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Religion & Gewalt, Pfr. M. Scheidegg er Religion & Gewalt “Was mit Gewalt erlangt worden ist, kann man nur mit Gewalt behalten.” Mahatma Gandhi

Religion & Gewalt

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Religion & Gewalt. “Was mit Gewalt erlangt worden ist, kann man nur mit Gewalt behalten.” Mahatma Gandhi. Der Gewaltbaum. Gewalt erscheint in vielfältiger Weise in unserem Leben und unserer Sprache. In der Religion hat die Gewalt sowohl positive wie negative Aspekte. Gewalt in der Bibel. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Religion  &  Gewalt

Religion & Gewalt, Pfr. M. Scheidegger

Religion &

Gewalt

“Was mit Gewalt erlangt worden ist, kann man nur mit Gewalt behalten.”

Mahatma Gandhi

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Religion & Gewalt, Pfr. M. Scheidegger

Der Gewaltbaum

Gewalt erscheint in vielfältiger Weise in unserem Leben und unserer Sprache. In der Religion hat die Gewalt sowohl positive wie negative Aspekte.

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Religion & Gewalt, Pfr. M. Scheidegger

Gewalt in der Bibel

Die Bibel besagt, dass Gewalt als Schöpfermacht Gottes Ursprung der Welt ist -

aber ebenso wird die menschliche Gewalt als Überschätzung der eigenen Möglichkeiten und Gewalttätigkeit gegen den andern gesehen.

Es beginnt mit Kain und Abel und setzt sich fort durch die ganze Geschichte. Hintergrund ist, dass der Mensch sich dort, wo er seine “Abhängigkeit” nicht akzeptieren kann, dies zu bekämpfen versucht und das ihn herausfordernde Geschehen für “Böse” erklärt.

“Es gibt zwei friedliche Gewalten: das Recht und die

Schicklichkeit.”Johann Wolfgang Goethe

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Religion & Gewalt, Pfr. M. Scheidegger

Gewalt und Abhängigkeit

positiv erfahrene Abhängigkeit:

vermittelt Geborgenheit

ist Garantie für Sicherheit

entlastet von schwierigen Entscheidungen

ermöglicht Entwicklung innerhalb der abgesteckten Grenzen

negativ erlebte Abhängigkeit:

wird als Unterdrückung erlebt

verunsichert und beutet aus

fordert Gehorsam und verhängt Sanktionen

schränkt ein und lässt Eigenständigkeit verkümmern

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Religion & Gewalt, Pfr. M. Scheidegger

Die GewaltDie Gewalt fängt nicht an wenn einer einen erwürgt. Sie fängt an, wenn einer sagt: “Ich liebe dich: Du gehörst mir!”

Die Gewalt fängt nicht an wenn Kranke getötet werden Sie fängt an wenn einer sagt: “Du bist krank: du musst tun was ich sage”

Die Gewalt fängt an, wenn Eltern ihre folgsamen Kinder beherrschen und wenn Päpste und Lehrer und Eltern Selbstbeherrschung verlangen.

Die Gewalt herrscht dort wo der Staat sagt: “Um die Gewalt zu bekämpfen darf es keine Gewalt mehr geben ausser meiner Gewalt.

Die Gewalt herrscht wo irgendwer oder irgendwas zu hoch ist oder zu heilig um noch kritisiert zu werdenoder wo die Kritik nichts tun darf sondern nur reden und die Heiligen oder die Hohen mehr tun dürfen als reden

Die Gewalt herrscht dort wo es heisst: “Du darfst Gewalt anwenden” aber oft auch dort wo es heisst: “Du darfst keine Gewalt anwenden.”

Die Gewalt herrscht dort, wo sie ihre Gegner einsperrt und sie verleumdet als Anstifter zur Gewalt

Das Grundgesetz der Gewalt lautet “Recht ist, was wir tun Und was die andern tun das ist Gewalt”

Die Gewalt kann man vielleicht nie mit Gewalt überwinden aber vielleicht auch nicht immer ohne Gewalt

Erich Fried, aus: Um Klarheit (Berlin 1985 Verl. K. Wagenbach)

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Religion & Gewalt, Pfr. M. Scheidegger

Die Projektion und der Sündenbock

“Die Begegnung mit sich selbst gehört zu den unangenehmsten Dingen, denen man entgeht, solange man lebendige Symbolfiguren besitzt, in welche alles Innere und Unbekannte projiziert ist. Gerade die Figur des Teufels ist ein überaus wertvolles Besitztum und eine grosse Annehmlichkeit, denn so lange er draussen als brüllender Löwe umhergeht, weiss man, wo das Böse steckt [...]. Mit steigender Bewusstheit allerdings ist er [= der Teufel] seit dem Mittelalter bedeutend abgebaut worden. Aber dafür gibt es ja Menschen, denen wir dankbar unsern Schatten abtreten. Mit welchem Genuss liest man z. B. die Zeitungsberichte über

Verbrechen! Ein währschafter Verbrecher wird zur populären Figur, weil

er das Gewissen seiner Mitmenschen ganz erheblich erleichtert,

denn jetzt wissen sie wieder, wo das Böse

zu finden ist.”C.G. Jung: “Über die Archetypen des kollektiven Unbewussten”