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REISETRÄUME SACHSEN-ANHALT Das Magazin für Neugierige www.sachsen-anhalt-tourismus.de

REISETRÄUME SACHSEN-ANHALT · ke und noch heute Maßstab für Architektur und Design. Mit den Franckeschen Stiftungen in Halle sowie dem Naumburger Dom und der hoch-mittelalterlichen

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REISETRÄUMESACHSEN-ANHALTDas Magazin für Neugierige

www.sachsen-anhalt-tourismus.de

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Harzer Tourismusverband Marktstraße 45 · 38640 GoslarTel.: 05321 34040 · www.harzinfo.de

Kultur purMagische Inspiration

Natur pur

Spaß pur

Berauschend schöne Wildnis

Zauberformel gegen Alltagstrott

1EDITORIAL

EIN LAND FÜR ZEITREISENDE

S achsen-Anhalt ist das ideale Land für Zeitreisende – vorwiegend in die Ver-gangenheit, aber manchmal auch in die Zukunft. Das Land mit seinen Kunst-

schätzen aus Mittelalter und Romantik, Aufklä-rung und Moderne ist eine verheißungsvolle Heimat für Kreative. In Sachsen-Anhalt gilt es

Räume zu erkunden, in denen es vor Kreativität brodelt und wo junge Talente ihre ersten Akzente setzen. An öffentlichen und versteckten Orten gibt es aufregende Kunst zu entdecken.

Der Ausgangspunkt für Ihre Reise muss natürlich Halle (Saale) sein, die Stadt in Sachsen-Anhalt, in der die künstlerische Avantgarde zu Hause ist. In Halle (Saale) finden Sie Persönlichkeiten, die leidenschaft-lich mit ihren Projekten die Zukunft gestalten wollen. Brachen und leer stehende Bauten werden durch die hier ansässigen Freigeister in beson-dere und lebendige Orte verwandelt: etwa in Freiraum-Galerien, Räume für Start-ups oder Treffpunkte der Kunstszene.

Nach Halle (Saale) sollten Sie nach Ascherleben weiterreisen, einer sachsen-anhaltischen Stadt mit über 1000-jähriger Geschichte. Hier startete mit der „DRIVE THRU Gallery“ der Beginn eines spannenden Kunstexperimentes. Zum ersten Mal wurde in Deutschland eine ganze Stadt in eine Galerie transformiert. Die Stadt beherbergt im Bestehorn-park außerdem die Grafikstiftung Neo Rauch, ein Künstler, der auch im Naumburger Dom drei Glasfenster gestaltete.

Wenn Sie schon im Auto sitzen, dann sollte Sie die Reise auch in das Gartenreich Dessau-Wörlitz führen. Aber nicht nur für die aus der Aufklärungszeit stammenden Landschaftsgärten steht diese Region, sondern auch für das Bauhaus. Besuchen Sie in Dessau die von Walter Gropius entworfenen Meisterhäuser. Im rekonstruierten Direktoren-haus können Sie ab nächstem Jahr ein neues Meisterwerk von Olaf Ni-colai entdecken. Der Strom von Kreativität reißt in Sachsen-Anhalt nicht ab: Begeben Sie sich auf die Suche!

Ihre Manon BursianDirektorin der Kunststiftung Sachsen-Anhalt

Skulptur „Junge Dame mit Haustier“ von Marc Fromm.

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2 3INHALT

DAS REISELAND SACHSEN-ANHALT beeindruckt Kulturinteressierte und Naturfreunde gleichermaßen: mit mittelalterlicher Baukunst an der „Straße der Romanik“, idylli-schen „Gartenträume“-Parkanla-gen, archäologischen Sensations-funden auf den „Himmelswegen“ und Aktiv- und Naturerlebnissen am „Blauen Band“.

Mit freundlicher Unterstützung:

Martin Luthers Geburts- und Sterbestadt Eisleben

Der Maler Lucas Cranach der Jüngere wird 500 Jahre

Die UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg

Barrierefreie Angebote in der Harzstadt Wernigerode

Die romanische Klosterkirche in Hecklingen

DER SCHATZ DER STARKEN FRAUEN

DES REFORMATORS ANFANG UND ENDE

IM SCHATTEN DES VATERS

DIE BASILIKA DER ENGEL

GRENZENLOS NATUR ERLEBEN

2618

12 30 38

INTERVIEWKultusminister Stephan Dorgerloh über die UNESCO-Welterbestätten in Sachsen-Anhalt

STR ASSE DER ROM ANIKGlanzlichter in Sachsen-Anhalt

SACHSEN-ANHALTS KUNST-HALLEGalerien und moderne Kunst in der Saalestadt Halle

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17

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28

33

35

INTERVIEWRestaurantkritiker Manfred Kohnke über gutes Essen

STR ASSE DER ROM ANIKIn Sachsen-Anhalt gibt es eine Vielfalt an Burgen, Kirchen und Klöstern, Garten- und Parkanlagen

MUSIKL ANDWeltklasse an der Weltklasse-Orgel. Der Merseburger Domorganist Michael Schönheit

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46

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AK TIVSchönes Land in Sicht. Unterwegs auf und an der Elbe

AK TIVMit dem Strom reisen. Unterwegs auf dem Elberadweg zwischen Gartenreich und Ottostadt

BUGA 2015Willkommen zu Hause. Eine Havel-bergerin öffnet zur BUGA 2015 ihren Privatgarten

ADRESSENVERANSTALTUNGSKALENDER (Auswahl)SACHSEN-ANHALT IM ÜBERBLICKRÄTSELSPASS FÜR KINDER

52535455

TITELBILD: Mehr als 2.000 Fachwerkhäuser prägen die Altstadt von Quedlinburg (UNESCO-Welterbe)

AUFLÖSUNG VON SEITE 59KINDERRÄTSELSPASS

BUGA, WANDERN, EISLEBEN, ESSEN, LUCAS, ORGEL

UNESCO

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Sachsen-Anhalt war Martin Luthers Zuhause und ist das Ursprungs-land der Reformation. Hier ist Luther geboren, hier hat er gelebt, hier ist der große Reformator gestorben. Noch heute ist sein Leben und Wirken an den Originalschauplätzen der Reformation zu erkunden.

AUF DEN SPUREN DES REFORMATORS

Die Thesentür an der Wittenberger Schlosskirche

Sein Geburtshaus und das Sterbehaus sowie die Schlosskirche mit der berühmten Thesentür gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe der Menschheit. Ob in Lutherstadt Eisleben, Mansfeld-Lutherstadt, Dessau-Roßlau, Halle (Saale), Magdeburg oder Lutherstadt Wittenberg – in Sachsen-Anhalt wird Luther erlebbar.

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Die niederlän-disch geprägte Barockanlage Schloss Oranien-baum

Barock- und Landschaftsparks, mittelalterliche Klostergärten oder zeitgenössische Parkanlagen: Das Netzwerk Gartenträume präsentiert Gartenkunst in ihrer ganzen Vielfalt und bietet romantische Spaziergänge durch die Geschichte. Besucher können malerische Wege erkunden

EDLE GÄRTEN – REICHLICH GRÜN

oder wunderschöne Schlösser und Gutshäuser bestaunen. Idyllisch gelegene Sitzplätze laden zum Verweilen und Besinnen ein. Feste und Konzerte, wie im zum UNESCO-Welterbe gehörenden Gartenreich Dessau-Wörlitz, bereiten genussvolle Erlebnisse.

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Der „Harzer- Hexen-Stieg“ führt 97 km durch den Harz

Der Harz ist Deutschlands beliebtestes Mittelgebirge. Eine unberührte Landschaft aus dichten Wäldern, bunten Blumenwiesen, klaren Seen und schroffen Felsen. Der Brocken sowie der berühmte Hexentanzplatz

NATUR PUR – BERAUSCHEND SCHÖNE WILDNIS

im Bodetal bieten Wanderern im Sommer wie im Winter eine beein-druckende Panoramasicht. Das sagenumwobene Gebirge begeistert nicht nur durch seine landschaftlichen Reize. Auch die historischen Fachwerkstädte der Region faszinieren jedes Jahr Tausende Besucher.

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KULTUSMINISTER STEPHAN DORGERLOH ÜBER UNESCO-WELTERBESTÄTTEN IN SACHSEN-ANHALT

„WIR SIND VERPFLICHTET, GESCHICHTE LEBENDIG ZU VERMITTELN.“

Sachsen-Anhalt ist auf der Welterbe-Liste der UNESCO mit vier Stätten vertreten. Das Gartenreich Dessau-Wörlitz, das Bauhaus und die Meisterhäu-ser in Dessau, die Lutherstätten in Wittenberg und Eisleben sowie die Stiftskirche, das Schloss und die historische Altstadt in Quedlinburg sind einzig-artige Zeugnisse deutscher Kulturgeschichte. Die Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) sowie der Naumburger Dom und die hochmittelalterliche Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut sollen in den kommenden Jahren ebenfalls in das kultu-relle Erbe der Menschheit aufgenommen werden. Kultusminister Stephan Dorgerloh ist zuständig für das Welterbe in Sachsen-Anhalt.

Mit gleich vier Stätten steht Sachsen-Anhalt auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Warum gibt es auf diesem relativ kleinen Gebiet diese einmalige Ballung?

Schon ein Blick auf die „Straße der Romanik“ zeigt, dass wir uns hier an der Wiege deutscher Ge-schichte befinden. Quedlinburg, Magdeburg oder auch Halberstadt gehörten zu den bedeutendsten Städten im frühen Mittelalter. Die Lutherstädte Wittenberg und Eisleben bilden durch den The-senanschlag Martin Luthers und die Reformation das Zentrum einer ganzen Weltbewegung. Auf der anderen Elbseite liegt das Gartenreich Dessau-Wörlitz, in dem der aufgeklärte Fürst Franz ein Gartenreich schuf, das Aufklärung und Zeitgeist in eine einmalige Landschaftsgestaltung übersetzte;

gerahmt von einem Reigen eleganter Schlösser. Das Bauhaus schließlich ist eine echte Weltmar-ke und noch heute Maßstab für Architektur und Design.

Mit den Franckeschen Stiftungen in Halle sowie dem Naumburger Dom und der hoch-mittelalterlichen Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut sollen zwei weitere Orte in das kulturelle Erbe der Menschheit aufge-nommen werden. Was macht den Reiz der beiden „Kandidaten“ aus?

Der Naumburger Dom mit seinem Lettner und den Stifterfiguren ist längst weltbekannt. Das Bildnis der Uta wurde ja selbst im „Schneewittchen“-Film 1937 von Walt Disney verewigt. Zusammen mit der mittelalterlich geprägten Kulturlandschaft an Saale und Unstrut – denken Sie nur an das Romanische Haus in Bad Kösen, all die Burgen und Schlösser, das ehemalige Zisterzienserkloster Pforte oder die Altstadt von Freyburg (Unstrut) – verfügen wir hier über eine unglaublich reichhaltige Kulturregion. Das gilt auch für die Franckeschen Stiftungen zu Halle, die in mehrfacher Hinsicht einzigartig sind. Ihr Begründer, August Hermann Francke, setzte schon Ende des 17. Jahrhunderts auf eine möglichst breite Bildung aller Schichten, holte Waisenkinder von der Straße und gründete unterschiedlichste Einrichtungen. Er ließ mit der Schulstadt eine Vision Wirklichkeit werden. Außerdem wurde Halle durch sein Wirken zum Zentrum der Bibelverbreitung und

der Weltmission. Spuren davon finden sich heute in den USA ebenso wie in Indien.

Der Begriff „Welterbe“ weist in die Vergan-genheit. Doch welche Herausforderungen und Pflichten ergeben sich daraus für unsere heutige Zeit und zukünftige Generationen?

Ein Kulturerbe muss man pflegen. Wir sind verpflichtet, diese zentralen kulturellen Erinne-rungsorte der Menschheit nicht nur zu erhalten,

sondern an ihnen auch Geschichte lebendig zu vermitteln. Das ist eine ungeheure Chance: Indem wir dieses Erbe kommenden Generationen über-liefern, geben wir auch etwas vom Geist weiter. Fragen Sie mal die Einwohner der betreffenden Städte, was ihnen der Welterbestatus bedeutet. Der Stolz auf die reiche Geschichte wird in der Ant-wort immer mitschwingen. Eine derartige Verbun-denheit braucht es, um Zukunft zu gestalten. Das stiftet letztlich auch Identität.

Welche Weltkulturerbe-Stätte in Sachsen-Anhalt ist Ihr persönlicher Favorit?

Da wir über eine derart große Vielfalt an Welter-be aus ganz unterschiedlichen Epochen verfügen, kann ich das guten Gewissens gar nicht sagen. Bio-grafisch liegen mir natürlich die Luthergedenkstät-ten am Herzen. Aber auch Fürst Franz mit der Idee der Aufklärung im Gartenreich Dessau-Wörlitz oder das Bauhaus als besondere Ikone der Moderne stehen dem in nichts nach. Quedlinburg besitzt mit seiner Altstadt und der Stiftskirche ebenfalls ein ganz eigenes Flair, dem man erliegen kann. Letztlich muss diese Frage jeder für sich selbst beantworten. Ich kann nur einladen, selbst hierher zu kommen, die Welterbestätten zu besuchen und sich ein Bild zu machen vom sagenhaften kulturel-len Reichtum in Sachsen-Anhalt. | fk

INTERVIEW MIT KULTUSMINISTER STEPHAN DORGERLOH

Thesentür der Wittenberger Schlosskirche

Das Bauhaus in Dessau von

Walter Gropius

Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh

www.luther-bauhaus-gartenreich.dewww.quedlinburg.dewww.luther-erleben.dewww.bauhaus-dessau.de

www.gartenreich.comwww.francke-halle.dewww.welterbeansaaleundunstrut.de

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12 13DER SCHATZ DER STARKEN FRAUEN

G old, Edelsteine und Elfenbein, filigran verarbeitet an mittelalterlichen Reliquien- kästen, Schreinen und Evangeliaren, verzaubern Besucher des Quedlinburger

Domschatzes. In der Schatzkammer der Stifts-kirche hoch über der malerischen Fachwerkstadt ist einer der historisch bedeutendsten Schätze Deutschlands zu sehen. Dabei handelt es sich überwiegend um Geschenke des ottonischen Herrscherhauses an das Quedlinburger Damen-stift. Ein Schatz der starken Frauen.

Königin Mathilde ließ zu Gedenken ihres verstor-benen Gemahls Heinrich I., König des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, von ihrem Sohn Otto I. im Jahre 936 das Damenstift in Quedlinburg gründen. Das „Kaiserlich freie welt-liche Reichsstift Quedlinburg“ war eine wichtige Gemeinschaft für unverheiratete adlige Frauen oder Witwen. Fast 900 Jahre bis 1802 bestand das Damenstift auf dem Quedlinburger Schlossberg. Mit weltlichen Privilegien war es den Stiftsdamen erlaubt, Vermögen zu behalten oder zu heiraten.

Um den Schutz des Damenstiftes zu gewährleis-ten, wurde schon von Kaiser Otto I. ein Schutzherr bestimmt. Im 15. Jahrhundert kam erstmals ein Stiftshauptmann zum Einsatz, der die Interessen der Äbtissin gegenüber der Stadtbevölkerung und den Bewohnern des Stiftsgebietes vertrat. Insgesamt 25 Stiftshauptmänner gab es über die

DIE UNESCO-WELTERBESTADT QUEDLINBURG

DER SCHATZ DER STARKEN FRAUEN

Die Welterbe-Stadt Quedlin-burg: Stiftskirche St. Servatius auf dem Schlossberg

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Jahrhunderte in Quedlinburg. Als deren Nachfolger sieht sich heute Hans-Jürgen Meie, der bereits seit 1996 in Gestalt des Stiftshauptmannes durch die malerischen Gassen der UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg führt.

B ei einer Führung mit dem Stiftshaupt-mann werden einstiger Einfluss und Geschichte des Damenstiftes deutlich. Mit Vergleichen zu aktuellen Begebenheiten

und Anekdoten wird diese besondere Stadtfüh-rung sehr unterhaltsam. Nicht nur das Wappen des Damenstiftes, welches gekreuzte Tortenmes-ser als weibliche Anlehnung an die Kurschwerter des Meißner Wappens zeigt, wird erklärt. Auch Begriffe der „Quellenborjer“, wie Pubarschknall, Knatterfurz oder Klippenschiter, sind nach einer Stadtführung nicht mehr unbekannt.

Ins Schwärmen kommt Meie, wenn er sich mit seiner Gruppe dem Schlossberg nähert. Denn hier hoch über der Stadt wurde Geschichte geschrie-ben. Die weithin sichtbare Stiftskirche beherbergt heute den Domschatz. Kostbarkeiten des Mittel-alters, die einst als Schenkungen an das Quedlin-burger Damenstift gingen – und somit auch unter dem Schutz des Stiftshauptmannes standen.Die Stiftskirche mit ihrer einzigartigen hochroma-nischen Krypta und ihren beeindruckenden Stein-metzarbeiten gehört zur Straße der Romanik in Sachsen-Anhalt. Der weltbekannte Quedlinburger

DER SCHATZ DER STARKEN FRAUEN

Fachwerk zum Staunen: Quedlinburgs Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe

Der Stiftshauptmann erzählt Besuchern die Stadtgeschichte

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16 17GLANZLICHTER DER STRASSE DER ROMANIK

Domschatz wird in zwei Kammern, die sich nörd-lich und südlich am Altarraum anschließen, ausge-stellt. Begleitet von Sonderausstellungen werden hier wertvolle Stücke gezeigt, wie das Servatiusre-liquiar aus dem 10. Jahrhundert, der Heinrichkamm aus Elfenbein aus dem 7. oder 8. Jahrhundert sowie der aus Alabaster gefertigte Kana-Krug, das ältes-te Ausstellungsstück aus dem 1. Jahrhundert.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden zwölf ausgewählte Teile des bedeutenden Domschatzes gestohlen. Erst 1993 gelangten zehn der Stücke zurück nach Quedlinburg und werden seitdem wieder in der Stiftskirche ausgestellt. Darüber hin-aus zeigt die Ausstellung wertvolle Teppiche. Ein-drucksvoll ist der Knüpfteppich der Äbtissin Agnes von Meißen von 1200, der das herausragendste liturgische Ausstattungsstück der Stiftskirche Quedlinburg ist. | mf

www.quedlinburg.dewww.domschatzquedlinburg.dewww.dom-und-domschatz.de

DER SCHATZ DER STARKEN FRAUEN

Der um 1150 gefertigte Abra-hamsteppich aus dem Halberstädter Domschatz ist der älteste Bildteppich Europas

In den Domen in Halberstadt, Merseburg, Naumburg sowie der Stiftskirche in Quedlinburg wurden über Jahrhunderte bedeutende Kostbarkeiten ge-sammelt und aufbewahrt. Einer der kostbarsten Kirchenschätze der Welt ist am Halberstädter Dom. Unter den 650 Stücken stehen inbesondere die textilen Kunstwerke im Fokus – darunter der um 1150 gefertigte Abrahams-teppich, der älteste Bildteppich Europas. In Quedlinburg bilden kostbare Elfenbeinschnitzereien, ein antikes Steingefäß aus dem 1. Jahrhundert und eine mit goldener Tinte geschriebene Handschrift den Kern eines der ältesten Schätze. Im Merseburger Domschatz zählen neben den Merseburger Zaubersprüchen spätgotische Plastiken und liturgische Gewänder, wie der von Heinrich II. gestiftete Otto-nenmantel, zu den besonderen Stücken. Im Naumburger Dom-schatz sind neben Werken von Lucas Cranach auch die einzig-artigen Stifterfiguren zu besichtigen. Darunter die berühmte Uta von Naumburg, die als schönste Frau des Mittelalters in die Geschichte eingegangen ist.

DOMSCHÄTZE IN SACHSEN-ANHALT

Kostbare Kirchenschätze aus dem Quedlinburger Domschatz, wie das Servatiusreliquiar und Bergkristall-gefäß aus dem 10. Jahrhundert

Aus dem 1. Jahrhundert: der Weinkrug aus Kana

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18 19DES REFORMATORS ANFANG UND ENDE

MARTIN LUTHERS GEBURTS- UND STERBEORT LUTHERSTADT EISLEBEN

DES REFORMATORS ANFANG UND ENDE

Der göttliche Blick: Martin Luthers Taufkirche in Eisleben

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20 21DES REFORMATORS ANFANG UND ENDE

schrieb Martin Luther 1520 in einem Brief. Der Refor-mator hatte Zeit seines Lebens ein sehr enges Verhältnis zu Eisleben. Am 10. November 1483 erblickte Luther in der damals vom Bergbau und Hüttenwesen geprägten Stadt das Licht der Welt.

Sein Geburtshaus ist heute ein Museum und gilt als das älteste Geschichtsmuseum im deutschsprachigen Raum. Die Ausstellung mit dem Titel „Von daher bin ich – Martin Luther und Eisleben“ erzählt mit etwa 250 Exponaten von Luthers Herkunft, der Bergbautätigkeit des Vaters, der Frömmigkeit des

Mittelalters sowie von Luthers Taufe. In dem Museum ist auch die Wohnung von Familie Luther nachempfunden. Im „Schönen Saal“ der Gedenkstätte steht ein versilberter Schwan, als Symbol für den großen Reformator.

Einen Tag nach seiner Geburt wurde er in der St.-Petri-Pauli-Kirche getauft, wenige Meter von seinem Geburtshaus ent-fernt. Heute ist die spätgotische Hallenkirche das „Zentrum Taufe Eisleben“. Im Inneren erwartet Besucher ein gelungenes Zusam-menspiel aus alter und moderner Architektur: ein heller Raum mit klaren Linien, ein Ganzkörper-taufbecken, der Fußboden aus Beton, die Bänke aus Obsthöl-zern. Besucher können sich hier über die Geschichte der Taufe

und ihre Bedeutung in unserer heutigen Zeit informieren.

Auch in seiner Zeit als Distrikts-vikar des Augustinerordens kam Luther mehrmals nach Eisleben in die St.-Annenkirche, zu der damals ein Augustiner-Eremiten-Kloster gehörte. Eine Beson-derheit der Annenkirche ist die „Eisleber Steinbilderbibel“ aus 29 Sandstein-Relieftafeln, die Bilder aus dem Alten Testament zeigen.

Martin Luthers letzte Reise führte ihn im Januar 1546 von Halle aus in seine Geburtsstadt, um Streitigkeiten der Mansfel-der Grafen zu schlichten. Bereits von Krankheit und Erschöpfung gezeichnet, meint Luther wenige

„Übrigens bin

ich zu Eisleben

geboren und dort

auch in St. Peter

getauft. (...) keine

andere Stadt kennt

mich besser als

diese“,

Zwischen den Lutherstädten Wittenberg und Eisleben verläuft der geschichts-trächtige Lutherweg. Die Luthergedenkstätten in den beiden Städten gehören zum UNESCO-Welterbe.

Mit einer Länge von 410 Kilo-metern führt er Wanderer zu den Wirkungsstätten Martin Luthers und zu über 20 Or-ten, die mit der Reformation in Verbindung stehen. Die kleinen Dorfkirchen oder Stadtkirchen entlang des Lu-therweges geben Besuchern in besinnlicher Stille Raum zum Nachdenken. Durch die landschaftlich und kulturell gleichermaßen einmalige Region führt der Lutherweg vorbei an der Straße der Roma-nik, romantischen Parks und Gärten sowie an den Flüssen und Seen Sachsen-Anhalts. Als Wegzeichen kündet das Logo vom Namensgeber Martin Lu-ther – ein großes L. Zu anderen deutschland- und europawei-ten Wanderwegen bietet der Lutherweg unkomplizierte Anschlüsse, so beispielsweise zum St. Jakobus Pilgerweg.

Tage vor seinem Tod: „Ich bin allhier zu Eisleben geboren und getauft; wie, wenn’s Gott schi-cket, dass ich auch hier stürbe!“ In der St.-Andreaskirche im Stadtzentrum hielt Luther am 15. Februar seine letzte Predigt. Die Kanzel, von der er predigte, steht noch heute in der Kirche. In der Nacht zum 18. Februar 1546 verstirbt der 62-jährige Luther. Das Sterbehaus ist heute ein Museum und befindet sich gegenüber der St.-Andreaskirche am Marktplatz. Die Ausstellung „Luthers letzter Weg“ widmet sich den letzten drei Lebenswo-chen Martin Luthers. Neben den Sterbeberichten gehören das originale Bahrtuch von Luthers Sarg sowie seine Totenmaske zu den wichtigsten Ausstellungs-stücken. Höhepunkt des Rund-gangs bilden die sogenannten

„Sterberäume“. Die Ausstellung geht zudem der Frage nach, wel-chen Einfluss Luthers Theologie auf die Sterbekultur hatte.Im historischen Stadtzentrum Eislebens steht seit 1883 ein Lutherdenkmal auf dem Markt-platz in Gedenken an den be-rühmtesten Sohn der Stadt, die den Namenszusatz Lutherstadt trägt. Seit 1996 gehören das Sterbehaus wie auch das Ge-burtshaus Luthers zum UNESCO-Weltkulturerbe. | fk

www.martinluther.dewww.zentrum-taufe-eisleben.dewww.eisleben.euwww.lutherstaedte-eisleben-mansfeld.dewww.luther-erleben.de

Luthers Geburtshaus gehört zu den ältesten Museen in Deutschland

Lutherrose auf dem Lutherweg

Das Denkmal des berühm-testen Bürgers der Stadt auf dem Marktplatz

DER LUTHERWEG SACHSEN-ANHALT

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22 23GALERIEN IN HALLE (SAALE)

Das sind Worte des expressio-nistischen Malers Marc Chagall. Das trifft für Halle (Saale) zu. Die Stadt hat ihr ganz eigenes Lebensgefühl: Ihre Seele ist die Kunst. Sie dringt durch die Fenster der Gebäude und greift durch die Pflastersteine nach den Füßen der Besucher. Wo soll man hin? Was soll man sehen? Eine Woche würde nicht reichen, um alle Ausstellungen zu besu-chen, um durch die Lädchen und Galerien zu schlendern, um Hal-les Kunstszene in ihrer Vielfalt zu erleben.

WERKE CHAGALLS waren schon mehrmals „zu Gast“ in der Stadt. Auch in den Ausstellungsräumen des Kunstvereins Talstraße. Der gemeinnützige Verein sitzt in einer spätklassizistischen Villa im Stadtteil Kröllwitz, direkt an der Saale und mit dem Rücken an einen herrlichen Felsengarten gelehnt. An dieser Begegnungs-stätte mit ihren Ausstellungen und Festen dreht sich alles um die zeitgenössische Kunst. Man zeigt Künstler aus der Region, aber auch internationale Größen wie Alberto Giacometti, bei de-nen wiederum Brücken zum Ort geschlagen werden. „Es geht uns um Spurensuche, um Wurzeln

und Identität“, sagt der Vereins-vorsitzende Matthias Rataiczyk, der die Kunst buchstäblich lebt: Er wohnt direkt über den Ver-einsräumen und ist selbst Maler. Was macht die Tradition Halles aus? Der Blick fällt auf die gegen-überliegende Seite des Flusses, auf die Ruine der alten Burg Giebichenstein.

Die gleichnamige renommierte Kunsthochschule wird 2015 ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Die Geschichte der vorange-gangenen Zeichen- und Hand-werkerschule reicht noch viel weiter zurück. Generationen von Künstlern und Designern leben und arbeiten seit jeher in Halle, bekommen hier ihren Schliff und bringen gleichzeitig ihre Ideen in die Stadt, gestalten ihre Umwelt, die wiederum die Menschen formt. Denn „die Kunst kommt vom Menschen und ist für den Menschen gemacht – nicht für die Experten. Ihre Formen bilden sich aus der lebendigen Liebe zum Leben“, sagte Emil Nolde. Ihm widmete das Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, die Stiftung Moritzburg, 2013 eine aufsehenerregende Ausstellung unter dem Titel „Farben heiß und heilig“. Mehr als 20.000 Besucher haben sie gesehen. Mit dem Ankauf eines Nolde-Gemäldes vor 100 Jahren wurde das halle-sche Museum zum Vorreiter der Moderne.

GALERIEN UND MODERNE KUNST IN DER HÄNDELSTADT HALLE (SAALE)

SACHSEN-ANHALTS KUNST-HALLE

Zeitgenössische Kunst in allen Facetten: ob in der Stiftung Moritzburg (oben)oder der Galerie-Talstraße (unten)

Eine gute Adresse in Sachen moderner Kunst:

die Galerie-Talstraße

„Kunst scheint mir vor allem ein Seelenzustand zu sein.“

Studenten der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle (Saale) präsentieren ihre Arbeiten

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24 25GALERIEN IN HALLE (SAALE)

NATÜRLICH gibt es in Halle das Berühmte, das Edle, das Teure. Doch ganz im Sinne Noldes ist die Stadt vor allen Dingen das – oder auch die – Kunst-Halle der Menschen. Es geht um das Leben mit Kunst, um Schönheit und Lebensfreude. Wie bei den Projekten „Freiraumgalerie“ und „Wächterhäuser“: Leer stehende Gebäude werden mit Graffiti aufgewertet oder als Künstlera-teliers wiederbelebt. Ihre Türen

öffnen sich dann zum Kunstfest „Kulturprodukt Halle“ im Früh-jahr und die Kreativen lassen sich über die Schultern schauen. Die vielfältigen Arbeiten der Kunst-hochschulstudenten werden zur Jahresausstellung im Juli gezeigt. Das restliche Jahr über bietet die hauseigene „Burg Galerie im Volkspark“ Studierenden und Lehrenden die Möglichkeit, ihre Arbeiten zu präsentieren. Teils mietet sich die Hochschule auch in die benachbarten Ausstel-lungsräume der Kunststiftung Sachsen-Anhalt „Neuwerk 11“ ein.

„KUNST WÄSCHT den Staub des Alltags von der Seele“, sagte Pablo Picasso. Ob auch er nicht hätte widerstehen können und sich eine neue Kette im kleinen Perlenlädchen zusammenge-steckt hätte, bevor er nebenan in die „Galerie Nord“ tritt? Letztere werde eher aus Leidenschaft und Enthusiasmus bespielt, Geld sei entgegen aller Klischees nur schwer zu verdienen, erzählt der Mitarbeiter Ulrich Schmidt frei heraus. Mit seinem Auftritt be-weist er, dass auch die Welt der

käuflichen Kunst weder versnobt noch elitär oder unverständlich sein muss. Und auch nicht uner-reichbar und teuer: Jedes Jahr in der Adventszeit initiieren er und seine Kollegen den langen Abend der Galerien. Ateliers und Kunst-händler in der ganzen Stadt laden bei heimeliger Atmosphäre zu Entdeckungstouren und Ein-kaufsbummel ein. Laut Schmidt eine gute Gelegenheit, noch ein schönes und einmaliges Weih-nachtsgeschenk zu finden – in einer Zeit, in der jeder im Grun-de schon alles habe und nichts mehr brauche.

„Die Normalität ist eine ge-pflasterte Straße; man kann gut darauf gehen – doch es wachsen keine Blumen auf ihr.“ Dieses Zi-tat des Malers Vincent van Gogh gehört zu den Installationen im Kunstgarten der Neuen Residenz in Halle (Saale). Händel-Musik, Kaffee, Kuchen und plaudernde Menschen auf schwingenden Bänken – wer den Innenhof des Stadtpalastes betritt, fühlt sich wie Alice im Wunderland in eine andere Welt versetzt. | bk

„Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“

Pablo Picasso

www.kunstverein-talstrasse.dewww.siftung-moritzburg.dewww.freiraumgalerie.comwww.kulturprodukt-halle.de

INFO :

DIE KUNSTSTIFTUNG SACHSEN-ANHALTDas Land Sachsen-Anhalt gründete 2004 eine eigene Kunststiftung mit Sitz in Halle (Saale), um herausragende Kunstprojekte zu unterstützen und neue Projekte zu initiieren, die in beson derem Maße geeignet sind, das aktuelle Kunstschaffen in Sachsen-Anhalt zu repräsentieren und öffentlich bekannt zu machen. Er klärtes Ziel der Stiftung ist es, den nationalen und internationalen Dialog zu intensivieren und Kunstprojekte, Künstler und Kuratoren in einen weltoffenen Austausch treten zu lassen. www.kunststiftung-sachsen-anhalt.de

Die Galerie Nord macht schon aus der Ferne neugierig

In der ehemalige Gaststätte „Zum Goldenen Pflug“

sind heute Ateliers

Ob im Freien oder an der Wand: In Halle (Saale) kommen Künstler zur Geltung

www.burg-halle.de/galeriewww.kunststiftung-sachsen-anhalt.dewww.galerie-nord.comwww.langer-abend-der-galerien.de

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26 27LUCAS CRANACH DER JÜNGERE

E ine geflügelte Schlange mit Rubinring im Maul – Bilder, die dieses Güte-siegel trugen, kamen

garantiert aus der legendären Werkstatt des berühmten Lucas Cranach (1492-1553) in Witten-berg. Unter seinen strengen Au-gen lernen hier auch die beiden Söhne Hans und Lucas die hohe Kunst der Malerei. Als der ältere Bruder Hans auf einer Italienreise ums Leben kommt, wird Lucas Cranach der Jüngere zur rechten Hand des Vaters und zum Teilha-ber der Werkstatt. Sein Einfluss wächst und er wird zu einem an-gesehenen Mann. Lucas Cranach

der Jüngere heiratet Barbara, die Tochter des kurfürstlichen Kanz-lers. Nach ihrem Tod ehelicht er Magdalena Schurff, eine Nichte von Philipp Melanchthon. Neun Kinder gingen aus diesen beiden Ehen hervor. Wie schon sein Vater bekleidet auch Lucas Cranach der Jüngere politische Ämter als Ratsherr, Stadtkämmerer und Bürgermeister der Residenzstadt Wittenberg.

Zeichnete sich die Cranach-Werk-statt unter Lucas dem Älteren durch eine Themenvielfalt aus, so ist nach der Übernahme durch Lucas den Jüngeren eine neue Schwerpunktsetzung in den Bildthemen festzustellen. Die

mythologischen Inhalte treten in den Hintergrund, es domi-

nieren nun Bilder mit explizit protestantischen Themen, wie beispielsweise das Epitaphgemälde des „Dessauer Abendmahls“, auf dem sich Persönlich-

DER MALER LUCAS CRANACH DER JÜNGERE WIRD 500 JAHRE

IM SCHATTEN DES VATERS

keiten der Reformationszeit wie Luther und Melanchthon um den Gottessohn versammelt haben.

Seine figurenreichen, aufwendi-gen Darstellungen sind farbenfro-her als die Arbeiten Cranach des Älteren. Aus kunstgeschichtlicher Perspektive stand Cranach der Jüngere lange Zeit im Schatten seines Vaters. Erst seitdem mehr seiner Werke bekannt wurden, gestand man ihm ebenfalls einen bedeutenden Platz in der europä-ischen Kunstgeschichte zu. Der jüngere Cranach nimmt unter den deutschen Porträtisten der

Spätrenaissance eine hervorra-gende Rolle ein. Vielfältige Holz-schnittarbeiten erweitern das Schaffen des Künstlers als Maler der Reformation.

I m Alter von 70 Jahren stirbt Lucas Cranach der Jüngere am 25. Januar 1586 in Witten-berg. Zwei Tage später wird

sein Leichnam in der Stadtkir-che, in der er wohl auch getauft wurde, bestattet. Im Altarraum

Das Cranach-Epitaph in der Wittenberger Stadtkirche

Die Mitteltafel des Cranachaltars aus der Wittenberger Stadtkirche St. Marien

Das Cranach-Gemälde „Abendmahl“ (li.) hängt in der Dessauer Johanniskirche

Der „Weinberg des Herrn“ ist in der Stadtkirche in Wittenberg zu sehen

L ANDESAUSSTELLUNG:CRANACH DER JÜNGERE2015ENTDECKUNG EINES MEISTERS

26. Juni bis 1. November 2015Wittenberg, Dessau-Roßlau und Wörlitzwww.cranach2015.de

der Stadtkirche Wittenberg steht noch heute sein Epitaph, das die Erben ihm und seinen beiden Ehefrauen gestiftet haben. Die Cranach-Werkstatt übernahm nach dem Tod Cranach des Jün-geren dessen Sohn Augustin.

Z um 500. Geburtstag von Lucas Cranach dem Jün-geren im Jahr 2015 stellt auch die Lutherdekade

unter dem Motto „Bild und Bibel“ die Kunst der Reformationszeit in den Mittelpunkt. In der Stadt-kirche St. Marien in Lutherstadt Wittenberg und im Gotischen

Haus in Wörlitz wird sich erstmals eine große kunst- und kulturge-schichtliche Landesausstellung ausschließlich dem Leben und Werk von Lucas Cranach dem Jüngeren widmen. Begleitend zu der großen Ausstellung stellt das Projekt „Cranach-Kirchen in der Region“ mit Veranstaltungen und kleineren Ausstellungen Kirchen mit Cranach-Werken in der Um-gebung von Dessau und Witten-berg in den Mittelpunkt. | fk

www.cranach2015.dewww.luther-erleben.dewww.luther2017.de

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28 29

GESPRÄCH MIT DEM RESTAURANTKRITIKER MANFRED KOHNKE

„EIN GUTES RESTAURANT MUSS NICHT LUXURIÖS UND TEUER SEIN.“

Manfred Kohnke ist einer der renommiertesten und einflussreichsten Restau-rantkritiker Deutschlands. Seit 2012 Herausgeber der legendären Feinschme-ckerbibel „Gault&Millau“, deren Chefredakteur er seit 1983 war. Kohnke wur-de 1939 in Burg bei Mag-deburg geboren. Bevor er die deutsche Ausgabe des

renommierten Restaurantführers verantwortete, war er unter anderem Redakteur beim „Spiegel“, bei der „Welt am Sonntag“ und der „Wirtschafts-woche“ sowie Chefredakteur beim „Rheinischen Merkur“.

Sie sind in der Kleinstadt Burg nordöstlich von Magdeburg aufgewachsen. An welche Nahrungsmittel und Speisen Ihrer Kindheit erinnern Sie sich?

So klein kam mir Burg als Kind gar nicht vor, denn es war im Zweiten Weltkrieg völlig unzerstört geblieben und deshalb nach Kriegsende bald voller Flüchtlinge. Unversehrt wie die Stadt war damals auch noch die Natur und so erinnere ich mich wehmütig daran, wie gut in meiner Kindheit jede Tomate, Kirsche oder Mohrrübe war – man biss in pures Aroma.

Lieber als an den ewigen Sirup aus „gestoppel-ten“ Zuckerrüben erinnere ich mich an die Leber-wurstbrote, die es immer gab, wenn meine Oma

bei Bäuerinnen in der Umgebung Bohnenkaffee aus dem Westen gegen Fleischwaren getauscht hatte. Weniger gern aß ich an hohen Feiertagen den Kaninchenbraten, denn man bekam als Kind ja mit, dass hinterher im Gartenstall ein niedlicher Mümmelmann fehlte. Seit ich bei meiner Tante in Westberlin erstmals Milchreis mit Zucker und Zimt bekam, blieb er mein häusliches Lieblingsgericht.

Als Kritiker haben Sie schon Tausende Kü-chen getestet. Was macht in Ihren Augen ein gutes Restaurant aus?

Gut ist ein Restaurant, wenn es dem Anlass des Essens gerecht wird. Der Gourmet wird es loben, wenn alles aus bestmöglichen Produkten der Saison frisch zubereitet und ein beglückendes Geschmackserlebnis geboten wird. Alle Gäste schätzen einen Service, der ihnen einen schönen Abend oder Mittag bereitet, indem er freundlich auf deren erfüllbare Wünsche eingeht und seine Schwächen durch Freundlichkeit wettmacht. Ein gutes Restaurant muss nicht luxuriös und teuer sein. Die al dente gekochten Spaghetti mit etwas Butter und frisch geriebenem Parmesan oder ein Krustenbraten sind ein billiges Vergnügen, können aber gut gemacht genauso ein Genuss sein wie Languste à la crème oder getrüffelte Poularde.

Mit welchen Küchenmoden taten Sie sich schwer?

Mit der von der Molekularküche propagierten Ein-führung der Chemie in die Küche. Die Verfechter

der Molekularküche schwadronierten von allerlei „Geschmacksexplosionen und einer Spannung im Essen, die wir seit Jahren vermisst haben“. Doch beflügelt wurde allenfalls das Entertainment am Tisch. Den Beweis der geschmacklichen Bereiche-rung unserer Tafelfreuden blieb die Molekularkü-che bislang schuldig.

Das Bewusstsein für saisonale und regionale Produkte hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Sehen Sie darin mehr als nur einen Trend?

Historisch gesehen war die Küche einer Region immer nur so gut wie die Genussfreude ihrer Be-wohner, also in Weinbaugegenden anspruchsvoller als in Agrarländern. Ihren ersten Boom erlebte die regionale Küche in Deutschland in den 1980er-Jah-ren als Alternative zur damals gängigen Nouvelle Cuisine. Heute ist sie wie auch in anderen Ländern eine Reaktion auf die Globalisierung: Je stärker die zunimmt, desto größer wird die Rückbesinnung auf die Heimat. Je unübersichtlicher und kompli-zierter unser berufliches und alltägliches Leben wird, umso mehr sehnen wir uns nach der Klarheit unserer vertrauten Umgebung. Und die Freude an den heimischen Produkten und Rezepten erhöht sich im gleichen Maße, wie die Globalisierung auch in der Gastronomie zunimmt.

Was kann Ihnen bei einem Restaurantbe-such den Appetit verderben?

Mich verdrießt die Zunahme mieser Produkte. Außer denen, die daran verdienen, empfindet niemand auf Erden genmanipulierte Lebensmittel, Überdüngung und Hormon-Doping sowie mehr Chemie in Flüssen und Meeren, in Ackerbau und Viehzucht als gute Gabe Gottes. Wir sollten uns von denen, die das Schwein zur Sau machen und sich an der Natur versündigen, keine Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker aufschwatzen lassen.

Wie sähe Ihre Henkersmahlzeit aus?

Backhuhn mit gekräutertem Kartoffelsalat, da-nach ein älterer Comté mit Bollinger RD 1997 (ein Hartkäse und Edelchampagner) und dazu das Lied der Fledermaus „Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist“. | fk

HOTEL SCHLOSS STORKAUIm Park 139590 Storkau (Elbe)Tel. 039321 5220www.hotel-schloss-storkau.de

PARKRESTAURANT VOGELHERDLindauer Str. 7839261 ZerbstTel. 03923 780444

LANDHAUS „ZU DEN ROTHEN FORELLEN“Marktplatz 238871 IlsenburgTel. 39452 9393www.rotheforelle.de

LANDHAUS HADRYSAn der Halberstädter Chaussee 139116 MagdeburgTel. 0391 6626680www.landhaus-hadrys.de

ZEITWERKGroße Bergstraße 2 a38855 WernigerodeTel. 03943 6947884www.dein-zeitwerk.de

MAHNS CHATEAUOleariusstraße 4 a06108 Halle (Saale)Tel. 0345 20369860www.mahns-chateau.de

RESTAURANT-

TIPPS FÜR

SACHSEN-ANHALT

INTERVIEW MIT DEM RESTAURANTKRITIKER MANFRED KOHNKE

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30 31DIE BASILIKA DER ENGEL

ARKADEN erheben sich im Kirchenschiff links und rechts der Holzbänke. Ihre Bögen sind mit farbi-gen Ornamenten verziert. Die finden sich auch an den Außenwänden, gemeinsam mit gemalten Vorhängen. Die Stimmung ist geradezu feierlich. Es ist ganz still, nur Vogelgezwitscher aus dem Schlosspark dringt herein. Jeder Schritt, jeder kleinste Laut beweist die hervorragende Akustik. Kaum Tageslicht fällt in diesen heiligen Ort. Er liegt fast geheim, weit unter den bunt bemalten Fenstern unter der hohen Holzdecke. Beschützt von 14 Engeln, fast lebensgroße Stuckfiguren, hinter jeder Leuchte eine. Sie schweben über den dicken Säulen der Arkaden, gekleidet in schwin-gende Gewänder. Teils winden sie sich graziös. Tanzen sie? Vier von ihnen haben Blasinstrumen-te. Die anderen zeigen Spruchbänder her.

„Oft wird dies als apokalyptischer Engelschor be-zeichnet, der uns an das Weltgericht am Ende der Zeit erinnern soll. Für mich aber sind es Schutz-engel“, erklärt Pfarrer Roos die Stuckplastiken von europäischem Rang, die um 1225 oder 1230 ent-standen sind und als Höhepunkt des sächsischen Byzantinismus gelten. Sie sind einzigartig in ihrer Größe und in ihrem hervorragenden Erhaltungs-zustand. Die halbstündigen Engelsführungen während der Öffnungszeiten hat Roos zur Chef-sache erklärt. Sie sind sehr ungewöhnlich: kunst-historisch und theologisch, aber auch sehr mys-tisch, spirituell und inspirierend. Der Stolz und die Faszination, das eigene Staunen sind dem Pfarrer deutlich anzumerken. Mancher Besucher ist so berührt, dass er es wagt, über eigene Erfahrungen mit Engeln zu sprechen. Das Haus Gottes wird zum Haus der Geborgenheit und des Mutes. Das Haus der Engel wird zum Haus der Menschen.

DIE EVANGELISCHE PFARRKIRCHE, deren Grund-stein vermutlich 1150 bis 1176 gelegt wurde, ist eine der am besten erhaltenen romanischen Basiliken der Vorharzregion. Sie gehört zur Straße

DIE ROMANISCHE KLOSTERKIRCHE IN HECKLINGEN

DIE BASILIKA DER ENGEL

Die Engelskulpturen in der Klosterkirche St. Georg und Pancratius in Hecklingen

Über die Gebäude der kleinen Stadt Hecklin-gen in Sachsen-Anhalt ragen die beiden mas-siven Türme der Klosterkirche St. Georg und Pancratius. Von außen wirkt das graue stei-nerne Gotteshaus recht unscheinbar. Pfarrer Manfred Roos schließt die Tür auf und drückt auf den Lichtschalter: Mit einem kurzen Flackern entzünden sich 14 schlichte Decken-leuchten und plötzlich steht man ganz klein im großen Bauch einer farbenfrohen Basilika. Der Anblick ist schier überwältigend.

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32 33DIE BASILIKA DER ENGEL DIE STRASSE DER ROMANIK

der Romanik, zeichnet sich durch einen quadra-tischen Grundriss aus und war Teil eines Benedik-tiner-Nonnenklosters. Die restlichen Gebäude des Komplexes wurden 1496, in der unruhigen Zeit vor der Reformation, bei einem verheerenden Feuer zerstört.

HECKLINGEN, eine der ältesten Siedlungen in Mitteldeutschland, hat eine ganz eigene Bezie-hung zu religiösen Konfessionen. Die Hecklinger waren im 17. Jahrhundert schon fest in der luthe-rischen Kirche verankert, als in Anhalt das refor-mierte Bekenntnis auf dem Vormarsch war. Sie wurden angewiesen, ihre „Götzen und Altäre“ zu entfernen oder gar zu zerstören und das sahen sie überhaupt nicht ein. Adlige wie auch die ländliche Bevölkerung weigerten sich standhaft über lange Zeit hinweg und bekamen sogar Recht vor dem Reichskammergericht.

Dank des beherzten Widerstandes blieben ein fast zehn Meter hohes Bildnis aus Buntsandstein wie auch die schönen Engel bis heute erhalten. Sie erzählen nicht nur vom Ende der Zeit. Sie er-innern uns daran, uns gelegentlich dem Lauf der Zeit zu entziehen. Sie stehen für die schützende, allgegenwärtige Macht Gottes. Die Hecklinger Basilika hält uns fest und lehrt uns, dass Schön-heit in den Dingen wohnt, unabhängig von äu-ßeren Fassaden. Und auch wenn man sie wieder verlässt, nimmt man ein Stück dieser feierlichen Stimmung, dieses Schutzes, dieser Stille und Be-sinnlichkeit mit in sein Leben. | bk

www.hecklingen.dewww.strasse-der-romanik.de

Zwei massive Türme prägen das Außenbild

Blick in das Schiff der romanischen Basilika

85 Meter über der Saale thront die Ruine der Rudelsburg

In Sachsen-Anhalt gibt es eine un-vergleichliche Vielfalt an Burgen und Schlössern, Kirchen und Klöstern und Domen.

Die „Straße der Romanik“ verbindet auf knapp 1.200 Kilometern 80 dieser herausragenden Denk-mäler in 65 Orten zu einer der beliebtesten Touris-musrouten Deutschlands. Die Strecke in Form einer Acht führt zwischen Elbe und Harz zu beein-

ENTLANG DER STRASSE DER ROMANIKdruckenden Zeugnissen des 10. bis 13. Jahrhunderts durch das Kernland deutscher Geschichte. Original-schauplätze wie Schloss Neuenburg in Freyburg an der Unstrut und die Burg Falkenstein, auf der Eike von Repgow den „Sachsenspiegel“ übersetzte, gehö-ren ebenso zur Route wie die Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode oder das Kloster in Drübeck. An der Kulturstraße liegen auch der Dom zu Havelberg, der Magdeburger Dom und der Naumburger Dom mit seinem Domschatz und den einzigartigen Stifter-

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34 35DIE STRASSE DER ROMANIK DOMORGANIST MICHAEL SCHÖNHEIT

DER MERSEBURGER DOMORGANIST MICHAEL SCHÖNHEIT

WELTKLASSE AN DER WELTKLASSE-ORGEL

figuren im Westchor, wie die berühmte Uta von Naumburg – in die Geschichte eingegangen als die schönste Frau des Mittelalters. Eine der bedeutendsten Burganlagen Sachsen-Anhalts ist die

Oberburg Giebichenstein in Halle (Saale). Schon die deutschen Romantiker schwärmten von ihr – heute ist sie ein Freilichtmuseum und beherbergt

die Kunsthochschule. Zum Dom St. Peter und Paul in Zeitz, der heute in die Schlossanlage der Moritz-burg integriert ist, gehört eine frühromanische Krypta – eine der ältesten in Mitteldeutschland. Das herausragende Ausstattungsstück im Dom ist ein Taufstein aus dem 13. Jahrhundert.

www.strasse-der-romanik.de

In den Domschatzkammern in Halber-stadt, Merseburg, Naumburg sowie in Quedlinburg wurden über Jahrhun-derte Kostbarkeiten gesammelt. In der Stiftskirche Quedlinburg bilden

DIE STRASSE DER ROMANIKFÜR SCHATZSUCHER

Elfenbeinschnitzereien und ein Stein-gefäß aus dem 1. Jahrhundert den Kern des Schatzes. Im Naumburger Dom-schatz sind Werke von Lucas Cranach zu besichtigen.

Authentische Plätze aus den Anfängen der deutschen und europäischen Ge-schichte bieten Entdeckungen der ganz besonderen Art. 80 romanische Dome, Kirchen, Burgen und Pfalzen an 65

DIE STRASSE DER ROMANIKFÜR ENTDECKER

Orten in Sachsen-Anhalt erzählen von einer bewegenden Vergangenheit. Die Zeugnisse des 10. bis 13. Jahrhunderts geben Entdeckern einen Einblick in das Kernland der deutschen Geschichte.

Auf einer Reise entlang der Straße der Romanik gibt es nicht nur eine Menge zu sehen, sondern auch zu schmecken. Die regionale Küche können Besucher vielerorts erleben. Aber auch deftige

AUFGETAFELT – GENUSS ANDER STRASSE DER ROMANIK

Speisen und Getränke aus der Zeit des Mittelalters werden in Rittersälen und Gewölbekellern aufgetafelt. In Kloster-gärten befinden sich alte Gemüsesor-ten und längst vergessene Kräuter.

Die alten Gemäuer an der Route erzäh-len nicht nur von einer bewegenden Vergangenheit. Sie bilden auch eine traumhafte Kulisse und versprühen eine romantische Atmosphäre. Und so

DIE STRASSE DER ROMANIKFÜR ROMANTIKER

verwundert es nicht, dass sich so man-ches Brautpaar keinen stimmungsvol-leren Ort für die Hochzeit vorstellen kann. In einer 1000-jährigen Burg hält auch das Ja-Wort eine Ewigkeit.

Den Rhythmus des Alltags aufbrechen, das Leben entschleunigen, zur Besin-nung kommen, die innere Stimme zu Wort kommen lassen. Wo könnte das besser Gelingen als hinter den Mauern

DIE STRASSE DER ROMANIKKLOSTERLANDSCHAFTEN

eines Klosters. In den Klöstern Huys-burg, Helfta und Drübeck können die Gäste bei Einkehrtagen neue Kraft schöpfen und wieder in Einklang mit sich selbst gelangen.

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36 37DOMORGANIST MICHAEL SCHÖNHEIT

INFO :

DIE LADEGAST-ORGEL IM MERSEBURGER DOMSchon im 13. Jahrhundert wurde die erste nachweisbare Orgel im Merseburger Dom eingebaut. Eine Barockorgel erfuhr im 17. und 18. Jahrhundert mehrere Umbauten und Erweiterungen. Der Weißenfelser Orgelbaumeister Friedrich Ladegast (1818-1905) erhielt schließlich den Auftrag zur Erneuerung des Instru-ments. Zwischen 1853 und 1855 baute er in das Barockgehäuse eine völlig neue Orgel mit 81 Registern und fast 5.700 Pfeifen, damals die größte Or-gel Deutschlands. Am 26. September 1855 weihte Franz Liszt das Instru-ment ein. Durch Reparaturarbeiten war das geschlossene Klangbild im 20. Jahrhundert jedoch zerstört worden, sodass die Orgel von 2001 bis 2004 grundlegend saniert und in ihren Originalzustand versetzt werden musste.

auch andere internationale Stars der Musikszene freuen sich auf ihren Einsatz. Sie zu den Merse-burger Orgeltagen zusammen-zubringen, das ist für Michael Schönheit keineswegs nur eine Frage der Organisation – viel-mehr eine Komposition. Unter dem Titel „Aus fünf Jahr-hunderten europäischer Mu-sik“ hat er 2013 die Jubilare des Jahres vereint. Orgel-, Chor-, Kammermusik-, und Orchester-konzerte erinnern an Wagner, Verdi, Hindemith, Krebs, Corelli und Britten in ihren Todes- oder Geburtsgedenkjahren. Freilich nicht wahllos: „Ein Konzert muss ein geschlossenes Erlebnis sein, die Stücke einen Bezug zuein-ander haben“, sagt Schönheit, der sich zunehmend auf das Dirigieren bei den Orgeltagen verlagert hat, um Platz für Gas-torganisten zu machen. „Sonst bleibt es nicht interessant“, sagt

er. Rund 7.000 Besucher wissen jedes Jahr diese sorgsam abge-stimmte Programmkomposition bei den Merseburger Orgeltagen zu danken. 2014 sollen Heilige Frauen das Thema werden, 2015 die Heilige Zahl 7. 2017 – keine Überraschung – wird es sich rund um das Reformationsjubilä-um drehen.

Michael Schönheit bereitet die Orgeltage wie seine Konzerte nie als Routine vor. Sein Credo ist: „Man muss immer neugie-rig bleiben.“ Neugierig auf neue musikalische Entdeckungen, aber er will auch Neugierde bei den Zuhörern wecken. Schöne Musik zu machen mit internationalen Kollegen, junge Talente kennen-lernen und niemals die Verbin-dung zur Region verlieren, das ist Michael Schönheit wichtig. „Wir haben mit den zahlreichen Mu-sikfestivals in Mitteldeutschland einen Schatz, den wir pflegen müssen. Das ist auch ein Bil-dungsauftrag.“ | sz

www.merseburger-dom.dewww.merseburg.de

E r hat alles erreicht, von dem man als Musiker träumen kann: Michael Schönheit ist Bach-Preis-

träger, er hat mit Kurt Masur als Solist bei den New Yorker Phil-harmonikern gespielt und ist am Leipziger Gewandhaus der einzi-ge festangestellte Konzertorga-nist in ganz Deutschland. Doch für den 51-jährigen Weltklasse-Organisten sind nicht die Auftrit-te rund um den Globus, sondern Konzerte im Merseburger Dom das A und O. „Es gibt weltweit wenige Instrumente, die man mit der Ladegast-Orgel verglei-chen kann“, schwärmt er. Die barocke Pracht mit ihrem ver-goldeten Prospekt ist ein Abbild dessen, was das 1855 von Franz Liszt eingeweihte Instrument klanglich zu bieten hat: „Ein Vo-lumen wie ein erstklassiger Chor“, so Schönheit.

Seit 1994 ist Michael Schönheit, der aus einer thüringischen Mu-sikerfamilie stammt, auch künst-lerischer Leiter der Merseburger Orgeltage – ehrenamtlich. Dass die Ladegast-Orgel heute wieder in ihrem Originalklang zu erleben ist, ist ihm zu verdanken. Nach einer umfassenden und 1,5 Millio-nen Euro teuren Sanierung, für die sich Schönheit als Vorsitzen-der des Freundeskreises Musik und Denkmalpflege in Kirchen des Merseburger Landes enga-giert hat, reiht sich das Instru-ment seit 2004 wieder in die Pre-mium-Liga ein. „Die Domorgel in Riga oder die Silbermann-Orgel im Freiberger Dom gehören da-neben in diese Klasse“, erläutert Schönheit. Und auch diejenige in Saint Sulpice in Paris, erbaut vom bedeutendsten Orgelbauer aller Zeiten, Aristide Cavaillé-Coll, bei dem der Sachse Friedrich Ladegast im 19. Jahrhundert das Handwerk gelernt hat.

Und so trifft in Merseburg heute Weltklasse auf Weltklasse. Die Ladegast-Orgel erklingt nicht nur sonntags zu den Gottesdiens-ten, sondern auch regelmäßig zu Konzerten, Orgelstunden und vor allem jedes Jahr im Spätsommer zu den Merseburger Orgeltagen. Häufig spielt der ehrenamtliche Domorganist Schönheit, aber

Michael Schönheit ist einer der inter-national gefrag-testen Organisten. Nicht Paris oder New York, sondern die Merseburger Ladegast-Orgel ist für ihn das musika-lische Eldorado.

„Es gibt weltweit wenige Instrumente, die man mit der Ladegast-Orgel vergleichen kann.“

Michael Schönheit

AUSSTELLUNG:THILO VON TROTHA – MERSEBURGS LEGENDÄRER KIRCHENFÜRSTZum 500. Todestag informiert eine Ausstellung vom 10.8. bis 2.11.2014 im Merseburger Dom, Schloss und Kapi-telhaus über das Leben und Wirken des bekannten Bischofs.www.merseburger-dom.de

Über der Saale erhebt sich der Merseburger Dom und das Schloss

Die Ladegast-Orgel

Michael Schönheit vor der Ladegast-Orgel

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38 39GRENZENLOS NATUR ERLEBEN

BARRIEREFREIE ANGEBOTE IN DER HARZSTADT WERNIGERODE

GRENZENLOS NATUR ERLEBEN

Das Schloss in Wernigerode war bis 1929 Wohnsitz der Grafen zu Stolberg-Wernigerode

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40 41GRENZENLOS NATUR ERLEBEN

B ereits 1915 eröffnete der Reichsdeutsche Blindenverband eine Pension in Werni-gerode und ermöglichte Erholung sowie Seminare zur Alltagsbewältigung für

Blinde in der bunten Stadt am Harz. Mit ausge-wählten Seminar- und Urlaubsangeboten, wie Mobilitätstraining oder Wanderwochen, folgt die heutige Pension Aura der nahezu 100-jährigen Tradition des Hauses. In schöner Waldrandlage am Amelungsweg oberhalb der Stadt bietet die Pension 20 Zimmer mit 31 Betten für Gruppen und Einzelreisende.

STAMMGÄSTE sind Mitglieder einer Gruppe des Blinden- und Sehbehindertenvereins Wupper-tal. Sie schätzen das freundliche, gut geschulte

Imposanter Blick zum Brocken, dem höchsten Berg Norddeutschlands. Ein Erlebnis für die ganze Familie: die Fahrt mit der Harzquerbahn auf den Brocken

Der Harz, bekannt für seine ursprüngliche Landschaft mit schroffen Klippen und dichten Wäldern, für seine malerischen Fachwerkstäd-te und historischen Gemäuer gehört, zu Deutschlands beliebtesten Reisezielen. Auch für sehbehinderte Menschen gibt es im Harz beson-dere Angebote. In Wernigerode ermöglicht ein speziell entwickelter Blindenwanderweg Sehbehinderten und Blinden ein Stück Freiheit inmitten der Harzer Natur.

Gibt Sehbehinderten Orientierung: Stadtplan zum Anfassen und Infotafel in Blindenschrift

Ein Stück Freiheit: Wanderweg für Sehbehinderte

Personal sowie die speziell für sie organisierten Ausflüge. Eindrucksvoll zeigen sie die wenigen Hilfestellungen, die ihnen den Alltag erleichtern. Vom Handlauf über Riffelbleche vor Türen oder Treppenabsätzen bis hin zu fühlbaren Zimmer-nummern: Allesamt Ausstattungsmerkmale, die einem Sehenden nicht sonderlich ins Auge fallen. „Wir brauchen eine Gestaltung für alle“, erklärt Monika Daubertshäuser, Vorsitzende des Vereins. „Denn barrierefrei ist für uns Sehbehinderte nutz-los, uns muss etwas in den Weg gelegt werden.“

Gesagt, getan. Denn nur gut 100 Meter von der Pension entfernt beginnt der spezielle Blin-denwanderweg. 1995 angelegt zu Ehren Claus Brehmes, dem langjährigen, blinden Leiter des

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42 43GRENZENLOS NATUR ERLEBEN LAND IN SICHT

INFO :

DEUTSCHER WANDERTAG13. - 18. AUGUST 2014Unter dem Motto „Weltkultur erwandern – My-then erleben“ lädt der Deutsche Wanderverband zum größten Wanderfest des Jahres in den Harz ein. Von Bad Harzburg aus gehen Wanderfreunde aus ganz Deutschland auf Tour, um die magische Gebirgswelt zu erobern. Ob auf dem Klosterwan-derweg zwischen Ilsenburg und Drübeck, durch den Nationalpark Harz zum Brocken oder entlang des Südharzes: Eine Woche lang, bereits ab dem 9. August, bieten die Harzklub-Zweigvereine ge-führte Wanderungen in der ganzen Region an.www.deutscher-wandertag-2014.de

UNTERWEGS AUF UND AN DER ELBE

SCHÖNES LAND IN SICHT

Es sind genau diese besonderen Momente, die Niels Wedler auf der Elbe sehr ge-nießt. Wenn er das Kanu vom mächtigen Strom in die ruhigeren Flussläufe lenkt

und in pure Natur eintaucht. Hier findet man Ruhe zum Abschalten. „Und das mitten in der Stadt Magdeburg“, schwärmt der Aktivsport-ler und Touristiker von seiner Lieblingsstrecke

auf der Elbe. Die Inselrunde vom ehrwürdigen Stadtpark Rotehorn, einem grünen Kleinod in der Ottostadt und einem der 43 Gartenträume-Parks im Land, führt vorbei an der geschichts-trächtigen Silhouette der mehr als 1.200-jähri-gen Ottostadt, ehemalige Kaiserresidenz Ottos des Großen, und bis zur Alten Elbe mit ihrer ursprünglichen Naturbelassenheit.

BARRIEREFREIE ANGEBOTE IM HARZ

Harzer Schmalspur-bahnen HSBDie Harzer Schmal-spurbahn bringt Sie nach Voranmeldung auch mit dem Roll-stuhl auf den Bro-cken. Auf dem Gipfel ist ein barrierefreier Besuch im Brocken-haus möglich. www.hsb-wr.de

Miniaturen-park „Kleiner Harz“

Die attraktivsten Harzer Highlights sind als originalge-treue Nachbildungen im Miniaturenpark zu sehen. Dieser ist komplett barrierefrei zugänglich und bietet spezielle Führungen für Sehbehinderte. www.wernigeroeder-buergerpark.de

Schloß Wernigerode®

Mit dem Großraum-taxi gelangen Roll-stuhlfahrer bequem bis zu den Schlosster-rassen. Rundgänge für Blinde und Sehbehin-derte sind nach Vor-anmeldung möglich, das Schloss selbst ist jedoch nur teilweise barrierefrei. www.schloss- wernigerode.de

Nationalpark Harz

Im Brockenhaus, dem Nationalpark-Besu-cherzentrum Torfhaus und dem Naturerleb-niszentrum HohneHof stehen verschiedene barrierearme Ange-bote bereit, die den Nationalpark mit allen Sinnen erleben lassen. www.nationalpark-harz.de

Bodetal Seilbahn Erlebnis WeltDie Seilbahnen auf den Hexentanzplatz sind barrierearm und mit Rollstuhl, Rollator und Kinderwagen be-fahrbar. Der Kabinen-glasboden verspricht eine spektakuläre Aus-sicht auf das Bodetal. www.bodetal.de

Blindenheims Wernigerode, führt der 1,1 Kilome-ter lange Weg auf naturbelassenen Pfaden durch dichten Laubwald. Eine Schautafel am Beginn des Weges erklärt seine Entstehung – auch verfasst in Blindenschrift. Während die ersten Meter links und rechts mit Holzbohlen gesäumt sind, ver-laufen diese ab der ersten Abzweigung nur noch einseitig am Hang entlang. So haben Stockgänger die Möglichkeit, diesen Weg ganz auf sich gestellt zu erkunden. Durch die einseitige Begrenzung ist eine dauerhafte Orientierung gegeben und auch Vollblinde kommen hier nicht vom Weg ab.

FÜR PAUSEN stehen in kurzen Abständen Bän-ke zur Verfügung. Was für gesunde Menschen ein Klacks ist, erfordert von Sehbehinderten und Blinden ein enormes Maß an Konzentration und Anstrengung. Umso stärker nehmen sie entlang des Weges den Duft des Waldbodens und der Wiesenblumen, das Vogelgezwitscher und das Rauschen des Windes wahr. Und umso bedeuten-der ist für sie dieses kleine Stück Freiheit, was sie aufgrund der besonderen Ausstattung des We-ges sicher erleben dürfen. | mf

www.barrierefrei-im-harz.dewww.aurapension.dewww.wernigerode.de

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44 45LAND IN SICHT

Meisterhäuser in Dessau) und er-zählen von kulturgeschichtlichen Meilensteinen – reihen sich auch auf einer geschichtsträchtigen Route ab Lutherstadt Witten-berg aneinander. Hier muss der Wasserwanderer einfach den Anker werfen und Leinen anle-gen zum lohnenden Landgang: Vom Anlegesteg sind es nur wenige Minuten zu Fuß, per Rad oder Auto zu den Wirkungsstät-ten Luthers und Melanchthons sowie zur berühmten Schloss-kirche auf dem Wittenberger Marktplatz, an deren Tür Martin Luther vor fast 500 Jahren seine 95 Thesen anschlug und die Welt veränderte.

WASSERSPORT IN ALLEN FACETTEN

Die Elbe fasziniert viele Wasser-liebhaber und Freizeitkapitäne. Wedlers Team, allesamt ausge-bildete Guides und darunter vie-le ehemalige Leistungssportler,

begegnet auf und an Land vielen Aktivtouristen. Angler schätzen die ruhigen Uferstellen für einen guten Fang, während wenige Flussmeter weiter Fahrgastpas-sagiere gemütlich zum Wasser-straßenkreuz mit der längsten Trogbrücke Europas bei Magde-burg reisen. In Bad Salz elmen in der Elbestadt Schönebeck wartet das älteste Soleheilbad Deutsch-lands.

Kleine wie große Tagesausflügler im Drachenboot oder Kanadier sind unterwegs auf Bibertour, daneben schippern Motorboote oder Segler von Hafen zu Hafen und begleiten die großen Elbkäh-ne ein Stück ihres Weges. Erleich-tert wird das Anlegen am Blauen

Band durch die zahlreichen Stege von aktiven Wassersportver-einen, Touristikanbietern und Campingplätzen; in den gut aus-gestatteten Marinas an der Elbe können Motorboot wie Kombüse aufgetankt werden.

ENTSPANNTES WELLENREITEN

Und auch der neueste Wasser-sporttrend hat seinen Platz auf der Elbe gefunden. Beim Stand-up-Paddling, kurz SUP, einer ent-spannten Art des Wellenreitens, bietet Niels Wedler die geführte Flusserkundung auf einem Board an: „Das ist besonders einfach zu erlernen. Im Stehen paddeln wir mit bis zu sieben Gästen an der Magdeburger Stadtstrecke ent-lang.“ Mit bestem Blick auf die Stadt und die zahlreichen Parks und Gärten der zweitgrünsten Stadt Deutschlands. | mo

www.naturfreude-erleben.dewww.blauesband.de

„Diese Tour geht nur bei optima-len Pegelständen und verlangt ein wenig Muskelkraft beim Umsetzen des Kanus, aber sie belohnt den Aktivurlauber bei jedem Paddelschlag mit histo-rischen und landschaftlichen Höhepunkten“, weiß Wedler. Seine Anlegestation auf der Rotehorninsel ist eine ideale Ausgangslage für die Touren auf dem großen Strom.

KRAFT SAMMELN AM KRAFTWERK

Niels Wedler empfiehlt einen Picknickstopp mit Besuch im 90 km entfernten monumenta-len Industriedenkmal Kraftwerk Vockerode, auch genannt der „gestrandete Dampfer an der Elbe“. Nur wenige Paddelschlä-ge weiter reisen die Besucher durch das Biosphärenreservat „Mittelelbe“ mit seinen wilden Ufern und Europas größtem zusammenhängenden Auen-

wald. Mittendrin liegt mit dem Gartenreich Dessau-Wörlitz ein wahr gewordener Gartentraum und UNESCO-Weltkulturerbe.Der Aktivurlauber kommt dem grünen Paradies von Fürst Leo-pold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau, angelegt mit romantischen Schlösschen, Park-anlagen, Alleen und verspielten Kleinarchitekturen, sehr nah. An Land bietet sich die Erkundung per Rad auf den gut ausgebau-ten Fahrradwegen des Landes – ob auf dem Elberadweg, der Gartenreichtour Fürst-Franz oder dem Europaradweg R1 – wun-derbar an, bevor der Fluss mit seinen zahlreichen Reizen wieder an Bord lockt.

AUF LUTHERS SPUREN

Kostbare Kulturschätze am schö-nen Elbufer – viele gehören zum UNESCO-Welterbe (Lutherstät-ten in Wittenberg, Gartenreich Dessau-Wörlitz, Bauhaus und

Niels Wedler von Biber-Kanutouristik empfiehlt:„Natur pur“ auf der Elbe

Strecke Pretzien – Schönebeck – MagdeburgDauer: etwa 3 bis 4 StundenBeste Zeit: April bis Oktober

„Unsere Kanutour beginnt in Pretzien bei Schönebeck am Pretziener Wehr bzw. am Steinhafen und führt die ersten Kilometer durch den Umflutkanal zur Stromelbe. Im weiteren Verlauf durchfahren wir Schönebeck. Eine Einfahrt in den Mönchsgraben zum Naturschutzgebiet Kreuzhorst kann unverhofft zur tierischen Überraschung werden. Die Tour kann beim gemütlichen Grillen an unserer Station auf der Magdeburger Rotehornin-sel ausklingen.“

Mehr Touren: www.biber-kanutouristik.de

„NATUR PUR“ AUF DER ELBE

Geschichtsträchtige Städte an der Elbe (v.l.): Lutherstadt Wittenberg mit der Schloss- und Stadtkirche, Magdeburg mit seinem imposan-ten Dom und Tangermünde mit seiner Backsteinarchitektur

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46 47MIT DEM STROM REISEN

Toralf Büchner weiß um den Zauber des Gartenreiches, das zu den 43 Parks und Gärten des Netzwerkes „Gartenträume“ in Sachsen-Anhalt gehört. „Hier gibt es so viel Sehenswertes, dafür sollten sich Radurlauber unbedingt etwas Zeit einplanen“, sagt der Radtouristiker. Sein Un-ternehmen „Elbe-Rad-Touristik“ hat zahlreiche Touren auf dem Elberadweg im Programm, die auch am Gartenparadies vorbei-führen. Die passende Ausrüstung für Aktivurlauber samt Fahrrad oder E-Bike, Kultur- und Natur-tipps, Übernachtungsvorschläge für Bett & Bike-Unterkünfte so-wie weitere fahrradfreundliche Unterkünfte am Elberadweg hält er selbstverständlich bereit.

Die Nachfrage nach Touren auf E-Bikes hat auch bei „Elbe- Rad-Touristik“ zugenommen. „Ganz ohne treten geht es natürlich nicht. Aber es fällt vor allem älteren Reisenden leichter,

den Anschluss und die Ausdauer zu halten“, erklärt Büchner die Vorteile.

DIE LUST AM AKTIVURLAUB IN SACHSEN-ANHALT

Unterstützt von einem Elektro-motor können so auch Nicht-sportler weite Strecken zurückle-gen und der Lust am Aktivurlaub im Reiseland Sachsen-Anhalt folgen. Abends kommt der kleine Akku in eine Ladestation, damit es am nächsten Tag weitergehen kann. So bieten sich viele kurze und längere Touren auf dem fast 330 Kilometer langen Strecken-abschnitt des Elberadweges und weiteren Wegen durch Sachsen-Anhalt. Auch auf einen Abste-cher in ein etwas abseits der Strecke liegendes Gasthaus oder Dorfmuseum muss niemand verzichten. Denn wer scheut sich mit 250 Watt unterm Sattel schon vor kleinen Umwegen?

Das hätte Fürst Franz sicher gefallen: Seine Philosophie war es, das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden. Genau das machen heute viele Radwanderer

bei ihren Touren mit Elektrofahrrädern. Immer mehr E-Bikes sind auf dem beliebtesten Radfern-weg der Deutschen, dem Elberadweg durch das Gartenreich Dessau-Wörlitz, unterwegs. Hier gibt die Strecke einen Blick in das herrliche Garten-

paradies von Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau preis: Romantische Parkanlagen und Schlösser, verspielte Figuren und Kleinarchitektu-ren, kleine Alleen und weite Wasserkanäle locken die Besucher zu einer Rast im UNESCO-Welterbe. Vielleicht am einzigen künstlichen Vulkan Europas, auf der Insel Stein der Wörlitzer Anlagen, oder am einstigen Rokokoschlossgarten Mosigkau mit sei-nen Orangerien und dem Chinesischen Haus?

DER GRÖSSTE ZUSAMMEN- HÄNGENDE AUENWALD EURO-PAS LIEGT DIREKT AM ELBERAD-WEG

Elbabwärts können Pedalur-lauber diesen Vorzug für einen Besuch im Informationspavillon Auenhaus nutzen. Dort gibt es Wissenswertes zu Pflanzen und Tieren im UNESCO-Biosphären-reservat „Mittelelbe“. Ein Lehr- und Erlebnispfad führt vorbei an Sprunggruben, Taststrecken und einem Kiefernlabyrinth. Das Bio-sphärenreservat liegt mit seinen wilden Ufern und Europas größ-tem zusammenhängenden Au-enwald direkt am Radweg. Auch ein Abstecher in die Heimatstadt Katharinas der Großen, in die mehr als 1.000-jährige Stadt Zer-bst, bringt Radfahrer mit einem E-Bike nicht aus der Puste.

UNTERWEGS AUF DEM ELBERADWEG ZWISCHEN GARTENREICH UND OTTOSTADT

MIT DEM STROM REISEN

Orte zum Verweilen: Elbufer bei Magdeburg und das Gartenreich Dessau-Wörlitz

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4948 MIT DEM STROM REISEN WILLKOMMEN ZU HAUSE

„Die linke Flussseite ist ebenfalls sehr interessant für eine Fahrt“, rät Toralf Büchner. Hier führt der Elberadweg weiter durch ur-sprüngliche Fluss- und Naturland-schaften und durch die Schiffer-stadt Aken mit ihren imposanten Wehr- und Stadttortürmen vorbei am Elbe-Saale-Winkel bei Barby, wo eine Fähre auf die andere Elbseite übersetzt.

VOM SOLEBAD ZUR EHEMALIGEN KAISERRESIDENZ

Kurz danach wird Schönebeck mit seinen berühmten Kurpark-anlagen im Stadtteil Bad Salzel-men erreicht. Hier können müde Radfahrermuskeln im ältesten Soleheilbad Deutschlands in warmer Sole entspannen. Fast 90 Kilometer hat der Fahrradfahrer zurückgelegt, wenn er von Des-sau in die mehr als 1.200-jährige Landeshauptstadt und einstige Kaiserresidenz Ottos des Großen reist. In Magdeburg grüßt der gotische Dom St. Mauritius und St. Katharina die heranfahrenden Radler schon von Weitem.

Historische Bauten wie das Klos-ter Unser Lieben Frauen, heute ein Kunstmuseum, prägen das Stadtbild ebenso wie DIE GRÜNE ZITADELLE VON MAGDEBURG, das letzte Architektur-Projekt von Friedensreich Hundertwasser, oder der hölzerne Jahrtausend-turm mit einer interaktiven Aus-stellung im Magdeburger Elbau-enpark. Der „schlaueste Turm der Welt“ und der Elbauenpark, der im Sommer 2013 vom Magazin „stern“ übrigens zur reizvollsten Freizeit-Attraktion Sachsen-An-halts gekürt wurde, liegen direkt am Elberadweg.

Der Trip von Dessau nach Magdeburg ist in mehreren kleinen Etappen oder als ambi-tionierte Tagestour zu schaffen. „Zumindest der Akku am E-Bike würde diese Tagesstrecke in jedem Fall aushalten“, scherzt Toralf Büchner. Über die eigenen Kraftreserven muss jeder selbst entscheiden. | mo www.naturfreude-erleben.dewww.elbe-rad-weg.dewww.elberadweg.de

... auf der Strecke Dessau-Roßlau nach Magdeburg:Bei Dessau-Roßlau zur Garten-reichtour Fürst Franz und zum Muldental-Radwanderwegwww.radfahren-in-anhalt.dewww.muldentalradweg.deBei Barby zum Saale-Radwanderwegwww.saale-radwanderweg.deBei Magdeburg zum Börde-Radweg mit Anschluss zum Aller-Harz-Radwegwww.allerradweg.de

ABSTECHER VOM ELBERADWEG INS REISELAND SACHSEN-ANHALT

Abendliche Stimmung mit Blick auf Dessau-Roßlau

Über den Herrenkrugpark verlassen Radwanderer die Domstadt Richtung Norden und kommen auf ihrem Weg vorbei am modernsten Was-serstraßenkreuz Europas. In Rogätz geht es per Fähre ans andere Elbufer und weiter in die alte Kaiserstadt Tanger-münde, deren romantische Altstadt als Juwel der Altmark gilt.

Mehr Tourenvorschläge: www.elbe-rad-touristik.dewww.altmark-rundkurs.de

VON MAGDEBURG NACH TANGERMÜNDE

EINE HAVELBERGERIN ÖFFNET ZUR BUGA 2015 IHREN PRIVATGARTEN

WILLKOMMEN ZU HAUSE

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5150 WILLKOMMEN ZU HAUSE

hier in diesem Garten gewachsen, der so ganz und gar ihrem Naturell zu entsprechen scheint. Doch sie kann ihn erst seit etwa zehn Jahren ihr eigenes Reich nennen.

WIE OFT BLEIBEN PASSANTEN an der Straße stehen und fotografieren die mit Rosen und Efeu bewachsenen Mauern. Wie oft ist sie selbst an dem Wohnhaus und dem Garten vorbeispaziert, als sie noch woanders gewohnt hat. Sie hat die Sanierungsarbeiten beobachtet und geschmach-tet. 2000 Quadratmeter misst die Fläche, doch die wahre Größe dieses Ortes liegt in seiner Tiefe, in dem Frieden, mit dem er die Menschen empfängt. „Der liebe Gott hat da seine Hand im Spiel gehabt“, erzählt Edeltraud Weland über ihren eigenen Weg in dieses Kleinod. Als der Eigentümer pleite ging, konnte sie mit ihrem Konzept punkten, hier Feri-enwohnungen einzurichten. „Ich habe die Augen zugemacht und bin zur Versteigerung gegangen.“ Es sollte sein.

MIT OFFENEN AUGEN UND VIEL LIEBE und Sinn für Details machte sie sich dann an die Gestaltung. Mehrere Sitzecken hat sie eingerichtet, geschmückt

„ICH HABE SELBER SO VIEL FREUDE an meinem Garten und möchte andere gern daran teilhaben lassen“, erzählt sie. Die Urlauber in ihrer Ferienwoh-nung und den Gästezimmern kommen gerne wieder, widerstehen teils gar den Reizen des idyllischen Hansestädtchens Havel-berg und verbringen lieber die ganze Zeit im Garten. Als bekannt wurde, dass Havelberg Teil der Bundesgar-tenschau 2015 wird, wandte sich Frau Weland an die Organisatoren und schlug vor, ihr Grundstück einzubinden. Die Projektkoordinatorin Annett Morgen-stern stattete ihr einen Besuch ab und war sofort hin und weg von dem kleinen, friedlichen Fleckchen Erde gleich in der Nähe des Doms, um-säumt von der mächtigen, alten Stadtmauer Ha-velbergs. Mehrere kleine grüne Holztüren führen

an diesen versteckten Ort. Ein Platz fernab allen Trubels, an dem man ein wenig verschnaufen und entspannen, an dem man zu sich kommen kann.

„KOMMEN SIE, ICH ZEIGE IHNEN ALLES“, sagt Frau Weland und spaziert durch das Gras. Ein ro-mantischer Garten wie um die Jahrhundertwende soll es werden, mit nostalgischem Charme. Auf die-ses Ziel hin laufen nun die Vorbereitungen. Doch viel muss nicht getan werden. Höchstens ein paar

Stauden sollen gepflanzt, ein paar weiße Spit-zentischdecken und altertümliche Rank-

hilfen sollen besorgt werden. Mehr wird nicht nötig sein. Die vielen alten Obstbäume, die Beerensträucher, die historische Gartenlaube mit den blau gestrichenen Holzwänden, die Steintreppen, die zu einem verwun-

schenen Pavillon emporführen, mit Ausblick über die Stadt: Dieser Garten

ist ein Wohlfühlort. Die Seele erinnert sich an etwas. Sie scheint zu Hause zu sein.Frau Weland ist keine Frau vieler Worte. Die 63-Jäh-rige wirkt einfach und natürlich, erfreut sich an Kleinigkeiten. Man könnte glauben, sie selbst sei

INFO :

DIE BUNDESGARTEN-SCHAU 2015Die BUGA 2015 „Von Dom zu Dom – das blaue Band der Havel“ erstreckt sich auf 70 Kilometern von Dom zu Dom in den Städten Brandenburg an der Havel und der Hansestadt Havelberg mit den Zwischenstationen Premnitz, Rathenow, Amt Rhinow. Die BUGA-Eintrittskarten werden ein halbes Jahr gültig sein, um den Gästen Zeit zu geben, alle Statio-nen entspannt und genussvoll zu besu-chen. Neben dem Privatgarten von Frau Weland sind in Havelberg ein gestalteter Friedhofsgarten, eine Kleingartenanlage und ein Garten mit Strauchpfingstrosen zu sehen. Erstmals gibt es ein Blumen-schauen in der Havelberger Stadtkirche St. Laurentius.www.buga-2015-havelregion.de

Zum Wohlfühlen: der Garten von Edeltraud WelandEdeltraud Weland sitzt bei einer Tasse

Kaffee auf ihrer Terrasse und blickt nach-denklich in ihren Garten. „Wissen Sie ei-gentlich, was dieser Garten für eine Ruhe ausstrahlt“, hat einmal ein Pfarrer zu ihr gesagt. „Ja, natürlich weiß ich das“, war ihre Antwort. Sie lächelt.

mit Blumen und Figuren. Zum Ruhen, zum Lau-schen, zum Nachsinnen.

Sie zeigt auf einen mächtigen hohlen Baum-stamm mit grünen Trieben. „Der Nussbaum hat jetzt zum Glück auch wieder ausgeschlagen.“ Er wurde stark beschnitten – zur Sicherheit der BUGA-Besucher, weil er zu morsch war. „Ich habe ihn gestreichelt und jetzt hat er es geschafft. Ich bin so froh“, sagt sie leise. Das habe ihr sehr am Herzen gelegen, weil die Vögel hier immer ihren Platz hat-ten. Der hübsche Kater Oskar streift vorüber und lässt sich nach einem müden Blick gemächlich vor dem Pavillon nieder. Der wird bald eine Bühne sein, für kleinere Konzerte und Lesungen. Weiter vorne sollen Freiburger Winzer Wein ausschenken. Frau Weland öffnet die hintere Holztür zum schmalen Prälatenweg, der direkt neben der Stadtmauer an der Havel entlang zum Dom führt. „Das wollte ich ihnen noch zeigen“, sagt sie und zeigt in die be-schauliche Stadtkulisse. Was für herrliche Aussich-ten. | bk

www.moenchgarten.dewww.havelberg.dewww.altmarktourismus.de

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SACHSEN-ANHALT IM ÜBERBLICK 545352

Herausgeber: Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, Am Alten Theater 6, 39104 Magdeburg, Tel. 0391 56899 - 0, Fax 0391 56899 - 50, www.sachsen-anhalt-tourismus.de; [email protected], www.investieren-in-sachsen-anhalt.de, [email protected]; Konzept: genese Werbeagentur GmbH, Magdeburg, Friedemann Kahl; Gestaltung: genese Werbeagentur GmbH, Magdeburg; Texte: Friedemann Kahl (fk), Melanie Ockert (mo), Bianca Kahl (bk), Miriam Fuchs (mf), Silvia Zöller (sz); Redaktion: Friedemann Kahl; Druck und Weiterverarbeitung: Schlüter Print Pharma Packaging GmbH, Schönebeck (Elbe); Bildnachweis: Archiv Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH; M. Bader; J. Gläscher; Archiv Vereinigte Domstifter zu Naumburg, Merseburg und des Kollegiatstifts Zeitz; Archiv Evangelische Kirchengemeine Wittenberg; Archiv genese Werbeagentur; Archiv Gartenträume e.V.; Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt; Archiv Kulturstiftung DessauWörlitz; Archiv Frankesche Stiftungen Halle/Saale; J. Schlüter; M. Ockert; M. Fuchs; B. Kahl; F. Boxler; J. Blume; E. Eichler; Archiv Gault&Millau; Archiv Kunststiftung Sachsen-Anhalt, S. Klonk, M. Ritzmann; fotolia.de; F.-H. Müller; Evangelische Landeskirche Anhalt; Inventarisierung von Kunst- und Kulturgut der EKM; Kunstverein Talstraße, Moritzburg, GalerieNORD, Kulturprodukt-Halle, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle; S. Zöller; J. M. Pietsch; K.-P. Voigt; Biber-Kanutouristik GbR; Elbe Rad Touristik GmbH; Archiv Harzer Tourismusverband e.V.; Domschatzverwaltung Halberstadt; Bundesgar-tenschau 2015 Havelregion Redaktionsschluss: Oktober 2013; Änderungen vorbehalten!

Alle Angebotsdaten beruhen auf Angaben der Leistungsanbieter. Der Herausge-ber haftet nicht für die Richtigkeit der Angaben der Leistungsanbieter. Kurzfris-tige Änderungen durch die Leistungsanbieter sind vorbehalten. Die Benutzung des Angebotsmaterials zum Zwecke der gewerbsmäßigen Adressveräußerung an Dritte oder des Nachdrucks – auch auszugsweise – ist nicht gestattet.

IMPRESSUM

ADRESSEN

INVESTITIONS- UND MARKETINGGESELLSCHAFT SACHSEN-ANHALT MBH Am Alten Theater 639104 Magdeburg Tel. 0391 56899 - 0Fax 0391 56899 - 50www.sachsen-anhalt-tourismus.de www.naturfreude-erleben.de [email protected] TOURISMUSVERBAND ALTMARK E. V. Marktstraße 1339590 TangermündeTel. 039322 3460Fax 039322 [email protected] TOURISMUSREGION ANHALT-DESSAU-WITTENBERG E. V.Neustraße 1306886 Lutherstadt WittenbergTel. 03491 402610Fax 03491 405857www.anhalt-dessau-wittenberg.de [email protected]

HARZER TOURISMUSVERBAND E. V.Marktstraße 4538640 GoslarTel. 05321 3404-0 Fax 05321 [email protected]

SAALE-UNSTRUT-TOURISMUS E. V.Lindenring 3406618 NaumburgTel. 03445 233790Fax 03445 233798www.saale-unstrut-tourismus.deinfo@saale-unstrut-tourismus.de

MAGDEBURGER TOURISMUSVERBAND ELBE-BÖRDE-HEIDE E. V. Domplatz 1 b 39104 Magdeburg Tel. 0391 738790Fax 0391 [email protected]

TOURISMUSVERBAND SACHSEN-ANHALT E. V.Danzstraße 139104 MagdeburgTel. 0391 7384300Fax 0391 [email protected]

DEHOGA LANDESVERBAND SACHSEN-ANHALT E. V. Kantstraße 3 39104 Magdeburg Tel. 0391 5617193Fax 0391 5617194www.dehoga-sachsen-anhalt.demagdeburg@dehoga-sachsen-anhalt.de

VERBAND DER CAMPING- UND FREIZEITWIRTSCHAFT SACHSEN-ANHALT E. V. (VCS-A) c/o Peter Ahrens Alemannstraße 12 39106 Magdeburg Tel. 0391 56390100Fax 0391 [email protected] HEILBÄDER- UND KURORTEVERBAND SACHSEN-ANHALT E. V. GeschäftsstelleRathausplatz 2 06507 Bad Suderode Tel. 039485 949-0 Fax 039485 [email protected]

DEUTSCHES JUGENDHERBERGS WERK LANDESVERBAND SACHSEN-ANHALT E. V. Leiterstraße 1039104 Magdeburg Tel. 0391 5321036 Fax 0391 [email protected] LANDESVERBAND DER KINDER- UND JUGENDERHOLUNGSZENTREN SACHSEN-ANHALT E. V. Ditfurter Weg 906484 Quedlinburg Tel. 03946 8104578 Fax 03946 [email protected]

NAHVERKEHRSSERVICE SACHSEN-ANHALT GMBH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Tel. 0391 536310Fax 0391 [email protected]

BLAUES BAND E. V.c/o FörderService GmbH der Investitionsbank Sachsen-AnhaltHerr Beyersdorfer Leipziger Straße 49 a 39112 Magdeburg Tel. 0391 60544 12Fax 0391 [email protected]

GARTENTRÄUME E. V.Tessenowstraße 5 a39114 MagdeburgTel. 0391 5934-252Fax 0391 5934-317www.gartentraeume-sachsen-anhalt.deinfo@gartentraeume-sachsen-anhalt.de

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REISELAND SACHSEN-ANHALT

NATÜRLICH HAT SACHSEN-ANHALT NOCH WEITERE INTERESSANTE STÄDTE UND REISEZIELE ZU BIETEN! Ein Besuch auf www. sachsen-anhalt-tourismus.de lohnt. Gern stehen wir Ihnen bei Fragen und indivi-duellen Planungswünschen zur Verfügung. Anruf, Fax oder E-Mail genügt, wir sind für Sie da.Tel. +49 391 56283-820Fax +49 391 56283-811 [email protected]

Achten Sie bei Ihrem nächsten Urlaub auf dieses Zeichen. Touristische Leistungsträger und Dienst-leister, die das Gütesiegel tragen, garantieren, dass in diesen Betrieben Menschen arbeiten, die dauerhaft und mit System für optimalen Service sorgen.Die Qualitätsoffensive in Sachsen-Anhalt ist eine gemeinsame Initiative von: Tourismusver-band Sachsen-Anhalt e. V., Hochschule Harz, IHK Halle-Dessau, IHK Magdeburg, Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH und DEHOGA Landesverband Sachsen-Anhalt.www.servicequalitaet-sachsen-anhalt.de

SERVICEQUALITÄT DEUTSCHLAND IN SACHSEN-ANHALT

SERVICE SERVICE

21.2. - 9.3.KURT WEILL FESTDessau-RoßlauAufbruch – Kurt Weill & die Medienwww.kurt-weill-fest.de

14.3. - 23.3.INTERNATIONALER TELEMANN-WETTBEWERBMagdeburgwww.telemann.org

22. - 23.3FRÜHLINGSERWACHENSaisonstart im Gartenreich Dessau-Wörlitzwww.gartenreich.de

30.4.WALPURGISNACHTAuf Brocken, Bergen und Burgen sind die Hexen loswww.harzinfo.de

1.6. - 22.11.SONDERAUSSTELLUNG„GLANZLICHTER. MEISTERWERKE ZEITGENÖSSISCHER GLASMALEREI“Naumburger Domwww.naumburger-dom.de

7.6. - 8.6.SAALE-WEINMEILEVon Roßbach nach Bad Kösenwww.saale-weinmeile.de

7.6. - 9.6.KAISERFRÜHLINGQuedlinburger Stadtfestwww.quedlinburg.de

MAI - SEPTEMBERGARTENREICHSOMMERGartenreich Dessau-Wörlitzwww.gartenreich.comwww.gartenreichsommer.de

5.6. - 15.6.INTERN. HÄNDELFESTSPIELEHalle (Saale)www.haendelfestspiele.halle.de

7.6. - 9.6.HALBERSTÄDTER DOMFESTSPIELEwww.halberstadt.de

13.6. - 15.6.LUTHERS HOCHZEITWittenbergStadtfest mit historischem Umzugwww.luthershochzeit.de

27.6. - 6.7.4. MUSIKFEST UNERHÖRTES MITTELDEUTSCHLAND Findet in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen stattwww.strasse-der-musik.de

28.6. - 30.8.MDR MUSIKSOMMERIn UNESCO-Welterbestättenwww.mdr-musiksommer.de

18. - 20.7. SACHSEN-ANHALT-TAG Wernigerodewww.wernigerode.de

26.7. - 30.8.SCHLOSSFESTSPIELE WERNIGERODEwww.schloss-wernigerode.de

10.8. - 2.11.„THILO VON TROTHA –   MERSEBURGS LEGENDÄRER  KIRCHENFÜRST“www.merseburger-dom.de

13.8. - 18.8.DEUTSCHER WANDERTAGwww.deutscher-wandertag-2014.de

4.9. - 7.9.HAVELBERGER PFERDEMARKTwww.havelberg.de

5.9. - 7.9.KAISER-OTTO-FESTMagdeburgwww.kaiserottofest.de

13.9. - 14.9.WINZERFESTFreyburg (Unstrut)www.saale-unstrut-tourismus.de

13.9. - 21.9.MERSEBURGER ORGELTAGEwww.merseburger-orgeltage.de

12.9. - 14.9.27. TANGERMÜNDER BURGFESTwww.tangermünde.de

31.10.REFORMATIONSFESTwww.lutherstadt-wittenberg.de

29.11.  LANGER ABEND DER GALERIENHalle (Saale)www.langer-abend-der-galerien.de

Autobahn,Schnellstraßen

Autobahnim Bau oderin Planung

Bundes-straße

Fernbahn

Flughafen

Wörlitz

A 71

A4

Zerbst

Berlin

Erfurt

Potsdam

DresdenNürnberg /München

Nürnberg

Frankfurt/Main

Frankfurt /Oder

Cottbus

Hannover

B 80

B 81B180 B187

B184

B188

B 86

B242

B 6

B 6

B 4

A14

Leipzig

A9

A 38

A2A2

B 71

B190n

Braunschweig

Stendal

A39

Wolfsburg A14

HamburgSchwerinHamburg

A391

A395

A7Hannover

B189

Halle(Saale)

Dessau-Roßlau

B188

Magdeburg

Cochstedt

MOBIL IN SACHSEN-ANHALT. Günstig unterwegs mit den attraktiven Tarifangeboten der DB Regio AG – bequem und staufrei: Hopper-Ticket Sachsen-Anhalt, Sachsen-Anhalt-Ticket, Sachsen-Anhalt-Ticket Single0800 150 70 90 (nur Fahrplanauskunft), kostenlos; 01805 99 66 33 die Service-Nr. der Bahn: Buchung, Service, Auskunft (14 ct/Min. aus dem Festnetz, Tarife bei Mobilfunk ggf. abweichend); [email protected], 01805 06 60 11 (14 ct/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk abweichend)Fahrplan online: Auskünfte im Internet unter: www.bahn.de > Bahnhof eingeben

Ihr Mobilitätspartner

PER RAD, AUTO, BUS ODER PER BAHN UND FLUGZEUG Sachsen-Anhalt liegt im Herzen Deutschlands und grenzt an Niedersachsen, Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Von der Landeshauptstadt Magdeburg aus sind es 150 km bis Berlin, 280 km bis Hamburg, 420 km bis Frankfurt/Main und 225 km bis Frankfurt/Oder. Das sachsen-anhaltische Halle an der Saale und das weniger als 40 km entfernte sächsische Leipzig profitieren gemeinsam vom Flughafen Leipzig/Halle. Die Autobahnen A2, A9, A14 und A38, gut ausgebaute Bundesstraßen und eines der dichtesten Eisenbahnverkehrsnetze Euro-pas sowie ein leistungsstarkes Nahverkehrssystem sorgen in Sachsen-Anhalt für kurze, bequeme Wege zu allen Sehenswürdigkeiten.INSA - Die Auskunft für Bus und Bahn: Telefon 01801 331010*; Festnetz 0391 5363180; www.insa.de, www.bahn.de/sachsen-anhalt * 3,9 ct/Min. vom deutschen Festnetz, maximal 42 ct/Min. aus dem Mobilfunk

Die Fahrradmitnahme ist in allen RE, RB und S-Bahnen in Sachsen-Anhalt kostenlos.

VERKEHRSANBINDUNGEN

VERANSTALTUNGSHIGHLIGHTS 2014*Auswahl, weitere Veranstaltungen finden Sie unter www.sachsen-anhalt-tourismus.de

* Änderungen vorbehalten.

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5655

WIE IST DIE ABKÜRZUNG FÜR BUNDESGARTENSCHAU?

WO WURDE MARTIN LUTHER GEBOREN?

WIE HIESS CRANACH MIT VORNAMEN?

WAS MACHEN TOURISTEN IM HARZ BESONDERS GERN?

WAS BEWERTET EIN RESTAURANTKRITIKER?

WELCHES INSTRUMENT SPIELT MICHAEL SCHÖNHEIT?

AUFLÖSUNG AUF SEITE 3.

ENTDECKE SIEBEN UNTERSCHIEDE!

HAST DU MIT DEINEN ELTERN DAS MAGAZIN ANGESEHEN? DANN KANNST DU DAS RÄTSEL SCHNELL LÖSEN.

WIE FINDET LISA ZUM

BAUHAUS IN DESSAU?

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DESSAU Bauhaus 24.07.2014, Donnerstag, 19.30 UhrStephan König Jazz Quartett Modest Mussorgski »Bilder einer Ausstellung –the jazz-version«

LUTHERSTADT EISLEBEN St. Petri-Pauli-Kirche23.07.2014, Mittwoch, 19.30 UhrLa Villanella Basel & Stimmwerck»Ein neues Lied wir heben an«Musik um Martin Luther

QUEDLINBURG St. Servatius18.07.2014, Freitag, 19.30 UhrDresdner Kreuzchor Kreuzkantor Roderich KreileChormusik von Weltrang

LUTHERSTADT WITTENBERG Lutherhaus25.07.2014, Freitag, 19.30 UhrFranz Vitzthum, Altus | Julian Behr, Laute»Die Wittenbergisch Nachtigall«

WÖRLITZ Park 26.07.2014, Samstag, 17.00 Uhrbach, blech & blues Händel: Wasser- und Feuerwerksmusik; Werke aus der Blütezeit des Barock u. a.

BAD MUSKAU Fürst-Pückler-Park 01.08.2014, Freitag, 19.30 Uhr10 for Brass – Blechbläserensemble Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart, Paul Dukas, Maurice Ravel u. a.

EISENACH Wartburg23.08.2014, Samstag, 19.30 UhrKlavierduo Silver-GarburgWerke von Franz Schubert, Johannes Brahms, Franz Liszt und Igor Strawinsky

WEIMAR Schloss Ettersburg 22.08.2014, Freitag, 19.30 UhrNadège Rochat, Violoncello | Florian Noack, Klavier Werke von Felix Meldelssohn Bartholdy, Johannes Brahms, Frédéric Chopin und Sergej Rachmaninow

WEIMAR Oberlichtsaal im Bauhaus21.08.2014, Donnerstag, 19.30 UhrMeisterklasse Akkordeon von Prof. Claudia Buder Akkordeon plus – Punkt und Linie im Klang

KO N Z E R T E I N U N E S C O - W E LT E R B E STÄTT E N

WÖRLITZ ParkEISENACH Wartburg19.07.2014, Samstag, 19.30 UhrOlga Scheps, KlavierWerke von Franz Schubert und Peter Tschaikowski

WEIMAR Oberlichtsaal im BauhausEISENACH Wartburg26.07.2014, Samstag, 19.30 UhrLea & Esther Birringer, Violine und KlavierWerke von Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms und César Franck

EISENACH Wartburg09.08.2014, Samstag, 19.30 UhrWeimarer BläserquintettWerke von Franz Danzi, Jaques Ibert, György Ligeti, Paul Hindemith und Jean Françaix

EISENACH Wartburg16.08.2014, Samstag, 19.30 UhrKuss QuartettWerke von Wolfgang Amadeus Mozart, Witold Lutoslawski und Ludwig van Beethoven

KO N Z E R T E I N U N E S C O - W E LT E R B E STÄTT E N

KO N Z E R T E I N S AC H S E N -A N H A LTKO N Z E R T E I N S AC H S E N -A N H A LTStraße der RomanikRotkäppchen Sektkellerei Freyburg

06.07.2014, Sonntag, 17.00 UhrVon Paris nach New York MDR SINFONIEORCHESTER, Kristjan Järvi, Dirigent Simone Dinnerstein, KlavierGeorge Gershwin: Ein Amerikaner in Paris, Rhapsody in BlueKlavierkonzerte von Maurice Ravel und Philip Lasser

02.08.2014, Samstag, 17.00 UhrPhilharmonie der NationenJustus Frantz, DirigentWerke aus Klassik und Romantik

23.08.2014, Samstag, 17.00 UhrSinfonische TänzeSächsische BläserphilharmonieThomas Clamor, Dirigent

HAVELBERG Dom St. Marien12.07.2014, Samstag, 17.00 UhrEstampie

STENDAL Dom St. Nikolaus13.07.2014, Sonntag, 17.00 Uhr<- anfang -|- zeitlos ->New York Polyphony

SALZWEDEL Mönchskirche14.07.2014, Montag, 19.30 UhrWishful Singing

HALBERSTADT Dom16.07.2014, Mittwoch, 19.30 UhrThe Hilliard-Ensemble

DRÜBECK Klosterkirche17.07.2014, Donnerstag, 19.30 UhrVocaMeEnsemble für Mittelaltermusik

BALLENSTEDT Schlosskirche04.07.2014, Freitag, 19.30 UhrPreisträger des enviaM Wettbewerbes

ZEITZ Schlosspark Moritzburg05.08.2014, Dienstag, 19.30 UhrPhilharmonie der Nationen Justus Frantz, DirigentWerke aus Klassik und Romantik

Schlösser und Burgen

NAUMBURG Haus Sonneck10.08.2014, Sonntag, 17.00 Uhr

WeinorteSEGGERDE Konzertstall29.06.2014, Sonntag, 14.00 UhrMDR KINDERCHOR Ulrich Kaiser, Dirigent

Familientag

MAGDEBURG Dom19.07.2014, Samstag, 17.00 UhrDresdner Barockorchester und Kammerchor Hans-Christoph Rademann, Dirigent

NAUMBURG Dom20.07.2014, Sonntag, 18.00 UhrTölzer KnabenchorRalf Ludewig, Dirigent

KARTEN & INFO: 0341.14 14 14www.mdr-musiksommer.de | www.mdr-ticketshop.de