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HERRENBERG REGIONALBERICHT 2014

RegionalbeRicht 2014...Wohlfühlabende mit Massage oder Gesichtsmasken. Ebenfalls interessante – da aktuelle – The-men waren Alkohol- und Sucht-mittelkonsum, Ess-Störungen

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HerrenbergRegionalbeRicht 2014

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Inhalt

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InhaltsverzeIchnIs

vorwort � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 4Dezentrale Mädchenwohngruppe herrenberg � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 6täter-Opfer-ausgleich � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 10suchthilfezentren der Diakonie im landkreis Böblingen � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 11Projekt story telling � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 15Mobile Jugendarbeit herrenberg� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 18Profilpass herrenberg � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 20Wohngruppe für junge erwachsene in der verselbstständigung � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 22schulsozialarbeit in herrenberg � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 25sozialpädagogische tagesgruppe herrenberg � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 26seminarhaus Jagsttal � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 29Impressum � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 30

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VorwortLiebe Leser und Leserinnen,

wir, der neue Vorstand des Vereins für Jugendhilfe e. V. möchten uns Ihnen kurz persönlich vorstellen.

Das Jahr 2014 war ein Jahr des Umbruchs mit prägenden Veränderungen.

Der Vorstand ist im Berichtsjahr sukzessive erneuert worden. Seit Dezember 2013 führt Maria Stahl den Vorstandsvorsitz. Sie war be-reits viele Jahre im Unternehmen Leiterin der Personalabteilung / EDV.

Im Februar 2014 wurde Harald Poksans in den Vorstand für den Bereich der Jugendhilfe beru-fen. Er leitete davor den Bereich der stationären/teilstationären Jugendhilfe.

Ergänzt wurde der Vorstand für die Suchthilfe im September 2014 durch Reiner Bundschu, der langjährig in der ambulanten Suchthilfe beschäftigt war.

harald Poksans Fachvorstand Jugendhilfe

Maria stahl vorstandsvorsitzende

reiner Bundschu Fachvorstand suchthilfe

harald Poksans Fachvorstand Jugendhilfe

Maria stahl vorstandsvorsitzende

reiner Bundschu Fachvorstand suchthilfe

vorwort

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Der neue Vorstand steht vor neuen Herausforderungen. Große Aufgaben sind in der Jugendhilfe und in der Suchthilfe zu meistern.

Neue Strukturen wurden einge-führt, Hierarchien abgeflacht und Prozesse optimiert. Wir befinden uns weiter auf dem Weg zu einem modernen Dienstleistungsunter-nehmen, das einen exponierten Platz für soziale Arbeit in den Bereichen Jugend- und Suchthilfe einnimmt.

Wir möchten uns ganz herzlich bei unseren Mitarbeitern, unse-ren Mitgliedern unserem Verwal-tungsrat und selbstverständlich auch bei unseren Kostenträgern für die gute und unterstützende Zusammenarbeit bedanken.

Und nun freuen wir uns Ihnen un-seren Regionalbericht zu überrei-chen. Weitere Berichte finden Sie auf unserer Homepage.

Mit den herzlichsten Grüßen

Maria stahl vorstandsvorsitzende

harald Poksans Fachvorstand Jugendhilfe

reiner Bundschu Fachvorstand suchthilfe

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Dezentrale MäDchenwohngruppe herrenbergDie DWG Herrenberg bietet sechs vollstationäre Plätze für Mädchen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren nach § 34 SGBVIII, bei Bedarf auch über § 41 SGB VIII für junge Voll-jährige� Auch eine Aufnahme von Mädchen, bei denen eine seelische Behinderung (nach § 35 a SGV VIII) besteht oder droht, ist möglich� Ebenfalls bietet die DWG Herrenberg einen Platz zur Inobhutnahme gem� § 42 SGB VIII�

Der Alltag in der Wohngruppe und die pädagogischen Interven-tionen werden durch eine mäd-chenspezifische Perspektive gelei-tet, wodurch die Wohngruppe von den Jugendlichen als Schutzraum erlebt werden kann.

Der Aufenthalt in der Wohngrup-pe ist für Mädchen konzipiert, die in der Familie, in der Schu-le oder in ihrem Lebensfeld so viele Schwierigkeiten erleben, dass Hilfe von außen notwendig wird. Die Problembelastungen im Herkunftsmilieu sind hoch und/oder die Verhaltensauffälligkeiten und Entwicklungsstörungen bzw. -verzögerungen sind vielfältig und gravierend, so dass eine ambulante oder teilstationäre Betreuung nicht mehr ausreicht. Sowohl Auffälligkeiten im Ver-halten der Jugendlichen als auch Gegebenheiten in ihrem sozialen Umfeld können eine Aufnahme in die Wohngruppe notwendig machen.

Die Betreuungsdauer ist abhän-gig vom Entwicklungsstand der Jugendlichen bzw. der Stabilität des familiären Systems und wird dementsprechend individuell im Hilfeplangespräch gem. § 36 SGB VIII mit allen Beteiligten festge-legt. Am Ende der Hilfe soll die

Rückführung in den elterlichen Haushalt oder die Verselbständi-gung der Jugendlichen stehen.

Die BewohnerinnenNach einem eher wechselhaften ersten Jahr des Bestehens der Wohngruppe – gezeichnet durch sowohl personelle als auch kon-zeptionelle Veränderungen – ist im Berichtsjahr deutliche Konti-nuität eingekehrt. So war es dem Team der Wohngruppe möglich, die Wohngruppe sowohl im Land-kreis als auch über die Kreisgren-zen hinaus als angefragten und verlässlichen Partner zu imple-mentieren. Die Wohngruppe star-tete im ersten Quartal des Jahres noch mit einer Belegung von 40% der vollstationären Plätze nach § 34 SGB VIII, konnte im Ge-genzug aber die freien Plätze mit teilweise bis zu drei gleichzeitigen Inobhutnahmen nach § 41 SGB VIII belegen. Auffällig war insbe-sondere in der ersten Jahreshälf-te, dass die Wohngruppe mehrere langfristige Inobhutnahmen – in

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zwei Fällen bis zu einer Dauer von 6 Monaten hin – zu verzeich-nen hatte. Dies war in dem einen Fall dem Umstand geschuldet, dass die Sorgeberechtigten eine Umwandlung der Hilfe durch Unterschrift des Jugendhilfean-trages aufgrund eigener psycho-sozialer Schwierigkeiten nicht geben konnte. Im anderen Fall wurde in Absprache mit Vormund und Sozialem Dienst auf eine Umwandlung zur Festaufnahme verzichtet, da sich im vorherge-henden Hilfeverlauf in anderen Wohngruppen herausgestellt

hatte, dass sich unverbindlichere Strukturen für dieses Mädchen als hilfreicher erwiesen.

Auch anderweitig hatte das Team der Wohngruppe immer im Blick, dass im Rahmen der geschaf-fenen Strukturen trotzdem die Individualität jeder einzelnen Bewohnerin berücksichtigt wer-den konnte. Hierdurch wurde es möglich, für die Mädchen ein passendes, da flexibles Hilfeset-ting zu schaffen um den unter-schiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Getragen wird dieses

Konzept von dem seit Beginn der Wohngruppe verankerten Phasenmodell. Mit Einzug in die Wohngruppe startet die Bewoh-nerin in der Eingewöhnungsphase und kann – je nach Entwicklungs-schritten und Verhalten – in ihrer eigen benötigten Zeit drei weitere Phasen mit unterschiedlichen An-forderungen als auch Privilegien durchlaufen. Die Bewohnerinnen können hierdurch auch erfahren, dass sie durch positives Verhalten mehr erreichen.

Die pädagogischen und fachli-chen Anstrengungen wurden dem Team dahingehend belohnt, dass die zweite Jahreshälfte mit einer Belegung von durchschnittlich 90 Prozent der vollstationären Plätze nach § 34 SGB VIII beendet wer-den konnte.

MitarbeiterinnenAuch das Team der Wohngruppe hat sich im Berichtsjahr gefestigt. Nachdem Anfang des Jahres eine Kollegin aus gesundheitlichen Gründen das Team verlassen hat,

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konnte diese Stelle Mitte Februar mit einer neuen Kollegin besetzt werden. Im September kehrte eine Kollegin aus ihrer Elternzeit mit 50% zurück. Dies war mög-lich, da eine weitere Kollegin aus privaten Gründen zeitgleich eben-falls auf 50 Prozent reduzierte. Somit besteht das Team aktuell aus zwei Sozialpädagoginnen (100 + 80%), vier Erzieherinnen (100, 80 und 2x50%), einer Stu-dentin an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, sowie einer Hauswirtschafterin zu 20%.

Das Jahr im BlickDas Jahr selber war für die Bewohnerinnen geprägt durch verschiedene Ausflüge, Aktio-nen und Feierlichkeiten. Neben Aktionen wie Bowling, Schwim-men oder Eislaufen wurden von den Bewohnerinnen besonders die Reitausflüge geschätzt, die durch in der Nähe ansässigen Reiterhöfe durchgeführt wur-den. Ein besonderes Highlight in diesem Jahr war die Osterfreizeit

im Bildungs- und Freizeitzentrum Baden-Powell-Haus in Gengen-bach-Bergach, deren Abschluss mit einem Ausflug in den Euro-papark gewürdigt wurde. In den Sommerferien wurde anhand der Wünsche der Bewohnerinnen als Ferienprogramm wöchentlich ein größerer Ausflug angeboten wie z.B. Hochseilgarten oder auch einen Tagesausflug an den Bodensee inklusive Besuch des Affenbergs.

Die thematischen Gruppenabende wurden dazu genutzt, an ver-schiedenen Themen zu arbeiten. Neben Basteln, Malen, Spielen und Backen freuten sich die Be-wohnerinnen insbesondere über Wohlfühlabende mit Massage oder Gesichtsmasken. Ebenfalls interessante – da aktuelle – The-men waren Alkohol- und Sucht-mittelkonsum, Ess-Störungen sowie der Besuch der Jugend-sachbearbeiterin der Polizei Her-renberg Frau Pinkwart, die gedul-dig Fragen der Bewohnerinnen zu

ihrem Arbeitsalltag beantwortete und mit ihnen auch das Verfahren von bei der Polizei eingehenden Vermisstenmeldungen besprach. Gerne angenommen haben die Bewohnerinnen auch das Projekt „Lebensbuch“ einer Praktikan-tin, die sich in der Ausbildung

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zur Erzieherin befindet. In die-sem mehrere Gruppenabende übergreifenden Projekt hatten die Bewohnerinnen die Möglich-keit, verschiedene Aspekte ihrer Biografie als auch ihrer Persön-lichkeit genauer anzuschauen, zu reflektieren und in einem eigenen „Buch“ festzuhalten.

Zum Ausklang des Jahres wurden Eltern, Familie, Freunde, Koope-rationspartner sowie die Kollegen im Haus zum Adventstee ein-geladen, zu welchem es selbst gebackene Plätzchen, Kuchen und Punsch gab. Ebenfalls fast schon traditionell wurde die wohngrup-peninterne Weihnachtsfeier mit allen Bewohnerinnen und Mitar-beiterinnen mit einem leckeren Raclette, Geschenken für alle und einem fast nicht enden wollenden Spieleabend gefeiert.

ausblick und DankAuch 2015 wird das Team der Wohngruppe weiterhin daran ar-beiten, die Wohngruppe im Land-kreis als auch darüber hinaus zu etablieren. Ein Schwerpunkt wird unter anderem auf eine Neu-strukturierung der thematischen Gruppenabende gelegt, die zu-künftig in Form von über mehrere Wochen andauernden Modulen organisiert werden soll.

Das Team der Wohngruppe be-dankt sich für das im letzten Jahr in sie gesetzte Vertrauen und freut sich auf eine weiterhin gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Bewohnerinnen und ihren Sorgeberechtigten sowie allen internen und externen Kooperati-onspartnern im neuen Jahr.

www.verein-fuer-jugendhilfe.de/dwgherrenberg

M e h rI n F Oh I e r

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täter-opfer-ausgleichDer Täter-Opfer-Ausgleich ist für jugendliche und heranwachsende Menschen im Landkreis Böblingen eine Möglichkeit, für Gesetzes-übertretungen gerade zu stehen.

In einem persönlichen Gespräch können sie gegenüber den von ihren Handlungen betroffenen Menschen Reue zeigen und den Willen, es in Zukunft besser zu machen.Geschädigten gibt der TOA die Möglichkeit aktiv im Strafverfahren mitzuwirken und ihre Interessen und Bedürfnisse gegenüber dem Beschuldigten zu vertreten.

Mit fachlicher Begleitung wird in Einzelgesprächen und einem gemeinsamen Gespräch über den entstandenen Schaden und/oder über Verletzungen von Leib und Seele gesprochen. Es wird nach Möglichkeiten gesucht, diese durch aktive Wiedergut-machungshand-lungen zu heilen.

Das Ziel ist, dass der durch die Straftat entstandene Konflikt wie-der befriedet und für die Beteilig-ten abgeschlossen werden kann.

Fallbeschreibung:Die Geschädigte (16 J.) verteilt an ihre Klassenkameradinnen gefundene Zigaretten. Hierbei beleidigt sie diese „aus Spaß“. Die Beschuldigte (17 J.) kommt hinzu und möchte ebenfalls eine Zigarette. Diese bekommt sie von der Geschädigten, welche sie auch- wie die Kameradinnen zu-vor- „aus Spaß“ mit „du Schlam-pe“ beleidigt.

Die Beschuldigte schlägt darauf-hin unvermittelt der Geschädigten mit der rechten Faust ins Gesicht; hierbei wird die Geschädigte im Bereich des linken Jochbeins getroffen. Gleich darauf holt die Beschuldigte nochmals aus und schlägt mit der Faust gegen das linke Ohr der Geschädigten.

Die Geschädigte versucht sich zu wehren und bekommt nochmals einen Schlag gegen die Nase. Sie geht dann zu Boden.

Zwei Mitschüler gehen dazwi-schen. Die Eltern beider Jugendli-cher stellen Strafantrag.

Wie es in diesem Fall mit Hilfe �des Täter-Opfer-Ausgleiches zu einer Wiedergutmachung kommt, lesen sie auf unserer Homepage.

Dort finden Sie auch fortlau-fend Informationen, Jahres-berichte, Befragungen und Falldokumentationen.

www.verein-fuer-jugendhilfe.de/toa

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tOa | suchthilfezentren

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suchthilfezentren Der Diakonie iM lanDkreis böblingenDer Verein für Jugendhilfe und der Evangelische Diakoniever-band Böblingen betreiben ge-meinsam vier Suchthilfezentren. Sie befinden sich in den Städten Böblingen, Herrenberg, Leonberg und Sindelfingen.

aufgaben | zielgruppen Wir bieten Information, Be-ratung und Behandlung für Menschen mit riskantem oder abhängigem Konsum von Alko-hol, Drogen, Medikamenten und bei pathologischem Glücksspiel (einschließlich so genannter Computerspielsucht).

Wir sind ebenfalls Ansprech-partner für Angehörige und Bezugspersonen von abhängigen Menschen und arbeiten eng mit Selbsthilfegruppen zusammen.

entwicklung der Problematik | hilfeangebotAbhängige Menschen werden nur gering öffentlich wahrgenom-men. Dennoch leben im Land-kreis Böblingen nach Aussagen der Suchtforschung mindestens 18.500 abhängige Erwachsene (18 - 64 Jahre). Dabei erfasst dieser Schätzwert noch gar nicht jene Menschen, die problematisch konsumieren bzw. spielen.

Bei diesem Umfang haben wir in der Suchtberatung nie Mangel an Hilfenachfrage seitens betroffener Familien. Zu uns kommen vor al-lem diejenigen, die aktuell einen triftigen Grund haben, z.B. indem Arbeitsplatz, Führerschein und Partnerbeziehungen in Gefahr sind.

angebote | arbeitsbereichePrävention und FrühinterventionDer Präventionsbeauftragte des Landkreises und die Polizei führen die meisten universellen Maßnah-men durch. Wir leisten Maßnah-men für bestimmte Zielgruppen (selektive Prävention) oder beteiligen uns bei bestimmten Themen (z. B. Drogenkonsum in der Schule).

Unsere angebote:Elternabende an Schulen �Exkursionen von Schulklassen �in die SuchtberatungSchulung von Multiplikatoren �(Lehrkräfte, Erzieherinnen, pädagogische Fachkräfte)Frühintervention bei �riskant konsumierenden jungen MenschenÖffentlichkeitsarbeit �

www.verein-fuer-jugendhilfe.de/toa

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12Kontaktaufnahme | Beratung | vermittlungSuchtberatung im JobcenterViele Menschen, die Arbeitslosen-geld II (ALG II) erhalten, haben Suchtprobleme. Eine intensive Zusammenarbeit mit dem Fall-management der Jobcenter ist selbstverständlich. In jedem Jobcenter des Landkreises ist möglichst wöchentlich eine Fach-kraft der Suchthilfezentren vor Ort. Hierdurch wird den dortigen „Kunden“ die Kontaktaufnahme zu uns erleichtert.

aufsuchende Suchtberatung in der Vollzugsanstalt StuttgartIn der Justizvollzugsanstalt Stuttgart suchen wir inhaftierte Abhängige auf, die zuletzt im Landkreis Böblingen lebten. Eine Inhaftierung erleben fast alle als tiefen Einschnitt. Solche Krisen sind immer eine große Chance, dass Menschen ihr Leben neu ausrichten.

onlineberatung Dies bedeutet nicht, dass wir ständig „online“ wären, sondern bezeichnet eine anonyme Web-mailberatung über das Portal der Evangelischen Internetberatung (www.evangelische-beratung.info). Für viele Ratsuchende ist es inzwischen selbstverständlich, auf diesem Weg Kontakt aufzu-nehmen. Inhaltlich sind diese Kontakte mit einer persönlichen Beratung oft vergleichbar.

offene Sprechstunden, terminvereinbarungIn allen Suchthilfezentren be-kommen Ratsuchende zeitnah - i. d. R. innerhalb einer Woche - die Möglichkeit zu einem per-sönlichen Kontakt. Nach unseren Erfahrungen ist es für unsere Klienten sehr wichtig schnell diesen ersten Kontakt zu haben, auch wenn wir uns oft noch nicht intensiv kümmern können.

VermittlungAbhängige, die sich für eine Suchtbehandlung entscheiden, unterstützen wir auf ihrem wei-teren Weg dorthin. Dies kann viele Leistungen beinhalten: Antragshilfen, Klärung leistungs-rechtlicher Fragen, Kooperation mit anderen Stellen, Einbezug des familiären Systems und des Arbeitgebers, Klärung juristischer Fragen und anderes mehr. Da es mit einer Suchtbehandlung alleine selten getan ist, entwickeln wir gemeinsam mit den Betroffenen nach Möglichkeit ein langfristiges „Ausstiegskonzept“.

suchthilfezentren

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13Intensive Betreuung | BehandlungPsychosoziale beratung bei SubstitutionMenschen mit einer Opioidabhän-gigkeit (Heroin, Methadon, u. a.) werden im Landkreis sehr gut erreicht. Dies ist darauf zurück zu führen, dass diese Abhängigen hier überwiegend bei niedergelas-senen Suchtmedizinern in Be-handlung sind. Die Ärzte weisen uns ihre Patienten verbindlich zur psychosozialen Betreuung zu.

Viele Substituierte, die bei uns beraten werden, sind Eltern. Wir arbeiten in diesen Fällen eng mit den Jugendämtern zusammen. Dies dient dem Kinderschutz und eröffnet den Eltern ebenso Entwicklungschancen.

ambulante Rehabilitation Dies ist das Behandlungsangebot der Suchthilfezentren für abhän-gige Menschen. Es erfolgt im Auf-trag der Deutsche Rentenversi-cherung oder der Krankenkassen. Aufgenommen werden können Menschen, die von Alkohol oder Drogen abhängig sind.

Die Behandlung vor Ort stellt an die Teilnehmerinnen und Teilneh-mern hohe Anforderungen. Wir überprüfen vor einer Aufnahme, ob sie eine hinreichende Chance haben, die Maßnahme erfolgreich abzuschließen. Maßgeblich für unsere Prüfungen sind die Krite-rien der Deutschen Rentenversi-cherung Bund: Vor allem sollten die Teilnehmer aktiv mitarbeiten können und eine ausreichende Fähigkeit zur Abstinenz haben.

ambulante nachsorgeNach einer stationären Suchtre-habilitation bieten wir eine sozi-alpädagogische Nachbetreuung an. Eine vollständige berufliche und soziale (Re-)Integration ist das Ziel. Indem stationäre Suchtrehabilitationsmaßnahmen in ihrem Umfang zeitlich inzwi-schen auf ein Minimum reduziert wurden, erhalten fast alle Re-habilitanden eine so genannte „Nachsorgeempfehlung“ von ihrer Rehabilitationseinrichtung.

Kooperation | Förderung selbsthilfeangeboteIm Landkreis gibt es außerge-wöhnlich viele Selbsthilfegrup-pen bei Sucht. Fast alle arbeiten mit uns auf unterschiedliche Art zusammen. Für uns sind sie eine große Bereicherung. Wir unter-stützen die Suchtselbsthilfe im Rahmen unserer Möglichkeiten: Stellen Räume zur Verfügung, werben für die Teilnahme in der Gruppe, beraten die Gruppen-leitungen, etc. Einmal im Jahr veranstalten wir für alle Gruppen-leitungen einen Fortbildungstag, der von ca. 40 Teilnehmern/innen genützt wird. Neben den dort durch Vorträge und in Workshops vermittelten Informationen ist die Begegnung der Gruppen unterei-nander wichtig.

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Die Suchtselbsthilfe ist inhalt-lich „bunt“: Es gibt Gruppen für Abhängige von Alkohol, Drogen, Spielsüchtige, allein stehende Ab-hängige, Partnerinnen und Part-ner von abhängigen Menschen, die Elternkreise, eine Gruppe für Menschen mit Führerscheinprob-lemen und andere mehr.

Zum Teil differiert die „Gruppen-kultur“ erheblich: Wie klar müs-sen sich die Mitglieder zur Abs-tinenz entschieden haben? Wie regelmäßig sollte die Teilnahme erfolgen? Ist es in Ordnung, wenn in die Gruppen jemand verpflich-tend geschickt wird? u. s. w.

Wir Profis bemühen uns den Überblick über die ver-schiedenen Gruppen zu behalten. Wer eine Gruppe sucht kann sich deshalb gerne an das zuständige Suchthilfezen-trum wenden.

www.verein-fuer-jugendhilfe.de/shz

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suchthilfezentren | story telling

statistik2014 2013

PräventionVeranstaltungen 33 31

Teilnehmer daran 615 326

Beratung/Vermittlung/BetreuungBetreuungen mit 2 und mehr Kontakten 1288 1392

Klienten mit einmaliger Beratung 447 436Vermittlung in Rehabilitation 152 169

Intensive Betreuung/BehandlungPsychosoziale Betreuung bei Substitution 234 206

Ambulante Rehabilitation 41 32Ambulante Nachsorge 78 73

Förderung/Vernetzung SelbsthilfeSelbsthilfegruppen und Elternkreise 30 30

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projekt story tellingErfolgreiche Menschen mit inter-essanten Berufsbiografien erzäh-len im Rahmen dieses Projektes von Ihrem Werdegang an Schulen in Böblingen | Sindelfingen und der Umgebung.

Das Projekt mit Laufzeit bis Ende 2015 erreichte im Berichtsjahr mit um die 600 Schüler und Schülerinnen in 20 Story Telling Workshops.

Auf Grund des regionalen Erfol-ges der Methode wurde in diesem Jahr mehrfach Workshops auch außerhalb des Landkreises und in unterschiedlichen Kontexten angefragt.

Neben der alltäglichen Öffentlich-keitsarbeit durch die Bewerbung der besonderen Events (Buch, Film, Flyer) gab es im Berichts-jahr noch ein paar besondere Anfragen und Ereignisse, die dem Projekt eine ganz spezielle Bühne gaben.

Hier eine Liste in chronologischer Reihenfolge.

ausstellungseröffnungDie Integrationsbeauftragte von Sindelfingen hat gemeinsam mit dem Jugendmigrationsdienst eine Ausstellung im Rathaus zum The-ma „Anders? Cool!“ organisiert.

Im Rahmen der Eröffnungsfeier haben neben den Verantwort-lichen und Herrn Oberbürger-meister Dr. Vöhringer auch der Projektkoordinator Coquelin zusammen mit einem Story Teller in Interviewform das Projekt vorgestellt.

Ein Story Teller wurde ebenfalls zu diesem Anlass als Breakdancer von der Integrationsbeauftragten engagiert.

Filmpremiere im landratsamtAls besonderes Highlight gleich zu Beginn des Jahres ist sicherlich die Filmpremiere zu nennen. Hier waren neben diversen Amtslei-tern auch der Erste Bürgermeis-ter der Stadt Böblingen, die Inte-grationsbeauftragten der Städte Böblingen und Sindelfingen und die Geschäftsführerin des Kreis-jugendringes als Gäste vor Ort. Herr Coquelin leitete durch den Abend und gab eingangs einen

www.verein-fuer-jugendhilfe.de/shz

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Überblick über den aktuellen Projektverlauf und die Gedanken hinter und zum Film.

Frau Monauni moderierte noch eine Gesprächsrunde aus Story Tellern und Lehrern über de-ren Resümee aus einem Jahr Projektlaufzeit.

Eine Bauchtanzeinlage lockerte auf und die Vorführung des Fil-mes mit anschließenden Snacks und Getränken rundeten den Abend ab.

repräsentation in schwedenHerr Coquelin wurde als Vertreter für die Stadt Sindelfingen auf ein internationales Meeting von Euro Towns nach Eskilstuna/Schwe-den gesandt und konnte dort an mehreren Stellen auf das Projekt Story Telling und die bisherigen Erfolge hinweisen. Insgesamt gab es von mehreren Teilnehmern Interessensbekundungen. Aktuell wird sondiert über welche Töpfe ein erweiterter Input in diesem Zusammenhang möglich sein kann. Besonders interessierte Länder waren hier: Belgien, Nie-derlande, Schweden und Spanien.

vorstellung des Projekts im arbeitskreis „runder tisch Integration“Auf Anfrage wurde das Projekt im Arbeitskreis „Runder Tisch Integration“ in Leonberg vorge-stellt. Neben der inhaltlichen und methodischen Vorstellung gab es Anfragen über die Möglichkeiten der Teilhabe und Flyer wurden verteilt.

Kooperation suchthilfezentrenBei einem Kooperationstermin mit Kollegen aus den Suchthilfezen-tren des Landkreises Böblingen wurde eine eventueller Einsatz der Methode Story Telling auch im Be-reich der Suchtprä-vention erörtert.

Sollten hier weitere nennens-werte Erkennt-

story telling

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nisse hervorgehen finden diese im nächsten Bericht Erwähnung.

landeskriminalamtDurch die Erwähnung des Pro-jekts im Vereinsinternen News-letter gab es eine Anfrage vom Landeskriminalamt auf einer Dienstbesprechung die Methode und das Projekt vorzustellen. Dies geschah am 25.06.2014 in Wertheim.

BuchprojektDie Arbeit am projektbegleiten-den Buch „Vom Weggehen, Ankommen und Bleiben�“ hat begonnen.

Alle Story Teller wur-den mitt-lerweile interviewt, allerdings steht das endgül-

tige Layout und der Druck noch aus. Wir gehen davon aus, dass das endgültige Buch gegen Mitte | Ende des Jahres 2015 vorliegt.

Zur Veröffentlichung werden Wer-be- und Öffentlichkeitswirksame Lesungen inklusive Story Telling Einheiten in der Region geplant und durchgeführt.

FotoprojektAls Teil des Buches gab es ein kleines Fotoprojekt. Hier wurden alle Story Teller mit einem Objekt abgelichtet, was in starkem Bezug

zu ihrer Biographie steht.

Das Objekt gibt Kraft erinnert an Stärken oder Schwächen oder gefällt einfach.

Die Ergebnisse des Fotopro-jektes werden im Buch an den Kapitelanfängen zu se-hen sein und so die einzelne Biographie einläuten.

www.verein-fuer-jugendhilfe.de/storytelling

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Mobile jugenDarbeit herrenbergWohnungslosigkeit Jugend-licher und junger Erwachse-ner – Mobile Jugendarbeit Herrenberg

Die Betroffenen standen in vie-len Fällen quasi mit „gepackten Koffern“ vor der Tür der MJA. Die langfristige Beziehungsarbeit und der Bekanntheitsgrad der Mitar-beiter waren in diesen Fällen aus-schlaggebend, dass die Betroffe-nen den Mut fanden, sich an sie zu wenden und mit ihrer Situation nicht alleine gelassen waren.

Aber auch Einige, bis dahin unbekannte Jugendliche, kamen aufgrund von „Empfehlungen“ von Freunden zur MJA. Wichtige Aufgabe der MJA waren hierbei, das Auffangen der Betroffenen (v. a. emotional) und der Bei-stand in Form von Beratung.

Es war wichtig, den Jugend-lichen und Heranwachsenden eine Struktur zu geben, wie es weiter gehen kann, gemein-sam Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln, aber auch Alternati-ven, Möglichkeiten und Grenzen aufzuzeigen.

Nur durch eine genaue Betrach-tung der Situation im Einzelfall, war es den Mitarbeitern der MJA möglich zu ermitteln, welche verschiedenen Parteien involviert sind, wo die Ursachen des Prob-lems liegen, wo es eventuell Res-sourcen gibt und schlussendlich

eine Einschätzung der Gesamtsi-tuation vorzunehmen.

Erst dann konnte eine weitere sinnvolle Vorgehensweise ab-geklärt werden. Hierbei war die Kooperation mit anderen Ein-richtungen und Institutionen ein wichtiger Bestandteil des Vorgehens.

Natürlich erfolgte auch Abklä-rung von Seiten der MJA, ob eine Schlichtung des Konflikts mit den Eltern realistisch und praktikabel ist. Gegebenenfalls wurde ein ge-meinsames Schlichtungsgespräch

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geführt, bei dem die MJA vermittelte.

Im Zuge der Hilfe sind in einigen Fällen Probleme aufgetreten, wel-che die Arbeit der Mitarbeiter der MJA erschweren. Hierzu zählten:

Unklarheit, ob Ansprüche auf �Leistungen bspw. vom Job-Center oder des Jugendamtes bestehen bzw. geltend gemacht werden könnenungeklärte Zuständigkeiten �aufgrund ausländischer Herkunft des Betroffenen (unsicherer

Aufenthaltsstatus, längerer Auslandsaufenthalt etc.)Unrealistische �Zukunftsvorstellungen der Jugendlichenschwierige Familiensituation �hohe und unrealistische �Ansprüche von Jugendlichen gegenüber Ämtern, Behörden und Institutionen, aber auch gegenüber der MJAgeringer bezahlbarer �Wohnraum unterhalb der Mietobergrenze

Die MJA empfiehlt keinem Ju-gendlichen oder jungen Erwach-senen grundsätzlich von zuhause auszuziehen.

Erst wenn keine Aussicht besteht, dass das weitere Zusammen-leben möglich ist bzw. weitere Eskalationen zu erwarten sind, wird über andere Möglichkeiten nachgedacht.

In vielen Fällen bedeutete diese Notsituation für die Jugendlichen und jungen Erwachse-nen, einen Bruch mit den Familien und eine akute Notsituation ohne Geld und weitere Perspektive, die oft extrem mit einem-sozialen Abstieg verbun-den wird.

www.verein-fuer-jugendhilfe.de/mjahbg

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profilpass herrenbergDas Projekt Profilpass an Real-schulen in Herrenberg ging 2014 in das 5 Jahr. Mit dem ProfilPASS wird Schülern bei der Bewälti-gung des Einstiegs in schulische und berufliche Ausbildung ein tolles Instrument an die Hand gegeben. Damit können sie lange Arbeiten.

Ausbildungs- und berufsbiografi-sche Gestaltungskompetenz für Schüler in Herrenberg beinhaltet mehr als Berufswahlkompetenz. Es geht heute nicht mehr nur um Berufswahl, sondern um die erste Station der eigenen Biografie im offenen Prozess der zukünftigen Gestaltung von Ausbildung und Beruf in einer Gesellschaft des lebenslangen Lernens.

So erschließt sich der Zugang zum Projekt für die Jugendli-chen freiwillig über die Lehrer/in der kooperierenden Schulen und die Elternabende. Hier wird das Projekt für die Eltern und Schüler ausführlich vorgestellt. Nachdem sich die Jugendlichen angemeldet haben, findet ein systematisches Coaching alleine oder in Gruppen über 8 -12 Wochen mit Hilfe des Profilpass für die jungen Frauen und Männer statt. Die Schüle-rinnen und Schüler können sich

ihren ProfilPASSberater/in unter dem Aspekt Vorbild, Mann/Frau auswählen.

Die von den Schülern erworbe-nen informellen und non-formal Kompetenzen werden durch das Coaching der ProfilPASS-Berater systematisch erfasst, ihr Selbst-bewusstsein in Bezug auf ihre ausbildungsbiografische Gestal-tungskompetenz wird gestärkt. Die Teilnehmenden wurden im Sinne der europäischen Strategie

Profilpass

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Ich sehe klarer, dass ich �mir in meiner Freizeit neue Stärken aneignen kann und nicht nur vor dem PC sitzen Mit dem Profilpass hat sich �meine Einstellung verändert: sogar meine Eltern sagen, dass ich mich positiv verändert habe.

für das Lebenslange Lernen sen-sibilisiert. Die über 700 Teilneh-mer in den letzten Jahren können begründen, wie ihr weiterer Weg in die schulische und berufliche Ausbildung aussehen soll. Sie haben die Planung der schuli-schen und beruflichen Ausbildung bewusst in Angriff genommen.

Was sagen die Jugendlichen zum ProfilPASS?

Ich wusste gar nicht, dass �ich so viele Stärken habe. So habe ich noch nie über mein Tun und HandelnnachgedachtIch habe mich von einer ganz �neuen Seite kennengelernt

www.verein-fuer-jugendhilfe.de/profilpass

M e h rI n F Oh I e r

Coaching mit dem Profilpass – die Module

Mein Leben Meine Stärken Meine Ziele

„Puzzle des Lebens“ „Tätigkeiten in der Freizeit“ „Meinen Zielen auf der Spur“

„Was ist Dir zurzeit besonders wichtig?“

„Tätigkeiten in Schule/Ausbildung“ „Ich bin stolz auf …“

„Ein Tag in meinem Leben“ „Tätigkeiten im Haushalt“ „Ich interessiere mich für …“

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wohngruppe für junge erwachsene in Der VerselbststänDigungDas Jahr 2014 war in der Wohn-gruppe zur Verselbständigung in Böblingen durch eine sehr gute Belegung der Plätze, sowie den Wechsel einiger lang bewährter Mitarbeiter/innen in der Wohn-gruppe geprägt.

Anfang des Jahres 2014 ging Agatha Isoldi in Mutterschutz und seitdem ist Alpin Arnold an ihre Stelle gerückt. Im Juli verließ dann Jörg Pauly als langjähriger Mitarbeiter die Wohngruppe zur Verselbstständigung. Er hat die WG über 14,5 Jahre lang geprägt, war lange Zeit das Gesicht der WG und hat Generationen von Jugendlichen begleitet. Bei dem Ehemaligentreffen im September haben wir ihn verabschiedet. Für ihn ist Tim Wohlbold nachgerückt.

Zu der sehr guten Auslastung der Wohngruppe hat auch die stetig steigende Anzahl von Anfragen für unbegleitete Flüchtlinge von Seiten des Jugendamtes beige-tragen. Für diesen Personenkreis ist die Wohngruppe eine sehr passende Unterbringungsmöglich-keit, da sie den jungen Flüchtlin-gen eine gut betreute Unterbrin-gung und Begleitung ermöglicht, ihnen einen sicheren Ort bietet.

Jeden Tag verlassen Kinder und Jugendliche aus Krisengebie-ten ihre Heimat. Sie fliehen vor Krieg, Hunger, Misshandlun-gen, Zwangsheirat, Genitalver-stümmelung oder Missbrauch als Kindersoldat. Auf sich allein gestellt bewältigen sie tausende von Kilometern auf dem Weg in eine unsichere Zukunft. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die ohne Eltern und Angehöri-ge nach Deutschland kommen steigen stetig. Sie kommen mit der Hoffnung auf Schutz und Si-cherheit, sowie einer Perspektive

auf ein besseres Leben, nach Deutschland.

Obwohl die Gruppe der unbeglei-teten Flüchtlinge in Deutschland nur ein paar tausend Personen umfasst, handelt es sich dabei um einen sehr heterogenen Per-sonenkreis- das einzige verbin-dende Merkmal ist die unbegleite-te Einreise aus dem Ausland. Die Fluchtgründe und -geschichten, die persönlichen Lebensverläufe und –ziele, die Haltungen und Stimmungen, die gesundheitliche Situation und die Fähigkeit sich auf neue Lebenssituationen ein-zulassen, sind sehr unterschied-lich. Auch die schulische Bildung der Jugendlichen hängt stark vom Herkunftsland ab, sie haben verschiedene Kenntnisse und Fer-tigkeiten erlernt. Es gibt auch Ju-gendliche, die bereits gearbeitet haben und sich über einen langen Zeitraum selbst versorgt haben. Dies macht eine sehr individuelle Förderung nötig.

WG BB

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Die Wohngruppe zur Verselbst-ständigung in Böblingen hat in den vergangenen Jahren sechs unbegleitete Flüchtlinge betreut. Sie kamen aus dem Iran, Pakis-tan, Nigeria, Syrien, Gambia und dem Tschad. In allen Fällen war die Wohngruppe für die jungen Menschen eine erste feste Station nach einer langen Reise durch verschieden Institutionen.

Wir haben einen jungen syrischen Mann, 18 Jahre, der seit De-zember 2014 in der Wohngrup-pe wohnt, zu seine Geschichte befragt.

Woher kommst Du?Ich komme aus Syrien. Die Stadt in der ich gelebt habe heißt Dar-aa. Die Stadt liegt im Süden di-rekt an der Grenze zu Jordanien.

Wie hast Du dort gelebt?Ich habe mit meiner Familie in einem Haus gewohnt. Insgesamt sechs Leute. Meine Eltern meine 3 Geschwister und ich. Ich habe

noch zwei Geschwister sie woh-nen in Libyen und Saudi Arabien. Mein Vater hat als Gärtner ge-arbeitet und ich habe die Schule besucht.

Warum hast Du das land verlassen?Es gab mehrere Gründe. Aber der wichtigste ist, dass wir Angst um unser Leben hatten. Es gab Entführungen und Leute wur-den einfach so verhaftet. Das Schlimmste war die wahllose Bombardierung der Stadt. Unser Haus wurde getroffen und auch die Schule, die ich besucht habe.

Es war völlig ungewiss was als nächstes passiert.

auf welchem Weg bist Du nach Deutsch-land gekommen? Ich bin mit meiner Familie mit dem Auto und zu Fuß nach Jor-danien. Die Straßenwaren sehr schlecht. Wir sind dort ein Jahr geblieben. Aber es gab keine Schule, keine Arbeit und wir hat-ten keine Wohnung. Es gab dort sehr viele Flüchtlinge. Ich bin mit meinem älteren Bruder nach Algerien dann nach Tunis, dann

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nach Libyen und von dort mit dem Schiff nach Italien. Es war ein sehr kleines Schiff und ein italienisches Kriegsschiff hat uns auf dem Meer entdeckt und nach Italien gebracht. In Italien haben wir eine Nacht in einer Moschee übernachtet und sind dann mit dem Zug nach Deutschland.

Was wusstest Du vor deiner ankunft über Deutschland?Wir wollten nur nach Europa. Das wir nach Deutschland kamen war Zufall. Mein Cousin war auch hier. Ich wusste, dass es hier Sicher-heit, Freiheit, Menschenrechte und vor allem Religionsfreiheit für alle Menschen gibt. In Syrien konnte man wegen seiner Re-ligion große Probleme kriegen. Außerdem war mein Vater schon mal in Deutschland als ich noch ein Kind war. Er hat mir davon erzählt.

Was waren Deine ersten eindrücke in Deutschland?Wir sind mit dem Zug von Verona nach Deutschland gefahren. Mein Bruder hat dann gefragt ob wir schon in Deutschland sind. Die Frau hat „Ja“ gesagt. Mein Cousin in Stuttgart hat dann gesagt wir sollen nach Karlsruhe gehen, da dort eine große Anlaufstelle für Flüchtlinge ist. In Karlsruhe war es schlimm. Das Heim war riesig und es gab so viele Flüchtlinge aus allen möglichen Ländern. Wir waren zu acht in einem kleinen Zimmer. Überall gab es viele tragische Schicksale. Ich war froh als ich von dort weg durfte. Hier in der WG ist es sehr gut.

Was fehlt Dir hier in Deutschland?Am meisten fehlen mir auf jeden Fall meine Familie und meine Freunde. Ich vermisse unser Haus und meine alte Schule.

Wie sieht Dein alltag derzeit aus?Vormittags gehe ich zur Schule

und lerne Deutsch. Dann kom-me ich nach Hause und mache eine Mittagspause. Dann lerne ich oft noch mit den Betreuern etwas Deutsch. Abends höre ich Musik oder mache etwas mit den anderen Bewohnern der WG. Am Wochenende treffe ich mich mit Freunden. Manchmal telefoniere ich auch mit meinem Bruder oder meiner Schwester. So weiß ich auch wie es meinen Eltern geht.

Wie stellst Du dir deine zukunft vor?Ich möchte erst mal die deut-sche Sprache beherrschen. Mein Traum wäre es in Deutschland zu studieren. Daswird aber nicht ge-hen, da das Abitur sehr schwierig zu erreichen ist. Deshalb ist es mein Ziel eine Ausbil-dung zu machen und hier zu leben. Zurück nach Syrien möchte ich nicht mehr. Aber meine Familie in Jordanien möchte ich gerne besuchen gehen.

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WG BB | schulsozialarbeit

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schulsozialarbeit in herrenbergZum Ende des Jahres 2014 waren an insgesamt acht Schulen in der Herrenberger Kernstadt Schulso-zialarbeiterinnen und Schulsozial-arbeitern unter der Trägerschaft des Vereins für Jugendhilfe im Einsatz.

Schulsozialarbeit agiert mit ihrem breiten Spektrum an Methoden (Einzelfallhilfe und Beratung, Gruppenarbeit/Projekte, Gemein-wesenarbeit und Offenen Angeb-te) sowohl präventiv als auch bei Krisen intervenierend und dabei liegen ihr stets zentrale Grund-prinzipien wie Vertraulichkeit, Freiwilligkeit, Niedrigschwellig-keit, Ressourcenorientierung und Ganzheitlichkeit zugrunde.

Folgendes Fallbeispiel soll das Vorgehen der Schulsozialarbeit verdeutlichen.

Dilan (Name geändert) besucht die erste Klasse einer Grundschu-le. Der erste Kontakt entstand über die Klassenlehrerin, welche die zuständige Schulsozialar-beiterin bat, einen von anderen Kindern berichteten Konflikt zu beobachten und evtl. notwendige Schritte einzuleiten.

Die Schulsozialarbeiterin konnte im Gespräch mit der Kinder-gruppe feststellen, dass Dilan stark gehänselt und ausgegrenzt wurde und zwar, weil er „eine schmutzige(farbige) Haut“ habe. Dilan selbst schien, von außen betrachtet, nicht bereit, sich auf die Provokationen einzulassen und wirkte eher bedrückt und zurückgezogen.

Erst zu einem männlichen Kol-legen konnte Dilan ein gutes Vertrauensverhältnis aufbauen, so dass im Laufe regelmäßiger Gespräche viele Sorgen und Nöte

angesprochen wurden und Dilan langsam einen besseren Kontakt zu seinen Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen entwickelte. Er empfand, trotz seines gerin-gen Alters, die Möglichkeit eine Person seines Vertrauens in der Schule ansprechen und mit dieser seine Sorgen und Fragen zu be-sprechen, als wohltuend, entlas-tend und wichtig.

Er erlebt sich nicht mehr nur als hilfloses Opfer, sondern beginnt Ideen und Strategien zu entwi-ckeln, wie er seinen Standpunkt besser vertreten kann. Dies be-zieht sich nicht mehr nur auf die Situation in der Schule, sondern auch auf seine Familiensituation.

Es ist zu hoffen, dass Di-lan, auch wenn er später mit Problemen konfron-tiert wird, diesen Kontakt als hilfreich erinnert und angemessene Lösungs-strategien suchen wird.

www.verein-fuer-jugendhilfe.de/wgbb

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www.verein-fuer-jugendhilfe.de/schulsoz

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sozialpäDagogische tagesgruppe herrenberg

Jahresrückblick und highlightsBei einem kleinen Rückblick auf das Jahr 2014 soll das Hauptau-genmerk auf einige Höhepunk-te des Jahres gelegt werden. Nachdem die ersten Wochen des Jahres geprägt waren von vielen kleinen Bastel.- und Werkange-boten, freuten sich alle auf einige schöne Tage in den Faschingsferi-en Die Gruppe fuhr in der ersten Märzwoche zur Winterfreizeit in den Nordschwarzwald in eine Selbstversorger-hütte.

Dort gab es ein vielfältiges Programm an dem sowohl Kin-der wie auch die Erwachsenen viel Spaß hatten. Am Dienstag ging es auf den Faschingsumzug nach Achern. Einem der schöns-ten Umzüge in der Gegend. Die Kinder fanden die vielen bunten Wagen und die verschiedenen Häsmasken sehr beeindruckend. Am nächsten Tag wurden einige Aktivitäten nach draußen verlegt Der Luchserlebnispfad, der direkt am Haus verläuft und sehr inter-essant für die Kinder war wurde begangen. Als alle am späten Nachmittag in das Ferienhaus ka-men wurde noch gespielt und ein Erwachsener kümmerte sich mit einem oder auch zwei Kindern um das Abendessen. Der sehr abwechslungsreiche Speiseplan enthielt immer ein frisch zuberei-tetes Essen bei dem die Kinder als Küchenhelfer viel dazu lernen konnten.

Am Donnerstagvormittag fuhr die Gruppe nach Freudenstadt in ein

Erlebnisbad. Das war ein tages-füllendes Angebot, bei dem alle Kinder und Erwachsenen sehr viel Spaß hatten und sich die Fahrt wirklich lohnte. Abends wurde dann noch gepackt um alle Dinge in Ruhe ordnen zu können. Am nächsten Tag war Abreise, zuvor mussten aber alle Zimmer sowie die Bäder und die Küche gründ-lich gereinigt werden. Als Beloh-nung und krönender Abschluss gingen alle zusammen in ein Restaurant zum Mittagessen.

Die nächsten Wochen waren in der Gruppe ausgefüllt mit vielen Frühlings-aktivitäten. Besuche auf Spielplätzen und im Wald waren wieder möglich. In der Werkstatt wurden kleine Bastelei-en angeboten und im Garten ar-beiteten einige Hobby-Steinmetze mit großen und kleinen Ytong Steinen. Es gab auch verschiede-ne Wettbewerbe mit Geschicklich-keitsspielen, eine TG -Olympiade und ein Projekt mit Spielen zur Sinneserfahrung.

stG herrenberg

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In den Ferien zu Ostern und Pfingsten fand jeweils an den Werktagen ein Ferienprogramm statt. Das Osterferienprogramm startete mit einer Schnitzeljagd im Schönbuch mit anschließen-dem Grillen. Außerdem besuch-te die Gruppe die Jugendfarm in Sindelfingen, wo einige der Kinder das erste Mal Kontakt zu Tieren hatten. Sie waren faszi-niert von den Möglichkeiten, die es auf der Farm zum Spielen und Bauen gibt.

Auch ein Ausflug ins Bad kap stand auf dem Programm. Das Angebot wurde von den Kindern so gern genutzt, dass ein solches Angebot auch in den Pfingstfe-rien wieder angeboten wurde. Ein weiterer Höhepunkt war es, gemeinsam mit den Eltern einen Minigolfplatz zu besuchen. Eltern und Kinder waren voll bei der Sa-che und lieferten sich einen tollen Wettstreit über die niedrigste Punktzahl.

Solche Freizeitprogramme sind für das Gruppenerleben immer eine sehr wichtige Sache. Die Kinder erleben sich und andere einmal im Kontext der Freizeit-gestaltung außerhalb der Schul-zeit und können so befreiter mit-einander umgehen. Auch erleben sie die Mitarbeiter der Gruppe anders, da die schulischen Be-lange endlich einmal keine Rolle spielen. Das ermöglicht viele schöne Situationen und ein positi-ves Erlebnis für alle Beteiligten. Das hat immer eine nachhaltige Wirkung, denn die Kinder erin-nern sich lange an diese Erlebnis-se und erzählen später noch öfter von den Geschehnissen. Auch entstehen in der Gruppe durch diese Aktivitäten oft Freundschaf-ten, die sich danach in der Grup-pe fortsetzen. So entsteht durch diese Aktionen meist ein gutes Klima das sich auf die Motivati-on der Kinder in der Gruppe ein Stück weit überträgt.

Leider konnten in diesem Jahr nicht alle geplanten Aktivitä-ten durchgeführt werden, da ein Mitarbeiter durch Krankheit längere Zeit ausfiel. So musste die geplante Höhlentour ebenso abgesagt werden, wie auch die Sommerfreizeit. Diese wurde dann durch ein weiteres Ferien-programm ersetzt.

Im Herbst startete noch ein au-ßergewöhnliches längeres Pro-jekt mit den Kindern. Da einige Holzstühle nach 20 Jahren nicht mehr beansprucht werden konn-ten, berieten die Erwachsenen, wie man Ersatz schaffen könnte. Ein Kollege hatte die Idee alte Stühle einer anderen Einrichtung zu restaurieren und so für Ersatz zu sorgen. Die Teammitglieder planten das Angebot und die Um-setzung mit den Kindern.

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28Alte Stühle besorgen �und mit den Kindern auseinander schrauben.Farben gemeinsam �bestimmen, im Baumarkt besorgen, dazu Walzen und Farbwannen kaufen.Die verchromten �Stahlrohrrahmen werden draußen gereinigt und poliert.Jedes Kind malt einen �„eigenen“ Stuhl (Sitzschale) in der Werkstatt an. Farbe wird nach der Trocknung �ein zweites Mal aufgetragen. Die Stühle werden �bewundert und dann zusammengeschraubt und hoch in die Gruppe getragen. Dort werden sie entweder an die Lernplätze oder an den hinteren Esstisch verteilt.

Es zeigte sich, dass die Kinder unter Mithilfe der Erwachsenen dieses Programm gut durchfüh-ren konnten und es an 4 Tagen geschafft war. Die Tagesgruppe hat nun 12 optisch neue Stühle. Auf das Ergebnis waren die Kin-der sehr stolz. Die bunten Stühle machen den Raum viel freundli-cher und die Kinder fanden das Ergebnis sehr schön. Der Effekt, aus „Alt mach Neu“ war für die Kinder sehr beeindruckend. Sie hatten nicht für möglich gehalten, dass so schöne Stühle aus den al-ten, zum Teil schon angerosteten Stühlen entstehen. Für jedes ein-zelne Kind ein großer Erfolg, der nun immer wieder im Gruppenall-tag bewundert werden kann.

Die Kinder mussten auch mit vielen Wechseln in der Gruppe zurechtkommen. Viele Kinder nahmen in diesem Jahr ihren Abschied nach längerem Aufent-halt. Auch 2 kurzfristige Ablö-sungen kamen hinzu. Bis gegen

Jahresende konnten die Kinder diese Erfahrungen gut verarbei-ten und es bildete sich eine neue Gruppe heraus die sich inzwi-schen gefunden hat.

Am letzten Tag im Jahr gab es noch ein Weihnachtsfest in der Gruppe. Bei Punsch und Ker-zenlicht bekamen alle Kinder ein Weihnachtsgeschenk und 2 Kinder der Gruppe nahmen an diesem Tag noch Abschied aus der Gruppe. Es war ihr letzter Be-treuungstag. Sie wurden auch mit einem speziellen Abschiedsritual verabschiedet.

www.verein-fuer-jugendhilfe.de/stgherrenberg

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stG herrenberg | seminarhaus

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iMpressuM

herausgeberVerein für Jugendhilfe im Landkreis Böblingen e.V. Talstraße 37 • 71034 Böblingen Vertreten durch die Vorstandsvorsitzende des Vereins: Maria Stahl

Gestaltung

Mathieu Coquelin [email protected]

Impressum

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MitglieD iM Diakonischen werk württeMberg

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Der verein für Jugendhilfe im landkreis Böblingen e.v. ist durch das Finanzamt Böblingen als gemeinnützig anerkannt.

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Kennwort: regionalbericht 2014

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HerrenbergRegionalbeRicht 2014

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