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Buch besprech ungen 81 5 liche Beschrankung auf wenige Zeitschriften und Hiichw. - Die Stickstoff-Eliniinat,ion aus den1 -4bwasser durch biologische Sitrifikation und Denitrifikation werden von P. L. i\lcC.4n~r. (Sta.11- ford. Calif.) Ly' R. T. HAUU (Los Angeles, Calif.) behandelt. Den Abbau von Herbiziden durdi Boden-Mikroorganismen beschreibt S. J. L. WRIGHT (Bath, Somerset) ; entsprechend befassen sicli ti. E. CRIPPS (Sittingbourne, Kent) niit den1 niikrobiellen Abbau der Pest.izide und H. 0. \V. Eoi:rss, c'. MILLS, A, HOLT & G. SCOTT (Birmingham) mit dem biologischen Abbau ~olyinerrr Plastikrerbindungen. - Fur den Hydrobiologen von besonderem Interesse ist die Darstellung ron J. .I. STEEL (London) uber ,,Factors Affecting Algal Blooms": Limnische Plankter und marine Dinoflagellaten (,,RedTides-'). Spezieller werden eigene Erfahrungen in der Themse und in Trink- wasserspeichern herangexogen. H. CASPEKS KI-THERFORD PLATT: Wasser. Die Substunz des Lebens. - 319 pp. Tiibingeu und Stuttpart : Kainer il'underlich Verlag Herniann LeinA, 1972. D3I 26,- C:egcnstaiid der Darlegungen von PLATT ist die Tatsache, da13 Entstehung, Entwicklnng untl Fortbestand des Lebens direkt von der Existenz des Wassers abhiingig sind und da13 dies die Keniizeichiiung unseres ,,\Vasserplaneten" ist, dessen Wasservorriite aber nicht unerschopflirli und vor allem nicht unbegrenzt in der Aufnahnie schiidlicher Abfallstoffe sind. Soweit alles richtip: Sur sinimelt es in der - oft ungenauen - cbersetzung von ,,Poesie": 80 ist z. B. vom ,,tiefen Ge- heininis des \l'assers", von der ,.phantastischen Struktur des HaS" die Rede. Eine Quelle fur die ..publikunisnahe" dargestellten physikalischen, chemischen und biologischen ZusamnienhSnge acheint das Buch von K. S. DAVIS & J. A. DAY (1961) zu sein (neitere Lit,eratur wird in FuOnoten vernierkt). Vielleiclit bietet ein solches Buch die Moglichkeit, wissenschaftliche Erkenntnisse eineni breiten Leserkreis nahezubringen, nur dann ist um so mehr die textliche Korrektheit zu fordern. Man stolpert beim Lesen allenthalben: ,,PIanktonteppiche, die mit den groDen Stromen dahintreiben, sollen in alle Gebiete der Erde gelangen", und ,,man findet daher iiberall die gleiche .kt Plankton". Gemeint ist wohl, daB die Okotypen der Plankter etwa identisch sind; denn es folgt der 8at.z: ,,Es gibt keine festgelegten Formen oder GroBen in ihnen, sondern nur eine erstaunliche \-ielfnlt". Kambrische Tiere wurden ,,in sedimentlrem Gestein zur ewigen Ruhe gebettet". - Gelit es wirklich nicht sachlicher und damit klarer? Das Plankton sol1 ,,zur ersten Brutstiitte des Lebens auf diesem Planeten" geworden sein, Amoben ,,entwickelten einen Sinn fur das Aufspiiren von Kalziumatomen" und dann kommt es ,,von der Blaualge zum Gehirn". Ein Abschnitt behandelt .,Sexualitst in dem Ozean der Urzeit", worauf die Frege folgt: ,,Stammt unsere Sexualitat voni Brauntang?" - und dann horte der Referent auf zu lesen; sogar das Kapitel ,,Der Ruf aus der Tiefe" verrnochte ihn nicht mehr zu locken. Immerhin sei noch vermerkt, daB fur die USA ,,Das groBe Wecken" beziiglich der Beschmutzung und Besudelung unseres Lebensraumes im Herbst 1969 angesetzt wird und vorher ,,Saturschiitzer als eine Art Sekte betrachtet" wurden. (Der Environmental Defense Fond und das Office of Environmental Quality gehen auf diese Zeit zuriick). Aber doch noch eins: In einer F u h o t e wird vermutet, dab das ,,eelgrass" aus ,,sogenann- ten FroschhiOgewachsen" besteht, ,,die teils im SUB- teils im Salzwasser wachsen, sogar auf der H. CASPERR SIarsch, also auf dem Festland". Was aus Zostera alles werden kann! LL-DUER RENSINC: Biologische Rhythnien und Regulationen. - ,,Grundbegriffe der modernen Riologie" Band 10. Mit 155 Abb., 10 Tab. 265 S. Shttgart: GustaT Fischer Verlag 193. ,&el dieses Buches ist es, eine vergleichende ubersicht iiber die Rhythmus-Systenie zu geben und auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den zugrundeliegenden Mechaniamen hinzuweisen, vor allem aber den durchgehenden Zusammenhang mit Regulationsprozessen darzulegen". - Eine Besprechuiig iii der Int. Revue ges. Hydrobiol. erscheint angebracht, da sich eine Reihe von Bei- spielen auf aquatische Organismen bezieht, deren Rhythmusemcheinungen den Lebensraumen adlquat sind : Rhythmische Cilien- und GeiDelbewegungen bei Protozoen, Hiiutungszyklen bei Crustaceen (Teniperaturabhiingigkeit bei Curcinus), Gezeiten- und Mondrhythmen (Dictyota, Palolo- wurm und andere Polychaeten, marine Chironomideu, Grunionfisch), Mondorientierung (Talitrus). fir das Zustandekommen syzygisch- oder synodisch-lunarer Rhythmen werden zwei Modelle DM 19.-

Rutherford Platt: Wasser. Die Substanz des Lebens. – 319 pp. Tübingen und Stuttgart: Rainer Wunderlich Verlag Hermann Leins, 1972. DM 26,—

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Buch besprech ungen 81 5

liche Beschrankung auf wenige Zeitschriften und Hiichw. - Die Stickstoff-Eliniinat,ion aus den1 -4bwasser durch biologische Sitrifikation und Denitrifikation werden von P. L. i\lcC.4n~r. (Sta.11- ford. Calif.) Ly' R. T. HAUU (Los Angeles, Calif.) behandelt. Den Abbau von Herbiziden durdi Boden-Mikroorganismen beschreibt S. J. L. WRIGHT (Bath, Somerset) ; entsprechend befassen sicli ti. E. CRIPPS (Sittingbourne, Kent) niit den1 niikrobiellen Abbau der Pest.izide und H. 0. \V. Eoi:rss, c'. MILLS, A, HOLT & G. SCOTT (Birmingham) mit dem biologischen Abbau ~olyinerrr Plastikrerbindungen. - Fur den Hydrobiologen von besonderem Interesse ist die Darstellung ron J. .I. STEEL (London) uber ,,Factors Affecting Algal Blooms": Limnische Plankter und marine Dinoflagellaten (,,Red Tides-'). Spezieller werden eigene Erfahrungen in der Themse und in Trink- wasserspeichern herangexogen.

H. CASPEKS

KI-THERFORD PLATT: Wasser. Die Substunz des Lebens. - 319 pp. Tiibingeu und Stuttpart : Kainer il'underlich Verlag Herniann LeinA, 1972. D3I 26,-

C:egcnstaiid der Darlegungen von PLATT ist die Tatsache, da13 Entstehung, Entwicklnng untl Fortbestand des Lebens direkt von der Existenz des Wassers abhiingig sind und da13 dies die Keniizeichiiung unseres ,,\Vasserplaneten" ist, dessen Wasservorriite aber nicht unerschopflirli und vor allem nicht unbegrenzt in der Aufnahnie schiidlicher Abfallstoffe sind. Soweit alles richtip: S u r sinimelt es in der - oft ungenauen - cbersetzung von ,,Poesie": 80 ist z. B. vom ,,tiefen Ge- heininis des \l'assers", von der ,.phantastischen Struktur des HaS" die Rede. Eine Quelle fur die ..publikunisnahe" dargestellten physikalischen, chemischen und biologischen ZusamnienhSnge acheint das Buch von K. S. DAVIS & J. A. DAY (1961) zu sein (neitere Lit,eratur wird in FuOnoten vernierkt). Vielleiclit bietet ein solches Buch die Moglichkeit, wissenschaftliche Erkenntnisse eineni breiten Leserkreis nahezubringen, nur dann ist um so mehr die textliche Korrektheit zu fordern. Man stolpert beim Lesen allenthalben: ,,PIanktonteppiche, die mit den groDen Stromen dahintreiben, sollen in alle Gebiete der Erde gelangen", und ,,man findet daher iiberall die gleiche .kt Plankton". Gemeint ist wohl, daB die Okotypen der Plankter etwa identisch sind; denn es folgt der 8at.z: ,,Es gibt keine festgelegten Formen oder GroBen in ihnen, sondern nur eine erstaunliche \-ielfnlt". Kambrische Tiere wurden ,,in sedimentlrem Gestein zur ewigen Ruhe gebettet". - Gelit es wirklich nicht sachlicher und damit klarer? Das Plankton sol1 ,,zur ersten Brutstiitte des Lebens auf diesem Planeten" geworden sein, Amoben ,,entwickelten einen Sinn fur das Aufspiiren von Kalziumatomen" und dann kommt es ,,von der Blaualge zum Gehirn". Ein Abschnitt behandelt .,Sexualitst in dem Ozean der Urzeit", worauf die Frege folgt: ,,Stammt unsere Sexualitat voni Brauntang?" - und dann horte der Referent auf zu lesen; sogar das Kapitel ,,Der Ruf aus der Tiefe" verrnochte ihn nicht mehr zu locken. Immerhin sei noch vermerkt, daB fur die USA ,,Das groBe Wecken" beziiglich der Beschmutzung und Besudelung unseres Lebensraumes im Herbst 1969 angesetzt wird und vorher ,,Saturschiitzer als eine Art Sekte betrachtet" wurden. (Der Environmental Defense Fond und das Office of Environmental Quality gehen auf diese Zeit zuriick). Aber doch noch eins: In einer F u h o t e wird vermutet, dab das ,,eelgrass" aus ,,sogenann- ten FroschhiOgewachsen" besteht, ,,die teils im SUB- teils im Salzwasser wachsen, sogar auf der

H. CASPERR SIarsch, also auf dem Festland". Was aus Zostera alles werden kann!

LL-DUER RENSINC: Biologische Rhythnien und Regulationen. - ,,Grundbegriffe der modernen Riologie" Band 10. Mit 155 Abb., 10 Tab. 265 S. Shttgart: GustaT Fischer Verlag 1 9 3 .

,&el dieses Buches ist es, eine vergleichende ubersicht iiber die Rhythmus-Systenie zu geben und auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den zugrundeliegenden Mechaniamen hinzuweisen, vor allem aber den durchgehenden Zusammenhang mit Regulationsprozessen darzulegen". - Eine Besprechuiig iii der Int. Revue ges. Hydrobiol. erscheint angebracht, da sich eine Reihe von Bei- spielen auf aquatische Organismen bezieht, deren Rhythmusemcheinungen den Lebensraumen adlquat sind : Rhythmische Cilien- und GeiDelbewegungen bei Protozoen, Hiiutungszyklen bei Crustaceen (Teniperaturabhiingigkeit bei Curcinus), Gezeiten- und Mondrhythmen (Dictyota, Palolo- wurm und andere Polychaeten, marine Chironomideu, Grunionfisch), Mondorientierung (Talitrus). f i r das Zustandekommen syzygisch- oder synodisch-lunarer Rhythmen werden zwei Modelle

DM 19.-