!!!!Robert Peterson Praxis Der Aussergewoehnliche Ausserkoerpberliche Erfahrungen

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ausserkörperliche erfahrungen

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  • Robert Peterson

    Praxis derauerkrperlichen

    ErfahrungMit 25 bungen

    und detaillierter Anleitung

    Vorwort von Charles Tart

  • InhaltDanksagung 7Vorwort von Charles Tart 8

    TEIL 1 VON DER SKEPSIS ZUM GLAUBEN

    Kapitel 1 Hintergrund 17Ubung 1 Affirmationen 20

    Kapitel 2 Meine Kindheit 23bung 2 Gebet 28

    Kapitel 3 Erster Kontakt 29Ubung 3 Entspannung 32

    Kapitel 4 berzeugungen brechen zusammen 35bung 4 So tun als ob 40

    Kapitel 5 Schlge und Ste 43Ubung 5 Tgliche Visualisierungen 49

    Kapitel 6 Meine erste auerkrperliche Erfahrung 51Ubung 6 Imaginre Schwingungen 59

    Kapitel 7 Die Party 61bung 7 Hypnagoges Spiel 67

    Kapitel 8 Die Angst berwinden 71Ubung 8 ngste auflsen 76

    Kapitel 9 Zu Tode erschrocken 79Ubung 9 Jojo-Visualisierung 82

    Kapitel 10 Die kleine leise Stimme im Inneren 85bung 10 Astrale Tore 96

    Kapitel 11 Die Hellseherin 99Ubung 11 In einen Brunnen fallen 108

    Kapitel 12 Fliegen lernen 109bung 12 Luzides Trumen 120

    Kapitel 13 Meine Probleme mit der Silberschnur 123bung 13 Einen schwarzen Wrfel visualisieren 130

    Kapitel 14 Hilfe aus der Geisterwelt 133Ubung 14 Imaginre Musik 138

    Kapitel 15 Was Astralprogrammierer whrend des Schlafs tun 139bung 15 Den Bewutseinspunkt verschieben 143

    Kapitel 16 Glauben 145bung 16 Den Geist beruhigen 152

  • TEIL 2 WAS DIE BCHER MIR NICHT SAGTEN

    Kapitel 17 Was die Bcher mir nicht sagten 157bung 17 Kopfnicken 172

    Kapitel 18 Die verschiedenen Arten des Sehens 173bung 18 Schaukelstuhl-Visualisierung 190

    Kapitel 19 Der Geist whrend einer OBE 193bung 19 Konditionstraining und visualisierte Bcher 206

    Kapitel 20 Die Phantasiefalle 207Ubung 20 Atmen 213

    Kapitel 21 Menschen und Tiere 215bung 21 Ein Schiffsbug 221

    Kapitel 22 Auerkrperliche Realitt 223Ubung 22 Summen 228

    Kapitel 23 Umweltfaktoren 229bung 23 Ein hohes Pfeifen 234

    Kapitel 24 Wie man eine OBE herbeifhrt 235Kapitel 25 Auersinnliche Erlebnisse 249bung 25 Mediale Fhigkeiten entwickeln 263

    Kapitel 26 Fragen und Antworten 265bung 26 Seitliches Schwingen 277

    Kapitel 27 Die letzte Grenze 279

    Literatur 281Online-Adressen 284

  • Vorwort

    von Charles T. Tart, Ph. D., emeritierter Professor fr Psycholo-gie, niversitt von Kalifornien in Davis, und Professor an derCore-Fakultt, Institut fr Transpersonale Psychologie in Palo Alto,Kalifornien

    Dies ist ein interessantes, aber auch wichtiges Buch. Es handeltvon etwas, das uns allen wesentlich ist: unserer Seele.

    Ein fhrendes amerikanisches Nachrichtenmagazin berichtetekrzlich, da Bcher, die sich mit der Seele beschftigen oder dasWort Seele im Titel fhren, in den letzten Jahren hufig auf denBestsellerlisten standen. Der angeblich objektive Bericht hattejenen Hauch von Zynismus an sich, an den wir uns heute bei denMedien gewhnt haben und der die Frage nahelegt: ,Wie knnendie Leute nur so verrckt sein, solch einen Schwachsinn zu kau-fen?"

    Ich finde, intelligenter wre es, sich zu fragen, wie bewute We-sen wie wir, die zwangslufig sterben werden, nicht daran interes-siert sein knnen, alles, was wir nur knnen, ber das zu lernen,was nach dem Tod geschieht, und was dies fr unser Leben heutebedeutet. Ja, es ist natrlich unangenehm, ber den Tod nachzu-denken. Der Versuch, das Thema zu ignorieren, unsere Sorgenunter einer oberflchlichen Schicht aus Zynismus zu begrabenund dies als wissenschaftlich oder als "Objektivitt" der Medienauszugeben, ist allerdings auch keine gesunde psychologische Stra-tegie. Hoffnungen und ngste, die unter der Oberflche des Gei-stes nagen, werden nicht etwa schwcher, sondern haben einenstrkeren und krankmachenderen Einflu auf unser Leben.

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  • Vorwort

    Was wissen wir denn ber den Tod? ber den physischenAspekt, den Tod des Krpers, wissen wir heute natrlich mehrals alle Generationen vor uns. Doch was geschieht mit unsereminneren Selbst, mit unserem Geist, unserer Seele? Hier haben wirzwei groe Gruppen von Wissen: a) eine, die wir als Meinungenund Spekulationen bezeichnen knnen, und b) verstreute Bruch-stcke von Erfahrungswissen. Fast all unsere religisen Lehren. diesich auf den Zustand nach dem Tod beziehen, ordne ich der er-sten Kategorie - Meinungen und Spekulationen - zu; denn siesttzen sich lediglich auf althergebrachte Vorstellungen mit nurgeringer oder gar keiner Grundlage in der eigentlichen Erfah-rung, die an uns und auch an unsere Lehrer einfach weitergege-ben wurden. Hingegen stammt das Erfahrungswissen direkt ausder inenschlichen Erfahrung. Beispiele hierfr sind die Berichtevon Menschen, die ein sogenanntes Nahtoderlebnis oder NDE(englisch: near death experience) hatten. Whrend wir einerseitsdazu neigen, das Erfahrungswissen schlielich mit unseren Vor-stellungen und Theorien zu vermischen und somit zu verwirren.neigen wir andererseits vernnftigerweise auch dazu. ihm mehrGewicht zu verleihen als abstraktem Wissen. Wenn mein Autorepariert werden inu, ist mir wesentlich wohler dabei, es jeman-dem anzuvertrauen, der jahrelange Erfahrung damit hat. Autoszu reparieren, als jemandem, der nur viel ber Autos gelesen odereine Reihe von Vortrgen und Meinungen darber gehrt hat,wie Autos funktionieren sollten.

    Nach all den Vortrgen und Spekulationen ber den Tod - wel-che unmittelbaren Erfahrungen gibt es also, die uns ein gewissesVerstndnis davon vermitteln knnen, was vielleicht nach demTod geschieht?

    Nahtoderlebnisse sind wahrscheinlich die direkteste Art von Er-fahrungswissen ber den Zustand nach dem Tod. die wir ber-haupt erlangen knnen. Sie stellen sicherlich die in emotionalerund intellektueller Hinsicht mchtigste Wissensquelle dazu dar,

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  • Vorwort

    da wir in gewisser Form den Tod berleben - aber nur fr diejeni-gen, die selbst ein NDE erfahren. Das ist der entscheidende Punkt.Wenn Sie nur ber Nahtoderlebnisse gelesen oder sogar mit eini-gen Menschen gesprochen haben, die selbst eines hatten, sindNDEs sehr beeindruckend; doch fr uns nerfahrene gehrensie in jene erste Kategorie - die der Meinungen und Spekulatio-nen -, d.h. sie haben keinen Einflu auf unsere Zweifel und ng-ste, wie dies bei direktem Erfahrungswissen der Fall ist. Es wrelogischerweise ziemlich hilfreich, wenn jeder von uns selbst eineNahtoderfahrung machen wrde. Aber nach ausgiebigem Studi-um von NDEs kann ich das nicht empfehlen. Wie der Begriff jaschon sagt, kommt man dem Tod dabei reichlich nahe, und dasist zu riskant! Die meisten Menschen, die dem Tod derart nahekommen, hinterlassen uns keinen interessanten Bericht darber,was danach geschah; sie werden beerdigt!

    Ein Aspekt des Nahtoderlebnisses, die auerkrperliche Erfah-rung oder OBE (englisch out of body experience), ist viel sicherer,und auch sie liefert denjenigen, die ein solches Erlebnis haben,reichlich Gewiheit ber das berleben des Todes. Ich habe inden letzten dreiig Jahren Hunderte von OBEs bei gewhnlichenMenschen untersucht, und eine der weitestverbreiteten Nachwir-kungen einer OBE wird in Aussagen wie dieser formuliert: Ichglaube nicht, da ich den Tod berleben werde. Ich zwei s es. Nacheiner auerkrperlichen Erfahrung sttzen sich ihre oder seineErwartungen ber den Zustand nach dem Tod nicht mehr aufMeinungen und Spekulationen, auf reinen Glauben, sondern aufihre oder seine direkte persnliche Erfahrung. Die meisten dieserMenschen glauben nicht, da sie im physischen Sinne tot waren,aber sie machten die unmittelbare Erfahrung, sich zeitweise au-erhalb ihres physischen Krpers zu befinden; und dennoch hat-ten sie einen klaren Geist, eine bewute Existenz ohne ihren phy-sischen Krper. Milde ausgedrckt ist dies ein beeindruckendesErlebnis! Wir nerfahrenen knnen zwar die Interpretationen

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  • dieser Erfahrungen in Frage stellen, doch unsere -Zweifel beein-drucken die OBE-Erfahrenen nicht: Sie waren dort: da knnenwir nicht mitreden.

    Wir knnen jedoch eine Menge lernen, wenn wir die Berichtederjenigen studieren, die ein NDE oder eine OBE hatten. Zwarist es fr uns kein direktes Erfahrungswissen, doch zumindest istes nur einen Schritt von solchem Erfahrungswissen entfernt. Dasist weit zuverlssiger als die blichen Meinungen und Spekulatio-nen, selbst als das, was sich als wissenschaftliche Theorie ausgibt.Denn auch bei dieser sttzt sich die eigentliche Meinung auf denGlauben einer anderen Person, der wiederum auf den Spekula-tionen noch einer weiteren Person basiert, welche ihrerseits flsch-licherweise als Tatsache oder vielleicht als Lehrmeinung ausgege-ben wurden, etc. etc. Zum Beispiel grndet sich im Glauben dermeisten Religionen die derzeitige Doktrin vielleicht auf die tat-schlichen Erfahrungen eines Menschen, der vor vielen Genera-tionen gelebt hat. Doch die Anhufungen von Meinung, Inter-pretation, Entstellung und theologischer Bearbeitung (die dieHerausgeber wahrscheinlich fr eine Bereinigung hielten) ge-m orthodoxer Glaubensdoktrinen vermittelt uns Vorstellungen,die weit entfernt sind von dem, was einst einem wirklichen Men-schen widerfuhr.

    Wie ich zuvor sagte, ist es manchmal problematisch. die Berich-te derjenigen zu studieren, die eine OBE oder ein NDE hatten.Denn wie wir alle neigen auch diese Menschen dazu, die Erinne-rungen an ihr Erlebnis init ihren vorherigen und nachfolgendenGlaubensvorstellungen ber ihre OBE und ihr NDE zu vermi-schen; d.h. sie vermischen ihre Fakten mit ihren Theorien. Manch-mal ist dies offensichtlich. Es gibt Autoren, die uns eindeutig et-was zu predigen versuchen. Wir haben dann den Verdacht, dasie in ihrer Rechtschaffenheit zu wenig Respekt vor dem haben,was ihnen tatschlich widerfuhr, im Vergleich zu den berzeu-gungen, die sie uns aufzwingen wollen. Das andere Extrem sind

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  • Vorwort

    Autoren, die sehr darauf achten, es uns so zu erzhlen. wie eswar, um uns sorgfltig eine mglichst klare und genaue Schilde-rung ihres tatschlichen Erlebnisses zu vermitteln, wobei sie ihreVorstellungen und Meinungen darber, was dies bedeuten knn-te, davon zu trennen wissen. Mein inzwischen verstorbener Freundund Kollege Robert A. Monroe war so jemand. In seinem Klassi-ker Der Mann mit den zwei Leben lernen wir ihn als ein ausgezeich-netes Beispiel fr einen intelligenten, aufrichtigen und kompeten-ten Menschen kennen, der sein Bestes gibt, um aus wiederholtenOBEs sinnvolle Schlsse zu ziehen. Monroe und ein paar anderePioniere (leider gibt es von ihnen viel zu wenige, angesichts des-sen, was wir wissen mssen), die sorgfltig ber OBEs berich-ten,' sind nun mit diesem Buch von Robert Peterson vereint,wodurch unser Wissen vertieft wird.

    Leider hatte ich nicht das Vergngen, Robert Peterson persn-lich zu begegnen, doch habe ich das Gefhl, ihn auf bedeutsameWeise in seinem Buch kennengelernt zu haben, und ich bin da-von zieinlich beeindruckt. Peterson hatte offenbar als Kind einNahtoderlebnis. nter dem Einflu einer wissenschaftlichen Kul-tur wurde es in den Hintergrund gedrngt, doch nie weit genug,um seine Neugier wirklich zu ersticken. Leider wird die Neugierauf Dinge des Geistes heute in vielen Menschen erstickt. AlsPeterson als Erwachsener auf Informationen ber OBEs stie(Monroes erstes Buch) und diese Vorstellung nicht etwa als ver-rckt oder unheimlich verwarf, beschlo er. diese Erfahrung selbstzu machen, um im wissenschaftlichen Sinne (und dem des wirk-lich gesunden Menschenverstandes) tatschlich fhig zu werden,die Fakten zu betrachten, anstatt sich mit Meinungen und Speku-lationen zu begngen. Er hat nun ein viel tieferes Wissen ber

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  • die Seele als vor seinen OBEs, und was sehr wichtig ist vieleAspekte seiner Erlebnisse verwirren ihn noch immer. Ich persn-lich neige eher dazu, denen zu trauen. die Verwirrung in ihremLeben zulassen, als denen, die vorgeben, alles zu wissen!

    Ein paar wenige Menschen haben vielleicht eine natrliche Be-gabung fr OBEs. Es fllt ihnen leicht, eine auerkrperliche Er-fahrung zu induzieren, oder vielleicht ergibt sie sich sogar vonselbst. Doch die meisten von uns, die sich fr OB Es interessieren,versuchen vielleicht ein- oder zweimal, eine solche Erfahrung her-beizufhren, haben aber keinen Erfolg und geben deshalb auf.Peterson arbeitete systematisch daran und hatte schlielich Hun-derte von auerkrperlichen Erfahrungen. Deshalb erfahren wiraus diesem Buch mehr ber den Geist und die Seele als aus demStudium von Berichten ber Erfahrungen, die jemand einmal imLeben machte. Jede auerkrperliche Erfahrung wird durch un-bekannte Voraussetzungen und berzeugungen beeinflut, diewir nur selten erkennen. Doch jemand, der diese Erfahrung wie-derholt macht, kann anfangen zwischen dem zu trennen, was aneiner OBE wesentlich ist, und dem. was zufllig ist.

    Wie ich zuvor erwhnte, empfehle ich niemandem zu versu-chen, ein Nahtoderlebnis zu induzieren, da der Nah"aspekt zuriskant ist. Dagegen sind OBEs viel sicherer, wie Peterson berich-tet; und fr diejenigen von uns, die wirklich neugierig darauf sind,die Fakten direkt zu untersuchen und selbst eine OBE zu ma-chen, hat Peterson in diesem Buch viele bungen aufgefhrt, diewir ausprobieren knnen. Auch hierbei zeigt sich seine Aufrich-tigkeit, denn er erkennt an, da diese bungen zum Ausprobie-ren da sind, aber keine Garantie auf Erfolg darstellen und dadas, was bei dem einen funktioniert, dem anderen mglicherwei-se nicht hilft. Doch er gibt uns eine groe Vielzahl von bungenund ist berzeugt, da, wenn wir sie wirklich grndlich auspro-bieren, eine oder mehrere davon wahrscheinlich funktionierenwerden.

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  • Vorwort

    Ich sage, da OBEs viel sicherer sind als NDEs, doch siesind natrlich nicht sicher in irgendeinem absoluten Sinne. DieseMglichkeit, Dinge direkt zu erfahren, die ber die Alltagsrealitthinausgehen, ist sowohl aufregend als auch beunruhigend, dennwir lieben die Gewohnheit, Routine und scheinbare Sicherheitder Alltagswelt durchaus. Wenn Sie einigermaen normal sind,werden OB Es zwar einige furchterregende Momente aufweisen,aber wahrscheinlich werden sie zu echtem Wachstum und spiri-tuellen und medialen Offenbarungen fhren. Wenn Sie aufgrundinnerer Probleme Schwierigkeiten haben, in der Alltagswelt zufunktionieren, dann sollten diese psychologischen Probleme zu-erst gelst werden, ehe Sie sich trauen, den Krper zu verlassen.Das Exotische wie zum Beispiel OBEs kann gefhrlich sein, wennwir versuchen, es dazu zu benutzen, Aufgaben, die der gewhnli-chen Entwicklung dienen, aus dem Weg zu gehen, anstatt unsihnen zu stellen.

    Wenn wir aber ernsthaft versuchen, die Art von OBE induzie-renden bungen auszuprobieren, die Peterson vorstellt, und Er-folg damit haben, dann wird Seele fr uns nicht lnger nur eineMeinung oder Spekulation sein: ihre Realitt und die Bedeutungfr unser Leben werden zu Erfahrungsdaten. Mu ich noch sa-gen, da die Auswirkungen darauf, wie wir unser Leben leben,recht bedeutend sein werden?

    Februar 1997

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  • Kapitel 1

    HintergrundIch wurde in Minneapolis, Minnesota, geboren und verbrachtedort die ersten vierundzwanzig Jahre meines Lebens. Meine Kind-heit verlief normal bis auf ein paar ungewhnliche Erlebnisse, dieich spter beschreiben werde.

    Ehe ich in den Kindergarten kam, lernte ich einen Jungen na-mens Brian kennen, der etwa drei Jahre lter war als ich, und wirwurden Freunde. Brian war ein guter Freund, doch er hatte dieschlechte Angewohnheit zu lgen. Brian meinte durch Lgen kl-ger und wichtiger als andere Kinder zu erscheinen, und er liebtees, in dieser Machtposition zu sein. In diesem zarten Alter war ichnaiv und stellte stndig Fragen, doch ich hatte keine Vorstellungvon nehrlichkeit. Da ich viel mit Brian zusammen war, brauch-te ich nicht lange, um herauszufinden, was eine Lge ist. ndbald traute ich nichts mehr von dem, was Brian mir erzhlte.Dennoch war Brian mein einziger Freund, denn es gab in unsererGegend keine anderen Kinder in meinem Alter. Statt unsereFreundschaft aufzugeben, sah ich sie als eine Herausforderungan. Ich schtzte Brians Freundschaft immer noch, doch ich mutelernen, Fakten von Fiktion zu unterscheiden. Ich war gezwungen,Logik einzusetzen, um herauszufinden, wann er log und wann erdie Wahrheit sagte. Manchmal funktionierte es, manchmal nicht.Doch durch die Hilfe von Erwachsenen, von denen ich wute,da ich ihnen trauen konnte, wurde ich besser darin, einige derFakten zu verifizieren.

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  • Bald schritten meine Eltern ein und sagten mir, ich drfe Briannicht mehr treffen, da er einen schlechten Einflu auf mich aus-be. Sie hatten recht. Doch aus der Freundschaft zu Brian zog ichin meinem fr Eindrcke sehr offenen Alter einige wertvolle Leh-ren. Erstens lernte ich, da man nicht alles glauben kann, wasman hrt oder liest. Ich lernte die Wahrheit wirklich zu scht-zen, und ieh lernte, alles zu hinterfragen. Auerdem lernte ich,wie man Vernunft, Deduktion und Logik einsetzt. Meine Liebezur Wahrheit verwandelte sich in die Liebe zur Wissenschaftlich-keit, in eine unstillbare Neugier und den Durst nach Wissen undForschung.

    Als ich in die Grundschule kam, machte ich meine erste bedeu-tende Entdeckung: die Schulbcherei. Die meisten Kinder liefenin die fiktionale Abteilung und griffen nach Mrchen- und Ge-schichtenbchern. Ich aber ging zu dem Regal mit der AufschriftWissenschaft und las die Lehrbcher. Ich las jedes Buch, wennes nur mit Wissenschaft zu tun hatte: Bcher ber Dinosaurier,Biologie, Laser, Botanik, Archologie, Astronomie und derglei-chen mehr, das meinem neugierigen Geist in einer bestimmtenWoche ber den Weg lief. Schon ehe ich lesen konnte, lernte ichaus Bchern, indem ich mir die Bilder anschaute.

    Meine Mutter nahm mich immer mit in die ffentliche Biblio-thek und lie mich dort herumlaufen, whrend sie sich ihre B-cher aussuchte. Natrlich ging ich auch dort schnurstracks zu denwissenschaftlichen Bchern. Aber in der ffentlichen Bibliothekwaren die Kinderbcher grtenteils Mrchen- oder Geschich-tenbcher. Also ging ich in die Abteilung fr Erwachsene undhielt Ausschau nach Wissenschaftsbchern. Ich erinnere mich aneinen Tag, als ich in der Erwachsenenabteilung auf Anatomie stie.Ich frage mich, was meine Eltern wohl gesagt htten. wenn sieherausgefunden htten, da ich im Alter von sechs Jahren allesber Sex und das Fortpflanzungssystem wute! Ich erinnere mich,mich mit anderen Sechsjhrigen darber gestritten zu haben,

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  • woher die Babys kommen. Sie beharrten auf Strchen und Kohl-kpfen, und ich konnte ihnen einfach keine Vernunft beibringen.

    Ich bekam den Ruf, ein Doktor Allwissend oder ein Genie zusein. Ich kmmerte mich um diesen Status berhaupt nicht, denndie Leute konnten einem Genie nichts erzhlen. und alle rgernsich ber einen Doktor Allwissend. Ich gab mein Bestes. gegenmeinen Ruf anzukmpfen. und sehlo mich einem kleinen Freun-deskreis an.

    In der I lighschool begann ich mich fier Computer zu interessie-ren, und meine Neugier veranlate mich, mich in meiner Freizeitdamit zu beschftigen. Als ich alle Kurzlehrgnge besucht haue,die die Universitt von Minnesota zu bieten hatte, verbrachte ichmeine Freizeit damit. Computerhandbcher zu lesen und Com-puterspiele zu schreiben. In den Computerabteilungen der Uni-versitt kannte bald jeder mein Gesicht. Ich mute oft still in michhineinlachen, wenn Leute, die doppelt so ah waren wie ich, michbei ihren Aufgaben tr ihr Programmierseminar um Hilfe batet_

    Nach der Highschool schrieb ich mich an der Universitt vonMinnesota fr Computerwissenschaft als Hauptfach ein. In die-ser Zeit begann ich, auerktperliche Erfahrungen (OB Es) zumachen, und dies vernderte den Lauf meines Lebens. Vielleichtkann es auch Ihr Leben verndern!

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  • bung 1

    Affirmationen

    Am Ende jedes Kapitels ist eine bungssektion wie diese eingefgt, die bun-gen und Tips fr diejenigen enthlt, die knien mchten, selbst auerkrperlicheErfahrungen zu machen. Die ersten bungen sind recht einfach; der Schwie-rigkeitsgrad steigert sich albniihlich mit jeder bung.

    Diese spezielle bung ist eine Affirmation. Eine Affirmation istwie ein guter Vorsatz frs neue Jahr: etwas, das man sich selbstsagt, um sich darin zu bestrken, etwas Bestimmtes zu tun. Esgengt nicht, die Affirmation einfach auszusprechen; Sie solltenzuerst darber nachdenken und sie dann langsam ein paarmal zusich selbst sagen. Jedesmal, wenn Sie eine Affirmation ausspre-chen, sollten Sie sich bemhen, Gefhl in Ihre Worte zu legenund wirklich zu glauben, was Sie sagen.

    Affirmationen funktionieren aus vielerlei Grnden. Erstens stel-len sie eine Mglichkeit dar, klar mit Ihrem nterbewutsein zukommunizieren, und aus ntersuchungen ber die Hypnose'wissen wir alle, wie mchtig das Unterbewutsein ist.

    Zweitens glauben viele Menschen, die sich mit Esoterik beschf-tigen, an ein hheres Bewutsein, das manchmal auch als hhe-res Selbst oder berseele bezeichnet wird und sogar noch mch-tiger als Ihr Unterbewutsein ist. Affirmationen ermglichen esIhnen ferner, Ihre Absichten Ihrer berseele mitzuteilen, die Ih-nen dabei helfen kann, Ihre Ziele zu erreichen. Ich glaube auch,

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  • da Ihre berseele eigene Ziele hat, die Ihrem spirituellen Wachs-tum verpflichtet sind, und da sie Ihnen wahrscheinlich eher hilft,wenn Sie sich Ihrerseits bereit erklren, ihr beim Erreichen ihrerZiele zu helfen.

    Drittens sind viele Menschen in der Esoterik davon berzeugt,da das, was sie glauben, sich direkt auf ihre Erfahrung auswirkt.Affirmationen machen es einfach, Ihr Glaubenssystem zu vern-dern und positive Vernderungen in Ihrem Leben anzuregen.

    Da Affirmationen einen derart starken Einflu auf Ihr Unterbe-wutsein haben, sollten Sie es tunlichst vermeiden, sich selbstnegative Botschaften zu senden. Eine der ersten Affirmationen,die ich benutzte, lautete: Ich bin nur ganz locker mit meinemKrper verbunden Die Botschaft klang so harmlos, doch wieich entdeckte, lag ihr der negative Glaube zugrunde, da einelockere Verbindung zu meinem Krper bedeutete, ich sei nichtganz gesund. Nachdem ich diese Affirmation ein paar Tage be-nutzt hatte, begann ich mich desorientiert und benommen zu fh-len, kurz davor, krank zu werden. Glcklicherweise fand ich her-aus, was passiert war, und nderte meine Affirmation!

    Die wirksamsten Affirmationen sind diejenigen, die Sie sich selbstmachen. Sie sollten kurz und knapp und positiv formuliert sein.Formulieren Sie die Vernderungen, die Sie sich in Ihrem Lebenwnschen, so, als ob sie bereits eingetreten wren. Verwenden Siezum Beispiel Botschaften mit Ich kann anstelle von Ich willnicht. Bekrftigen Sie auerdem, was Sie zu tun bereit sind, umes zu verwirklichen. Benutzen Sie fr diese bung Affirmatio-nen. die auf Ihrem Wunsch basieren. auerkrperliche Erfahrun-gen zu machen. Sie knnen entweder Ihre eigenen Affirmationenformulieren oder die folgende benutzen:

    Ich kann meinen Krper ganz leicht verlassen. Auer-krperliche Erfahrungen fallen mir ganz natrlich zu. Als Vorbe-reitung werde ich OBE-bungen machen, mit dem Universum

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  • bung 1

    zusammenarbeiten, meinen Impulsen folgen, auf meine Intuitio-nen hren, mein Wissen teilen, meine Liebe verbreiten und mitmeinem eigenen hheren Selbst zusammenarbeiten.

  • Kapitel 2

    Meine Kindheit

    Ich wuchs in einem hektischen Haus mit drei Brdern und einerSchwester auf. Mein Vater war auf seine eigene ruhige Art einreligiser Mensch. Im allgemeinen sprach er nicht ber seine Re-ligion. Ein- oder zweimal hrte ich ihn beilufig den Namen Ed-gar Cayce erwhnen, doch das meiste davon ignorierte ich, tat esentweder als okkult oder unwissenschaftlieh ab. Er hatte essich zur Regel gemacht, seine Kinder nie mit okkultem Gedan-kengut zu konfrontieren.

    Meine Mutter war eine fromme Katholikin und erzog auch ihreKinder zu guten Katholiken, das heit zu Menschen, die jedenSonntag in die Kirche gehen, ihre Gebete aufsagen und Gott dieWoche ber vergessen. jedenfalls wuchs ich mit einem gesundenVerstndnis fr Richtig und Falsch auf und nahm niemals Dro-gen. In meiner Highschool war ich der einzige Schler. der nieMarihuana probierte. Ich habe bis heute immer noch keine Dro-gen genommen; Drogen sind etwas fr Leute, die nichts von OB Eswissen oder nicht den Willen aufbringen, ihre eigenen, auf natr-liche Weise vernderten Bewutseinszustnde herbeizufhren.

    Einmal fragte ich meine Mutter, ob sie sich an irgend etwasUngewhnliches in meiner Kindheit erinnere. Sie erzhlte mir :da ich immer, wenn ich wirklich krank war, schlafwandelte. mgenau zu sein, ich stand mitten in der Nacht auf, tanzte im Kreisumher und sang wie ein indianischer Schamane. Natrlich warich mir dessen zu jener Zeit nicht bewut.

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  • Ich erinnere mich nur, da mich, wenn ich krank war, eine son-derbare Empfindung ngstigte: Wenn ich in den Schlaf hinber-glitt, hatte ich einen erschreckenden Alptraum. Ich trumte,da ich in meiner Handflche ein winziges Salzkorn hielt. Dannschrumpfte mein Bewutsein zu einer unglaublich kleinen Grezusammen, bis das Salzkorn aussah wie ein Wolkenkratzer. Vol-ler Angst, von dem Salzkorn zermalmt zu werden, wachte ichschreiend auf.

    Ich hielt mich nicht fr ein medial veranlagtes Kind. Dennochhatte ich ein paar Erlebnisse, die der Erwhnung wert sind.

    Eines Tages, als ich vielleicht zehn oder zwlf Jahre alt war, warich sehr deprimiert. Ich wei nicht einmal mehr warum, dochmeine Depression war so heftig, da ich tatschlich darum betetezu sterben. Irgendwann, nachdem ich ins Bett gegangen war,wachte ich auf und fand mich wieder, wie ich auerhalb meinesKrpers nach oben zischte, begleitet von einem Wesen, das ichfr einen Engel hielt. Ich dachte. ich sei gestorben, und war er-staunt, da ich whrend der Trennung keinen Schmerz versprthatte. Ich hatte geglaubt, der Tod sei schmerzhaft, doch das warer nicht.

    Schlielich kam ich vor einem groen, ungeheuer mchtigen,unsichtbaren Wesen zum Stillstand, das ich sofort fr Gott hielt.Das Wesen sagte mir, es sei Zeit zu gehen, und ich verstand so-fort, was das bedeutete: Tod.

    Dann versprte ich ein Sehnen zurckzukehren. Ich hatte Heim-weh. Ich fhlte mich schuldig, da ich mir gewnscht hatte zusterben. nd ich wute, meine Eltern wrden ber meinen Todsehr traurig sein. Deshalb bettelte und flehte ich darum, zur Erdezurckgebracht zu werden. Warum? wurde ich gefragt. Ich ber-legte einen Augenblick und suchte nach einer Antwort. Ich sagte:Jeder dort glaubt, da der Tod schmerzhaft und traurig ist. Ich

  • mu zurckkehren, um allen zu erzhlen, da der Tod schmerz-los und freudig ist."

    Nach kurzer berlegung willigte Gott ein, und ich wurdezurckbegleitet. Als ich erwachte, war ich erstaunt ber den Rea-lismus meines Erlebnisses. Ich zwang mich zu glauben, da es ein"!Traum und weiter nichts gewesen sei.

    Ein anderes Erlebnis ereignete sich, als ich ein wenig lter war,vielleicht vierzehn oder fnfzehn. Ich pflegte mit zwei anderenJungen spielerische Ringkmpfe zu veranstalten. Eines Tages un-terhielten wir uns bers Ringen und kamen auf dcn Schlfergriff zu sprechen, einen bekannten Ringergriff. Dabei wird einGegner ausgeschaltet, indem der Blutflu zu seinem Gehirn ab-geschnitten und er bewutlos wird. Jedenfalls fragten wir uns.wie es wohl wre, infolge eines solchen Knockout bewutlos zuwerden. FD war der strkste von uns dreien, und der dritte Jungehatte Angst, deshalb erklrte ich mich bereit, mir von FD miteinem ruckartigen festen Griff um den Brustkorb einen solchenKnockout verpassen zu lassen.

    Wir gingen nach drauen. und er drckte mir mit einem geziel-ten Griff um den Brustkorb die Luft ab - das strkste Ding, dasmir je verpat wurde. Ich konnte nieht mehr atmen und verlorbald das Bewutsein. Es war, wie aus einem Traum aufzuwachen;diese Welt war ein Traum, und ich erwachte zu einer Realitt, diewirklicher und intensiver war als diese Welt. Ich sah, wie sich dieIllusion dieser Existenz auf Erden zerstreute. Ich lste mich auf,und ich bedauerte es nicht. Bald fand ich mich in der wirkli-chen Welt in einer groen Stadt wieder. die ich bereits kannte.

    Meine Erinnerung schien zurckzukehren ja, ich war fest ein-gesehlafen und hatte von einem kleinen Ort namens Erde ge-trumt, und nun war ich wach. Das war ein dummer Traum,dachte ich, und bald verga ich alles ber die Erde. Ich setztemein Leben fort, so wie es war, ehe ich in Schlaf gefallen war. Ich

  • lebte in dieser phantastischen Stadt viele Jahre Jahrhunderte,wie es schien. Ich lebte dort so lange, da die ich Erde vollkommenverga. Hunderte von Jahren hatte ich die Erde vergessen. Wennmich jemand danach fragte, konnte ich mich nicht erinnern, daich sie vor so langer Zeit verlassen hatte.

    Eines Tages ging ich zu einem Geschft. Pltzlich wurde ichverwirrt, verlor meinen Orientierungssinn und sprte, wie ichfiel. Abrupt ffnete ich meine Augen und sah seltsame Bltter,den Himmel, FD und die anderen Jungs, die mich anschauten.Wo war ich nur? Wie war ich hierhergekommen? Was war ge-schehen? Dann erinnerte ich mich: Vor Hunderten von Jahrenwar ich fest eingeschlafen und hatte mich hier wiedergefunden.Dieser Ort wurde Erde genannt, und er war Teil eines verrck-ten Traums. Ich mute wieder eingeschlafen sein. Langsam kehr-te meine irdische Erinnerung zurck. Ich fragte die Jungs, wielange ich bewutlos gewesen war. Sie sagten, nur ein paar Minu-ten. Sie wollten wissen, was passiert sei, und ich gab ihnen zuverstehen, da ich nicht darber reden wolle.

    Ein drittes bersinnliches Erlebnis war das folgende: Ich warmit meinem Vater in seinem Lastwagen unterwegs, und wir fuh-ren unter einem Eisenbahnviadukt in Columbia Heights. Min-nesota, hindurch, nur ein paar Blocks entfernt von dort, wo ichin Minneapolis wohnte. Als wir unter der Brcke waren. fuhrgerade ein Zug ber die Schienen. Ich bekam ein sehr unbehag-liches Gefhl und stellte mir vor, wie der Zug vorn Gleis hin-unter auf den Lastwagen und die Strae fiel und uns zerquetsch-te. ,.Ich hasse das", sagte ich zu meinem Vater. Als wir unter demViadukt hindurch gefahren waren, fragte ich ihn: Wie oft ent-gleisen Zge eigentlieh?" Mein Vater (der als Bahnbeamter freine Eisenbahngesellschaft arbeitete) sagte, es sei nahezu unmg-lich, da ein Zug entgleise; auf einer Brcke oder einem Viaduktpassiere es besonders selten. Innerhalb einer Woche entgleiste

  • ein Zug genau an diesem Viadukt. Ich war zu dieser Zeit unge-fhr vierzehn.

    Manche Leute wrden sagen, diese bersinnlichen Erlebnisseseien ein Anzeichen dafr, da ich mit gewissen natrlichen F-higkeiten geboren wurde. Doch ich bin nicht dieser Meinung.Ein paar ungewhnliche Ereignisse whrend der Kindheit ma-chen einen noch nicht medial`. Meine Kindheit verlief anson-sten normal.

    Einmal, als ich klein war, hrte ich, wie mein Vater mit meinemBruder sprach und den Begriff Astralprojektion erwhnte. Ichfragte meinen Bruder, was das sei, und er tat es mit dem schlich-ten Satz ab: Das ist, wenn die Leute auerhalb ihres Krpersumherfliegen. Das klang fr mich interessant, aber zu unwissen-schaftlich - wie ein Mrchen. Ich wartete geduldig, bis meineMutter mich das nchste Mal in die Bibliothek mitnahm, wo ichdann versuchte, astral im Schlagwortkatalog zu finden. Damalshatte die Bibliothek noch keine Bcher darber, deshalb vergaich das Ganze.

  • bung 2

    GebetViele Menschen aus allen Lebensbereichen glauben, da wir ir-gendwelche spirituellen Fhrer oder Beschtzer haben. Die Chri-sten nennen sie Schutzengel. Die Zoroastriker nennen sie Fervashi.Die Spiritualisten nennen sie Geistfhrer. Wie auch immer wirsie nennen, sie knnen unsere stillen Gedanken und Gebete h-ren und uns auf vielerlei Weise helfen, sogar dabei, auer-krperliche Erfahrungen zu machen.

    Da unsere Fhrer hier sind, um uns spirituell zu helfen, dientdiese bung dazu, zu unseren Fhrern zu beten, sie mgen unsdabei helfen, auerkrperliche Erfahrungen zu machen. Ich kannIhnen nicht sagen, was Sie beten sollen, aber ich kann Ihnen einBeispiel geben, das ich manchmal verwende:

    Ich bete zu Gott, zu Allem-das-Ist und zu meinen Fhrern,Helfern und allen anderen wohlwollenden Wesen. mir bitte zuhelfen, mein Ziel der bewuten Erforschung des Reichs auer-halb meines Krpers zu erreichen. Helft mir, meinen Krper zuverlassen und bewut zu werden; ich werde dafr mein Bestesgeben, um spiritueller zu werden und euch bei den Zielen euresGeleits zu helfen.

  • Kapitel 3

    Erster Kontakt

    Erst am 9. September 1979 tauchte das Thema der auerkrperli-chen Erfahrungen wieder auf. Mein Bruder Joe wute, da meinVater sich fr okkulte Themen interessierte. Deshalb schenkteJoe ihm am Vatertag das Buch Der Mann mit den zwei Leben vonRobert A. Monroe. Ich erinnerte mich wieder, wie ich als Kinddas Schlagwortregister fr Bcher zu diesem Thema, der Astral-pojektion, durchforstet hatte. Als mein Dad das Buch zu Endegelesen hatte, fragte ich ihn, ob er es mir leihen wrde, und ersagte ja.

    Monroe erklrte seine OBEs auf derart logische, wissenschaft-liche Weise, da ich das Buch schneller las, als ich je zuvor gele-sen haue. Ich glaubte Monroes Behauptungen nicht wirklich, abermir gefiel sein Ansatz. Sein Buch spornte mich an, nicht seinenWorten Glauben zu schenken, sondern es selbst auszuprobieren.

    Ich beschlo, Monroes Angebot wahrzunehmen und seine Tech-niken zu befolgen, um selbst zu sehen, ob diese Erlebnisse echtoder blo Trick, Phantasie oder Trume waren. In jener Nachtversuchte ich mich vor dem Schlafengehen erstmals in Astral-projektion. Ich hatte mir Monroes Methode zuvor eingeprgt, undich beschlo, meine Augen zu schlieen und es zu probieren.

    Der erste Schritt bestand darin, sich zu entspannen. Ich ver-braehte lange Zeit damit, mich vollkommen zu entspanne n. Dernchste Schritt war schon etwas schwieriger man sollte sichzwischen Wach- und Schlafbewutsein treiben lassen. Ich schlief

  • ein- oder zweimal ein. und jedesmal brachte ich mich mit einemRuck wieder voll ins Bewutsein zurck, wobei ich darauf achte-te, meinen vollkommen entspannten Krper nicht zu bewegen.Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich wohl genug fhlte, umzum nchsten Schritt berzugehen: meinen Geist von allen Ge-danken zu reinigen.

    Das war schon schwerer.,Jedesmal, wenn ich ein Gerusch hr-

    te, wurde ich abgelenkt, und mein Geist begann zu schweifen.Dann fing mein Krper zu jucken an, was mich sehr ablenkte.Sobald ich die eine juckende Stelle gekratzt hatte, juckte es aneiner anderen. Selbst nachdem ich die meisten Juckreize besiegt(und den Rest ignoriert) hatte, war es schwer, meinen Geist vomAbschweifen abzuhalten.

    An einem Punkt stellte ich fest, da ieh meinen Geist mehrereMinuten lang frei von allem halten konnte, und ich empfand dasals ausreichend lange. um zum nchsten Schritt berzugehen: ima-ginre Kraftlinien zu benutzen, um die Schwingungen herbei-zufhren. Ich befolgte Monroes Anweisungen en detail und ach-tete sorgfltig darauf,. zwischen jedem Verfahrensschritt eine Pauseeinzulegen. Ich wollte gerade aufgeben, als ieh ein heftiges Schwir-

    ren in meinem Kopf wahrnahm. Es fhlte sich an , als wren dieKraftlinien pltzlich irgendwie real geworden und htten ein 110-Volt-Stromkabel berhrt. Puh. Vielleicht ist das doch keine sogute Idee. Ich versuchte mich wieder zu normalem Bewutseinzu bringen, indem ich meine imaginren Kraftlinien zurckzog.

    Ich zog die Kraftlinien schnell wieder an mich 'heran. doch zumeiner berraschung wurde auch die Elektrizitt, die ich amEnde dieser Linien sprte, zu mir hingezogen. Es war, als ob ichbeim Fischen einen starken Ruck am Ende meiner Angelrute spr-te. Ich versuchte schnell. meine Angelschnur aus dem Wasser zuziehen, doch ich schaffte es nur, den Haken zu halten und denFisch langsam zu mir heranzuziehen. nd was fr einen: eine Artelektrischer ,Vibration" brauste gewaltig in meinen Krper hin-

  • ein und erfllte ihn mit einer Art Elektroschock und einem schreck-lich krachenden Gerusch. Ich dachte, ieh wrde dureh einenStromschlag gettet, und meine erste Reaktion war schiere Panik.Ich konnte mein Herz in rasender Angst wild klopfen hren, dochich war zu machtlos, um es zu kontrollieren.

    Irgendwie konnte ich durch meine geschlossenen Augenliderhindurch sehen. Ich schaute hoch und sah einen blauen Ring auselektrischem Feuer. der direkt auf meinen Kopf zuflog. Er warhellblau. hatte etwa dreiig Zentimeter Durchmesser und war einschlielich der Funken etwa vier Zentimeter dick. Instinktiv hobich meine Arme hoch, um mich vor dem Zusamm enprall zu scht-zen, doch wie ich feststellte, war ich gelhmt und unfhig, meineArme zu bewegen. Der Ring aus blauer Energie begann bermeine Stirn zu gleiten. und ich schaute weg, aus Angst zu sehen,was als nchstes geschehen wrde. Ich kmpfte wild darum. dieKontrolle ber meinen Krper zurckzugewinnen, und langsamberuhigten sich die ..Schwingungen" und verebbten. Als sie voll-stndig verblat waren. konnte ich meinen Krper wieder bewe-gen.

    Ich schttelte meine Arme und Beine. freute mich, da ich dieFhigkeit. sie zu bewegen. nicht verloren hatte, und war glck-lich, wieder vollstndig in meinem Krper zu sein. Oh Gott,dachte ich. Es hat funktioniert! Monroe hat nicht gelogen! Esgibt wirklich andere Welten!

  • bung 3

    Entspannung

    Ein Schlsselfaktor beim Verlassen des Krpers ist ein entspann-ter Zustand. Der Krper mu so entspannt wie mglich sein. Wennder physische Krper nicht vollkommen entspannt ist, kann essehr schwierig sein, Ihre Aufmerksamkeit vom Krper abzuwen-den.

    Einige Laborexperimente legen nahe, da der physische Kr-per whrend einer OBE sogar noch entspannter ist als im norma-len Schlafzustand. Zu lernen, Ihren Krper derart tief zu entspan-nen (ohne dabei einzuschlafen), kann schwierig sein, aber es lohntsich. Denn wenn man die physische Entspannung bewut ein-setzt, so kann dies helfen, hohen Blutdruck zu senken und Streentgegenzuwirken. Sie fhlen sich besser und leben lnger, wennSie regelmig Entspannungsbungen praktizieren.

    Fr diese bung sollten Sie lernen, Ihren Krper willentlich zuentspannen, vollstndig und schnell. Lernen Sie, jede Faser undjedes Gewebe Ihres Krpers zu entspannen. Eine verbreiteteEntspannungsmethode besteht darin, eine bequeme Position ein-zunehmen und langsam jedes Krperglied von den Fen auf-wrts durchzugehen. Dabei wird jeder Muskel in diesem Gliedzunchst angespannt und dann entspannt.

    '

  • Entspannung

    Achten Sie besonders darauf. die Muskeln in Ihrem Gesicht voll-stndig zu entspannen, einschlielich der Augenlider, der Stirnund der Kiefermuskeln. Es ist nicht verkehrt, wenn Sie dabei denMund ffnen, um maximale Entspannung zu erzielen.

    Wenn Sie mit dieser ersten Entspannung fertig sind, gehen Sienoch einmal jeden einzelnen Muskel durch, und versichern Siesich, da er wirklich entspannt ist. Sollte in irgendeinem Muskelnoch Spannung vorhanden sein, wiederholen Sie die Prozedur,und berprfen Sie jeden Muskel noch einmal.

  • Kapitel 4berzeugungen

    brechen zusammen

    Nach meinem Erlebnis mit den Schwingungen stand ich aus demBett auf und ging ins Wohnzimmer, um irgend jemandem zu er-zhlen, da all das stimmte. Doch meine Mutter war schon imBett und schlief; mein Vater war in seinem Lieblingssessel vordem Fernseher eingeschlafen, und ich wollte ihn nicht wecken.Ich ging in die Kche und holte mir ein Glas Wasser, wobei ichgelegentlich meine Arme und Beine schttelte, um mich zu verge-wissern, da ich ganz in meinem Krper war. Nach ein paar Mi-nuten ging ich wieder in mein Schlafzimmer und legte mich hin,doch ich konnte nicht schlafen. Ich mute stndig an mein Erleb-nis und die mglichen Konsequenzen denken, die es in sich barg.

    Vor allem war es die furchterregendste Erfahrung meines Le-bens. Es hatte sich angefhlt, als wrden die Schwingungen mei-nem Krper schaden, und das krachende, zischende Geruschhatte mich nur noch mehr gengstigt. Ich war den beiden grtenngsten der Menschheit gegenbergetreten: der Angst vor demUnbekannten und der Angst vor dem Tod. Mein wissenschaftli-ches Selbst konnte das Erlebnis nicht wissenschaftlich einordnen- es war nicht Teil des physischen Universums, das ich kannte.Ich versuchte, auf der Grundlage meines katholischen Glaubensdarber nachzudenken, der darauf beharrte, ich knne meinenKrper nur beim Sterben verlassen. Hatte ich gerade eine Nah-begegnung mit dem Tod gehabt? Nach mehreren Stunden. in de-

  • nen ich versuchte, irgendeinen sinnvollen Schlu aus dem Erleb-nis zu ziehen, schlief ich ein, ohne Antworten gefunden zu haben.

    Den nchsten Tag verbrachte ich damit, mich mit dem Erlebtenauseinanderzusetzen. Mein gesamtes Glaubenssystem war in sichzusammengebrochen. Sehen bedeutet glauben, und ich konntenicht leugnen, da ich Schwingungen erlebt hatte - das zischendeGerusch, die Lhmung und den blauen Energiering. Ich hattesogar durch meine geschlossenen Augenlider hindureh gesehen.Ich wute, da ich nicht halluziniert hatte, ich war nicht verrckt,ich hatte nicht getrumt. und ich stand nicht unter Hypnose. MeinErlebnis war fr mich sehr real gewesen, so real wie mein nor-males Wachbewutsein, wenn nicht realer.

    Meine erste Beobachtung war, da irgendeine Art nichtphysi-scher Realitt existiert. Diese Beobachtung stand in direktem Wi-derspruch zu meinen wissenschaftlichen berzeugungen, denn

    die Wissenschaft hatte mich dahin gefhrt zu glauben, da soetwas wie eine nichtphysische Realitt nicht existiert.

    Ferner dachte ich ber Einsteins Relativittstheorie nach, diebesagt, da Materie dasselbe ist wie Energie. Wenn ein Menschbewut seinen Krper verlassen und eine wahrlich nichtphysischeWelt betreten kann, dann kann er nicht wirklich aus .,Materie"oder Energie bestehen, wie wir sie kennen. Die Wissenschaftlie in ihren Formeln keinen Raum fr Bewutsein oder Geist.Sie hatte mich zu der Annahme gefhrt, da es nur drei grundle-gende Dimensionen der Erfahrung (plus Zeit) und fnf Sinne gibt.Alles andere wurde als Aberglaube, Unsinn, Halluzination odervielleicht noch als Religion abgetan.

    In der Logik gilt: Wenn eine Prmisse falsch ist, dann ist jedeSchlufolgerung, die auf Grundlage dieser Prmisse gezogen wird,ebenfalls falsch. Da ich eine Prmisse der Wissenschaft entdeckthatte, die inkorrekt oder bestenfalls unvollstndig war, schlo ich,da viele oder alle von der modernen Wissenschaft gezogenen

  • Schlufolgerungen ebenfalls falsch sein mssen. Zumindest igno-rieren sie einige Hauptfakten.

    Meine eigene wissenschaftliche Ausbildung hatte mich dazu ge-bracht, der Wissenschaft selbst zu mitrauen! Ich konnte den Lehr-bchern. die ich als Kind so geliebt hatte, nicht mehr trauen. Den-noch glaube ich, wenn ein System funktioniert, ist es zulssig,dieses System so lange zu benutzen, bis man etwas findet, dasbesser funktioniert. Ich beschlo. die wissenschaftliche Methodezwar weiterhin als Werkzeug anzuwenden, aber der Wissenschaftnie wieder vollkommen zu trauen. Das einzige, was ich in derZwischenzeit tun konnte. um geistigen Frieden zu finden, war zuversuchen . weitere auerkrperliche Erfahrungen zu induzierenund mehr ber die nichtphysische Welt zu lernen.

    Mein innerer Aufruhr war mit dem Zusammenbruch meineswissenschaftlichen Glaubenssystems noch nicht vorbei. Ich warKatholik. Und das brachte seine eigenen Komplikationen mit sich.

    Das katholische System hatte mich gelehrt, an einen _Himmel",eine Hlle und eine Erde zu glauben. Beim Jngsten Gericht.hie es, richte Gott ber einen Menschen und beurteile ihn alsentweder gut oder schlecht. Schlecht hie, fr immer in dieHlle. gut fr immer in den Himmel zu kommen. nd bis manstirbt. verbringt man natrlich seine Tage auf der Erde.

    Ich konnte mir vorstellen, was die Katholiken von einer nicht-physischen Realitt halten wrden. Die liberalen Katholiken wr-den meine Argumente wahrscheinlich fr absurd halten. Zur Un-termauerung hatten sie ihre Wissenschaft. Die Fundamentalistenwrden wahrscheinlich sagen. eine derartige Erfahrung mssezweifellos das Werk des Teufels sein, der versucht, meine Seele indie Snde zu fhren.

    Dennoch weigerte ich mich zu glauben, da ieh getuscht wor-den war: Man glaubt nur, was man sehen kann. Ich hatte gese-hen. da ein nichtphysischer Ort existiert, und es war nicht derHimmel oder die Hlle. Ich hatte also auch im Katholizismus

  • eine grundlegende Prmisse gefunden, die falsch war. Ich beschlo.dem, was die Katholiken mir beigebracht hatten, nicht zu trauen.da sie von dieser nichtphysischen Welt genauso wenig wutenwie ich zuvor.

    Ich ging noch eine Weile weiter zur Kirche, doch ich begann,meinen katholischen Glauben einer intensiven berprfung zuunterziehen. In der Hoffnung, ein paar Antworten zu finden, nahmich die Bibel zur Hand, die ich zur Kommunion geschenkt be-kommen hatte, und las das ganze Neue Testament und einen Gro-teil des Alten. Die Bibel berzeugte mich, da Jesus ein guterMensch gewesen war, der gute Lehren vermittelt haue. Tatsch-lich stimmte ich mit allem berein, das Jesus gesagt haben soll.

    Doch selbst das, was ich in der Bibel las, stimmte nicht mitmeinem katholischen Glaubenssystem berein! Schwere Fragennagten an meinem Herzen. Warum besteht die katholische Kir-che darauf, da Jesus der Sohn Gottes ist, obwohl er sich selbstwiederholt den Menschensohn nannte? Warum beten sie, Herr,

    ich bin nicht wrdig, dich zu empfangen, und empfangen ihndann unmittelbar danach? Warum beten sie fr ihre eigenen In-teressen, anstatt darauf zu vertrauen, da Gott sich um die Weltkmmert? Warum predigen sie, man msse Gott frchten? Warumveranstalten sie ausgelassene Volksfeste und Bingospiele, obwohlJesus sagte, man solle einen Ort der Verehrung nicht auf dieseWeise benutzen und er sogar die Geldwechsler aus dem Tempelhinauswarf? Warum gehen sie berhaupt mit einem Klingelbeu-tel in der Kirche herum? Warum geben sie Millionen und Aber-millionen von Dollar fr prunkvolle Kirchen aus - haben Sie schoneinmal den Petersdom gesehen? -, wenn gleichzeitig Menschenverhungern? Warum nennen sie den Papst unseren heiligen Va-ter, obwohl Jesus sagte, man solle niemanden Vater nennen (Mat-thus 23,9)?

    Warum gehen Katholiken in die Kirche und beten in der f-fentlichkeit, obwohl Jesus sagte: Wenn du betest, geh in deine

  • Kammer fr dich allein ... und an deinen verborgenen Ort" (Mat-thus 6,5)? Warum gehen die Leute sonntags in die Kirche undverhalten sich den Rest der Woche ber unspirituell? Mir kam esnicht richtig vor, da es meine Pflicht als Katholik sein sollte, indie Kirche zu gehen, und da es mir, sobald diese Auflage erflltwar, freistnde, so weltlich und unspirituell zu sein wie ich woll-te. Eine einzige auerkrperliche Erfahrung warf dieses gesamtescheinheilige Konzept ber den Haufen. Whrend meiner OBEhatte ich gesehen, da ich ein spirituelles Wesen bin - tatschlichwar ich ein Geist -, und der Gedanke zu sterben, ohne irgendeinereale Beziehung zu Gott, war erschreckend. Vor meiner OBE hat-te es mir gengt, Gebete zu rezitieren. dir ich noch nicht einmalverstand. Nach meiner OBE war klar, da ich mehr tun mute.

    Schlielich erkannte ich, da mein katholisches Glaubenssystemganz und gar nicht spirituell war. Je genauer ich hinsah, destomehr verstand ich. Ich ging also nicht mehr in die Kirche undbegab mich auf einen wahrlich spirituellen Pfad. Ich will nichtsagen, da alle Katholiken unspirituell sind. Doch ich mute meineeigenen Antworten finden.

    Ich beschlo, den Schmerz, die Angst, die Gefahr zu ignorierenund Tod und Verdammnis zu riskieren, um die Wahrheit zu ent-decken. Ich beschlo. es weiterhin jede Nacht zu versuchen, bisich mehr Resultate bekam. Daneben wollte ich die ffentliche Bi-bliothek von Minneapolis nach weiteren Informationen berOBEs und weitere Methoden, sie hervorzurufen, durchforsten.

  • eine grundlegende Prmisse gefunden, die falsch war. Ich beschlo,dein, was die Katholiken mir beigebracht hatten, nicht zu trauen,da sie von dieser nichtphysischen Welt genauso wenig wutenwie ich zuvor.

    Ich ging noch eine Weile weiter zur Kirche, doch ich begann,meinen katholischen Glauben einer intensiven berprfung zuunterziehen. In der Hoffnung, ein paar Antworten zu finden, nahmich die Bibel zur Hand, die ich zur Kommunion geschenkt be-kommen hatte, und las das ganze Neue Testament und einen Gro-teil des Alten. Die Bibel berzeugte mich, da Jesus ein guterMensch gewesen war, der gute Lehren vermittelt hatte. Tatsch-lich stimmte ich mit allem berein, das Jesus gesagt haben soll.

    Doch selbst das, was ich in der Bibel las, stimmte nicht mitmeinem katholischen Glaubenssystem berein! Schwere Fragennagten an meinem Herzen. Warum besteht die katholische Kir-che darauf, da Jesus der Sohn Gottes ist, obwohl er sich selbstwiederholt den Menschensohn nannte? Warum beten sie,

    "Herr,

    ich bin nicht wrdig, dich zu empfangen", und empfangen ihndann unmittelbar danach? Warum beten sie fr ihre eigenen In-teressen, anstatt darauf zu vertrauen, da Gott sich um die Weltkmmert? Warum predigen sie, man msse Gott frchten ? Warumveranstalten sie ausgelassene Volksfeste und Bingospiele, obwohl

    Jesus sagte, man solle einen Ort der Verehrung nicht auf dieseWeise benutzen und er sogar die Geldwechsler aus dem Tempelhinauswarf? Warum gehen sie berhaupt mit einem Klingelbeu-tel in der Kirche herum? Warum geben sie Millionen und Aber-millionen von Dollar fr prunkvolle Kirchen aus - haben Sie schon

    einmal den Petersdom gesehen? -, wenn gleichzeitig Menschenverhungern? Warum nennen sie den Papst unseren heiligen Va-ter, obwohl Jesus sagte, man solle niemanden Vater nennen (Mat-thus 23,9):

    Warum gehen Katholiken in die Kirche und beten in der f-fentlichkeit, obwohl Jesus sagte: Wenn du betest. geh in deine

  • Kammer fr dich allein ... und an deinen verborgenen Ort" (Mat-thus 6,5)? Warum gehen die Leute sonntags in die Kirche undverhalten sich den Rest der Woche ber unspirituell? Mir kam esnicht richtig vor, da es meine Pflicht als Katholik sein sollte, indie Kirche zu gehen, und da es mir, sobald diese Auflage erflltwar, freistnde, so weltlich und unspirituell zu sein wie ich woll-te. Eine einzige auerkrperliche Erfahrung warf dieses gesamtescheinheilige Konzept ber den Haufen. Whrend meiner OBEhatte ich gesehen, da ich ein spirituelles Wesen bin - tatschlichwar ich ein Geist -, und der Gedanke zu sterben, ohne irgendeinereale Beziehung zu Gott, war erschreckend. Vor meiner OBE hat-te es mir gengt, Gebete zu rezitieren, die ich noch nichteinmalverstand. Nach meiner OBE war klar, da ich mehr tun mute.

    Schlielieh erkannte ich, da mein katholisches Glaubenssystemganz und gar nicht spirituell war. Je genauer ich hinsah, destomehr verstand ich. Ich ging also nicht mehr in die Kirche undbegab mich auf einen wahrlich spirituellen Pfad. Ich will nichtsagen, da alle Katholiken unspirituell sind. Doch ich mute meineeigenen Antworten finden_

    Ich beschlo, den Schmerz, die Angst, die Gefahr zu ignorierenund Tod und Verdammnis zu riskieren, um die Wahrheit zu ent-decken. Ich beschlo, es weiterhin jede Nacht zu versuchen, bisich mehr Resultate bekam. Daneben wollte ich die ffentliche Bi-bliothek von Minneapolis nach weiteren Informationen berOBEs und weitere Methoden, sie hervorzurufen, durchforsten.

  • bung 4

    So tun als obWenn Sie bereits andere Bcher ber Astralprojektion gelesen ha-ben, haben Sie sich vielleicht gefragt: Warum waren fast alleOBE Techniken Imaginationsbungen? Warum gibt es dort so vieleVisualisierungen? Warum ist so wichtig, so zu tun als ob, um denKrper verlassen zu knnen?

    Nun, lassen Sie es mich zunchst einmal vollkommen klarstel-len: OBEs sind weit mehr als nur so tun als oh; sie sind real.Absolut real. Wenn Sie so eine Erfahrung gemacht haben, gibt esin Ihrem Geist keinen Zweifel mehr daran. Whrend der auer-krperlichen Erfahrung sind Sie so hellwach, kristallklar undbewut wie jetzt, da Sie dies lesen. Manchmal sogar noch mehr.All dieses So-tun-als-Oh ist blo ein Sprungbrett, um aus demKrper herauszukommen.

    Ehe ich ber das So-tun-als-Ob spreche, mchte ich gerne nochmit einen anderen Mythos aufrumen. In einigen okkulten B-chern wird behauptet, da Kinder ihren Krper leicht verlassenknnen, Erwachsene sieh damit jedoch schwerer tun. Sie schlu-folgern deshalb. da man, wenn man lter wird, fester in seinenphysischen Krper einzementiert werde. Dort heit es, mit fort-schreitendem Alter werde es schwerer, OBEs zu machen, da wirimmer strker in unserem Krper fixiert werden. Nun. das stimmteinfach nicht. Leute, die das behaupten. benutzen es als Vorwand.um trge zu sein und nicht zu ben.

    Warum kommen Erwachsene dann nicht hufiger 711 OBEs?Ein Grund ist der, da Erwachsene ihre Vorstellungskraft nichtso lebhaft einsetzen, wie Kinder dies tun. Das heit aber nicht.da wir unsere Vorstellungskraft nicht gut einsetzen knnen; es

  • bedeutet lediglich, da die meisten Menschen es einfach nichttun.

    Die Vorstellungskraft oder Phantasie hat etwas Magisches ansich. Kinder wissen das intuitiv. Es ist eine Frage der Ausrich-tung. Kinder benutzen ihre Phantasie, um sich von ihrem Alltags-leben zu lsen. Sie wissen, wie man tagtrumt und so tut als oh.Darum sind Kinder so medial! Und wir knnen genauso medial- genauso bewut - sein, wenn auch wir anfangen, unsere Phan-tasie ebenso spielerisch einzusetzen.

    Diese bung ist nicht nur fr diesen Moment gedacht. Es isteine bung fr jeden Tag. Ich mchte, da Sie heute einen So-tun-als-ob-Tag einlegen. Ich mchte, da Sie heute den ganzenTag ber bei jeder mglichen Gelegenheit Ihre spielerische Phan-tasie trainieren. Diese kleinen bungen mssen nicht lange dau-ern. Kurz, aber regelmig ist besser als lang und ausgiebig. Ichgebe Ihnen ein paar Beispiele. Tun Sie den Tag ber Dinge wiedie folgenden:

    Wenn Sie sich das nchste Mal hinsetzen. tun Sie fr ein paarkurze Sekunden so. als ob Sie (in Ihrem Astralkrper) durch denStuhl hindurchfallen und sich auf dem Fuboden wiederlinden.Wenn Sie das nchste Mal eine Tr ffnen. stellen Sie sich spiele-risch vor, da Ihre Hand durch den Trknopf hindurchgreift, stattihn zu packen. Wenn Sie das nchste Mal ein Treppenhaus hoch-steigen. stellen Sie sich spielerisch vor, da Sie ohne zu gehensanft emporgleiten. Tun Sie so, als oh Ihr Astralkrper die Trep-pen hinaufgleitet und geduldig wartet, bis Ihr physischer Krperoben ankommt. Wenn Sie das nchste Mal in einen Spiegel schau-en, tun Sie so, als ob Sie Ihren physischen Krper von weitembetrachten. Stellen Sie sich so oft Sie knnen vor. astral zu sein.

    Es ist auch gut. sich heute Dinge vorzustellen, die nichts mitauerkrperlichen Erfahrungen zu tun haben. Wenn Sie zum Bei-spiel das nchste Mal mit Ihrem Auto fahren, tun Sie so, als ob esvom Boden abhebt und ber den Verkehr hinwegzufliegen be-

  • ginnt. Wenn Sie das nchste Mal vor einer Verkehrsampel anhal-ten, stellen Sie sich vor, ein Gewehr herauszuholen und auf sie zuschieen!

    Nutzen Sie Ihre spielerische Phantasie heute bei jeder gegebe-nen Gelegenheit und wo immer es mglich ist, bearbeiten Sie OBE-Themen mit Fliegen, Schweben oder Durch-physische-Materie-Hindurchgehen.

  • Kapitel 5

    Schlge und Ste

    Robert Monroe sagte, Angst sei das grte Hindernis hei der au-erkrperlichen Erfahrung, und ich fand bald heraus, warum.Wenn ich irgendwie in der Lage wre, meinen Krper zu verlas-sen - und Monroe kann den seinen verlassen -, wie viele Men-schen sind dort drauen und was knnen sie mir antun, wh-rend ich dort drauen bin? Auerdem, wenn der Krper einesMenschen stirbt, dann ist er zu permanenter OBEgezwungen.Was knnen diese Geister mir antun? Weiterhin. was knnte mitmeinem Krper geschehen, whrend ich mich auerhalb von ihmbefinde? Knnte jemand anderes in meinen Krper eindringen,whrend ich drauen bin? Dies waren einige der Fragen. die mirwhrend der beiden Monate nach meiner ersten Begegnung durchden Kopf gingen.

    In diesen beiden Monaten trumte ich zum erstenmal, eineauerkrperliche Erfahrung zu machen. Ich trumte, da ichtrumte. In dem Traum auf der zweiten Ebene erzhlte ich mei-nem Bruder, wie oft ich versucht hatte, OBEs herbeizufhren,und ich zeigte ihm, wie man sich konzentriert. Dann sprte ich,wie sich meine Brust hob. Ich stellte mir vor, da sie sich weiterhob, und sie tat es auch. Mein Traumselbst kann dann aus mei-nem Krper heraus, der in der ersten Traumebene im Bett lag.Ich begann, auf meine Tr zuzugehen, als ich pltzlich von derSchnur zurck in meinen Krper gezogen wurde. Ich dachte: Gut.

    Jetzt kann ich aufwachen und aufschreiben, da ich aus meinem

  • Krper ausgetreten war." Doch als ich aufwachte, wute ich, daes nur ein Traum gewesen war. Er verblate im Vergleich zu mei-ner ersten Episode mit den Schwingungen. nd doch war es lu-stig, von einer auerkrperlichen Erfahrung getrumt zu haben,und ich wute, ich knnte diesen Traum spter mit einer echtenOBE vergleichen. Ich haue keine Ahnung, da meine erste echteOB E schon vor der Tr stand.

    Obwohl ich whrend dieser beiden Monate keine weitere auer-krperliche Erfahrung machte, hatte ich einige unerwartete undfurchterr egende Empfindungen und Erlebnisse. Es waren keineschlimmen Empfindungen, sie waren nur berraschend. Sie ris-sen mich hufig aus dem Beinahe-OBE-Zustand heraus und mach-ten den ganzen Versuch zunichte. Manchmal fhlte es sich an, alsoh eine warme Hand auf meinen Krper gelegt wrde. Ich sprtesogar ein paar Kniffe in meinen Hintern!

    Eines Nachts befolgte ich Monroes Angaben wortwrtlich undwar auf dem besten Wege, meinen Krper zu verlassen. Pltzlichwurde ich sehr wach und munter. Meine Augen waren geschlos-sen, und ich bewegte mich tiefer in die Schwne, die ich vor mirsah, und in einen tieferen Bewutseinszustand hinein. Pltzlichhrte ich eine gebieterische Stimme sagen: STOP! Wie htteich da widersprechen knnen? Ich war berhaupt nicht daraufgefat. whrend dieser Experimente Stimmen zu hren. Ich geriet in Panik und tat alles mir Mgliche, um mich wieder in einennormalen Zustand zurckzubringen.

    ln einer anderen Nacht versuchte ich erfolglos, meinen Geistleer zu machen. Nach einer Weile versprte ich ein Schaukelgefhl,als ob ein Teil meines Bewutseins sanft hin- und herschwankenwrde. Ich versuchte das Schwanken zu verstrken, doch je mehrich es versuchte, desto weniger schaukelte ich. Das Schaukelgefl1war ganz hnlich wie das Gefhl von Seebeinen, das Seeleutehaben, wenn sie zu lange auf einem Schiff waren und dann aufdem Festland schlafen. Nach einigen Versuchen gelang es mir, die

  • Schwingungsrichtung zu verndern, so da ich nicht mehr aufund ab, sondern hin und her schaukelte. Es war ein seltsamesGefhl, doch ich vermochte darin nichts Schlimmes zu sehen.Von da an konnte ich das Schaukelgefhl oder Schwanken ganzleicht herbeifhren, sobald ich mich beim ben gengend ent-spannt hatte.

    Eines Tages hatte ich das Gefhl. von Seebeinen, nachdemich viele Stunden auf einem Boot verbraeht hatte; ich beschlo,dies mit meiner neuen Art des Schwankens zu vergleichen. Alsich ins Bett ging und mit dem Schaukeln begann, konnte ich bei-de Empfindungen gleichzeitig spren. Die Seebeine riefen inmeinem Gehirn ein knstliches Schaukelgefhl hervor, dochgleichzeitig veranlate meine neue Art des Schaukelns ein weite-res, separates Schaukelgefhl. In gewisser Weise fhlte es sich fastso an, als ob ich zwei Astralkrper htte, die gleichzeitig schau-kelten.

    Mehrere Male induzierte ich eine merkwrdige Krperschwin-gung, die aus meiner Entspannungstechnik herrhrte, bei der ichden gesamten Krper anspannte und entspannte. Ich fragte mich,ob diese Schwingung etwas mit den echten OBE-Schwingungenzu tun hatte. Die Antwort kam eines Nachts, als ich beschlo, einExperiment durchzufhren, bei dem ich versuchte. mich selbstbeim Einschlafen zu beobachten.

    Ich entspannte mich tief und kam dein Schlaf immer nher undnher. Pltzlich wurde ich gegen meinen Willen in einen Zustandvoller Bewutheit "katapultiert". Dann versprte ich ein leichtesKribbeln. Anschlieend kamen die Schwingungen, ohne da ichsie selbst herbeigefhrt hatte. Diesmal bemerkte ich. da die ech-ten Schwingungen eine krachende elektrische Vibration waren.Es fhlte sich an, als ob elektrische Strme meinen Krper zerris-sen, aber nicht schmerzhaft und nicht verletzend. Ich versuchte.die Schwingungen mit meinem Geist zu intensivieren. Es gelang

  • mir, sie ein wenig zu verstrken, doch wie bei meiner ersten Be-gegnung konnte ich hren (aber nicht fhlen), da mein Herzwild klopfte. Dies durchbrach meine Gedankenkette, und dieSchwingungen verblaten, als ob mein miges Denken (oderSorgen) sie vertrieben htte.

    Eines Nachts gelangte ich an den Punkt, an dem mein Geistnicht mehr abwanderte. Ich hrte Knallgerusche in meinem Zim-mer, die ich mir nicht erklren konnte. Pltzlich hrte ich einenlauteren, deutlicheren Knall, der vorn Boden, etwa eineinhalbMeter unter dem Bett zu kommen schien. Ich lenkte meine Auf-merksamkeit in diese Richtung und sprte dort eine starke Pr-senz, als ob dort irgendein Geist wre. Ich hatte Angst, versuchteaber, meine Gefhle zu beherrschen, und fragte im Geiste, wer essei und was er wolle. Keine Antwort. Ich zwang mich zurck zuvollem Bewutsein und schaute in diese Richtung, wo ich eineverschwommene vage Bewegung wahrnahm. Ich hatte inzwischenso groe Angst, da ich absichtlich begann, Teile meines Krperszu bewegen, um sicherzustellen, da ich meinen Krper nichtverlassen wrde. Ich zerbrach mir den Kopf, um eine physikali-sche, logische Erklrung fr all das zu finden, ohne Erfolg. Ichbrauchte natrlich eine Weile, bis ich mich beruhigte und michtraute, meine Augen zu schlieen, um einzuschlafen.

    Bei anderen Gelegenheiten bemerkte ich bei meinen OBE-bun-gen ein seltsames Zerren. Es fhlte sich an, als ob whrend derbung jemand an meinen Kleidern oder Haaren zog. Das Gefhlschien etwas mit der Schaukelbewegung zu tun zu haben. Ich hatteden Eindruck, jemand ziehe an dem, was da schaukelte. Es war,als ob an meinem Astralkrper gezogen wrde, whrend ich michnoch vollstndig in meinem Krper befand.

    Auerdem versprte ich ein Drcken, das ganz hnlich war wiedas Ziehen. Wenn dies geschah, schien es, als ob auf verschiede-ne Teile meines Krpers schwere Gewichte gelegt wrden: auf

  • meine Stirn, meine Fe, meine Brust. Manchmal, wenn ich michnicht bewegte, wurden diese Druckempfindungen nach ein paarMinuten schmerzhaft.

    Mit zunehmender bung wurde ich besser darin, die Schwin-gungen zu erzeugen. Ich bemerkte, da ich, unmittelbar bevordie Schwingungen kamen, stets in einen Zustand akuter Wach-heit katapultiert wurde. Manchmal schien es, als ob mein Be-wutsein in eine ovale Scheibe auf meinem physischen Gesichtfokussiert wurde. Aber jedesmal, wenn die Schwingungen ein-setzten, begann mein Herz zu schlagen, ich geriet in Panik, unddie Schwingungen verblaten langsam, bis ich wieder normal war.Als ich meine Augen ffnete, konnte ich zunchst nur verschwom-men sehen, dann aber allmhlich klarer. Mein Krper fhlte sichsehr schwer und starr an. Meine Hnde waren steif und schwerzu ffnen. Manchmal fhlte ich mich nach dem Erlebnis auchleicht benommen.

    Ich bemerkte noch ein anderes seltsames Gefhl. whrend ichversuchte, meinen Krper zu verlassen: ein Klingelgerusch in mei-nen Ohren. Ich lernte schnell, das Klingeln zu reproduzieren, doches brachte mich nicht weiter, deshalb lernte ich, es zu ignorieren.

    Eine weitere Sache, die ich whrend des bens erlebt habe, istdas pltzliche Gefhl zu fallen. Ich versuchte ruhig, eine OBE zuinduzieren, und pltzlich hatte ich das Gefhl, als wre eine Fall-tre aufgesprungen, und ich fiele panikartig rund einen Metertief. Nach einem Meter des Fallens schreckte ich mit einem leich-ten Sprung zu vollem Bewutsein zurck, als ob mein Astralkr-per in den physischen Krper zurckgeschnellt sei. Es gab eineeinfache Variation davon, die hufiger auftrat: Manchmal schienes, als wrde mein Bewutsein einen bis anderthalb Meter nachvorn oder nach hinten geworfen.

    Einige Male hrte ich sehr laute brausende oder knallende Ge-rusche in meinem Kopf. Wenn dies geschah, hatte ich gewhn-

  • !ich auch das Gefhl, als wrde mein Bewutsein auf allen Seiteneingedrckt. Es war, als wrde es zu einem unendlich winzigenPunkt im Zentrum meines Kopfes zusammengeballt.

    Eine Freundin erzhlte mir von einigen aufrttelnden Gefh-len, die sie manchmal kurz vor ihren OBEs stren. Die erste Emp-findung beschrieb sie als ein Gefhl, als wrde ihr Herz "ausein-andergezogen" oder sich weiten. Das zweite Gefhl ist das desAtemverlusts, als wrde der Astralkrper nicht atmen: sie nimmtdann das Atmen ihres physischen Krpers nicht mehr wahr. Siesagt auch, ihr gesamter Gesichtskreis schrumpfe manchmal pltz-lich zusammen wie der Verschlu einer Kameralinse.

    Diese Gefhle zu ignorieren wre so. als wrde man einen Schlagins Gesicht ignorieren. Wie ich herausfand, ist das Beste. was ichdabei tun kann, sie zur Kenntnis zu nehmen. aber passiv zu blei-ben, mich nicht zu erschrecken und mir meinen OBE-Versuchnicht vereiteln zu lassen. Als ich schlielich lernte, ruhig durchdiese Empfindungen hindurchzugehen. fhrten sie mich allmh-lich zu bewuter Astralprojektion!

    Ein positives Ergebnis all der furchteinflenden Erlebnisse war,da sie mir halfen, meine Angst zu berwinden. Ich war gezwun-gen, mich meinen ngsten zu stellen und sie eine nach der ande-ren zu besiegen, vor allem meine Angst vor dem Unbekannten.

  • bung 5

    TglicheVisualisierungen

    In der okkulten Literatur ber auerkrperliche Erfahrungen heites hufig, da wir unseren Krper jede Nacht whrend des Schlafsverlassen. Aber fr gewhnlich sind wir whrend dieser

    nchtlichenExkursionen nicht bei Bewutsein. Normalerweise tritt dieOBE erst ein. nachdem unser Bewutsein auer Kraft gesetzt wur-de. Doch manchmal geht bei dem Proze etwas schief. und einTeil unseres bewuten Selbst bleibt whrend der Trennung beiBewutsein. In diesen Fllen ,.erwachen" wir oft abrupt. ehe wirrichtig eingeschlafen sind.

    Einer der Tricks". um zu auerkrperlichen Erlebnissen zu ge-langen. besteht darin, da Sie Ihr nterbewutsein dazu brin-gen. Sie aufzuwecken, nachdem Sie aus Ihrem Krper herausge-schlpft sind. Wenn Sie Ihr nterbewutsein dahingehendbeeinflussen knnen. Ihr Bewutsein wiederherzustellen, sobaldder Trennungsproze abgeschlossen ist, werden Sie ganz leicht zuvollbewuten OBEs kommen.

    Es gibt mehrere Anstze, um das Unterbewutsein zu beein-flussen. In den vorhergehenden bungen haben wir Affirmatio-nen und Gebete benutzt, um das Unterbewutsein (und auchandere Dinge) zu beeinflussen. Hypnose ist ein weiterer ausge-zeichneter Ansatz. Vielversprechendes fr das Herbeifhren vonOBEs ergab sich aus frhen Studien ber Hypnose. Meines Wis-sens wurden auf diesem Gebiet leider nur sehr wenige Experi-mente durchgefhrt, und es gibt kaum Literatur darber.

  • Es gibt mehrere Audiokassetten, um OBEs induzieren zu hel-fen.' Bei mir funktioniert Hypnose nicht, deshalb hatte ich mitdiesen Kassetten keinen Erfolg. Was ich damit noch am ehestenerreicht habe, war Remote Viewing. Doch es macht mir

    persnlichnicht annhernd so viel Spa wie die Astralprojektion.Wiederholte konzentrierte Visualisierungen whrend des Ta-

    ges stellen eine weitere Mglichkeit dar, das nterbewutsein zubeeinflussen. Jede Visualisierung, die sich auf auerkrperlicheErfahrungen bezieht, ist gut. Hier sind ein paar, die ich verwen-de:

    1. Visualisieren Sie, ber Tler, Meere und Ebenen zu fliegen.2. Visualisieren Sie, aus Ihrem Krper herauszuschieen.3. Visualisieren Sie zu schweben.4. Setzen Sie sich hin und visualisieren Sie, aufzustehen und

    einen Schritt zurckzutreten, so da Sie auf die HinterseiteIhres Kopfes herabschauen. Sagen Sie dann in Gedanken

    "Das bin nicht ich. Das ist blo eine Hlle""

    ben Sie, die Visualisierung so lange aufrechtzuerhalten, wieSie knnen. Sehen Sie, wie real Sie die Visualisierung machenknnen. Diese Fhigkeiten sind sehr wertvoll, wenn man lernenwill, OBEs zu induzieren.

  • Kapitel 6

    Meine ersteauerkrperliche Erfahrung

    Der Morgen des 1. November 1979 begann ganz normal. Ich wach-te gegen 7 hr auf, folgte meiner blichen Morgenroutine undnahm einen Bus zur niversitt von Minnesota. m 9 hr kamich an der niversitt an, ging in mein Lieblingscomputerlaborund begann zu programmieren. Ich arbeitete mehrere Stundenlang wie wild an einem Computerspiel, bis es Zeit fr meinDonnerstagsseminar war. Ich eilte los zum Seminar und kehrtedanach ins Computerlabor zurck.

    Dieses Mal loggte ich mich in den Grorechner der niversittein und begann. an einem anderen Spiel zu arbeiten, das ichschrieb. Im Hintergrund lief im Radio die bertragung einesHockeyspiels. Ich arbeitete bis 22 hr an diesem Computerspiel.Nach zwlf Stunden intensiven Programmierens war ich allmh-lich mde und hungrig. Ich hatte seit dem Frhstck nichts ge-gessen. Ich loggte mich aus dem Computer aus und nahm dennchsten Bus nach Hause.

    Als ich um 22.30 hr zu Hause ankam, schaute ich in den Khl-schrank und fand dort eine groe Schssel Lasagne. Meine Mut-ter mute ein groes Essen zubereitet haben, und ich hatte esverpat, weil ich so lange in der niversitt geblieben war. Ichschnitt mir ein groes Stck Lasagne ab, erhitzte es und schlanges hinunter. Normalerweise htte ich dann den blichen Versuchunternommen, meinen Krper zu verlassen, aber in dieser Nacht

  • war ich zu mde. Ich ging um 23.30 hr zu Bett und schlief ein,sobald mein Kopf aufs Kopfkissen sank.

    Ich fiel in tiefen Schlaf und trumte den Traum, den Program-mierer am meisten hassen und frchten den Programmiertraum.Derselbe Traum plagte mich stundenlang: Ich sa an einem Com-puterterminal und fragte mich: Wie kann ich dieses Programmverbessern?

    Dieser Traum setzte sich vier unangenehme Stunden lang fort.Dann konnte ich es nicht mehr ertragen. Dieser Traum nervtemich so sehr, da ich einfach nicht mehr konnte. Langsam zogich meine Aufmerksamkeit von diesem Traum ab. Ich zwang michlangsam dazu, bewut zu werden, doch als ich dies tat, bemerkteich, da der Traum immer noch weiterging. Irgendwie war ichwach und schlief gleichzeitig.

    Was als nchstes passierte, ist schwer zu beschreiben. Mein Be-wutsein spaltete sich in fnf Teile. Jeder Teil war von den ande-ren getrennt und einzigartig, und doch war ich jeder einzelne vonihnen zugleich. Jeder dachte seine eigenen Gedanken und unter-hielt sich mit den anderen vieren. Alle fnf Teile von mir disku-tierten ber das Computerspiel und darber, wie man es verbes-sern knnte.

    Das Gefhl ist nicht in Worte zu fassen: Ich war fnf Persnlich-keiten gleichzeitig, und ich sprach mit mir selbst! Eines meinerfnf Selbste fragte: Wie knnen wir das Spacewar-Spiel verbes-sern? Ein anderes Ich entgegnete: Nun, ich denke, wir solltenmehr interaktive Kommunikation zwischen den Raumschiffen er-mglichen. Doch ein weiteres Ich meinte: Nein, ich finde, esist wichtiger, die Kampffhigkeit der computergesteuerten gegne-rischen Schiffe zu verbessern. Eines meiner fnf Selbste war zuTode gelangweilt, whrend es diese nterhaltung beobachtete,und versuchte, sich selbst zu Bewutsein zu zwingen. Nun, daich bewut war, war ich fasziniert angesichts dessen, was da

  • geschah: Ich war bewut und in fnf Teile aufgespalten, und je-der Teil sprach abwechselnd.

    Zunchst versuchte ich der nterhaltung zu folgen, aber etwasMerkwrdiges geschah. Als ich bewuter wurde, schien sich dieSprechgeschwindigkeit meiner vier anderen Selbste zubeschleunigen! Ich versuchte, mit der nterhaltung Sehritt zu halten,doch das Reden wurde schneller und schneller. Bald klangen dievier Stimmen wie ein Kassettenrecorder im Schnellvorlauf, undich konnte dem, was sie sagten, nicht mehr folgen. In der Zwi-schenzeit verblaten die Stiminen und schienen zu verschwinden.

    Mein Bewutsein war nicht mehr aufgespalten. Ich war voll-kommen wach und mir meiner mgebung bewut, doch ichwute. da irgend etwas nicht normal war. Mein Krper fhltesich ungewhnlich an. Es war ein seltsames Gefhl, bewut zusein und doch zu schlafen.

    Genau dann versprte ich berall ein merkwrdiges Gefhl,als liefe ein Schauer ber meinen gesamten Krper. Ich lauschte,um festzustellen, ob ich hren konnte, was dieses seltsame Gefhlverursachte. Im Hintergrund hrte ich etwas, das wie eine Hockey-bertragung klang. Ich dachte:

    "Das ist eigenartig. Woher knnte

    das kommen?" Ich fragte mich, ob das Gerusch aus dem Bade-zimmer kommen knne, wo ein kleines Radio stand. Es klang einwenig zu laut dafr; wenn das Gerusch von einem Radio stammte,dann htte das Radio eigentlich nher an meinem Schlafzimmersein mssen.

    Mein Schlafzimmer lag direkt neben unserem Ezimmer, undich fragte mich, ob vielleicht dort ein Radio lief. Doch das ergab

  • keinen Sinn, denn in diesem Raum gab es keine Radios. Auer-dem schien das Radio auch dafr ein wenig zu laut. Ich meinte,das Radio msse irgendwo in meinem Schlafzimmer sein.

    Fr einen Moinent dachte ich, mein kleiner Radiowecker wrevielleicht in der Nacht angesprungen, doch selbst dafr schiendas Gerusch zu laut zu sein. Es war so laut, da es aus meinerStereoanlage htte kommen knnen, aber ich erinnerte mich, sievor dem Zubettgehen ausgemacht zu haben. Auerdem, wennich genau hinhrte, klang der Hockeykommentator sogar nherals meine Stereoanlage.

    Whrend ich lauschte, wurde die Stimme des Hockey-Ansagerslauter und lauter, als ob jemand die Lautstrke stndig aufdrehte.Ich fing an, mir Sorgen zu machen, als der Ton lauter und lauterwurde, bis schlielich meine Ohren schmerzten und ich draufund dran war, vor Schmerzen zu schreien.

    Pltzlich hrte es auf, und es herrschte absolute Stille. Eine an-dere merkwrdige Empfindung berkam mich: Ich hatte das Ge-fhl, vollkoinmen von meinem Krper getrennt zu sein, obwohlich iinmer noch denselben Raum einnahm. Ich beschlo zu ver-suchen, aus meinem Krper herauszukommen.

    Ich hatte bis dahin ein paar Bcher ber OBEs gelesen. Einigedavon boten gute Techniken an, um das Bewutsein vom Krperzu trennen, doch keines davon vermittelte, was man als nchstestun soll. Wie konnte ich vom Krper wegkommen, in dem ichlag? Da ich inich in meinem Astralkrper befand, hatte die Schwer-kraft keinen Einflu auf mich, ich fiel also nicht einfach ausdem Krper heraus. Mein Astralkrper konnte direkt durch phy-sische Materie hindurchgehen, deshalb glaubte ich nicht, da ichmich an irgend etwas festhalten knnte, um mich selbst herauszu-ziehen. Ebensowenig glaubte ich, ich knnte mich herausstemmen;wovon htte ich mich auch abstoen sollen?

    Ich dachte ein paar Minuten ber das Problem nach. Dann un-tersuchte ich meinen physischen Krper und bemerkte, da er an

  • den ueren Grenzen fest zu sein schien. Meine Krpergrenzensahen aus wie eine graue Barriere. Mein physischer Krper er-schien mir wie eine Flasche; er war auen fest, aber innen hohl.Ich war wie die Flssigkeit im Inneren der Flasche, flssig undelastisch, doch es gab keinen Weg aus der Hasche hinaus.

    Zuerst versuchte ich, mich im physischen Krper so zu windenund zu verbiegen, da ich aus dem Magen herausklettern konn-te. Ich wand meine Astralarme aus den physischen Armen her-aus, und zwar ganz hnlich, wie man einen engen Pullover aus-zieht. Dann krmmte ich mich zusainmen, bis ich mich unter demBrustkorb befand. Ich streckte meine Astralarme aus und ver-suchte, mir einen Weg durch den Magen zu bahnen. Ich krabbel-te und krabbelte, doch irgendeine Barriere, irgendein Kraftfeldhielt mich zurck. Je strker ich gegen die Barriere ankmpfte,desto unmglicher schien es, sie zu bewegen. Es gelang mir eineWeile, mich zentimeterweise voranzubewegen, doch ich gab aufund legte mich wieder hin.

    Ich beschlo, einen anderen Weg hinaus zu versuchen. Ich hobmeine Beine ber den Kopf, machte einen Purzelbaum rckwrtsber meinen Kopf hinweg und aus meinem Krper heraus.

    Ich fhlte mich frei und schwerelos. Ich wollte langsam zur Deckeemporschweben. Mit diesem Gedanken begann ich sanft aufwrtszu schweben. Dann sah ich hoch und dachte an mein Ziel direktunter der Zimmerdecke. Pltzlich zischte ich zur Decke empor.Ich blickte mit einem Gefhl der Freude im Raum umher.

    Ich schaute auf meinen Krper hinunter. Er lag unter der Bett-decke, doch soweit ich das erkennen konnte, sah er aus, als wreer gerade kollabiert und bewutlos geworden. Ich dachte: Wasist, wenn ich von hier oben hinunterfalle? Kaum war mir derGedanke gekommen, strzte ich auch schon in meinen physischenKrper hinein und vereinigte mich wieder mit ihm. Ich fiel sofortin einen kurzen, traumlosen Schlaf. Nach ein oder zwei Minutenerwachte ich in meinem physischen Krper. Als Skeptiker fragte

  • ich mich: ,War das eine Halluzination? Habe ich das alles ge-trumt?" Auf keinen Fall. Es war realer als meine wildesten Vor-stellungen von der Realitt.

    Ich drehte mich um und schaute auf die hr. Es war 3.45 Uhrmorgens.

    Ich ging den ganzen Vorfall drei oder vier Mal in Gedankendurch. Whrend des Erlebnisses war ich ausgesprochen ruhig,gelassen und gesaminelt gewesen. Das heit, bis ich in meinenKrper strzte. Nun, da ich mich wieder sicher in meinem Kr-per befand, erkannte ich die volle Bedeutung dessen, was passiertwar: Ich war buchstblich auerhalb meines Krpers gewesen. Jemehr ich darber nachdachte, desto unheimlicher erschien es mir.Mein Herz klopfte noch immer vor Aufregung. Doch meine M-digkeit war strker als meine Angst, deshalb schaffte ich es, michso weit zu beruhigen, da ich wieder in den Schlaf hinbergleitenkonnte.

    Das nchste, an das ich mich erinnerte, war, da der Computer-traum wieder anfing. Dieses Mal erkannte ich gleich, was los war,und wurde sofort wieder aus meinem physischen Krper her-auskatapultiert. Wie zuvor war ich von meinem Krper getrennt,lag aber immer noch in ihm. Ich traute mich nicht, aufzustehenund auerhalb meines Krpers herumzuspazieren, doch ich woll-te die Gelegenheit zu forschen nicht verpassen. Ich beschlo, eini-ge Experimente durchzufhren, whrend ich noch in meinemKrper lag.

    Das erste Experiment war einfach: Ich wollte sehen, ob ich mei-ne Astralarme hochheben und sie betrachten konnte. Wie wr-den sie wohl aussehen?

    Ich knickte meine Astralarme an den Ellbogen ein und schau-te sie an. Sie waren normal und natrlich anzusehen. Sie er-schienen mir so normal, da ich, nachdem ich sie ein paarmalgeschttelt hatte, berzeugt war, wieder in meinem Krper zu

  • sein. Ich dachte: Daran ist nichts Ungewhnliches; es geht mirausgesprochen gut. Ich befinde mich nicht auerhalb meinesKrpers wie dumm von mir. Ich versuchte, meine Arme zusenken, aber es gelang mir nicht. Es schien, als wrden meineArme in irgendeiner Art Kraftfeld festgehalten. Ich drckte unddrckte und versuchte, meine Arme wieder herunter in ihrenormale Position zu bringen. Doch je mehr ich es versuchte,desto mehr Widerstand sprte ich. Ich konnte sie bestenfallsfnf Zentimeter im Kreis herumbewegen. Nun geriet ich wirk-lich in Panik. Ich sammelte so viel Kraft wie mglich, um siegegen das Kraftfeld einzusetzen. Mit aller Energie, die ich auf-bringen konnte, ri ich meine Arine gewaltsam wieder an ihrenPlatz.

    Ich wurde eine Sekunde lang ohnmchtig und kam dann wie-der zu vollem Krperbewutsein zurck. Wieder fragte ich mich:War das real? Es war dermaen real gewesen, da ich michnochmals vergewisserte, auch wirklich in meinem Krper zusein. Warum waren meine Arme hngengeblieben? Das ist mirnicht ganz klar. Vielleicht war ich mir so sicher darber, im phy-sischen Krper zu sein, da ich teilweise physisch und teilweiseastral war und meine Arme in der Schwebe gehalten wurden.

    Als ich wieder und wieder ber das Erlebnis nachdachte, fragteich mich: Warum erwhnen die OBE-Bcher davon nichts?

    Meine ersten beiden auerkrperlichen Erfahrungen erzielte ich,indem ich whrend eines Traums bewut wurde. Das ist in derheutigen Literatur als luzides Trumen bekannt. Diese Methode,den Krper zu verlassen, wurde Anfang unseres Jahrhunderts inBchern und Artikeln von Oliver Fox (Knstlername von HughCallaway) und von Yram (Knstlername von Marcel Louis For-han) dokumentiert. Ich las diese Bcher erst nach meinen erstenErlebnissen. Bis zu diesem Punkt hatte ich gedacht, der einzigeWeg, zu einer OBE zu kommen, fhre ber bewute Anstren-

  • gung. Ich werde in den Kapiteln 12 und 26 mehr ber luzideTrume sagen.

  • bung 6

    Imaginre SchwingungenVielfach ist der Austritt aus dem Krper als ein Anschwellen vonSchwingungen beschrieben worden. In Die Aussendung des Astral-krpers schrieben Muldoon und Carrington:

    ,Ja, Sie benutzen Ihren Astralkrper sogar jetzt; er ist gedmpft,knnten wir vielleicht sagen, um sich in Einklang mit den der materi-ellen Substanz eigenen Schwingungen zu bringen. Nun gibt es Fakto-ren, die ihn gedmpft halten, und Faktoren, die ihn anregen. Die Krf-te, die eingesetzt werden knnen, um diesen Gleichklang aufzuheben,sind jene, die den Astralkrper dazu bringen, sich aus dem physischenKrper hinauszubewegen:'

    Wenn das stimmt, dann schwingt Ihre Seele ein paar Gren-ordnungen hher als Ihr Krper, doch beide sind synchron. Esist, als ob Sie und Ihr Krper denselben Ton hrten, aber in un-terschiedlichen Oktaven. Diese bung soll Ihnen helfen, IhreSchwingungen zu erhhen.

    Die bung geht so: Legen Sie sich hin, schlieen Sie die Au-gen, und entspannen Sie sich vollkommen. Stellen Sie sich vor,von Ihrein Krper getrennt zu sein und in der Krperhlle zuliegen. Visualisieren Sie, da Ihr physischer Krper langsam undIhr Astralkrper in einer schnelleren Frequenz schwingt. Tun Sieso, als ob Sie die Schwingungen in Ihrem Astralkrper sowohlhren als auch fhlen knnten, so als stnden Sie vor drei Meterhohen Lautsprecherboxen.

    Als nchstes stellen Sie sich vor, da die Schwingung des Astral-krpers sich in der Tonhhe allmhlich inehr und mehr steigert.

  • Wenn der Ton hher wird, ist er nicht mehr synchron zu dem desphysischen Krpers, und eine bestimmte Resonanz wird zuneh-mend strker.

    Wiederholen Sie dies inehrere Male. Mit dieser einfachen bungist es tatschlich mglich, die Schwingungen hervorzubringen, dieSie von Ihrem Krper trennen knnen. Sie hilft Ihnen vielleichtauch bei dem Versuch, an verschiedenen Stellen der bung be-wut auf irgendwelche Tne im Inneren Ihres Kopfes zu lau-schen.

  • Kapitel 7

    Die Party

    Mir kam die auerkrperliche Erfahrung wie eine Party vor, diein der Wohnung eines Nachbarn ein Stockwerk ber mir statt-fand. Bis hierhin hatten die gelegentlichen auersinnlichen Er-fahrungen auf mich wie Partygerusche gewirkt; ich tat mein Be-stes, sie zu ignorieren. Meine Beschftigung mit verndertenBewutseinszustnden verglich ich damit, nach oben zu gehenund mein Ohr an die Tr zu legen. Die Schlge und Ste warenwie Partygerusche, die von auen zu mir hereindrangen. Meineerste OBE war so, als ffnete ich die Tr und ginge selbst auf dieParty. nd was als nchstes geschah, war, wie mich ins Treibenhineinzustrzen, betrunken zu werden und alle zu mir nach Hauseeinzuladen!

    Es war der 26. November 1979. Vierundzwanzig Tage warenseit meinen ersten beiden auerkrperlichen Erfahrungen am 2.November vergangen. Zweieinhalb Monate war es her, seit ichbegonnen hatte, vernderte Bewutseinszustnde zu erforschenund zu versuchen, alles ber die auerkrperliche Erfahrung zulernen. Das Herumspielen mit vernderten Zustnden hatte michwegen der vllig unerwarteten Schlge und Ste, Klnge undEmpfindungen ganz schn aufgerttelt. Meine erste OBE erscht-terte mich sogar noch mehr; sie war zweifellos real und lie dieSchlge und Ste vergleichsweise trivial erscheinen. Ich ahntenicht, da ich mit meinen Experimenten eine Art Tr zum ber-sinnlichen aufgestoen hatte.

  • Ich wohnte bei meinen Eltern, besuchte Seminare an der ni-versitt und ging einer Teilzeitbeschftigung nach. An diesem Taggab meine Mutter eine kleine alkoholfreie Geburtstagsparty, und

    JP und ich unterhielten uns ber OBEs. Er forderte mich auf, aneinem kleinen Experiment teilzunehmen: Er hielt seinen rechtenZeigefinger in etwa zwei Zentimetern Entfernung vor die Stellezwischen meinen Augen und fragte mich, ob ich irgend etwasspre. Ich nahm dort ein seltsames Gefhl wahr, als ob ein Teilmeines Astralkrpers aus meiner Stirn herausgezogen wrde. Ichversuchte zu erklren, was ich empfand, und fragte ihn, was dassei. Er sagte, er wisse es nicht genau, doch es wirke bei ihm ander Stelle zwischen den Augen genauso. Ich hatte noch nichtsber das dritte Auge gelesen, deshalb verfolgte ich die Angele-genheit nicht weiter.

    Nach der Party ging ich ins Bett und unternahm meinen ncht-lichen Versuch, eine auerkrperliche Erfahrung zu induzieren.Nach ein paar Minuten ben ffnete ich meine Augen und sahmitten in der Luft Bewegungen und Lichter. Ich war erschrocken,und was noch schlimmer war, ich begann von meinem Krperwegzutreiben. Ich geriet in Panik und bemhte mich, in meinemKrper zu bleiben. Sobald ich mich wieder sicher in meinem Kr-per befand, schlo ich die Augen und beschlo, nicht weiterzu-machen. Es gelang mir schlielich einzuschlafen, aber viel spterals gewhnlich.

    Am nchsten Morgen wachte ich, noch sehr mde, von mei-nem Wecker auf. Ich mute frh aufstehen, um zu meinem Semi-nar um 8 hr an der niversitt zu fahren. Ich merkte, da ichviel zu mde war, um dem Seminar folgen zu knnen. Deshalbbeschlo ich, mir ein wenig Koffein zuzufhren, um wach zuwerden. Da ich den Geschmack von Kaffee verabscheue, ging ichzum Khlschrank und holte eine Flasche Cola heraus, ffnete sieund setzte mich an den Frhstckstisch. Ich nahm einen Schluck,sa da und versuchte wach und motiviert zu werden. Ohne Vor-

  • warnung sprte ich, wie die Hasche mir versehentlich aus derHand glitt und meine Hand sich zu einer Faust schlo. Ich warerschrocken und erwartete, beim Aufprall der Hasche auf demBoden einen lauten Knall zu hren. Doch es gab kein Gerusch.Ein rascher Blick auf meine Hand zeigte mir, da ich die Flascheimmer noch sicher festhielt. Es war keine Psychokinese; ineineAstralhand hatte sich versehentlich von meiner physischen Handgelst, aber die physische hatte die Hasche fest im Griff. Dawute ich, da es ein merkwrdiger Tag werden wrde.

    Ich nahm den blichen Bus zur Universitt und besuchte mei-ne blichen Seminare. Mein letztes Seminar war um 12 hr mit-tags zu Ende, und ich mute um 13 hr bei einem wichtigenTreffen an meiner Arbeitsstelle sein. Ich berlegte, ob ich mirzwischendurch ein Mittagessen gnnen sollte. Irgend etwas tief inmeinem Inneren sagte:..Es ist in Ordnung, du hast gengendZeit." Es schienen meine eigenen Gedanken zu sein, und dochwaren sie getrennt von mir, wie eine tiefere Wissensquelle. Ich tates ab mit den Gedanken: Das ist nur mein Magen, der seinenHunger artikuliert.

    Ich ging zu einem Restaurant in der Nhe und studierte dieSpeisekarte. Der Burger spezial sah toll aus, und er wurde miteiner kleinen Portion Kartoffelchips serviert. Ich hatte groenHunger auf Pommes Frites; da ich jedoch knapp bei Kasse war,bestellte ich nur den Burger. Als die Kellnerin gegangen war, dachteich bei mir: Ich habe genug Geld, und ich habe Hunger; ichhtte die Fritten bestellen sollen. Ich mchte wirklich Fritten. Ichwollte die Kellnerin nicht damit belstigen, meine Bestellung zundern, deshalb sagte ich nichts.

    Ein paar Minuten spter brachte sie mir meinen Burger mit einergroen Beilage Pommes Frites! Hier passiert irgend etwas Merk-wrdiges, dachte ich, das ist ja verrckt. War es ein bersinn-liches Erlebnis? Nein, es war nur Zufall, beschwichtigte ich mich.

    Als ich mit dem Essen fast fertig war, sagte dieses selbe Etwas

  • tief in meinem Inneren: Besser, du beeilst dich jetzt sonst ver-pat du den Bus nach St. Paul und deinen Termin. Wieder tatich es ab und dachte: Das bin nur ich, der sich Sorgen macht, zuspt zum Termin zu kommen. Dennoch a ich mein Essen schnellauf und bezahlte meine Rechnung. Die Fritten wurden mir nichtberechnet!

    Ich lief ber die Strae zur Bushaltestelle, und mein Bus fuhrgerade vor. Wie passend! Ich stieg in den Bus und sah auf diehr. Es war 12.15 hr. Die Fahrt von Minneapolis nach St. Pauldauerte normalerweise 45 Minuten, deshalb war ich zuversicht-lich, nicht zu spt zu meinem Termin zu kommen. Dann fiel esmir auf: Wenn ich mich mit dem Essen nicht beeilt htte, htte ichdiesen Bus verpat, und ich wre zu spt zu meinem Treffen ge-kommen. War das ein bersinnliches Erlebnis? Nein, dachteich, es war blo Zufall.

    Ich kam zum Treffen nicht zu spt, aber es hielt mich davon ab,an einem wichtigen Projekt zu arbeiten. Deshalb beschlo ich,lnger zu arbeiten. Ich arbeitete bis 21.40 hr, dann ging ich, ummeinen Bus nach Minneapolis zu nehmen. Zufllig fuhr einBus genau in dem Moment vor, als ich bei der Bushaltestelle an-kam. Ich stieg ein und nahm Platz. Ich mute im Zentrum vonMinneapolis einen Anschlubus bekommen, deshalb holte ichmeinen Busfahrplan heraus und sah nach, wann der andere Busan meiner Haltestelle in Minneapolis sein wrde. Der Bus fuhrlangsain los und schlich dann schwerfllig mit 25 Stundenkilo-metern die Strae entlang. Mein Anschlubus kam um 22.15 hrim Zentrum an, und der nchste Bus ging erst um 23.40 hr. DerFahrer behielt die 25 Stundenkilometer die nchsten fnf Straen-blocks bei.

    Da es 21.45 hr war, hatte ich nur 30 Minuten Zeit, nachMinneapolis zu gelangen, um meinen Anschlubus um 22.15 hrzu bekommen, und normalerweise dauerte die Busfahrt dorthin45 Minuten. m alles noch schlimmer zu machen, fuhr der Bus-

  • fahrer mit schlappen 25 Stundenkilometern! Mein Mut sank. Ichbrtete vor mich hin und wnschte mir: Knnte ich doch demBusfahrer irgendwie zu verstehen geben, da ich um 22.15 hr inMinneapolis sein mu." Einen Straenblock weiter fuhr der Busan der nchsten Haltestelle vor, und es stieg noch ein Fahrgast zu.

    Dann geschah etwas Seltsames. Der Bus fuhr wie von der Ta-rantel gestochen von der Haltestelle ab. Der Fahrer beschleu