9
1 3/12 report DER AKTUELLE INFORMATIONSDIENST FÜR DIE SOZIALWISSENSCHAFTEN Neues von GESIS Seite 1 - 4 Liebe Leserinnen und Leser, der aktuelle gesis report bietet auf neun Seiten wieder einmal einen bunten Quer- schnitt der vielfältigen Arbeit bei GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Ob als MitveranstalterInnen von Workshops, Veranstaltungsteil- nehmerInnen oder Vortragende, die GESIS-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter waren in den ver- gangenen zwei Monaten wieder umtriebig und viel unterwegs. In der Rubrik „Auf ein Wort...“ erfahren wir im Gespräch mit dem HGiW-Projektteam spannende Hintergrundinfor- mationen zur hochschulischen Gleichstellungspolitik. Die beiden letzten Seiten widmen sich dann wie gewohnt den Personal- veränderungen bei GESIS. Wie immer wünschen wir viel Vergnügen bei der Lektüre! Ihr Redaktionsteam Editorial Erfolgreicher Workshop zu Metadaten und Persistent Identifier in Berlin Zum Workshop hatten der Rat für Wirtschafts- und Sozialdaten (RatSWD), GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, das ZBW Leibniz-Informationszentrum Wirt- schaft, das Internationale Datenser- vicezentrum des IZA (IDSC) sowie die Nestor Initiative in die Berlin- Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) eingeladen. Gekommen waren Vertreter von mehr als 55 Institutionen aus sieben Ländern, um zwei Tage über die Rolle der Metadaten im Zu- sammenhang mit der persistenten Identifizierung von Forschungs- daten zu diskutieren. Beeindru- ckend war das große Interesse von deutschen sozial-, wirtschaftswis- senschaftlichen und technischen Instituten, Bibliotheken, Daten- zentren und Datenprovidern. Die Veranstaltung begann mit zwei Einführungsvorträgen: Während Christian Zimmermann (Federal Reserve Bank of St. Louis) über seine praktischen Erfahrungen mit dem Open Access Repositorium RePEc berichtete, stellte Arofan Gregory (Metadata Technology North America Inc., Knoxville) den zunehmenden Bedarf, insbeson- dere im Zusammenhang mit der persistenten Identifizierung, an standardisierten Metadaten in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Er schloss seinen Vortrag mit der Feststellung: „If resources are not immediately useable, they don’t exist! This requires rich metadata in standard, machine-actionable for- mats!“ und charakterisierte damit sehr treffend sowohl die Bedeu- tung, aber auch die Anforderungen, die an Metadaten gestellt werden. Das Verhältnis von Metadaten und Persistent Identifier wurde in den einzelnen Sessions sowohl aus Nutzerperspektive als auch aus der Sicht der Entwickler diskutiert. Während im vorjährigen Workshop die Diskussion um eine mögliche Konkurrenz der Systeme dominierte, wurde auf dem ak- tuellen Treffen eine zunehmende Annäherung bzw. Verbindung der Persistent Identifier Systeme in den einzelnen Angeboten deutlich. Die disziplinspezifischen Ange- bote zur Metadatengenerierung (PANGAEA, DVN, DBK, ICPSR, Auf ein Wort... Seite 5 Veranstaltungen Seite 6 Publikationen Seite 7 Personalia Seite 8-9 nesstar) sowie die Entwicklungen von CrossRef (CrossMark) waren beeindruckend und lassen auf die Entwicklung weiterer Best Practice Beispiele hoffen. Die Präsentation der Metadaten- schemata von DataCite (Frau- ke Ziedron) und da|ra (Nicole Quitzsch/GESIS) stellte ausge- zeichnete Modelle hinsichtlich der Etablierung von Metadaten- standards vor. Die Bedeutung der Metadaten für die Generierung von sogenannten add-on Services wie z.B. LOD wurde in den Vorträgen der GESIS-Mitarbeiter Johann Schaible und Erdal Baran sowie von Timo Borst (ZBW) deutlich. Doch auch die technische Weiter- entwicklung bestehender Services wurde angeregt. Joachim Wackerow (GESIS) stellte die Frage nach der Entwicklung einer „machine actio- nable chain for identifier, metadata and data“ und richtete diese Anfor- derungen direkt an das DOI System. Damit stieß er eine Diskussion an, die von Jan Brase (DataCite) als Anregung für das DataCite Konsortium aufgenommen wurde. In einer Pecha Kucha Session stellten die Publikationsagenten der Registrierungsagentur „da|ra“ das Vorgehen bei der DOI Registrierung ihrer Forschungsdaten in kompakter und sehr anschaulicher Form dar. In der Abschlussdiskussion wurde einstimmig auf die Notwendigkeit des fortgesetzten Dialoges hinge- wiesen und damit eine Fortsetzung der Workshopreihe angeregt. Folien, Bilder und Informationen zum Workshop Bei schönem Wetter diskutiert es sich leichter: Wohlgelaunte Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer in Berlin

report - GESIS · Folien, Bilder und Informationen zum Workshop ... über die GESIS Summer School aus. ... der WGL am DIPF in Frankfurt. In der AG treffen sich hauptsächlich Vertreter

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: report - GESIS · Folien, Bilder und Informationen zum Workshop ... über die GESIS Summer School aus. ... der WGL am DIPF in Frankfurt. In der AG treffen sich hauptsächlich Vertreter

1

3/12report

DER AKTUELLE INFORMATIONSDIENST FÜR DIE SOZIALWISSENSCHAFTEN

Neues von GESIS

Seite 1 - 4

Liebe Leserinnen und Leser,

der aktuelle gesis report bietet auf neun Seiten wieder einmal einen bunten Quer-schnitt der vielfältigen Arbeit bei GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften.

Ob als MitveranstalterInnen von Workshops, Veranstaltungsteil-nehmerInnen oder Vortragende, die GESIS-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter waren in den ver-gangenen zwei Monaten wieder umtriebig und viel unterwegs.

In der Rubrik „Auf ein Wort...“ erfahren wir im Gespräch mit dem HGiW-Projektteam spannende Hintergrundinfor-mationen zur hochschulischen Gleichstellungspolitik. Die beiden letzten Seiten widmen sich dann wie gewohnt den Personal-veränderungen bei GESIS.

Wie immer wünschen wir viel Vergnügen bei der Lektüre!

Ihr Redaktionsteam

Editorial Erfolgreicher Workshop zu Metadaten und Persistent Identifier in BerlinZum Workshop hatten der Rat für Wirtschafts- und Sozialdaten (RatSWD), GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, das ZBW Leibniz-Informationszentrum Wirt-schaft, das Internationale Datenser-vicezentrum des IZA (IDSC) sowie die Nestor Initiative in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) eingeladen.

Gekommen waren Vertreter von mehr als 55 Institutionen aus sieben Ländern, um zwei Tage über die Rolle der Metadaten im Zu-sammenhang mit der persistenten Identifizierung von Forschungs-daten zu diskutieren. Beeindru-ckend war das große Interesse von deutschen sozial-, wirtschaftswis-senschaftlichen und technischen Instituten, Bibliotheken, Daten-zentren und Datenprovidern.

Die Veranstaltung begann mit zwei Einführungsvorträgen: Während Christian Zimmermann (Federal Reserve Bank of St. Louis) über seine praktischen Erfahrungen mit dem Open Access Repositorium RePEc berichtete, stellte Arofan

Gregory (Metadata Technology North America Inc., Knoxville) den zunehmenden Bedarf, insbeson-dere im Zusammenhang mit der persistenten Identifizierung, an standardisierten Metadaten in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Er schloss seinen Vortrag mit der Feststellung: „If resources are not immediately useable, they don’t exist! This requires rich metadata in standard, machine-actionable for-mats!“ und charakterisierte damit sehr treffend sowohl die Bedeu-tung, aber auch die Anforderungen, die an Metadaten gestellt werden.

Das Verhältnis von Metadaten und Persistent Identifier wurde in den einzelnen Sessions sowohl aus Nutzerperspektive als auch aus der Sicht der Entwickler diskutiert. Während im vorjährigen Workshop die Diskussion um eine mögliche Konkurrenz der Systeme dominierte, wurde auf dem ak-tuellen Treffen eine zunehmende Annäherung bzw. Verbindung der Persistent Identifier Systeme in den einzelnen Angeboten deutlich. Die disziplinspezifischen Ange-bote zur Metadatengenerierung (PANGAEA, DVN, DBK, ICPSR,

Auf ein Wort...

Seite 5

Veranstaltungen

Seite 6

Publikationen

Seite 7

Personalia

Seite 8-9

nesstar) sowie die Entwicklungen von CrossRef (CrossMark) waren beeindruckend und lassen auf die Entwicklung weiterer Best Practice Beispiele hoffen.

Die Präsentation der Metadaten-schemata von DataCite (Frau-ke Ziedron) und da|ra (Nicole Quitzsch/GESIS) stellte ausge-zeichnete Modelle hinsichtlich der Etablierung von Metadaten-standards vor. Die Bedeutung der Metadaten für die Generierung von sogenannten add-on Services wie z.B. LOD wurde in den Vorträgen

der GESIS-Mitarbeiter Johann Schaible und Erdal Baran sowie von Timo Borst (ZBW) deutlich.

Doch auch die technische Weiter-entwicklung bestehender Services wurde angeregt. Joachim Wackerow (GESIS) stellte die Frage nach der Entwicklung einer „machine actio-nable chain for identifier, metadata and data“ und richtete diese Anfor-derungen direkt an das DOI System. Damit stieß er eine Diskussion an, die von Jan Brase (DataCite) als Anregung für das DataCite Konsortium aufgenommen wurde. In einer Pecha Kucha Session stellten die Publikationsagenten der Registrierungsagentur „da|ra“ das Vorgehen bei der DOI Registrierung ihrer Forschungsdaten in kompakter und sehr anschaulicher Form dar.

In der Abschlussdiskussion wurde einstimmig auf die Notwendigkeit des fortgesetzten Dialoges hinge-wiesen und damit eine Fortsetzung der Workshopreihe angeregt.

Folien, Bilder und Informationen zum Workshop

Bei schönem Wetter diskutiert es sich leichter: Wohlgelaunte Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer in Berlin

Page 2: report - GESIS · Folien, Bilder und Informationen zum Workshop ... über die GESIS Summer School aus. ... der WGL am DIPF in Frankfurt. In der AG treffen sich hauptsächlich Vertreter

report3/12

Am 21. Mai besuchte Prof. Dr. Egon Jüttner, CDU- Bundes-tagsabgeordneter und Mitglied des Stadtrates Mannheim, den GESIS- Standort in Mannheim.

Prof. Dr. York Sure-Vetter gab einen kurzen Überblick über die Organi-sation und die inhaltliche Tätigkeit des Instituts. Besonderes Interesse zeigte Jüttner am breiten Arbeits-portfolio von GESIS sowie an den Entwicklungen des WTS-Projektes eTraces, das von Projektleiterin Dr. Brigitte Mathiak vorgestellt wurde.

Das Projekt befasst sich mit der Erstellung eines Software-Werkzeuges für das Entdecken von wortwörtlichen und sinngemäßen Zitaten und deren zeitlichen Spuren und Vernetzungen in sozialwissenschaftlichen Texten.

An den Besuch von Prof. Jüttner bei GESIS soll sich zu einem späteren Zeitpunkt eine Präsentation der Projektergebnisse von eTraces im Bundestag anschließen.

Weitere Informationen zu eTraces

Bundestagsabgeordneter Egon Jüttner besucht GESIS

Neues von GESIS

Vom 22.-24.3.2012 fand der 10. International Workshop zu Compa-rative Survey Design and Imple-mentation (CSDI) in den Gallup World Headquarters in Washington, D.C. statt, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Jim Clifton, Chairman und CEO von Gallup willkommen geheißen wurden.

CSDI bietet ein Forum für Wissenschaftler und Praktiker, die interkulturell Umfragedaten erheben und/oder die an verschie-denen Stellen des Umfragezyklus (Stichprobe, Fragebogendesign, Übersetzung, Feldarbeit und Qualitätskontrolle etc.) Metho-denforschung zur Vergleichbarkeit von Umfragedaten und deren Verbesserung betreiben. Ein heraus-ragendes Ergebnis der langjährigen CSDI-Kooperationen sind die Cross-Cultural Survey Guidelines, die – online frei zugänglich – in klar verständlicher Weise Best Practice für die Erhebung interkul-tureller Umfragen beschreiben.

Beim diesjährigen CSDI-Workshop war GESIS durch Dr. Dorothée Behr, Prof. Dr. Michael Braun, Brita Dorer, Dr. Evi Scholz und Prof. Dr. Christof Wolf vertreten. Die GESIS-Mitar-

10. internationaler CSDI-Workshop in Washington

beiter hielten folgende Vorträge: Prof. Dr. Michael Braun befasste sich mit der Technik des Web-Probing. Angewandt auf interna-tionale Online-Umfragen ging er der Frage nach, woran Befragte in verschiedenen Ländern denken, wenn sie von Immigranten eine verstärkte Anpassung an den einheimischen Lebensstil fordern.

Dr. Dorothée Behr nahm die offenen Probing-Fragen aus den internationalen Online-Umfragen zum Anlass, um sich mit der Übersetzung von Probe-Antworten zu beschäftigen und

mit den Auswirkungen, die die Übersetzungsqualität auf die anschließende Codierung hat.

Dr. Evi Scholz und ihre Co-Autorin Cornelia Züll befassten sich damit, wie Befragte in verschiedenen Ländern die Skala zur politischen rechts-links-Einordnung ver-wenden und welche Bedeutung dabei das (Nicht-)Vorhandensein einer „weiß nicht“-Kategorie hat. Hierzu kombinierten sie in ihren Analysen die Selbsteinstufung auf der Skala mit Non-Response bei offenen Nachfragen nach der Bedeutung von rechts und links.

2Prof. Dr. Egon Jüttner wird von GESIS-Präsident Prof. Dr. York Sure-Vetter in Mannheim begrüßt

Wie bei Braun und Behr stammten ihre experimentellen Daten aus internationalen Online-Studien, die im CICOM-Projekt erhoben wurden.

Brita Dorer stellte die so genannte Advance Translation vor, wie sie im European Social Survey (ESS) seit nunmehr zwei Runden während der Entwicklung des Ausgangsfragebo-gens angewendet wird. Es handelt sich hierbei um Übersetzungen eines vorläufigen Fragebogens, mit dem Ziel, kulturelle und überset-zungsspezifische Probleme frühzei-tig zu erkennen und entsprechend entgegensteuern zu können.

Insgesamt war der Workshop ein Ort des regen Austauschs und der Diskussion. Die GESIS-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer haben – neben dem Anblick der berühmten blühenden Cherry Blossoms - viele Impulse für ihre eigene Arbeit und Forschung mit nach Hause nehmen können!

Weitere Informationen:• CSDI• Cross-Cultural

Survey Guidelines• CICOM-Projekt

Das Gallup-Headquater in Washington D.C. (© afagen/flickr.com)

Page 3: report - GESIS · Folien, Bilder und Informationen zum Workshop ... über die GESIS Summer School aus. ... der WGL am DIPF in Frankfurt. In der AG treffen sich hauptsächlich Vertreter

report3/12

Neues von GESIS

3

Wissenschaftliche Gäste bei GESISGESIS ist stets bemüht, auch auf internationaler Ebene den wissenschaftlichen Austausch voranzutreiben. Auch die ver-gangenen zwei Monaten zeugen von einem regen internationalen Wissenschaftsdialog bei GESIS.

Vom 7. bis zum 12. Mai 2012 war Prof. Dr. Öztas Ayhan zu Gast bei GESIS. Er ist Lehrstuhlinhaber und Professor am Statistik-Department der Middle East Technical University von Ankara, Turkei. Neben einem Vortrag über „Estimation of Response Errors in Complex Sample Surveys“ arbeitete er mit dem Statistik Team an einem gemein-

Prof. Dr. Öztas Ayhan zu Gast bei GESIS Dr. Gergő Prazsák

samen Forschungsantrag und tauschte sich mit Silke Schneider über die GESIS Summer School aus.

Prof. Dr. Cosima Rughiniş

Raluca Rusu

Zurzeit arbeiten zwei Forscherinnen im EUROLAB an ihren Projekten. Raluca Rusu von der Universität Bukarest, Rumänien, begann ihren Aufenthalt im EUROLAB am 29. März und beschäftigt sich mit dem Thema „Organizational commit-ment in the higher education insti-tutions of Romania: A comparative assessment”. In diesem Rahmen wird sie bis Ende Juni anhand von bei GESIS archivierten komparativen Umfragedaten die Frage untersu-chen, wie und wie stark Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter mit ihren Organisationen verbunden sind und dabei die Lage in Rumänien mit der in anderen Zentral- und Osteuro-päischen Ländern vergleichen.

Seit 30. April forscht zudem Prof. Dr. Cosima Rughiniş, ebenfalls von der Universität zu Bukarest, Rumänien, über Erhebungsme-thoden für die wissenschaftliche Bildung in der Bevölkerung. Mit Hilfe von Eurobarometer-Daten und Strukturgleichungsmodel-len vergleicht sie verschiedene Messmethoden. Ihr Aufenthalt im EUROLAB dauert bis zum 29. Juni.

Bereits vom 26. März bis zum 11. April arbeitete außerdem Dr. Gergő Prazsák von der Universität Budapest, Ungarn, im EUROLAB.

Sein Thema „A Geography of Value Systems“ und erste Ergebnisse seiner bei GESIS durchgeführten Analysen stellte er interessier-ten MitarbeiterInnen am letz-ten Tag seines Aufenthaltes in einem anregenden Vortrag dar.

Informationen zum EUROLAB

Am 24. April traf sich die Arbeits-gemeinschaft (AG) Open Access der WGL am DIPF in Frankfurt. In der AG treffen sich hauptsächlich Vertreter der großen WGL Reposito-rien (EconStor, pedocs, SSOAR, TIB Hannover, ZBmed). SSOAR wird von Dr. Agathe Gebert dort vertreten, LeibnizOpen von Ben Zapilko. The-men der eintägigen Sitzung waren der Stand der einzelnen Reposito-rien, der Stand von LeibnizOpen, die Integration des neuen WGL-Logos, Nutzung von OA-Optionen bei Allianz-Lizenzen, Zusammenarbeit mit OpenAire sowie der geplante Workshop beim AK Bibliotheken in Hannover am 17. Oktober 2012. Am 7. Mai fand sich der Arbeitskreis (AK) Open Access der WGL in der ZB für Medizin in Köln zusammen. Der AK Open Access diskutiert die grundsätzlichen Open Access Stra-tegien der WGL und berät das Prä-sidum. Frau Dr. Gebert vertritt die GESIS im AK Open Access. Themen der eintägigen Sitzung: Wahlen des Sprechers und Stellvertreter, Bericht aus dem AG Open Access, Open Access Policy für SAW-geförderte Publikationen, Open Access in der Presse und Boykottaktionen gegen Verlage, Open Access Aktivitäten in Institutsevaluationen sowie Stand der Urheberrechtsnovellierung.

Open Access im GesprächAm 18./19. Mai fand in Belgrad die 5. Belgrad Open Access Conference (BOAC) statt, die Frau Dr. Gebert als Mitglied des Programm Committees mit vorbereitete. Die Konferenz beschäftigte sich mit „Journal Publishing in Developing Countries“ und hatte prominente Vortragende wie z.B. Steven Harnad (University Southhampton) sowie ca. 100 Teilnehmer gewinnen können. Als entscheidend stellte sich heraus, ob und wie es vor allem kleinen Journalen gelingt, ihre Produk-tionsprozesse und Peer Review Prozesse zu optimieren und ihre Sichtbarkeit zu erhöhen, z.B. durch die Einführung von OJS und der online- bzw. OA-Veröffentlichung.

Zu der Frage, wie lokale Initiativen und die internationalen Indexierer wie Thomson Reuters und Scopus (Elsevier) in diesem Bemühen zusammenarbeiten können, moderierte Frau Dr. Gebert die abschließende Podiumsdiskussion mit James Testa (Thomson Reuters), David Tempest (Elsevier), Pero Sipka (Center for Evaluation of Science Belgrad/CEON) und Jadranka Stojanovski (vom kroatischen Journalrepositorium HRCAK).

Weitere Informationen zu Open Access

Page 4: report - GESIS · Folien, Bilder und Informationen zum Workshop ... über die GESIS Summer School aus. ... der WGL am DIPF in Frankfurt. In der AG treffen sich hauptsächlich Vertreter

report3/12

Neues von GESIS

4

SSOAR knackt 20.000-Marke für frei verfügbare VolltexteBereits im März konnte SSOAR eine weiteres Etappenziel er-reichen und stellt jetzt bereits mehr als 20.000 Volltexte im freien Zugang zur Verfügung.

Als einer der vier großen sozialwis-senschaftlichen Dokumentenserver

- EconStor (Wirtschaftswissen-schaften), PsyDok (Psychologie), pedocs (Erziehungswissenschaften) und SSOAR - deckt SSOAR ein breites inhaltliches Spektrum ab. Qualitätsgeprüfte wissenschaft-liche Publikationen aus Soziologie, Politologie, den Sozial-, Rechts-, Verwaltungs- und Geisteswissen-schaften, aus der Gerontologie, der Arbeitsmarkt- sowie der Geschlechter- und Freizeitfor-schung werden dort veröffentlicht.

GESIS-Präsident Prof. Dr. York Sure-Vetter wurde zum neuen Mitglied des ZBW-Stiftungsrates bestellt. Der Stiftungsrat berät und entscheidet laut Satzung „über die finanziellen und grundsätzlichen Angelegenheiten der Stiftung. Er

Prof. Dr. Sure-Vetter im Stiftungsrat der ZBW

überwacht die Rechtmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Führung der Stiftungsgeschäfte.“ Die Amtszeit des Stiftungsrats war Ende 2011 ausgelaufen. Neben Prof. Dr. York

Bei der 16. „International Con-ference on Theory and Practice of Digital Libraries (TPDL)“ ist GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Mitveran-stalter des erstmalig stattfindenen Workshops: „First International Workshop on Science-Model- and Task-aware Search (SciMoTS)“.

Die Konferenz findet am 27. September 2012 in Zypern statt.

Call for PapersWelche Paper können ein-gereicht werden?

• Ausführliches Paper (6 bis 8 Seiten): beschreibt fortgeschrittene oder abge-schlossene Forschungsarbeit

• Kurzpaper (4 Seiten): beschreibt Forschungsar-beit in der Entwicklung

• Poster und Demonstration (2 Seiten): Poster oder Präsentation eines Systems oder eines Prototyps

Die eingereichten Paper müssen den Autorenguidelines von Springer LNCS entsprechen und sollten als PDF-Datei bei EasyChair hochgeladen werden.

=== Wichtige Daten ===• Einreichungsfrist:

13. Juli 2012• Benachrichtigung:

10. August 2012• Workshop:

27. September 2012

=== Organisatoren ===• Peter Mutschke, GESIS -

Leibniz-Institut für Sozial-wissenschaften, Deutschland

• Philipp Schaer, GESIS - Leibniz-Institut für Sozial-wissenschaften, Deutschland

• Claus-Peter Klas, Fernuni-versität Hagen, Deutschland

• Preben Hansen, SICS, Sweden

Weitere Informationen zum SciMoTS-Workshop

Call for Papers für SciMoTS-Workshop

Über 50 % des verfügbaren Contents liegt bei Zeitschriftenauf-sätzen, die zum größten Teil in di-rekten Verhandlungen mit Verlagen, wissenschaftlichen Gesellschaften und Herausgebern eingeworben wurden. Dabei verfolgt SSOAR das Ziel, möglichst große Jahrgangs-

bestände verfügbar zu machen. Knappe 30 % entfallen auf Monographien, unter denen sich häufig „Working Papers“ sozial-wissenschaftlicher Forschungs-institute oder Lehrstühle finden. Sammelwerksbeiträge machen 17 % des SSOAR Bestandes aus. Darüber hinaus werden auch Rezensionen veröffentlicht.

Weitere Informationen zu SSOAR Ein Blick ins Innere der ZBW (© Stefan Vorbeck)

Sure-Vetter konnte auch Prof. Dr. Claudia Loebbecke, Direktorin des Seminars für Allgemeine BWL, Medien- und Technologiemanage-ment an der Universität zu Köln als neues Mitglied gewonnen werden.

Die ZBW – Deutsche Zentralbiblio-thek für Wirtschaftswissenschaften – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft ist die weltweit größte Spezialbibliothek für Wirtschaft mit mehr als vier Millionen gedruckten oder elektronischen Publikationen. Die ZBW hat zwei Standorte: Der Hauptsitz liegt direkt an der Kieler Förde, der zweite Standort direkt an der Binnenalster in Hamburg.

Aufgabe der ZBW ist es, Literatur und Fachinformationen aus dem Bereich Wirtschaftswissenschaf-ten und Wirtschaftspraxis zu beschaffen, zu erschließen, zu archivieren und der Öffentlich-keit zur Verfügung zu stellen. Ihr Direktor ist Klaus Tochtermann.

Weitere Informationen zur ZBW

Page 5: report - GESIS · Folien, Bilder und Informationen zum Workshop ... über die GESIS Summer School aus. ... der WGL am DIPF in Frankfurt. In der AG treffen sich hauptsächlich Vertreter

report3/12

Das Projekt „Hochschulische Gleichstellungsstrukturen im Wandel (HGiW)“ beschäftigt sich mit der Qualität der hochschu-lischen Gleichstellungspolitik. Das im März 2011 gestartete Projekt läuft noch etwa neun Monate. Ein guter Zeitpunkt also, das Projektteam (Dr. Andrea Löther, Lina Vollmer, Juliane Mosel) selbst zu Wort kommen zu lassen.

Redaktion: Kurz zusammen-gefasst: Welche Ziele ver-folgt das HGiW-Projekt?Projektteam: Hintergrund des Projektes sind strukturelle Verände-rungen in der Gleichstellungsarbeit an Hochschulen. Seit dem Beginn der 1990er Jahre gibt es an staat-lichen Hochschulen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte. Lange Zeit waren diese allein zuständig für die Geschlechtergleichstel-lung. In den letzten Jahren gibt es zunehmend MitarbeiterInnen in den Gleichstellungsbüros. Daneben werden auch Stabsstellen, Prorektorate oder Funktionsstellen in Verwaltung und Fakultäten mit dem Aufgabengebiet der Gleich-stellung von Frauen und Männern betraut. Ziel des Projektes ist es, diese Veränderungen zu analysieren und in die hochschulpolitischen Entwicklungen (Stichwort: neue

Heute: Hochschulische Gleichstellungsstrukturen im Wandel (HGiW)Steuerungsinstrumente) einzu-betten. Insbesondere interessiert uns, ob und in welcher Weise sich in der Gleichstellungsarbeit an Hochschulen Professionali-sierungsprozesse vollziehen.

Auf ein Wort...

Redaktion: Wie analysieren Sie die strukturellen Veränderungen in der Gleichstellungsarbeit? Projektteam: Mit der Befragung der Hochschulen haben wir erfasst, wie viele Ämter, Stellen und Positionen

5

es gibt und wo diese angesiedelt sind. Dabei haben wir festgestellt, dass die Gleichstellungsbeauftrag-ten und ihre MitarbeiterInnen im-mer noch den Kern der Gleichstel-lungsarbeit bilden, aber immerhin ein Drittel der Stellen außerhalb des Gleichstellungsbüros angesiedelt sind. Weiter haben wir nach der Befristung und der Finanzierung aus Haushalts- oder Projektmitteln gefragt, um die Nachhaltigkeit der personellen Verankerung zu erken-nen. Weiter fragen wir, ob mit den Veränderungen eine Ausdifferenzie-

rung der Funktionen (strategische Planung, operative Umsetzung und Kontrolle) verbunden ist und ob es eine thematische Auffächerung, z.B. die Einrichtung von Familienbüros, und eine thematische Auswei-tung in Richtung Diversity gibt. Ein wichtiger Bezugspunkt ist die Forschung zu Professionalisierung. Gerade in der Befragung der Amts- und StelleninhaberInnen haben wir deshalb nach dem fachlichen Hintergrund und den beruflichen Perspektiven, dem beruflichen Selbstverständnis, der Bedeutung von Expertenwissen wie der Frauen- und Geschlechterforschung sowie nach Arbeitsinhalten und der Syste-matisierung der Arbeit gefragt.

Redaktion: Ist Gleichstellung an den Hochschulen ein aner-kanntes und wichtiges Thema? Projektteam: Wie bereits geschil-dert, ist die Geschlechtergleichstel-lung seit nunmehr über 20 Jahren in den staatlichen Hochschulen durch gesetzliche Vorgaben und die Frauen- und Gleichstellungs-beauftragten verankert. Welche Bedeutung das Thema für die Hochschulleitung und die brei-tere Hochschulöffentlichkeit hat, variiert natürlich zwischen den einzelnen Hochschulen. Das CEWS beobachtet, dass die Gleichstellung

HGiW-Projektteam (v.l.n.r.): Lina Vollmer, Dr. Andrea Löther, Juliane Mosel

von Frauen und Männern durch das Professorinnen-Programm, die Exzellenzinitiative und vor allem die forschungsorientierten Gleichstel-lungsstandards der DFG seit 2008 deutlich an Bedeutung gewonnen hat und an vielen Hochschulen auch die Hochschulleitungen inzwischen mehr Verantwortung übernehmen. Die wettbewerb-lichen Elemente, die nun auch in der Gleichstellungspolitik Einzug halten, führen zu erhöhten Anforderungen an die Gleichstel-lungsarbeit und stellen damit auch einen Hintergrund für die von uns untersuchten Veränderungen dar.

Redaktion: Werden Ihre For-schungsergebnisse in konkrete politische Handlungsemp-fehlungen miteinfließen?Projektteam: Das Projekt ist an aktuellen Veränderungen der Hoch-schulen orientiert und die Ergeb-nisse haben damit auch politische Implikationen. Dazu wird es bei-spielsweise bei dem Fachgespräch des Projektes am 12./13. November auch ein Podiumsgespräch mit VertreterInnen aus Wissenschafts-organisationen und Hochschulen geben. In der Fachcommunity wird das Verhältnis zwischen Gleichstel-lungsbeauftragten und Stabsstellen oder anderen Strukturen sehr

kontrovers diskutiert, da es hierbei auch um Ressourcen, Einfluss und Definitionsmacht geht. Ein Ziel des Projektes ist es auch, diese Debatte zu rationalisieren. Wir werden daher die politischen Implikati-onen, die sich aus den Ergebnissen ergeben, aufzeigen, ohne jedoch konkrete Handlungsempfehlungen dahingehend zu geben, wie genau die Gleichstellungsarbeit von Hochschulen organisiert sein sollte.

Redaktion: In welcher Phase steckt das Projekt momentan? Projektteam: Das Projekt begann am 1. März 2011 und endet am 28. Februar 2013. Die Online-Erhebungen sind abgeschlossen und werden derzeit ausgewertet. Gerade beginnt die Erhebungs-phase mit Dokumentenanalyse und Interviews für die Fallstu-dien. Außerdem bereiten wir das Fachgespräch im November vor.

Weitere Informationen:• HGiW-Projekt• erste Ergebnisse der

Bestandsaufnahme (PDF)

Redaktion: Welche Hoch-schulen wurden im Rahmen Ihres Projektes befragt? Projektteam: Das Projekt umfasst drei Erhebungsinstrumente: eine Online-Befragung aller Hoch-schulen, die im Sommer 2011 mit einem Rücklauf von über 50 % abgeschlossen wurde und eine Online-Befragung aller Amts- und StelleninhaberInnen, die im Januar / Februar durchgeführt wurde. Gegenwärtig vertiefen wir die quantitativen Ergebnisse mit Fallstudien an fünf Hochschulen.

Page 6: report - GESIS · Folien, Bilder und Informationen zum Workshop ... über die GESIS Summer School aus. ... der WGL am DIPF in Frankfurt. In der AG treffen sich hauptsächlich Vertreter

report3/12

Veranstaltungen

In folgenden Kursen der GESIS Summer School sind noch wenige Plätze zu vergeben:

• 3.1: Measurement Mo-dels, Error and Equiva-lence (Prof. Jaak Billiet, PhD, Melanie Revilla)

• 3.2: Data Collection and Interviewer Training (Dr. Remco Feskens)

• 4: Mail Surveys (Dr. Hans-Jürgen Hippler)

• 5: Web Surveys (Prof. Katja Lozar Manfreda, PhD, Prof. Mick P. Couper, PhD)

• 8.1: Unit Nonresponse (Dr. Ineke Stoop, Prof. Dr. Jelke G. Bethlehem)

• 8.2: Item Nonresponse and Multiple Imputation (Prof. Dr. Susanne Rässler, Dr. Florian Meinfelder)

• 10.1: Translation of Questionnaires (Dr. Doro-thée Behr, Brita Dorer)

• 10.2: Harmonisation of Socio-demographic Variables (Prof. Dr. Jürgen H.P. Hoffmeyer-Zlotnik, Dr. Uwe Warner)

Jetzt bewerben unter www.gesis.org/summerschool!

GESIS Summer School in Survey Methodology

9. - 25. August 2012 21. Juli - 8. August 2012GESIS Methodenseminar

Für die Basismodule des GESIS Methodenseminars sind noch Restplätze zu vergeben:

Basismodul I: Forschungsmethoden(virtuell im Internet, läuft seit Mitte Mai; bis Ende Juli 2012)Interdisziplinäre Theorien und Methoden der Historischen Sozialforschung; Integrale Forschungsmethoden in der Histo-rischen Sozialforschung; u.v.m.

Basismodul II: Datenbankma-nagement (21.07.-25.07. in Köln) Qualitative Datenverarbei-tung & Datenerfassung; Datenbankentwurf;Entity-Relationship-Modell;Relationales Datenmodell; u.v.m.

Basismodul III: Deskriptive Statistik(25.07.-29.07. in Köln)Uni- und bivariate Häufigkeitsver-teilungen; grafische Darstellung von uni- und bivariaten Häu-figkeitsverteilungen; Parameter zur Beschreibung univariater Verteilungen; Bivariate Zusam-menhangsanalyse; u.v.m.

Jetzt anmelden unter www.gesis.org/methodenseminar!

Am 27.09.2012 finden im Rahmen der internationalen 16. „Theory and Practice of Digital Librari-es“ (TPDL, ehemals ECDL) zwei Workshops statt, die von GESIS (mit-) ausgerichtet werden. Sie richten sich an ein internationales

Theory and Practice of Digital Libraries (TPDL)27. September 2012

First International Workshop on Science-Model- and Task-aware Search (SciMoTS)

Networked Knowledge Organisation Systems and Services (NKOS)

Publikum aus den Bereichen der digitalen Bibliotheken, der Wissen-sorganisation und des Information Retrieval, aber auch an interdis-ziplinär Forschende aus angren-zenden Gebieten und Praktiker aus unterschiedlichen Fachdomänen.

Der Workshop „Networked Know-ledge Organisation Systems and Services“ (NKOS) findet bereits zum 11. Mal statt und lädt zu Vorträgen aus dem Bereich der Wissensorganisation, speziell zu den beiden Hauptthemen „Know-ledge Organization System requi-rements and applications in cul-

tural heritage“ sowie „Linked data applications of Knowledge Or-ganization Systems and Linking and Opening Vocabularies“ ein.

Call for Presentations und weitere Informationen

Premiere feiert der „First Inter-national Workshop on Science-Model- and Task-aware Search“ (SciMoTS), der sich zum Ziel gesetzt hat, die Suche in (wis-senschaftlichen) Portalen durch gezielte Unterstützung der Nutzer zu verbessern. Hierzu sollen bisher getrennt agierende Forschun-

gen im Bereich des Information Retrieval, der Wissenschafs-modelle und der aufgabeno-rientierten Informationssuche zusammengebracht werden.

Weitere Informationen zum Workshop

6

9. Oktober 2012„Meet the Data“ - Wahldaten bei GESIS

Das Forschungsdatenzentrum Wahlen ermöglicht den einfachen Zugang zu Daten der Wahlfor-schung, z.B. Studien zu allen Bundestagswahlen seit 1949, darunter die German Longitudinal Election Study (GLES), die ZDF-Politbarometer, der ARD-Deutsch-landTrend und der Forsa-Bus sowie Studien zu Landtagswahlen.

Ziel des Workshops ist es, einen de-taillierten Einblick in die bei GESIS archivierten Wahldaten zu geben sowie Möglichkeiten des Datenzu-gangs vorzustellen. Auf Politbaro-meter, Landtagswahlstudien und GLES wird dabei näher eingegan-gen. Exemplarisch werden metho-dische und statistische Eigenarten der Daten sowie praktische Anwen-dungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Statistische Grundkenntnisse und erste Erfahrung im Um-gang mit SPSS oder STATA sowie mit der Analyse von Wahldaten sind von Vorteil.

Weitere Informationen zum Workshop

17. - 21. September 2012Mathematical Tools for Social Scientists

Der Kurs ‚Mathematical Tools for Social Scientists‘ dient dem Ziel, Kenntnisse aufzufrischen, ist aber im Wesentlichen dafür gedacht, Wissenshintergrund für das ver-tiefte Verständnis komplexer sta-tistischer Verfahren zu vermitteln.

Dazu befasst sich der Kurs mit den wichtigsten Aspekten der Algebra von Vektoren und Matrizen, der Lösung linearer Gleichungssy-steme, berührt das Thema der Optimierungsverfahren und führt u.a. zur Berechnung und Geometrie von Regressions- und Hauptkomponentenanalyse.

Mit dem Denken in praktischer Anwendung der Mathematik verbindet sich dann auch die Kenntnis der Notation, sowie die Programmierung der Verfahren in der Matrixsprache ‚R‘. Der Kurs wird in englischer Sprache gehalten.

Weitere Informationen zum Workshop

Page 7: report - GESIS · Folien, Bilder und Informationen zum Workshop ... über die GESIS Summer School aus. ... der WGL am DIPF in Frankfurt. In der AG treffen sich hauptsächlich Vertreter

report3/12

Mit dem Zusammenbruch der kommunistischen Regime des Ostens zu Beginn der 1990er Jahre wurden einzigartige gesell-schaftliche und geopolitische Ent-wicklungen in Gang gesetzt. Auch noch zwei Jahrzehnte später müs-sen sich die mittel- und osteuro-päischen Gesellschaften Heraus-forderungen stellen, die entweder direkte “Altlasten” des Sozialismus sind oder als typisch postsozia-listische Transformationsfolgen charakterisiert werden können.

Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahr-hunderts haben außerdem nati-onale und internationale Krisen die Legitimation und Funktions-weise der Marktwirtschaften, der repräsentativen Demokratien und der Wohlfahrtsstaaten infrage ge-stellt. Neue politische und soziale Bewegungen sind entstanden, die Diskurse über Machtverteilung wiederbeleben und die Erneue-rung von Institutionen einfor-dern. Die heutigen Gesellschaften Mittel- und Osteuropas sehen sich mit steigender sozialer Ungleichheit, abnehmender sozialer Mobilität, alarmierendem demographischem Wandel und

Heinrich Best, Ronald Gebauer & Axel Salheiser (Eds.): Political and Functional Elites in Post-Socialist Transformation: Central and East Europe since 1989/90

Historical Social Research (HSR), Vol. 37 (2012), No. 2, Special Issue

besorgniserregenden ökologischen Risiken konfrontiert. Dabei gibt es jedoch stark variierende Kontexte, Geschwindigkeiten und Pfade der gesellschaftlichen Entwicklung.

Wie haben die politische Eliten und Funktionseliten in Mittel- und Osteuropa diese „doppelte“ Transformation mitgestaltet und inwieweit waren die Eliten selbst Wandlungsprozessen ausge-setzt? Haben sie Strategien der Erneuerung oder der Beharrung gewählt? Und wie reagieren sie auf neue soziale Problemlagen?

Publikationen

Die vorliegende Publikation ist eine Dokumentation der Kon-ferenz „The legacy of war time rape: mapping key concepts and issues“, die Ende Oktober 2011 in Oslo, Norwegen stattfand.

Das Hauptaugenmerk der Konferenz und damit auch des vorliegenden Buches lag in der

Mochmann, Ingvill C. & Ingeborg K. Haavardsson (2012): The Legacy of War Time Rape: Mapping Key Concepts and Issues

Recherche Spezial 2012|2

Jörn Springer, Maria Zens: Aktuelle Forschungen zum ländlichen Raum

Die aktuelle Ausgabe der Reihe „Recherche Spezial“ beschäf-tigt sich mit dem facetten-reichen Forschungsgegenstand des „ländlichen Raums“.

Die Verschiedenartigkeit der ländlichen Räume, ihre Entwick-lung, die an sie gegenwärtig gestellten Herausforderungen und ihre Perspektiven sollen durch die rund 200 Forschungsarbeiten zum Ausdruck gebracht werden, die in sieben thematisch unterteilten Kapiteln vorgestellt werden.

Weitere Informationen zur Publikation

Betrachtung der Konsequenzen von Vergewaltigung in Kriegen und Konflikten, insbesondere wenn Vergewaltigung als Militärstrategie durch Regierungs- oder paramili-tärische Gruppen eingesetzt wird.

Zum kostenlosen PDF der Publikation

PRIO Paper. Oslo: PRIO

Das Auftreten, der Erfolg und das Scheitern von Eliten, ihr Überleben oder ihre Verdrängung sind eng mit diesen Fragen verknüpft. Die zehn Beiträge der Special Issue stellen die Kontinuität und Diskontinuität von postsozialistischen Eliten in den Mittelpunkt und verbinden soziolo-gische mit historischen Fragestel-lungen. Darüber hinaus enthält die HSR 37.2 weitere neun Einzelbei-träge, u.a. zum Statistical Matching und zu Themen der Kliometrie.

Weitere Informationen zuHSR Vol. 37, No.2

7

Page 8: report - GESIS · Folien, Bilder und Informationen zum Workshop ... über die GESIS Summer School aus. ... der WGL am DIPF in Frankfurt. In der AG treffen sich hauptsächlich Vertreter

report3/12

Personalia

Wir verabschieden uns!

Wir verabschieden uns von Karl Pierau, langjähriger Kollege am Kölner GESIS-Standort. Er trat am 01. Juni 2012 seinen verdienten Ruhestand an.

Nach dem Studium der Mathematik und der Wirtschaftswissenschaften an der Humboldt-Universität in Berlin war Karl Pierau zunächst viele Jahre am renommierten Institut für Wirtschaftsgeschichte an der Akademie der Wissenschaf-ten der DDR in Berlin angestellt. 1992 wechselte er zum GESIS-Vorgängerinstitut Zentralarchiv (ZA) in Köln (Abteilung ZHSF) und blieb GESIS treu bis zum letzten Arbeitstag im Mai 2012. Im ZA war Karl Pierau zuständig für Statistik und Informations- und Datenbankmanagement. Er brachte seine Kompetenzen auf verschiedenen Ebenen ein: in der Forschung, in der Lehre als ständiger Dozent an den ZHSF-

Methodenseminaren und in der methodisch-technischen Beratung.

Mit dem HSR-Supplementheft „Datenbank- und Informations-management in der historischen Sozialforschung: Eine praxisori-entierte Einführung“ legte Karl Pierau ein bis heute relevantes und viel genutztes Lehrbuch vor.

Die Zeitschrift „Historical Social Research / Historische Sozialfor-schung“ verdankt ihm eine umfas-sende Internetpräsenz, die er mit der Entwicklung der Online-Portale HSR-Retrospektive und HSR-Transition maßgeblich prägte.Zuletzt war Karl Pierau in der Abteilung DAS im „Datenservice Historische Studien“ tätig.

In seiner Zeit bei GESIS beteiligte sich Karl Pierau engagiert am Sozialleben des Instituts und war u.a. jahrelang Mitglied des ZA-Betriebsrates. In seiner Freizeit ist er bis heute ein begeisterter Langstre-ckenläufer; über viele Jahre hinweg lief der „Marathon-Man“ täglich querfeldein die 55 km lange Strecke von seinem Wohnort Bergheim/Erft zu seinem Arbeitsort und zurück.

Wir wünschen Karl Pierau für seine Zeit nach GESIS viel Glück, Ge-sundheit und eine gute Ausdauer!

Wir trauern um Prof. Dr. Janet Alice Harkness!Prof. Dr. Janet Harkness, inter-national anerkannte britische Linguistin und Umfrageme-thodikerin, ist unerwartet zu Pfingsten 2012 nach schwe-rer Krankheit verstorben.

Janet Alice Harkness wurde 1948 in Schottland geboren, wo sie auch ihre akademische Ausbildung an der Universität von Edinburgh mit einem Master in Mediävistik 1969 abschloss. Ihre Doktorarbeit zu seman-tischen Eigenschaften englischer Zeitadverbien („On the semantic properties of English time adver-bials“) schrieb sie in ihrer Zeit an der Universität in Freiburg (1985).

Zur Umfrageforschung und spezi-ell zum GESIS-Vorgängerinstitut ZUMA kam Janet Harkness als Translation-Expertin für ISSP-Fragebögen. Sie wechselte 1991 ins Institut, wo sie in der ALLBUS-Abteilung für den deutschen ISSP (International Social Survey Programme) verantwortlich war.

Zwischen 1991 und 1996 war das ISSP-Sekretariat bei ZUMA angesiedelt, womit in diesen Jahren eine erhebliche Weiter-entwicklung des Programms und fast eine Verdopplung der Mitgliederzahl von 13 auf 25

einherging. Danach leitete Janet Harkness für mehr als zehn Jahre das ISSP Methodology Committee und arbeitete in verschiedenen Arbeitsgruppen zu Fragebogende-sign und Fragebogenübersetzung.

Das zweite Umfrageprogramm, an dessen Erfolg Janet Harkness maßgeblich beteiligt war, ist der ESS (European Social Survey). Hier war sie von der Gründung des ESS bis 2008 Mitglied des Central Coordinating Teams und verantwortlich für das Trans-lation Work Package und das Translation Expert Panel. Ihr Übersetzungsleitfaden wurde richtungsweisend und die von ihr entwickelte Methode TRAPD (Translation, Review, Adjudication, Pretesting, and Documentation) zu Übersetzung und Qualitätskon-trolle setzte weltweit Maßstäbe.

2005 erhielt sie mit dem ESS den Descartes Preis der Euro-päischen Kommission für das erfolgreichste internationale Forschungsprojekt Europas.

Janet Harkness nahm 2005 den Donald and Shirley Clifton Chair in Survey Science an der Uni-versität von Nebraska in Lincoln, USA an, wo sie seit 2006 auch als Direktorin des Survey Research

and Methodology Program und des Gallup Research Center ihre umfangreiche Expertise in vergleichender Umfrageforschung und vergleichender Kommuni-kation an junge vielsprechende Wissenschaftler vermittelte.

Janet Harkness war internatio-nal und national in zahlreichen beratenden Funktionen für ver-gleichende Umfrageprojekte und wissenschaftliche Gremien tätig, u.a. als Vorstandsmitglied des Social, Behavioral & Economic Sciences Advisory Board der US-amerikanischen National Science Foundation oder als Mitglied des Survey-Beirates am Deutschen Jugend Institut in München.

Sie initiierte die Cross-Cultural Survey Guidelines, begründete den International Workshop on Comparative Survey Design and Implementation (CSDI) und fungierte als Leiterin des Organisationskomitees der International Conference on Survey Methods in Multicultural, Multinational and Multiregional Contexts (3MC), die 2008 in Berlin stattfand und in einen viel beachteten Sammelband in der Wiley Serie zu Umfragemethoden mündete. In unzähligen Artikeln, Büchern, Vorträgen, Kursen,

Workshops und Seminaren hat sie ihr Wissen und ihre Sach-kompetenz weltweit an andere vermittelt und war zu jeder Zeit bereit, über die Verbesserung von Umfragen nachzudenken und zu diskutieren. Viele ihrer Forschungsthemen beschäftigen sich mit Sprache und Sprachen und ihren Einsatz in Fragebögen.

Janet Harkness war nicht nur eine engagierte Wissenschaftle-rin, die beruflich hohe Ansprüche stellte, vor allem an sich selbst, sondern zuvorderst ein warmher-ziger und großzügiger Mensch.

Janet Harkness hinterlässt eine große Lücke, nicht nur privat, sondern auch in der Gemeinschaft der Cross-Cultural-Survey Forscher.

8

Page 9: report - GESIS · Folien, Bilder und Informationen zum Workshop ... über die GESIS Summer School aus. ... der WGL am DIPF in Frankfurt. In der AG treffen sich hauptsächlich Vertreter

report3/12

Die Abteilung „Survey Design and Methodology (SDM)“ begrüßt Klaus Pforr als neuen Kollegen.

Nach Abschluss seines Studiums der Sozialwissenschaften in Mannheim und Bloomington 2005 war Herr Pforr von 2006 bis 2012 Projekt-mitarbeiter beim deutschen Fami-lienpanel pairfam am Mannheimer Zentrum für europäische Sozialfor-schung (MZES) und Lehrassistent am Lehrstuhl für Statistik und sozialwissenschaftliche Methoden an der Universtiät Mannheim.

Seit Mai 2012 ist er bei bei GESIS als Projektberater am Standort Mannheim tätig. Zu seinen Auf-gaben zählen u.a. Beratungen zur Analyse von Längsschnittdaten sowie zu besonderen Erhebungs-problemen von Längsschittdaten.

Willkommen bei GESIS!

Wir begrüßen Reinhard Messer-schmidt als neuen Kollegen in der Abteilung „Fachinformation für Sozialwissenschaften (FIS)“.

Nach seinem Studium der Sozi-ologie, Philosophie und Politik-wissenschaft an der Universität Rostock war Herr Messerschmidt Stipendiat der European Doc-toral School of Demography (EDSD) am Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock und am Institut national d‘études Démographique (INED) in Paris. Ab 2009 arbeitete er als Promotionsstipendiat der a.r.t.e.s. Forschungsschule der Philoso-phischen Fakultät der Universität zu Köln an seiner Dissertation.

Bei GESIS wird er als wissen-schaftlicher Mitarbeiter im Projekt eTRACES tätig sein.

Personalia

Seit Mai 2012 verstärkt Catharina Wasner das Team „Archivierungs-instrumente und –prozesse“ in der Abteilung „Datenarchiv für Sozialwissenschaften (DAS)“.

Frau Wasner studierte an der Universität Bonn Politische Wissen-schaft, Neuere und Mittelalterliche Geschichte und Öffentliches Recht.Von 2010 bis 2012 arbeitete sie beim Bundesanzeiger-Fachverlag als Trainee im Produktmanage-ment und Lektorat und betreute Print-, Online- und CD-Produkte.

Bei GESIS wird Frau Wasner für das Arbeitspaket 5 im Projekt DASISH (Digital Services Infrastructure for Social Sciences and Humanities) zuständig sein. In ihr Arbeitsgebiet fallen die Themen Authentifizie-rungs- und Autorisierungsinfra-strukturen, Persistent Identifier und Standardisierung von Metadaten.

Wir heißen Stephanie Müller herzlich willkommen, die im April eine zweijährige Elternzeitvertre-tung im Team „Datenbankaufbau und -entwicklung“ der Abteilung „Fachinformation für Sozialwis-senschaften (FIS)“ angetreten hat.

Frau Müller absolvierte am Deut-schen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) in Köln ihre Ausbildung zur „Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Information und Dokumentation“, die sie im Januar 2012 abschloss.

Im Team „Datenbankaufbau und Entwicklung“ ist Frau Müller für die formale Bearbeitung von Forschungsprojekt- und Literaturinformationen für SOFIS / SOLIS zuständig.

ImpressumGESIS B2,168072 MannheimPräsident: York Sure-Vetter

Redaktion: Christian Kolle [email protected]

Abo hier Nachdruck und Verbreitung mit Quellenangabe und Zusen-dung eines Belegexemplars.

Die nächste Ausgabe des gesis reports erscheint am 22. August 2012!

8