8
Reinigungs- und Pflegehinweise für Naturstein

Reinigungsanleitung naturstein

Embed Size (px)

DESCRIPTION

 

Citation preview

Reinigungs- und Pflegehinweise für Naturstein

2

Pflege von Natursteinen

Natursteine sollen nicht nur schön aussehen, sondern auch lange Freude

bereiten. Die fachgerechte Pflege und Reinigung von Natursteinen ist deshalb

ungemein wichtig. Bei Fragen oder Unklarheiten wenden Sie sich am besten an

einen Naturstein-Fachbetrieb.

Grundreinigung

Nach der Verlegung muss ein Naturstein eine intensive Grundreinigung

bekommen. Hierbei werden im Besonderen die Rückstände der Verfugung

entfernt. Wird dies nicht gründlich erledigt, bleibt ein leichter und etwas

glänzender Schleier auf dem Stein zurück. Dieser verhindert einmal das

gründliche und gleichmäßige Eindringen von Imprägnierungen und zum anderen

ist eine ordentliche Unterhaltspflege auch nicht möglich.

Wir empfehlen, je nachdem um welchen Naturstein es sich handelt, zwei

unterschiedliche Reiniger. Einmal einen basischen Grundreiniger für

Säureempfindliche Natursteine und einmal einen sauren Grundreiniger für

Säureunempfindliche Natursteine.

Unterhaltsreinigung

Eine Unterhaltsreinigung ist durch Kehren, Saugen und nass Wischen möglich.

Hochglanzpolierte Oberflächen sind gegenüber mechanischer Beanspruchung

empfindlich, sie sollten deshalb keinesfalls mit Scheuermitteln bearbeitet werden.

Für Granit z.B. können Reiniger auf Alkoholbasis verwendet werden, sie trocknen

streifenfrei und hinterlassen keine Rückstände.

Generell ist zu sagen, dass Sie bei der Unterhaltsreinigung und der Pflege Ihres

Natursteins einen PH-neutralen Reiniger verwenden sollten, damit auch

empfindliche Natursteine nicht angegriffen werden. Dieser sollte bestenfalls nicht

schichtbildend sein, lebensmittelecht und desinfizierend wirken.

3

Beim Nass-Aufwischen auf den Natursteinoberflächen ist darauf zu achten, dass

der benutzte Reiniger für die Oberfläche geeignet ist. Nur Seifenwasser zu

verwenden ist auch falsch. Es macht die Oberfläche mit der Zeit spröde. Das

Wischwasser sollte immer unter Zugabe von ölhaltigen Mitteln und Handwarm

eingesetzt werden.

Dampfreiniger sind für polierte Wand-und Bodenflächen umstritten. Die zu hohe

Temperatur verursacht eine Oberflächenspannung, die die Oberfläche rau und

matt werden lassen kann. Hochdruckreiniger sind für polierte Flächen nicht

ratsam. Ihr immenser Druck, mit dem sie das Wasser auch in die kleinste

Mikrospalte des Steines jagen, zerstört die glatte Oberflächenstruktur.

Nässe bzw. Wasser beeinträchtigt Naturstein, wie Granit oder Marmor nur

indirekt. So fördert andauernde Feuchtigkeit im Freien die Moos-, Flechten und

Algenbildung. Im Haus hingegen ziehen feuchte Oberflächen gerne Staub an,

welcher beim Wiederabtrocknen teils hartnäckige Flecken hinterlässt. Anders

verhält es sich bei säurehaltigen Flüssigkeiten wie Wein, Essig und diversen

Haushaltsreinigern. Hier kann es gerade bei glatten und polierten Oberflächen zu

Verätzungen kommen. Die betroffenen Stellen können unschön und matt

werden.

Trockenheit beeinträchtigt Naturstein nicht. Jedoch kann es bei verklebten

Platten zu Problemen in Zusammenhang mit dem Kleber kommen. Einige

Mörtelarten neigen bei zu großer Trockenheit ihre Klebkraft zu verlieren.

Imprägnierung

Raue, porige oder stark saugende Natursteinfliesen können bereits vor der

Verfugung mit einem so genannten Verfugungs-Vorimprägnierer behandelt

werden. Dieser erleichtert das Nachwaschen, da der Fugenmörtel nicht in den

Stein eindringen kann. Bei im Sand- oder Kiesbett zu verlegenden

Terrassenplatten können die Steine vor dem Verlegen von allen Seiten – auch

von unten – imprägniert werden. Damit besteht ein erhöhter Rundumschutz. Bei

allen Imprägnierungen ist darauf zu achten, dass der Stein sauber und trocken

ist.

In Bereichen, wo mit starken Verschmutzungen zu rechnen ist – wie im

Eingangsbereich oder der Küche – empfiehlt sich die Imprägnierung des

Natursteins. Diese soll keine Schicht auf dem Stein bilden, sondern lediglich

dessen Porenvolumen verfüllen. Eine Imprägnierung ist mehrere Jahre aktiv und

kann jederzeit wieder aufgefrischt werden.

Es gibt farbneutrale und farbvertiefende Imprägnierungen. Die farbvertiefende

Imprägnierung verleiht dem Stein einen Nasseffekt. Der Stein erscheint dadurch

dunkler und seine Strukturen werden hervorgehoben. Die farbvertiefende

Imprägnierung wird häufig bei geflammten Steinen verwendet, um deren Farbe

und Strukturen besser herauszuarbeiten. Auch schwarze Steine können damit in

ihrer Ausstrahlung intensiviert werden. Helle Steine werden in der Regel

farbneutral imprägniert.

4

Natursteine und Streusalz

Wer seine Terrasse oder den Gartenweg mit diesem Material ausgelegt hat, muss

wissen, dass Naturstein in der Regel Streusalz nicht verträgt.

Übliches Streusalz besteht zu über 95 % aus Steinsalz bzw. Kochsalz. Andere

Fremdbestandteile sind zum Beispiel andere Salze (Kalziumsulfat, Gips,...),

künstliche Zusätze wie Farbstoffe zur Vergällung und Kennzeichnung und auch

unlösliche Bestandteile wie zum Beispiel Ton.

Streusalz birgt also auch Risiken die Sie selbst auf den zweiten Blick nicht

erkennen können.

Das größte Problem stellt aber die Verbindung von Salz und Wasser

(Schmelzwasser) dar:

Wenn die in Wasser gelösten Salze unter der Steinoberfläche auskristallisieren

(durch Verdunstung des Wassers) nimmt das Salz wieder seine kristalline

Struktur an und kann unter Umständen den Naturstein durch eine sogenannte

Salzsprengung unwiderruflich schädigen.

Wer Schäden an seinen Natursteinen vermeiden möchte, sollte kein Streusalz

verwenden und besser stumpfe, reinmechanische Streumittel nutzen und

eventuelle Kratzer in der Oberfläche in Kauf nehmen.

Flecken und Verfärbungen

Verfärbungen in Natursteinen entstehen im Prinzip durch (1) das Eindringen

verfärbender Substanzen von der Oberfläche, durch (2) Verfärbung von

Substanzen im Stein oder (3) durch das Eindringen verfärbender Substanzen aus

dem Untergrund.

Zu (1)

Alle Natursteine sind mehr oder weniger porös. Bei nicht imprägnierten

Natursteinen können durch diese Poren (Kapillaren) in Wasser gelöste Farbstoffe

in den Naturstein eindringen.

Maßnahmen:

- Fleckbildende Ursache so schnell wie möglich entfernen.

Feste Stoffe nehmen Sie mit dem Spachtel auf und flüssige Stoffe tupft man

am besten sofort mit saugfähigem Papier ab.

- Mit Wasser nachspülen und abtupfen.

- Mit einem Wassersauger eventuell mehrere Spülgänge absolvieren.

- Anschließend das geeignete Lösungsmittel anlegen.

- Fleckentfernung immer bei einer kleinen nicht gleich sichtbaren Ecke

ausprobieren und abwarten.

- Wenn die verfärbende Substanz bereits tiefer in den Stein eingezogen ist, hilft

es manchmal die meist flüchtigen Lösungsmittel in Putzwolle zu tränken und

diesen dann aufzulegen.

- Auch die Reinigungsmittel gut auswaschen oder abwischen, so dass davon

keine Rückstände bleiben.

5

- Vereisungsspray können bei der Entfernung von klebenden, festen Stoffen wie

Kaugummi, Schokolade, Asphalt, Kerzenwachs, Nagellack, Leim etc. behilflich

sein. Einfach die Stoffe mit dem Spray einfrieren und durch Klopfen mit einem

geeigneten Gegenstand zerbröseln. Bei Bedarf mit einem geeigneten

Fleckentferner nachbehandeln.

Mechanische Reinigung:

- Vereinfacht die Fleckentfernung

- Möglichst mit feinem Gewebe um Kratzer zu vermeiden, manchmal helfen

auch stärkere Scheuerschwämme (z.B. nichtrostende Edelstahlwollpads), mit

warmen Wasser (evtl. Zugabe von nicht fettenden, PH neutralen

Reinigungsmitteln)

Achtung!

Bevor Sie auf die Flecken losgehen, prüfen Sie die Art des Gesteines auf folgende

Eigenschaften:

» Säurebeständigkeit

» Saugfähigkeit

» Beschichtung

Zur groben Orientierung:

Kalkhaltige Materialien werden auch durch leichte Säuren (Kohlensäure)

angegriffen:

Marmor (kristallin)

Kalksteine (nicht kristallin)

Sandstein

Travertin

6

Tiefengesteine sind mehr oder weniger säureunempfindlich:

Granit

Gneis

Syenit

Quarzit

Porphyr

Beschichtete Materialien sind mehr oder weniger lösemittelempfindlich:

Polyester-

Kunstharz-

Epoxidharzbeschichtet

Zu (2)

Da jeder Naturstein ein natürliches Produkt ist und in seiner Beschaffenheit und

Zusammensetzung unterschiedlich sein kann, muss durchaus mit kleineren, in

selten Fällen auch mit größeren, Verfärbungen/ Veränderungen gerechnet

werden.

Zu (3)

Wenn es sich um Verfärbungen durch das Eindringen von Substanzen aus dem

Untergrund handelt, muss in erster Linie die Ursache angegangen werden. Ist

der Untergrund zum Beispiel zu feucht, so muss dieser wenn möglich

ausgetrocknet werden, ansonsten wird sich das Material mit der Zeit noch weiter

verändern. Es kann auch zu Algenbildung oder dunklen Flecken kommen. Erst

nach der Beseitigung der Ursache, wird eine gründliche Reinigung eine

dauerhafte Wirkung zeigen.

„Fleck-Weg-Lexikon“

Verunreinigung Reinigungsmittel

Algen Spezialreiniger: Algenentferner

Asphalt alkalisch eingestellter Grundreiniger, mechanisch

Bleistift Radiergummi

Verwenden Sie für die Rubbelkörner" warmes Wasser und Seife

Blut

Waschpulver, Enzymreiniger

Butter Ölentferner

Diesel-, Heizöl, Motoröl Ölentferner

7

Fett Terpentin-Ersatz, Reinigungsbenzin

Früchte (Kirschen, Beeren) Chlorbleichlauge

Grasflecken alkalische Grundreiniger, Wasserstoffperoxid

Gummisohlen Wattebausch und Spiritus, Terpentin,

mechanisch

Harz mechanisch, Chlorbleichlauge

Kaffee Chlorbleichlauge, Alkalische Reiniger

Kalk Amidosulfonsäure

Kohle Grundreiniger höher alkalisch, mechanisch

Kunstharzlack Azeton

Lippenstift Alkalische Reiniger – schwach

Marmelade Warmes Wasser mit Seife,

Chlorbleichlauge

Moos Spezialreiniger: Moosentferner

Mörtelreste mechanisch mit Messingspachtel, zugelassene Zementschleierentferner

Nagellack Mechanisch, Azeton

Rost Rostentferner, Phosphorsäurereiniger

Rotwein Bleichmittel, wie Chlorbleichlauge

Ruß Grundreiniger höher alkalisch, mechanisch

Tee Chlorbleichlauge

Tinte Wasserstoffsuperperoxid, Chlorbleichlauge

Wachs mechanisch mit Messingspachtel, alkalisch

eingestellter Grundreiniger

Zementschleier zugelassene Zementschleierentferner, mechanisch

Bitte beachten Sie zuerst die Säure-Empfindlichkeit Ihres Natursteins und testen Sie das

Reinigungsmittel zuerst auf einer kleinen, möglichst nicht sichtbaren Stelle!

8

Fliesenbau GmbH

Gewerbegebiet Mühlen 3/A

I-39032 Sand in Taufers

Tel. 0474/658010

Fax. 0474/658256

[email protected]

www.fliesenbau.it