Rudolf Steiner: Das große und das kleine Gehirn 14.7.1914

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  • 8/19/2019 Rudolf Steiner: Das große und das kleine Gehirn 14.7.1914

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    Norköping, 14.7.1914

    Das große und das kleine Gehirn.

    Was man wohl möchte, ist, dass alle, die an einer esoterischen !tunde"teilnehmen, #on der $edeutung dieser %eilnahme so recht durchdrungenw&ren. $ewusst sollen wir das 'eraustreten aus dem (lltagsle)en durchdie %eilnahme an solchen !tunden erle)en, es muss uns sein, wie wennhinwegge*ogen w+rde der !chleier, der uns #on der geistigen Welt trennt,dass wir aus dem (lltagsle)en heraustretend uns gan* hinein#erset*en indiese andere Welt. Dassel)e geschieht a auch )ei der -editation. $eieiner richtigen -editation sollen wir lei)rei werden, #erlassen alles, wasmit dem /örperlichen *usammenh&ngt, auslöschen alle 0nteressen des(lltagsle)ens, gan* nur hingege)en sein an den Gegenstand unserer-editation. Gan* heraustreten sollen wir aus unserem ei)e, ihn gan**ur+cklassen, genau wie )eim !chlae, nur dass es )ei der -editation)ewusst geschieht.2ines ist es a)er doch, was wir mitnehmen, wenn wir so den ei)#erlassen, den (tem, die Wirkung #on unge und 'er*, den e)ensodem,den 3ah#e2lohim einst den -enschen einge)lasen hat.Wenn wir so gan* unserer -editation hingege)en sind, so werden wir dasGe+hl ha)en, als o) unser Gehirn nur 5thergehirn w&re. Wir m+ssen unsklar machen, wenn der -ensch denkt, so hat dies a nicht mit seinem

    Gehirn *u tun, und" wenn er +hlt, emp6ndet, so hat das nichts mit demrgan des 'er*ens *u tun. Gerade so, wie wenn ein Wagen +)er den Weg&hrt, die 8&der tiee !puren hinterlassen, die a)er mit dem Wagen nichts*u tun ha)en, sondern das iehen der :urchen #on der $escha;enheit desWagens a)h&ngt, so dar man die rgane nicht ansehen, als o)  sie  esw&ren, durch die der -ensch denkt, +hlt. Die rgane denken und +hlennicht, sondern die geistigen Wesenheiten und /r&te, die hineinwirken inden -enschen. Wie $uchsta)en eichen sind +r den 0nhalt eines Wortes,so sind die rgane nur eichen, durch die höhere Wesenheiten im-enschen sich ausdr+cken.Wir schauen *ur+ck #on unserem 2rden*ustand au den alten

    -oden*ustand und #orw&rts au den 3upiter*ustand. Nun werden diemeisten #on 0hnen wissen, dass der -ensch außer dem großen Gehirn,dem 0nstrument, das dient als !piegelapparat +r das Denken, noch einkleines Gehirn hat, das unterhalt des großen, mehr im Nacken sit*t. 3ederergangenheit, der alten -onden*eit, steht es da, als eineichen der /&mpe, die +r uns gek&mpt ha)en die Götter. Was dort au dem -onde gedacht worden ist, daraus ist das kleine Gehirn geworden.()er damals war 0rrtum nicht im Denken. Göttliche -&chte, irrtumrei,dachten +r den -enschen. !ie leiteten und lenkten ihn, denn eine :reiheithatte er noch nicht. Die hat er erst au 2rden erlangt. Da erhielt er seine!el)stst&ndigkeit, und er muss nun sel)st die >erantwortung +)ernehmen+r das, was er denkt.

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    (uch im großen Gehirn 6nden sich ?)er)lei)sel der -onden*eit@ dieir)eldr+se. ir)eldr+se und !chleimdr+se im kleinen Gehirn waren au dem -onde das, was heute im -enschen unge und 'er* sind. !o ist inir)eldr+se und !chleimdr+se das 8esthate der -ondenheit.Durch unser e)en hier au der 2rde le)en wir uns hinau *um 3upiter. Wir

    )ereiten diesen *uk+ntigen ustand der 2rde, den 3upiter, et*t schon #or.Dasenige, was der -ensch et*t ist in seinen 'andlungen, seinen %aten,seinem gan*en Wesen, das wird au dem 3upiter )ilden das große Gehirn.And das, was er et*t denkt mit 'ile seines großen Gehirns, das wird)ilden au dem 3upiter sein kleines Gehirn.Nicht mehr sind es die Götter, die sein Denken +)erwachen, rei gewordenist der -ensch au der 2rde. Die :olgen seines Denkens muss er sel)ertragen, und warnend, wie ein 8ichter, sit*t ihm im Nacken das kleineGehirn. 2s sagt ihm, wie in diesem Gehirnanhang, der !chleimdr+se, ein2r)teil der Götter ist, das der -ensch #on der -onden*either+)ergetragen hat *ur 2rden*eit, wie in ihm le)en die Wirkungen derGötter, so wird der -ensch die Wirkungen dessen, was er sel)er, der-ensch, gedacht hat au der 2rde, hin+)ernehmen au den 3upiter.And nun rage ich !ie@ Wenn wir diese %atsache in ihrer gan*en Größe und>erantwortung au uns wirken lassen, )rauchen wir da noch ein 3+ngstesGerichtB 0st dies Gericht nicht #iel packender, gewaltiger als es sel)st ein-ichelangelo hat darstellen könnenB 2rmessen !ie die %ragik, die darinliegt, dass der -ensch die :olgen seiner %aten, seines :+hlens, seinesDenkens nun sel)er tragen muss.()er einen %rost, eine !t+t*e ha)en wir inmitten dieser %ragik@ Der Christusist *u einem gewissen eitpunkt eingetreten in die 2rdene#olution. Wenn

    wir uns ihm an#ertrauen, so wird er unsere %aten, unsere Ge+hle undGedanken hin+)ertragen au den 3upiter. 2s ist #on ungeheurerWichtigkeit, dass Geisteswissenschat die 2rkenntnis des Christus gerade et*t, in der eit der $ewusstseinsseelenentwicklung, eintritt, und damitdas le)endige >erst&ndnis +r den wahren Christus.!chon 'elena $la#atski" in ihrer !ecret Doctrin hat #on 3ah#e, als dem-ondengott gesprochen. ()er dadurch, dass sie eigene Ge+hlehineingemischt hat, ist manches Anrichtige darin, und #ieles #on demschlimmen /arma ist dadurch entstanden, das au der theosophischenGesellschat lastet. And da 3ah#e in seiner eigentlichen Wesenheit sowenig #erstanden wurde, so war es a kein Wunder, dass man et*t auch

    die Christuswesenheit so wenig #ersteht.Am dies richtig *u stellen, musste gleich am (nang unserer $ewegung#on u*ier und (hriman gesprochen werden, denn nur durch die2rkenntnis ihres Wesens und Wirkens kann man 3ah#e richtig einsch&t*en.And nur dadurch kann man den -enschen richtig in die geistige Weltein+hren, dass man ihn hindurch+hrt durch u*ier und (hriman *umChristus.!tellt man nicht den Christus in den -ittelpunkt eglichen esoterischen!tre)ens, dann +hrt man den -enschen *u u*ier.-an nennt nur nicht die Dinge gern )eim richtigen Namen, man t&uschtsich gern hinweg +)er ihre wahre Natur, a)er was man in gewissen /reisenwissenschatlich nennt, ist ahrimanischer Natur. 0n der +hrendeneitschrit der %heosophischen Gesellschat wurde gesagt, dieGeisteswissenschat sei ps=chologischm=stisch. Dagegen w&ren die

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    !chriten #on (nnie" $esant und ead)eater wissenschatlichokkult. Dasa)er ist ahrimanisch. And was man ps=chologischm=stisch nennt, sollteman christlich heißen. Denn die gan*e Geisteswissenschat, unsere gan*e(r)eit wurde #on (nang an gegr+ndet au 2rkenntnis des Christus. Andsie ist inspiriert worden #on der Christuswesenheit selber . >om -onde sind

    wir hergekommen, wo wir waren im !choß der Götter. 2F deo nascimur"-it dem Christus sollen wir uns #ereinen au der 2rde, in 0hnhineinster)en. 0n Christo morimur" 'in+)ergeleiten wird uns der 'eiligeGeist *ur neuen 2rdeninkarnation.