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Volkstheater Ritterschauspiele Kiefersfelden 2012 Das älteste Dorftheater Deutschlands – seit 1618 Helena Tochter des mächtigen Kaisers Antonius von Griechenland oder: Rache, Reue und Versöhnung Großes Ritterschauspiel in vier Aufzügen von Josef Schmalz (1804-1845) auf der noch einzig erhaltenen barocken Drehkulissenbühne Vorstellungen vom 28. Juli bis 2. September 2012 www.ritterschauspiele-kiefersfelden.de Karten: +49 (0) 80 33 - 97 65 45

Ritterschauspiele Kiefersfelden 2012 HELENA

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Die Ritterschauspiele Kiefersfelden 2012 stehen im Zeichen des Jubiläums 225 Musikkapelle Kiefersfelden, „unseres“ Orchesters. Speziell zu diesem Anlass spielt die Theatergesellschaft das wohl wunderbarste, erstaunlichste und umfangreichste Stück aus dem umfangreichen Archiv des weltweit einmaligen Dorftheaters: „Helena, Tochter des mächtigen Kaisers Antonius von Griechenland“Das Stück mit einem in zahlreichen Varianten aus dem Mittelalter überlieferten Stoff kommt in einer gestrafften Spielfassung zur Aufführung, die den dornenreichen Lebens- und Leidensweg Helenas tempo- und aktionsreich vorstellt. Erstmals vor genau 150 Jahren – 1862 – gelangte das Ritterschauspiel Stück des „Bauernshakespeare“ Josef Georg Schmalz in der Comedihütte zur Vorstellung. Der Münchner Jurist Ludwig Steub war begeistert, er verglich die Ritterschauspiele Kiefersfelden in Umfang und Aufwand mit den großen Opernproduktionen seiner Zeit. Seine Zeitungsberichte begründeten die deutschlandweite Bekanntheit der Ritterschauspiele.

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Volkstheater

Ritterschauspiele Kiefersfelden2012

Das älteste Dorftheater Deutschlands – seit 1618

Helena Tochter des mächtigen Kaisers

Antonius von Griechenlandoder: Rache, Reue und VersöhnungGroßes Ritterschauspiel in vier Aufzügen

von Josef Schmalz (1804-1845)

auf der noch einzig erhaltenen barocken DrehkulissenbühneVorstellungen vom 28. Juli bis 2. September 2012

www.ritterschauspiele-kiefersfelden.deKarten: +49 (0) 80 33 - 97 65 45

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Antonius, Kaiser von GriechenlandHelena, seine TochterArtorne Minister am kaiserlichen HofMarlibert Clarissa, Helenas VertrautePelagius, Patriarch von NeapelGuntram, Stadthauptmann von NeapelDonna Valeria, Herzogin von AlmadienHeinrich, König von EnglandPrinz William, sein BruderRichard, Herzog von Clocester, ReichsverwalterMylord Winscott, erster MinisterWalter, Bote des KönigsRodericAlbertin, Prinz Williams VertrauterKuratsch, kaiserlicher WappenknappeUrschl, seine GeliebteRandolf, ein BoteWillori, SchiffskapitänGoffredo, Hauptmann der SeeräuberFürgorHannwert SeeräuberEgon

Der ruhelose WandererKoradin, Sultan der SarazenenSuleiman, sein GroßwesirOrkanAchmut PaschasIbrahimCupidoEin SchutzgeistSowie Matrosen, Henker, sarazenische Wachen, Knappen, Räuber und Soldaten

Schauplätze: Konstantinopel, Italien, Britannien, Spanien(historisch: Zeit der Kreuzzüge)

Musikkapelle KiefersfeldenJubiläum 225 Jahre

Pausen zwischen den Akten

„Helena, Tochter des mächtigen Kaisers Antonius von Griechenland“ Personen

Samstag, 28. Juli 19.00 UhrSamstag, 4. August 19.00 UhrFreitag, 10. August 19.00 UhrSamstag, 11. August 19.00 UhrSamstag, 18. August 19.00 Uhr

Sonntag, 19. August 13.30 UhrFreitag, 24. August 19.00 UhrSamstag, 25. August 19.00 UhrSamstag, 1. September 19.00 UhrSonntag, 2. September 13.30 Uhr

Theaterkasse ab einer Stunde vor SpielbeginnVorverkauf bei der Kaiser-Reich Information Kiefersfelden

www.ritterschauspiele-kiefersfelden.de

Comedihütte Kiefersfelden 2012

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1862, 1874, 1993

„Helena“ in der Comedihütte

O großer Gott, du weißt, dass ich um der Blutschande mit meinem Vater zu entgehen, aus meiner Heimat über See geflohen bin: ich bitte dich bei meinem bittern Leiden, du wolltest doch nicht zulassen, dass ich meine Keuschheit, die ich durch die Flucht erhalten, unter diesen Buben verliere, sondern mich von ihrer Hand erlösen: wende deine barmherzigen Augen auf mich, und lass mich nicht zu Schanden werden.“

Karl Simrock aus seiner Bearbeitung des Volksbuchs HELENA:„Eine schöne anmuthige und lesenswürdige Historie von der geduldigen Helena, Tochter des Kaisers Antonius, welche in aller Geduld so viele Drangsale und Widerwärtigkeiten mit höchs-ter Leidsamkeit und Stärke, sowohl bei Hof als in ihrer zweiundzwanzigjährigen Wanderschaft ausgestanden“ (Titel bei Ludwig Goerres)

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So beginnt es...Verstorben ist die Kaiserin von Konstan-tinopel. Kaiser Antonius begehrt als ihre Nachfolgerin an seiner Seite nur die Aller-schönste - und diese ist seine Tochter He-lena! Antonius will sich für diese blutschän-derische Verbindung kirchlichen Beistands versichern. Doch der Patriarch von Neapel, sein Schwager, wird dies nicht vor Gott verantworten, obwohl Antonius Italien von einem Einfall der Sarazenen bewahren konnte.Helena flieht kurz vor der angeordneten Trauung. Antonius lässt ihre Vertraute

Clarissa und deren Vater Artorne foltern.Auf hoher See gerät Helena in die Gewalt von Piraten. Ihr Gebet errettet sie vor den lüsternen Übergriffen des Piratenhaupt-manns Goffredo, Helena strandet an der britannischen Küste.König Heinrich von England vermählt sich mit der Unbekannten, die sich nicht als Kaisertochter zu erkennen gibt. Auch Heinrichs Bruder William verfällt Helena und beginnt - während Heinrich gegen die Sarazenen kämpft - ein verbrecherisches Intrigenspiel…

... und vor dem glücklichen Ende kommt alles noch viel schlimmer!

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Zum Jubiläum 225 Jahre der Musik kapelle Kiefersfelden, unseres „Orchesters“, sollte der Beitrag der Theatergesellschaft ein ganz besonderer sein. Deshalb fiel die Wahl auf HELENA, die bisher in nur drei Spieljahren zur Aufführung gelangte. Die-ses Drama von Josef Georg Schmalz - in der Comedihütte erstmals gespielt 1862 - enthält nahezu alle Stilelemente und Mo-tive, die unser Theater einzigartig machen:- Eine abenteuerliche Handlung, die das

leidende Opfer Helena in zahlreiche Länder und irrwitzige Situationen führt.

- Das Spannungsfeld zwischen Orient und Okzident.

- Verwegene, labile, tapfere, infame Herr-scher und solche, die es um jeden Preis werden oder bleiben wollen.

Und nicht zuletzt ein unerlöster Geist, der wie die Genien der barocken Mysterien-spiele über alledem schwebt und dessen Erlösung durch die leidvolle Bewährung der Titelfigur bedingt ist.Dazu ist HELENA eines jener Stücke, deren literarische Quellen bekannt sind. An diesem Ritter-schauspiel zeigt sich also deutlich, dass unser Theater ein Teil der Tradi-tionslinie europä-ischer Erzählstoffe und ihrer nur scheinbar naiven Anverwand lung ist. Unser Genre etablierte sich in jener Zeit, als z. B. die Brüder Grimm, Karl Simrock und Ludwig Goerres

mündlich und schriftlich abverwandelte Stoffe sammelten und für eine wissen-schaftliche Auswertung erschlossen. Wie z. B. die KINDER- UND HAUSMÄRCHEN der Brüder Grimm steht der HELENA-Stoff in diesem Kontext von Motiven aus Ritter epen und Volksbüchern, deren Spu-ren sich mitunter bis in die Antike zurück-verfolgen lassen.Wir freuen uns, Ihnen dieses gewaltige und umfangreiche Werk 2012 vorstellen zu können.Allerdings werden wir Ihre Ausdauer kei-ner allzu harten Probe unterziehen. Eine ungestrichene HELENA-Aufführung wür-de locker sechs Stunden füllen. Deshalb hat sich die Spielgemeinschaft zu einigen Kürzungen entschlossen. Trotzdem wer-den Sie noch zahlreiche drastische und bewegende Momente schaudern, zagen und jauchzen machen!Anregende Vorstellungen in unserem Theater wünschen IhnenDer Spielleiter undDie Theatergesellschaft Kiefersfelden

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Ein europäischer Stoff wird zum Ritterschauspiel

HELENA begründet den überregionalen Ruf der RitterschauspieleHELENA, TOCHTER DES MÄCHTIGEN KAISERS ANTONIUS VON GRIECHEN-LAND von Josef Georg Schmalz (erstmals in Kiefersfelden 1862 und danach nur noch in den Spieljahren 1874 und 1993) ist das wohl bizarrste, abenteuerlichste und wun-derbarste Schauspiel aus dem großen Ar-chiv der Theatergesellschaft Kiefersfelden mit Hunderten von Ritterschauspiel-Handschriften des späten 18. und 19. Jahrhunderts. Aber es ist auch eines der umfangreichsten, sogar für das hinsichtlich Überlängen anders konditionierte Publi-kum im 19. Jahrhundert.

Nicht nur deshalb entschied sich die Theatergesellschaft Kiefersfelden zu ei-ner Aufführung zum Jubiläum 225 Jah-re der Musikkapelle: Beim Besuch einer HELENA-Vorstellung im Spieljahr 1862 war der Volkskundler Ludwig Steub (1812-1888) so gebannt von der Wucht die-ses dramatischen Märchenstoffes, dass er den Enthusiasmus der Spielgemeinschaft und deren hohe Qualität in seinem Buch WANDERUNGEN IM BAYERISCHEN GEBIRGE (1864) hymnisch feierte. Ein wei-terer Bericht folgte über Aufführungen wie VALENTINUS UND URSINUS (1864).

Ludwig Steub investierte als Auswärtiger entscheidende Energien, Kontakte und überregionales feuilletonistisches Potential.

Mein Gemahl, du machst aus mir armer Magd die Regentin des berühmtesten Reiches Europas. Und ich kann dir nicht mehr geben als meine innigste, treue Liebe.(Helena - 2. Aufzug, 13. Auftritt)

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Durch die mit seiner faktischen und re-daktionellen Hilfe entstandenen Petitionen erhielt die Theatergesellschaft die dauer-hafte behördliche Spielgenehmigung und begründete damit den Bestand der Ritter-schauspiele bis in die Gegenwart.

Literarische QuellenIn Falle der „barocken Monstrosität“ HE-LENA, TOCHTER DES MÄCHTIGEN KAISERS ANTONIUS VON GRIECHEN-LAND ist die literarische Quelle bekannt. Hier lässt sich also die Strategie der Dra-matisierung durch Josef Georg Schmalz er-mitteln - und damit Rückschlüsse auf des-sen poetisches Verfahren in seinen anderen Dramen. Bekannt wurde die bereits in spätmittelal-terlichen Gesängen und Epen überlieferte HELENA-Geschichte im 19. Jahrhundert durch die Wiederentdeckung und Bele-

bung gesunkener literarischer Stoffe. Deren künstlerische Aneignung erfolgte durch den Kreis der literarischen Romantiker und die neu entstehenden Fachdisziplinen Volks-kunde und Germanistik (Ludwig Tieck, Achim von Arnim, Clemens Brentano u. a.). Während sich Jakob und Wilhelm Grimm in ihren Sammlungen KINDER- UND HAUS-MÄRCHEN und DEUTSCHE SAGEN auf kurze Erzählformen konzentrierten, katalo-gisierte Ludwig Goerres die sog. Volksbü-cher: Diese Prosawerke aus der Frühzeit des Buchdrucks waren an der Schwelle zwischen Mittelalter und früher Neuzeit in zahlreichen Varianten, in Neuschöpfungen aus bekannten Erzählstoffen und -motiven oder inhaltlich veränderten Bearbeitungen der Helden- und Spielmannsepik verbreitet. Goerres verfasste mit seiner noch heute lesenswerten Einführung DIE DEUT- SCHEN VOLKSBÜCHER einen Katalog der ihm zugänglichen Werke, versuchte

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eine ästhetische Würdigung und eine Ba-sis für weitere Forschungsansätze. Wie Märchenstoffe in verschiedenen Varianten z. B. bei Johann Karl August Musäus, den Brüdern Grimm und Ludwig Bechstein erscheinen, so übertrugen Gustav Schwab und Karl Simrock Volksbücher-Sammlungen in die Sprache ihrer Gegenwart.

Zwischen der Dramatisierung durch Josef Georg Schmalz und Simrocks HELENA-Prosabearbeitung bestehen nur wenige inhaltliche Unterschiede: Antonius will bei Simrock wie in den literarischen Quellen durch gefälschte Briefe, die angeblich vom Patriarchen geschrieben wurden, Helena zur Heirat bewegen. Deshalb versucht die-se auf einem Schiff nach Flandern zu fliehen. Schmalz hat auf den Aufenthalt Helenas in einem Kloster vor ihrer Entführung durch Piraten verzichtet. König Heinrich kämpft bei Simrock nicht gegen die Sarazenen, der Kreuzzug ist in einer anderen spätmittelal-terlichen HELENA-Variante umfang- und wunderreich dargestellt.

Indem Schmalz anstelle der bösen Mut-ter Heinrichs dessen Bruder William von Cornwall zur Triebfeder der Intrigen-handlung macht, gleicht er HELENA den

Handlungsmodellen seiner anderen über-lieferten Ritterschauspiele an. Der Konflikt zwischen einer Königsgattin unbekannter (womöglich niederer) Herkunft und ei-ner intrigant-standesbewussten Königin-mutter findet sich in der Form wie bei HELENA sogar in der Dornröschen- Variante LA BELLE AU BOIS DORMANTE (DIE IM WALD SCHLAFENDE SCHÖ-NE) in Charles Perraults ERZÄHLUNGEN MEINER MUTTER GANS (CONTES DE MA MERE L’OYE, 1697).Helena, der bei Simrock eine Hand abge-schlagen wird, überlebt mit ihren beiden Söhnen nur, weil der Herzog von Clocester seine eigene Tochter Maria an ihrer Stelle verbrennen lässt. Die Folterung Clarissas und ihres Vaters Artorne ist eine durch diesen Erzählabschluss inspirierte Zutat von Schmalz und bildet den Höhepunkt des ersten Aufzugs. Heinrich erkennt seine beiden Söhne in Tours durch Helenas ab-geschlagene Hand, die sie als Talisman mit sich tragen.Der umfangreiche Titel einer Volksbuch-Variante weist darauf hin, dass Helenas Unglückszeit insgesamt 22 Jahre währt - 15 Jahre in der Bretagne, 7 „unter der Stiege des Patriarchen“.

Mit geiler Lieb treff’ ich den Mann, der in Wolllust schlafen kann.(Cupido - 1. Aufzug, 5. Auftritt)

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Dieses Geschehen hat Schmalz durch eine direkte und schnörkellose Sprach-gestaltung dramatisiert, in der pathetische Gefühls- und Drohgebärden, die Konversations ebene und die Dialektverse des Hans-wursts die wesentlichen Stilebenen bilden. Der Knappe Kuratsch (von frz. Courage = Mut und Be-herztheit) hat in diesem Drama sogar eine Gretl-Figur zur Seite, mit der ihm ein spätes Glück beschie-den sein wird. Damit spie-gelt Schmalz auf der komö-diantischen Diener-Ebene das Hauptthema des Stücks: die durch widrige Umstän-de verhinderte Vereinigung des sich liebenden Paares Heinrich und Helena.

Der Ruhelose Wanderer Drei Figuren sind Schmalz’ Zutat: Cupido und der Genius als Allegorie in der Tradi-tion des Barock- und Jesuitentheaters und der Ruhelose Wanderer, eine der am mei-sten pittoresken Figuren des Kieferer Re-pertoires. Letzterer ist überdies eine inte-ressante ländliche Variante jener „untoten“ Getriebenen, wie sie auch als Titelfiguren z. B. der phantastisch-sozialkritischen Ro-mane MELMOTH DER WANDERER von Charles Maturin (letzte Höhepunkt des Schauerromans, 1820) und DER EWIGE JUDE (1844/45) von Eugène Sue erschei-nen. Überdies ähnelt seine Gestaltung den Teufelsgestalten der Schwarzen Romantik in der Nachfolge von John Miltons Epos

DAS VERLORENE PARADIES (1667): Schön, charismatisch und - in der endlosen Verderbnis - melancholisch.Ludwig Steub beschreibt ihn so anläss-lich der HELENA-Aufführungen 1862 so: „Diese geheimnisvolle Erscheinung ist ein schlanker, wohlgebauter Jüngling, der im Stücke das kommende Schicksal vor-hersagt. Er trägt ein dunkles Gewand mit einem roten Gürtel und über sein Haupt fällt ein schwarzer Schleier herab.“ Der herumirrende und sich nach Erlösung Ru-helose Wanderer ist eine Figur aus dem Kanon der Romantik, die Parallele z. B. zu Richard Wagners DER FLIEGENDE HOL-LÄNDER (1843) offensichtlich.

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Durch den Überbau der Cupido-Allegorie verwirklichte Schmalz ohne ästhetische Vorbildung eine Synthese des barocken und des romantischen Theaters. Dies war ihm mit Sicherheit selbst nicht bewusst, macht jedoch die Begeisterung und Faszination des mit dem Repertoire des Münchner Bühnen vertrauten Ludwig Steub zusätzlich verständlich. Derartige Berührungspunkte zwischen „Hoch-„ und „Volkskultur“ in den Ritterschauspielen Kiefersfelden sind noch nicht erschlossen und könnten möglicher-weise eine veränderte Kategorisierung die-ser Spätform des Volksschauspiels einleiten.

Unschuld und AbenteuerHelena ist eine vom Schicksal Getriebene - ihr Leidensweg führt von Konstantinopel nach Britannien, Frankreich, Italien. Die un-schuldig Flüchtende erlebt Abenteuer, wie sie in der Spielmannsepik in der Regel Män-nern - etwa HERZOG ERNST - vorbehal-

ten sind. Die großherzige Dulderin - die Volksbuch-Titel weisen sie mit unterschied-lichen Tugendattributen als solche aus - gehört zur Figurengruppe der unschuldig leidenden Frauenfiguren des Jesuitenthea-ters, des Sakral- und Ritterschauspiels: Wie Genofeva, Hirlanda und Griseldis schweigt sie zu allen Anschuldigungen. Einziger ak-tiver Impuls ist ihre Flucht aus Konstantino-pel aus moralischer Notwehr: Sie will den Inzest mit ihrem Vater verhindern. Helena ist als Charakter keinen inneren Konflikten unterworfen (etwa einer illegitimen Liebe) und büßt nicht für eine Schuld. Insofern enthält auch dieses Ritterschauspiel die moralische Zielabsicht des Volksbuches („allen Weibspersonen zum Beispiel“) und des Jesuitentheaters („standhaft im Leid“). Das idealisierte Frauenbild ist ein Gegen-tentwurf zur Lebensrealität in ländlichen Räumen und setzte Männerphantasien frei.Roland Dippel

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Joseph Goerres (1776-1848) aus: Die Teutschen Volksbücher (1807)

Kommentar zu Helena„Eine schöne, anmuthige und lesens-würdige Historie von der geduldigen Helena, Tochter des Kaiser Antonii, wel-che in aller Gedult so viele Trangsalen und Widerwärtigkeiten mit höchster Leidsamkeit und Stärke sowohl bey Hofe, als in ihrer 22jährigen Wander-schaft ausgestanden. Allen Weibsper-sonen zum Beyspiel, denen kuriösen Liebhabern aber zum Schröcken in Druck gegeben. Köln am Rhein und Nürnberg.“

Der Roman gründet sich auf ein älteres Gedicht unter dem Titel: „Von eines Kü-niges Tochter von Frankreich ein hübsches Lesen, wie der Künig sie selb zu d‘ Ee wolt hon, des sie doch got vor im behüt, und darumb sie vil trübsal und not erlidt, zu let-st ein Küngin in Engellant ward. Ein großes episches Gedicht in 72 Quartblättern. (…)“Das Gedicht, wohl 15000 gereimte Verse stark, ist mit vieler Geläufigkeit und Frei-heit in der Form gedichtet, und mit aller der Naivität und Einfalt dargestellt, die alle Werke jener frühern Zeit bezeichnen. Die Handlung, die durch das Ganze geht, ist ohne große Verwicklungen angelegt, so dass sie gegen das Ende sogar ganz in das Historische der Chronik sich verliert. Der Charakter des Königs von Engelland ist recht brav gehalten, treu, edel, königlich, lie-bend, entschlossen, kräftig, und doch weich, unbiegsamen Sinnes ohne alle Härte; die Königin zart, demütig, unverzagt, fromm und gut; der Marschall aber vor Allen treff-lich: die gange ehrliche, biedere Treuherzig-keit der Zeit vereinigt sich in ihm, und ein

gar fromm Gemüt, von allem Truge frei, gibt sich an ihm zu erkennen. Über dem Ganzen ruht der altväterliche, einfältigliche Hausgeist, der die früheren Jahrhunderte überschwebt; ein wunder-lich ruhig, träumend Wesen, wo es beinahe scheint, als hätte die allgemeine Weltpoesie noch nicht in Menschenformen sich gestal-tet, sondern irrte geisterfrei umher, leise singend und intonierend, und suchte Mate-rie auf, in der sie sich gestalten könnte, wie der junge Bienenschwarm, der sich eine Wohnung sucht.Es ist eine unendliche Feierlichkeit und eine beinahe schmerzhafte Rührung in dieser Unbeholfenheit, in der Geist im Überfluss vorhanden ist, aber das Werkzeug noch nicht gebildet. Wie ein Mensch aus der Erde hervorbrechend, der aber mit den Gliedmaßen zur Hälfte noch von der Hal-tenden, Fassenden befangen ist, und nun unmutig die Flügel schwingt, dass die Fes-seln ihn nicht lassen wollen, so ist die ganze Poesie dieser Zeit, mehr ein Ausatmen des Gemütes, als ein Aussprechen.(…)Das Volksbuch hat noch viele Überreste von der schönen naiven Einfalt des Ge-dichtes behalten, obgleich in ihm der Plan wesentlich abgeändert ist.

Der König von Frankreich erscheint hier als Kaiser Antonius von Konstantinopel; der Papst wird zum Patriarchen von Neapel, und mit der ursprünglichen Fabel sind nun noch mehrere Begebenheiten verflochten, die dem einfachen Gedichte fehlen. Die Königin gebärt zwei Söhne, die ihr in der Folge in einer Wildnis von einem Löwen und einem Wolfe entführt, und von einem Eremiten wieder gerettet werden. Helena

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wird vor ihrer Vertreibung die Hand abge-hauen, und für sie verbrennt sich freiwillig die Nichte des Herzogs von Glocester, der hier die Rolle des Marschalls übernommen hat. Nach vielen Abenteuern treffen end-lich die verbundenen Könige die Unglück-liche mit ihren beiden Kindern in Tours.

Noch verwickelter laufen die Begeben-heiten in dem gleichnamigen französischen Volksbuche durcheinander: „Histoire de la belle Heleine de Constantinople Mère de St. Martin de Tours en Tourraine et de St. Brice son frère. A Troyes chez Garne-rin. – Le temps vint, que la reine accoucha d‘une fille, qui eut nom Heleine. Quand elle eut quinze ans, sa mère trepassa. Et lors-que le roi eut été veuf quelque temps, il eut en volonté, d‘avoir sa fille en mariage, car il n‘en trouvoit point de si belle, que sa femme et sa fille. Il lui en parla, dont elle fut ebahie, et se jetta a genoux devant son père en pleurant, en le priant, qu‘il s‘avisa et qu‘il y avoit assez d‘autres femmes sans elle. Il lui dit, qu‘il n‘en vouloit point d‘autre. Et Heleine lui dit, qu‘elle se lasseroit plutot trancher les membres, que de souffrir cela, quelle aimoit mieux courroucer son père, que son createur.“

In diesem Tone, in dem noch etwas von der Naivität der älteren Sprache sich auf-bewahrt hat, geht es fort und fort durch‘s ganze Buch, mit überschwänglicher, nie er-mattender, kaum Atem schöpfender Red-seligkeit. Abenteuer folgt auf Abenteuer; ein heidnischer Gott von Erz, aus dem der Teufel spricht in Bayern; Sarazenen überall zu Hunderttausenden erschlagen, vier Kö-nige reisen eigens zu diesem Zweck von Schlacht zu Schlacht, und von einer Bela-gerung zur Andern; Jerusalem wird ein-genommen; König Clovis lässt sich taufen; einer der Könige wird von den Heiden gekreuzigt, der sarazenische Bluthund aber dafür von Gott in Staub zerschlagen, und

die Zuschauer werden schwarz wie Kohlen, an der Stelle aber, wo das Kreuz gestan-den, steigt in einer Nacht eine große Kirche mit zehn Altären, und über dem Hauptaltar der Körper des heiligen Königs auf, und die Glocken fangen am Morgen an von selbst zu läuten; – dann eilt die Handlung wieder weiter ; überall werden Heiden getötet und bekehrt, Riesen erschlagen, Mauern erstie-gen, dann wieder Kinder ausgesetzt. Von Seite 46–84 gehen diese atemlosen Abenteuer ununterbrochen fort; dem deutschen Übersetzer, der sonst ziemlich an sein Original sich gehalten hat, musste grausen vor dieser Volubilität, er hat das Alles daher rein weggestrichen, wodurch freilich der Gang der Geschichte an vielen Orten sichtbar verstümmelt, und ohne Zu-sammenhang erscheint. In kurzen, leichten Sätzen hüpft dabei das Buch, wie alle französischen Volksbücher schnellfüßig daher; alle sind nicht so planlos

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Karl Simrock (1802-1876)Aus: Historie von der geduldigen Helena

(Die deutschen Volksbücher, Band 10, 1839-1843)

Das neunte KapitelHelenen wird die Hand abgeschlagen, aber Maria, die Nichte des Herzogs von Glocester, lässt sich aus Liebe zu Helenen für sie verbrennenWie die Herren solches zu dem Herzog gesagt hatten, ging er mit dem letzten Brief zu Helena, las ihr solchen mit weinenden Augen vor, und sagte: „Ich wünschte, dass ich niemals geboren wäre, so wär’ ich jetzt

nicht gezwungen, dies grausame Urteil zu vollziehen.“

Helena aber antwortete: „Wenn mein Herr und König solches von mir begehrt, so bin ich zufrieden, und will gerne sterben; aber nichts betrübt mich mehr als dass meine Kinder, welche Niemand beleidigt haben, sterben sollen: Möchte mir doch die Gnade erzeigt werden, dass ich meinen Herrn noch einmal vor meinem Ende sprechen könnte.“

wie die Deutschen, sondern zu einem be-stimmten Zwecke für den nationellen Stolz geschrieben; überall sind‘s nos gens, die Taten und Wunder wirken; überall ist die eigene Nation auf Kosten der Übrigen her-vorgehoben, und dabei das Ganze häufig mit moralischen Reflexionen ausgestattet.

Es geht übrigens von einer ältern Schrift gleichen Titels aus, die zu Paris in Quart mit gotischen Charakteren gedruckt war, die sich denn wieder zurück bezieht, auf ein älteres Manuskript in Versen, das sich in der Pariser Bibliothek in Folio und in Quarto findet.

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Alle Königinnen waren von fürstlichem oder königlichem Blut, und ihr vermählt euch mit einer Gassendirne, deren Buhler ihrer überdrüssig waren. Noch einmal beschwöre ich euch, lasst ab von ihr, verstoßt sie aus eurem Palast oder fürchtet meine Rache!(William - 2. Aufzug, 10. Auftritt)

„Dies kann nicht geschehen,“ sprach der Herzog, „Denn ich muss meinem Herrn ein Zeichen der Wahrheit von Euch zeigen, wenn er kommt, damit er nicht sage, dass ich eine Andere an Eurer Statt verbrannt habe.“ „Nehmt hier -“, sprach Helena, „mei-ne Hand mit dem Ringe, welchen er mir gab aus Liebe, als er mich heiratete, damit er hierbei der großen Strenge bedenke, die er mir jetzt erzeigt.“

Der Herzog rief einen seiner Knechte und befahl ihm, Helenen die Hand abzuschla-gen. Als aber dem gemeinen Volk zu Lon-don solches zu Ohren gebracht wurde, empörten sie sich und wollten den Herzog erschlagen, denn sie liebten alle Helena we-

gen ihrer Tugend und Barmherzigkeit. Wie der Herzog solches sah, ließ er sie wieder zurückführen und wollte sie des andern Tags vor Sonnenaufgang verbrennen lassen, ohne dass jemand dessen inne würde.

Also blieb Helena die ganze Nacht mit ihren Kindern bei dem Herzog, und war große Betrübnis bei Allen, die da zugegen waren, absonderlich bei Maria von Glo-cester, des Herzogs Nichte, welche sinnlos zu weinen meinte. Sie sprach: „Wofern man unsere Königin umbringen lässt, so begehre auch ich nicht länger zu leben.“ Da fiel sie auf die Knie vor dem Herzogen und sprach: „Oheim, lasst mich verbrennen und die Königin leben.“,

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welches der Herzog nicht zugestehen wollte. Sie aber sprach: „Lasst zwei Kinder von Tuch machen: Die will ich mitnehmen, wenn ich zum Scheiterhaufen geführt wer-de, damit unsere unschuldige Königin mit ihren Kindern erlöst werde. Es ist besser, dass ich allein sterbe als wir alle vier : Hier-von erwählt nun das Beste.“ Wie Helena das hörte, wurde sie noch be-trübter und fiel in Ohnmacht. Da rief Maria: „Oheim, führt die Königin, wo sie sicher ist vor dem Tod, denn ich will für sie sterben.“ „Nichte“, sprach der Herzog, „weil ihr denn für sie in den Tod gehen wollt, so werde ich Euerm Rate folgen.“

Da ließ er der Königin die Hand abhauen, welche er in sein Schlafzimmer brachte; hernach legten sie die Hand ohne des Her-zogs Wissen in ein Kistchen und hingen es einem der Kinder an den Hals, setzten sie alle in ein Schifflein mit drei Broten und et-was Milch, und ließen sie in Gottes Namen treiben.

Darauf wurde seine Nichte verbrannt, also das Jedermann meinte, es wäre Helena ge-wesen.

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„Das Ewigbairische (sic!) in der Musik, welches in seiner Natürlichkeit, seiner Sinnen-freude und in seinem Hang zu einer humoristischen Betrachtung der Welt und ihrer Bewohner sehr viel Ähnlichkeit mit dem Ewigweiblichen hat, prägt sich immer dann am stärksten und überzeugendsten aus, wenn sich Theaterspielen und Musizieren zu einer Einheit zusammenschließen und sich gegenseitig bedingen und unterstützen.“ (Ludwig Kutsche: Musik und Musiker in Baiern, 1963)

225 Jahre Musikkapelle KiefersfeldenWenig erschlossen ist die zentrale Aufgabe der Musik im „Volksschauspiel“ mit ihrem unerschöpflichen Material aus regionalen Musizierformen bis zu Arrangements von klassischen Werken und proletarischen Gassenhauern. Und es gibt regional ein-malige Rituale wie im ältesten Dorfthea-ter Deutschlands: Zum Pausensekt treten Darsteller an die Pulte der Musikkapelle und halten die Notenblätter! Vor dem schrecklichen Finale mit Gottesgericht und Höllenfahrt drängen sie dann einen pro-minenten „Stargast“ aus dem Publikum ans Dirigentenpult. Und dann macht die Musikkapelle Kiefersfelden was sie will: Es erklingen Märsche - vom Publikum im Takt beklatscht. Die Musikkapelle Kiefersfelden ist auch unter „Fremd-Dirigat“ immer sattelfest.Seit Anbeginn spielt die 1787 zusammen-geschlossene Musikkapelle Kiefersfelden vor und zwischen den haarsträubenden wie herzzerreißenden Szenarien der Rit-terschauspiele. Nicht wenige Mitwirkende wechseln bis heute in den Vorstellungen zwischen Rüstung und Tracht und greifen von der Trompete zum Schwert. Kapell-meister wie Andreas Manetstätter und Sylvester Greiderer, beide Spielleiter der Ritterschauspiele mit überdurchschnitt-lichem Bildungspotential, motivierten zur Kooperation mit dem Dorftheater : Das Ergebnis war die zunehmende Bekannt-heit in Mitteleuropa. Martin Tiefenthaler

war als Spielleiter und Kapellmeister eine weitere Kieferer Doppelbegabung.

Als Stunde Null der Musikkapelle Kiefers-felden gilt eine Kirchenabrechnung: „Am 3. Mai 1787, dem Tag der Auffindung des Heiligen Kreuzes, erhielten die Musikanten, die sich hören ließen, zwei Gulden.“ (nach Hans Moser: Chronik von Kiefersfelden, 1959). Die jesuitische Bruderschaft vom Heiligen Kreuze forderte und förderte von 1720 bis 1898 mit Sakraltheater und Musik die Bildung der ländlichen Bevölke-rung.

Die Allianz der Musikkapelle Kiefersfelden mit den Ritterschauspielen ist dokumen-tiert z. B. IM BAUERNTHEATER in GE-SCHICHTEN AUS DEN BERGEN von Arthur Achleitner (1888): „Durchweg waren die Rollen gut memoriert und flott gesprochen, eine nicht gering anzuschla-gende Leistung, wenn man bedenkt, dass die männlichen Akteure zugleich auch Musiker sind und in den Zwischenpau-sen die Bühnenmusik zu spielen haben.“ Die Musikgestaltung der Ritterschauspiele als „ländliches Melodram“ (und Pendant zu den urbanen Genres „Posse mit Mu-sik“, „Zauberposse“ und „Volksstück“) bestätigt die Verbreitung der Blasmusik in Personalunion mit Vokal- und Instrumen-talensembles (Solo- und Mehrgesänge, Saitenmusik u. ä.) seit 1833.Regelmäßige überregionale Aufmerksam-

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keit erhielten die Musikkapelle wie die Ritterschauspiele durch den Sommer-frischen-Tourismus seit etwa 1860 auch durch zwei für das Königreich Bayern und das junge Deutsche Reich Bismarckscher Prägung repräsentative Festakte: Die Ein-weihung der neugotischen Otto-Kapelle (19. Juni 1836) und die Enthüllung der Sie-gessäule zur 25-Jahre-Feier des Deutsch-Französischen Krieges (25. August 1895) im Ortskern.

Historische Fotodokumente (Archiv des Heimatmuseums im Blaahaus Kiefers-felden) bestätigen die seit spätestens 1890 außergewöhnliche Wertschätzung der Gemeinde für die Musikkapelle Kiefers-felden.

Roland Dippel

Mitwirkende der Musikkapelle Kiefersfelden und der Spielgemeinschaft Ritterschauspiele in einem Zwischenakt von RICHARDUS, KÖNIG VON ENGLAND (1930)

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Baierische Kämpfe um’s BauerntheaterLudwig Steub berichtet anlässlich einer Aufführung von GoLo UND GENofEvA in Seebruck am Chiemsee über Pathos und Pro-bleme dörflicher TheaterspieleDie Audorfer, früher für weltliche Stücke die ersten Histrionen des Hochlands, sie wissen wohl zu erzählen, wie oft ihnen in den letzten dreißig Jahren ihr „G‘spiel“ erlaubt und verboten worden und wie-viel Schreiberei darüber ergangen ist, bis endlich der große Brand von 1857 die Bühne mit der kostbaren Garderobe und den Dekorationen und den Spielbüchern in Asche legte. Damals verbrannten nicht allein die Stücke, die sie selbst geschrieben, sondern auch JOHANNA VON MONT-FAUCON und OTTO VON WITTELS-BACH, ja sogar HAMLET, PRINZ VON DENEMARKT (sic) und damit die lehr-reiche Gelegenheit zu untersuchen, wie sich der große Brite und sein Meisterwerk in den Köpfen der Inntaler Bauern malte. Die Bewohner von Kiefersfelden, in der-selben Nachbarschaft, welche, wie ihr ält-liches Schauspielhaus bezeugt, schon vor Jahren die dramatische Muse mit Eifer pflegten, sie kämpfen jetzt auch wieder um die langentzogene Erlaubnis, obschon sie aus ihren Leistungen gar keinen Vorteil ziehen, sondern die Überschüsse aus den Eintrittsgeldern zu einer Stiftung verwen-den wollen, auf dass in der nahegelegenen Ottokapelle alle Jahre für das Seelenheil des ganzen Landgerichts eine heilige Mes-se gelesen werde! Die dortigen Liebhaber sind meistens Ar-beiter im Eisenhammer, und es ist wirklich sehenswert, wie ihre obwohl rußigen Ge-sichter zu leuchten beginnen, wenn man mit ihnen vom Theater zu sprechen an-

fängt und die Hoffnung äußert, es könnte vielleicht doch noch einmal die Zeit kom-men, wo es wieder erlaubt würde. Eine gewisse Bitterkeit erregt es in den Herzen des bayerischen Inntals immer-hin, dass im Tirolischen, bei Kufstein, in der Thiersee, in Erl, in Sewi und allenthalben, gespielt werden darf. Die bayerische Ob-rigkeit, indem sie den Hirten des Hoch-lands mit ihrem Rosenfinger den theatra-lischen Mund verschließt, beteuert zwar, es geschehe nur, um sie vor unnützen Ausga-ben und den Verführungen der Leichtfer-tigkeit zu bewahren, allein ihre Maßregeln haben, wie dies mitunter bei jeder guten Regierung vorkommt, gerade die entge-gengesetzte Wirkung. „Dass jetzt wir nicht spielen dürfen“, sagte jüngst ganz grämlich der würdige Vorsteher eines bayerischen Grenzdorfes, „und in Ti-rol, da schlagen sie überall ihre Theater auf! Da hat man schon die Zeit nicht, solche Sachen zu verbieten. Wenn die Herren in der Stadt etwa hoffen, dass sich ihnen zu-lieb der Bauer sein schönstes Sonntagsplä-sier abgewöhnt, da dürfen sie noch lange warten. Jetzt lauft und fahrt an Sonn- und Feiertagen alles ins Tirol hinein, zecht mit dem teuern Tirolerwein, lebt in der größ-ten Lustbarkeit und kommt in der finstern Nacht mit leerem Beutel und paarweis wieder heim - alles von deswegen, weil unser G‘spiel dahier der Sparsamkeit und den guten Sitten schaden könnte! Hätten wir unser Theater im Dorf, dann blieben die ledigen Leute daheim, und wir könnten selber auf sie Obacht geben!“ Der Vorsteher meinte dabei, es sei oh-nedem längst ausgemacht, dass die baye-rischen Bühnen die bessern Stücke hät-ten, und erzählte nebenher zum Beispiel,

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auf einem tirolischen Theater hätten sie eine Art Passionsspiel aufgeführt, und da habe der kohlschwarze Teufel mit dem Judas ein Protokoll auf Stempelbogen aufgenommen, dass er ihm seine Seele verschreibe (scheint eine feine Ironie auf unsere Vielschreiberei), und dann, als der Verräter vom Baum gefallen und ihm der Wanst geborsten, sei ein ganzes Gequirl von schmackhaften Würstchen - seine Eingeweide vorstellend - herausgequol-len, welche dann die jungen Teufelchen sofort unter furchtbarem Hallo des hin-gerissenen Publikums verzehrt. „Das wäre bei uns doch nicht mehr möglich“, sagte der Vorsteher mit einem gewissen baye-rischen Geisteshochmut, während wieder andere in jenen Zügen gerade die liebens-würdigen Reste mittelalterlichen Volkshu-mors erblickt haben sollen.

Woher dieser unüberwindliche Hang zum Schauspiel stamme, wollen wir hier nicht untersuchen, aber uns gleichwohl die Meinung erlauben, dass er, abgesehen von der persönlichen Freiheit, die in konstitu-tionellen Staaten doch auch ein bisschen Achtung verdient, viel mehr Nutzen als Schaden bringt. Es ist ein Trieb zur Bildung, der gewiss begünstigt werden darf. Für die Welt lernen die Leutchen zuwenig, für ihr Dörflein, wenn nicht zuviel, doch mehr, als sie verwenden und erhalten können. Da tritt nun das Theater helfend ein als lebenslängliche Feiertagsschule; sie üben sich wieder im Lesen und Schreiben, Sin-gen und Dichten, und ihr Geist, der sich doch zur Indolenz hinneigt, bleibt in erfri-schender Bewegung.

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Kulturpreis des Wirtschaftlichen Verbands Rosenheim

Oberbayerisches Volksblatt vom 3. August 2011:Eine besondere Überraschung hatte der Wirtschaftliche Verband der Stadt und des Landkreises Rosenheim für die Theater-leute des Ritterschauspiels Kiefersfelden bei der Premiere von „EZZELIN DER GRAUSAME“ parat. Sie verliehen vor Be-ginn ihren Kulturpreis 2011 an das älteste Dorftheater Deutschlands. „Die Ritter-schauspiele sind Kult“, stellte Paul Adlmei-er, Zweiter stellvertretender Vorsitzender vom Wirtschaftlichen Verband Rosenheim, bei der Überreichung des Preises in Form einer Stele, einer Urkunde und eines Schecks in Höhe von 2500 Euro fest. Das Ritterdrama um Tod, Liebe und Eifer-sucht wertete er aufgrund von Sprache,

Kostümen, Requisiten und Bühne als „etwas ganz Besonderes“.In der offiziellen Begründung des Wirt-schaftlichen Verbandes der Stadt und des Landkreises Rosenheim zur Preisverlei-hung heißt es, dass „die Ritterschauspiele Kiefersfelden in ihrer bis heute übermit-telten Gestalt das Kulturleben der Region in weltweit einmaliger Aus- und Aufführung prägen“. In der beeindruckenden Dichte von religiösen und weltlichen Theaterfor-men zwischen Bad Endorf und Telfs wür-den sie einen einmaligen Akzent darstellen. Mehr noch: „Das Archiv mit dem riesigen Bestand an Ritterschauspiel-Handschriften des 19. Jahrhunderts ist eine weitgehend unerschlossene Schatzkammer für Kultur- und Sozialwissenschaften“.

Kulturpreis für die Ritterschauspiele: Robert Berberich, Christina Pfaffinger und Paul Adlmeier vom Wirtschaftlichen Verband mit Mitwirkenden der Spielgemeinschaft und der Kaiser-Reich Information Kiefersfelden. Foto Schlecker

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Neue Dekorationen – Neue Schwerter

Gemäß des „byzantinischen“ Schauplatzes wurde für die HELENA-Vorstellungen der Fundus durch zahlreiche Kostüme im grie-chischen Stil bereichert, was für die Ge-wandmeisterinnen der Theatergesellschaft einen hohen Arbeitseinsatz bedeutete. Albrecht Hahn gestaltete einen neuen Prospekt mit dem „Tor von Messina“ und der in fast allen Stücken verwendete Pro-spekt „Meer“ wurde aufwändig restauriert.

Sepp Goldmann - „Meister-schmied“ und “Waffenmei-ster“ der Ritterschauspiele - zeigt erneut seine Fertigkeit mit zehn neuen Sarazenen-schwertern. Als wertbestän-dige Handarbeiten werden diese auch nach HELENA oft zum Einsatz kommen.

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Aktion Theater und Schule: Malwettbewerb

Nach dem Kultur-Tag 2011 der Grund- und Mittelschule Kiefersfelden mit den Ritterschauspielen fand diese Zusammen-arbeit 2012 eine vertiefte Fortsetzung. Bemerkenswert ist die Orientierung eines Regionaltheaters an zeitgemäßen Vermitt-lungsmethoden der Theaterpädagogik. Ausgehend von den Themen „Helena auf dem Piratenschiff“ und „Die Hochzeit von Helena und dem König von Britannien“ setzten sich die SchülerInnen dreier Al-tersstufen (1. und 2. / 3. und 4. / 5. und 6. Klasse) mit der Handlung eines Ritter-schauspiels auseinander. Damit wurde auch für die Wettbewerbs-teilnehmer klar, wie abwechslungsreich und spannend ein altes Theaterstück sein kann.Die Jury bestand aus den Reihen der Leh-rerschaft, des Fördervereins der Ritter-

schauspiele sowie der Ritterschauspiele selbst. Die Siegerinnen aller drei Altersstufen erhielten neben einer Familienkarte für HELENA feine Preise: Felicia Schunk (Klasse 2b) einen Klapproller, Mela-nie Späth (Klasse 3a) ein Waveboard

Felicia Schunk 2b

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und Carina Wimmer (Klasse 6a) einen MP 3 Player IPod Nano.Beim Vorstellungsbesuch werden die Empfänger auch der 2. und 3. Preise ihre eigenen Phantasien mit der szenischen Realisierung vergleichen können. Carina, Felicia, Melanie - Glückwunsch und viel Spaß! Und allen, die sich am Malwett-bewerb beteiligt haben: Vielen Dank - wir hoffen, dass es Euch etwas Freude gemacht hat.

Wir danken Rektorin Isolde Raabe sowie allen Lehrerinnen und Lehrern, die an der Durchführung des gemeinsamen Projekts beteiligt waren, herzlich für die gute Zu-sammenarbeit.

Beim ersten Familienfest des „Bündnis für Familie Kiefersfelden“ am 16. Juni 2012 im Kohlstatt-Naturpark war die Theatergesell-schaft mit einem Stand präsent. Hier konnten sich Kinder im rit-terlichen Zweikampf erproben - wohlgemerkt mit den unge-fährlichen Holzschwertern, die inzwischen ein beliebter Ge-schenkartikel sind. Spielerisch wurde den jungen Recken und Amazonen der Unterschied zwischen brutaler Gewalt und dem Schwertkampf als Ritual ei-ner zivilisierten Konfliktbewäti-gung vermittelt.

Roland Schmidt, Gründer dieser Initiative, ist den Ritterschauspielen seit Jahren als Autor und Rezensent verbunden.

Familienfest des Bündnis für Familie

Melanie Späth 3aCarina Wimmer 6a

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Ludwig Goerres: Die Deutschen Volksbücher http://www.zeno.org/Literatur/M/G%C3%B6rres,+ Joseph/Theoretische+Schrift/Die+Teutschen+Volksb%C3%BCcher/18.?hl=helena+volksbuchKarl Simrock (1802-1876): Die deutschen Volksbücher; gesammelt und in ihrer ursprüng-lichen Echtheit wiederhergestellt (1845), Band 10, S. 503 ff http://ia700409.us.archive.org/5/items/diedeutschenvolk10simruoft/diedeutschenvolk10simruoft.pdf

Informationen über das älteste Dorftheater Deutschlands finden Sie z. B. unter:http://de.calameo.com/books/000962439aa509ff93dfe (Ezzelin der Grausame 2011)http://de.calameo.com/books/0009624391bf673576497 (Wendelin von Aggstein 2010)http://de.calameo.com/books/00096243950c29e3661f2 (Adellin und Ludmilla 2009)http://de.calameo.com/books/000962439d7f26e1be1da (Richardus 2008) http://de.calameo.com/books/000962439bb489b23f8f3 (Siegfried und Ludmilla 2007)http://de.wikipedia.org/wiki/Ritterschauspiele_Kiefersfelden http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Georg_Schmalz (Der „Bauern-Shakespeare“)http://www.brauchwiki.de/index.php?title=Ritterschauspiele_Kiefersfelden&oldid=9137 http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wolfgang_Schwarz (Spielleiter zwischen Sakralspiel und Ritterschauspiel)http://de.wikipedia.org/wiki/Sylvester_Greiderer (Spielleiter um 1900 und Gründer des Unterinntaler Musikbundes)http://de.wikipedia.org/wiki/Musikkapelle_Kiefersfelden (Musikkapelle Kiefersfelden)

Für die Veranstalter Pfarrge-meinde Heilig-Kreuz, Bildungs-werk Rosenheim und unseren Förderverein referierte PR-Dramaturg Roland Dippel am 27. Juni 2012 im Pfarrheim über Geschichte und Idee der Ritterschauspiele, dort v. a. über Einflüsse des katholischen Jesui-tentheaters und Märchenstoffe. Mit verschiedenen Schwer-punkten können interessierte Veranstalter diesen Vortrag buchen. (Kontakt: [email protected], [email protected])

Vortrag über Ritterschauspiele

Im Internet finden Sie folgende vollständige Texte

Ja, ja du bist mei liabste Urschl! Komm an mein Herz und gib ma glei a Bussl.

(Kuratsch - 2. Aufzug, 12. Auftritt)

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Der 2005 gegründete „Förderverein der Ritterschauspiele Kiefersfelden“ enga-giert sich für die Unterstützung der Rit-terschauspiele Kiefersfelden. Mit Ihrem Mitgliedsbeitrag oder Ihrer zweckgebun-denen Spende fördern Sie künstlerische und wirtschaftliche Notwendigkeiten des weltweit einmaligen Theaters.Sie erhalten selbstverständlich eine Spen-denbescheinigung durch den vom Finanz-amt Rosenheim als gemeinnützig erklär-ten Förderverein.Schwerpunkte:* Renovierung und künstlerische Ergän-

zung der Drehkulissenbühne und der Comedihütt’n

* Pflege und Wartung der Kieferer Waffenkammer (Schilder, Schwerter, Speere, Brustpanzer, Helme)

* Gestaltung der aufwändigen Roben* Qualität der Einstudierung für die an-

spruchsvollen Schauspielmusiken* Steigerung und Verdichtung der

Öffentlichkeitsarbeit

* Erschließung historischer und kultur-geschichtlicher Forschungsdetails. Seit dem Archiv-Brand am Ende des II. Weltkrieges sind die Basisfakten der Ritterschauspiele noch immer nicht rekonstruiert.

* Publikums- und familienfreundliche Eintrittspreise (derzeit E 18 bis E 3)

Jahresbeitrag: Einzelpersonen: E 20Personengesellschaften: E 120Juristische Personen: E 200

Förderverein der Ritterschauspiele:Sparkasse KiefersfeldenKonto 500 587 100 - BLZ 711 500 00

Kontakt:Förderverein der RitterschauspieleDr. Erwein Graf zu Eltz, 2. VorsitzenderKönig-Otto-Str. 9, 83088 KiefersfeldenTel. +49 (0) 80 33-64 471. Vorsitzender: Dieter JurgeitTel. +49 (0) 22 05-8 71 20

Der Förderverein

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Originalbeiträge und Redaktion: Roland DippelJoseph Görres, Gesammelte Schriften, Band 3: Geistesgeschichtliche und literarische Schriften I (1803–1808). Köln 1926, S. 226-229 (Orthografie modernisiert)Karl Simrock: Die deutschen Volksbücher, Band 10; Frankfurt a. M. 1864Ludwig Steub: www.sagen.at/doku/alpenreisen/ bauerntheater.html (16.11.2011)Fotos der Probe am 26.6.2012: Armin BrachtlAnzeigen: Philipp Kurz, Werner SchrollerSatz und Layout: MedienDesign Keiler, Kiefersfelden

Herausgeber:Theatergesellschaft Kiefersfeldenwww.ritterschauspiele-kiefersfelden.deNaunspitzstr. 14, D-83088 KiefersfeldenTel. +49-(0)80 33-78 56Vorsitzende: Philipp Kurz, Andreas Gruber, Sebastian BleierFörderverein der RitterschauspieleFörderverein der RitterschauspieleDr. Erwein Graf zu Eltz, 2. VorsitzenderKönig-Otto-Str. 9, 83088 KiefersfeldenTel. +49 (0) 80 33-64 47, Konto 500 587 100Sparkasse Kiefersfelden - BLZ 711 500 001. Vorsitzender: Dieter JurgeitTel. +49(0) 22 05-8 71 20

In enger Zusammenarbeit mit:

Kaiser-Reich Information(Kartenvorverkauf und Infostelle der Ritterschauspiele)Rathausplatz 1, D-83088 KiefersfeldenTel. +49-(0)80 33-97 65 45, Fax -97 65 [email protected] – www.kiefersfelden.deLeitung: Werner Schroller, Mitarbeit: Andrea WeberKontakt PR:[email protected] (Dramaturgie)[email protected] (Gruppenbesuche, Werbung)

Das Museum im Blaahaus zeigt Originalkostüme (vor 1833), Dokumente und Materialien zur Geschichte der Ritterschauspiele KiefersfeldenMuseum im BlaahausUnterer Römerweg, 83088 KiefersfeldenÖffnungszeiten: Mai bis Oktober: jeden Donnerstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr (Einlass bis 16 Uhr)

Musikkapelle Kiefersfelden e.V.Cäcilienkonzert 2012Sa 1.12. (20.00 Uhr) So 2.12. (18.00 Uhr) Sa 8.12. (20.00 Uhr) info@musikkapelle-kiefersfelden.dewww.musikkapelle-kiefersfelden.de

Allen Förderern, Interessenten und Freunden sprechen wir unseren verbindlichen und herzlichen Dank aus.

Auf Wiedersehen im Nächsten Jahr 2013!

Wir danken für die Unterstützung

Impressum Festschrift „Helena, Tochter des mächtigen Kaisers Antoniusvon Griechenland“ - Ritterschauspiele Kiefersfelden 2012

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Ein Blick in die Vergangenheit bietet interessante Eindrücke vom Leben und Arbeitenunserer Vorfahren. Spüren Sie den Hauch der Geschichte, erleben Sie das Gestern. Aberdenken Sie auch daran: Finanziell brauchen Sie aktuelle Lösungen. Von Zukunfts-absicherung bis Altersvorsorge bieten wir Ihnen die besten Chancen, heute und morgengut zu leben. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.

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