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Gültig ab 01. 09. 2005 Reglement 51.018 d Ausbildungsmethodik

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Gültig ab 01. 09. 2005

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Ausbildungsmethodik

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Ausbildungsmethodik

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II

Verteiler

Persönliche Exemplare: Offiziere Unteroffiziere

Kommandoexemplare: Stab Chef der Armee Planungsstab der Armee Führungsstab der Armee Kommando Höhere Kaderausbildung (6, davon je 1 für Kdo ZS, Kdo Gst S,

Kdo MILAK, Kdo BUSA, Kdo TTZ) Teilstreitkraft Heer (3, davon je 1 für HE Stab und Kdo Ausb HE) Teilstreitkraft Luftwaffe Logistikbasis der Armee Führungsunterstützungsbasis Kommandos Lehrverbände (je 1) Kommandos Schulen und Lehrgänge (je 1) Kommandos Territorialregionen (je 1) Kommandos Brigaden (je 1)

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III

Inkraftsetzung

Reglement 51.018 d

Ausbildungsmethodik

vom 24.05.20051

erlassen gestützt auf Artikel 10 der Organisationsverordnung für dasEidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz undSport (OV-VBS) vom 07.03.20032.

Dieses Reglement tritt auf den 01.09.2005 in Kraft.

Auf den Termin des Inkrafttretens werden aufgehoben und ausser Kraftgesetzt:

– Reglement 51.018 "Ausbildungsmethodik", gültig ab 01.06.1988

Chef der Armee

1Unterzeichnungsdatum2SR 172.214.1

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Reglement 51.018 d Ausbildungsmethodik

IV

Bemerkungen

1. Dieses Reglement dient Ausbildern aller Stufen als Anleitung fürerfolgreiches Lehren.Es enthält allgemeine pädagogische Grundsätze und methodischeRichtlinien, die in der militärischen Ausbildung anzuwenden sind.

2. Die allgemeinen Grundsätze richten sich vorwiegend an die mili-tärischen Ausbilder der Stufen Gruppe und Zug.

3. Neulinge im Bereich der militärischen Ausbildung sind schrittweise indie Ausbildungsmethodik einzuführen.

4. Ergänzende Weisungen finden sich in folgenden Reglementen bzw.Behelfen:- Regl 51.001 DR 04- Regl 51.024 OSKA- Behelf 51.025 BEK- Handbücher Führungsausbildung der unteren Milizkader:

Modul 2 - "Persönliche Arbeitstechnik"Modul 3 - "Kommunikation und Information"Didaktikbehelf

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Reglement 51.018 d Ausbildungsmethodik

V

InhaltsverzeichnisSeite

1 Allgemeines --------------------------------------------------------------- 11.1 Ausbildung als Prozess -------------------------------------------------- 11.2 Grundsätze------------------------------------------------------------------ 21.3 Lernen------------------------------------------------------------------------ 41.4 Lehren------------------------------------------------------------------------ 51.5 Lernender ------------------------------------------------------------------- 71.6 Ausbilder--------------------------------------------------------------------- 8

2 Planung der Ausbildung--------------------------------------------- 112.1 Kompetenzen------------------------------------------------------------- 112.2 Lernbereiche-------------------------------------------------------------- 132.3 Lernziele ------------------------------------------------------------------- 152.3.1 Sinn und Zweck von Lernzielen-------------------------------------- 152.3.2 Formulierung von Lernzielen ----------------------------------------- 162.4 Arbeitsvorbereitung ----------------------------------------------------- 192.4.1 Persönliche Arbeitsvorbereitung------------------------------------- 192.4.2 Zusammenarbeit der Kader------------------------------------------- 202.4.3 Ausbildungsrapport ----------------------------------------------------- 21

3 Durchführung der Ausbildung ------------------------------------ 233.1 Grundsätze---------------------------------------------------------------- 233.2 Aufbau der Ausbildung------------------------------------------------- 243.2.1 Anlernstufe ---------------------------------------------------------------- 243.2.2 Festigungsstufe ---------------------------------------------------------- 253.2.3 Anwendungsstufe ------------------------------------------------------- 263.3 Kommunikative Aspekte ----------------------------------------------- 283.3.1 Zuhörerorientierte Unterrichtssprache------------------------------ 293.3.2 Fragetechnik im Unterricht -------------------------------------------- 303.4 Ausbildungsmethoden-------------------------------------------------- 333.4.1 Individuelles Trainingscenter ----------------------------------------- 333.4.2 Drill -------------------------------------------------------------------------- 353.4.2.1 Drill als bewährte Methode-------------------------------------------- 353.4.2.2 Drill des Einzelnen ------------------------------------------------------ 383.4.2.3 Drill der Formationen --------------------------------------------------- 423.4.3 Vortrag --------------------------------------------------------------------- 423.4.4 Demonstration------------------------------------------------------------ 433.4.5 Lehrgespräch------------------------------------------------------------- 44

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VI

Seite

3.4.6 Gruppenunterricht ------------------------------------------------------- 453.4.6.1 Bearbeitung von Aufgaben in Gruppen ---------------------------- 453.4.6.2 Gruppenorientiertes Lernen------------------------------------------- 463.4.6.3 Gruppen-Puzzle---------------------------------------------------------- 47

4 Leistungsmessung / Kompetenzüberprüfung---------------- 514.1 Elemente der Leistungsmessung------------------------------------ 514.2 Leistungsvollzug (Ausbildungskontrollen, Prüfungen)---------- 534.3 Leistungsbewertung ---------------------------------------------------- 55

5 Massnahmen ------------------------------------------------------------ 58

6 Weitere Lehr- und Lernformen ------------------------------------ 60

Medien--------------------------------------------------------------------- 61

Stichwortverzeichnis ------------------------------------------------- 65

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1

1. Allgemeines

1.1 Ausbildung als Prozess

1 Die Ausbildung ist als Ganzes eingeschlossener Prozess.

Im Zentrum des Prozesses steht als Zieldas Erreichen der Grund- bzw. Einsatz-bereitschaft des Einzelnen und derFormation.

Der Prozess besteht aus den vierElementen:a. Vorgabe/Planung;b. Durchführung;c. Leistungsmessung;d. Massnahme.

Prozess Ausbildung

VORGABE / PLANUNG

LEISTUNGSMESSUNG

DURCHFÜHRUNGMASSNAHMEGRUND- /

EINSATZBEREIT-SCHAFT

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Reglement 51.018 d Ausbildungsmethodik

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1.2 Grundsätze

2 Oberstes Ziel der militärischen Ausbil-dung ist die Befähigung der einzelnenAngehörigen der Armee und ihrer Ver-bände zur zeitgerechten, erfolgreichenAuftragserfüllung.

Ziel der militärischenAusbildung

3 Militärische Ausbildung ist Erwachse-nenbildung. Hohe Leistungen in Ausbil-dung und Einsatz werden in einer militä-rischen Gemeinschaft nur erzielt, wenndas Ausbildungsklima von gegenseitigerAchtung zwischen Ausbildern undAuszubildenden geprägt ist.

Erwachsenenbildung

4 Disziplin, wie sie das Dienstreglementfordert, ist eine zentrale Erfolgsvoraus-setzung in der Ausbildung. Sie ist des-halb immer zu verlangen, wobei dieBedeutung von Initiative und Eigenver-antwortung hervorzuheben ist.

Disziplin

5 Kommunizieren bedeutet unter ande-rem, sich gegenseitig zu informieren.Kommunikation fördert die Initiative unddie Identifikation mit der militärischenAusbildung. Sie schafft Vertrauen fürschwierige Lagen, in denen mit knappenBefehlen geführt werden muss.

Kommunikation

6 Die Auszubildenden übernehmen Mit-verantwortung für den Lernerfolg. Daserfordert vom Auszubildenden Initiativeund selbständiges Lernen und vomAusbilder die Festlegung von Zielen undLernschritten, die den momentanenFähigkeiten der Auszubildenden anzu-passen sind.

Eigenverantwortung

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Reglement 51.018 d Ausbildungsmethodik

3

7 Gezielte Leistungskontrollen schaffenErfolgserlebnisse und bilden die Vor-aussetzungen für gezielte Förderungs-massnahmen während der Ausbildungs-zeit und, sofern nötig, ausserhalb derArbeitszeit.

Leistungskontrollen

8 Gute menschliche Beziehungen und einzweckmässig organisierter Dienstbetriebfördern die Leistung in Ausbildung undEinsatz. Ein sinnvoller Arbeitsrhythmuserhöht die Lern- und Leistungsfähigkeit.Ständige Tätigkeit an der Belastungs-grenze ist unzweckmässig. Gelegentli-che Steigerungen der Anforderungen bisan die Grenze der psychischen undphysischen Belastbarkeit hingegenstärken das Selbstvertrauen und Durch-stehvermögen; sie sind deshalb nötig.

LernförderndeOrganisation

9 Die Ausbildung wird schrittweise von derAnlern- über die Festigungs- bis zurAnwendungsstufe vollzogen. SicheresKönnen erfordert regelmässiges undintensives Training. Um ein hohes Massan Stressresistenz zu erreichen, müssenviele Fertigkeiten und Verfahren reflex-artig, also ohne bewusste Denkanstren-gung, beherrscht werden. Erreicht wirddies durch Drill, der insbesondere in derFestigungsstufe zur Anwendung gelan-gen soll.

Ausbildungsaufbau

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1.3 Lernen

10 Lernen umfasst: Auffassen, Verstehen,Einsicht in Zusammenhänge gewinnen,Klarheit und Durchblick erwerben,Speichern und Abrufen von Wissensowie das Verknüpfen mit Anwendun-gen. Es bedingt aktives und eigenver-antwortliches Handeln. Jede Ausbildunghat somit den Lernenden vor Situationenzu stellen, die von ihm geistiges undkörperliches Mitmachen, soziale Beteili-gung, Initiative und Anstrengung erfor-dern.

Begriffe des Lernens

11 Militärisches Lernen bedeutet Erwerb,Aufbau und Verbesserung von Wissenund Können und wird begleitet durch dieErziehung zu einer positiven, militäri-schen Grundhaltung. Das Aneignen vonGewohnheiten und sicherem Könnenund Wissen steht im Zentrum.

Militärisches Lernen

12 Es ist oberstes Ziel von Methodik undLehrtätigkeit, dem Auszubildendenselbständiges Lernen zu ermöglichen.Entscheidend ist letztlich, was derLernende am Ende der Ausbildungbesser kann und beherrscht, bzw. überwelche Kompetenzen er verfügt.

Prinzip derSelbständigkeit

13 Lernen ist effizient, wenn es ohne Um-wege beginnt, alle Lernenden aktiviert,fordert und wenn es die verfügbare Zeitintensiv nutzt.

Lernerfolg

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14 Sehen, Hören und Verstehen bzw.Begreifen spielen beim Lernen einewichtige Rolle. Am besten lernen wirdurch eigenes Tun und durch eigeneErfahrung.

Lernen durchErfahrung

1.4 Lehren

15 Lehren heisst, das Lernen der Auszubil-denden auf klare Ziele hin auszurichten,in Gang zu setzen, mit geeignetenMitteln zu unterstützen, zu kontrollierenund geeignete weiterführende Mass-nahmen zu treffen.

Begriffe des Lehrens

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16 Erfolgreiches Lehren setzt klare Zielvor-stellungen, Stoffbeherrschung, methodi-sches Können und Einfühlungsvermögenfür Situationen und Lernende voraus.

Voraussetzungen fürdas Lehren

17 Eine klare Vorstellung des zu erreichen-den Zieles ist notwendig, damit:a. das Lernen optimal unterstützt wer-

den kann;b. die Auszubildenden die vorgegebe-

nen Lernziele erreichen;c. der Ausbilder die Lernfortschritte

beurteilen, erfassen und die Ausbil-dung steuern kann.

Zielvorstellungen

18 Der Ausbilder muss stufengerecht mehrwissen und mehr können als der Lernen-de und diesbezüglich absolut sicher sein.

Stoffbeherrschung

19 Die Technik des Lehrens kann manschulen. Wichtig ist dabei der unnachgie-bige Wille, mit den vorhandenen Mittelnund Möglichkeiten bei den Auszubilden-den die nötige Lernanstrengung zu er-wirken. Dabei ist der Auszubildende inden Mittelpunkt zu stellen.

Technik des Lehrens

20 Neben der Fähigkeit, Unterricht undpraktische Ausbildung zu planen undvorzubereiten, sind beim Lehren vorallem persönliches Engagement, konkre-tes Gestalten der Lernsituationen sowiedie angemessene Begleitung der Auszu-bildenden entscheidend. Zuweilen musssich der Ausbilder auch zurückhaltenkönnen, z. B. wenn es darum geht, daseigenverantwortliche Lernen zu fördern.

PersönlicheEinflussnahme auf denUnterricht

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1.5 Lernender

21 Der Lernende bringt ein bestimmtesMass an körperlichen, geistigen, seeli-schen und sozialen Voraussetzungenmit. Er ist ein mündiger Bürger in Uni-form und als solcher zu behandeln.

Erwachsene

22 Die Voraussetzungen des Lernenden(Lernfähigkeit, Vorkenntnisse, Leis-tungsrhythmus und -vermögen, Belast-barkeit usw.) sind durch den Ausbilderzu berücksichtigen.

Berücksichtigung vonVoraussetzungen

23 Die Lernbereitschaft ist zu fördern,indem klare und erreichbare Lernzielegesetzt werden und von Anfang bisSchluss erwachsenengerecht undzielorientiert ausgebildet wird.

Lernbereitschaft

soziale

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1.6 Ausbilder

24 Das Vertrauen der Lernenden in denAusbilder entsteht durch dessen Bei-spielhaftigkeit und Können. Es wirdmitbestimmt durch Geduld, Bescheiden-heit, Offenheit und Wohlwollen desAusbilders gegenüber dem Auszubil-denden. Dabei soll auch der Humornicht fehlen.Begeisterung und Anerkennung, aberauch aufbauende, sachbezogene Kritik,vermögen im Lernenden schlummerndeFähigkeiten zu wecken.

Vertrauen als Basis fürden Ausbildungserfolg

25 Beispielhaft ist der Ausbilder, wenn er:a. von der Sache überzeugt ist;b. den Ausbildungsstoff beherrscht;c. zielgerichtet, konsequent und

beharrlich fordert;d. die Persönlichkeit der Auszu-

bildenden respektiert;e. sich immer gründlich vorbereitet;f. angemessene Lernhilfen anbietet;g. Lernerfolge feststellt und anerkennt;h. an sich selbst hohe Ansprüche stellt;i. mit sich und seiner Lerngruppe

ehrlich und bereit ist, aufbauend zukritisieren, zu korrigieren und ent-sprechende Massnahmen zu er-greifen bzw. dem verantwortlichenVorgesetzten zu beantragen.

Ausbilder als Beispiel

26 Methodik und Mittel sind auf die opti-male Erreichung der Lernziele auszu-richten.

MethodischeAusrichtung

27 Die Ausbildung ist so zu organisieren,dass alle Auszubildenden gleichzeitigtätig sein können.

Arbeitsorganisation

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28 Wer wirkungsvoll fördern und fordernwill, muss auf Unwichtiges verzichtenund sich auf das Wesentliche konzent-rieren.

Konzentration auf dasWesentliche

29 Je besser der Bezug zur Einsatzrealitätgelingt, desto wirkungsvoller wird dieAusbildung.

Realistischer Einsatz

30 Aufmerksamkeit, Genauigkeit, Pünkt-lichkeit und gegenseitige Achtung sindwesentliche Voraussetzungen für denAusbildungserfolg.

Voraussetzungen fürden Ausbildungserfolg

31 Wer die Ausbildungsziele und derenSinn versteht, lernt besser und engagier-ter.

Kommunikation undMotivation

32 Mit- und Nachmachen sowie selbständi-ges Lernen, Üben und Handeln erhöhendie Lernwirkung.

Selbständigkeit

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33 Militärisches Lernen führt vom Leichtenund Einfachen zum Anspruchsvollen,vom Bekannten zum Unbekannten.

Aufbau

34 Die Grundfertigkeiten und -formen desgemeinsamen Einsatzes sind unterrealistischen Bedingungen zu variierenund damit zu festigen.

Vielseitigkeit derAusbildung

35 Sowohl theoretische als auch praktischeAusbildung ist möglichst bald und mög-lichst oft in einsatznahen Situationenanzuwenden.

Anwendung ineinsatznahen Situatio-nen

36 Entscheidend ist die waffen- und/odergerätetechnische Bewährung in einsatz-nahen Situationen und unter Stress.

Bewährung unterStress

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2 Planung der Ausbildung2.1 Kompetenzen

37 Die Selbstkompetenz bezeichnet dieFähigkeit, für sich selbst verantwortlichhandeln zu können. Dazu gehören Leis-tungsbereitschaft, sich Ziele zu setzen,ausdauerndes und sorgfältiges Arbeiten,das Erkennen und Einschätzen eigenerStärken und Schwächen sowie mit Miss-erfolgen umgehen zu können. Voraus-setzung dafür ist die Bereitschaft, regel-mässig über sich und seine Handlungennachzudenken und daraus Folgerungenzu ziehen.

Selbstkompetenz

38 Die Sozialkompetenz umfasst die Bereit-schaft und die Fähigkeit, mit anderengemeinsam zu lernen und zu arbeiten.Offenheit, eine positive Grundhaltunganderen gegenüber, Einfühlungsvermö-gen und sich an vereinbarte Regeln hal-ten sind die Basis für kameradschaftlichesHandeln sowie den konstruktiven Umgangmit Konflikten.

Sozialkompetenz

39 Die Methodenkompetenz bezieht sichauf das zielgerichtete Vorgehen im Hand-lungsfeld und beinhaltet im militärischenBereich zur Hauptsache:a. die Ausbildungskompetenz, die den

Ausbilder befähigt, Inhalte stufenge-recht, nach didaktischen Grundsätzenzu gliedern und in methodisch geeig-neter Form zu vermitteln;

b. die Führungskompetenz, die auf dasErfüllen von Zielsetzungen eines Ver-bandes unter Berücksichtigung vontaktischen, zeitlichen, umweltbeein-flussenden, materiellen und mensch-lichen Faktoren abzielt.

Methodenkompetenz

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Reglement 51.018 d Ausbildungsmethodik

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40 Die Fachkompetenz setzt sich zusam-men aus dem reinen fachlichen Wissen,dem Erkennen von Strukturen und Zu-sammenhängen sowie der Fähigkeit, daserworbene Wissen und Können als Basisfür differenzierte Urteile und korrekteHandlungen zu nutzen.

Fachkompetenz

41 Soziale, methodische und fachlicheFähigkeiten ergeben im Zusammenwirkenauf ein bestimmtes Ziel hin die Kompe-tenz, eine vollständige Handlung auszu-führen (z. B. eine Ausbildungssequenzplanen, durchführen und auswerten; einQualifikationsgespräch vorbereiten unddurchführen; einen Verband im Rahmeneiner Einsatzübung führen).

Zusammenwirkender einzelnen Kom-petenzen

Methodische KompetenzPlanung, ProblemlösungQualitätssicherung

Handlungs-kompetenz

Soziale KompetenzSelbstkompetenzZusammenarbeitSelbstvertrauenEngagement

Fachliche KompetenzWissen, KönnenQualität, Quantität

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2.2 Lernbereiche

42 Beim Lernen kennen wir die dreiBereiche: Wissen, Können und innereHaltung.

3 Lernbereiche

43 Wissen umfasst Denkvorgänge.Man unterscheidet drei Anspruchs-niveaus:a. Kenntnisse wiedergeben;b. Zusammenhänge, Aufgaben usw.

verstehen;c. Probleme bearbeiten.

Wissen

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Reglement 51.018 d Ausbildungsmethodik

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44 Können umfasst handbezogene (manu-elle) und körperbezogene (motorische)Fertigkeiten.Man unterscheidet drei Anspruchsni-veaus:a. einzelne Handlungsabläufe ausfüh-

ren (Anlernstufe);b. einzelne Handlungsabläufe auch

unter schwierigen Verhältnissen be-herrschen (Festigungsstufe);

c. verschiedene Handlungsabläufe ineinsatznahen Übungen erfolgreichanwenden (Anwendungsstufe).

Können

45 Die positive militärische Grundhaltungumfasst: Auftreten, Interessen undWerthaltungen.Beispiele:a. zu etwas stehen;b. von etwas überzeugt sein;c. Kameradschaft schätzen;d. zusammenarbeiten wollen.Die militärische Ausbildung zielt daraufab, dem Auszubildenden Kompetenzenzu vermitteln. Kompetenz ist die Fähig-keit einer Person, Anforderungen in be-stimmten Bereichen zu entsprechen.

Innere Haltung

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2.3 Lernziele

46 Die Ausbildung ist um so wirkungsvoller,je zielstrebiger der Ausbilder seinenUnterricht durchführt.Lernzielorientierte Ausbildung ist erfolg-reich, weil aussagekräftige Lernzielesowohl vom "Was" als auch vom "Wie"her den mutmasslichen Unterrichts-ablauf steuern und eine systematischeKontrolle des Lehr- und Lernerfolgesermöglichen.

LernzielorientierteAusbildung

2.3.1 Sinn und Zweck von Lernzielen

47 Lernziele beschreiben, was ein Lernen-der am Ende eines zeitlich begrenztenAusbildungsabschnittes wissen undkönnen bzw. welche innere Haltung erentwickeln soll.

Definition Lernziel

48 Lernziele ermöglichen eine bedarfsge-rechte Ausbildung, machen einen kon-kreten Lernerfolg für Lehrende undLernende sichtbar und erlauben genaueLernerfolgskontrollen.

Zweck

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2.3.2 Formulierung von Lernzielen

49 Das Lernziel umfasst folgende Teile:a. den Ausbildungsinhalt;b. das anzustrebende Endverhalten;c. die Bedingungen, unter denen sich

das anzustrebende Endverhalten zubewähren hat;

d. den Massstab, nach dem das ange-strebte Endverhalten beurteilt (be-wertet) wird.

Teile eines Lernzieles

50 Lernziele sollen wenn möglich messbar(z. B. Zeit, Treffer), immer jedoch über-prüfbar sein (z. B. Verhaltensweisen).

Überprüfbarkeit

BeispielDer Lernende soll:

die wichtigsten Regeln für Funk und Telefon(Sprechweise, Einleitung der Übermittlungusw.)

Ausbildungsinhalt (a)

ohne Reglement und bei schlechter Verständ-lichkeit

Bedingungen (c)

fehlerfrei Beurteilungs-massstab (d)

anwenden (können) Endverhalten (b)

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51 Wenn Beurteilungskriterien und Messpa-rameter eindeutig festgelegt werdenkönnen, genügt die Kurzfassung (Aus-bildungsinhalt und Endverhalten) für dieUmschreibung eines Lernziels.

Kurzfassung

Beispiel

Der Lernende soll

die militärischen Grade aufzählen(können)

Ausbildungsinhalt(a)Endverhalten (b)

52 Die Tabelle auf der nächsten Seite isteine Ergänzung zum Punkt 2.3.2 undkann für die Formulierung von Lernzie-len beigezogen werden. Sie enthält eineAuswahl der gebräuchlichsten Wendun-gen.

Anspruchsniveau

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1. Endverhalten

Wissen Können

ableitenanalysierenanwendenaufzählenaufzeigenauswählenbearbeitenbefehlenbegründenbenennenberechnenbeschreibenbeurteilenbewertenbezeichnendarstellendefinieren

einschätzenentscheidenerarbeitenerkennenerklärenerläuternermittelnfolgernformuliereninterpretierennennenplanenunterscheidenvergleichenvorschlagenwiedergebenzuordnen

alarmierenanwendenaufstellenausführenauslösenbauenbedienenbeherrschenbetreibenin Betrieb setzenbewachendurchführeneinrichteneinsetzenerstellenführengraben

handhabenlagernleitenorganisierenreinigenschätzenschiessensperrenin Stellung bringentarnensich verhaltensich verschiebenvorführenwerfenzeigen

2. Bedingungen

allein, selbständig, mit der Gruppe;schulmässig, gefechtsmässig, dem Gelände angepasst, getarnt, gedeckt;im Kampfanzug, mit Schutzmaske, mit Gefechtspackung;tags, nachts, bei schlechter Sicht, im Nebel;mit Kampfmunition, Übungsmunition;stehend, kniend, liegend, im Hüftanschlag, mit Geländeauflage;mit Stellungswechsel, nach 100 m Laufschritt, nach 10 m kriechen;drei Ziele, auf F-Scheibe, 4–6 Schuss rasches Einzelfeuer;auf festes, fahrendes Ziel, zu Fuss;auf 250 m, auf 30 m;auswendig, unter Anleitung, mit Hilfe des Etats, Reglementes, frei gewählt.

3. Beurteilungskriterium (Beispiele)

Quantitativ Qualitativ

in 10 Sek, reflexartig;15 mal;5 Treffer, 90 Punkte;90 % des Zuges (Anzahl Ausführende);80 % der Einheit (Anzahl Erfüllende).

fehlerfrei, vollständig, in der richtigenReihenfolge, mit 1 Fehler;taktisch zweckmässig, lagegerecht,situativ;lautlos, ohne Licht.

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Reglement 51.018 d Ausbildungsmethodik

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2.4 Arbeitsvorbereitung

2.4.1 Persönliche Arbeitsvorbereitung

53 Die persönliche Arbeitsvorbereitung istdie Grundlage für:a. den Ausbildungsrapport;b. die Kadervorbereitung;c. die Aus- und Weiterbildung von

Kadern.

Zweck

54 Die persönlichen Vorbereitungen desAusbilders für die nächsten Arbeitstagefinden gemäss dem persönlich festge-legten Arbeitsprogramm des Ausbildersim Büro, im Theoriesaal oder im Gelän-de statt.

Ort und Zeit derVorbereitung

55 Die Grundlagen für die Vorbereitungsind:a. die Ausbildungsvorgaben bzw.

Massnahmen der eigenen oder vor-gesetzten Stufe;

b. die formulierten Lernziele des Aus-bildungsverantwortlichen;

c. die örtlichen Voraussetzungen (Waf-fenplatz, Schiessplatz, Gelände);

d. die zeitlichen Rahmenbedingungen;e. die materiellen Rahmenbedingun-

gen (vorhandenes Material, Muniti-on, Simulatoren);

f. die organisatorischen Auflagen;g. die reglementarischen Vorschriften

oder Auflagen;h. die infrastrukturellen Verhältnisse

(Ausbildungshilfsmittel);i. die personellen Rahmenbedingun-

gen (Anzahl der Ausbilder, Bestandder Gruppen, Klasse bzw. Auszubil-denden, Voraussetzungen der Aus-zubildenden).

Grundlagen

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Reglement 51.018 d Ausbildungsmethodik

20

56 Das Produkt der Vorbereitung ist dasArbeitsprogramm des Ausbilders. DieAusbildung ist örtlich, zeitlich und orga-nisatorisch strukturiert, die Erfolgskon-trollen und das persönliche Arbeitspro-gramm des Ausbilders sind festgelegt.Gestützt auf das Arbeitsprogramm kannder Ausbilder Aufträge zur Vorbereitungvon Ausbildungsposten an unterstellteKader erteilen.

Produkt

57 Das Arbeitsprogramm ist in einem lern-fördernden Abeitsrhythmus auszugestal-ten, so dass sich Phasen mit hartenForderungen, teilweise bis an die Leis-tungsgrenze, und Erholungsphasensinnvoll ablösen.

Arbeitsrhythmus

2.4.2 Zusammenarbeit der Kader

58 Der Ausbildungserfolg eines Verbandeshängt wesentlich von der Zusammenar-beit zwischen den Ausbildern, d. h. demKader aller Stufen, ab.

Bedeutung

59 Der Vorgesetzte fördert und unterstütztseine Kader durch:a. klare und eindeutige Aufträge;b. festigen des methodischen, hand-

werklichen und gefechtstechnischenKönnens;

c. fördern der besonderen Kenntnisse,Fähigkeiten und Fertigkeiten;

d. vermitteln von Impulsen;e. ermöglichen von eigenverantwortli-

chem Handeln;f. aufbauende Kritik.

Förderung der Kader

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60 Der Vorgesetzte muss die Kader (Aus-bilder) in der Kontrolltechnik anleitenund schulen. Er überprüft die Kontroll-technik der Kader während ihrer Ausbil-dungs- und Führungstätigkeit systema-tisch und regelmässig.

Überprüfung derKontrolltechnik

2.4.3 Ausbildungsrapport

61 Der Ausbildungsrapport ist die gemein-same Arbeitsvorbereitung der Ausbilderunter der Leitung des Verantwortlichen.Er ist die Grundlage für einen erfolgrei-chen Arbeitstag.

Zweck

62 Der Ausbildungsrapport findet dort statt,wo die Ausbildung durchgeführt wird.

Ort

63 Für den Ausbildungsrapport ist ausrei-chend Zeit einzusetzen, damit dieserweitgehend praktisch durchgeführtwerden kann.

Zeitbedarf

64 Theoretischer Teila. Rückblick:1. Ergebnisse aus Ausbildungskon-

trollen mit Massnahmen;2. positive/negative Erfahrungen in

der Ausbildung;b. Ausblick:1. Lernziele der kommenden Aus-

bildung erläutern;2. Abgabe und Erläutern des

Arbeitsprogramms;3. Erteilung von Aufträgen für die

Vorbereitung von Ausbildungs-posten.

Ablauf des Ausbil-dungsrapportes

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Praktischer Teila. Vorbereiten der Ausbildungsposten

durch die Kader;b. praktische Durchführung des vom

Ausbilder bestimmten Teils der vor-bereiteten Ausbildungsposten (z. B.ein Kader als Ausbilder, die anderenKader in der Rolle der Auszubilden-den);

c. steht für einzelne Posten wenig Zeitzur Verfügung oder wird neuer Aus-bildungsstoff vermittelt, macht derAusbilder seinen Kadern den korrek-ten Ablauf der geplanten Lektionvor;

d. Besprechung durch den Ausbilder:1. erreichen des Lernzieles;2. methodisches Vorgehen;3. fachliche Richtigkeit/

Genauigkeit;4. Organisatorisches:

Wahl von Gelände/Raum;Personelles (Abwesende,Problemfälle);Material, Munition, Fahrzeuge;Zeitplan, Ablauf;

5. Effizienz der Ausbildung (Zeit-aufwand, Mittel, Zielerreichung);

e. Wiederholen der Demonstrationender korrigierten Ausbildungsposten.

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3 Durchführung der Ausbildung

3.1 Grundsätze

65 Ausbildungsmethoden und -formenlassen sich nicht Funktionen und Hierar-chiestufen zuordnen.Die Auswahl muss nach folgendenKriterien erfolgen:a. Ausbildungsstoff;b. Komplexität des Inhalts;c. Zielpublikum;d. Ausbildungsstand der Auszubilden-

den;e. Zeit;f. zur Verfügung stehende Ausbil-

dungshilfsmittel.

Grundsätze

66 Die Bandbreite der Ausbildungsmetho-den und -formen ist in den Unterlagenzur Führungsausbildung der unterenMilizkader aufgeführt. Es obliegt demAusbilder, die zweckmässigste Methodezur bestmöglichen Zielerreichung aus-zuwählen.

Ausbildungsmethoden

67 In der militärischen Erziehung undAusbildung dient der theoretische Unter-richt der Praxis. Er muss deshalb ein-fach, knapp und aussagekräftig sein.

Verhältnis Theorie undPraxis

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3.2 Aufbau der Ausbildung

68 Jeder Lehr- und Lernvorgang kann indrei aufeinanderfolgende Stufen geglie-dert werden:

Ausbildungsstufen

3.2.1 Anlernstufe

69 In der Anlernstufe wird der Lernende mitdem Ausbildungsstoff vertraut gemacht.Es geht darum, ohne Zeitdruck:a. Wissen zu erwerben;b. Einsichten zu vermitteln;c. Fertigkeiten fehlerfrei ausführen zu

lernen;d. sich mit dem Lernstoff persönlich

auseinander zu setzen.

Zielsetzung

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70 Die Ausbildungsgrundsätze, die in derAnlernstufe eingehalten werden sollen,sind:a. vom Einfachen zum Schwierigen;b. schrittweise vorzugehen;c. die Teilschritte zusammenzufügen

und als Ganzes auszuführen.

Grundsätze

71 "Vormachen – Mitmachen –Nachmachen"Methodisches Vorgehen in der Anlern-stufe:a. das Endverhalten vorzeigen und

den ganzen Lernschritt erklären;b. einzelne Teilschritte vorzeigen und

erklären;c. mitmachen lassen;d. einzelne Teilschritte verbinden;e. üben lassen;f. kontrollieren und korrigieren.

Vorgehen

72 Die Anlernstufe eines bestimmten Teil-gebietes ist dann abgeschlossen, wenndie Tätigkeit ohne zusätzliche Er-schwernisse mehrmals fehlerfrei ausge-führt werden kann.

Abschluss

3.2.2 Festigungsstufe

73 Fehlerfreies Handeln und Raschheit inder Ausführung stehen im Vordergrund.Meist muss Automatismus erreichtwerden. “Automatisch“ ablaufendeGrundfertigkeiten machen frei für Denk-arbeit und Sinneswahrnehmungen.

Zielsetzung

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74 Die Festigungsstufe wird in der Regelmittels Drill geschult. Sinn und Zweckdes Drills sind zu erläutern; er mussimmer auf das Ausbildungsziel ausge-richtet sein und darf nie Selbstzweckoder schikanös sein.

Grundsätze

75 Das methodische Vorgehen des Ausbil-ders ist:a. das Gelernte in wechselnden Situa-

tionen üben, wiederholen lassen;b. durch Drill festigen;c. kontrollieren und korrigieren.

Vorgehen

76 Die Festigungsstufe ist abgeschlossen,wenn Tätigkeiten eines Teilgebiets untergefechtsmässigen Bedingungen fehlerfreiausgeführt werden können, während dasDenken durch andere Tätigkeiten bean-sprucht wird (z. B. beobachten, melden).

Abschluss

3.2.3 Anwendungsstufe

77 In der Anwendungsstufe wird das Erlerntein einsatznahen Übungen angewendet.Der Einzelne oder der Führer mit seinerTruppe muss fähig sein, Aufgaben selbst-ständig und einsatzorientiert zu lösen.

Zielsetzung

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78 Das methodische Vorgehen des Ausbil-ders ist:a. er gibt Zielsetzung und Lage be-

kannt;b. er erteilt den Auftrag;c. er verfolgt die Ausführung;d. er beurteilt und bespricht das Resul-

tat.

Vorgehen

79 Zusammenfassende Übersicht über dieAusbildungsstufen:

Zusammenfassung

Stufe Anlernstufe Festigungsstufe Anwendungsstufe

Ziel

Fehlerfreie Ausfüh-rung einzelnerHandlungsabläufe

Sicherheit undAutomatismus inder Ausführungeinzelner Hand-lungsabläufe untererschwerten Bedin-gungen

Situationsgerechtesund einsatznahesAnwenden ver-schiedener Hand-lungsabläufe

Vorgehen

Vormachenmitmachennachmachenselbständiges Üben

intensives, drill-mässiges Üben, z.T.unter bewusstemAblenken der Sinneauf andere Dinge

Drill / Erschwernisseeinbauen

Zeitlimiten setzen

Auftrag an Einzel-nen oder an Ver-band erteilen

Kontrolle

Richtigkeit undGenauigkeit

Sicherheit desKönnens(Richtigkeit /Genauigkeit,Raschheit)

Auftragsausführungund Beurteilung derAuftragserfüllung

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3.3. Kommunikative Aspekte

80 Kommunizieren heisst unter anderem,sich gegenseitig zu informieren. Kom-munikation fördert die Initiative und dieIdentifikation mit der Aufgabe. Sieschafft Vertrauen für schwierige Lagen,in denen mit knappen Befehlen geführtwerden muss.

Kommunikation

81 Die Haltung des Ausbilders soll natür-lich, echt und glaubhaft wirken.

Natürliche Haltung

82 Der Augenkontakt mit dem Lernendenerhöht dessen Aufmerksamkeit. Er hilftdem Ausbilder, die Wirkung seinesUnterrichts zu überprüfen.

Augenkontakt

83 Ausdruck und Tonfall sollen abwech-seln, die Lautstärke ist dem Raum undder Zahl der Lernenden anzupassen.Eintönigkeit wirkt langweilig und ein-schläfernd.

Lautstärke, Ausdruckund Tonfall

84 Durch seine Mimik, Gestik, Körperhal-tung und andere Äusserlichkeiten (z. B.Tenue) beeinflusst der Ausbilder sowohlpositiv als auch negativ.

Nonverbale Kommuni-kation

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3.3.1 Zuhörerorientierte Unterrichtssprache

85 Der Ausbilder stützt sich auf Stichworteoder übersichtliche Textzusammenstel-lungen und formuliert frei. Seine Spra-che muss auf den Zuhörer ausgerichtetsein und sich auszeichnen durch:a. einfache, leicht verständliche Sätze;b. treffende und aussagekräftige

Wortwahl;c. umschreiben und erklären noch

unbekannter Begriffe.

Aufbau und Begriffs-wahl

86 Folgende sprachliche Formen erleich-tern es, den Unterrichtsstoff leicht ver-ständlich, spannend und eindringlichdarzubieten:a. Verständigungsbrücke:

Vergleiche und Beispiele bildenVerständigungsbrücken (z. B. Ge-meinsamkeiten zwischen einemEinsatzverband und einer Fussball-mannschaft);

b. Bildhafte Sprache:Eine bildhafte Sprache weckt Vor-stellungen (z. B: Beobachtungspos-ten als Adlerhorst bezeichnen);

c. Wiederholungen:Gezielte Wort- und Satzwiederho-lungen wirken überzeugend undeinprägsam (z. B. die drei "K");

d. humorvolle Bemerkungen:Sie beleben das Unterrichtsklimaund lockern es auf (sie sind nicht zuverwechseln mit Ironie, Spott odergar Zynismus).

Veranschaulichungund sprachliche Form

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87 Die Möglichkeiten zur Veranschau-lichung sind zu nutzen:

Möglichkeiten

3.3.2 Fragetechnik im Unterricht

88 Präzise Fragen ermöglichen klare Ant-worten.

Präzise Fragen

89 Jede Frage des Ausbilders muss einenbestimmten Zweck verfolgen. Sie sollbeispielsweise:a. einen wesentlichen Punkt hervorhe-

ben;b. das Interesse am Unterrichtsstoff

steigern;c. zum selbständigen Denken und

Beurteilen anregen;d. der Überprüfung des Wissensstan-

des dienen.

Zweck der Fragen

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90 Nach Möglichkeit sind Fragen mit Fra-gewörtern (wer? wie? wann? warum?usw.) zu beginnen, damit sie sofort alssolche erkennbar sind. Fragen, die mitJa oder Nein beantwortet werden kön-nen, sind zu vermeiden.

Formulierung derFragen

91 Bewährt hat sich die folgende Frage-technik:a. Frage an gesamte Ausbildungs-

gruppe richten;b. Zeit zum Nachdenken geben;c. eine oder mehrere Antworten ent-

gegennehmen;d. zu den Antworten Stellung nehmen,

sie allenfalls beurteilen lassen undabschliessend selbst beurteilen.

Fragetechnik

92 Sprachlich Unbeholfenen oder Ge-hemmten hilft der Ausbilder taktvoll undunauffällig beim Formulierender Antworten.

Sprachliche Unter-stützung

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3.4 Ausbildungsmethoden

3.4.1 Individuelles Trainingscenter

93 Beim "Individuellen Trainingscenter(ITC)" lernen Auszubildende in Eigen-verantwortung. Sie eignen sich Wissenan oder üben vorgegebene Handgriffeund/oder Bewegungsabläufe. Ein odermehrere Ausbilder stehen als Coacheszur Verfügung.Am Schluss des ITC steht ein Test.

Begriff

94 Das ITC soll die Eigenverantwortung derAuszubildenden fördern und die Ausbil-dung, vor allem die Anlernstufe,verwesentlichen.Das ITC bewährt sich für die Anlernstufewährend der Grundausbildung (RS) undzu Beginn der Fortbildung (WK).

Zweck

95 Folgender Ausbildungsstoff eignet sich:a. Wissen, z. B. Sicherheitsvorschrif-

ten; Kenntnis von Bestandteilen, Ab-läufen, Verhalten; Gradkenntnis;Sicherheits- und Militärpolitik;Grundlagen der ABC-Abwehr unddes Sanitätsdienstes; Kriegsvölker-recht; Panzer- und Flugzeugerken-nung.

b. Können, z. B. Laden, Nachladen,Entladen von Waffen oder In- undAusserbetriebnahme von Geräten,nachdem die erste Phase der An-lernstufe (= Vormachen durch denAusbilder und Nachmachen derAuszubildenden) durchgeführt wor-den ist und es nun darum geht, diefehlerfreie und sichere Handhabungzu erreichen.

Inhalte

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Beispiele:

a. ITC in der RS

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag

0730 - Informa-tionWo-chen-ziele

Ziele ITC1

„normaleAusbil-dung“

Ziele ITC2

„normaleAusbil-dung“

Nach-arbeit fürUngenü-gendeITC 1 + 2

- „norma-le Aus-bildung“

ITC 1 ITC 2 Tests

1200

1330 - Informa-tionWo-chen-ziele

Park-dienst

- „norma-le Aus-bildung“

ITC 1 Sport ITC 2 Test ITC1 + 2

InnererDienst

1730

2000 ITC 1 Test ITC

2200

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b. ITC im WK

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag

0730 ITC:JederAdA übtselbstän-dig undabsolviertalle Testsbis erfüllt

1330 Einrücken- Fz- BezugUkft

- InfoüberZiele

PD/IDund HVindividuell

1730

2200

AdAbereit fürEi in Gr/Z

3.4.2 Drill

3.4.2.1 Drill als bewährte Methode

96 Als Drill bezeichnet man die mehrmaligeWiederholung bestimmter Bewegungs-abläufe. Drill ist der Weg, der vomKönnen zum Beherrschen führt.

Begriff

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97 Das Ziel von drillmässiger Einübung undAutomatisierung der Grundfertigkeitenbesteht darin, dass der Ausgebildeteseinen Auftrag auch unter schwerstenkörperlichen und seelischen Belastun-gen des Kampfgeschehens erfüllenkann. Drillmässig beherrschte Kenntnis-se, Fertigkeiten, Bewegungsabläufe undVerhaltensweisen:a. ermöglichen auch in Extremsituatio-

nen Aufmerksamkeit, freie Denkka-pazität und reflexartiges Handeln;

b. fördern das Vertrauen in die eigeneLeistungsfähigkeit;

c. tragen zur Überwindung von Angst-und Schreckreaktionen bei;

d. können auch im Ernstfall und/oderunter Umständen auch im Rahmender Ausbildung (Minderung der Un-fallgefahr) lebensrettend sein.

Bei der Anwendung des Drills ist zubeachten:a. mit dem Drill darf erst begonnen

werden, wenn der Lernende Waffenund Geräte ohne Zeitdruck fehler-frei, präzis und sicher handhabenkann (Anlernstufe abgeschlossen);

b. der Drill ist auf ein klares und über-prüfbares Lernziel auszurichten;

c. die Bewegungsabläufe müssenvereinheitlicht sein. Nur dadurchsind Fehler gleichzeitig Übenderfeststellbar;

d. der Drill ist immer nur kurz, aberhäufig und über eine längere Zeit-spanne verteilt anzuwenden.

Ziel

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98 Es gibt folgende Formen des Drills,welche alle der Festigungsstufe ange-hören:

Formen

Form Beschreibung, Merkmale

Einzeltraining - vorgeschriebene Tätigkeit (Fertigkeiten)selbstständig trainieren (z. B. ITC)

- hohe Forderungen, damit der Lernendezwangsläufig üben muss

- Ausbildungskontrolle oder Prüfung

Drillpisten siehe 3.4.2.2

Verbandstraining - durch den Ausbilder oder Verbandsführerstraff und mit zunehmender Kadenz kom-mandiert

- die Teilbewegungsabläufe sind entwedernummeriert oder mit Schlüsselworten be-zeichnet

- das Verbandstraining endet mit einerÜbung (= Prüfung)

99 Drill bringt dann Langzeitwirkung undErfolg, wenn:a. der Ausbilder Fehler sofort entdeckt

und korrigiert;b. die Bewegungsabläufe je Drillphase

genügend oft wiederholt werden;c. häufig, möglichst täglich oder we-

nigstens periodisch, geübt wird.

Bedingungen für denErfolg

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3.4.2.2 Drill des Einzelnen

100 Auf Pisten werden bestimmte Tätigkei-ten an bestimmten Orten in einer befoh-lenen Anzahl Wiederholungen ausge-führt.

Begriff

101 Pistenausbildung ist dann effizient, wennauf bestehenden Pisten während Tagengeübt werden kann und wenn die Arbeitder Absolventen durch die Ausbildersystematisch und konsequent kontrolliertwird. Auf Pisten sollten mehrere Ver-bände nacheinander trainieren können.

Effizienz

102 Pisten erlauben im Rahmen der Festi-gungsstufe eine hohe Ausbildungsinten-sität;Auf Pisten werden Waffen- und Geräte-handhabung, Bewegungsabläufe,Schiessen usw. trainiert, verbunden mitkörperlicher Belastung und unter Zeit-druck;Pisten sind von taktischen Lagen unab-hängig und rein technischer (gefechts-technischer) Natur; die Tätigkeiten sindinhaltlich und örtlich vom Ausbildergenau vorgeschrieben;Pisten erfordern eine präzise, z. T. auchzeitaufwändige Vorbereitung, welchesich aber mehrfach auszahlt;Pisten können die Schulung im Verbandnicht ersetzen.

Merkmale

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103 Wie beim kommandierten Drill muss dieAnlernstufe im jeweiligen Stoffbereichabgeschlossen sein;Auf Pisten müssen mehrere Lernendeparallel die gleichen Tätigkeiten aus-führen können;Es müssen messbare, überprüfbare undauch erfüllbare Forderungen (überprüf-bare Zeitlimiten) gestellt werden;Die einzelnen Tätigkeiten müssen ingünstigem Gelände oder an geeignetenÖrtlichkeiten erfolgen.

Anwendungs-grundsätze

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Reglement 51.018 d Ausbildungsmethodik

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Pistenarten

MöglichePisten

Kurzbeschrei-bung / Zielset-zung

Merkmale Kontrollen Bemerkungen

Waffen /Geräte-Drillpiste

Es geht darum,Waffen undGeräte reflexartigund fehlerfrei zubedienen

- An 3–4 Postenwerden verschie-dene Mani-pulationen undBewegungsab-läufe an eineroder mehrerenWaffen / an einemoder mehrerenGeräten drillmäs-sig mindestens 15mal wiederholt- Gesamtzeit kannstufenweisereduziert werden- Durchführung:formell

- Der Ausbilderkonzentriert sichpro Posten auf 1– 2 Absolventen- Für einfacheKontrollaufga-ben könnenGehilfen einge-setzt werden(z. B. Überprü-fung, ob Si-cherheits-bestimmungeneingehaltenwerden oder obein bestimmterAblauf korrektausgeführt wird)

Piste kann z. B.auch in 3Durchgängenzu 5 Wiederho-lungen jePosten absol-viert werden

MöglichePisten

Kurzbeschrei-bung / Zielset-zung

Merkmale Kontrollen Bemerkungen

Gefechts-technik-Drillpiste

Es geht darum,die Gewandtheitin der Gefechts-technik (Stel-lungsbezug /gedeckte Ver-schiebung) zuschulen unddabei auchWaffen undGeräte reflexartigund fehlerfrei zubedienen

- An 3-4 Postenwerden verschie-dene Manipulatio-nen und Bewe-gungsabläufe aneiner oder mehre-ren Waffen / aneinem oder meh-reren Gerätendrillmässig 15 malwiederholt- Gesamtzeit kannstufenweisereduziert werden- Durchführung:gefechtsmässig

-Der Ausbilderkonzentriert sichpro Posten auf1-2 Absolventen

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MöglichePisten

Kurzbeschrei-bung / Zielset-zung

Merkmale Kontrollen Bemerkungen

Einzelge-fechtspisteohne Kampf-/Übungsmuni-tion

Es geht darum,Waffen undGeräte beikorrektemgefechtsmässi-gem Verhaltenreflexartig undfehlerfrei zubedienen

- An 3-4 Postenist je eineTätigkeit ge-fechtsmässig ineiner bestimm-ten Gesamtzeitauszuführen- Die Piste sollmehrmalsnacheinanderabsolviertwerden

- Der Ausbilderkonzentriert sichauf 1-2 Absol-venten- Für einfache,messbareKontrollaufga-ben könnenGehilfen einge-setzt werden(z. B. Überprü-fung, ob Si-cherheits-bestimmungeneingehaltenwerden oder obein bestimmterAblauf korrektausgeführt wird)

- Gefechts-mässigeVerschiebungvon Posten zuPosten

Einzelge-fechtspistemit Kampf-/Übungsmuni-tion

Es geht darum,auf Anhieb zutreffen, beigleichzeitigemder Situationangepasstemgefechtsmässi-gen Verhaltensowie reflexarti-gem und fehler-freiem Bedienenvon Waffen undGeräten

- An 3-4 Postensind Zielegefechtsmässigauf Anhieb undin einer be-stimmten Zeit zutreffen

- Der Ausbilderkonzentriert sichauf 1-2 Absol-venten- Für die Über-prüfung derTreffer oder derSicherheitsvor-schriften könnenGehilfen einge-setzt werden

- Verschiebungvon Posten zuPosten ge-fechtsmässig- Den Sicher-heitsvor-schriften mussbesondereBeachtunggeschenktwerden- Wege undStellungensind markiert

Testpiste Es geht darum,eine bestimmteAnzahl Treffer ineiner bestimmtenZeit zu erzielen

- Auf einerStandardpistesind aus ver-schiedenenStellungen unterEinbezug einerkörperlichenLeistung undunter ZeitdruckverschiedeneZiele zu treffen

- Schwergewich-te der Kontrollesind:- Treffer- Zeitlimite

- Wege undStellungensind markiert- Leistung mussauf Anhiebverlangtwerden

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3.4.2.3 Drill der Formationen

104 Geht es beim Waffen-, Geräte- undBefehlsdrill vorwiegend um die Ausbil-dung des Einzelnen, muss bei folgen-den Tätigkeiten vermehrt der Drill derEinsatzgemeinschaft, das heisst derGruppe, des Zuges, der Einheit und desBataillons, angewendet werden:

a. Drill gleichbleibender technischerAbläufe im Team bzw. in der Grup-pe;

b. Drill standardisierter Gefechtsabläu-fe kleiner Verbände;

c. das Einexerzieren von Standardver-halten eines Verbands.

Begriff

3.4.3 Vortrag

105 Lehrerzentrierte Methode zur Vermitt-lung von Information an einen grossenZuhörerkreis.

Kurzbeschreibung

106 Vermitteln von präzisen Informationenüber komplexe Sachverhalte. Zusam-menhänge in kurzer Zeit aufzeigen,stoffliche Grundlagen vermitteln.

Ziele

107 Wissensaufnahme Lernleistung

108 Einführung zur Begründung und Ab-grenzung des Themas;thematische Aufbereitung mit Problem-lösung;Zusammenfassung;persönliches Schlusswort.

Ablauf

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109 Vorteile:a. lernzielorientierte Informationsver-

mittlung;b. genaues Einhalten von Stoff- und

Zeitplan;c. grosser Zuhörerkreis möglich.

Nachteile:a. nur geringe Aktivierung der Lernen-

den;b. Motivation und Lernerfolg in hohem

Mass von der Referentenqualitätabhängig;

c. keine unmittelbare Lernerfolgskon-trolle.

Vor- und Nachteile

3.4.4 Demonstration

110 Anschauliche Darstellung von Sachver-halten, die von Erklärungen oder Fragendes Ausbilders begleitet werden.

Kurzbeschreibung

111 Veranschaulichen und damit erleichterndes Lernens.

Ziele

112 Selbständiges Entdecken von Sachver-halten und Zusammenhängen.

Lernleistung

113 siehe Kurzbeschreibung Ablauf

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114 Vorteile:a. gut geeignet als Einstieg in eineLektion;

b. grosse Lernwirksamkeit durchpraxisnahe Stoffvermittlung;

c. Förderung des Interesses.

Nachteile:a. nur für bestimmte Ausbildungsinhaltegeeignet;

b. während der Demonstration Passi-vität der Lernenden;

c. relativ grosser Zeitaufwand für Vor-bereitung.

Vor- und Nachteile

3.4.5 Lehrgespräch

115 Das Unterrichtsthema (oder ein Teildavon) wird im Rahmen eines lernziel-orientierten Gesprächs unter der Leitungdes Ausbilders erarbeitet.

Kurzbeschreibung

116 Durch Fragen und Denkanstösse vonSeiten des Ausbilders werden die Ler-nenden in logischen Denkschritten zumLernziel geführt.

Ziele

117 Dialogische Wissensaufnahme Lernleistung

118 Kurze Einführung in die Thematik undden Ablauf;dialogischer Ablauf der Unterrichtsver-anstaltung unter Beteiligung der Lern-gruppe;Zusammenfassung und Auswertung;Feedback.

Ablauf

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119 Vorteile:a. Aktivierung der Lernenden;b. unmittelbare Erfolgskontrolle;c. Förderung von Interesse und Auf-merksamkeit.

Nachteile:a. bei ungeschickter Gesprächsleitungentsteht banales Frage-Antwort-Spiel;

b. mit mehr als 20 Lernenden schwierigdurchführbar;

c. zeitaufwändig.

Vor- und Nachteile

3.4.6 Gruppenunterricht

3.4.6.1 Bearbeitung von Aufgaben in Gruppen

120 Eine Gruppe von etwa 3–6 Lernendenbearbeitet während einer festgelegtenZeit eine bestimmte Aufgabe.

Kurzbeschreibung

121 Aktives Lernen und gemeinsamesLösen von Problemen;Verständnis für Teamarbeit fördern.

Ziele

122 Aussagen prüfen und Informationenbeschaffen.

Lernleistung

123 Vorteile:a. aktive Mitarbeit der Lernenden;b. Förderung des "Wir-Gefühls";c. der Einzelne fühlt sich für die Gruppeund die Gruppe für den Einzelnenverantwortlich.

Vor- und Nachteile

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46

Nachteile:a. nicht immer streng lernzielorientiert;b. es besteht die Gefahr, dass Einzelnedie Gruppe dominieren;

c. zeitaufwändig.

3.4.6.2 Gruppenorientiertes Lernen

124 Eine gängige Form der Gruppenarbeitist die Methode des gruppenorientiertenLernens. Eine Unterrichtseinheit wirddurch Aufteilung in Einzelblöcke inArbeitsgruppen bearbeitet und an-schliessend über Ergebnispräsentatio-nen allen Teilnehmern vermittelt.

Kurzbeschreibung

125 Erfassung komplexer Sachverhalte;Nutzung vorhandener gruppendynami-scher Strukturen für die Arbeitsteilung;Intensivierung der Erarbeitung vonEinzelaspekten;Gruppenergebnis als Produkt allerEinzelleistungen.

Ziele

126 Aussagen prüfen und Informationenbeschaffen.

Lernleistung

Stoff

Gruppenarbeit

Ergebnispräsentationen

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127 Vorbereitungsphase, sinnvolles Aufteilendes Stoffes;Informationsphase;Erarbeitungsphase(n);Präsentationsphase;evtl. Erfolgskontrolle;Zusammenfassung und Auswertung.

Ablauf

128 Vorteile:a. ideale Arbeitsform für Kleingruppenvon ca 5 Teilnehmern;

b. projektorientiertes Arbeiten;c. ökonomisches Verfahren zur Er-schliessung komplexer Sachverhalte.

Nachteile:a. nur für mittlere Gruppen bis max. 20Teilnehmer;

b. weniger geeignet für die Aufarbeitungkontroverser Themen;

c. nicht selber Erarbeitetes bleibt weni-ger haften (eigener Lernprozess istnachhaltiger);

d. verlangt intensive und detaillierteVorbereitung von Arbeitsgruppenma-terialien.

Vor- und Nachteile

3.4.6.3 Gruppen-Puzzle

129 Das Gruppen-Puzzle eignet sich gut fürdas Erarbeiten von neuen Inhalten, diein mehrere (ca 3-5) Aspekte, Teilberei-che oder Abschnitte zu gliedern sind. ImUnterschied zur Methode des gruppen-orientierten Lernens sind während derPhase der Austauschgruppen alle Kurs-teilnehmer in die Präsentation der Grup-penergebnisse ihrer Expertengruppeninvolviert.

Kurzbeschreibung

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130 Lernen von Stoff innerhalb einer Grup-pe, anschliessendes Lehren und Lernenin einer anderen Gruppe (sogenannteAustauschgruppe).

Lernleistung

131 Expertengruppen: Eine Gruppe vonneun Teilnehmern wird z. B. in drei"Expertengruppen" aufgeteilt. JedesGruppendrittel bearbeitet und klärt einenSachaspekt; die Teilnehmer machensich mit dem entsprechenden Lern- undArbeitsmaterial sachkundig;Austauschgruppen: Nun lösen sich die"Expertengruppen" auf, die Teilnehmerwerden so in Kleingruppen aufgeteilt,dass alle vorher bearbeiteten Sachas-pekte vertreten sind. Die "Experten"informieren die übrigen Kleingruppen-mitglieder, bis die ganze Gruppe in allenTeilbereichen sachkundig ist. Die Über-nahme dieser Lehrerfunktion ist einwichtiger Bestandteil des eigenen Lern-prozesses.

Ablauf

Austauschgruppen

Stoff

Expertengruppen

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Anschliessend kann ein Kreisgespräch,eine zusätzliche Befragung des Lehrers,die Bearbeitung eines zusammenfas-senden Textes, ein Wissenstraining odereine Lernkontrolle folgen. Die Arbeit inder "Expertengruppe" und in der "ge-mischten Gruppe“ kann mehrere Stun-den dauern.

132 Vorteile:a. wenn viel Information vermittelt

werden muss, die gut in voneinan-der unabhängige Portionen geteiltwerden kann, bringt die Methode ei-nen abwechslungsreichen Unter-richtsbetrieb;

b. die Auszubildenden übernehmenVerantwortung für ihr eigenes Ler-nen und das Lernen in Puzzlegrup-pen;

c. echte Aufgabenstellungen für Grup-penarbeiten, kein unverbindlichesDiskutieren.

Nachteil:Die zu erarbeitenden Themen müsseninhaltlich voneinander unabhängig sein.

Vor- und Nachteile

133 Lernzielorientierte Variante:Die Arbeit in der Erarbeitungs- (Exper-ten-)gruppe und in der Austauschgruppeorientiert sich an vorgegebenen Lernzie-len. Am Ende sowohl der Erarbeitungs-als auch der Austauschphase stehtjeweils eine Lernkontrolle, welche Aus-kunft über die Erreichung der gesetztenLernziele gibt.

Varianten

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Problemorientierte Variante:Im Mittelpunkt des Unterrichts steheneine oder mehrere Problemstellungen,zu denen differenziert begründete Lö-sungen erarbeitet werden sollen. In denArbeitsgruppen werden zunächst dieInformationen erarbeitet, die zur Lösungder aufgeworfenen Probleme notwendigsind. In der Austauschgruppe geht esdann nicht nur um die Weitergabe derangeeigneten Informationen, sondernauch um die Bearbeitung von Lösungs-vorschlägen für die aufgeworfenenProbleme.

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4 Leistungsmessung / Kompetenzüberprüfung

4.1 Elemente der Leistungsmessung

134 Die Leistungsmessung besteht aus vierElementen:a. Leistungsprovokation (Motivation

der Auszubildenden zur Leistung);b. Leistungsvollzug (Prüfung, Inspek-

tion, Kontrolle der Auszubildenden);c. Leistungsbeurteilung (Bewertung

durch den Inspizierenden, Exper-ten);

d. Rückschluss auf die Leistungsfähig-keit (in Bezug auf die Grund- bzw.Einsatzbereitschaft).

Wie bei der Ausbildungsdurchführung istdie Eigenverantwortung und Freiheit desHandelns der Ausbildungsverantwortli-chen auch bei der Leistungsüberprüfungzu gewährleisten.Überall dort, wo in der Ausbildungsfüh-rung die Selbständigkeit und Eigenver-antwortung des Auszubildenden imVordergrund stehen, sind Elemente derSelbstkontrolle einzubauen.

Leistungsmessung

LEISTUNGS-BEURTEILUNG

LEISTUNGS-VOLLZUG

LEISTUNGS-PROVOKATION

RÜCKSCHLUSSAUF DIE

LEISTUNGSFÄHIGKEIT

GRUND- / EINSATZBEREITSCHAFT GRUND- / EINSATZBEREITSCHAFT

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135 Prüfungsformen und -verfahren beein-flussen das Lern- und Prüfungsverhaltender Auszubildenden massgeblich. Siesollen als logische und folgerichtigeFortführung der Ausbildungssequenzwahrgenommen werden.

Leistungsprovokation

136 Beim Leistungsvollzug wird erfasst, wasder Auszubildende weiss und kann(= Kompetenz).

Eine Prüfung soll sich konsequent anden Lernzielen der vorangegangenenAusbildung orientieren.

Leistungsvollzug

137 Beurteilungskriterien und Messparame-ter müssen klar und unmissverständlichdefiniert werden und sollen vor derLeistungsmessung den Geprüften offenund transparent kommuniziert werden.

Leistungsbeurteilung

138 Nach der Auswertung der Prüfung solldurch den Prüfenden nebst der Analyseder Leistungsfähigkeit der Geprüften mitSchwergewicht auch eine Fehleranalysedurchgeführt werden. Dabei soll erkanntwerden, weshalb fehlerhafte Antwortenoder fehlerhaftes Verhalten der Geprüf-ten zustande gekommen sind.Es sind Faktoren wie die Qualität bzw.Quantität von Prüfungsfragen, Ausbil-dungsstoff, Ausbildungszielen, Ausbil-dungsmaterial, Ausbilder usw. in dieBeurteilung einzubeziehen.

Rückschluss

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4.2 Leistungsvollzug (Ausbildungskontrollen, Prüfungen)

139 Lernkontrollen werden mit folgenderZielsetzung durchgeführt:

Zielsetzung

Ausbildungsstufe Zweck der Kontrolle

Anlernstufe Verhindern, dass etwas falsch eingeübtwird.

Festigungsstufe Überprüfen der Genauigkeit und Rasch-heit unter erschwerten Bedingungen(= Beherrschen).

Anwendungsstufe Überprüfen, ob bzw. wie der Einzelnedas Gelernte im Einsatz erfolgreichanwenden kann (gilt auch für Verbände).

140 Für die Durchführung von Lernkontrol-len eignen sich drei Arten:a. praktische Lernkontrollen;

b. mündliche Lernkontrollen;

c. schriftliche Lernkontrollen.

Arten

141 Lernkontrollen können grundsätzlich inzwei Formen durchgeführt werden:a. Einzelkontrolle: Der Ausbilder führt

die Kontrolle beim einzelnen Aus-zubildenden durch. Er beurteiltdessen persönliche Leistung;

b. Gruppenkontrolle: Der Ausbilderführt die Kontrolle bei der Forma-tion als Ganzes durch. Er beurteiltderen Gesamtleistung (z. B. Grup-pe A hat den Auftrag erfüllt).

Formen

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142 Mögliche Verfahren für Lernkontrollensind:a. Querkontrolle: durch Querkontrollen

überprüft der Ausbilder bei allenAuszubildenden die gleiche Tätig-keit, den gleichen Handlungsablauf,den Wissensstand in einem be-stimmten Fachgebiet;

b. Stichproben: durch Stichprobenwerden verschiedene Fertigkeitenbzw. Wissensgebiete punktuell beieinzelnen Auszubildenden über-prüft;

c. Selbstkontrollen: Anhand klarerKriterien und mit entsprechendenInstrumenten überprüft der Auszu-bildende seinen Lernerfolg selber.

Verfahren

143 Praktische Lerninhalte, welche von denAuszubildenden manuelle Fertigkeitenerfordern, sollen ausschliesslich mitpraktischen Lernkontrollen überprüftwerden und nicht durch theoretischesAbfragen.

PraktischeLernkontrolle

144 Bei der mündlichen Prüfung ist derVorbereitungsaufwand nicht zu unter-schätzen. Gerade diese Form derLeistungskontrolle erfordert ein sehrdiszipliniertes Verhalten des Ausbildersin Bezug auf Ziel, Struktur, Inhalt,Durchführung usw.Er muss streng systematisch vorgehen,um das Risiko von Beurteilungsfehlern,welches bei dieser Art der Lernkontrolleausgeprägt vorhanden ist, zu minimie-ren.

MündlicheLernkontrolle

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145 Die schriftliche Prüfung soll sich, insbe-sondere wenn sie der Selektion dienensoll, stets auf die für die Funktion desAuszubildenden relevanten Inhaltebeschränken.Folgende Arten von schriftlichen Lern-kontrollen sind gebräuchlich und be-währt (nicht abschliessende Aufzäh-lung):a. Multiple Choice;b. Lückentext;c. zu bearbeitende Aufgaben;d. Auswahl-Aufgaben;e. Aufsatz.

SchriftlicheLernkontrolle

4.3 Leistungsbewertung

146 Die Leistungsbewertung gliedert sich indie beiden Teile "Beurteilung" und"Bewertung".

Gliederung

147 Mit der Beurteilung wird gemessen, wasdie Geprüften wissen bzw. können, zumBeispiel mit einem Punktesystem.

Beurteilung

148 Die Bewertung vergleicht die Werte derBeurteilung mit den vorgegebenenZielen und mit anderen Geprüften. Siekann zum Beispiel in einer Notenskaladargestellt werden.

Bewertung

149 Jede Ausbildungskontrolle ist durch denAusbilder bzw. Inspizierenden objektivzu beurteilen. Die Leistung ist an denvorgegebenen Zielen – ausgerichtet aufdie Grund- bzw. Einsatzbereitschaft desGeprüften / der geprüften Formation –zu messen.

Vergleich mitZielvorgabe

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150 Es soll das Resultat, welches der Reali-tät des Ausbildungsstandes entspricht,erfasst werden, und nicht jenes, welchesden Wunschvorstellungen des Ausbil-ders bzw. Vorgesetzten entspricht.

Erfassung der Realität

151 Bewertungen von verschiedenen Leis-tungsüberprüfungen gleicher Bereichedürfen nur miteinander verglichen wer-den, wenn diese unter den genau glei-chen Bedingungen durchgeführt wordensind.

Vergleiche

152 Negative Resultate deuten nicht zwin-gend auf eine schlechte Ausbildung hin,geben aber wertvolle Hinweise für denHandlungsbedarf des Ausbildungsver-antwortlichen.

Negative Resultate

153 Die Geprüften haben nach jeder Leis-tungsmessung Anrecht auf ein adäqua-tes Feedback. Die Geprüften sollenerkennen, was sie beherrschen und wosie noch Lücken haben.

Die Rückmeldung erfolgt in der Regel inForm einer Leistungsbesprechung(Ausgangslage, Zielsetzung, erzielteLeistung, Verbesserungsmöglichkeiten).

Feedback für Geprüfte

154 Für die Bewertung von Leistungen ist inder Regel die von den Qualifikationenher bekannte Notenskala zu verwenden;dies erleichtert den Vergleich. Minimalist jedoch festzustellen, ob die Aufgabeerfüllt wurde.

Notenskala

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Note 5 hervorragendvon andern in gleicherFunktion kaum erreicht

Note 4 sehr gutübertrifft die Anforde-rungen deutlich

Note 3 gutentspricht den Anforde-rungen

Note 2 genügendentspricht knapp den An-forderungen

Note 1 ungenügendentspricht den Anforde-rungen nicht

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5 Massnahmen

155 Die Massnahmen betreffend der Ausbil-dung sind nach der Leistungsmessungmittels der Methode "Aussagen –Erkenntnisse – Konsequenzen"abzuleiten.

Methode

156 Wie bei den Ausbildungskontrollen sindauch bei Prüfungen aus ungenügendenLeistungen die Konsequenzen zu zie-hen.

Konsequenzen

157 Liegen die Gründe beim Auszubilden-den, hat er sich das fehlende Wissen /Können anzueignen.Dafür stehen die Mittel der Nachausbil-dung bzw. der Nachprüfung zur Verfü-gung, welche bei mangelndem Enga-gement oder wiederholt ungenügendenLeistungen des Auszubildenden vorwie-gend während der militärischen Freizeit(Ausgang, allenfalls am Samstag nachdem Abtreten des Gros der Einheit)durchzuführen sind.Jeder Nachprüfung muss eine Nach-ausbildung vorangehen, um dem Aus-zubildenden die Gelegenheit zu geben,sich das notwendige Wissen bzw. dienotwendigen Fertigkeiten anzueignen.Auf keinen Fall darf das Mittel der Nach-ausbildung als Bestrafung oder gar alsSchikane verwendet werden. Es musssich ausschliesslich darauf beschrän-ken, das Erfüllen einer nicht bestande-nen Lernkontrolle zu ermöglichen.

Nacharbeit desAuszubildenden

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158 Liegen die Gründe für ungenügendeLeistungen beim Ausbilder, muss dieserseinen Unterricht verbessern.Dazu ist es wichtig, dass der Ausbildernach jeder Ausbildungskontrolle imRahmen der Fehleranalyse Rückschlüs-se auf Ausbildungsdurchführung (Me-thode, Rahmenbedingungen usw.),Prüfungsanlage (Ziel, Form, Inhalt,Durchführung usw.) und Ausbilderver-halten (Leistungsmotivation, Objektivitätusw.) zieht.

Ausbilder

159 Als Massnahme auf Stufe der militäri-schen Chefs können aufgrund derResultate neue Ziel- bzw. Leistungsver-einbarungen getroffen werden.

Diese dienen als Grundlage für neuePlanungen bzw. Vorgaben.Diese Vorgänge sollen als kooperativesPlanungsverfahren stattfinden. Der Cheflässt dabei die Unterstellten im Sinneeines Dialogs an der Auswertung dervergangenen sowie an der Vorbereitungkünftiger Ausbildungsphasen bzw.Dienstleistungen teilhaben.

Leistungsverein-barung / Vorgaben

160 Leistungskontrollen sind insbesonderebei Einzelkontrollen auch Grundlagen fürQualifikationen und können auf allenStufen selektiven Charakter haben.

Selektion

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6 Weitere Lehr- und Lernformen

161 In der Führungsausbildung der unterenMilizkader wird auf weitere Lehr- undLernformen hingewiesen (siehe Hand-bücher der Module 2 "PersönlicheArbeitstechnik" und 3 "Kommunikationund Information" sowie Didaktikbehelf[für Berufskader]).

Hinweis

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Medien

Begriff / ArtenZu den Medien zählt man alle Mittel, die zur Unterstützung des Unter-richts eingesetzt werden:a. Darbietungsmaterial (z. B. Hellraumprojektor);b. Darstellungsmaterial (z. B. Film);c. Unterrichtshilfen (z. B. Plakate, Reglemente, Arbeitspapiere,

Modelle, Folien).

EinsatzDarbietungsmaterial, Darstellungsmaterial und Unterrichtshilfen unter-stützen den Unterricht des Ausbilders. Sie sind nach dem Gesichtspunktder grösstmöglichen Lernwirksamkeit einzusetzen. Einsatzmöglichkeitensind:a. einführen in ein Thema;b. verdeutlichen / vereinfachen komplizierter Abläufe, Sachverhalte;c. vermitteln von Übersicht, aufzeigen von Zusammenhängen;d. sammeln, sichten und strukturieren von Teilnehmerbeiträgen.

VerhältnismässigkeitDer Aufwand für Beschaffung, Herstellung und Einsatz der Ausbildungs-hilfen muss in einem sinnvollen Verhältnis zum Erfolg stehen. Als Prinzipgilt: So viel wie nötig.

Übersicht über Darbietungs- und DarstellungsmaterialAnwendungsbereiche zu beachten

Wandtafel,Plakat,Flipchart

- Stichworte- kurze Texte- einfache Zeichnungen- schematische Darstellun-gen

- Blockschrift schreiben- gross schreiben, so dassjeder alles lesen kann

- Sichtkontakt kontrollieren- zu Lernenden sprechen- Farben verwenden- Vorbereitung auf A4-Blatt

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Anwendungsbereiche zu beachtenFolien - Stichworte

- kurze Texte- Zeichnungen- schematische Darstellun-gen

- Überschriften- Zusammenfassungen

- Sichtkontakt kontrollieren- Funktionskontrolle (amHellraumprojektor)

- Blockschrift schreiben- gross schreiben, so dassjeder alles lesen kann

- Anzahl Folien beschrän-ken

- Folien nicht überladen- nicht im Licht stehen- Farben verwenden- zu Lernenden sprechen

Pinnwand - Sammlung, Sichtung undStrukturierung von Teil-nehmerbeiträgen

- Begleitung eines Vortrages(Visualisierung wichtigerGedanken)

- Als Speicher (Probleme,offene Fragen) und Wand-zeitung

- pro Karte nur ein Gedan-ke

- leserlich schreiben- alle Karten berücksichti-gen

Dias - naturgetreue Abbildung- Darstellung wichtigerDetails

- Vergleiche- Konkretisierung abstrakterInhalte

- mit Bildern und Apparatvertraut machen

- Anzahl beschränken- Verdunkelung vorberei-ten

- Funktionskontrolle(Einstellung von Projekti-onsfläche und Schärfe)

Modelle - Hervorhebung von We-sentlichem

- Vereinfachung- Vergrösserung / Verkleine-rung

- Bewegungsabläufe

- Sichtkontakt kontrollieren- Verbindung von Spre-chen und Zeigen

Auditive Lehr-mittel (CD,Tonkassettenusw.)

- zum Selbstlernen (z. B. imFremdsprachenunterricht)

- als Dokumentation (z. B.Interviews, Hörbilder)

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Anwendungsbereiche zu beachtenAudiovisuelleLehrmittel(Film, VHS,DVD)

- exakte Vorführung vonSituationen und bewegtenBildern

- Darstellung von Abläufenund Handlungen

- Darstellung komplizierterSachverhalte

- zur Ad-hoc-Dokumentationeigenen Verhaltens

- mit Inhalt und Technikvertraut machen

- Einführung / Auswertungplanen

- Abstand der Betrachter:2- bis 6-fache Bildbreite

- Verdunkelung organisie-ren

- zeitliche Länge überden-ken (max 10')

- klare Beobachtungsauf-gaben formulieren

- keine Unterhaltungsan-gebote für Teilnehmer

- rechtzeitig bestellen /auswählen

- Funktionskontrolle

Computergestützte Lehrmittel

BegriffComputergestützte Lehrmittel wie elektronische Präsentationen,CUA-/Simulationsprogramme und Simulatoren ermöglichen anspruchs-vollere audiovisuelle Präsentationen bzw. selbständiges Lernen undÜben.

HauptvorteileHauptvorteile sind:a. Vollständigkeit des Ausbildungsstoffes;b. Systematik in der Stoffgliederung;c. hohe Anschaulichkeit;d. Selbstbestimmung des Lerntempos;e. Überprüfbarkeit des Wissens / Könnens durch Lernende und Ausbil-

der.

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Übersicht über computergestützte LehrmittelAnwendungsbereiche zu beachten

Präsentations-software(Powerpoint,Keynotes)

- Präsenzseminare, Rapporte,Sitzungen usw.

- Funktionskontrolle- sinnvolle visuelle Gestal-tung

- Verhältnis Schriftgrösse -Saalgrösse

CUA (CD-Rom)

WBT (Internet)

- Vermittlung von Wissen- Training von Verhaltenswei-sen

- Ausbildungs- und Selbstkon-trolle

- Zeit- und ortsunabhängigesLernen

- sinnvolle Einbettung insAusbildungskonzept

- Computerkenntnisse alsAnwender hilfreich

- tutorielle Begleitungunter Umständen not-wendig

Simulatoren,Trainer

- Simulation von Abläufen- Training von Verhaltenswei-sen und Bewegungsabläu-fen

- absprechen Zeitplan- Funktionskontrolle- technische Beherrschungdes Gerätes ist absoluteVoraussetzung

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Stichwortverzeichnis

Seite

Anlernstufe 14, 24, 25, 27, 33, 36,39, 53

Anwendung 3, 4, 10, 36, 39, 61, 62,63, 64

Anwendungsstufe 3, 14, 26, 27, 53Arbeitsorganisation 8Arbeitsvorbereitung 19, 21Aufbau der Ausbildung 24Ausbilder IV, 2, 6, 7, 8, 11, 15,

19, 20, 21, 22, 23, 26,27, 28, 29, 30, 31, 33,37, 38, 40, 41, 43, 44,52, 53, 54, 55, 56, 59,61, 63

Ausbildungserfolg 8, 9, 20Ausbildungskompetenz 11Ausbildungsrapport 19, 21Ausbildungsstoff 8, 22, 23, 24, 33, 52,

63Ausbildungsstufen 24, 27

Bearbeitung von Aufgaben in Gruppen 45Bewährung 10

Demonstration 22, 43, 44Disziplin 2, 54Drill 3, 26, 27, 35, 36, 37,

38, 39, 40, 42Drill der Formationen 42Drill des Einzelnen 38Durchführung der Ausbildung 23

Eigenverantwortung 2, 33, 51Einsatzrealität 9Elemente der Leistungsmessung 51Erwachsenenbildung 2

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Seite

Fachkompetenz 12Feedback für Geprüfte 56Festigungsstufe 3, 14, 25, 26, 27, 37,

38, 53Förderung der Kader 20Formulierung von Lernzielen 16, 17Fragetechnik 30, 31Führungskompetenz 11

Grundsätze IV, 2, 11, 23, 25, 26,39

Gruppenorientiertes Lernen 46Gruppen-Puzzle 47

Haltung 4, 11, 13, 14, 15, 28

Individuelles Trainingscenter 33

Kader IV, 19, 20, 21, 22, 23,60

Können 3, 4, 6, 8, 12, 13, 14,15, 18, 20, 27, 33, 35,55, 58, 63

Kommunikation IV, 2, 9, 28, 60Kompetenzen 4, 11, 12, 14Kontrolltechnik 21Konzentration auf das Wesentliche 9

Lehren IV, 5, 6, 15, 48Lehrgespräch 44Leistungsbewertung 55Leistungsmessung 1, 51, 52, 56, 58Leistungsvereinbarung 59Leistungsvollzug 51, 52, 53Lernbereiche 13Lernbereitschaft 7

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Lernen 2, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10,11, 13, 15, 16, 17, 24,28, 33, 36, 37, 39, 43,44, 45, 46, 47, 48, 49,61, 62, 63, 64

Lernerfolg 2, 4, 8, 15, 43, 54Lernziele 6, 7, 8, 15, 16, 17, 19,

21, 22, 49, 52

Massnahmen 3, 5, 8, 19, 21, 58Methodenkompetenz 11Methodik IV, 4, 8Militärisches Lernen 4,10

Notenskala 55, 56

Planung 1, 11, 59Prozess Ausbildung 1

Selbständiges Lernen 2, 4, 9, 63Selbstkompetenz 11Selbstkontrolle 51, 54, 64Sozialkompetenz 11

Technik des Lehrens 6Theorie und Praxis 23

Unterrichtssprache 29

Voraussetzungen für das Lehren 6Vorgaben 1, 19, 55, 59Vortrag 42, 62

Wissen 4, 6, 12, 13, 15, 18, 24,30, 33, 42, 44, 49, 54,55, 58, 63, 64

Ziel der militärischen Ausbildung 2Ziele 2, 5, 6, 9, 11, 18, 22,

23, 34, 35, 41, 42, 43,44, 45, 46, 52, 55

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Notizen

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Reglement 51.018 dALN 293-0209SAP 2530.1888

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