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Problem-Neophyten Robinie, Falsche Akazie Robinia pseud(o)acacia L. Förderverein Bachpatenschaften Freiburg e.V. 2002 2 überarbeitete Auflage Stadt Freiburg im Breisgau, Eigenbetrieb Stadtentwässerung Redaktion: Hella Heuer, Nadine Reinhard, Heike Kärcher Mit freundlicher Unterstützung durch die Gewässerdirektion Bereich Waldshut-Tiengen und den Förderverein Bachpatenschaften Freiburg e.V. Kopieren und weitergeben erwünscht! © Problem-Neophyten Wie der Name (gr. neo = neu und phyt = Pflanze) an- deutet, handelt es sich um relativ „neue“ Pflanzenarten in unseren Breiten. Sie sind ungefähr seit der Entdeckung Amerikas im 15. Jahrhundert auf unter- schiedlichen Wegen und aus unterschiedlichen Grün- den eingeschleppt oder eingeführt worden. Manche wurden als landwirtschaftliche Nutzpflanze (Mais, Kartoffel), als Forstpflanze (Douglasie, Robinie), als Heilpflanze (Kamille) oder als Kuriosität und Zierpflanze (Springkraut, Goldrute, Riesenbärenklau, Staudenknö- terich, Nachtkerze, Sommerflieder, Kartoffelrose, u.a.m.) absichtlich eingeführt. Andere wurden mit Handelsgütern und pflanzlichen Erzeugnissen oder durch die weltweite Reisetätigkeit unbeabsichtigt ein- geschleppt. Von den insgesamt ca. 12.000 „neuen“ Pflanzenarten haben sich viele insoweit in unsere heimische Flora integriert, dass sie eigentlich nicht als neophytisch wahrgenommen werden. Einige von ihnen sind wegen der Verdrängung standort- gerechter einheimischer Tier- und Pflanzen-Arten zu einem ökologischen Problem geworden. So werden sie für den Rückgang von bislang 43 Tierarten verantwort- lich gemacht. Sie besiedeln und vernichten dadurch empfindliche und zudem selten gewordene Biotope. An Gewässern bieten Problemneophyten wegen ihrer teils brüchigen, teils recht kleinen Wurzeln keinen Hochwasserschutz. Ob ein Neophyt „Problem-Neophyt“ ist oder wird, kann lokal oder regional sehr unterschied- lich zu beurteilen sein. Hierzulande fehlen natürliche Gegenspieler, Freßfeinde und Krankheiten, so dass Neophyten auf Grund ihrer erfolgreichen Vermehrungs- und Verbreitungsstrategien dominante Bestände ausbilden können. Ihre Blüten werden nur von wenigen unspezialisierten Insekten, darunter der Honigbiene, besucht. Der Nährwert der Pollen der schönen Neophytenblüten ist für unsere ein- heimischen Insekten jedoch gering, so dass Neophyten als Herbsttracht gemieden werden sollten. An ihren Standort stellen sie keine besonderen Ansprüche, so dass das Zusammenspielen von Umfeld- bedingungen mit biologischen Besonderheiten der Neophyten ausschlaggebend ist für den Verbreitungs- erfolg. Instabile Ökosysteme mit dynamischen Eigenschaften sind prädestiniert für eine erfolgreiche Verbreitung. Der Fahrtwind entlang von Straßen und Bahndämmen oder die Wasserströmung von Fließ- gewässern sorgen dafür, dass flugfähige und schwimm- fähige Samen bzw. durch die Strömung abgerissene Sprossteile über weite Strecken transportiert werden. Für die Hauptverbreitungsursachen sorgt jedoch der Mensch: Durch Bautätigkeit entstehen offene Flächen; durch die unfreiwillige Verwendung von kontaminier- tem Erd- und Kiesmaterial können Neophyten an neue Standorte verbracht werden; Nutzungsänderungen in der Landwirtschaft haben Destabilisierungen in der Zusammensetzung der Pflanzengesellschaften zur Folge, so dass in den Bestandslücken Neophyten Fuß fassen können; nicht selten werden Gartenabfälle in der freien Landschaft „entsorgt“, ein Weg, auf dem schon vielen Neophyten der „Sprung über den Gartenzaun“ gelungen ist. Standorte, an denen Problemneophyten großflächig Fuß fassen konnten, werden durch die Neophyten selbst destabilisiert, so dass wiederum ein bevorzugter Besiedelungsstandort entsteht, bzw. erhalten bleibt. Eine Bekämpfung von Problemneophyten kann aus Gründen der allgemeinen Sicherheit oder aus ökolo- gischen Gründen angezeigt sein. In jedem Fall muß abgewogen werden, ob und wie bekämpft werden soll. Eine Bekämpfung darf auf keinen Fall zur Zeit der Samenreife erfolgen. Die unabsichtliche Verbreitung der Samen wäre sonst zwangsläufig die Folge. Neben der Bekämpfung einzelner Problemarten spielt die Erhaltung und Wiederherstellung einer naturnahen, artenreichen und stabilen Landschaft eine wichtige Rolle beim Vorgehen gegen Problemneophyten. Praktisch heißt das, standortgerechte einheimische Arten zur Samenreife gelangen zu lassen. Die wichtigste Vorbeugung besteht darin, beim Umgang mit neuen Zier- und Nutzpflanzen große Vorsicht wal- ten zu lassen: insbesondere dann, wenn Pflanzen mit Eigenschaften wie „schnellwüchsig“, „ausdauernd“, „bestandsprägend“, oder „anspruchslos“ charakterisiert sind, sollte darauf geachtet werden, dass Pflanzen oder Teile von ihnen nicht in die freie Landschaft gelangen. Literaturhinweise: > Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg: Neophyten als Problempflanzen im Naturschutz. Engelhardt & Bauer, Karlsruhe, 1991 > HARTMANN, SCHULDES, KÜBLER, KONOLD: Neophyten – Biologie, Verbreitung und Kontrolle ausgewählter Arten. Ecomed-Verlag, Landsberg, 1994 > Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg: Kontrolle des Japanknöterichs an Fließgewässern. I. Erprobung ausgewählter Methoden. Handbuch Wasser 2, 1994 > BÖCKER, GEBHARDT, KONOLD, SCHMIDT-FISCHER (Hrsg.): Gebietsfremde Pflanzenarten. Auswirkungen auf einheimische Arten, Lebensgemeinschaften und Biotope. Kontrollmöglichkeiten und Management. Ecomed-Verlag, Landsberg, 1995

Robinie wei§ II - Naturpark Spessart · Problem-Neophyten Robinie, Falsche Akazie Robinia pseud(o)acacia L. Förderverein Bachpatenschaften Freiburg e.V. 2002 2 überarbeitete Auflage

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Page 1: Robinie wei§ II - Naturpark Spessart · Problem-Neophyten Robinie, Falsche Akazie Robinia pseud(o)acacia L. Förderverein Bachpatenschaften Freiburg e.V. 2002 2 überarbeitete Auflage

Problem-Neophyten Robinie, Falsche AkazieRobinia pseud(o)acacia L.

FördervereinBachpatenschaftenFreiburg e.V.

20022 überarbeitete Auflage Stadt Freiburg im Breisgau, Eigenbetrieb StadtentwässerungRedaktion: Hella Heuer, Nadine Reinhard, Heike Kärcher

Mit freundlicher Unterstützung durch die Gewässerdirektion BereichWaldshut-Tiengen und den Förderverein Bachpatenschaften Freiburg e.V.

Kopieren und weitergeben erwünscht!

©

Problem-NeophytenWie der Name (gr. neo = neu und phyt = Pflanze) an-deutet, handelt es sich um relativ „neue“ Pflanzenartenin unseren Breiten. Sie sind ungefähr seit derEntdeckung Amerikas im 15. Jahrhundert auf unter-schiedlichen Wegen und aus unterschiedlichen Grün-den eingeschleppt oder eingeführt worden. Manchewurden als landwirtschaftliche Nutzpflanze (Mais,Kartoffel), als Forstpflanze (Douglasie, Robinie), alsHeilpflanze (Kamille) oder als Kuriosität und Zierpflanze(Springkraut, Goldrute, Riesenbärenklau, Staudenknö-terich, Nachtkerze, Sommerflieder, Kartoffelrose, u.a.m.)absichtlich eingeführt. Andere wurden mitHandelsgütern und pflanzlichen Erzeugnissen oderdurch die weltweite Reisetätigkeit unbeabsichtigt ein-geschleppt. Von den insgesamt ca. 12.000 „neuen“ Pflanzenartenhaben sich viele insoweit in unsere heimische Floraintegriert, dass sie eigentlich nicht als neophytischwahrgenommen werden.Einige von ihnen sind wegen der Verdrängung standort-gerechter einheimischer Tier- und Pflanzen-Arten zueinem ökologischen Problem geworden. So werden siefür den Rückgang von bislang 43 Tierarten verantwort-lich gemacht. Sie besiedeln und vernichten dadurchempfindliche und zudem selten gewordene Biotope. AnGewässern bieten Problemneophyten wegen ihrer teilsbrüchigen, teils recht kleinen Wurzeln keinenHochwasserschutz. Ob ein Neophyt „Problem-Neophyt“ist oder wird, kann lokal oder regional sehr unterschied-lich zu beurteilen sein. Hierzulande fehlen natürliche Gegenspieler, Freßfeindeund Krankheiten, so dass Neophyten auf Grund ihrererfolgreichen Vermehrungs- und Verbreitungsstrategiendominante Bestände ausbilden können. Ihre Blütenwerden nur von wenigen unspezialisierten Insekten,darunter der Honigbiene, besucht. Der Nährwert derPollen der schönen Neophytenblüten ist für unsere ein-heimischen Insekten jedoch gering, so dass Neophytenals Herbsttracht gemieden werden sollten. An ihren Standort stellen sie keine besonderenAnsprüche, so dass das Zusammenspielen von Umfeld-bedingungen mit biologischen Besonderheiten derNeophyten ausschlaggebend ist für den Verbreitungs-

erfolg. Instabile Ökosysteme mit dynamischenEigenschaften sind prädestiniert für eine erfolgreicheVerbreitung. Der Fahrtwind entlang von Straßen undBahndämmen oder die Wasserströmung von Fließ-gewässern sorgen dafür, dass flugfähige und schwimm-fähige Samen bzw. durch die Strömung abgerisseneSprossteile über weite Strecken transportiert werden.Für die Hauptverbreitungsursachen sorgt jedoch derMensch: Durch Bautätigkeit entstehen offene Flächen;durch die unfreiwillige Verwendung von kontaminier-tem Erd- und Kiesmaterial können Neophyten an neueStandorte verbracht werden; Nutzungsänderungen inder Landwirtschaft haben Destabilisierungen in derZusammensetzung der Pflanzengesellschaften zurFolge, so dass in den Bestandslücken Neophyten Fußfassen können; nicht selten werden Gartenabfälle in derfreien Landschaft „entsorgt“, ein Weg, auf dem schonvielen Neophyten der „Sprung über den Gartenzaun“gelungen ist. Standorte, an denen Problemneophyten großflächig Fußfassen konnten, werden durch die Neophyten selbstdestabilisiert, so dass wiederum ein bevorzugterBesiedelungsstandort entsteht, bzw. erhalten bleibt.Eine Bekämpfung von Problemneophyten kann ausGründen der allgemeinen Sicherheit oder aus ökolo-gischen Gründen angezeigt sein. In jedem Fall mußabgewogen werden, ob und wie bekämpft werden soll.Eine Bekämpfung darf auf keinen Fall zur Zeit derSamenreife erfolgen. Die unabsichtliche Verbreitung derSamen wäre sonst zwangsläufig die Folge.Neben der Bekämpfung einzelner Problemarten spieltdie Erhaltung und Wiederherstellung einer naturnahen,artenreichen und stabilen Landschaft eine wichtigeRolle beim Vorgehen gegen Problemneophyten.Praktisch heißt das, standortgerechte einheimischeArten zur Samenreife gelangen zu lassen.Die wichtigste Vorbeugung besteht darin, beim Umgangmit neuen Zier- und Nutzpflanzen große Vorsicht wal-ten zu lassen: insbesondere dann, wenn Pflanzen mitEigenschaften wie „schnellwüchsig“, „ausdauernd“,„bestandsprägend“, oder „anspruchslos“ charakterisiertsind, sollte darauf geachtet werden, dass Pflanzen oderTeile von ihnen nicht in die freie Landschaft gelangen.

Literaturhinweise:> Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg: Neophyten als Problempflanzen im Naturschutz.

Engelhardt & Bauer, Karlsruhe, 1991> HARTMANN, SCHULDES, KÜBLER, KONOLD: Neophyten – Biologie, Verbreitung und Kontrolle ausgewählter Arten.

Ecomed-Verlag, Landsberg, 1994> Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg: Kontrolle des Japanknöterichs an Fließgewässern. I.

Erprobung ausgewählter Methoden. Handbuch Wasser 2, 1994> BÖCKER, GEBHARDT, KONOLD, SCHMIDT-FISCHER (Hrsg.): Gebietsfremde Pflanzenarten. Auswirkungen auf

einheimische Arten, Lebensgemeinschaften und Biotope. Kontrollmöglichkeiten und Management.Ecomed-Verlag, Landsberg, 1995

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Die beiden dargestellten Arten sind zwar nicht verwandt, lassen sich aber unter Umständen verwechseln. Deshalbwerden sie hier im Vergleich dargestellt:

Esche Robinie, Falsche AkazieFraxinus excelsior L. Robinia pseud(o)acacia L.heimisch Neophyt

Systematik: Fam.: Oleaceae (Ölbaumgewächse) Fam.: Fabaceae (Schmetterlingsblütler)Herkunft : Europa NordamerikaBlütenfarbe: unscheinbar, keine Blütenblätter, weiße hängende Trauben,

abstehend-aufrechte Rispe SchmetterlingsblütlerBlütezeit: April – Mai, vor den Blättern Mai – JuniBlattform: unpaarig gefiedert unpaarig gefiedertKnospen: schwarz keine Knospen sichtbarStamm: grau-grünlich, in der Jugend glatt, auffällige netzartige Struktur,

später tiefe senkrechte Streifen, junge Zweige lang bedorntzerklüftet

Höhe: 20 – 40 m 20 – 30 m(größter einheimischer Laubbaum) (viele unterschiedliche Formen durch

gärtnerische Bearbeitung)Standort: Aue- und Schluchtwälder keine besonderen Ansprüche,

krautreiche Laubmischwälder Straßen- und Forstbaum Gewässer („Eschbach“)

Herkunft:Die Robinie wurde 1601 durch J.Robin aus Nordamerika nach Paris eingeführt. Sie ist ein beliebterStraßenbaum, der sehr robust und regenerationsfähig ist. Zur Stabilisierung trockener Böschungen wirdsie gepflanzt. Die Blüten werden als Bienenweide („Akazienhonig“) genutzt. Die Stämme werden als

Pfahlholz verwendet, da im Holz Abwehrstoffe gegen Schädlinge (Insekten, Pilze) vorhanden sind.

Verbreitung:Die Ausbreitung erfolgt zum einen über Wurzelbrut, mit der die Robinie etwa 2 m überbrücken kann, zumanderen über die Bildung von Samen, die über 200 m weit mit dem Wind verdriftet werden können. Eineaus Samen aufgegangene Robinie kann bereits in ihrem 2. Lebensjahr Samen produzieren.

Gefahr:Die Robinie ist der Neophyt mit dem derzeit größten Verdrängungspotential: Als Leguminose kann sieLuftstickstoff binden und den Boden damit anreichern und somit chemisch verändern. Die Folge ist eineÜberdüngung von besonders schützenswerten Magerstandorten, die meistens eine an seltenen Arten rei-

che Vegetation aufweisen. Zudem beschatten sie artenreiche Halbtrockenrasen. Ohne Licht und durch dieKonkurrenz der stickstoffliebenden Gräser gehen viele seltene Kräuter und Orchideen und die auf sie angewiesenenTiere ein. Halbtrockenrasen könnten auch an den Böschungen entstehen, an denen Robinien gepflanzt werden. Während trockene Böschungen von Robinien stabilisiert werden, werden feuchte Böschungen destabilisiert: DieAusläufer durchziehen die Böschungen. Entlang der Wurzeln gelangt Wasser in die Böschung und weicht sie auf. Im Uferbereich von Gewässern wird der durch die Robinien im Boden angereicherte Stickstoff in die Gewässer aus-gewaschen und führt dort zu Überdüngung mit allen negativen Folgen für die Wasserqualität.Die stark giftigen Inhaltsstoffe der Robinie sind nicht unbedenklich. Inwieweit eine Verwendung von Robinienholzin Gewässern eine Wassergefährdung darstellt, ist unklar. Sicher ist, dass zu großer Vorsicht bei der Verarbeitungdes Holzes zu raten ist: Vergiftungssymptome beim Menschen werden mit Erbrechen, Schlafsucht und Krämpfenbeschrieben, bei Tieren, insbesondere Pferden, mit Erregungszuständen, nachfolgender Apathie, Koliken und Tod.*)

Bekämpfung:Als bestes Verfahren hat sich die Ringelung der Bäume herausgestellt: Dabei wird der Stamm fast rund-herum bis auf das Kambium eingeritzt oder eingekerbt, lediglich ein kleiner Rest bleibt unversehrt.Dadurch werden die meisten Leitungsbahnen unterbrochen, mit denen der Baum die in der Photosynthese

produzierten Reservestoffe in die Wurzel leitet. Durch die unvollständige Ringelung werden noch so vieleReservestoffe in die Wurzeln geleitet, dass der Baum nicht „merkt“, dass seine Physiologie gestört ist. Beim Austriebim nächsten Frühjahr werden die wenigen Reservestoffe restlos verbraucht. Die Vervollständigung der Ringelungbewirkt, dass der Baum überhaupt keine Reservestoffe in den Wurzeln einlagern kann. Für einen „Angstaustrieb“,Stockausschlag oder vermehrte Wurzelbrut fehlen die Reserven. Auch ein Austrieb im darauffolgenden Frühjahr istnicht mehr möglich: Der Baum stirbt ab. Er kann nach der Vegetationsperiode des 2. Ringelungsjahres gefällt wer-den. Wenn nicht mit der Ringelungsmethode gearbeitet werden kann: In der Blütezeit fällen (Ausnahmegenhmigung vonden Beschränkungen des Naturschutzgesetzes wird auf Antrag erteilt)!Flächenhafte Jungbestände können durch regelmäßige Mahd wirksam bekämpft werden. Eine nachhaltigeBekämpfung von Robinie in sensiblen Gebieten setzt eine systematische Bekämpfung der Altbestände in derUmgebung voraus (wegen der weiten Luftverdriftung der Samen).

* ENGEL, F-M.: Giftpflanzen – Pflanzengifte. Silvia-Verlag, Zürich, 1984ROTH, L. (Hg.): Giftpflanzen Pflanzengifte. Nikol-Verlagsgesellschaft Hamburg, 1994

Giftstoffe der Robinie Rinde Holz Blätter Blüte SamenLectine (z.B. Robin) X XPhasin XIndican (Indoxyglykosid) X XRobinin (Glykosid) X XAcacain (Flavonglykosid) X X

1. Jahr 2. Jahr 3. JahrApril Mai April Mai Hersbt / Winter

In der Blütezeit Stamm un-vollständig ringeln In der Blütezeit Stamm voll-

ständig ringeln Nach Absterben kann der Baum gefällt werden,ohne daß Stockaustrieb gebildet werden kann.

Robinien keinesfalls zu anderen Zeitpunkten fällen: dies führt zu starkem Stockausschlag undWurzelbrut und somit zur Vergrößerung und Stabilisierung des Bestandes.