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Pressglas-Korrespondenz 2015-3 Stand 04.12.2015 PK 2015-3/30 Seite 1 von 42 Seiten Abb. 2015-3/30-01 Deckelschale „Perforal II“ (Deckelgriff ähnlich „Boule“), Zeichnung EP/682 von Rudolf Schrötter um 1947 Regionalmuseum Teplice / Regionální muzeum v Teplicích Dejan Vorgić, SG November 2015 Rudolf Schrötter - Schöpfer des modernen tschechoslowakischen Pressglases Übersetzung der englischen Version des Berichts SG Abb. 2015-3/25-06 Dejan Vorgić, Rudolf Schrötter - Schöpfer des modernen tschechoslowakischen Pressglases Abschlussarbeit Universität Belgrad, Fakultät Philosophie Abteilung Kunstgeschichte Mentor Dr. Simona Čupić, Belgrad, September 2014 УНИВЕРЗИТЕТ У БЕОГРАДУ ФИЛОЗОФСКИ ФАКУЛТЕТ Одељење за историју уметности Дејан Воргић 2002-55/иу Рудолф Шротер (1887-1959?) Творац модерног чехословачког пресованог стакла Дипломски рад Ментор: Др Симона Чупић Београд септембар 2014 www.f.bg.ac.rs/istorija_umetnosti www.f.bg.ac.rs/istorija_umetnosti/zaposleni_od?IDZ=126 1. Einleitende Überlegungen Leben und Werk von Rudolf Schrötter ziehen seit den 1960-er Jahren die Aufmerksamkeit von Museumsmit- arbeitern, Experten auf dem Gebiet der Glasindustrie und von anderen Forscher auf sich. Seine Entwurfs- Arbeit ist in fast allen Studien über Pressglas des 20. Jahrhunderts in der Tschechoslowakei unverzichtbar geworden, sie erscheint oft in Studien über Art Déco und Funktionalismus, aber auch in bestimmten allge- meinen Überblicken. Was noch fehlt, sind jedoch Aus- stellungen und Studien (Monographien), die nur ihm gewidmet sind, Rudolf Schrötter. Trotz der Beinamen, die ihm als Pionier auf dem Gebiet der modernen tschechoslowakischen Entwurfs gegeben werden oder sogar des populären als „Vater des modernen Press- glases in der Tschechoslowakei“, fehlt noch immer eine ernsthafte Studie mit dem Ziel, diese Beinamen zu rechtfertigen (Adlerová 1973, S. 7, Newhall 2008, S. 51).

Rudolf Schrötter - Schöpfer des modernen ......Pressglas-Korrespondenz 2015-3 Stand 04.12.2015 PK 2015-3/30 Seite 3 von 42 Seiten Leben und Werk von Rudolf Schrötter besser zu verste-hen

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Pressglas-Korrespondenz 2015-3

Stand 04.12.2015 PK 2015-3/30 Seite 1 von 42 Seiten

Abb. 2015-3/30-01 Deckelschale „Perforal II“ (Deckelgriff ähnlich „Boule“), Zeichnung EP/682 von Rudolf Schrötter um 1947 Regionalmuseum Teplice / Regionální muzeum v Teplicích

Dejan Vorgić, SG November 2015

Rudolf Schrötter - Schöpfer des modernen tschechoslowakischen Pressglases Übersetzung der englischen Version des Berichts SG

Abb. 2015-3/25-06 Dejan Vorgić, Rudolf Schrötter - Schöpfer des modernen tschechoslowakischen Pressglases Abschlussarbeit

Universität Belgrad, Fakultät Philosophie Abteilung Kunstgeschichte Mentor Dr. Simona Čupić, Belgrad, September 2014 УНИВЕРЗИТЕТ У БЕОГРАДУ ФИЛОЗОФСКИ ФАКУЛТЕТ Одељење за историју уметности Дејан Воргић 2002-55/иу Рудолф Шротер (1887-1959?) Творац модерног чехословачког пресованог стакла Дипломски рад Ментор: Др Симона Чупић Београд септембар 2014 www.f.bg.ac.rs/istorija_umetnosti www.f.bg.ac.rs/istorija_umetnosti/zaposleni_od?IDZ=126

1. Einleitende Überlegungen

Leben und Werk von Rudolf Schrötter ziehen seit den 1960-er Jahren die Aufmerksamkeit von Museumsmit-arbeitern, Experten auf dem Gebiet der Glasindustrie und von anderen Forscher auf sich. Seine Entwurfs-Arbeit ist in fast allen Studien über Pressglas des 20. Jahrhunderts in der Tschechoslowakei unverzichtbar geworden, sie erscheint oft in Studien über Art Déco und Funktionalismus, aber auch in bestimmten allge-meinen Überblicken. Was noch fehlt, sind jedoch Aus-stellungen und Studien (Monographien), die nur ihm gewidmet sind, Rudolf Schrötter. Trotz der Beinamen, die ihm als Pionier auf dem Gebiet der modernen tschechoslowakischen Entwurfs gegeben werden oder sogar des populären als „Vater des modernen Press-glases in der Tschechoslowakei“, fehlt noch immer eine ernsthafte Studie mit dem Ziel, diese Beinamen zu rechtfertigen (Adlerová 1973, S. 7, Newhall 2008, S. 51).

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Dieser Stand war der Hauptgrund, die Forschung aufzu-nehmen, um die Lebensreise von Schrötter zu bestim-men, den ungefähren Umfang seiner Entwurfsarbeit sowie die Auswirkungen, die Schrötter durch seine Arbeit verbreitet hat. In dieser Studie war es auch not-wendig, Rudolf Schrötter in den richtigen historischen, sozialen und wirtschaftlichen Kontext zu stellen, so dass wir sein Werk aus heutiger Sicht besser verstehen.

Die Analyse der ersten Forschung aus den 1960-er und frühen 1970-er Jahren über diesen Designer ergab viele Fehler, wenn es um Angaben über die Entstehungsjahre von Entwurfs-Objekten geht, aufgrund der Tatsache, dass die Autoren, besonders Alena Adlerová, Informati-onen aus der Fabrik verwendet haben, aus der diese Objekte kommen, die sie wahrscheinlich von älteren Beschäftigten erhielten. Aber damals waren diese Quel-len schwer in der Lage, die Frage zu beantworten, wann genau bestimmte Designs erstellt wurden, da bereits eine große Entfernung zu dieser Zeit vergangen war. [SG: außerdem waren die deutsch-sprachigen Glas-arbeiter nach 1945 vertrieben worden, die diese Ob-jekte hergestellt hatten!] Daher versucht diese Untersu-chung auf der Grundlage neuer Daten aus den Muster-büchern, die in den letzten Jahrzehnten digitalisiert wurden, die genaue Datierung der einzelnen Serien-Muster zu bestimmen.

Ein wesentlicher Beweggrund für diese Untersuchung war die Tatsache, dass Arbeiten von Schrötter auf dem Markt in Jugoslawien und damit in Serbien fast im ganzen 20. Jahrhundert präsent waren, mit Ausnahme der politischen Krise (1948-1952) und der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Auf diese Weise beeinflussten sie die visuelle Kultur, sowohl in der kapitalistischen Ge-sellschaft Jugoslawiens vor dem Krieg, als auch in der sozialistischen Gesellschaft der Nachkriegszeit. Noch wichtiger ist, dass die Entwürfe von Rudolf Schrötter die inländische Glasindustrie und das Fertigungspro-gramm der serbischen Glasfabrik von Paraćin beein-flusst haben, was in einem besonderen Abschnitt dieser Arbeit diskutiert wird.

2. Überblick über die früheren Forschungen

In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg hat die Literatur den Namen Rudolf Schrötter nicht er-wähnt, wahrscheinlich als Ergebnis komplexer sozio-historischer Umstände der Nachkriegszeit in der Tsche-choslowakei. [SG: Offenbar hatte die politische Kon-trolle der Glashistoriker den Hinweis auf die vertriebe-nen deutsch-sprachigen Glasarbeiter und Glasunterneh-mer verboten.] Zum Beispiel diskutierte Karel Hetteš (1948) über die Möglichkeiten von Pressglas, er analy-sierte und veröffentlichte einige Entwürfe von Schrötter, erwähnte aber zu keinem Zeitpunkt den Namen ihres Schöpfers. Erste Aufzeichnungen über Rudolf Schrötter finden wir erst nach der Gründung des Zentrums für Pressglas in Teplice in Form von Anzeigen oder Bil-dern, die einige Artikel in der tschechoslowakischen Zeitschrift GLASREVUE begleiten, die ein Marketing-Werkzeug der Handelsgesellschaft GLASEXPORT war.

Eine Studie über das Leben und Werk von Rudolf Schrötter beginnt erst nach seiner Pensionierung und seinem Rückzug von der Arbeit im Jahr 1958. Der erste Artikel, in dem er als Designer einer Vorkriegs-Serie („Lord“) erwähnt wird, ist ein Text von František Mül-ler 1960 [1]. [1] In diesem Artikel wird der Designer der Serie „Lord“ als „Schröder“ bezeichnet, aber das ist wahrscheinlich ein Irrtum, der bei der Übersetzung oder beim Druck entstanden ist.

Dann folgten Ausstellungskataloge und Studien über Pressglas von Alena Adlerová (1962, 1972, 1973), wo der Name von Schrötter neben denen der jüngeren Ge-neration der tschechischen Designer steht. Außer der Zuordnung einiger Serien wie „Barolac“, „Boule“, „Pollax“, „Roma“ und „Perforal“ zu Schrötter ist je-doch wenig getan worden, um Licht in biographische Details zu bringen. Nichts wichtiges hat der Text von Alena Adlerová „Glas, das nicht veraltet“ aus dem Jahr 1978 dazu gebracht, der sich mit der Analyse der Werke der Designer befasst. Ein bedeutender Fortschritt war nur die Zuschreibung von zwei weiteren Services („Ariel“ und „Teplitz“), die Schrötter entworfen hatte. In den 1960-er Jahren gab es einen wichtigen Artikel von František Stehlik (1966), der Schrötter das Service „Argos“ zugeschrieben hat und einen Überblick über das damalige zeitgenössische Denken über bestimmte Entwürfe von Schrötter geboten hat.

In den 1980-er Jahren gibt es einen Rückgang im Inte-resse an Pressglas und damit in der Erforschung der Arbeit von Rudolf Schrötter. Auch die friedliche Auflö-sung der Tschechoslowakei beeinflusste die weitere Forschung. Seit der 2. Hälfte der 1990-er Jahre beginnt das Interesse wieder zu steigen. 1996 organisierte das Museum in Teplice eine Ausstellung über das Ende der Produktion der Entwürfe von Schrötter (MB Josef Inwald AG 1939/1940).

Nach dieser Ausstellung bewegte sich das Zentrum der Erforschung des Vermächtnisses von Schrötter über die Tschechische Republik hinaus. 1998 wurde in Deutsch-land eine Fachzeitschrift „Pressglas-Korrespondenz“ von Siegmar Geiselberger herausgegeben, die sich mit der Forschung über Pressglas befasst. Dieses Magazin hat die ehemalige Forschung über Rudolf Schrötter überwiegend übernommen, aber auch zukünftige For-schung angeregt. Ein weiterer wichtiger Beitrag kam von der Digitalisierung alter Handelskataloge, die eine genauere Datierung der einzelnen Linien dieses Designers ermöglicht haben.

Das Fundament der zukünftigen Forschung gab der britische Autor Marcus Newhall. Wichtige Informatio-nen über Rudolf Schrötter gab ihm während seines Forschungsunternehmens die Kuratorin Eva Pánková vom Regionalmuseum in Teplice. Über die Arbeit von Newhall wurde in der deutschen Zeitschrift „Pressglas-Korrespondenz“ berichtet. Krone der Arbeit von New-hall war eine umfassende Studie „Sklo Union: Art Before Industry“ 2008, die Pressglas in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Tschechoslowakei behan-delt. In dieser Studie erhalten wir zum ersten Mal klare-re biographische Informationen, die geholfen haben, das

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Leben und Werk von Rudolf Schrötter besser zu verste-hen.

Der letzte bedeutende Text über diesen ausgezeichneten Designer ist der Bericht von Eva Pánková von 2012, die kurz die bisherige Forschung übernimmt und, noch wichtiger, 2 Zeichnungen für ein Design veröffentlicht, das der Hand von Rudolf Schrötter zugeschrieben wer-

den kann. Eva Pánková, die als Dokumentarin der Glas-sammlung von Teplice arbeitet, hat wesentlich zur Po-pularisierung des Entwerfers durch die Aktion „Prunk-stück des Monats“ beigetragen, in der sie wiederholt Entwürfe von Schrötter herausgestellt hat („Orlow“ 2003, „Barolac“ 2009, „Durit“ 2012).

Bild 1 Maschine zum Glaspressen 1849 (links) / Bild 2 Maschine für hand-gepresstes Glas, um 1910 (rechts)

3. Der Aufstieg von Pressglas in der ehemaligen Tschechoslowakei

Die Verwendung von Formen in der Herstellung von Glas ist seit der Antike bekannt (Pellatt 1849). Doch beim Blasen in eine Form haben die Formen oft keine klare und ausgewogene Ausprägung hinterlassen. Die Dinge haben sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit der Industrialisierung der Glasherstellung drastisch verändert. Techniken ähnlich gepresstem Glas beginnen in der Mitte der 1820-er Jahre in Amerika und in den frühen 1830-er Jahren in den westeuropäischen Ländern (Frankreich, Belgien, Großbritannien), während sie in der österreichisch-ungarischen Monarchie eingeschränkt erscheinen (Adlerová und Šindelář 1972). Die Anwen-dung von mechanischen Pressen, die das Glas in vorbe-reitete Metallformen eingepresst haben, hat eine Revo-lution in der Herstellung von Glas [sl.1-2] gebracht. Nicht nur, dass auf diese Weise die Produktion be-schleunigt wurde, sondern das Glas erhielt auch kom-plexere und plastische Muster, die mit Handarbeit äußerst schwierig durchzuführen waren.

Glashütten aus dem österreichisch-ungarischen Gebiet blickten nicht positiv auf das Erscheinen dieser neuen Technik. Es gab Bedenken in Böhmen, dass aufgrund schneller und kostengünstiger Techniken eine große Anzahl von Glasschleifern ihre Arbeitsplätze verlieren würden (Langhamer 2003). Unter den ersten Glasfabri-ken aus den Gebieten Österreich-Ungarns, die mit der Produktion von Pressglas experimentiert haben, war die Glashütte Nový Svět [Neuwelt] in Harrachov, in der diese Technik seit 1833 bei der Herstellung von Klein-

teilen angewendet wurde. Die wirkliche Produktion nach französischem Vorbild begann jedoch 1836 in der Glashütte Adolfov [Adolfshütte] bei Vimperk [Winter-berg] in Böhmen von Johann Meyr (Adlerová und Šindelář 1972). Um 1850 übernahmen diese Technik auch die Glashütten Nová huť und Johannisthal von Bengler und nach 1851 die Glashütte Jiříkovo Údolí [Georgenthal], als sie Teil des Unternehmens Carl Stölzle wurde (Amrling 1850, Adlerová und Šindelář 1972).

In der nächsten Periode wird das Großkapital in Form von einem Konsortium von Glasfabriken beitragen zur massenhaften Produktion von Pressglas. Großes Kapital ist in erster Linie aus Gründen der Investition in die Herstellung von Formen, Pressmaschinen und ande-rer Geräte notwendig [2]. Neben der Firma Carl Stölzle begann ab 1873/1874 das Unternehmen von Salomon Reich mit der großtechnischen Produktion von Press-glas mit französischen Formen und mit der Hilfe von Maschinen zum Pressen aus England, um anschließend an seiner eigenen Herstellung von Formen und Anlagen zu arbeiten (Langhamer 2003). In den frühen 1880-er Jahren folgten die Firma Joseph Schreiber & Neffen und wahrscheinlich das Unternehmen von Josef Inwald.

[2] Die Herstellung von Formen war von Anfang an sehr teuer. In Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Formen aus Messing hergestellt und später aus Gusseisen, um die Kosten zu reduzieren. Sogar wäh-rend des 20. Jahrhunderts erforderte ihre Produktion erhebliche Mittel. Zum Beispiel kosteten Formen für

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einen Entwurf von František Vízner 1961 50.000 Kronen, während auf der anderen Seite das gleiche Produkt für nur 100 Kronen verkauft wurde (New-hall 2008).

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurden Glasfabriken eröffnet, deren Hauptbeschäftigung die Produktion von Pressglas wurde, wie Rudolfová huť [Rudolfshütte] (1906) der Firma Inwald und Herma-nova Huť [Hermannshütte] (1907) der Firma Stölzle. Seit den 1920-er Jahren orientierte sich in Richtung von Pressglas auch das Glaswerk Libochovice, das 1912 gegründet wurde, und eine Reihe von Unternehmen in der Region Jablonec nad Nisou, wie Heinrich Hoff-mann (Adler und Šindelář 1972) [SG: die gepressten Rohgläser für Hoffmann wurden von der Glasfabrik Josef Riedel, Unterpolaun, hergestellt].

Die Einstellung zum Pressglas als einer Form des kreativen Ausdrucks veränderte sich im Laufe der Zeit. Als Pressglas erschien, war es eine Erfindung, mit der viele Glashütten die Produktion beschleunigen und die Kosten senken wollten. Bis in die 1860-er Jahre wurde Pressglas als dekoratives Objekt mit einer mehr praktischen Funktion angesehen (Nový 2002). Das Problem der Reproduzierbarkeit wurde schließlich mit verschiedenen Farben und Strukturen des Glases sowie durch nachträgliche Bearbeitung gelöst. Am Ende des Jahrhunderts, als die Produktion große Mengen erreich-te und in den meisten Glasfabriken eingesetzt werden konnte, fiel Pressglas in eine Krise. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Pressglas nur als billiger Ersatz für geschliffenes und bemaltes Glas betrachtet (ebd.).

Diese Haltung wurde drastisch geändert im Jahr 1925 nach dem Erfolg gepresster „Kunstgegenstände“ von René Lalique. Er verwirklichte zum ersten Mal, dass die industrielle Produktion von Glas eine kulturelle Mission haben muss, um Kunstwerke zu schaffen, die die Massen erreichen (Hetteš 1948, S. 200). Die Ten-denz zu industriellen Künsten und technischer Reprodu-zierbarkeit befürwortete zur gleichen Zeit (nach 1923) auch László Moholy-Nagy nach der Ankunft im deut-schen Bauhaus. Als Freund und Schüler von Professor Wilhelm Wagenfeld (1900-1990) engagierte er sich ab 1931 mit großem Erfolg bei der Entwicklung von ge-presstem und anderem Glas (Hannes 2014). Ein ent-scheidendes Jahr für das tschechoslowakische Pressglas war 1937 die Weltausstellung in Paris. Auf dieser Ausstellung wurde die gesamte Ausstellung des tsche-choslowakischen Glases mit einer Goldmedaille ausge-zeichnet und jeder Teilnehmer erhielt eine separate Medaille. Unter den Teilnehmern, die Pressglas ausstell-ten ragen die Unternehmen Josef Inwald, Curt Schle-vogt, Heinrich Hoffmann, Josef Riedel und andere her-aus (Nový 2002).

Diese Ereignisse hatten eine entscheidende Rolle bei der Positionierung von Pressglas als einer besonderen Form des künstlerischen Ausdrucks im Gebiet der Tschecho-slowakei. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu sei-ner systematischen Untersuchung und eine erste Aus-stellung „Pressglas“ (tschechisch Lisované sklo) fand 1962 im Kunstgewerbemuseum in Prag statt (Adlero-vá 1962).

4. Biographie von Rudolf Schrötter (1887-1959?)

Rudolf Schrötter wurde am 04.03.1887 geboren in einer deutschen Familie in Freital bei Dresden (Sachsen). In der Zeit zwischen 1901 bis 1903 besuchte Schrötter eine Schule für technisches Zeichnen. Die erste Anstellung bekam er 1904 in der Rheinischen Glashütte in Ehren-feld bei Köln [SG: damals Rheinpreußen]. Diese Glas-hütte hatte eine eigene Manufaktur für gepresstes Glas und Rudolf Schrötter, der dort arbeitete, hatte die Gelegenheit, erste Einblicke in die Herstellung dieser Art von Glas zu gewinnen (Newhall 2008). Zum Zeit-punkt des Aufenthalts von Rudolf Schrötter in der Rhei-nischen Glashütte war der Prokurist - der höchste ver-antwortliche Beamte im Werk bis 1911 - Victor Schrötter (Cöln-Ehrenfeld 1911). Es ist möglich, dass er mit Rudolf Schrötter nahe verwandt war. Diese Tat-sache kann uns erklären, wie der junge Rudolf über-haupt nach Ehrenfeld gekommen ist, das weit weg von zu Hause [Freital] und in einem völlig anderen Land innerhalb des Deutschen Reiches lag. Bei der Arbeit als Technischer Zeichner in dieser Glashütte blieb er wahr-scheinlich bis 1912.

Im selben Jahr [1912] verließ Schrötter Deutschland und ging nach Böhmen (Österreich-Ungarn), wo er am 07.01.1912 eine neue Anstellung in der Glasfabrik Rudolfova huť [Rudolfshütte] bekommen hat [3]. Die-se Fabrik, gegründet 1906, gehörte nach ihrer betriebli-chen Umrüstung zum Unternehmen von Josef Inwald [4]. Diese neue Glasfabrik hatte zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich einen großen Bedarf an neuem geschul-tem Personal, so dass die Ankunft Schrötters als Zeich-ner-Entwerfer kein Zufall ist. Die ersten Entwürfe präsentierte Rudolf Schrötter kurz vor dem Ersten Weltkrieg, der den Aufstieg der Glasproduktion abrupt erschütterte (Newhall 2008).

[3] Die Glasfabrik Rudolfova huť lag in der Gemeinde Dubí in der Nähe von Teplice. Von dem Geburtsort Freital bei Dresden von Rudolf Schrötter ist sie nach Google Maps nur 50 Kilometer entfernt und in der Luftlinie noch weniger.

[4] Josef Inwald (1837-1906) eröffnete nach seinem Abschluss an einer polytechnischen Fachhochschule 1862 eine Raffinerie für Glas in Německý Brod [Havlíčkův Brod]. Im Laufe der Zeit wurden weitere Glasfabriken sein Eigentum 1874 Šicendorf [Deutsch Schützendorf], 1878 Smíchov [westlicher Stadtteil von Prag], 1893 Poděbrady [Bad Podebrad], 1898 Hudcov [südwestlich von Teplice]. Für seine Ver-dienste erhielt er den Adelstitel Inwald von Waldtreu, Josef 1961/2014.

Der Zusammenbruch von Österreich-Ungarn während des Ersten Weltkrieges und die Schaffung des neuen Staates Tschechoslowakei beeinflusste die Glasindust-rie wesentlich. Wegen dieser komplexen Situation nahm Rudolf Schrötter die Entwurfsarbeit im Unternehmen Inwald erst 1921 wieder auf. Mit großer Sicherheit können wir sagen, dass Schrötter damals Mitglied der Gewerkschaft war, die in der Glasfabrik Rudolfova huť stark gewesen war. Die zeitgenössischen Quellen be-

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richten, dass alle im und um den Betrieb beschäftigten Arbeiter ihre Mitglieder waren, nur mit Ausnahme des Präsidenten des Unternehmens und einem Direktor (Clarke 1921).

In der Zeit zwischen den Weltkriegen wurde Rudolf Schrötter Chefentwerfer der Glasfabrik und seine Entwürfe eroberten langsam die Welt. Mit großer Sorgfalt entwarf er in dieser Zeit mehrere tausend Objekte für verschiedene Zwecke. Dieser Erfolg von Schrötters Entwurfsarbeit spiegelte sich in seinem Ein-kommen, so dass sein Gehalt 50.000 Kronen pro Jahr betrug, fast 5 Mal so viel als die best bezahlten Glas-meister des Unternehmens Inwald (Newhall 2008).

In den 1930-er Jahren hat das Unternehmen Inwald an mehreren wichtigen Ausstellungen teilgenommen, dar-unter an der Weltausstellung in Paris 1937. Leider wissen wir nicht, wie weit die Entwürfe von Rudolf Schrötter darunter vertreten waren. In der Zeitschrift „Czech Glass“ (französisch Tchéco-Verre) wurde 1935 eine Werbefotografie des Schauraums von Inwald in Prag veröffentlicht, die Beispiele von Pressglas zeigt (Nový 2002, S. 61). Der zentralen Platz im Raum war der Kollektion „Barolac“ vorbehalten, bei deren Gestal-tung Schrötter eingebunden war.

Der große Aufstieg des Unternehmens Inwald wurde 1938 von der deutschen Annexion des Sudetenlandes erschüttert und die Entwurfsarbeit verschwand vollstän-dig um 1940. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Glasfab-rik im Dienst der Industrie für den Krieg eingesetzt.

Nach der Befreiung wurde Rudolf Schrötter, obwohl er deutscher Abstammung war, die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft nicht entzogen, weil er für die Her-stellung von Pressglas in der Glasindustrie eine beson-ders unersetzliche Person war. Dann kam eine kurzlebi-ge, aber produktive Entwurfsarbeit von Rudolf Schrötter von nur wenigen Jahren (1946-1948). Dieser Zeitraum stimmt überein mit der Verstaatlichung von Unter-nehmen und Glasfabriken, der Deportation der deut-schen Glasarbeiter, der Reorganisation und Zentrali-sierung der Glashandelsunternehmen (Gründung des Unternehmens GLAS EXPORT 1948) und anderes [5]. Nach der Stabilisierung der Situation 1948 gibt es für einige Zeit keine Daten zu Rudolf Schrötter, so dass wir annehmen müssen, dass er blieb, um in der Glasfabrik Rudolfova huť zu arbeiten.

[5] Die Glasindustrie der Tschechoslowakei wurde nach dem Zweiten Weltkrieg völlig ruiniert. Deutsche Glasarbeiter, die vor dem Krieg an den produktiven Kräften einen Anteil von 50 % hatten, mussten we-gen der „Beneš-Dekrete“ die Tschechoslowakei ver-lassen (Jansová 2010, Newhall 2008).

1955 wurde in Teplice ein Technisches und künstleri-sches Zentrum für Pressglas gegründet (tschechisch Technicko-výtvarného středisko lisováne sklo), in dem Rudolf Schrötter als Senior Designer arbeitete (New-hall 2008). Zeitgenössische Quellen berichten, dass sich in diesem Zentrum unter der Leitung von erfahrenen Experten die junge Generation von Entwerfern ver-sammelte (Vodička 1955, S. 26). Hinter dem Begriff

„erfahrener Experte“ verbirgt sich der Name Rudolf Schrötter, wenn er auch nicht ausdrücklich erwähnt wurde. Neben ihm befanden sich im Zentrum Václav Hanuš und Jiří Zejmon sowie als Zeichnerassistent Fischer (Hlaveš 2007). Das Designzentrum arbeitete für die Glasfabrik Rudolfova huť, aber auch für andere Glasfabriken, deren Produktion auf Pressglas basierte. Schrötter selbst hat auch für die Glasfabriken Rosice und Hermanova Huť entworfen. Man gewinnt den Eindruck, dass das Zentrum genau deshalb gegründet wurde, um die Fortsetzung seiner Arbeit zu gewährleis-ten, denn Rudolf Schrötter war damals bereits 68 Jahre alt (Newhall 2008).

Nach den Worten seines jüngeren Mitarbeiters und Designers Václav Hanuš, wollte Rudolf Schrötter wäh-rend er im Zentrum arbeitete, nach Deutschland zurück-kehren, weil er nicht in der Tschechoslowakei sterben wollte (Hlaveš 2007). War seine Resignation eine Folge der Nachkriegsereignisse, als Schrötter verboten wurde, die Tschechoslowakei zu verlassen, während seine Landsleute gingen, oder wurde sie durch sein Verlangen nach seinem Geburtshaus in Freital gesteuert, wir wer-den es nie erfahren.

Die Pensionierung von Rudolf Schrötter wurde erst nach Intervention von der Spitze am 01.08.1958 erlaubt. Kurz nach seinem Rückzug assistierte er für einige Zeit dem Direktor der Glasfabrik Rudolfova huť mit gele-gentlichen Entwurfs-Lösungen und dann kehrte er nach Václav Hanuš in sein Heimatland Deutschland zurück (Newhall 2008, Hlaveš 2007).

Seit der Zeit als einer seiner letzten Entwürfe für die Glasfabrik Rudolfova huť „Garnitur von kleinen Trinkgläsern“ auf der großen Ausstellung von tsche-choslowakischem Glas 1959 in Moskau gezeigt wurde, haben wir über Schrötter keine Daten mehr (Newhall 2008). Sein Schicksal wurde nie vollständig bekannt.

5. Die Entwurfsarbeit von Rudolf Schrötter

5.1. Imitation von geschliffenem Glas (1914-1931)

Den ersten Entwurf für Inwald realisierte Rudolf Schrötter kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Das Service „Rekord“ wurde in der Preisliste für Pressglas Nr. 25 der Firma (1914) als Neuheit vorgestellt und damit fällt sein Entwurf in die Zeit 1913/1914 [6]. Schon mit die-sem ersten Entwurf bringt Schrötter Neuerungen in den leicht abgenutzten Stil des Art Nouveau. Stilisierte Blätter, die die Oberfläche der Objekte bedecken, ge-hen in eine vollständige Abstraktion über und Pflanzen-adern werden zu parallelen Linien von Pseudo-Schliffen [Bild 22]. Einer der wesentlichen Gründe, weshalb diese Serie in der Tat auf Schrötter zurückge-führt wurde, ist dass sie die jüngere Generation der tschechischen Designer beeinflusste, die unter seinem Einfluss standen.

[6] Der Prozess von der Idee bis zum fertigen Produkt im Pressglas ist etwas länger als der von Hüttenglas. Zuerst gibt es den Entwurf, der genehmigt werden muss. Dann wird ein dreidimensionales Modell ge-formt, von dem ein Negativ in einer Metallform her-

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gestellt wird. Holzformen werden in der Regel in der Fabrik hergestellt, während Eisenformen seltener in der Fabrik hergestellt werden. Daher beauftragt die Fabrik Fachbetriebe und Gießereien. Inwald bestellte die Formen in der Gießerei Ulrich & Christl aus Mstišov [Kreis Teplice] (Newhall 2008). Hinzuge-fügt werden muss die Zeit der Produktion, der Bestel-lung und des Transports von Glas-Produkten, so dass, wenn ein Objekt in den Handelskatalogen angezeigt wird, die Zeit des Entwurfs für einen bestimmten Zeitraum in die Vergangenheit verschoben werden muss.

Bild 3 Prof. O. Prutscher & C. Schappel (Haida), Pokal 1916

Eine weitere frühe Serie von Pressglas-Objekten aus dem Unternehmen Inwald hat nicht die Aufmerksamkeit der Forscher gefunden, auch wenn es vielleicht eine Parallele in der Gesellschaft hat, in der Schrötter gear-beitet hat, bevor er in die Glasfabrik Rudolfova huť kam. Das Service „Perfekt“ zeigt beträchtliche Ver-trautheit mit der Gestaltung des Service „Brüssel-Paris“ der Rheinischen Glashütten aus dem Jahr 1910, das Schrötter mit ziemlicher Sicherheit kannte. Ihre Nähe zeigt sich vor allem in den Motiven der pseudo-geschliffenen prismatischen Verzierungen und der Nachbearbeitung. An Beispielen aus den Rheinischen Glashütten bemerkt man sorgfältiges Polieren der Böden von Objekten, das auch im Unternehmen Inwald praktiziert wurde. In der Preisliste Nr. 25 der Firma Inwald (1914) wird das Service „Perfekt“ nur mit einem Stück gezeigt, so dass wir davon ausgehen kön-nen, dass die Gestaltung der gesamten Serie noch nicht begonnen worden war.

Die Arbeit von Rudolf Schrötter im Ersten Weltkrieg wurde aufgrund des Ausscheidens der Arbeiter zur Frontlinie und staatlicher Steuern nicht aufgezeichnet (Clarke 1921). Dadurch war die Herstellung der neuen Serie nicht möglich. Nur wenige Jahre nach dem Krieg, nach der Rekonstruktion und Modernisierung der Fab-rik, gab es Voraussetzungen für die weitere Arbeit (Zejmon 1962). Im Jahr 1921 schuf Schrötter einen seiner beliebtesten und meistverkauften Entwürfe - das Service „Lord“, im Geist des frühen Art Déco [Bild 4]. Erste Untersuchungen von František Müller (1960) zu diesem Service haben vorgeschlagen, dass es im Jahr 1923 bereits auf dem Markt war, deshalb datierte Alena Adlerová in ihren Arbeiten (1962, 1972) die Zeit des Entwurfs in das Jahr 1922. Das letzte Wort in der Zu-schreibung kommt von Marcus Newhall in seiner Stu-die (2008), indem er die Zeit des Entwurfs 1 Jahr später ansetzte.

Bild 4 Rudolf Schrötter, Krug der Serie Lord 1921

Das Service „Lord“ wird inspiriert durch die Bewegung vor dem Ersten Weltkrieg, als Ergebnis der Zusammen-arbeit zwischen der Wiener Werkstätte und den böh-mischen Manufakturen und Raffinerien für Glas. Dieser Stil strahlt Einfachheit der Form und Dekoration in Form von facettierten Schnittflächen aus und er bricht mit dem dekorativen Jugendstil und kündigt Art Déco an. Die tatsächliche Parallele zum Service „Lord“ ist der Entwurf von Professor Otto Prutscher (1880-1949), erstellt und eingeführt in Zusammenarbeit mit der Ma-nufaktur von Carl Schappel von Haida 1916 [Bild 3] (Österreichisches Kunstglas 1916). Genau das Motiv einen konkav geschliffenen, einfachen, rechteckigen Fläche, die als Netzwerk das Objekt bedeckt, verwendet Rudolf Schrötter für seine Serie „Lord“ und entwickelt es auf ein beispielloses Niveau.

Der große Erfolg der Serie „Lord“ wurde nicht nur dem Entwerfer zugeschrieben, sondern auch einem Handelsunternehmen, das die Serie vertrieben hat. In Großbritannien begann Clayton Mayers im Februar 1923 mit dem Vertrieb der Serie „Lord“ und im Dezember des gleichen Jahres wurde der Entwurf einer

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Glastasse aus dieser Serie registriert und geschützt. In den folgenden Jahren registrierte Mayers weitere Ent-würfe für das Gebiet von Großbritannien, während die Serie „Lord“ unter der Marke „Jacobean“ verkauft wurde (Thistlewood 2000). 1924 bot Clayton Mayers mehr als 90 Formen dieser Serie an und bis 1930 wurde diese Zahl erhöht zu erstaunlichen 250 Objekten für die verschiedensten Zwecke mit dem gleichen Design (Notley 1986). Clayton Mayers erklärte in seiner Wer-bung eine so große Anzahl von Objekten mit dem Slogan „One good piece deserves another“ (Stewart 2003-2004).

Eine so erstaunliche Fähigkeit, ein und dasselbe Muster für 250 unterschiedliche Formen zu verwenden, zeigt uns frühzeitig Rudolf Schrötter als einen sehr kreativen Designer mit großem Potenzial. Die Original-Serie von 1921 wurde ständig mit neuen Design-Lösungen er-gänzt, wie Alena Adlerová feststellt, wenn sie zeigt, dass der Entwurf im Jahr 1930 eingestellt wurde (Adle-rová und Šindelář 1972). Allerdings ist sicher, dass einige Stücke nach diesem Jahr hergestellt wurden, weil wir eine größere Anzahl von individuellen Designs in Katalogen finden, wie beispielsweise die Dose mit ei-nem Deckel Nr. 12195.

Im Jahr 1932 zwangen hohe Zölle auf die Einfuhren von Glas in Großbritannien Clayton Mayers, die Strategie zu ändern. Er kaufte mehrere Formen für die Serie „Lord“ von der Firma Inwald und leitete sie weiter an britische Glasfabriken, darunter jene von George Davidson, um die Herkunft der inländischen Produktion zu erhalten. Es ist bekannt, dass Rudolf Schrötter zwischen den beiden Weltkriegen nach England kam, und es wird angenommen, dass der Grund der Beginn der Überwa-chung der Produktion der Serie „Lord“ gewesen sein könnte (Newhall 2008). Auch wenn man die Möglich-keit nicht ausschließen sollte, dass seine Ankunft etwas mit der späteren Serie „Barolac“ zu tun haben könnte.

Nicht nur das Unternehmen Clayton Mayers war für den Erfolg dieses Entwurfs von Schrötter verantwortlich. Distributor für Frankreich war eine Pariser Firma H. Markhbeinn aus der Zeit vor 1927. Die Serie „Lord“ wurde in diesem Land ebenfalls geschützt und unter dem Markennamen „Milord“ verkauft. Im Jahr 1927 wurde angezeigt, dass die Kollektion 52 Artikel enthält (MB H. Markhbeinn 1927). Unter den anderen Händlern waren die Agenten für Amerika F. Pavel & Co., New York, und für Argentinien, Cristalerias Papini (Thistlewood 2000).

Der große Erfolg der Serie von „Lord“ gab einen ech-ten Anstoß für die Entwurfsarbeit von Rudolf Schrötter. In den 1920-er Jahren gab es einen drastischen Anstieg mit einer Reihe von seinen Entwürfen. In der Zeit von 1922 bis 1926 entwarf er die Serien „Tudor“ (in Frank-reich auch als „Olivettes“ bekannt), „Piccadilly“ und „Breitecken“ (in Frankreich „Grandes Côtes“) und 1926/1927 die Serie „Sigurd“ (in Frankreich „Fleur-de-Lys“). Im Jahr 1928 entwarf er die neue Serie „Carthage“, bald darauf das Service „Lido“, und um 1930 entwarf er eine Service „Pompeji“, die langsam in die Reifephase des Art Déco übergeht. Die meisten

dieser Entwürfe werden Rudolf Schrötter durch die Studie von Marcus Newhall (2008) zugeschrieben.

Alle diese Service sind charakterisiert durch pseudo-geschliffene Dekoration, deren Quellen aus der Inspi-ration des Autors und den allgemeinen kulturellen und wirtschaftlichen Umständen stammen, manchmal auch mit unergründlichem Ursprung. Der Entwurf wird oft mit dem Titel der Serie erklärt. Das Service „Tudor“ - „Olivettes“ hat ein Motiv in Form von Ellipsen, die an Oliven erinnern, während das Service „Lido“ ein Motiv in Form von eines Neumonds hat, der einem halbkreis-förmigen Sandstrand ähnelt (italienisch Lido). Es steht außerdem fest, dass Namen einzelner Serien zur Anbie-derung an bestimmte Märkte dienten, wie die Namen „Tudor“ und „Piccadilly“, oder mit dem Motiv der Serie „Sigurd“, eine stilisierte Lilie - ein Symbol der französischen Souveränität.

Eine Serie aus den 1920-er Jahren zieht besondere Aufmerksamkeit auf sich. Es ist „Durit“. Eine Han-delsmarke wurde erstmals im Jahr 1914 registriert, nur im Bereich von Amerika aber im Dezember 1926 (Official Gazette of the United States Patent Office Vol. 357, 1927). Die frühe Geschichte von „Durit“ ist nicht vollständig bekannt. Auch bedeutet die Tatsache, dass es die Marke im Jahr 1914 gab, nicht, dass es dafür Entwürfe gegeben hat, die uns von Handelskatalogen aus den frühen 1930-er Jahren bekannt sind. František Müller berichtet uns in seinem Artikel (1960), dass die Produktion dieser Serie in der Glasfabrik Rudolfova huť in der Periode 1927-1929 begann. Die Beteiligung von Rudolf Schrötter bei der Gestaltung wird ihm in der neueren Studie von Petr Nový (2002) zugeschrieben sowie in der Mitteilung von Ingenieur Antonín Smrček im Artikel von Martin Krsek (2005). [7]

[7] Die Glaubwürdigkeit der Aussagen von Antonín Smrček (1933-2010) sollte nicht in Frage gestellt werden, weil er nach Abschluss seines Studiums 1956 in der Abteilung für Forschung der Glasfabrik Rudolfova huť angestellt wurde, wo er viele Jahre lang arbeitete (Projev Antonína Smrčka syna z pohřbu Antonína Smrčka otce 2010 / Rede von Sohn Anton Smrčka bei der Beerdigung seines Vaters Anton Smrčka 2010).

Nach Angaben des Handelskatalogs Markhbeinn von 1932 wurde „Durit“ als unzerbrechliches Glas bewor-ben und als solches war es praktisch für Restaurants, Bars, Passagierschiffe und andere. Der Name kommt aus dem französischen Wort „dur“, was beständig und zäh bedeutet [SG: lateinisch „durus“ = „hart“]. Zusätz-lich zu seiner Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Schocks zeigte die Serie „Durit“ eine große Beständig-keit gegenüber Temperaturänderungen. Wir wissen nicht, ob Rudolf Schrötter im technischen Sinne an der Entwicklung dieses gehärteten Glases beteiligt war, aber mit großer Sicherheit können wir sagen, dass er bei der Gestaltung der Form der Gläser beteiligt war. In den Handelskatalogen Markhbeinn aus dem Zeitraum 1932-1937 sehen wir, dass die erste Reihe nur Design-Lösungen in Form von Trinkgläsern enthielt [Bild 5].

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Bild 5 Rudolf Schrötter, Schale der Serie Durit 1927-1934

Zum Erfolg der Glasobjekte mit pseudo-geschliffenen Dekorationen in den 1920-er Jahren hat die Form selbst beigetragen. In dieser Hinsicht gab es zahlreiche Verbesserungen in der Art und Weise der Produktion. Um näher an die Form der mund-geblasenen Glasobjek-te zu kommen, wurden verschiedene Methoden ange-wendet, wie Pressen in eine Form, wie Press-blasen, wie Nachbearbeitung mit der Hand, und dass Gegenstände eine zusätzliche Qualität durch Polieren bekamen. Für die Teile, die traditionell durch Pressen hergestellt wur-den, wie beispielsweise Schalen, Vasen etc. wurden 1925 neue Maschinen patentiert, um mit gerundeten Kanten in die Nähe von mund-geblasenem Glas zu kommen (Glasfabriken und Raffinerien Josef Inwald AG 1927).

Serien aus der Zeit von 1921 bis 1931 hatten keine besonderen Marken. Marken hatten nur Objekte, deren Gestaltung registriert (Rd) wurde, wie es der Fall war bei einigen Designs der Serie „Lord“, die ge-schützte Entwürfe in Großbritannien hatten oder bei der Serie „Durit“, die als Handelsmarke registriert wurde, weshalb es auf der Unterseite der Objekte eingepresste kursive Namen gab (Thistlewood 2000). Andere Stücke werden in der Regel identifiziert auf der Grundlage der alten Handelskataloge.

Die Serien „Rekord“, „Karthago“ und „Pompeji“ wurden nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr produ-ziert. In Produktion blieben nur die Services, die mit den Anforderungen des damaligen Marktes abgestimmt waren und anschließend mit neuen Formen („Lord“, „Breitecken“, „Durit“) aktualisiert wurden. Ein inte-ressanter Fall war die Serie „Sigurd“. 1958 wurde in der Glasfabrik Hermanova Huť eine der Formen aus dieser Serie gefunden. Auf dieser Basis entwickelte diese Glasfabrik eine neu-alte Serie, die bis zum Ende der 1980-er Jahre in der Produktion geblieben ist (New-hall 2008).

5.2. Das Streben des Funktionalismus (1931-1940)

In den frühen 1930-er Jahren hat Rudolf Schrötter den Stil seiner Entwürfe radikal verändert. Er verzichtet komplett auf die Nachahmung von geschliffenem

Glas, die in den letzten 10 Jahren dominant war. Diese neue Richtung hat auch keine Ähnlichkeit mit dem Naturalismus der Serie „Barolac“, die etwas später entsteht. Neue Entwürfe werden von Eleganz und ein-fachen Formen gekennzeichnet und drastisch redu-zierter Dekoration auf der Basis von einfachen geo-metrischen Formen. In der neuen Reihe der Entwürfe gibt es keinen reichen Schmuck mehr in Form von Be-malung, Mattierung oder von irisierendem Glas. Das sind die wichtigsten Punkte, die zur Funktionalität und seiner sozialen Note führen, und die Kosten wurden gesenkt. In diesem Zeitraum sind die Entwürfe sicher von der weltweiten Wirtschaftskrise [1929-1936] ge-prägt, in der es eine drastische Reduzierung der Produk-tion in der Glasindustrie gab (Adlerová 1981: S. 45).

Soziale und wirtschaftliche Umstände haben natürlich die Entstehung des Funktionalismus in der Arbeit von Rudolf Schrötter nicht entscheidend beeinflusst. Seit den ersten Arbeiten an den Entwürfen neigte er zur Richtung einer vereinfachten Stilisierung (Service „Perfekt“, 1913/1914) und nicht-dekorativen Betonung der Form (Services „Lord“ 1921 und „Orlow“ 1931). Als Vorstufe zu Rudolfs Funktionalismus kann eine Serie „Inwa“ von 1931 angesehen werden Dieses Ser-vice ist von einfachem Dekor in Form von vertikalen parallelen Linien und von bemerkenswerter Eleganz durch dünnwandiges Glas. Zum ersten Mal erschien es in Anzeigen der deutschen Zeitschrift „Die Schaulade“ 1931 (Hannes 2014b). Bisher wurde dieses Service nicht Rudolf Schrötter zugeschrieben, obwohl es den Stempel seiner Designarbeit trägt.

Das nächste funktionalistische Service „Argos“ entwarf Rudolf Schrötter 1933. Die Serie erschien zuerst in den Katalogen des französischen Importeurs H. Markh-beinn von 1934, so dass man annehmen kann, dass der Entwurf etwas früher erstellt wurde. Zugeschrieben zu Rudolf Schrötter hat es František Stehlik in seiner Studie (1966) über die Probleme von Pressglas.

Die Inspiration für das Service kam von der alten Stadt Argos mit seinem bis heute erhaltenen antiken griechi-schen Theater, das Rudolf Schrötter ganz sicher kannte. Der Entwurf von „Argos“ ist in der Tat eine symboli-sche und vereinfachte Darstellung dieses Theaters. Der

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Boden der Schale repräsentiert die Bühne, parallele Kreislinien repräsentieren die Sitze, während die Längs-linien, die der Form der Schale folgen, die Zugänge für die Zuschauer sind. Schon in den 1960-er Jahren wurde überlegt, dass das Service trotz der etwas höheren De-koration der aktuellen Entwurfs-Haltung entspricht (Stehlík 1966).

Durch die Schaffung einer Serie von einfachen, elegan-ten, kreisförmigen, konzentrischen Linien auf „Argos“, tritt Rudolf Schrötter 1933 als Pionier funktionalisti-scher Lösungen auf, wie gleichzeitig Professor Wil-helm Wagenfeld aus dem deutschen Bauhaus. 1933 entwarf Professor Wagenfeld Eierkocher aus Glas mit konzentrischen Kreisen auf dem Deckel für die Glas-fabrik Jena und später 1937/1938 findet sich ein ähnli-ches Motiv auch im Service „Heilbronn“ für die Ver-einigten Lausitzer Glaswerke (Hannes 2014a).

Den nächsten Entwurf „Boule“ machte Rudolf Schrötter in einem neuen Geist wahrscheinlich 1935. Probleme gibt es bei der Angabe des Jahres des Entwurfs auf-grund der besonderen Anzahl von Mustern, die diese Serie hat, und weil das Service in den verfügbaren Han-delskatalogen der Vorkriegszeit selten ist. Vorerst wur-de „Boule“ nur in einem Katalog der Sammlung des Museum of Glass in Corning gefunden, der in der Regel auf die Zeit um 1938 datiert wird [8]. Die meisten For-scher sind sich einig, dass wir diesen Entwurf auf 1935 datieren sollten, mit der Ausnahme von Alena Adlerová, die in ihrer Studie (1962) 1933 wählt.

[8] Der Katalog wird nicht nachgedruckt oder digitali-siert, kann aber in der Datenbank der Rakow Research Library des Corning Museum of Glass gefunden werden. http://rakow.cmog.org/vwebv/searchBasic … „Inwald Boule“

Glasobjekte aus der Serie „Boule“ haben einfache For-men mit Dekorationen an den Rändern als eine Reihe von kleinen Kugeln [Bilder 7, 24]. Solche sphärischen Motive treten in der Zeit des Historismus auf, aber kombiniert mit viel komplexeren Motiven wurde die Platte „Cora“ von dem Unternehmen Mühlhaus ange-boten (MB Mühlhaus & Comp 1890). Unmittelbares Vorbild Schrötters für dieses Service könnte das Service „Andlau“ von René Lalique aus dem Zeitraum 1931-1933 gewesen sein. Rudolf Schrötter hat trotz dieser Einflüsse dem Service „Boule“ seine persönliche Note mitgegeben.

Rudolf Schrötter hat oft die Inspiration für seine Ent-würfe in der Geschichte der alten Zeiten gesucht. In den 1920-er Jahren hat er die Serien „Carthage“ und „Pompeji“ entworfen, während der Entwurf von „Argos“ anscheinend unter dem direkten Einfluss des antiken griechischen Theater gemacht wurde. Es ist möglich, dass auch das Design „Boule“ ein antikes Vorbild hat. In den Städten des antiken Griechenland gab es Räte von Bürgern, die die täglichen Angelegen-

heiten der Stadt regelten. Diese demokratische Errun-genschaft wurde „Boule“ genannt (Smith 1868).

Im selben Jahr des Entwurfs für das Service „Boule“ entwarf Schrötter auch die Kollektion „Wien“. Diese Serie hat auch eine ungewöhnliche Werksnummer und der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass diese beiden Serien auf Bestellung und Wunsch der Frau von H. Markhbeinn gemacht wurden, der in Frankreich Importeur von Inwald Glas war (Newhall 2008).

In den kommenden Jahren gibt es neue Entwürfe mehr oder weniger im Geiste des Funktionalismus. Im Jahr 1936 erscheinen zwei Serien mit einem Hauch von Antike, „Olympia“ und „Feston“ (der Name eines Kranzes in mehreren europäischen Sprachen) [SG: fran-zösisch „Feston“ = „Girlande]. Im Service „Olympia“ betont der Entwurf die Oberfläche, deren wellenförmige Formen in vieler Hinsicht an Kanneluren auf alten Säu-len erinnern. Im folgenden Jahr entwirft Rudolf Schröt-ter eine Serie „Barock“. Sie erscheint wahrscheinlich auf Anforderungen des Marktes, weil ähnliche Serien wie „Barock“ in anderen Glasfabriken auftreten, wie bei Brockwitz, Bernsdorf und anderen. Sie unterscheidet sich von anderen funktionalistischen Services, weil sie eine stilisierte plastische Dekorationen in Form von Muscheln hat. Die Entwürfe für den Zeitraum 1936-1937 hat Eva Pánková im Jahr 2007 Rudolf Schrötter zugeschrieben (MB Josef Inwald AG 1939/1940).

In einer Zeit, in der Europa bereits in Angst vor einem möglichen Krieg lebte und deutsche Truppen in das Sudetenland einmarschierten, schuf Rudolf Schrötter 1938 seine größten funktionalistischen Designs, darun-ter das Service mit dem ungewöhnlichen Namen „Pollax“ [SG: bisher keine Auflösung zu finden].

Die Jahre der Gestaltung der Serie „Pollax“ sind nicht vollständig definiert. Alena Adlerová legte in ihrer ersten Studie (1962) als Beginn der Planung das Jahr 1938 fest, aber später (1972) senkte sie das Jahr bis 1935, was auch die Zuschreibung von Marcus Newhall (2008) war. Doch im Bericht von Adolf Matura (1977) legt er eindeutig 1938 fest, und das selbe Jahr betont Eva Pánková in ihrer Forschung (MB Josef Inwald AG 1939/1940). Das Jahr 1938 ist eine viel genauere Zu-schreibung, weil die Reihenfolge der Musternummern nahe legt, dass „Pollax“ nach den Serien „Olympia“, „Feston“ und „Barock“ erschienen sein muss.

Das Service „Pollax“ ist schön proportioniert und hat eine Dekoration mit kleinen parallelen Strichen, die sich klar auf der Innenseite des Bodens der Gefäße befinden. Die Striche sind kaum sichtbar, wenn wir das Objekt von der Seite betrachten. Wenn wir die Ansicht allerdings von oben wählen, sehen wir atemberaubende Effekte und Reflexionen, die die Striche durch die Di-cke des Glases und die glatten Wände des Gefäßes ver-ursachen. Die Auswirkungen der optischen Eigenschaf-ten werden noch deutlicher bei den Entwürfen von ver-schiedenen Dosen und Kannen, die eine kreis-förmige, fast sphärische Form aufweisen, ungewöhnlich für Ob-jekte aus Pressglas [Bild 8].

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Bild 8 Rudolf Schrötter, Serie Pollax 1938

Nach dem Service „Pollax“ folgte „Teplitz“, das nach Alena Adlerová aus dem Jahre 1940 stammt (Alena Adlerová 1978b). Auch diese Serie strahlt Einfachheit der Form und Dekoration aus. Das einzige Motiv sind acht einfache Speichen, radial angeordnete Gefäßfüße auf der Unterseite. Die Services „Pollax“ und „Teplitz“ sind fast asketische Entwürfe von Rudolf Schrötter, die ihn zu einem Design vollständig ohne Dekoration bei einem namenlosen Service Nr. 12.430-12.432 führen.

Im neuen Geist aktualisierte Rudolf Schrötter eine alte Serie - „Durit“. Nach dem Katalog der Firma Inwald von 1940 sehen wir, dass der Bereich mit Objekten wie Schüsseln und Schalen erweitert wurde, während das Design von redundanten Elementen gereinigt wurde. Die Unempfindlichkeit von „Durit“ gegenüber hohen Temperaturen hat zur Gestaltung von Tassen für Tee und Kaffee geführt. Diese Objekte brauchen nur die Form, keine Dekoration - es sei denn einige stilisierte Griffe.

Während des Zweiten Weltkriegs gab es einen Versuch, die Serie „Durit“ der deutschen Wehrmacht als stra-tegisches Produkt anzubieten, das für Offiziere in Kan-tinen und Cafeterien geliefert werden würde. Doch der Direktor der Fabrik ist mit seinem Versuch gescheitert und die Produktion von „Durit“ wurde während des Krieges (Krsek 2005) ins Abseits gedrängt. Nach dem Zweiten Weltkrieg bekam „Durit“ eine neue Jugend auf dem Gebiet der Tschechoslowakei, wo es einen speziel-len Einsatz in Schulkantinen und Kantinen für Arbei-ter fand, während es vor allem in den Bereich von Lateinamerika exportiert wurde (Kratochvíl 1957, Kva-pilová und Rozkošný 2010).

Der Funktionalismus von Rudolf Schrötter war in der Nähe des deutschen Bauhauses und ist kein isoliertes Beispiel auf dem Gebiet der Tschechoslowakei. Funkti-onalistische Lösungen können in den Werken der Designer Ladislav Sutnar und Ludvika Smrčková, Glaswerke Moser, gesehen werden und sind auch vor-handen in der tschechischen Architektur (Adlerová 1981, Newhall 2008) ist [9].

[9] Es ist interessant, dass in der Zeit von 1933 bis 1938 Geschäftsführer der Firma Inwald Leo Moser war

(1879-1938), der vorher die Position des künstleri-schen Leiters der Firma Moser gehalten hatte (Preis-Kurant Nr. 25 über Press-Glas AG Josef Inwald 1914).

Design-Lösungen von Rudolf Schrötter aus dieser Phase wurden noch lange nach dem Zweiten Weltkrieg produziert. Ihre Einfachheit folgte vollständig modernen künstlerischen Bestrebungen, die auf die sozialistische Gesellschaft und Anforderungen des Marktes reagier-ten. Etwas anders war die Situation des Service „Pollax“, das nur gelegentlich produziert wurde und sehr wahrscheinlich auf Bestellung, in der Regel aus farblosem oder grünem Glas (Newhall 2008).

5.3. In der Art von Lalique (1933-1940)

Der große Erfolg des französischen Herstellers von Luxus-Pressglas René Lalique auf der Ausstellung 1925 in Paris hatte ein Echo in ganz Europa und verän-derte die Anforderungen des Marktes. Einen Hauch von diesen Änderungen können wir sogar auf der Serie „Orlow“ (SG: von tschechisch Adler = orel; französisch „Aiglon“ = Adlerjunges) von Rudolf Schrötter 1931 sehen.Obwohl dieses Service grundsätzlich weiter Schliffflächen des Glases imitiert, betont sie doch die Plastizität der Rippen, die uns an die Bewegung der Schwingen eines Adlers beim Fliegen erinnern [Bild 6]. Dieses Service wurde erstmals im Jahr 2003 von Kura-torin Eva Pánková Schrötter zugeschrieben (MB Josef Inwald AG 1939/1940).

Änderungen sind auch auf einigen alten Serien sichtbar, wie „Breitecken“ und „Sigurd“ [SG: beide Services wurden ab 1927 von Markhbeinn in Frankreich ver-kauft: „Fleur-de-Lys“, s. MB Markhbeinn 1937, Tafel 77, Vases, Nr. 8162, und „Grandes Côtes“, s. MB Markhbeinn 1937, Tafel 75, Vases, Nr. 7802]. In den frühen 1930-er Jahren bekam die Serie „Breitecken“ ein neues Gesicht im Boden der Form mit einer Iris in Relief, und die Serie „Sigurd“ bekam im Boden das Relief einer Lilie (MB Josef Inwald AG 1932-1934: Tafeln 123-124). Die Veränderung war nicht schwierig, denn die Fabrik änderte nur die Teile der Form, die den Boden der Glasobjekte pressen.

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Bild 6 Rudolf Schrötter, Vasen der Series Orlow 1931

Bild 7 Rudolf Schrötter, Dose der Serie Boule 1935

Bild 9 Rudolf Schrötter, Vase mit Tulpen der Serie Barolac 1934/1935. (links) Bild 10 Rudolf Schrötter (zugeschrieben), Zeichnung für Vase mit Tulpen (rechts)

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Der Einfluss von Lalique durch Formen mit Reliefs, fast wie bildhauerisches Glas, wurde noch mehr durch eine Serie „Barolac“ des Unternehmens Inwald ausge-drückt. Die Datierung dieser Kollektion wurde auf der Grundlage des Schreibens vom 03.07.1934 gemacht, als Anhang in einem Produktkatalog von Inwald 1934, aus dem wir sehen, dass die Kollektion „Barolac“ bereits auf dem Markt gefunden wurde [SG: Petr Nový 2003]. Die Planung wurde wahrscheinlich früher begonnen, das heißt 1933. Die Zuschreibung einiger Artikel aus dieser Serie an Rudolf Schrötter machte Alena Adle-rová in ihren Studien (1972, 1978). Dies sind eine Vase mit Rosen Nr. 11280, eine Vase mit Blättern und Früchten Nr. 11103, eine Vase mit Fischen und See-pferdchen Nr. 11422, eine Vase mit Meereswelten Nr. 12110) und eine Vase mit Kirschen Nr. 12111 [Bild 11]. Zur Unterstützung der Zuschreibung der Serie „Barolac“ zu Schrötter gibt es einen gezeichneten Ent-wurf für eine Vase mit Tulpen Nr. 11282, die von Eva Pánková (2012) veröffentlicht wurde, und es ist sehr wahrscheinlich, dass sie aus der Hand des Chefdesig-ners der Rudolfova huť stammt [Bild 9-10].

Bild 11 Rudolf Schrötter, Vase mit Kirschen Serie Barolac 1937-1940

Wie es scheint, sind nicht alle Objekte der Kollektion „Barolac“ von Rudolf Schrötter. Die historische Komposition „Loss of Revenge“ auf einer Vase Nr. 11460, wurde inspiriert durch ein Ereignis der britischen Geschichte, dem Untergang des berühmten Schlacht-schiffs „Revenge“ in einer Seeschlacht 1590. Der Ent-wurf entstand nach einer Idee von John Jenkins, dem Sohn des Glashändlers Douglas Jenkins, der das aus-schließliche Recht hatte, Vasen der Serie „Barolac“ nach Großbritannien zu importieren. Er hat 1935 diese Serie für diesen Bereich registriert und geschützt. Nach John Jenkins wurde die Form dieser Vase nach seinen Vorlagen hergestellt, die durch Kopieren von alten Sti-chen in der National Maritime Gallery in London (Man-ley 1981) entstanden sind.

Zwischen den Unternehmen Inwald und Jenkins gab es enge Verbindungen und so entstand das Schreiben, in dem das Unternehmen Inwald Jenkins für die Bestel-lung von vier neuen Metallformen zum Pressen von Glas dankt. Leider wissen wir immer noch nicht, von welchen Formen die Rede ist und wie viel Einfluss Douglas Jenkins und sein Sohn John wirklich auf die Gestaltung von einigen anderen Beispielen der Serie „Barolac“ hatten (Newhall 2008).

Im März 1934 hatte die Serie einen Namen in französi-scher Schreibung „Barolaque“, die später durch die englische Schreibung „Barolac“ ersetzt wurde, wahr-scheinlich um weniger an das Vorbild und den Namen von Lalique zu erinnern. Als Rudolf Schrötter die Serie „Barolac“ gestaltete, imitierte er nicht nur den Stil von Lalique, sondern er verwendete auch einige Motive, wie Sirenen [?] und Libellen. Doch im Unterschied zu Lalique verwendete Schrötter nie übermäßige Dekorati-on, während die Entwürfe des französischen Herstellers stark vom Jugendstil [Art Nouveau] beeinflusst waren. In zeitgenössischen australischen Zeitungen wurde darauf hingewiesen, dass „Barolac“ eine lobenswerte Nachahmung von Lalique ist, reich und ungewöhnlich, mit dekorativem Reliefdesign (Ann 1938).

Bild 12 Rudolf Schrötter, Schale Serie Perforal I 1947

Die Serie „Barolac“ brachte im Grunde nichts Neues und Epoche Machendes für die Herstellung von Glas, sie entstand als Anforderung des Markts und als eine Art von tschechischer Reaktion auf französisches Design. Diese Kollektion sowie die einiger Unterneh-men in der Region Jablonec [SG: Curt / Henry G. Schlevogt und Heinrich Hoffmann, Jablonec nad Nisou, sowie František Halama und Rudolf Hloušek, Železný Brod] machten sicher Eindruck auf F. X. Jiřík, der im Jahre 1934 schrieb, dass gepresstes Glas in der Tschechoslowakei begann, wie Luxusgüter auszusehen (Hetteš 1948) [10].

[10] Die Haltung, dass Glas den Charakter von Luxus-gütern haben sollte, wurde nach dem Zweiten Welt-krieg kritisiert von K. Hetteš (1948: S. 199-200), der schrieb, dass dieser Begriff nach den „heutigen wirt-schaftlichen Gegebenheiten unangemessen“ sei.

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Die Serie „Barolac“ umfasste auch eine Reihe von Motiven, die in einer Reihe von Objekten für verschie-dene Zwecke nicht verwendet wurden. Sie ist charakte-risiert durch plastische Verzierungen, die in drei Hauptgruppen unterteilt werden können. Zur ersten Gruppe gehören pflanzliche Verzierungen in Form von Rosen, Tulpen, Seerosen, Kakteen, Weintrauben, Pal-men und anderen. Zur zweiten Gruppe gehört die Tier-welt, mit besonderem Schwerpunkt auf Wasser, wie Fische, Salamander, Wasserlibellen, während die dritte Gruppe nicht vollständig geschlossen ist und sich inspi-rieren ließ von der Mythologie (Meerjungfrauen, Nep-tuns Pferde, Drachen), der Religion (Mutter Gottes, Putten) oder der Geschichte (Szene mit Schlachtschif-fen).

Man nimmt an, dass nicht alle Produkte der Serie zur gleichen Zeit entwickelt wurden. Im Katalog des fran-zösischen Händlers Markhbeinn von 1934 sind nur 3 Objekte der Serie (Vase Nr. 11103, Service Nr. 11104 und Schale Nr. 11146). In den folgenden Jahren bis 1937 wurden die Kataloge mit neuen Produkten ergänzt. Auch gab es in dem Katalog mit Mustern aus dem Unternehmen Inwald 1934 nur 3 Tafeln mit 23 Objekten. In diesen Katalogen sind keine Objekte, die im Bericht von Betty Ann (1938) beschrieben sind, wie Schalen mit Libellen (Nr. 14459) und Palmen (Nr. 11423) oder Vasen mit Putten (Nr. 11626) und Bäu-men (Nr. 11589). Diese Objekte sind wahrscheinlich erst später zur Serie hinzugefügt worden.

Stücke aus der Kollektion „Barolac“, die bis 1939 her-gestellt wurden, haben verschiedene Marken. Es hing davon ab, wohin und wie diese Objekte exportiert wur-den. In England wurde die Serie geschützt und hatte in der Regel eingepresste oder geätzte Marken in Kursiv-schrift „Barolac“. Bei bestimmten Beispielen können geätzte Marken „Made in Czechoslovakia“ gefunden werden oder die Bezeichnung des Importeurs (Newhall 2008). Ältere Exemplare können durch einen polierten Boden oder eine höhere Qualität der Nachbearbeitung identifiziert werden, wie beispielsweise das Entfernen der Nähte, die Pressformen verursachen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Serie Barolac wahrschein-lich irgendwann nicht mehr hergestellt. Nach dem Krieg wurde die Produktion wahrscheinlich noch vor 1949 wieder aufgenommen (Geiselberger 2012). Allerdings wurde die Qualität der Reproduktionen während dieser Zeit immer schlechter weil die Pressformen verschlis-sen wurden, während für die Markierung Etiketten ver-wendet wurden.

5.4. Neue Formen und Technologien (1946-1948)

Der Zweite Weltkrieg unterbrach die Entwurfs-Arbeit von Rudolf Schrötter. Die Glasfabrik Rudolfova huť machte während des Krieges Minen aus Glas für das Deutsche Reich, die man mit einem Metalldetektor nicht erkennen konnte (Krsek 2005). Beschränkungen für den Erwerb von Kraftstoff und Rohstoffen, und der Verlust der Märkte [SG: und der Kriegsdienst der deutsch-sprachigen Arbeiter] haben die Produktion vollständig stillgelegt (Nový 2002).

Unmittelbar nach dem Krieg kommt es zu einer kräfti-gen Erneuerung von Produktion und Gestaltung. Nach den fast asketischen Entwürfen aus der Zeit von 1938 bis 1940 kehrte Rudolf Schrötter wieder zu milden [?] Figurationen zurück. Eines der ersten Nachkriegs-Service mit unbekannten Namen mit einem Kleeblatt-Motiv (Nr. 12.456-12.475) trägt immer noch den Ein-fluss des Funktionalismus aus der Vorkriegszeit, aber mit dem Service „Roma“ im Jahre 1946 schafft er eine leicht skulpturale Form zusammen mit einer Kombina-tion von Rippen und Zähnen, die im Raum verteilt sind. Eine starke Dynamik der Form hat auch das Service „Spiral“ (Nr. 12484 bis 12495), das von Eva Pánková (MB Josef Inwald AG 1939/1940) auf 1947 datiert wurde. Dieses Service erinnert an eine Jugendstil-Dose mit ähnlicher Gestaltung des Unternehmens Inwald (Nr. 5837), die in der Preisliste Nr. 25 (1914) zu sehen ist.

Parallel zur Erforschung von Formen suchte Rudolf Schrötter neue technische Möglichkeiten, um eine größere Reihe von Hohlräumen während der Herstel-lung von Pressglas in einer Form zu erhalten. Im Früh-jahr 1947 entwarf er zwei neue Services unter dem gleichen Namen „Perforal“ [SG: wahrscheinlich von „Perforation = Loch- oder Schlitzstanzung], während der technische Fortschritt in der Entwicklungsgesell-schaft von Inwald das Verfahren in ein geschütztes Patent verwandelte. Die Patentanmeldung wurde in der Tschechoslowakei am 15. März 1947 vorgelegt, was darauf hindeutet, dass die Blaupausen vorher wahr-scheinlich im Januar und Februar des gleichen Jahres gemacht wurden [Bild 13] (Sklárny Inwald 1951).

Bild 13 Schema der Form für die Produktion der Serie Perforal II 1947

Der erste Service „Perforal“ [I] ist in Bezug auf das Design eine Kombination des Service „Spiral“ und der neuen technologischen Lösungen mit Hohlräumen. Die

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sich ergebende Form erinnert weitgehend an hand-geformtes Glas, auf jeden Fall ein neuer Blick auf die Gestaltung von Pressglas. Diese Serie erinnert an eine Art von Kreisbewegungen, symbolisch wie die Sonne in oder die Umkehrung des Rad des Lebens [Bild 12]. Das andere Service „Perforal“ [II] ist ein geo-zentrisches Motiv, das an den Rändern von Objekten verwendet wird, von wo aus es sich in den Raum aus-breitet. Das einzigartige Motiv könnten wir als eine Kombination aus früheren funktionalistischen Lösun-gen, der Erforschung dynamischer Kurven und der Kre-ativität der Folklore, vor allem der Spitzenstickerei, charakterisieren. Aufgrund dieser Eigenschaften gab František Müller in seiner Arbeit (1960: S. 13) der Serie „Perforal“ den Beinamen „Glasgewebe“.

Bild 14 Rudolf Schrötter, Vase mit abstrakt-surrealistischem Motiv 1947/1948

Nach 1947 gab es keine größeren Design-Unter-nehmungen und Serien. Während dieser Zeit arbeitete Rudolf Schrötter an der Neugestaltung und an Ände-rungen von Serien wie „Boule“, aber auch an Objekten, die später in der Vorkriegsserie „Barolac“ enthalten sein werden. Einige dieser Objekte haben besondere Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Bei der Vase Nr. 12610 können wir sehen, dass sie zur Zeit des Service „Perforal“ entworfen wurde oder etwas später, und sie kann grob auf den Zeitraum 1947 bis 1948 datiert wer-den. Aus dieser Zeit haben wir keine Kenntnis, dass in der Glasfabrik Rudolfova huť neben Rudolf Schrötter ein weiterer Entwerfer verblieben war. Dieser Zuschrei-bung stimmt auch Marcus Newhall (2008) zu. Diese Vase mit ihrem Design in Form von abstrakten und surrealistischen Formen gibt uns zu denken. Die einzi-gen Motive auf der Oberfläche der Vase, die identifi-ziert werden können, sind ein Hinweis auf ein Herz, das im Inneren mit Formen gefüllt ist, die fleischfressenden Pflanzen ähneln [Bild 14]. Könnte es sein, dass diese

den Zustand des verwundeten Herzen von Rudolf Schrötter nach dem Zweiten Weltkrieg beschreiben sollten? Diese Vase hat die Aufmerksamkeit von František Stehlik gefunden, der in seiner Studie (1966) betont, dass der Entwurf in der Nähe von aktuellen Design-Konzepten erstellt wurde und im Gegensatz zu „Barolac“ die naive Natürlichkeit fehlt.

5.5. Letztes Suchen (1955-1958)

Nach einem etwas unklaren Zeitraum von 1948 bis 1955, aus dem es fast keine textlichen Spuren von Rudolf Schrötter gibt, beginnt wieder eine kurzlebige, aber sehr fruchtbare Zeit der Arbeit des Designers. Sie wird bestimmt durch die Einrichtung des „Technischen und künstlerischen Zentrums für Pressglas“ in Tepli-ce, wo Rudolf Schrötter die zentrale Figur der Gestal-tung war. In dieser Zeit hat er Objekte für drei Glas-fabriken entwickelt [11].

[11] Das Zentrum für Pressglas für alle Glasfabriken, die Pressglas produzieren wollten, ist der Vorläufer der Reformen, die im Jahr 1958 zur Gründung eines einzigartigen Konsortiums von diesen Glasfabriken für Behälter- und Pressglas (tschechisch „Obalové a lisované sklo“ / „OBAS“ führen werden. Daran angeschlossen wurden 1965 auch Glasfabriken, die flaches und technisches Glas produzieren sollten und dafür bekam das Konsortium den Namen Glas Union - OBAS (tschechisch Sklo Union - OBAS) (Newhall 2008).

Bild 15 Rudolf Schrötter, Vase mit Linsen 1955

Nach Adlerová (1962), erarbeitete Rudolf Schrötter für die Glasfabrik Rosice 1955 den Entwurf für „Vase mit Linsen“ Nr. 914, die sich große Beliebtheit erwarb und lange produziert wurde. Unter den Sammlern wird für diese Vase oft der Namen „Bullet“ verwendet und das

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Pressglas-Korrespondenz 2015-3

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nicht aus Versehen. Durch die Form und Dicke des Glases erinnert sie uns in direktem Licht an eine abge-schossene Kugel, die sie mit den ellipsen-förmigen konvexen Flächen darstellt [Bild 15]. Zusätzlich zu den vier Linsen ist die Vase geschmückt durch eine aerody-

namische Form mit rundem Querschnitt an der Spitze und an der Unterseite. Außer dieser Vase machte Schrötter für die Glasfabrik Rosice auch einen nicht identifizierten Entwurf für Geschirr (Newhall 2008).

Bild 16 Rudolf Schrötter, Vase und zwei Schalen 1955-1958

Bild 17 Rudolf Schrötter, Serie - Titel unbekannt, um 1959

Durch ein Inserat der Zeitschrift „Glasrevue“ wissen wir, dass Rudolf Schrötter auch für die Glasfabrik Heřmanova Huť arbeitete. Design-Sets für eine Kom-pott- und Dessertschale zeigen einige Reminiszenzen an frühere Entwürfe, wie das Service „Ariel“ (Dessert-garnitur Nr. 19839/15 cm und Kompottgarnitur Nr. 19837/23, 19837/12 cm aus Pressglas 1958). Mit einem Spiel mit Form und Dekor gelang es ihm mit diesem Entwurf, von der Unterseite mit den kreis-förmigen Dekorationen einen Übergang in den Gefäßwänden zu machen, die aus einer Reihe von parallelen Rippen zusammengesetzt sind. Neben dieser Serie gibt es auch Entwürfe für eine Vase unter dem Einfluss von René Lalique und zwei Schalen [Bild 16] (Schüsseln Nr. 19886 / A / 21 cm, 19885/18732 A / 20 cm und Blu-menvase aus Pressglas Nr. 18732/20 cm 1958). Die

Schale (Nr. 1886) besticht insbesondere mit einem ur-sprünglichen Muster in Form von freien kreiswellen-förmigen Motiven.

Für seine Mutterglasfabrik Rudolfova huť hat Schrötter 1955/1956 eine Vase Nr. 12190 mit einfacher und reiner Form entwickelt und ein wenig später, um 1957, eine Vase Nr. 12962 mit dem Namen „Maiglöckchen“ (Katalog Rudolfova huť - Avirunion 1993; Newhall 2008). Die Vase ist interessant zusammengesetzt. Sie hat eine Kombination von geometrischen und stilisierten pflanzlichen Ornamenten. Die Blüten werden in Form von einzelnen Kreisen in verschiedenen Größen gezeigt. Doch mit dem Layout und Beziehungen der verschiede-nen Formen gibt uns Rudolf Schrötter einen Hinweis auf die Pflanze Maiglöckchen. Diese Vase wird später

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durch das Design der Schale Nr. 13130 ergänzt werden, aber die eigentliche Serie wird erst in den frühen 1990-er Jahren entstehen.

Irgendwann kurz vor oder nach der Pensionierung (um 1959) wird die „Garnitur mit kleinen Trinkgläsern“ von Schrötter in Moskau ausgestellt und eine Serie mit interessanten Pseudoschliff-Motiven (Nr. 13005-130038), zugeschrieben durch die Studie Marcus New-hall (2008). Diese Serien erscheinen ein wenig rück-schrittlich im Vergleich zu der Zeit, zu der sie gemacht wurden. Ihren Rückschritt kann man einfach erklären. Auf einer Werbung im Jahr 1960 sehen wir, dass sie als Reaktion auf die Popularität von Werken aus geschlif-fenem Kristall geschaffen wurden, die zu dieser Zeit auf dem Markt nachgefragt wurden [Bild 17] („Unsere Antwort auf die wachsende Popularität 1960“). Noch Zdeněk Vodička stellte in seinem Artikel (1955) fest, dass es unmöglich ist, über Nacht Auslandsmärkte mit neuen Ideen zu gewinnen. Da die meisten jungen De-signer zu dieser Zeit nach der Moderne gingen, wurde das Retro-Design dieser Serie von jemandem entworfen, der in der Lage war, auf diese Aufgabe richtig zu rea-gieren. Das Schicksal wollte, dass Rudolf Schrötter seine Karriere beendete mit einer der letzten Projektar-beiten in Form von Pseudo-Schliffflächen, genau, wie er begonnen hatte.

Diese letzte Periode der Arbeit von Schrötter kann die jüngste sein, aber es scheint, dass sie noch nicht ausrei-chend untersucht und systematisiert wurde. Denn bis jetzt sind uns seine Entwürfe nur bruchstückhaft be-kannt und viele warten noch auf eine angemessene Zuschreibung. Daher ist es äußerst schwierig, eine echte Beurteilung seiner Arbeit zu geben. Ebenso ist auch offensichtlich, dass es zur Zeit keine ernsthafte systematische Arbeit über seine Gestaltung gibt. Schrötter hat weniger für größere Serien von Objekten und mehr für die Gestaltung von Einzel-objekten gearbeitet.

5.6. Die Farben des Glases und anschließende Dekoration

In dem ältesten erhaltenen Katalog „Preisliste Nr. 25 für Pressglas der Firma Inwald“ aus dem Jahr 1914 sehen wir eine breite Palette von verwendeten Glas-farben: blau, grün, gelb, rosa, türkis. Von opaken Farben wurden verwendet Alabaster und Chrysopras (grün). Dieses System wurde nicht nur durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen, sondern auch durch eine ande-re Konzeption des neuen Designers der Glasfabrik Ru-dolfova huť - Rudolf Schrötter.

Serien, die von der Firma Inwald vor 1931 geschaffen wurden, wurden in mehreren Variationen von Farbe und Dekoration angeboten. Die günstigste ist sicher ein farbloses Glas und es ist auf dem Markt vorhanden seit den ersten Anfängen. Zusätzlich zu dieser Grundvarian-te wurden vor 1928 zwei weitere luxuriöse Varianten angeboten. Die erste Variante enthält die schillernden Artikel, das Glas erhält eine glänzende, metallisch-orange [irisierende] Oberfläche [12]. Die zweite und die teuerste Variante war die Beschichtung größerer Flächen höherer Reliefs mit Emaillelack, um damit

überfangenes Glas zu imitieren [13]. Ein Glas-Objekt wird immer mit einer reinen Farbe (blau, rot, gelb) lackiert [Bild 6] (MB H. Markhbeinn 1928). Diese Verwendung von ausschließlich Primärfarben ist der Haltung der niederländischen Künstlergruppe De Stijl sehr ähnlich [14]. Es ist interessant, dass die Serie „Lord“ nie im Dekor mit Emailfarben angeboten wur-de. Irisierendes Glas und Emailmalerei wurden auf diese Weise wahrscheinlich bis zum Zweiten Weltkrieg angeboten.

[12] Irisierend schillerndes Glas hat Effekte wie Regen-bogenfarben, abhängig vom Winkel der Betrachtung. Es wird durch Besprühen der Oberfläche des Glases mit Metallelementen in Form von Zinnchlorid und Bleichlorid hergestellt. Sie dringen in der Struktur des Glases wieder ein durch Wiedererhitzen und werden sein Bestandteil (Whitehouse 2006).

[13] Überfang-Technik ist eine mehrschichtige Glasbe-schichtung in verschiedenen Farben. Die dekorativen Eigenschaften sind auf den Kontrast von Farben und von Schleifen, Gravieren, Ätzen mit Säure und der-gleichen berechnet. (Whitehouse 2006).

[14] Über den Ansatz der Künstlergruppe De Stijl mit Farben im Kapitel „Einleitung: wer hat Angst vor Rot, Gelb und Blau?“ in dem Buch von Michael White (Weiß, M. (2003) De Stijl and Dutch Moder-nism, Manchester: Manchester University Press).

In den frühen 1930-er Jahren wurde der Bereich der Glasfarben erweitert. Zunächst erschienen in Handels-katalogen die Farben azur-blau, rosalin, dann 1933 rauch-grau und seit 1934 die Glasfarben bernstein und amethyst, dh. purpur (MB H. Markhbeinn 1933 MB H. Markhbeinn 1934).

Ein besonderes System der Luxus-Dekoration wurde für die Serie „Barolac“ entwickelt. Zusätzlich zu den bereits üblichen Glasfarben (farblos, gelb, rauch-grau und amethyst) wurde für die Kollektion „Barolac“ auch ein opaleszierendes Glas hergestellt [15]. Danach wurde das Dekor durch Mattieren (seidenmatt / sati-niert) nachbearbeitet. 1934 wurde die vollständige Mat-tierung der Objekte nur auf farblosem Glas meist auf Reliefteilen (MB H. Markhbeinn 1934) durchgeführt, während farbige Objekte nur teilweise mattiert wurden. Diese teilweise Mattierung erhielt eine dokumentierte Markierung genannt Dekor R/286, und sie ist im Kata-log Pressglas von Inwald (1940) auf dem Leuchter Nr. 11573 zu sehen. Seit 1937 wurde auf Objekten mit verschiedenen Glasfarben eine vollständige Mattie-rung aufgebracht (MB H. Markhbeinn 1937).

[15] Opaleszierendes Glas wurde mit Hilfe von Kno-chenpulver und Arsen oder mit Hilfe von Kryolith hergestellt. Glasobjekte mit diesen Stoffen wurden direkt nachdem sie in die Form gepresst wurden be-handelt, während das Glas noch heiß war, oder ein Objekt wurde kalt bearbeitet und das Glas anschlie-ßend wieder erhitzt (Whitehouse 2006).

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Bis zum Zweiten Weltkrieg beendete das Entwick-lungsbüro Dekorationen mit dem Dekor R/895, das eine vollständige Mattierung der Objekte enthielt, während Teile des Hochreliefs durch Aufwärmen des Glases mit gerichtetem Feuer poliert wurden. Das Dekor R/895 wurde Standard für Objekte der Serie „Barolac“, die unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg gepresst wur-den [Bild 11] (MB GLASS „Barolac“ 1949/1952?). Opaleszierendes Glas wurde nur in einem kurzen Zeit-raum nach dem Krieg hergestellt und wurde zuletzt 1949 dokumentiert (Geiselberger 2012).

Das Unternehmen Inwald verwendete auch opak-weißes Glas. Vor 1939, wurde es für die Herstellung von Füßen für einige Schalen und Gefäße verwendet, meist aus schwarzem oder Schlackenglas (slag glass / Milchglas mit farbigen Streifen) Varianten, die in meh-reren Vorkriegs Katalogen sichtbar sind. Kurz vor 1940 bot das Unternehmen eine neue Handelsmarke als Un-

terart der Serie „Durit“ aus Opalglas an. Man nannte sie „Duritopal“ (MB Pressglas Josef Inwald AG 1940). Nach den Berichten nach dem Zweiten Weltkrieg war die Herstellung von „Duritopal“ schwierig und das Ergebnis war von der technischen Seite nicht voll und ganz zufriedenstellend. Es wurde jedoch wegen der ästhetischen Seite der Produktion noch fortgesetzt (Kvapilová und Rozkošný 2010).

Funktionalistische Design-Lösungen von Rudolf Schrötter in der Vorkriegsproduktion hatten keine signi-fikante zusätzliche Dekoration oder sie wurden wie es scheint nicht aus opaken Glasfarben hergestellt, was später geändert wurde. 1949 wurde berichtet, dass die Service „Boule“ und „Perforal“ aus Opalglas herge-stellt wurden. Sie wurden als Neuheit beworben, so können wir schließen, dass sie wahrscheinlich Ergebnis der Nachkriegsforschung waren [Bild 19] (Geiselberger 2012).

Bild 19 Rudolf Schrötter, Services Boule und Perforal 1949 (links) Bild 20 SFS - Paraćin, Kaffeetasse mit Ablage der Serie Pseudoporcelain 1951-1959 (rechts)

Als Folge des Krieges spiegelt sich die Reform der Glasindustrie bis 1948 und eine Tendenz zu größeren Einheitlichkeit im System der Farben, die in der Glas-palette verwendet wurden. Im Katalog des nationalen Handelsunternehmens GLASS EXPORT mit Objekten der Glasfabrik Rudolfova huť aus der Zeit um 1950, wurden nur vier Glasfarben angeboten (farblos, blau, bernstein-gelb und rosa). Es bestand auch die Mög-lichkeit, Objekte in grüner Farbe zu bestellen - aber nur für größere Mengen, während die Farbe rauch-grau nur für die Serie „Barolac“ verwendet wurde (MB GLASS „Barolac“ 1949/1952?, MB GLASS / Inwald (1948/1952?).

Nachfolgend wurde das Dekor der Kollektion „Baro-lac“ nach dem Krieg nicht signifikant verändert, wäh-rend anderen Serien ein neues Gesicht gegeben wurde. Auf Werbefotos aus der Zeitschrift „Glasrevue“ von 1949 sehen wir Dekor in Form von transparentem Emaille oder Vergoldung, das normalerweise die Rän-der der Teller und Schüsseln verzierte. Es gab auch lackierte Punkte aus Emaille, radial verteilt auf der Oberfläche der Objekte aus Opalglas (Geiselberger 2012). In der Zeitschrift „Glasrevue“ 1956 sehen wir, dass Objekte auch vergoldete Kanten hatten und dass jedes Dekor eine eigene Muster-Nummer erhielt. Bei-

spielsweise wurde der Krug der Serie „Lord“ mit einer Vergoldung auf Öffnung und auf dem Griff markiert D/492 (Kraus 1956). Es ist zu dieser Zeit selten, aber es gibt auch eine vergoldete Dekoration in Form von floralen Motiven.

Das Bemalen von Objekten, insbesondere eine Vergol-dung, konnte nicht für eine lange Zeit durchgeführt werden, weil es modernen Vorstellungen widersprach, die Ausdruck und den Prozess der Herstellung vereinfa-chen wollten. Das Bemalen und Vergolden wurde in der Glasfabrik Rudolfova huť scharf kritisiert von František Stehlik in seiner Arbeit (1966: S. 100). Er war gegen entartete Design-Lösungen, die unter dem Druck von Geschäftsinteressen angewandt wurden, auch weil sie nur für das Kleinbürgertum passten.

Der Ausbau der Produktion und die Einführung des modernen Designs in den späten 1950-er und frühen 1960-er Jahren in das Produktionsprogramm der Glas-fabrik Rudolfova huť wurde durch die Einführung neuer Farbtöne des Glases beeinflusst. Dies führte zum Auftreten von verschiedenen Schattierungen der glei-chen Farbe und zur Entwicklung von einigen besonde-ren Farben. 1962 berichtete die Fabrik über die Farbe Turmalin - ein besonderes dunkelgrün, und 1976 über ein stahl-blau (Zejmon 1962 Vamberecká 1977).

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6. Der Einfluss von Rudolf Schrötter auf Pressglas in Serbien

Die Glasindustrie auf dem Gebiet von Serbien und dem ehemaligen Jugoslawien hing von Anfang an weitgehend von österreichisch-ungarischem Einfluss ab (wo Böhmen und Mähren eine besondere Position hatte) und später vom tschechoslowakischen Einfluss. In den ersten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts waren führende Hersteller von Pressglas in Jugoslawien eine slowenische Glasfabrik in Hrastnik und eine serbi-sche Glasfabrik in Paraćin.

Die serbische Glasfabrik in Paraćin wurde 1907 ge-gründet, nach dem Wiederaufbau nach dem Ersten Weltkrieg 1922 verbessert und die Produktion von Pressglas erweitert (Ilić / Илић 1983). Die gute Quali-tät von Pressglas zu dieser Zeit wird durch Daten von 1924 bewiesen, die erklären, dass dies die einzige Art von Glas ist, das exportiert wird (Manakin 1924).

Eines der ersten Service (Nr. 705) aus dieser Zeit ent-stand unter dem Einfluss der Serie „Lord“ von Designer Rudolf Schrötter. Dieses Service wurde später (1936-1955) mit einer anderen Vase ergänzt (Nr. 2017), auch eine Kopie der Vase von Rudolf Schrötter aus der glei-chen Serie (MB Serbische Glasfabrik Paraćin 1955). Nach einer Serie „Lord“ in der serbischen Glasfabrik kopiert die Glasfabrik irgendwann im Zeitraum 1933-1955 die Serie „Argos“ durch eine Ablage für Teelöffel (SFS Nr. 809). [Bild 18]. Es ist interessant, dass das Unternehmen Inwald diese Art von Objekt nicht ange-boten hat. Die SFS hatte einen Vorteil durch diese Lü-cke und verwendete das Dekor von „Argos“ für den Teller für Teelöffel (MB Serbische Glasfabrik Paraćin 1955).

Bild 18 Serbische Glasfabrik Paraćin, Ablage für Teelöffel 1933-1955

Es wird in den historischen Quellen und Monographien der Glashütte nicht erwähnt, wie es zu dieser Kopie kam. Es ist möglich, dass diese Pressformen im Ausland gekauft wurden oder dass nur das Design des Unter-nehmens Inwald nachgeahmt wurde, während die For-men in der eigenen Produktion gemacht wurden [16].

[16] Die serbische Glasfabrik Paraćin war die erste Glasfabrik in Serbien mit einer eigenen Produktion von Metallformen, also ihrer endgültigen Bearbei-tung, wahrscheinlich schon vor dem Zweiten Welt-krieg. Einen Hinweis auf ihre Existenz haben wir im Text von Petar Ilić / Илић (1983), wo er die ehema-lige (Vorkriegs-) Kapazität der Fabrik erwähnt, ein-schließlich Zylinderschleifereien, Schlosser- und Formenwerkstätten.

Es gab einige weitere Original-Entwurfs-Lösungen in der Glasfabrik Paraćin nach dem Zweiten Weltkrieg. Wahrscheinlich modelliert nach der Serie „Durit“ von Rudolf Schrötter, entwickelte die Glasfabrik seit 1951 eine Serie von „Pseudoporcelan“. Sie hatte nicht die Festigkeit und Beständigkeit des tschechischen Pro-dukts, war aber auch ein Produkt aus hitzebeständigem Glas. Es gibt mehrere Hinweise, dass das berühmte „Durit“ das Vorbild war. Der erste ist die Opazität, die sie mit „Duritopal“ verbindet. Die serbische Glasfabrik hatte verschiedene Arten von opaker Glasfarbe entwi-ckelt (milchweiß, hellblau, orange und schwarz) (MB Serbische Glasfabrik Paraćin 1955). Ein weiterer wich-tiger Hinweis ist die Form von Produkten und das De-kor.

Das Design dieser Serie ist ganz im Geist des Funktio-nalismus und des später vereinfachten Art Déco. Das Dekor der Objekte besteht oft aus einfachen leicht ge-wellten Kanten auf Serviertabletts oder parallelen Nuten auf den Tassen. Man kann in den Notizbüchern der Muster der Glasfabrik sehen, dass dies ein Produkt unter dem Einfluss des Funktionalismus gewesen ist. In die-sen Berichten wird nämlich angegeben, dass bei der künftigen Entwicklung des Produktes mehr Aufmerk-samkeit auf die „Erhöhung ihres Gebrauchswerts“ gerichtet werden soll (MB Serbische Glasfabrik Paraćin 1955, S. 16). Eine nachfolgende Ausstattung des „Pseudoporcelan“ ist eine Bemalung mit Emailfarben in Form von radial angeordneten Punkten, die sich auch auf eine Dekoration unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg in der Firma Inwald bezieht [Bilder 19-20].

Obwohl die Monographien der serbischen Glasfabrik nicht die Möglichkeit bieten, die reale Entwicklung dieses Produkts zu verstehen, können die Rahmen-bedingungen in Jugoslawien nach dem Zweiten Welt-krieg helfen, sein Aussehen besser zu verstehen. Die Serbische Glasfabrik begann nach dem Krieg eine ernsthafte Rekonstruktion und Modernisierung der Fab-rik nach dem Plan des Staates. Zu dieser Zeit waren die Beziehungen mit der Tschechoslowakei auf einem hohen Niveau und neue automatisierte Systeme für Glasverpackungen sowie andere Geräte wurden von tschechoslowakischen Partnern bestellt (Paskuči 1959). Wie gut die Beziehungen waren, zeigen die Daten, dass 1948 1,8 % des vollständig hergestellten Glases in der Tschechoslowakei nach Jugoslawien exportiert wurden (Geiselberger 2012). Diese positive Entwicklung der Beziehungen wurde plötzlich unterbrochen durch die Auflösung des „Informbiro“ im Jahr 1948 und die Be-ziehungen haben sich drastisch abgekühlt. Die Tsche-choslowakei hat die Verträge einseitig gekündigt und die Ausrüstung wurde nie geliefert. Darum wandte

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sich die Serbische Glasfabrik an westliche Partner (ebd.). Unter diesen Bedingungen begann sie die Ent-wicklung von „Pseudoporcelan“, mit tschechischen Wurzeln, aber auch mit bestimmten lokalen Eigenschaf-ten.

Die Gründe für solche Kopien von Produkten durch hiesige Glasfabriken sind extrem einfach und wirt-schaftlich gerechtfertigt. Die jugoslawische Glasin-dustrie war schon immer unter dem Druck von importiertem Glas gewesen. Deshalb sind viele Glas-fabriken im Bereich Serbien und Kroatien zusam-mengebrochen. Um die Lücke zwischen den Waren von lokalen und ausländischen Glasfabriken zu über-brücken, kopierten sie ausländische Modelle und das Unternehmen Inwald ist keine Ausnahme. Ziel war es, für den heimischen Markt ein Produkt, ähnlich wie ausländische Produkte, bereitzustellen und mit niedrige-rem Preis mit der Konkurrenz mitzuhalten.

7. Das Erbe von Rudolf Schrötter

7.1. Einfluss auf die jüngere Generation der tschechischen Designer (1955-1980)

Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich die Glas-produktion in der Tschechoslowakei an einem großen Wendepunkt. Nach Karel Peroutka, damals Direktor des Unternehmens Inwald und Organisator der Ent-wicklung von Pressglas in der Tschechoslowakei, gab es in den frühen 1950-er Jahren eine völlige Gleichgül-tigkeit von Designern gegenüber Pressglas und die Produktion basierte vor allem auf Entwürfen der Vor-kriegszeit. Darum schuf dieser Direktor eine Partner-schaft mit der Hochschule für Angewandte Kunst in Prag, vor allem mit den Ateliers der Professoren Josef Kaplický und Karel Stipl (Nový 2004).

Durch diese Zusammenarbeit begann die Beteiligung mit den ersten jungen Designern für die Entwicklung neuer Serien von Pressglas um 1953 (Newhall 2008). Die Krone der Zusammenarbeit war die Schaffung eines einzigartigen „Technischen und künstlerischen Zent-rum für Pressglas“ in der Glasfabrik Rudolfova huť in Teplice im Jahr 1955. Das Zentrum arbeitete völlig unabhängig (bis 1958) von der ziemlich kritisierten Organisation „Zentrum für Heim- und Modekultur“, die sicherlich einen Einfluss auf die Gestaltungsfrei-heit der Designer hatte (Newhall 2008). Allerdings war das „Zentrum“ nicht völlig außer Kontrolle der staatli-chen Institutionen, weil das letzte Wort bei der Geneh-migung der Entwürfe Kommissionen in Prag hatten, wo überwiegend Leute aus dem Handelsunternehmen GLAS EXPORT saßen. Im „Zentrum“ gab es keinen wirklichen Vorsitzenden im Sinne von Glas. Chef war der Verkaufsdirektor, der außer für die Gehälter für gelegentliche Aufträge an Designer verantwortlich war (Hlaveš 2007).

Junge Designer brauchten die Unterstützung von älteren Kollegen und darum wurde Rudolf Schrötter enga-giert. Dieser Designer gab jüngeren Kollegen nicht nur Anleitungen, wie man arbeitet, sondern er gab ihnen auch Hinweise auf die technologischen Probleme der Produktion. Wenn es um die Gestaltung ging, hatte er

eine Hauptrolle. Václav Hanuš (1924-2009) war der erste, der in das Zentrum kam und er blieb dort 1955-1956. Bald danach kam auch sein Klassenkamerad Jiří Zejmon (1925-1987) in das Zentrum und er arbeitete dort für 4 Jahre (1956-1960) (Hofmeisterova 1963). Zusätzlich zu diesen beiden jungen Designern, die dort beschäftigt waren, hielt das Zentrum Kontakte zu ande-ren jungen Künstlern und Studenten, die in der Entwick-lung tätig waren, wie zum Beispiel Jitka Forejtová, Jozef Soukup, František Zemek, Miloš Filip und anderen. Nachdem Schrötter und seine jüngeren Kolle-gen das Zentrum verlassen hatten, hat es fast aufgehört zu existieren, und die Arbeit wurde auf die Zusammen-arbeit mit jungen Designern außerhalb des Zentrums beschränkt (ebd.). Erst nach 1961 kommt eine neue Generation von Designern in das Zentrum, die seine Arbeit fortsetzen. Damals kommen Rudolf Jurnikl (1928-2010), František Vízner (1936-2011), Vladislav Urban (geb. 1937) und die Technikerin Ladena Vizne-rova (geb. 1943), die gelegentlich Entwürfe machte (Newhall 2008).

Mit dem Ausscheiden von Rudolf Schrötter 1958 wur-de seine Wirkung nicht beendet und seine Arbeit begann erst damals, vollständig offenbar zu werden und die neue Generation von Designern zu beeinflussen. Viele junge tschechische Designer wurden mit den Werken von Schrötters Arbeit durch den Produktionsprozess vertraut, für den ihnen die Vergabebehörden bestimmte Aufgaben übergeben hatten. Diese Aufgaben enthielten oft Lösungen für Entwürfe von Schrötter, die den mo-dernen Trends der Produktion angepasst werden muss-ten. František Vízner gestaltete beispielsweise Stücke der Serie „Lord“ von Schrötter neu und veränderte sie. Ähnliche Arbeiten wurden auch von Vladislav Urban durchgeführt [17].

[17] Nach Aussagen von Jindřich Pařík, Ingenieur und Sammler von tschechischem Glas, der persönlichen Kontakt mit den beiden tschechischen Designern hat-te [www.webareal.cz/ceskoslovenskesklo].

Es kam auch dazu, dass eine alte Serie mit neuen Objek-ten ergänzt werden sollte. So ergänzte Adolf Matura (1921-1979) die Serie „Pollax“ 1965 mit einigen Ellipsoid-Formen [Bild 21] (Rudolfova huť. Nr. 13221-13223). Jiří Brabec (1933-2005) ergänzte die Haupt-serie „Barolac“ 1969 mit zwei neuen Designs, wie Schale (Rosice Nr. 5126) und Vase (Rosice Nr. 5122) (Adlerová und Šindelář 1972). In einer ähnlichen Situa-tion entwarf der Designer Rudolf Jurnikl 1973/1974 eine Reihe von Produkten mit floralen Motiven (Rosice Nr. 1619). Wahrscheinlich wurde er gebeten, das Rauchset mit dem Motiv Gänseblümchen der Serie „Barolac“ zu ergänzen (Newhall und Stopfer & Geisel-berger 2006). Pavel Panek ergänzte mit neuen Objekten die Original-Serie von Schrötter mit Maiglöckchen für die Glasfabrik Rudolfova huť am Anfang der 1990-er Jahre (Cat Rudolfova huť - Avirunion 1993). Es gibt viele andere Beispiele.

Die Entwurfs-Arbeiten von Rudolf Schrötter beein-flussten die jüngere Generation der tschechischen Designer in mehreren Richtungen. Die erste Richtung ist sicherlich eine Vereinfachung der Form, die unter

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dem Einfluss der Werke im Stil des Funktionalismus auftritt. Eine weitere Möglichkeit der Einflussnahme war das Freiform-Design und die plastischen Werte der meisten Arbeiten der Nachkriegszeit (Service „Roma“, „Perforal I“), und der Einfluss von Natura-lismus und Relief von „Barolac“ sollte nicht vernach-lässigt werden. Die dritte Richtung des Einflusses von Rudolf Schrötter sollte auf den Werten von bestimmten optischen Designs gesucht werden (Service „Pollax“, Vase mit Linsen). Der letzte Einfluss bezieht sich auf die Dekoration und ihre Vereinfachung, Reduzierung auf einfache geometrische Formen, Fragmentierung und oft Wiederholung von Motiven. Von diesem Moment waren die Service „Rekord“, „Argos“, „Pollax“, „Per-foral“ und andere beeinflusst. Diese Behandlung der Dekoration führte am Beginn der 1960-er Jahre zu den ursprünglichen Entwürfen, die sich durch fein verzierte Glasoberflächen herausheben.

Bild 21 Adolf Matura, Ergänzung der Serie Pollax, 1965

Bild 22 Rudolf Schrötter, Schale des Service Rekord 1913/1914 (links) Bild 23 Rudolf Jurnikl, Teller und Vase der Serie Lotus, 1970 (rechts)

Bild 24 Rudolf Schrötter, Kaffeetasse mit Ablage der Serie Boule 1935 (links) Bild 25 Pavel Pánek: Vase mit Kugeln 1970 (rechts)

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Unter dem direkten Einfluss der Werke von Rudolf Schrötter wurden dutzende Entwürfe von verschiede-nen Autoren geschaffen. Václav Hanuš verwendete 1957 das halbkreis-förmige Motiv der Serie „Lido“, um die neue Serie mit Schale und Vase (Heřmanova Huť Nr. 20035-20036) zu präsentieren. Ebenfalls 1957 ent-warf Hanuš eine Schale mit Deckel (Rudolfova huť Nr. 13093) und verwendete von Schrötter die optisch gestalteten und reflektierenden Oberflächen, die Linien auf der Unterseite ergeben, wie seine Serie „Pollax“ (Stehlík 1966). Diese Schale wurde auf der Weltaus-stellung 1958 in Brüssel ausgestellt.

Rudolf Jurnikl dagegen stilisierte und vereinfachte das Motiv aus der Serie „Rekord“ von Schrötter und be-nutzte es 1970 für seine eigene Serie „Lotus“ (Libocho-vice Nr. 3425). [Bilder 22-23]. Pavel Pánek (1945-2008), einer der letzten großen Designer von tschechi-schem Pressglas, war nicht immun gegen den Einfluss von Schrötter. Um 1970 entwarf er eine Vase mit Kugeln (Rosice Nr. 5135) unter dem Einfluss der Serie „Boule“ [Bilder 24-25]. Für junge tschechische Desig-ner war Rudolf Schrötter weitgehend Ausgangspunkt für ihre eigene Untersuchungen.

Jüngere Designer haben ihre Bewunderung für die Arbeit von Rudolf Schrötter auch in ihren persönlichen Aufzeichnungen hinterlassen. Beispielsweise schreibt der Designer Adolf Matura in seinem Bericht (1973: S. 4) über Schrötter, dass er einen persönlichen Ausdruck in seine Arbeit bringen konnte und seine eigenen Ent-würfe in idealer Weise mit der Produktionstechnik zusammenführen konnte. Über Schrötters funktiona-listische Serien sagt Matura, dass sie perfekte Beispie-le sind für die Pressglas-Technik wegen der Reinheit der Gestaltung und der betrieblichen Verwendung. František Vízner nannte Schrötter einen Meister und sagte, dass das produktive Ergebnis von Schrötter von keinem anderen modernen Designer erreicht werden kann (Newhall 2008: S. 54-55).

7.2. Der Zusammenbruch des Vermächtnisses von Schrötter (1970-2006)

Nach dem Weggang von Rudolf Schrötter aus der Tschechoslowakei sind seine Entwürfe noch lange in der Produktion geblieben. Allerdings wurden die Umstände ihrer Produktion stark verändert.

Ein gutes Beispiel für diese Veränderungen ist die Serie „Barolac“. Um 1970 oder etwas früher wurde diese Serie unter dem Titel „Barolac Sculpture Glass“ über den Händler Weil in New York nach Amerika expor-tiert. Allerdings hatten die meisten dieser Produkte, die damals unter dem Markennamen „Barolac“ verkauft wurden, fast nichts gemeinsam mit der Serie der Vorkriegszeit! Die damalige sozialistische Regierung und GLASS EXPORT sahen eine Chance in dieser Marke, unter der sie alle reliefierten und plastisch ge-formten Gläser aus dem Bereich der Tschechoslowakei zusammen fassten. Damit wurden in dieser Marke zu-sätzlich zur Grundserie „Barolac“ alle nach(!)-gepressten Objekte der Region Jablonec aus der Vorkriegszeit vereint (Unternehmen Hoffmann, Schlevogt, Halama etc.) und Entwürfe der Nachkriegs-

zeit von Rudolf Schrötter, Jiří Brabec, Jitka Forejto-vá, Rudolf Jurníkl und anderen Designern aus ver-schiedenen Glasfabriken zusammen gefasst. Stilistisch hatte diese Serie „Barolac“ nicht mehr die Einheit und das Konzept der Vorkriegszeit!

Aufgrund dieser verwirrenden Situation hat Marcus Newhall in seiner Studie (2008) ein System zum Ver-ständnis der kommerziellen Marke „Barolac“ der Nachkriegszeit vorgeschlagen. Wenn wir Objekte aus der Region Jablonec vernachlässigen, kann nach New-hall dieses „Barolac“ aufgeteilt werden in „Klassisches Barolac“, mit den Entwürfen der Vorkriegszeit, „Neu-es Barolac“, mit den Entwürfen, die nach dem Krieg als Ergänzung zur bestehenden Serie von Rudolf Schrötter und Rudolf Jurníkl geschaffen wurden, und „Moder-nes Barolac“ mit den Objekten des modernen Design-Stils, die nichts mit der Hauptsammlung (Werke von Jiří Brabec, Adolf Matura, Pavel Pánek, etc.) zu tun haben. Neben der Vernichtung des Konzepts „Barolac“, ist bemerkenswert, dass Exemplare von geringerer Qualität reproduziert wurden und nur Varianten in farblos matt angeboten wurden.

[SG: Alle oben aufgeführten Stücke wurden ab 1948 in den originalen Pressformen weiter hergestellt, zu-nächst in der Glasfabrik Rudolfova huť, später aufge-teilt auf Heřmanova Huť, Rosice und Libochovice. Die Pressformen wurden immer weiter verschlissen. Dadurch sank die Qualität der Reproduktionen fast bis zur Unbrauchbarkeit der Pressformen um 2000!

Die Reproduktionen von Jablonecké sklárny in Desná wurden ebenfalls in den originalen Pressformen von Schlevogt, Halama, Hloušek und Riedel hergestellt. Diese Pressformen wurden in dieser Glasfabrik vorbild-lich in Stand gehalten, so dass diese Reproduktionen die Qualität der Vorkriegszeit erreichten. Sie werden auch aktuell noch hergestellt, Stand 2015-11.

[www.preciosa-ornela.com/en/products/24-products/glass/424-desna-decorative-glass Stand 2015-11 www.preciosa-ornela.com/images/ pdf/catalogue_DESNA_collection_2015_EN.pdf Stand 2015-11]

Zwischen 1980 bis 2000 wurden die Pressformen von Jablonecké sklárny teilweise an die ursprünglichen Besitzer zurück gegeben, vor allem an Halama. Hala-ma produziert in diesen Formen seitdem weiter bis aktuell. www.halama-glass.cz, Stand 2015-11]

Während der Reformen 1958-1965 wurden alle Glasfab-riken in einem einzigen Unternehmen zur Produktion von Pressglas vereinigt. In diesen Jahren hat dies zur häufigen Verschiebung der Pressformen von Fabrik zu Fabrik geführt. So wurden zum Beispiel Formen für die Herstellung der Kollektion „Barolac“ in der Periode 1978-1986 aus der Rudolfova huť nach Rosice über-tragen. Auf dem gleichen Weg wurde 1986 die Produk-tion eines beliebten tschechischen Bierkrugs übertragen, der 1948 entworfen wurde (Krsek 2005).

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In den 1980-er Jahren gab es eine Krise der Produkti-on von Pressglas. Automatisierte Systeme, die Kosten senken und mit tschechischem Pressglas konkurrieren konnten, das immer noch zu einem großen Teil mit Handarbeit hergestellt wurde, begannen häufiger zu erscheinen. Bemerkt werden muss auch, dass die Preise von Formen für die automatische Produktion deut-lich niedriger waren, als die Kosten für die Formen zur Herstellung von handgefertigtem Pressglas (Newhall 2008). Ein besonderes Problem war das Desinteresse von Designern für diese Form des Ausdrucks. Dann folgte der Zusammenbruch des kommunistisch-sozialistischen Systems 1990 und die friedliche Auflö-sung der Tschechoslowakei im Jahr 1992.

Die Schaffung der neuen kapitalistischen Gesellschaft führte zu einem fast vollständigen Zusammenbruch der Herstellung von hand-gepresstem Glas in der Tschechischen Republik und in der Slowakei, und damit zum vollständigen Untergang aller Entwürfe von Rudolf Schrötter.

Alle Postulate über die Bedeutung von Pressglas für die sozialistische Gesellschaft, das Alena Adlerová auf der ersten Ausstellung (1962) präsentierte, sind unter den neuen sozialen Umständen ins Wasser gefallen! Es gab keine weitere Massenproduktion, auch keine High-Level-Designs mehr, die den Grad der Kultur in der Ernährung erhöhen sollten, sowohl in den Familien zu Hause als auch in der Außenwelt, wo sie die Restau-rants und Kantinen dominierten.

Die Glasfabriken Rosice und Libochovice sind nach erfolglosen Privatisierungen zusammengebrochen, wäh-rend Rudolfova huť und Heřmanova Huť sich nach der Privatisierung auf Verpackungsglas umgestellt haben. Entwürfe von Rudolf Schrötter, die in der Glas-fabrik Rosice hergestellt wurden, wurden 1996 mit der Schließung der Fabrik aufgegeben. In der Glasfabrik Rudolfova huť wurden die Services „Lord“ und „Boule“ hergestellt (oder verkauft?) bis zum Jahr 2002 und „Perforal“ bis 2006 (Newhall 2008).

Etwas anders war es im Fall der Kollektion „Barolac“, deren Produktion in Rosice 1996 eingestellt wurde. Es gab ein größeres Interesse für diese Serie in den priva-tisierten Fabriken, weil sie sich einen guten potenziel-len Gewinn erhofften. Beispielsweise könnten mehrere Kopien der Artikel aus dieser Serie in der privatisierten Glasmanufaktur František Halama 1997-2003 herge-stellt worden sein [18].

[18] Stücke von Barolac, die in der Glasmanufaktur Halama hergestellt wurden: Vase Meereswelt (FH Nr. 4024), Vase Wald (FH Nr. 4026), Vase mit See-pferdchen und Fisch (FH Nr. 4027), Vase Tag und Nacht (FH Nr. 4028), Vase mit Fisch (FH Nr. 4029) (Newhall und Geiselberger 2007).

Es ist nicht bekannt, wie diese Formen in die Glasmanu-faktur Halama gekommen sind. Nach den neuen Eigentümern von Halama wurden nur die Formen ver-wendet, die wahrscheinlich ihrem Vater bzw. Großvater gehört haben, der die Glasmanufaktur vor dem Krieg besessen hatte. Mehrere Produkte hatten nicht die Num-

mern, die sie in der Produktion der Glasfabrik Rudolfo-va huť hatten … was die Verwirrung darüber steigert, wo diese Gläser hergestellt wurden. (Newhall und Gei-selberger 2007). Nach 2003 gibt es keine definitive Bestätigung, dass die Stücke aus der Auflistung „Baro-lac“ weiter in der Glasmanufaktur Halama hergestellt wurden.

Allerdings ist die Kollektion „Barolac“ kurz vor 2006 im Produktionsprogramm der Glasfabrik Libochovice erschienen (Newhall und Geiselberger 2006). Die Nummern der Entwürfe (Muster) von „Barolac“ in der Glasfabrik Libochovice sind die gleichen wie für das Unternehmen Halama, was darauf hindeutet, dass sie von der Firma Halama erworben wurden, oder dass beide Unternehmen die gleiche Quelle für die Formen hatten. In der Glasfabrik Libochovice wurde jedoch die Produktion mit dem Schließen der Fabrik 2006 beendet.

Das Makeln mit Formen für die Herstellung von „Baro-lac“ wurde Folge der Tatsache, dass die Marke nach dem Auseinanderbrechen der Tschechoslowakei nicht mehr geschützt wurde und damit jedermann sie kopie-ren und herstellen konnte. Auffällig ist auch, dass die Gegenstände aus der Serie „Barolac“, die nach 1996 hergestellt wurden, von extrem schlechter Qualität sind.

Nach 2006 wurden Entwürfe von Rudolf Schrötter nach den verfügbaren Daten nicht produziert. Auch gibt es keine Nachfolger mehr für seine Arbeit, während die Produktion von Pressglas herunter gekommen ist, auf die Produktion in Originalformen aus der Vorkriegszeit in mehreren Unternehmen, die einst zum Unternehmen Jablonecké Sklárny Desná, Halama und Janov gehör-ten. Der Pfad, der nach Alena Adlerová (1972: S. 6) von Rudolf Schrötter für modernes tschechisches Pressglas eröffnet wurde, ist heute fast vollständig verschlossen.

8. Abschließende Bemerkungen

Die Arbeit von Rudolf Schrötter hat das zwanzigste Jahrhundert von tschechoslowakischem Pressglas geprägt. In der Arbeit von 46 Jahren in der Glasfabrik Rudolfova huť des Unternehmens Inwald entwarf er Tausende von Objekten. Seine Arbeit begann im Geiste der Sezession, aber er arbeitete weiter im Stil des Art Déco und des Funktionalismus, und nach dem Zweiten Weltkrieg suchte er einen neuen, moderneren Aus-druck. Zum Beispiel wurde seine Vase mit Linsen aus dem Jahr 1955 von dem britischen Experten Mark Hill nicht nur als ultimativ modern, sondern tatsächlich als modernistisch bewertet (2008a: S. 17).

Mit unglaublichem Engagement und Begeisterung, gelang es Schrötter, wenn auch ohne Hochschulab-schluss, den Bestellern der Objekte und auch den ver-schiedenen Besitzern der Fabrik gerecht zu werden, sonst hätte er nicht so lange in dem gleichen Job bleiben können. Auf der Basis der überlieferten Entwürfe sehen wir, dass einige Entwurfs-Lösungen leider nie in Produkte umgewandelt wurden [Bild 26].

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Bild 26 Rudolf Schrötter, Unrealisierte Entwürfe, 1946/1947

Rudolf Schrötter war ständig auf der Suche nach neu-en Formen und Mustern, während er immer die Tra-dition von tschechischem Glas bewahrte. Häufig such-te er nach Vorbildern in der Antike, aber auch in mo-dernen Trends, die aus Frankreich (Lalique), Deutsch-land (Bauhaus), den Niederlanden (De Stijl) kamen. Mit einer Kombination von ihnen schuf er seinen eige-nen einzigartigen Ausdruck. Während der Arbeit kehrte er oft zurück in seine frühere Serien, um sie wieder zu vereinfachen und zu verändern. Die Fähigkeit von Schrötter, praktisch zur gleichen Zeit funktionalistisch einfache Lösungen und die Kollektion „Barolac“ aus Glas mit plastischen Reliefs zu entwerfen, ist von besonderer Bedeutung.

Ein Entwerfer für Pressglas muss nicht nur Kenntnis von der Technik der Glasherstellung haben, sondern auch von der Herstellung von Metallformen, um von deren Verwendung in der bestmöglichen Weise zu pro-fitieren. Außerdem musste der Entwerfer auch die Ge-heimnisse der kleinen Skulpturen kennen, weil die Mehrheit der Entwürfe ein dreidimensionales Modell benötigt, aus dem die Formen entwickelt werden. Dass Rudolf Schrötter ein großer Kenner dieser Fähigkeiten war, sehen wir auf der bildhauerischen Vase mit Kir-schen (Nr. 12111) aus der Kollektion „Barolac“, wo die Kanten einer mehrteiligen Form nach unten gehen auf eine Verbindung der beiden Bereiche mit Kirschen, so dass diese Kanten versteckt werden [Bild 11]. Auf der Grundlage der erhaltenen Entwürfe für individuelle Entwurfslösungen können wir sagen, dass Schrötter eine bemerkenswerte Fähigkeit zum Zeichnen hatte. Zu-künftige Forschung könnte beantworten, ob Rudolf Schrötter an den Zeichnungen für Kataloge (z.B. Mus-terbücher) für Inwald beteiligt war und damit Einfluss auf die visuelle Identität des Unternehmens hatte.

Mit der starken Glasproduktion von Inwald und einem umfangreichen Netzwerk von Exporten kamen die Ser-vice von Schrötter in die entferntesten Teile der Welt. Folglich hat sich auch die Wirkung seiner Gestal-tung verbreitet. In ganz Europa, von Großbritannien bis Russland, kann man Kopien seiner Entwürfe finden. Manchmal tauchten diese Kopien unter Lizenz gefertigt

auf, wie bei der Serie „Lord“ an die britische Glasfabrik Davidson. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, als die Anerkennung von geschützten Patenten zwischen den Konfliktparteien aufgegeben wurde, bekam die Anzahl von Kopien noch mehr Dynamik. Zum Beispiel wurden die Glasbecher der Serie „Durit“ seit 1940 in der Glas-fabrik Davidson unter dem Markennamen „Crystolac“ kopiert (Newhall 2008). Ein Glasbecher (Nr. 8572) der gleichen Serie wurde nach 1939 von der französischen Firma Duralex unter dem Motto „Original französischer Becher“ kopiert und verkauft. Zahlreiche Kopien erlitt die Serie „Boule“, aber auch andere Service („Pollax“, „Roma“ etc.) (Adlerová 1978b).

In Großbritannien hatten Entwürfe von Schrötter fast Kultstatus wegen der großen Einfuhren von Pressglas der Firma Inwald und wegen der späteren Kopien der englischen Glaswerke. Daher ist es keine Überraschung, dass sie ein Symbol für die Zivilgesellschaft wurden, die sich in der populären Kultur widerspiegelt. Bei-spielsweise wurde ein Krug der Serie „Lord“ häufig in der populären britischen Serie „As time goes by“ (1992-2005) mit der berühmten Judi Dench verwendet.

Die wirkliche Bedeutung von Rudolf Schrötter als Designer kann auf der Basis von einigen klaren Seg-menten beurteilt werden, die in dieser Studie behandelt werden. Das erste Segment umfasst die Qualität und Quantität seiner Arbeit, die auf einem sehr hohen Niveau sind, wie wir bewiesen haben. Das zweite Seg-ment umfasst den Einfluss, der durch sein Design ver-breitet wurde, aber auch durch seinen persönlichen Kontakt mit jungen tschechischen Designern. Das dritte Segment umfasst die Langlebigkeit der Produktion seiner Entwürfe und die Popularität in jeder Hinsicht. Zum Beispiel wurde die Serie „Lord“ 81 Jahre lang produziert. Alle diese Segmente schlagen Rudolf Schrötter vor als einen der führenden Glasdesigner des zwanzigsten Jahrhunderts, nicht nur in der Tschechoslowakei, sondern viel weiter. Seine Ent-wurfs-Arbeit lebt weiter in den Häusern der Men-schen, sei es für die Verwendung oder sentimental zur Erinnerung, oder in den Sammlungen von Museen und in Ausstellungen.

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Inhalt

1. Einleitende Erwägungen

2. Überblick über frühere Forschungen

3. Der Aufstieg von Pressglas in der ehemaligen Tschechoslowakei

4. Biographie von Rudolf Schrötter (1887-1959?)

5. Entwurfswerk von Rudolf Schrötter

5.1 Imitation von geschliffenem Glas (1914-1931)

5.2 Das Streben des Funktionalismus (1931-1940)

5.3 In der Art von Lalique (1933-1940)

5.4 Neue Formen und Technologien (1946-1948)

5.5 Letztes Suchen (1955-1958)

5.6 Die Farben des Glases und anschließende Dekoration

6. Der Einfluss von Rudolf Schrötter auf Pressglas in Serbien

7. Das Erbe von Rudolf Schrötter

7.1 Einfluss auf die jüngere Generation der tschechischen Designer (1955-1980)

7.2 Der Zusammenbruch des Vermächtnisses von Schrötter (1970-2006)

8. Abschließende Bemerkungen

9. Literatur

10. Ergänzungen

10.1. Liste der Entwürfe für Serien

10.2. Ausstellungen mit Entwürfen von Rudolf Schrötter

10.3. Bilder

Danksagung

Ich möchte Ing. Siegmar Geiselberger, Redakteur der Zeitschrift „Pressglas-Korrespondenz“, Deutschland, für seine großzügige Hilfe, wertvolle Tipps und Kom-mentare danken. Bei der Bereitstellung bestimmter Informationen half mir auch PhDr. Petr Nový, Kurator des Museums für Glas und Schmuck, Jablonec nad Nisou, Tschechien. Besonders danken möchte ich mei-ner Mentorin, Dr. Simona Čupić, für ihre Freundlich-keit und ihre nützlichen Ratschläge.

9. Literatur

Bücher (Monographien)

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Abschlussarbeit

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Vamberecká, J. (1977), Pressglas aus der Glashütte Rudolfova huť, Glasrevue (Praha) 1 (XXXII): S. 20-23

Vodička, Z. (1955), Why just Czechoslovak Pressed Glass?, Czechoslovak Glass Revue (Praha) 11(X): S. 25-30

Zejmon, J. (1962), Pressglas aus der Glashütte Ru-dolfova huť bei Bad Teplice, Glasrevue (Praha) 12 (XVII): S. 384-386

Elektronische Journale

Geiselberger, S. (2012), Tschechoslowakische Glasre-vue 1949, Jahrgang 4, Nr. 1 & 2: Wiederaufbau der Glasindustrie nach Besatzung, Krieg und Staatsgründung, Pressglas-Korrespondenz PK 2012-4, S. 1-18 (CD-ROM)

Hannes, H. (2014a), Zeitgemäß und zeitbeständig. Industrieformen von Wilhelm Wagenfeld: Zweiter Band des neu bearbeiteten Werkverzeichnisses erschienen, Pressglas-Korrespondenz PK 2014-2, S. 1-10. (CD-ROM)

Hannes, H. (2014b), Zum Prospekt „AGA-Pressglas“ der Adlerhütten Penzig 1929 (nicht 1936), Pressglas-Korrespondenz PK 2014-2: 1-10 (CD-ROM)

Hlaveš, M. (2007), Otázka budoucnosti nejasná. Rozho-vor se sklářským výtvarníkem ak. soch. Václavem Hanušem. 1. Část, Glassrevue (Praha) 7. [Hlaveš, M. (2007) …]

Newhall, M. & Geiselberger, S. (2006), Sklářská Huť s.r.o. Libochovice, Website 2006-03, Vasen „BAROLAC“, Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2: 218-222. (CD-ROM)

Newhall, M. & Geiselberger, S. (2007), „BAROLAC“ Vases produced by František Halama, about 1997 to 2007, Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 3: 347-351. (CD-ROM)

Newhall, M., Stopfer, E. & Geiselberger, S. (2006), Vase mit Blüten, Entwurf Rudolf Jurnikl, 1974, Rosice, Nr. 1619/M/190: Dose mit Blüten, MB Barolac 1949/1952, Tafel B 4, Nr. 11586 (Rudolfova huť), Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 3: 322-324. (CD-ROM)

Nový, P. (2004), Z historie českého lisovaného skla VIII. Hledání cest 1948-1955, Glassrevue (Praha) 26. [Nový, P. (2004), Z historie českého lisovaného skla VIII. Hledání cest 1948-1955]

Valoušková, K. & Geiselberger, S. (2013), Ausstellung „Pressglas aus Rosice“, 7. Februar 2013 bis 7. April 2013, Stadtmuseum und Galerie Hranice na Moravé, Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 1: 2-9. (CD-ROM)

Andere elektronische Quellen

Vorgić, D. (2013), Zbirka stakla - Vorgić: Dve pasije - jedna izložba, Zrenjanin: Narodni muzej. (CD-ROM)

Pánková, Е. (2012), Návrhář skla firmy Inwald - Rudolf Schröter www.mistnikultura.cz/exponat-mesice (Stand 9.7.2014)

Projev Antonína Smrčka syna z pohřbu Antonína Smrčka otce (2010)

Page 26: Rudolf Schrötter - Schöpfer des modernen ......Pressglas-Korrespondenz 2015-3 Stand 04.12.2015 PK 2015-3/30 Seite 3 von 42 Seiten Leben und Werk von Rudolf Schrötter besser zu verste-hen

Pressglas-Korrespondenz 2015-3

Seite 26 von 42 Seiten PK 2015-3/30 Stand 04.12.2015

http://tresen.vscht.cz/sil/cs/node/6925 (Stand 1.10.2014)

Hill, M. (2008b) Hi Sklo Lo Sklo Exhibition www.markhillpublishing.com/tv/past-events/hi-sklo-lo-sklo-exhibition/ (Stand 9.9.2014)

Krsek, M. (2005), Duritky: nerozbitné, jen někdy explodují, DNES 28. června 2005 http://ekonomika.idnes.cz/duritky-nerozbitne-jen-nekdy-exploduji-f01-/ekonomika.aspx?c= A050628_101941_ekonomika_plz (Stand 25.8.2014)

Stewart, C. & V. (2003-2004) Clayton Mayers and the Davidson Company www.cloudglass.com/ClaytonMayers.htm (JACOBEAN / Stand 25.8.2014)

Thistlewood, G. (2000) Josef Inwald's JACOBEAN www.carnivalglassworldwide.com/jacobean.html (Stand 9.7.2014)

Inwald von Waldtreu, Josef (1961/2014), Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, Band 3 (Lfg. 11, 1961) www.biographien.ac.at/oebl_3/38.pdf www.biographien.ac.at/oebl_3/39.pdf (Stand 25.8.2014)

www.glassrevue.cz/news.asp@nid=5633.html Milan Hlaveš - Fórum S - vydání 7/2007 (Stand 9.7.2014)

www.glassrevue.com/news.asp@nid=3214.html Petr Nový - Sklo, doba, lidé - vydání 26/2004 (Stand 9.7.2014)

Digitalisierte Kataloge von Glaswerken und Handelsunternehmen

Catalogue Rudolfova hut - Avirunion (1993) SKLO Union: Art Before Industry: 20th Century Czech Pressed Glass (CD-ROM)

Catalogue Glassexport - Rudolfova hut (1955-1958) SKLO Union: Art Before Industry: 20th Century Czech Pressed Glass (CD-ROM)

Musterbuch Serbische Glasfabrik Paraćin (1955), Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2013-2-03 (CD-ROM)

Musterbuch Glassexport „Barolac“ (1949/1952?) Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2006-1-01 (CD-ROM)

Musterbuch Glassexport / Inwald (1948/1952?) Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2009-3-04 (CD-ROM)

Musterbuch Pressglas Josef Inwald AG (1940) Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2013-1-01 (CD-ROM)

Musterbuch Josef Inwald AG (1939 /1940) Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2007-1-04 (CD-ROM)

Musterbuch H. Markhbeinn (1937) Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2005-1-09 (CD-ROM)

Musterbuch H. Markhbeinn (1936) Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2005-3-10 (CD-ROM)

Musterbuch H. Markhbeinn (1935) Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2004-2-01 (CD-ROM)

Musterbuch H. Markhbeinn (1934) Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2005-1-01 (CD-ROM)

Musterbuch H. Markhbeinn (1933) Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2005-1-14 (CD-ROM)

Musterbuch H. Markhbeinn (1932): www.glas-musterbuch.de/Markhbeinn-1932.19.0.html (Stand 25.8.2014)

Musterbuch Josef Inwald AG (1932-1934), Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2003-4-12 (CD-ROM)

Musterbuch „Modernes Pressglas“ Josef Inwald AG (1931) Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2010-3-01 (CD-ROM)

Musterbuch H. Markhbeinn (1928) Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2005-1-13 (CD-ROM)

Musterbuch H. Markhbeinn (1927) Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2004-4-01 (CD-ROM)

Preis-Kurant Nr. 25 über Preß-Glas Josef Inwald AG (1914) Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2002-4-1 (CD-ROM)

Pressglass-Formenkatalog Wilhelm Kutzscher (um 1910): www.glas-musterbuch.de/Kutzscher-ca-1910.370.0.html (Stand 25.8.2014)

Musterbuch Mühlhaus & Comp (1890) Pressglas-Korrespondenz (Pocking) 2006-3-06 (CD-ROM)

Video Material

Kvapilová, P. & Rozkošný, J. (ed.) (2010): Retro: České sklo a porcelán, Česká televize (gezeigt 07.03.2010) www.ceskatelevize.cz/ivysilani/10176269182-retro/210411000360010/titulky/

Bilder, Tafeln, etc.

Unsere antwort auf die wachsende Popularität (1960), Tschechoslowakische Glasrevue (Praha) 3-4 (XIII): nicht paginiert

Schüsseln Nr. 19886/A/21 cm, 19885/A/20 cm und Blumenvase aus Pressglas Nr. 18732/20 cm (1958)

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Pressglas-Korrespondenz 2015-3

Stand 04.12.2015 PK 2015-3/30 Seite 27 von 42 Seiten

Tschechoslowakische Glasrevue (Praha) 11-12 (XV): nicht paginiert

Dessertgarnitur Nr. 19839/15 cm und Kompottgarnitur Nr. 19837/23, 19837/12 cm aus Pressglas (1958) Tschechoslowakische Glasrevue (Praha) 3-4 (XIII): nicht paginiert

Tafelservice „Andlau“ René Jules Lalique - Paris (1933) Innendekoration (Darmstadt) 1(XLIV): 324

http://digi.ub.uniheidelberg.de/diglit/innendekoration1933/0338?sid=a5a07c38e11efe1eb706c82b2c91884e (Stand 9.7.2014)

Patente

Sklarny Inwald (1951), A mould for pressing Glass articles especially Perforated Articles, Nr. 648,616, London: The Patent Office

Glasfabriken und Raffinerien Josef Inwald A.G (1927), Verfahren und Vorrichtung zum Auftreiben und Formen von Hohlglaskörpern, Patentschrift Nr. 105182, Wien: Das Österreichische Patentamt

Official Gazette of the United States Patent Office vol. 357. (1927), Durit Ser. Nr. 242,229 (Class 33, Glasswa-re), Washington: United States Government Printing Office

10. Ergänzungen

10.1. Liste der Entwürfe für Serien

Serie Jahr

Glaswerk Prod.Nr. Entwurf

Zuschreibung

Perfekt 1913/1914

RH Nr. 6964-7486

Rekord 1913/1914

RH Nr. 6970-7185 Newhall 2008

Lord 1921 RH Nr. 7254-12881 Müller 1960

Piccadilly 1922-1926

RH Nr. 7362-8147 Newhall 2008

Tudor 1922-1926

RH Nr. 7393-8596 Newhall 2008

Breitecken 1922-1926

RH Nr. 7519-12729 Pánková 2007

Sigurd 1926-1927

RH Nr. 8150-9851 Newhall 2008

Durit 1927-1928

RH Nr. 8572-11750 Nový 2002

Carthage 1928

RH Nr. 8635-8707 Newhall 2008

Lido 1929-1930

RH Nr. 8710-9824 Newhall 2008

Pompeji 1929-1930

RH Nr. 8749-8755 Newhall 2008

Inwa 1931 RH Nr. 9240-12868

Orlow 1931 RH Nr. 9496-12878 Pánková 2007

Barolac 1933 RH Nr. 11062-12111 1917-1925

Adlerová 1972

Argos 1933 RH Nr. 11140-11382 Stehlík 1966

Ariel 1934 RH Nr. 11211-11448 Adlerová 1978

Wien 1935 RH Nr. 1/0010-1/00162 12640-12641

Pánková 2007

Boule 1935 RH Nr. 1/0020-1/00260, 12533-12598

Adlerová 1962

Olympia 1936 RH Nr. 11652-12289 Pánková 2007

Feston 1936 RH Nr. 11714-12210 Pánková 2007

Barock 1937 RH Nr. 11844-12399 Pánková 2007

Pollax 1938 RH Nr. 11979-12192 Adlerová 1962

Teplitz 1938-1940

RH Nr. 12347-12404 Adlerová 1978

Roma 1946 RH Nr. 12447-12540 Adlerová 1962

Spiral 1947 RH Nr. 12484-12495 Pánková 2007

Perforal 1 1947

RH Nr. 12488-12497 Adlerová 1972

Perforal 2 1947

RH Nr. 12491-12619 Adlerová 1962

ohne Namenum 1959

RH Nr. 13005-13038 Newhall 2008

ohne Namen1955-1958

HH Nr. 19837-19839 Glasrevue 1958/2

Liste der Entwürfe für verschiedene Gläser

Serie Jahr

Glaswerk Prod.Nr. Entwurf

Zuschreibung

Vase 1947/1948

RH Nr. 12610 Newhall 2008

Vase 1955 RH Nr. 12910 Glasrevue 1956/9

Vase Lily of the valley 1956-1958

RH Nr. 12962 Rh-Avirunion 1993

Vase with lenses 1955

R Nr. 914 Adlerová 1962

Vase 1955-1958

HH Nr. 18732 Glasrevue 1958/3-4

Bowl 1955-1958

HH Nr. 19885 Glasrevue 1958/3-4

Bowl 1955-1958

HH Nr. 19886 Glasrevue 1958/3-4

Erklärung

Serie / Jahr: Name der Serie Jahr des Beginns der Planung, angenommen nach frühe-ren Studien, abgestimmt mit alten Handelskatalogen

Glaswerk / Prod.Nr.: Glasfabrik, in der die Gegens-tände hergestellt wurden: RH - Rudolfova huť, HH - Heřmanova huť, R - Rosice. Produktions-Nummer der Entwürfe (Muster) soweit vorhanden bzw. gefunden

Zuschreibung: früheste Zuschreibung des Designs zu Rudolf Schrötter in der Forschung oder in einem bestimmten Katalog, Magazin usw.

Individuelle Designs: dieser Bericht konnte nicht alle individuellen Designs von Rudolf Schrötter erfassen

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Pressglas-Korrespondenz 2015-3

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10.2. Ausstellungen mit Entwürfen von Rudolf Schrötter

Adlerová 1962 The Czechoslovak Glass Exhibition, Moscow Moscow Manege, Soviet Union 1959

Adlerová 1962 Lisované sklo, Uměleckoprůmyslové muzeum v Praze Czechoslovakia 1962

Adlerová and Šindelář 1972 České lisované sklo: III. bienále průmyslového návrhu, Gebietsgalerie Bildende Kunst Gottwaldov / Zlín Czechoslovakia 1972

Adlerová 1973 Pressglas aus der ČSSR Schlossmuseum Gotha, DDR 1973

Adlerová 1978a Český funkcionalismus 1920-1940 II Umělecko-průmyslové muzeum v Praze Moravská galerie v Brně, Czechoslovakia 1978

Panenková 1985 Pressglas der Jablonecer Raffinerien Muzeum skla a bižuterie v Jablonci nad Nisou Czechoslovakia 1984

MB Josef Inwald AG 1939 /1940 Konec jedné tradice - lisované sklo ze sklarny Rudolfova huť v Dubi Regionální muzeum v Teplicích, Czech Republic 1996

Hill 2008 Hi Sklo Lo Sklo King’s Lynn Arts Centre, Norfolk, Großbritannien 2008

Valoušková und Geiselberger 2013 Rosické sklo: Nostalgie průmyslového designu 2. poloviny 20. století, Městské muzeum a galerie Hranice, Czech Republic 2013

Vorgić 2013 Две пасије - једна изложба: Збирка стакла Воргић Narodni muzej Zrenjanin, Serbien 2013

Neben der Sonderausstellung findet man Entwürfe von Rudolf Schrötter auch in der permanenten Ausstellung des Regionalmuseums in Teplice mit Musterbüchern im Glasmuseum Passau im Pressglas Pavillon in Hamburg.

10.3. Bilder

Machine for glass pressing 1849 (Quelle: Pellatt 1849)

Machine for glass pressing, um 1910 (Quelle: Pressglass-Formenkatalog Wilhelm Kutzscher 1910)

Prof. Otto Prutscher& Carl Schappel (Haida): Pokal 1916 (Quelle: Österreichisches Kunstglas 1916)

Rudolf Schrötter: Krug der Serie Lord 1921 Rudolfova huť Nr. 7601 Glas Sammlung Vorgić, Inv. Nr. S-0122

Rudolf Schrötter: Tassen der Serie Durit 1927-1934 Rudolfova huť Nr. 8572, 11111, 11254) (Quelle: MB H. Markhbeinn 1934)

Rudolf Schrötter: Vase der Serie Orlow 1931 Rudolfova huť Nr. 9496, 9556) (Quelle: MB H. Markhbeinn 1933)

Rudolf Schrötter: Dose der Serie Boule 1935 Rudolfova huť Nr. 1/00260) (Glas Sammlung Vorgić, Inv. Nr. S-0126)

Rudolf Schrötter: Serie Pollax 1938 Rudolfova huť Nr. 11999, 12133, 12153) (Quelle: Müller 1960)

Rudolf Schrötter: Vase mit Tulpen Serie Barolac, 1934/1935, Rudolfova huť Nr. 11282/b / R 895) (Glas Sammlung Vorgić, Inv. Nr. S-0080)

Rudolf Schrötter (zugeschrieben): Zeichnung für die Vase mit Tulpen, Rudolfova huť Nr. 11282) (Quelle: Pánková 2012)

Rudolf Schrötter: Vase mit Kirschen der Serie Barolac, 1937-1940, Rudolfova huť Nr. 12111/ R 895) (Glas Sammlung Vorgić, Inv. Nr. S-0069)

Rudolf Schrötter: Schale der Serie Perforal I, 1947 Rudolfova huť Nr. 12497) (Quelle: Adlerová 1978b)

Schema der Formen für die Produktion der Serie Perfo-ral II, 1947 (Quelle: Sklarny Inwald 1951)

Rudolf Schrötter: Vase mit abstraktem surrealistischem Motiv 1947/1948, Rudolfova huť Nr. 12610) (Quelle: Glasrevue 1958/2)

Rudolf Schrötter: Vase mit Linsen, 1955 Rosice Nr. 914) (Glas Sammlung Vorgić, Inv. Nr. S-0032)

Rudolf Schrötter: Vase und zwei Schalen 1955-1958 Hermanova huť Nr. 18732, 19885, 19886 (Quelle: Schüsseln Nr. 19886/A/21 cm, 19885/A/20 cm und Blumenvase aus Pressglas Nr. 18732/20 cm 1958)

Rudolf Schrötter: Serie - Titel unbekannt Nr. 13005-13038), um 1959 (Quelle: Unsere Antwort auf die wachsende Popularität 1960)

SFS Paraćin: Gefäß für Teelöffel, 1933-1955. Nr. 809) (Glas Sammlung Vorgić, Inv. Nr. S-0125)

Rudolf Schrötter: Services Boule und Perforal, 1949 (Quelle: Geiselberger 2012)

SFS Paraćin: Kaffeetasse mit Gefäß der Serie Pseudo-porcelain, 1951-1959 (Glas Sammlung Vorgić, Inv. Nr. S-0119)

Adolf Matura: Ergänzung zur Serie Pollax, 1965 Rudolfova huť Nr. 13221 (Quelle: Adlerová & Šindelář 1972)

Rudolf Schrötter: Schale des Service Rekord, 1913/1914, Rudolfova huť Nr. 6988)

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Pressglas-Korrespondenz 2015-3

Stand 04.12.2015 PK 2015-3/30 Seite 29 von 42 Seiten

(Quelle: Preis-Kurant Nr. 25 über Preß-Glas Josef In-wald AG 1914)

Rudolf Jurnikl: Platte und Vase der Serie Lotus, 1970 Libochovice Nr. 3425 (Quelle: Adlerová and Šindelář 1972)

Rudolf Schrötter: Kaffeetasse mit Gefäß der Serie Bou-le, 1935, Rudolfova huť Nr. 12597 (Quelle: Adlerová & Šindelář 1972)

Pavel Pánek: Vase mit Bällen, 1970 Rosice Nr. 5135 (Quelle: Adlerová & Šindelář 1972)

Rudolf Schrötter: Unrealisierter Entwurf (Toilettenset für eine Serie Spiralen und Vase der Serie Perforal) 1946/1947 (Quelle: Kvapilová and Rozkošný 2010)

10.4. Bilder

1. Maschine zum Glaspressen 1849 (links)

2. Maschine für hand-gepresstes Glas, um 1910 (rechts)

3. Prof. O. Prutscher & C. Schappel (Haida), Pokal 1916

4. Rudolf Schrötter, Krug der Serie Lord 1921

5. Rudolf Schrötter, Schale der Serie Durit 1927-1934

6. Rudolf Schrötter, Vasen der Series Orlow 1931

7. Rudolf Schrötter, Dose der Serie Boule 1935

8. Rudolf Schrötter, Serie Pollax 1938

9. Rudolf Schrötter, Vase mit Tulpen der Serie Barolac 1934/1935. (links)

10. Rudolf Schrötter (zugeschrieben), Zeichnung für Vase mit Tulpen (rechts)

11. Rudolf Schrötter, Vase mit Kirschen der Serie Barolac 1937-1940

12. Rudolf Schrötter, Schale der Serie Perforal I 1947

13. Schema der Form für die Produktion der Serie Perforal II 1947

14. Rudolf Schrötter, Vase mit abstrakt-surrealistischem Motiv 1947/1948

15. Rudolf Schrötter, Vase mit Linsen 1955

16. Rudolf Schrötter, Vase und zwei Schalen 1955-1958

17. Rudolf Schrötter, Serie - Titel unbekannt, um 1959

18. Serbische Glasfabrik Paraćin, Ablage für Teelöffel 1933-1955

19. Rudolf Schrötter, Services Boule und Perforal 1949 (links)

20. SFS - Paraćin, Kaffeetasse mit Ablage der Serie Pseudoporcelain 1951-1959 (rechts)

21. Adolf Matura, Ergänzung der Serie Pollax, 1965

22. Rudolf Schrötter, Schale des Service Rekord 1913/1914 (links)

23. Rudolf Jurnikl, Teller und Vase der Serie Lotus, 1970 (rechts)

24. Rudolf Schrötter, Kaffeetasse mit Ablage der Serie Boule 1935 (links)

25. Pavel Pánek: Vase mit Kugeln 1970 (rechts)

26. Rudolf Schrötter, Unrealisierte Entwürfe, 1946/1947

Ergänzung (06.11.2015)

Unter der Internet-Adresse des Zentralregisters der Sammlungen des Museums des Ministeriums für Kultur der Tschechischen Republik gibt es mehrere Entwürfe von Rudolf Schrötter, die in der Sammlungs-Abteilung Glas des Regionalmuseums in Teplice aufbewahrt werden: „Sbírka Regionálního muzea v Teplicích“ [Sammlung des Regionalmuseums in Teplice]: http://ces.mkcr.cz/cz/psb.php?idpsb=2484 (Stand 06.11.2015)

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Pressglas-Korrespondenz 2015-3

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Abb. 2015-3/30-02 http://ces.mkcr.cz/cz/psb.php?idpsb=2484 (Stand 2015-11) Zeichnungen von Rudolf Schrötter im Regionalmuseum Teplice / Regionální muzeum v Teplicích

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Pressglas-Korrespondenz 2015-3

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Orig. návrh na ručně lisovaný džbán ze souboru „Teplitz“, Vereinigte Böhmische Glasindustrie, závod Rudolfova huť v Dubí, 1940 Autor Rudolf Schröter (SD 1312) [Original eines Entwurfs für ein hand-geformtes Glas Serie „Teplitz“ … Fabrik Rudolfshütte bei Dubi 1940]

SG: 1940 wurden alle Aktien des Unternehmens Josef Inwald AG (zusammen mit Rindskopf AG) nach einem (erzwungenen?) Bankrott vom Hauptgläubiger Dresdner Bank übernommen. Die Inwald AG wurde nicht direkt „arisiert“, sondern in ein deutsches Un-ternehmen „Vereinigte Böhmische Glasindustrie“ (VBG) umgewandelt. Die VBG hat danach auch andere arisierte Glaswerke, z.B. der S. Reich & Co., über-nommen.

Harald Wixforth, Die Expansion der Dresdner Bank in Europa, München 2006, Band 3, S. 189-194

www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/ 2W7YLCA5CHPMIJC67P4PKAPYYSMC6E7A www.argus.bstu.bundesarchiv.de/R-2-23016/index.htm? kid=1ba36e86-99db-46b4-950c-ea6f90a84420

Miroslav Grisa, Rudolfova huť v Dubí, privat 2006

„Unmittelbar nach Besetzung des Grenzgebiets haben die Nazis für die Rudolfhütte, das Glaswerk Josef und das Schamottewerk Košťany die Zwangsverwaltung verhängt und Abführung des Erlöses und anderer Zah-lungen zum Nutzen der Prager Zentrale blockiert. Die provisorische Verwaltung […] Die Nationalsozialisti-sche Staatsverwaltung hat im Sinne der Nürnberger

Gesetze die Fusion der Aktiengesellschaft Inwald und Rindskopf (jüdisches Eigentum) für ungültig erklärt, die am 1. April 1938 vereinbart worden war. Damit kam es zur Trennung des so genannten nicht jüdischen (Inwald) und jüdischen (Rindskopf) Besitzes, der dem Staat verfallen ist. Am 1. Januar 1939 ist dieses Konfiskat in direkte Verwaltung der Dresdner Bank übergegangen bis es zur Anordnung der neuen Aktien-gesellschaft „Vereinigte böhmische Glasindustrie“ (VBG) gekommen ist. […]

„Zum 1. 1. 1939 übernahm die Dresdner Bank das Vermögen der Aktiengesellschaft Josef Inwald in Wistriz und Umgebung unter ihre Patenschaft und hat dieses bis 19. Januar 1940 verwaltet, bis in Teplitz die konstituierende Vollversammlung der Aktiengesell-schaft „Vereinigte böhmische Glasindustrie“ stattge-funden hat, welche das arisierte Eigentum der ehemali-gen AG Rindskopf´s Söhne mit Glaswerk Josef und Schamottewerkstatt in Košťany übergenommen hat.“ […]

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Abb. 2015-3/30-03 www.muzeum-teplice.cz / Regionalmuseum Teplice / Regionální muzeum v Teplicích (Stand 2015-11)

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Abb. 2015-3/30-04 Vase „Picadilly“, Entwurf Rudolf Schrötter 1922-1926 Sammlung Vorgić

Abb. 2015-3/30-05 Vase „Lord?“, Entwurf Rudolf Schrötter 1921 eBay DE, Art.Nr. 252187271191 (Stand 2015-11) vgl. MB Inwald 1928,Tafel 89, Service ohne Namen, Vase Nr. 8816

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Abb. 2015-3/30-06 Vase „Lily of the valley“, Entwurf Rudolf Schrötter 1956-1958 und Pavel Pánek s. MB Avirunion Crystal - Rudolfova huť, S. 10 Sammlung Vorgić

Abb. 2015-3/30-07 Vase „Lily of the valley“ Entwurf Rudolf Schrötter 1956-1958 und Pavel Pánek s. MB Avirunion Crystal - Rudolfova huť, S. 10 [Vorgić: Schrötter entwarf nur je eine Vase und Schale Pavel Pánek entwarf weitere Stücke in den 1990-er Jahren S. Jiří Zejman 1962] Sammlung Newhall

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Abb. 2015-3/30-08 Schale „Perfekt“, Entwurf Rudolf Schrötter 1913/1914 eBay DE Art.Nr. 400451983002 (Stand 2015-11)

Abb. 2015-3/30-09 Schale „Brüssel-Paris“, Rheinische Glashütte Ehrenfeld bei Köln 1910 Sammlung Vorgić

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Abb. 2002-4-1/014 Preis-Kurant Preß-Glas Inwald 1914, Dessert-Service „Rekord“, Brillante Schliffimitation, Novität; Entwurf Rudolf Schrötter Sammlung CMOG

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Abb. 2002-4-1/051 Preis-Kurant Preß-Glas Inwald 1914; Becher; Nr. 6964, Tee- oder Milchwärmer „Perfekt“, Entwurf Rudolf Schrötter Sammlung CMOG

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Abb. 2015-3/30-10 https://www.google.de/search?q=schrötter&sitesearch=pressglas-korrespondenz.de&gws_rd=cr, ssl&ei=HSdYVsezHcXWO_LtiLAJ (Stand 2015-11)

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Abb. 2015-3/30-11 PK Artikel 2012-1 - PK 2015-3, Suche „inwald“ … 330 Artikel, Suche „schroetter“ … 40 Artikel (Stand 2015-11)

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Abb. 2015-3/25-07 https://sites.google.com/site/zbirkastaklavorgic/6-clanci-articles/rudolf-schroetter PDF Dejan Vorgić, Rudolf Schrötter (1887-1959?) (englisch) PDF Дејан Воргић, Рудолф Шротер (1887-1959?) (serbisch-kyrillisch)

Siehe unter anderem auch: WEB PK - in allen Web-Artikeln gibt es umfangreiche Hinweise auf weitere Artikel zum Thema: suchen auf www.pressglas-korrespondenz.de mit GOOGLE Lokal

www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2001-4w-billek-serbien-jagodina.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2002-4w-billek-serbien-jagodina.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2010-2w-glasindustrie-serbien-1883.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2011-2w-vorgic-serbien-pressglas.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2011-3w-marinkovic-serbien-

glasmanufakturen.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2011-3w-notley-schale-tauben-sts-abel.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2011-3w-vorgic-hermanova-butter-tuerkis.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2011-3w-marinkovic-serbien-

glasmanufakturen.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2011-3w-vorgic-serbien-glasmuseen.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2011-3w-vorgic-serbien-pressglas.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2011-4w-duric-serbien-pressglas.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2011-4w-sg-gewerbe-wien-1840.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2011-4w-vorgic-serbien-jagodina.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2012-1w-sg-vasarnapi-usjag-1854-1921.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2012-1w-stopfer-serbien-jagodina-pressglas.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2012-1w-vorgic-glaswerk-ungarn-stoelzle.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2012-1w-vorgic-kinderkrug-maedchen.pdf

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1838.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2013-1w-vorgic-ausstellung-zrenjanin-2013.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2013-1w-vorgic-ausstellung-zrenjanin-2013-

katalog.pdf (serbisch) www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2013-1w-02-vorgic-mb-hrastnik-1965.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2013-1w-03-vorgic-mb-paracin-1991.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2013-2w-vorgic-paracin-serbien-vase-1955.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2013-2w-03-vorgic-mb-paracin-1955.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2013-1w-02-vorgic-mb-hrastnik-1965.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2013-3w-vorgic-barolac-vase-tulpen.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2013-3w-01-mb-zabko-1971-pressglas.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2013-3w-vorgic-kaennchen-jagodina-marke.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2013-4w-vorgic-schale-jagodina-marke.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2013-4w-ungarn-glasindustrie-1900.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2013-4w-ungarn-kunstgewerbemuseum-1900.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2013-4w-01-mb-hortensja-1970-pressglas.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2014-1w-vorgic-badebecher-schmidt-wien.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2014-1w-vorgic-jagodina-1850.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2014-2w-vorgic-hanus-ascher-1959-1969.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2014-2w-vorgic-paracin-1955-pseudo-

porzellan.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2015-1w-vorgic-reich-dose-tulpen-1911.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2015-2w-vorgic-osredek-kroatien-zeittafel.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2015-3w-vorgic-davidson-creamer-1900.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2015-3w-schumann-walther-krone-1927-1931.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2015-3w-vorgic-zbirka-stakla-serbia-2015.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2015-3w-vorgic-schroetter-1887-1959.pdf

www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/geisel-inwald-barolac.pdf.............................. PK 2003-4 www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/geisel-kaiser-becher-inwald.pdf ................... PK 2002-5 www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2004-1w-manley-inwald-barolac-jenkins.pdf insgesamt 58 Artikel zu „Inwald“ … www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2015-1w-kuban-inwald-becher-sisi-1898.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2015-2w-sg-inwald-teller-baronesse-1906.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2015-3w-kuban-inwald-dose-herz-1900.pdf

www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2009-3w-sg-inwald-schroetter.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2009-3w-stopfer-schroetter-inwald.pdf www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2012-4w-glasrevue-1949.pdf