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ROLLENBILD TRAINER/IN- im Businesskontext -
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ROLLENBILD TRAINER/IN
Die Anforderungen an den beruflichen Kompe-tenzerwerb verändern sich permanent: NewWork, New Learning, New World und New Tech-nology sind mehr als nur Trend; es sind die aktuel-len Herausforderungen im Unternehmens-kontext.
Die Kompetenzen der in der Erwachsenenbil-dung tätigen Personen sind vielfältig. Die Klä-rung, in welcher Rolle die Person sich bewegt, isteine wesentliche Voraussetzung für den Erfolgder Arbeit im Interesse der Teilnehmenden undAuftraggebenden.
Der Trainer/Die Trainerin hat die Aufgabe, dieFähigkeiten und Fertigkeiten von Menschenverfügbar zu machen, um diese dann einemUnternehmen, dem Markt oder den Lernen-den selbst nutzbar zu machen und ein (imIdealfall) durch intrinsische Motivation ge-wecktes Bedürfnis zu befriedigen. Somit er-möglichen die Trainierenden die Erreichungvon Unternehmenszielen und -zwecken.
Der Trainer/Die Trainerin ist für die ,fachlichemethodische soziale persön-und wie auchliche Entwicklung von Menschen kompeten-te/r Ansprechpartner/in. Er/Sie erweitert dieHandlungskompetenz der Teilnehmenden.
Der Trainer/Die Trainerin versteht sich alsSchnittstelle zwischen unternehmerischenAnforderungen und dem Entwicklungsbedarfder Mitarbeitenden.
Die für die persönliche Weiter-Verantwortungentwicklung liegt - dem gesellschaftlichen Trendfolgend - in der mehr und mehr beimZukunft Indi-viduum. Die zunehmenden digitalen Möglichkei-ten, wie auch die in den Unternehmen fortschrei-tende Globalisierung, fordern die Rolle der Trai-nierenden in ihrer Qualifikation und Weiterent-wicklung heraus. Dabei kommt dem Menschen inZeiten digitaler Lernformen eine immer größereBedeutung zu. Strategien, Lernweisen und Tech-nologien sind entscheidend für die Zukunfts-fähigkeit einer Trainerin/eines Trainers.
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BASIS UND RAHMEN
Basis der Handlung sind stets die Werte derhandelnden Person, ein geklärtes Menschenbildund die Handlungskompetenz. Von diesem Kernausgehend (siehe Schaubild links) geht es darum,die aktuelle Rolle im jeweiligen Kontext für sich -und die anderen am Prozess beteiligten Personen- zu klären. Erst dann geht es an die vielfältigenAufgaben (siehe Seite 7) heran.
Das versteht sich als . Die In-Rollenbild Rahmenhalte unterliegen der Dynamik der Entwicklungvon Gesellschaft, Wirtschaft und Lernkultur undwerden jährlich überprüft und in einem aktuellenCurriculum zusammengefasst. Mit der -Kombina
tion aus Rollenbild Curriculumund haben Sie einumfassendes Bild der Tätigkeit als Trainer/in.
Die Rolle der Trainer/in, des Trainers ist auch vonden anderen artverwandten Rollen - siehe unten -abzugrenzen.
Das Rollenbild beschreibt die Fähigkeiten ins-besondere zu Beginn der Tätigkeit, individuelleEntwicklungen in der Rolle im zeitlichen undberuflichen Verlauf werden hier bewusst nichtbetrachtet, um Einsteigerinnen und Einsteigerneinen Überblick zu verschaffen. Gleichwohl dientes erfahrenen Trainierenden als Reflektion.
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Rollenklarheit
Aufgaben
Dozent/inReineWissensvermittlung
Fachtrainer/inVermittelt einspezifisches Thema/Themenbereich
Business-trainer/inErmittelt denLernbedarf, kon-zipiert, setzt um,evaluiert
Enabler/innutzt alle Rollen ausTraining, Coaching,Moderation, Beratungund Sparring situativ
Werte,Menschenbild,
Handlungs-kompetenz
Der Trainer/Die Trainerin ist für dieExperte/inKompetenzerweiterung der Teilnehmenden ohneden Anspruch, Experte/Expertin im jeweiligenFachgebiet zu sein.
Die Trainerin/Der Trainer vermittelt durch metho-disch didaktische Fachkompetenzund Inhaltepassend zum Lernbedarf der Teilnehmenden so,dass diese handlungsfähig sind und bleiben. Damitsichern Trainer/innen die der Teil-Zukunftsfitnessnehmenden ab. So übernehmen Trainer/innen einewichtige gesellschaftspolitische Aufgabe.
Ebenso relevant sind die Sozial- und Persönlich-keitskompetenz der Trainer/innen. Nur reflektier-te Persönlichkeiten sind in der Lage, anderen Men-schen in der Kompetenzerweiterung qualifiziertund dauerhaft zu helfen.
Ein/e Trainer/in erfasst den ganzheitlichen Bedarfeines Auftrages, um darauf im Rahmen einer Trai-ningsbedarfsanalyse zielorientiert einen Prozess zugestalten.
Die werden durch den Trainer/dieTeilnehmendenTrainerin imin Ihrer Handlungsfähigkeit gestärktSinne von Lernen, Erfahren, Erleben, Anwendenund Verstetigen.
Die der Lerninhalte bietet der/demEvaluationTrainer/in ein eigenes Lernfeld. Mit den Ergeb-nissen können sie die Zielerreichung im Verhältniszum Auftrag und der Praxisrelevanz ihrer einge-setzten Methodik überprüfen. Dies setzt die Impul-se, die die Trainierten dann in ihrer beruflichen Pra-xis erproben und verstetigen und so in ein „neuesHandeln“ überführen.
Zusammenhang – siehe Seite 10
ZIEL: KOMPETENZERWEITERUNG
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LERNEN ALS KOMPETENZERWERB
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Fachkompetenz
wissenPersönlichkeitskompetenz
erreichen
Methodenkompetenz
könnenSozialkompetenz
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Ein/e Trainer/in Menschen undbefähigt stärktihre . Trainer/innen sindHandlungskompetenzExperten/innen in der Kompetenzerweiterung.Die reine Wissensvermittlung ist dabei ein Mit-tel zum Zweck – und nicht der Schwerpunkt derTätigkeit. Wissen wird in der heutigen Zeit stets,unter Berücksichtigung der Didaktik, durch un-terschiedliche – auch vom Lernenden auszuwäh-lende – Quellen bezogen. Das Verständnis vonblended learning in diesem Rollenbild ergibt sichdurch die Mischung von Formaten, Methodenund Lernmitteln (vorgeben, selbst gefunden undselbst erarbeitet) und der Umsetzung mit demZiel, Wissen anwenden zu können. Trainer/innen temporäresind von ihrem Verständnis herLern- und Entwicklungsbegleiter/innen.
Trainer/innen arbeiten in der Rolle der Traine-rin/des Trainers schwerpunktmäßig mit Grup-pen klares Rollenverständnis. Sie haben ein überdie unterschiedlichen Funktionen (Berater/in,Trainer/in, Sparringpartner/in, Coach) undunterscheiden diese in den verschiedenenPhasen spürbar voneinander. Die Komplexität
der Aufgaben von Trainer/innen ergibt sich ausdem Schaubild auf Seite 10.
Der folgende Katalog an Tätigkeiten und Aufga-ben von Trainer/innen wurde vom Arbeitskreisder IG work@education entwickelt:
� Konzipieren, Designs entwickeln� Übungen, Methoden etc. (weiter)entwickeln� Führen/Leiten� Strukturieren� Moderieren von Diskussionsprozessen� Vortragen� Präsentieren� Präsentationen der Teilnehmer/innen bzw.
von Kleingruppen anleiten, moderieren� Aufgaben stellen/anleiten� Bewerten/Feedback erteilen bzw. gestalten� Kleingruppen einteilen, anleiten, betreuen� Transfer sicherstellen� Reflexionen anleiten� Umgang mit Technik, Medien, Material
TÄTIGKEITSFELDER
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Bundesministerium Bildung, Wissenschaft, Forschung(Österreich): „Funktionsprofile Trainer“, unter:
https://erwachsenenbildung.at/themen/berufsfeld/berufsbild/funktionsprofile.trainerin.php (abgerufen am 11.11.18)
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AUFGABEN VON TRAINERN/TRAINERINNEN
Unter-nehmen
nach demTraining
vor demTraining
TRANSFERPROZESS
EVALUIERUNGSPROZESS
DESIGNPROZESS
Der Gesamtprozess eines Trainingsdesigns
Trainings-bedarfs-analyse
TraintheTrainer
Qualitäts-manage-ment
Inhalt &Design
Pilot-training
Reaktion Lernen Verhalten Ergebnis
Vgl.: Langheiter, Anna. 2018. Trainingsdesign, Bonn: manager Seminar Verlags GmbH, S. 32
Transfer Erfahrung
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KERNAUFGABE: HANDLUNGSKOMPETENZ
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Persönlichkeits-kompetenz
Level 1Ein reflektiertesSelbstbild haben
Level 2Überzeugend handelnkönnen
Level 3Bereit, soziale Verant-wortung zu übernehmen
Sozial-kompetenz
Level 1Umgang mit anderenwahrnehmen können
Level 2gut mit anderenumgehen können
Level 3gezielt auf andereeingehen
Methoden-kompetenz
Level 1Methoden undAlternativen kennen
Level 2Methoden anwendenkönnen
Level 3Methoden situativnutzen
Fach-kompetenz
Level 1Fachkompetenzbesitzen
Level 2Fachkompetenzanwenden können
Level 3Fachkompetenznutzen und anwenden
• Fachwissen• System- und Prozess-
abläufe kennen• Systeme kennen• Werkzeuge kennen• Normen kennen• Methoden kennen• Didaktische Elemente
kennen
• Fachwissen anwendenkönnen
• Techniken und Metho-den einsetzen können
• Problemlösungen finden• Entscheidungen treffen• Planung anwenden• zielgerichtet arbeiten• Aufgaben zerlegen und
gliedern• Alternativen finden
• Umgang mit anderenwertschätzend gestalten
• Konflikte lösen• Kommunikation bewusst
gestalten• Wirkung bewusst
gestalten• Teamfähigkeit• Fairness• Infos austauschen• Kooperation fördern
• persönliche Entwick-lungsbereitschaft
• positives Menschenbild• geistige Flexibilität• Empathie• Initiative• Wunsch nach
Vernetzung• eigenes Verhalten
reflektieren• Verantwortungswille
HANDLUNGSKOMPETENZ
Die Kompetenzen folgen dem Ansatz, die Trai-nierenden mit allen erforderlichen Teilkompe-tenzen so zu versorgen, dass Handlungskompe-tenz entsteht und stetig ausgebaut wird.
Handeln bedeutet zielgerichtet, bewusst, aktivwerden und sein. Alltägliches Handeln wirdtätigim Laufe der Sozialisation durch Anpassungs-prozesse, Übung und praktische Anwendung au-tomatisiert, dadurch entstehen feste, kraftspa-rende Gewohnheiten, die selbsttätig und weit-gehend unbewusst ablaufen und das Denken fürandere Prozesse und Funktionen entlasten.
Unter Handlungskompetenz verstehen wir dieFähigkeit, aufgabengemäß, zielgerichtet, situa-tionsbedingt verantwortungsbewusstund Auf-gaben zu erfüllen und Probleme zu lösen. Daskann allein oder in einem Team geschehen, jenach arbeitsorganisatorischen Gegebenheiten.
Die Handlungskompetenz setzt sich aus Fach-,Methoden-, Sozial- und Persönlichkeitskompe-tenz zusammen. Nur durch die Verknüpfungdieser vier Eigenschaften ist es möglich, gestellteAufgaben erfolgreich zu erfüllen.
Die Weiterbildung unterstützt die Auftragge-ber/innen dabei, den Unternehmenserfolg zuverstetigen. Sich entwickelnde Rahmenbedin-gungen bilden wir in aktuellen Rollenbildern undden dazugehörigen Curricula zeitgemäß ab.
Ergänzend verweisen wir auf denBerufskodex des Forum Werteori-entierung in der Weiterbildung.(https://forumwerteorientierung.de)
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ROLLENKLARHEIT
Das Funktionsfeld in der beruflichen Bildung undWeiterbildung ist weit und wird durch unter-schiedliche Disziplinen bearbeitet. Im RollenbildTrainer/in differenzieren wir zunächst bewusstnicht zwischen internen und externen Trainer/innen, da die Aufgaben sich nicht deutlich vonein-ander unterscheiden.
Die Rollenabgrenzung verdeutlicht das folgendeSchaubild.
Businesstrainer/innen designen einen Gesamt-prozess. Angefangen mit der Auftragsklärungüber die , derAbleitung des BildungsbedarfsKonzeption maßgeschneiderter Weiterbil-dungsmaßnahmen Umsetzung, der und derEvaluation nachhaltige Kompetenzerwei-. Dieterung der Teilnehmenden wird erst durch dasZusammenspiel der Aufgaben möglich.
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COACHING BERATUNG TRAINING
DER IMPULSANTEIL ÄNDERT SICH MIT DER ROLLE
Coach Coachee Berater/in Kunde/in Trainer/in Teilnehmer/in
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Ergänzende Kompetenzen: Trainer/innen alsUnternehmer/innen
Trainer/innen sind mehr als aktive Weiterbildner/innen. Sie sind auch häufig Unternehmer/innen.In diesem Rollenbild konzentrieren wir uns auf dieAnforderungen und Fähigkeiten des Berufes.Für alle selbstständigen Trainer/innen ist esmindestens ebenso wichtig (und für die eigenenUnternehmen überlebensnotwendig), sich gezieltam Markt zu positionieren.
Eine tolle fachliche Expertise ist gut, die unterneh-merische Komponente ist der Schlüssel zur nach-haltigen Existenzsicherung. Ein konkreter Busi-nessplan dient gut als Orientierung. Bitte verges-sen Sie nicht, im Nachgang Ihrer Ausbildung zurTrainerin/zum Trainer auch Ihre unternehmeri-sche Expertise auf- und auszubauen.
Daher empfehlen wir Ihnen im Falle einer (geplan-ten) Selbständigkeit, sich unbedingt den folgendenThemen intensiv zu widmen und sich hier profes-sionelle Unterstützung zu holen:
- Unternehmensführung- Marketing- Rechtliches- Positionierung- Steuern
Die Themen sind dabei flexibel und können sich - jenach Gesetzes-, Wirtschafts- und Unternehmens-lage flexibel ändern. Geben Sie den Themenausreichend Raum - für Ihre erfolgreiche Zukunft.
Warum ein Rollen- und kein Berufsbild?
Der Beruf der Trainerin/des Trainers im Business-kontext ist von einer stetigen Veränderung geprägt.Dabei nehmen die in der Qualifikation tätigenPersonen unterschiedliche Aufgaben an und ein.Die Rollenklärung in der jeweiligen Situationerscheint zunehmend wichtiger für den Lernerfolg.Insofern fasst das Rollenbild die Rolle der Traine-rin/des Trainers zusammen. Gemeinsam mit denweiteren Rollenbildern (z.B. Business-Coach, Bera-ter/in, Verkaufs-/Vertriebsleiter/in, Enabler) wirddaraus in der individuellen Kombination der Beruf.
SCHLUSSWORT
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Der Berufsverband steht für besondere Quali-
tät Training, Beratung und Coachingin . Er un-
terstützt berufsständische Interessen und för-
dert die Weiterbildung seiner Mitglieder. Als ak-
tiver Player der Bildungs- und Weiterbildungs-
szene engagiert sich der BDVT politisch und ver-
tritt die Interessen der Mitglieder. Mit der BDVT-
Akademie bietet er hochqualitative berufs-
spezifische Aus- und Weiterbildungen an. Der
Europäische Trainingspreis ist als „Oscar der
Weiterbildungsszene“ ein fester Bestandteil des
Jahreskalenders.
In Deutschland gehört es für Berufsverbände zu
den Aufgaben, Berufsbilder zu definieren. Der
BDVT e.V. – Der Berufsverband für Training,
Beratung und Coaching – kommt dieser Aufgabe
seit 1980 nach.
Aktuell stellt der BDVT Berufs-/Rollenbilder fürfolgende Berufe zur Verfügung:
- Trainer/in- Coach- Berater/in- Verkaufs- und Vertriebsleiter/in- Manager für Online Marketing und Sales
In Vorbereitung:
- Der/Die Trainer/in als Berater/in
- Enabler/in
Mitglieder treffen sich in Regionen, Fachgrup-
pen, Action-Groups und Großveranstaltungen
on- wie offline.
Der BDVT e.V. übernimmt gesellschaftliche Ver-
antwortung – um der Zukunft willen! Er regt die
Mitglieder an, das Thema der Nachhaltigkeit
ganzheitlich zu betrachten.
DER BDVT ALS HERAUSGEBER
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AutorenBDVT e.V.Stephan GingterNicole Kloppenburg
Herausgeber STA
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BDVT e.V.Elisenstr. 12-14 | 50667 Kölnwww.bdvt.de | [email protected]
Das hier vorliegendeRollenbild Trainer/in ersetzt
das bisherige BerufsbildTrainer des BDVT e.V.