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Reisen mit William Turner J. M. William Turner: Das Liber Studiorum Eröffnungsausstellung 30. Mai – 7. September 2008 Galerie Stihl Waiblingen

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Reisen mit

WilliamTurner

J. M. William Turner: Das Liber StudiorumEröffnungsausstellung 30. Mai – 7. September 2008

Galerie Stihl Waiblingen

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Joseph Mallord William Turner (1775 – 1851)

Joseph Mallord William Turner war der bedeutendste und auch umstrittenste englische Künstler des 19. Jahrhunderts. Er gilt heute als Vorläufer des Impressionismus und der gegenstandslosen Kunst. Er verfügte, dass nach seinem Tod sein künstlerischer Nachlass an die englische Nation über-gehen solle. Heute befindet sich sein hinterlassenes Werk in der Tate Britain in London (Turner Bequest).

Diese Sammlung ist heute eine herausragende künstle-rische und kunsthistorische Quelle, die das Werk dieses genialen Malers und Wegbereiters der Moderne bestens dokumentiert.

J. M. William Turner: Selbstbildnis im Alter von 24 Jahren, um 1799© Tate Britain

»Gleich den anderen Gattungen der Malerei haben die Landschaften die Aufgabe, das Bewundernswerte in der Kunst und das Schöne in der Natur auszuwählen, zu kombinieren und zu verdichten.«J. M. William Turner in der Backgrounds-Lecture, 1811

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Das Liber StudiorumDas Liber Studiorum ist nicht nur das wichtigste Werk William Turners im Bereich der Druckgrafik, es beeinflusste auch nachhaltig die Entwicklung der englischen Land-schaftsmalerei. Die 71 Drucke des Buchs der Studien sowie Aquarelle, Vorzeichnungen und Ölskizzen, die in dessen Umkreis entstanden, sind nun zum ersten Mal komplett in einem deutschen Ausstellungshaus zu sehen.

Mit dem Liber Studiorum beabsichtigte Turner, alle seine Errungenschaften und Vorstellungen, was Landschafts-malerei sein soll, in Form von Drucken bekannt zu machen. Dies war insofern richtungweisend, als zu Lebzeiten Turners die Landschaftsmalerei eine weniger bedeutende Kunst-gattung war. An oberster Stelle war die Historienmalerei angesiedelt. Dies veränderte sich im darauf folgenden Jahrhundert grundlegend, auch durch die Verbreitung des Liber Studiorum.

Ursprünglich hatte Turner beschlossen, eine Folge von 100 Mezzotinten (eine Radiertechnik) mit verschiedenen Landschaftsgattungen herzustellen, von denen im Zeitraum von 1807 bis 1819 insgesamt 71 Drucke erschienen, die in einzelnen Lieferungen an die Besteller abgegeben wurden. Das Liber Studiorum war ein Lehrbuch der Landschafts-malerei, das Turner in sechs Abschnitte oder Gattungen unterteilte:A für architektonische LandschaftenP für pastorale LandschaftenMs für Gebirgslandschaften

M für MarinenEP für epische pastorale LandschaftenH für historische Landschaften

Obwohl die Graphikfolge des Liber Studiorum für ihren Schöpfer J. M. William Turner ein wichtiger Teil seiner künst-lerischen Vorstellung von Landschaftsmalerei war, sind diese Graphiken, die zwischen 1807 und 1819 angefertigt wurden, für ein breites Publikum mehr oder weniger ver-borgen geblieben. Dies lag sicherlich nicht an der hervor-ragenden Qualität der in Mezzotinto und Radierung ausge-führten Drucke, sondern wohl eher an der Verbreitung der Folge bei Sammlern, die diese Graphiken in ihren Schrän-ken aufbewahrten und kaum der Öffentlichkeit zugänglich machten.

Die in der neuen Galerie Stihl Waiblingen gezeigte Gesamtschau des Liber Studiorum ist eine willkommene Möglichkeit, das gegenwärtig sehr beachtete und neu bewertete Werk des wichtigsten englischen Künstlers des 19. Jahrhunderts kennen zu lernen. Es ist an der Zeit, gerade auch diesen Schaffensbereich Turners als Graphiker zu entdecken und der Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Die zum ersten Mal in Deutschland komplett gezeigte Serie des Liber Studiorum wurde zusammen mit anderen Werken von der Thomas Wrigley Kunstsammlung, Bury Art Gallery, Museum + Archives, von der Tate Britain, London, vom Sir John Soane’s Museum, London und von der Whit-worth Art Gallery, University of Manchester ausgeliehen.

J. M. William Turner und J. C. Easling: Frontispiz zum Liber Studiorum, 1812© Bury Art Gallery, Museum + Archives, Lancashire, UK

J. M. William Turner und Charles Turner: Ships in a Breeze, 1808© Bury Art Gallery, Museum + Archives, Lancashire, UK

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J. M. William Turner, der ReisekünstlerZeit seines Lebens war Turner in England und auf dem Kontinent unterwegs, um sich selbst ein Bild von den ver-schiedenen Landschaften, Ländern und Völkern zu machen. Das Reisen war zu Beginn des 19. Jahrhunderts beschwer-lich, da es meistens nur schlechte Straßen, vom Wetter abhängige Meeres- oder Flussfahrten und nicht immer zuverlässige Kutschen gab. Weite Strecken legte Turner mit leichtem Gepäck zu Fuß zurück. Erst später kamen Dampf-schiffe auf, die das Reisen erleichterten und die Reisedauer verkürzten. Turner skizzierte auf seinen Reisen Tausende von Ansichten in seine mitgetragenen Skizzenbücher, ein Fundus, der später das Arbeitsmaterial für seine Aquarelle und Gemälde sowie Druckgraphiken bildete.

Turner reiste mit leichtem Gepäck wie eine erhalten ge-bliebene Auflistung seines Reisebeutels belegt: »ein Buch mit Blättern, ditto Campbells Belgienführer, 3 Hemden, 1 Nachthemd, ein Rasiermesser, eine Regenschirmhülle, ein Paar Strümpfe, ein Wams, ein halbes Dutzend Bleistifte, 6 Halstücher, 1 großes Halstuch, 1 Farbkasten«

Die Reiseroute seines ersten Aufenthalts auf dem Konti-nent im Jahr 1802 lässt sich rekonstruieren: London, Calais, Châlon, Mâcon, Genf, Bonneville, Chamonix, Courmayeur, Aosta, St. Bernhard, Martigny, Vevey, Thun, Interlaken, Lauterbrunnen, Grindelwald, Meiringen, Luzern, St. Gott-hard, Zürich, Schaffhausen, Laufenburg und den Rhein ent-lang. Einige der Orte, die er während dieser Reise besucht hatte, sind im Liber Studiorum aufgenommen worden.

Die Grand TourEs gehörte zur Ausbildung der englischen Oberschicht, Bildungs- und Erfahrungsreisen auf das europäische Fest-land zu unternehmen. Dies war vor allem im 18. und 19. Jahrhundert üblich und bereitete den Tourismus, wie wir ihn heute kennen, vor.

Die Reiserouten waren unterschiedlich, die Hauptziele waren aber vor allem Paris, Venedig, Florenz, Rom und Neapel. Andere Orte, die gerne miteinbezogen wurden, waren Hannover, Berlin, Dresden, Prag, Wien, München und Genf.

Die meisten Touristen wählten die Überquerung der Alpen, um nach Italien zu gelangen. Im beginnenden 19. Jahrhundert wurden Reisen an den Rhein und seine Nebenflüsse immer beliebter, was an den Reisen von William Turner zu belegen ist. Bildmotive des Liber Stu­diorum, die Landschaften in der Schweiz und Savoyen darstellen, beruhen auf Skizzen Turners, die er auf seiner ersten Reise nach Frankreich, in die Schweiz und das Aostatal 1802 angefertigt hatte.

J. M. William Turner und Thomas Hodgetts: Lauffenborough on the Rhine, 1811© Bury Art Gallery, Museum + Archives, Lancashire, UK

J. M. William Turner und Charles Turner: Norham Castle on the Tweed, 1816© Bury Art Gallery, Museum + Archives, Lancashire, UK

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Das von der Galerie Stihl Waiblingen angebotene wissen-schaftliche Begleitprogramm vertieft die von der Kunst-schule Unteres Remstal veranstaltete Kunstvermittlung durch weiterführende fachspezifische Vorträge und eine Podiumsdiskussion. Der Eintritt zu diesen Veranstaltungen ist frei.

Im Rahmen des wissenschaftlichen Begleitprogramms findet am 12. und 13. Juni der 2. Waiblinger Romantiktag statt.

Louis Mayer, ein schwäbischer Romantiker VortragDonnerstag 12. Juni, 19:30 UhrPräsentation des Hörbuchs Die Kronenwächter von Achim von Arnim, des ersten deutschen historischen Romans von 1817, der auch in Waiblingen spielt.20:00 UhrDaniela RobertsLouis Mayer (1791–1843), den Bruder des Waiblinger Ober-amtsrichters und Schriftstellers Karl Mayer (1786 –1870), gilt es als Zeichner und Maler wiederzuentdecken. Der Künstler, der sich von 1829 bis 1832 in Italien und danach in Stuttgart aufhielt, war dem schwäbischen Dichterkreis verbunden und wurde durch die Bebilderung von Gustav Schwabs Wanderungen durch Schwaben bekannt.

Romantik in der Neuen und Alten Welt VortragFreitag 13. Juni, 9:30 UhrDr. Christofer Conrad, Staatsgalerie StuttgartDie Reaktion auf die der griechischen und römischen Antike verpflichteten Klassik erfolgte durch die Gegenbewegung der Romantik, die ein völlig anderes Lebensgefühl hervor-brachte, das sowohl in Europa als auch in Übersee Auswir-kungen hatte.

Romantik als Geisteshaltung VortragFreitag 13. Juni, 10:45 UhrDr. Helmut Herbst, Galerie Stihl WaiblingenWas war neu an der Weltauffassung der Romantik? Dieser Frage, die Bezüge zu unserer aktuellen Situation erlaubt, wird anhand exemplarischer Beispiele aus der Zeit der Romantik nachgegangen.

Wissenschaftliches Begleitprogramm

J. M. William Turner und Charles Turner: Basel (Ausschnitt), 1807© Bury Art Gallery, Museum + Archives, Lancashire, UK

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Die Schärfe der Unschärfe Kolloquium Donnerstag 26. Juni 2008, 20:00 UhrAusgehend von Steffensens Beziehung zu Turner sind zu einem offenen Gespräch über die Frage: »Ist das unscharfe Bild nicht oft gerade das, was wir brauchen?« (Wittgenstein) eingeladen: Prof. Annett Zinsmeister, Eckhard Siepmann, Prof. Dr. Wolfgang Ullrich, und Harry Walter. Leitung: Michael Gompf

Das Liber Studiorum – Funktion und Wirkung VortragFreitag 4. Juli 2008, 19.30 UhrDr. Helmut Herbst, Galerie Stihl WaiblingenDie 71 Mezzotinten und Radierungen des Liber Studiorum sind ein zentrales druckgrafisches Werk William Turners, das der englischen Landschaftsmalerei neue Impulse gab und von Turner immer wieder bis in sein Spätwerk hinein aufgegriffen wurde.

Die Grand Tour VortragFreitag 18. Juli 2008, 19:30 UhrDr. Martina Eberspächer, StuttgartIm 18. und 19. Jahrhundert gehörte es in der englischen Oberschicht zum Standard, Reisen auf den Kontinent zu unternehmen. Diese dienten nicht nur zur Bildung, sondern auch zur Unterhaltung und zum Vergnügen. Daraus ent-stand der bis heute weltweit anhaltende Tourismus. Bevor-zugte Reiseziele waren damals Paris, Venedig, Florenz, Rom und Neapel, doch später fand auch das Rheintal besonderes Interesse der englischen Reisenden. Ihnen folgten Künstler wie J. M. William Turner, die das bildlich festhielten, was es zu sehen gab.

Turner – Vater der Moderne? PodiumsdiskussionSamstag 6. September 2008, 19:30 UhrVor allem das Spätwerk von J. M. William Turner, dasTendenzen der gegenständlichen Auflösung erkennbar werden lässt, wird immer mehr als unmittelbarer Vor- läufer und Wegbereiter des Impressionismus und der in der Moderne entstehenden Abstraktion interpretiert. Inwiefern lässt sich dies auch in seinem Liber Studiorum stilistisch, theoretisch und gattungsgeschichtlich nach-vollziehen? Mit dieser Fragestellung vertraute Fachleute diskutieren über das kontroverse Thema.

J. M. William Turner und Charles Turner: London from Greenwich (Ausschnitt), 1811© Bury Art Gallery, Museum + Archives, Lancashire, UK

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Die Kunstvermittlung begleitet die Themenschwerpunkte und Ausstellungen der Galerie Stihl Waiblingen in Form von Führungen, Kursen und Projekten sowie Begleitveranstal-tungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ein Team aus Museumspädagogen, Kunsthistorikern, Wissenschaft-lern und Künstlern schlägt mit modernen, vielfältigen, multi-medialen und abwechslungsreichen Methoden der Vermitt-lung eine Brücke zwischen den Ausstellungen und Formen der zeitgenössischen bildenden und darstellenden Kunst.

Die Angebote der Kunstvermittlung reichen von der traditionellen öffentlichen Sonntagsführung über Museums-gespräche zu Spezialthemen bis zur Durchführung von Projekttagen für Schulen. Sie bietet zahlreiche Zugänge zur Kunst, von der theoretischen Vermittlung bis zur prak-tischen Vertiefung eines Themas in den Werkstätten, von Kindergeburtstagen bis zum Ferienprogramm und Fort-bildungsangebot für Lehrer und Lehrerinnen. Sie kooperiert mit Institutionen und Gruppen innerhalb und außerhalb der Galerie.

Öffentliche FührungenSonntags 11:00 –11:45 Uhr und 15:00 –15:45 Uhr

Der KunstgenussFührung mit anschließendem Imbiss im Galeriecafé disegno jeweils am 1. Donnerstag im Monat von 19:30 -21:00 Uhr

Lehrplanbezogene Kunstvermittlungsangebote Jfür alle allgemein bildenden Schulen (Grundschule, Förderschule, Hauptschule, Realschule, Gymnasium).Das Arbeitsheft Kunst macht Schule kann bei der Kunstver-mittlung per Telefon oder per E-Mail angefordert werden.

Kunstvermittlungsangebote für KinderArbeiten wie Turner JSamstag 14. Juni 2008, 14:00 –16:00 UhrFür Kinder ab 8 JahrenNach einer Führung durch die Ausstellung wird in der Druck-werkstatt der Kunstschule die Kaltnadeltechnik erlernt.Gebühr € 11,00

Kunstvermittlungsprogramm

J. M. William Turner und William Say: Isis (Ausschnitt), 1819 © Bury Art Gallery, Museum + Archives, Lancashire, UK

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Kunstvermittlungsangebote für Jugendliche und ErwachseneTurner und die RadiertechnikSamstag 21. Juni 2008 10:00 –17:00 Uhrfür Jugendliche und ErwachseneNach der Führung durch die Ausstellung Reisen mit William Turner können Sie in der Tiefdruck-Werkstatt der Kunst-schule Unteres Remstal verschiedene Möglichkeiten dieser vielfältigen Tiefdrucktechnik kennen lernen und umsetzen. Die Möglichkeiten reichen von der Kaltnadelradierung über die Aquatinta, der Arbeit mit Vernis Mou oder mit Zucker-tusche. Leistungen: Führung und Radierkurs Gisela Sprenger-Schoch (Kunstschulleiterin), Materialien und Eintrittsgelder Gebühr € 40,00

William Turners Aquarelle und Platinos FarbinterventionenSamstag 12. Juli 2008, 09:00 –17:00 Uhrfür Jungendliche und ErwachseneDie Ausstellung Reisen mit William Turner in der Galerie ist Impuls für ein Projekt des Stuttgarter Fotokünstlers Plationo. Ebenso wie Turners Arbeiten ist Platinos gesamtes Werk durchdrungen von der Hingabe an die Farbe. 1979 bis 1986 lebte und arbeitete Platino im RED SPACE 1, öffentlich zugänglichen Räumen, in denen ein rotes Farbkontinuum, Raum, Gegenstände und Objekte, Lebensort, Arbeitsort und Werk zur Verschmelzung brachte. In seinem späteren RED SPACE 2 dominierten zunehmend flüchtige, atmosphärische Farben und die gegenwärtige Arbeit an SPACE 3 deutet auf ein Zusammenspiel kräftiger Farben und minimal farblicher Eingriffe hin. Nach einer Führung durch die Ausstellung wird Platino gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilneh-mern eine Farbintervention im Foyer der benachbarten Kunstschule Unteres Remstal realisieren. Leistungen: Semi-nar mit dem Fotokünstler Platino, Eintrittsgelder, MaterialGebühr € 35,00

Zeichnung /AquarellMittwochs 20:00 –22:00 Uhrfür Jugendliche und Erwachsene mit Vorkenntnissen in Zeichnung und AquarellWir wollen die eigene Wahrnehmung und gestalterischen Fähigkeiten hinsichtlich der Kraft von Punkt und Linie, Farbe und Licht weiterentwickeln. Turner verstand sein Schaffen als Forschung. Ihn interessierte die Beziehung zwischen

Das Licht macht unsere Bilder JSamstag 5. Juli 2008, 14:00 –18:00 UhrFür Kinder ab 10 JahrenDie beeindruckende Erfassung von Licht und Schatten in J. M. W. Turners Mezzotinten ist Anregung für uns, nach dem Gang durch die Ausstellung eine Camera Obscura zu bauen und mit ihr das Remsufer zu fotografieren.Gebühr € 13,00

Wenn es Nacht wird an der Rems ... JSamstag 5. Juli 2008, 20:00 –23:00 UhrFür Kinder ab 10 JahrenNach einem Gang durch die Ausstellung gestalten wir Nachtbilder vom Remsufer mit samt der Galerie und Kunstschule, vom spiegelnden, glitzernden Wasser bis zum wilden Buschwerk. Gebühr € 13,00

Mit dem Zeichenstift auf Spurensuche JSamstag 19. Juli 2008, 14:00 –16:00 UhrFür Kinder ab 8 JahrenWilliam Turners Landschaftsdarstellungen sind Anregung für uns, selbst auf Spurensuche in der Natur, in der Architektur zu gehen. Zeichnungen oder Bilder in Mischtechnik entste-hen nach einem Galerierundgang.Gebühr € 11,00

Ätzende Landschaften – von der Kaltnadel bis Vernis Mou JDonnerstag 24. Juli 2008, 10:00 –14:00 UhrFür Kinder /Jugendliche von 10 –13 JahrenIn der Galerie werden uns die Landschaften von William Turner anregen, eigene Tiefdrucke mit Motiven aus der Umgebung zu gestalten. Ob im Ätzverfahren oder mit der schnellen Kaltnadel – die Radierung ist eine verblüffende und facettenreiche Technik.Gebühr € 18,00 inkl. Material

Wo laufen sie denn ...? JFreitag, 13. Juni /27. Juni /11. Juli 2008, 15:00 –16:30 UhrFür Kinder ab 8 JahrenEin spannendes Such- und Ratespiel in und um die Ausstellung Reisen mit William Turner.Gebühr € 8,00

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Kunst sowie im Tanz zu befassen. In einer intensiven Woche werden die Grenzen sowohl durch praktische Angebote als auch in Form theoretischer Auseinandersetzung untersucht. Die Sommerakademie bietet Kunstpädagogen, Studenten, Schülern und Künstlern im anregenden Umfeld der neuen Galerie Stihl Waiblingen und der Kunstschule Unteres Remstal eine Woche intensive Praxis und Reflektion. Anmeldung und Informationen bei der KunstvermittlungGebühr € 280,00, ermäßigt € 240,00

BegleitveranstaltungenGut benotet – LiederabendFreitag, 05. September 2008, 20:00 –21:00 UhrDer Tenor Rüdiger Knöß singt in der Galerie Lieder englischer Komponisten aus der Zeit von William Turner.Gebühr: € 10,00 inkl. Eintritt in die GalerieVorbestellung der Karten über das Büro der Kunstvermittlung.

Bewegte BilderFreitag, 1. August 2008, 19:30 UhrDie Tänzerin und Choreografin Bettina Sasse sucht nach der Korrespondenz zwischen Turners Bildern und dem Tanz. In kleinen Choreografien werden einzelne Arbeiten Turners tanzend interpretiert.Gebühr € 10,00 inkl. Eintritt in die Galerie Vorbestellung der Karten über das Büro der Kunstvermittlung.

Familientag JFür Familien bieten wir Führungen kombiniert mit beson-deren Angeboten für die Kinder in Form von Spielen und Kreativangeboten.An jedem 4. Samstag im Monat von 15:00 –16:00 UhrGebühr Erwachsene € 3,00, Kind € 1,00 inkl. Eintritt

Kindergeburtstage JKinder ab 6 Jahren können ihren Geburtstag in der Galerie und Kunstschule zu einem ganz besonderen Ereignis machen. Eine altersgemäße Führung durch die Ausstellung in der Galerie wird ergänzt durch ein kreatives Angebot in einer Werkstatt der Kunstschule. Ihr individuelles Programm verabreden Sie bitte bei der Kunstvermittlung. Gebühr pro Stunde € 30,00 zzgl. Materialkosten

Mensch und Natur, er rang um die künstlerische Darstellung der Natur. Ausgangspunkt für eigene Bildfindungen wird so immer wieder auch Landschaft und Natur sein.

Wesensmerkmale der Zeichnung wie Spontaneität des Ausdrucks, Erfassen einer Idee, gestalterische Kraft der Linie und Fläche werden mit den malerischen und tech-nischen Möglichkeiten des Aquarells erweitert. Turners breites Spektrum an experimentellen Techniken und Mal-mittelkombinationen soll uns anregen in unserem Umgang mit Farbe, Farbbedeutung, Farbnuancen, Autonomie von Farbe und Licht und Schatten.

Turner reiste viel und studierte die Natur vor Ort. Auch wir werden Arbeiten vor Ort ausführen und im Atelierraum weiterentwickeln. Leitung: Barbara ArmbrusterGebühr € 37,80 pro Monat inkl. MaterialErwachsenenzuschlag € 12,00

Erweiterte Zeichnung – Malerei – skulpturale ZeichnungSamstag 12. Juli 2008 und Sonntag 13. Juli 2008, 10:00 –16:00 Uhrfür Jugendliche und ErwachseneAnhand der vielfältigen Arbeiten/Aquarelle Turners wird in diesem Workshop zunächst in die praktizierten Kategorien von Zeichnung der Gegenwart eingeführt: Vorstudie, Aqua-rell mit historischen Bezügen, Zeichnung als Reportage, Zeichnung als Topographie, Gerichtsprotokolle, Comic, Illustration, Animation, Tagebuch. Dann geht es darum, den bisher gewohnten Raum zu verlassen und experimentell raumgreifend Zeichnungen/ Malerei entstehen zu lassen, neue Erfahrungen zu sammeln, in den Landschaftsraum eingreifend. Ziel ist es auch, soweit es möglich ist, im Freien zu arbeiten. Der Prozess wird in Einzel- und Gruppen-gesprächen analysiert und begleitet.Leitung: Barbara ArmbrusterGebühr: € 63,0

Sommerakademie 26.07. – 03.08.2008Thema: Die Schärfe der Unschärfe. Künstlerische Praxis mittels operativer Unschärfen. In Beziehung zur Ausstellung Reisen mit William Turner und den parallel dazu gezeigten Heliogravüren von Erik Steffensen in der Ausstellung Turner Sketches in der Galerie im Kameralamt bietet die Kunst-schule Unteres Remstal die Möglichkeit, sich mit den un-terschiedlichsten Aspekten der Unschärfe in der bildenden

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PublikationReisen mit William TurnerJ. M. William Turner: Das Liber StudiorumZur Ausstellung erscheint im Verlag Hatje Cantz eine Publikation, die sämtliche Drucke des Liber Studiorum (und weitere Aquarelle) abbildet und mit den neuesten wissen-schaftlich fundierten Erkenntnissen des Kurators der Tate Gallery, Matthew Imms, in gut lesbarer und verständlicher Form erläutert. Zwei weitere Beiträge bekannter englischer Turner-Forscher, Gillian Forrester und David Hill, vertiefen die Bedeutung und Funktion des Liber Studiorum, des »zentralen Werks in Turners Oeuvre« (Forrester). Ein Essay von Gerhard van der Grinten geht abschließend auf einen Vergleich Turners mit dem deutschen Romantiker Caspar David Friedrich ein.

Die 192 Seiten umfassende Publikation mit ca. 90 Farb-abbildungen ist als broschiertes Exemplar in der Galerie Stihl Waiblingen und auch im Buchhandel erhältlich.

Zur AusstellungDie Ausstellungen des Jahres 2008 stehen unter dem Motto Reisen. Die Eröffnungsausstellung Reisen mit William Turner: Das Liber Studiorum zeigt Turners zentrales druckgrafisches Werk sowie Aquarelle, Vorzeichnungen und Ölskizzen, die im Umkreis des Buchs der Studien entstanden. Darüber hinaus präsentiert die Ausstellung Texte und Objekte, die das Reisen zu Beginn 19. Jahrhunderts aufgreifen und für den Besucher illustrieren.

Für die Turner-Ausstellung wurde eine individuelle Aus-stellungsarchitektur entwickelt. Sie lädt die Besucher ein, Turners Landschaften in einer frei komponierten Anordnung von offenen Kabinetten zu besuchen.

Ausstellungskonzeption:Ulrich Zickler, Freier InnenarchitektSascha Lobe, L2M2 Kommunikationsdesign GmbHDr. Martina Eberspächer, Ausstellungen & Kommunikation

J. M. William Turner: Ehrenbreitstein (Ausschnitt), 1832© Bury Art Gallery, Museum + Archives, Lancashire, UK

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Begleitausstellung Turner Sketches1. Juni – 7. September 2008 Galerie im Kameralamt

Erik Steffensen, geboren 1961 in Valby, Dänemark, ist Autor, Künstler und Kurator und war 1998 – 2007 Professor an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen.

Erik Steffensens Fotografien und die daraus abgeleiteten Heliogravüren sind monochrom getönt. Sein Umgang mit den monochromatischen Farben und den Motiven basiert auf einer intensiven Auseinandersetzung mit der Geschichte der Malerei und dem Licht. Die Jahres- und Tageszeit wird durch den Farbfilter neutralisiert. Atmosphäre und Raum wie auch Narration stehen im Mittelpunkt seines Interesses und stellen über die Malerei eine Verbindung zu Filmen und der frühen Fotografie her.

Steffensen beschäftigte sich 1996 in seinen Turner Sketches mit den britischen Romantikern, folgte Turner und Ruskin auf ihren mühevollen Reisen durch die Alpen und erschuf durch imaginäre geographische Ortsveränderungen ihre vor Ort gewonnenen Ansichten majestätischer Berge und kristallklarer Seen anderswo von neuem.

Seine Versuche, Turners Intensität nachzuspüren, be-schreibt Steffensen tagebuchartig so: ... »In Luzern steige ich in den Ausflugsdampfer um. Ich buche eine Fahrt an das andere Ufer des Vierwaldstätter Sees. Die Sonne scheint leicht durch eine dünne Wolkendecke. Vom Decksplatz aus fotografiere ich in alle Richtungen, nach vorn und hinten, nach unten und oben. Turners See. ... Das Wetter ändert sich ständig. Bei Brunnen ergießt sich das Licht aus zwei Himmelsöffnungen auf unser Boot hinab. Das an diesem Ort zweigeteilte Seepanorama ist überwältigend. Einer der Blicke über den See endet in der Ferne auf dem Pilatus. Auf den Bergen liegt weißer Schnee. Schnee wie Deckfarbe, weil alles andere transparent ist: der Himmel, der See und der Dunst vor den Bergen. Nebel und geheimnisvolle Klar-heit – Spiegelungen. Und eine Wolkendecke, die gefühls-mäßig unter die Haut geht. Plötzlich regnet es in Strömen. Nach einigen Stunden intensiver Beobachtung wird die Landschaft wieder nur zu Gebirge. Die Häuser sehen aus wie die Miniaturen einer Modelleisenbahn der Marke Fleischmann. Alles ist Postkarte.«

Die Schärfe der Unschärfe Kolloquium Donnerstag 26. Juni 2008, 20:00 UhrDie geheimnisvolle Klarheit in Dunst, Nebel und Spiege-lung war den Romantikern Bild der Transzendenz. Diese eigentümliche Schärfe der Unschärfe soll - ausgehend von Steffensens Beziehung zu Turner - in einem gewagten Brü-ckenschlag zwischen Vormoderne und Postmoderne erneut fruchtbar gemacht werden. Zu dem offenen Gespräch über die Frage »Ist das unscharfe Bild nicht oft gerade das, was wir brauchen?« (Wittgenstein) sind eingeladen: Annett Zinsmeister, Berlin, Eckhard Siepmann, Berlin, Wolfgang Ullrich, München, und Harry Walter, Stuttgart. Konzeption und Leitung: Michael Gompf.Performanceraum der Kunstschule Unteres RemstalAnmeldungen zum Kolloquium über die Kunstvermittlung

Erik Steffensen: Turner Sketches light viridian© Foto: Cyrill Harnischmacher

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InformationenÖffnungszeiten Galerie Stihl WaiblingenDienstag bis Sonntag von 11:00 bis 19:00 UhrDonnerstag bis 20:00 Uhr, Montag geschlossen

EintrittspreiseErwachsene € 5,00Ermäßigt (Studenten, Rentner, Schwerbehinderte) € 2,50Kinder bis 16 Jahre freiGruppen ab 10 Personen pro Person € 3,00Förderverein, ICOM-Mitglieder frei

Jahreskarte € 40,00Jahreskarte ermäßigt € 20,00

Führungen und WorkshopsFührung Erwachsene € 40,00(45 Minuten, max. 20 Personen)Workshop Erwachsene(je 45 Minuten, max. 8 Personen) € 35,00(je 45 Minuten, bis 15 Personen) € 45,00

Führung Schulen(45 Minuten, max. 25 Personen) € 40,00Waiblinger Schulen freiWorkshop Schulen(je 45 Minuten, max. 25 Personen) € 22,00

Freier Eintritt in die Galerie für Teilnehmer von Führungen oder Workshops.

Teilnehmer einer öffentlichen Führung zahlen nur den Eintritt, die Führung ist kostenlos.

Ferienangebotfreier Eintritt in die Galerie von 8. August bis 18. August 2008

Öffnungszeiten Galerie im KameralamtDienstag bis Sonntag von 14:00 bis 19:00 UhrDonnerstag bis 20:00 Uhr, Montag geschlossenEintritt frei

J. M. William Turner: Ruinen eines Klosters (Ausschnitt), 1792© Bury Art Gallery, Museum + Archives, Lancashire, UK

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Galerie Stihl WaiblingenWeingärtner Vorstadt 1271332 Waiblingen

Galerie Stihl WaiblingenVerwaltungWeingärtner Vorstadt 2071332 Waiblingen

T (07151) 180 37F (07151) 593 45

[email protected]

Kunstschule Unteres RemstalKunstvermittlungWeingärtner Vorstadt 1471332 Waiblingen

T (07151) 5001 - 180F (07151) 5001 - 400

[email protected]ürozeiten: Montag bis Freitag 9:00 Uhr –12:00 Uhr

Galerie im KameralamtLange Straße 4071332 Waiblingen

Titel: J. M. William Turner und Thomas Lupton: Ben Arthur, Scotland, 1819© Bury Art Gallery, Museum + Archives, Lancashire, UK