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1 Feddes Repertorium 1 Band 87 I Heft 6 1 Seite 443-446 I Berlin, 15. 7.1970 I Buchbesprechungen HEUKELS, H. & OosTsTRooM, s. J. VAN, Flora van Nederland. 18. Aufl., bearbeitet von S. J. VAN OOSTSTROOM. 913 S., 1038 Abb. im Text. Wolters-Noordhoff bv. Gronin- gen, 1975. Preis Hfl43,25 1972 hat der Rezensent an gleicher Stelle ((Feddes Repert., 88 (1-2), 126-127)) die 16. Auflage (1970) dieser niederlandischen Flora vorgestellt. Die nun vorliegende 18. Ad- lage wurde weiter verbessert, vor allem hinsichtlich neuer Fundorts-, Verbreitungs- und Literaturangaben. Auch zahlreiche nomenklatorische und taxonomische Verbesserungen fallen auf. Dabei stieg der Umfang der Flora nur um wenige Seiten (1970: 909 Seiten). Der Aufbau der bewahrten Flora wurde selbstverstandlich beibehalten. Vorangestellt sind kurze biographische Angaben und Wiirdigungen der wissenschaftlichen Leistungen von H. HEUKELS (1854- 1936) durch W. H. WACHTER und von W. H. WACHTER (1882 bis 1940) durch S. J. VAN OosTsTRooM. Es folgen die Gliederung des Landes in pflanzengeogra- phische Distrikte, verfal3t von Prof. Dr. J. L. VAN SOEST und die ubersicht iiber das System der in den Niederlanden vorkommenden Pflanzengesellschaften (incl. Assozia- tionen!) durch Prof. Dr. V. WESTHOBF und A. J. DENHELD. Vier Tabellen ermoglichen das Bestimmen von Familien, vielen Gattungen und einigen Arten. Der Hauptteil der Flora (S. 112-827) enthalt die Schlussel fur die Gattungen, Arten und Unterarten mit erfreulich ausfuhrlichen Merkmalsangaben ; hinzu kommen Verbreitungsangaben und Literaturhinweise. 1083 Abbildungen mit Habitus- und Detaildarstellungen veranschau- lichen das Gesagte. Am Ende des Buches wurden unter der Oberschrift ,,Addenda" auf drei Seiten nomenklatorische und taxonomische Verbesserungen zusammengestellt. Darin wird u. a. auf die Gliederung von Lycopodium in Huperzia, Lycopodiella. Diphasium und Lycopodium, von Anemone in Pulsatilla, Hepatica und Anemone und von Ranunculus in Ficaria und Ranucnulus hingewiesen. Fur einige andere Gattungen (Thelypteris,Delphi- nium, Veronica, Satureja, Lamium, Scirpus u. a.) wird auch in dieser Auflage eine weite Gattungskonzeption vertreten. Andererseits werden Viscaria, Melandrium, Benistella (= Chamaespartium), Chamaenerion, Oxycoccus, Buglossoides, Lycopsis, Pulegium und Gentianella als Gattungen anerkannt. Hier kann sicher in kiinftigen Auflagen ma.nches ausgeglichen werden. Wichtigster Teil der Flora sind jedoch nicht so sehr diese taxonomischen und nomen- klatorischen Probleme im Gattungs- und teilweise auch im Artbereich, sondern vielmehr die ausfiihrlichen, informationsreichen Bestimmungsschliissel, die den Benutzer zu den Gattungen und Arten fuhren. Hier ist es den Autoren und dem Verlag gelungen, durch eine griindliche Durcharbeitung des Stoffes, durch die Verwendung eines ausgewogenen Systems von Abkurzungen und durch den Druck auf bestem Diinndruckpapier eine zwar 913 Seiten starke, aber dennoch sehr handliche Flora zu schaffen. Dankbar werden auch Fachleute und Laien aus der Praxis - Giirtner, Gartenliebhaber, Dendrologen u. a. - die Moglichkeit, viele Zierpflanzen mit diesem Werk bestimmen zu konnen, begruBen. Dr. S. J. VAN OOSTSTROOM und einem Kreis hervorragender Spezialisten muB auch fiir diese 18. Auflage Dank und Gliickwunsch ausgesprochen werden. M. BAWLER, Berlin ROUND, F. E., Biologie der Algen. Eine Einfiihrung. 2. Aufl. 77 Abb., 12 Taf. Georg Thieme. Stuttgart, 1975. Flexibles TB DM 22,- Die notwendigerweise zunehmende Beachtung von Fragen des Umweltschutzes und der Landeskultur schliedt ein standig steigendes Interesse an der Biologie der Algen ein. Nicht nur Biologen, sondern Spezialisten der verschiedensten Wissenschaftsgebiete sind heute beruflich in stiirkerem MaBe mit Problemen konfrontiert, bei denen Algen eine Rolle spielen und selbst breite Bevolkerungsschichten werden auf sie - zumindest durch die Schadwirkung (z. B. ,,Wasserbliite") - immer mehr aufmerksam. Jeder der AufschluB

Round, F. E., Biologie der Algen. Eine Einführung. 2. Aufl. 77 Abb., 12 Taf. Georg Thieme. Stuttgart, 1975. Flexibles TB DM 22,—

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1 Feddes Repertorium 1 Band 87 I Heft 6 1 Seite 443-446 I Berlin, 15. 7.1970 I

Buchbesprechungen

HEUKELS, H. & OosTsTRooM, s. J. VAN, F lo ra van Neder land . 18. Aufl., bearbeitet von S. J. VAN OOSTSTROOM. 913 S., 1038 Abb. im Text. Wolters-Noordhoff bv. Gronin- gen, 1975. Preis Hfl43,25

1972 hat der Rezensent an gleicher Stelle ((Feddes Repert., 88 (1-2), 126-127)) die 16. Auflage (1970) dieser niederlandischen Flora vorgestellt. Die nun vorliegende 18. A d - lage wurde weiter verbessert, vor allem hinsichtlich neuer Fundorts-, Verbreitungs- und Literaturangaben. Auch zahlreiche nomenklatorische und taxonomische Verbesserungen fallen auf. Dabei stieg der Umfang der Flora nur um wenige Seiten (1970: 909 Seiten).

Der Aufbau der bewahrten Flora wurde selbstverstandlich beibehalten. Vorangestellt sind kurze biographische Angaben und Wiirdigungen der wissenschaftlichen Leistungen von H. HEUKELS (1854- 1936) durch W. H. WACHTER und von W. H. WACHTER (1882 bis 1940) durch S. J. VAN OosTsTRooM. Es folgen die Gliederung des Landes in pflanzengeogra- phische Distrikte, verfal3t von Prof. Dr. J. L. VAN SOEST und die ubersicht iiber das System der in den Niederlanden vorkommenden Pflanzengesellschaften (incl. Assozia- tionen!) durch Prof. Dr. V. WESTHOBF und A. J. DEN HELD. Vier Tabellen ermoglichen das Bestimmen von Familien, vielen Gattungen und einigen Arten. Der Hauptteil der Flora (S. 112-827) enthalt die Schlussel fur die Gattungen, Arten und Unterarten mit erfreulich ausfuhrlichen Merkmalsangaben ; hinzu kommen Verbreitungsangaben und Literaturhinweise. 1083 Abbildungen mit Habitus- und Detaildarstellungen veranschau- lichen das Gesagte. Am Ende des Buches wurden unter der Oberschrift ,,Addenda" auf drei Seiten nomenklatorische und taxonomische Verbesserungen zusammengestellt. Darin wird u. a. auf die Gliederung von Lycopodium in Huperzia, Lycopodiella. Diphasium und Lycopodium, von Anemone in Pulsatilla, Hepatica und Anemone und von Ranunculus in Ficaria und Ranucnulus hingewiesen. Fur einige andere Gattungen (Thelypteris, Delphi- nium, Veronica, Satureja, Lamium, Scirpus u. a.) wird auch in dieser Auflage eine weite Gattungskonzeption vertreten. Andererseits werden Viscaria, Melandrium, Benistella (= Chamaespartium), Chamaenerion, Oxycoccus, Buglossoides, Lycopsis, Pulegium und Gentianella als Gattungen anerkannt. Hier kann sicher in kiinftigen Auflagen ma.nches ausgeglichen werden.

Wichtigster Teil der Flora sind jedoch nicht so sehr diese taxonomischen und nomen- klatorischen Probleme im Gattungs- und teilweise auch im Artbereich, sondern vielmehr die ausfiihrlichen, informationsreichen Bestimmungsschliissel, die den Benutzer zu den Gattungen und Arten fuhren. Hier ist es den Autoren und dem Verlag gelungen, durch eine griindliche Durcharbeitung des Stoffes, durch die Verwendung eines ausgewogenen Systems von Abkurzungen und durch den Druck auf bestem Diinndruckpapier eine zwar 913 Seiten starke, aber dennoch sehr handliche Flora zu schaffen. Dankbar werden auch Fachleute und Laien aus der Praxis - Giirtner, Gartenliebhaber, Dendrologen u. a. - die Moglichkeit, viele Zierpflanzen mit diesem Werk bestimmen zu konnen, begruBen.

Dr. S. J. VAN OOSTSTROOM und einem Kreis hervorragender Spezialisten muB auch fiir diese 18. Auflage Dank und Gliickwunsch ausgesprochen werden. M. BAWLER, Berlin

ROUND, F. E., Biologie de r Algen. Eine Einfiihrung. 2. Aufl. 77 Abb., 12 Taf. Georg Thieme. Stuttgart, 1975. Flexibles TB DM 22,-

Die notwendigerweise zunehmende Beachtung von Fragen des Umweltschutzes und der Landeskultur schliedt ein standig steigendes Interesse an der Biologie der Algen ein. Nicht nur Biologen, sondern Spezialisten der verschiedensten Wissenschaftsgebiete sind heute beruflich in stiirkerem MaBe mit Problemen konfrontiert, bei denen Algen eine Rolle spielen und selbst breite Bevolkerungsschichten werden auf sie - zumindest durch die Schadwirkung (z. B. ,,Wasserbliite") - immer mehr aufmerksam. Jeder der AufschluB

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444 Buchbesprechungen

oder Auskunft sucht, wird das angezeigte Taschenbuch von ROUND mit grol3em Gewinn benutzen konnen. Es enthalt in kurzer Form und didaktisch ansprechender Weise eine Gesamtdarstellung der gegenwartigen Kenntnisse dieses Wissensgebietes, wobei auch die wirtschaftliche Bedeutung im weitesten Sinne einbezogen wird.

Im Einzelnen umfaBt die Darstellung folgende Komplexe : Morphologie, Fortpflanzung und Generationswechsel, Cytologie und Genetik, Okologie der SiiBwasseralgen, Okologie der marinen Algen, Physiologie - Kultur und Ernahrung - Energiequellen und Pigmente - Energetik - Bewegung und Rhythmik - Polaritat und Morphogenese, Bedeutung fossiler Algen fur die Ablagerung von Kalk und Kieselsaure, wirtschaftliche Bedeutung der Algen, Taxonomie. Den Sachkapiteln folgen ein ausfuhrliches Literaturverzeichnis, ein relativ umfangreiches Sachregister, sowie ein als taxonomisches Verzeichnis benanntes Register der im Text erwahnten Algensippen.

In der vorliegenden 2. Auflage des Buches wurde die urspriingliche Grundkonzeption beibehdten. Verschiedene Kapitel erhielten durch die Einarbeitung inzwischen gewonnener Erkenntnisse einen gro13eren Umfang, daruber hinaus wurden eine Anzahl neuer Foto- grafien und Tafeln eingefugt und dem Literaturverzeichnis eine Zusammenstellung neuerer weiterfuhrender Publikationen vorangestellt. Hervorzuheben ist die durchgangig straffe Darlegung der Sachverhalte und der hohe Anteil auRerst aussagekraftiger Tabellen und Grafiken. Im taxonomischen Kapitel wird ein kurzer historischer uberblick der Entwick- lung der Algensystematik gegeben, in dem auch einige prinzipielle Probleme dieses Gebietes Berucksichtigung finden. Es ist, seinem Zweck entsprechend, pragmatisch angelegt und sol1 dem Leser ermoglichen, vorliegende Algen in die zutreffende Ordnung einzureihen ; niedrigerc Kategorien sind nicht angefiihr€. Die Einteilung nach Stammen (Euglenophyta, Chlorophyta, Charophyta, Prasinophyta, Xanthophyta, Dinophyta, Bacillariophyta, Chry- sophyta, Haptophyta, Phaeophyta, Rhodophyta, Cryptophyta) triigt den neuen Erkennt - nissen weitgehend Rechnung, Kompromisse werden im Text begrundet.

H. SCHMIDT, Berlin

KOVACS, M., Beziehungen zwischen V e g e t a t i o n u n d Boden. Die Bodenverhaltnisse der Waldgesellschaften des MBtragebirges. Die Vegetation Ungarischer Landschaften, Band 6. 365. S, 130 Abb., 98 Tab. Akadbmia Kiad6, Budapest. Preis 220, - Forint.

Das Anliegen dieses Buches ist es, die Waldgesellschaften des MBtragebirges monogra- phisch darzustellen und die Beziehungen zu bodenkundlichen Merkmalen herauszuarbeiten.

Die Darstellung der Vegetation beginnt mit dem Waldsteinio-Spiraetu, einem verbrei- teten Gebusch der unteren Lagen, und setzt sich in dem sehr lichten Wald des Ceraso- Quercetum fort, wo allerdings keine Cerasus anzutreffen ist. Der anschlieBende Wald des Corno-Quercetum stellt schon eine geschlossenere wiirmeliebende Vegetationseinheit dar. Im Tilio-Fraxinetum sind Felsreliktwalder vereint, wahrend das Quercetum petraeae- cerris eine sehr verbreitete, auch leicht warmeliebende geschlossene Waldgesellschaft dar- stellt. Nach oben hin schlieBt sich ihm ein Querco-Carpinetum an. In hoheren Lagen sind Buchenwalder verbreitet, wie das Melitti-(Melico-)Fageturn, sowie das Aconito-Fagetum, mehr in Nordexposition.

Sonderstandorte wie Blockhalden besiedelt das Mercuriali-Tiliotum oder Schluchten das Phyllitido-Aceretum subcarpaticum.

Amere Waldgesellschaften sind das Genisto pilosae-Quercetum in Sudlagen oder das Genisto tinctoria-(Luzulo-)Quercetum auf Nordwesthangen. SohlieBlich kommt auf Nord- westhangen und Gelanderucken ein Deschampsio-(Luzulo-)Fageturn vor.

Obgleich Assoziationscharakterarten kaum gegeben werden - diese beginnen erst auf der Verbandsebene - ist der Gliederung der Waldvegetation des MBtragebirges durchaus zuzustimmen.

Der okologische Teil beginnt mit der Beurteilung der Vegetationseinheiten nach den TWR (Temperatur,Feuohtigkeit, Reaktion)-Werten, die auf der Grundlage der entsprechen- den Werte der einzelnen Arten gewonnen werden. Hier ergeben sich bei der Temperatur sehr geringe Unterschiede. Bei der Feuchtigkeit wie auch bei der Reaktion sind sie schon groaer, jedoch erscheint eine Charakterisierung auf dieser Grundlage sehr problematisch.