24
1 ABENTEUER? Auf nach Masuren! Masurische Seenplatte Fot. D. Zaród G randiose Natur, Spu- ren vergangener Zeiten und kulturel- le Vielfalt – von der wunderbaren Region Ermland und Masuren geht eine beson- dere Faszination aus. Die zauberhaften Land- schaftsbilder, wie die urwüch- sigen Wälder, in denen seltene, bedrohte Tierarten Schutz fin- den, kristallklare Gletscherseen oder sanfte Moränenhügeln ziehen die willkommenen Gäste in ihren Bann. Die Masurische Seenplatte, auch das Land der Großen Seen genannt, wird von vielen Besuchern als ein hervorragendes Segelrevier geschätzt. Die hiesigen Gewässer, darunter die größten Seen Polens Śniardwy (114 km²) und Mamry (104 km²) bieten optimale Bedingungen für alle Wasser- sportenthusiasten. Die Region ist überdies ein attraktives Vogelbeobachtungsgebiet. Re- gelmäßig strömen Ornithologen aus der ganzen Welt herbei, um seltene Vogelarten, wie Kormorane, Haubentaucher oder Höckerschwäne in ihren heimischen Lebensräumen zu observieren. Das weitläufige Land mit seiner reichhaltigen Flora und Fauna ist ein integrativer Teil des Schutzgebiets- netzwerks NATURA 2000 und damit als ein schützenswertes Ökosystem innerhalb der Europäischen Union ausgewiesen. Wer gerne auf historischen Pfa- den wandelt, wird nach Ermland und Masuren von Spuren alter Siedlun- gen und geheimnisvollen Kurganen (Grabhügeln) der Jatwinger, eines baltischen Volkes, das einst die Regi- on bewohnte, angelockt. Die prußischen Barten hinterlie- ßen Siedlungsspuren in der Gegend vom heutigen Kętrzyn. Der Stamm der Galinder besiedel- te die schwer zugänglichen Moor- landschaften um Olsztyn (Allenstein) und Szczytno. Die Region Ermland und Masuren überrascht darüber hinaus mit be- merkenswert gut erhaltenen Ensem- bles urbaner Architektur, wie z.B. in Olecko. Eindrucksvoll sind auch die vielen Beispiele technischer Meister- leistungen, z.B. die 100-jährige Sch- malspurbahn in Ełk, das Stańczyki-Vi- adukt (Polens höchste Eisenbahnbrücken) oder der Oberländische Kanal (Kanał Elbląski), Polens längster Segelkanal.

Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Grandiose Natur, Spuren vergangener Zeiten und kulturelle Vielfalt – von der wunderbaren Region Ermland und Masuren geht eine besondere Faszination aus.

Citation preview

Page 1: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

1

ABENTEUER?

Auf nach Masuren!

Masurische SeenplatteFot. D. Zaród

Grandiose Natur, Spu-ren vergangener Zeiten und kulturel-le Vielfalt – von der

wunderbaren Region Ermland und Masuren geht eine beson-dere Faszination aus.

Die zauberhaften Land-schaftsbilder, wie die urwüch-sigen Wälder, in denen seltene, bedrohte Tierarten Schutz fi n-den, kristallklare Gletscherseen oder sanfte Moränenhügeln ziehen die willkommenen Gäste in ihren Bann.

Die Masurische Seenplatte, auch das Land der Großen Seen genannt, wird von vielen Besuchern als ein hervorragendes Segelrevier geschätzt. Die hiesigen Gewässer, darunter die größten Seen Polens Śniardwy (114 km²) und Mamry (104 km²) bieten optimale Bedingungen für alle Wasser-sportenthusiasten.

Die Region ist überdies ein attraktives Vogelbeobachtungsgebiet. Re-gelmäßig strömen Ornithologen aus der ganzen Welt herbei, um seltene Vogelarten, wie Kormorane, Haubentaucher oder Höckerschwäne in ihren heimischen Lebensräumen zu observieren.

Das weitläufi ge Land mit seiner reichhaltigen Flora und Fauna ist ein integrativer Teil des Schutzgebiets-netzwerks NATURA 2000 und damit als ein schützenswertes Ökosystem innerhalb der Europäischen Union ausgewiesen.

Wer gerne auf historischen Pfa-den wandelt, wird nach Ermland und Masuren von Spuren alter Siedlun-gen und geheimnisvollen Kurganen (Grabhügeln) der Jatwinger, eines baltischen Volkes, das einst die Regi-on bewohnte, angelockt.

Die prußischen Barten hinterlie-ßen Siedlungsspuren in der Gegend vom heutigen Kętrzyn.

Der Stamm der Galinder besiedel-te die schwer zugänglichen Moor-landschaften um Olsztyn (Allenstein) und Szczytno.

Die Region Ermland und Masuren überrascht darüber hinaus mit be-merkenswert gut erhaltenen Ensem-bles urbaner Architektur, wie z.B. in Olecko. Eindrucksvoll sind auch die vielen Beispiele technischer Meister-leistungen, z.B. die 100-jährige Sch-malspurbahn in Ełk, das Stańczyki-Vi-adukt (Polens höchste Eisenbahnbrücken) oder der Oberländische Kanal (Kanał Elbląski), Polens längster Segelkanal.

Page 2: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

2

Oberländischer Kanal (Kanał Elbląski)Fot. D. Zaród

Stańczyki-ViaduktFot. R. Kempa

Zu den unbestritten größten Attraktio-nen der Region gehören die Denkmäler der Militärarchitektur, darin stimmen die Besu-cher Ermlands und Masurens, ob Abenteu-erlustige oder Ruhesuchende überein. Die stummen Zeitzeugen der kriegerischen Vergangenheit, wie die Festung Boyen in Giżycko (Lötzen), die Wolfsschanze in Gier-łoż oder die Mamerki-Bunker bergen noch heute ungelöste Geheimnisse schicksalha-fter Geschehnisse.

Die Woiwodschaft durchkreuzen zahl-reiche Touristenrouten, eine davon heißt „Auf den Spuren des 1. Weltkrieges en-tlang der Ostfront”. Sie führt an die Kamp-fschauplätze eines des verlustreichsten, grausamsten Kriege der Menschenge-schichte.

Machen Sie sich auf den Weg auf - Sie werden fi nden, wonach Sie suchen, ob Abenteuer, Wissenswertes oder Zeit zum Nachdenken.

Page 3: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

3

KAPITEL I.Die stürmische Geschichte

Ermlands und Masurens

Kruklanki, Im Jahr 1915, während der Kriegswirren gesprengte EisenbahnbrückeFot. R. Kempa

Die Bezeich-nung Preu-ßen bezog sich zunächst

auf das Gebiet des Deutschordensstaates. Seit 1226 unternahmen die Ritter des Deut-schen Ordens Erobe-rungsfeldzüge ins Balti-kum. Die expansive Landbesetzung führte zu langwierigen Grenzkonfl ikten mit dem Königreich Polen und schließlich zum sog. Großen Krieg in den Jahren 1409 – 1411, der in der berühmten Schlacht bei Tannenberg 1410 gipfelte. Den Machtverlust des Deutschen Ordens besiegelte der Zweite Frieden von Thorn aus dem Jahr 1466, im Zuge dessen Pommern, Ermland und das Kulmer Land der Krone Polens unterstellt wurden. Der Friedens-vertrag ordnete zudem die Anerkennung der polnischen Lehnsherrschaft sowie die Verlagerung der Hauptstadt von Marienburg nach Königsberg an. Das 16. Jh. läutete den Untergang des geschwächten Ordensstaates ein. Der letzte Hochmeister des Deutschen Ordens Alb-recht von Hohenzollern legte im Jahr 1525 vor dem polnischen König Sigismund I einen Huldi-gungseid ab und nahm damit das fortan weltli-che Herzogtum Preußen zum Lehen. Polens Vor-machtstellung endete indes bald. Im Jahr 1657 erlangte gemäß den Ver-trägen von Wehlau und Bromberg das seit 1618 in Personalunion verbun-dene Brandenburg-Preu-ßen die Souveränität. Das Staatsgebiet Preu-ßens vergrößerte sich nach zwei Teilungen Po-lens um die annektierten (u.a.) Pommerellen, das Kulmer Land, die Gebiete um Marienburg und Elbing sowie Ermland. Seit 1871 gehörte Preußen dem Deutschen Kaiserreich an.

Das wenig entwickelte Ostpreußen grenzte von drei Seiten an das mächtige Russische Kaiserreich, die Grenzsicherung bildete daher eine der vornehmlichsten Aufgaben des Staates. Seit Beginn des 19. Jh. ent-standen zahlreiche Befestigungsanlagen, wie z.B. die berühmte, 1846 fertiggestellte Festung Boyen in Giżycko (Lötzen). Die Verteidigungsstra-

Page 4: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

4

Ruinen der Burg Ortelsburg (Szczytno)Fot. P. Dobrzyński

Grzybowo, Bunker der Feldstellung LötzenFot. R. Kempa

tegien berücksichtigten stets die natürlichen Geländegegebenheiten.

Die weitverzweigte Seenland-schaft und die vor Rodungen ge-schützten ausgedehnten Waldge-biete (Johannisburger und Rominter Heide, Borkener Forst) bildeten ein natürliches Schutzschild vor den ein-dringenden gegnerischen Armee-einheiten. Die Masurische Seenstel-lung – auf der Linie Bogaczewo am Niegocin-See - Mikołajki (Nikolaiken) – Ruciane-Nida - bezeugt die opti-male Ausnutzung der geografi schen Gegebenheiten in Verbindung mit errichteten Befestigungsanlagen. Während des 1. Weltkrieges wurden weitere Verteidigungslinien aufge-baut, wie die Feldstellung Lötzen aus dem Jahr 1917. Das kontrollierte Ge-lände konnte dank 255 befestigten Passagen zwischen den Seen selbst

während einer Kesselschlacht verteidigt werden. Noch vor 1914 entstand die Ortelsburger Waldstellung. Ältere Wehranlagen wurden meist in neue Pläne einbezogen, umgebaut oder modifi ziert und nicht selten bis in das Jahr 1944 hinein zur Verteidigung genutzt.

Page 5: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

5

KAPITEL II.Am Vorabend

des 1. Weltkrieges

Die globale politi-sche Lage zu An-fang des 20. Jh. war angespannt

und die Weltkarte gezeich-net von explosionsgefähr-deten Krisenherden. Die Weltmächte kämpften um Kolonien. Deutschland, Frankreich und Großbritan-nien verstrickten sich im Konfl ikt um das Einfl ussgebiet in Nordafrika, das Russische Kaiserreich und Österreich-Ungarn schickten sich an, das strauchelnde Osmanische Reich unter sich zu teilen und bislang un-terdrückte Nationen forderten ihre Unabhängigkeit. Russland, wohl auf die Schwächung der Donaumonarchie abzielend, unterstützte die Frei-heitsbestrebungen der Balkanstaaten. Die gereizte politische Atmo-sphäre wurde verstärkt durch wirtschaftliche und sozi-algesellschaftliche Einfl üsse, wie die Überproduktion, die als Folge der Industriellen Revolution nach neuen Absatzmärkten verlangte oder die bahnbrechende Evolutionstheorie von Darwin, die teils als die Über-legenheit des Stärkeren interpretiert wurde. Weltweit beherrschten Aufrüstung und Mobilmachung die Wirt-schafts- und politischen Pläne der Staatsregierungen. Und die einmal eingeschlagene Richtung ließ sich nicht stoppen, ohne die Industrie zu schwächen und ohne die Länder zu destabilisieren.

Angesichts dieser bedrohlichen Vorzeichen, die auf eine Konfl ikteskalation deuteten, gingen die Staaten Bündnisse ein, die auf den Verlauf und die Flächen-ausdehnung des entfesselten Krieges Einfl uss neh-men sollten. Die Mittelmächte Deutschland und Ös-terreich-Ungarn verbanden sich gegen das Russische Reich im Zweier-Schutzbündnis, dem sich bald Italien trotz Territorialstreitigkeiten mit der Doppelmonar-chie anschloss. Italien erwartete im Gegenzug für die Sicherung der Südgrenze fi nanzielle Unterstützung seitens der Bündnispartner. Frankreich verband sich mit Russland, damit Deutschland gegebenenfalls ei-nen Zweifrontenkrieg führen muss. Russland dagegen brauchte einen Partner, falls die brodelnde Balkankrise zum militärischen Ausbruch ge-gen Österreich-Ungarn führt. Großbritannien fühlte sich provoziert und als Seeweltmacht bedroht, als Deutschland den Ausbau seiner Seefl ot-te massiv forcierte und bildete daraufhin eine Allianz mit Frankreich.

Am 28 Juni 1914 fi elen in Sarajewo tödliche Schüsse auf den Erzher-zog Franz Ferdinand und seine Gemahlin – ein Funkenschlag, der den Flächenbrand des 1. Weltkrieges auslöste.

Gen. von Rennenkampf und der Stab der russischen Armee, 1914. Fot. Wikimedia

Page 6: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

6

Russische Armeeeinheiten auf dem DurchmarschFot. Wikimedia

Feldmarschall von Hindenburg, Gemälde von H. VogelFot. Wikimedia

KAPITEL III.In Schützengräben und im Kugelhagel – Die Ostfront des 1. Weltkrieges

An der Ostfront begann der 1. Weltkrieg am 17. August 1914

mit dem Vorstoß russi-scher Armeen über die Ost- und die Südgren-ze nach Ostpreußen. Deutschlands schlep-pende Mobilmachung

und die Massierung der Hauptstreitkräfte an der Westfront begünstigte Russlands schnelles, kaum gehindertes Vordringen ins Landesinnere. Im Westen entwickelte sich der 1. Weltkrieg zum zermürbenden, ver-lustreichen Stellungskrieg, im Osten dagegen, wenngleich auch hier Schützengrabenschlachten ausgetragen wurden, wurde off ensiv an vielen kleineren Kriegsschauplätzen gekämpft.

Die erste Schlacht am preußischen Boden wurde am 17. August bei Stołupiany ausgetragen und endete siegreich für das deutsche Heer. Der Vormarsch der russischen Armee, ungeachtet off ensichtlicher An-griff sschwächen, wie mangelnde Koordination der eigenen Streitkräfte und fehlerbehaftete Kommunikation im Führerstab, wurde damit je-doch nicht aufgehalten. Drei Tage später trafen die gegnerischen Ar-meen bei Gąbin aufeinander. Der unentschiedene Kampf wird als Sieg der Russen gewertet, denn abermals konnte der russische Westfeldzug trotz erheblicher Verluste fortgesetzt werden. Der Oberbefehlshaber der deutschen Armee an der Ostfront Maximilian von Prittwitz und Gaff ron wurde nach der Schlacht von seinem Posten abberufen und durch Feldmarschall Paul von Hindenburg abgelöst. Er befehligte die deutschen Truppen während der größten Schlacht der Ostfront - der Schlacht bei Tannenberg. Die vom 23. bis 31. August andauernden Kämpfe endeten mit dem Sieg deutscher Truppen bei gleichzeitiger Zerschlagung der russischen Kräfte.

Page 7: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

7

Schema der Schlacht bei Tannenberg, M. Hoff mannFot. Wikimedia

Kaiser Wilhelm II bei EłkArchiv R. Kempa

Russlands zahlenmäßig überlegene Armee zählte nach der verlorenen Schlacht 30 000 gefallene und 95 000 gefangengenommene Soldaten. Für den Transport Kriegsgefange-ner benötigte Deutschland sechzig Züge. Die Verluste der Deutschen waren gering, zudem konnten 500 Geschütze der Russen beschlag-nahmt werden. Aus der darauff olgenden Schlacht an den Masurischen Seen vom 8. bis 15. September 1914 gingen die Deutschen erneut siegreich hervor. Die russische Armee trat den Rückzug aus Ostpreußen an, die Ver-folgung der abrückenden Truppen endete an der Linie Mariampol – Kalwaria an der Memel. Am 7. Februar 1915 führten die deutschen Streitkräfte die letzte Off ensive an der Ost-front durch. Die bis zum 18. Februar andau-ernde sog. Winterschlacht in Masuren sollte den Zusammenbruch der russischen Armee herbeiführen und gleichzeitig die an der Süd-front kämpfenden Österreicher entlasten. Die Deutschen gewannen die Schlacht, die Front-linie wurde aber nicht zerschlagen, nachdem am 22. Februar die Kaiserlich Russische Ar-mee die Gegenoff ensive einläutete.

Die lange Ostfrontlinie erstreckte sich bis zum Balkan. Die blutigsten Schlachten wurden in den Karpaten ausgefochten. Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk, geschlossen am 3. März 1918 zwischen Sowjetruss-land (Bolschewiki) und Deutschland beendete die Kriegshandlungen an der Ostfront.

Der 1. Weltkrieg endete am 11. November 1918, als in Compiègne die Kriegsgegner – das Deutsche Reich und die Westmächte Frankreich und Großbritannien einen Waff enstillstand unterzeichneten.

Page 8: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

8

Nidzica, OrdensburgFot. P. Dobrzyński

Die Reiseroute richtet sich an motorisierte Besucher. Die Landesstraße Nr. 7 von Masowien kom-mend, führt über das Dorf Napierki (die erste Ortschaft der Woiwodschaft) direkt in die liebliche Landschaft Ermland–Masurens hinein. Przebieg szlaku:

Routenverlauf:Kanigowo – Podgórzyn – Nidzica – Działdowo – Uzdowo – Dąbrówno – Frygnowo – Stębark (Tannenberg) – Mielno – Olsztynek – Mierki – Kurki – Jedwabno – Piduń – Wielbark – Szymany – Szczytno (Ortelsburg) – Stare Kiełbonki – Ruciane-Nida – Ukta – Mikołajki (Nikolaiken) – Woź-nice – Szymonka – Giżycko (Lötzen) – Spytkowo – Kolonia Pozezdrze – Pozezdrze – Węgorzewo – Więcki – Popioły – Mieczniki – Banie Mazurskie – Surminy – Boćwinka – Grabowo – Gołdap – Kowale Oleckie – Olecko – Wieliczki – Cimochy – Wierzbowo – Kalinowo – Długie – Skomętno Wielkie – Ełk (Lyck) – Siedliska – Chrzanowo – Grabnik – Czyprki – Staświny – Miłki – Wyszo-wate – Konopki Wielkie – Orzysz – Jeglin – Pisz (Johannisburg) – Biała Piska – Nowe Drygały – Drygały – Kosinowo – Bajtkowo – Nowa Wieś Ełcka – Prostki

1 km2 min.

2 km3 min.

24,3 km24 min.

KAPITEL IV.Die Reiseroute „Auf den Spuren des 1. Weltkrieges entlang der Ostfront” – Vorwärts!

Kanigowo – Sehenswert im Ort ist die gotische, evangelische Pfarr-kirche. In ihre Ostfassade wurde zum Gedenken an die im 1. Weltkrieg gefallenen Einwohner ein im Granit behauener Obelisk - verziert mit einem Malteserkreuz mit der Inschrift 1914 – 1918 - eingelassen.

Podgórzyn – Hier triff t man auf die erste Spur der Schlacht bei Tan-nenberg. Es handelt sich um einen Soldatenfriedhof, schlichte Feldstei-ne erinnern an die letzte Ruhestätte 58 deutscher und 117 russischer Soldaten, die in den letzten Augusttagen des Jahres 1914 gefallen sind.

Nidzica – Auf einem alten römisch-katholischen Friedhof im Stadt-zentrum an der Straße ul. Traugutta wurden in einer Grabstätte 47 deutsche und 73 russische in den Kämpfen der Jahre 1914 und 1915 gefallenen Soldaten beigesetzt. Die Gräber stehen in einer Reihe, die steinernen „Ruhekissen” sind mit Inschriften versehen.

Schloss in Nidzica – Ordensburg, klassische, gemau-erte Konstruktion auf einem rechteckigen Grundriss mit einem umlaufenden, trockengelegten Burggra-ben. Zwei quadratische Türme fl ankieren das vorgela-gerte Tor. Das Objekt ist gut erhalten und wird derzeit zu musealen und kulturellen Zwecken sowie zur Bewirtung und Übernachtung von Gästen genutzt. Im Stadtzentrum befi nden sich ein neoklassizistisches Rathaus und das sog. „Klösterchen”, ein gotisches Gebäude mit Wehrturmfragmenten in dem heute ein Archiv untergebracht ist.

Page 9: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

9

Deutsche Soldaten in Schützengräben der OstfrontArchiv R. Kempa

Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff , Gemälde von H. Vogel Fot. Wikimedia

14,6 km14 min.

In Dąbrówno liegen die Ruinen, eines von den nach Tannenberg ziehenden polnisch-litauischen Truppen zerstörten Schlosses. Es blieben Fragmente der Stadtmauer mitsamt einen Wehrturmes, des heutigen Glockenturmes erhalten.

8,6 km7 min.

4,7 km4 min.

12 km9 min.

In Działdowo lohnt es sich die Ordensburg, das spätbarocke Rathaus und die gotische, später im Barockstil umgebaute Kirche zum Heiligen Kreuz zu besichtigen. Die Felder zwischen Działdowo und Uzdowo waren in den Kriegstagen 25. bis 30. August 1914 ein (Neben)Schauplatz der Schlacht bei Tannenberg.

Działdowo – Während des 1. Weltkrie-ges wurden hier 306 Soldaten begraben, davon 208 deutsche, 2 österreich-ungari-sche und 96 russische. Unweit der Stadtein-fahrt steht ein pyramidenförmiger Obelisk, der zweier Piloten gedenkt, eines Russen und eines Deutschen, die beide im Kriegs-jahr 1915 gefallen sind. Den Obelisken be-decken Inschriften sowie zwei Kreuze, ein maltesisches und ein orthodoxes. Die Mehr-heit der hier gefallenen Soldaten fand ihre letzte Ruhestätte auf dem Soldatenfriedhof an der Straße ul. Grunwaldzka.Auf dem nahegelegenen Gut Księży Dwór befi nden sich zwei Gräber, am riesigen naturbelassenen Grabstein sind ein Kreuz und Inschriften eingemeißelt, in Erinnerung an 30 Soldaten der III. Bataillon des Land-wehrregiments Nr. 21, die einem während des russischen Angriff s vom

16. November 1914 ausgebrochenen Feuer, zum Opfer fi elen. Unweit am evangelischen Friedhof markiert ein Grabstein die Ruhestätte von 42 Sol-daten der III. Bataillon des Landwehr-regiments Nr. 21 und 14 Soldaten des Landwehrregiments Nr. 2.

Uzdowo – An der Straße Nr. 538 Richtung Nowe Miasto Lubawskie steht ein Obelisk zur Erinnerung an alle in den Kämpfen vom August 1914 ge-

fallenen Soldaten. Die in drei Sprachen ver-fasste Inschrift lautet: „Gewidmet den Sol-daten, die am 26. August 1914 im Kampf um Uzdowo gefallen sind. Die Einwohner von Uzdowo, 30. 08. 2009.”

Dąbrówno – Seit dem Mittelalter bekann-ter Durchgangsort auf der Passage von Maso-wien nach Ermland. Im historischen Stadtkern, wo einst eine Ordens-burg stand wurde ein Obelisk zum Gedenken der Stadteinwohner, die im 1. Weltkrieg umgekommen sind errichtet. Der Obelisk in Quader-form ist aus Feldsteinen gemauert, in die Fassaden wurden Aushöhlun-gen für die Inschriften eingekerbt.

Frygnowo – Ein in den 1920er Jahren errichtetes Denkmal erin-nert an den Gefechtsstand, von dem einst General von Hinden-burg die Schlacht bei Tannenberg befehligte. Der Obelisk wurde in den 1980ern verlegt und steht jetzt an der Landestraße Nr. 7 bei Małdyty und dient dort als Hinweisschild zu den Feldern bei Tannenberg.

Page 10: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

10

Feldmarschall von Hindenburg mit seinem Stab bei Tannenberg Archiv R. Kempa

Olsztynek, FreilichtmuseumFot. W. Mierzejewski

Wenn man Olsztynek besucht, sollte man es nicht versäumen weitere Attraktionen der Stadt zu besichtigen, wie das Museum der Volksbauweise und das Freilichtmuseum (u.a. mit rekonstruierter preußischer Siedlung), die Ordensburg sowie die gotische evange-lische Kirche.

17 km19 min.

4,6 km4 min.

3 km4 min.

Einen Besuch in Stębark lohnen ein barockes Got-teshaus aus dem 17. Jh. und ein Schulgebäude, in dem während der Schlacht bei Tannenberg der Stab der 8. Armee seinen Sitz hatte.

Stębark – (dt. Tan-nenberg) – Bekannt als der Ort der Schlacht bei Tannenberg. Die Namensgebung der Schlacht (die am Ortsdreieck Olszty-nek-Nidzica–Dąbrów-no stattfand) geht auf General Ludendorff zurück, der Sieg vom 1914 sollte die Nie-derlage der Ritter des

Deutschen Ordens vom 1410 überstrahlen.

Mielno – Etwa 0,5km hinter Mielno liegen zwei Friedhöfe, ein Soldaten- und ein sog. „Of-fi ziersfriedhof”. In der rechteckigen, von Qua-dersteinen umrundeten Grabstätte wurden 24 Soldaten des Landwehrregiments Nr. 5 beige-setzt, sie fi elen zwischen dem 25. und dem 28.

August 1914. Am Kopfende liegt eine Gedenktafel mit Inschriften. Ca. 1km hinter Mielno, südlich der Straße Nr. 537 im Wald, der nach kurzem Fußmarsch erreichbar ist befi ndet sich ein großer Soldatenfriedhof. In Sammelgräbern wurden hier 209 deutsche und 78 russische Soldaten, gefallen in den Tagen 26. bis 28. August 1914 beigesetzt. Zu Gedenken der Opfer wurde ein Quaderstein mit dreisprachig verfasster Inschrift aufgestellt.

Olsztynek – In der Nähe des Försterhauses Jagiełłek triff t man auf die Spuren des zerstörten Tannenberg-Mausoleums (errichtet 1924 – 1927). Auf dem Gelände befi nden sich zwei Friedhöfe, links und rechts einer Lindenallee und ein Einzelgrab. Auf dem größeren Friedhof liegen 137 deutsche und 307 russische Soldaten begraben. In der Fluchtachse des Karrees steht ein Holzkreuz mit einer dreisprachigen Gedenktafel. Der kleinere Friedhof ist am Waldrand gelegen, hier ruhen in einem Sammelgrab 63 deutsche Soldaten.Im Zentrum von Olsztynek gegenüber dem Rathaus steht ein markantes Löwendenkmal. Es stand vormals am Tannenberg-Mausoleum zum Ge-denken an die Soldaten des Masurischen Infanterieregiments Nr. 147 – Feldmarschalls von Hindenburg liebstes Regiment. An den Krieg erinnert auch eine Gedenktafel an der Innenfassade des Schlosses in Olsztynek

(ul. Zamkowa).Bei Olsztynek, westlich des Dorfes Sudowa befi ndet sich ein Nekropo-len-Komplex, eine Begräbnisstätte für über 600 russische Soldaten.

Page 11: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

11

21,3 km21 min.

14,6 km14 min.

17,3 km17 min.

10,5 km8 min.

9,5 km9 min.

6 km8 min.

Wielbark, die ehemals evangelische KircheFot. P. Dobrzyński

Forsthaus „Karolinka”, Samsonow-Gedenkstein Fot. P. Dobrzyński

Wielbark rühmt sich einer von Karl Friedrich Schinkel entworfenen evan-gelischen Kirche im eklektisch-klas-sizistischen Stil.

In Jedwabne steht eine Kirche mit Holztür-men, bemerkenswert sind der dreieckige Altarraum und das im Stil der Neorenais-sance ausgebaute Kircheninnere.

Mierki – Ein Soldatenfriedhof für 183 deutsche und 213 russische Soldaten befi ndet sich unweit der örtlichen Schule. Auf den Sammel-gräbern sind Holzkreuze aufgestellt. Am Ende der Allee erinnert ein Gedenkstein an die Gefallenen.

Kurki – In der hiesigen Kirche aus dem 18. Jh. erin-nert eine große Gedenktafel mit der Inschrift „Dem Gedächtnis der im Weltkriege gefallenen Helden” an die im Krieg umgekommenen Einwohner.

Jedwabno – Auf dem alten Dorff riedhof be-fi ndet sich eine Ruhestätte für 1 deutschen und 7 russische Soldaten.

Piduń – Südlich, in der Nähe der Bebauungen entdeckt man ein Denkmal für die Gefallenen.

Wielbark – Am Waldrand, nördlich der Straße liegt ein kleiner Friedhof, an dem 136 russische und eine unbekannte Anzahl deutscher Soldaten

begraben wur-den. Knapp ei-nen Kilometer weiter an der Ortseinfahrt befi ndet sich ein großer im Karree angelegter Friedhof mit ei-ner Baumallee und einem Holzkreuz

anstelle eines früheren Denkmals. Hier ruhen u.a. Soldaten, die im Stadtkrankenhaus ihren Verletzungen erlegen sind. An der Straße Nr. 604 in der Nähe des Forsthauses „Karolinka” steht ein Denkmal zum Gedenken an General Samsonow, den Oberbefehlshaber der Armee „Narew”, der vermutlich hier gestorben und (ursprünglich) begraben wurde.

Szymany – In die Fassade der ehemals evangelischen Kirche wur-de im Jahr 1924 eine Gedenktafel mit Namen der Kriegsopfer aus dem Dorfumfeld eingelassen.

Page 12: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

12

Szczytno (Ortelsburg) - Rathaus Fot. P. Dobrzyński

31,6 km26 min.

17,2 km15 min.

5,7 km6 min.

16 km16 min.

6,5 km6 min.

Für die Besichtigung von Szczytno sollte man sich viel Zeit nehmen, denn die Stadt lockt mit vielen his-torischen Attraktionen. Dazu zählen u.a. die Ruinen einer Ordensburg aus dem 14. Jh., eine alte Brauerei, die ansehnliche Hindenburgschule und ein jüdischer Friedhof mit über 60 gut erhaltenen Grabsteinen (Mazewa).

Beachtenswert in Ukta ist die einmalige Bebauung, die von der ortsansäßigen Glaubensgemeinschaft der altorthodoxen Filiponen errichtet wurde.

Unbedingt sehenswert ist die seit 1900 betriebene Schleuse in Guzi-anka (44 Meter lang und 7,5 Meter breit). Sie gleicht den Höhenunter-schied von zwei Metern zwischen den Seen Bełdany und Guz-ianka Wielka aus.

Ruciane – Nida, Turmbunker am Verteidigungsknoten Ruciane -Guzianka Fot. P. Dobrzyński

Mikołajki, ein beliebter Zwischenstopp auf der Segelroute durch Masuren beeindruckt u.a. mit den prunkvollen Bauten im Stadt-kern, den Sammlungen des Museums für die Polnische Reformation und dem Segeldorf.

Szczytno – (dt. Ortels-burg) – Die größte Kriegsbe-gräbnisstätte befi ndet sich an der Straße ul. Piłsudskie-go. Auf dem evangelischen Friedhof ruhen 170 deutsche und 78 russische Soldaten. Eine weitere liegt an der Stra-ße ul. Poznańska. Eine niedri-ge Steinmauer mit Eichen in den Winkeln umsäumt die Ruhestätte von 20 Soldaten des russischen Infanteriere-

giments Nr. 63 und 4 deutscher Soldaten des Infanterieregiments Nr. 176. In der evangelischen Kirche an der Straße ul. Warszawska erinnern drei Gedenktafeln an die gefallenen Gemeindemitglieder.

Stare Kiełbonki – Vor der Kreuzung mit der Straße Nr. 59 und vor der Dorfeinfahrt liegt ein alter Friedhof mit Kriegsgräbern und einem Denkmal.

Ruciane-Nida – Auf dem evangelischen Kirchhof (ul. Cicha) geden-ken Betonkreuze mit Inschriften der hier bestatteten 37 deutschen und 6 russischen Soldaten. Auf dem Friedhof in altem Nida, wo die Straßen

Leśna und Podleśna zusammentreff en liegen die Gräber 6 deutscher und russischer Soldaten.Seit dem Anfang des 20. Jh. schloss die Ortschaft die Südfl an-ke der als „Masurische Seestellung” bekannten Befestigungs-linie. Die Wehrvorrichtungen in Ruciane bestanden aus drei Maschinengewehrtürmen (zwei an der Eisenbahnbrücke und einer an der Guzianka-Schleuse), fünf Infanteriegeschützen, einer Batterie beweglicher Geschütze, einem befestigten Ma-schinengewehr-stand und zwei Kasernen.

Ukta – Im Dorfzentrum, an einer ehemals evangeli-schen Kirche befi ndet sich die Kapelle der Heiligen Jungfrau Maria. Die Kapel-le war früher ein Kriegs-denkmal.

Mikołajki (dt. Nikolai-

ken) – Auf dem hiesigen Kommunalfriedhof gibt es nur ein Kriegsgrab, der Krieg hin-

terließ hier jedoch weit mehr Spuren. Zu besichtigen gibt es u.a. einen Schutzraum und zwei Wachtürme, wovon einer derzeit gewerblich genutzt wird.

Page 13: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

13

Szymonka, Obelisk Fot. R. Kempa

Giżycko, Inszenierung vor der Festung Boyen Fot. M. Kędzierski

5,7 km8 min.

21 km21 min.

5,7 km8 min.

Giżycko ist ein beliebter Touristenstandort. Zu den vielbesuchten Attraktionen der Stadt gehört u.a. die neo-klassizistische evangeli-sche Kirche, erbaut nach den Plänen von K.F. Schinkel. In Europa einzigartig ist die Dreh-brücke am Łuczański-Kanal. Die bemerkens-werte technische Konstruktion erlaubt es, das 100 Tonnen schwere Bauwerk mittels eines mechanischen Göpelantriebs leichthändig zu bedienen. Der Hügel des Hl. Bruno und der Wasserturm sind die besten Aussichtspunkte für herrliche Panorama-Rundblicke.

Woźnice – Auf den Friedhöfen (alt und neu) fi nden sich verstreut ein-zelne Kriegsgräber und im Bogenverlauf der Straße, nah der Eisenbahn-linie entdeckt man die Überreste eines Kriegsdenkmals.

Szymonka – Vor der Dorfkirche erhebt sich eine Quader-säule – ein Kriegsdenkmal mit eingemeißelten Namen der gefallenen Bewohner der Dörfer Szymonki, Stara Rudówka, Olszewo und Górkło.In der Biegung des Szymoński-Kanals fi nden sich Spuren von einer Stellung für Fahrpanzer einer Artillerieeinheit mitsamt Munitionsvorräten. Die Batterie war ein Bestandteil der breit angelegten „Masurischen Seestellung”.

Giżycko (dt. Lötzen) – Eine geschichtsträchtige Stadt, die Spuren des 1. Weltkrieges sind hier allerorten anzutreff en. Auf dem Kriegsfriedhof am See Popówka Mała ruhen Solda-ten verschiedener Nationen, davon 243 deutsche, 175 rus-sische, 3 belgische, 2 rumänische und 1 türkischer. Auf dem alten Kommunalfriedhof am Plac Targowy, in einer Sam-melbegräbnisstätte liegen die Gebeine 246 deutscher und 17 russischer Soldaten. Hier wurde zu ihrem Gedenken ein riesiges Grabmal aufgestellt. Im Stadtwald blieb der Sockel eines Kriegsdenkmals, welches den Soldaten des 2. Masu-rischen Feldartillerieregiments Nr. 82 gewidmet war, erhalten. Die im Jahr 1938 konsekrierte Kirche des Hl. Bruno hieß ursprünglich St. Bru-no-Gedächtniskirche - im Andenken an die Gefallenen an der Ostfront des 1. Weltkrieges. Der bedeutendste, steinerne Zeitzeuge der Kriegs-jahre 1914 – 1915 ist die Festung Boyen. Der in der zweiten Hälfte des 19. Jh. an der Landenge zwischen den Seen Niegocin, Kisajno und Tajty errichteten Sperr-Wehranlage fi el im 1. Weltkrieg (zwischen August 1914 und Februar 1915) eine Schlüsselrolle zu. Zunächst hielt die Fes-tung dem russischen Ansturm stand, die lange Bindung des Gegners er-möglichte den Deutschen ihre Streitkräfte zu bündeln, um erfolgreich in der Schlacht bei Tannenberg anzutreten. Später während der Kämpfe an den Masurischen Seen war die Festung Ausgangspunkt für Flanken-angriff e der Deutschen. In der Winterschlacht war sie der Hauptvertei-

digungspunkt der gesam-ten Masurischen Front.

Page 14: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

14

Węgorzewo, Soldatenfriedhof „Jägerhöhe” Fot. P. Dobrzyński

Pozezdrze, SoldatenfriedhofFot. R. Kempa

8,7 km9 min.

12 km16 min.

2,7 km4 min.

5 km5 min. Spytkowo – Im Nordwesten des Dorfes, am evangelischen Friedhof

fanden 21 deutsche und 3 russische Soldaten ihren letzten Ruheplatz.

Kolonia Pozezdrze – Am Rande der Landesstraße, ca. 1,5km hinter der Kreuzung nach Kruklanki befi ndet sich ein Soldaten-friedhof mit Gräbern 82 deutscher und 521 russischer Soldaten.

Pozezdrze – Der Ort rückte 1914 ins Zen-

trum der Kampfhandlungen. In der Stadtmitte erinnert ein Denkmal an 60 gefallene Ein-wohner. 62 deutsche Solda-ten wurden auf dem örtlichen Friedhof bestattet.

Węgorzewo – Eine Abbie-gung auf einen Landweg kurz vor der Stadteinfahrt führt zum ausgeschilderten Soldaten-friedhof „Jägerhöhe”. Die idyl-lisch am Święcajty-Seeufer an einer Anhöhe gelegene Begräbnisstätte lädt wegen des bezaubernden Ausblicks über den See und die Halbinsel Kal zum Verweilen ein. Hier liegen 344 deutsche und 234 russische Soldaten begraben. Im Stadt-zentrum, an der Straße ul. Zamkowa, gegenüber dem Rathaus wurde ein Denkmal aus Feldsteinen zum Gedenken an die Lehrer und Schüler des hiesigen Lehrer-Seminars, die im 1. Weltkrieg umgekommen sind,

errichtet.

Eine Empfehlung für die Besucher sind die ehemals evangelische Kirche des Hl. Stanislaus Kostka so-wie ein Bunker-Komplex der Feldkommandostelle „Hochwald” (Hauptquartier von Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei Heinrich Himmler), im letzteren wurden General Wlassow und wahrschein-lich General Grot-Rowecki verhört.

Die Besichtigung von Węgorzewo kann fortgeführt werden mit einem Spaziergang zur orthodoxen Kirche oder zur Ordensburg (errichtet 1398) oder einem Besuch der spätgotischen Kirche der Hl. Peter und Paulus (Anfang des 17. Jh.). Interessant sind außerdem die wech-selnden Ausstellungen des Museums der Volkskunst an der Straße ul. Portowa. Für Freunde maritimer Atmosphäre ist der hiesige Hafen insbesondere im Sommer eine große Attraktion.

Page 15: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

15

4,2 km3 min.

11,6 km10 min.

10 km12 min.

Banie Mazurskie, Kriegsdenkmal, derzeit ein Sockel für eine Christusstatue Fot. P. Dobrzyński

Grabowo, Kapelle der Heiligen Jungfrau Maria, früher ein KriegsdenkmalFot. P. Dobrzyński

7,9 km6 min.

4,7 km4 min.

2,5 km3 min.

Więcki – Das Ortsbild beherrscht der neoklas-sizistische Palast (heute eine Schule) des preußi-schen Adelsgeschlechts Contag. In der Familiengruft auf dem alten Friedhof ru-hen zwei im Jahr 1918 umgekommene Söhne der ehemaligen Schloss-herren.

Popioły – Noch vor dem Dorf, nördlich der Straße liegt auf einem Gutsgelände ein kleiner Friedhof auf dem 7 un-bekannte russische Sol-daten begraben wurden. Auf der gegenüberlie-genden Straßenseite be-fi ndet sich ebenfalls ein Friedhof, hier wurden in einem inzwischen beschädigten Familiengrab zwei Söhne der Familie Tarrach, die 1914 gefallen sind bestattet.

Mieczniki – Nördlich der Woiwodschaftsstraße Richtung Miczuły be-fi ndet sich ein Soldatenfriedhof mit vier Gräbern, in denen 19 russische Soldaten liegen.

Banie Mazurskie – An der historischen Kirche steht ein Denkmal (derzeit ohne Inschrift und ohne Malteserkreuz) mit einer Christus-statue. In der Nachbarschaft, am sog. „alten Friedhof” ruhen in einer Begräbnisstätte 14 russische Soldaten, nebenan am sog. „neuen Fried-hof” gibt es zwei Soldatengräber, in denen Deutsche bestattet wurden.

Surminy – Ein Solda-tenfriedhof, Ruhestätte für 25 russische Soldaten.

Grabowo – Die heu-tige Kapelle der Hei-ligen Jungfrau Maria war früher ein Denkmal in Erinnerung an die Kriegsopfer unter den hiesigen Einwohnern. Auf dem Friedhof gibt es zwei Gräber deutscher Soldaten.

Page 16: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

16

3,2 km4 min.

Der weiträumige Marktplatz von Gołdap ist ein guter Ausgangspunkt für einen Streifzug zu den Sehens-würdigkeiten der Stadt. Einen Besuch wert sind u.a. die gotische, umgebau-te Kirche der Heiligen Jungfrau Maria Mutter der Kirche, die Pfarrkirche des Hl. Leo, ein Aussichtsturm, ein jüdischer Friedhof sowie das Freizeitzentrum „Piękna Góra”.

17,9 km17 min.

7,6 km9 min.

8,9 km8 min.

19 km18 min.

Gołdap, Kriegsgräber auf dem Friedhof Fot. P. Dobrzyński

Olecko, Denkmal der Opfer des 1. WeltkriegesFot. P. Dobrzyński

Der Marktplatz von Olecko hat eine beachtliche Größe, mit einer Seitenlänge von über 200m ist er einer der größten in Polen. Die reizvolle Landschaft rund um den See lässt sich gut vom 12km langen Wander- und Fahrradweg, dem sog. „Eichhörnchenpfad” erkunden.

Ermland-Masurens älteste Holzkirche steht in Wieliczki, sie wurde im Jahr 1676 aus Lärchenholz gebaut. Von außen erhielt sie eine Bretterverschalung, das barocke Kircheninnere ist unverändert geblieben.

Gołdap – Die Begräbnisstätten für gefallene Soldaten befi nden sich an den Soldatenfriedhöfen an den Straßen ul. Boczna und ul. Suwals-ka sowie am evangelischen Friedhof an der ul. Cmentarna. An der Ru-hestätte an der ul. Boczna wurden 145 russische Soldaten begraben. Hier steht ein stattlicher Obelisk ohne Gedenktafel, dessen Spitze ein orthodoxes Kreuz krönt. Es ist nicht bekannt, wieviele Soldaten an der ul. Suwalska ruhen, identifi ziert wurden lediglich 62 Deutsche und 7

Russen. Auf dem evangeli-schen Friedhof zählt man drei Grabstätten. In einer davon wurden 16 deut-sche Soldaten bestattet, darunter der Oberbefehls-haber des Grenadierre-giments Nr. 3 (2. Ost-preußisches). Ein Obelisk gedenkt des gefallenen Oberbefehlshabers des Königlich Sächsischen Ul-anenregiments und dreier seiner Offi ziere.

Kowale Oleckie – Auf der Durchfahrt durch das Dorf entdeckt man einen Soldatenfriedhof auf dem 46 deutsche und 141 russische Soldaten ruhen. Den zentralen Platz nimmt eine Säule, deren Inschriften nur noch teils lesbar sind, ein.

Olecko – Nachdem das Hindenburg-Mausoleum zerstört wurde, ge-bührt dem Denkmal in Olecko der Titel, das größte und besterhaltene

Kriegsandenken zu sein. Die impo-sante Gedächtnis-stätte wurde im Jahr 1927 im zent-ral gelegenen Park am See errichtet. Das halbkreisför-mig angelegte steinerne Bau-werk ist 20m breit und 10m hoch. Am Objekt, das heute

als Amphitheater genutzt wird, ist keine Gedenktafel mehr vorhanden.

Wieliczki – Vor der Dorfeinfahrt am Wegesrand liegt ein Soldaten-friedhof, auf dem 10 deutsche und 26 russische Soldaten ihren letzten Frieden fanden.

Cimochy – Hier er-hielt sich der alte Denk-malsockel, auf dem nachträglich ein Kreuz aufgerichtet wurde.

Page 17: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

17

10,3 km9 min.

1,4 km1 min.

20,6 km17 min.

4,6 km7 min.

Ełk, Kriegsgräber aus dem 1. Weltkrieg Fot. P. Dobrzyński

Ełk, Obelisk auf dem Kommunalfriedhof Fot. P. Dobrzyński

Er ist von weither sichtbar, der 1895 errich-tete Wasserturm von Ełk, der auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Außerdem sollte man die Ruinen einer Ordensburg, die Kathe-drale des Hl. Adalbert (Wojciech) und die Kirche des Heiligsten Herz Jesu sowie die Häuserzeilen aus dem 19. Jh. im Stadtkern besichtigen. Sehenswert sind auch die Sch-malspurbahn, das Imker-Freilichtmuseum und die schöne, ausladende Seeuferprome-nade im Stadtzentrum.

Wierzbowo – Auf dem evangelischen Friedhof befi ndet sich eine Sol-datengrabstätte mit Gebeinen 12 russischer und 5 deutscher Soldaten.

Kalinowo – Auf dem Gemeindefriedhof fi nden sich einzelne Solda-tengräber. Ein Kriegsdenkmal, derzeit ohne eine Gedenktafel, verziert mit einer Figur der Heiligen Jung-frau Maria, steht nah der hiesigen Kirche.

Długie – Im westlichen Teil des Dorfes befi ndet sich ein Soldaten-friedhof, hier ruhen 55 deutsche und 39 russische Soldaten (ge-naue Anzahl nicht bestätigt).

Ełk – (dt. Lyck) – Die besterhalte-ne und prächtigste Nekropole von Ełk befi ndet sich im Kriegsgräber-sektor des Kommunalfriedhofes an der Straße ul. Cmentarna. In den Gräbern liegen 136 nament-lich bekannte deutsche Soldaten, darunter der Befehlshaber der 33. Landwehrbrigade. Eine große steinerne Säule, deren Spitze ein Malteser Kreuz bildet gedenkt der Kriegsopfer. An der Straße ul. 11 listopada gibt es einen weiteren Sol-datenfriedhof, eine Ruhestätte für 82 unbekannte russische Soldaten. Sammelgräber befi nden sich auf dem Gelände des Militärhospitals und auf dem Friedhof an der Straße ul. Kajki, wo 9 oder 10 deutsche Sol-daten bestattet wurden. Der nächste Soldatenfriedhof, auf dem 109 unbekannte russische Soldaten ruhen befi ndet sich im Stadtteil Szyba an der Straße ul. Kolejowa. Auf dem Platz (Straße ul. 3 maja) stand früher ein Denk-

mal zur Erinnerung an die Soldaten des 2. Masurischen Infanterieregiments Nr. 147, der Standort wurde inzwi-schen restauriert. Eine Tafel im Schulkomplex Nr. 1 ge-denkt der im Krieg gefalle-nen Schüler und Lehrer des örtlichen Gymnasiums.

Page 18: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

18

Siedliska, Kriegsgräber Fot. P. Dobrzyński

Grabnik, Denkmal für gefallene GemeindemitgliederFot. P. Dobrzyński

Siedliska – In der Nähe der Eisenbahn-brücke (ul. 11 listopada) wurden 15 Minenent-schärfer der 23. Batail-lon bestattet. Weitere 21 Soldaten, Angehöri-ge des Reserve-Infan-terieregiments Nr. 228 ruhen in der Begräb-nisstätte, die südlich des Dorfes, an der zum See Sunowo führenden Straße liegt.

Chrzanowo – In drei Kriegsgräbern auf dem Dorff riedhof liegen zwei deutsche und zwei russische Soldaten, alle unbekannt.

Grabnik – Direkt an der Kirche gedenkt ein großes Denk-mal der im 1. Weltkrieg gefallenen Gemeindemitglieder. Das zylinderförmige (3m Durchschnitt) Bauwerk trägt acht Tafeln mit aufgelisteten Namen der Opfer. Am See Grabnik befi ndet sich der nächste Soldatenfriedhof. Am 14. Feb-ruar 1914 beobachtete Kaiser Wilhelm II. von hier aus die Schlacht um Ełk, woran einst ein Denkmal erinnerte. Heute steht ein Holzkreuz an dieser Stelle. Auf dem Friedhof ru-hen 218 deutsche und 112 russische Soldaten.

Czyprki – Auf einem Privatbesitz liegt ein Gedenkstein mit unleser-licher Inschrift. Außerhalb des Dorfes in Richtung Lipińskie befi nden sich auf dem alten Dorff riedhof Kriegsgräber. Im kleinen Grab liegen zwei deutsche Soldaten und in zwei Sammelgräbern begrub man über hundert russische Soldaten.

23,4 km21 min.

2 km2 min.

5,9 km5 min.

6,8 km7 min.

Die Kirche in Grabnik erhielt ihre heutige äußere Gestalt nach dem Umbau des Jahres 1865. Die kostbare Orgel im Kircheninneren stammt aus dem 18. Jh.

Page 19: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

19

Miłki, Kirchliche Glasmalerei, Motiv marschierender SoldatenFot. P. Dobrzyński

Staświny, Unterstand der Feldstellung Lötzen Fot. R. Kempa

Staświny – Auf dem Gipfel des Heiligen Berges fi nden sich Spuren eines Bunkers der Feldstellung Lötzen. 34 unbekannte russische Solda-ten ruhen im Kriegsgrab auf einem Friedhof, der am östlichen Weges-rand, etwa 200m hinter der Kreuzung zu fi nden ist. Unweit der Gräber entdeckt man Überreste von Schutzräumen der Feldstellung Lötzen.

Miłki – An der steinernen Um-zäunung der Kirche lehnt ein Gedenkstein mit unlesbarer Inschrift, erkennbar ist nur der eingemeißelte Soldatenhelm. Das Malteser Kreuz wurde er-setzt durch das Lateinische. Im Kircheninneren zeigt eine Glas-malerei (Fenster rechts des Al-tars) das Motiv vorbeimarschie-

render Soldaten mit einer zerstörten Kirche im Hintergrund.

Wyszowate – Oberhalb des Dorfes liegt ein Soldaten-friedhof, Ruhestätte für 14 russische Sol-daten.

Konopki Wielkie – Auf ei-ner Anhöhe am öst-lichen Wegesrand erinnert ein Denkmal

an die hiesigen Kriegsopfer. In die Betonsäule, die auf einem steiner-nen Fuß steht, wurden eine Namenstafel mit 13 Namen und ein auf ei-nem Lorbeerblatt ruhender Soldatenhelm eingekerbt.

2,7 km2 min.

2,6 km2 min.

3,5 km3 min.

10 km8 min.

Eine der ältesten gemauerten Kirchen in Masuren steht in Miłki. Die Kirche hat einen dreischiffi gen Grundriss und ein Tonnengewölbe, sie wurde im 15. Jh. aus Steinen und Backsteinen erbaut. Zu den ältesten Fragmenten gehört das achteckige Strebewerk im Altarraum. Nach den Tatarenzügen wurden im 17. Jh. u.a. der Kirchturm, der Altar und die Orgelempore umgebaut.

Święta Góra (Heiliger Berg) in Staświny – ein großartiger Aussichtspunkt - war früher ein Ort heidnischer Kulte und wahrscheinlich eine alte Siedlungsstätte.

Page 20: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

20

Orzysz – Auf dem Militärfriedhof gibt es einzelne Kriegsgräber. Auf einem zerstörten Soldatenfriedhof abseits des Dorfes ruhen 87 deutsche und 124 russi-sche Soldaten.

Jeglin – Kriegs-gräberstätten gibt es auf dem Friedhof unweit der Straße Nr. 63, ca. 0,5km südlich des Dorfes. Dort wurden 26 deutsche und 2 russi-sche Soldaten bestattet.

Pisz – (dt. Johannisburg) – Kriegsgräber 99 deutscher und 61 russischer Soldaten befi nden sich am Gemeindefriedhof an der Stra-ße ul. Dworcowa. Ein Sammelgrab für 49 russische Soldaten liegt an der Straße ul. Olsztyńska in der Nähe des Bahnhofs.

Biała Piska – Die Gebeine von knapp einem Dutzend russischer und 42 deutscher Soldaten wurden im Soldatengrab auf dem Gemeinde-friedhof an der Straße ul. Sikorskie-go bestattet. Nahe der Ausfahrt nach Kumielsk (ul. Konopnickiej) in Nachbarschaft einer Begräbnisstätte aus dem 2. Weltkrieg ruhen in einem Sammelgrab 60 russische Soldaten.

Nowe Drygały – In 100m Entfernung von der Straße nach Drygały in nördlicher Richtung befi ndet sich innerhalb des Friedhofs eine Sol-datenbegräbnisstätte. Das zentral aufgestellte Denkmal enthält eine Inschrift mit 10 namentlich genannten und 7 unbekannten deutschen Soldaten.

20,5 km16 min.

17,3 km17 min.

3,5 km4 min.

6,9 km7 min.

2,6 km2 min.

Pisz, Marktplatz Fot. P. Dobrzyński

Jeglin, Grabmal vom Friedhof Fot. P. Dobrzyński

In Orzysz lohnt es sich die zwei Dorf-kirchen und den historischen evan-gelischen Friedhof zu besuchen.

In Biała Piska begeistert das Rathaus aus dem 18. Jh. mit dem imposanten, achteckigen, fünfstöckig in den Himmel ragenden Turm. Besuchenswert sind auch die im 17. Jh. gebaute Kirche des Hl. Andreas Bobola mit einem Turm nach den Entwürfen von K.F. Schinkel, der 34m hohe Wasserturm und historische Stadthäuser aus dem 18. Jh.

Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt Pisz gehören die Kirche des Hl. Johannes des Täufers mit einem Altar im Stil der Spät-Renaissance und einer barocken Kanzel und einer der Polens höchsten Was-sertürme. Pisz wartet zudem mit einigen interessanten Beispielen der städtischen Baukunst auf, z.B. mit dem Haus des Königs und der Häuserzeile am Marktplatz und an den Straßen ul. Rybacka und Słowi-ańska. Im Rathaus ist das Museum der Region Pisz untergebracht. Interessant sind die Bunker des Johannisburg-Riegels und rätselhaft die Statue des „Steinernen Weibs”.

Page 21: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

21

Drygały – An der Begräbnisstätte nahe der Kirche ruhen in acht Grä-bern 42 deutsche Soldaten. Ein zentral aufgerichteter Obelisk trägt eine Gedächtnisinschrift. Auf dem Dorff riedhof liegen weitere 5 deut-sche Soldaten begraben.

Kosinowo – Die letzte Ruhestät-te für 48 deutsche und 21 russische Soldaten befi ndet sich ca. 150m öst-lich der Straße nach Ełk. Die Gräber tragen steinerne Kreuze mit einer Aufschrift. Am Friedhofsrand steht ein Denkmal, das eine dreisprachig verfasste Gedenktafel ziert.

Bajtkowo – Steinerne Kreuze mit Inschriften erinnern an die letzte Ruhestätte 37 deutscher und 23 russischer Soldaten. Hier, am deutschen Soldatenfriedhof steht auch ein Denkmal, gewid-met den 79 im Krieg umgekom-menen Gemeindemitgliedern. Am Friedhof im Dorfzentrum ru-hen 66 Soldaten des Reserve-In-fanterieregiments Nr. 264.

Nowa Wieś Ełcka – An der K r e u -

zung in der Dorfmitte steht ein großes Denk-mal zum Gedenken an die Dorfeinwohner, es sind 68 Namen aufgelistet. Im nördlichen Ortsteil, am westlichen Flussufer befi ndet sich ein Soldatenfriedhof, eine Begräbnis-stätte für 36 deutsche und 29 russische Sol-daten sowie 21 Zivilisten.

Prostki – Unweit des Schulgebäudes stand früher ein Kriegsdenkmal, heute ist es, nach-dem die ursprünglichen Inschriften und Symbole entfernt wurden dem polnischen Nationaldichter A. Mickiewicz gewidmet. In Kriegsgräbern auf dem evangelischen Fried-hof liegen 5 deutsche und 1 russischer Sol-dat sowie 14 zivile Kriegsopfer.

2,4 km3 min.

7,1 km5 min.

10,6 km9 min.

8,9 km7 min.

Kosinowo, Soldatenfriedhof Fot. P. Dobrzyński

Prostki, historischer Grenzpfosten Fot. P. Dobrzyński

Die größte Sehenswürdigkeit in Kosinowo sind ein einzigartiger Gutshof-Komplex aus dem 18. Jh. sowie der sog. „Berg der Arianer” – Polens größter Friedhof der Arianer.

In Prostki fand eine historische Schlacht statt, die besondere Berühmtheit erlangte, nachdem H. Sienkiewicz sie in seinem Epos „Potop” (Sintfl ut) thematisierte. An die Vergangenheit erinnert ein kapellenähnlicher, mit den Wappen Litauens und Polens sowie einer Schenkungstafel verzierter Grenzpfosten zwischen Prostki und Bogusze von 1545, der das Grenzdreieck Polnische Krone-Li-tauen-Ostpreußen markierte.

Page 22: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

22

• Biała Olecka – Neobarockes Schloss, Gutshof aus dem 16. Jh.• Dąbrowskie – Burgwall „Schweden-schanze”• Doba – Kirche aus dem 16. Jh., Friedhof und Mausoleum von 1848• Drozdowo – Gutshof, 1562 als Lehen (Lehnsgut) errichtet • Działdowo – Ordensburg, Häuserzeile an der Straße ul. Bielnikowa, Wasserturm• Fort Kula – Komplex zerstörter Verteidi-gungsanlagen, Kanal Kula und der „Masuri-sche Äquator”• Gordejki Małe – Gutshof mit Jugendsti-lornamenten vom Anfang des 20. Jh.

• Głaznoty – Evangelische Kirche• Gołubie – Palast aus dem 19. Jh.• Iznota – Galinder-Siedlung• Janowiec Kościelny – Kirche des Hl. Johannes des Täufers• Jeże – Bunker der Johannisburg- und der Grenzstellung• Kadzidłowo – Wildtierpark, Siedlungsstätte-Museum• Klusy – Kirche der Muttergottes-Mariahilf von 1884• Kosewo Górne – Forschungsstation der PAN (Polnische Akademie der Wissenschaften), Damm- und Rothirschfarm, Museum der Tierzucht• Kruklanki – Kirche, Naturpfad, Fortifi kationen, Sapina-Flusstour • Krutyń – Masurischer Landschaftspark, Kajaktour auf der Krutynia• Lenarty – Gutshof vom Anfang des 19. Jh.• Leśniczówka Piersławek – Geburtsort des deutschen Schrift-stellers Ernst Wiechert• Leśniewo – Masurischer Kanal, Baubeginn im Jahr 1911• Lisi Ogon – größte erhaltene Verteidigungsanlage der Feldstel-lung Lötzen

Martiany, Bunker des Fortifi kationsgebietes Giżycko (Lötzen)Fot. R. Kempa

BESUCHEN SIE AUCH …

Touristische Attraktionen unweit der Reiseroute:

Page 23: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

23

• Łuknajno – Aussichtstürme, Fauna-Reservat• Mamerki – Bunker-Komplex des Hauptquartiers des Oberkommandos des Heeres• Martiany – größter und besterhaltener Bunker der Befestigungsregion Lötzen• Ogródek – Michał-Kajka-Museum• Okowizna – Neobarocker Palast aus der Jahr-hundertwende 19./20. Jh.• Ostrykół – Holzkirche• Pisz/Snopki – Bunker des Johannisburg-Riegels• Płośnica – Kirche der Hl. Barbara• Pranie – Forsthaus von K. I. Gałczyński, Treff -punkt für Poesieabende• Puszcza Romincka – „Findlinge des Kai-sers“-Route• Rapa – Fahrenheit-Pyramide• Rydzewo – historische Kirche, im Jahr 1579 errichtet, Dorfbebauung• Ryn – Kleinstadtbebauung, Ordensburg• Straduny – kleiner Gutshof, Kirche, Wassermühle• Sztynort – Lehndorff sches Schloss• Ściborki – Republik Ścibork, Öko- und Kultur-siedlung• Wierzba/Popielno – Fährübergang, Museum und Forschungsstation der PAN• Wojnowo – Kloster, Friedhof, Gotteshaus der Altorthodo-xen, Geschichte der Filiponen in Masuren• Zakałcze Wielkie – Kapelle der Familie Steiner• Złotowo – Holzkirche, Anfang des 18. Jh.

Rapa, Fahrenheit-PyramideFot. R. Kempa

Węgorzewo, Segelhafen Fot. D. Zarod

Touristische Attraktionen unweit der Reiseroute:

Page 24: Reiseroute entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges

Legende

Die Lage am Abend des 9. September

Gruppierung der russischen Streitkräfte am Abend des 10. September

Die Nachhut-Linie der 1. Armee in der Morgendämmerung am 12. September

Rückzugswege hinter die Memel- und Narew-Linie

Verfolgungsrichtungen der deutschen Armeekorps

K – KorpsKrez. – Reserve-KorpsDP – Infanterie-DivisionDJ – Kavallerie-DivisionDyw. Król. – Königsberger Division1.DJGw. – 1. Garde-Kavallerie-Division3.DGw. – 3. Garde-Division3.DRez. – 3. Reserve-Division6.Br.Obr.Kr. – 6. Brigade der Landesverteidigung5.Br.Strz. – 5. Schützen-Brigade8.DStrz.Syb. – 8. Sibirische Schützen-Division

Die Route entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges (Auszug)

Legende

Die Lage am Abend des 9. September

Gruppierung der russischen Streitkräfte am Abend des 10. September

Die Nachhut-Linie der 1. Armee in der Morgendämmerung am 12. September

Rückzugswege hinter die Memel- und Narew-Linie

Verfolgungsrichtungen der deutschen Armeekorps

K – KorpsKrez. – Reserve-KorpsDP – Infanterie-DivisionDJ – Kavallerie-DivisionDyw. Król. – Königsberger Division1.DJGw. – 1. Garde-Kavallerie-Division3.DGw. – 3. Garde-Division3.DRez. – 3. Reserve-Division6.Br.Obr.Kr. – 6. Brigade der Landesverteidigung5.Br.Strz. – 5. Schützen-Brigade8.DStrz.Syb. – 8. Sibirische Schützen-Division

Die Route entlang der Ostfront des 1. Weltkrieges (Auszug)

24

Schema der Schlacht an den Masurischen Seen in den Tagen 9. – 12. September 1914. Rückzug der russischen Armee aus Ostpreußen. Aut. Prof. Dr hab. Wiesław Bolesław Łach