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Revitalisierung in GothaWahlpflichtfach SS 2011
Vorwort
„Nach den Zielen der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie soll der Flächenverbrauch [in der Bundesrepublik Deutschland] von derzeit etwa 115 ha pro Tag auf 30 ha [pro Tag] im Jahr 2020 verringert werden“, sagte Staatssekretär Dr. Engelbert Lütke Dal-drup auf der Abschlussveranstaltung zum Forschungsvorhaben Flächenkreislaufwirtschaft am 17.11.2006 in Berlin.Der Freistaat Thüringen war mit den Planungsregionen Nord- und Ostthüringen bereits zu diesem Zeitpunkt in die Forschung zum Thema eingebunden und hatte die Bedeutung der Revitali-sierung von Brachflächen für die Stadtentwicklung früh erkannt. Auch die Residenzstadt Gotha, die eine der ersten Kommunen Thüringens im Programm „Genial zentral“ war, nimmt in diesem Zusammenhang eine Vorreiterrolle ein, die sie auch mit ihren Be-mühungen um die erneute Inwertsetzung der Brachfläche an der Parkstraße unterstreicht.Nach der Erfassung der in Thüringen brach liegenden Flächen in den Jahren 2004 bis 2006 (vgl. Freistaat Thüringen, Landent-wicklungsverwaltung) existieren ca. 6.800 Hektar Brachflächen, die sich auf rund 7.000 Standorte verteilen. Dies sind ca. 5% der gesamten Siedlungs- und Verkehrsfläche des Freistaates (vgl. Statistisches Bundesamt, Stichtag: 31.12.2009).In diesem Kontext nimmt sich das vorliegende Ergebnis des Wahl-pflichtseminars „Revitalisierung in Gotha“ von Studierenden des 4 und 6. Semesters also exemplarisch einer planerischen Dau-eraufgabe an, deren analytischer Ausgangspunkt die bisherigen Bemühungen der Residenzstadt Gotha zu dieser gut erschlosse-nen Liegenschaft in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs sind.
Das Studium der Stadt- und Raumplanung an der Fachhochschu-le Erfurt setzt seinen Schwerpunkt auf eine integrierte Sichtweise von Stadtentwicklung und Stadtumbau, bei der ökonomische, soziale, kulturelle und ökologische Aspekte gleichberechtigt be-rücksichtigt werden. Sehr wichtig ist dabei eine kooperative Pla-
Julia Kläring
Sandra Hennlich
Claudia Peter
Kevin Grießl
Andreas Mandl
Christian Bohn
Eric Tousssaint
Paul Kirschstein
Alexander Matzka
Maximilian Henkel
Josephine Beier
Marcel Bitschnat
Florian Börner
Anne-Marie Hartung
Ines Richardt
Markus Löffler
Bearbeiter
nungsmethodik, bei der relevante Akteure, insbesondere aus der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft und der planenden Verwaltung gleichermaßen beteiligt werden. Die spezifischen Herausforde-rungen des demografischen Wandels, der Nachhaltigkeit und der Globalisierung werden dabei in besonderem Maß berück-sichtigt. Das Bachelor-Studium ist gekennzeichnet durch eine intensive Projektarbeit sowie Seminare und Vorlesungen, die diese Pro-jektarbeit flankierend unterstützen und hiermit den integrierten Anspruch des Studiums der Stadt- und Raumplanung an der FH Erfurt unterstreichen. Die Wahl- und Wahlpflichtseminare run-den das Lehrangebot ab und vertiefen Themen mit planungs-praktischen wie auch forschungsorientierten Bezügen.
Die Bearbeitung dieser Seminararbeit an der Nahtstelle von Aus-bildung und Praxis wäre ohne die tatkräftige Unterstützung der Residenzstadt Gotha nicht möglich gewesen. Deshalb möchte ich an dieser Stelle stellvertretend für die Seminargruppe allen Beteiligten – insbesondere Herrn Oberbürgermeister Kreuch und dem Leiter des Stadtplanungsamtes, Herrn Adlich – herzlich dan-ken.
Erfurt, im April 2011
Prof. Dr.-Ing. Reinhold Zemke
STADTKONTEXT
BESITZVERHÄLTNISSEPPP - MODELL MULTIFUNKTIONALITÄTBÜRGERBETEILIGUNG
ANALYSE BRACHESWOT- ANALYSE
ErfurtFrankfurt ErfurtFrankfurt A 4A 4A 4A 4A 4A 4A 4A 4A 4A 4A 4
Zentrum
Stärken
Schwächen Risiken
Chancen
erschlossen
-sitzverhältnisse
-
EZH
Voraussetzung des Entwicklungskonzept für die Bahn- und Gewerbebrache „Parkstraße“ bildet die Analyse. An-hand dieser lassen sich Nutzungen mit den Funktionen Freizeit, Sport, Event und Kultur ableiten. Diese Ergeb-nisse stehen im Einklang mit den Vorüberlegungen der Stadt Gotha und sollen deshalb als Grundlage dienen. Die Fläche des ehem. Autohändlers wird multifunktio-nal nachgenutzt. Dort können Feste und Events aller Art
-den als Nebengebäude, sowie für kulturelle Zwecke ver-wendet. Westlich an den Festplatz angrenzend wird die neue Mehrzweck Großsporthalle errichtet. In einem um-fangreichen Beteiligungsverfahren werden für die übrigen Flächen Sport- und Freizeitnutzungen von den Bürgern festgelegt. Im Zuge der Entwicklungsmaßnahmen wird an der Parkstraße ein Radweg und Fußgängerüberwege ein-gerichtet. Die Realisierung des Projektes soll über ein vertraglich geregeltes PPP-Modell zwischen der Stadt Gotha und der ortsansässigen Oettinger GmbH erfolgen. Dazu pachtet die Stadt Gotha das Grundstück des ehem. Autohändlers und legt auf der Fläche den multifunktionalen Festplatz an. Bei Veranstaltungen wird der Oettinger GmbH das al-leinige Ausschankrecht, sowie allgemeine Werberechte auf dem Areal zugesichert. Die Pachtgebühren werden durch Einnahmen von Veranstaltungen und des Parkens erwirtschaftet. Die Brauerei kauft das Grundstück für die neue Mehrzweck Großsporthalle und baut diese. Die rest-lichen Flächen werden von der Stadt Gotha erworben und mit den gewünschten Sportanlagen ausgestattet.Durch das Projekt wird eine nachhaltige Entwicklung der
„Residenzstadt Gotha – Leben zwischen Grün und Kultur“
Seminar
Bearbeiter
Semester
Betreuer
WPS Revitalisierung Gotha
Eric ToussaintMaximilian HenkelPaul Kirschstein
Sommer 2011
Prof. Dr.-Ing Reinhold Zemke
LEBEN
Stadt Gotha
Oettinger GmbH
45.000 qm für 45.000 Gothaer
ehem. Autohändler bzw. Gläubiger (gepachtet durch Stadt Gotha)
M ohne
M ohne M ohne
M ohne
M 1:1000
FREIZEIT, SPORT, EVENT & KULTUR!
Schlosspark
BHF
ÖPNV
gut erhaltene Bausubstanz
große Aufmerks
amkeit
guter MIV-Ans
chluss
verschuldetes Gelände
Ma§stab 1:1300
Gebäudebestand
Parken
Hohe PflegeintensitätMittlere PflegeintensitätGeringe Pflegeintensität
Kletterwand
BegrünungAktivityarea/ CaféflächeFuß- und RadwegGebäude
Ausstellungsfläche
AussichtspunktSchloßparkStraße
LegendeHbf Gotha
ÖPNV- Terminal
Schlospark Gotha
„alterSchlachthof“
Wohnen
GFU Institut für berufliche Bildung gemeinnützige GmbH
ZENTRUMM
Legende
Lärmimmission
Emmission durch Schlosspark
Gebietsbegrenzungen
WP - Revitalisierung in GothaSommersemester 2011
Bearbeiter:Anne-Marie Hartung 10073302Ines Richard 10073810Kevin Grießl 10002078Marc Lorenz 10073584
Betreuer:Prof. Dr. Reinhold Zemke
GOTHAÊURBANEÊG€RTENÊÊ
BESTANDSANALYSE Das Plangebiet -eine ehemals durch -
lichen Stadtzentrum von Gotha. Der Gothaer Schlosspark
-
die derzeitige Situation vor Ort mit den umliegenden Nutzun-
Zu den vorteilhaften Standortkriterien zählen die Lage am -
den Gleisen auftretende Lärm. Im Hinblick auf die Entwick-lung des Gebietes ist besonders das durch Schulden belas-
GALLERIEN -
Arbeiten genutzt werden. Es soll ein Standort geschaf--
---
BRÜCKE
-
die Dauer der Landesgartenschau vor-
als feste und integrierte Wegeverbin--
Die Bauart nach der Abbildung schließt
INDUSTRIECAFÉ In dem vorhandenen Gebäude des ehemaligen Autohändlers entsteht ein Café in Kombina-
Anforderungen des Gastronomiestandards angepasst.
--
-
URBANES PARKEN
es den Innenraum der Bretterzäune mit auf dem Gelände
--
„GOTHA – URBANE GÄRTEN“ lautet das Leit-bild der Landesgartenschau 2017 in Gotha. Die Landesgartenschau nimmt sich erstmals einem The-
Zahl der Metropolregionen wächst stetig. Immer weniger Menschen werden einen eigenen Garten oder ähnliche
bedeutender. Auf der anderen Seite existieren bereits heute von starker Schrumpfung betroffene Landstriche
-
von Gemeinden vor allem in strukturschwachen Gegen-den. Obwohl diese Entwicklung die Stadt Gotha nur ge-
– Urbane Gärten“ ein Ausrufezeichen setzen und die Auf--
ken. Die Gewerbebrache an der Parkstraße stellt ein ex-
-
vergleichbar mit vielen ähnlichen Flächen deutschlandweit.
NUTZUNGSKONZEPT
Gartenschau wieder entfernt werden kann. Daran
der Gewerbebrache Unilever und Schuhfabrik sind bereits teilvegetiertes Gelände. Es wird in Segmen-
-tät zugewiesen werden. So kommen „Urwald“ und „Englische Gärten“ auf engstem Raum zusammen. Der Geländesprung wird zu einem Atrium aus Na-turstein um modelliert und entlang der Bahnglei-
-
Das alte Autohaus wird zu einem Café und Infor-
-ßerdem kann ein Radverleih integriert werden. Das Fabrikgebäude an der Parkstraße wird ent-
-
-anlagen auf dem Dach anbieten. Zwischen dem Fabrikgebäude und dem Café entsteht eine Activi-
-
und/ oder zusätzlichen Kletterelementen.
KLETTERWAND Das markante aber baufällige Gebäude
Geländemarke ist dieses Gebäude unbedingt erhaltenswert.
verschalt. Eine Photovoltaikanlage versorgt das in der Nähe liegende Café und die Ateliers mit Strom.
SITZSTUFENund Margarinewerk wird durch Geländemodellierungen
werden. Besonders die Fläche mit unterschiedlichen
Kultur- und Sportareal am Stadtpark Gotha
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Derzeitiger Bestand der Brachfläche am Gothaer Stadtpark
Das 85500 qm große Plangebiet entlang der Parkstraße welches nahezu aus einer ebenen Grundfläche besteht, soll durch eine Sinnvolle Umnutzung neu gestaltet werden. Das Plangebiet in unmittelbarer nähe zu dem attraktiven Stadtpark Gotha wirkt sich bisher sehr negativ auf das innerstädtische Stadtbild aus. Diese Aussage bezieht sich auf den verwahrlosten Eindruck, den das Plangebiet aktuell vermittelt. Nachteil des Plangebietes beinhaltet die Güterbahntrasse die im Süden von West nach Ost verläuft. Dieser Aspekt der Lärmemission wird im Bebauungsplan so gut es geht analysiert und durchdacht. PlangebietDurch den Bebauungsplan am Stadtpark Gotha sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Bau von einem Sport- und Kulturpark sowie einer öffentlichen Parkanlage geschaffen werden. Die Art der baulichen Nutzung bezieht sich auf ein Sondergebiet welches sich laut §§ 10, 11 der deutschen Baunutzungsverordnung (BauNVO) von den anderen Arten von Baugebieten dadurch unterscheidet, dass hier die Nutzung zweckgebunden ist. Auf der Grundlage des B-Planes sollen neue Einrichtungen geschaffen werden, um sportliche und kulturelle Aktivitäten gebündelt außerhalb der bebauten Ortslage durchführen zu können. Erläuterung Erschließung: Das Plangebiet am Stadtpark Gotha soll einerseits vom Hauptbahnhof, aus Richtung Osten, sowie vom Stadtpark, aus Richtung Norden erschlossen werden. Zudem bietet das Gebiet mehrere Anschlüsse an die Parkstraße, um das Gebiet mit dem Pkw erreichen zu können. Bebauung:Das Plangebiet umfasst ein Sportstadion mit einem Fußballplatz (internationaler Standart), ein Leichtathletik- Areal, sowie einen Volleyballplatz. Des weiteren folgt eine Grünanlage, welche einen Generationenspielplatz, eine Teichanlage mit mehreren Sitzmöglichkeiten und einen Skater-Areal beinhaltet. Die Parkanlage ist durch eine mit dem Schlosspark verbundene Brücke, die die Parkstraße überquert verbunden. Parkmöglichkeiten entstehen im Norden des Plangebietes mit ca. 200 Stellplätze für PKW`s.Im Nord-Osten des Plangebietes befindet sich ein rund 18400 qm großes Festplatzgelände welches sich durch individuelle Nutzung im Bereich der öffentlichen Veranstaltung auszeichnet. Der in gutem Zustand bestehende Flachbau im Süd-Osten des Plangebietes bleibt Bestandteil des Bebauungsplans. Vorteil hierbei ist unter anderem die Minderung der Geräuschemission die durch die bestehenden Gebäude vermindert wird. Lediglich Renovierungsarbeiten werden an den beiden Gebäuden vorgenommen. Die Nutzung der beidenGebäude spezialisiert sich auf ein Jugend- und Kulturzentrum. Hier werden Betreuungsangebote für Jugendliche, sowie Ausstellungsmöglichkeiten in betracht gezogen.
M 1:1000
Fachhochschule ErfurtFakultät Stadt und Raumplanung
Themengebiet: Revitalisierung in Gotha
Betreuer:Prof. Dr-Ing. Reinhold Zemke
bearbeitet von:Christian Bohn: 10104167 Florian Börner: 10102767 Jörg Sontowski: 10060014
Datum: 19.04.2011