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Roboter unterwegs -einfaches Programmieren in der Grundschule
Projektdokumentation
1. Allgemeines
Im Schuljahr 2018/2019 fanden in der VS Reichenau wie bereits in den vergangenen Jahren jeweils 4
Projektwochen im Herbst bzw. im Frühjahr statt. Ziel ist es dabei, die Schülerzahlen zu senken und
ein intensiveres Auseinandersetzen mit einem Schwerpunktthema zu ermöglichen. Weiters
versuchten wir Lehrpersonen die Themen aufbauend zu gestalten, damit eine Vertiefung in das
gewählte Stoffgebiet angebahnt werden kann.
Meine Kollegin und ich wählten „Roboter“ aus und entschieden uns an ein erstes Programmieren
mit den BeeBots. Wie ließen uns vom Medienzentrum des Landes Tirol beraten und konnten uns
auch dort genügend BeeBots kostenlos ausleihen.
Beteiligt waren in diesem Projekt 105 Kinder der 3. Schulstufe, 6 Studierende der PHT und 2
Lehrpersonen der VS Reichenau. Die 21 Schüler/innen der 3a Klasse setzten sich zusätzlich zum
Projektunterricht noch mit dem Thema Roboter auseinander, schrieben Geschichten über ihren
Traumroboter, bauten ihn nach dieser Beschreibung aus Schachteln u.ä., …. und bereiteten die
Präsentation für Jugend forscht vor.
2. Projektdurchführung
Inhalte im Herbst
Roboter in unserer Welt
Forschungsfragen der Kinder: Was ist ein Roboter? Wie und warum funktionieren
sie? Wo findet man Roboter?
Anhand von Bildkarten erarbeiteten die Kinder in einem großen Sitzkreis die
Eisatzmöglichkeiten von Robotern in unserer Welt. Ausgehend von Saug- und
Rasen(mäher)robotern, die bereits in einigen Haushalten der Schüler/innen Einzug
gefunden haben, entdeckten die Schüler/innen die Einsatzmöglichkeit in Fabriken, in
Lagerhäuser, als Pizzabäcker, in der Medizin, … und auch grenzwertige
Einsatzmöglichkeiten wie z.B. in der Pflege in Japan. Das Erarbeiten von Vor- und
Nachteilen des Robotereinsatzes beendeten diesen ersten Teil.
Funktionsweise von Robotern
Forschungsfragen der Kinder: Wie funktioniert ein Roboter?
Ziel ist es zu erkennen, dass Roboter von Menschen programmiert werden und die
Befehle eines Menschen ausführen. Die Schüler/innen erfahren, dass Roboter
mittels Befehlen programmiert werden und dass eine Programmiersprache
notwendig ist. Im gegenseitigen Programmieren (1 Kind ist Programmierer und 1
Kind ist Roboter) üben die Kinder die eingeführten Befehle: forward (vorwärts) - back
(rückwärts) - right turn (Vierteldrehung nach rechts) - left turn (Vierteldrehung nach
links). Das Roboterkind führt die Befehle des Programmierers aus, der
Programmierer achtet darauf, dass der Roboter mit keinem Hindernis
zusammenstößt.
Einführung der Beebots
Forschungsfragen der Kinder: Wie funktionieren BeeBots? Welche Befehle brauche
ich?
Die Schüler/innen entdecken, mit welchen Befehlen die BeeBots zu programmieren
sind. Weiters erfahren sie die Funktionen Go (Start) und X (Löschen aller Befehle).
Die Kinder legen Befehlskarten auf den Boden und programmieren die BeeBots.
Programmieren der BeeBots: Nachfahren von Buchstaben und Formen
Forschungsfragen der Kinder: Welche Befehle brauche ich, damit die Biene ein „F“
(U, + , … ) fährt? Wie lange ist einmal vorwärts (Anm. Schrittlänge der Biene)?
Die Kinder programmieren die BeeBots so, dass sie die aufgeklebten Muster am
Boden nachfährt. Vorher legen die Kinder die Befehlskarten auf. Die Schüler/innen
legen selbst Muster auf und erfinden selbst Beispielaufgaben für ihre
Mitschüler/innen.
Rückmeldungen der Schüler/innen
Dario: Das Kreuz (+) zu Programmieren war sehr schwierig für mich. Die Biene musst immer
vor und zurück. Wenn ich die Karten aufgelegt habe, war es einfacher.
Sudenaz: Das Quadrat war einfach. Da brauchte ich keine Karten.
Laura: Es ist schwierig, dass geradeaus immer woanders ist. (Anm. Die Richtung, in die der
Roboter schaut, ist für die Programmierung entscheidend)
Luca: Ich habe geschaut, wie viele Befehle sich die Biene merken kann.
Inhalte im Frühjahr
Anknüpfen an die Einheiten im Herbst
Im Sitzkreis wiederholten die Schüler/innen die Einsatzmöglichkeiten, Vor- und
Nachteile der Roboter in der Welt. Die Kinder konnten sich trotz der Pause von ca. 3
Monaten noch sehr gut erinnern. Es wurden auch die Befehle und das gegenseitige
Programmieren (Mensch - Roboter) geübt. Da das „Roboterkind“ in Spiel nun auch
eine Sprachsteuerung eingebaut hatte, mussten die Programmierer die
eingegebenen Befehle dazu sprechen.
Aufschreiben der Befehle
Forschungsfragen der Kinder: Welche Befehle muss ich eingeben, damit der Roboter
ans Ziel kommt? Welche Befehle versteht der Roboter? Was passiert, wenn es right
turn nicht gibt (Anm: Kann der Roboter dann nicht nach rechts fahren?)
Die Schüler/innen verwenden die gelernten Befehle und schreiben Programme für
die BeeBot, um sie an ein bestimmtes Ziel zu bewegen. Anschließend wird die Biene
programmiert und geschaut, ob die richtigen Befehle verwendet worden sind.
Programmieren der BeeBots: Nachfahren von Buchstaben und Formen
Forschungsfragen der Kinder: Welche Befehle brauche ich, damit die Biene ein „F“
(U, + , … ) fährt? Wie lange ist einmal vorwärts (Anm. Schrittlänge der Biene)?
Diese Station wurde bereits im Herbst eingeführt. Jetzt wurden die Inhalte vertieft
und gefestigt. Die Kinder stellten sich gegenseitig Aufgaben bzw. Rätsel. Wichtig war,
dass die Kinder die Befehle vorher legen.
Programmieren der BeeBot: Einfaches Koordinatensystem
Forschungsfragen der Kinder: Welche Befehle braucht es, um vom Start zum Ziel zu
kommen? Was passiert, wenn es den Befehl right turn nicht gibt?
Mit einer selbstgebastelten Bodenmatte (Quadrate 15 x15 cm) üben die Kinder mit
einem „Koordinatensystem“. Jede BeeBot hat eine Start- und Zielposition und wird
dann programmiert. Hindernisse und das Verbot einzelner Befehle erhöhen den
Schwierigkeitsgrad dieser Aufgabe. Die Kinder erarbeiten Problemlösestrategien, um
die Aufgaben zu bewältigen.
Programmieren der BeeBot: Schatzkarte
Forschungsfragen der Kinder: Welche Befehle muss ich eingeben, um den Schatz zu
finden?
Mit einer selbstgebastelten Bodenmatte üben die Kinder mit einem
„Koordinatensystem“. Die Kinder programmieren die BeeBot so, dass sie zum Schatz
kommt. Einige Felder dürfen nicht befahren werden. Es ist hilfreich, wenn die Kinder
vorher die Befehle auflegen. Die Schüler/innen stellten sich gegenseitig Rätsel bzw.
Aufgaben und programmierten die Biene.
Programmieren der BeeBot: Straßenfeld
Forschungsfragen der Kinder: Welche Befehle sind notwendig, um den Parkplatz zu
wechseln? Was passiert, wenn viele Roboterfahrzeuge auf den Straßen unterwegs
sind?
Mit einer selbstgebastelten Bodenmatte stellten wir das Szenario „Roboterfahrzeuge
auf Straßen“ dar. Aufgabenstellung war, die Bienen von einem Parkplatz zum
nächsten fahren zu lassen. Die Schüler/innen erarbeiteten Problemlösestrategien
(Auflegen der Befehle, Drehen der Biene, um den richtigen Befehl ablesen zu
können, ….) und programmierten die Bienen.
Zusätzliche Inhalte in der 3a Klasse:
Beschreiben eines „Traumroboters“
Im Rahmen des Deutschunterrichts beschrieben die Kinder ihren „Traumroboter“.
Mit Schachteln, Papier, u.ä. wird er in den nächsten Wochen gebaut. Die
Schüler/innen erfanden bzw wünschen sich u.a. „Kämmroboter“, „Aufräumroboter“
und auch eine „Taekwondomaschine“.
Bauen eines Roboter mit Hilfe eines Bausatzes
Im Rahmen des Sachunterrichts bauen wir nach Ostern gemeinsam einen Roboter
mit Hilfe eines Bausatzes.
3. Zusammenfassung
Die Schüler/innen hatten in den Projektwochen trotz sehr intensiver Auseinandersetzung mit
dem Thema großen Spaß. Die BeeBots eignen sich sehr gut, um einen Einblick in das
Programmieren mit Hilfe von Codes zu bekommen. Die räumliche Vorstellungskraft wird
intensiv geschult und die das Kommunizieren mittels Befehlen wird angebahnt.
Wir freuen uns schon, unser Projekt bei „Der kleine Albert - Jugend forscht in der Technik“
vorstellen zu dürfen.