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Praxis-Workshop: Rhythmus, Percussion und Bewegung 45 Rhythmus, Percussion und Bewegung Susanne Strobel Einleitung Susanne Strobel gibt in vielfältiger Weise Anregungen für die Arbeit mit Rhythmus: Rhythmus in Bewegung, Rhythmus-Spiele, Körper - Klänge, Rhythmus mit Percussion-Instrumenten oder ganz alltägli - chen Gegenständen - vermittelt in einer spielerischen Kom- bination von Klang- und Bewegungselementen. Ein Angebot für Multiplikatoren, die - ohne musikalische Vorbildung oder Notenkenntnisse - in ihren Gruppen rhythmisch arbeiten möchten. Deutlich ist, dass das musikalisch-rhythmische Tun den ganzen Menschen fördert und fordert: Konzentration, Ge- dächtnis, Sensibilisierung der Wahrnehmung, Koordination, Flexibilität, Ausdauer - und das alles mit sehr viel Spaß! Nachfolgend finden Sie einige anregende "Bausteine" aus den Workshops >Rhythmus, Per - cussion und Bewegung< sowie aus den Animationen >Rhythmus erleben< und >Move and groove together<. Praxis TN = Teilnehmerin/ Teilnehmer L = Leiterin/ Leiter Rhythmus-Bewegungs-Spiel „Tempo“ Eine anregende Musik wird aufgelegt, die TN gehen im Rhythmus der Musik durch den Raum L lässt ein lautes Geräusch wie Klatschen oder eine Glocke erklingen Die TN wechseln sofort ihr Tempo. Sie entscheiden sich spontan für ein langsameres oder schnelleres Tempo bis hin zum Gehen in Zeitlupe oder extrem schnell. Das Tempo bezieht sich weiterhin auf die Musik, z.B. Half-Time oder Double-Time Blickkontakt ist dabei "verboten", der Blick ist auf den Boden oder in den Raum gerichtet L gibt erneut ein akustisches Zeichen Die TN wechseln wieder spontan ihr Tempo. Sie werden aufgefordert, die anderen TN aus den Augenwinkeln wahrzunehmen und sich im ganzen Raum zu bewegen Dieses Spiel bringt die TN in Bewegung, ohne sie zu überfordern: Sie wechseln ihre Tempi nach Geschmack und Vermögen. Sie sind auf sich und ihre Bewegungen konzentriert.

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Praxis-Workshop: Rhythmus, Percussion und Bewegung

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Rhythmus, Percussion und Bewegung

Susanne Strobel

EinleitungSusanne Strobel gibt in vielfältiger Weise Anregungen fürdie Arbeit mit Rhythmus:Rhythmus in Bewegung, Rhythmus-Spiele, Körper-Klänge,Rhythmus mit Percussion-Instrumenten oder ganz alltägli-chen Gegenständen - vermittelt in einer spielerischen Kom-bination von Klang- und Bewegungselementen.

Ein Angebot für Multiplikatoren, die - ohne musikalischeVorbildung oder Notenkenntnisse - in ihren Gruppenrhythmisch arbeiten möchten.

Deutlich ist, dass das musikalisch-rhythmische Tun denganzen Menschen fördert und fordert: Konzentration, Ge-dächtnis, Sensibilisierung der Wahrnehmung, Koordination,Flexibilität, Ausdauer - und das alles mit sehr viel Spaß!

Nachfolgend finden Sie einige anregende "Bausteine" aus den Workshops >Rhythmus, Per-cussion und Bewegung< sowie aus den Animationen >Rhythmus erleben< und >Move andgroove together<.

Praxis

TN = Teilnehmerin/ Teilnehmer L = Leiterin/ Leiter

Rhythmus-Bewegungs-Spiel „Tempo“Eine anregende Musik wird aufgelegt, die TN gehen im Rhythmus der Musik durch denRaumL lässt ein lautes Geräusch wie Klatschen oder eine Glocke erklingenDie TN wechseln sofort ihr Tempo. Sie entscheiden sich spontan für ein langsameres oderschnelleres Tempo bis hin zum Gehen in Zeitlupe oder extrem schnell. Das Tempo beziehtsich weiterhin auf die Musik, z.B. Half-Time oder Double-Time

Blickkontakt ist dabei "verboten", der Blick ist auf den Boden oder in den Raum gerichtetL gibt erneut ein akustisches ZeichenDie TN wechseln wieder spontan ihr Tempo. Sie werden aufgefordert, die anderen TN ausden Augenwinkeln wahrzunehmen und sich im ganzen Raum zu bewegen

Dieses Spiel bringt die TN in Bewegung, ohne sie zu überfordern: Sie wechseln ihre Tempinach Geschmack und Vermögen.Sie sind auf sich und ihre Bewegungen konzentriert.

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Rhythmus-Bewegungs-Spiel „Richtung“

Eine anregende Musik wird aufgelegt

Die TN entscheiden sich für eine RichtungL fordert die TN auf, sich nicht von ihrer Richtung abbringen zu lassen und nicht auszuwei-chen. Sollten sie auf andere TN oder ein Hindernis treffen, besteht die Verabredung, bis zumnächsten Signal auf der Stelle zu gehen!L lässt ein lautes Geräusch wie Klatschen oder eine Glocke erklingenDie TN gehen in der gewünschten Richtung zur Musik durch den RaumL gibt erneut das akustische SignalDie TN wechseln abrupt ihre GehrichtungBlickkontakt ist dabei "verboten", der Blick wird "stur" geradeaus gerichtet

Dieses Spiel fördert Bewegung, Wahrnehmung, Raumgefühl und zielgerichtetes, selbstbe-wusstes Agieren.

Rhythmus-Bewegungs-Spiel „Nachahmen“

Eine anregende Musik wird aufgelegtL lässt ein lautes Geräusch wie Klatschen oder eine Glocke erklingen und gibt eine BewegungvorDie TN ahmen diese Bewegung nach und bewegen sich mit ihr im Rhythmus der Musikdurch den RaumL gibt das Signalinstrument (z.B. die Glocke ) an einen TN weiterTN 1 lässt das Signal erklingen und gibt eine neue Bewegung vor. TN 1 reicht das Signalin-strument an TN 2 weiterJe nach Größe der Gruppe wird das Spiel fortgesetzt, bis einige oder alle eine Vorgabe ge-macht haben

Dieses Bewegungsspiel fördert die Kreativität der TN, ohne sie zu überfordern: Jeder TN gibteine Bewegung nach seinem Geschmack und Vermögen vor. Das Spiel ist auch zum Kennen-lernen gut geeignet.

Rhyhtmus-Bewegungs-Spiel „Repertoire“

Evtl. Vorbereitung: Spiel 3Eine "Bühne" wird installiert: Symbolisch wird ein Teil des Raumes gekennzeichnet, es wirdein Kastenelement zur Bühne erklärt o.ä.Die TN werden aufgefordert, sich an ihre in Spiel 3 spontan entwickelten Bewegungsabläufezu erinnern. Oder sie werden gebeten, eine Bewegung zu erfinden. In diesem Fall "probt"jeder TN für sich allein eine Bewegung

Die TN agieren nacheinander einzeln auf dieser "Bühne". Sie präsentieren der Gruppe ihretypische BewegungDas "Publikum" macht die jeweilige Bewegung nach, bis sie allen TN ungefähr gelingtErneut agieren die TN einzeln auf der "Bühne" und präsentieren ihre typische Bewegung,diesmal aber im schnellen WechselDas "Publikum" macht im schnellen Wechsel die Bewegungen nachDas "Publikum" applaudiert nach jeder Präsentation

Das Spiel fördert Auffassungsgabe und Koordination. Es kann Hemmungen innerhalb derGruppe abbauen.

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Rhyhtmus-Bewegungs-Spiel „Choreografie“

Grundlage: Ein Repertoire an Bewegungen, vorbereitet durch die Spiele 3 und 4 oder durchandere Bewegungsvorgaben, z.B. durch L, durch bekannte Trainingsbewegungen oder einenbekannten TanzL bittet die TN, sich insgeheim und ohne sich zu bewegen für eine der Bewegungen aus demRepertoire zu entscheidenL legt Musik auf und gibt das akustische Zeichen zur BewegungDie TN agieren sofort mit der ausgewählten Bewegung zur Musik

Die TN nehmen die Bewegungen der anderen TN wahr und finden sich mit denjenigen zu-sammen, die die gleiche Bewegung gewählt habenEs bilden sich Gruppen im RaumL blendet die Musik aus und bittet die TN um eine neue EntscheidungL blendet die Musik ein, die TN agieren sofort in der neu gewählten Bewegung und findensich zu neuen Gruppen

Das Spiel fördert das Gedächtnis, Koordination und Wahrnehmung. Es überfordert die TNnicht, da die Bewegung frei gewählt werden kann. Es bringt die TN in Kontakt.

Das Begrüssungsspiel „Sehr erfreut!“

Die TN stehen im Kreis.Die TN bewegen sich im gleichen Tempo von einem Fuß auf den anderen: rechts - links -rechts - links, alle beginnen mit dem rechten FußSie klatschen auf jeden Schritt: 1, 2, 3, 4Sie schlagen auf die Schritte 1 und 2 mit beiden Händen auf die Oberschenkel, sie klatschenweiterhin auf die Schritte 3 und 4 in die Hände (Body-Percussion)L gibt einen weiteren Klatscher zwischen 3 und 4 vor, der Rhythmus ist nun Bein---Bein---Klatsch-Klatsch-Klatsch---Die TN steigen auf den Rhythmus von L einDer Rhythmus wird nun im vierten Durchlauf variiert: Statt der drei Klatscher greift die rechtedie linke Hand und schüttelt sieDie Bewegung der Hände wird begleitet von den gesprochenen Silben SEHR-ER-FREUT!Die TN bewegen sich nun im Rhythmus langsam durch den Raum. Begegnen sich im viertenDurchlauf zwei TN, so reichen sie sich die Hände und sprechen SEHR-ER-FREUT! an Stelleder drei Klatscher. Begegnen sie niemandem, so ergreifen sie wieder die eigenen Hände undsprechen SEHR-ER-FREUT!

Fingerspiel - Freezespiel

Angelehnt an die indische Zählweise der Percussionisten zählen die TN mit den Fingernvon 1 bis 16. Dabei werden mit dem Daumen die Fingerkuppen berührt und dann abwärts dieGelenke bis zur Fingerwurzel: 1 bis 4 = Zeigefinger, 5 bis 8 = Mittelfinger, 9 bis 12 =Ringfinger, 13 bis 16 = kleiner Finger. Diese komplexe Zählweise fördert die FeinmotorikWeniger komplex zählen die TN anhand ihrer Finger von 1 bis 4. Dabei werden mit demDaumen nur die Fingerkuppen berührt: 1 = Zeigefinger, 2 = Mittelfinger, 3 = Ringfinger, 4 =kleiner FingerDiese vereinfachte indische Zählweise wird nun spielerisch umgesetzt:Die TN sprechen rhythmisch cha ka eins - cha ka zwei - cha ka drei - cha ka vier und berüh-ren bei jeder Zahl die entsprechenden FingerkuppeDie Silbenfolge wird als Einsatz zu Spielbeginn definiert

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Im Anschluss sprechen die TN weiter: cha ka bum - cha ka bum - usw.L gibt eine diesem Sprechrhythmus entsprechende Bewegung vor, z.B. je ein Schritt auf"bum" oder je ein Schritt auf jede der Silben "cha ka bum"Die TN bewegen sich der Vorgabe und dem Rhythmus entsprechend durch den RaumL stimmt laut die Folge cha ka eins - cha ka zwei - cha ka drei - cha ka vier passend zur Be-wegung an, die TN setzen möglichst rasch laut mit einAuf cha ka vier stoppen alle ihre Bewegung im sog. Freeze, das heißt, sie "frieren" in der Be-wegung "ein"Ohne das Freeze aufzugeben berät sich die Gruppe darüber, wie im nächsten Durchgang derSprechrhythmus begleitet werden soll: Mit welchen Schritten, mit welchen zusätzlichen Klän-gen wie Klatschen, Schnipsen o.a.L gibt wieder laut die Folge cha ka eins - cha ka zwei - cha ka drei - cha ka vier vor, die TNsprechen mit und setzen sich nach cha ka vier auf cha ka bum in der gewählten Art in Bewe-gung

L und TN stimmen wieder laut die Folge cha ka eins - cha ka zwei - cha ka drei - cha ka vieran, verharren im Freeze und erfinden einen neuen BewegungsablaufIm Laufe des Spiels kann die Komplexität der motorischen und sprachlichen Koordinationweiter gesteigert werden

Klänge in Bewegung umsetzen

Ein oder zwei TN bekommen ein Instrument, hier eine afrikanische Trommel mit Fellbespan-nungSie sind die "Dirigenten" der GruppeTN 1 und TN 2 geben im Wechsel Klänge vor, die die Gruppe spontan in Bewegungen "über-setzt"Es kann vorab festgelegt werden, mit welchen Körperteilen die Musik "übersetzt" werdensoll, z.B. mit den Füßen, mit den Händen, mit dem Rumpf etc.

Einige Beispiele:Über das Fell streicheln - mit den Füßen schleichenÜber das Fell streichen - mit den Füßen schlurfen

Mit den Fingern aufs Fell dribbeln - mit den Füßen trippelnLaut mit der Hand die Mitte schlagen - mit den Füßen stampfenSchnelle Tonfolge am Rand schlagen - schnell laufen

Klangmeditation

Unterlagen, dünne Matten oder Decken werden sternförmig ausgelegt, pro TN eine UnterlageDie TN legen sich mit den Füßen zur Mitte auf die UnterlageL legt in der so entstandenen Mitte verschiedene Klangkörper auf einer Decke aus: Instrumen-te, Alltagmaterialien, Gegenstände der Raumausstattung etc.L bittet die TN, wenn es ihnen möglich ist, die Augen zu schließen und bis zum Ende derKlangreise geschlossen zu haltenL leitet die Klangmeditation mit einer Entspannungsphase einL beginnt nun die Klangmeditation mit einem Klang, der nicht in der Mitte zur Verfügungsteht. Dieser Klang bildet auch den Abschluss der Klangreise, so dass alle TN wahrnehmenkönnen, wann die Reise zu Ende istL gibt die aktive Rolle weiter, indem der Nachbar TN 1 vorsichtig am Knie berührt wirdTN 1 öffnet die Augen, L legt sich hin und schließt die Augen. TN 1 wählt einen Klangkörperaus der Mitte und bringt ihn zum Klingen

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TN 1 gibt die aktive Rolle weiter, indem der Nachbar TN 2 vorsichtig am Knie berührt wirdTN 2 öffnet die Augen, TN 1 legt sich hin und schließt die Augen. TN 2 wählt einen Klang-körper und bringt ihn zum Klingen

Diese Reise wird fortgesetzt, bis sie wieder bei L ankommt.L beendet die Klangreise mit dem ersten KlangWichtige Ansagen: Die Klänge wahrnehmen und der Phantasie freien Lauf lassen. Tabu sindplötzliche laute Töne, da die Ohren durch diese Klangmeditation außerordentlich sensibilisiertsind und die Menschen in der Entspannung Geräusche sehr viel lauter wahrnehmenDie Klänge können je nach Verabredung in der Mitte erklingen oder auch im Raum bewegtwerden. In diesem Fall geht TN mit dem Klangkörper innen im Kreis oder um die Liegendenherum und lässt den Klang an verschiedenen Stellen des Raums erklingen. Es kommt zu einerinteressanten und intensiven Raum-Klang-Wahrnehmung

Hören und Vertrauen

Die TN finden sich zu Paaren zusammenJedes Paar sucht sich einen Klangkörper aus. L kann aber die Auswahl der Klangkörper inKenntnis der Stärken und Schwächen der TN auch vorgeben

Die Paare entscheiden sich, wer zuerst die Führungsrolle ausfüllen sollDer führende TN 1 nimmt das Instrument, der folgende TN 2 schließt nach Möglichkeit dieAugen oder heftet den Blick auf den BodenTN 1 lässt das Instrument kontinuierlich erklingen, TN 2 folgt dem Klang durch den RaumTN 1 achtet dabei peinlich darauf, dass TN 2 sicher durch den Raum geführt wird, nicht stol-pert, nicht anstößt und nicht mit anderen TN zusammentrifft. Dazu geht TN 1 vorzugsweiselangsam rückwärts und ist dabei TN 2 zugewandtTN 2 versucht, sich ganz auf den Klang zu konzentrieren und sich auf TN 1 "blind" zu verlas-senTN 1 und TN 2 tauschen die RollenTN 1 und TN 2 tauschen sich über ihre Erfahrungen und Empfindungen aus

Variiert werden können die Hörwahrnehmung und der Schwierigkeitsgrad:TN 1 lässt das Instrument nicht kontinuierlich, sondern nur sporadisch erklingenTN 1 lässt das Instrument sporadisch erklingen und wechselt dabei den StandortAlle TN-Paare bewegen sich auf relativ engem Raum, die Klänge überlagern sichTN 2 legt die Hände über die Ohren

"Afro-Band"

Alle TN sprechen rhythmisch den Namen eines westafri-kanischen Landes: Bour---ki-na-Fa---so---

Alle TN erhalten einen Stock und einen Stick

Der Stock wird auf Bour und Fa im Beat auf den Bodenoder z.B. auf einer Bank aufgeschlagen. Je nach Vermögenkönnen die TN dazu im Beat stampfenMit dem Stick werden durch Anschlagen an den Stockzusätzliche Klänge erzeugt. Der Stick spielt auf ki-na- undso- - -Es ergibt sich ein durchlaufendes Muster: Stock---Stick-Stick-Stock---Stick--- zu Bour---ki-na-Fa---so---Alle TN spielen den gleichen Rhythmus im gleichen Tempo

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Das Muster kann auf verschiedene Klangkörper übertragen werdenAls Klangmaterial kann alles dienen: Die Hallen- oder Raumausstattung, Alltagsgegenstände,Percussion-Instrumente, Body-Percussion, Vocal-PercussionNeben der Klangvielfalt kann das Muster auch durch weitere Muster ergänzt werden: Kom-plexitätEs kann in der Geschwindigkeit variiert werden: TempoEs kann in der Lautstärke variiert werden: Dynamik

Methodische Vorgehensweise

von der rhythmischen Bewegung zum Rhythmus-Machenvon der festgelegten zur freien Bewegungvom Rhythmus als Körperklang zum Rhythmus am Instrumentvom spielerischen Umgang mit Tönen zur Sensibilisierung der Hörwahrnehmungvom abstrakten zum bildhaften Klangvom Kennenlernen einzelner Elemente rhythmischer Arbeit zur Entwicklung einer themati-schen Verknüpfung

Tipps zur Weitervermittlung

Rhythmen bestimmen unser Leben: im Herzschlag, im Atem, im Wachen und Schlafen, inEbbe und Flut, im Wechsel der Jahreszeiten. Sie sind natürlicher Bestandteil unseres Körpers,unseres Lebens und der Natur.Rhythmen können ohne musikalische Vorbildung entwickelt werden. Jeder und jede kanndas!Die Kulturen der Welt bieten viele Vorbilder: Rhythmen begleiten Situationen des täglichenLebens, Klatschen und Sprechen lassen sich kombinieren mit einfachen Schrittfolgen, diesekönnen musikalisch begleitet werden.

Schon einfachste Hilfsmittel bereichern die Arbeit:

Stäbe und Stöckeverschiedene Oberflächen, auf denen sich unterschiedliche Klänge erzeugen lassen: Matten,Holzbänke, Bälle u.a.Materialien aus dem Alltag: Besteck, Tüten, Besen u.a.

Lassen Sie kleine Elemente in die normale Arbeit einfließen und führen Sie die Teilneh-mer/innen so an Rhythmus heran:Mit Musik, die die Teilnehmer/innen kennen und anregend findenZur Musik schnell und langsam gehen, die Schwerpunkte, den sog. Beat, finden und in Bewe-gung umsetzenBekannte Lieder rhythmisieren und szenisch umsetzenAfrikanische Musik mit oder ohne Gesang hören, zur Musik klatschenZur Musik frei tanzenZur Musik Bewegungen erfinden und nachahmen, auf diese Weise eine eigene kleine Cho-reografie entwickeln

Verwendete MusikMusik ohne Gesang: Guem & Zaka, best ofMusik mit Gesang: verschiedene Interpreten aus Westafrika (Senegal, Gambia, Mali etc.) injeder gut sortierten World-Music-Abteilung