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1 4. QUARTAL 2013 Ausgabe 3 WWW.REVOLUTIONBILDUNG.DE Seite 2 BILDUNG BESSER MACHEN Ein Blick über den Tellerrand Seite 4 / 5 BILDER DER REVOLUTION Kampagnenrückblick 2013 Seite 6 / 7 KAMPAGNE UND AKTION Die Revolution hat viele Gesichter 2008 versprachen Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerprä- sidenten auf dem Bildungsgipfel in Dresden die »Bildungsrepub- lik Deutschland«. Heute – 5 Jahre später – zieht der Bildungsfor- scher Prof. Klaus Klemm im Auftrag des DGB eine ernüchternde Bilanz: Im deutschen Bildungssystem verfestigen sich ungleiche Bildungschancen und werden junge Menschen dauerhaft »abge- hängt«. Die selbstgesteckten Ziele der Politik wurden allesamt verfehlt: Insbesondere Jugendliche ohne Berufsabschluss und Weiterbildungschancen bleiben von einer erfolgreichen Zukunft ausgeschlossen. Was die Politik versäumt, gehen wir mit der Revolution Bil- dung nun gemeinsam an: Wir haben in den vergangenen Monaten bereits viel erreicht, der Zuspruch zu unserer Kampagne ist gewal- tig. So haben wir in diesem Jahr den anhaltenden Bildungs-Not- stand öffentlich zum Thema gemacht und die Betriebe in die Far- ben der Revolution Bildung getaucht. Damit haben wir ein breites Fundament für unsere Bildungs-Offensive 2014 geschaffen und können mit breiter Brust ins neue Jahr gehen. Jetzt geht es darum, den Druck weiter zu erhöhen und in den Betrieben noch mehr Unterstützer/innen für die Revolution Bil- dung zu gewinnen. Denn unsere Bildung braucht eine Revolution, und je mehr wir sind, desto mehr können wir erreichen. BILDUNG BESSER MACHEN Ein Blick über den Tellerrand 2 INTERVIEW OTTO HERZ »Kein Bildungssystem dieser Welt ist perfekt« 3 BILDER DER REVOLUTION Kampagnenrückblick 2013 4 KAMPAGNE UND AKTION Die Revolution hat viele Gesichter 6 KAMPAGNE UND AKTION Advent, Advent … 7 INTERVIEW ERIC LEIDERER »Ein Ausrufezeichen in Richtung Politik« 8 BILDUNG BESSER MACHEN. WIR GEHEN ES AN. EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, das Jahr befindet sich auf der Zielge- raden und die Revolution Bildung setzt zu ihrem Jahresendspurt an: Wir sind mit unseren Forderungen live in Berlin bei den Koalitionsverhandlungen da- bei, um die Politik an ihre Bildungsver- sprechen zu erinnern – denn Bildung muss besser werden. Was aber genau bedeutet gute Bildung und gibt es ein Patentrezept? Diesen Fragen gehen wir in der aktuellen Ausgabe der nach: Wir schauen über den Tellerrand, wie Bildung in anderen Ländern ver- mittelt wird, sprechen dazu mit Exper- ten und haben auch euch gefragt, wie gute Bildung aussehen sollte. Viel Spaß beim Lesen, Eure IG Metall Jugend Werde Teil der Revolution! REVOLUTION BILDUNG – DIE KAMPAGNENZEITUNG

REVOLUTION BILDUNG – Kampagnenzeitung MOVE! No3

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Ausgabe 3 der Kampagnenzeitung der Revolution Bildung u.a. mit einem Interview mit Bildungsexperte Otto Herz und einem Rückblick auf das Kampagnenjahr 2013.

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Page 1: REVOLUTION BILDUNG – Kampagnenzeitung MOVE! No3

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4. Quartal 2013 Ausgabe 3

www.revolutionbildung.deSeite 2 bildung besser machen Ein Blick über den Tellerrand

Seite 4 / 5 bilder der revolution Kampagnenrückblick 2013

Seite 6 / 7 Kampagne und aKtion Die Revolution hat viele Gesichter

2008 versprachen Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerprä- sidenten auf dem Bildungsgipfel in Dresden die »Bildungsrepub-lik Deutschland«. Heute – 5 Jahre später – zieht der Bildungsfor-scher Prof. Klaus Klemm im Auftrag des DGB eine ernüchternde Bilanz: Im deutschen Bildungssystem verfestigen sich ungleiche Bildungschancen und werden junge Menschen dauerhaft »abge-hängt«. Die selbstgesteckten Ziele der Politik wurden allesamt verfehlt: Insbesondere Jugendliche ohne Berufsabschluss und Weiterbildungschancen bleiben von einer erfolgreichen Zukunft ausgeschlossen.

Was die Politik versäumt, gehen wir mit der Revolution Bil-dung nun gemeinsam an: Wir haben in den vergangenen Monaten bereits viel erreicht, der Zuspruch zu unserer Kampagne ist gewal-tig. So haben wir in diesem Jahr den anhaltenden Bildungs-Not-stand öffentlich zum Thema gemacht und die Betriebe in die Far-ben der Revolution Bildung getaucht. Damit haben wir ein breites Fundament für unsere Bildungs-Offensive 2014 geschaffen und können mit breiter Brust ins neue Jahr gehen.

Jetzt geht es darum, den Druck weiter zu erhöhen und in den Betrieben noch mehr Unterstützer/innen für die Revolution Bil-dung zu gewinnen. Denn unsere Bildung braucht eine Revolution, und je mehr wir sind, desto mehr können wir erreichen.

bildung besser machen Ein Blick über den Tellerrand

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IntervIew otto herz »Kein Bildungssystem dieser Welt

ist perfekt« 3

bilder der revolution Kampagnenrückblick 2013

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Kampagne und aKtion Die Revolution hat viele Gesichter

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Kampagne und aKtion Advent, Advent …

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IntervIew eric leiderer »Ein Ausrufezeichen in

Richtung Politik« 8

bildung besser machen. wir gehen es an.

editorial Liebe Leserin, lieber Leser, das Jahr befindet sich auf der Zielge- raden und die Revolution Bildung setzt zu ihrem Jahresendspurt an: Wir sind mit unseren Forderungen live in Berlin bei den Koalitionsverhandlungen da-bei, um die Politik an ihre Bildungsver-sprechen zu erinnern – denn Bildung muss besser werden. Was aber genau bedeutet gute Bildung und gibt es ein Patentrezept? Diesen Fragen gehen wir in der aktuellen Ausgabe der nach: Wir schauen über den Tellerrand, wie Bildung in anderen Ländern ver-mittelt wird, sprechen dazu mit Exper-ten und haben auch euch gefragt, wie gute Bildung aussehen sollte.

Viel Spaß beim Lesen, Eure IG Metall Jugend

Werde Teil der

Revolution!

revolution bildung – die Kampagnenzeitung

Page 2: REVOLUTION BILDUNG – Kampagnenzeitung MOVE! No3

ziele und Forderungen

bildung besser machen Ein Blick über den Tellerrand

Im Jahr 2001 erlitt Deutschland, das selbsternannte Land »der Dichter und Denker« einen Schock: Die Ergebnisse der ersten PISA-Studie wurden ver- öffentlicht und plötzlich spra-chen alle nur noch von der »Bil-dungskatastrophe«. Die Leis- tungen der Schüler/innen in den getesteten Fächern waren un-terdurchschnittlich und jede/r vierte 15-Jährige konnte nicht richtig lesen und schreiben. Deutschland war im internatio- nalen Vergleich nur in einem Spitze: Die Bildungs-Chancen sind abhängig von der sozialen Herkunft. Auch wenn die PISA-Studien unter Wissenschaftlern umstritten sind, sie haben die Bildungs-Diskussion der letz-ten Jahre beherrscht.

Denn nach dem Schock kam der Aktionismus, der bis heute anhält: Reformen werden geplant und verworfen, neu ge-plant, kritisiert und umgesetzt – und zwar in jedem Bundes-land einzeln. Denn Bildung ist Ländersache und die Bildungs-landschaft in Deutschland ein Flickenteppich. So hat sich seit dem PISA-Schock wenig ge-ändert: Experten, Eltern und Lehrer streiten um die richtige Schulform und das perfekte pä-dagogische Konzept – bislang ohne nennenswertes Ergebnis.

Selbstbestimmt Leben und Arbeiten

Aber gibt es überhaupt die Lösung? Und was bedeutet gute Bildung? Geht es nur um Noten und Leistung und dar-um, optimal auf den Arbeits-markt vorbereitet zu werden? Oder geht es nicht viel mehr um Persönlichkeitsentwicklung und die Befähigung zu selbst- bestimmtem Leben und Arbei-ten? Wie also sieht das optima-le Bildungssystem aus und was

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muss dafür getan werden, den Idealzustand herzustellen?

Bei den PISA-Studien 2001 wurden Tests in allen OECD-Ländern durchgeführt und in vielen dieser Länder un-terscheidet sich das Bildungs-system deutlich von dem in Deutschland. Was aber machten andere Länder anders und vor allem, was machten sie besser als wir?

Schüler/innen gezielt fördern

Damals sorgte besonders Finnland für Aufsehen, belegte es doch als einziges europäi-sches Land in allen Kategorien einen der vordersten Plätze. Seit- dem sind Heerscharen von Re-formern in das Land im Norden gepilgert, um zu lernen, wie man Bildung besser machen kann. Aber was genau macht Finnland nun anders und an-scheinend so viel besser?

Der wohl wichtigste Un-terschied zu Deutschland: In Finnland gehen alle Schüler/in-nen bis zum Ende der 9. Klasse gemeinsam zur Schule. Eine Aufteilung auf unterschiedliche Schulformen findet nicht statt. Schwächere Schüler/innen wer-

den von Anfang an gezielt geför-dert und so erreichen 99,7 Pro- zent den Abschluss der neun-jährigen Pflichtschule. Danach können sie wählen zwischen ei- ner weiterführenden allgemein-bildenden oder einer weiterfüh-renden berufsbildenden Schule und von da aus wechseln zwei Drittel entweder auf eine Uni-versität oder eine Fachhoch-schule.

Finnland gibt viel Geld für Bildung aus. Die finnischen Schulen sind nicht zwingend Ganztagsschulen, trotzdem er-halten alle Schüler/innen täglich ein kostenloses warmes Essen. Schülertransporte, Schulbücher und Unterrichtsmaterialien sind ebenfalls kostenlos. Ob diese Dinge allein dazu führen, dass finnische Schüler/innen besser lesen und rechnen als ihre Al-tersgenossen in anderen Län-dern, ist zu bezweifeln. Die PISA-Tests haben aber – neben den guten Noten – gezeigt, dass Bildung in Finnland einen ho-hen Stellenwert hat und die Lernbereitschaft auch bei der Erwachsenenbildung unvermin- dert hoch ist. Wenn finnische Schüler/innen also gerne lernen und zur Schule gehen, lohnt es sich, einen genaueren Blick auf diese Art des Lernens zu werfen.

Auch andere Länder sind erfolgreich mit der Einheits-schule – zum Beispiel Kanada. Das Land nördlich der USA schneidet bei den OECD-Ver-gleichen hervorragend ab und auch dort gehen alle Kinder und Jugendlichen die ersten neun Schuljahre gemeinsam zum Un- terricht, eine Selektion nach Leistung findet nicht statt. An-ders als Finnland, ist Kanada ein Land mit einer langen Ein-wanderertradition. An den Schu- len gibt es deshalb viele Schü-ler/innen mit Migrationshinter-grund, die die Landessprache(n) nicht oder nur schlecht beherr-schen. Aber Kanada hat in den vergangenen Jahren – wie Finn-land – prozentual mehr Geld für Bildung ausgegeben als Deutschland. in Teil dieses Gel-des fließt in die spezielle För-derung dieser Kinder. Und das mit Erfolg, denn in den Tests schneiden sie nicht schlechter ab als ihre muttersprachlichen Mitschüler/innen.

Schule neu gestalten

Unabhängig von den Er- gebnissen der neuen PISA-Stu-dien, die am 3. Dezember veröf- fentlicht und wieder für viele Diskussionen sorgen werden. Und unabhängig von den Versp- rechen einer neuen Bundesre-gierung – der Blick über den Tellerrand verrät uns, dass Geld für Bildung dahin fließen muss, wo es etwas bewirkt: in kleine Klassen, gut ausgebildete enga-gierte Lehrer, die eine motivie-rende, wertschätzende Atmo-sphäre schaffen, und eine gute Ausstattung.

REVOLUTION BILDUNG liegt mit den Kernforderungen nach mehr Geld für Bildung, mehr Zeit für Bildung, mehr Qualität in Bildung und freien Zugang zu Bildung also genau richtig.

schulsysteme im vergleich

das deutsche schulsystem

beruFs-aus- bil-dung

beruFs-Fach-schule

Fach- ober-schule

Fach-gymna-sium

gymnasium seK. st.ii (verschiedene varianten möglich)

beruFliche bildung

schulen mit gymnasialer oberstuFe

grundschule (berlin und brandenburg bis Klasse 6)

Kindergarten (ab 3 Jahren) Kindertagesstätte (ab 1 Jahr)

Kita (von geburt an) und

vorschule gratis

Freiwilliges 10. Jahr

grundlegender unterricht

mit gleichen lehrinhalten

Für alle(gemeinsamer unterricht

mit Fachlehrern)

Klasse

1213

1110

10

5

7

9

4

1

19alter

18

16

15

11

10

6

das Finnische schulsystem

10. Klasse

haupt-schule

real-schule

gesamt-schule

gym- nasium

(Je nach bundesland unterschiedliche varianten)

1

3

0

Page 3: REVOLUTION BILDUNG – Kampagnenzeitung MOVE! No3

3

ziele und Forderungen

165.962 Jugendliche ohne ausbildungsplatz.

Das müssen wir ändern.

Jede/r

5. europäer/in hat

eine leseschwäche.

Das müssen wir ändern.

Jährlich müssen

200.000schüler/innen ihre

Klasse wiederholen.

Das müssen wir ändern.

2 x 3 macht

4 widdewiddewitt

und

3

macht

9 Wir machen uns die Welt

widdewidde wie sie uns gefällt.

»die auFgabe der schule ist es, das gelingen zu organisieren, nicht das misslingen zu doKumentieren«

Otto Herz – Reform-Pädagoge, Diplom-Psychologe und Autor

was sind die größten Probleme im deutschen

Bildungssystem?

Wir investieren zu wenig in die frühe Förderung: quan-titativ und qualitativ. Aber was früh versäumt wird, wirkt sich lange negativ aus. Wir brauchen eine ungleichartige, aber eine gleichwertige Ausbildung und eine gleichwertige Bezahlung aller pädagogischen Fachkräfte von der Krippe bis zum Ende der Sekundarstufe I. Dann werden sich an pädagogischen Fragen interessierte Menschen nach ihren Interessen für bestimmte Altersstufen entscheiden und nicht nach Gehaltshöhen oder dem gesellschaftlichen Status. Unser Bildungssystem ist durch Selektion bestimmt und nicht durch Inklusion. Doch Selek-tion wirkt wie ein Krebsge-schwür. Schule hat aber die Aufgabe, das Gelingen zu orga-nisieren, nicht das Misslingen zu dokumentieren. Alle müssen individuell gefördert werden und sich individuell entwickeln können. So nimmt die Zufrieden- heit zu und das gesellschaftliche Leistungspotenzial steigt – ohne dass die Entwicklung in dem

Maße von der sozialen Herkunft bestimmt wird, wie das heute – grundgesetzwidrig – der Fall ist.

Gibt es woanders Bildungs-systeme, an denen

wir uns orientieren sollten?

Kein Bildungssystem die- ser Welt ist perfekt. Deshalb müssen wir uns insgesamt in der Welt umsehen und schauen, wer womit erfolgreich ist. Aber ein- fache Übertragungen sind nicht sinnvoll, denn Gutes von ande- ren Orten braucht immer seine spezifische Umsetzung in den ei- genen sozialen, kulturellen, öko- nomischen, ökologischen und historischen Kontexten. Zwei Dinge sollten wir aber auf je-den Fall übernehmen: Eine an den jeweiligen Entwicklungsbe- dürfnissen orientierte frühe, so-zial sensible Förderung und das gemeinsame Aufwachsen Aller in EINER Schule bis zum Ende der Sekundarstufe I.

wie sieht das ideale Bildungssystem aus?

Das kann ich in einem Satz nicht beantworten, höchs-tens eine Richtung vorgeben:

Foto

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Wir sind nicht dazu da, Men-schen an vorgegebene Systeme anzupassen. Unser Beruf, unsere Berufung ist es, für – und vor allem mit – den Menschen Sys-teme zu entwickeln, in denen sie sich entfalten können und in denen sie Lebenskompetenz und Lebenssinn erfahren.

was können wir tun, um ein ideales Bildungssystem

zu schaffen?

Einen verbindlichen Rah- men schaffen: Auftrag allen Handelns ist es, das Gelingen zu organisieren – im Geiste von Humanität und Solidarität. Und dann viel Freiraum geben, da-mit die Akteure vor Ort diesen Auftrag in einer ihnen gemäßen Weise selbst- und mitbestimmt erfüllen können.

IntervIew

Otto Herz war unter anderem vorstand des verbandes

Deutscher Studentenschaften (vDS), Bundesvorsitzender der Gemeinnützigen

Gesellschaft Gesamtschule (GGG) und im Bundesvorstand der Gewerkschaft

erziehung und wissenschaft (Gew) www.otto-herz.de

Jetzt das

bildungsmaniFest unterzeichnen!

wir haben schon

9.174 unterschriFten.

deine Fehlt noch!

www.revolutionbildung.de

Page 4: REVOLUTION BILDUNG – Kampagnenzeitung MOVE! No3

revolutionäre bildungsreise – unsere bustour 7. – 8. November 2013 | Stuttgart, Frankfurt, Hannover und Berlin

ganz oben – revolution bildung auF 21 gipFeln

September und Oktober 2013 | Bayern

adbusting statt wahlversprechen 20. September 2013 | Hamburg

11. September 2013 | Oberfranken

Koalitionsverhandlungen – bildung ist nicht verhandelbar!

23. und 30. Oktober 2013 | Berlin

»die revolution

ist grossartig.

alles andere ist QuarK.«

rosa luxemburg in aKtion Für gute bildung 27. August 2013 | Dortmund

13. September 2013 | Hannover

Page 5: REVOLUTION BILDUNG – Kampagnenzeitung MOVE! No3

haltung zeigen – Für unser thema 6. September 2013 | Hamburg

»wir sind viele«-demo 26. Juli 2013 | München

sommercamp marKelFingen 2. Juli 2013

»die revolution

ist grossartig.

alles andere ist QuarK.«

rosa luxemburg

KicKoFF-KonFerenz zur Kampagne 8. – 10. März 2013 | Frankfurt

bildungsparty 7. September 2013 | Frankfurt

parteivorsitzende gabriel, roth und riexinger unterzeichen unsere Forderungen

Page 6: REVOLUTION BILDUNG – Kampagnenzeitung MOVE! No3

6

Herausgeber IG Metall Vorstand

Ressort Junge IG Metall Wilhelm-Leuschner-Straße 79

60329 Frankfurt am Main

Druck und Auflage apm AG Darmstadt

November 2013 100.000 Exemplare

Jetzt

mitmachen!

App mit Video-

und Foto-Option

downloaden!

sag uns, warum bildung eine revolution braucht! die app daFür gibt es demnächst bei

google play und im appstore

die revolution hat viele

gesichter …

… weil bildung Für mich der schlüssel zu einem selbstreFleKtierten leben in unserer gesellschaFt ist.«

… weil bildung ein grundrecht ist und Jeder Kostenlosen zugang zu bildung haben sollte.«

… weil bildung der wichtigste pFeiler unserer gesellschaFt ist.«

ich unterstütze revolution bildung …

… weil es zeit zum handeln ist.« … weil wir die gelegenheit haben und diese

auch nutzen müssen.« … weil bildung Faschismus und rassismus

verhindern Kann.« … weil ich es satt bin, verarscht zu werden.«

… weil nur auF der couch sitzen, einFach nicht meins ist.«

… weil hierzulande der zugang zu bildung

immer noch von der herKunFt abhängt.« … weil bildung auFKlärung ist.« … weil sich Kritisches denKen in unseren KöpFen wieder Festigen muss.« … denn mit guter bildung ist es wie mit

einem guten schutzhelm – man Kommt einFach sicher durch’s leben.« … weil die Kampagne me acoo ist.«

ich mache revolution bildung …

Ein revolutionäres Jahr 2013 neigt sich dem Ende zu – und ein Blick auf Facebook und unsere Kampagnen-Webseite verrät: Wir haben viel gemeinsam erlebt und Medien und Öffentlichkeit im Jahr der Bundestagswahl auf die Bildungskatastrophe aufmerk-sam gemacht.

Alles begann mit einem Feuerwerk – zum Kampagnen-Kick Off im März in Frankfurt zündeten wir die Revolution Bil-dung und entwickelten gemeinsam vier Bildungs-Forderungen: Bildung muss besser werden, allen offen stehen, kostenfrei sein und es muss mehr Zeit für Bildung da sein. So starteten wir ins Superwahljahr 2013 – und gewannen mit unserem Bildungs- manifest – online, auf Riesenmanifesten und auf Unterschriften-listen – tausende Unterstützer und Partner, mit denen wir gemein-sam Druck auf die Politik ausüben konnten. Insbesondere auf die Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel, Claudia Roth und Bernd Riexinger, die selbst zu den Unterzeichnern gehören.

Im Sommer mischten wir uns dann in den Wahlkampf ein: Mit entlarvenden Sprechblasen »verschönerten« Aktive in Ad-Busting-Aktionen die Wahlplakate der Regierungsparteien. Mit Morphsuites zogen wir durch die Republik und zeigten bis zum Wahltag Flagge für eine neue Bildungspolitik – wie beim großen DGB-Aktionstag in Frankfurt am 9. September.

Nach der Wahl haben wir die Politik dann an ihre Wahl-versprechen erinnert. »On the Move« – unsere revolutionäre Bildungsreise führte uns mit getaptem Bus quer durch Deutsch-land: von Stuttgart, über Frankfurt und Hannover bis nach Berlin sorgten wir mit Aktionen wie dem »Bildungsstau« für Aufsehen. In der Hauptstadt zeigten wir schließlich vor dem Bildungsminis-terium, was passieren muss: Potenziale entfesseln! – ein weiteres Highlight unserer Aktionswochen, in denen wir immer wieder die Live-Berichterstattung von den Koalitionsverhandlungen kaper-ten. Aktive in Bayern setzten derweil einen ganz eigenen Höhe-punkt – im wörtlichen Sinne: Sie eroberten die 21 regional höchs-ten Gipfel mit Revolution Bildung-Flaggen und forderten unter anderem einen gesetzlichen Bildungsurlaub. Und auch sonst war zwischen Küste und Zugspitze einiges los, was hier aus Platzgrün-den nicht genannt werden kann.

Gegen Ende des Jahres wird es nun langsam Zeit, eine klei-ne Bilanz zu ziehen: Wir haben Bildung zum Thema in Deutsch-land gemacht. Wir haben bald 10.000 Unterzeichner des Bildungs-manifests. Wir haben über 7.000 Facebook-Freunde. Chapeau: Wir haben also allen Grund zu feiern und die Weihnachtsmärkte mit unseren Nikolaus-Aktionen ein wenig revolutionär aufzumischen.

Im kommenden Jahr wollen wir den Druck aufrecht erhal- ten und in die Betriebe und in die Berufsschulen gehen. Wir fordern bessere Ausbildungsqualität und Weiterbildungschancen – mit Nachdruck und viel öffentlicher Unterstützung. Auf ein revo-lutionäres und buntes 2014!

revolution bildung im wahlJahr 2013

Wir machen Druck

Kampagne und aKtion

Page 7: REVOLUTION BILDUNG – Kampagnenzeitung MOVE! No3

7

news vorschlagen! Ihr habt bei euch vor Ort eine Aktion zum Thema Bildung gemacht?

Ihr plant eine Aktion, um die Bildung bei euch zu verbessern? Ihr kennt Geschichten und Skandale, über die unbedingt berichtet

werden muss?

Dann schreibt uns:

www.revolutionbildung.de/news-vorschlagen.html

Die revolutionären Filmhighlights der vergangenen Monate,

einfach QR-Codes einscannen und Film ab!

In diesem Jahr legen wir euch ein ganz besonderes Geschenk unter den Weihnachtsbaum. Freut euch auf einen Film der etwas anderen Art. Wir wollen vorab nicht zu viel verraten, aber so viel sei gesagt: Er wird anders, er wird lustig – und wer ihn gesehen hat, weiß einmal mehr, warum Bildung eine Revolution braucht. REVOLUTION BILDUNG X-MAS SPEZIAL – demnächst auf unserer Webseite ...

x-mas spezial

Demnächst

online: Unser

Überraschungsfilm

revolution bildung

wünscht allen

aKtiven einen grossartigen

start in ein revolutionäres

Jahr 2014!

»We Feed the World« und »Let’s Make Money« – mit diesen Dokumentarfilmen hat der österreichische Regisseur Erwin Wagenhofer international für Furore gesorgt.

In seinem neuen Film »alphabet – Angst oder Liebe« pran-gert er nun ein fehlgesteuertes Bildungssystem an: Ein Bildungs- system, in dem Kinder nur auf Leistung getrimmt werden – und zwar nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. »Leistungs- orientiert – alles andere ist egal« – so bringt im Film ein deut-scher Manager auf den Punkt, was die Wirtschaft von unseren Kindern erwartet: Sie müssen im Sinne kapitalistischer Wert-schöpfung funktionieren und im globalen Konkurrenzkampf gewinnen – von klein auf. Weltweit herrscht deswegen in den Schulen Leistungsdruck, Drill und Überforderung – in China treibt dies viele Schüler sogar in den Selbstmord.

Der Film fordert eine andere, eine neue und bessere Bildung: Ein Bildungssystem, das Kindern Raum und Zeit zur freien Entfaltung bietet, Kreativität und Fantasie zulässt – eben kein System der Angst. »alphabet« ist ein beeindruckender Film. Ein Film für gute Bildung. Ein Film für die Revolution Bildung. Prädikat: unbedingt ansehen!

Was ist eine Weihnachtsgurke und wie hieß noch mal der Hit von »Wham«, der jedes Jahr zu Weihnachten zig-Mal am Tag im Radio kommt? Diese und andere Fragen – auch zum Thema Bildung – spielen bei den diesjährigen Nikolausaktionen eine zentrale Rolle. Die Antworten und eine schöne Überraschung gibt es auf der Webseite zu unserem Weihnachts-Quiz.

weihnachts- gurKe geFällig?

»alphabet« RB – Filmtipp

Kommt auF www.revolutionbildung.de/Quiz

Kommt auF www.revolutionbildung.de

Kampagne und aKtion

Bustour 2013 – revolutionäre Bildungsreise

Wir bringen Bildung nach oben!

Guerilla-Aktion in Stuttgart

abgedreht!

Page 8: REVOLUTION BILDUNG – Kampagnenzeitung MOVE! No3

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interview

was war los bei revolution Bildung?

»Die Aktiven haben bundesweit enorm viele Aktionen durch- geführt. In Bayern zum Beispiel hat die IG Metall Jugend un-glaubliche 21 Gipfel erklommen und so anschaulich dargestellt, dass Bildung den höchsten Stellenwert haben muss. Die Farben der Revolution sind sogar auf der Zugspitze zu sehen, das ist der Hammer. Aber auch die Berliner Kolleginnen und Kollegen haben bei den Koalitionsverhandlungen mit ihren Aktionen richtig was bewirkt. Mit Riesenbroschüren und Bannern haben sie es mit den wichtigsten Politkern der Koalitionsrunde in fast alle relevanten Nachrichten geschafft. Das muss uns mal einer nachmachen. Un-sere Botschaft ist klar: Bildung muss besser werden!«

Ihr wart sogar beim Ministerium für Bildung und Forschung …

»Das war die revolutionäre Bildungsreise mit der Abschluss-Aktion vor dem Bildungsministerium. Die komplette Tour war schon un-glaublich. Da haben alle 100 Prozent Einsatz gezeigt: 1.000 Kilo-meter, drei große Aktionen in Frankfurt am Main, Hannover und Berlin. Und dann unser Auftritt vor dem Bildungsministerium – wir haben dort klar gemacht, dass wir für unsere Forderungen aktiv kämpfen werden. Schließlich ist es unser Ziel, die Bildungsblocka-den gemeinsam niederzureißen. Das war ein dickes Ausrufezei-

Unsere welt braucht Bildung. Bildung ist Persönlichkeitsentwicklung. Bildung befähigt zu Selbstbestimmung und Solidarität. Bildung macht unsere Demokratie stark, unsere Arbeit produktiv, unsere Gesell- schaft zukunftsfähig. Bildung schafft Chancen. Für jede/n Einzelne/n. Für uns alle.

Bildung braucht eine revolution. Bildung muss besser werden: Der Schmalspur-Trend bringt uns nicht weiter. Gute Bildung braucht Zeit: Stän-diger Druck tut uns nicht gut. Bildung muss allen offen stehen: Uns fehlt Gerechtigkeit, keine Eliten. Bildung muss solide finanziert sein: Unsere Zukunft braucht Investi- tionen. In jede/n Einzelne/n. In uns alle.

Die revolution braucht Dich. Bildung betrifft die ganze Gesellschaft. Azubis, Beschäf-tigte, Schüler/innen, Studierende und unsere Kinder – wir alle haben ein Recht auf gute Bildung. Dafür kämpft die IG Metall. Mit 2,3 Millionen Mitgliedern. Mit 220.000 Jugendlichen. Deine Unterstützung bringt die Kampagne voran. Jede/n Einzelne/n. Uns alle.

revolution bildung eine Kampagne der ig metall Jugend

chen in Richtung Politik. So wie wir uns Zugang zum Ministerium verschafft haben, werden wir auch für einen gerechten Zugang zu Bildung sorgen. Die wissen jetzt wofür die IG Metall kämpft: Jeder Mensch hat das Recht auf gute Bildung – denn nur durch gute Bildung kann man Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Solidarität lernen.«

was haben wir in den vergangenen Monaten schon alles erreicht?

»Wir haben die Kampagne bekannt gemacht. Es ist beeindruckend, mit welcher Begeisterung, Dynamik und Kreativität die Aktiven die Kampagne durch die Republik tragen. Durch diesen Einsatz konnten wir unsere Forderungen mit breiter Brust bei den Koali- tionsverhandlungen platzieren. Christine Lieberknecht, Minister-präsidentin von Thüringen, hat unsere Bildungsbroschüre über-reicht bekommen, Sigmar Gabriel hat das Bildungsmanifest unter-schrieben, sogar Gregor Gysi unterstützt die Ziele der Revolution Bildung – wenn das Jahr zu Ende geht, ist unsere Kampagne allen Politikern ein Begriff. Das ist ein großer Erfolg, auf den wir im nächsten Jahr aufbauen können.«

wie geht es 2014 mit der revolution weiter?

»Wir kämpfen weiter für ein funktionierendes, gerechtes und quali- tativ hochwertiges Bildungssystem. Das werden wir – wie immer – im öffentlichen Raum machen, 2014 die Kampagne aber noch sehr viel stärker in die Betriebe bringen. Dazu gibt es schon viele gute Ideen, die die Kolleginnen und Kollegen vor Ort entwickelt haben. Da geht es vor allem darum, die Debatte zuzuspitzen – als mögliches Agitationsfeld sind zum Beispiel die Berufsschulen an-gedacht. Gleichzeitig wird die neue Regierung ihre Arbeit aufneh-men. Da werden wir natürlich in bekannter Manier mit Rat, Tat und mit viel farbiger Wurfkreide zur Seite stehen – die können sich schon mal warm anziehen.«

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IntervIew

»ein ausruFezeichen in richtung politiK« Vier Fragen an Bundesjugendsekretär Eric Leiderer

»Bildung ist die stärkste Waffe zur Veränderung der Welt.« Nelson Mandela