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Das Bauvorhaben: Neubau der OrtsumgehungAnklam (1.BA) im Zuge der B 109 Die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Straßenbauamt Neustrelitz, errichtet derzeit die Ortsumgehung Anklam (1. Bauabschnitt) im Zuge der B 109. Der Trassenverlauf führt entlang der Peeneniederung in Stadtrandlage in östliche Richtung zur bestehenden Peenequerung der B109. Das Bauvorhaben befindet sich im Nahbereich des FFH-Gebietes „Peenetal“ DE 2045-301. Weiterhin schneidet der Trassenverlauf das SPA „Peenetal“ DE 2045-401 randlich zweimal auf insgesamt ca. 650 m Länge. Über weitere 300 m verläuft die Trasse unmittelbar entlang der Grenze des Schutzgebietes. Mögliche Auswirkungen auf Schutz- und Erhaltungsziele wurden in einer FFH- Verträglichkeitsprüfung nach § 34 BNatSchG untersucht. Im Rahmen der Prüfung wurden Beeinträchtigungen von Brut- und Rastvogelarten durch das Vorhaben betrachtet. Die Verträglichkeitsprüfung ergab, dass mit dem Vorhaben der Ortsumgehung Anklam, 1. BA auch in Zusammenwirkung mit anderen Plänen und Projekten aus gutachtlicher Sicht keine erhebliche Beeinträchtigung des Vogelschutzgebietes „Peenetal“ DE 2045-401 oder seiner Funktionsgefüge mitanderen Schutzgebietender Umgebung einhergeht. Das Bauvorhaben führt zu Eingriffen in Natur und Landschaft. Neben trassennahen Maßnahmen wurde eineErsatzmaßnahme im Polder Klotzow konzipiert. Diese Komplexmaßnahme (Flächenanteil ca. 83 ha) dient der Kompensation der Biotopflächenverluste sowie des Verlustes von Böden besonderer Bedeutung und der Wiederherstellung gleichartiger Lebensräume als Kompensation der Beeinträchtigungen derAvifauna besonderer Bedeutung (hier insbesondere Trauerseeschwalbe und Schnatterente). LBP und Gestaltung: Strelitzer Straße 2-4 17235 Neustrelitz Telefon (03981) 24 92-0 Telefax (03981) 24 92-15 E-Mail: [email protected] Internet: www.schuessler-plan.de Straßenbauverwaltung Land Mecklenburg-Vorpommern Straßenbauamt Neustrelitz Hertelstraße 8 17235 Neustrelitz Vorhabensträger: KLOTZOW KLOTZOW Renaturierungsprojekt Neuregulierung des hydrologischen Systems im Polder Klotzow Der Pflege- und Entwicklungsplan für das Naturschutzprojekt „Peenetal-/ Peenehaffmoor“ definiert für den Polder Klotzowu.a. folgendes Entwicklungsziel: Aufgabe des Polderbetriebes und Schaffung naturnaher Grundwasserverhältnisse. Die von dauerhafter Überflutung betroffenen Flächen unterliegen der Naturentwicklung. Es wird die Entwicklung von Großseggen-Rieden und teilweise von Röhrichten erwartet. Der Polder Klotzow befindet sich mit ganzer Fläche im Bestand des Europäischen Vogelschutzgebietes„Peenetal“ (EU-Nr. DE2045-401), des FFH-Gebietes „Peeneunterlauf, Peenestrom,Achterwasser und Kleines Haff“ (EU-Nr. DE 2049-302) sowie der Kernzone des Naturschutzgroßprojektes „Peenetal-/ Peenehaffmoor“ mit gesamtstaatlichrepräsentativerBedeutung Ziel der Neuregulierung des hydrologischen Systems war, den ca. 300 ha großen Polder Klotzow aufzulösen. Die Flächen wurden zu einem möglichst naturnahen Wasserhaushalt zurückgeführt und dieRegenerationder anstehenden Niedermoorflächen eingeleitet. Hierzu wurden wasserbauliche Anlagen rückgebaut bzw. umgestaltet (Umsetzungszeitraum 2008/2009). Diese Maßnahmen dienenhauptsächlich: dem Stoppen der weiteren Zerstörung des Torfkörpers und der damit verbundenen weiteren Absenkung der Mooroberfläche; der Verhinderung der weiteren immensen Schadstofffreisetzung (NO , CO ) infolge fortgesetzter Moordegradation; langfristig der Renaturierung des Moores durch Reinitiierung der Entwicklung von geschützten moorspezifischen Biotopen sowie der daran gebundenen Fauna. Zur Schaffung günstiger Voraussetzungen für die Wiederherstellung der ursprünglichen Mesotrophie des Moores wird die Gewährleistung einer ausreichenden und stabilen Versorgung desTorfkörpers mit Grund- und Oberflächenwasser angestrebt. Langfristiges Ziel ist es, ein wachsendes, ausreichend mit Grundwasser versorgtes Durchströmungsmoor sowie der daran gebundenen Flora und Fauna wieder herzustellen. X 2 Bereits 2 Jahre nach Fertigstellung haben sich Schnatterente und Trauerseeschwalbe angesiedelt. Nachweise existieren seit 2011 (Brut- und Rastvogelmonitoring der NABU-Regionalgruppe Usedom). Posterausstellung des AK 2.9.6 der FGSV, lfd.-Nr. S 1 Renaturierungsprojekt “Neuregulierung des hydrologischen Systems im Polder Klotzow” Renaturierungsprojekt “Neuregulierung des hydrologischen Systems im Polder Klotzow” Luftbild Polder Klotzow vor Maßnahmebeginn (Foto: Google earth Pro) Bauphase (Fotos: KUTIWA projekt GmbH 1; 3; 4; Ralph-Michael Nickel (SBA Neustrelitz (2)) 1 Panoramablick Polder Klotzow (Foto: Jens Kulbe) Ortsumgehung Anklam (1.BA) Bauphase (Foto: HUESKER Synthetic GmbH) Zielart Schnatterente (Foto: Chris Romeiks / BIA) Überstaute Grünlandflächen mit Wasservögeln (Foto: ) Naturpark Flusslandschaft Peenetal Situation Polder Klotzow 2012 (Foto: Mike Stegemann) 3 2 4 Renaturierungsprojekt Bauvorhaben Blick über das Renaturierungsgebiet von Nordwesten (Foto: ) Zweckverband Peenetal-Landschaft Gefluteter Polderbereich am Peenestrom (Foto: ) Zweckverband Peenetal-Landschaft Großseggen-Erlenbruchwald (Foto: ) Zweckverband Peenetal-Landschaft Zielart Trauerseeschwalbe (Foto: Chris Romeiks / BIA)

Renaturierungsprojekt “Neuregulierung des hydrologischen

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Page 1: Renaturierungsprojekt “Neuregulierung des hydrologischen

Das Bauvorhaben: Neubau der OrtsumgehungAnklam (1.BA) im Zuge der B 109

Die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Straßenbauamt Neustrelitz, errichtet derzeit dieOrtsumgehung Anklam (1. Bauabschnitt) im Zuge der B 109. Der Trassenverlauf führt entlang derPeeneniederung in Stadtrandlage in östliche Richtung zur bestehenden Peenequerung der B 109.

Das Bauvorhaben befindet sich im Nahbereich des FFH-Gebietes „Peenetal“ DE 2045-301. Weiterhinschneidet der Trassenverlauf das SPA „Peenetal“ DE 2045-401 randlich zweimal auf insgesamt ca.650 m Länge. Über weitere 300 m verläuft die Trasse unmittelbar entlang der Grenze desSchutzgebietes. Mögliche Auswirkungen auf Schutz- und Erhaltungsziele wurden in einer FFH-Verträglichkeitsprüfung nach § 34 BNatSchG untersucht.

Im Rahmen der Prüfung wurden Beeinträchtigungen von Brut- und Rastvogelarten durch dasVorhaben betrachtet. Die Verträglichkeitsprüfung ergab, dass mit dem Vorhaben der OrtsumgehungAnklam, 1. BA auch in Zusammenwirkung mit anderen Plänen und Projekten aus gutachtlicher Sichtkeine erhebliche Beeinträchtigung des Vogelschutzgebietes „Peenetal“ DE 2045-401 oder seinerFunktionsgefüge mit anderen Schutzgebieten der Umgebung einhergeht.

Das Bauvorhaben führt zu Eingriffen in Natur und Landschaft. Neben trassennahen Maßnahmenwurde eine Ersatzmaßnahme im Polder Klotzow konzipiert.

Diese Komplexmaßnahme (Flächenanteil ca. 83 ha) dient der Kompensation derBiotopflächenverluste sowie des Verlustes von Böden besonderer Bedeutung und derWiederherstellung gleichartiger Lebensräume als Kompensation der Beeinträchtigungen derAvifaunabesonderer Bedeutung (hier insbesondere Trauerseeschwalbe und Schnatterente).

LBP und Gestaltung:Strelitzer Straße 2-417235 NeustrelitzTelefon (03981) 24 92-0Telefax (03981) 24 92-15

E-Mail: [email protected]: www.schuessler-plan.de

StraßenbauverwaltungLand Mecklenburg-Vorpommern

Straßenbauamt NeustrelitzHertelstraße 817235 Neustrelitz

Vorhabensträger:

KLOTZOW

KLOTZOW

Renaturierungsprojekt Neuregulierung des hydrologischen Systems im Polder Klotzow

Der Pflege- und Entwicklungsplan für das Naturschutzprojekt „Peenetal-/ Peenehaffmoor“ definiert fürden Polder Klotzow u.a. folgendes Entwicklungsziel:

Aufgabe des Polderbetriebes und Schaffung naturnaher Grundwasserverhältnisse. Die vondauerhafter Überflutung betroffenen Flächen unterliegen der Naturentwicklung. Es wird dieEntwicklung von Großseggen-Rieden und teilweise von Röhrichten erwartet.

Der Polder Klotzow befindet sich mit ganzer Fläche im Bestanddes Europäischen Vogelschutzgebietes „Peenetal“ (EU-Nr. DE2045-401),des FFH-Gebietes „Peeneunterlauf, Peenestrom,Achterwasser und Kleines Haff“(EU-Nr. DE 2049-302)sowie der Kernzone des Naturschutzgroßprojektes „Peenetal-/ Peenehaffmoor“ mitgesamtstaatlichrepräsentativer Bedeutung

Ziel der Neuregulierung des hydrologischen Systems war, den ca. 300 ha großen Polder Klotzowaufzulösen. Die Flächen wurden zu einem möglichst naturnahen Wasserhaushalt zurückgeführt unddie Regeneration der anstehenden Niedermoorflächen eingeleitet.Hierzu wurden wasserbauliche Anlagen rückgebaut bzw. umgestaltet (Umsetzungszeitraum2008/2009). Diese Maßnahmen dienen hauptsächlich:

dem Stoppen der weiteren Zerstörung des Torfkörpers und der damit verbundenen weiterenAbsenkung der Mooroberfläche;der Verhinderung der weiteren immensen Schadstofffreisetzung (NO , CO ) infolge fortgesetzterMoordegradation;langfristig der Renaturierung des Moores durch Reinitiierung der Entwicklung von geschütztenmoorspezifischen Biotopen sowie der daran gebundenen Fauna.

Zur Schaffung günstiger Voraussetzungen für die Wiederherstellung der ursprünglichen Mesotrophiedes Moores wird die Gewährleistung einer ausreichenden und stabilen Versorgung des Torfkörpers mitGrund- und Oberflächenwasser angestrebt. Langfristiges Ziel ist es, ein wachsendes, ausreichend mitGrundwasser versorgtes Durchströmungsmoor sowie der daran gebundenen Flora und Fauna wiederherzustellen.

X 2

Bereits 2 Jahre nach Fertigstellung haben sich Schnatterente und Trauerseeschwalbe angesiedelt.Nachweise existieren seit 2011 (Brut- und Rastvogelmonitoring der NABU-RegionalgruppeUsedom).

Posterausstellung des AK 2.9.6 der FGSV, lfd.-Nr. S 1

Renaturierungsprojekt “Neuregulierung des hydrologischen Systems im Polder Klotzow”Renaturierungsprojekt “Neuregulierung des hydrologischen Systems im Polder Klotzow”

Luftbild Polder Klotzow vor Maßnahmebeginn (Foto: Google earth Pro)

Bauphase (Fotos: KUTIWA projekt GmbH 1; 3; 4; Ralph-Michael Nickel (SBA Neustrelitz (2))

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Panoramablick Polder Klotzow (Foto: Jens Kulbe)

Ortsumgehung Anklam (1.BA) Bauphase (Foto: HUESKER Synthetic GmbH)

Zielart Schnatterente(Foto: Chris Romeiks / BIA)

Überstaute Grünlandflächen mit Wasservögeln(Foto: )Naturpark Flusslandschaft Peenetal

Situation Polder Klotzow 2012(Foto: Mike Stegemann)

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Renaturierungsprojekt

Bauvorhaben

Blick über das Renaturierungsgebiet von Nordwesten(Foto: )Zweckverband Peenetal-Landschaft

Gefluteter Polderbereich am Peenestrom(Foto: )Zweckverband Peenetal-Landschaft

Großseggen-Erlenbruchwald(Foto: )Zweckverband Peenetal-Landschaft

Zielart Trauerseeschwalbe(Foto: Chris Romeiks / BIA)