Stipendien finanziert sowie Exkursionen im

Im Rahmen der Forschungsförderung ausdem Hochschul- und Wissenschaftspro-gramm (HWP) – Programmpunkt Chan-cengleichheit für Frauen in Forschung undLehre wurden durch die Hochschulfrauenbe-auftragten in Zusammenarbeit mit der Hoch-schulleitung zum Förderzeitraum ab Juli 2005vierzehn Neuanträge bewilligt.

Vergeben wurden ein Habilitationsstipen-dium für Dr. Beate Winner (Medizin),

Postdoc-Stipendien für Dr. Renate Kirch-höfer (Biologie), Dr. Sabine Koller (Slawi-stik), Dr. des. Tina Plank (Psychologie), Dr.des. Ruth Sandner (Geschichte) und Dr. Bar-bara Weber (Politologie),

Promotionsabschluss-Förderungen fürMelanie Knijff (Soziologie), Sinje Maruhn(Zoologie), Andrea Pelmter (Deutsche Philo-logie), Monika Schunk (Pädagogik), MonikaSchwarzenberger-Wurster (Kunstge-schichte), Julie Spergel (Englische Philo-logie), Dorothee Walther (Biologie) und SilkeWeisweiler (Psychologie).

Forschungskooperationen„GeoBiodiversität und Quartärforschungin den Rocky Mts. von Colorado“

Prof. Dr. J. Völkel (Bodenkunde) hat eineForschungskooperation mit dem Institute ofArctic and Alpine Research der University ofColorado in Boulder (Head of Dept. Prof. Dr.Nel Caine) und dem Department of Geologydes Williams College in Massachussetts (Headof Dept. Prof. Dr. David Dethier) begründet.Gemeinsam mit Dr. M. Leopold und PD Dr.Th. Raab hielt sich Prof. Völkel zu For-schungen an der Mountain Research Stationder University of Colorado in den Rocky Mts.bei Netherland/Boulder auf. Die deutscheGruppe übernimmt Prospektionsaufgaben desoberflächennahen Untergrundes im Rahmender Forschungen zur GeoBiodiversität in denalpinen und subalpinen Zonen der Rocky Mts.,zum globalen Klimawandel und zur Qualitäts-sicherung der Wasserversorgung von Colo-rado. Nicht zuletzt auf Basis der bestehendenPartnerschaftsabkommen zwischen der Uni-versity of Colorado und der UniversitätRegensburg ist der weitere Austausch von Stu-dierenden vorgesehen.

Rahmen des Kurses bezuschusst. Das Themades Kurses lautete: „Deutschland und seineNachbarn“;

auf Antrag von Prof. Dr. Walter Koschmalals Reisekostenzuschuss für eine 8-tägige Stu-dienreise nach Rumänien. Das Europaeumder Universität Regensburg führte diese Studi-enreise im August mit 15 Studenten durch, diebestehende Vorurteile gegenüber dieser „unbe-kannten Kultur“ überwinden helfen sollte.Weiter soll neben anderen Ländern auch mitRumänien ein gemeinsamer internationalerMasterstudiengang als „Joint Master“ geplantwerden;

als Reisekostenzuschuss für Dr. Jörg Lin-gens, wissenschaftlicher Assistent bei Prof. Dr.Jürgen Jerger, um auf der Jahrestagung derCanadian Economic Association seinen Bei-trag „Unions, wage setting and economicgrowth“ zu präsentieren und sich einer Fach-diskussion zu stellen. Dr. Lingens habilitiertsich am Lehrstuhl für Internationale undMonetäre Ökonomie;

auf Antrag von Prof. Dr. Andreas Otto alsReisekostenzuschuss für seinen wissenschaft-lichen Assistenten, Dr. Robert Obermaier.Dieser hat an der Nordic Logistics ResearchNetwork (NOFOMA)-Konferenz teilge-nommen und dort gemeinsam mit Prof. Ottoeinen Beitrag zum Thema „Can NetworksCreate Value? A Causal Framework to struc-ture the answer“ vorgestellt;

als Reisekostenzuschuss für KristinaWoinaroschy, Doktorandin, und AndreasSpäth, Diplomand bei Prof. Dr. BurkhardKönig. Die beiden werden ihre wissenschaft-lichen Ergebnisse als Posterpräsentation aufdem XXX International Symposium onMacrocyclic Chemistry in Dresden präsen-tieren;

als Reisekostenzuschuss für Dr. JürgenErnstberger, wissenschaftlicher Mitarbeiterbei Prof: Dr. Axel Haller, der gemeinsam mitChristian Kraus und Prof. Haller ein Paperverfasst hat, das er auf dem Annual Meetingder American Accounting Association in SanFrancisco/ USA vorstellen wird. Dr. Ernst-berger habilitiert sich derzeit am Lehrstuhl fürBetriebswirtschaftslehre VIII;

auf Antrag von Prof. Dr. Inga Neumann alsReisekostenzuschuss sowie Zuschuss zurRegistrierungsgebühr für iher DoktorandinNina Donner. Diese wird am World Congressof Neurohypophyseal Hormones in SteamboatSprings/ Colorado teilnehmen, da diese Veran-staltung thematischen Bezug zu ihrer Diplom-arbeit hat. Außerdem wurde Donner bereits fürden Studentenaustausch mit der University ofColorado at Boulder ausgewählt und wird teil-weise durch die Studienstiftung des DeutschenVolkes unterstützt;

auf Antrag von Prof. Dr. AlexanderThomas als Reisekostenzuschuss fürcand.phil. Michael Cirak. Dieser hat als stu-dentische Hilfskraft von Dr. Patricia Simon,

•• siehe Seite 30

Forschungsförderung

Forschungsförderung durchandere Institutionen

Prof. Dr. Dieter Bartmann, Lehrstuhl fürWirtschaftsinformatik II, wurden vom Bun-desministerium für Bildung und Forschungim Rahmen des Programms „Exportfähigkeitund Internationalisierung von Dienstlei-stungen“ Personal- und Sachmittel für zweiJahre bewilligt. Das Fördervorhaben „Stär-kung der internationalen Wettbewerbfähigkeitvon KMU durch Internationalisierung vonFinanzdienstleistungen“ wird im Verbund mitibi research an der Universität Regensburg, mitden Praxispartnern Commerzbank, HypoVer-einsbank Payments & Services, Wire Card undabaXX Technology sowie mit der IHKRegensburg unter Beteiligung von KMU ausdem Raum Ostbayern durchgeführt.

Die WilhelmSander-Stiftung hat Dr. Chri-stian Blank eine Projektförderung zum Thema„T Zell Inhibition durch PD-L1-Implikationfür tumorspezifische T Zell Therapien“ inForm von Sach- und Personalmitteln bewilligt.

Des Weiteren hat die Wilhelm Sander-Stiftung Prof. Dr. Ernst Holler gemeinsam mitDr. Frauke Bataille aus der Pathologie undProf. Dr. Gerhard Rogler aus der InnerenMedizin I zu ihrem Projekt „Pathophysiologieder Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion amDarm“ Sach- und Personalmittel für zweiJahre bewilligt.

Dr. Gerhard Hildebrandt, Mitarbeiter vonProf. Dr. Reinhard Andreesen, AbteilungHämatologie und Internistische Onkologie, istin das renommierte Max-Eder-Nachwuchs-programm der Dr. Mildred Scheel-Stiftung(Deutsche Krebshilfe) aufgenommenworden. Ihm wird für die Dauer von dreiJahren eine eigene Gruppe finanziert, die sichmit der Pathophysiologie von Lungenkom-plkationen nach allogener Blutstammzell-transplantation beschäftigt. Im Gegenzug hatsich die Medizinische Fakultät bereit erklärt,aus ReForM-Mitteln seine Arbeiten zusätzlichdurch die Stelle einer MTA zu unterstützen.

Die Deutsche Krebshilfe/Dr. MildredScheel Stiftung für Krebsforschung hat Dr.Ellen C. Obermann, Institut für Pathologie,das Projekt “Schlüsselproteine des präreplika-tiven Komplexes und der Zellzyklusregulationbei malignen lymphatischen Erkrankungen derB-Zellreihe” genehmigt. Die Förderungumfasst Personal- und Sachmittel für zweiJahre.

Der Verwaltungsrat des Deutsch-Tsche-chischen Zukunftsfonds hat für die Publika-tion der Habilitationsschrift von PD Dr.Alexander Wöll „Jakub Deml. Literatur, Reli-gion und Macht in Mitteleuropa“ einenZuschuss bewilligt. Das Buch wird Ende 2005auf Deutsch beim Böhlau-Verlag in Köln undAnfang 2006 auf Tschechisch beim Torst-Verlag in Prag erscheinen.

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•• Fortsetzung von Seite 29

Mitarbeiterin von Prof. Thomas, an der FourthBiennial Conference on Intercultural Researchin Kent/ Ohio teilgenommen und dort die For-schungsergebnisse der Arbeitsgruppe vorge-stellt, die sich mit der Weiterentwicklung desDiagnose- und Qualifizierungssystems derEffizienzgruppe (SYNPRO) beschäftigt;

als Reisekostenzuschuss für Jürgen Moserund Konrad Wagner, Doktoranden von Prof.Dr. Dieter Weiss, um auf der Spintech III inAwaji Island/ Japan je ein Poster zu präsen-tieren und mit führenden Kollegen in Kontaktzu treten.. Beide erarbeiten ihre Promotion amInstitut für Experimentelle und AngewandtePhysik;

als Reisekostenzuschuss für Florian Otto,Doktorand bei Prof. Dr. Christoph Strunk, uman einem der Kurse der 15 Jyväskylä SummerSchool in Jyväskylä/ Finnland teilzunehmen,da dieser genau das Forschungsgebiet seinerDoktorarbeit behandelt. Die Hälfte der Kostenwird vom Graduiertenkolleg „Nichtlinearitätund Nichtgleichgewicht in kondensierterMaterie (GRK 683)“ übernommen. Otto istMitglied des Kollegs.

für die Doktorandin von Prof. Dr. IngaNeumann, Daniela Beiderbeck. Sie nahm imSeptember am Kongress „Measuring Beha-vior“ in Wangingen in den Niederlanden teil;

für PD Dr. Susanne Grässel auf Antrag vonProf. Dr. Joachim Grifka. Die Privatdozentinnahm an der „Collagen Gordon Research Con-ferenz“ in New London, USA teil und stelltedie Präsentation „In vitro interaction ofcollagen IX and matrilih-3“ vor.

als Reisekostenzuschuss für Prof. Dr. Chri-stian Back. Er organisiert mit fünf Studentenein Praktikum am „Synchrotron“ in Triest.Zwischen dem Synchrotron und dem Lehr-stuhl Physik II bestehen Forschungsprojekte;

als Reisekostenzuschuss für Frens Krögerauf Antrag von Prof Dr. Robert Hettlage. Derstudentische Mitararbeiter nimmt an der Kon-ferenz „Risk&Society: CriticalInterrogations“ in Liverpool teil;

auf Antrag von Prof. Dr. Dieter Weiss. SeinDoktorand Markus Lermer erhält einen Rei-sekostenzuschuss für seinen Vortrag an der„Electronic Properties of Two-DimensionalSystems and Modulated Semiconductor Struc-tures, EP2DS-16“ in New Mexico;

auf Antrag von Prof. Dr. Dieter Müßig.Seine drei Mitarbeiter Dr. Claudia Reiche-neder, Dr. Ilan Golan und Dr. Uwe Baumert,erhalten einen Reisekostenzuschuss für die„6th International Orthodontic Congress“ inParis. Dort halten Dr. Reicheneder und Dr.Baumert Kurzvorträge, während Dr. Golanvier Posterpräsentationen vorstellt;

auf Antrag von Prof. Dr. Anja- Katrin Bos-serhoff für ihre Mitarbeiterin Dr. Marion

Schuierer. Sie hält auf der „19th InternationalPigment Cell Conference“ den Vortrag „Regu-lation of RKIP Expression in Melanoma Cell-lines“;

auf Antrag von Prof. Dr. Felix Finster denReisekostenzuschuss für Dr. Marc Nardmannund Stefan Hoch für die Teilnahme an der„Loops 05“.

Stefan Hoch erhält des weiteren einen Rei-sekostenzuschuss auf Antrag Prof. Finsters fürseine Teilnahme an der Jahrtestagung derDeutschen Mathematiker-Vereinigung;

einen Reisekostenzuschuss für StephanieKönnings auf Antrag von Prof. Dr. AchimGöpferich. Die Doktorandin nimmt an derJahrestagung der American Association ofPharmaceutical Scientists (AAPS) in Nash-ville, Tennesse teil und präsentiert dort ihreForschungsergebnisse;

für Dr. Ingrid Gessner auf Antrag von Prof.Dr. Udo Hebel. Beide werden einen Workshopauf der Jahrestsagung der American StudiesAssociation in Washington D.C. leiten, demProf. Hebel als Chairman leitet;

auf Antrag von Prof. Dr. Peter Lory einenReisekostenzuschuss für seinen DoktorandenThomas Wölfl und seinen studentischen Mit-arbeiter Sven Wünschmann. Auf der Jahres-tagung der Gesellschaft für Informatik haltensie einen Beitrag und eine Präsentation.

Des weiteren erhält die DoktorandinWiebke Dresp auf Antrag von Prof. Dr. PeterLory einen Reisekostenzuschuss für die Teil-nahme an der Conference on Communicationsand Multimedia Security in Salzburg, wo sieeinen Vortrag hält;

einen Reisekostenzuschuss für Dipl.-ChemGeorg Discherl auf Antrag von Prof. Dr. Burk-hard König für seine Teilnahme an der Konfe-renz „Synthetic Receptors“ in Salzburg;

einen Reisekostenzuschuss auf Antrag vonProf. Dr. Jörg Völkel für die Teilnahme seineswissenschaftlichen Mitarbeiters Dr. MatthiasLeopold, der auf der 6th International Confe-rence on Geomorphology zwei Vorträge haltenwird;

auf Antrag von Prof. Dr. Werner Weg-schneider für seinen Diplomanden StephanHaneder, der an der 8th International Confe-rence on Intersubband Transitions in den USAteil nimmt;

auf Antrag von Prof. Dr. Jürgen Heinzeeinen Reisekostenzuschuss für seine Diplo-manden Katrin Keller und Matthias Fürst. Sieberichten auf dem 3rd European Congress onSocial Insects über ihre Forschungsergebnisse;

für Dagmar Festner auf Antrag von Prof.Dr. Klaus-Peter Wild. Die wissenschaftlicheMitarbeiterin erhält für die 11th Biennial Con-ference of the European Association for Rese-arch on Learning and Instruction EARLI aufZypern einen Reisekostenzuschuss um dortüber eine Studie zu berichten;

Ebenfalls für die EARLI erhalten MonikaRehrl und Dr. Christian Harteis auf Antrag

von Prof. Dr. Hans Gruber Reisekostenzu-schüsse. Christian Harteis hält dort zwei,Monika Rehrl einen Vortrag;

auf Antrag von Rektor Prof. Dr. AlfZimmer für den Verein der SportgemeinschaftBehinderter und Nichtbehinderter an der Uni-versität Regensburg für die teilnahme am Uni-versitätstunier um Rollstuhlbaskettball.Letztes Jahr konnte der Verein dort die obersteLeistungsklasse erreichen.

auf Antrag von Prof. Dr. Bernd Kramer.Sein Doktorand Michael Lammel wird auf derXX. International Bio Accoustics Congress inSlowenien über seine Forschungsergebnisseberichten.

einen Reisekostenzuschuss für StefanReber auf Antrag seines Doktorvaters Prof.Dr. Inga Neumann. Stefan Reber präsentiertauf der 15th European College of Neuropsy-chopharmacology seine Untersuchungsergeb-nisse.

neu berufen

Prof. Dr. Sergey GanichevLehrstuhl für Experimentelle und AngewandtePhysik

Seit 1. Oktober 2005 hat Prof. Dr. SergeyGanichev die Leitung der Arbeitsgruppe„Nichtlineare Terahertz-Laserspektroskopie“am Institut für Experimentelle und Ange-wandte Physik der NaturwissenschaftlichenFakultät II inne.

Sergey Ganichev wurde 1957 in Leningrad,geboren. Nach dem Studium der Physik an derTechnischen Universität St. Petersburg pro-movierte er dort im Jahr 1984 zum Thema„Sättigung von Intersubband Absorption in p-Ge“. Ab 1980 arbeitete er am A. F. Ioffe Phy-sico-Technischen Institut St.Petersburg alsPhysiker. 1992 kam er als Alexander vonHumboldt Stipendiat ans Institut für Experi-mentelle und Angewandte Physik an der Uni-versität Regensburg. Dort arbeitete er bis 2002als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Seit 2002ist er als akademischer Rat angestellt. SeineHabilitation erfolgte 1996 am A. F. Ioffe Phy-sico-Technischen Institut zum Thema„Tunnel-Ionisation von tiefen Störstellen inTerahertz-Feldern“. Nach seiner Umhabilita-tion 2004 an die Universität Regensburgwirkte er als Privatdozent im Lehrbetrieb mit.

•• siehe Seite 31

Prof. Dr. Sergey Ganichev

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Uni PersonaliaU-Mai l 55//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 31

Im Zuge seiner wissenschaftlichen Laufbahnwurden zahlreiche innovative Untersuchungenzur nichtlinearen Terahertz-Laserspektro-skopie durchgeführt. In Regensburg gelangihm die Entdeckung der Tunnelionisationtiefer Störstellen in Halbleitern mit Terahertz-Strahlung und der Spinphotoströme inHalbleiter-Nanostrukturen. Diese Arbeitenführten zu mehr als 200 Publikationen inführenden Zeitschriften und wurden mit demFrenkel und Ioffe-Preis ausgezeichnet. In derMonographie „Intense Terahertz Excitation ofSemiconductors“, die S.D. Ganichevzusammen mit Prof. Dr. W. Prettl geschriebenhat und die Ende des Jahres bei der OxfordUniversity Press erscheint, ist ein Überblicküber dieses neue Gebiet dargestellt. In seinerbisherigen Zeit an der Universität Regensburghat Sergey Ganichev hier ein Terahertzzen-trum mit mehreren leistungsstarken Lasersy-stemen aufgebaut. Die gegenwärtigenUntersuchungen in seiner Gruppe, die wich-tige Fragen von Spintronik und Terahertz-Elektronik berühren, haben weltweit großenAnklang gefunden. Prof. Ganichev ist Mit-glied der Programmkomitees zweier interna-tionaler Konferenzen und arbeitet in vielenseiner wissenschaftlichen Projekte mit derDFG, EU und der RFBR zusammen. Als Pro-fessor an der Universität Regensburg beab-sichtigt Prof. Ganichev mehrere Projekte,darunter die Untersuchung von Spinphä-nomenen in gyrotropischen Nanostrukturen,die Untersuchung von Tunnelprozessen inTerahertzfeldern und die Auswirkungen vonTerahertzstrahlung auf biologische Materia-lien, ins Leben zu rufen.

Prof. Dr. Hans-Achim WagenknechtOrganische Chemie

Hans-Achim Wagenknecht wurde im Sep-tember 1968 in Pforzheim geboren und stu-dierte Chemie mit Schwerpunkt Biochemie ander Universität Freiburg i. Br. Er schloss dasStudium im Jahre 1995 mit einer Diplomarbeitauf dem Gebiet der Kohlenhydratchemie beiProf. Jochen Lehmann ab. Während des Stu-diums und nach der Diplomarbeit absolvierteAchimWagenknecht Praktika in der Pharma-forschung der Novartis AG in Basel, um dortdie modernen Methoden der organischen Syn-these von medizinischen Wirkstoffen zuerlernen. Die Promotion erfolgte 1998 unterder Leitung von Prof. Wolf-Dietrich Woggonan der Universität Basel. Die Doktorarbeit

behandelt das Enzym Chlorperoxidase, dessenkatalytischer Mechanismus mit Hilfe von syn-thetischen Enzymmodellen aufgeklärt wurde.Von 1998 bis 2000 folgte die Postdoktoran-denzeit in der Arbeitsgruppe von Prof. Jacque-line K. Barton am California Institute ofTechnology in Pasadena (USA), was durch Sti-pendien des Schweizerischen Nationalfondsund der Novartis-Stiftung sowie durch dasEmmy-Noether-Stipendium der DeutschenForschungsgemeinschaft unterstützt wurde.Ab 2000 arbeitete Dr. Wagenknecht amAufbau einer wissenschaftlich unabhängigenArbeitsgruppe am Lehrstuhl von Prof. HorstKessler, Technische Universität München. ImJahre 2003 erfolgten die Habilitation und kurzdarauf die Ernennung zum Privatdozenten. Dieherausragenden bioorganischen und DNA-chemischen Arbeiten wurden 2003 mit demFörderpreis der Dr.-Otto-Röhm-Gedächtnis-stiftung, 2004 mit dem Orchem-Preis derLiebig-Vereinigung der Gesellschaft Deut-scher Chemiker und 2005 mit dem Förderpreisder Hellmut-Bredereck-Stiftung für Bioorga-nische Chemie ausgezeichnet.

Die Schwerpunkte der wissenschaftlichenTätigkeit von Prof. Wagenknecht liegen imBereich der bioorganischen Chemie, speziellder chemischen Synthese von DNA und Koh-lenhydraten. Mit Hilfe von Licht werden Elek-tronentransferprozesse in der DNAuntersucht,die zusammen mit den dabei eingesetzten Flu-oreszenzsonden wichtige Anwendungen in derfluoreszenten Bioanalytik finden. Auf dieseWeise sollen z. B. Veränderungen im Erbma-terial nachgewiesen werden, die zur Entwick-lung von Krankheiten oder Krebs führenkönnen. Das Thema „Ladungstransfer inDNA” ist auch Titel eines Buches, das vonProf. Wagenknecht 2005 herausgegebenwurde.

Prof. Dr. Rainer F. WinterAnorganische Chemie

Seit 1. Oktober 2005 hat Prof. Dr. Rainer F.Winter eine Professur am Institut für Anorga-nische Chemie als Nachfolge von Prof. Dr.Arnd Vogler inne. 1964 in Neustadt an derWeinstraße geboren, absolvierte er in Kaisers-lautern das Chemiestudium. Für seine Diplom-

Prof. Dr. Hans-AchimWagenknecht

leistungen wurde er mit dem Forschungspreisder Hoechst AG und dem 1. Steinhofer-Preisder Universität Kaiserslautern ausgezeichnet.Unterstützt durch ein Stipendium des Fondsder Chemischen Industrie erfolgte die Promo-tion 1993. Für ein zweijähriges Postdoktoratwechselte er an die University of Vermont inBurlington, Vermont. Dieses wurde durch einPostdoktorandenstipendium der DeutschenForschungsgemeinschaft und ein Stipendiumdes Petroleum Research Funds finanziert.1995 wechselte er an die Universität Stuttgart.Dort erhielt er 2002 die Venia legendi für dasFach Anorganische Chemie und wurde zumPrivatdozenten an der Universität Stuttgarternannt. 2004 erfolgte die Ernennung zumHochschuldozenten. Die Habilitation wurdedurch ein Liebig-Stipendium des Fonds derChemischen Industrie und ein Habilitations-stipendium der Deutschen Forschungsgemein-schaft gefördert. 1999 bis 2002 partizipierte eram Schwerpunktsprogramm „Intra- und Inter-molekularer Elektronentransfer“ der VW-Stif-tung. Im Wintersemester 2001/2002 und imSommersemester 2002 vertrat er eine Pro-fessur an der Johann Wolfgang von Goethe-Universität Frankfurt/Main.

Im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeitvon Prof. Winter stehen ausgedehnte metallor-ganische Chromophore und deren Elektro-nentransferverhalten. Dabei kommenelektroanalytische Verfahren, oft in Kombina-tion mit unterschiedlichen spektroskopischenMethoden, zur Anwendung. Ziel ist der Ein-satz dieser Verbindungen in der molekularenElektronik und als Sondenmoleküle. ImBereich der Lehre an der Universität Regens-burg werden Schwerpunkte auf den Bereichender Bioanorganischen Chemie und Funktio-naler Moleküle liegen.

•• Fortsetzung von Seite 30

Prof. Dr. Rainer F.Winter

Mit einer Podiumsdiskussion über Nachwachsende Rohstoffe wurden am 6. Oktober die Universitätstage2005 in Straubing eröffnet (Bericht in der nächsten Ausgabe der U-Mail). Foto: R. F. Dietze

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Uni Personalia U-Mai l 55//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 32

EDV in neuen Händen Martin Wimmer ist neuer Leiter des Rechenzentrums

Seit 1. August 2005 hat das Rechenzentrumder Universität Regensburg mit MartinWimmer einen neuen Leiter.

Das Studium der Physik an der UniversitätRegensburg hat Martin Wimmer EndeNovember 1995 erfolgreich abgeschlossen.Seine Diplomarbeit fertigte er in einer Koope-ration zwischen dem Lehrstuhl von Prof. Geb-hardt und dem Klinikum am Institut fürklinische Chemie und Laboratoriumsmedizinvon Prof. G. Schmitz an. Zu Beginn des Jahres1996 nahm Martin Wimmer das Angebot vonProf. Herrmann an, mit ihm als Mitarbeiter andas Klinisch-Chemische Zentrallabor der Uni-versitätskliniken des Saarlandes in Homburg(Saar) zu wechseln. Seine Aufgabe bestand u.a. in der Konzeption und dem Aufbau eines lei-stungsfähigen EDV-Systems für das Labor.

Von 1999 bis 2004 war Martin Wimmer inmehreren Verwendungen Mitarbeiter derBayerischen Polizei. Er leitete u. a. dasDezernat Betrieb innerhalb der AbteilungInformations- und Kommunikationstechnikdes Bayerischen Landeskriminalamtes undwar als Leiter des zentralen technischen Stabesfür den Wechsel in das Jahr 2000 verantwort-lich.

Nach der mit den Terroranschlägen des 11.9. 2001 verbunden Gründung des Strategi-schen Innovationszentrum der BayerischenPolizei – einer Stabsstelle des BayerischenStaatsministeriums des Inneren – übernahmWimmer dort die Verantwortung für die Wei-terentwicklung der technischen Unterstützungder Arbeit der Bayerischen Polizei.

Zum 1. April 2004 folgte er dem Ruf, dieLeitung des Rechenzentrums der Universitätdes Saarlandes in Saarbrücken zu übernehmen.

Nach dem überraschenden Tod von Dr.Knauer im Oktober 2004, trat Wimmer am 1.August dessen Nachfolge als Leiter desRechenzentrums der Universität Regensburgan.

„Eigentlich wollte ich etwas länger in Saar-brücken bleiben“, so Wimmer wörtlich, „aberdie Möglichkeit, nach zehn Jahren in die Näheder eigenen Heimat zurückkehren zu könnenund vor allem der unter Kollegen exzellenteRuf des Regensburger Rechenzentrums habenmir die Entscheidung, nach so kurzer Zeit denAufgabenbereich wieder zu wechseln, leicht

gemacht.“Das gute Zusammenspiel zwischen der Lei-

tung der Universität und Dr. Knauer als Leiterdes Rechenzentrums haben erfolgreich einenzentralen IuK-Dienstleistungsbereich ent-stehen lassen, der es möglich macht, dass allein Forschung und Lehre benötigten IuK-Dienste durch das Rechenzentrum angebotenwerden. Die an anderen Universitäten üblicheZersplitterung der IuK-Versorgung – teils bisauf Lehrstuhlebene – konnte so in Regensburgverhindert werden, wodurch u. a. ein wesent-lich effizienterer Einsatz von Sach- und Perso-nalmitteln möglich ist. Wimmer hierzu: „Daseinzige Problem für mich dabei ist derzeit,dass viele Optimierungspotentiale andererUniversitäten damit in Regensburg bereits inden vergangenen Jahren ausgeschöpft wurden,was Politikern leider nicht so leicht zu vermit-teln ist.“

Diesen Ruf bestätigten auch die ersten Ein-drücke von Martin Wimmer in Regensburg.Die Gebäude der Universität mögen von ihrerBausubstanz her dringend sanierungsbedürftigsein, die IuK-Infrastruktur der Universität undvor allem das allgemeine Dienstleistungsan-gebot des Rechenzentrums suchen in der deut-schen Universitätslandschaft ihresgleichen.„Zudem“, so Wimmer weiter, „habe ich nochnie eine so motivierte Mannschaft über-nommen. Hierfür gebührt mein Dank auchDipl.-Ing. Ernst Schiller, der das ‚Interregnum’hervorragend gemeistert hat.“

Zu den nächsten Aufgaben des Rechenzen-trums unter neuer Leitung zählen u. a. dieErneuerung des Datensicherungssystems, derAufbau eines neuen LINUX-Clusters, die Ein-führung eines Content-Management-Systemsund der Ausbau der Netzinfrastruktur der Uni-versität.

Zusammen mit den Mitarbeiterinnen undMitarbeitern seines Hauses will der neueLeiter - im Rahmen der zur Verfügung ste-henden Möglichkeiten – die Rolle des Rechen-zentrums als leistungsfähiges Dienstleis-tungszentrum für Lehre und Forschung weiterausbauen.

Neuer EDV-Mann der Verwaltung

Auch in der Verwaltung ist der EDV-Bereich verstärkt worden. Seit Kurzem istJosef Wittmann zuständig für den BereichAnwenderbetreuung, PC- und Drucker-Betreuung, Systembetreuung WINDOWS-Server und Telefonabrechnung.

Josef Wittmann, Jahrgang ‘64, studierteSozialpädagogik an der FH Regensburg undabsolvierte dann seinen Zivildienst im Ret-tungsdienst mit anschließender Ausbildungzum Rettungsassistenten. Nach langjährigerTätigkeit im Notarztdienst der Uniklinikwurde er Fachlehrer an der Berufsfachschulefür Rettungsassistenten in Regensburg,schließlich stellvertretender Schulleiter. ZumTeil berufsbegleitend absolvierte er das Stu-dium der Informatik an der FH Regensburg,das er 2003 als Diplom-Informatiker mit demSchwerpunkt IT-Security und Windows-Systeme abschloss. Nach fünfjähriger Erfah-rung als Systemadministrator im Klinikumwechselte er 2005 in die Uni-Verwaltung, woer für die Betreuung der Benutzerrechner unddie Administration der Windows-Serverzuständig ist. Sein oberstes Ziel: zeitnahe Pro-blemlösungen und zufriedene Kunden.

Privat widmet sich der Vater eines ein-jährigen Sohnes seinen Hobbies Segeln, Golfund Kochen.

Josef Wittmann

Martin Wimmer

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Genialer Vermittler zwischen den Extremen Zum Tod des Regensburger Kunsthistorikers Jörg Traeger

Prof. Dr. Jörg Traeger hatte die UniversitätRegensburg durch die thematische Vielfaltund Originalität seiner zahlreichen Publi-kationen als florierende Schule der Kunst-geschichte bekannt gemacht. Gast-professuren führten ihn 2004 nach Thai-land, 2005 nach Finnland. Am meisten vonihm profitierten seine Regensburger Stu-dierenden: Seit 1976 hat er 155 Magisterar-beiten, 25 Dissertationen und vierHabilitationen erfolgreich zum Ziel geführt.

Der 1942 in Rosenheim Geborene konnteauf eine ungewöhnlich universale Bildung ver-weisen, die der Vielseitigkeit seiner Stand-punkte als Wissenschaftler zustatten kam. Erstudierte 1962 bis ‘68 in München Kunstge-schichte, Philosophie und Archäologie, par-allel dazu Malerei an der Akademie derBildenden Künste, u.a. bei Georg Meister-mann. Fünf Jahre war er Assistent in Rom(Bibliotheca Hertziana) und München, wo ersich 1974 mit einer umfassenden Monogra-phie über Philipp Otto Runge habilitierte. JörgTraeger galt seither als einer der weltweitführenden Experten für die Kunst derRomantik. Seit 1997 war er ordentliches Mit-glied der Bayerischen Akademie der Wissen-schaften.

Mittelalterliche Themen seiner weiterenzahlreichen Bücher waren der Reitende Papst,ein Motiv der mittelalterlichen Ikonographie(1970), sowie die Allerheiligenkapelle inRegensburg, die er als „mittelalterliche Archi-tekturfiktion“ deutete (1980). Renaissance undReligion. Kunst des Glaubens im ZeitalterRaphaels lautete ein 1997 erschienenes Stan-dardwerk, das die christliche Rolle der Renais-sance zum Thema hatte. 1986 erschien seineMonographie über J.L. Davids „Tod desMarat“, 2002 ein Werk über Goya – Die Kunstder Freiheit und als Buch Kopfüber (2004),das die zeitgenössische, heterogen und indivi-dualistisch anmutende Kunst auf gemeinsameLeitmotive hin erforscht. In den Werken vonBruce Naumann, Andy Warhol, Joseph Beuysund anderen konnte er in motivischen Spiege-lungen, Aushebelungen der Schwerkraft unddem Auf-den-Kopf-Stellen von Bildern dasRingen um die Darstellung von Polaritäten alsGemeinsamkeit entdecken – nach Traeger einAusdruck für Umbrüche und Infragestel-lungen konventioneller Werte, die er aber imGegensatz zu Hans Sedlmayr oder Hans Bel-ting akzeptierte und nicht zum Anlass nahm,über das „Ende“ von Kunst oder Kunstge-schichte zu räsonnieren. Jeder neuen Kreationder Moderne begegnete er neugierig undunvoreingenommen, auf erfrischende Weisedie Freiheit von Kunst und Geist einfordernd,die er in Goya verkörpert sah.

Im unseligen Regensburger Streit um Kip-penbergers gekreuzigten Frosch trug er zurMäßigung bei und mahnte, ein solch provo-zierendes Werk dürfe nicht von vornherein derZensur zum Opfer fallen: auch dies halteunserer Zeit den Spiegel vor Augen.

Seine liberale Aufgeschlossenheit spricht

auch aus seinen Artikeln in der „Kunstzei-tung“, in der er über „Picasso und die Frauen“,für die Rekonstruktion der Dessauer Gropius-Villa, die Farbe Blau oder zuletzt das Obszönebei Goya schrieb.

Noch im Juli beeindruckte er 800 Kinder inder Regensburger Kinder-Universität, die erim Sinne von Beuys motivierte: „Die eigentli-chen Künstler, liebe Kinder, seid zunächsteinmal ihr selbst.“ Als Spezialist für dasThema Kind in der Malerei hat er sein Buchüber Runges „Hülsenbecksche Kinder“ (1987)seinen eigenen Kindern Tobias und FriederikeTraeger gewidmet.

Traegers Methode verblüfft durch die viel-fältigen Vernetzungen, die er zwischen älterer

und moderner Kunst erkannte, und die Vor-liebe für Grenzgängerschaft und Gratwande-rung zwischen den Disziplinen undWeltanschauungen. Seine Analysen zeugenvon hoher Sensibilität und prägnanter Sprach-gestaltung. Die deutsche Kunstgeschichte ver-liert mit Jörg Traeger einen ihrerrenommiertesten Gelehrten, der trotz seinesinternationalen Renommees die Bodenhaftungnie verlor. Jörg Traeger wurde am 29. Juli 2005mitten aus dem arbeitsreichen, überaus frucht-baren Leben als Forscher und Pädagogegerissen.

Hans-Christoph Dittscheid

In memoriam Prof. Dr. Adolf Lippold

Am 11. Juni 2005 verstarb Prof. em. Dr.Adolf Lippold. Er hatte von 1967 bis 1994 denLehrstuhl für Alte Geschichte an der hiesigenUniversität inne.

Prof. Lippold gehörte 1967 zu den Wissen-schaftlern der ersten Stunde an der nochjungen vierten bayerischen Landesuniversität.Von der traditionsreichen Universität Bonnkommend begann er seinen Lehrbetrieb inRegensburg noch in den Räumen des Thon-Dittmer-Palais am Haidplatz. Neben seinerwissenschaftlichen Lehr- und Forschung-stätigkeit übernahm er als Ordinarius auch ver-schiedene Aufgaben in denSelbstverwaltungsgremien der Universität(u.a. als Prodekan der PhilosophischenFakultät III 1970/71).

Die Antike hat den Erlanger Archäologen-sohn schon von Kindheit an begleitet und fas-ziniert. Und so studierte Lippold nach demEnde des 2. Weltkriegs Geschichte, Latein,Griechisch und Philosophie an den Univer-sitäten Erlangen und Göttingen und legte1950/51 das Staatsexamen für das GymnasialeLehramt in Bayern ab. 1952 wurde er mitseiner Dissertation Rom und die Barbaren inder Beurteilung des Orosius promoviert.Damit war auch der Grundstein gelegt für einwesentliches Gebiet seiner späteren For-schungen, nämlich die Spätantike mit ihrenfolgeträchtigen Auseinandersetzungen zwi-schen Heidentum und Christentum, Römernund Barbaren. Wenige Jahre später, nach seinerHabilitation im Jahre 1960, sollte sich dazuein zweiter Forschungsschwerpunkt gesellen,nämlich die Beschäftigung mit der HistoriaAugusta, einer spätantiken Sammlung vonKaiserviten. Im Rahmen dieser Forschungenpublizierte Lippold, der als ausgewiesenerSpezialist für die römische Spätzeit internatio-nale Anerkennung genoss, eine Vielzahl vonAufsätzen und Monographien. Durchauskämpferisch in der Argumentation, aber immeroffen für andere Meinungen blieb er diesem

Forschungsgebiet bis zu seinem Tode treu undwar ein leuchtendes Beispiel dafür, dass Wis-senschaft von der Diskussion und dem – auchhartnäckigen – Austausch von Meinungen lebt.

Neben seinem Wirken als Forscher standfür Lippold immer gleichberechtigt auch dieTätigkeit als Lehrer. Generationen einstigerRegensburger Studenten haben die intellek-tuell stets anregenden, keineswegs wissen-schaftlich trockenen Seminare, Vorlesungenund vor allem Exkursionen noch bestens imGedächtnis, genau so wie die menschlichwarmen Gespräche im Anschluss an die Lehr-veranstaltungen. Lust an der Wissensvermitt-lung und Freude am Umgang mit jungenMenschen waren charakteristische Züge desVaters von drei Kindern.

In Erlangen geboren blieb Lippold zwarzeitlebens seiner fränkischen Heimat treu,trotzdem identifizierte er sich, nachdem ihnsein wissenschaftlicher Werdegang an dieDonau geführt hatte, voll und ganz mit seinerneuen Heimatstadt. Nicht nur deren römischeVergangenheit war ihm wichtig, auch ihreGegenwart wollte er tatkräftig mitgestalten,daher engagierte er sich lange Jahre sowohl inder Kommunalpolitik als auch in der evange-lischen Kirchenverwaltung sehr intensiv. Auchnach seinem Umzug in ein anderes Stadtviertelwar ihm das Geschick seiner Kirchenge-meinde St. Matthäus immer noch ein Anliegen.

Soziales Engagement, Fürsorglichkeit undtatkräftiges Anpacken waren für Lippold nie-mals nur Lippenbekenntnis, weder seinerFamilie noch seinen Schüler, seinen Freundenoder seinen ehemaligen Kollegen gegenüber.Sie alle wissen, was sie verloren haben undwerden ihm stets ein treues Andenkenbewahren.

Die Universität Regensburg trauert umeinen engagierten Hochschullehrer, der ihreAufbauzeit wesentlich mitgestaltet hat.

Gerhard Waldherr

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neue Bücher

Erwin Dirscherl, Werner Trutwin,Hrsg.,

Redet Wahrheit – Dabru Emet. Jüdisch-christliches Gespräch über Gott, Messias undDekalog, Forum Christen und Juden, Bd. 4(Münster – Hamburg: LIT Verlag, 2004), 144S., ISBN 3-8258-7949-6, 16,90 Euro

Mit der Erklärung DABRU EMET eröff-neten im September 2000 vier jüdische Pro-fessoren aus den USA eine neue Phase desjüdisch-christlichen Dialogs. Dieser Agendafür das 21. Jahrhundert haben sich inzwischen300 jüdische Gelehrte aus aller Welt ange-schlossen. Zusammen mit dem Initiator derErklärung, Professor Michael Signer, habenJuden, Katholiken und Protestanten im Herbst2003 in München drei zentrale Themen bear-beitet. DABRU EMET ist in Deutschlandangekommen.

Erwin Dirscherl, Susanne Sandherr,Martin Thomé, Bernhard Wunder, Hrsg.,

Einander zugewandt. Die Rezeption deschristlich-jüdischen Dialogs in der Dogmatik

(Paderborn: Schöningh Verlag, 2004), 206S., kart., ISBN 3-506-70117-7, 29,90 Euro

Anlässlich des 65. Geburtstags des BonnerDogmatikers Prof. Dr. Josef Wohlmuth fandein Symposion statt, das sich mit der Rezep-tion des christlich-jüdischen Dialogs in derDogmatik beschäftigte.

Einander zugewandt – dieser Titel beziehtsich nicht nur auf den christlich-jüdischenDialog im Allgemeinen, nicht nur auf dasSchaffen und Lehren Josef Wohlmuths, son-dern auch auf die besondere diskursive Qua-lität der Tagungsbeiträge. Auf Vortrag folgteReplik, die sich dem vorgestellten Themazustimmend, fragend, kritisch oder weiter-führend zuwendet. Zentrale Themen sind dietrinitarische Gottesrede, die Christologiesowie die Ethik aus der Sicht der biblischenund systematischen Theologie.

Eine Besonderheit dieses Buches stellt dieErstveröffentlichung aphoristischer Texte desLyrikers Elazar Benyo¸tz dar, die er JosefWohlmuth gewidmet hat.

Christoph Dohmen, Thomas Hieke, Das Buch der Bücher. Die Bibel - Eine

Einführung, Topos plus positionen(Regensburg: Pustet, 2005), 208 S., ISBN

3-7867-8524-4, 9,90 Euro.

Der größte “Bestseller” der Weltliteraturdroht zum Buch ohne Leser zu werden, weilMenschen des 21.Jh. der Zugang zu dieserBüchersammlung fehlt. Die Einführung in diechristliche Bibel aus Altem und Neuen Testa-ment möchte einen Schlüssel und Wegweiserzur Orientierung in der Bibel an die Handgeben. Grundfragen des Werdens und Wach-sens werden ebenso behandelt wie die zumVerstehen der Texte. Ein nacherzählenderÜberblick - mit Hinweis auf zentrale Textpas-sagen - zu allen Büchern der Bibel lädt zumLesen und Leben in der Bibel ein.

Karl Hausberger,

Sterben, damit andere leben können – DerRegensburger Domprediger Dr. JohannMaier (1906 – 1945)

(Regensburg: Verlag Schnell & SteinerGmbH, 2005), 56 S., ISBN 3-7954-1758-9,9,90 Euro.

Die reich bebilderte Publikation führtMaiers Lebensweg, sein priesterliches Wirkenund vor allem sein Blutzeugnis für Regensburgvor Augen, um die Erinnerung an sein„Sterben, damit andere leben können“, vor 60Jahren wach zu halten. Besondere Aufmerk-samkeit wird im Anschluss an die Schilderungseines beruflichen Werdegangs unter der Über-schrift „Auf Konfrontationskurs mit der NS-Ideologie“ seinem Verkündigungsdienstgeschenkt.

Thomas Hieke,Die Bücher Esra und Nehemia, Neuer

Stuttgarter Kommentar Altes Testament 9/2 (Stuttgart: Verlag Katholisches Bibelwerk,

2005), 264 S., ISBN: 3-460-07092-7; 24,90Euro.

Die Bücher Esra und Nehemia beschreibenden Wiederaufbau des Tempels und der Stadt-mauer in Jerusalem nach dem babylonischenExil (6. bis 5. Jh. v. Chr.). In der Phase der Neu-konstituierung ringt das Judentum darum, reli-giöses und soziales Leben nach der Weisung(Tora) Gottes auszurichten und im schöpferi-schen Umgang mit der Tradition die drän-genden Probleme der Gegenwart zubewältigen.

Knut Wenzel,

Kleine Geschichte des Zweiten Vatikani-schen Konzils

mit Zeittafel, kommentierter Bibliographieund Register,

(Regensburg: Pustet, 2005), 260 S., kart.,ISBN 3-451-28612-2, 11,90 Euro

Beginnend mit einer kurzen allgemeinenDarstellung der Vorgeschichte des Konzils undseiner geistes-, gesellschafts- und theologiege-schichtlichen Kontexte in der Moderne, behan-delt dieses Buch ausführlich die einzelnenDokumente des Zweiten Vatikanischen Kon-zils, deren jeweilige Entstehungsgeschichteebenso wie ihren theologischen Gehalt. DieKonzilstexte lassen sich auf diese Weise rascherschließen und man erhält zugleich ein Profilihrer inneren Gedankenführung.

Michael Landthaler, Hrsg., Dermatologie und Venerologie, 5. Auflagemit 940 größtenteils farbigen Abbildungen(Heidelberg: Springer Medizin Verlag, 2005),1582 S., ISBN 3-540-40525-9, 199,95 Euro

Ziel dieser neuen Auflage ist es, mit einemklinisch relevanten, jedoch gesztrafften undreich illustrierten Text eine verlässliche Infor-mationsquelle zu realisieren, die sich primär anden Arzt in der Weiterbildung zum Hautarztsowie an Kolleginnen und Kollegen in Klinikund Praxis als verlässlicher Berater bei ihrertäglichen Arbeit wendet, aber auch Vertreternbenachbarter Fachgebiete wie Hausärzten,Internisten oder Kinderärzten als kompetenteAuskunftshilfe dienen soll.

Jürgen Schölmerich, Hrsg., Medizinische Therapie 2005/2006, 2. Auflagemit 953 Tabellen und 374 Abbildungen, davon37 in Farbe (Heidelberg: Springer-Verlag,22005), 1780 S., ISBN -10 3-540-21226-4,64,95 Euro

Der Schwerpunkt dieses Werkes liegt aufder evidenzbasierten Medizin. Jedes Kapitelstellt praxisbezogen und klar die Therapie aufBasis kontrollierter und validierter Studien inden Vordergrund und zeigt auf, welche Thera-pien experimentell oder empirisch begründetsind.

Neben den internistischen Krankheitsbil-dern werden auch andere Fachgebiete aus-führlich abgehandelt: Neurologie, Psychiatrie,Dermatologie, Notfallmedizin, Intoxikationensowie Pädiatrie.

Online-Festschrift für Prof. Dr. ImreToth

Dr. Siegmund Probst vom Leibniz-Archivin Hannover teilt mit: Zum 75. Geburtstag vonProf. Imre Toth Ende 1996 haben einige seinerFreunde und Kollegen eine Festschrift zusam-mengestellt. Eine Buchausgabe ist bisher nichterschienen, die Beiträge, ergänzt um eineBibliographie, sind aber jetzt auf einer Seitedes CNRS (Paris) ins Internet gestellt worden:

http://halshs.ccsd.cnrs.fr/halshs-00004274

Christian Erbacher,Grundzüge der Verhandlungsführung (Zürich/Singen: vdf Hochschulverlag AG ander ETH Zürich, 2005), 160 S., ISBN 3-7281-

•• siehe Seite 35

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•• Fortsetzung von Seite 34

2937-2, 29,80 EuroDas Buch richtet sich an Praktiker, Studie-

rende und Lehrende, die erfolgsorientiert kom-munizieren und verhandeln lehren und lernenwollen. Es bietet eine bisher einzigartige syste-matische Darstellung des Gegenstands „Ver-handlungsführung“ auf wissenschaftlicherGrundlage.

In neun Kapiteln klärt es Begriffe und Zieleund stellt Methoden zur Vorbereitung, Durch-führung und Analyse von Verhandlungen vor.Es verbindet dabei handlungsorientierte Kon-zepte mit wirtschaftswissenschaftlichenModellen, sozialpsychologischer Forschung,Anwendungen rhetorischer Kommunikationbis hin zu Erkenntnissen interkultureller For-schung, die auch von Lehrstühlen an der Uni-versität Regensburg stammen. Eingerahmtwird das Ganze durch eine Einleitung undabschließende Bemerkungen zur Entwicklungvon Verhandlungskompetenz.

Peter Philipp Riedl, Epochenbilder – Künstlertypologien.

Beiträge zu Traditionsentwürfen in Literaturund Wissenschaft 1860 bis 1930, Das Abend-land; Neue Folge 33. Forschungen zurGeschichte europäischen Geisteslebens (hrsg.V. Eckhard Heftrich)

(Frankfurt am Main: Verlag Vittorio Klos-termann, 2005), 804 S., ISBN 3-465-03410-4,109,- Euro.

Epochenbilder und Künstlertypologiensind als Teil der Erinnerungskultur dasErgebnis komplexer historischer Prozesse. DieKanonisierung kultureller Leitvorstellungenbildet entsprechende Traditionen als ver-pflichtendes Erbe mit identitätsstiftendemCharakter aus. Traditionsentwürfe zeichnenganz allgemein Bilder der Vergangenheit fürdie Gegenwart mit Blick auf die Zukunft. Siechangieren dabei, je nach Standpunkt desBetrachters, zwischen Identifikationsmuster,künstlerischer Inspirationsquelle und histori-stischer Erstarrung. Die Reflexion über Tradi-tion schließt auch die PhänomeneTraditionsbruch und Traditionsnegation ein,die wiederum die Macht eines vorherr-schenden Kanons herausfordern.

Formen und Strukturen von Traditionsent-würfen dieser Art gilt das Interesse der Studie,die sich der vielschichtigen literarischen,ästhetischen, kunstphilosophischen, wissen-schaftlichen und bildungsgeschichtlichen Aus-einandersetzung mit der kulturhistorischenBedeutung von Antike, Mittelalter und Renais-sance im späten 19. und frühen 20. Jahrhundertwidmet.

Termine auch im Internet

Die jeweils aktuellen Termine entnehmenSie bitte dem Veranstaltungskalender der Uni-versität Regensburg im Internet unter:http://www.uni-regensburg.de/Universitaet/Veranstaltungskalender/

bitte vormerken

Konzerte des Kammerorche-sters und des Universitätsor-chesters

Das Kammerorchester der UniversitätRegensburg gibt 2005 noch zwei Konzerte.Am 27. Oktober (20 Uhr, Audimax) werdenWerke von Corelli und Albinoni sowie dieStreicherserenade von Tschaikowsky darge-boten. Am 24. November (20 Uhr, Audimax)gibt das Orchester Werke von Bach undHaydn. Am Sonntag, dem 4. Dezember (17Uhr, Audimax), lädt das Universitätsorchesterzum traditionellen Familienkonzert ein.

Konzert-Abos s. Artikel S. 14.

Dies academicus 2005

Wie in jedem Jahr findet der Dies acade-micus am 2. Samstag im November statt, alsoam 12. November 2005 um 10 Uhr im Audi-torium Maximum.

Die Mitglieder und Freunde der Universitätsind herzlich eingeladen.

Programm: Begrüßung durch den Rektor Prof. Dr. Alf Zimmer

Festvortrag von Prof. Dr. Achim GöpferichLehrstuhlinhaber für Pharmazeutische

Technologie der Universität Regensburg,"Über die Kunst des Verpackens in der Phar-mazie - Drug Delivery, Targeting und MagicBullets"

Grußwort durch Wolfgang Dehen, Vor-standsvorsitzender der Siemens VDO Auto-motive AG

Unterzeichnung der Patenschaftsvereinba-rung mit Siemens VDO und der UniversitätRegensburg

Verleihung des Habilitationspreises derFreunde der Universität Regensburg durchihren Vorsitzenden, Herrn Alfons Metzger

Verleihung der Förderpreise des Vereins derehemaligen Studierenden der UniversitätRegensburg durch seinen Vorsitzenden, Prof.Dr. Reinhard Wirth

Musik:William Byrd (arr. G. Buckland): The Bells,Gustav Holst: St. Paul's Suite

Kammerorchester der Universität Regens-burg, Leitung: UniversitätsmusikdirektorGraham Buckland

Im Anschluss an die FestveranstaltungEmpfang im Foyer

“Anders, oder doch nicht?”Fremdbilder und Selbstbilder von Jugendli-chen in Tschechien, Polen und Deutschland

Am Montag, dem 21.November 2005, 17.00Uhr wird im Foyer des PT- Gebäudes der Uni-versität die Ausstellung „Anders, oder dochnicht“ eröffnet. Basierend auf Ergebnissen desForost- Forschungsprojektes „Fremdbilder undSelbstbilder von Jugendlichen in Tschechien,Polen und Deutschland“ werden drei Lebensbe-reiche Jugendlicher inszeniert: Familie, Freizeitund Schul- und Berufsausbildung. Das Ausstel-lungskonzept wurde von Studierenden des Ost-West-Studiengangs und der VergleichendenKulturwissenschaft zusammen mit Anita Unter-holzner M.A. erstellt. Alle Interessierten sindherzlich eingeladen!

6. Akrobatikfestival

Am Wochenende vom 13. bis zum 15.Januar 2006 findet das 5. Akrobatikfestivalam Sportzentrum der Universitaet Regens-burg statt.

(Details in der Dez.-Ausgabe der U-Mail!)

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Irgendwo beginnt immer ein neuerTag

Mehr zum Thema? Wir halten Sie gerne auf dem Laufenden:BMW AG,Abt. Information,Postfach 50 02 4480972 München

Wo immer auf der Welt Sie morgens aufstehen – bei BMWist man schon wach. In South Carolina ist es sieben Uhrmorgens: Schichtbeginn im amerikanischen BMW Werk.Zwischen der Tochtergesellschaft Designworks inKalifornien (dort ist es vier Uhr morgens) und dem BMWDesign-Zentrum in München übermitteln Computer Ideenfür das Auto von morgen. In Brasilien ist es zehn Uhr:Man diskutiert eine neue Werbekampagne. Im britischenMINI-Werk in Oxford ertönt um zwölf das Mittagssignal.Im niederbayerischen Werk Dingolfing beginnt zu diesemZeitpunkt bereits die Spätschicht. Im südafrikanischenBMW Werk ist es14Uhr,während das Büro Moskau– hierist es bereits 15 Uhr – russische Journalisten zu einerFahrzeugpräsentation einlädt. In Dubai, im BMW Zentrumfür den Mittleren Osten, ist es 16 Uhr,die Hitze des Tagesklingt langsam ab. In den Montagewerken in Thailand undMalaysia wird bereits Feierabend gemacht, in Hongkong ist es um 20 Uhr längst dunkel, und in Tokio beginnt um21 Uhr schon das Nachtleben. Bei BMW Australia inMelbourne ist Mitternacht nur noch eine Stunde entfernt,während für den BMW Importeur auf den Fidji-Inseln der neue Tag bereits begonnen hat.

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