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Richtig Lernen 30 Tipps

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30 Tipps zum richtigen Lernen

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30 Tipps zum richtigen Lernen

Tipp 1: Vom Ursprung des Lernens

Wer auf der Suche nach der besten Lernmethode ist oderwissen möchte, wie ein Lernprozess abläuft, welcheFaktoren sich positiv und welche sich negativ auf denErwerb neuen Wissens auswirken, der muss sich einigeErkenntnisse und Zusammenhänge aus derLernpsychologie klar machen.

Richtig ist sicher, dass es verschiedene Arten des Lernensgibt, die je nach Situation zur Anwendung kommen. Alselementarste Lernform gilt die klassische Konditionierungdie von dem russischen Physiologen Iwan Pawlowentdeckt und beschrieben wurde. Wenn die Hunde, mitdenen er Versuche machte, Nahrung sahen, kam es zueiner Speichelabsonderung, das heißt die Nahrung (unbedingter Reiz) führte zurSpeichelabsonderung (unbedingte Reaktion). Dann zeigte Pawlow dem Hund dasFleisch und läutete gleichzeitig als zusätzliche Bedingung die Glocke. Dieses Verfahrenwiederholte er mehrfach und es folgte als unbedingte Reaktion dieSpeichelabsonderung. Als in einem nächsten Schritt unter Weglassung des Fleisches nurnoch die Glocke geläutet wurde, reagierte der Hund auch alleine auf den Glockenton miteiner Speichelabsonderung. Ein konditionierter Reflex hatte sich gebildet. Pawlownannte das Glockenläuten, das ohne Fleisch zur Speichelabsonderung geführt hatte, denbedingten Reiz und die ungewöhnliche Reaktion auf den Glockenton bedingte Reaktion.Diese bedingten Reaktionen sind eine Säule des Lernens.

Die Verknüpfung von Reizen und Reaktionen, zwischen denen kein ursprünglicherZusammenhang besteht, nennt man Lernen im weitesten Sinne. Diese Lernform spieltvor allem bei Neugeborenen eine wichtige Rolle im Hinblick auf Anpassungsfähigkeitund Orientierung in der Reizwelt. Es lassen sich aber auch Rückschlüsse für denlernenden Schüler ziehen. Für einen Schüler kann dies heißen, dass vor allemgefühlsmäßige Reaktionen auf Konditionierung zurückgehen. Weil Petra zum Beispielin Mathe nur schlechte Noten bekam, führte die Enttäuschung über den Misserfolg zurAblehnung des gesamten Wissensgebietes.

Praktischer Gebrauch vom Phänomen der Konditionierung lässt sich vor allem bei derWahl des Arbeitsplatzes machen. Wer zum Arbeiten immer am gleichen Ort nur einenbestimmten Tisch und Stuhl benutzt, dem wird an diesem Ort mit der Zeit dieKonzentration leichter fallen.

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Tipp 2: Guter Start ins neue Schulhalbjahr

Ein Schulhalbjahr geht zu Ende und das neue Halbjahr bietet die Chance für einenneuen Anfang. Um für den Start gut gerüstet zu sein, können gleich zu Beginn derSchulzeit einige Lerntipps zum Thema Lernumgebung, Lernplanung und Lerntechnikenhelfen, den Lernalltag sinnvoll zu gestalten. Viele Leistungsprobleme sind oft aufmangelnde Arbeitsvorbereitung bzw. Arbeitsplatzgestaltung und fehlendeArbeitstechniken zurückzuführen.

Wie oft hat Petra hilflos vor dem Hausaufgabenberg gesessen, wusste nicht, womit sieanfangen und wie sie heikle Aufgaben lösen sollte. Da hilft nur eines: Lernen musssinnvoll geplant werden - ein ebenso einfacher wie immer wieder vergessenerGrundsatz.

Wer den Lernstoff ständig vor sichherschiebt und zu einem Lernberganwachsen lässt, wird nur mit Mühe undStress den Anforderungen gerecht werdenkönnen. Die Erfahrung zeigt: Lernstoff istbesser zu bewältigen, wenn das �Timing�stimmt und dies gilt ganz besonders fürdas Lernen vor Klassenarbeiten.

In einem ersten Schritt sollten deshalbmit einem individuellenPlanungsinstrument (Zeitplaner,Studienkreis-Hausaufgabenplaner,Oktavheft usw.) neben den Hausaufgaben alle laufenden Termine wie Klassenarbeitenund Referate zeitlich vermerkt werden. Mit dem systematischen Einteilen inLernportionen, Tages- und Wochenplanung, ist es möglich, sich frühzeitig auf wichtigeTermine einzustellen.

Ein erster guter Vorsatz für das neue Schulhalbjahr könnte also lauten: In die Zukunft zuplanen, damit man rechtzeitig und systematisch mit den nötigen Vorbereitungenbeginnen kann.

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Tipp 3: Den Lerntyp herausfinden

Die Erfahrung zeigt uns, dass es verschiedene Artendes Lernens gibt. Zum Lernen brauchen wir unsereSinnesorgane, dazu gehören neben Augen und Ohrenauch Geruchs-, Geschmacks- und Muskelsinn. Überdie Sinnesorgane, die bei jedem von unsunterschiedlich ausgeprägt sind, gelangt der Lernstoffin unser Gedächtnis. Das bedeutet auch, dass esunterschiedliche Lerntypen gibt.

Manche können sich den Lernstoff sehr gut merken,wenn sie ihn lesen, andere, wenn sie dem Lehrerzuhören, und wieder andere lernen am besten, wenn sieschreiben oder sich mit den Klassenkameraden überden Lerninhalt austauschen.

Man spricht deshalb häufig von verbalen, auditiven,visuellen und kommunikativen Lerntypen. Wichtig istes, möglichst frühzeitig herauszufinden, welcherGrundlerntyp man ist, das heißt zu wissen, über welchen der Eingangskanäle eineInformation im Gedächtnis am besten verankert wird und wie ein zunächstunverstandener Lernstoff am besten verarbeitet werden kann.

Hilfreich ist es weiter, sich den Lernstoff über möglichst viele Eingangskanäleeinzuprägen und zu verarbeiten. Denn je mehr Wahrnehmungsfelder im Gehirn beteiligtsind, desto mehr Assoziationsmöglichkeiten (gedankliche Verknüpfungen) werden fürdas tiefere Verständnis gefunden. Damit wiederum können Aufmerksamkeit undLernmotivation gesteigert und mehr Erfolg beim Lernen erzielt werden. Nichtvergessen: Durch die konsequente Ansprache möglichst vieler Eingangskanäle lässt sich

Ø die Lernwahrscheinlichkeit, also Verstehen und Eintritt ins Langzeitgedächtnis,beträchtlich verbessern und

Ø die Verarbeitungstiefe, also die Schnelligkeit und Abrufbarkeit, erhöhen.

Diese Erkenntnis ist doch einen Versuch wert. Also am besten gleich ausprobieren.

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Tipp 4: Lerntyp Hören

Jeder Schüler wird, je nach seinenbisherigen Erfahrungen, mehr oder wenigerÜbung mit den unterschiedlichenLernwegen haben. Richtig ist: Je mehrLernkanäle (Hören, Sehen, aktives Handeln)benutzt werden, desto begreifbarer wird derLerngegenstand und desto leichter lerntman. Jeder sollte sich deshalb bemühen,Gehörtes auch in Wirklichkeit anzuschauenund sich Gehörtes und Gesehenes durchaktives Bearbeiten einzuprägen.

So hört Alexander im Geschichtsunterrichtgut zu und kann sich das Wesentlichemerken, ohne für die Geschichtsarbeit vielpauken zu müssen. Wer zu dem Lerntypgehört, der sich über konzentriertes Zuhörenfast alles merken kann, sollte diesenLernkanal auch optimal nutzen. Texte, dieals Hausaufgabe gelesen werden sollen, ambesten immer laut vorlesen. Vokabelnbeispielsweise auf Kassettenrecordersprechen und immer wieder abhören. Auchdurch das Hören von Schul- undKulturfunksendungen kann Neues,Interessantes und Brauchbares gelerntwerden.

Je mehr ein Schüler darüber herausfindet, wie er am besten Latein, Biologie oderMathematik lernt, desto mehr wird er einschätzen können, ob er etwa im Unterricht sichbesser Notizen macht oder sich nachher mit einem Freund über den Stoff unterhält, ober laut liest oder mit dem Finger die Zeile entlang fährt.

Also nicht vergessen: An allen Lernvorgängen die individuell beliebtesten sowiegrundsätzlich möglichst viele Sinnesorgane und Eingangskanäle beteiligen.

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Tipp 5: Lesen als effektiver Lernweg

Ein wichtiger Lernweg ist das Lesen. Petra liest die Vokabeln in Englisch ein paarmaldurch und schon sitzen sie für den nächsten Test. Auch nach dem Lesen eines Textes inDeutsch kann sie nach Tagen noch ziemlich genau sagen, was seine wichtigstenAussagen waren. Für die Hausaufgaben, bei denen es ums Lesen geht, bedeutet das,ohne viel Mühe sind sie ruckzuck erledigt, denn das Lesenmacht ihr Spaß und am nächsten Tag hat sie so gut wienichts vergessen. Petra gehört mit großerWahrscheinlichkeit zum Lerntyp Lesen.

Wer am wirkungsvollsten durch Lesen lernt, sollte sichauch darauf einstellen. Zunächst ist es sinnvoll, den in derSchule besprochenen Stoff zu Hause noch einmal durchLesen zu vertiefen. Es bietet sich an, entweder die eigenenMitschriften nachzulesen oder den aktuellen Schulstoffdurch Lesen von Fachbüchern oder Artikeln ausentsprechenden Zeitschriften zu ergänzen. Grundsätzlichgilt, dass diesem Lerntyp jede Art des Lesens weiterhilft.

Dazu ein Beispiel: Das Ohmsche Gesetz der Elektrizitätslehre kann man durchErklärung des Physiklehrers, also durch Hören erlernen. Man kann aber auch denLernstoff zu Hause nachlesen (Lernweg Lesen) und sich zudem die Regeln an einemSchaltschema veranschaulichen (Lernweg Sehen). Schließlich kann man mit einerTaschenlampenbatterie mit einigen Widerständen und einem Messinstrument selbst inVersuchen die Regeln überprüfen (Lernweg Handeln). Je mehr Lernwege über denindividuell favorisierten hinaus genutzt werden, desto effektiver ist der Lernerfolg.

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Tipp 6: Effektiv lernen

Für das Lernen ist es sehr wichtig, möglichst viele Sinnesorgane zu beteiligen. NurLesen, nur Hören oder nur Schreiben kann weniger effektiv sein.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die besten Lernergebnisse in der kürzesten Zeitdann erreicht werden, wenn Lesen, Schreiben und Hören koordiniert werden. Alsbesonders wirkungsvolle Arbeitstechnik gilt deshalb der Einsatz einer Lernkartei (sieheSeite 53), die für das Lernen und Wiederholen von Vokabeln besonders geeignet ist. Siekann allerdings auch für andere Daten und Fakten, etwa aus Geschichte, Biologie undErdkunde, eingesetzt werden.

Christian hat dies erkannt und wendet deshalb diese Lerntechnik für dasWiederholungslernen, besonders für Vokabeln in Sprachen, erfolgreich an. WesentlicheVorteile bestehen darin, dass es mit der Methode

Ø keine unnütze Wiederholung von bereits �sicheren� Vokabeln gibt,

Ø Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören beim Lernvorgang beteiligt sind,

Ø sich eine ständige automatische Veränderung der Reihenfolge der Vokabeln ergibtund

Ø gerade für die Vorbereitung auf Klassenarbeiten eine große Hilfe darin besteht, dieWiederholung gezielt dosieren zu können, beginnend mit den �unsichersten�Wörtern.

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Tipp 7: Motivation durch Erfolg

Nichts ist motivierender als Erfolgserlebnisse, wobeiallerdings nicht vergessen werden darf, dass Erfolgserlebnissekeine Geschenke sind. Man muss schon etwas dafür tun unddies bedeutet oft beharrliches Lernen und Konzentration aufden Unterrichtsstoff. Um Lernen effektiver zu gestalten unddie Motivation zu erhalten, sollte der Lernstoff zunächst in�verdauliche Portionen� aufgeteilt werden. Lernplanung, alsodie Unterteilung von Lernzielen in detaillierte Feinziele, ist füreffektives Lernen genauso wichtig wie der Bauplan einesHauses.

Für Lernplanung und Motivation deshalb nicht vergessen: Zunächst großeAnforderungen in Teilaufgaben, die bewältigt werden können, unterteilen. Dazu müssenkonkrete Lernziele formuliert werden, mit deren Erreichen immer wieder der eigeneLernerfolg vor Augen geführt werden muss. (Frei nach Thomas Mann: �Leistung nichtnur als Ergebnis, auch als Erlebnis!�)

Ein Beispiel für das deutliche Erleben des eigenen Lernerfolges ist die Lernkartei (sieheLerntipp 21). Jeder einzelne Lernschritt kann mit einem Erfolgserlebnis verbundenwerden - dann, wenn eine Karteikarte ins nächste Kästchen wandert und der Stapel des�Gekonnten� sichtbar anwächst.

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Tipp 8: Leichter ohne Frust

Wem ist es nicht schon ähnlich ergangen? Verena hat wieder einmal Streit mit ihrerbesten Freundin, das Fahrrad ist kaputt und noch immer hat sie keine Idee für OmasGeburtstagsgeschenk. Wie soll sie sich da schon richtig aufs Lernen konzentrieren?

Tatsache ist: Alles was uns gleichzeitig mit dem Lernen gefühlsmäßig in Anspruchnimmt, wirkt sich störend aus und erzeugt �emotionale Lernhemmungen�. Frustration,Sorgen und Streit sind denkbar ungünstige Begleiter beim Lernen oder Erledigen vonHausaufgaben. Die Gedanken schweifen immer wieder von den Aufgaben ab, dieKonzentration schwindet und der Stoff will einfach nicht in den Kopf hinein. Die Folge:Die Motivation geht verloren.

Und Motivation ist die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Lernen. Ohne sie fehlenAntrieb, Bewegung und Fortschritt. Ist man aber entsprechend motiviert, kommt fastautomatisch auch eine Erfolgsspirale in Gang: Motivation erzeugt Erfolgserlebnisse,diese erhöhen wiederum die Motivation, was dann zu weiterem Erfolg führt. Deshalbsollten vor dem Lernen möglichst alle störenden Einflüsse beseitigt werden.

Verena hat dies erkannt und bittet ihren Bruder Thomas, nachdem Mittagessen mit ihr gemeinsam das Fahrrad zureparieren. Anschließend trifft sie sich mit ihrer FreundinAndrea zu einer klärenden Aussprache, so dass amNachmittag der Kopf frei ist für die Bewältigung desHausaufgabenberges.

Verena hat sich vorgenommen, beim Lernen alle Energieausschließlich darauf zu richten und alles Ablenkendeabzuschalten.

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Tipp 9: Erfolgreich lernen am optimalenArbeitsplatz

Lernen ist ein steuerbarer Vorgang. Eine Sache wird in diesem Zusammenhang vielfachunterschätzt: das Drumherum des Arbeitsplatzes. Wenn hier einige wenige Grundsätzebeachtet werden, die die Konzentration fördern, geht auch das Lernen leichter von derHand. Ziel sollte sein, den Arbeitsplatz aus einer guten Mischung von möglichst wenigAblenkung und möglichst viel Anregung individuell zu gestalten.

Immer wieder wird die Frage gestellt, ob während der Arbeit Musik hören erlaubtwerden kann. Auch wenn es individuelle Unterschiede gibt, lässt sich allgemein sagen,dass bei konzentrierten Denkarbeiten Musik nur ablenkt.

Wichtig ist weiter, dass die Lichtverhältnisse stimmen: DasTageslicht sollte ausreichend von der linken Seite - beiLinkshändern von der rechten Seite - den Schreibtischbeleuchten. Die Arbeitsfläche sollte darüber hinaus einMindestmaß an Ordnung aufweisen. Erledigte Karteikärtchen,Schmierzettel und sonstige Papierabfälle gehören in denPapierkorb. Arbeitsmittel, die nur selten gebraucht werden,sind im Regal oder in der Schreibtischschublade besseraufgehoben. Unnötige, im Moment nicht gebrauchteArbeitsmittel, Hefte, Bücher und Zettel auf dem Schreibtischsorgen für Unübersichtlichkeit und bedeuten beim ständigenHin- und Herräumen Arbeitszeitverlust.

Deshalb nicht vergessen: Lernen bekommt man besser in den Griff, wenn auch dieäußeren Bedingungen stimmen. Jeder muss für sich die Bedingungen optimalzusammenstellen.

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Tipp 10: Aufmerksamkeit und Konzentration

Eine wichtige Voraussetzung für das Lernen ist die Konzentration, denn das Ergebnisder Lernanstrengungen hängt entscheidend von der Fähigkeit ab, sich voll und ganz aufden Lernstoff einzustellen, ohne sich dabei durch äußere Einflüsse (Geräusche, Musik)oder durch Tagträume ablenken zu lassen.

Die volle Konzentration ist allerdings nur für eine begrenzte Zeit aufrecht zu erhalten.Nach ca. 20 bis 30 Minuten fällt die Konzentrationsleistung ab, um dann nach einigerZeit wieder auf das vorherige Niveau zurückzukehren. Das fällt aber besonders schwer,wenn Schokolade auf dem Schreibtisch herumliegt, wenn man seinen Freund nochnicht, wie versprochen, angerufen hat oder andere Zerstreuungen locken. Um dieLernausdauer und die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern, sollte Folgendes beachtetwerden:

Ø für ausreichenden Schlaf sorgen

Ø sinnvolle Freizeitgestaltung (z.B. durch Sport, Musik, Spiele)

Ø beim Lernen regelmäßig Pausen einlegen und bewusst entspannen(z.B. Atemübungen am offenen Fenster, Gymnastikübungen)

Ø bei der Erledigung der Hausaufgaben darauf achten, dass dieaufeinanderfolgenden Stoffgebiete sich inhaltlich deutlich unterscheiden

Ø förderliche Arbeitsplatzgestaltung beachten (alles beiseite legen, was ablenkt, aufentspannte Sitzhaltung achten, geordnete Arbeitsmaterialien)

Ø konzentrationsfördernde Arbeitstechniken anwenden (z.B. �aktives Lesen� durchMarkierung von Textstellen, Merk- und Arbeitszeichen)

Ø auf richtige Ernährung achten (Nahrungsgewohnheiten üben Einfluss auf unseregeistigen und körperlichen Fähigkeiten aus).

Letztlich gilt es, Zusammenhänge zwischen Konzentration,effektivem Lernen, Erfolgserlebnissen und Freude am Erfolgzu entdecken und als Grundlage zur Selbstmotivierunganzuwenden.

Also: Konzentriertes Arbeiten ist Trainingssache und mussgeübt werden.

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Tipp 11: Nicht planlos drauflos lernen

Es ist alles nur eine Frage der Zeit. Allzu oft werdenzu viele Dinge auf einmal begonnen, mal hier einHeft aufgeschlagen oder mal dort kurz reingelesen.Unerledigte Zettel stapeln sich auf dem Schreibtischund das Geburtstagsgeschenk für die Freundin mussauch noch besorgt werden.

Anna hat sich wieder einmal zuviel vorgenommen, sodass sie wichtige Erledigungen auf morgenverschieben muss. Wer kennt das nicht, das Gefühlwahnsinnig viel gemacht, aber am Ende nichtswirklich getan zu haben.

Hier hilft nur eines: Sich nicht blindlings in die Arbeit zu stürzen, sondern zunächst mitsorgfältiger Planung zu beginnen. Das heißt zuerst die anstehenden Aufgaben in einesinnvolle Reihenfolge zu bringen und darüber hinaus auch genügend Zeitreserveneinzuplanen. Anna muss lernen, ihre Kräfte richtig einzuschätzen und sich dabei nichtzu übernehmen. Deshalb ist es sinnvoll, jede Aufgabe in der Planung mit deutlich mehrZeit zu veranschlagen als man wahrscheinlich tatsächlich brauchen wird. Man wirddann zufrieden feststellen, wie erfolgreich Lernen ohne Hektik sein kann und wie vielZeit für andere Aufgaben, Erledigungen und Hobbys bleibt.

Anna hat das Grundprinzip, das hinter diesen Überlegungen steht, erkannt: Nur wer Zeitund Kräfte richtig einzuschätzen weiß wird die zu erledigenden Aufgaben mit der zurVerfügung stehenden Zeit und Arbeitskraft sorgfältig aufeinander abstimmen undbestmögliche Ergebnisse erzielen können.

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Tipp 12: Lernen heißt planen

Angesichts der teilweise enormen Wissensmengen, die denSchülerinnen und Schülern vermittelt werden, stellt sich immerhäufiger die Frage: Wie kann ich den Grundstein für eineeffiziente Verwertung dieses Wissens legen? Richtig ist, jederkann, wenn er seine mentalen Möglichkeiten optimal nutzt,bessere Voraussetzungen für alle geistigen Leistungen wieGedächtnis, Lernfähigkeit, Konzentration und Kreativitätschaffen. Unser Gehirn funktioniert wie ein Muskel, je mehr ergenutzt wird, umso leistungsfähiger ist er. Eigeninitiative desEinzelnen ist gefragt, wenn es darum geht, das Lernen zulernen.

Die wichtigsten Punkte, die bei der Planung einer Lerneinheit berücksichtigt werdensollten:

Ø Aufwärmphase: mit leichtem Lernstoff beginnen, dann schwierigen einplanen,

Ø Abwechslung: unterschiedliche Inhalte und Tätigkeiten abwechseln lassen,Aufnahmekanäle nutzen und variieren,

Ø verteiltes Lernen: Wiederholungen zeitlich verteilen,

Ø Lernportionen: den gesamten Umfang in Portionen aufteilen,

Ø Ähnlichkeitshemmungen vermeiden: ähnliche Lernstoffe zeitlich getrennt lernen,

Ø Pausen: kleine und große Pausen stets einplanen und einhalten,

Ø Erfolg: das Lernen mit einem positiven Ergebnis beenden,

Ø Selbstverstärkung: Zufriedenheit über das Geleistete als Eigenverstärkung miteinplanen,

Ø Lernkartei anlegen: je nach Lernstoff eine spezielle Kartei anlegen.

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Tipp 13: Hausaufgaben planen

Hausaufgaben gehören zum Schulalltag, dennoch geben sieallzu oft Anlass zu Ärger und Auseinandersetzungen amNachmittag. Viele Schüler beklagen sich über Druck, deraufgrund der Hausaufgaben auf ihnen lastet. Das muss abernicht sein, wenn strukturiert und damit effektiv gearbeitetwird.

Es gibt verschiedene Methoden um die Hausaufgabenoptimal einzuteilen, so z.B. mit Hilfe einer Pinnwand, diesich besonders für jüngere Schüler eignet, oder mit Hilfeeines Oktavheftes für diejenigen, die einen geringenMaterialaufwand betreiben und ihr Zeitplanungsinstrumentnach eigenen Vorstellungen gestalten wollen.

Tanja hat sich den Hausaufgabenplaner vom Studienkreis geholt. Mit seiner Hilfe kannsie z.B. festlegen, mit welchen Aufgaben sie beginnt und in welcher Reihenfolge siediese erledigen will. Auf den ersten beiden Seiten des Hausaufgabenplaners befindensich Stundenpläne. Die folgenden Seiten bestehen aus einer Wochen- und Tagesplanung.Jede Doppelseite ist für eine Woche gedacht. In die Wochenplanung werden dieUnterrichtsfächer eingetragen, in die breite Spalte daneben die Hausaufgaben und zwarimmer in die Spalte des Tages, für den sie aufgegeben wurden. So behält Tanja denÜberblick und weiß, welche Aufgaben bis zu welchem Tag zu erledigen sind.

Erst kurz bevor sie mit den Hausaufgaben beginnt, legt sie die Tagesplanung fest undfüllt die entsprechende Rubrik aus. Dabei sollte auf drei wichtige Punkte geachtetwerden: 1. in Portionen einteilen, 2. mit leichten Aufgaben beginnen und 3.Abwechslung schaffen. Langfristige Termine und Referate werden unter �NichtVergessen� eingetragen. Für die Klassenarbeiten gibt es eine weitere Tabelle, so dasseine Vorbereitung darauf nicht aus den Augen verloren werden kann.

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Tipp 14: Aufwärmen und Abwechseln

Es ist nicht ungewöhnlich, wenn Schülern der Lernstart schwer fällt. Schauen wir unszum Beispiel einen Sportler an: Nicht im Traum käme er auf die Idee, sofort und ohneAufwärmtraining Hochleistung bringen zu wollen. Ähnlich verhält es sich mit demLernstart. Der Schüler braucht eine bestimmte Zeit, bis sich das Gehirn auf das Lerneneingestellt hat. Aus diesem Grunde sollte eher mit leichteren und schnell zuerledigenden Aufgaben der Anfang gemacht werden.

Weil Michael der Englischunterricht in derSchule am meisten Spaß macht und er diederzeitige Lektüre besonders spannend findet,beginnt er die Hausaufgaben mit derBeantwortung der Fragen zum bereitsgelesenen Text. Damit wird der Lernstart fürihn erleichtert, denn die ersten Aufgaben sindproblemlos und damit schnell erledigt. DieKonzentrationsfähigkeit und -bereitschaft kannauf diese Weise gesteigert werden, das Gehirnhat die Aufwärmphase abgeschlossen und istnun bereit, auch schwierigere Aufgaben zubewältigen.

Jetzt spielt auch die Reihenfolge der weiter zubearbeitenden Fächer eine Rolle, denn dieAufmerksamkeit bleibt erhalten, weil ähnlicheFächer nicht nebeneinander liegen. Wenn z.B.zuerst englische und hinterher französischeVokabeln gelernt werden, kann das zur Folgehaben, dass das Informationsmaterialdurcheinander gerät. Beim Abrufen undErinnern wird dann einiges verwechselt.

Beim Lernen können sich nämlich Informationen, die kurz hintereinander ins Gehirnaufgenommen werden, nicht nur gegenseitig verstärken, sondern auch, wenn sie sehrähnlich sind, gegenseitig auslöschen. Für Michaels Hausaufgaben heißt die persönlicheReihenfolge: Englisch - Mathematik - Französisch - Bio. Damit kann er verhindern,dass durch ähnliche Stoffgebiete, die hintereinander gelernt werden,Gedächtnishemmungen auftreten.

Mit dem richtigen Lernstart wird vieles einfacher von der Hand gehen, deshalb immerdaran denken: Auch das Gehirn braucht eine Aufwärmphase und die Konzentration wirderhalten, wenn man Abwechslung in die Aufgabenfolge bringt.

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Tipp 15: Die Konzentration auf den Punktbringen

Konzentrationsschwäche, rapides Vergessen von gerade Gelerntem oder Blackout - werkennt das nicht? Richtig ist: Ohne Konzentration ist bewusstes und erfolgreiches Lernenunmöglich. Konzentrationsschwäche können wir gezielt entgegenwirken.

Andreas weiß, um lernen zu können, musser seine Aufmerksamkeit auf seinLernthema konzentrieren und dabeizugleich andere Gedanken(Bewusstseinsinhalte) absichtlich hemmen(abschalten). Anders gesagt: Das Ergebnisseiner Lernanstrengung hängtentscheidend von der Fähigkeit ab, sichmindestens für eine kurze Zeit ganz ineine Sache zu vertiefen, sich zukonzentrieren. Wenn er dieAufmerksamkeit teilt, indem er zumBeispiel nebenbei die aktuellenFußballergebnisse im Fernsehen verfolgt,verdoppelt sich damit gleichzeitig derAufwand für das Lernen. Daraus könnensich zwei Konsequenzen ergeben: 1. dieEffektivität des Lernens sinkt, 2.ineffektives Lernen hat zur Folge, dassErfolgserlebnisse als Mittel derSelbstmotivation seltener werden oderausbleiben. Wer also konzentriert arbeitetund damit effektiv, wird Erfolgserlebnisseund Freude am Lernen haben.

Nicht nur in der Schule, sondern auch bei der Hausaufgabenbewältigung hat Andreasdie Erfahrung gemacht, dass Konzentration immer nur für kurze Zeiträume möglich ist.Die Konzentration ermüdet und lässt besonders dann nach, wenn er sich überfordertoder die Lernanforderungen an sich selbst gleichförmig gestaltet. Damit Andreas längerkonzentriert arbeiten kann, berücksichtigt er künftig eine Variation der Lernkanäle, derLernformen und des Lernstoffs. Auch hier gilt: Übung macht den Meister.

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Tipp 16: Erst die Arbeit, dann dasVergnügen

Mit dem Erreichen von angestrebten Zielen, über die man sich klar wird, baut man seineMotivation auf - mit Erfolgserlebnissen kann man sie zusätzlich noch verstärken.Dasselbe gilt auch mit negativem Vorzeichen: Misserfolg behindert die Lust am Lernen.Um also effektiver zu lernen, gilt es, Misserfolge zu vermeiden. Deshalb keineunrealistischen Zwischenziele setzen, durch die man ständig überfordert wird.

Was aber, wenn Ablenkungen die Motivation stören? Man kann Ablenkung vermeidenoder überwinden, wenn man sie als Selbstbelohnung oder zur Pausengestaltung nutzt.Es lohnt sich, darüber nachzudenken: Wenn wir keine Lust mehr haben zu arbeiten,dann stellen sich Motivationsstörungen zum Beispiel in Form von Hunger und Durstein, oder es fällt plötzlich auf, dass die neue CD noch nicht gehört wurde oder geradejetzt scheint ein Anruf bei der besten Freundin dringend erforderlich. Meist sind diesalles Ausreden, die von der eigentlichen Zielsetzung ablenken wollen. Um aber weiteram gesteckten Ziel zu arbeiten, sollten diese Ablenker - wenn sie �durchschaut� sind -bewusst in Selbstbelohner oder Pausenregler umfunktioniert werden. Dies geschieht,indem zum Beispiel die neue CD erst nach getaner Arbeit gehört wird, dieZwischenmahlzeit erst eingenommen wird, wenn das Referat steht oder dieHausaufgaben zu dem bestimmten Fach erledigt sind und alle notwendigenArbeitsunterlagen sowie evtl. benötigte Bücher vorab bereitgelegt wurden.

Mögliche Motivationsstörungen deshalb einplanen, indem man

Ø vor dem Lernen erledigt, was einen stören könnte und

Ø einige Ablenker bewusst für die jeweiligen Pausen einplant.

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Tipp 17: Fit für Schule und Hausaufgaben

Über Sinn oder Unsinn von Hausaufgaben wird zwar immer wieder eifrig diskutiert,dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass sie der Vertiefung und Übertragung desGelernten dienen und damit eine sinnvolle Ergänzung zum Unterricht in der Schuledarstellen.

Darüber hinaus können Hausaufgaben den eigenen Lernerfolg kontrollieren helfen undzum selbstständigen und eigenverantwortlichen Arbeiten erziehen. Gerade bei Kindernim Grundschulalter ist es von besonderer Bedeutung, sie frühzeitig und konsequent andas Bearbeiten der Hausaufgaben zu gewöhnen. Damit kann auch, gerade im Hinblickauf Konzentrationsprobleme, die Fähigkeit trainiert werden, sich voll und ganz auf eineSache zu konzentrieren. Auch hier gilt: Was im Grundschulalter versäumt wird, kannspäter nur mühsam nachgeholt werden.

Eine ausgeglichene Lebensweise durch ausreichendenSchlaf sowie regelmäßige Arbeits- und Esszeiten könnendie Konzentrationskraft auf Dauer steigern. Zu wenigSchlaf schwächt die Konzentration mehr als allgemeinangenommen wird. Schlaf ist wichtig für die Bildung desLangzeitgedächtnisses. Während dieser Zeit werdenInformationen umgeschichtet und im Langzeitgedächtnisaufbewahrt. Ein junger Mensch braucht etwa achtStunden Schlaf. Lernen auf Kosten des Schlafes istkontraproduktiv.

Der Einfluss der Arbeitsplatzgestaltung und der richtigen Körperhaltung (entspannt,aufrecht) auf die Aufnahmefähigkeit wird häufig unterschätzt. Wer schlapp im Sesselliegt, wird kaum systematisch und effizient arbeiten. Deshalb sollte auf eine lockere(nicht lässige) und aufrechte Haltung geachtet werden.

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Tipp 18: Hinweise für die Hausaufgaben

Weil die Hausaufgabenbewältigung bei Eltern und Schülern ein ständiges Thema ist,hier noch einmal die wichtigsten Tipps in Kurzform:

Ø Lerne möglichst immer am gleichen Arbeitsplatz und gestalte ihn so, dass du nichtabgelenkt wirst.

Ø Plane deine Hausaufgaben- und Lernzeit mit einem Planungsinstrument, das diram meisten liegt.

Ø Finde selbst heraus, welches der geeignete Zeitpunkt für den Beginn derHausaufgaben ist (Leistungshoch der persönlichen Leistungskurveberücksichtigen!).

Ø Mache dir feste Lernzeiten zur Gewohnheit, teile die Hausaufgaben in Portionenein und beginne mit einer leichten Aufgabe, das motiviert zum Weitermachen.

Ø Auch ein Wechsel der Arbeitsformen und Fächer ist effektiv und bringt Ausdauer.

Ø Je nach Dauer der Lernzeit plane kurze, mittlere und längere Lernpausen ein.Danach kann man sich wieder besser konzentrieren und arbeitet langfristigwirkungsvoller.

Neben der optimalen Planung und Vorbereitung sollten für die Ausführung der Arbeitenaltersgerechte und fächerspezifisch unterschiedliche Lerntechniken bekannt sein. Jederkann im Schulalltag die Technik anwenden, die ihm am meisten liegt.

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Tipp 19: Das richtige Training

Bastian ist wieder einmal enttäuscht aus der Schule gekommen. Obwohl er rechtzeitigmit dem Lernen begonnen hatte, reichte in der Mathearbeit auch diesmal wieder die Zeitnicht aus. Noch bevor er die beiden letzten Aufgaben in Angriff nehmen konnte, rief derMathelehrer zur Abgabe der Arbeitshefte auf. Beim schnellen Überfliegen derAufgabenstellung der beiden letzten Aufgaben stellte er fest, dass ihm der Lösungswegkeine besondere Schwierigkeit bereitet hätte, doch die Zeit war abgelaufen. KeineChance mehr für Bastian, sein Können zu beweisen, denn die Hefte wurdeneingesammelt.

Was kann man da machen? Auch hier gilt die Devise: Übungmacht den Meister. Um das erforderliche Zeitgefühl zuentwickeln, hat sich Bastian etwas Besonderes vorgenommen.Er will versuchen, mindestens einmal in der Woche ganzbewusst durch demonstratives Aufstellen einer großen Uhrauf dem Schreibtisch, die Mathehausaufgaben in einerbestimmten, vom Lehrer empfohlenen Zeit zu bewältigen.Mit dieser Methode, ab und zu einige Aufgaben innerhalbeiner vorgegebenen Zeit zu erledigen, wird ihm in dernächsten Mathearbeit die Puste sicher nicht vorzeitigausgehen.

Als Parallele dazu noch ein Beispiel aus dem Sport: Ein Läufer verfügt nach derAufbauphase über eine solide Kondition. Was ihm noch fehlt, sind ausgefeilte Technikund Schnelligkeit. Nur konsequente Übung führt dazu, dass man seine Kräfte richtigeinzuschätzen lernt und sein zeitliches Leistungsvermögen kennt. Damit wird deutlich:Leistung heißt auch Arbeit unter Zeitvorgabe.

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Tipp 20: Dem Stress keine Chance geben

Wir leben in einer schnelllebigen Zeit: Lärm, Hetze und Zeitdruck sind an derTagesordnung. Und dann der Stoffberg, der für die nächste Klassenarbeit noch gelerntwerden muss! Ganz stressig wird es aber, wenn noch Ärger mit den Eltern, dem Freundoder der Freundin hinzukommt.

Wer jetzt keine Möglichkeit findet, sich zuentspannen, wird unzufrieden, frustriert verliert denMut und das Selbstvertrauen. Alles Faktoren, die sichauch negativ auf die schulischen Leistungenauswirken können. Ganz wichtig ist es jetzt, denProblemen nicht auszuweichen, sondern siesystematisch zu lösen. Jetzt kommt es auf die richtigeGrundeinstellung an. Negative Vorstellungen wie:�Das schaffe ich sowieso nicht!� lähmen von vorneherein die Leistungsfähigkeit und dann klappt eswirklich mal wieder nicht.

Wer jetzt entschlossen an die Aufgaben herangeht und sich sinnvolle Etappenzielesteckt, für den sind die Anforderungen zu bewältigen. Jedes erreichte Zwischenziel istdann ein Erfolgserlebnis, das zum Weitermachen motiviert. Wichtig ist, dass jederseinen individuellen Weg zur Stressbewältigung findet.

Wenn Martina von der Schule nach Hause kommt, nimmt sie sich erst einmal Zeit fürsich, isst in aller Ruhe zu Mittag und hört anschließend zur Entspannung ihre Lieblings-CD, dann erst beginnt sie mit den Hausaufgaben. Während ihr die Englischübersetzungkeine Schwierigkeiten bereitet, will ihr für die Mathetextaufgabe einfach keinLösungsweg einfallen. Jetzt heißt es: sich nur nicht festbeißen! Sinnvoller ist es, einePause einzulegen, z. B. mit einem kurzen Spaziergang an der frischen Luft, um dann mitneuem Schwung doch noch den richtigen Lösungsweg zu finden. Martina weiß dassSauerstoff sowohl die Konzentration als auch die Gedächtnisleistung fördert.

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Tipp 21: Die Lernkartei - keine Zauberei

Seit Christian im letzten Lerntechnikkurs einen Karteikasten selbst angefertigt und denUmgang mit der Lernkartei eingeübt hat, wendet er diese Lerntechnik für dasWiederholungslernen erfolgreich an.

Die Lernkartei besteht aus einem in Rubriken eingeteiltenKarteikasten und zugehörigen Karteikarten. DerKarteikasten wird aus Plakatkarton hergestellt und mitTrennwänden versehen, so dass vier oder fünfunterschiedliche Fächer entstehen. Die notwendigenKarteikarten können im Format DIN A7 (halb so groß wieeine Postkarte), am besten in unterschiedlichen Farben fürdie verschiedenen Unterrichtsfächer, imSchreibwarengeschäft gekauft werden.

Um die Lernkartei aufzubauen, wird schwieriger Lernstoff in Frage-Antwort-Form aufdie Karteikarten übertragen, so dass auf der Vorderseite die Frage und auf der Rückseitedie Antwort steht. Christian schreibt zum Beispiel seine Französisch-Vokabeln auf blaueund die Englisch-Vokabeln auf weiße Kärtchen, auf der einen Seite den deutschenBegriff und auf der anderen Seite die fremdsprachliche Übersetzung. Nachdem dieentsprechende Anzahl der zu lernenden Vokabeln auf die Karteikarten übertragenworden ist, nimmt man die erste Karte und versucht den fremdsprachlichen Begriff zunennen und aufzuschreiben. Gelingt dies, so wird die Karte in das zweite Fach gesteckt,gelingt es nicht, zurück in das erste Fach. Die Vokabeln des ersten Faches werden solange gelernt, bis sie in das zweite Fach wechseln können.

Beim nächsten Lernvorgang nimmt Christian sich die Karten aus dem zweiten Fach vorund verfährt wie beim ersten Lernvorgang, nur dass jetzt die gewussten Vokabeln insdritte Fach wechseln, die wieder vergessenen in das erste Fach zurückwandern. Aufdiese Weise wandern die Karten bei jeder Wiederholung schrittweise vor- undrückwärts, bis alle Karten im fünften Fach einsortiert sind. Erst dann kann davonausgegangen werden, dass die Vokabeln im Langzeitgedächtnis gespeichert sind.

Noch ein Tipp: Pro Lernvorgang nicht mehr als 30 Vokabeln aufnehmen, da sonst dasKurzzeitgedächtnis überfordert ist.

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Tipp 22: Lesen im Fünferpack

Katrin meint: Wer liest, hat mehr vom Leben. Sie genießt es,in die Phantasiewelt ihres Buches einzutauchen, die Personenihres Buches ein Stück ihres Weges zu begleiten, mit ihnen zulachen oder zu weinen.

Auch in der Schule wird viel gelesen. Da allerdings kommt esdarauf an, am nächsten Tag, wenn der Lehrer danach fragt,den Inhalt des Gelesenen wiedergeben zu können. Dazuwendet Katrin die sogenannte �Fünfschritt-Methode� an, eineinfaches Verfahren, mit dem Texte wirklich sorgfältigdurchgearbeitet und somit auch im Gedächtnis behaltenwerden.

Im ersten Schritt verschafft sie sich zunächst einen Überblick: Vorwort, Einleitung oderInhaltsverzeichnis, Kapitelüberschriften und Untertitel werden grob überflogen.

Im zweiten Schritt wird der gelesene Text hinterfragt, unbekannte Worte werdenherausgeschrieben und zum besseren Verständnis der Zusammenhänge nachgeschlagen.Beispielsweise kann man die einzelnen Überschriften der Kapitel in Fragenumformulieren.

Im dritten Schritt wird nun der Text gelesen und dabei versucht, Antworten auf dievorher gestellten Fragen zu finden.

Als nächstes wird das Gelesene mündlich, am besten auch schriftlich, zusammengefasstund geprüft, ob alle Fragen an den Text auch im Gesamtzusammenhang beantwortetsind.

Am Ende steht dann die zusammenfassende Wiederholung, das Verankern derwichtigsten inhaltlichen Punkte im Gedächtnis.

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Tipp 23: Eselsbrücken zum Gehirn

Wer kennt das nicht: Manch ein Lernstoff, den wir verstehen undbegreifen, gelangt dennoch nicht ins Gedächtnis. Da hilft nur eines:Eselsbrücken zu bauen.

Eselsbrücken sind Merkhilfen, um manches, was mit allen möglichenLerntricks nicht in den Kopf hinein will, doch zu verinnerlichen. DasGeheimnis der Eselsbrücken liegt darin begründet, dass sich dasGehirn Dinge leichter merkt, die es mit anderen, bereits bekanntenInhalten verbinden kann. Dadurch wird das Erinnerungsvermögen inentscheidendem Maße gestützt.

�Mneme� ist das griechische Wort für Gedächtnis und �Mnemo-Technik� die Kunst mitseinem Gedächtnis zu arbeiten und seine Effektivität zu schulen. Eine schon in derAntike praktizierte sogenannte �Simonides-Technik� geht auf den Poeten �Simonides�zurück, der nicht nur durch seine poetischen Talente, sondern ebenso durch seine großeGedächtnisstärke bekannt war. So wird erzählt, dass die Götter, als der Poet von einemseiner Auftraggeber schlecht honoriert wurde, dessen Haus zum Einsturz brachten.Simonides, der das Gebäude kurz vor dem Unglück verlassen hatte, war nach demEinsturz mühelos dazu in der Lage, die Opfer aufgrund seines guten Raumgedächtnissesgenau zu identifizieren. Simonides rekonstruierte den Raum und die Positionen dereinzelnen Personen, indem er diesen Raum �im Geiste� abschritt.

Beim Anwenden dieser Technik kommt es darauf an, Wörter oder Sachverhaltebestimmten �Orten und Plätzen� zuzuordnen, um bei einem späteren Abschreiten derjeweiligen Orte �im Geiste� auf die dazugehörigen Sachverhalte zu stoßen.

Gedächtnisarbeit kann man lernen: Parallelen finden, Ähnlichkeiten feststellen,Verwandtschaften sehen oder assoziieren bedeuten Erleichterung für das Gedächtnis,denn ständig werden Anhaltspunkte und Orientierungshilfen gebildet und vermehrt.

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Tipp 24: Finger als Merkhilfen

Montagmorgen - 1. Unterrichtsstunde - ein Erdkundetest ist angesagt. Während Katrinbeim ersten Überfliegen der Aufgabenstellung bereits nervös mit ihrem Federmäppchenspielt, lehnt sich Markus gelassen auf dem Stuhl zurück, atmet tief durch und blicktkonzentriert auf die Finger seiner linken Hand. Nicht, dass er sich verletzt hätte, nein,dahinter steckt ein tieferer Sinn.

Markus setzt seine Finger nämlich als Merkhilfen ein.Wenn er sich mehrere Punkte eines umfangreichenStoffgebietes merken muss, eventuell in einerbestimmten Reihenfolge, dann ordnet er jedem seinerFinger einen festen Bereich zu. In diesem Falle steht derDaumen für �Bodenschätze�, der Zeigefinger für�Industrie� und der Mittelfinger für �Landwirtschaft�.Für die Vorbereitung auf diesen Test hat er zunächst denStoff gut durchgelesen, strukturiert, oft genugwiederholt und anschließend, um das Gelernte besserabrufbar zu haben, seine Finger als Merkhilfeneingesetzt. Diese Lernhilfen, auch Eselsbrückengenannt, verhelfen zu einer bewussten Aufnahme derLerninhalte. Für Markus bedeutet dies, er kann sichleichter erinnern und das Gelernte, fast wie aus derPistole geschossen, reproduzieren.

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Tipp 25: Mit Mnemotechnik kriecht Rom ausdem Ei

Eine der ältesten und bekanntesten Mnemotechniken ist das Merken nach Rhythmusund Reim. Damit lassen sich schwer merkbare Wörter, Daten und Regeln in Merkverseumwandeln und relativ leicht wieder aus dem Gedächtnis abrufen.

Die Beispiele 333 (drei-drei-drei) �Issos-Keilerei� und 753 (sieben-fünf-drei) �Romkroch aus dem Ei� gehören zu den bekanntesten Eselsbrücken aus demGeschichtsunterricht. Diese Reimmethode ist eine besonders leicht zugänglicheTechnik. Bedauerlich ist nur, dass sie heute wenig Anwendung findet, obwohl die Reimegut lern- und behaltbar sind.

Eine andere Art der Gedächtnisstützung besteht darin, dass die Anfangsbuchstabeneinzelner Namen oder Begriffe zu einem Merkwort zusammengefügt werden. Damitkann man sich an Einzelwörter besser erinnern. Es lassen sich beispielsweise die in derklassischen Periode Griechenlands bedeutsamen Staaten �Sparta, Athen, Korinth undTheben� zum Merkwort �SAKT� verknüpfen, um nur ein Beispiel aus dem Bereich derGeschichte zu nennen.

Nicht zuletzt sei noch eine weitere wirksame Gedächtnisstütze erwähnt: dieBebilderung, denn das Gedächtnis speichert leichter Bilder als Worte. Statt mühsamWortketten zu lernen, fällt es Petra viel leichter, sich vorhandene Zeichnungen undAbbildungen anzusehen und einzuprägen. Da, wo es keine Abbildungen gibt, fertigt sieselbst welche an, damit das Gedächtnis eine zusätzliche Stütze erhält. Oft schneidet sieaus Zeitschriften und Katalogen Abbildungen aus, die gut zu ihrem Lernstoff inErdkunde und Biologie passen, und klebt sie an den entsprechenden Stellen ins Heft ein.Ja, man muss sich nur zu helfen wissen. Probierts doch mal!

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Tipp 26: Gedächtnisarbeit erleichtern

Damit sich im Gedächtnis bestimmte Sachverhalte besser einprägen, bieten sichLernhilfen wie Merksprüche, Reimregeln, Rhythmen und Buchstabenkombinationen an.Bei der Anwendung bestimmter Mnemotechniken geht es um Verbindungen undÄhnlichkeiten, die dem Lernenden sinnvoll erscheinen. Sogar umständlicheMnemotechniken sind dann wertvoll, wenn sie in einem persönlichen Bezug stehen.Deshalb ist es hilfreich, eine Vielzahl verschiedener Methoden zu kennen, auch dieAnalysetechnik.

Hier geht es darum, die neu zu erlernenden Begriffe und Vokabeln in ihrer Bedeutungoder in ihrer Herkunft zu analysieren und mit bereits gelernten Elementen zuvergleichen. So kann ein Ausdruck wie �Plusquamperfekt� durch bloße Übersetzung�durchsichtig� werden, denn auf deutsch übersetzt heißt Plusquamperfekt nichts anderesals �mehr - als - vergangen�.

Auch die Lehre von der Herkunft und Bedeutung der Wörter (Etymologie) kann beimErlernen und Behalten von Vokabeln hilfreich sein. Nehmen wir das Wort �Kontakt�.Das �Kon-� ist eine Vorsilbe, die in vielen anderen lateinischen Fremdwörternvorkommt. Sie leitet sich ab von der Präposition cum = mit. Der zweite Wortbestandteilgeht zurück auf eine Form des lateinischen Verbums tangere = berühren. Diese Art derHerleitung bietet sich auch für viele neue Begriffe und Wörter aus der Computerwelt an.Da spricht man zum Beispiel von einem �Interface�. Damit ist ein elektronischesBauteil gemeint, das, einfach ausgedrückt, verschiedene Elemente einesComputersystems sinnvoll miteinander verbindet.Geht man den analytisch-etymologischen Weg, sowird aus dem elektronischen Bauteil mit demmerkwürdigen Namen ein �Zwischengesicht� - eineHerleitung, die man sich einfach einprägen kann.Natürlich erklärt die Betrachtung der Etymologielängst nicht alles, aber ein Blick auf dieHerkunftsgeschichte von Wörtern kann durchaussinnvoll und manchmal sogar originell sein.Schließlich erleichtert das Beherrschen undAnwenden von Mnemotechniken dieGedächtnisarbeit.

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Tipp 27: Lernen in der Gruppe

Gruppenarbeit kann eine durchaus sinnvolle Ergänzung zur Einzelarbeit sein. Allerdingssollten einige zwischenmenschliche und organisatorische Gesichtspunkte beachtetwerden, damit das gemeinsame Lernen auch wirklich Erfolg bringt und nicht einfach ineinem Kaffeekränzchen endet.

Wichtig ist vor allem die Gruppenstärke. Sie sollte maximal aus drei bis fünf Schülernbestehen, denn größere Gruppen beeinträchtigen erfahrungsgemäß die Disziplin undsorgen für viel Leerlauf. Außerdem ist der Wissensstand der Teilnehmer häufig zuunterschiedlich und alleine schon die Terminabsprache kann in einen Hindernislaufausarten.

Generell gilt: Es gibt ganz bestimmte Bereiche, in denen Gruppenarbeit Vorteile bringtund sinnvoll ist. Hierzu zählen: der Vergleich und die Besprechung fertiggestellterHausaufgaben, das Abhören von Lernstoff und kniffelige Aufgaben, bei deren Lösungsich mehrere Schüler ergänzen können.

Voraussetzung effektiver Gruppenarbeit ist es auch, gewisse Spielregeln für einegedeihliche Zusammenarbeit zu berücksichtigen. Dazu zählt unter anderem: eine genauformulierte Zielsetzung, ein ähnliches Vorkenntnisniveau, die sorgfältige Vorbereitungauf eine gemeinsame Arbeit, Pünktlichkeit, damit man nicht die Zeit mit Warten auf einfehlendes Gruppenmitglied vertut.

Konkrete Lernaufgaben sollten hingegen besser allein erledigt werden. Beim Paukenvon Vokabeln, Formeln, Geschichtsdaten, chemischen Verbindungen oder Gedichtenkann Gruppenarbeit eher hinderlich sein.

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Tipp 28: Prüfungsangst in den Griffbekommen

Wer kennt sie nicht, die Angst vor Prüfungen, die für jeden Schüler unterschiedlicheAuswirkungen haben kann? - Ob Kopfschmerzen oder Magendrücken, die Erfahrunglehrt: Ein wenig Prüfungsangst kann durchaus nützlich sein. Sie motiviert denLernenden, sich vorzubereiten und in der Prüfung alle Reserven zu mobilisieren.

Übermäßige Angst kann allerdings die Lernfähigkeitstark beeinträchtigen, sowohl während derVorbereitung als auch während der Prüfung selbst.Auch wenn es keine allgemeingültigen Patentrezeptegibt, bieten sich verschiedene Möglichkeiten,individuell dagegen anzugehen. Zunächst ist es vonVorteil, sich realistische Ziele zu setzen und nicht mitüberhöhten Erwartungen in die Prüfung zu gehen.

Der wohl wichtigste Vorschlag zur Bekämpfung derPrüfungsangst ist, rechtzeitig mit der Vorbereitung zubeginnen und seinen Arbeitsplan einzuhalten. Auchder Erfolg einer Prüfung hängt weitgehend davon ab,wie gut man vorbereitet ist. Dazu bedarf es einerstrukturierten Prüfungsplanung, in der es u.a. darumgeht, Antworten auf folgende Fragen zu finden:

1. Was wird geprüft, was kann ich bereits? Dazu zählt zunächst, sich einenÜberblick über den Umfang des Prüfungsstoffes zu verschaffen und das Erstelleneines Stoffübersichtsplanes.

2. Wie wird geprüft? Dies erfordert u.a. eine differenzierte Vorgehensweise imHinblick auf schriftliche und mündliche Prüfungen, um die Wahl der Lernwegeder Prüfungsangst anzupassen. So reicht es z.B. bei mündlichen Prüfungen nichtaus, den Stoff nur durchzulesen. Man sollte gleich mitüben, das Gelernte laut zuformulieren.

3. Wie wird die Vorbereitung geplant? Mit den Angaben über den Prüfungsstoff undder Feststellung, welche Bereiche in welchem Ausmaß bereits beherrscht werden,kann nun, bevor die eigentliche Lernarbeit beginnt, ein individueller Zeit- undArbeitsplan erstellt werden. Dabei nicht vergessen, Wiederholungsphasen,Erholungspausen sowie Zeitreserven mit einzuplanen.

Schließlich wird jeder froh sein, nach all der sorgfältigen Vorbereitungs- und Lernzeitsein Wissen endlich �loszuwerden�. Dazu viel Erfolg!

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Tipp 29: Angst vor Klassenarbeiten undSchulaufgaben

Angst vor Klassenarbeiten oder Schulaufgaben ist bis zu einem gewissen Punktunvermeidlich und manchmal sogar ein inneres Warnsignal, das auf die Gefahr desVersagens hinweist. Zu große Angst kann jedoch auch �lähmen� - schon bei derVorbereitung, aber dagegen kann man etwas tun.

Zunächst einmal sollte so früh wie möglich mit der Vorbereitung der Klassenarbeitbegonnen werden, denn eine sinnvolle Zeiteinteilung ist die beste Medizin gegen Angstund Stress. Wenn klar ist, was drankommt, kann der Stoff in Abschnitte eingeteilt undstückweise geübt werden. Sollten Unklarheiten bestehen, lieber noch einmal beimKlassenkameraden oder dem Lehrer nachfragen.

Wer einen besseren Überblick haben möchte, fertigt sich gegebenenfalls einen kleinenVorbereitungsplan an oder macht sich im Terminplan Vermerke. Während des Lernensist es sinnvoll, immer wieder Erholungsphasen einzulegen, damit die Anspannung durchEntspannungsphasen ausgeglichen werden kann.

Peter hat sich vorgenommen, während der Arbeit denText bzw. die Aufgaben ruhig und aufmerksamdurchlesen, bis die Aufgabenstellung klar ist. Zunächstaber will er aufmerksam zuhören, wenn die Aufgabenvom Lehrer erklärt werden, und nachfragen, wennetwas unklar sein sollte. Nachdem er sich einenGesamtüberblick verschafft hat, wird er mit dembeginnen, was leicht erscheint, und sich dann demSchwierigeren zuwenden. Wenn ihm nicht sofort daspassende Wort, die gefragte Regel oder Zahl einfällt,weiss er, dass er nicht in Panik geraten muss, dennoftmals dauert es einige Minuten, bis diese ihren Wegvom Langzeitgedächtnis ins Bewusstsein gefundenhaben.

Auch hier nicht vergessen, zwischendurch mal eine kleine Pause einzulegen, kurz zuentspannen und tief durchzuatmen. So nimmt man sich selbst den Druck und entspanntden Denkvorgang. Mit der richtigen Vorbereitung auf Klassenarbeiten haben Angst undPanik keine Chance.

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Tipp 30: Versetzungssorgen? Keine Panik!

Viele Eltern wissen: Schulprobleme können das Familienleben erheblich stören. Kinder-und Jugendforscher Prof. Dr. Klaus Hurrelmann von der Universität Bielefeld schätzt,dass dies in 80 Prozent der Familien mit Schulkindern der Fall ist. Leistungseinbrüchekönnen vielfältige Ursachen haben. Auch soziale und seelische Faktoren spielenvielfach eine Rolle, wenn das Kind plötzlich besonders gute oder schlechte Noten hat.

Die Schulerfolgsforschung hat zudem herausgefunden, dass bei der Umsetzung desBegabungspotenzials in entsprechende Schulnoten auch das Lern- und Arbeitsverhaltenvon Bedeutung ist. Ein wichtiges Lernziel lautet daher: �Das Lernen lernen�. Wenn dieGefahr der Nichtversetzung vielen Eltern und Schülern Sorgen bereitet, sollten sieeinige wichtige Empfehlungen führender Psychologen berücksichtigen:

Ø Nicht Strafe, sondern Hilfe ist bei schlechten Noten Ihres Kindes wichtig.Sprechen Sie in Ruhe mit Ihrem Kind.

Ø Versuchen Sie herauszufinden, worauf die schlechten Noten zurückzuführen sind.

Ø Messen Sie Ihr Kind nicht nur an schulischen Leistungen. Viele Kinder leistenbeispielsweise viel im Sport oder beim Basteln. Loben Sie Ihr Kind dafür.

Ø Geben Sie sich selbst eine Note dafür, wie Sie auf das Zeugnis Ihres Kindesreagieren.

Ø Suchen Sie Gespräche mit Ihrem Kind und mit den Lehrern und versuchen Sieherauszufinden, wie Sie Ihrem Kind in Zukunft helfen können.

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